Protokoll:
16131

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Metadaten
  • date_rangeWahlperiode: 16

  • date_rangeSitzungsnummer: 131

  • date_rangeDatum: 30. November 2007

  • access_timeStartuhrzeit der Sitzung: None Uhr

  • av_timerEnduhrzeit der Sitzung: 12:54 Uhr

  • account_circleMdBs dieser Rede
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/131 18 Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (Drucksachen 16/6409, 16/6423) . . . . . . . Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kurt J. Rossmanith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Ulla Lötzer (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kröning (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christine Scheel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Glos, Bundesminister BMWi . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rainer Wend (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ 21 Haushaltsgesetz 2008 (Drucksachen 16/6424, 165/6425) . . . . . . Schlussrunde Tagesordnungspunkt III: Dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2008 (Haushaltsge- setz 2008) (Drucksachen 16/6000, 16/6002, 16/6401 bis 16/6414, 16/6416, 16/6419 bis 16/6422, 16/6423, 16/6424, 16/6425) . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . 13745 D 13746 A 13747 C 13749 B 13750 B 13753 A 13754 B 13756 A 13757 C 13765 D 13766 B 13766 C 13767 B Deutscher B Stenografisch 131. Sitz Berlin, Freitag, den 30 I n h a l Erprobung eines Verfahrens betreffend Reden zu Protokoll . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt II (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2008 (Haushaltsgesetz 2008) (Drucksachen 16/6000, 16/6002) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bun- des 2007 bis 2011 (Drucksachen 16/6001, 16/6002, 16/6426) A L A 1 2 13745 A 13745 C 13745 D DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . 13758 B 13759 A undestag er Bericht ung . November 2007 t : nna Lührmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . aurenz Meyer (Hamm) (CDU/CSU) . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ndrea Wicklein (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 Einzelplan 32 Bundesschuld (Drucksache 16/6421) . . . . . . . . . . . . . . . 0 Einzelplan 60 Allgemeine Finanzverwaltung (Drucksache 16/6422) . . . . . . . . . . . . . . . 13760 A 13761 C 13762 D 13763 D 13765 B 13765 B Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dr. Norbert Röttgen (CDU/CSU) . . . . . . . . . 13768 C 13770 A II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 131. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. November 2007 Volker Schneider (Saarbrücken) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13772 B 13772 C 13774 D 13777 B 13778 B 13778 C 13778 D 13780 D 13781 D 13783 A 13785 B 13787 C 13788 B 13791 C 13793 A 13793 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 131. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. November 2007 13745 (A) ) (B) ) 131. Sitz Berlin, Freitag, den 30 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 131. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. November 2007 13793 (A) ) (B) ) Lehn, Waltraud SPD 30.11.2007 nachstehenden Vorlagen absieht: Amtliche Mitteilungen Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den Dr. Küster, Uwe SPD 30.11.2007 Anlage 1 Liste der entschuldigt * ** A Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Andreae, Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.11.2007 Beck (Köln), Volker BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.11.2007 Binninger, Clemens CDU/CSU 30.11.2007 Bismarck, Carl-Eduard von CDU/CSU 30.11.2007 Dr. Bunge, Martina DIE LINKE 30.11.2007 Deittert, Hubert CDU/CSU 30.11.2007* Gehrcke, Wolfgang DIE LINKE 30.11.2007 Göring-Eckardt, Katrin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.11.2007 Goldmann, Hans- Michael FDP 30.11.2007 Graf (Rosenheim), Angelika SPD 30.11.2007* Gunkel, Wolfgang SPD 30.11.2007 Haibach, Holger CDU/CSU 30.11.2007 Haustein, Heinz-Peter FDP 30.11.2007 Heilmann, Lutz DIE LINKE 30.11.2007 Hoff, Elke FDP 30.11.2007 Irber, Brunhilde SPD 30.11.2007 Juratovic, Josip SPD 30.11.2007 Kleiminger, Christian SPD 30.11.2007** Klug, Astrid SPD 30.11.2007 Knoche, Monika DIE LINKE 30.11.2007 M M N P P R R R S S S S S S S T T A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung der OSZE nlage 2 ühlstein, Marko SPD 30.11.2007 üntefering, Franz SPD 30.11.2007 oll, Michaela CDU/CSU 30.11.2007 aula, Heinz SPD 30.11.2007 iltz, Gisela FDP 30.11.2007 aidel, Hans CDU/CSU 30.11.2007 eiche (Potsdam), Katherina CDU/CSU 30.11.2007 eichenbach, Gerold SPD 30.11.2007 chily, Otto SPD 30.11.2007 chmidt (Nürnberg), Renate SPD 30.11.2007 chuster, Marina FDP 30.11.2007 pahn, Jens CDU/CSU 30.11.2007 teppuhn, Andreas SPD 30.11.2007 tröbele, Hans-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.11.2007 trothmann, Lena CDU/CSU 30.11.2007 auss, Jörg SPD 30.11.2007 hönnes, Franz SPD 30.11.2007 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 13794 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 131. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. November 2007 (A) ) (B) ) Auswärtiger Ausschuss – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Ver- sammlung der Westeuropäischen Union/Interparlamentari- sche Europäische Versammlung für Sicherheit und Vertei- digung (WEU/IEVSV) Tagung der Versammlung vom 18. bis 20. Dezember 2006 in Paris – Drucksachen 16/5721, 16/6369 Nr. 1.2 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die Tätigkeit des Europarates für die Zeit vom 1. Januar bis 30. Juni 2006 – Drucksachen 16/5828, 16/6369 Nr. 1.4 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die Tätigkeit des Europarates für die Zeit vom 1. Juli bis 31. Dezember 2006 – Drucksachen 16/5829, 16/6369 Nr. 1.5 – Finanzausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über die aktualisierten Stabilitäts- und Konver- genzprogramme 2006/2007 der EU-Mitgliedstaaten – Drucksachen 16/6338, 16/6702 Nr. 3 – Ausschuss für Wirtschaft und Technologie – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht des Bundeskartellamtes über seine Tätigkeit in den Jahren 2005/2006 sowie über die Lage und Ent- wicklung auf seinem Aufgabengebiet und Stellungnahme der Bundesregierung – Drucksachen 16/5710, 16/6369 Nr. 1.1 – Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz – Unterrichtung durch die Bundesregierung Rahmenplan der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesse- rung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ für den Zeitraum 2007 bis 2010 – Drucksachen 16/5324, 16/7053 Nr. 1 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die künftige Gestal- tung der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ Rahmenplan für den Zeitraum 2008 bis 2011 – Drucksachen 16/6585, 16/6840 Nr. 2 – Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung – Unterrichtung durch die Bundesregierung Zweiter Bericht der Bundesregierung über die Situa- tion des Fahrradverkehrs in der Bundesrepublik Deutschland 2007 – Drucksache 16/6705 – m V P t (C (D Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung – Unterrichtung durch die Bundesregierung Siebzehnter Bericht nach § 35 des Bundesausbildungs- förderungsgesetzes zur Überprüfung der Bedarfssätze, Freibeträge sowie Vomhundertsätze und Höchstbeträge nach § 21 Abs. 2 – Drucksache 16/4123 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben itgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden EU- orlagen bzw. Unterrichtungen durch das Europäische arlament zur Kenntnis genommen oder von einer Bera- ung abgesehen hat. Ausschuss für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung Drucksache 16/993 Nr. 1.4 Auswärtiger Ausschuss Drucksache 16/6389 Nr. 1.29 Drucksache 16/6389 Nr. 1.34 Drucksache 16/6389 Nr. 1.48 Innenausschuss Drucksache 16/150 Nr. 2.168 Drucksache 16/5199 Nr. 1.4 Drucksache 16/6389 Nr. 1.15 Drucksache 16/6389 Nr. 1.16 Drucksache 16/6389 Nr. 1.47 Drucksache 16/6389 Nr. 1.93 Drucksache 16/6389 Nr. 1.100 Drucksache 16/6389 Nr. 1.101 Drucksache 16/6501 Nr. 1.4 Sportausschuss Drucksache 16/481 Nr. 1.20 Haushaltsausschuss Drucksache 16/5681 Nr. 1.16 Drucksache 16/6389 Nr. 1.20 Drucksache 16/6715 Nr. 1.4 Drucksache 16/6715 Nr. 1.21 Drucksache 16/6865 Nr. 1.18 Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Drucksache 16/6715 Nr. 1.2 Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Drucksache 16/6865 Nr. 1.20 Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Drucksache 16/6865 Nr. 1.8 Drucksache 16/6865 Nr. 1.15 Drucksache 16/6865 Nr. 1.16 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 131. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. November 2007 13795 (A) (C) (B) (D) Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Drucksache 16/3713 Nr. 1.17 Drucksache 16/4819 Nr. 1.3 Drucksache 16/5681 Nr. 1.10 Drucksache 16/6389 Nr. 1.17 Drucksache 16/6389 Nr. 1.40 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 16/6389 Nr. 1.90 Drucksache 16/6865 Nr. 1.5 Drucksache 16/6865 Nr. 1.21 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 16/5199 Nr. 2.10 Drucksache 16/5199 Nr. 2.32 Drucksache 16/5329 Nr. 1.5 Drucksache 16/5329 Nr. 1.6 Drucksache 16/5681 Nr. 1.3 Drucksache 16/5806 Nr. 1.6 Drucksache 16/5806 Nr. 1.7 Drucksache 16/5806 Nr. 1.8 Drucksache 16/6041 Nr. 1.6 Ausschuss für Kultur und Medien Drucksache 16/4819 Nr. 1.2 Drucksache 16/6389 Nr. 1.79 131. Sitzung Berlin, Freitag, den 30. November 2007 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
Gesamtes Protokol
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1613100000

Die Sitzung ist eröffnet. Liebe Kolleginnen und Kol-

legen, ich begrüße Sie herzlich zum letzten Tag unserer
Haushaltsberatungen.

Bevor wir die abschließenden Debatten zum Entwurf
des Bundeshaushalts für das nächste Jahr fortsetzen,
möchte ich Sie über eine Vereinbarung im Ältestenrat
unterrichten. Der Ältestenrat ist übereingekommen, die
langjährige parlamentarische Praxis, bei einzelnen Ta-
gesordnungspunkten die Reden zu Protokoll zu geben,
mehr als bislang zu formalisieren. Das Thema ist allen
bestens vertraut und hängt kausal mit den ausufernden
Tagesordnungen insbesondere donnerstags bis spät in
den Abend zusammen.

Nach dieser Vereinbarung sollen künftig in der Ple-
nartagesordnung die Punkte kenntlich gemacht werden,
für die vorab im Ältestenrat vereinbart wurde, die Aus-
sprache zu Protokoll zu nehmen. Eine Aussprache findet
abweichend von einer solchen Vereinbarung dann statt,
wenn sie bis 18 Uhr des Vortages von einer Fraktion
oder von 5 Prozent der Mitglieder des Bundestages ver-
langt wird. Jede Fraktion kann im Regelfall einen Rede-
beitrag in angemessenem Umfang zu Protokoll geben
– das gilt naturgemäß für die Tagesordnungspunkte, für
die dieses Verfahren vorgesehen ist –; der Umfang je

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Redet
Fraktion soll sich an den auf die Fraktionen entfallenden
Redezeiten bei einer Debatte von 30 Minuten orientie-
ren. Die Beiträge sollen dem Sitzungsvorstand spätes-
tens bis zum Aufruf des Tagesordnungspunktes vorlie-
gen.

Die neue Verfahrensweise wollen wir mit Beginn des
kommenden Jahres im Hinblick auf eine eventuelle Än-
derung der Geschäftsordnung erproben. Wir werden se-
hen, wie das funktioniert und ob es gegenüber der bishe-
rigen Übung einen spürbaren Fortschritt darstellt. Wenn
das der Fall ist, dann werden wir die gerade vorgetrage-
nen Regelungen in die Geschäftsordnung einfügen.

Die Ausschüsse werden darüber hinaus ge
Instrument der erweiterten öffentlichen Auss
tungen des § 69 a der Geschäftsordnung int
nutzen.

(C (D ung . November 2007 0 Uhr Sind Sie mit diesem Vorschlag einverstanden? – Dazu öre ich keinen Widerspruch. Dann verfahren wir so. Der Ältestenrat hat im Übrigen vereinbart, in der ächsten Sitzungswoche keine Befragung der Bundesreierung durchzuführen. Sind Sie auch damit einverstanen? – Ich sehe Erleichterung auf der Regierungsbank und invernehmen im Plenum. Dann ist das so beschlossen. Wir setzen die Haushaltsberatungen – Tagesordungspunkt II – fort: a)

eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die
Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das
Haushaltsjahr 2008 (Haushaltsgesetz 2008)


– Drucksachen 16/6000, 16/6002 –

b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haus-
haltsausschusses (8. Ausschuss) zu der Unterrich-
tung durch die Bundesregierung

Finanzplan des Bundes 2007 bis 2011

– Drucksachen 16/6001, 16/6002, 16/6426 –

Berichterstattung:
Abgeordnete Otto Fricke
Steffen Kampeter

ext
Carsten Schneider (Erfurt)

Dr. Gesine Lötzsch
Anja Hajduk

Wir kommen zu Tagesordnungspunkt II.18:

Einzelplan 09
Bundesministerium für Wirtschaft und Tech-
nologie

– Drucksachen 16/6409, 16/6423 –

Berichterstattung:
Abgeordnete Kurt J. Rossmanith
Klaus-Peter Willsch

röning
lach
laus

hrmann
beten, das
chussbera-
ensiver zu

Volker K
Ulrike F
Roland C
Anna Lü






(A) )



(B) )


Präsident Dr. Norbert Lammert
Zum Einzelplan 09 liegen je ein Änderungsantrag der
FDP sowie der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen vor.

Nach einer interfraktionellen Vereinbarung sind für
die Aussprache eineinhalb Stunden vorgesehen. – Ich
höre keinen Widerspruch. Dann ist das so beschlossen.

Ich eröffne die Aussprache und erteile das Wort zu-
nächst dem Kollegen Rainer Brüderle für die FDP-Frak-
tion.


(Beifall bei der FDP)



Rainer Brüderle (FDP):
Rede ID: ID1613100100

Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Die Bun-

desregierung hat jetzt fast eine Woche lang ihre Politik
und ihren Haushaltsentwurf im Parlament gefeiert. Aber
die schwarz-roten Festspieltage sind vorbei; die Götter-
dämmerung ist angebrochen.


(Ludwig Stiegler [SPD]: Aber Sie waren auch dabei!)


Dass die Kassenlage beim Bundesfinanzminister und
bei den Sozialversicherungen derzeit vergleichsweise
günstig ist, liegt am Aufschwung. Das liegt an der Welt-
konjunktur, an der Restrukturierung unserer Wirtschaft
und an vernünftigen Abschlüssen der Tarifvertragspar-
teien. Es geht Deutschland aber nur gut, wenn es auch
der Wirtschaft gut geht. Dann sinkt die Arbeitslosigkeit.
Das belegen die gestern veröffentlichten Zahlen zum Ar-
beitsmarkt eindrucksvoll.

Wichtigste politische Aufgabe ist es jetzt, den Auf-
schwung zu verstetigen und für schlechtere Zeiten vor-
zusorgen.


(Beifall bei der FDP)


Wenn die schwarz-rote Koalition ihre historische
Chance der großen Mehrheit – sie hat eine Mehrheit von
73 Prozent im Deutschen Bundestag – nicht nutzt, kann
es passieren, dass das Vertrauen der Deutschen in die
Politik dauerhaft beschädigt wird. Sie laufen Gefahr, Ih-
ren Amtseid zu brechen.


(Ludwig Stiegler [SPD]: Bleib auf dem Teppich!)


Sie müssen sich dem Wohl des deutschen Volkes wid-
men und seinen Nutzen mehren. Ihre Stillstandspolitik
wendet aber nicht Schaden von unserem Land ab.


(Beifall bei der FDP – Norbert Barthle [CDU/ CSU]: Stillstand sieht anders aus!)


Für das kommende Jahr gelten moderate, reduzierte
Wachstumsperspektiven. Das liegt an der Finanzmarkt-
krise, an dem hohen Ölpreis, dem schwachen Dollar und
an den Risiken draußen in der Welt. Eine Inflationsrate
von 3 Prozent wie in diesem Monat ist ein Alarmsignal.
Zwei Effekte drohen: Inflation ist immer unsozial, weil
die Kleinen enteignet werden; die Cleveren, die Windi-
gen kommen durch. Auch der Konsumklimaindex sinkt
deutlich.

Auch wissen wir nicht, wie stark die Auswirkungen
der Turbulenzen auf den Weltfinanzmärkten sind. Nicht

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(C (D ur bei der Industriebank IKB, sondern auch bei anderen anken tun sich neue Probleme auf. Es war schon immer ragwürdig, dass die staatliche Förderbank, die Kreditantalt für Wiederaufbau, sich an einer privaten Geschäftsank beteiligt hat. as rächt sich heute. Im Wirtschaftsministerium scheint ich die Einsicht durchzusetzen, dass dies falsch war und st. Im Finanzministerium braucht man wahrscheinlich och etwas Weiterbildung. Muss es denn immer eine Krise geben, bis man den arktkräften den Spielraum gibt, den sie brauchen? esser wäre es, die Wachstumskräfte, bevor die Krise ommt, bevor Schwierigkeiten da sind, zu stärken. Wenn ir wieder in einem Abschwung sind, die Arbeitslosigeit zunimmt, sich die Arbeitslosenzahlen wieder erhöen, ist es zu spät. Wir wollen mehr Wachstum und mehr ohlstand für alle. Bei der Politik der Bundesregierung droht ein Abchwung für alle, wie es Herr Jörges im Stern dieser oche durchaus zutreffend formuliert hat. Durch die ge enwärtige Wirtschaftsund Arbeitsmarktpolitik wird nsere Wirtschaft nicht gestärkt. Im Gegenteil: Sie wird eschwächt. Verlängerte Arbeitslosengeldzahlungen, taatlich initiierte Mindestlöhne für Briefträger, Abchottung gegen Staatsfonds, eine mangelnde Öffnung er Finanzmärkte, eine intransparente Unternehmensbeteuerung, ein Hin und Her bei der Erbschaftsteuer – das st die Realität, wie wir sie erleben, ja erleiden müssen. tärkt das das Wachstum? Schafft das Arbeitsplätze? ilft das den Menschen? Nein, das hilft den Menschen icht. Dies schafft keine Arbeitsplätze und stärkt auch icht das Wachstum. Es lassen sich noch viele Beispiele ieser verfehlten Politik anführen. Das ist der Standort Deutschland, wie er derzeit von hnen geprägt wird. Es reicht doch nicht aus, mehr in ildung und Forschung zu investieren – so wichtig das st –, wenn eine Erfindung anschließend wegen schlecher Standortbedingungen nicht in Deutschland, sondern raußen in der Welt, an anderen Standorten produziert ird. Wir wollen die Arbeitsplätze hier in Deutschland aben. Bei der Steinkohlenförderung ist nach Jahrzehnten ndlich ein Ende absehbar. Das dauert viel zu lange und st viel zu teuer; aber ein Ende ist zumindest erkennbar. ir hoffen, dass Sie nicht doch noch in letzter Minute on den Exit-Klauseln, den Ausstiegsklauseln, Gebrauch achen. Bei der Energiepolitik gibt es Streit zwischen Wirtchaftsund Umweltministerium. Das Wirtschaftsminiserium ist eher für die großen Stromkonzerne, das Umeltministerium für die Abspaltung der Netze. Klarheit esteht in der Energiepolitik nicht. Man weiß nicht, was ie Bundesregierung will. Die jetzt offensichtlich getroffene Vereinbarung zum ostmindestlohn ist nichts anderes als die Fortsetzung es Postmonopols mit anderen Mitteln. Rainer Brüderle Mit marktwirtschaftlicher Erneuerung und Öffnung hat diese Vereinbarung absolut nichts zu tun. Ich habe noch die Reden der Kollegen von der CDU/CSU in der letzten Debatte zu diesem Thema im Ohr. Mindestlohn ist keine Lösung; das ist maximaler Unsinn. Mit dem Thema Mindesteinkommen muss man sich beschäftigen. Das Wort „Ordnungspolitik“ sollte die Union so schnell nicht mehr in den Mund nehmen. Sie ist beim Mindestlohn voll umgefallen. Es kommt so, wie ich es vorhergesehen habe: Sie macht mit Hurra mit. Bei den Staatsfonds hat man sich relativ schnell darauf geeinigt, dass man eingreifen will. Das ist ein Rückfall in Renationalisierung, das ist Abschottung. Das gilt sowohl für das Außenwirtschaftsgesetz als auch für andere Regelungen. Man sollte von einem minimalinvasiven Eingriff – so wird es im Ministerium genannt – die Finger lassen. „Minimalinvasiv“ heißt auf Deutsch: kleines Loch, große Auswirkung. Das sollte man bedenken. Die Bundeskanzlerin hat hier am Mittwoch gesagt, Deutschland müsse sich auch um die Sicherung seiner eigenen kritischen Infrastruktur – was immer eine kritische Infrastruktur ist – kümmern und eine Novelle des Außenwirtschaftsgesetzes erarbeiten. Sie hat Frankreich als lobendes Beispiel erwähnt. In Frankreich werden aus nationalem Interesse sogar Joghurthersteller geschützt. Werden demnächst auch in Deutschland Joghurthersteller von Schutzmaßnahmen profitieren können? Das ist nun wirklich keine Öffnung in Richtung Zukunft, sondern ein Schritt zurück. Die Europäische Kommission – Herr Kollege, Sie denken bitte an die Zeit. – der letzte Satz – hat zahlreiche Vertragsverletzungs verfahren gegen Deutschland angestrengt, weil sie den Wettbewerb verletzt sieht. Ich nenne als Beispiele das Schornsteinfegergesetz, das Telekommunikationsgesetz und die Wettbewerbsverzerrung bei den Postdiensten. Hier sollten Sie Abhilfe schaffen. Wir brauchen Mut zum Markt und dürfen uns nicht einigeln, abschotten und an den warmen Kachelofen setzen. Das erhöht nur die Infektionsgefahr. Wir müssen die Immunsysteme stärken. Mehr Markt, mehr Wachstum, mehr Wohlstand – das ist der Weg. Das Wort erhält nun der Kollege Kurt Rossmanith für die CDU/CSU-Fraktion. v I w h m I i f M G f a b n h s s e s p D P t d c t v u a W – B d W m n i g b m S 4 w l l s f (C (D Guten Morgen, Herr Präsident! Guten Morgen, meine erehrten Kolleginnen und Kollegen! (Ludwig Stiegler [SPD]: Guten Morgen, Herr Kollege!)


(Beifall bei der FDP)


(Beifall bei der FDP)


(Beifall bei der FDP)





(A) )


(B)


(Beifall bei der FDP)


(Heiterkeit bei der FDP)


(Beifall bei der FDP)

Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1613100200
Rainer Brüderle (FDP):
Rede ID: ID1613100300

(Beifall bei der FDP)

Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1613100400

(Beifall bei der CDU/CSU)

Kurt J. Rossmanith (CSU):
Rede ID: ID1613100500

ch freue mich, dass Sie nach den drei Tagen, in denen
ir intensiv diskutiert haben, heute zu dieser relativ frü-
en Stunde schon so munter sind.

Lieber Kollege Brüderle, ich glaube, die Götterdäm-
erung, die Sie hier an die Wand gemalt haben, ist bei

hrer Fraktion eingetreten. Das, was Sie gesagt haben, ist
n Teilen richtig, aber Sie haben leider Gottes den völlig
alschen Umkehrschluss gezogen. Wir haben uns die

axime gegeben: Sanieren, Reformieren, Investieren.


(Ernst Burgbacher [FDP]: Abkassieren!)


enau deshalb können wir jetzt schon einen Erfolg ein-
ahren. Sie haben dargestellt, dass der gestiegene Ölpreis
uch die Inflationsrate antreibt. Der Höhenflug des Euro
edrückt uns natürlich im Bereich des Exports, wo wir
ach wie vor Weltspitze sind, sehr. Dennoch können wir
euer und auch im nächsten Jahr, wenn auch in etwas
chwächerer Form, weiterhin auf Wirtschaftswachstum
etzen. Der Ifo-Geschäftsklima-Index und auch die aktu-
llen Umfragen des Kölner Instituts der deutschen Wirt-
chaft haben gezeigt, dass auch das kommende Jahr ein
ositives Wirtschaftsjahr, ein Wachstumsjahr sein wird.
as ist gut und auch richtig. Als ein ganz wesentlicher
unkt hat die Konsolidierung des Haushaltes dazu beige-

ragen. Ein weiterer wesentlicher und wichtiger Punkt ist
ie Halbierung des Beitragssatzes zur Arbeitslosenversi-
herung. Das heißt, die Bundesregierung und die Koali-
ion handeln an dieser Stelle entsprechend.

Wir haben im Haushaltsausschuss auch die Nettoneu-
erschuldung in diesem Entwurf gegenüber dem Ansatz
m etwa 1 Milliarde Euro auf jetzt 11,9 Milliarden Euro
bgesenkt.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


ir kommen damit dem Ziel, spätestens im Jahre 2011
das betone ich ausdrücklich – einen ausgeglichenen
undeshaushalt zu haben, wesentlich näher. Ich glaube,
ass wir, die Bundesrepublik Deutschland, durch diese
irtschaftspolitik, die wir umsetzen, zum Wachstums-
otor in Europa und deshalb auch ein anerkannter Part-

er in der Welt geworden sind.

Sie haben die Arbeitslosenquote angesprochen: Sie
st im November gegenüber dem Oktober noch einmal
esunken. Natürlich wissen wir, dass 3,4 Millionen Ar-
eitslose 3,4 Millionen Arbeitslose zu viel sind. Wir
üssen weiter daran arbeiten, diese Quote zu senken.
ie wissen allerdings auch: Wir haben mit
0,4 Millionen Erwerbstätigen einen Rekordstand an Er-
erbstätigen. Wir haben in der Zwischenzeit 27,5 Mil-

ionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. Mitt-
erweile wird in der Wirtschaft schon wieder davon ge-
prochen, dass Fachkräfte fehlen. 400 000 Fachkräfte
ehlen uns derzeit in der Wirtschaft.


(Dr. Thea Dückert [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was tun! Nicht nur jammern!)

)






(A) )



(B) )


Kurt J. Rossmanith
Das Bundesministerium für Wirtschaft hat also den zen-
tralen Auftrag, getragen von der Koalition, erfüllt. Das
zeigen auch die Zahlen im Einzelplan.

Wir haben den Plafond in Höhe von 6,2 Milliarden
Euro, der von der Bundesregierung im Entwurf für das
Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie vor-
gesehen war, im Haushaltsausschuss – das legen wir
heute mit der Bitte um Zustimmung dem gesamten Par-
lament vor – um rund 155 Millionen Euro erhöht. Wir
haben das nicht gemacht, weil wir das Geld nur so raus-
schmeißen wollen. Wir müssen und wollen durch einen
entsprechenden Mitteleinsatz etwas für die Stärkung der
Wirtschaftskraft tun. Deshalb heißt es auch: Konsolidie-
ren und Investieren. Diese 155 Millionen Euro sind für
investive, nicht für konsumtive Ausgaben in diesem Be-
reich.


(Norbert Barthle [CDU/CSU]: Das ist das Entscheidende!)


Innovation und Technologie: 2,14 Milliarden Euro;
das ist etwa ein Drittel des gesamten Haushalts des
Bundesministeriums für Wirtschaft. Das Entscheidende
ist – Sie sind darauf eingegangen, Kollege Brüderle –:
Es ist das erste Mal, dass der Ansatz für die Steinkohle
nicht der höchste im Haushalt des Bundesministeriums
für Wirtschaft und Technologie ist; der Mittelansatz für
Innovation und Technologie ist höher. Das ist der rich-
tige Weg.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


Mittelstandsförderung. Wir sind für alle Industrie-
und Wirtschaftsbereiche, aber wir alle wissen natürlich,
dass bei uns in der Bundesrepublik Deutschland der Mit-
telstand das Herzstück, der Motor für wirtschaftliche
Leistungsfähigkeit und -kraft ist. Deshalb haben wir die
Mittel hierfür entsprechend angepasst. Das heißt, es wer-
den 630 Millionen Euro wiederum für investive Ausga-
ben in diesem Bereich zur Verfügung gestellt.

Der Hochtechnologiestrategie der Bundesregierung
bzw. der, wie es auf Deutsch heißt, Hightech-Strategie
kommt eine Schlüsselrolle zu. Kernstück ist das Zentrale
Innovationsprogramm Mittelstand – ZIM abgekürzt; bei
uns muss man ja alles abkürzen –, für das 246 Millionen
Euro eingesetzt werden. Das bringt Beschäftigungspo-
tenzial.

Positive Entwicklungen sind auch bei der Gemein-
schaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirt-
schaftsstruktur“ zu verzeichnen. Dazu will ich einen
Satz sagen. Wir haben lange miteinander gerungen, weil
wir wussten, dass für die 50 Millionen Euro, die hier zu-
sätzlich angesetzt werden sollten, nicht einfach durch
Kürzung in anderen Bereichen ein Ausgleich geschaffen
werden konnte.


(Ulrike Flach [FDP]: Das ist aber so!)


Die letztendliche Entscheidung, liebe Kollegin Flach,
war pro. Die Länder, die anteilsmäßig den gleichen Be-
trag ansetzen müssen, konnten in den Jahren 2004 bis
2006 im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe rund
6,1 Milliarden Euro an Bewilligungen erteilen, was ein

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(C (D esamtinvestitionsvolumen von knapp 30 Milliarden uro angestoßen hat. Dadurch wurden fast 100 000 Daurarbeitsplätze geschaffen und knapp 215 000 Dauerareitsplätze gesichert. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


iese Leistung kann man nicht hoch genug einschätzen.
it den 50 Millionen Euro zusätzlichen Mitteln für die
emeinschaftsaufgabe können Investitionen in Höhe
on bis zu 150 Millionen Euro angestoßen werden, die
m Wesentlichen mittelständischen und kleinen Unter-
ehmen zugute kommen.

Zur maritimen Wirtschaft wird sicherlich der Kollege
röning noch etwas sagen. Auch hier geht es um eine
ukunftstechnologie; wir haben entsprechende Schwer-
unkte gesetzt.

Die Außenwirtschaftsförderung ist ebenfalls ein
chwerpunkt.


(Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Alles Schwerpunkte!)


ier sind wir allerdings noch nicht am Ende. Ich bin sehr
ankbar, dass wir uns alle darin einig sind, dass eine No-
ellierung bzw. eine Fortentwicklung unserer außenwirt-
chaftlichen Instrumentarien notwendig ist.

Zwei Sätze zu dem Änderungsantrag der FDP, für den
ch durchaus viel Sympathie habe. Es geht um die Strei-
hung des Mittelansatzes im Titel für die deutsche Un-
erstützung der Abrüstungsprojekte in Russland. Da

uss ich Ihnen allerdings sagen: Wir müssen ver-
ragstreu bleiben. Deshalb kann man den Mittelansatz
icht einfach streichen. Wir haben uns im Juni 2002 bei
em G-8-Gipfeltreffen in Kananaskis in Kanada mit den
nderen G-8-Staaten vertraglich dazu verpflichtet. Aber
das wissen Sie auch aus dem Berichterstattergespräch –
ir haben die Bundesregierung aufgefordert, uns bis
ai kommenden Jahres, vor den Haushaltsberatungen

009, darzulegen, wie hier eventuell eine Absenkung er-
olgen kann. Die Abrüstung würde – das ist ein zweites
rgument – deutschen Unternehmen übertragen. Das
ürde entsprechende Arbeitsplätze schaffen.

Auch zur Luftfahrtförderung wäre viel zu sagen,
benso zur Steinkohle.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1613100600

Ja, das geht aber nicht mehr.


Kurt J. Rossmanith (CSU):
Rede ID: ID1613100700

Ich sehe, dass das so ist, Herr Präsident.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1613100800

Es tut mir in der Seele weh.


Kurt J. Rossmanith (CSU):
Rede ID: ID1613100900

Den Änderungsantrag der Grünen müssen wir ableh-

en. Lesen Sie ihn einmal selber durch! Ich weiß nicht,
er Ihnen das aufgeschrieben hat. Das ist völliger Un-

ug, weil wir das alles schon gemacht haben. Übrigens






(A) )



(B) )


Kurt J. Rossmanith
lag das Jahr 2005, auf das sich Ihr Antrag bezieht, noch
in Ihrer Regierungsverantwortung; da waren Sie selber
mit dabei. Daran sollten Sie sich vielleicht erinnern.

Abschließend darf ich mich bei allen sehr herzlich be-
danken, die mitgewirkt haben: bei den Mitberichterstat-
tern Volker Kröning, Klaus-Peter Willsch, Ulrike Flach,
Kollegin Lührmann, Kollegen Claus; von der Bundesre-
gierung bei dem Herrn Bundesminister und den Mitar-
beiterinnen und Mitarbeitern, aber auch, weil das immer
wieder vergessen wird, bei den Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern der Haushaltsarbeitsgruppen der Fraktionen
und natürlich bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
des Haushaltsausschusses. Herzlichen Dank! Ich glaube,
wir haben eine gute Bilanz im Haushaltsausschuss vor-
gelegt.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1613101000

Herr Kollege!


Kurt J. Rossmanith (CSU):
Rede ID: ID1613101100

Deshalb kann das ganze Haus dem Haushalt zustim-

men.

Ich danke Ihnen.


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1613101200

Es fehlte bedauerlicherweise der Dank an den amtie-

renden Präsidenten, der für den ausführlichen Dank so
viel zusätzliche Redezeit eingeräumt hat.


(Heiterkeit – Kurt J. Rossmanith [CDU/CSU]: Ich bedanke mich, Herr Präsident!)


Nächste Rednerin ist die Kollegin Ulla Lötzer, Frak-
tion Die Linke.


(Beifall bei der LINKEN)



Ursula Lötzer (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613101300

Herr Präsident! Kolleginnen und Kollegen! Herr

Brüderle, die Zeiten des Feierns sind vorbei. Die gesamt-
wirtschaftliche Entwicklung ist nicht frei von Risiken.
Es ist nicht zu übersehen, dass der Dollar fällt und Ex-
porte teurer werden. Es ist nicht zu übersehen, dass die
Krise in den USA noch nicht ausgestanden ist. Viele
Käufe dort waren und sind Käufe auf Pump. Die USA
werden nicht länger Wachstumslokomotive des Welt-
marktes sein, was sie seit den 90er-Jahren waren. Die
Preise für Güter des täglichen Bedarfs und die Rohstoff-
preise steigen. – So weit stimme ich mit Ihnen überein;
aber, keine Angst, bei den Maßnahmen hört es auf.

Herr Glos, Sie haben in dieser Woche in der Berliner
Zeitung gesagt:

Wir haben in unserer Wachstumsprognose die Risi-
ken berücksichtigt.

Es geht aber nicht darum, die richtige Prognose zu stel-
len. Sie sind nicht der Buchhalter der Nation, sondern als
Wirtschaftsminister gefragt.


(Beifall bei der LINKEN)


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(C (D s geht auch nicht darum, Schwarzmalerei zu betreiben nd eine Weltwirtschaftskrise an die Wand zu malen. Es eht um die simple Frage, ob Sie die Zeit des Aufchwungs nutzen, um den Binnenmarkt jetzt oder in Zuunft zu stärken und die Exportabhängigkeit zu reduzieen. Es geht schlichtweg um die Frage: Sichern Sie die onjunktur gegen Risiken ab? Im Gegensatz zu Ihnen, err Rossmanith, muss ich diese Frage mit Nein beantorten. Schauen wir uns Ihr gefeiertes strategisches Dreieck n. Ein wichtiger Teil der Binnennachfrage sind die Inestitionen. Der Kauf von Maschinen und der Bau von ebäuden nehmen beim Wirtschaftswachstum eine chlüsselstellung ein. Die verschiedenen Steuerreforen, die Lohnzurückhaltung und die Senkung der Lohn ebenkosten sollten Deutschland einen Investitionsboom escheren. Doch davon ist die deutsche Wirtschaft weit ntfernt. Das sind die Ergebnisse einer Analyse des Intituts für markroökonomische Forschung, die am ienstag veröffentlicht wurden. Trotz Aufschwungs und sprudelnder Gewinne fiel der nteil der Nettoinvestitionen seit 1991 von 11 auf 4 Pro ent zurück. Die USA und Großbritannien legten seit 995 um 60 Prozent zu, Frankreich um 40 Prozent. eutschland legte im gleichen Zeitraum um nur 7 Pro ent zu. Die Zunahme im Jahr 2007 ändert an diesen erhältnissen nichts. Sie preisen Ihr Zukunftsprogramm für öffentliche Inestitionen, obwohl Sie dabei erst recht eine schlechte igur machen. 970 wurden noch fast 5 Prozent der Wertschöpfung für ffentliche Investitionen ausgegeben. Auch mit der für 008 vorgesehenen Steigerung kommen Sie bei weitem icht an diesen Wert heran. In den Folgejahren werden ie das erst recht nicht schaffen. Bis 2011 wollen Sie den nteil der öffentlichen Investitionen am Bruttoinlandsrodukt auf unter 1 Prozent senken. Nach wie vor ist Deutschland Schlusslicht. Das Geld ehlt für die Daseinsvorsorge, für Infrastrukturmaßnahen, im Bereich Bildung und Forschung, für die Schaf ung zukunftsfähiger Arbeitsplätze. Die geplanten Steurmehreinnahmen fehlen. Geld fehlt auch für die anierung des Haushalts. Deshalb fordern wir Sie zu eier Wende auf: Schaffen Sie Zukunftsinvestitionsproramme auf europäischem Niveau! Das nutzt allen, auch em sozialökologischen Umbau und der Wirtschaft. Durch eine Steigerung des privaten Konsums wird die innennachfrage nicht gestärkt. Wie auch? Laut Ihrer ussage haben angeblich 1 Million Menschen keine ngst mehr vor Arbeitslosigkeit. Das ist eine Luftnumer. Airbus-Chef Enders holte letzte Woche die Be chäftigten zusammen und sagte, dass der Dollarverfall irbus 100 Millionen Dollar koste, das sei lebensberohlich. Ob mehr als die geplanten 10 000 Arbeitslätze gestrichen werden sollen, sagte er noch nicht. – ie Verlagerung von Arbeitsplätzen in den Dollarraum Ulla Lötzer sei der sicherste Weg, behaupten andere. Und Sie behaupten, die Menschen hätten keine Angst mehr vor Arbeitslosigkeit? Ja, es gibt einen Zuwachs bei der Beschäftigung. Er resultiert aber aus Leiharbeitsund befristeten Beschäftigungsverhältnissen, die von Unsicherheit geprägt sind. Aber Unsicherheit macht den Menschen Angst. Wenn Sie ihnen diese Angst nehmen wollen, müssen Sie zumindest die Leiharbeit und die Möglichkeiten befristeter Beschäftigung begrenzen. Die private Nachfrage ist nach wie vor von Konsumflaute geprägt. Trotz Konjunktur und zusätzlicher Beschäftigung weist der Einzelhandel im Vergleich zum Vorjahr ein Umsatzminus aus. Im Namen der Wettbewerbsfähigkeit wurden die Reallöhne auf einen Tiefpunkt gesenkt. In Frankreich erhalten Leiharbeiterinnen und Leiharbeiter einen Zuschlag von 10 Prozent als Risikoprämie. Hier verdienen sie 20 bis 50 Prozent weniger als Beschäftigte in der Stammbelegschaft. Durch die Inflation haben Hartz-IV-Bezieher seit 2003 7,5 Prozent ihres Einkommens eingebüßt. Das sind 26 Euro im Monat – angesichts dieser Grundsicherung ist das ein großer Batzen –, die für Essen, für lebensnotwendige Anschaffungen und für Weihnachtsgeschenke für die Kinder fehlen. Ihre Verweigerung der Einführung von Mindestlöhnen für alle, Kolleginnen und Kollegen der CDU/CSU, und Ihre Verweigerung der Anhebung der Grundsicherung für Hartz-IV-Bezieher machen Sie zu einer Regierung der Hungerlöhne und der Armut, nicht des Aufschwungs und der Teilhabe. Es ist nicht nur eine Frage der Teilhabegerechtigkeit, auch eine wirtschaftspolitische Wende zur Stärkung der Binnennachfrage macht die Einführung von gesetzlichen Mindestlöhnen von mindestens 8,44 Euro und eine Anhebung der Grundsicherung auf 435 Euro dringend notwendig. Sie machen eine Wirtschaftspolitik, die nach wie vor darauf setzt, mit anderen Ländern im Dumping zu konkurrieren, um ihnen Exportmarktanteile abzujagen. Wir wollen eine Wende in der Wirtschaftspolitik, die den Binnenmarkt stärkt, die Teilhabe der meisten Menschen am Aufschwung sichert und damit den Aufschwung gegen Risiken absichert. Ich danke Ihnen für die Aufmerksamkeit. Nächster Redner ist der Kollege Volker Kröning, SPD-Fraktion. Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Nach Haushaltsberatungen, die vom Frühsommer bis zum Spätherbst dauern, kann man kaum noch etwas Neues sagen. (Ulrike Flach [FDP]: Und das neun Minuten lang!)


(Beifall bei der LINKEN)


(Beifall bei der LINKEN)





(A) )


(B) )


(Beifall bei der LINKEN)


(Beifall bei der LINKEN)


(Beifall bei der LINKEN)

Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1613101400

(Beifall bei der SPD)

Volker Kröning (SPD):
Rede ID: ID1613101500

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(C (D ußerdem drohen Haushaltsberatungen nach meinem efühl immer mehr zu denaturieren. Sind sie noch aushaltsberatungen, oder sind sie nicht von Anfang bis nde mehr fachpolitische Beratungen? Aus diesem rund will ich mich ähnlich wie Kollege Rossmanith auf nseren Job konzentrieren, den wir nämlich als Berichtrstatter zu erledigen haben, weil es sich gegenüber dem teuerzahler einfach nicht gehört, Haushaltspolitik bloß inter verschlossenen Türen zu machen. (Kurt J. Rossmanith [CDU/CSU]: Das ist wohl wahr!)


Jedes Ministerium gibt nach der sogenannten Bereini-
ungssitzung des Haushaltsausschusses einen Text und
ine Tabelle heraus, so auch das Bundesministerium für
irtschaft und Technologie. Abgesehen von einigen Be-
ertungen, über die man geteilter Meinung sein kann,

iefert das Ministerium die entscheidenden Fakten. Sie
inden sich – das sei auch den Zuhörerinnen und Zuhö-
ern gesagt – im Internet. Was der Haushaltsausschuss zu
em Einzelplan 09 – so heißt der Einzelplan des Ministe-
iums für Wirtschaft und Technologie – beschlossen hat,
iegt Ihnen in den Drucksachen 16/6409 und 16/6423 vor
nd ist damit zu Protokoll gegeben.

Ich will im Wesentlichen Folgendes festhalten:

Mit 6,2 Milliarden Euro Baransätzen für 2008 und
,4 Milliarden Euro Verpflichtungsermächtigungen,
ber die im kommenden Jahr für die folgenden Jahre
erfügt werden kann, steht das Ministerium mit seinen
ehörden an sechster Stelle der 14 Ressorthaushalte.
azu gehört – das muss klargestellt werden – eine stattli-

he Anzahl hoch profilierter Ämter, Anstalten und
genturen, von denen im Parlament sehr wenig die Rede

st, die aber im Land eine sehr große Bedeutung haben.

Was uns die Fachpolitiker der Koalition für den Haus-
alt mitgegeben haben, ist in unseren Vorschlägen be-
ücksichtigt, und zwar im Wesentlichen bei der Gemein-
chaftsaufgabe „Regionale Wirtschaftsstruktur“. Davon
ar schon die Rede.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


s muss allerdings etwas Wasser in den Wein getan wer-
en. Denn die globale Minderausgabe ist von 50 auf
5 Millionen Euro erhöht worden. Das Ressort muss im
aufenden Haushaltsjahr also nach eigenen Vorstellun-
en einsparen, das heißt Prioritäten setzen.


(Ulrike Flach [FDP]: Genau das!)


Wir haben für mehr Transparenz und Effizienz bei
nnovationen und Mittelstand gesorgt; davon war im Zu-
ammenhang mit dem sogenannten ZIM schon die Rede.
em Ministerium und den Mitarbeiterinnen und Mitar-
eitern der Fachabteilung und der Haushaltsabteilung
ilt Dank, dass sie zur Schaffung von mehr Transparenz
nd mehr Effizienz beigetragen haben. Das neue stärker
ls bisher technologisch ausgerichtete Mittelstandspro-
ramm, genannt ZIM, unterlegt zum ersten Mal die Be-
echtigung der Ressortbezeichnung Wirtschaft und Tech-
ologie; dazu möchte ich das Haus beglückwünschen.






(A) )



(B) )


Volker Kröning
Weiter ausgebaut wird die technologische Kompetenz
besonders in folgenden Feldern: der Luft- und Raum-
fahrt, der maritimen Wirtschaft, der Informations- und
Kommunikationstechnik und nicht zuletzt der Energie.
Hier haben wir es in fast allen Fällen mit wichtigen
Schnittstellen zwischen diesem Ministerium und ande-
ren Ministerien zu tun. Ich nenne, ohne auf Einzelheiten
einzugehen, beispielhaft das Verkehrsministerium und
das Umweltministerium.

Im Haushaltsausschuss fällt uns auf, dass die Wirk-
samkeit der Haushaltspolitik und des Haushaltsvollzugs
aus einer Hand an Bedeutung gewinnt. Ich will deshalb
nicht anstehen, zu sagen, dass die Parlamentarischen
Staatssekretäre, die sozusagen die Verbindungsleute zwi-
schen dem Haus, dem Minister, dem Parlament und sei-
nen Ausschüssen sind, einen sehr guten Job machen.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


Außenwirtschaft bleibt ein Schwerpunkt des Minis-
teriums; darin sind sich der Minister, der tüchtig reist
und dabei wichtige Kontakte knüpft, die Fachpolitiker
und wir Haushälter einig. Welche Resonanz dies in der
deutschen Wirtschaft hat, ist erst kürzlich beim Außen-
wirtschaftstag in Bremen deutlich geworden, der nach
Auskunft der Industrie- und Handelskammern der er-
folgreichste Außenwirtschaftstag seit Menschengeden-
ken war. Es ist erstmals ein Länderschwerpunkt gesetzt
worden, und der König von Jordanien hat teilgenommen.
Auch sein anschließender Besuch bei der Bundeskanzle-
rin in Berlin in einer außenpolitisch durchaus wichtigen
Zeit hat dies unterstrichen.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


Aufgabenkritik und Personalentwicklung sind in
diesem Jahr im Haushaltsausschuss mehr als früher ein
Beratungsschwerpunkt gewesen. Herr Kollege
Rossmanith, ich freue mich, dass dieses Thema in die-
sem Ressort ernst genommen wird. So konnte dem Bun-
deskartellamt, dem Bundesamt für Wirtschaft und Aus-
fuhrkontrolle, der Bundesnetzagentur und der
Bundesagentur für Außenwirtschaft, genannt bfai, dabei
geholfen werden, ihre wachsenden Aufgaben besser als
bisher zu erfüllen. Was das Bundeskartellamt und die
Bundesnetzagentur betrifft, so ist dies für den Kampf ge-
gen überzogene Energiepreise besonders wichtig; ich
glaube, das darf ich nicht nur für mich, sondern für uns
alle sagen.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)


Die Zusammenführung von Invest in Germany und
der Bundesagentur für Außenwirtschaft, die wir uns für
2008/2009 vorgenommen haben, begleiten wir weiterhin
verantwortlich. Was die Personalverstärkung in diesem
Bereich angeht – Aufgabenkritik soll nicht nur Einspa-
rung, sondern auch Verstärkung heißen –, so kann Ihr
Haus, Herr Minister, der Arbeitsgruppe der SPD, glaube
ich, besonders dankbar sein.


(Zuruf von der CDU/CSU: Ich glaube, uns auch!)


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(C (D Wie bedeutsam Qualitätssicherung und Qualitätsveresserung sind, lässt sich an einem Beispiel ablesen, ber das Sie wahrscheinlich alle überrascht sein werden, ämlich der Bundesanstalt für Geowissenschaften und ohstoffe. Diese Bundesanstalt ist kürzlich vom Wissen chaftsrat evaluiert worden. Wie Sie wissen, hat der aushaltsausschuss vor Jahren den Anstoß gegeben, die essortforschung zu evaluieren. Das ist ein großräuiger und langwieriger Prozess. Der Bundesanstalt für eowissenschaften und Rohstoffe ist vom Wissen chaftsrat exzellente Arbeit attestiert worden; ich glaube, as verdient den Beifall des Parlaments. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


Haushaltspolitik, liebe Kolleginnen und Kollegen, ist
hne die Überwachung des Haushaltvollzuges unvoll-
tändig. Der Haushaltsausschuss hat keineswegs nur im
weiten Halbjahr zu tun, sondern auch im ersten Halb-
ahr. Darum erlauben Sie mir einige Hinweise auf An-
trengungen, die uns im neuen Jahr bevorstehen und
ber die wir beizeiten Rechenschaft ablegen wollen.

Wenn es darum geht, sogenannte qualifizierte Sperren
uch und nicht zuletzt im Einzelplan 09 aufzuheben,
erden wir besonders auf den Vollzug des Haushalts

chten. Es geht eben nicht nur um pauschale Ausgaben-
rmächtigungen, sondern es geht auch um die Kontrolle
arüber, dass das Steuergeld sinnvoll und mit einem gu-
en Ergebnis angelegt wird.

Zwei Themen brennen uns besonders unter den Nä-
eln: Erstens beschäftigt uns das Zusammenwirken von
taat und Wirtschaft sowie von Bund und Ländern bei
er Umsetzung der Hightech-Strategie zur Steigerung
er Ausgaben für Forschung und Entwicklung auf 3 Pro-
ent des Bruttoinlandsprodukts, zu der wir uns auch im
ahmen der Europäischen Union verpflichtet haben.
weitens geht es uns ganz entscheidend um die Umset-
ung der neuen Förderlinie „Integrierte Technologiepro-
ekte“ in der Luftfahrtforschung. Bei der Luftfahrtförde-
ung machen wir nicht weiter wie bisher, sondern
ersuchen, stärker als bisher auch den Mittelstand über
ie Zulieferindustrie zu erreichen. Somit ist auch die
uftfahrtförderung nicht nur für große, sondern auch für
leine und mittlere Unternehmen durchaus ein Schwer-
unkt.


(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie der Abg. Christine Scheel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


Zu beiden Stichworten will ich dennoch auch ein kri-
isches Wort sagen. Nach den Weichenstellungen dieser
undesregierung in Genshagen und Meseberg, aber auch
er Vorgängerregierung für die FuE-Strategie ist es für
ich fast unerträglich, dass nur Informationen über die
inanzbeiträge des Bundes im Vorgängerjahr pünktlich
u den Haushaltsberatungen für das nachfolgende Jahr
orliegen. Das geht so nicht weiter. Besonders die Bei-
räge der Länder müssen dem Bundesparlament genauso
rüh bekannt sein wie der Beitrag des Bundes. Von einer
ändergesamtheit kann nicht die Rede sein, wenn sie
icht auch bereit und in der Lage ist, ihre Ergebnisse zur






(A) )



(B) )


Volker Kröning
FuE-Strategie aus dem Vorjahr zur Mitte des folgenden
Jahres vorzulegen.


(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie der Abg. Ulrike Flach [FDP])


Man kann es auch anders ausdrücken: Es gibt keine ein-
heitlichen, rechtzeitig verfügbaren verlässlichen Daten-
grundlagen für die Haushaltswirtschaft im Gesamtstaat;
in einem großen Unternehmen ist das eine Selbstver-
ständlichkeit. Wir werden hier Abhilfe schaffen, und
zwar nicht nur im Haushaltsausschuss. Herr Kollege
Körper, der hier im Saal ist, wird das auch in der Bun-
desstaatskommission unterstützen. Es geht um sehr viel
Steuergeld. Wenn die FuE-Strategie der Hauptpfad für
nachhaltiges Wachstum ist, müssen wir auch in der Lage
sein, den Bürgerinnen und Bürgern innerhalb der Dauer
einer Wahlperiode darüber Rechenschaft abzulegen.

Ein ebenso deutliches Wort möchte ich noch zur Auf-
stockung der Luftfahrtförderung sagen: Wir werden
ihre Wirkung genau kontrollieren, und zwar unter den
beiden Gesichtspunkten der Wertschöpfung in Deutsch-
land und der Wertschöpfung in den einzelnen Regionen
der Bundesrepublik an den Standorten von Airbus, den
Standorten der Zulieferindustrie und gerade auch an den
Standorten der Unternehmungen, die jetzt in Gesprächen
mit Airbus zum Erwerb einzelner Werke sind. Dies inte-
ressiert uns bei dem neuen Produkt A350 genauso wie
bei dem jetzt endlich an den Markt gehenden Produkt
A380.

An die Adresse der PDS, der sogenannten Linken,
sage ich: Das hochpolitische Unternehmen Airbus bzw.
EADS, das nach unserem Dafürhalten privat geführt und
verantwortet werden muss, wird unsere Aufmerksamkeit
weiterhin brauchen und auch erhalten.


(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU – Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Wir werden Sie beim Wort nehmen!)


Neue Politikansätze wie die Kulturwirtschaft, die
mehrere Ressorts – in diesem Falle sind es das Haus des
Bundesbeauftragten für Kultur und Medien und das
BMWT, wie ich gern anstelle des Kürzels BMWi sage –
auszuführen haben, werden von den Kollegen Fachpoli-
tikern begleitet werden. Was auf diesem Feld – ich
möchte fast sagen: kreativ – im Sachhaushalt und im
Personalhaushalt bewilligt worden ist – klein, aber oho –,
werden wir uns dann beim Haushalt 2009 noch einmal
ansehen.

Das Gleiche gilt für Probleme, die noch nicht gelöst
sind. Damit meine ich auch die regionale Politik, die
Strukturpolitik für Regionen und in den Regionen. So er-
freulich es ist, dass wir die Mittel für die Gemeinschafts-
aufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruk-
tur“ erneut aufstocken konnten, so zweifelhaft sind doch
die Verteilungswirkungen im gesamten Land, gerade
dann, wenn Länder nicht in der Lage sind, zu kofinanzie-
ren.


(Beifall bei Abgeordneten der FDP)


Die Mittel aus der Gemeinschaftsaufgabe kommen – das
muss einmal klar ausgesprochen werden – im Verhältnis

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(C (D on 6 zu 1 dem Osten Deutschlands zugute. Bei aller Loalität zum Aufbau Ost gestatte ich mir die Anmerkung: ir müssen lernen, über regionale Strukturschwächen in anz Deutschland nachzudenken, auch in Teilen großer änder wie Nordrhein-Westfalen. Wir müssen aber auch ber solche Effekte nachdenken wie die, dass Länder die ittel wegen mangelnder Finanzkraft gar nicht abrufen önnen. nd wir müssen sehen, dass andererseits Länder wie remen, die große Anstrengungen zur Stärkung ihrer irtschaftskraft unternehmen, diese Leistungen in der inanzkraft nicht wiedererkennen. Noch zwei übergreifende Bemerkungen zur Bundeserwaltung; dann möchte ich gerne wieder der Fachpoliik Raum geben. Aufgabenkritik und Personalenticklung in den einzelnen Ressorts wie in der gesamten undesverwaltung müssen und werden uns Haushälter eiter beschäftigen. Wir haben in diesem Jahr einen alle inzelpläne übergreifenden Bericht erhalten, und wir haen beschlossen, der Bundesregierung den Auftrag für inen weiteren Bericht im nächsten Jahr zu geben. Unser iel ist es, die sattsam bekannte Rasenmähermethode urch mehr Aufgabenkritik und Aufgabenoptimierung bzulösen. Dass das eine wohltuende Wirkung entfaltet, at sich gerade in diesem Jahr am Wirtschaftsministeium gezeigt. Weit über die routinemäßige Ausgabenkontrolle und usgabensteuerung hinaus muss uns die Effizienz des taatlichen Aufgabenvollzugs interessieren, auch im undesstaatlichen Verhältnis. Das Sondergutachten, das er Präsident des Bundesrechnungshofes kürzlich als eauftragter für die Wirtschaftlichkeit der Verwaltung er Kommission zur Modernisierung der Bund-Länderinanzbeziehungen vorgelegt hat, liegt auch dem Hausaltsausschuss vor. Auf Nachfrage eines Mitglieds der undesregierung, nämlich des Chefs des Bundeskanzlermtes, in der Kommission hat der Bundesrechnungshof zwischen auch die Wirkungen von mehr Aufgabenkritik nd Aufgabenoptimierung im bundesstaatlichen Verhältis quantifiziert: Die Wirkungen belaufen sich auf zweitellige Milliardenbeträge. Das dürfen wir nicht ignorieen, das dürfen wir nicht ausschlagen. Die Bundeskanzlerin hat am Mittwoch den Bürokraieabbau und den Ansatz des Normenkontrollrates beonders gelobt. Ich bin überzeugt, dass auf dem Feld der erwaltungsmodernisierung im Bundesstaat ein riesiges otenzial liegt, das wir für neue Zwecke – sei es Hausaltskonsolidierung, sei es eine neue Verteilung im Bunesstaat oder auch für Steuerund Abgabenentlastungen – erwenden können. Bei der Sanierung der Staatsfinanen dürfen wir diese Option nicht ignorieren, und schon ar nicht diese Koalition. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


(Ulrike Flach [FDP]: So ist es!)


Ich bitte, den Einzelplan in der vorliegenden Fassung
nzunehmen. Wir Koalitionäre gehen guten Gewissens
n das neue Haushaltsjahr, in das neue Kalenderjahr, das






(A) )



(B) )


Volker Kröning
uns Mögliche und vor allen Dingen das Nötige getan zu
haben.

Vielen Dank.


(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1613101600

Ich erteile das Wort der Kollegin Christine Scheel,

Bündnis 90/Die Grünen.


Christine Scheel (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1613101700

Herr Präsident! Verehrte Kolleginnen und Kollegen!

Bundespräsident Köhler hat unlängst gesagt, dass sich
die Wirtschaftspolitik eben nicht auf den Lorbeeren der
Konjunktur ausruhen darf. Auch der Sachverständigen-
rat hat angemahnt, dass wir weitere Reformen in diesem
Land brauchen. Wir haben festgestellt, dass es diese in
der Wirtschaftspolitik überhaupt nicht gibt. Deswegen
besteht für die nächsten Jahre ein großes Risiko.


(Kurt J. Rossmanith [CDU/CSU]: Der erste Teil war richtig, der zweite falsch!)


Herr Rossmanith, es ist richtig, zu betonen, dass der
Mittelstand das Herzstück ist. Wenn man aber darüber
nachdenkt, was vonseiten der Regierung in diesem Kon-
text insgesamt getan worden ist, dann muss man feststel-
len, dass die in den letzten Jahren beispielsweise im Be-
reich der neuen Energien und auch in der
Medizintechnik entstandenen Arbeitsplätze deshalb ent-
standen sind, weil noch in der rot-grünen Zeit gute Rah-
menbedingungen geschaffen worden sind. Diese guten
Rahmenbedingungen haben gewirkt und zu
1,5 Millionen neuen Arbeitsplätzen geführt, und das ist
gut.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD – Kurt J. Rossmanith [CDU/CSU]: Diese Zahl müssen Sie erst noch belegen! – Norbert Barthle [CDU/CSU]: Da war noch etwas dazwischen!)


Sie aber versuchen, anstatt diese Entwicklung weiter
zu befördern, mit einem Klein-Klein Schwerpunkte zu
formulieren. Sie haben Schwerpunkte aufgezählt, auf-
grund deren ganz deutlich wurde, dass es in der Wirt-
schaftspolitik der Großen Koalition eben keine Strategie
und keine klare Linie gibt, die zeigt, dass etwas dahinter-
steckt, was die Leute mitreißt, wodurch man Lust be-
kommt, zu investieren, und dass es mit dem Land voran-
geht. Sie verlieren sich stattdessen im Klein-Klein.

Das ist ein Problem für den Standort Deutschland,
weil sich – das können wir sehen – andere Länder wei-
terentwickeln und es dort mittlerweile durchaus auch
mehr Innovationen als in der Bundesrepublik gibt.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Ernst Hinsken [CDU/CSU]: Frau Scheel, das nehmen Sie sofort zurück! Das stimmt nämlich nicht! – Kurt J. Rossmanith [CDU/CSU]: Sanieren, Reformieren und Investieren!)


– Ich bitte Sie, der Spruch „Sanieren, Reformieren und
Investieren“ ist mittlerweile so was von abgedroschen,

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(C (D an kann es fast nicht mehr hören. Es wäre ja gut, wenn an diesen sogenannten Dreiklang inhaltlich füllen ürde. Als Beschwörungsformel – das ist er bei Ihnen ur noch – stellt er aber keine gute Wirtschaftspolitik ar. Auch das ist ein Problem, vor dem wir stehen; denn ine Beschwörungsformel allein bedeutet eben nicht, ass man auch eine gute Politik macht. Der Deutsche Industrieund Handelskammertag belagt zu Recht, dass wir in der Bundesrepublik Deutschand 400 000 Fachkräfte zu wenig haben. Ich bin ein al gespannt, was der Minister zu dieser Situation sagt. ir wissen natürlich, dass auch die Wirtschaft ihren Teil azu beitragen muss, dass hier mehr ausgebildet wird. In en verschiedenen Branchen der Wirtschaft müssen ehr Fachkräfte ausgebildet werden. Das ist klar. Die ahmenbedingungen müssen aber auch gesetzt werden. Wir brauchen nicht nur eine bessere und mehr Ausbilung in den verschiedenen Sektoren, sondern wir brauhen auch zusätzliche Zugangsmöglichkeiten, Herr Miister Glos. Ich hoffe, dass Sie auch einmal darüber achdenken, ob es nicht Sinn macht, die Zugangsmögichkeiten für Hochqualifizierte aus aller Welt endlich zu erbessern, indem wir die Jahreseinkommensgrenze senen, um denjenigen mehr Chancen zu eröffnen, die in eutschland letztendlich nicht nur arbeiten, sondern uch dafür stehen, dass in Deutschland weitere Arbeitslätze entstehen können. Deswegen brauchen wir beies: Wir brauchen eine bessere Ausbildung hier, wir rauchen aber auch bessere Zugangsmöglichkeiten. Das darf man nicht gegeneinander ausspielen. Man arf in diesem Bereich nicht nur „Hü!“ sagen, sondern an muss auch „Hott!“ sagen und das irgendwie zusamenführen, damit das Ganze einen Sinn macht. (Christian Lange [Backnang] [SPD]: „Hottehü“! – Kurt J. Rossmanith [CDU/CSU]: Nicht „Hü!“ und „Hott!“, sondern „gerade“! – Ludwig Stiegler [SPD]: Zickzack!)


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Ich habe gesagt, man muss es zusammenführen. Wenn
an es zusammenführt, dann fährt man gerade, lieber
err Kollege Rossmanith.

Wir haben in dieser Woche auch gehört, dass das
eutsche Institut für Wirtschaftsforschung die Innova-

ionsfähigkeit der Bundesrepublik Deutschland im Ver-
leich zu der des Auslandes als schwierig bezeichnet
at. Das heißt, die Innovationsfähigkeit geht zurück. Aus
iesem Grund meinen wir, dass hier die Investitionen ge-
teigert werden müssen, mit denen das Ziel einer ökolo-
ischer Modernisierung verfolgt wird, die wir in der
undesrepublik Deutschland dringend brauchen. Hier
ntstehen die Arbeitsplätze, hier geht etwas voran.

Man darf also nicht einfach nur Industrieunternehmen
ubventionieren. Ich schaue einmal meine Bayern hier
n.


(Ludwig Stiegler [SPD]: Sagen Sie nichts gegen Bayern!)







(A) )



(B) )


Christine Scheel
Für den Transrapid stehen 925 Millionen Euro im Bun-
deshaushalt. Sie sagen: Das ist eine super Industriepoli-
tik. Ich kann nur sagen: Das ist sie nicht.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Ich finde es äußerst problematisch, wenn die SPD oder
die CSU hier die Industrieförderung abnickt und gleich-
zeitig in Bayern mit einem Volksbegehren gegen den
Transrapid vorgeht. Das ist Doppelzüngigkeit, und zwar
von beiden großen Fraktionen. Das muss man deutlich
sagen.


(Beifall des Abg. Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN])


Man kann nicht das Volksbegehren in Bayern unter-
schreiben und gleichzeitig hier die Mittel für den Trans-
rapid in den Haushalt einstellen.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)


Die Investitionsunsicherheit muss beseitigt werden.
Die Binnenkonjunktur muss gestärkt werden. Gleichzei-
tig müssen wir weiter reformieren, um voranzukommen.
Die Menschen wollen wissen, wohin die Reise geht. Wir
wollen nicht, dass die betriebene Politik als Investitions-
risiko bezeichnet wird.

Herr Glos, bitte seien Sie kein Investitionsrisiko!
Achten Sie darauf, dass es bei den Investitionen voran-
geht! Treten Sie nicht auf die Bremse! Machen Sie eine
Politik, die für die Zukunft unseres Landes gut ist und
die sich nicht im Klein-Klein verliert!

Danke schön.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1613101800

Das Wort erhält nun der Bundeswirtschaftsminister

Michael Glos.


(Beifall bei der CDU/CSU)


Michael Glos, Bundesminister für Wirtschaft und
Technologie:

Herr Präsident! Verehrte Kolleginnen und Kollegen!
Als Erstes möchte ich die Angriffe der Frau Kollegin
Scheel auf die SPD in Bayern mit Nachdruck zurückwei-
sen.


(Heiterkeit und Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


Wirtschaft ist nicht Selbstzweck, erst recht nicht Wirt-
schaftspolitik. Sie muss den Menschen dienen. Wir
freuen uns, dass unsere Wirtschaftspolitik auch dazu ge-
führt hat, dass die Arbeitslosigkeit in Deutschland nun
auf dem niedrigsten Stand seit 14 Jahren ist.


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


Mich freut ganz besonders, dass es aufgrund der besse-
ren Wirtschaftslage gelungen ist, mehr jungen Leuten ei-
nen Ausbildungsplatz zu vermitteln. Dafür möchte ich
mich bei der Wirtschaft ganz herzlich bedanken. Die

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(C (D ahl der abgeschlossenen Ausbildungsverträge ist im ktober 2007 um 9,4 Prozent im Vergleich zu Oktober 006 gestiegen. Ich meine, das ist ein großartiger Erfolg. Ich verstehe die Opposition. Sie haben es bei den ehrheitsverhältnissen in diesem Hause nicht leicht. ber ich kann Sie beruhigen: Wir sind ein Stück weit it uns selber befasst, um uns zu koordinieren. Insofern achen wir manchmal Opposition in der Koalition, weil ir sogar das besser können als Sie. Auch wenn es immer geleugnet wird: Der Aufchwung ist inzwischen bei den Menschen angekomen. Die Reallöhne werden steigen genauso wie die ahl der Arbeitsplätze. Beides schafft Nachfrage und tützt Wachstum. Daran wird sich nichts ändern. Es wird eklagt – das ging durch die Zeitungen –, dass wir voübergehend leider einen – wie ich meine: nur kurzfristig irkenden – stärkeren Preisanstieg von 3 Prozent zu erzeichnen haben. Das wird sich wieder normalisieren, nsbesondere im nächsten Jahr, wenn der Basiseffekt der ehrwertsteuererhöhung, die einen Preisanstieg um Prozent bedingt hat, wegfällt. Dann werden wir wieder u einer Preissteigerungsrate kommen, die leichter verraftbar ist. Die momentane Entwicklung ist auf einen tatistischen Effekt zurückzuführen. Hinzu kommt, dass die gefühlte Preissteigerung höher st, insbesondere bei Nahrungsmitteln – allerdings berifft das nur einzelne Produkte –, obwohl diese von der ehrwertsteuererhöhung gar nicht betroffen sind. Die enschen fühlen die Preissteigerung besonders stark bei en Energiepreisen. Die Ölund Gaspreise sind hoch. ir werden in der nächsten Woche im Kabinett ein nergiepaket verabschieden – das werden wir dann in en Bundestag einbringen –, das uns längerfristig von nergieimporten unabhängiger machen soll und das die nergieeffizienz verbessern soll. Aber machen wir uns ichts vor: All das ist natürlich nicht umsonst oder zum ulltarif zu haben. Die Weltwirtschaft birgt natürlich Risiken, die auch ns betreffen. Das will ich in keiner Weise bagatellisieen. Die Turbulenzen auf den internationalen Finanzärkten sind aber nicht allein der amerikanischen Hy othekenbankkrise geschuldet. Auch die IKB in eutschland steckt in einer Krise. Davon ist unsere Förerbank, die KfW, als Haupteignerin betroffen. Bei den eschäften der IKB gab es sträflichen Leichtsinn. Wir werden das alles genau zu untersuchen haben. ir haben heute eine Sondersitzung des Aufsichtsrates. ch kann nur sagen: Bevor man die modernen Finanznstrumente anwendet, muss man deren Wirkung genau ennen. Ich hoffe, dass die großen deutschen Geschäftsanken und Landesbanken die Wirkungen genau geannt haben, bevor sie solche Produkte angeboten haen. Zu den Risiken will ich sagen: Die hohen Energiereise, insbesondere der steigende Ölpreis, der sich allerings in dieser Woche wieder etwas abgeflacht hat, sind in latentes Dauerrisiko für unseren Aufschwung. Bundesminister Michael Glos Zurück zu der Krise, die von den USA ausgeht: Sie geht mit einem sinkenden Dollar einher. Wir haben eine starke Aufwertung des Euro zu verkraften. Ich bin für stabile Währungen; es ist gut, wenn der Wert unserer Währung steigt. Aber wenn das zu rasch geschieht, dann gibt es Befürchtungen, dass der Export darunter leidet. Deswegen kann ich unseren Freunden in den Vereinigten Staaten nur sagen: Es bringt auf die Dauer nicht einmal der amerikanischen Volkswirtschaft etwas, wenn man den Dollarkurs zu sehr absacken lässt. Wenn der Boom nicht durch die notwendigen strukturellen Anpassungsmaßnahmen der US-Wirtschaft begleitet und das Erreichte nur durch die schwache Währung hervorgerufen wird, dann hat man letztlich mit Zitronen gehandelt. Der Euro bleibt eine Erfolgsgeschichte. Währungsrelationen müssen sich im Zeitablauf immer wieder anpassen können. Doch das, was im Moment abläuft, hat, wie gesagt, mit langsamer Wertkorrektur nichts zu tun. Wir müssen das alles einkalkulieren, wenn wir Wachstumsprognosen abgeben. Ich glaube, dass wir mit den 2 Prozent, die wir für das nächste Jahr angekündigt haben, immer noch auf der sicheren Seite sind. Meine sehr verehrten Damen und Herren, angesichts der Risiken für die Konjunktur gibt es nur eine Lehre: Statt den Reformkurs rückwärts abzuwickeln, brauchen wir weiterhin eine breite Schneise für Wachstum. Wir können uns nicht auf den Lorbeeren ausruhen. (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD – Otto Fricke [FDP]: Mindestlohn!)


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)





(A) )


(B) )


Ich möchte keinen Rückbau, wie es so schön heißt, wenn
man in die Straßen Stolperschwellen einbaut. Ich möchte
keine Stolperschwellen auf dem Weg zu mehr Wachstum
in Deutschland. Mit dem Aufschwung ist es so wie mit
einer wertvollen Kristallvase: Wenn man sie fallen lässt,
dann ist sie kaputt. Es wäre mühevoll, den Aufschwung
wieder in Gang zu bringen.

Wir haben die Mahnungen des Sachverständigen-
rats, der uns berät und dessen Ratschläge wir ernst neh-
men sollen – Frau Scheel, die Mitglieder des Sachver-
ständigenrats sind immer noch dieselben, die in Zeiten
einer anderen Regierung berufen worden sind; ich habe
sie beibehalten, und insofern haben wir da eine Kontinui-
tät –, ernster genommen, als das bei der Vorgängerregie-
rung der Fall war.


(Beifall bei der CDU/CSU – Christine Scheel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das glauben Sie doch selber nicht!)


Jedenfalls ermutigt uns der Sachverständigenrat in sei-
nem neuen Gutachten, das den Titel „Das Erreichte nicht
verspielen“ trägt, an den richtigen Reformen, die ge-
macht worden sind, festzuhalten.

Ich meine, dass es ganz wichtig ist, dass der Beitrag
zur Arbeitslosenversicherung jetzt auf 3,3 Prozent ab-
gesenkt worden ist. Das war von der Kassenlage der
Bundesagentur für Arbeit her tragbar. Ich weise die Be-
hauptung zurück, dass Müntefering nur zugestimmt
habe, um seinen Nachfolger Scholz nicht in Versuchung
zu führen, zu viele Maßnahmen mit den Überschüssen

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(C (D u finanzieren. Die Senkung ist von den Zahlen her geeckt. Aber was bedeutet das – da bin ich wieder bei den erbrauchern – für die Kaufkraft im Land? Diese Absenung gegenüber 2006 bedeutet, dass 11,5 Milliarden uro weniger an Arbeitskosten für die Betriebe anfallen nd 11,5 Milliarden Euro mehr netto direkt den Arbeitehmerinnen und Arbeitnehmern zur Verfügung stehen nd deren Kaufkraft stärken. ch meine, dass man oft einfach darüber hinweggeht. Ich inde, man muss auch das hier nennen. Die Arbeitskräfte und der Arbeitsmarkt sind angeprochen worden. Wir brauchen weiterhin einen iedriglohnbereich. (Ludwig Stiegler [SPD]: Den haben wir in überreichem Maße!)


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


as gehört nach wie vor auf unsere Agenda. Mein Haus
at dazu ein entsprechendes Modell vorgelegt. Das hat
or allen Dingen den Vorteil, dass es vernünftige Ar-
eitsanreize setzt, Sprungstellen im Einkommensverlauf
ermeidet und Mitnahmeeffekte weitgehend ausschließt.
or allem lässt es sich einfach in das Hartz-IV-System

ntegrieren. Ich glaube, wir müssen um diese Dinge mit-
inander ringen.

Um die Konjunktur zu stützen, brauchen wir auch
eiterhin Flexibilität auf dem Arbeitsmarkt. Deshalb
alte ich es für falsch, die Zeitarbeit zu beenden oder so
u regeln, dass sie uninteressant wird, ohne auf der ande-
en Seite die Arbeitsgesetzgebung flexibel zu gestalten.


(Beifall bei der CDU/CSU –Ulrike Flach [FDP]: Haben Sie das auch der SPD gesagt?)


Ein Letztes: Die Aufgaben meines Hauses sind sehr
ielfältig. Wenn ich sie alle schildern sollte, brauchte ich
eine Redezeit allein dafür. Wir werden weiterhin sehr

ntensiv über die Energiepolitik diskutieren müssen, und
war nicht nur wegen der hohen Preise, sondern auch
egen der Maßnahmen, die wir für den Klimaschutz er-
reifen. Das muss so geschehen, dass diese Maßnahmen
eiterhin Beschäftigung bringen, zum Beispiel für das
andwerk in der energetischen Gebäudesanierung. Das
uss aber auch so geschehen, dass es für die Verbrau-

her bezahlbar bleibt. Wir haben die großen Energiekon-
erne so hart angefasst, wie es noch nie eine Regierung
etan hat. Herr Brüderle, insofern lagen Sie vollkommen
aneben, als Sie mich als Paten der großen Energiekon-
erne geziehen haben. Ich war bis jetzt die größte Ent-
äuschung der großen Energiekonzerne, weil noch nie-
and ein so hartes Kartellrecht auf den Weg gebracht

at. Ich bedanke mich dafür, dass es beschlossen worden
st, damit wir denen besser auf die Finger schauen kön-
en.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordenten der SPD)



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1613101900

Herr Minister, möchten Sie eine Zwischenfrage be-

ntworten?






(A) )



(B) )

Michael Glos, Bundesminister für Wirtschaft und
Technologie:

Herr Präsident, ich habe das gehört. – Ich kann nur
wiederholt sagen: Energiekonzerne, lasst, was die ange-
kündigten Preiserhöhungen anbelangt, die die Kirche im
Dorf. Das muss nicht so sein.


(Beifall bei der CDU/CSU)


Herr Präsident, ich habe Ihre Mahnung ernst genom-
men. Ich bedanke mich herzlich auch bei all denen, die
geholfen haben, dass der Einzelplan 09 rund geworden
ist.

Danke schön.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1613102000

Nicht immer, wenn der Präsident den Versuch unter-

nimmt, zu Wort zu kommen, will er auf das unverzügli-
che Ende der Rede drängen. Manchmal will er Gelegen-
heit zu einer Zwischenfrage geben, die die Redezeit
verlängert.

Nun hat das Wort die Kollegin Ulrike Flach von der
FDP-Fraktion.


(Beifall bei der FDP)



Ulrike Flach (FDP):
Rede ID: ID1613102100

Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Herr Mi-

nister, natürlich freut sich auch die FDP über eine boo-
mende Wirtschaft, nur sehen wir natürlich an vielen Stel-
len, dass die Weltwirtschaft Ihnen ganz kräftig unter die
Arme gegriffen hat.


(Kurt J. Rossmanith [CDU/CSU]: Wir sind auch Teil der Weltwirtschaft!)


Wir sehen aber auch das, was Sie etwas bagatellisierend
sagten, nämlich dass die Inflation in diesem Land dazu
beitragen wird, dass die Menschen eine ganze Reihe von
Misserfolgen haben werden. Diese wischen Sie gern ein-
fach vom Tisch.


(Beifall bei Abgeordneten der FDP)


Wenn Sie sagen, die Reallöhne seien gestiegen, dann
müssen Sie gleichzeitig sagen, dass die Inflation diese
Reallöhne in den letzten zwei Jahren aufgefressen hat.


(Beifall bei der FDP)


Sie haben genau das nicht getan, was Sie eben am
Schluss Ihrer Rede versuchten, den Energieunternehmen
in die Tasche zu legen. Sie hätten zum Beispiel mit uns
gemeinsam – übrigens auch mit Herrn Meister – dafür
streiten können, dass die Stromsteuer gesenkt wird.


(Beifall bei der FDP)


Wir haben gestern mit Herrn Gabriel lange darüber dis-
kutiert. An dieser Stelle haben Sie sich sozusagen in die
Büsche des Wirtschaftsministeriums zurückgezogen.
Gesiegt hat die SPD, nicht die CDU. Das ist nicht im
Sinne dieses Wirtschaftstandortes.


(Beifall bei der FDP)


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(C (D Lassen Sie mich etwas zur KfW sagen. Sie haben ben zu Recht gesagt, dass wir hier in Zukunft aufpassen üssen. Es wäre uns nur viel lieber gewesen, wenn Sie chon jetzt aufgepasst hätten. Herr Steinbrück ist hier an llererster Stelle zu nennen. Sie wissen, dass Sie Herrn teinbrück in der Aufsicht im nächsten Jahr sozusagen egleitend ablösen werden. Ich rechne damit, dass die ache dann besser wird. Es ist ein Skandal, was bei der fW abläuft. Es ist gerade vor dem Hintergrund ein kandal, dass dies eine Bank ist, die sich besonders für ie Mittelstandsförderung einsetzen müsste. Herr Glos, Sie haben schon in der letzten Debatte ollmundig gesagt, es gehe diesem Land gut. Schon daals haben Sie Bezug darauf genommen, was mit die em Haushalt abläuft. Sie haben gesagt: Alles, was auf ump finanziert wird, lehne ich natürlich ab. – Damit ind wir bei dem Thema des heutigen Tages. Sie haben u Recht darauf hingewiesen, dass man nicht neue Aufaben schaffen kann, die bei nachlassender Konjunkur zurückschlagen. Aber genau das – eine nachlassende onjunktur – werden wir in den nächsten Monaten zu rwarten haben. Sie sind angesichts dessen eben nicht als Sparminister orangegangen; vielmehr haben Sie und diese Bundesreierung – trotz Steuermehreinnahmen in den letzten wei Jahren in Höhe von 50 Milliarden Euro – jedes Jahr eue Schulden gemacht: Der „ordnungspolitische Prieser“ Glos hat seit 2005 dazu beigetragen, dass wir eine euverschuldung von 54 Milliarden Euro haben. Unter ordnungspolitischem Gewissen dieser Regierung“ vertehe ich etwas anderes. Übrigens waren Sie auch im Hinblick auf Ihr eigenes inisterium nicht gerade ein Sparminister. Ich teile die edenken des Kollegen Kröning, was die Gemein chaftsaufgabe – 50 Millionen Euro plus! – angeht. Ich eiß, dass auch Kollege Rossmanith das sehr kritisch ieht. Ich vermute, dass Frau Bulmahn wegen dieser Anelegenheit eine schlaflose Nacht gehabt hat; denn ein lus bei der Gemeinschaftsaufgabe bedeutet zwangsläuig ein Minus bei der globalen Minderausgabe. Davon etroffen sind natürlich genau diejenigen Titel, die Sie it Ihrer Hightech-Strategie besonders fördern wollen. ie reißen sozusagen mit dem Hinterteil das ein, was Sie it den Händen angeblich aufgebauen. Das Thema Forschungsförderung hat uns in den etzten zwölf Monaten intensiv beschäftigt. Herr Glos, ie haben gemeinsam mit Frau Schavan viel Geld in die and genommen; aber Sie kommen an dem Fakt einfach icht vorbei, dass 8 Prozent der kleinen und mittleren nternehmen mit einem Jahresumsatz von bis zu Million Euro laut der Studie des Instituts der deutschen irtschaft in den letzten Jahren eben keine Forschungs elder erhalten haben, während jedes dritte Großunterehmen in den letzten fünf Jahren solche Gelder bekomen hat. Das heißt, an Ihrer Förderstrategie ist ganz ffensichtlich etwas falsch. Ulrike Flach Wenn Sie im Hinblick auf den Osten extrapolieren, dann werden Sie natürlich feststellen – das wird Ihnen jeden Tag in den Medien gesagt –, dass die von Ihnen bisher eingesetzten Mittel dort nicht so angekommen sind, wie Sie sich das vorstellen. Das Institut für Wirtschaftsforschung Halle hat letzte Woche noch einmal ausdrücklich darauf hingewiesen – auch Sie selbst haben es gesagt –, dass wir diese Lücke in absehbarer Zeit nicht werden schließen können. Unter dem Strich gilt: Dieses Ministerium ist nach wie vor ein Subventionsministerium. Es ist offensichtlich nicht in der Lage, die Förderprogramme erfolgreich, effizient und Arbeitsplätze schaffend umzusetzen, wie es eigentlich der Fall sein sollte. (Beifall bei der FDP sowie des Abg. Roland Claus [DIE LINKE])


(Otto Fricke [FDP]: Leider wahr!)


(Beifall bei der FDP)


(Beifall bei der FDP)


(Beifall bei der FDP)





(A) )


(B) )


Herr Glos – hören Sie mir ausnahmsweise einmal zu! –,
Sie sind außerdem für einen sehr traditionellen Bereich
zuständig, nämlich für den der Luft- und Raumfahrt.
Wir haben in diesen Tagen in unseren Reihen so manche
sorgenvolle Gesichter gesehen. Ich glaube, dass wir das
Thema Airbus noch lange nicht abschließend behandelt
haben. Denken Sie daran, dass Herr Enders darauf hin-
gewiesen hat, dass er hier eine lebensbedrohende Situa-
tion sieht. Es geht auch dabei um Arbeitsplätze; da
stimme ich dem Kollegen Kröning völlig zu.


(Kurt J. Rossmanith [CDU/CSU]: Aber auch um Zukunftstechnologie, Frau Kollegin!)


– Lieber Kurt, du gibst mir das Stichwort:

Zum Abschluss möchte ich auf den Aspekt Mond ein-
gehen. Ich will diese Gelegenheit nicht ungenutzt ver-
streichen lassen und darauf hinweisen, dass Sie dabei
sind, viel Geld in die Hand zu nehmen, um sozusagen
auf den Mond zu fliegen:


(Kurt J. Rossmanith [CDU/CSU]: Um den Mond!)


„Peterchens Mondfahrt“ mit einer Sonde, lieber Kurt,
die man eigentlich nicht brauchte, weil man sehr gut die
anderer Länder benutzen könnte. Ich empfehle den
Haushältern der Großen Koalition, sich zu überlegen, ob
wir uns wirklich hinaus zum Mond, an den Mond heran,
um den Mond herum bewegen sollten, während andere
Länder dort oben Instrumente haben, an deren Nutzung
man sich beteiligen könnte. Das sparte Kosten. Ich emp-
fehle uns allen gemeinsam, im nächsten Jahr endlich ein-
mal gemeinsam über eine Raumfahrtstrategie zu re-
den; denn dieses Land hat noch keine. Diese Gespräche
würden belegen, dass wir für Ihre Pläne viele Gelder
ausgeben müssten.

Herr Glos, Sie sind an dieser Stelle gefordert, nicht
nur Geld für Technologie auszugeben, sondern auch eine
Strategie zu entwickeln und vernünftig zu planen. Da bin
ich ganz bei Herrn Kröning: Wir wollen gute Ergebnisse;
aber wir wollen auch, dass vorher gut überlegt und dis-
kutiert wird. Ich hoffe, das wird in den nächsten zwölf
Monaten endlich der Fall sein.


(Beifall bei der FDP)


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(C (D Der Kollege Dr. Rainer Wend ist der nächste Redner ür die SPD-Fraktion. Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Her en! Wir haben heute wieder einmal die Aufführung des ollegen Brüderle und der Kollegin Lötzer erlebt, wer ie beste Kassandra geben, wer das grausigste Katastrohenszenario über uns Land legen kann. Gehen Sie eide doch einmal in einen Wettbewerb um konstruktive orschläge für die Verbesserung der Situation. (Widerspruch der Abg. Ulla Lötzer [DIE LINKE])

Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1613102200

(Beifall bei Abgeordneten der SPD)

Dr. Rainer Wend (SPD):
Rede ID: ID1613102300

avon hätte unser Land mehr als von ständig wiederhol-
en Katastrophenszenarien.


(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


Auf einen Punkt muss ich eingehen, Herr Kollege
rüderle, weil Sie wieder das Thema IKB und KfW an-
esprochen und der KfW ihre Beteiligung an der IKB
orgeworfen haben. Wie war denn die Historie? Nach-
em sich die Allianz aus dem Eigentümerkreis verab-
chiedet hat, lag die Wirtschaft doch auf Knien, dass die
eteiligung nicht ins Ausland gehen, sondern an der
ittelstandsbank hier in Deutschland gehalten werden
öge, und die KfW wurde gebeten, sich daran zu beteili-

en. Sie hat es getan; dann kann man sie aber heute nicht
afür kritisieren, dass sie es damals getan hat. Vielmehr
ollte man dankbar sein, dass sie damals als Gesellschaf-
erin in die IKB hineingegangen ist.

Dass bei der IKB die Dinge falsch gelaufen sind, weiß
an, und insofern muss auch die Staatsanwaltschaft er-
itteln. Das betrifft nicht nur die IKB. Das Gerücht,

ass es vor allen Dingen öffentliche Banken seien, ist
atsächlich ein Gerücht, weil die privaten Banken min-
estens in derselben Weise wie die öffentlichen Banken
n die Subprime-Krise verwickelt sind. Die Ideologie
ollte zurückstehen, und man sollte sehen, was man tun
ann, um mit dieser Problematik fertig zu werden.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)


erade die FDP muss sich fragen lassen, weil Sie Jahr
m Jahr die Liberalisierung der Finanzmärkte gepredigt
aben: Sollte es Ihnen denn nicht zu denken geben, was
etzt passiert ist? Sollten Sie denn nicht mit uns sagen:
Wir brauchen mehr Transparenz, wir brauchen mehr
ontrolle und nicht mehr Liberalisierung auf den
inanzmärkten“? Vor dieser Frage stehen wir doch.


(Beifall bei der SPD – Zuruf von der FDP: Beides!)


Also nehmen Sie bitte zur Kenntnis: Der Haushalt
ntwickelt sich positiv. Wir haben die niedrigste Arbeits-
osenquote seit 1993. Wir haben stabiles Wirtschafts-
achstum. Das ist gut; jedoch sagen uns die Sachver-

tändigen: Ruht euch nicht darauf aus, sondern macht
eiter. – Darin hat Kollegin Scheel recht: Wir müssen
eitermachen. Wer glaubt, wir hätten in den letzten fünf






(A) )



(B) )


Dr. Rainer Wend
Jahren, in denen wir viel Gutes erreicht haben – Steuer-
reform Hans Eichel, Arbeitsmarktreformen Rot-Grün,
Steuerreform Peer Steinbrück, Haushaltskonsolidierung
Peer Steinbrück, alles gute Sachen, die wir auf den Weg
gebracht haben –, genügend getan, und das sei es gewe-
sen, der täuscht sich. Es ist ein dauernder Prozess von
Reformen, mit denen wir unser Land wettbewerbsfähig
halten müssen.

Zwei Dinge will ich nennen, die wir als Große Koali-
tion vor uns haben und schaffen müssen. Das eine ist die
Erbschaftsteuerreform. Wir sind auf gutem Wege und
wollen dem Mittelstand helfen,


(Lachen bei der FDP)


Eigenkapital zu halten und Beschäftigung zu sichern.


(Widerspruch bei Abgeordneten der FDP)


Zum anderen wünsche ich mir, dass wir im Bereich
der haushaltsnahen Dienstleistungen besser werden.
Meine Damen und Herren, dort liegt Beschäftigungs-
potenzial brach; diese Tätigkeiten werden zurzeit in
Schwarzarbeit oder in Improvisation geleistet.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


Dort können wir etwas tun, indem wir Haushalte wie an-
dere Arbeitgeber behandeln und erklären, dass die Auf-
wendungen umfänglich steuerlich geltend gemacht wer-
den kann.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1613102400

Herr Kollege Wend, gestatten Sie eine Zwischenfrage

des Kollegen Hoppe?


Dr. Rainer Wend (SPD):
Rede ID: ID1613102500

Ja, selbstverständlich.


Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1613102600

Sehr geehrter Herr Kollege Wend, erlauben Sie mir,

eine Sache anzusprechen, die im Haushaltsverfahren ge-
schehen ist. Ich möchte gern wissen, wie Sie dazu ste-
hen.

Im Haushaltsverfahren ist der Etat des Wirtschafts-
ministeriums um einen völlig neuen Haushaltstitel er-
gänzt worden, nur, um ein höchst umstrittenes Projekt
der Entwicklungshilfe im weitesten Sinne zu realisieren.


(Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Außenwirtschaftsförderung, Herr Kollege!)


Ich spreche hierbei von dem Stadtbahnprojekt in Ho-
Chi-Minh-Stadt.


(Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Saigon ist das!)


Dagegen hat sich das Entwicklungshilfeministerium mit
Händen und Füßen gewehrt, weil es hierbei nicht um die
Realisierung eines U-Bahn-Projektes, sondern darum
geht,


(Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Selbst die PDS war dafür!)


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(C (D ass Siemens und nicht ein anderer Anbieter den Zuchlag bekommt. Im Haushaltsverfahren ist dieses Proekt dann in den Etat des Wirtschaftsministeriums ausgeagert worden. (Otto Fricke [FDP]: Weil Frau WieczorekZeul es nicht wollte!)


ch frage Sie als Fachpolitiker, wie Sie zu diesem Vor-
ang stehen.


Dr. Rainer Wend (SPD):
Rede ID: ID1613102700

Wir haben das gut gemacht. Ich unterstütze es,


(Beifall des Abg. Ludwig Stiegler [SPD] sowie des Abg. Steffen Kampeter [CDU/CSU])


eil das Außenwirtschaftsförderung ist, für die wir
ozialdemokraten immer in besonderer Weise gestanden
aben. Es ist also eine gute Maßnahme. – Vielen Dank
ür diese Frage.


(Heiterkeit und Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


In dem Bereich haushaltsnahe Dienstleistungen kön-
en wir besser werden und Beschäftigung schaffen. Die
eformen müssen also weitergehen, um unsere Gesell-

chaft wettbewerbsfähig zu halten.

Es gibt aber auch eine andere Seite, und da bitte ich,
ach Frankreich zu schauen, wo in den Vorstädten Au-
os brennen. Warum geschieht das? Das sind selbstver-
tändlich Verbrechen, denen aber zugrunde liegt, dass
ich ein zunehmender Teil der französischen Gesell-
chaft ausgegrenzt fühlt und sich nicht mehr mit dieser
esellschaft identifiziert. In diesem Zusammenhang
üssen wir uns fragen, ob nicht auch in Deutschland
endenzen vorhanden sind, die eine fehlende Identifika-

ion begründen können.

Wenn einerseits Arbeitnehmer mit einem Stunden-
ohn von 3, 4 oder 5 Euro nach Hause gehen und ande-
erseits die Manager von Unternehmen Millionärsgehäl-
er kassieren, dann ist das ein Missverhältnis in unserer
esellschaft. Mit einer solchen Gesellschaft kann man

ich auf Dauer nicht mehr identifizieren. Wir müssen et-
as gegen diese Ungerechtigkeit tun.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


Was können wir tun? Die Mindestlöhne sind ein
chritt. Wir freuen uns sehr, dass es gestern im Postbe-
eich zu einer Verständigung gekommen ist. Herzlichen
lückwunsch an alle, die daran beteiligt waren! Das ist

in großartiger Erfolg.


(Beifall bei der SPD – Otto Fricke [FDP]: Da freut sich die CDU aber!)


s ist ein Anfang. Es muss aber auch in weiteren Bran-
hen vorangehen. Wir müssen umsetzen, was wir uns bis
nde März in der Koalition vorgenommen haben, näm-

ich auch im Bewachungsgewerbe und in der Zeitarbeit
u Mindestlöhnen zu kommen.






(A) )



(B) )


Dr. Rainer Wend
Herr Pofalla, der Generalsekretär der CDU, hat ge-
sagt: Der Postmindestlohn war ein großer Erfolg für die
CDU. – Wir gönnen ihm für die nächsten Monate noch
viele weitere Erfolge im Mindestlohnbereich in vielen
Branchen.


(Beifall bei der SPD)


Er hat uns an seiner Seite.

Wachstum und Beschäftigung sichern und soziale Ge-
rechtigkeit sind für ein modernes Land zwei Seiten einer
Medaille. Die Große Koalition wird daran weiter arbei-
ten.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1613102800

Das Wort erhält die Kollegin Sabine Zimmermann,

Fraktion Die Linke.


Sabine Zimmermann (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613102900

Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Meine Damen und Herren! Herr Dr. Wend, wenn Sie
sich beschweren, dass die Arbeitnehmerinnen und Ar-
beitnehmer mit 5 Euro nach Hause gehen, während die
Chefs der großen Unternehmen Millionen kassieren,
dann muss ich Sie darauf hinweisen, dass Sie das noch
gesetzlich absichern. Insofern ist es eine Unverschämt-
heit, wenn Sie das hier anprangern.


(Beifall bei der LINKEN – Bernhard Brinkmann [Hildesheim] [SPD]: Was ist denn das für ein Blödsinn?)


Die Regierung spricht von einem Aufschwung für
alle. Aber wer sind alle? Einer profitiert in jedem Fall
davon: Porsche-Chef Wiedeking erhält dieses Jahr eine
Vergütung von rund 50 Millionen Euro. Millionen Men-
schen sind dagegen froh, wenn sie ihr Einkommen
halten können. Das betrifft nicht nur Arbeitnehmer, Ar-
beitslose und Rentner, sondern auch viele kleine Selbst-
ständige. An dieser Stelle macht die Regierung nichts.
Mir scheint, die Regierung hat den Ernst der Lage noch
nicht erkannt. Es droht ein Absturz der Konjunktur.

Damit es nicht wieder heißt, die Linke übe sich in
Schwarzmalerei, führe ich hier Otto Kentzler, den Präsi-
denten des Zentralverbandes des Deutschen Hand-
werks an. Er sagte diese Woche, ihm werde angst und
bange, wenn er sich die jüngsten Zahlen anschaut. Ich
zitiere:

In einigen Gewerken bricht der Umsatz regelrecht
ein – bei Sanitär, Heizung und Klima sogar um
20 Prozent. Beim privaten Wohnungsbau sieht es
ähnlich aus. Die öffentliche Hand investiert zu we-
nig in Tief- und Straßenbau und das Kfz-Handwerk
kommt nicht auf die Beine. Da braut sich Unheil
zusammen.

Lieber Kollege Glos, ich frage Sie: Warum hält die
Bundesregierung stur an ihrem Sanierungskurs fest? Ist
es nicht notwendig, die Staatsausgaben zu erhöhen, um
die Binnennachfrage zu stärken?

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(C (D (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN – Otto Fricke [FDP]: Noch mehr?)


enn Sie schon nicht auf die Linke hören wollen, dann
ören Sie doch wenigstens auf den Zentralverband des
eutschen Handwerks.


(Ulla Lötzer [DIE LINKE]: Die öffentlichen Investitionen sind auf einem Tiefpunkt!)


Die Große Koalition ist nun zwei Jahre im Amt. In
ieser Zeit hat sie Politik gegen die Mehrheit des Volkes
emacht. Dazu gehört auch die Mehrzahl der 3,4 Millio-
en kleinen und mittleren Unternehmen in diesem Land.
ie Hälfte davon sind Einmannbetriebe, die sich kaum
ber Wasser halten können. Für die kleinen Handwerker
or Ort tut die Regierung nichts.

Ein Beispiel ist das Thema Breitband. Mehr als
000 Gemeinden haben immer noch keinen schnellen

nternetanschluss. In Mecklenburg-Vorpommern zum
eispiel fehlt jedem vierten Gewerbegebiet ein schneller
nschluss. Vieles wird heute aber online erledigt. Ohne

inen schnellen Zugang zum Netz hat man schlechte
eschäftsverbindungen zur Bank, zum Kunden, zum
uftraggeber bis hin zum Finanzamt. Ohne modernen

nternetanschluss werden diese Regionen von der wirt-
chaftlichen Entwicklung einfach abgekoppelt.

Thema Fördermittel. Herr Rossmanith hat es ange-
prochen und erklärt, wie wichtig die GA ist. In den
trukturschwachen Regionen Deutschlands sind dieses
ahr dreimal mehr Gelder beantragt worden, als bewil-
igt werden können. Die Zielgruppe ist hier der Mittel-
tand.

Was macht die Regierung? Erst kürzt sie den Haus-
altstitel um 100 Millionen Euro. Dann stockt sie die
elder wieder um 50 Millionen Euro auf, weil die Län-
er und Kommunen Druck gemacht haben. Schließlich
eiern Sie dies als Erfolg, wohl wissend, dass mehr Mit-
el gebraucht werden. Die Linke fordert, die sogenannte
emeinschaftsaufgabe, wie in der Koalitionsvereinba-

ung versprochen, in der Höhe des Jahres 2006 weiterzu-
inanzieren. Da haben wir sogar Herrn Tiefensee an un-
erer Seite.


(Beifall bei der LINKEN)


Thema Zahlungsmoral. Wir befinden uns im wirt-
chaftlichen Aufschwung. Dennoch stapeln sich bei je-
em zehnten Betrieb unbezahlte Rechnungen in einem
usmaß, dass die Existenz dieser Betriebe bedroht ist.
ie Verursacher sind oft große Unternehmen, die ihre
irtschaftlich starke Position ausspielen. Die Linke for-
ert einen Handwerkerhilfsfonds für unverschuldet in
ot geratene Kleinunternehmen. Die Regierung lehnt
ies ab.


(Dr. Ilja Seifert [DIE LINKE]: Pfui! – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Das Parlament lehnt das ab! Aber die 3 Milliarden wären nicht sinnvoll!)


Ein Wort noch zur Postliberalisierung. Die Teillibe-
alisierung hat bei uns zu einem beispiellosen Sozial-
umping geführt. Ich möchte gar nicht daran denken,






(A) )



(B) )


Sabine Zimmermann
was ab Januar passieren wird, wenn die Regierung den
Postmarkt völlig freigibt. Bereits vor einem Jahr gab es
10 000 Briefträger in sozialversicherungspflichtiger Be-
schäftigung, die so wenig verdient haben, dass sie ihr
Einkommen mit Hartz IV aufstocken mussten. Der Staat
übernimmt hier einen Teil des Lohnes. Im Januar waren
es 8,5 Milliarden Euro für 1 Million Menschen.

Ich komme zum Schluss.


(Kurt J. Rossmanith [CDU/CSU]: Wird aber auch Zeit!)


Ihre Politik belastet nicht nur die Menschen, sie belastet
auch den Haushalt. Da macht die Linke nicht mit.

Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit.


(Beifall bei der LINKEN)



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1613103000

Die Kollegin Anna Lührmann hat nun das Wort für

die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen.


Anna Lührmann (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1613103100

Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

Kollegen! Ich möchte heute über eine Branche sprechen,
deren Zahl der Arbeitsplätze in Deutschland von
67 000 in 1998 auf 231 000 in 2006 gestiegen ist, eine
Branche, deren Volumen am Weltmarkt sich von 30 Mil-
liarden Euro in 2000 auf 60 Milliarden Euro in 2007 ver-
doppelt hat. Die Prognose ist: Es geht in den nächsten
Jahren so weiter. Ich möchte über eine Branche in
Deutschland sprechen, die sehr exportintensiv ist. Es
gibt je nach Sparte Exportquoten zwischen 35 und
80 Prozent. Sie werden sich schon denken können, über
welche Branche ich spreche: über die der erneuerbaren
Energien. Dank des Erneuerbare-Energien-Gesetzes ha-
ben wir nicht nur den Anteil an klimafreundlichem
Strom deutlich erhöht. Nebenbei sind auch ein sehr
wichtiger Wirtschaftszweig und eine ganze Menge Ar-
beitsplätze in Deutschland entstanden. Das ist nachhal-
tige Klimaschutz- und Wirtschaftspolitik.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Was macht der Wirtschaftsminister? Was macht Herr
Glos? Man könnte doch eigentlich davon ausgehen, dass
sich der Wirtschaftsminister mit einer solch erfolgrei-
chen Entwicklung schmückt. Das Gegenteil ist der Fall.
Ich will drei Überschriften aus den letzten Monaten aus
Tickermeldungen und Zeitungen zitieren; es gäbe noch
deutlich mehr zur Auswahl. Die AP schrieb: „Glos geht
auf Distanz zu Gabriels Klima-Plänen“. Im Handelsblatt
stand: „Glos lehnt EU-Emissionsvorgaben ab“. In der
Berliner Zeitung stand: „Glos bremst den Ausbau um-
weltfreundlicher Kraftwerke“.

Herr Glos, damit verpassen Sie einen wichtigen Zu-
kunftstrend und vernachlässigen einen relevanten Teil
der deutschen Wirtschaft. Herr Glos, Sie sollten sich
Fossil-Wirtschaftsminister nennen. Dann weiß gleich je-
der, wie Sie in Deutschland Ihren Job verstehen.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Dr. Rainer Wend [SPD]: Das ist aber ge e s D U K b d m l k s v s s k w D g R j s u w d S I g P 6 (C (D mein! – Gegenruf der Abg. Christine Scheel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber richtig!)


Vor allem bei der Unterstützung des Exportes erneu-
rbarer Energien, also deutscher Spitzentechnologie,
chlafen Sie.


(Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Ho Chi Minh sagen wir nur!)


ie Welt schreibt am 23. Oktober 2007:

Die Deutsche Bank erwartet von der Bundesregie-
rung Unterstützung beim weiteren Ausbau der
Windenergie …

nd dies vor allem beim Export.

Herr Glos, das ist Ihr Job und nicht, permanent im
abinett auf die Klimabremse zu treten. Wir Grüne ha-
en deshalb eine deutliche Aufstockung der Mittel für
ie Exportinitiative Erneuerbare Energien gefordert, da-
it diese Erfolgsstory weitergehen kann.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Als Fossil-Wirtschaftsminister kümmern Sie sich aber
ieber um die weitere Förderung der Steinkohle. Damit
omme ich auf den faulen Steinkohlekompromiss zu
prechen.

Erstens haben Sie einen Ausstieg eventuell für 2018
ereinbart. Es wäre ohne Weiteres möglich gewesen,
chon 2012 sozialverträglich auszusteigen. NRW will ja
chon 2014 aussteigen. Durch einen früheren Ausstieg
önnten allein bis 2018 8,4 Milliarden Euro eingespart
erden.


(Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Warum hat das Ihr Kollege Trittin nicht gemacht?)


as ist eine stolze Summe. Damit könnte man eine
anze Menge zukunftsfähige Arbeitsplätze fördern.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Trittin war doch der größte Kohlefreund nach Fischer! Fischer hat sogar noch mitdemonstriert! – Kurt J. Rossmanith [CDU/CSU]: Ich korrigiere: der allergrößte!)


Ein zweites Thema sind die Weltmarktpreise. Herr
ossmanith, Sie haben das Thema in Ihrer Rede vorhin

a ganz kurz angesprochen. Da Sie jetzt immer dazwi-
chen rufen, will ich Ihnen noch einmal erklären, was
nter Rot-Grün vereinbart wurde. Auf Druck der Grünen
urde vereinbart,


(Kurt J. Rossmanith [CDU/CSU]: Keine Kohlekraftwerke?)


ass steigende Weltmarktpreise automatisch zu weniger
ubventionen führen.


(Ulrike Flach [FDP]: Sie hätten besser ganz aussteigen sollen!)


ch will das kurz erläutern. Der für die Subventionen zu-
runde gelegte Preis liegt bei 40 Euro pro Tonne, der
reis für Kohle aus Drittländern liegt nun aber bei
3 Euro pro Tonne. Das ist eine Differenz von 23 Euro






(A) )



(B) )


Anna Lührmann
pro Tonne. Es ist doch logisch, dass mehr Erlöse zu we-
niger Absatzbeihilfen führen müssen.


(Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Für welches Jahr gilt die Klausel denn, Frau Kollegin? Von welchem Jahr sprechen Sie?)


Herr Glos, Sie haben die Vereinbarung im Haushalt des
letzten Jahres zumindest teilweise umgesetzt: Wegen der
steigenden Weltmarktpreise haben Sie weniger Subven-
tionen gezahlt. Mit dem Kohlekompromiss wurde diese
sinnvolle Regelung einfach aufgehoben. Dadurch ver-
zichten Sie allein in diesem Haushalt auf 711 Millionen
Euro. Herr Glos, Sie haben sich von Ihrem Vorgänger
Werner Müller über den Tisch ziehen lassen. Das können
wir hier nicht durchgehen lassen.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Trittin hat sich von Müller über den Tisch ziehen lassen? Das kann ich mir nicht vorstellen!)


– Herr Kampeter, wo Sie schon die ganze Zeit dazwi-
schen rufen, sage ich Ihnen: Sie haben noch die Mög-
lichkeit, diesen Fehler zu korrigieren. Sie können gleich
einfach unserem Antrag zustimmen, in dem wir ganz
klare Regelungen aufzeigen. Es geht um 711 Millionen
Euro für den Bundeshaushalt.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Sie sollten einmal meiner furiosen Abschlussrede lauschen! Dann werde ich das gerade rücken!)


Drittens ist an diesem faulen Steinkohlekompromiss
zu kritisieren, dass Sie für den Bund schlecht verhandelt
haben. Wie ich bereits gesagt habe, steigt Nordrhein-
Westfalen schon 2014 aus. Für die verbleibenden vier
Jahre übernimmt der Bund einfach die Subventionszah-
lungen. Wir haben es ja. Außerdem haben Sie ohne Not
große Haftungsrisiken für den Bund übernommen. Das
wäre auch nicht notwendig gewesen.


(Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Es ist offenkundig, dass Sie von dem Sachverhalt keine Ahnung haben! – Gegenruf der Abg. Anja Hajduk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Unverschämtheit!)


An einer Stelle sind wir noch relativ zufrieden, Herr
Kampeter. Sie haben im Haushaltsausschuss auf unsere
Kritik reagiert. Der Bundesrechnungshof darf jetzt zu-
mindest prüfen, was in der Zukunft bei der Steinkohle
passiert.

Aber noch aus einem anderen Grund ist dieser Kom-
promiss insgesamt schlecht zu bewerten: Sie haben näm-
lich eine Sprechklausel, eine Gesprächsklausel, einge-
führt. So soll 2018 noch einmal darüber geredet werden,
ob es auch wirklich beim Ausstieg aus der Steinkohle
bleibt.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1613103200

Frau Kollegin, bis zum Jahr 2012 gibt es noch weitere

Gelegenheiten, das zu erläutern, aber heute nicht mehr.

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(C (D (Heiterkeit bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)



Anna Lührmann (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1613103300

Das werde ich sicherlich auch tun, Herr Präsident. –

och ein Hinweis zum Schluss: Werner Müller hat ganz
lar gesagt, er gehe davon aus, dass ab 2012 weiter sub-
entioniert wird. Damit ist ganz klar, Herr Glos: Sie wer-
en den fossilen Energieträgern die Kohle hinterher. Bei
en Zukunftstechnologien pennen Sie allerdings. Vor
iesem Hintergrund bitte ich Sie alle, unserem Antrag
eute zuzustimmen.

Vielen Dank.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Kurt J. Rossmanith [CDU/CSU]: Der Strom kommt aus der Steckdose!)



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1613103400

Das Wort erhält der Kollege Laurenz Meyer, CDU/

SU.


(Beifall bei der CDU/CSU – Otto Fricke [FDP]: Der erklärt uns jetzt den Mindestlohn!)



Laurenz Meyer (CDU):
Rede ID: ID1613103500

Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Die

ute Ausgangslage im Herbst 2007 ist hier vielfach er-
ähnt worden, auch wenn ein Teil der Oppositionsfrak-

ionen sie immer noch nicht wahrnimmt. Dabei scheint
s sich schlicht um Wirklichkeitsverweigerung zu han-
eln.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


nders lässt sich das angesichts der Zahlen am Arbeits-
arkt und der innerhalb von zwei Jahren veränderten
erschuldungssituation nicht erklären.


(Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Das sagt eigentlich recht viel über den Zustand der Opposition!)


Herr Brüderle, es wäre schön gewesen, wenn Sie in
heinland-Pfalz jemals ähnliche Tendenzen nur ansatz-
eise zu vertreten gehabt hätten. Aber das müssen Sie

chon mit sich selber ausmachen. Vermutlich haben Sie
infach die Rede, die Sie vor zwei Jahren gehalten ha-
en, noch einmal aus dem Computer abgerufen und per
ufallsgenerator die Sätze in anderer Reihenfolge aus-
pucken lassen, sodass Sie die alte Rede jetzt wieder
ortragen konnten.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


Ich möchte zu einigen ganz konkreten Punkten, die
ir vor der Brust haben, Stellung nehmen und weniger

u dem, was Sie zur Vergangenheit gesagt haben.

Die derzeitige Arbeitsmarktlage – das haben einige
ollegen in der vollen Schärfe noch nicht erkannt – ist
atürlich zu wesentlichen Teilen darauf zurückzuführen,
ass damals die rot-grüne Koalition gemeinsam mit uns
ichtige Veränderungen vorgenommen hat – auch im






(A) )



(B) )


Laurenz Meyer (Hamm)

Bereich der Zeitarbeit. Ich sage hier klipp und klar, dass
wir die Erfolge, die hier zu verzeichnen sind, nicht ge-
fährden werden. Bei Menschen in Zeitarbeit gibt es eine
ganz klare Entwicklung: Zunächst fand bei ihnen kein
Übergang in feste Beschäftigungsverhältnisse statt, aber
seit Frühsommer dieses Jahres übernehmen Firmen diese
Menschen in starkem Maße. Das ist eine sehr positive
Entwicklung. Wir werden alles tun, um diesen Kaminef-
fekt zu fördern und ihn nicht zu stören.


(Beifall bei der CDU/CSU)


Ich habe den Eindruck – ich sage das aus Sicht eines
Wirtschaftspolitikers –, dass wir uns ein klein wenig zu
viel – manche sogar ausschließlich – mit der Lage der
Transferempfänger in Deutschland beschäftigen und
dass wir bei den Themen ein bisschen zu kurz springen,


(Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Nicht nur ein bisschen! – Zuruf von der FDP: Das ist wohl wahr!)


die etwas mit den Arbeitnehmern zu tun haben, deren
Einkommen direkt oberhalb des Einkommens eines
Transferempfängers liegt. Ich sage hier klipp und klar,
dass wir als Unionsfraktion diese Gruppe ganz stark in
den Blick nehmen. Angefangen haben wir schon mit der
Veränderung beim Beitrag zur Arbeitslosenversiche-
rung. Wir müssen nun alles tun, damit in dieser guten
Lage Folgendes zum Tragen kommt: Wer arbeitet, soll
mehr in der Tasche haben als der, der nicht arbeitet. Das
ist unsere klare Philosophie.


(Beifall bei der CDU/CSU)


Die muss auch bei den Sozialversicherungsbeiträgen,
beim Stichwort „haushaltsnahe Dienstleistungen“ usw.
zum Ausdruck gebracht werden.

Lassen Sie mich an der Stelle ein ganz klares Wort
zum Thema „Mindestlöhne bei der Post“ sagen.


(Zurufe von der FDP: Aha! – Da sind wir gespannt!)


Die Situation ist aufgrund der Gesetzeslage und formal
völlig eindeutig. Die Koalition kann den Tarifvertrag be-
schließen; nach der Rechtslage müsste sie ihn sogar be-
schließen.


(Otto Fricke [FDP]: Jetzt beschließt die Große Koalition schon Tarifverträge!)


Die Frage ist schlicht und ergreifend, welche Schlüsse
wir für die Zukunft daraus ziehen. Dazu sage ich Ihnen
ganz klar: Das Verhalten der Post – ich meine nicht die
Arbeitnehmer, ich meine auch nicht Verdi – ist nur da-
durch zu erklären, dass das Unternehmen die ganze Zeit
über versucht hat, mit dem System „Mindestlöhne und
Entsendegesetz“ Wettbewerbspolitik zu betreiben.


(Ludwig Stiegler [SPD]: Es gibt keinen Wettbewerb zulasten der Arbeitnehmer! – Zuruf von der FDP: Ihr habt zugestimmt!)


Diesen Punkt müssen wir im Auge behalten; denn für
das, was ein paar Zehntausend Arbeitnehmer jetzt an so-
zialer Sicherung zusätzlich haben – das begrüßen wir –,
trägt letztlich der Verbraucher die Last.

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(C (D (Otto Fricke [FDP]: Sehr wahr! Und da machen Sie mit!)


r hat wegen mangelnden Wettbewerbs nämlich mehr zu
ahlen. Was die weiteren Branchen angeht, wo wir ja
icht auf der Basis des Postgesetzes argumentieren müs-
en, wo wir nicht zehn Jahre an eine bestimmte Situation
ebunden sind, müssen wir im Auge haben, ob das nicht
on den großen Arbeitgebern, von den großen Unterneh-
en in ähnlicher Art und Weise versucht werden wird.

Wir haben eine ganze Reihe von Punkten vor der
rust, an denen wir noch hart arbeiten müssen. Ich
enne das Stichwort Wagniskapital. Hier müssen wir
um Beispiel noch nacharbeiten, Herr Finanzminister.
ch verstehe Rechnungen des Finanzministeriums, ehr-
ich gesagt, überhaupt nicht, nach denen hier Steueraus-
älle zu verzeichnen sein werden.


(Carsten Schneider [Erfurt] [SPD]: Das ist aber doch so!)


teuerausfälle kommen doch gar nicht zustande. Steuer-
usfälle kommen doch überhaupt nur in den Fällen zu-
tande, in denen es um ein ertragreiches Unternehmen
eht. Das zahlt aber hinterher Körperschaftsteuer, Ein-
ommensteuer und Gewerbesteuer. Diese Beträge, die
a hereinkommen, müssen mit den Aufwendungen ver-
echnet werden. Ich sage Ihnen: Die Rechnung geht im-
er positiv aus. Das führt nicht zu einer Mehrbelastung

ür den Staat, sondern zu Mehreinnahmen.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1613103600

Herr Kollege Meyer, möchten Sie eine Zwischenfrage

es Kollegen Fricke beantworten.


Laurenz Meyer (CDU):
Rede ID: ID1613103700

Bitte.


Otto Fricke (FDP):
Rede ID: ID1613103800

Herr Kollege Meyer, Sie versuchen sich ja jetzt hier

o ein bisschen als das letzte ordnungspolitische Feigen-
latt der CDUler darzustellen, die noch glauben, zu wis-
en, wie Marktwirtschaft funktioniert. Das nehme ich Ih-
en auch gerne ab. Sie haben beim Thema Mindestlohn
ier schön ausgeführt, wie Sie der SPD nachgegeben ha-
en. Sie haben aber nicht – da würde ich mich freuen,
enn Sie das jetzt hier coram publico tun – erklärt, dass
ie mit Ihrer Fraktion, mit der CDU/CSU, keine weite-
en Mindestlohnvereinbarungen in dieser Legislaturpe-
iode mitmachen. Können Sie mir diese beruhigende
uskunft geben?


Laurenz Meyer (CDU):
Rede ID: ID1613103900

Nein.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


ie will ich auch nicht geben; das sage ich Ihnen ganz
lar. Wir haben uns vorgenommen, in den Branchen, in
enen sozialunverträgliche Zustände herrschen oder
ach Öffnung der Arbeitsmärkte drohen könnten, für






(A) )



(B) )


Laurenz Meyer (Hamm)

Untergrenzen zu sorgen, die eine soziale Absicherung
garantieren.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Zuruf von der FDP: Also überall?)


Das ist unser Vorhaben. Dabei wissen wir ganz genau,
dass das ordnungspolitisch gesehen immer ein Ritt auf
der Rasierklinge ist. Wir haben diese Gesetzeslage aber
schon in der Vergangenheit, übrigens zusammen mit der
FDP, geschaffen. Auch das Postgesetz, auf das sich diese
Regelung bezieht, ist damals von einer Regierung aus
Union und FDP beschlossen worden.


(Otto Fricke [FDP]: Aber nicht mit Mindestlöhnen!)


Die SPD, damals in der Opposition, hat daran mitge-
wirkt. Das war also ein Gemeinschaftswerk, das uns
heute bindet. Aber unser Vorhaben, da, wo es notwendig
ist, für soziale Mindestabsicherung zu sorgen, ist klar.


(Beifall des Abg. Dr. Rainer Wend [SPD])


Löhne von 3 oder 4 Euro wollen wir nicht vertreten.
Deshalb wollen wir hier Regelungen einziehen.

Wir wollen allerdings gleichzeitig den Wettbewerb in
den Branchen erhalten. Deshalb werden wir dem Anlie-
gen großer Arbeitgeber, die auf diese Weise die Konkur-
renz der kleinen und mittleren Unternehmen ausschalten
wollen, nicht Folge leisten.

Meine Damen und Herren, wir haben das Thema Erb-
schaftsteuer und das Thema Mitarbeiterbeteiligung vor
der Brust. Hier gibt es positive Signale. Herr Minister
Steinbrück – gestern haben wir zu diesem Thema zusam-
mengesessen –, eine kleine Anmerkung: Achten Sie
doch bitte darauf, dass Mitarbeiterbeteiligungsmodelle
nicht konterkariert werden, indem in den Regelungen
zur Erbschaftsteuer zum Beispiel selbst Sachleistungen
mit zu den beschlossenen 70 Prozent gezählt werden. So
könnte es passieren, dass keine Gewinnbeteiligung mehr
zustande kommt, weil man fürchtet, darauf hinterher
Erbschaftsteuer zahlen zu müssen.

Wir haben das Thema mehr Transparenz bei Unter-
nehmensbeteiligungen vor der Brust. Herr Brüderle,
hier habe ich eine ganz klare – noch stärker als meine
Fraktion – ordnungspolitische Sichtweise. Ich will nicht,
dass der deutsche Staat sich an Unternehmen beteiligt,
um politisch tätig zu werden. Wenn ich das aber nicht
will, dann kann ich doch erst recht nicht dafür sein, dass
sich der russische Staat oder der chinesische Staat an un-
seren Unternehmen beteiligt und politisch Einfluss
nimmt!


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


Deshalb bitte ich Sie, Ihre ordnungspolitischen Grund-
sätze an dieser Stelle einmal zu überdenken.


(Martin Zeil [FDP]: Das sagt der Richtige!)


Dass man hier für Mindestbedingungen und mehr Trans-
parenz sorgt, halte ich für völlig richtig und notwendig.


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


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(C (D Den Vorschlag zum Thema Energie und CO2, der etzt auf dem Tisch liegt, von dem wir aber noch nicht en Eindruck haben, dass das alles bis in die letzte Verinkelung durchdacht ist, werden wir im Parlament och im Einzelnen durchzugehen und zu prüfen haben, b er in sich stringent ist und vor allen Dingen einem geügt: die angestrebten und festgelegten Ziele so effizient ie eben möglich zu erreichen und die Belastungen für ie Verbraucher in Grenzen zu halten, sodass die Proramme in der Zukunft überhaupt noch mitgetragen weren. Lassen Sie mich einen letzten Punkt ansprechen, den ereich Forschung und Entwicklung. Ich sage klipp und lar: Wir haben da viel erreicht. Herr Brüderle, Sie haen das Innovationsklima angesprochen, übrigens neativ, was ich überhaupt nicht verstehe. Schauen Sie sich ie Zahlen zur Stimmungslage an: Am Ende der Regieungszeit der rot-grünen Koalition haben 40 Prozent der nternehmen in Deutschland gesagt, in Deutschland errsche ein Klima, das Innovationen, Forschung und ntwicklung möglich macht. Diese Zahl ist innerhalb on zwei Jahren auf 80 Prozent gestiegen. Das sind eine statistischen Zufälligkeiten, sondern Erfolge im ereich Forschung und Entwicklung, (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


nd zwar von allen gemeinsam: von Frau Dr. Schavan,
ichael Glos und anderen, die das zu vertreten haben.

Deshalb sage ich auch ganz klar, dass die Umsetzung
on Projekten wie Transrapid und Galileo – Leucht-
ürme für unsere Forschung und Entwicklung! –


(Lachen beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


on uns möglich gemacht werden muss, um zu zeigen:
ir entwickeln nicht nur in Deutschland, wir forschen

icht nur in Deutschland, sondern wir sind auch bereit
ur Umsetzung. Gewisse Leuchttürme braucht man in
em Zusammenhang allemal, um diese Politik auch in
en Augen der Menschen sichtbar zu machen. Auf die-
em Weg müssen wir weitergehen.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


Kriterium für die Unionsfraktion ist auch in der Gro-
en Koalition: Es ist besser, mit 40 oder 50 Prozent in
ie richtige Richtung zu gehen, als es anderen zu über-
assen, mit 100 Prozent in die falsche Richtung zu ge-
en.


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1613104000

Letzte Rednerin zu diesem Einzelplan ist die Kollegin

ndrea Wicklein, SPD-Fraktion.


(Beifall bei der SPD)



Andrea Wicklein (SPD):
Rede ID: ID1613104100

Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

ollegen! Der Haushalt für Wirtschaft und Technologie
etzt deutliche Schwerpunkte für Ostdeutschland. Der






(A) )



(B) )


Andrea Wicklein
Aufwuchs bei den Förderprogrammen kann sich in jeder
Hinsicht sehen lassen. Gerade jetzt, in Zeiten des wirt-
schaftlichen Aufschwungs, lautet unsere Botschaft: Wir
fördern weiter Investitionen, wir fördern die Forschung
im Mittelstand, wir fördern Existenzgründungen und
Forschungsnetzwerke und wir fördern die Markteinfüh-
rung von Produkten. Dafür gibt es gute Gründe. Wir
müssen erreichen, dass Ostdeutschland nach und nach
auf eigenen Füßen stehen kann. Bis zum Auslaufen der
EU-Förderperiode im Jahr 2013 und des Solidarpaktes
im Jahr 2019 bleibt nicht mehr viel Zeit. Diese Zeit müs-
sen wir nutzen, um die ostdeutschen Regionen nach
vorne zu bringen, damit die Menschen Arbeit haben und
von ihrer Arbeit leben können.

Wenn wir uns die wirtschaftliche Situation in den ost-
deutschen Ländern anschauen, wird zweierlei klar:

Einerseits nehmen sie eindeutig am Aufschwung teil.
Daran besteht kein Zweifel. Die Auftragsbücher vieler
Unternehmen sind voll. Das verarbeitende Gewerbe ver-
zeichnet hohe Zuwachsraten. Der Export entwickelt sich
positiv. Die Situation im Baugewerbe hat sich verbes-
sert, was gut für die Situation auf dem Arbeitsmarkt ist.
Im November 2007 lag die Arbeitslosigkeit im Osten
zwar immer noch bei 13 Prozent, 2005 waren es aber
noch 19 Prozent.

Andererseits ist aber auch klar, dass die Schere zwi-
schen Ost und West sich mittelfristig nur schließen lässt,
wenn der Osten beim Wachstum die Nase vorn hat. Die
Voraussetzungen dafür sind aber immer noch schwer zu
erfüllen. Nach wie vor hat die ostdeutsche Wirtschaft
strukturelle Nachteile, die sich nicht von heute auf
morgen beheben lassen. Das Bruttoinlandsprodukt pro
Einwohner liegt im Osten bei knapp 70 Prozent des
Bruttoinlandsproduktes pro Einwohner im Westen. Es
gibt zu wenig Großbetriebe und zu wenig Unternehmens-
zentralen. Während im Westen jeder fünfte Beschäftigte
in einem Großbetrieb arbeitet, ist es im Osten nicht ein-
mal jeder zehnte. Dagegen hat Ostdeutschland deutlich
mehr Klein- und Kleinstbetriebe. Diese haben vor allem
bei Investitionen und im Bereich Forschung und Ent-
wicklung Schwierigkeiten. Auf 10 000 Erwerbstätige
kommen im Osten 46 FuE-Beschäftigte. Im Westen sind
es fast doppelt so viele.

Der Haushalt 2008 des Ministeriums für Wirtschaft
und Technologie setzt genau hierfür die richtigen
Schwerpunkte. Wir führen die Investitions- und Innova-
tionsförderung fort und konzentrieren uns dabei auf
Wachstumsbranchen. Wir setzen den Hebel bei den klei-
nen und mittelständischen Unternehmen an und stärken
sowohl die Industrieforschung als auch einzelbetriebli-
che Forschungs- und Entwicklungsprojekte. Wir unter-
stützen innovative Netzwerke und Forschungskoopera-
tionen.

Was heißt das konkret? Die Förderung innovativer
Wachstumsträger, Inno-Watt, wird um rund 5 Millionen
auf 107 Millionen Euro erhöht.


(Beifall bei der SPD sowie des Abg. Kurt J. Rossmanith [CDU/CSU])


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(C (D m Förderwettbewerb „Netzwerkmanagement-Ost“, EMO, wird ebenfalls nochmals zugelegt. Die Förder umme steigt auf fast 9 Millionen Euro. Die Förderumme für die Forschungszusammenarbeit erhöhen ir um 34 Millionen Euro auf 209 Millionen Euro. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


Ich bin vor allem sehr froh – das wurde hier schon
ehrfach gesagt –, dass wir im Haushalt bei der
emeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen
irtschaftsstruktur“ eine Kürzung verhindern konn-

en. Heute beschließen wir, dass Investitionen in struk-
urschwachen Regionen in Ost und West weiterhin mit
nsgesamt 650 Millionen Euro vom Bund gefördert wer-
en.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


uf diese Gemeinschaftsaufgabe sollte künftig ein
chwerpunkt gelegt werden, weil sie wesentlich effizi-
nter und zielgenauer ist als andere Förderinstrumente.
ier wird nicht mit der Gießkanne gefördert, sondern
ach Indikatoren, die von der EU zertifiziert sind. Ost-
eutschland ist leider nach wie vor in Gänze Ziel-1-Ge-
iet. Deshalb fließen auch die meisten Fördermittel der
A nach Ostdeutschland. Wir haben dadurch mit dieser
A seit 1991 960 000 neue Arbeitsplätze geschaffen
nd 1,5 Millionen gesichert und mit unserer Bundesför-
erung Investitionen in Höhe von 192 Milliarden Euro
ngestoßen. Ich glaube, das ist eine Bilanz, die sich se-
en lassen kann.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


s gibt zweifelsohne viele Erfolge in der Aufbauarbeit,
ber es ist noch viel zu tun. Wir brauchen eine stärkere
ynamik. Das setzt neue Technologien und neue Pro-
ukte voraus und erfordert hoch motivierte, qualifizierte
achkräfte. Die anhaltende Abwanderung von Fach-
räften aus Ostdeutschland droht von daher zur Wachs-

umsbremse zu werden. Deshalb ist in Ostdeutschland
er Mindestlohn ein wichtiges Thema. Wir haben dort
m Vergleich zu den westlichen Bundesländern nach wie
or Lohnunterschiede von 20 bis sogar 40 Prozent. Das
ührt dazu, dass die guten Fachkräfte gehen. Das kann
er Wirtschaftsstandort Ostdeutschland nicht lange
urchhalten.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1613104200

Frau Kollegin.


Andrea Wicklein (SPD):
Rede ID: ID1613104300

Herr Präsident, ich bin sofort am Ende meiner Rede.

Mit dem Haushalt des Bundesministeriums für Wirt-
chaft und Technologie leistet die Regierungskoalition
inen wichtigen Beitrag zum Aufschwung Ost. Wir ha-
en die entscheidenden Programme fortgeführt und aus-
ebaut. Die Rahmenbedingungen stimmen. Sie bilden
ie Voraussetzung dafür, dass wir noch mehr Arbeits-
lätze und damit Perspektiven für die Menschen in Ost-






(A) )



(B) )


Andrea Wicklein
deutschland schaffen. Ich bitte Sie daher um Zustim-
mung zu diesem Einzelplan.

Ganz herzlichen Dank.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1613104400

Ich schließe die Aussprache.

Wir kommen zur Abstimmung über den Einzel-
plan 09, Bundesministerium für Wirtschaft und Techno-
logie, in der Ausschussfassung. Hierzu liegen Ände-
rungsanträge vor, über die wir zuerst abstimmen.

Wer stimmt für den Änderungsantrag der FDP-Frak-
tion auf Drucksache 16/7339? – Wer stimmt dagegen? –
Wer enthält sich der Stimme? – Der Änderungsantrag ist
mit breiter Mehrheit abgelehnt.

Wer stimmt für den Änderungsantrag der Fraktion
Bündnis 90/Die Grünen auf Drucksache 16/7329? – Wer
stimmt dagegen? – Wer enthält sich? – Auch dieser Än-
derungsantrag ist abgelehnt.

Wir stimmen nun über den Einzelplan 09 in der Aus-
schussfassung ab. Wer stimmt für diesen Einzelplan? –
Wer stimmt dagegen? – Wer enthält sich? – Der Einzel-
plan 09 ist mit den Stimmen der Koalitionsfraktionen ge-
gen die Stimmen der Oppositionsfraktionen angenom-
men.

Ich rufe den Tagesordnungspunkt II.19 auf:

Einzelplan 32
Bundesschuld

– Drucksache 16/6421 –

Berichterstattung:
Abgeordnete Otto Fricke
Jochen-Konrad Fromme
Steffen Kampeter
Carsten Schneider (Erfurt)

Dr. Gesine Lötzsch
Anja Hajduk

Hierzu ist keine Aussprache vorgesehen. Wir kom-
men also gleich zur Abstimmung über den Einzelplan 32
in der Ausschussfassung. Wer stimmt dafür? – Wer
stimmt dagegen? – Wer enthält sich? – Dieser Einzelplan
ist mit gleichen Mehrheiten angenommen.

Ich rufe den Tagesordnungspunkt II.20 auf:

Einzelplan 60
Allgemeine Finanzverwaltung

– Drucksache 16/6422 –

Berichterstattung:
Abgeordnete Otto Fricke
Jochen-Konrad Fromme
Carsten Schneider (Erfurt)

Dr. Gesine Lötzsch
Anja Hajduk

Berichterstatter sind die gleichen Kollegen.


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(C (D Ich weise darauf hin, dass der Kollege Kampeter, der ier gar nicht zu den Berichterstattern gehört, Wert daauf legt, in diesem Zusammenhang noch einmal geannt zu werden. Auch hier ist eine Aussprache nicht vorgesehen. Wir ommen zur Abstimmung über den Einzelplan 60, Allemeine Finanzverwaltung, in der Ausschussfassung. ierzu liegen ein Änderungsantrag von der Fraktion der DP und drei Änderungsanträge der Fraktion Die Linke or. Wer stimmt für den Änderungsantrag der Fraktion der DP auf Drucksache 16/7338? – Wer stimmt dagegen? – er enthält sich? – Der Änderungsantrag ist mit breiter ehrheit abgelehnt. Abstimmung über die Änderungsanträge der Fraktion ie Linke. Wer stimmt für den Änderungsantrag auf rucksache 16/7330? – Wer stimmt dagegen? – Wer entält sich? – Auch dieser Änderungsantrag ist mit breiter ehrheit abgelehnt. Wer stimmt für den Änderungsan rag auf Drucksache 16/7331? – Wer stimmt dagegen? – nthaltungen? – Abgelehnt. Wer stimmt für den Ände ungsantrag auf Drucksache 16/7332? – Wer stimmt daegen? – Wer enthält sich? – Auch dieser Änderungsanrag hat keine Mehrheit. Wer stimmt für den Einzelplan 60, Allgemeine inanzverwaltung, in der Ausschussfassung? – Wer timmt dagegen? – Wer enthält sich? – Wiederum mit en Stimmen der Koalitionsfraktionen gegen die Stimen der Oppositionsfraktionen so beschlossen. Ich rufe den Tagesordnungspunkt II.21 auf: Haushaltsgesetz 2008 – Drucksachen 16/6424, 16/6425 – Berichterstattung: Abgeordnete Otto Fricke Steffen Kampeter Carsten Schneider Dr. Gesine Lötzsch Anja Hajduk Wo ist Kollege Kampeter? (Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Der sitzt bei der Kanzlerin! Der bekommt neue Anweisungen!)


(Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Ich nicht!)


Richten Sie ihm bitte aus, dass die Namen der Bericht-
rstatter wunschgemäß vorgetragen wurden.

Eine Aussprache ist in der zweiten Beratung nicht
orgesehen. Also kommen wir sofort zur Abstimmung
ber das Haushaltsgesetz 2008 in der Ausschussfassung.

Auch hierzu liegen zwei Änderungsanträge der Frak-
ion Die Linke vor, über die wir zunächst abstimmen.

er stimmt für den Änderungsantrag auf Drucksache
6/7333? – Wer stimmt dagegen? – Wer enthält sich? –
er Änderungsantrag ist abgelehnt.






(A) )



(B) )


Präsident Dr. Norbert Lammert
Wer stimmt für den Änderungsantrag auf Drucksache
16/7334? – Wer stimmt dagegen? – Das war die gleiche
Mehrheit.


(Ulrike Flach [FDP]: Nein! Wir haben abgelehnt! – Otto Fricke [FDP]: Die FDP hat dem ersten Antrag zugestimmt und den zweiten abgelehnt, Herr Präsident! – Dr. Rainer Wend [SPD]: Die FDP ist der PDS an die Seite gesprungen!)


– Aha. Dieser Änderungsantrag ist also mit einer ande-
ren Mehrheit als der vorherigen abgelehnt.


(Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Ja! Das macht einen Unterschied für Deutschland, Herr Präsident!)


– Zumindest für die FDP; denn sonst hätten Sie diesen
Zwischenruf nicht gemacht. Das halten wir gerne im
Protokoll fest.


(Beifall bei der FDP)


Wer stimmt für das Haushaltsgesetz 2008 in der Aus-
schussfassung? – Wer stimmt dagegen? – Wer enthält
sich? – Das Haushaltsgesetz 2008 ist mit den Stimmen
der Koalitionsfraktionen gegen die Stimmen der Opposi-
tionsfraktionen angenommen.

Wir kommen nun zum Finanzplan des Bundes 2007
bis 2011 auf den Drucksachen 16/6001 und 16/6002. Der
Ausschuss empfiehlt in seiner Beschlussempfehlung auf
Drucksache 16/6426, den Finanzplan zur Kenntnis zu
nehmen. Wer stimmt für diese Beschlussempfehlung? –
Wer stimmt dagegen? – Wer enthält sich? – Die Be-
schlussempfehlung ist angenommen.

Ich rufe den Tagesordnungspunkt III auf:

Dritte Beratung des von der Bundesregierung ein-
gebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die
Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das
Haushaltsjahr 2008 (Haushaltsgesetz 2008)


– Drucksachen 16/6000, 16/6002, 16/6401 bis
16/6414, 16/6416, 16/6419 bis 16/6422, 16/6423,
16/6424, 16/6425 –

Berichterstattung:
Abgeordnete Otto Fricke
Steffen Kampeter
Carsten Schneider (Erfurt)

Dr. Gesine Lötzsch
Anja Hajduk

Es liegen insgesamt 16 Entschließungsanträge vor,
über die wir nach der Schlussabstimmung abstimmen
werden. Ich weise darauf hin, dass wir über das Haus-
haltsgesetz am Schluss der Debatte namentlich abstim-
men werden.

Nach einer interfraktionellen Vereinbarung sind für
die Aussprache eineinhalb Stunden vorgesehen. – Ich
höre keinen Widerspruch. Dann ist das so beschlossen.

Ich eröffne die Aussprache. Das Wort erhält die Kol-
legin Ulrike Flach für die FDP-Fraktion.


(Beifall bei der FDP)


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(C (D Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Es wird ie vielleicht überraschen: Ich möchte heute ein Lob für inen Finanzminister aussprechen. (Zurufe von der SPD: Ui! Ui! – Das fängt ja gut an! – Weiter so!)

Ulrike Flach (FDP):
Rede ID: ID1613104500

evor Ihre Überraschung zu groß wird, weise ich darauf
in: Dieses Lob gilt nicht Ihnen, Herr Steinbrück, son-
ern Ihrem Vorgänger, Hans Eichel,


(Beifall des Abg. Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


er auch von uns immer sehr gerne als „Schulden-Hans“
ezeichnet wurde. Am heutigen Tag sollten wir aller-
ings einmal die Zahlen vergleichen. Denn was die Zah-
en angeht, steht Hans Eichel trotz berechtigter Kritik
ber viele Jahre deutlich besser da als Sie, Herr
teinbrück.


(Beifall bei der FDP)


Erstens. In sieben Jahren Rot-Grün, also sogar ein-
chließlich des Intermezzos von Lafontaine, stiegen die
esamtausgaben des Bundes nicht so stark wie in drei

ahren Steinbrück. Von 1999 bis 2006 war es eine Stei-
erung um 14,1 Milliarden Euro, von 2006 bis 2008 war
s eine Steigerung um 22 Milliarden Euro. Es ist ein-
ach, festzustellen, wer von beiden mehr Geld ausgege-
en hat.


(Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sehr gut!)


Zweitens. Die Ausgabenquote des Bundes steigt im
reijahreszeitraum von 2006 bis 2008 um 1 Prozent, in
er Ära Eichel sank sie um 1,3 Prozent.


(Klaus Hagemann [SPD]: Wie war es denn in der Ära Waigel, als die FDP mit an der Regierung war?)


s findet ganz offensichtlich keine qualitative Konsoli-
ierung statt.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


Drittens. Sie, Herr Steinbrück, können zusätzliche
teuereinnahmen in Höhe von 50 Milliarden Euro ver-
eichnen. Ich wiederhole: 50 Milliarden Euro. Hans
ichel musste in den letzten Jahren, in denen er die Ver-
ntwortung trug, Jahr für Jahr mit schlechteren Einnah-
en leben, als prognostiziert war. Bei Ihnen ist es umge-

ehrt: Die Weltkonjunktur befindet sich im Aufschwung.
ans Eichel hingegen musste mit den Negativeffekten

iner abschwingenden Konjunktur fertig werden.

Viertens. Durch Ihre Steuererhöhungen haben Sie
ie Belastungen der Bürger in einem Ausmaß erhöht,
ie es in den letzten 30 Jahren nicht der Fall war. Die
teuerquote stieg um 2,1 Prozentpunkte. Unter Eichel ist
ie um – man höre und staune – 2,3 Prozentpunkte ge-
unken.

Liebe Kollegen, von jemandem, der so viel Glück und
o hohe Einnahmen wie Herr Steinbrück hat, muss man






(A) )



(B) )


Ulrike Flach
wahrlich größere Anstrengungen zum Abbau der Neu-
verschuldung erwarten.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


Es wäre möglich gewesen, schon 2008 und nicht erst
2011 einen Haushalt ohne Nettoneuverschuldung vor-
zulegen. Das haben Sie bis zum heutigen Tage aber nicht
geschafft.

Was Sie, Herr Steinbrück, abliefern, lässt mich zum
Schluss dieser Haushaltsberatungen sagen: Wenn wir
schon keinen FDP-Finanzminister haben – was sehr
schade für dieses Land ist –,


(Thomas Oppermann [SPD]: Was Gott verhüten möge! – Weiterer Zuruf von der SPD: Das wäre ganz schlimm für dieses Land!)


dann wäre es fast noch besser gewesen, Hans Eichel
weiterhin als Finanzminister zu haben. Dann hätten wir
zumindest einen Haushalt mit einer vernünftigeren Ent-
wicklung.


(Beifall bei der FDP – Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Die Genossen klatschen ja gar nicht! – Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wenn schon die FDP Rot-Grün zurückwill!)



Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613104600

Das Wort hat der Kollege Carsten Schneider für die

SPD-Fraktion.


(Beifall bei der SPD)



Carsten Schneider (SPD):
Rede ID: ID1613104700

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Wir haben nun eine Woche Haushaltsdebatte hinter uns.
Zu Beginn der Woche war ich noch ganz gespannt. Aber
jetzt muss ich leider feststellen: So wenig Opposition
war selten.


(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Sehr wahr! – Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Jetzt kommt die Rede aus dem letzten Jahr!)


Ich nehme Ihr Lob für Hans Eichel gern mit. Ich teile
Ihre Einschätzung, was seine Person und was seine Fi-
nanzpolitik betrifft.


(Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Sie haben einen guten Redenschreiber, Herr Schneider!)


Ich teile aber nicht Ihre Einschätzung der Arbeit von
Peer Steinbrück. Denn Peer Steinbrück ist nicht nur für
diese Regierung, sondern auch für dieses Land einer der
Stabilitätsanker.


(Beifall bei der SPD – Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Stabilität der Schulden!)


Die von ihm verantwortete Finanzpolitik, über die wir
heute zur Halbzeit der Großen Koalition beschließen
werden – und ich denke, dass wir bei den guten Argu-
menten, die vorgetragen wurden, eine Mehrheit dafür

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(C (D inden werden –, schließt nahtlos an die wirtschaftliche ntwicklung an. Als Ergebnis der Haushaltsberatungen aben wir nicht nur eine Verstärkung der Investitionen; ch werde noch kurz auf die einzelnen Bereiche zu sprehen kommen. Vielmehr gibt es auch eine deutliche enkung der Kreditaufnahme, und zwar nicht nur geenüber dem, was die Regierung vorgeschlagen und bechlossen hat, sondern vor allen Dingen gegenüber dem orjahr. Denken Sie nur daran, wie wir 2005/2006 mit inem strukturellen Defizit von fast 60 Milliarden Euro n diese Regierung gegangen sind. Auch durch die Einsicht unseres Koalitionspartners aben wir dazu beitragen, dass die Steuerquote von 9,9 Prozent im Jahr 2005 auf jetzt 22,2 Prozent gestieen ist, was gerade einmal im Mittelfeld der europäichen Länder – also im EU-Durchschnitt – liegt. Frau lach, Sie haben das gerade als etwas sehr Negatives anesprochen. Ich bin zwar grundsätzlich der Auffassung, ass man den Menschen von dem, was sie verdienen, öglichst viel belassen soll. Aber man muss auch dafür orgen, dass der Staat ausreichende finanzielle Mittel zur erfügung hat, um seine Aufgaben erfüllen zu können. Sie haben bei den Bezugsgrößen mit vielen Zahlen mherhantiert. Ich will jetzt noch ein paar – diesmal aber ichtige – hinzufügen: Hinsichtlich der Staatsausgaben st nicht entscheidend, wie hoch die von Ihnen genannte usgabensteigerung ist, sondern die Staatsquote ist ent cheidend, also der Anteil, den der Staat an der gesamten irtschaftsleistung hat. nd die Staatsquote ist seit 1996 – da waren Sie im Übigen noch in der Regierung – von einem Höhepunkt von ber 48 Prozent auf jetzt 43,8 Prozent gesunken. Das ist in sensationeller Wert. Wer hätte das gedacht? Als Soialdemokrat muss man sich dann fragen, ob das so weiergehen soll, oder ob es nicht auch Bereiche gibt, in deen wir die Ausgaben verstärken sollten. Sie kritisieren zu Unrecht die Bereiche, in denen wir ehr Geld ausgeben. Denn zum Beispiel die Erhöhung es BAföG um 10 Prozent ist eine Zukunftsinvestition. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


(Otto Fricke [FDP]: Wie ist denn die Quote?)


(Beifall bei der SPD)


(Zuruf der Abg. Ulrike Flach [FDP])


ie Mehrausgaben von jeweils gut 2 Milliarden Euro für
ie Kinderbetreuung – sowohl in die Infrastruktur und
ls auch in die Betreuung selbst – sind ebenfalls richtige
nd zukunftsweisende Investitionen.

Diese Woche gab es ja zwei markante Veröffentli-
hungen: Zum einen ist die Arbeitslosigkeit im Novem-
er noch einmal deutlich zurückgegangen auf eine Quote
on 8,1 Prozent bzw. eine Zahl von 3,3 Millionen Ar-
eitslosen. Bei den unter 25-Jährigen und bei den über
5-Jährigen gab es im Vergleich zum Vorjahresmonat ei-
en Rückgang um jeweils 20 Prozent. Das sind deutliche
rfolge unserer Regierungspolitik – natürlich nicht nur






(A) )



(B) )


Carsten Schneider (Erfurt)

unserer Regierungspolitik, aber doch zu einem angemes-
senen Teil.

Das Zweite war die Vorstellung der Ergebnisse der
neuen IGLU-Studie. Ich sage Ihnen als Haushälter – da
ist man ja manchmal als Zahlenkasper verschrien –: Wir
haben für Bildung durchaus schon einen größeren An-
satz. Ich zitiere einmal aus der Pressemitteilung der Kul-
tusministerkonferenz und des Bildungs- und Forschungs-
ministeriums, die zu dem Schluss kommen:

Die Abhängigkeit der Kompetenzentwicklung von
der sozialen Herkunft bleibt eine zentrale Heraus-
forderung der Bildungspolitik.

Und unter dem Punkt „Soziale Unterschiede“ heißt es
– ich zitiere weiter –:

Schüler aus den unteren und oberen sozialen
Schichten unterscheiden sich in ihren Leseleistun-
gen erheblich. Die Differenz liegt in Deutschland
bei 67 Punkten und damit über dem internationalen
Mittelwert.

Auch wenn die Ergebnisse besser geworden sind, rei-
chen unsere Bemühungen also noch lange nicht aus. Um
die soziale Spaltung in diesem Land zu überwinden,
braucht man gerade im Bildungsbereich eine gute staatli-
che Infrastruktur. Denn Bildung ist der Schlüssel für die
Entwicklung eines Menschen, dafür, dass er die Mög-
lichkeit hat, etwas aus sich zu machen, seine Stärken zu
stärken. Für diese Infrastruktur stellen wir im Nachtrags-
haushalt, wie erwähnt, 4 Milliarden Euro für Kinderbe-
treuungsangebote zur Verfügung.


(Beifall bei der SPD)


Wir haben in der Frage des Betreuungsgeldes zuge-
gebenermaßen einen Dissens mit unserem Koalitions-
partner, der Union. Ich selbst bin der Auffassung – ich
denke, ich bin da fast einig mit der Familienministerin –,
dass wir tunlichst die Finger davon lassen sollten, ausge-
rechnet denjenigen, bei denen die Kinder Bildung am nö-
tigsten haben, nämlich den sozial schwierigen Elternhäu-
sern, finanzielle Anreize zu geben, ihre Kinder zu Hause
zu lassen


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)


und ihnen die frühkindliche Bildung vorzuenthalten,
die Kindergarten und Krippe mit sich bringen. Es gibt
mittlerweile empirische Belege, dass genau das eintritt,
was befürchtet wird. Das Land Thüringen hat nämlich
ein solches Betreuungsgeld von 150 Euro eingeführt für
Eltern, die ihre Zweijährigen zu Hause lassen. Was ist
das Ergebnis? Nun geben nicht mehr 80 Prozent, son-
dern nur noch 72 Prozent der Eltern ihr zweijähriges
Kind in eine Krippe. Gerade diejenigen, deren Kinder es
am nötigsten haben – ich habe es vorhin gesagt –, neh-
men lieber die 150 Euro mit und sparen sich auch noch
den Kindergartenbeitrag. Da wird aber an der falschen
Stelle gespart, und das ist sozial ungerecht.


(Beifall bei der SPD)


Ich glaube, dass wir mit diesem Haushaltsentwurf die
zweite Halbzeit dieser Regierungsperiode gut einleiten.
Wir senken die Kreditaufnahme um weitere 1 Milliarde

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(C (D uro. Damit sparen wir uns im nächsten Jahr Zinsausaben in Höhe von 50 Millionen Euro. Es gibt ein stares Vertrauen in die Finanzpolitik. Das ist auch für die irtschaftspolitik wichtig, insbesondere, was das Ver rauchervertrauen betrifft, aber auch was das Vertrauen erjenigen betrifft, die uns – zum Großteil sind das ja intitutionelle Anleger – ihre Mittel zur Verfügung stellen ür die in den vergangenen Jahren horrende Kreditaufahme. Wir liegen mittlerweile bei einer Verschuldung es Bundes von 925 Milliarden Euro. Aber wir haben as beste Rating aller Länder weltweit. Das heißt, es gibt in großes Vertrauen der Anleger in die Bundesrepulik. Wir werden dieses Vertrauen rechtfertigen, indem ir – das ist mein persönliches Ziel – in die Phase komen, unsere in den vergangenen drei Jahrzehnten ange allenen Schulden zu tilgen. Ich denke, dass wir damit in er Großen Koalition auf einem guten Weg sind, und beanke mich für Ihre Aufmerksamkeit. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613104800

Das Wort hat die Kollegin Dr. Gesine Lötzsch für die

raktion Die Linke.


(Beifall bei der LINKEN)



Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613104900

Vielen Dank. – Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten

amen und Herren! Herr Steinbrück hat am Dienstag in
einer Rede darauf verwiesen, dass die Bürgerinnen und
ürger erwarten, dass der Haushalt konsolidiert wird.
amit, Herr Steinbrück, sind wir vollkommen einver-

tanden. Wir als Linke sind allerdings der Auffassung,
ass wir gar keine neuen Schulden aufnehmen müssten,
enn die Bundesregierung die Reichtümer besteuerte,
ie sich in diesem Land anhäufen, allerdings bei immer
eniger Menschen.


(Beifall bei der LINKEN)


och dazu fehlen dieser Bundesregierung der Wille und
as Rückgrat.

Wir brauchen, um das noch einmal zu unterstreichen,
ine Vermögensteuer, eine höhere Erbschaftsteuer und
inen höheren Einkommensteuersatz. Keine Angst:
as sind, um dieses Missverständnis gar nicht erst auf-
ommen zu lassen, noch gar keine sozialistischen Forde-
ungen. Denn all dies gibt es bereits in vielen hochentwi-
kelten kapitalistischen Ländern wie Großbritannien,
änemark und den USA. Und dass in den USA der So-

ialismus droht, davon haben wir, glaube ich, noch nichts
ehört.


(Beifall bei Abgeordneten der LINKEN)


Herr Steinbrück verweist gern auf die Weisheit der
ürger, die Anschaffungen je nach Portemonnaielage
egebenenfalls verschieben. Ja, Herr Steinbrück, viele
ürger handeln so, nicht aber diese Koalition aus CDU,
SU und SPD. Die Koalition steht vor der Frage, welche
rioritäten sie setzen soll; denn für die Erfüllung aller
ünsche reicht es nie im Leben. Wollen Sie zum Bei-






(A) )



(B) )


Dr. Gesine Lötzsch
spiel die Kinderarmut in Deutschland bekämpfen, oder
wollen Sie lieber ein paar große Anschaffungen im Rüs-
tungsbereich tätigen?


(Zuruf von der SPD: Oje!)


Für ein Kind eines ALG-II-Empfängers sehen Sie
2,50 Euro am Tag fürs Essen vor. Wäre es da nicht ange-
messen, den ALG-II-Satz für Kinder zu erhöhen oder
wenigstens einen Weihnachtszuschlag zu zahlen? – Nein,
die Koalition denkt nicht an die 2,6 Millionen armen
Kinder in diesem Land, sondern macht lieber ein paar
große Anschaffungen, wie den Schützenpanzer Puma,
der den Steuerzahler über 3,4 Milliarden Euro kosten
wird. Das ist eine falsche Verteilung der Mittel.


(Beifall bei der LINKEN)


Um gleich beim Thema Kinder zu bleiben: Es gibt
immer wieder Politikerinnen und Politiker von CDU und
SPD, die sich gegen eine Kindergelderhöhung ausspre-
chen und damit offensichtlich auch Erfolg haben.


(Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Wie bitte?)


Sie sind der Meinung, dass das Geld nicht bei den Kin-
dern, sondern bei den Vätern und Müttern ankommt, die
sich davon Bier, Schnaps oder einen Plasmabildschirm
kaufen.


(Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Ich glaube, das war ein Kollege von den Grünen!)


Sie nutzen die wenigen schlechten Beispiele als Vor-
wand, um einen Inflationsausgleich für Hartz-IV-
Empfänger abzulehnen. Dabei wissen Sie alle, dass ge-
rade die Menschen, die Hartz IV empfangen, seit dem
Jahr 2003 einen Kaufkraftverlust von 26 Euro pro Monat
hinnehmen mussten. Das ist für diese Menschen nicht zu
verkraften.


(Beifall bei der LINKEN)


Meine Damen und Herren, Sie lehnen ein Weih-
nachtsgeld für die Kinder von ALG-II-Empfängern ab,
Sie lehnen eine Kindergelderhöhung ab, und Sie kaufen
lieber den Schützenpanzer Puma für mehr als 3,4 Mil-
liarden Euro. Das ist eine verantwortungslose Politik.

Ich habe diesen Schützenpanzer Puma nur als ein Bei-
spiel herausgepickt; denn es ist viel zu wenig bekannt,
dass der drittgrößte Haushalt dieser Regierung mit knapp
30 Milliarden Euro der Rüstungshaushalt ist. Was könnte
man mit 30 Milliarden Euro nicht alles Sinnvolles anfan-
gen!


(Beifall bei der LINKEN)


Herr Steinbrück, dafür scheint immer Geld im Porte-
monnaie zu sein. Herr Finanzminister, wann haben Sie
eigentlich einmal ein Rüstungsprojekt verschoben? – Sie
können sich jetzt natürlich sehr intensiv mit Herr
Steinmeier unterhalten. Das ist immer eine beliebte Me-
thode. Trotzdem wird das an Ihr Ohr dringen. Sie haben
ja zwei Ohren. Das wird schon gelingen. – Wann haben
Sie eigentlich einmal ein Rüstungsprojekt verschoben,
weil nicht genug Geld in der Kasse war? – Ich kann
mich nicht daran erinnern. Um keine Unklarheiten auf-
kommen zu lassen: Wir als Linke wollen solche An-

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(C (D chaffungen nicht nur verschieben, wir wollen sie ganz erhindern. Wir brauchen diesen Panzer ebenso wenig wie den ransrapid in München oder das Schloss in Berlin. Doch uf diese Anschaffungen wollen Sie ja auf gar keinen all verzichten. Um zu den Kindern zurückzukommen: allen Sie also nicht über die Eltern her, die ihr Leben icht in den Griff bekommen, mit ihren Kindern überforert sind und sich manchmal auch für sinnlose Anschafungen verschulden. Sie sind nämlich keinen Deut beser. Herr Pflüger, ein ehemaliger Kollege von uns und hemaliger Staatssekretär im Verteidigungsministerium, etzt Fraktionsvorsitzender der CDU in Berlin, (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Zukünftiger Regierender Bürgermeister!)


(Beifall bei der LINKEN)


wir alle hier im Saal wissen, dass er niemals Regieren-
er Bürgermeister Berlins wird –


(Beifall bei der LINKEN – Hartmut Koschyk [CDU/CSU]: Doch, doch!)


at sich in einer Fernsehsendung während einer Diskus-
ion mit mir dazu verstiegen, zu fordern, diesen Familien
as Kindergeld zu kürzen.


(Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Jetzt sehen Sie einmal nach, was er wirklich gesagt hat, Frau Kollegin!)


a frage ich Sie alle doch: Wem wäre mit solch einer
ürzung geholfen? Den Kindern etwa?

Meine Damen und Herren, ich habe übrigens schon
u Beginn dieser Legislaturperiode die Bundeskanzlerin
ufgefordert, einen Kinderarmutsgipfel einzuberufen,
och leider hat sie diesen Gedanken nicht aufgegriffen.
n Anbetracht von 2,6 Millionen armen Kindern und des
nwillens der Regierung, etwas gegen die Armut dieser
,6 Millionen Kinder zu tun, kann man diesen Haushalt
irklich nicht als Zukunftshaushalt bezeichnen.


(Beifall bei der LINKEN)


Vom Münchener Bischof Marx stammt der kluge
pruch: „Wer den Zeitgeist heiratet, ist morgen schon
itwer“.


(Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Er ist noch nicht in München! Aber wir betreiben bei Ihnen gerne Aufklärung hinsichtlich der Struktur der katholischen Kirche!)


eine Damen und Herren von der SPD, Sie haben 2005
en neoliberalen Zeitgeist geheiratet und werden 2009
ls Witwer dastehen, wenn Sie sich jetzt nicht auf Ihre
olidarischen Wurzeln besinnen.


(Beifall bei Abgeordneten der LINKEN)


eshalb empfehlen wir Ihnen: Gehen Sie ins Trennungs-
ahr, bevor es zu spät ist!

Die Linke lehnt den Haushalt ab.






(A) )



(B) )


Dr. Gesine Lötzsch

(Beifall bei der LINKEN – Hartmut Koschyk [CDU/CSU]: Wir hätten auch was falsch gemacht, wenn die Linke zugestimmt hätte!)



Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613105000

Das Wort hat der Kollege Dr. Norbert Röttgen für die

Unionsfraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU – Hartmut Koschyk [CDU/CSU]: Endlich wieder eine geistvolle Rede!)



Dr. Norbert Röttgen (CDU):
Rede ID: ID1613105100

Frau Präsidentin! Sehr geehrte Kolleginnen und Kol-

legen! Der Vorsitzende der SPD-Fraktion, Peter Struck,
hat in der Kanzlerdebatte zu Recht ausgeführt: Große
Koalition bedeutet große Verantwortung. – Weil das
nach meiner Meinung stimmt und weil wir dem gerecht
werden wollen, müssen wir genau bestimmen, worin die
große Verantwortung dieser Großen Koalition besteht.


(Zuruf von der FDP: Das sollte man vorher wissen!)


Ich glaube, dass die Haushaltspolitik und die Haushalts-
woche ganz besonders geeignet sind, deutlich zu ma-
chen, was die Aufgabe und die besondere Verantwortung
der Großen Koalition ist.


(Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wie wäre es, wenn Sie es täten?)


Wir haben in diesem Land seit über 40 Jahren über un-
sere Verhältnisse gelebt. Das ist ungefähr der Zeitraum
zwischen den beiden großen Koalitionen. In diesem
Zeitraum haben alle, die heute hier vertreten sind, re-
giert: Die CDU/CSU hat regiert. Die SPD hat regiert.
Die FDP hat regiert. Die Grünen haben regiert; das ist
noch gar nicht so lange her.


(Zuruf von der CDU/CSU: Sie haben versucht, zu regieren!)


Über die unrühmlichste Regierungszeit, meine Damen
und Herren von der Linken, wollen wir am besten
schweigen.


(Beifall bei der CDU/CSU – Hartmut Koschyk [CDU/CSU]: Die hat uns aber auch viel gekostet!)


Dass wir über unsere Verhältnisse gelebt haben, dass
wir mehr ausgegeben als eingenommen haben, begann
mit Millionenbeträgen, damals noch in D-Mark. Mit der
parteiübergreifenden Methode, Probleme zu vertagen,
statt sie zu lösen, haben wir es von Millionenbeträgen
bei der Nettokreditaufnahme zu 40 Milliarden Euro
Zinslast für aufgenommene Schulden gebracht. Das ist
die Entwicklung in den letzten 40 Jahren. Der Unter-
schied besteht nun darin, dass die Oppositionsfraktionen
heute an dieser Methode festhalten, während die jetzige
Regierungskoalition einen Politikwechsel herbeigeführt
hat.


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


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(C (D Meine Damen und Herren von den Grünen, Sie und nsbesondere Ihre Führung waren auf Ihrem Parteitag ehr in Sorge um sich als um eine seriöse Finanzpolitik. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


ie haben sich um sich selbst gekümmert und haben Ih-
en Anspruch an finanzielle Seriosität aufgegeben. Frau
ajduk, das ist eine langfristige Fehlinvestition, die Sie
ort getätigt haben.

Die FDP fordert ganz nonchalant Steuersenkungen in
illiardenhöhe. Der Fraktionsvorsitzende kümmert sich

ei der Gegenfinanzierung ausgiebig um die Entwick-
ungshilfe für China, die nach seinen Angaben im enge-
en Sinne 67 Millionen Euro ausmacht. Mit Haushalts-
onsolidierung hat das alles nichts mehr zu tun. Dafür ist
ie Diskrepanz zwischen Forderungen und Gegenleis-
ungen zu groß.


(Widerspruch bei der FDP)


ei der PDS will ich erst gar nicht nachrechnen, welche
inanziellen Folgen ihre Vorschläge hätten.


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


Ich stelle in der Schlussrunde der Haushaltsberatun-
en fest: Die Große Koalition setzt dem anhaltenden
ettbewerb der Oppositionsfraktionen um Versprechun-

en das Prinzip der Generationenverantwortung ent-
egen.


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


as ist der politische Wechsel, der in Deutschland statt-
efunden hat. Das Prinzip der Generationenverantwor-
ung ist ein Leitmotiv der Großen Koalition unter der
undeskanzlerin Angela Merkel. Es drückt sich im
aushalt aus; darauf wurde schon vielfach hingewiesen.
an muss nur vergleichen – darauf hat bereits der Bun-

esfinanzminister hingewiesen –: Während der erste
aushalt, den die Große Koalition aufgestellt hat, als
rbe von Rot-Grün noch knapp 40 Milliarden Euro neue
chulden vorsah, also ungefähr so viel wie die zu tra-
ende Zinslast, ist die Nettokreditaufnahme zwei Jahre
päter auf rund 12 Milliarden Euro, also auf weniger als
in Drittel, gesunken. Ein ausgeglichener Bundeshaus-
alt ist zum Greifen nahe und wird wahrscheinlich 2011
rreicht. Dann wird es nach Jahrzehnten wieder ein aus-
eglichenes Verhältnis von Einnahmen und Ausgaben
eben. Das ist nicht postulierte, sondern praktizierte Ge-
erationengerechtigkeit.


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


Generationengerechtigkeit ist ein Leitmotiv nicht nur
m Haushalt. Die Rente mit 67 stellt das gleiche Prinzip
ar. Die Probleme in der Sozialversicherung wurden in
er Politik ähnlich lange verdrängt. Diese Große Koali-
ion handelt nun.

Wenn das Sozialstaatsversprechen auch noch für die
ächste Generation, zum Beispiel für die meiner Kinder,
ilt und diese sich darauf verlassen können soll, dann
uss sich die Elterngeneration verändern und länger ar-

eiten. Dies ist ein alternativloser Weg. Darum sage ich






(A) )



(B) )


Dr. Norbert Röttgen
all denjenigen, die gegen die Rente mit 67 sind, von der
nach einem langfristigen Übergangsprozess die heute
40-Jährigen betroffen sein werden: Wer gegen diesen
Prozess polemisiert, vergeht sich gegen die Generation
unserer Kinder. Das darf nicht sein.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD – Widerspruch bei der LINKEN)


Generationenverantwortung betrifft genauso die Kli-
mapolitik und die Familienpolitik. Generationenverant-
wortung ist ein Prinzip der Vernunft. Es ist ein morali-
sches Prinzip, auf das wir unsere Politik stützen. In
dieser Kombination kann Politik nicht besser sein. Das
ist aber auch ein demokratiepolitisches Thema, ein
machtpolitisches Thema. Es ist darum ein Thema der
Großen Koalition, dass sich die Großen zusammentun
und sich an die Wähler von heute mit den Worten wen-
den: Wir verlangen und erbitten von euch eine Anstren-
gung im Interesse eurer Kinder und Enkelkinder. Ihr seid
diejenigen, die heute über Macht und über Wahlen ent-
scheiden. – Obwohl das machtpolitisch so ist, wollen wir
etwas für die nächsten Generationen tun. Das ist ein gro-
ßes Prinzip der Großen Koalition.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


Mit diesem Prinzip haben wir Erfolg, einen enormen
Erfolg. Das muss ich am Ende dieser Haushaltsdebatte
als wirklich erfreulich konstatieren. Dieser Erfolg um-
fasst den Zeitraum vom SPD-Parteitag bis zum Vor-
abend des CDU-Parteitags. Mein Eindruck ist, dass wir
alle inzwischen wieder sagen: Wenn wir schon erfolg-
reich sind, dann können wir das eigentlich auch gegen-
über den Wählern zugeben. – So sollten wir gemeinsam
entschlossen und freudig vor die Wähler treten.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


Ich sage aber auch: Zwei Jahre Erfolg sind gut, aber
nicht genug. Wir wollen weitermachen. Wir sind ent-
schlossen, diesen Kurs fortzusetzen, und daran darf und
wird es keinen Zweifel geben. Ich glaube, unsere Frak-
tion glaubt, dass wir das am besten mit dem Dreiklang
von Bildung, Wachstum und Arbeit tun. Dieser Drei-
klang prägt die Zukunftsprojekte unseres Landes. Das
Zukunftsprojekt schlechthin unseres Landes heißt Bil-
dung. Bildung ist die Schlüssel- und Schicksalsfrage un-
seres Landes. Bildung ist die Voraussetzung für die Ent-
faltung des Einzelnen. Diejenigen, die Gesellschaft und
Staat vom Einzelnen her denken, müssen so anfangen:
Bildung richtet sich an den einzelnen Menschen um sei-
ner selbst willen, um ihn zur Entfaltung seiner Anlagen
bringen zu können. Bildung ist die Bedingung des öko-
nomischen Erfolges unserer Gesellschaft. Bildung ist
eine Bedingung für Gerechtigkeit in einer Gesellschaft.
Ich gehöre zu denen, die dieses Wort nicht inflationär in
der Politik verwenden. Gerade darum möchte ich sagen:
Wir haben auf diesem Gebiet noch nicht genug Verbes-
serungen erreicht. Wenn immer noch 10 Prozent eines
jeden Jahrgangs – das sind 80 000 junge Menschen –
Jahr für Jahr die Schule ohne Abschluss verlassen, dann

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(C (D rogrammieren wir sie zu beruflichen Verlierern. Wir ürfen uns damit nicht abfinden, und wir dürfen unsere erantwortung auch nicht mit dem Hinweis auf verfasungsrechtliche Zuständigkeiten ablehnen. Bildung ist in nationales Thema. Wir wollen keinem Zuständigkeien wegnehmen, aber wir wollen die Probleme lösen, nd auch das ist eine Verantwortung dieses Hauses. Wir als CDU/CSU sind die Partei des Eigentums. uch Erben gehört zum Eigentum. Vermögen soll und ann vererbt werden. In gleicher Weise möchte ich saen: Chancen und Aufstieg dürfen keine Frage des Erens sein, sondern sind eine Frage des Erwerbens, und war nicht nach Herkunft, sondern nach Leistung. Das st unsere gesellschaftspolitische Grundauffassung. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


So, wie wir Bildung brauchen, brauchen wir Wachs-
um. Ohne Bildung kein Wachstum. Ohne Köpfe kein

achstum. Es gibt noch andere Voraussetzungen für
achstum, an denen wir weiter arbeiten wollen.


(Otto Fricke [FDP]: Schuldenabbau!)


ur weil wir zwei Jahre Wachstum hatten, haben wir
ein Abonnement darauf; vielmehr müssen wir etwas
afür tun. So, wie wir Köpfe brauchen, brauchen wir üb-
igens auch Kapital für Wachstum. Wir brauchen es für
nnovationen, für Investitionen und für Arbeitsplätze.
arum wäre es falsch, wenn wir ausländische Investi-

ionen in unserem Land diskreditieren oder diffamieren
ürden.

Ich stelle hier fest: Wir wollen und wir brauchen in
eutschland auch ausländisches Kapital. Wir wollen
eltweit ein attraktiver Investitionsstandort sein.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


Wer Wachstum will, weil es den Menschen dient, der
uss auch Wettbewerb wollen. Wir wollen Wettbe-
erb, wir wollen mehr Wettbewerb.


(Otto Fricke [FDP]: Bei der Post!)


Danke für das Stichwort Post. Wir haben viel über die
ost diskutiert. Vielleicht darf auch einmal festgestellt
erden, dass wir, obwohl das Postmonopol noch um

wei Jahre hätte verlängert werden können, was viele
ndere Länder auch gemacht haben, jetzt auch im Brief-
ienstleistungsbereich den Wettbewerb eingeführt ha-
en. Das ist ein entscheidender Fortschritt für Wettbe-
erb, und wir werden auf den Energiemärkten das
leiche tun.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


Wir werden Bürokratie abbauen und wir brauchen
och weitere Reformen des Arbeitsmarktes. Wir werden
iese auch durchführen. Arbeitsmarktreformen schaffen
einen Arbeitsplatz, aber sie senken die Schwelle des
achstums, das sich auf dem Arbeitsmarkt auswirkt.






(A) )



(B) )


Dr. Norbert Röttgen
Heute schon brauchen wir weniger Wachstum, um Be-
schäftigung zu erreichen. Das ist ein großer Erfolg.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613105200

Kollege Röttgen, Sie müssen jetzt bitte zum Schluss

kommen.


Dr. Norbert Röttgen (CDU):
Rede ID: ID1613105300

Ich will einen letzten Punkt ausführen. Der dritte Be-

reich ist Arbeit. Ich möchte mit einem Appell schließen:
Wir dürfen uns nicht mit Arbeitslosigkeit abfinden. Wir
waren und sind enorm erfolgreich bei dem Abbau von
Arbeitslosigkeit und bei dem Aufbau von Beschäfti-
gung, aber wir dürfen nicht die Haltung einnehmen, die
sagt: Jetzt ist es genug. 3,3 Millionen Arbeitslose sind
immer noch zu viel. Wir wollen die Bedingungen für Be-
schäftigung verbessern. Das ist unser wichtigstes Ziel.
Nicht die Alimentation von Arbeitslosigkeit, sondern die
Schaffung von Beschäftigung wird uns auch in den
nächsten zwei Jahren verbinden, um diesen Kurs fortzu-
setzen. Eine Große Koalition mag ein Ausnahmefall
sein. Eine Große Koalition ist in besonderer Weise auf
Zeit angelegt, aber eine Große Koalition hat auch beson-
dere Pflichten. Wir werden dieser Verantwortung und
diesen Pflichten auch in den nächsten zwei Jahren nach-
kommen.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD – Steffen Kampeter [CDU/ CSU]: Sehr gute Rede!)



Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613105400

Zu einer Kurzintervention hat der Kollege Volker

Schneider das Wort.


Volker Schneider (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613105500

Herr Kollege Röttgen, da Sie eben die Kolleginnen und

Kollegen in diesem Haus angesprochen haben, die – wie
Sie es genannt haben – gegen die Rente mit 67 polemi-
sieren und das als unverantwortlich bezeichnen, erlaube
ich mir festzustellen, dass Ihr Auftritt rhetorisch natür-
lich sehr stark war,


(Beifall bei der CDU/CSU)


dass dies aber nicht die Substanz Ihrer Aussagen ersetzt.


(Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Fakt ist und bleibt, dass in der Endstufe der Rente mit 67
– also im Jahr 2029 – die Ersparnis der Deutschen Ren-
tenversicherung Bund bei gerade einmal 0,3 bis
0,5 Beitragspunkten liegen wird. Das hat die Deutsche
Rentenversicherung Bund ausgerechnet. Ich weiß nicht,
ob davon das Wohl und Wehe der deutschen Rentenver-
sicherung abhängig ist. Sie selbst haben beschlossen,
dass die Beiträge zu den Betriebsrenten beitragsfrei blei-
ben sollen. Das wird die Deutsche Rentenversicherung
Bund 0,4 bis 0,8 Beitragspunkte kosten. Ich frage Sie: Ist
das dann nicht genauso unverantwortlich?


(Beifall bei der LINKEN)


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(C (D Herr Dr. Röttgen, Sie verzichten auf eine Erwide ung? – Dann hat der Kollege Alexander Bonde für die raktion Bündnis 90/Die Grünen das Wort. Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! erter Kollege Röttgen, ich habe mit großem Interesse ugehört, wie Sie hier die Zukunftsfrage Bildung buchtabiert haben und wie Sie signalisiert haben, dass wir ns nicht mit dem abfinden dürfen, was wir im Moment n den Bereich der Bildung investieren. Wir haben eine roße Verantwortung, dies anzugehen. Wir sind hier in einer Haushaltsdebatte. Wenn ich dies rnst nehme und mitrechne, was das bedeutet; wenn ich ir anschaue, was das für die Frage bedeutet, ob wir den chnitt der OECD-Ausgaben erreichen, dann komme ich u einer interessanten Zahl, und an dieser Stelle müssen ie ehrlich werden. Ein Großteil der auf dem Parteitag der Grünen bechlossenen Forderung von 60 Milliarden Euro, die Sie ns ankreiden, entspricht exakt den Summen, die Sie ier verkündet haben und bei denen Sie von der CDU ich weigern, ein Preisschild darauf zu machen. enn Sie das, was Sie hier verkünden, ernst meinen, ann geben Sie offen zu: Der überwiegende Teil dessen, as wir Grüne von Bund, Ländern und Kommunen ein ordern, wird auch von Ihnen gefordert. Sie verschweien aber den Preis, und Sie haben nicht den Mut, das ier offen zu sagen. Nach dieser Haushaltswoche müssen wir eines festtellen: An vielen Stellen fehlt der Mut, den zahlreichen ekundungen und Zielvorgaben Taten folgen zu lassen. ie haben am Anfang verkündet, Sie setzten auf den reiklang von Konsolidieren, Reformieren und Investie en. Wenn man sich am Ende dieser Haushaltswoche hre Zahlen genau anschaut, dann erkennt man, dass es igentlich ein Dreiklang von Konsumieren, Referieren nd Irritieren ist. Die Einnahmen Ihres Haushalts steigen um 2,7 Proent, die Ausgaben dagegen um 4 Prozent. Schon daran rkennt man, wie viel Mut und wie viel Kraft tatsächlich n das Sparen gesteckt worden sind und an welchen Stelen Ausgabenwünsche das eigentliche Leitmotiv dieser oalition sind. Das ist noch genauer zu erkennen, wenn wir uns einal anschauen, wie die strukturelle Lücke dieses Bun eshaushalts aussieht, also die Differenz zwischen Einahmen und Ausgaben. Dabei geht es darum, dass man icht nur die Neuverschuldung, sondern auch die Erlöse us Privatisierungen – also das Volksvermögen, das Sie vervespern“, um Ihren Haushalt zu finanzieren – in die echnung einbezieht. Unter diesem Aspekt weist der undeshaushalt 2008 eine strukturelle Lücke von Alexander Bonde 22,6 Milliarden Euro auf. Der entsprechende Wert des Vorjahres lag noch bei 19 Milliarden Euro. Das heißt, Sie haben das strukturelle Defizit dieses Haushalts in einer Größenordnung von knapp vier Milliarden Euro vergrößert, anstatt es zu verkleinern, und das trotz bester Einnahmesituation und trotz bester Weltkonjunktur. Das, liebe Kolleginnen und Kollegen von der Großen Koalition, ist nun wahrlich keine große haushaltspolitische Leistung. Sie präsentieren uns hier eine nicht besonders ambitionierte Nettokreditaufnahme. Im Finanzplan 2009 ist für die Nettokreditaufnahme ebenfalls eine zweistellige Milliardensumme vorgesehen. 2010 soll sie dann endlich einmal eine einstellige Milliardensumme sein. Im Jahr 2011 soll mit der Neuverschuldung dann Schluss sein. Sie setzen bei all dem darauf, dass die Konjunktur weiterhin munter brummt. Die Eintrübungen, die die Steuerschätzer Ihnen bereits jetzt in die Bücher schreiben, haben nirgends in diesem Haushalt ihren Widerhall gefunden. Da sind Sie nicht bereit, vorzubauen. Nach den Prognosen werden die Steuereinnahmen auch 2008 wachsen, im Vergleich zu 2007 um etwa 2,7 Prozent. Wenn man sieht, wie Sie in diesem Jahr – es gab hohe zweistellige Wachstumsraten in den vorangegangenen Quartalen – operiert haben, dann muss man sich langsam Sorgen darüber machen, wie munter Sie auf dieser großen Konjunkturwelle schweben und hoffen, dass alles so bleibt. Herr Minister, erlauben Sie mir in diesem Zusammenhang einen persönlichen Tipp. Wer auf einer großen Welle reitet, der läuft Gefahr, vor lauter Jubel nicht zu merken, dass die Welle bricht und er im Riff landet. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Jetzt gibt es auch noch Surftipps!)

Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613105600
Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1613105700

(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)





(A) )


(B) )


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Wenn Sie weiterhin den Wellenreiter geben, dann ver-
passen Sie, die Chancen dieses Bundeshaushalts zu nut-
zen. Wir Grüne haben in vielen Anträgen dokumentiert,
dass man die Neuverschuldung deutlich schneller senken
kann, wenn man bereit ist, in anderen Bereichen neue
Akzente zu setzen. Wir haben Ihnen Vorschläge ge-
macht, mit denen man die Neuverschuldung dieses Jahr
auf 6,4 Milliarden Euro senken kann, um damit in die
Vorsorge für konjunkturell schwächere Zeiten einzustei-
gen.

Sie müssen die Reformaktivitäten, die Sie einfor-
dern, natürlich auch unterstützen. Da bewegen Sie sich
an vielen Stellen im Fahrwasser der Vorgängerregierung:
Es kommt nichts Neues. Die Reformagenda ist groß,
aber viele Probleme sind ungelöst. Ich verweise auf Be-
reiche wie Pflege, Arbeitsmarkt, Mindestlohn, Straffung
der Arbeitsmarktinstrumente, Gesundheitsreform – da
haben Sie nichts als Murks hinterlassen – und Unfallver-
sicherung.

In der Föderalismuskommission sitzt man seit mitt-
lerweile einem Jahr zusammen. Von der Ankündigung,
dass große Mehrheiten große Taten vollbringen, ist bis-

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(C (D er nur ein großes Warten geblieben. Wir sind sehr gepannt, was Sie da tun. Wenn wir uns Ihre Subventionspolitik anschauen, tellen wir fest: Auch da fehlt der Mut zu Handlungen nd zu Reformen. Unsere größte Kritik an Ihnen: Sie nutzen den Buneshaushalt nicht, um über die Ressorts eine Linie zur eantwortung der zentralen Fragen zu entwickeln. Am eutlichsten wird das in der Frage Klimaschutz. Es utzt uns wenig, wenn der Umweltminister in den Zeiungen „Wir haben kaum noch Zeit“ verkündet, Ihr aushalt aber eine andere Sprache spricht. Sie haben Ihr ersprechen, das Sie international gemacht haben, eutschland werde den CO2-Ausstoß um 40 Prozent reuzieren, mit einem Klimaschutzprogramm in Höhe on 2,6 Milliarden Euro unterlegt. Das sind übrigens ales Ausgaben, die schon vor der Ankündigung des Proramms im Haushalt standen. Insofern haben Sie etwas ut verpackt, aber nichts gemacht. Analysieren wir das, was in diesem Haushalt möglich äre, dann kommen wir zu dem, was wir Grüne Ihnen in orm eines Klimaschutzhaushalts vorgelegt haben. Dazu ehört die Anstrengung bei allen Einzelplänen und nicht er Glaube, der kleine Umweltetat könnte die Aufgabe er CO2-Einsparung in Deutschland lösen. Wir sind die tats durchgegangen, um Ihnen zu zeigen: Haushaltsolitik, wenn man sie ernst nimmt und bereit ist, sie als nstrument zu setzen, kann aktiv zum Klimaschutz beiragen. Wir haben Ihnen auch belegt, was der Haushalt n Sachen ökologischer Beschaffung mehr machen kann: n Sachen Forschung für Klimaschutz, in Sachen klimareundlicher Mobilität und klimafreundlichen Wohnens, ei der Ökologisierung der Landwirtschaft wie auch hinichtlich ökologischer und klimaschutzpolitischer chwerpunkte in der internationalen Zusammenarbeit. Aber wir haben Ihnen auch gezeigt, dass der ökologiche Aspekt von Subventionen, also die Beantwortung er Frage, wo wir heute umweltschädliches Verhalten ubventionieren, und die Steuergesetzgebung entscheiende Hebel für eine positive Klimaschutzpolitik sein önnen. Sie weigern sich aber bisher, diese Hebel einzuetzen. enn die größten Steuervergünstigungen auch in diesem undeshaushalt und die größten Finanzhilfen gehen imer an die größten Klimasünder. Das ist die Klimapoli ik der Großen Koalition. Beim Abbau der ökologisch schädlichen Subventioen – über die Steinkohle haben wir gerade schon disku iert – müssen wir noch einmal über die Problematik der tromsteuer bei bestimmten Unternehmen sprechen. Es tellen sich Fragen zur Steuerbefreiung für Mineralölbeieferer und für grenzüberschreitende Flüge, die Sie noch mmer von der Mehrwertsteuer ausnehmen. Ähnliches ilt an vielen anderen Stellen. Genau da, wo Subventioen ökologisch und fiskalisch schädlich sind, ökonoisch fragwürdige Effekte erzeugen und auch wettbe Alexander Bonde werbsverzerrende Wirkung haben, versagen Sie. Das ist ökologisch falsch; aber es ist auch ordnungspolitisch falsch, liebe Kolleginnen und Kollegen von der Koalition. Bei den gezielten Maßnahmen – ich nenne nur den Stromsparfonds – ist die Frage: Wie bekommen wir es eigentlich hin, die Bestprodukte in Bezug auf den Stromverbrauch zu fördern? Auch an dieser Stelle herrscht in Ihrem Programm gähnende Leere. Alle Maßnahmen, die wir Ihnen im grünen Klimaschutzhaushalt vorgeschlagen haben, haben wir gegenfinanziert. Wir spielen hier nicht ökologisches „Wünsch dir was“. (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Alles Luftbuchungen! Das wissen Sie besser!)


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)





(A) )


(B) )


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


(Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Nein!)


Es geht um Erlöse aus dem Emissionshandel und um
Einsparungen durch den Abbau der genannten ökolo-
gisch schädlichen Subventionen. Wir zeigen Ihnen mit
diesem Haushalt und dem von uns vorgelegten Ent-
schließungsantrag, dass man in 2008 haushaltskonform
2,6 Milliarden Euro zusätzlich für ganz konkreten Kli-
maschutz ausgeben kann, wenn man es will.


(Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


Über die gesamte Finanzplanperiode können wir mit
dem, was wir Ihnen vorschlagen, noch erheblich höhere
Summen generieren. Mit dem grünen Klimaschutzhaus-
halt liegt eine haushaltspolitische Antwort auf die Frage
vor, wie man 30 Millionen Tonnen CO2 einsparen kann.
Das entspricht der Jahresproduktion von fünf Kohle-
kraftwerken. Ich halte eine stärkere Reaktion von Ihnen
auf unsere Vorschläge für angebracht. Trotz Ihrer inter-
nationalen Ankündigungen, liebe Bundesregierung, ha-
ben Sie in diesem Haushalt Ihre Hausaufgaben nicht ge-
macht.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Dieser Klimaschutzhaushalt kostet nicht nur Geld,
sondern eröffnet im Gegenteil durch eine andere Gestal-
tung der Subventionen ganz neue Spielräume. Damit
kann dieser Haushalt auf eine produktive Schiene ge-
bracht und können strukturelle Lücken geschlossen wer-
den. Auf einer guten Konjunktur, über die wir uns alle
freuen, darf man sich nicht ausruhen. Vielmehr ist Han-
deln angesagt, nicht aber das große Geschachere, wie
diese Koalition es macht.

Das große Geschachere hat in diesen Haushaltsver-
handlungen Ausmaße angenommen, die wir noch nicht
erlebt haben. Wir haben erlebt, wie von Vertretern dieser
Koalition nachts um zwölf noch Ausgabenwünsche aus
den Taschen gezogen wurden,


(Zuruf von der CDU/CSU: Wer war das?)


wie nachts um zwölf Minden, der Wahlkreis von Herrn
Kampeter, millionenschwer bedacht wurde, wie die

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(C (D äuser zum Schluss noch einmal mit Planstellen für Pareigenossen und Parteifreunde beschenkt wurden. Sie haben in diesem Haushalt nicht saniert, Sie haben icht konsolidiert, sondern haben sich schamlos selbst edient; Sie haben jetzt auch noch die Dreistigkeit, sich ier hinzustellen, um Ihren Dreiklang von Sanieren, onsolidieren usw. zu verkünden. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der FDP)


Ich finde, diese Koalition weist eine unheimlich gute
ilanz auf, wenn es um das Mitnehmen geht. Ein Blick
uf die Zahlen macht aber deutlich: Außer Spesen nichts
ewesen. Ich habe den Eindruck, dass das Lob, das die
ollegin Flach dem Finanzminister Eichel gemacht hat,
erechtigt war.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613105800

Herr Kollege Bonde, die Tatsache, dass Sie der letzte

edner Ihrer Fraktion sind, gibt Ihnen keinen Kredit bei
er Redezeit.


Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1613105900

Ich bedanke mich für 30 Sekunden Dispens, liebe

rau Präsidentin.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)



Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613106000

Das Wort hat der Bundesminister der Finanzen, Peer

teinbrück.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1613106100

Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und

erren! Wir haben in den letzten dreieinhalb Tagen seit
eginn dieser Haushaltsdebatte viele ermutigende Re-
en, wie ich finde, gehört. Wir haben aber auch eine
eihe von Reden gehört, bei denen ich den Eindruck
atte, dass der Erkenntnisgewinn begrenzt war.

Wenn Sie, Frau Flach, die Courage gehabt hätten,
einen Vorgänger etwas früher zu loben,


(Beifall bei der SPD – Petra Merkel [Berlin] [SPD]: Dann wäre einiges besser gelaufen!)


ann wäre das beeindruckend gewesen. Dann hätte ich
esagt: Donnerwetter, Sie zeigen Mumm. Aber meinen
orgänger erst jetzt – nach vielen Ihrer Einlassungen, die

ch ebenfalls noch im Ohr habe – zu loben, ist ein ziem-
ich durchsichtiger Beitrag.


(Beifall bei der SPD)


Wenn Sie, Frau Lötzsch, darauf hinweisen, dass mit
en Linken die Nettokreditaufnahme sofort auf null ge-
enkt werden könnte, dann steht das in Kontrast zu den
on Ihnen geforderten Mehrausgaben, die sich auf die
chwindelerregende Summe von ungefähr 150 Milliar-
en Euro belaufen. Dabei habe ich den Eindruck, dass
hre Gegenfinanzierungsvorschläge schon theoretisch






(A) )



(B) )


Bundesminister Peer Steinbrück
nicht annähernd in der Lage sind, die 150 Milliar-
den Euro Mehrausgaben, die gegenüber der Bevölke-
rung zu vertreten wären, abzudecken. Insofern präsentie-
ren Sie ziemlich viel heiße Luft.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


Wenn Sie an die Erbschaftsteuer herangehen wollen,
dann müssen Sie den Menschen sagen, um wie viel Sie
sie erhöhen wollen.


(Zuruf von der LINKEN: Das machen wir doch!)


Das derzeitige Volumen beträgt ungefähr 4 Milliarden
Euro. Sagen Sie den Menschen, dass Sie es auf
8 Milliarden, 12 Milliarden oder 15 Milliarden Euro er-
höhen wollen, was nur etwa 10 Prozent der von Ihnen
vorgeschlagenen Mehrausgaben von 150 Milliarden
Euro entspricht.

Wenn Sie die Vermögensteuer wieder einführen wol-
len, deren Nettoeinnahme nach Abzug des administrati-
ven Mehraufwands zum Zeitpunkt ihres Auslaufens
4 Milliarden bis 5 Milliarden Euro betrug, dann sollten
Sie angeben, wie hoch der Steuersatz nach Ihren Vorstel-
lungen sein soll. Wenn Sie den Einkommensteuerspit-
zensatz erhöhen wollen, stellt sich die Frage, welche
Auswirkungen das auf den linear-progressiven Tarif und
damit auch für Facharbeiterinnen und Facharbeiter in
Deutschland hat, die diese Progressionszone sehr schnell
erreichen.


(Hartmut Koschyk [CDU/CSU]: So ist es!)


Wenn Sie dies alles im Rahmen einer solchen Haus-
haltsdebatte zusätzlich erklären würden, dann wäre Ihr
Beitrag beeindruckender. Stattdessen beschränken Sie
sich auf die Aussage, mit Ihnen könnte die Nettokredit-
aufnahme auf null gesenkt werden. Gleichzeitig sehen
Sie 150 Milliarden Euro Mehrausgaben vor, weil diese
Gesellschaft zu einer Vollkaskogesellschaft werden
soll, in der alle von staatlichen Transferzahlungen profi-
tieren sollen.

Ich habe den Eindruck, dass in manchen Beiträgen die
Verdrängungsleistung größer war als ihre Substanz.


(Beifall des Abg. Erich G. Fritz [CDU/CSU])


Wenn ich der Versuchung widerstehe, die Verhältnisse
schöner zu reden, als sie sind, könnten Sie von der Op-
position sich gelegentlich dazu hinreißen lassen, die gu-
ten Entwicklungen zu beschreiben.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU – Otto Fricke [FDP]: Das machen wir jeden Tag!)


– Sie haben als mein Nachredner die Möglichkeit, Herr
Fricke, zum Beispiel darauf hinzuweisen, was Herr
Brüderle, Herr Koppelin und andere ausgelassen haben.

Wir sind in den letzten Jahren im Standortranking
besser geworden. Wir haben mitten in dieser Haushalts-
debatte die erfreuliche Nachricht vernommen, dass die
Arbeitslosigkeit im November so niedrig ist wie seit
14 Jahren nicht mehr. Die Staatsquote ist deutlich ge-
senkt worden. Die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen

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(C (D nternehmen ist deutlich besser geworden. Das vorhanene Potenzial wächst schneller. Ich könnte diese Aufählung fortsetzen. Wenn dies gelegentlich in die Reden der Opposition ingang finden würde, dann würde ich nicht der Versuhung erliegen, von den Problemen abzulenken, die wir ach wie vor zu bewältigen haben. Das könnte solche aushaltsdebatten übrigens auch interessanter machen, eil sie differenzierter wären. (Anja Hajduk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wir strengen uns an!)


enn wir aus diesem Ritual herausfinden würden – viel-
eicht können wir uns das für die Haushaltsdebatte in ei-
em Jahr vornehmen –, dann wäre die Debatte sicherlich
uch für unsere Zuhörer interessanter.

Dasselbe gilt mit Blick auf andere Beiträge heute
orgen. Wenn Herr Brüderle mit Blick auf die Erb-

chaftsteuer als Erstes begrüßt hätte, dass 85 Prozent des
etrieblichen Vermögens nach zehn Jahren erbschaft-
teuerfrei gestellt werden, dass also das Vorhaben der
egierung ein Erbschaftsteuerprivileg für die Vererbung
on Betriebsvermögen darstellt, und erst danach viel-
eicht einige Kritikpunkte angesprochen hätte, dann
äre die Reihenfolge richtig gewesen.

Dasselbe gilt mit Blick auf die Hinweise zu den Min-
estlöhnen. Was die FDP dort vertritt, ist die syste-
atische Ausbeutung deutscher Steuerzahler, die bei
iedriglöhnen durch Aufstockung obendrauf legen sol-

en. Wie sich das mit Ihrem ordnungspolitischen Welt-
ild vereinbaren lässt, ist mir ein absolutes Rätsel.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


ie erwarten, dass niedrige Löhne durch staatliche
ransferleistungen aufgestockt werden. Das ist Ihr Plä-
oyer.


(Otto Fricke [FDP]: Quatsch! Nein!)


Warum stellen Sie sich dann gegen Mindestlöhne im
riefzustellbereich?


(Martin Zeil [FDP]: Staatswirtschaft!)


Im Übrigen habe ich nicht den Eindruck, dass in den
ielen Ländern in Europa, die schon längst Mindest-
öhne eingeführt haben, der Sozialismus eingezogen ist.


(Otto Fricke [FDP]: Da ist aber nicht die SPD an der Regierung!)


uch vor diesem Hintergrund verstehe ich viele Ihrer
inlassungen nicht.

Dasselbe gilt mit Blick auf die Staatsfonds. Können
ie sich nicht vorstellen, dass wir in Deutschland über
ie Chancen und Risiken solcher Investitionen nachden-
en, nachdem die USA, das Vereinigte Königreich und die
ranzosen das alles schon getan haben? Ist das so absurd?


(Otto Fricke [FDP]: Wollen Sie deren Arbeitsrecht?)


Ich weiß nicht, ob ich deren Arbeitsrecht will.


(Otto Fricke [FDP]: Sehen Sie! Wir nicht!)







(A) )



(B) )


Bundesminister Peer Steinbrück
Ich weiß nicht, was das Arbeitsrecht damit zu tun hat,
wenn ich mich mit dem Thema Staatsfonds beschäftige.


(Lachen bei der FDP – Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Das ist das Problem!)


Die USA haben längst einen Instrumentenkasten ent-
wickelt, nachdem sie sich mit dieser Frage beschäftigt
haben. Die Briten und die Franzosen haben entspre-
chende rechtliche Regelungen erlassen, weil sie sich die
Frage gestellt haben, wie bei einem rasant wachsenden
Volumen dieser Staatsfonds mit eventuellen politischen
Risiken umzugehen ist, wenn sie Technologie absorbie-
ren, wenn sie zum Beispiel ein Medienunternehmen
übernehmen und die politische Meinungsbildung in
Deutschland beeinflussen wollen und wenn sie zum Bei-
spiel in sensitive Netzstrukturen hinein wollen. All dies
ist eine legitime Fragestellung, ohne dass dies unter dem
Rubrum der Ordnungspolitik, man wolle ausländische
Investitionen abwehren, debattiert wird. Das ist über-
haupt nicht die Absicht, die sich damit verbindet.

Manche Ihrer Reden sind nach dem Motto geführt
worden: Deutschland darf es nicht zu gut gehen, damit
ich den Stoff für Oppositionsreden nicht verliere.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


Gebetsmühlenhaft wird immer wieder ein schnellerer
Haushaltsausgleich angemahnt. Wir werden uns dort
nicht einigen. Wenn die Bundesregierung von Ihnen auf-
gefordert wird, im Jahre 2008 oder 2009 einen ausgegli-
chenen Bundeshaushalt vorzulegen, dann bedeutet dies
weniger für Forschung und Entwicklung. Dies bedeutet
weniger für BAföG und die Förderung der Akademiker-
quote.


(Jürgen Koppelin [FDP]: Das stimmt doch gar nicht!)


Dies bedeutet kein Geld für die Exzellenzinitiative und
den Hochschulpakt.


(Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Genau!)


Dies bedeutet kein Geld für Kinderbetreuung und kein
Geld für die innere Sicherheit. Dies bedeutet kein Geld,
um die Bundeswehr in den Stand zu versetzen, ihren
ausländischen Verpflichtungen nachzukommen. Es gibt
kein Gebäudesanierungsprogramm und keine Verbesse-
rung der Verkehrsinfrastruktur.


(Otto Fricke [FDP]: So würden Sie das machen!)


Das ist Ihre Position.


(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU – Dr. Guido Westerwelle [FDP]: So macht ihr das!)


– Nein, so machen wir das keineswegs, Herr
Westerwelle! Sie wissen doch, dass wir allein für For-
schung und Entwicklung 6,5 Milliarden Euro mehr aus-
geben.


(Otto Fricke [FDP]: Haben wir mitgemacht!)


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(C (D ie wissen, dass wir mehr für das BAföG tun. Sie wisen, dass wir mehr für die Verbesserung der Verkehrsnfrastruktur ausgeben. Sie wissen, dass der Bund bereit st, mehr Geld in die Kinderbetreuung zu investieren. as ist Ihnen doch geläufig. Wo liegt da die Kritik? Wir olgen damit nach wie vor unserem Ansatz, dass die aushaltskonsolidierung zwar erbracht werden muss, es eshalb aber nicht zum Stillstand der gestaltenden Poliik kommen darf, die dieses Land voranbringt. Sie halten uns immer das Liberale Sparbuch vor, um amit entsprechende Fotos zu bewirken. Das erlebe ich etzt das dritte Mal. Genau, das da. Ich weiß gar nicht: Ist eigentlich immer ur der Deckel neu oder auch der Inhalt? (Heiterkeit und Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


(Otto Fricke [FDP]: Sie meinen das?)


Keiner fragt nach der Qualität dieser 400 Vorschläge.
einer fragt nach dem Realitätstest. Einige dieser Vor-

chläge sind übrigens haushaltsrechtlich überhaupt nicht
msetzbar. Einige sind so populistisch, dass man gar
icht weiß, ob Sie sie ernst meinen, zum Beispiel die
bschaffung des Bundespresseamtes. Schaffen Sie doch
ie Pressestelle der FDP ab, dann denken wir darüber
ach!


(Heiterkeit und Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


Einige sind absolut unverantwortlich. Da werden zum
eispiel Kürzungen von insgesamt rund 80 bis 90 Mil-

ionen Euro im Bereich der humanitären Hilfsmaßnah-
en im Ausland außerhalb der Entwicklungshilfe und

m Bereich der Unterstützung von internationalen Maß-
ahmen auf Gebieten der Krisenprävention, der Frie-
enserhaltung und der Konfliktbewältigung gefordert.
ch halte es für unverantwortlich, was Sie dort vorschla-
en.


(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU – Otto Fricke [FDP]: Weil es nicht abgeflossen ist!)


Einiges ist schlicht und einfach rückständig. Aus mei-
er Sicht ist es unvertretbar, zu sagen: Wir kürzen die
eistungen für die Eingliederung in Arbeit um 1,5 Mil-

iarden Euro. Was würde diese Rücknahme der Förde-
ung bedeuten? Dies wäre absolut kontraproduktiv und
äre eine weitere Gefahr für die Entwicklung des Ar-
eitsmarktes.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


as sind aber Ihre Vorschläge; ich könnte sie noch wei-
er durchgehen.

Dasselbe gilt natürlich auch, Frau Hajduk – bei allem
espekt gegenüber Ihrem Kenntnisreichtum –,


(Joachim Poß [SPD]: Das war aber ein sehr übertriebenes Kompliment!)







(A) )



(B) )


Bundesminister Peer Steinbrück
wenn Sie mir sagen, eine Halbierung der Nettokreditauf-
nahme könne man ganz schnell im nächsten Jahr errei-
chen. Ihr 60-Milliarden-Euro-Programm, das Sie auf
dem Parteitag beschlossen haben, wird Ihre Arbeit im
Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages ziem-
lich beschweren – das wissen Sie –,


(Anja Hajduk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wir setzen auf Ihre Föderalismusoffensive!)


insbesondere mit Blick auf die Gegenfinanzierungsvor-
schläge, die ähnlich vage und kaum durchführbar sind
wie die Vorschläge von der linken Seite.


(Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Mal ehrlich! Es ist nichts dabei, was die Sozialdemokraten nicht wollen!)


Auch wenn ich Ihre Vorschläge ernster nehme als das,
was ich von der linken Seite höre, besteht das Hauptpro-
blem für mich darin, dass Sie mit einer solchen Summe
von 60 Milliarden Euro den Menschen etwas vorgau-
keln. In dieser Dimension ist das hoch gefährlich. Sie
stellen den Menschen Verbesserungen in Aussicht, ob-
wohl Sie genau wissen, dass es dem widerspricht, was
Herr Röttgen richtigerweise dargestellt hat. Wir müssen
nämlich den Menschen zunehmend signalisieren, dass
wir nicht mehr über unsere Verhältnisse leben können,
wenn wir die Regeln der Generationengerechtigkeit
nicht verletzen wollen.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613106200

Herr Bundesminister, gestatten Sie eine Zwischen-

frage der Kollegin Hajduk?


Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1613106300

Bitte sehr.


Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1613106400

Sehr geehrter Herr Finanzminister, darf ich hoffen, –


Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1613106500

Die Antwort lautet: Ja.


(Heiterkeit bei der SPD)



Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1613106600

– dass Sie an einer Stelle mit uns gemeinsam arbeiten

wollen? Denn es ist sinnvoll und richtig, der Gesell-
schaft auch zu sagen, dass es einen Preis hat, wenn wir
in der Bildungspolitik gesamtstaatlich einen großen
Schritt nach vorne machen wollen, und dass es auch im
Sinne von Transparenz nicht falsch sein kann, zu sagen,
in welcher Dimension diese Investitionsnotwendigkeit
besteht.

Darf ich auf Ihr Engagement hoffen, Bildungsinvesti-
tionen als gesamtstaatliche Aufgabe auch im Rahmen
der Föderalismuskommission voranzubringen? Herr
Bonde hat schon ausgeführt, dass es sich hierbei um
mindestens zwei Drittel der angegebenen Kosten han-

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(C (D elt, die wir auf dem Parteitag als mehrjähriges Proramm vorgeschlagen haben. Darf ich hoffe, dass Sie ies ebenfalls als eine wirksame neue Prioritätensetzung er Haushaltspolitik verstehen? Darf ich weiterhin hofen, dass wir uns da im Hinblick auf eine Ziellinie annäern können? Die Ziellinie ist nicht das Problem, Frau Hajduk, ins esondere bezogen auf notwendige Bildungsinvestitioen. Die Frage ist: Wie unterlege ich das mit einer egenfinanzierung, die nicht mit Kollateralschäden an nderer Stelle so verbunden ist, dass andere gemeinsame ielsetzungen verletzt werden? Ich sage: Sie gaukeln den Menschen damit etwas vor. ch empfinde es als unseriös, gerade in einer Zeit, in der ir, wie ich glaube, den Menschen eher sagen müssen: ir müssen uns gemeinsam ziemlich anstrengen, um olche Ziele zu erreichen. Vertraut nicht zu sehr darauf, ass der öffentliche Geldhahn immer weiter aufgedreht ird; denn dort sind wir bestimmten Beschränkungen nterworfen. Solche Zahlen, wie Sie sie in die Welt setzen, sind in einen Augen hoch gefährlich, weil die Menschen den indruck gewinnen könnten, es gehe so weiter wie biser. Eigentlich müssten wir den Menschen sagen: Nein, s geht leider nicht so weiter wie bisher. – Das ist mein inwand. (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)

Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1613106700

Ich sehe, auch Herr Gysi ist inzwischen eingetroffen.
err Gysi, herzlich willkommen!


(Bartholomäus Kalb [CDU/CSU]: Nicht zu herzlich, Herr Minister!)


err Gysi, Sie sprachen zum wiederholten Mal von
5 Prozent Körperschaftsteuer. Damit wollen Sie natür-
ich den Menschen suggerieren: Guckt mal, wie niedrig
ie Unternehmensbesteuerung in Deutschland ist. – Ich
eiß nicht, ob Sie das vorsätzlich im Sinne von Des-

nformation tun oder ob Sie es sagen, weil Sie es nicht
esser wissen. Da Sie aber gemeinsam mit der Kanzlerin
in integriertes Schulsystem besucht haben, glaube ich,
s ist vorsätzliche Desinformation.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


Sie verschweigen dabei, dass es natürlich nicht nur
m 15 Prozent Körperschaftsteuer geht. Es geht darüber
inaus auch noch um die Gewerbesteuer, die in anderen
ändern nicht zu zahlen ist, und um den Soli. Erlauben
ie mir noch den zusätzlichen Satz – er soll nicht päda-
ogisch klingen –: Sie müssen bei der Besteuerung auch
och zwischen der Gesellschaftsebene und der Gesell-
chafterebene unterscheiden. Wenn Sie das alles berück-
ichtigen, kommen Sie auf eine Besteuerung der Kapi-
algesellschaften von durchschnittlich 48 Prozent. Wenn
ie also beim nächsten Mal hier wieder von 15 Prozent
örperschaftsteuer sprechen, werde ich auf der Regie-

ungsbank verzweifeln.






(A) )



(B) )


Bundesminister Peer Steinbrück

(Heiterkeit und Beifall bei der SPD und der CDU/CSU – Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Das tun Sie doch jetzt schon!)


– Bei manchen Reden, ja, Herr Westerwelle. Es gibt
auch Reden aus Ihren Reihen, bei denen ich verzweifle.


(Heiterkeit bei der SPD – Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Nur!)


Ich weiß um die Risiken, denen die wirtschaftliche
Entwicklung ausgesetzt ist. Die Stichworte kennen Sie
alle. Auf der anderen Seite gibt es aber auch viele gegen-
läufige Prozesse. Es ist bemerkenswert, wie die deutsche
Wirtschaft den starken Euro bisher bewältigen konnte.
Ich rate auch dazu, sich zu diesem Thema gelegentlich
differenzierte Zahlen anzusehen. Der nominale Aufwer-
tungseffekt des Euro liegt in der Tat bei 12,9 Prozent,
aber der sogenannte – reale – handelsgewichtete Auf-
wertungseffekt liegt unter Berücksichtigung der verbes-
serten Importpreise für unser Land lediglich bei
4 Prozent. Das ist ein Hinweis darauf, dass man diese
Debatte nicht allzu hysterisch, nicht allzu aufgeregt füh-
ren sollte. Das gilt ebenfalls mit Blick auf andere Er-
scheinungsformen. Fazit: Etwas mehr Vorsicht und et-
was mehr Augenmaß auf allen Seiten!

Ich habe den Eindruck, man könnte das nächste Mal
eine etwas ausgewogenere und differenziertere Haus-
haltsdebatte führen.

Herzlichen Dank.


(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)



Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613106800

Das Wort zu einer Kurzintervention hat der Kollege

Gregor Gysi.


(Zurufe von der CDU/CSU: Oh! – Hartmut Koschyk [CDU/CSU]: Auch schon da?)



Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613106900

Auf jeden Fall freue ich mich, dass Sie sich freuen.

Herr Bundesfinanzminister, ich wollte zu Ihrem Zah-
lenspiel gerne auf zwei Umstände hinweisen. Es gibt
eine OECD-Statistik, die zwei interessante Faktoren auf-
zeigt – Sie sind darauf eingegangen –:

Erstens. In den OECD-Ländern liegen die Einnahmen
aus Grund-, Vermögen- und Erbschaftsteuer im Durch-
schnitt bei 1,9 Prozent des Bruttoinlandsproduktes, in
Deutschland nur bei 0,9 Prozent. Das ist also weniger als
die Hälfte des Durchschnitts der OECD-Länder.

Zweitens zu den Unternehmensteuern – Sie legten
darauf Wert –: Der OECD-Durchschnitt liegt bei
3,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts, in Deutschland
sind es 1,3 Prozent. Das ist deutlich weniger als die
Hälfte.

Sie kommen darum nicht herum: Im OECD-Vergleich
liegen Ihre Sätze für Vermögen- und Unternehmensteuer
deutlich unter dem Durchschnitt. Das ist unsere Kritik,
und die wird auch bestehen bleiben.


(Beifall bei der LINKEN)


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(C (D Herr Gysi, die Frage ist: Was lehrt uns das jetzt? Sie aben recht damit, dass die sogenannte Substanzbesteueung, also die Besteuerung ertragsunabhängiger Eleente, in Deutschland niedriger ist als im OECD-Ver leich. Aber wollen wir das angesichts der starken ittelstandsabhängigkeit in Deutschland ändern? Das ist ie entscheidende Frage. (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)

Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1613107000

Tatsache ist, dass dieses besondere Segment, das in
rankreich, in Großbritannien und auch in anderen euro-
äischen Ländern weniger ausgeprägt ist, von einer hö-
eren Ertragsbesteuerung sehr viel stärker erwischt
ürde, als das in anderen Ländern der Fall wäre. Wenn
ie das wollen, müssen Sie das sagen. Nur müssen Sie in
hren Reden dann auch die damit verbundenen Folgen
arlegen; das tun Sie aber nie. Sie setzen einfach Ihr sta-
istisches Wissen ein, um irgendetwas zu suggerieren
der zu insinuieren.

Bezogen auf die Steuer- und Abgabenquote befindet
ich Deutschland nach den richtigen Maßnahmen dieser
nd der Vorgängerkoalition etwa im guten Mittelfeld in
uropa. Dies ist vor dem Hintergrund des Steuerwettbe-
erbs, der in der EU nun einmal vorhanden ist, auch

ichtig, wenn wir zur Finanzierung öffentlicher Leistun-
en Steuersubstrat in Deutschland halten wollen. Da un-
erscheiden wir uns. So einfach ist das.

Der Hinweis darauf, dass die ertragsunabhängige Be-
teuerung bei uns niedriger ist, sagt allein noch nichts
arüber aus, ob es mit Blick auf die Situation des deut-
chen Mittelstands wünschenswert wäre, zu dem zu
ommen, wofür Sie plädieren.


(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU – Hartmut Koschyk [CDU/CSU]: Das passt nicht in Gysis Stamokap-Theorien!)



Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613107100

Das Wort hat der Kollege Otto Fricke für die FDP-

raktion.


(Beifall bei der FDP – Zuruf von der SPD: Das Sparbuch nicht vergessen!)



Otto Fricke (FDP):
Rede ID: ID1613107200

Frau Präsidentin! Meine lieben Kolleginnen und Kol-

egen! Etwas ist von den Rednern bisher vergessen wor-
en; das hole ich nach. Ich darf mich beim Sekretariat
es Haushaltsausschusses für 52 Stunden Ausschusssit-
ungen mit über 1 000 Anträgen und Tausenden von Sei-
en ganz herzlich bedanken.


(Beifall im ganzen Hause)


ch darf mich dafür bedanken, dass die Leistung mor-
ens um neun genauso gut war wie morgens um halb
rei. Haushalt – das darf man nicht vergessen – ist auch
rbeit. Der Dank geht insofern natürlich auch an die
itarbeiter des BMF, die ihren Teil dazu beigetragen ha-

en.


(Beifall im ganzen Hause)







(A) )



(B) )


Otto Fricke
Ich habe es jetzt zum ersten Mal erlebt, dass ich auf
eine Frage eines Bürgers zum Thema Haushalt keine
Antwort geben konnte. Er hat mich gefragt: Herr Fricke,
wenn Sie jetzt Eichel und Steinbrück vergleichen: Wer
von den beiden ist eigentlich der bessere Sparminister,
wenn man überhaupt von Sparen sprechen kann? Ich bin
gespannt, ob die Große Koalition eine Antwort auf diese
Frage hat. Ich selbst habe sie auch nach stundenlangen
Beratungen hier im Plenum noch nicht gefunden. Ich
versuche, einmal darzustellen, warum es darauf wahr-
scheinlich keine Antwort gibt.

Beim Abbau der Neuverschuldung, beim eisernen
Sparkurs gibt es keine wirklichen Unterschiede, wenn
man hinter die Werbefassade schaut. Herr Steinbrück,
Hand aufs Herz: Würden Sie sich als Sparminister be-
zeichnen? Das würde mich interessieren.

Wenn wir dem Bürger erklären wollen, ob es dem
Staat bei der Verschuldung gut geht, wird immer ir-
gendeine Zahl herausgepickt. Das ist sehr schön. Dann
wollen wir einmal vergleichen: 30 Milliarden Euro be-
trug die wirkliche Neuverschuldung am Ende der Regie-
rungszeit von Rot-Grün. Dazu sagt der Bürger: Ja, und?
Da gibt es doch Steuermehreinnahmen. – Dann sagt man
dem Bürger: Die Große Koalition hat inzwischen bei
euch 50 Milliarden Euro abkassiert. – Dann sagt der
Bürger: Das ist ja toll, dann haben wir 2008 wahrschein-
lich einen Überschuss von 20 Milliarden Euro! – Als
Opposition muss man dann dem Bürger erklären: Lieber
Bürger, diese Regierung kann nicht mit Geld umgehen.
Sie hat nicht ein Plus von 20 Milliarden Euro, sondern
ein Minus von 11,9 Milliarden Euro, sie hat weitere
Schulden für dich und deine Kinder angehäuft. – Das ist
der falsche Weg.


(Beifall bei der FDP)


Dabei könnte schon im Jahre 2008 die Null stehen.
Herr Minister, der Vorschlag mit dem Sparbuch ärgert
Sie. Aber warum ärgert er Sie? Weil er konkret ist. Wür-
den wir keine Vorschläge machen, würden Sie sagen:
Was höre ich denn von der FDP an Vorschlägen? – Sie
hören welche; aber Sie können sie nicht mehr hören,
weil Sie genau wissen, dass darin etwas steckt: Sparvor-
schläge über 11,8 Milliarden Euro. Würden Sie sie um-
setzen, wären wir auf Null.


(Beifall bei der FDP)


Keine neuen Schulden, keine zusätzlichen Zinsen, nichts
derart. Aber Sie kommen mit irgendwelchen Argumen-
ten, wie schrecklich das sei.

Nehmen wir doch einmal das Presseamt des Bundes.
Hierzu liegt ein Kürzungsvorschlag von 78 Millionen
Euro vor. Wissen Sie, dass 37 000 Familien mit zwei
Kindern und einem Einkommen von 30 000 Euro ihre
gesamte Jahreslohnsteuer dafür zahlen müssen, dass die-
ses Presseamt existiert? Und wofür? Um zusätzliche
Werbung zu machen, obwohl die eigentliche Presse-
arbeit über die einzelnen Ministerien läuft. Das ist nichts
anderes als zusätzliches Geld, das der Bürger, der hart
arbeiten muss, zahlen muss.

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(C (D (Beifall bei der FDP – Bernhard Brinkmann [Hildesheim] [SPD]: Die Familie zahlt keine Steuern mehr!)


Sie sagen, die Vorschläge aus dem Sparbuch würden
ichts bringen. Wir als kleine Fraktion sagen, wo wir
paren wollen. Sie als große Fraktion haben an keiner
inzigen Stelle in diesem Haushalt 2008 wirklich Ihre
usgaben heruntergefahren. Im Gegenteil, Sie haben
berall noch draufgesattelt.


(Beifall bei der FDP – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Unter dem Strich keine Mehrausgaben, Herr Kollege Fricke!)


Sie sprechen immer von der niedrigsten Nettokredit-
ufnahme. Das ist, als würde man einen Bürger im Mo-
at November fragen: Kommst du mit dem Geld aus? –
enn er noch Weihnachtsgeld bekommen hat, sagt er:

a, ich komme aus. – Aber das Jammern im Januar, wenn
ie Versicherungsbeiträge usw. fällig werden, ist riesen-
roß.

Ihnen, liebe Großkoalitionäre, droht im nächsten Jahr
as ganz böse Erwachen – leider; aber Sie sind, wie ich
hnen zeigen werde, selber daran schuld, denn Sie haben
einerlei Vorsorge getroffen.


(Beifall bei der FDP)


Bei der Politik, egal auf welcher Ebene, muss der
ürger beim Geld auf eine einzige Sache ganz genau

chauen: Geben die Politiker mehr von meinem Geld
us? Steigen die Ausgaben? –


(Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Genau!)


as Wirtschaftswachstum ist dafür eine Orientierung.
iese Bundesregierung hat bisher nichts anderes betrie-
en, als die Ausgaben immer um 4 Prozent zu steigern,
bwohl das Wirtschaftswachstum maximal 2,5 Prozent
etrug. Daran zeigt sich, wo Sie die Fehler machen: Die
irtschaft wächst weit langsamer als die Ausgaben, was

ichts anderes heißt als: Das, was Sie jetzt ausgeben, ist
as, was wir in den nächsten Jahren wieder an Schulden
aben werden und irgendwann an Zinsen werden zu-
ückzahlen müssen. Das kann nicht die Lösung sein.


(Beifall bei der FDP)


Man könnte noch denken, dafür wird in die Zukunft
nvestiert. Das haben wir hier auch gehört. Übrigens, all
en Anträgen, mit denen Sie kürzen wollen, hat die FDP
ugestimmt, weil sie nämlich an den Stellen sparen will,
o nicht zukunftsgewandt, sondern rückwärtsgewandt

giert wird.


(Beifall bei Abgeordneten der FDP)


ch will nicht wieder das Beispiel Entwicklungshilfe
ringen. Aber dieses Denken – wir sind immer noch das
olle Deutschland, das der ganzen Welt, selbst wenn sie

it uns konkurriert, helfen muss – ist schlichtweg rück-
ärtsgewandt. Gehen Sie in die Zukunft. Da machen wir
it. Wenn Sie in die Vergangenheit gehen, werden Sie

ns nie an Ihrer Seite haben.


(Beifall bei der FDP)







(A) )



(B) )


Otto Fricke
Ein zweiter Hinweis. Sie tun so, als gebe es in diesem
Haushalt die niedrigste Nettokreditaufnahme. Sie haben
dabei aber einen Trick angewendet. Sie haben am Diens-
tag mit dem Nachtragshaushalt für 2007 noch schnell
2 Milliarden Euro angesetzt, die Sie eigentlich erst in
späteren Jahren ausgeben. Wenn Sie in der Bereini-
gungssitzung nicht die Ausgabe zusätzlicher 2,5 Milliar-
den Euro beschlossen hätten, was Sie nicht hätten tun
müssen, dann wären Sie schon im Jahr 2007 auf genau
11,9 Milliarden Euro gekommen. Das heißt: Wir sind am
Ende des Sparens; es geht eigentlich schon wieder auf-
wärts. Das nächste Jahr wird zeigen – da bin ich mir si-
cher –, dass wir wieder die alten Fehler machen.


(Beifall bei der FDP)


Die Probleme sind riesengroß: Die Zinsen sind hoch.
Sie können nicht gesenkt werden; ob sie steigen, ist noch
die Frage. Die Inflationsrate ist hoch. Wir hoffen zwar,
dass sie nicht so hoch bleibt, aber auch das wäre mög-
lich. Sie haben gesagt, dass der hohe Eurokurs nicht so
schlimm sei. Bis jetzt stimmt das. Der Eurokurs wird
aber so hoch bleiben, und wir werden entsprechende Re-
aktionen erleben. Wenn die Amerikaner darauf reagie-
ren, wird die Sache mit dem Eurokurs noch ein weiteres
Stückchen schlimmer. Wir haben eine Bankenkrise. Herr
Steinbrück, dazu habe ich von Ihnen nichts gehört. Zum
Thema IKB hätte ich gerne etwas gehört. Warum fließen
da noch einmal Milliarden an Steuergeldern hin? Sie hät-
ten diesbezüglich für Klarheit sorgen können.


(Beifall bei der FDP)


Die Fragen, wessen Schuld das ist oder wer das gemacht
hat, sind nicht entscheidend. Entscheidend ist: Das Geld
ist weg, und der Steuerzahler blutet dafür!


(Beifall bei der FDP)


Wir wissen, dass wir, wenn sich von dem, was als
dunkle Wolken aufzieht, nur ein bisschen bewahrheitet
und das Wachstum nur um 0,1 oder 0,2 Prozentpunkte
sinkt, schon wieder nahe an 16, 17 oder 18 Milliarden
Euro Neuverschuldung sind. Davon wollten Sie doch ei-
gentlich wegkommen. Es wäre für Sie, für den Staat,
selbst für die FDP das Schlimmste, wenn wir im Jahr
2008 eine höhere Verschuldung hätten als im Jahr 2007.

Ich will aber nicht nur über Ihre Zukunftspläne spre-
chen. Ich will auch über das sprechen, was die Große
Koalition gegenwärtig macht: Sie macht eine Echter-
nacher Springprozession – zwei vor, einen zurück;
dann denkt sie, das könnte man auch umgekehrt machen:
einen vor und zwei zurück. Beim Arbeitslosengeld I
gehen Sie wieder zurück. Beim GKV-Zuschuss haben
Sie sich inzwischen so gewunden, dass Sie gar nicht
mehr wissen, wo Sie das Geld hernehmen wollen. Jetzt
die Einigung beim Mindestlohn. Ich glaube, ich habe
Herrn Müntefering erst jetzt richtig verstanden. Als Herr
Müntefering sagte, dass Schwarz ein ganz tiefes Rot ist,
wusste er schon, dass die CDU/CSU beim Mindestlohn
einknicken und mitmachen würde. Das kann ich erst
jetzt richtig verstehen.


(Beifall bei der FDP)


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(C (D Steuersenkungen? Nein. – Halt! Eine Steuersenkung at diese Große Koalition gemacht, aber nicht für die chwachen. Was ist gesenkt worden? Der Mehrwertsteueratz – halten Sie sich fest – für Skilifte. Wenn Hartz-IVmpfänger künftig mal Skilifte nutzen – so zynisch ist as ja –, stellen sie fest, dass sie nicht mehr 19 Prozent, ondern 7 Prozent zahlen müssen. Auf Mineralwasser ahlen sie aber weiterhin 19 Prozent Mehrwertsteuer. as halte ich für ein komisches Verständnis von Sozialolitik. (Beifall bei der FDP sowie des Abg. Dr. Gregor Gysi [DIE LINKE])


Große Koalition – kleiner Mut; kleinere Fraktion –
roßer Mut. Eines muss man ganz klar sagen: Was Sie
m nächsten Jahr erwarten wird, ist die Tatsache, dass
iese Große Koalition anders handelt, als es der Finanz-
inister in einem seiner Bücher geschrieben hat. Er hat

om vorsorgenden Sozialstaat gesprochen. Zum vor-
orgenden Sozialstaat gehört ein vorsorgender Haushalt,
er einem bei kleinen Krisen noch die Möglichkeit lässt,
mzusteuern. Sie hätten selbst bei der kleinsten Krise
icht mehr die Möglichkeit, umzusteuern. Sie mögen
ielleicht auf dem richtigen Weg sein, aber Sie gehen ihn
n die völlig falsche Richtung.

Herzlichen Dank.


(Beifall bei der FDP)



Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613107300

Das Wort hat der Kollege Ernst Hinsken für die

nionsfraktion.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)



Ernst Hinsken (CSU):
Rede ID: ID1613107400

Verehrte Frau Präsidentin! Verehrte Kolleginnen und

ollegen! Über diesen Bundeshaushalt wird nun seit
ehr als drei Tagen diskutiert. Heute, in der Schluss-

unde, ziehen wir ein Resümee. Eingangs möchte ich
arauf verweisen – das ist der Tenor, der auch draußen
ernommen werden kann –, dass das ein solider Haus-
alt ist und es wieder aufwärts geht. Die Bürger spüren
as und gehen gerne mit.

Herr Kollege Brüderle, Sie haben heute Morgen von
schwarz-roten Festspieltagen“ gesprochen, die nun vor-
ei seien. Sie haben eine „Götterdämmerung“ angekün-
igt. Nein, wir haben allen Grund, zufrieden zu sein,
eil vom Haushaltsausschuss und insbesondere vom
undesfinanzminister Meisterarbeit geleistet wurde.

Man konnte die positive Stimmung bei diesen Debat-
en nachhaltig spüren. Die Politik der Bundesregierung
irkt, und die Menschen haben wieder Hoffnung. Nun

iegen zwei Merkel-Jahre hinter uns. Ich meine: Es wa-
en zwei gute Jahre.


(Beifall bei der CDU/CSU)


enn ein positiver Punkt reiht sich an den nächsten: Die
eform der sozialen Sicherungssysteme, mehr Investi-

ionen in Forschung und Entwicklung und der Ausbau






(A) )



(B) )


Ernst Hinsken
der steuerlichen Rahmenbedingungen für das bürger-
schaftliche Element sind wesentlich.


(Hartmut Koschyk [CDU/CSU]: Sehr richtig!)


In der Klimapolitik hat die Bundesregierung auf interna-
tionaler und europäischer Ebene Maßstäbe gesetzt. Die
Verbesserung der inneren und äußeren Sicherheit steht
ganz oben auf der Agenda und ist bei unserem Bundes-
innenminister Schäuble in besten Händen.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


Wir alle sollten heute zufrieden sein und uns darüber
freuen, dass einige Aspekte verzeichnet werden können,
die vor zwei, drei Jahren niemand erwartet hätte. Das
Haushaltsdefizit des Bundes wurde in den letzten beiden
Jahren halbiert, und die Maastricht-Kriterien werden
wieder eingehalten. Das war in den vergangenen Jahren
keine Selbstverständlichkeit.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD – Hartmut Koschyk [CDU/ CSU]: Das war ein weiter Weg!)


2011 – das haben wir soeben gehört – wird es wieder
einen ausgeglichenen Haushalt geben.


(Ulrike Flach [FDP]: Zu spät!)


Erinnern wir uns: Vor zwei Jahren mussten wir bei
jeder Gelegenheit darauf verweisen, dass wir in der Bun-
desrepublik Deutschland täglich 1 000 Arbeitsplätze
verlieren. Was können wir der Öffentlichkeit jetzt mittei-
len? – Jeden Tag werden fast 2 000 neue Arbeitsplätze
geschaffen.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


Das kommt nicht von ungefähr, sondern ist auf die er-
folgreiche Politik dieser Bundesregierung unter Angela
Merkel zurückzuführen.


(Beifall bei der CDU/CSU)


Wir haben die niedrigste Arbeitslosigkeit seit 14 Jahren.
Besonders für die Jugend freut mich, dass 60 000 neue
Ausbildungsverträge abgeschlossen werden konnten und
dass erstmals 47 000 Betriebe in der Bundesrepublik
Deutschland bereit waren, Ausbildungsplätze zur Verfü-
gung zu stellen.


(Volker Schneider [Saarbrücken] [DIE LINKE]: 300 000 fehlen immer noch!)


Diese Liste der Erfolge ist noch nicht zu Ende. Die
Staatsquote sinkt von 46,9 Prozent in 2005 auf 43,3 Pro-
zent in 2008. Die Lohnzusatzkosten, die vor allen Din-
gen die Wirtschaft belasten, werden auf circa 40 Prozent
reduziert. Ein ganz besonderes Paradestück ist für mich,
dass innerhalb von drei Jahren die Beiträge zur Arbeits-
losenversicherung von 6,5 Prozent auf 3,3 Prozent redu-
ziert werden; das bedeutet eine Entlastung für Arbeit-
nehmer und Arbeitgeber in der Größenordnung von
jährlich 23 Milliarden Euro. Auch das muss hier vertre-
ten und gesagt werden.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


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(C (D as ist die stärkste Senkung von Lohnnebenkosten, die emals von einer Bundesregierung beschlossen wurde. ch meine, man sollte auch darauf verweisen, dass Wirtchaftsminister Glos ein besonderes Augenmerk auf den ittelstand richtet. Die größte Geißel für den Mittelstand ist die enorme ürokratie. Deshalb wurde mit den Mittelstandsentlas ungsgesetzen der Hebel angesetzt, diese Bürokratie zuückzudrängen. Es lohnt sich, bei dieser Gelegenheit auf olgendes zu verweisen: In 20 Bereichen wurde in der wischenzeit die Bürokratie zurückgedrängt. Sicher, es st noch viel zu tun. Es lohnt sich, weil gerade im Mitteltand die meisten Arbeitsplätze entstanden sind, 80 Proent allein in den letzten zwei Jahren. Lassen Sie mich zum Schluss – ich bin ja Tourismuseauftragter der Bundesregierung – noch einen Punkt nsprechen: Der Tourismus ist ein Barometer der wirtchaftlichen Entwicklung. Wir können feststellen, dass ie Tourismuswirtschaft eine Aufwärtsentwicklung erährt. Im vergangenen Jahr waren 351 Millionen Überachtungen zu verzeichnen. Diese Zahl wird in diesem ahr gesteigert. Wir können uns glücklich schätzen, dass n diesem Jahr die Zahl der Urlaubsgäste, die aus dem usland nach Deutschland kommt, um fast 10 Prozent nd die Zahl der Inlandstouristen um 4 Prozent gestieen ist, und das, obwohl schon im letzten Jahr ein enorer Zuwachs zu verzeichnen war. (Hartmut Koschyk [CDU/CSU]: Sehr gute Zahlen!)


(Hartmut Koschyk [CDU/CSU]: Sehr richtig!)


as lässt hoffen, und das freut mich.

Ich meine, wir befinden uns auf dem richtigen Weg.
arum möchte ich sagen: Die Bundesregierung ist gut
eraten, diesen Haushalt so auszufüllen, wie er aufgelegt
st. Das ist der richtige Weg und der richtige Fingerzeig
ür die Zukunft.

Herzlichen Dank.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)



Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613107500

Das Wort hat der Kollege Roland Claus für die Frak-

ion Die Linke.


(Beifall bei der LINKEN)



Roland Claus (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613107600

Frau Präsidentin! Sehr verehrte Kolleginnen und Kol-

egen! Sehr gern schließe ich mich namens meiner Frak-
ion dem Dank des Kollegen Otto Fricke an das Sekreta-
iat des Haushaltsauschusses an. Ich gestatte mir – ich
laube, das tue ich im Namen aller Mitglieder des Haus-
altsausschusses –, auch dem Vorsitzenden unseres Aus-
chusses, Otto Fricke, herzlich für seine Amtsführung zu
anken.






(A) )



(B) )


Roland Claus

(Beifall bei Abgeordneten der LINKEN, der SPD und der FDP sowie des Abg. Steffen Kampeter [CDU/CSU])


– Den verspäteten Beifall des Kollegen Kampeter wollte
ich gern abwarten.

Bevor ich etwas zum Haushalt sage, komme ich nicht
umhin, mit einigen alten Hüten aufzuräumen, die Sie,
Herr Bundesfinanzminister, herausholten, indem Sie be-
haupteten, wir würden Mehrausgaben in Höhe von
150 Milliarden Euro fordern. Wenn Sie einen Blick in
unsere Anträge werfen, werden Sie feststellen: Was die-
sen Haushalt betrifft, geht es um 28 Milliarden Euro.
Herr Bundesfinanzminister, ich stelle fest: Sie operieren
im Deutschen Bundestag mit dem Übertreibungsfaktor
fünf. Das können wir Ihnen nicht durchgehen lassen.


(Beifall bei der LINKEN)


Da ich weiß, dass Sie unser Steuerkonzept und unsere
übrigen Vorschläge im BMF berechnen lassen, muss ich
Ihnen sagen: Wenn Sie alle Eckpunkte des Bremer Pro-
gramms, das die SPD beschlossen hat, berücksichtigen,
werden Sie in ähnlichen Dimensionen landen.


(Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Wer ist eigentlich stellvertretender Bundesvorsitzender der SPD?)


Deshalb ist es unredlich und unter Ihrem Niveau, uns so
etwas zu unterstellen.


(Beifall bei der LINKEN)


Ich darf doch wohl fragen: War es ein anderer Peer
Steinbrück, der als Ministerpräsident von Nordrhein-
Westfalen die Einführung der Vermögensteuer gefordert
hat? War das ein anderer Peer Steinbrück als der, mit
dem wir es jetzt zu tun haben? Herr Minister, lassen Sie
sich das gesagt sein!


(Beifall bei der LINKEN)


Ich will auf den Zusammenhang zwischen dem Haus-
halt und der Lage in den neuen Bundesländern zu spre-
chen kommen. Denn was den Osten angeht, ist das, was
die Bundesregierung abgeliefert hat, eine komplette
Fehlanzeige. Ich finde, Sie machen einen gigantischen
Doppelfehler, wenn Sie den Osten für erledigt erklären.
Erstens nutzen Sie nicht die riesigen Chancen und die
Transformationserfahrungen, die im Osten in über
15 Jahren gesammelt wurden, und zweitens ignorieren
Sie die Gefahren, die durch die Abkehr von der Demo-
kratie in ganzen ostdeutschen Landstrichen anzutreffen
sind.

Natürlich findet man in diesem Haushalt auch eine
Menge vernünftiger Vorschläge zur Entwicklung der
Lage in den neuen Bundesländern. Wir finden aber:
Das Gute und Vernünftige, das Sie planen, planen Sie
nur zögerlich und halbherzig – Stichwort: CO2-Sanie-
rungsprogramm –, während Sie unsinnige und schlechte
Vorhaben mit vollen Händen planen. Man kann also
ganz schlicht und einfach sagen: Vom Guten zu wenig,
vom Schlechten zu viel.


(Beifall bei der LINKEN)


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(C (D Ein paar Stichworte, um das zu belegen: Sie alle haen uns hier erklärt, dass es notwendig sei, eine neue ymbiose bzw. eine neue Verbindung von lebenslangem ernen und Erwerbstätigkeit – wir fügen hinzu: und von ozialer Grundsicherung – herzustellen. Ich stelle dazu est: Das föderale Bildungssystem der Bundesrepublik st final gescheitert. Es wäre an der Zeit, endlich ein eineitliches Bildungssystem zu schaffen, das den Erforderissen der Zukunft gerecht wird. Hier könnte man von er DDR manches lernen. (Beifall bei der LINKEN – Ernst Bahr [Neuruppin] [SPD]: Das glauben aber auch nur Sie!)


Ich habe mich darüber gefreut, dass es gestern beim
hema Postmindestlohn zu einem Kompromiss gekom-
en ist. Über eines ärgere ich mich aber: Warum ver-

ammt noch mal musste es wieder einen Abschlag für
en Osten geben?


(Beifall bei der LINKEN)


enn man in zwei Jahren ohnehin für eine Angleichung
orgen will, warum jetzt erneut diese Erniedrigung? Ich
eiß, dass auch die Tarifpartner diese Vereinbarung ak-

eptiert haben. Daher klammere ich Verdi an dieser
telle nicht von meiner Kritik aus. Auch die Kollegen
on Verdi haben, was den Osten betrifft, die Schere im
opf.


(Beifall bei der LINKEN)


s ist nicht hinnehmbar, wiederum eine solche Diskrimi-
ierung zu beschließen.

Wir fordern seit langem die Ost-West-Angleichung
er Renten und haben Ihnen zahlreiche Vorschläge un-
erbreitet, wie die Benachteiligung ganzer Berufsgrup-
en überwunden werden kann. Wir freuen uns darüber,
ass es gestern erste Signale gab, dass die von Ihnen be-
bsichtigte frühe Zwangsverrentung etwas später erfol-
en soll. Wir stellen dazu fest: Die Politik der Linken
irkt. Erst vorgestern haben wir Ihnen angekündigt,
azu die namentliche Abstimmung zu fordern. Dass
anche Medien nun gleich einen Linksruck bei den
genda-Parteien sehen wollen, kann ich nicht nachvoll-

iehen.


(Beifall bei der LINKEN – Bernhard Brinkmann [Hildesheim] [SPD]: Ein Ruck, Herr Claus, ist immer gut!)


ber ich merke, dass die linke Politik wirkt, und wir
erden das Instrument der namentlichen Abstimmung
eiter nutzen.

Ich komme zur Unternehmensförderung. Wenn
an sich den Haushalt diesbezüglich genau anschaut
dazu hatte ich viele Gelegenheiten –, wird man fest-

tellen, dass die allermeisten Mittel nicht dorthin gehen,
o sie am nötigsten gebraucht werden, sondern an

taatsnahe Monopolisten. Sie bauen darauf, dass diese
ann Wunderdinge vollbringen. Viel zu wenig Geld ist
ür kleine und mittelständische Unternehmen sowie für
xistenzgründer – insbesondere im Osten – eingeplant.


(Joachim Poß [SPD]: Quatsch!)







(A) )



(B) )


Roland Claus
– Das ist überhaupt kein Quatsch. Das können Sie an
vielen Stellen nachlesen.


(Beifall bei der LINKEN – Ulrike Flach [FDP]: Aber jetzt ist Schluss!)


Dieser Haushalt verpasst die Chance, die Anglei-
chung der Lebensverhältnisse in Ost und West voranzu-
bringen, er verpasst die Chance, etwas für die Einheit zu
tun. Frau Bundeskanzlerin, ich weiß, dass viele Ostdeut-
sche Ihre Amtsführung mit besonderer Sensibilität ver-
folgen.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613107700

Kollege Claus, auch Sie müssen bitte zum Schluss

kommen.


Roland Claus (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613107800

Mit diesem Haushalt haben Sie die meisten Ostdeut-

schen enttäuscht. Deshalb können wir ihm nicht zustim-
men.


(Beifall bei der LINKEN)



Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613107900

Das Wort hat der Kollege Bernhard Brinkmann für

die SPD-Fraktion.


(Beifall bei der SPD)



Bernhard Brinkmann (SPD):
Rede ID: ID1613108000

Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und

Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Herr Kollege
Claus, in einem Punkt sind wir uns einig: Auch ich
möchte zu Beginn meiner Ausführungen den Mitarbeite-
rinnen und Mitarbeitern des Sekretariats, des Ministe-
riums und allen, die mitgeholfen haben, dass wir heute
den Bundeshaushalt 2008 beschließen können, ein herz-
liches Dankeschön ausrichten.


(Beifall bei der SPD und der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


Allerdings ist es dann schon vorbei mit den Gemein-
samkeiten. Denn wenn die Forderungen, die Sie zum
Haushalt 2008 aufgestellt haben, Wirklichkeit würden,
dann hätten wir es tatsächlich mit jährlich wiederkehren-
den Ausgabensteigerungen in Höhe von 150 Milliarden
Euro zu tun. Dazu gibt es eine Liste, die ich Ihnen gern
liefere. Wenn Sie den Beweis antreten, dass es sich tat-
sächlich nur um 25 Milliarden Euro handelt, wie Sie
eben angedeutet haben, dann hätten wir uns gewaltig
vertan. Davon gehe ich aber nicht aus, weil da solide ge-
rechnet worden ist.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)


Ich will einen zweiten Punkt ansprechen, der in den
Haushaltsberatungen ebenfalls schon eine Rolle gespielt
hat. Es gibt ein Sparbuch der FDP-Fraktion.


(Dr. Norbert Röttgen [CDU/CSU]: Da ist aber nichts drauf!)


Als ich noch jünger war, haben meine Eltern mir beige-
bracht, dass ein Sparbuch etwas ist, worauf sich ein Gut-

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(C (D aben befindet. In dem Buch der FDP gibt es aber kein uthaben, sondern es finden sich Sparvorschläge in eier bestimmten Größenordnung darin. ir kennen das seit vielen Jahren: Diese Sparvorschläge ind letztendlich in 90 Prozent aller Fälle nicht umsetzar; auch darauf ist schon Bezug genommen worden. Ich will nur ein Beispiel herausgreifen, das deutlich acht, welche Luftbuchungen zum größten Teil dahinter tehen. Sie wollen allen Ernstes den Zuschuss an die rankenversicherung streichen. (Otto Fricke [FDP]: Wir haben uns euren Koalitionsvertrag angeschaut!)


(Zurufe von der FDP)


(Otto Fricke [FDP]: Mit euch nicht!)


ie wollen die dafür vorgesehenen 2,5 Milliarden Euro
treichen und nehmen damit billigend in Kauf


(Otto Fricke [FDP]: Stimmt doch nicht!)


das ist so; das müssten Sie bei Ihrem wirtschaftspoliti-
chen Sachverstand durchaus nachvollziehen können –,
ass die Beiträge zur Krankenversicherung steigen.
enn die Lohnnebenkosten steigen, dann geht das zulas-

en von Arbeitsplätzen, und die Arbeitslosigkeit steigt.


(Ulrike Flach [FDP]: Steigende Beiträge haben wir jetzt bei Ihnen!)


as hat den weiteren Effekt, dass es weniger Einnahmen
ür die sozialen Sicherungssysteme gibt. Darum kann
an diesen Vorschlag auch nur ganz deutlich zurückwei-

en.


(Beifall bei der SPD – Otto Fricke [FDP]: Steht das nicht in Ihrem Koalitionsvertrag?)


Ich will noch auf einen Punkt eingehen, den man
icht oft genug erwähnen kann, auch wenn es einem hier
mmer wieder als Eigenlob vorgeworfen wird. Ich

öchte nicht wissen, was wäre, wenn die Freien Demo-
raten mit auf der Regierungsbank sitzen würden


(Otto Fricke [FDP]: Werden! Werden!)


nd wir diese Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt hätten.
ie würden das jeden Tag groß feiern, Sie würden das je-
en Tag in den Mittelpunkt Ihrer Ausführungen stellen.


(Otto Fricke [FDP]: Nein, wir würden weiter arbeiten!)


Wir sind stolz darauf, dass die Arbeitslosigkeit um
iese Größenordnung reduziert werden konnte, dass sie
uch im November gesunken ist, dass sie bei den älteren
rbeitslosen sinkt,


(Otto Fricke [FDP]: Gut!)


ass sie bei den jungen Arbeitslosen sinkt. Wir werden
iesen Weg, der mit der Agenda 2010 begonnen worden
st und den Franz Müntefering fortgesetzt hat, konse-
uent fortführen.


(Otto Fricke [FDP]: Agenda 2010 weg, Franz Müntefering weg!)







(A) )



(B) )


Bernhard Brinkmann (Hildesheim)

Olaf Scholz wird ihn ebenfalls sehr erfolgreich fortset-
zen.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


Wir sollten endlich das Positive in den Fokus der Öf-
fentlichkeit stellen und nicht in vielen Bereichen dieses
Land schlechtreden! Wir sollten stolz darauf sein, dass
die Menschen jeden Morgen mit ihrer Arbeit in den Be-
trieben, in den Verwaltungen und wo auch immer diese
Leistung erbringen. Ferner sollten wir auch denen dan-
ken, die dazu beigetragen haben, dass die Arbeitslosig-
keit auf diesen Stand gesunken ist, nämlich den Betrie-
ben, die eingestellt haben, und den vielen Beschäftigten
bei der Bundesagentur und bei den Jobcentern. Sie leis-
ten eine tolle Arbeit. Sie haben Dank und Anerkennung
verdient und keine Kritik.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


Was würden Sie zu der Tatsache sagen, dass der
Arbeitslosenversicherungsbeitragssatz fast halbiert wor-
den ist? Die Arbeitgeber sind um 11,5 Milliarden Euro
entlastet worden – das wollen Sie doch immer –, und
auch die Arbeitnehmer sind um 11,5 Milliarden Euro
entlastet worden. Das ist für die Binnenkaufkraft wich-
tig; auch das muss man noch einmal deutlich herausstel-
len.


(Beifall des Abg. Klaus Hagemann [SPD])


Wir haben 2007 erneut, nach 2005 und 2006, eine Re-
kordeinnahme bei der Gewerbesteuer. Das haben die
Kommunen in unserem Land bitter nötig. Das trägt zur
Entkrampfung der Finanzsituation der Kommunen in
Deutschland bei.

Von der linken Seite dieses Hauses ist viel über
Steuerpolitik gesprochen worden. Ich habe eine herzli-
che Bitte an Sie von der Linken: Würden Sie zumindest
zur Kenntnis nehmen, dass die unteren Einkommens-
gruppen, für die Sie ja angeblich jeden Tag streiten,


(Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Nicht nur angeblich!)


noch 1998 einen Eingangssteuersatz von knapp 26 Pro-
zent hatten? Jetzt liegt der Eingangssteuersatz bei
15 Prozent. Das ist eine Senkung um 40 Prozent. Das
entlastet untere Einkommensgruppen, das kommt bei de-
nen an, die jeden Euro bitter nötig haben.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


Ich will noch eines hinzufügen – auch das kann man
nicht oft genug wiederholen –: Herr Kollege Fricke, die
Familie mit zwei Kindern, die Sie vorhin angesprochen
haben, kann dank der Steuerpolitik der Vorgängerregie-
rung bis zu 37 500 Euro im Jahr verdienen, ohne Steuern
zahlen zu müssen, wenn wir berücksichtigen, dass das
Kindergeld dreimal angepasst worden ist.


(Otto Fricke [FDP]: Aha!)


Zuvor hat diese Familie noch Tausende Euros Steuern
gezahlt. Ich gebe Ihnen gleich die Tabelle, aus der Sie er-
sehen können, dass die Entlastung bei 30 000 Euro Jah-

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(C (D esbrutto eine Größenordnung von mehreren Tausend uro erreicht. (Otto Fricke [FDP]: Komisch, dass das keiner merkt!)


uch das sollten wir den Menschen im Lande sagen


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)


nd ihnen nicht ständig die Steuererhöhungsorgie vor
ugen führen.


(Otto Fricke [FDP]: Aber die haben Sie doch gemacht!)


as verwirrt die Menschen und führt nicht dazu, dass die
timmung in diesem Land besser wird.

Von der linken Seite dieses Hohen Hauses hört man ja
ft, die Soldatinnen und Soldaten unserer Bundeswehr
ührten einen völkerrechtswidrigen Krieg. Dazu will ich
agen: Meine Damen und Herren von der Linken, hören
ie bitte mit diesen Äußerungen auf! Schauen Sie sich
inmal an, was unsere Soldatinnen und Soldaten bei ih-
en Auslandseinsätzen für wertvolle Arbeit leisten!


(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


ch bin stolz darauf, dass sie diese wertvolle Arbeit leis-
en. Das sollten wir den Soldatinnen und Soldaten, die
inen gefährlichen Einsatz leisten, auch einmal sagen.
lso hören Sie bitte mit diesen Äußerungen auf! Fahren
ie nicht nur zu Herrn Milošević – das können Sie ja
icht mehr, er ist verstorben –, fahren Sie auch einmal zu
en Soldatinnen und Soldaten, die im Ausland im Ein-
atz sind, und schauen Sie sich an, was dort über Jahre
eleistet worden ist: für die schwächsten Menschen der
esellschaft in Afghanistan, Kosovo und an vielen ande-

en Plätzen der Welt.

Liebe Kolleginnen und Kollegen, Frau Kollegin
lach, der Vorgängerfinanzminister, Hans Eichel, hat Ihr
ob mit Sicherheit zur Kenntnis genommen.


(Ulrike Flach [FDP]: Das wollen wir hoffen!)


eer Steinbrück hat völlig recht: Wenn Sie das zur richti-
en Zeit ausgesprochen hätten, wäre es noch redlicher
ewesen.


(Ulrike Flach [FDP]: Noch besser wäre es, wenn er besser wäre!)


ber ich sage es einmal so: Wenn die Financial Times
eutschland diesen Finanzminister zum besten Finanz-
inister Europas kürt,


(Zuruf von der FDP: Welchen?)


ann kann die Haushalts- und Finanzpolitik dieses
inisters, dieser Regierung und dieser Koalition wohl

aum schlecht sein. Es ist eine gute und solide Haus-
altspolitik; auch darauf möchte ich an dieser Stelle
och einmal sehr deutlich hinweisen.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


Es war auch dieser Finanzminister,


(Otto Fricke [FDP]: Wer jetzt? Eichel oder Steinbrück?)







(A) )



(B) )


Bernhard Brinkmann (Hildesheim)

der vor knapp einem Jahr für die Helden des Alltags, die
23 bis 24 Millionen ehrenamtlich tätigen Menschen in
Deutschland, etwas getan hat.


(Otto Fricke [FDP]: Helden des Alltags sind die Familien!)


Wir sollten diesen 23 bis 24 Millionen Menschen in
Deutschland sagen: Jeder angelegte Euro für die Verbes-
serungen beim Ehrenamt, die von dieser Koalition auf
den Weg gebracht worden sind, ist ein gut angelegter
Euro. Diese Helden des Alltags haben Dank, Respekt
und Anerkennung verdient.


(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie des Abg. Jens Ackermann [FDP])


Ich könnte noch viele weitere Punkte anführen. Sie
sind heute Morgen auch schon zur Sprache gekommen.


(Otto Fricke [FDP]: Keine Zeit mehr!)


Zum Schluss möchte ich auf eines hinweisen: Ein
ausgeglichener Bundeshaushalt ist in Sichtweite. Wir
setzen diese konsequente Haushalts- und Finanzpolitik
sehr solide fort.

Ich bitte Sie um Ihre Zustimmung zu diesem Haushalt
und bedanke mich für die Aufmerksamkeit.


(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)



Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613108100

Für die Unionsfraktion hat nun der Kollege Steffen

Kampeter das Wort.


(Beifall bei der CDU/CSU – Otto Fricke [FDP]: Er erklärt uns jetzt etwas!)



Steffen Kampeter (CDU):
Rede ID: ID1613108200

Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und

Herren! Zu Beginn möchte ich für die Haushaltsberatun-
gen, die wir in den letzten Monaten durchgeführt haben,
Dank aussprechen. Ich bedanke mich erst einmal bei den
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Sekretariates des
Haushaltsausschusses, aber auch beim Vorsitzenden des
Haushaltsausschusses, der das entgegen allen Unkenru-
fen sehr fair, anständig und umsichtig gemacht hat, und
bei den Kolleginnen und Kollegen des Haushaltsaus-
schusses für die gute und kameradschaftliche Zusam-
menarbeit.

Der erste übergreifende Impetus und die erste allge-
meine Begeisterung kamen zu Beginn der Haushaltsbe-
ratung auf, als die Kollegin Lührmann ihre Vermählung
bekannt gegeben hat. Wir waren uns einig, dass das ein
herausragendes Ereignis der diesjährigen Sitzungsperi-
ode ist.

Ich zolle der Bundesregierung meinen Respekt dafür,
dass sie während der Bereinigungssitzung bis um halb
drei morgens an den Beratungen des Parlamentes mitge-
wirkt hat. Selbst amtierende Kabinettsmitglieder waren
bis in die frühen Morgenstunden sehr präsent. Ich finde,
das hat sich gelohnt. Die Nettokreditaufnahme sinkt wei-
ter. Dies ist die erste gute Botschaft dieser Haushaltsbe-
ratung.

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(C (D (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


Die Nettokreditaufnahme sinkt, und wir haben ge-
einsam fest im Blick, dass wir für die Bürgerinnen und
ürger in diesem Land spätestens im Jahre 2011 keine
euen Schulden mehr machen wollen. Danach wollen
ir dazu überleiten, den Schuldenstand in der Bundesre-
ublik Deutschland erstmals seit Menschengedenken
ieder abzubauen.

Die Staatsquote sinkt kontinuierlich – auch mit die-
em Haushalt –: weniger Staat, mehr Freiheit und Ent-
cheidungsfreiheit für die Bürger. Auch die Sozialver-
icherungsabgaben sinken, und zwar unter 40 Prozent.
ie Menschen haben hierdurch einen erheblichen Profit.

Diese generationengerechte Stabilitätspolitik zahlt
ich für die Menschen in unserem Lande aus. Sie spüren
s. Gestern hat die Bundesagentur für Arbeit zwei Bot-
chaften verkündet: Bei der Beschäftigung und der Er-
erbstätigkeit in der Bundesrepublik Deutschland haben
ir Höchststände zu verzeichnen, und wir haben die seit
4 Jahren niedrigste Arbeitslosigkeit in unserem Land.


(Ulrike Flach [FDP]: Und die höchste Inflation!)


ie Menschen kommen wieder in Arbeit – auch ältere.
ie Beschäftigungsquote der Älteren steigt, und auch
as Phänomen der Langzeitarbeitslosigkeit bekommen
ir in den Griff. Dies sind gute Botschaften aufgrund
nserer generationengerechten Stabilitätspolitik.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


Ich habe in dieser Woche gelernt, dass die Realität der
rößte Feind der Fiktion ist. Das scheint mir auch für
iele Beiträge aus der Opposition zu gelten. Sie haben
ine etwas schwierige Wahrnehmung solch positiver
ntwicklungen. Es ist ja nicht erforderlich, dass die
pposition unsere Arbeit lobt, aber sie darf auch kein

iktionales Bild von der Realität in diesem Lande zeich-
en, sondern sie muss diese positiven Entwicklungen im
nteresse der Menschen, denen sie alle nutzen, auch ein-
al akzeptieren. Sie darf sich nicht in einer oppositio-

ellen Scheinwelt ergehen.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


Es ist auch deutlich geworden, dass wir bei der Be-
rachtung dieser Realität nicht stehen bleiben, sondern
m Interesse der Menschen für mehr Arbeit, für mehr
eschäftigung, für mehr Sicherheit und für mehr Bil-
ung in diesem Land weitermachen wollen. Bei der Auf-
tellung dieses Haushaltes haben wir deswegen auch
ichtige Entscheidungen im investiven Bereich getrof-

en. Ich nenne als Beispiel das Plus bei den Verkehrsin-
estitionen. Ein leistungsfähiges Land braucht leistungs-
ähige Verkehrswege. Ich nenne als weiteres Beispiel die
nvestitionen in die Kinderbetreuungsinfrastruktur. Wir
ollen den Menschen das Ja zur Familie auch organisa-

orisch erleichtern. Das sind gute Zukunftsentscheidun-
en, die mit diesem Haushalt getroffen worden sind.






(A) )



(B) )


Steffen Kampeter

(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


Ich will nicht verschweigen, dass ich auch stolz da-
rauf bin, dass wir in Kultur investieren. Wir sind das
Land der Dichter und Denker.


(Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Jetzt kommen gleich die Nobelpreisträger!)


Wir haben eine große historische Tradition. Dieser wer-
den wir mit dem größten nationalen Kulturinvestitions-
programm gerecht. Dies ist eine Politik, die weit über
den Tag, weit über die Legislaturperiode hinaus unserem
Land guttut. Dies ist eine erfolgreiche Politik im Inte-
resse der Menschen.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU sowie des Abg. Carsten Schneider [Erfurt] [SPD])


Vier Tage hatte die Opposition nun die Möglichkeit,
ihre Alternativen zu dieser Politik aufzuzeigen.


(Otto Fricke [FDP]: Das hat sie weidlich genutzt!)


Von einzelnen Ausnahmen abgesehen, wirkte diese Op-
position so lustlos, so langweilig, so schlecht aufgestellt,
so substanzlos und vor allen Dingen so kleinkariert wie
kaum eine Opposition zuvor. Gnade unserem Land,
wenn so die Regierung von morgen aussieht! Eigentlich
ist es die Funktion der Opposition, deutlich zu machen,
dass sie es besser kann. Aber Sie können es leider nicht,
leider für Sie, gut für unser Land.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


Frau Künast, was Sie und Ihre Kollegen heute und in
den letzten Tagen geboten haben, stand sehr im Schatten
Ihres Parteitages. Von jemandem, der den Bürgerinnen
und Bürgern dieses Landes einen ungedeckten Scheck in
Höhe von 60 Milliarden Euro präsentiert, nehmen wir
keine Ratschläge entgegen, wie wir null Neuverschul-
dung für Deutschland machen können. Es darf nicht
wahr sein, wie unseriös und unsolide Sie argumentieren.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


Es verwundert niemanden, wenn solche Leute wie Herr
Metzger Ihre Partei verlassen.


(Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wollen Sie ihn haben? Wollen Sie ihn? Er passt zu Ihnen!)


Es ist beschämend, dass Ihre haushaltspolitische Spre-
cherin in dieser Woche auf die Frage, woher die
60 Milliarden Euro kommen sollen, lediglich zurückge-
fragt hat: Warum sind Sie denn gegen Bildungsausga-
ben? Nein, wir sind natürlich nicht gegen Bildungsaus-
gaben. Aber wir sind gegen diejenigen, die eine
Kuschelpolitik mit Freibieranspruch machen und dem
Bürger nicht die Rechnung präsentieren. Das ist unse-
riös, unsolide und unverantwortlich gegenüber den Men-
schen in unserem Land.

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(C (D (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD sowie bei Abgeordneten der FDP)


Noch zwei Beispiele aus Ihren Anträgen, meine Da-
en und Herren von der Opposition, mit denen Sie an-

eblich die Nettokreditaufnahme senken wollen. Sie
chlagen vor, weniger Geld für die Kohle auszugeben.
ch habe mir das angeschaut und mich gefragt, ob wir ei-
en Fehler gemacht haben; denn ich war immer dafür,
ie Kohlesubventionen zu verringern. Nein, Sie schla-
en vor, in bestehende rechtliche Zusagen einzugreifen
nd den Kohlekompromiss aufzukündigen. Das ist kein
insparvorschlag; das ist Rechtsbruch. Das nutzt nicht
em Steuerzahler; das nutzt den Rechtsanwälten, die
ich vor Gericht darüber streiten können. Das ist unso-
ide; das ist Blödsinn. So kann man als Opposition keine
eriöse Politik betreiben.


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


Die Liberalen, deren Anspruch es ist, die Regierung
on morgen zu stellen, haben uns zum wiederholten Mal
in Sparbuch vorgelegt. Als Erstes muss ich dazu an-
erken: Das Sparbuch ist ein bisschen aufgeblasen. An-

tändigerweise bedruckt man Papier beidseitig. Aber bei
iesem Sparbuch ist jede Seite nur einmal bedruckt. Das
edeutet nichts anderes, als dass dort mehr Schein als
ein drin ist. Das ist das Charakteristische dieses Spar-
uches.


(Heiterkeit und Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


ie unsolide Art wird noch an einer anderen Stelle deut-
ich. Wenn man den Zuschuss an die Krankenversiche-
ung streicht, bedeutet das höhere Beiträge, netto weni-
er für die Menschen, mehr Arbeitslosigkeit und höhere
taatsausgaben. Das ist eine liberale Luftbuchung, kein
insparvorschlag.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD – Abg. Otto Fricke [FDP] hält ein Schriftstück hoch)


Herr Fricke, ab und zu ist mal eine Seite beidseitig be-
ruckt; wahrscheinlich, weil es sonst zu dick geworden
äre.

Wie kleinkariert die Liberalen vorgehen, zeigt, dass
ie die Mittel für die Kriegsgräberfürsorge um ein Drittel
ürzen wollen.


(Hartmut Koschyk [CDU/CSU]: Hört! Hört!)


ch glaube nicht, dass es am mangelnden historischen
ewusstsein der Liberalen liegt. Vielmehr wurde es um
es Effekts willen ein bisschen schlampig gemacht, da-
it man eine weitere Einsparung vorweisen konnte. Ich

laube gar nicht, dass die Liberalen gegen die Kriegsgrä-
erfürsorge sind. Aber das zeigt, wie solide dieses Spar-
uch ist. Es ist kein Sparbuch, sondern ein dicker
chmierzettelblock, leider nicht mehr.


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


Dieses Sparbuch ist der Jäger 90 der Liberalen.


(Heiterkeit bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)







(A) )



(B) )


Steffen Kampeter
Frau Matthäus-Maier war auch einmal in der FDP. Das
darf hier erwähnt werden. Sie hat uns jahrelang damit
gequält. Wenn ich sie heute frage, dann schmunzelt sie
mich an und weiß ganz genau, dass es unsolide war, den
Jäger 90 damals als Argument anzuführen. Genauso un-
solide ist es, jedes Jahr mit einem solch substanzlosen,
„alternativlosen“ Buch zu nerven. Wo ist eigentlich die
Opposition, die Alternativen aufzeigt und nicht mit
Schmierzetteln den Deutschen Bundestag in die Irre füh-
ren will?


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD – Zurufe von der FDP: Hier!)


Nun komme ich zum Konglomerat von ehemaligen
SED-, PDS- und DKP-Funktionären.


(Zurufe von der LINKEN: Oh!)


Ihr Konzept ist relativ einfach: Abkassieren und Umver-
teilen. Ich will das dahin gehend zusammenfassen, dass
jeder, der in Deutschland arbeitet oder arbeiten will, sich
Sorgen machen muss, wenn diese Konzepte in die Wirk-
lichkeit umgesetzt werden. Sie sind ein Programm für
Arbeitslosigkeit und weitgehende Verarmung. Sie sind
populistisch und verantwortungslos.


(Widerspruch bei der LINKEN)


Auch dieser Teil der Opposition ist von wenig Substanz
geprägt. Wir werden die Erfolge, die wir bei Beschäfti-
gung, Bekämpfung der Arbeitslosigkeit und Staatskon-
solidierung haben, nicht fortsetzen können, wenn wir
auch nur ein Jota dieses Populismus von DKP-Funktio-
nären, SED-Altoberen und anderen übernehmen würden.


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


Der von Frau Kollegin Künast zum kommunistischen
Kolumnisten geadelte Hugo Müller-Vogg schreibt in Be-
zug auf die Grünen – aber das gilt für alle –:

Politik als Wunschkonzert, Programme als Ge-
schenkkatalog ohne Preisangabe: In der Opposition
machen die Grünen es sich bequem – und sich
selbst völlig unglaubwürdig.

Das ist völlig zutreffend.


(Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wir haben doch eine Preisangabe gemacht! Das haben sie doch gerade kritisiert! Sie blicken auch nicht mehr durch!)


Dem kann man eigentlich im Hinblick auf die Oppo-
sition nicht mehr viel hinzufügen.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


Ich will schließen. Wir haben in dieser Woche mehr-
fach von der FDP ein Buch bekommen.


(Otto Fricke [FDP]: Haben Sie es gelesen?)


Wenn man ein Geschenk bekommt, dann soll man über-
legen, ob man vielleicht etwas zurückschenken kann.
Der Kollege Westerwelle, der hinten mit der Bundes-
kanzlerin wichtige Gespräche führt, hat dokumentiert,
dass er in Sachen Siebenjähriger Krieg und Varus-

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(C (D chlacht im Jahre 9 Nachhilfe braucht. Er kommt wie ich us Nordrhein-Westfalen. Ich habe mir das schwer erareiten müssen. Deswegen wollen wir zum Abschluss ieser Debatte dem Kollegen Westerwelle eine aktuelle usgabe einer Zeitschrift über die Varusschlacht übergeen. Sie ist bebildert und nicht sehr anspruchsvoll, auch ür Abgeordnete geeignet. (Heiterkeit und Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


amit bedanken wir uns für das Geschenk des Spar-
uchs. Wir antworten mit Varus.

In diesem Sinne wünschen wir weiterhin gute Bera-
ung. Jetzt steht Ihrer Abreise nichts mehr entgegen. Wir
önnen abstimmen.

Herzlichen Dank, Frau Präsidentin.


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)



Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613108300

Ich schließe die Aussprache.

Wir kommen zur Schlussabstimmung über das
aushaltsgesetz 2008. Das betrifft die Drucksachen 16/6000,
6/6002, 16/6401 bis 16/6414, 16/6416 und 16/6419 bis
6/6425. Es ist namentliche Abstimmung verlangt.

Ich weise Sie darauf hin, dass nach dieser namentli-
hen Abstimmung noch weitere, einfache Abstimmun-
en über Entschließungsanträge folgen werden.

Ich bitte die Schriftführerinnen und Schriftführer, die
orgesehenen Plätze einzunehmen. Sind alle Schriftfüh-
erinnen und Schriftführer an ihrem Platz? – Das ist der
all. Ich eröffne die Abstimmung.

Ist noch ein Mitglied des Hauses anwesend, das seine
timme nicht abgegeben hat? – Das ist nicht der Fall. Ich
chließe die Abstimmung und bitte die Schriftführerin-
en und Schriftführer, mit der Auszählung zu beginnen.
as Ergebnis der Abstimmung wird Ihnen später be-
annt gegeben.

Wir setzen die Abstimmungen fort und kommen zu
en Entschließungsanträgen. Liebe Kolleginnen und
ollegen, wenn Sie an den Abstimmungen teilnehmen
ollen, dann bitte ich Sie, Platz zu nehmen. Notwendige
espräche können Sie vor dem Plenarsaal fortsetzen.


(Hartmut Koschyk [CDU/CSU]: Das gilt auch für das Präsidium! Mit gutem Beispiel vorangehen!)


Wir setzen die Abstimmungen fort und beginnen mit
er Abstimmung über den Entschließungsantrag der
raktionen der CDU/CSU und der SPD. Wer stimmt für
en Entschließungsantrag auf Drucksache 16/7358? –
ie Gegenprobe! – Wer enthält sich? – Der Entschlie-
ungsantrag ist mit den Stimmen der CDU/CSU-Frak-
ion und der SPD-Fraktion gegen die Stimmen der Frak-
ion Die Grünen und bei Enthaltung der Fraktion Die
inke und der Fraktion der FDP angenommen.

Wir fahren fort mit der Abstimmung über fünf Ent-
chließungsanträge der Fraktion der FDP.






(A) )



(B) )


Vizepräsidentin Petra Pau

ist gegen die Stimmen der Antragsteller abgelehnt. gen? – Gibt es Enthaltungen? – Der Entschließungs-
sache 16/7337? – Die Gegenprobe! – Wer enthält sich? –
Der Entschließungsantrag ist abgelehnt.

Wir kommen nun zu den drei Entschließungsanträgen
der Fraktion Die Linke.

Wer stimmt für den Entschließungsantrag auf Druck-
sache 16/7315? – Wer stimmt dagegen? – Gibt es Ent-
haltungen? – Der Entschließungsantrag ist gegen die
Stimmen der Antragsteller abgelehnt.

Wir kommen zum Entschließungsantrag auf Drucksa-
che 16/7328. Wer stimmt dafür? – Wer stimmt dage-
gen? – Wer enthält sich? – Damit ist auch dieser Ent-
schließungsantrag abgelehnt.

Wer stimmt für den Entschließungsantrag auf Druck-
sache 16/7335? – Wer stimmt dagegen? – Wer enthält
sich? – Der Entschließungsantrag ist damit ebenfalls ab-
gelehnt.

Wir kommen schließlich zur Abstimmung über sieben
Entschließungsanträge der Fraktion Bündnis 90/Die
Grünen.

Wer stimmt für den Entschließungsantrag auf Druck-
sache 16/7299? – Wer stimmt dagegen? – Wer enthält
sich? – Der Entschließungsantrag ist abgelehnt.

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Endgültiges Ergebnis
Abgegebene Stimmen: 552;
davon

ja: 408
nein: 144
enthalten: 0

Ja

CDU/CSU

Ulrich Adam
Ilse Aigner
Peter Albach
Peter Altmaier

Dorothee Bär
Thomas Bareiß
Norbert Barthle
Dr. Wolf Bauer
Günter Baumann
Ernst-Reinhard Beck


(Reutlingen)

Veronika Bellmann
Dr. Christoph Bergner
Otto Bernhardt
Peter Bleser
Antje Blumenthal
Dr. Maria Böhmer
Jochen Borchert
Wolfgang Börnsen


(Bönstrup)


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(D PDFraktion, der FDP-Fraktion und der Fraktion Die inke gegen die Stimmen der Antragsteller abgelehnt. Wer stimmt für den Entschließungsantrag auf Druckache 16/7319? – Wer stimmt dagegen? – Wer enthält ich? – Der Entschließungsantrag ist mit den Stimmen er Koalitionsfraktionen gegen die Stimmen der Opposiionsfraktionen abgelehnt. Wer stimmt schließlich für den Entschließungsantrag uf Drucksache 16/7323? – Wer stimmt dagegen? – Gibt s Enthaltungen? – Der Entschließungsantrag ist abgeehnt. Soeben übermitteln mir die Schriftführerinnen und chriftführer das Ergebnis der namentlichen Abstimung. Ich danke ihnen recht herzlich für ihre Arbeit. ch muss die Sitzung also nicht unterbrechen und gebe hnen das von den Schriftführerinnen und Schriftführern rmittelte Ergebnis der namentlichen Abstimmung, chlussabstimmung über das Haushaltsgesetz 2008, beannt: Abgegebene Stimmen 552. Mit Ja haben getimmt 408, mit Nein haben 144 gestimmt, es gab keine nthaltungen. Das Haushaltsgesetz 2008 ist angenomen. olfgang Bosbach laus Brähmig ichael Brand elmut Brandt r. Ralf Brauksiepe onika Brüning eorg Brunnhuber ajus Caesar itta Connemann eo Dautzenberg lexander Dobrindt homas Dörflinger arie-Luise Dött aria Eichhorn r. Stephan Eisel nke Eymer Ilse Falk Dr. Hans Georg Faust Enak Ferlemann Ingrid Fischbach Hartwig Fischer Dirk Fischer Axel E. Fischer (Karlsruhe Land)


(Beifall)

Dr. Maria Flachsbarth
Klaus-Peter Flosbach
Herbert Frankenhauser
Dr. Hans-Peter Friedrich


(Hof)

Erich G. Fritz
Jochen-Konrad Fromme
Dr. Michael Fuchs
Wer stimmt für den Entschließungsantrag auf Druck- antrag ist mit den Stimmen der CDU/CSU-Fraktion, der
Wer stimmt für den E
Drucksache 16/7308? – Wer sti
hält sich? – Der Entschließungs

Wer stimmt für den Entschli
sache 16/7312? – Die Gegenpr
gen? – Das ist nicht der Fall. D
ist damit abgelehnt.

Wer stimmt für den Entschli
sache 16/7322? – Wer stimmt
haltungen? – Der Entschließun
lehnt.

Wir kommen zum Entschli
sache 16/7336. Wer stimmt
antrag? – Wer stimmt dagege
gen? – Das ist nicht der Fall. D
ntschließungsantrag auf
mmt dagegen? – Wer ent-
antrag ist abgelehnt.

eßungsantrag auf Druck-
obe! – Gibt es Enthaltun-

er Entschließungsantrag

eßungsantrag auf Druck-
dagegen? – Gibt es Ent-
gsantrag ist damit abge-

eßungsantrag auf Druck-
für den Entschließungs-
n? – Gibt es Enthaltun-

er Entschließungsantrag

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Wer stimmt für den Entschli
ache 16/7306? – Wer stimmt
altungen? – Das ist nicht der F
ntschließungsantrag abgelehn

Wer stimmt für den Entschli
ache 16/7307? – Wer stimmt
ich? – Der Entschließungsant
er Koalitionsfraktionen und
ie Stimmen der Antragsteller
ion Die Linke abgelehnt.

Wer stimmt für den Entschli
ache 16/7316? – Wer stimmt
ich? – Der Entschließungsantr

Wir kommen zum Entschli
ache 16/7318. Wer stimmt da

(Ceßungsantrag auf Druckdagegen? – Gibt es Entall. Dann ist auch dieser t. eßungsantrag auf Druck dagegen? – Wer enthält rag ist mit den Stimmen der FDP-Fraktion gegen bei Enthaltung der Frak eßungsantrag auf Druck dagegen? – Wer enthält ag ist abgelehnt. eßungsantrag auf Druckfür? – Wer stimmt dage Vizepräsidentin Petra Pau Hans-Joachim Fuchtel Dr. Peter Gauweiler Dr. Jürgen Gehb Norbert Geis Eberhard Gienger Michael Glos Ralf Göbel Josef Göppel Peter Götz Dr. Wolfgang Götzer Ute Granold Reinhard Grindel Hermann Gröhe Michael Grosse-Brömer Markus Grübel Manfred Grund Monika Grütters Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg Olav Gutting Gerda Hasselfeldt Ursula Heinen Uda Carmen Freia Heller Michael Hennrich Jürgen Herrmann Bernd Heynemann Ernst Hinsken Peter Hintze Robert Hochbaum Franz-Josef Holzenkamp Joachim Hörster Anette Hübinger Hubert Hüppe Susanne Jaffke Dr. Peter Jahr Dr. Hans-Heinrich Jordan Dr. Franz Josef Jung Andreas Jung Bartholomäus Kalb Hans-Werner Kammer Steffen Kampeter Alois Karl Bernhard Kaster Siegfried Kauder (Villingen Schwenningen)





(A) )


(B) )

Volker Kauder
Eckart von Klaeden
Jürgen Klimke
Julia Klöckner
Jens Koeppen
Kristina Köhler (Wiesbaden)

Manfred Kolbe
Norbert Königshofen
Dr. Rolf Koschorrek
Hartmut Koschyk
Thomas Kossendey
Gunther Krichbaum
Dr. Günter Krings
Dr. Martina Krogmann
Johann-Henrich

Krummacher
Dr. Hermann Kues
Dr. Karl A. Lamers


(Heidelberg)

Andreas G. Lämmel
Dr. Norbert Lammert
Katharina Landgraf
Dr. Max Lehmer

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aul Lehrieder
gbert Liebing
duard Lintner
r. Klaus W. Lippold
atricia Lips
r. Michael Luther
tephan Mayer (Altötting)

olfgang Meckelburg
r. Michael Meister
r. Angela Merkel
riedrich Merz
aurenz Meyer (Hamm)

aria Michalk
r. h. c. Hans Michelbach
r. Eva Möllring
arlene Mortler
r. Gerd Müller
ildegard Müller
arsten Müller

(Braunschweig)


tefan Müller (Erlangen)

ernward Müller (Gera)

ernd Neumann (Bremen)

r. Georg Nüßlein
ranz Obermeier
duard Oswald
enning Otte
ita Pawelski
lrich Petzold
r. Joachim Pfeiffer
ibylle Pfeiffer
eatrix Philipp
onald Pofalla
uprecht Polenz
aniela Raab
homas Rachel
r. Peter Ramsauer
eter Rauen
ckhardt Rehberg
laus Riegert
r. Heinz Riesenhuber
ranz Romer
ohannes Röring
urt J. Rossmanith
r. Norbert Röttgen
r. Christian Ruck
lbert Rupprecht (Weiden)

eter Rzepka
nita Schäfer (Saalstadt)

ermann-Josef Scharf
r. Wolfgang Schäuble
artmut Schauerte
r. Annette Schavan
r. Andreas Scheuer
arl Schiewerling
orbert Schindler
eorg Schirmbeck
ernd Schmidbauer
hristian Schmidt (Fürth)

ndreas Schmidt (Mülheim)

go Schmitt (Berlin)

r. Andreas Schockenhoff
r. Ole Schröder
ernhard Schulte-Drüggelte
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ernd Siebert
homas Silberhorn
ohannes Singhammer
rika Steinbach
hristian Freiherr von Stetten
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ndreas Storm
ax Straubinger

homas Strobl (Heilbronn)

ichael Stübgen
ans Peter Thul
ntje Tillmann
rnold Vaatz
olkmar Uwe Vogel
ndrea Astrid Voßhoff
erhard Wächter
arco Wanderwitz
ai Wegner
arcus Weinberg

eter Weiß (Emmendingen)

erald Weiß (Groß-Gerau)


ngo Wellenreuther
arl-Georg Wellmann
nnette Widmann-Mauz
laus-Peter Willsch
illy Wimmer (Neuss)


lisabeth Winkelmeier-
Becker
agmar Wöhrl
olfgang Zöller
illi Zylajew

PD

r. Lale Akgün
regor Amann
erd Andres
iels Annen

ngrid Arndt-Brauer
ainer Arnold
rnst Bahr (Neuruppin)

oris Barnett
r. Hans-Peter Bartels
laus Barthel
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irk Becker
we Beckmeyer
laus Uwe Benneter
r. Axel Berg
te Berg
etra Bierwirth
othar Binding (Heidelberg)

olker Blumentritt
urt Bodewig
lemens Bollen
erd Bollmann
r. Gerhard Botz
laus Brandner
illi Brase
ernhard Brinkmann

(Hildesheim)


delgard Bulmahn
arco Bülow
lla Burchardt
r. Michael Bürsch
hristian Carstensen
arion Caspers-Merk

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r. Peter Danckert
r. Herta Däubler-Gmelin
arl Diller
artin Dörmann
r. Carl-Christian Dressel
lvira Drobinski-Weiß
arrelt Duin
etlef Dzembritzki
ebastian Edathy
iegmund Ehrmann
ans Eichel
etra Ernstberger
arin Evers-Meyer
nnette Faße
lke Ferner
abriele Fograscher
ainer Fornahl
abriele Frechen
agmar Freitag
eter Friedrich
igmar Gabriel
artin Gerster
is Gleicke
ünter Gloser
enate Gradistanac
ieter Grasedieck
onika Griefahn
abriele Groneberg
chim Großmann
olfgang Grotthaus
ans-Joachim Hacker
ettina Hagedorn
laus Hagemann
lfred Hartenbach
ichael Hartmann

(Wackernheim)

ina Hauer
ubertus Heil
r. Reinhold Hemker
olf Hempelmann
r. Barbara Hendricks
ustav Herzog
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abriele Hiller-Ohm
tephan Hilsberg
etra Hinz (Essen)

erd Höfer
is Hoffmann (Wismar)

rank Hofmann (Volkach)

ike Hovermann
laas Hübner
hristel Humme
othar Ibrügger
ohannes Jung (Karlsruhe)

ohannes Kahrs
lrich Kasparick
r. h. c. Susanne Kastner
lrich Kelber
ans-Ulrich Klose
r. Bärbel Kofler
alter Kolbow

ritz Rudolf Körper
arin Kortmann
olf Kramer
nette Kramme
rnst Kranz
icolette Kressl
olker Kröning






(A) (C)



(B) )


Vizepräsidentin Petra Pau

Dr. Hans-Ulrich Krüger
Angelika Krüger-Leißner
Jürgen Kucharczyk

Wolfgang Spanier
Dr. Margrit Spielmann
Jörg-Otto Spiller

Heinz Lanfermann
Sibylle Laurischk
Harald Leibrecht

Volker Schneider

(Saarbrücken)


Dr. Herbert Schui

Helga Kühn-Mengel
Ute Kumpf
Christine Lambrecht
Christian Lange (Backnang)

Dr. Karl Lauterbach
Helga Lopez
Gabriele Lösekrug-Möller
Dirk Manzewski
Lothar Mark
Caren Marks
Katja Mast
Hilde Mattheis
Markus Meckel
Petra Merkel (Berlin)

Ulrike Merten
Dr. Matthias Miersch
Ursula Mogg
Detlef Müller (Chemnitz)

Michael Müller (Düsseldorf)

Gesine Multhaupt
Dr. Rolf Mützenich
Andrea Nahles
Thomas Oppermann
Holger Ortel
Johannes Pflug
Joachim Poß
Christoph Pries
Dr. Wilhelm Priesmeier
Florian Pronold
Dr. Sascha Raabe
Mechthild Rawert
Maik Reichel
Dr. Carola Reimann
Christel Riemann-

Hanewinckel
Walter Riester
Sönke Rix
René Röspel
Dr. Ernst Dieter Rossmann
Karin Roth (Esslingen)

Michael Roth (Heringen)

Ortwin Runde
Marlene Rupprecht


(Tuchenbach)

Anton Schaaf
Axel Schäfer (Bochum)

Bernd Scheelen
Marianne Schieder
Dr. Frank Schmidt
Ulla Schmidt (Aachen)

Silvia Schmidt (Eisleben)

Carsten Schneider (Erfurt)

Olaf Scholz
Ottmar Schreiner
Reinhard Schultz


(Everswinkel)

Swen Schulz (Spandau)

Ewald Schurer
Frank Schwabe
Dr. Angelica Schwall-Düren
Dr. Martin Schwanholz
Rolf Schwanitz
Rita Schwarzelühr-Sutter

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r. Ditmar Staffelt
ieter Steinecke
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olf Stöckel
hristoph Strässer
r. Peter Struck

oachim Stünker
r. Rainer Tabillion

ella Teuchner
r. h. c. Wolfgang Thierse

örn Thießen
üdiger Veit
imone Violka
örg Vogelsänger
r. Marlies Volkmer
edi Wegener
ndreas Weigel
etra Weis
unter Weißgerber
ert Weisskirchen

(Wiesloch)

r. Rainer Wend
ydia Westrich
r. Margrit Wetzel
ndrea Wicklein
eidemarie Wieczorek-Zeul
r. Dieter Wiefelspütz
r. Wolfgang Wodarg
altraud Wolff

(Wolmirstedt)

eidi Wright
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anfred Zöllmer
rigitte Zypries

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DP

ens Ackermann
r. Karl Addicks
hristian Ahrendt
aniel Bahr (Münster)

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ngelika Brunkhorst
rnst Burgbacher
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lrike Flach
tto Fricke
aul K. Friedhoff
orst Friedrich (Bayreuth)

r. Edmund Peter Geisen
r. Wolfgang Gerhardt

oachim Günther (Plauen)

r. Christel Happach-Kasan
irgit Homburger
r. Werner Hoyer
ichael Kauch
r. Heinrich L. Kolb
ellmut Königshaus
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ürgen Koppelin

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na Lenke
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Schnarrenberger
ichael Link (Heilbronn)

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atrick Meinhardt
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urkhardt Müller-Sönksen
irk Niebel
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örg Rohde
rank Schäffler
r. Konrad Schily
r. Hermann Otto Solms
r. Max Stadler
r. Rainer Stinner
arl-Ludwig Thiele
lorian Toncar
r. Guido Westerwelle
r. Volker Wissing
artfrid Wolff (Rems-Murr)

artin Zeil

IE LINKE

üseyin-Kenan Aydin
r. Dietmar Bartsch
r. Lothar Bisky
eidrun Bluhm
va Bulling-Schröter
oland Claus
evim Dağdelen
r. Diether Dehm
erner Dreibus
r. Dagmar Enkelmann
laus Ernst
iana Golze
r. Gregor Gysi
eike Hänsel
ans-Kurt Hill
ornelia Hirsch

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r. Barbara Höll
lla Jelpke
r. Lukrezia Jochimsen
r. Hakki Keskin
atja Kipping

an Korte
atrin Kunert
skar Lafontaine
ichael Leutert
lla Lötzer
r. Gesine Lötzsch
lrich Maurer
ornelia Möller
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olfgang Nešković
r. Norman Paech
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aul Schäfer (Köln)


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r. Ilja Seifert
r. Petra Sitte
rank Spieth
r. Kirsten Tackmann
r. Axel Troost
lexander Ulrich

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abine Zimmermann

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IE GRÜNEN

arieluise Beck (Bremen)

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irgitt Bender
rietje Bettin
lexander Bonde
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r. Thea Dückert
r. Uschi Eid
ans-Josef Fell
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nja Hajduk
ritta Haßelmann
infried Hermann

eter Hettlich
riska Hinz (Herborn)

lrike Höfken
r. Anton Hofreiter
ärbel Höhn
hilo Hoppe
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ylvia Kotting-Uhl
ritz Kuhn
enate Künast
arkus Kurth
ndine Kurth (Quedlinburg)

onika Lazar
nna Lührmann
icole Maisch

erzy Montag
erstin Müller (Köln)

infried Nachtwei
mid Nouripour
rigitte Pothmer
laudia Roth (Augsburg)

rista Sager
lisabeth Scharfenberg
hristine Scheel
mingard Schewe-Gerigk
r. Gerhard Schick
ainder Steenblock
ilke Stokar von Neuforn
r. Harald Terpe

ürgen Trittin
olfgang Wieland

osef Philip Winkler
argareta Wolf (Frankfurt)


raktionslose Abgeordnete

enry Nitzsche
ert Winkelmeier






(A) (C)



(B) (D)


Vizepräsidentin Petra Pau


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir sind damit am
Schluss unserer heutigen Tagesordnung.

Ich berufe die nächste Sitzung des Deutschen Bun-
destages auf Mittwoch, den 12. Dezember 2007, 13 Uhr,
ein.

Die Sitzung ist geschlossen.