Protokoll:
16056

insert_drive_file

Metadaten
  • date_rangeWahlperiode: 16

  • date_rangeSitzungsnummer: 56

  • date_rangeDatum: 18. Oktober 2006

  • access_timeStartuhrzeit der Sitzung: None Uhr

  • av_timerEnduhrzeit der Sitzung: 17:13 Uhr

  • account_circleMdBs dieser Rede
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/56 DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5422 D Michael Glos, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Willi Brase (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Glos, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Dobrindt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Michael Glos, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Meinhardt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Glos, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 2: Fragestunde (Drucksache 16/2923) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 1 Dr. Diether Dehm (DIE LINKE) Begünstigung des Rechtsradikalismus so- wie des Einzugs rechtsextremer Parteien in verschiedene Landtage durch große Unter- schiede im Einkommen bei Vorstandsmit- gliedern und den übrigen Angestellten Antwort Peter Altmaier, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5423 A 5423 C 5423 C 5423 D 5424 B 5424 C 5424 D 5425 A 5427 A 5427 B Deutscher B Stenografisch 56. Sitz Berlin, Mittwoch, den I n h a l Tagesordnungspunkt 1: Befragung der Bundesregierung: Bericht zur Lage auf dem Ausbildungsmarkt . . . . . . . . Michael Glos, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Hirsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Michael Glos, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Albert Rupprecht (Weiden) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Glos, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ K M R M D M D M 5421 A 5421 B 5422 B 5422 B 5422 C 5422 C Michael Glos, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5425 B undestag er Bericht ung 18. Oktober 2006 t : rista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ichael Glos, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ita Pawelski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . ichael Glos, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . ichael Glos, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . ichael Glos, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5425 C 5425 D 5425 D 5426 A 5426 A 5426 B 5426 C 5426 D Zusatzfrage Dr. Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 5427 B II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 56. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 18. Oktober 2006 Mündliche Frage 2 Klaus Ernst (DIE LINKE) Gesetzesinitiative bezüglich einer Mana- gerhaftung Antwort Alfred Hartenbach, Parl. Staatssekretär BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfrage Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 3 Cornelia Hirsch (DIE LINKE) Subventionierung der Anbieter von Nach- hilfeunterricht durch Befreiung von der Umsatzsteuer und Verzicht auf Steuerein- nahmen Antwort Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Cornelia Hirsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE) . . . . . . Mündliche Frage 6 Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Pläne der Bundesregierung, nuklearwaf- fenfähige Tornado-Flugzeuge außer Dienst zu stellen, sowie Entscheidung über die Nachrüstung des Eurofighters zum Nuklear- waffenträger Antwort Christian Schmidt, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) (zur Geschäftsordnung). . . . . . . . . . . . . . . . Manfred Grund (CDU/CSU) (zur Geschäftsordnung). . . . . . . . . . . . . . . . Petra Ernstberger (SPD) (zur Geschäftsordnung). . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfrage Dr. Werner Hoyer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Antwort Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 7 Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Ausweitung der Einsatzmöglichkeiten der Bundeswehr im Innern A D Z J A B W H A D M B S H d m d A D Z B M D H z V A P Z D M K G V u d U A P Z K A 5427 C 5428 A 5428 C 5428 D 5429 B 5429 C 5429 D 5430 A 5430 C 5430 D 5430 D 5431 A 5431 B ntwort r. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen ürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . lexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . irgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . olfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . ellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . . . lexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Werner Hoyer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . ündliche Fragen 8 und 9 ritta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) tand der Planung und Umsetzung für eimgesetzgebungen in den einzelnen Län- ern nach der Föderalismusreform; Ver- eidung einer zu großen Abweichung in en Standards ntwort r. Hermann Kues, Parl. Staatssekretär BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen ritta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 12 r. Diether Dehm (DIE LINKE) öhe der Vorstandsgehälter im Verhältnis ur Leistung und zur Verantwortung der orstandsmitglieder ntwort eter Hintze, Parl. Staatssekretär BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen r. Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . ündliche Frage 13 laus Ernst (DIE LINKE) esetzgeberischer Handlungsbedarf zur erhinderung der enormen Einkommens- nterschiede zwischen Vorstandsmitglie- ern und den übrigen Angestellten eines nternehmens ntwort eter Hintze, Parl. Staatssekretär BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen laus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . lexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 5431 C 5431 C 5431 D 5432 A 5432 C 5432 C 5433 A 5433 C 5434 A 5434 B 5435 C 5436 A 5436 B 5436 D 5437 B Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 56. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 18. Oktober 2006 III Mündliche Frage 14 Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) Schwächung der Ertragskraft eines Unter- nehmens durch unverhältnismäßig hohe Vorstandsgehälter Antwort Peter Hintze, Parl. Staatssekretär BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . . Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE) . . . . . . Dr. Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 15 Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) Zusammenhang von extrem hohen Ein- kommensunterschieden zwischen Vorstän- den großer Unternehmen und deren einfa- chen Angestellten einerseits und der Leistungsbereitschaft der Beschäftigten an- dererseits Antwort Peter Hintze, Parl. Staatssekretär BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . . Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Mündliche Frage 16 Dr. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Transparenz der Gründe für die Preisan- hebung bei der Deutschen Bahn AG zum 1. Januar 2007 Antwort Karin Roth, Parl. Staatssekretärin BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Dr. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 17 Dr. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Eventuell herzustellendes Einvernehmen hinsichtlich einer Preisanhebung der Deut- schen Bahn AG zum 1. Januar 2007 und Vereinbarkeit dieser Preisanhebung mit dem verbesserten Betriebsergebnis der Deutschen Bahn AG im Vorjahr A K Z D M H S b A K Z H M H Z o A K Z H M C L F s g g L A A Z C M K W d s r V p A A 5437 C 5437 D 5438 B 5438 C 5438 C 5439 A 5439 A 5439 D 5440 B 5440 C 5440 D ntwort arin Roth, Parl. Staatssekretärin BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfrage r. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 18 ans-Kurt Hill (DIE LINKE) trittige Punkte bei der Einführung eines edarfsorientierten Gebäude-Energiepasses ntwort arin Roth, Parl. Staatssekretärin BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen ans-Kurt Hill (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 19 ans-Kurt Hill (DIE LINKE) eitpunkt der Einführung eines bedarfs- rientierten Gebäude-Energiepasses ntwort arin Roth, Parl. Staatssekretärin BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen ans-Kurt Hill (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 21 ornelia Hirsch (DIE LINKE) ösung zum Hochschulpakt bezüglich der ortsetzung der Hochschul- und Wissen- chaftsprogramme insbesondere des Pro- ramms zur Förderung der Chancen- leichheit von Frauen in Forschung und ehre ntwort ndreas Storm, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen ornelia Hirsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 22 ai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) eniger Mittel für die Förderung von Stu- ienplatzkapazitäten als für die For- chungsförderung im Angebot der Bundes- egierung zum Hochschulpakt sowie erteilung der Bundesmittel für die Studien- latzkapazitäten unter den Bundesländern ntwort ndreas Storm, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5441 B 5441 C 5441 D 5441 D 5442 B 5442 B 5443 A 5443 C 5444 B IV Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 56. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 18. Oktober 2006 Zusatzfragen Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Hirsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 23 Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Finanzierungszusagen für den Studien- platzkapazitätsaufbau nur bis zum Jahr 2010 und deren Höhe im Vergleich zu dem vom Wissenschaftsrat errechneten Finanz- bedarf Antwort Andreas Storm, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 1: Aktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion der FDP: Finanzielle Folgen für Beitrags- zahler und Patienten bei Verwirklichung des von der Koalition vorgelegten Gesetzes zur Gesundheitsreform Daniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . . . . . Jens Spahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Frank Spieth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Ulla Schmidt, Bundesministerin BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Birgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hubert Hüppe (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Konrad Schily (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Jella Teuchner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Maria Eichhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Peter Albach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Peter Friedrich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Ferner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . A M B D c e M g a u c f A D A M W D s m A s A P A M W G m F R A K A M J F e s d s A D 5444 C 5444 D 5445 B 5445 C 5446 C 5446 C 5449 A 5449 C 5451 C 5452 D 5453 D 5454 D 5455 D 5456 C 5458 A 5459 A 5460 B 5461 D 5463 A nlage 2 ündliche Fragen 4 und 5 ärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) ienstrechtliche Beurteilung der öffentli- hen Übernahme einer „Patenschaft“ für in Feld mit gentechnisch verändertem ais durch den Leiter des molekularbiolo- ischen Zentrums der Bundesforschungs- nstalt für Ernährung und Landwirtschaft nd mögliche Folgen für die wissenschaftli- he Unvoreingenommenheit der Bundes- orschungsanstalt ntwort r. Peter Paziorek, Parl. Staatssekretär BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 3 ündliche Fragen 10 und 11 erner Dreibus (DIE LINKE) urchschnittlicher Verdienst des Vor- tandsvorsitzenden eines DAX-Unterneh- ens im Vergleich zum Arbeitnehmer; uswirkungen großer Einkommensunter- chiede auf den sozialen Frieden ntwort eter Hintze, Parl. Staatssekretär BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 4 ündliche Frage 20 olfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) rundsatzbeschluss gemeinsam mit Däne- ark für den Bau der 20 Kilometer langen ehmarnbeltquerung von Puttgarden nach ødby noch im Jahr 2006 ntwort arin Roth, Parl. Staatssekretärin BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 5 ündliche Fragen 24 und 25 ürgen Koppelin (FDP) orderung der Bundeskanzlerin nach Be- ndigung der Angriffe auf die Ministerprä- identen der Union und Konsequenzen für en SPD-Fraktionsvorsitzenden bei Fort- etzung seiner Angriffe ntwort r. Maria Böhmer, Staatsministerin BK . . . . 5463 B 5463 C 5464 A 5464 B Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 56. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 18. Oktober 2006 V Anlage 6 Mündliche Fragen 26 und 27 Hans-Joachim Otto (Frankfurt) (FDP) Staaten, die das UNESCO-Kulturgutüber- einkommen vom 14. November 1970 nicht nur ratifiziert, sondern auch in nationales Recht umgesetzt haben, und in denen es über eine 1:1-Umsetzung der Konvention hinausgehende Ausführungsgesetze gibt; Auswirkungen einer vorbehaltlosen Rati- fizierung Antwort Bernd Neumann, Staatsminister BK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5464 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 56. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 18. Oktober 2006 5421 (A) ) (B) ) 56. Sitz Berlin, Mittwoch, den Beginn: 13.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 56. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 18. Oktober 2006 5463 (A) ) (B) ) zweifelsfrei um Straftaten handelt, die zu verurteilen Aktienoptionen. Die neuen Regelungen sind seit dem Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten * für die Teilnahme an der 115. Jahreskonferenz der Interparlamenta- rischen Union Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Peter Paziorek auf die Fragen der Abgeordneten Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/2923, Fragen 4 und 5): Ist aus der Sicht der Bundesregierung die öffentliche Übernahme einer „Patenschaft“ für ein Feld mit gentechnisch verändertem Mais durch den Leiter des Molekularbiologi- schen Zentrums der Bundesforschungsanstalt für Ernährung und Lebensmittel (BfEL), Prof. Dr. Klaus-Dieter Jany, mit seinen Dienstpflichten vereinbar? Was unternimmt die Bundesregierung, um sich daraus etwa ergebende Zweifel an der wissenschaftlichen Unvorein- genommenheit der BfEL in Fragen der Untersuchung und Be- wertung von gentechnisch veränderten Lebensmitteln und Le- bensmittelzutaten auszuräumen? Herr Professor Dr. Jany hat als Privatperson eine „Patenschaft“ für eine Fläche, auf der in diesem Jahr gentechnisch veränderter Bt-Mais angebaut worden ist, bei der Arbeitsgemeinschaft Innovativer Landwirte im Verein InnoPlanta e.V. übernommen. Herr Jany ist nicht Mitglied dieses Vereins. Die „Patenschaft“ beinhaltet den symbolischen Schutz des betreffenden Feldes vor Zerstörung. Auch wenn es sich bei Feldzerstörungen s v n z g g g f z n f g w p P n n B t s A d A s Z o e i g A s b g d A s d m g u s Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bierwirth, Petra SPD 18.10.2006 Fischbach, Ingrid CDU/CSU 18.10.2006 Großmann, Achim SPD 18.10.2006 Dr. Kofler, Bärbel SPD 18.10.2006 Lehn, Waltraud SPD 18.10.2006 Müller-Sönksen, Burkhardt FDP 18.10.2006 Nitzsche, Henry CDU/CSU 18.10.2006 Raidel, Hans CDU/CSU 18.10.2006* Dr. Reimann, Carola SPD 18.10.2006 Stiegler, Ludwig SPD 18.10.2006 Stöckel, Rolf SPD 18.10.2006 (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht ind, hätte ich eine andere Form der Distanzierung hier- on für angemessener gehalten. Herr Jany hat nach eige- en Aussagen versucht, den Eindruck einer Verquickung wischen seinem privaten Verhalten und seiner Amtsträ- ereigenschaft zu vermeiden. Die mögliche Amtsbezo- enheit der privaten Handlung von Herrn Jany habe ich eprüft um sicherzustellen, dass der Beamte bei der Er- üllung seiner Dienstpflichten auch künftig uneigennüt- ig und unparteiisch handelt. Als Bediensteter der Bundesforschungsanstalt für Er- ährung und Lebensmittel ist Herr Jany mit Analysever- ahren bzw. Methoden zur Ermittlung der Sicherheit entechnisch veränderter Lebensmittel sowie zum Nach- eis solcher neuartiger Erzeugnisse befasst; der Schwer- unkt dieser Forschungsarbeiten liegt auf allergenem otenzial und unerwarteten Effekten. Herr Jany ist somit icht zuständig für Zulassungsverfahren von gentech- isch veränderten Pflanzen oder die wissenschaftliche ewertung von Daten hierfür. Sein dienstlicher Pflich- enkreis in der Bundesforschungsanstalt ist daher durch eine private Aktivität nicht betroffen. nlage 3 Antwort es Parl. Staatssekretärs Peter Hintze auf die Fragen des bgeordneten Werner Dreibus (DIE LINKE) (Druck- ache 16/2923, Fragen 10 und 11): Wie bewertet die Bundesregierung den Sachverhalt, dass der durchschnittliche Vorstandsvorsitzende eines DAX-Unter- nehmens 150-mal so viel wie ein durchschnittlicher Arbeit- nehmer verdient? Teilt die Bundesregierung die Auffassung, dass die enor- men Einkommensunterschiede zwischen Vorstandsmitglie- dern von DAX-Unternehmen und den übrigen Angestellten dieser Unternehmen sozialen Unmut in den Betrieben und der Bevölkerung insgesamt verursachen? u Frage 10: Es obliegt nicht der Bundesregierung einzuschätzen, b die Vergütung eines bestimmten Vorstandsmitglieds iner deutschen Aktiengesellschaft unverhältnismäßig m Vergleich zu seinen Leistungen und zu den Leistun- en der übrigen Arbeitnehmer ist. Es ist Aufgabe des ufsichtsrates, über die Höhe der Vergütung zu ent- cheiden. Er hat dabei dafür zu sorgen, dass die Gesamt- ezüge des einzelnen Vorstandsmitgliedes in einem aus- ewogenen Verhältnis zu seinen Aufgaben und zur Lage er Gesellschaft stehen. Um die Transparenz für die ktionäre zu stärken, hat der Gesetzgeber mit dem Vor- tandsvergütungs-Offenlegungsgesetz eine Pflicht zur etaillierten Offenlegung der Einkünfte von Vorstands- itgliedern börsennotierter Aktiengesellschaften ein- eführt. Verlangt wird die Aufschlüsselung in erfolgs- nabhängige und erfolgsbezogene Komponenten sowie olche mit langfristiger Anreizwirkung wie etwa 5464 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 56. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 18. Oktober 2006 (A) ) (B) ) 11. August 2005 in Kraft und sind entsprechend erstmals auf Jahres- und Konzernabschlüsse für Geschäftsjahre ab dem 1. Januar 2006 anzuwenden. Die Anteilseigner können auf die individuelle Offenlegung der Einkünfte von Vorstandsmitgliedern verzichten. Zu Frage 11: Die erhöhte Transparenz der individuellen Vorstands- bezüge hat selbstverständlich die Konsequenz, dass die Frage der Angemessenheit der Bezüge innerhalb der Be- legschaft und der Öffentlichkeit verstärkte Aufmerksam- keit findet. Anlage 4 Antwort der Parl. Staatssekretärin Karin Roth auf die Frage des Abgeordneten Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/ CSU) (Drucksache 16/2923, Frage 20): Ist die Bundesregierung bereit, noch in diesem Jahr ge- meinsam mit der Regierung des Königreiches Dänemark ei- nen positiven Grundsatzbeschluss für den Bau der 20 Kilo- meter langen Fehmarnbelt-Querung von Puttgarden nach Rødby, ein Schlüsselprojekt für Norddeutschland, zu fassen, nachdem die Regierung in Kopenhagen bereits Zustimmung zu dieser mit circa 5 Milliarden Euro privat finanzierten ver- kehrspolitischen Maßnahme signalisiert hat und das EU-Par- lament über die in Anspruch zu nehmenden Finanzierungs- mittel der transeuropäischen Netze (TEN) bereits Anfang Dezember dieses Jahres befinden wird? Am 21. April 2006 verständigten sich Bundesminister Tiefensee, der dänische Verkehrsminister Hansen sowie der schleswig-holsteinische Verkehrsminister Austermann auf einen Zeitplan für die Schritte, die bis Ende 2006 zu einer Entscheidung über das Projekt der Festen Feh- marnbelt-Querung führen sollen. Die Arbeiten laufen zurzeit noch, sodass derzeit keine Aussagen über die möglichen Inhalte der Entscheidung getroffen werden können. Zu Anmeldungen der Mitgliedstaaten für EU- Zuschüsse aus der Haushaltslinie der Transeuropäischen Netze (TEN) wird es aufgrund der zurzeit noch laufen- den Abstimmungen zwischen Rat, Kommission und Par- lament zur TEN-Zuschussverordnung nicht vor Frühjahr 2007 kommen. Die zitierte anstehende Entscheidung des EU-Parlaments bezieht sich auf eben diese Abstimmung über die TEN-Zuschussverordnung und nicht auf die projektbezogene Entscheidung über die in Anspruch zu nehmenden TEN-Finanzierungsmittel. Anlage 5 Antwort der Staatsministerin Dr. Maria Böhmer auf die Fragen des Abgeordneten Jürgen Koppelin (FDP) (Druck- sache 16/2923, Fragen 24 und 25): Aus welchen Gründen hat die Bundeskanzlerin im ZDF am 8. Oktober 2006 erklärt, „dass Schluss sein muss damit, dass unentwegt die Ministerpräsidenten der Union angegrif- fen werden“? Z s Z A A d A ( Z V U u s e k d s Ü s b ü h t a R U m U E n S il (C (D Welche Konsequenzen wird die Bundeskanzlerin ziehen, wenn sie in „Bild am Sonntag“ (8. Oktober 2006) erklärt: „Es reicht jetzt mit den unaufhörlichen Angriffen von Herrn Struck auf die Ministerpräsidenten der Union“ und der SPD- Fraktionsvorsitzende Dr. Peter Struck dennoch die Angriffe unaufhörlich fortsetzt? u Frage 24: Weil die Bundeskanzlerin die Ministerpräsidenten fal- chen Vorwürfen ausgesetzt sah. u Frage 25: Die Frage stellt sich nicht, weil sie von einer falschen nnahme ausgeht. nlage 6 Antwort es Staatsministers Bernd Neumann auf die Fragen des bgeordneten Hans-Joachim Otto (Frankfurt) (FDP) Drucksache 16/2923, Fragen 26 und 27): Welche Staaten haben das UNESCO-Übereinkommen vom 14. November 1970 über Maßnahmen zum Verbot und zur Verhütung der rechtswidrigen Einfuhr, Ausfuhr und Über- eignung von Kulturgut (UNESCO-Konvention von 1970) nicht lediglich ratifiziert, sondern auch in nationales Recht umgesetzt, und in wie vielen Staaten gibt es Ausführungs- gesetze, die über eine 1:1-Umsetzung der Konvention hinausgehen? Aus welchen Gründen beabsichtigt die Bundesregierung anders als zahlreiche andere Staaten, keine Vorbehalte zu der UNESCO-Konvention von 1970 abzugeben, und welche Aus- wirkungen hätte eine vorbehaltlose Ratifizierung der völker- rechtlich wirksamen UNESCO-Konvention von 1970 auf die nationale Regelung des Freien Geleits nach § 20 des Gesetzes zum Schutz deutschen Kulturgutes gegen Abwanderung bzw. auf kriegsbedingt ins Ausland verbrachte Kulturgüter? u Frage 26: Im völkerrechtlichen Verhältnis zueinander sind alle ertragsstaaten verpflichtet, ihre Pflichten aus der NESCO-Konvention von 1970 zu erfüllen. Dies gilt ngeachtet der Frage, ob und wie sie zur Erfüllung die- er Pflichten Ausführungsgesetze benötigen und diese rlassen haben. Ob ein Ausführungsgesetz zu einem völ- errechtlichen Abkommen erforderlich ist, hängt von er jeweiligen Staats- und Rechtsstruktur des Vertrags- taates ab. Der Schluss, ein Staat setze das UNESCO- bereinkommen nicht um, weil er kein Ausführungsge- etz erlassen habe, ist deshalb nicht zwingend. Da es sich ei den Vorgaben der UNESCO-Konvention von 1970 berwiegend um Rahmenvorgaben handelt, die in Ab- ängigkeit zu den nationalen Gegebenheiten zu bewer- en sind, kann eine Umsetzung in jedem Staat anders ussehen. Eine klare „1:1-Umsetzung“ mit gleichem egelungsgehalt in allen Vertragsstaaten, wie sie bei der msetzung von Richtlinien der Europäischen Union öglich und geboten ist, kann daher im Fall der NESCO-Konvention von 1970 nicht erwartet werden. in Beispiel für Anpassung nationalen Rechts sei den- och genannt: Das Vereinigte Königreich hat einen traftatbestand geschaffen, durch den der Handel mit legalem Kulturgut unter Strafe gestellt ist. Für die deut- Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 56. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 18. Oktober 2006 5465 (A) (C) (B) (D) sche Rechtslage gilt: Wenn der Staat eine völkerrechtliche Bindung eingehen will (Ratifikation eines Völkerrechtli- chen Vertrages), zu deren Erfüllung staatlicherseits in Rechte der Bürger eingegriffen werden muss, so muss der deutsche Gesetzgeber rechtzeitig vor In-Kraft-Treten der völkerrechtlichen Verbindlichkeit die für die Ein- griffe erforderliche gesetzliche Ermächtigungsgrund- lage sicherstellen. Ist eine geeignete Rechtsgrundlage bereits vorhanden, so kann auch in Deutschland eine ge- sonderte Umsetzung eines völkerrechtlichen Vertrages entfallen. Genügt das geltende Recht dagegen nicht, so muss erst ein entsprechendes Umsetzungs-/Ausfüh- rungsgesetz erlassen werden, ehe Deutschland in der Lage ist, das betreffende völkerrechtliche Übereinkom- men umzusetzen. Diese Fragen sind unabhängig von der Frage, ob es vor der Ratifikation eines so genannten Vertrags- oder Zustimmungsgesetzes bedarf. Das ist nach Art. 59 Abs. 2 Satz l GG dann der Fall, wenn der Vertrag die politischen Beziehungen des Bundes regelt oder sich auf Gegenstände der Bundesgesetzgebung bezieht. Zu Frage 27: Die Bundesregierung hält einen Vorbehalt für nicht erforderlich. Auf die Regelung des so genannten Freien Geleits in § 20 Kulturgutübereinkommen hat die vorbe- haltlose Ratifizierung keine Auswirkung. Bereits jetzt wird die Provenienz eines Kulturguts im Vorfeld einer verbindlichen Rückgabezusage gründlich geprüft. Beste- hen Zweifel, ist die Rückgabezusage abzulehnen. Für kriegsbedingt ins Ausland verbrachte Kulturgüter wird Freies Geleit ohnehin nicht zugesagt. Für Wiedererlan- gung kriegsbedingt ins Ausland verbrachten Kulturguts wird Deutschland sich nicht auf die UNESCO-Konven- tion von 1970 berufen können, da die Konvention keine Rückwirkung entfaltet, sich das kriegsbedingt ver- brachte Kulturgut aber zum Zeitpunkt der Ratifizierung bereits nicht mehr in Deutschland befindet. 56. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 18. Oktober 2006 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4 Anlage 5 Anlage 6
Gesamtes Protokol
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1605600000

Schönen guten Tag, liebe Kolleginnen und Kollegen!

Die Sitzung ist eröffnet.

Ich rufe den Tagesordnungspunkt 1 auf:

Befragung der Bundesregierung

Die Bundesregierung hat als Thema der heutigen Ka-
binettssitzung mitgeteilt: Bericht zur Lage auf dem
Ausbildungsmarkt.

Das Wort für den einleitenden Bericht von fünf Minu-
ten erteile ich dem Bundesminister für Wirtschaft und
Technologie, Michael Glos.

Michael Glos, Bundesminister für Wirtschaft und
Technologie:

Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und
Herren! Das Bundeskabinett hat sich heute, wie Sie rich-
tig gesagt haben, unter anderem mit der Situation auf
dem Ausbildungsmarkt beschäftigt. Auch der Lenkungs-
ausschuss des Nationalen Paktes für Ausbildung und
Fachkräftenachwuchs hat am Montag sehr intensiv über
dieses Thema beraten.

Die Lage ist wesentlich besser, als sie in der Presse

s
n

B
B
h
d
A
g
t
w
z
n
6
m
l
a

m
t
i
d
s
M
d

Redet
zum Teil dargestellt wird. Allerdings sehe ich sie noch
nicht als zufriedenstellend an. Auf der einen Seite gibt es
zwar deutlich mehr Angebote und Ausbildungsverträge
als im Vorjahr. Auf der anderen Seite gibt es aber auch
mehr unversorgte Bewerber, weil die Zahl der Bewerber
aufgrund der vielen Altfälle stärker angestiegen ist.

Die Wirtschaft hat die im Ausbildungspakt gegebenen
Zusagen in 2006 mehr als erfüllt. 30 000 neue Ausbil-
dungsplätze und 25 000 EQJ-Plätze wurden zugesagt.
Tatsächlich wurden 55 800 neue Ausbildungsplätze ein-
geworben und 32 600 Plätze für betriebliche Einstiegs-
qualifizierungen zur Verfügung gestellt. Damit wurden
die versprochenen Zahlen übertroffen. Trotz schwieriger
Beschäftigungslage konnten also mehr Au
plätze angeboten werden. Das zeigt, dass d
konjunkturelle Erholung inzwischen auch am
markt angekommen ist. Die Perspektive für

(C (D ung 18. Oktober 2006 0 Uhr chaft sieht heute schon viel erfreulicher aus als vor eiem halben Jahr. Das wurde durch das zusätzliche Engagement aller eteiligten möglich. Ich möchte mich herzlich bei allen etrieben bedanken, die Ausbildungsplätze angeboten aben, aber natürlich auch bei den vielen Mitarbeitern er Kammern, die Klinkenputzen gegangen sind und so usbildungsplätze eingeworben haben. Dank dieses Enagements konnte ein Großteil der Bewerber – wir haten einen Zuwachs um 22 000 zu verzeichnen – versorgt erden. Wir verfügen noch über ein erhebliches Poten ial an ungenutzten Möglichkeiten. Knapp 50 000 och unversorgten Bewerbern stehen weit mehr als 0 000 Angebote zur Verfügung, wobei ich hinzufügen uss, dass sich die 60 000 Angebote nicht ausschließ ich auf die betriebliche Ausbildung beziehen, sondern uch Schulungsmaßnahmen beinhalten. Kurzfristig geht es um die Unterstützung der Nachverittlung im bevorstehenden so genannten fünften Quar al des Ausbildungsjahres. Viele Jugendliche konnten hre Lehrstelle nicht antreten oder brachen ihre Ausbilung ab, weil sie feststellten, dass sie sich falsch entchieden haben. Jetzt besteht also die Gelegenheit – mehr obilität vorausgesetzt –, einen Ausbildungsplatz zu finen. ext Ziel ist nach wie vor, allen ausbildungsfähigen und -willigen Jugendlichen ein Angebot zu machen anzubieten und die Zahl der unvermittelten Bewerber bis zum Jahresende deutlich zu reduzieren. Das ist ein ehrgeiziges, aber realistisches Ziel. Voraussetzung ist, dass alle mit ganzer Kraft ihren Beitrag dazu leisten: die Betriebe und Wirtschaftsverbände, die Kammern und Arbeitsagenturen, aber natürlich auch Bund und Länder sowie jeder, der sich dazu in der Lage sieht. Seitdem ich Bundesminister für Wirtschaft und Technologie bin, weise ich bei jeder Rede, insbesondere vor Vertretern der Verbände, zuletzt gestern beim VDMA, ößten deutschen Wirtschaftsverbände ist, digkeit der betrieblichen Ausbildung sotsache hin, dass dem Auszubildendenberg wieder ein Tal folgt, sodass die sbildungsie kräftige Arbeits die Wirt der einer der gr auf die Notwen wie auf die Ta bzw. Lehrlings Bundesminister Michael Glos Fachkräfte, die heute nicht ausgebildet werden, morgen nicht zur Verfügung stehen. Es ist nicht leicht, die mittelfristige Herausforderung zu meistern. Zu den noch unversorgten Jugendlichen gehören deutlich überproportional schwer Vermittelbare und Bewerber aus früheren Schulentlassjahren. Deswegen nahm die Migrationsbeauftragte der Bundesregierung, Frau Böhmer, an der Diskussion im PaktLenkungsausschuss teil. Für Migrantenkinder gibt es Sondermaßnahmen der Bundesagentur für Arbeit. Die Gründe, warum ein Ausbildungsverhältnis oft nicht zustande kommt, sind mangelhafte Schulabschlüsse, unzulängliche Ausbildungsreife und Defizite im sozialen Umgang. Das alles sind Politikfelder, die nicht vom Wirtschaftsminister bearbeitet werden, sondern für die viele andere zuständig sind. Wir müssen weiter an der Beseitigung dieser Defizite arbeiten. Deswegen ist auch immer die Präsidentin der Kultusministerkonferenz der Länder anwesend. Ich bin der Meinung, dass man schon sehr früh vor der Schulentlassung zu einer Verzahnung kommen muss, indem man den Schülern aufzeigt, was die Wirtschaft braucht, und ihnen einen Einblick in die Wirtschaft ermöglicht. Ich freue mich auf Ihre Fragen und Anmerkungen. Vielen Dank. – Die erste Frage stellt die Kollegin Cornelia Hirsch. Vielen Dank für die Darstellung. – Angesichts der Sit zung des Lenkungsausschusses wurde unter anderem von den Gewerkschaften, die nach wie vor nicht am Pakt beteiligt sind, die Kritik aufgeworfen, dass die Vereinbarungen des Pakts selber nicht genug greifen und die Ausbildungssituation deshalb – das wurde zu Recht bemängelt – immer noch mangelhaft ist. Es wurde auch die Kritik geäußert, dass der Ausbildungspakt eigentlich nur eine Umgehung einer gesetzlichen Ausbildungsumlage ist. Meine Frage lautet: Inwieweit nehmen Sie das zur Kenntnis, inwieweit wird über dieses Problem überhaupt diskutiert und welche anderen Vorschläge haben Sie, um zu verhindern, dass sich die Arbeitgeberseite mit jedem Jahr weiter aus der betrieblichen Ausbildung zurückzieht? Michael Glos, Bundesminister für Wirtschaft und Technologie: Erstens. Es gibt kein Zurückziehen der Arbeitgeberseite. Ich habe gerade anhand von Zahlen dargestellt, dass es verstärkt Angebote – sowohl vonseiten der Mitgliedsbetriebe der Industrieund Handelskammern als auch vonseiten der Handwerkskammern – und mehr Vermittlungen gegeben hat als im Vorjahr. Alles, was von der Wirtschaft versprochen worden ist, wurde eingehalten. Zweitens. Eine Ausbildungsplatzabgabe schafft keinen neuen Arbeitsplatz, sondern sorgt nur für Verärgerung und Resignation in Teilen der Wirtschaft. Das Sys t i h – e z w s l w v s r R d j g T w b u 1 w e w S e a u v c S f t w f m N t f (C (D em, dass sich die Wirtschaft selber engagiert und über hre eigenen Organisationen Ausbildungsplätze einwirbt, at sich bewährt. Drittens. Auch unser duales System der Ausbildung auf der einen Seite im Betrieb, auf der anderen Seite in ntsprechenden Schulen – hat sich bewährt. Auf der ganen Welt beneidet man uns darum. Die Tatsache, dass ir heute Exportweltmeister sind, insbesondere im Ma chinenund Anlagenbau, hängt mit der sehr guten Quaifikation vieler Facharbeiter zusammen. Das möchten ir für die Zukunft so erhalten. Viertens. Wenn die Gewerkschaften damit nicht einerstanden sind, dann ist das ein Problem der Gewerkchaften. Daher bitte ich, mit den Gewerkschaften daüber zu diskutieren. Als Nächster hat das Wort der Kollege Albert upprecht. Herr Minister, die entscheidende Frage ist ja: Wird as Paktziel als solches erreicht? Das Paktziel ist, dass edem ausbildungswilligen und ausbildungsfähigen Juendlichen ein Angebot unterbreitet wird. Michael Glos, Bundesminister für Wirtschaft und echnologie: Wir sind sehr optimistisch. Es wird natürlich immer ieder – selbst in Zeiten, in denen das Angebot an Ausildungsplätzen sehr viel größer ist als die Nachfrage – nvermittelte Bewerber geben. Von dem Gedanken, dass 00 Prozent der Bewerber vermittelt werden, müssen ir uns verabschieden; denn es gibt viele, die nicht für ine Ausbildung geeignet oder qualifiziert sind. Manche issen auch noch nicht, ob sie eine weiterführende chule besuchen wollen oder sich für einen anderen Weg ntscheiden möchten. Zudem ist nicht bekannt, wie viele Altbewerber noch uf den Markt kommen. Ich bitte die Arbeitsagenturen nd die Länder sehr dringend, hierzu konkrete Zahlen orzulegen. Ich möchte es wiederholen: Es gibt hinreihend viele Angebote für den Jahrgang, der jetzt die chule verlassen hat. Unser Problem sind die vielen Altälle, die zuvor insbesondere an Schulungsmaßnahmen eilgenommen haben. Das Bundesbildungsministerium ird zusammen mit den Ländern und der Bundesagentur ür Arbeit eine Erfassung der Altfälle durchführen, dait auch diese Bugwelle abgebaut werden kann. Die nächste Frage stellt die Kollegin Priska Hinz. Priska Hinz EN)





(A) )


(B) )

Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1605600100
Cornelia Hirsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1605600200

(Ernst Hinsken [CDU/CSU]: Sehr gut!)

Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1605600300
Albert Rupprecht (CSU):
Rede ID: ID1605600400
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1605600500
Herr Minister, ich war etwas verblüfft, dass Sie vorge-

ragen haben, die Lage sei nicht so schlecht, wie sie öf-
entlich dargestellt werde. Schließlich haben knapp






(A) )



(B) )


Priska Hinz (Herborn)

50 000 Jugendliche derzeit noch keinen Ausbildungs-
platz. Das sind so viele wie in den letzten Jahren nicht.
Ferner haben Sie darauf hingewiesen, es würden noch
viele Plätze zur Verfügung gestellt, um diese Jugendli-
chen zu versorgen. Dabei wird es sich jedoch vor allen
Dingen um Schulungsmaßnahmen unterschiedlichster
Art handeln. Allerdings kommen die meisten der so ge-
nannten Altbewerber – genau die Gruppe, um die sich
die Zahl der Arbeitslosen erhöht hat – geradewegs aus
solchen Schulungsmaßnahmen.

Deswegen frage ich Sie: Welche Vereinbarungen wur-
den im Rahmen des Ausbildungspaktes getroffen, damit
Schulungsmaßnahmen wie das EQJ insbesondere Altbe-
werbern – nicht etwa Realschülern oder Absolventen mit
höherem Abschluss – zur Verfügung gestellt werden?
Was wurde vereinbart, damit derartige Qualifizierungs-
maßnahmen anerkannt werden und die Jugendlichen ei-
nen Qualifikationsnachweis bzw. eine Zertifizierung
erhalten, sodass sie weitere Ausbildungsschritte an-
schließen und tatsächlich einen Abschluss machen kön-
nen? Die Jugendlichen von einer Schulungsmaßnahme
zur nächsten zu schicken, ohne dass sie einen Abschluss
machen können, bringt uns und den Jugendlichen über-
haupt nichts.

Michael Glos, Bundesminister für Wirtschaft und
Technologie:

Erstens. Im Bundesbildungsministerium werden der-
zeit Vorschläge erarbeitet, wie Maßnahmen der schuli-
schen Ausbildung – Sie haben das geschildert – besser
angerechnet und mit der betrieblichen Ausbildung ver-
zahnt werden können. Das kann immer nur im Einver-
nehmen mit der Wirtschaft geschehen.

Zweitens. Das EQJ ist vor allem für Jugendliche ge-
dacht, die keine hinreichende Qualifizierung und nicht
den erforderlichen Hintergrund – zum Beispiel in
sprachlicher Hinsicht – haben, den man vorweisen kön-
nen muss, wenn man eine Ausbildung beginnt. 60 Pro-
zent der Jugendlichen, die mit EQJ-Maßnahmen begon-
nen haben, konnten zu einem späteren Zeitpunkt ein
reguläres Ausbildungsverhältnis vorweisen. Das ist eine
gute Sache.

Am Anfang Ihrer Ausführungen haben Sie die 50 000
Jugendlichen angesprochen, die dem Ausbildungsmarkt
gegenwärtig noch zur Verfügung stehen. Deswegen
möchte ich Ihnen zur Kenntnis geben, wie sich die Bun-
desagentur für Arbeit, die hier natürlich auch in der Ver-
antwortung steht, zu diesen 50 000 derzeit noch unver-
sorgten Bewerbern äußert. Die Bundesagentur für Arbeit
stellt fest, dass es sich dabei zunächst einmal um 15 000
gemeldete, aber noch unbesetzte Ausbildungsplätze han-
delt. Diese Ausbildungsplätze konnten aus regionalen
Gründen, aus Gründen mangelnder Mobilität oder auf-
grund nicht hinreichender Qualifikation der Bewerber
noch nicht besetzt werden. Das wird man nun in Angriff
nehmen, indem man den Jugendlichen zusätzliche Ange-
bote macht. Darüber hinaus sind in den von Ihnen ange-
sprochenen außerbetrieblichen Ausbildungsprogram-
men, zum Beispiel im Migrantenprogramm der
Bundesagentur für Arbeit, noch 17 000 freie Plätze zu

v
4
d
3
s
k
d
d

t
u
l
d
b
S
s
2
f
W
h
h
v
t
n

T

3
d
s
v
e
b

d
d
a
a
l
d
i
s

e

m
s
l
s
g

(C (D erzeichnen. Zudem hat der Bundesminister für Arbeit 0 000 EQJ-Plätze zur Verfügung gestellt – das sind beeutend mehr Plätze als im letzten Jahr –; davon sind 4 000 noch nicht besetzt. Wenn Sie diese Zahlen zuammenzählen – 15 000 plus 17 000 plus 34 000 –, ommen Sie sogar auf eine Zahl von über 60 000, und as bei 50 000 unversorgten Bewerbern. Das muss man och zueinander bringen können. Die nächste Frage hat der Kollege Willi Brase. Herr Minister, im Bildungsbericht der Kultusminis erkonferenz und des Bundesministeriums für Bildung nd Forschung ist deutlich dargestellt worden, dass mitterweile genauso viele junge Leute in berufsvorbereitenen Warteschleifemaßnahmen sind, wie jedes Jahr eine etriebliche Erstausbildung beginnen. Auf der anderen eite hat das Institut für Arbeitsmarktund Berufsforchung festgestellt, dass immer noch zwischen 25 und 7 Prozent der Unternehmen, die sachlich, fachlich und inanziell fähig sind, auszubilden, nicht ausbilden. ürde es uns gelingen, diese Unternehmen einzubezieen, könnten wir den jungen Leuten – auch denen, die ier auf den Tribünen sitzen – eine ganz andere Bilanz orlegen. Was will die Bundesregierung tun, um die Unernehmen, die in der Lage sind, auszubilden, dies aber icht tun, dazu zu bewegen? Michael Glos, Bundesminister für Wirtschaft und echnologie: Wenn ich die Zahl auswendig weiß, waren es 3 000 Betriebe, die bisher nicht ausgebildet haben und urch Werbemaßnahmen der Arbeitsagentur, aber insbeondere der IHKs und der Handwerkskammern dazu eranlasst worden sind, nunmehr auszubilden. Sie sehen, s wird ständig daran gearbeitet, mehr Betriebe dazu zu ewegen. Wir versuchen auch, über Ausbildungsverbünde und adurch, dass den Betrieben administrative Aufgaben, ie anfallen, wenn man ausbildet, erleichtert oder sogar bgenommen werden, mehr Betriebe dazu zu bringen, uszubilden. Zwangsmaßnahmen gibt es selbstverständich nicht; das würde eine Verstaatlichung der Ausbilung bedeuten. Aus den vorhin geschilderten Gründen st es besser, die Ausbildung in den Händen der Wirtchaft zu belassen. Als Nächster stellt der Kollege Alexander Dobrindt ine Frage. Vielen Dank. – Herr Minister, Sie haben deutlich ge acht, dass die Situation zwar schwierig ist, aber nicht o hoffnungslos, wie wir sie am Anfang des Jahres vieleicht eingeschätzt haben. Das liegt daran, dass man sich ehr frühzeitig bemüht hat, gemeinsam etwas für die Juendlichen zu tun. Das Wirtschaftsministerium, auch der Alexander Dobrindt Wirtschaftsminister persönlich, hat in hohem Maße neue Ausbildungsplätze eingeworben. Aber nicht nur die Betriebe und der Mittelstand, auch der Deutsche Bundestag, die Fraktionen, haben Initiativen gestartet. Die Abgeordneten waren unterwegs, um für zusätzliche Ausbildungsplätze zu werben. Dass diese gemeinsamen Bemühungen Früchte getragen haben, ist eine hervorragende Leistung, die man hier durchaus erwähnen kann. Wir haben in der letzten Wahlperiode gemeinsam – Kollege Willi Brase, die SPD, die Unionsfraktion – das Berufsbildungsgesetz novelliert. (Priska Hinz [Herborn] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was ist mit der rot-grünen Koalition?)

Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1605600600
Willi Brase (SPD):
Rede ID: ID1605600700
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1605600800
Alexander Dobrindt (CSU):
Rede ID: ID1605600900




(A) )


(B) )


Wir haben in diesem Zusammenhang eine gestufte Aus-
bildung in allen Ausbildungsberufen vorgesehen. Wir
wollten dadurch einen Ausbildungsweg schaffen, der es
theorieschwächeren Jugendlichen ermöglicht, einen
Ausbildungsstand zu erreichen, auf den in einer weiteren
Stufe mehr Theorie aufgesetzt werden kann, bis der Ju-
gendliche den geltenden Ausbildungsstandard erreicht.
Wir haben darum gebeten, alle Ausbildungsberufe da-
raufhin zu überprüfen, ob so etwas machbar ist. Wir sind
da auf einem sehr guten Weg: Fast 60 Prozent der Aus-
bildungsberufe sind inzwischen überprüft; bei einer gan-
zen Reihe haben wir das schon umgesetzt.

Meine Frage in diesem Zusammenhang: Herr Minis-
ter, sehen Sie schon Erfolge bei den verkürzten, „abge-
speckten“ Ausbildungsordnungen? Werden zusätzliche
Lehrstellen, gerade für theorieschwächere Jugendliche,
angeboten oder glauben Sie, dass wir hier ein Gesetz auf
den Weg gebracht haben, das wenig erfolgreich ist? Ich
denke, Sie können unter Umständen schon gute Bei-
spiele nennen.

Michael Glos, Bundesminister für Wirtschaft und
Technologie:

Herr Kollege Dobrindt, zum Ersten bedanke ich mich
vor allem dafür, dass Sie mich daran erinnert haben, dass
ich allen Anlass habe, den Kolleginnen und Kollegen
des Deutschen Bundestages, die selbst tätig geworden
sind – nicht für den Bundeswirtschaftsminister, sondern
für die Jugendlichen, die Ausbildungsplätze brauchen –,
zu danken. Ich finde, es ist auch Aufgabe eines Volks-
vertreters, dass er den Wählerinnen und Wählern vor Ort
hilft. Wir haben regional, insbesondere in den struktur-
schwächeren Gebieten, oft große Probleme. Dort zählt
ein Ausbildungsplatz praktisch doppelt.

Zum Zweiten arbeitet mein Haus zusammen mit dem
Bundesministerium für Bildung und Forschung immer
wieder an neuen Ausbildungsordnungen. Wir haben eine
Reihe neuer Berufsbilder kreiert. Daneben haben wir
Ausbildungszeiten von drei Jahre auf zwei Jahre herab-
gesetzt. Ich habe mich aber vor Ort davon überzeugt,
dass es teilweise nicht genügend Bewerber für die neuen
Berufsbilder gibt. Deswegen haben wir noch einmal für
die Ausbildung in diesen neuen Berufsbildern geworben.
Wir fordern natürlich die Kammern und die Verbände
der Wirtschaft auf, auch darauf hinzuwirken.

v
J
a
a
w
A
g
d
d
d
m

d
g
D
E
Z
s
s
u
F
f

z
b
d
n
n
n
W
l

T

g
i
s

a
n
d
K
m
w
r
w
g

j
s
i

(C (D Ich bin der Meinung, dass wir noch bei einer Reihe on Berufen zu einer verkürzten Ausbildung von zwei ahren kommen müssen. Dabei soll modulartig aufeinnder aufgebaut werden und sich stärker immer wieder uf ein bestimmtes Modul konzentriert werden können, odurch der Übergang – das bezieht sich auch auf die nrechnung – zu weiterführenden Bildungseinrichtunen ermöglicht wird. Die Ausbildung muss natürlich mit en Veränderungen in der Wirtschaft und dem Bedarf er Wirtschaft einhergehen; denn der Sinn der Ausbilung besteht ja auch darin, dass man anschließend einen öglichst sicheren Arbeitsplatz erhält. Das Wort hat der Kollege Patrick Meinhardt. Sehr geehrter Herr Minister, Sie haben vorhin die Be eutung gerade auch der Ausbildungsverbünde hervorehoben. In diesem Zusammenhang habe ich eine Frage. er Zentralverband des Deutschen Handwerks hat das ckpunkteprogramm „5000 Plus“ vorgelegt mit dem iel, insbesondere die überbetriebliche Ausbildung zu tärken. Meine erste Frage lautet: Auf welche Resonanz tößt dieses Programm bei der Bundesregierung? Wenn nsere Informationen richtig sind, hat es dazu schon ein achgespräch gegeben, das bislang bedauerlicherweise olgenlos geblieben ist. In diesem Zusammenhang stelle ich noch eine Ergänungsfrage. Es gibt einen erheblichen Modernisierungsedarf, insbesondere bei den überbetrieblichen Ausbilungsstätten, in einer Höhe von ungefähr 40 Millioen Euro. Inwieweit sehen Sie es als notwendig an, inerhalb der nächsten zwölf Monate deutlich mehr Maßahmen für überbetriebliche Ausbildungsstätten in die ege zu leiten und damit auch mehr Ausbildungsmög ichkeiten zu schaffen? Vielen Dank. Michael Glos, Bundesminister für Wirtschaft und echnologie: Nach meiner Information hat das Fachgespräch stattefunden, allerdings nicht auf meiner Ebene. Daher kann ch Ihnen natürlich nicht über alle Einzelheiten des Geprächs berichten; es wird ausgewertet. Wir werden bei den Haushaltsberatungen – ich gehe nschließend in den Haushaltsausschuss – auch für ein eues Programm werben, das wir auflegen wollen, wenn er Deutsche Bundestag dies genehmigt, damit in den ammern mehr Leute angestellt werden – dies soll auch it Mitteln des Europäischen Sozialfonds finanziert erden und die von Ihnen angesprochenen Verbünde vo angebracht werden. Der Kontakt zwischen dem Handerk, also der Praxis, und meinem Haus ist an sich sehr ut. Es gibt allerdings ein Problem. Man sorgt sich schon etzt ein Stück weit um die Zeit, wenn die geburtenchwächeren Jahrgänge die Schule verlassen; das finde ch auch richtig so. Wenn jetzt zu viele Bildungseinrich Bundesminister Michael Glos tungen geschaffen werden, wird zwischen diesen Einrichtungen quasi eine Konkurrenz um die Ausbildung der Jugendlichen ausbrechen. Ich bin der Meinung, dass die praxisnahe Ausbildung in den Ausbildungseinrichtungen der Kammern immer noch Priorität haben muss. Jetzt fragt die Kollegin Nicolette Kressl. Herr Minister, ich möchte Sie zunächst bitten, die Antwort auf die Frage von Herrn Meinhardt um die Information zu ergänzen, dass in den letzten Jahren gerade die Mittel für die überbetrieblichen Ausbildungsstätten, die er angesprochen hat, in den Haushalten deutlich erhöht worden sind und dass im Rahmen der gegenwärtigen Beratungen des Haushalts des Bundesministeriums für Bildung und Forschung in diesem Bereich eine Steigerung zu erwarten ist. Verbinden möchte ich diese Anmerkung mit einer Frage zu den so genannten Altbewerbern – ich halte das für ein problematisches Wort –, also den jungen Menschen, die sich nach mehreren Warteschleifen erneut um einen Ausbildungsplatz bemühen. Ich nennen die Zahlen: Zum ersten Mal ist bei den Bewerbern mit Schulabschlüssen in diesem Jahr ein Rückgang um ungefähr 6,6 Prozent zu beobachten; demgegenüber sind die Zahl der Bewerber mit Schulabschlüssen im letzten Jahr um 8 Prozent und die Zahl der Bewerber mit Schulabschlüssen in noch weiter zurückliegenden Jahren um 15,9 Prozent gestiegen. Die Analyse zeigt, dass die Bugwelle, die wir schon seit langem erwartet haben, jetzt auf dem Ausbildungsmarkt angekommen ist. Dieses Problem dürfen wir nicht nur im Rahmen des Pakts behandeln; hier müssen wir gesondert vorgehen. Ich bitte Sie, zu beschreiben, worüber dazu im Kabinett diskutiert worden ist und welche Lösungsansätze Sie sehen. Michael Glos, Bundesminister für Wirtschaft und Technologie: Zu Ihrem ersten Punkt möchte ich sagen, dass ich es sehr erfreulich finde, Frau Kollegin, dass die Mittel auf dem angesprochenen Gebiet erhöht und verstetigt worden sind. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie sieht sich nicht als Konkurrenzbetrieb zum Bundesbildungsministerium. Die Zusammenarbeit hat sich, wie ich meine, unter der großen Koalition nochmals verbessert. Ich komme zum zweiten Punkt. Die Bildungsministerin Frau Schavan hat dargelegt, dass sie zusammen mit den Ländern und der Bundesagentur für Arbeit ein Programm entwickeln will, um erst einmal die konkreten Zahlen zu ermitteln, die bisher nirgends vorliegen und die wir als Bundesregierung nicht einfach abgreifen können; hier sind wir auf andere angewiesen. Wir wollen wissen, wie groß die Bugwelle wirklich ist. Sie haben bereits erwähnt, dass inzwischen die Zahl der jungen Menschen mit Schulabschlüssen in den letzten Jahren, die sich um einen Arbeitsplatz bemühen, die der Bewer b H d d e E f S e d g n R g f g A d l V M d n T a a b H i I g W A s b d K d p w g (C (D er mit einem Schulabschluss in diesem Jahr übersteigt. ier ist die Frage, wer überhaupt noch einen Ausbilungsplatz will. Möglicherweise wurde schon ein Stuium begonnen oder hat man sich für einen anderen Weg ntschieden. Diese Zahlen, die nur auf der regionalen bene abgefragt werden können, sind bisher nicht ver ügbar. Ich weiß von den Bemühungen meiner Kollegin chavan, dies bis zum Frühjahr aufzuarbeiten. Die nächste Frage stellt die Kollegin Krista Sager. Erlauben Sie mir folgende Vorbemerkung: Ich finde s seltsam, wenn hier Mittelerhöhungen abgefeiert weren, die von der großen Koalition im Rahmen der heutien Haushaltsberatungen in dem zuständigen Ausschuss icht beantragt worden sind. Herr Minister, von einem Kollegen wurde bereits die eform des Berufsbildungsgesetzes aus der Zeit der rotrünen Bundesregierung angesprochen. Durch die Reorm des Berufsbildungsgesetzes wurde die Möglichkeit eschaffen, dass auch eine vollzeitschulische berufliche usbildung durch eine Kammerprüfung anerkannt weren kann. Bisher machen davon nur vier von 16 Bundesändern Gebrauch, indem sie die dafür notwendigen erordnungen erlassen haben. Was tun Sie, um diese öglichkeit in den Ländern bekannter zu machen und ie Länder dazu zu bewegen, die notwendigen Verordungen zu erlassen? Michael Glos, Bundesminister für Wirtschaft und echnologie: Frau Kollegin Sager, niemand feiert hier irgendetwas b; wir referieren über Tatsachen. Mein Haushalt wird nschließend im Haushaltsausschuss des Bundestages eraten. Ab 14 Uhr werde ich dort sein. – Ich sehe, dass err Koppelin, der Mitglied des Haushaltsausschusses st, nickt. Sein Wohlwollen ist mir also schon sicher. ch hoffe, dass auch andere diesem Thema wohlwollend egenüberstehen und sich dafür einsetzen werden. Zu den von Ihnen angesprochenen Möglichkeiten der irtschaft, vorbetriebliche Ausbildungszeiten bei den bschlüssen anzurechnen, hat Frau Ministerin Schavan owohl im Paktlenkungsausschuss als auch heute im Kainett angekündigt, dass sie bei der Wirtschaft verstärkt afür werben will. Wir sind in hohem Maße auf die ammern bzw. auf die Wirtschaft angewiesen. Die nächste Frage stellt die Kollegin Rita Pawelski. Herr Minister, die Begabungen und Talente sind bei en jungen Leuten nicht gleich verteilt. Einige sind eher raktisch veranlagt und könnten dort mehr gefördert erden. Ist es nicht sinnvoll, die praktisch begabten junen Leute durch entsprechende Ausbildungsangebote Rita Pawelski stärker zu unterstützen, damit auch sie ihre Fähigkeiten beweisen können? Michael Glos, Bundesminister für Wirtschaft und Technologie: Ich kann das nur bejahen. Dabei sind auch die einzelnen Berufsverbände stark gefordert. Es gibt schon Ausbildungsmöglichkeiten, die auf einem niedrigeren Level ansetzen und eine kürzere Dauer vorsehen. Dabei ist es aber wichtig, dass sie stärker moduliert werden, dass das angerechnet wird und dass darauf aufbauend eine Ausbildung angeboten wird, in der die Theorie stärker berücksichtigt wird. Die nächste Frage stellt der Kollege Diether Dehm. Herr Bundesminister, ich hatte den Eindruck, dass die Fragen sowohl des Kollegen Willi Brase als auch der Kollegin Nele Hirsch nicht zufriedenstellend beantwortet worden sind. Bei einigen Gelegenheiten ist mir aufgefallen, dass Sie, wenn Sie von der Wirtschaft sprechen, offensichtlich nur die Arbeitgeberseite meinen. Denn auf der einen Seite fordern Sie von uns, den Linken, mit den Gewerkschaften zu reden, und auf der anderen Seite sagen Sie, wir sollten die Wirtschaft nicht verärgern. Ist nicht die Angst vor der Verärgerung der Wirtschaft, in diesem eng gefassten Begriff, eine Ursache dafür, dass wir hinsichtlich der Arbeitslosigkeit in die derzeitige Lage geraten sind? Das ist aber nicht meine eigentlich Frage. Ich bitte Sie nur, mit der Sensibilität, die Ihnen zu Eigen ist, darüber nachzudenken, ob der Begriff Wirtschaft nicht auch auf die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und die Gewerkschaften ausgedehnt werden soll. Wir beide sind ja Mittelständler. Mit einem entsprechenden Empfinden. Ich unterstelle Ihnen bei Ihrem Appell, freiwillig auszubilden, Gutgläubigkeit. Denn wir beide haben bei ähnlichen Appellen in der Vergangenheit zugesagt, darüber nachzudenken, und dann haben wir auch ausgebildet. Das haben auch viele andere kleine und mittelständische Unternehmer getan. Dann aber haben die Konzerne sozusagen die Sahne von der Milch geschöpft. Was die Konzerne angeht, erscheint der Appell, selbst auszubilden, in manchen Fällen wie eine Aufforderung an den Marder im Blutrausch, sich freiwillig eine Maulsperre einzuziehen. Ich finde, dass der Staat viel zu wenig in seinem Instrumentenköfferchen hat, um uns Mittelständler ständig Vorhaltungen zu machen. Darin sind wir uns einig. Aber sollten wir nicht bei den Konzernen etwas mehr staatlichen Zwang anwenden? Michael Glos, Bundesminister für Wirtschaft und Technologie: Vielen Dank, Herr Kollege. Sie geben mir durch Ihre Bemerkungen Gelegenheit, meine Wirtschaftsphilosophie darzulegen. Ich betrachte mich nicht als Bundesminister der Wirtschaft – wie es beispielsweise einen Bundesminister der Verteidigung gibt –, sondern als B f V b S s a W f d h ß d A M B F d w R a g M g m B A M d d i z M s w b g u g d e k T g w s t b (C (D undesminister für Wirtschaft. Zur Wirtschaft gehören ür mich in allererster Linie die Verbraucherinnen und erbraucher wie auch die Arbeitnehmerinnen und Areitnehmer, egal ob sie organisiert sind oder nicht. elbstverständlich sind auch die Funktionäre der organiierten Arbeitnehmer Teil der Wirtschaft. Die Gewerkschaften haben sich selbst aus dem Pakt usgeschlossen, was ich persönlich bedauere. Diese eichenstellungen sind aber schon vor meiner Zeit er olgt. Sie haben ein weiteres Thema angesprochen, nämlich ass zu Zeiten, als sich die Konjunktur gut entwickelt at, im Handwerk gut ausgebildete Fachkräfte von gröeren Firmen und Konzernen abgeworben worden sind, ie selbst nicht ausgebildet haben. Das war ein Ärgernis. ber Sie können die Unternehmen nicht mit staatlichen aßnahmen dazu zwingen auszubilden. Oft hat sich der edarf verändert bzw. erst ergeben. Es gibt auch große irmen – oder Konzerne, wie Sie es ausdrücken –, die in er Ausbildung vorbildlich sind. Es gibt allerdings auch elche, die noch mehr tun könnten. Die nächste Frage hat der Kollege Ernst Dieter ossmann. Frau Sager hat auf die aktuellen Haushaltsberatungen bgehoben. Ich will mir dazu nur die kleine Bemerkung estatten: Als Rot-Grün zusammen war, haben wir die ittel für die Berufsbildung tatsächlich erhöht. Aber es ibt ja immer zwei Wege, wie wir an diese Mittel komen können: Das ist der Bundeshaushalt und das ist die undesagentur für Arbeit, die hier in der Solidarität von rbeitgeberund Arbeitnehmerbeiträgen sehr aktiv ist. an muss beides zusammen sehen. Meine Frage richtet sich auf etwas anderes, nämlich arauf, dass im „Handelsblatt“ jüngst berichtet wurde, ass es einen Zuwachs von jungen Menschen mit Abitur m Bereich der dualen Ausbildungsverhältnisse gibt, und war aufgrund der Studiengebühren, die diese jungen enschen vielleicht davon abhalten könnten, ein Hoch chulstudium anzutreten. Wie schätzen Sie das ein, dass ir nicht nur eine große Gruppe von Altbewerbern haen, sondern auch in die Gefahr geraten könnten, eine roße Gruppe von verdrängten Jugendlichen mit Hauptnd Realschulabschluss zu bekommen, die keinen Zuang zu dem knapper werdenden Gut der dualen Ausbilungsverhältnisse mehr haben werden? Was kann darauf ine Antwort sein, die seitens der Bundesregierung in onzertierter Aktion gegeben wird? Michael Glos, Bundesminister für Wirtschaft und echnologie: Ich habe den gleichen Artikel gelesen, den auch Sie elesen haben. Es kann durchaus sein, dass es immer ieder Veränderungen bei den Absichten gibt, wie man ich beruflich orientiert, auch nach dem Abitur. Die Abiurzeugnisse fallen ja unterschiedlich aus. Es gibt Ausildungsberufe im dualen System, die auch für Abituri Bundesminister Michael Glos enten durchaus interessant sind. Es ist immer die eigene Lebensentscheidung derjenigen oder desjenigen, in welche Richtung sie oder er sich orientiert. Außerdem kann ich mir nicht vorstellen, dass die bisher geforderten Studiengebühren – es gibt dafür ja auch Darlehensmöglichkeiten der KfW usw. – dauerhaft jemanden davon abhalten, zu studieren, wenn er die Absicht und die Qualifikation hat, einen akademischen Beruf zu ergreifen, und dass er dann aus diesem Grund in das duale System wechselt. Aber dieses Verhalten müssen wir sicherlich in Zukunft beobachten und dann die nötigen Konsequenzen, falls es so ist, daraus ziehen. Vielen Dank. – Damit beende ich die Befragung der Bundesregierung. Fragen zu anderen Themenbereichen sehe ich nicht. Ich rufe Tagesordnungspunkt 2 auf: Fragestunde – Drucksache 16/2923 – Wir kommen zunächst zum Geschäftsbereich des Bundesministeriums des Innern. Zur Beantwortung steht der Parlamentarische Staatssekretär Peter Altmaier bereit. Ich rufe Frage 1 des Abgeordneten Dr. Diether Dehm auf: Teilt die Bundesregierung die Auffassung, dass die enormen Unterschiede im Einkommen von Vorstandsmitgliedern einerseits und übrigen Angestellten andererseits von rechtsextremen Parteien benutzt werden, wodurch Rechtsradikalismus sowie der Einzug rechtsextremer Parteien in verschiedene Landtage in Deutschland befördert werden? P Der Bundesregierung liegen keine Erkenntnisse vor, Herr Abgeordneter Dehm, wonach rechtsextreme Parteien eine Diskrepanz der Bezüge von Vorstandsmitgliedern und Angestellten thematisiert hätten. Soweit uns bekannt ist, gehörte dies jedenfalls auch nicht zu den Wahlkampfschwerpunkten dieser Parteien in denjenigen Bundesländern, in denen sie den Einzug in den Landtag in letzter Zeit geschafft haben. Sofern Ihnen, Herr Kollege, jedoch Erkenntnisse über entsprechende Vorgehensweisen von rechtsextremen oder auch von linksextremen Parteien vorliegen sollten, sind wir gerne bereit, entsprechenden Hinweisen nachzugehen. Herr Dr. Dehm, eine Zusatzfrage. Auf welche Empirie, außer auf die Wahlkampfveröf fentlichungen dieser Parteien, stützen Sie denn die Aussage, dass Ihnen dazu keine Erkenntnisse vorliegen? Den Punkt mit den Linksextremen habe ich jetzt einmal überhört. m t s d d r m l f a d s k R U m d z V S o i v v a R d U v d z t f e s o e m t A g m n i (C (D P Wie Ihnen bekannt ist, Herr Kollege, werden die Ak ivitäten – nicht nur die Wahlkampfaktivitäten – von betimmten rechtsextremen und anderen Parteien von den afür vorgesehenen Einrichtungen beobachtet. Das sind ie Informationsquellen, die auch dem Bundesministeium des Innern zur Verfügung stehen. Wir kommen nun zum Geschäftsbereich des Bundes inisteriums der Justiz. Zur Beantwortung steht der Paramentarische Staatssekretär Alfred Hartenbach zur Verügung. Ich rufe die Frage 2 des Abgeordneten Klaus Ernst uf: Wie steht die Bundesregierung zu einer Gesetzesinitiative, die eine Managerhaftung vorsieht, die sich an der entsprechenden Gesetzgebung in den USA und Großbritannien orientiert? Bitte, Herr Staatssekretär. A Herr Kollege Ernst, die von Ihnen angesprochene Geetzesinitiative ist der Bundesregierung bislang nicht beannt, mögen einzelne Diskussionsbeiträge auch in diese ichtung gehen. Diejenigen, die eine Übernahme von S-amerikanischen oder englischen Managerhaftungsodellen fordern, übersehen, dass der Vorstand einer eutschen Aktiengesellschaft nach § 93 des Aktiengesetes bereits – ähnlich wie das Board of Directors in den ereinigten Staaten – bei Verletzungen von Treueoder orgfaltspflichten, die ihm gegenüber der Gesellschaft bliegen, auf Schadensersatz haftet. Die Möglichkeiten n den USA und in Großbritannien, die Haftung durch ertragliche Vereinbarungen mit der Gesellschaft von ornherein oder im Nachhinein einzuschränken, sind ber im deutschen Recht – anders als im amerikanischen echt – deutlich begrenzt. Mit dem Gesetz zur Unternehmensintegrität und Moernisierung des Anfechtungsrechts, dem so genannten MAG, wurde im letzten Jahr zudem die Durchsetzung on Haftungsansprüchen erleichtert. Nach § 148 Abs. 1 es Aktiengesetzes ist es einer Aktionärsminderheit, die usammen über 1 Prozent des Grundkapitals oder Aneile zum Nennbetrag in Höhe von 100 000 Euro verügt, nunmehr möglich, eine Klage beim Landgericht inzureichen mit dem Ziel, Ersatzansprüche der Gesellchaft gegen Vorstandsoder Aufsichtsratsmitglieder der gegen Vorstandsund Aufsichtsratsmitglieder im igenen Namen geltend zu machen. Hat die Aktionärsinderheit mit ihrem Antrag Erfolg, kann sie bei Kos enübernahme durch die Gesellschaft – das steht in § 148 bs. 6 des Aktiengesetzes – den Haftungsanspruch geen den Vorstand selbst und im eigenen Namen sowie it ihrem eigenen Anwalt durchsetzen. Durch die deutliche Herabsetzung der Schwelle des otwendigen Anteilsbesitzes zur Zulässigkeit der Klage st es den institutionellen Anlegern sowie größeren Pri Parl. Staatssekretär Alfred Hartenbach vatanlegern jederzeit möglich, eine Haftungsklage gegen den Vorstand anzustrengen, wenn sie einen schweren Pflichtenverstoß des Vorstandes annehmen, den der Aufsichtsrat nicht verfolgen will. Aber auch klagewillige Kleinaktionäre können sich in einem Aktionärsforum des elektronischen Bundesanzeigers sammeln und so Mitstreiter für das Erreichen gesetzlicher Quoren gewinnen, um eine Zulassungsklage einzuleiten. Es bleibt abzuwarten – diese Möglichkeit gibt es, wie gesagt, erst seit dem vergangenen Jahr –, ob sich die Regelungen in der Praxis bewähren und zu einer angemessenen Verfolgung von Haftungsansprüchen gegen den Vorstand und einzelne Vorstandsmitglieder beitragen werden. Derzeit liegt daher aus Sicht der Bundesregierung ein Grund für eine weitere Übernahme US-amerikanischer oder britischer Regelungsvorbilder nicht vor. Aber Sie dürfen versichert sein, dass wir, das Bundesministerium der Justiz, die Entwicklung beobachten werden. Eine Nachfrage, bitte schön, Herr Ernst. Erste Frage: Teilen Sie die Auffassung, dass zum ge genwärtigen Zeitpunkt die Haftungsbestimmungen in den USA im Vergleich zu den bei uns geltenden, neuen gesetzlichen Bestimmungen schärfer sind? Zweite Frage: Können Sie sich vorstellen, dass dann, wenn eine solche verschärfte Haftungsregelung gelten würde, möglicherweise Aktivitäten und Entscheidungen von Vorständen unterblieben, die anderenfalls dazu führen, dass massenhaft Boykottmaßnahmen gegen bestimmte Produkte ergriffen werden, weil die Bevölkerung das Agieren von bestimmten Aktiengesellschaften – ich denke in diesem Zusammenhang beispielsweise an die Deutsche Bank, die AEG und ähnliche Fälle – nicht mehr akzeptiert? A Herr Kollege Ernst, zu Ihrer ersten Nachfrage. Ich habe darauf hingewiesen, dass die US-amerikanischen und die britischen Gesellschaften, hier vor allen Dingen die Vorstände, die Möglichkeit haben, im Vorhinein, bei Vertragsschluss, oder auch später, jegliche Haftung auszuschließen. Ich weiß nicht, ob es für uns in Deutschland erstrebenswert wäre, eine solche US-amerikanische Regelung zu übernehmen. Zu Ihrem zweiten Punkt möchte ich Folgendes sagen: Ich glaube, wir können ungetreuen Vorstandsmitgliedern mit den legalen Mitteln des Strafrechts durchaus wirkungsvoll begegnen. Ob und inwieweit zum Beispiel Arbeitgebervertretungen von den ihnen zustehenden Rechten Gebrauch machen oder ob sich einzelne Arbeitnehmerinnen oder Arbeitnehmer zu irgendwelchen Maßnahmen, die Sie angesprochen haben, zusammenfinden, unterliegt nicht der Beurteilung durch das Bundesministerium der Justiz und die Bundesregierung. Sie haben sicher Verständnis dafür, dass ich mich mit einer Mei n e m P V H B d s s D s B B s L c v t a p b m t B g w m s f z B B r d S v d g L (C (D ungsäußerung nicht in die Angelegenheiten anderer inmischen möchte. Wir kommen zum Geschäftsbereich des Bundes inisteriums der Finanzen. Zur Beantwortung steht die arlamentarische Staatssekretärin Barbara Hendricks zur erfügung. Ich rufe die Frage 3 der Abgeordneten Cornelia irsch auf: Aus welchem Grund hält es die Bundesregierung für gerechtfertigt, die Anbieter von Nachhilfeunterricht durch Befreiung von der Umsatzsteuer staatlich zu subventionieren und damit auf Steuereinnahmen, die für das öffentliche Bildungswesen verwendet werden könnten, zu verzichten? D Frau Kollegin Hirsch, mit der Umsatzsteuerbefreiung es Nachhilfeunterrichts durch private Anbieter wird dieer den entsprechenden Leistungen von juristischen Peronen des öffentlichen Rechts im Ergebnis gleichgestellt. ie Steuerbefreiung beruht auf der für alle EU-Mitglied taaten verbindlichen Vorschrift des Art. 13 Teil A Abs. 1 uchstabe i der 6. EG-Richtlinie. Eine Aufhebung der efreiung wäre deshalb ein Verstoß gegen Gemein chaftsrecht. Auch wäre eine partielle Besteuerung der eistungen privater Anbieter nicht möglich. Einer solhen Regelung steht der auch im Umsatzsteuersystem erankerte Grundsatz entgegen, dass gleichartige Leisungen nicht unterschiedlich besteuert werden dürfen. Frau Hirsch, Sie haben eine Nachfrage? Ja, danke schön. – Damit sind wir faktisch in der Situ tion, dass über das Steuerrecht anerkannt wird, dass das rivate Anbieten von Nachhilfe quasi Teil des allgemein ildenden Schulsystems ist. An der Stelle stellt sich für ich die Frage, wie die Bundesregierung solch eine Si uation mit dem Grundsatz vereinbaren will, dass der ildungszugang und auch der Bildungserfolg unabhänig vom Geldbeutel der Eltern sein sollten. Die Zahlen, onach für Nachhilfe teilweise 100 Euro im Monat oder ehr von den Eltern zur Verfügung gestellt werden müs en, sind bekannt. Wie das beispielsweise ALG-II-Empängerinnen oder -Empfänger bezahlen sollen, ist mir umindest schleierhaft. Ich wüsste gerne, wie sich die undesregierung dazu positioniert. D Sie, Frau Kollegin Hirsch, schließen aus dem Steuer echt, dass wir die privat erteilte Nachhilfe dem Bilungsauftrag der öffentlichen Hand gleichstellen. Dieser chlussfolgerung will ich nicht folgen; denn es ist selbsterständlich klar, dass die öffentliche Hand, namentlich ie Länder, den Bildungsauftrag, den uns die Verfassung ibt, auszuüben haben. Falls die Länder nicht in der age sind, einen Unterricht zu gewährleisten, der tat Parl. Staatssekretärin Dr. Barbara Hendricks sächlich allen Kindern, unabhängig vom Geldbeutel ihrer Eltern, gleiche Chancen gibt, so haben die Länder dies abzustellen. Das ist ihre Aufgabe nach der Verfassung. Bitte schön. Mir liegt auch die Umsatzsteuerrichtlinie 112 vor. Da rin steht ganz klar, dass Anbieter von Nachhilfe den Einrichtungen gleichgestellt sind. Das ist eine Richtlinie, die von Bundesseite eingebracht wurde. Sie haben auf die soziale Problematik aus meiner Sicht keine zufriedenstellende Antwort gegeben. Die zweite Frage, die sich stellt, ist: Wer beurteilt eigentlich, was im Rahmen des Nachhilfeunterrichts gelehrt wird? Im Prinzip ist es so, dass der Bund durch diese Bestimmung im Steuerrecht bestimmten Trägern ermöglicht, Nachhilfeunterricht anzubieten, obwohl die schulpolitische Kompetenz eigentlich auf Landesebene angesiedelt ist. Die Steuergesetze des Bundes stellen darauf aber überhaupt nicht ab. Meine Frage: Wie sieht es mit einer Qualitätssicherung, mit einer politischen Kontrolle in Bezug auf Nachhilfeunterricht aus? D Es gibt – jedenfalls für den Bund – keinerlei Möglichkeit, eine Qualitätssicherung bei privaten Nachhilfeinstituten vorzunehmen. Wenn man dies wollte, wäre dies nach unserer Verfassung wiederum Aufgabe der Länder bzw. der Schulaufsichtsbehörden. Allerdings schließen die Eltern privatrechtliche Verträge zugunsten ihrer Kinder mit einem solchen Institut ab. Dies unterliegt nach meinem Rechtsverständnis nicht der Aufsicht durch den Schulträger, es sei denn, es liegen Verstöße vor, zum Beispiel strafrechtlicher Art; dann müsste der Staat selbstverständlich eingreifen. Im Übrigen gilt: Es sind freie Vertragspartner und es gelten zivilrechtliche Bedingungen. Eine weitere Nachfrage möchte die Kollegin Enkelmann stellen. Unabhängig von der Zuständigkeit der Länder gibt es den Bildungsbericht der Bundesregierung. In einer Vorstudie dazu ist dringend angemahnt worden, sich dem Thema Nachhilfe zuzuwenden. Warum spielt das Thema Nachhilfe im Bildungsbericht der Bundesregierung keine Rolle? D Frau Kollegin, diese Frage kann ich Ihnen nicht beantworten, weil das Bundesministerium der Finanzen für den Bildungsbericht der Bundesregierung nicht zustän d z d b w m d z d I W z z n f a E f r D r d s B z A B F w d g a (C (D ig ist. Ich werde aber veranlassen, dass Ihre Frage vom uständigen Ministerium schriftlich beantwortet wird. (Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Ich bedanke mich!)

Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1605601000
Patrick Meinhardt (FDP):
Rede ID: ID1605601100




(A) )


(B) )

Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1605601200
Nicolette Kressl (SPD):
Rede ID: ID1605601300
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1605601400
Krista Sager (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1605601500

(Heiterkeit bei der FDP)

Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1605601600
Rita Pawelski (CDU):
Rede ID: ID1605601700




(A) )


(B) )

Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1605601800
Dr. Jörg-Diether Dehm-Desoi (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1605601900
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1605602000
Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD):
Rede ID: ID1605602100




(A) )


(B) )

Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1605602200
Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1605602300
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1605602400
Dr. Jörg-Diether Dehm-Desoi (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1605602500
Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1605602600
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1605602700
Alfred Hartenbach (SPD):
Rede ID: ID1605602800




(A) )


(B) )

Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1605602900
Klaus Ernst (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1605603000
Alfred Hartenbach (SPD):
Rede ID: ID1605603100
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1605603200
Dr. Barbara Hendricks (SPD):
Rede ID: ID1605603300
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1605603400
Cornelia Hirsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1605603500
Dr. Barbara Hendricks (SPD):
Rede ID: ID1605603600




(A) )


(B) )

Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1605603700
Cornelia Hirsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1605603800
Dr. Barbara Hendricks (SPD):
Rede ID: ID1605603900
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1605604000
Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1605604100
Dr. Barbara Hendricks (SPD):
Rede ID: ID1605604200


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1605604300

Dann kommen wir zum Geschäftsbereich des Bun-

esministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Ver-
raucherschutz.

Die Fragen 4 und 5 der Abgeordneten Bärbel Höhn
erden schriftlich beantwortet.

Wir kommen zum Geschäftsbereich des Bundes-
inisteriums der Verteidigung. Zur Beantwortung steht

er Parlamentarische Staatssekretär Christian Schmidt
ur Verfügung.

Ich rufe die Frage 6 des Abgeordneten Bonde auf:
Wann beabsichtigt die Bundesregierung, die ersten bzw.

letzten nuklearwaffenfähigen Tornadoflugzeuge außer Dienst
zu stellen, und kann die Bundesregierung definitiv ausschlie-
ßen, dass in dieser Legislaturperiode Entscheidungen getrof-
fen werden, die darauf hinauslaufen, den Eurofighter zum Nu-
klearwaffenträger nachzurüsten?

C
Christian Schmidt (CSU):
Rede ID: ID1605604400


Frau Präsidentin! Sehr geehrter Herr Kollege Bonde,
hre Frage beantworte ich wie folgt: Die Nutzung des

affensystems Tornado ist in reduzierter Stückzahl bis
um Jahr 2020 geplant. Grundsätzlich sind alle Luftfahr-
euge der Jagdbombervariante des Waffensystems Tor-
ado hinsichtlich der Zielstruktur befähigt, Nuklearwaf-
en zu tragen. Es ist derzeit nicht geplant und es werden
uch keine Vorkehrungen getroffen, das Waffensystem
urofighter für einen Einsatz mit Nuklearwaffen zu be-

ähigen.

Ich darf im Übrigen auf die Antwort der Bundesregie-
ung vom 7. Juli 2004 auf die schriftliche Frage 44,
rucksache 15/3609, sowie auf die Antwort der Bundes-

egierung auf die Fragen 20 und 21 der Kleinen Anfrage
er Fraktion Die Linke vom 6. Februar 2006, Druck-
ache 16/568, verweisen.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1605604500

Herr Bonde, möchten Sie eine Nachfrage stellen? –

itte schön.


Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1605604600

Herr Staatssekretär, mich interessiert, inwieweit es

utrifft, dass es in der Koalition Überlegungen gab, den
usstieg aus der nuklearen Teilhabe im Weißbuch des
undesministeriums der Verteidigung festzuschreiben.
alls es diese Überlegungen tatsächlich gab: Warum
urde dies verworfen?

C
Christian Schmidt (CSU):
Rede ID: ID1605604700


Herr Kollege Bonde, Sie stellen eine Frage, die
rundsätzlich mit der Frage, die ich im Anschluss zu be-
ntworten habe, zusammenhängt, Stichwort: Weißbuch.






(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretär Christian Schmidt
Bei der Beantwortung von Frage 6 gerade wollte ich Ih-
nen erklären, wieso ich über den Inhalt des Weißbuchs
heute nichts sage. Ich möchte in meinen Antworten kon-
sistent bleiben. Das gilt auch bezüglich Ihrer Frage zu
diesem Sachverhalt.

Ich kann nur folgende Ankündigung machen: Das
Weißbuch wird dem Parlament nach der Kabinettssit-
zung nächste Woche – dort soll es vom Bundeskabinett
verabschiedet werden – in gedruckter Form zur Verfü-
gung stehen.

Zu Ihren Spekulationen über die möglichen Elemente,
die in der Diskussionsphase der Erstellung des Weiß-
buchs eine Rolle gespielt haben, kann ich im Hinblick
auf diesen einen Punkt mitteilen, dass das nicht der Fall
gewesen ist.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1605604800

Eine Nachfrage des Kollegen Koppelin.


Dr. h.c. Jürgen Koppelin (FDP):
Rede ID: ID1605604900

Herr Staatssekretär, Sie selbst haben eben die Lebens-

dauer der Tornados angesprochen. Können Sie das noch
konkreter machen, indem Sie mir die Frage beantworten,
mit wie viel Kampfwertsteigerung und mit welchem fi-
nanziellen Umfang ich beim Tornado rechnen muss?

C
Christian Schmidt (CSU):
Rede ID: ID1605605000


Herr Kollege Koppelin, Sie wissen, dass die Kampf-
wertsteigerung der Tornados nicht ursächlich und nicht
inhaltlich mit der Frage der Nuklearfähigkeit zu tun hat.


(Jürgen Koppelin [FDP]: Aber Sie haben das so beantwortet!)


Die Nuklearfähigkeit, die bereits jetzt bei einem Teil
bzw. in der Jagdbomberversion besteht, wird bis zum
Jahr 2020 erhalten bleiben. Über die in diesem Zeitraum
bis zum Jahr 2020 und darüber hinaus notwendigen In-
vestitionen in den Erhalt des Waffensystems kann ich
keine verbindlichen zahlenmäßigen Aussagen machen.
Ich verweise darauf, dass wir zu gegebener Zeit, falls
solch eine Verbesserung notwendig sein sollte, mit den
entsprechenden Anträgen in das Parlament bzw. in den
Haushaltsausschuss kommen werden.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1605605100

Die zweite Nachfrage des Kollegen Bonde.


Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1605605200

Herr Staatssekretär, nach diesen Ausführungen würde

mich interessieren, ob die Bundesregierung die zum Bei-
spiel vom IAEO-Generalsekretär al-Baradei oder auch
im jüngsten Blix-Bericht geäußerte Einschätzung teilt,
dass es schwierig ist, andere Staaten davon zu überzeu-
gen, auf Atomwaffen zu verzichten, wenn man selbst
solche Waffen besitzt, unter deren Schutz steht oder be-
wusst formuliert, dass man sie für die eigene Sicherheit
für unverzichtbar hält.

d

V
t
d
I
B
l
ä
d
s
r

e

d
A
s
W
g

H

t
B
f
d
a
w
r

B

A
d
u
d
e
K
g

(C (D C Herr Kollege Bonde, Sie wissen, dass wir Teil eines erteidigungsbündnisses, der NATO, sind, das eine Stra egie hat, bei der, wohl mit rückläufiger Tendenz, auch ie Nuklearkomponente eine Rolle spielt. Ich darf die in hrer Frage vielleicht vorhandene Unterstellung, die undesrepublik Deutschland besitze Nuklearwaffen, al erdings zurückweisen. Das ist nicht der Fall. Eine Vernderung wird sich an dem orientieren, was die Strategie es Bündnisses ist und was die außenpolitischen Interesenlagen für unser Land unter Beachtung des Völkerechts sind. Jetzt gebe ich das Wort dem Kollegen Koppelin, der inen Antrag zur Geschäftsordnung stellen möchte. Frau Präsidentin, der Herr Staatssekretär hat angekün igt, dass er zum Weißbuch keine Auskunft geben wird. uch die bisherigen Auskünfte zu den durchaus interes anten Fragen des Kollegen Bonde waren in keiner eise ausreichend. Ich beantrage, den Bundesverteidi ungsminister herbeizurufen. (Beifall bei der FDP, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Christian Schmidt (CSU):
Rede ID: ID1605605300
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1605605400
Dr. h.c. Jürgen Koppelin (FDP):
Rede ID: ID1605605500


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1605605600

Gibt es dazu Wortmeldungen?


(Jürgen Koppelin [FDP]: Bei der Besetzung der großen Koalition nicht!)


err Kollege Grund.


Manfred Grund (CDU):
Rede ID: ID1605605700

Ich widerspreche für die CDU/CSU-Bundestagsfrak-

ion dem Antrag des verehrten Kollegen Koppelin, den
undesverteidigungsminister herbeizuzitieren. Ich emp-

inde die Darlegungen, die der Staatssekretär beim Bun-
esverteidigungsministerium gemacht hat, als völlig
usreichend. Ich sehe für meine Fraktion nicht die Not-
endigkeit, den Bundesverteidigungsminister herbeizu-

ufen.


(Jürgen Koppelin [FDP]: Okay, dann stimmen wir auch ab!)



Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1605605800

Die Kollegin Enkelmann möchte sich nicht äußern. –

itte schön.


Petra Ernstberger (SPD):
Rede ID: ID1605605900

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

uch nach meiner Auffassung waren die Darlegungen,
ie der Herr Staatssekretär gemacht hat, so ausführlich
nd ausreichend, dass der Herr Minister hier nicht unbe-
ingt persönlich anwesend sein muss und die Zitierung
igentlich verzichtbar ist. Die Frage des Herrn Kollegen
oppelin ist entsprechend beantwortet worden. Ich
laube auch nicht, dass der Herr Minister hier eine an-






(A) )



(B) )


Petra Ernstberger
dere Position beziehen wird, als es sein Staatssekretär
jetzt im Vorfeld getan hat.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1605606000

Ich lasse jetzt, da es keine weiteren Wortmeldungen

gibt, über den Antrag des Kollegen Koppelin abstim-
men. Wer für den Antrag des Kollegen Koppelin ist, der
möge bitte seine Hand heben. – Gegenstimmen?


(Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Das reicht ja mal wieder nicht!)


Das ist sehr eindeutig. Wir erwarten also das Erscheinen
des Herrn Verteidigungsministers. Ich unterbreche die
Sitzung.


(Unterbrechung von 14.00 bis 14.15 Uhr)



Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1605606100

Die Sitzung ist wieder eröffnet.

Die nächste Nachfrage stellt der Kollege Werner
Hoyer.


Dr. Werner Hoyer (FDP):
Rede ID: ID1605606200

Frau Präsidentin, die Situation ist ein bisschen

schwierig; denn der Minister hat die Antworten, die der
Staatssekretär vorhin gegeben hat, nicht hören können.
Aber die Abstimmung innerhalb der Bundesregierung
wird so perfekt sein, dass der Minister jetzt trotzdem ant-
worten kann.

Der Staatssekretär hatte großen Wert auf Konsistenz
gelegt. Die Frage ist: Ist es konsistent, die Nuklearfähig-
keit der Tornados bis zu deren Auslaufen 2020 für erfor-
derlich zu halten, während für das Nachfolgemodell
Eurofighter von vornherein keinerlei Nuklearfähigkeit
für erforderlich gehalten wurde? Ist das nicht inkonsis-
tent? Müsste man nicht erwarten, dass das Weißbuch
darüber Aufklärung gibt?


(Jürgen Koppelin [FDP]: Sehr gute Frage!)


Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister der Verteidi-
gung:

Herr Abgeordneter, zunächst möchte ich Sie um Ver-
ständnis dafür bitten, dass ich jetzt nicht inhaltlich zum
Weißbuch Stellung nehme. Denn Sie wissen, dass die
Bundesregierung beabsichtigt, in der nächsten Woche,
am 25. Oktober, das erste Mal seit 1994 diesbezüglich
eine Entscheidung zu treffen. Danach werden wir im
Parlament darüber debattieren.

Zu Ihrer konkreten Frage: Die Konzeption ist zurzeit
so, dass die Trägerfähigkeit durch vorhandene Flug-
zeuge, durch Tornados, gewährleistet wird. Auch wenn
wir 180 Eurofighter zur Verfügung haben werden, wer-
den wir bei der Bundeswehr weiterhin Tornados einset-
zen, um unseren bestehenden internationalen Verpflich-
tungen nachzukommen.


(Dr. Werner Hoyer [FDP]: Darf ich nachfragen?)


f


s

g

s
i
u
n
D
D

w
D
d
d
z
s
i
n

g

ü
l
n
d
e
d
z
B
W
d
n

t
l

(C (D Nein. Sie haben nur die Möglichkeit zu einer Nach rage. (Jürgen Koppelin [FDP]: Auch ich habe noch eine Frage!)

Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1605606300

Auch Sie haben schon eine Nachfrage zur Frage 6 ge-
tellt.

Jetzt kommen wir zur Frage 7 des Kollegen Bonde:
Auf welche Ausweitung der Möglichkeiten eines Einsat-

zes der Bundeswehr im Innern hat sich die Bundesregierung
im Weißbuch geeinigt und inwieweit ist dabei vorgesehen,
dass die Bundeswehr, zum Beispiel zur Sicherung des Luft-
oder Seeraums, Waffengewalt anwenden kann und darf?

Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister der Verteidi-
ung:

Herr Kollege Bonde, ich habe schon darauf hingewie-
en, dass die förmliche Verabschiedung des Weißbuchs
n der Kabinettssitzung am 25. Oktober vorgesehen ist
nd wir vorher nicht zu inhaltlichen Themen Stellung
ehmen. Wir werden nach dieser Verabschiedung eine
ebatte im Parlament über das Weißbuch führen. Diese
ebatte wird mit einer Regierungserklärung eingeleitet.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1605606400

Eine Nachfrage des Kollegen Koppelin.


Dr. h.c. Jürgen Koppelin (FDP):
Rede ID: ID1605606500

Herr Minister, der Kollege Bonde hatte nachgefragt,

orauf sich die Koalition im Weißbuch geeinigt hat.
arf ich erstens aus Ihrer Antwort schließen – sonst wür-
en Sie ja nicht auf diese Art und Weise antworten –,
ass sich die Koalition noch nicht geeinigt hat? Darf ich
weitens fragen, wie, da das Weißbuch sicher Ihre Hand-
chrift, das heißt Ihre persönlichen Vorstellungen, be-
nhalten sollte, Ihre persönlichen Vorstellungen als Mi-
ister dazu sind?

Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister der Verteidi-
ung:

Herr Abgeordneter, ich kann gut verstehen, dass Sie
ber diesen Weg den Inhalt des Weißbuchs erfragen wol-
en. Ich bitte Sie aber um Verständnis, dass ich darauf
icht eingehen kann. Ich habe das Weißbuch dem Chef
es Kanzleramtes zugeleitet. Daraus ersehen Sie, dass
ine Abstimmung stattgefunden hat. Ich gehe davon aus,
ass die Bundesregierung im Rahmen ihrer Kabinettssit-
ung am nächsten Mittwoch – es ist beabsichtigt, sie im
undesverteidigungsministerium durchzuführen – das
eißbuch verabschiedet. Ich bitte Sie um Verständnis,

ass ich vorher nicht zu inhaltlichen Fragen Stellung
ehme.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1605606600

Eine Nachfrage des Abgeordneten Bonde.


Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1605606700

Herr Minister, Sie selbst waren langjähriger Parlamen-

arier in einem Landtag und Sie wissen, dass in Deutsch-
and die Armee dem Parlament besonders unterstellt ist.






(A) )



(B) )


Alexander Bonde
Wie hätten Sie persönlich als Mitglied eines Landespar-
lamentes reagiert, hätte Ihnen die Landesregierung in ver-
gleichbarer Situation mitgeteilt, dass sie die Darlegung
ihrer Vorgehensweise bei einem Sachverhalt, der beson-
dere Parlamentsaffinität hat, so lange verweigert, bis die
Regierung diesbezüglich etwas beschließt? Finden Sie
nicht, dass Sie an dieser Stelle mit dem Parlament etwas
offener hätten kommunizieren können?

Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister der Verteidi-
gung:

Herr Abgeordneter, angesichts der Art, wie der eine
oder andere Abgeordnete über dieses Thema spricht,
habe ich nicht den Eindruck, dass dieses Thema nicht of-
fen kommuniziert wird. Ein Vergleich mit der Landes-
politik ist gerade bei einer solchen bundespolitischen
Frage schwer anzustellen.

Ich will unterstreichen, dass es – nach meiner Erinne-
rung – seit 1969 Praxis ist, dass die Bundesregierung in
zeitlichen Abständen zur Sicherheitspolitik Deutsch-
lands und zur Zukunft der Bundeswehr ein Weißbuch
verabschiedet und dass über dieses Dokument der Bun-
desregierung im Parlament eine Debatte stattfindet.
Diese sachliche Form der inhaltlichen Auseinanderset-
zung wird einer Parlamentsarmee gerecht.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1605606800

Eine Frage der Abgeordneten Birgit Homburger.


Birgit Homburger (FDP):
Rede ID: ID1605606900

Herr Minister, ich möchte direkt an das anschließen,

was Sie gerade gesagt haben. Das Weißbuch ist ein au-
ßen- und sicherheitspolitisches Grundsatzdokument. Seit
1994 – Sie haben darauf hingewiesen, dass in diesem
Jahr das letzte Weißbuch von einer Regierung vorgelegt
wurde – hat sich etliches erheblich geändert. Bei der
Bundeswehr gab es mehrere Strukturreformen. Vor die-
sem Hintergrund haben Sie selbst immer wieder öffent-
lich geäußert, dass es einen dringenden Diskussionsbe-
darf inhaltlicher Art gibt. Deshalb habe ich folgende
Frage an Sie: Warum wird die Diskussion nicht vor der
Verabschiedung des Weißbuchs durch die Bundesregie-
rung hier im Parlament geführt? Es macht doch keinen
Sinn, etwas zu verabschieden und es anschließend dem
Parlament vorzulegen. So können Sie Ihrem eigenen An-
spruch, das Parlament und die Öffentlichkeit in eine Dis-
kussion einzubinden, nicht gerecht werden.


(Beifall bei der FDP)


Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister der Verteidi-
gung:

Frau Abgeordnete, ich denke, dass wir diesem An-
spruch gerecht werden können. Es ist selbstverständlich
unsere Absicht – das kann ich unterstreichen –, infolge
dieses Weißbuchs eine sicherheitspolitische Debatte zu
führen. Es handelt sich um ein Dokument der Bundesre-
gierung, über das im Parlament natürlich diskutiert wird.

In einem Punkt kann ich das, was Sie gesagt haben,
nur unterstützen. 1994 gab es noch keine Auslandsein-
sätze, weder auf dem Balkan noch am Horn vor Afrika

n
S
w
w
S
B
s
b

w
w
o
e
d
z
w
v
v
D
t
s

g

z
s
e
w
v
s
d
m
e
w
n
e

E
r
B
E

g

t
K
l
f
f

(C (D och in Afghanistan noch im Kongo noch im Libanon. ie sehen also, dass sich im Hinblick auf die Aufgabenahrnehmung viel verändert hat. Daher finde ich es gut, enn die Bundesregierung eine sicherheitspolitische tandortbestimmung vornimmt sowie die Zukunft der undeswehr beschreibt und wenn darüber – selbstver tändlich nach der Verabschiedung – im Parlament deattiert wird. Eine Frage des Kollegen Wolfgang Gehrcke. Herr Minister, meinen Sie nicht auch, dass es besser äre, wenn man zuerst eine öffentliche Debatte führen ürde, in der sich alle Beteiligten, inklusive der Abgerdneten, äußern können, wenn in der Gesellschaft zurst ein wirklicher Disput darüber stattfinden würde und ie Bundesregierung am Ende dieses öffentlichen Proesses, wenn die Meinungen bekannt sind, zu einer Beertung, zu einem Urteil kommen und das Weißbuch orlegen würde? So laufen Sie doch Gefahr, dass andere ersuchen, das, was Sie vorlegen, wieder zu verändern. as wird Ihnen nicht erspart bleiben. Ihr Weg ist nicht ransparent und die Debatten werden nicht konstruktiv ein. Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister der Verteidiung: Herr Abgeordneter, ich denke, es ist sinnvoll, das beiubehalten, was in der Bundesrepublik Deutschland chon eine gewisse Tradition hat, nämlich, dass zunächst inmal in der Bundesregierung ein Konsens hergestellt ird, dass dann von der Bundesregierung ein Weißbuch erabschiedet wird und anschließend eine parlamentariche Debatte und ein öffentlicher Disput darüber stattfinen. Sinn und Zweck des Weißbuchs ist, dass wir uns it den sicherheitspolitischen Themen öffentlich noch twas stärker auseinander setzen. Das halte ich für notendig und wichtig. Deshalb wünsche ich mir, dass wir ach der Verabschiedung durch die Bundesregierung ine sicherheitspolitische Debatte führen können. Eine Frage des Kollegen Königshaus. Herr Bundesminister, unabhängig von der Art der ntscheidungsfindung frage ich: Wie ist denn nun – daauf bezog sich die ursprüngliche Frage des Kollegen onde – Ihre persönliche Haltung zu einem möglichen insatz der Bundeswehr im Innern? Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister der Verteidiung: Ich weiß nicht, inwiefern die Fragestunde das weiter rägt. Ich will Ihnen nur sagen, dass wir im Rahmen der oalition eine klare Vereinbarung getroffen haben, die autet, dass aufgrund der Entscheidung des Bundesverassungsgerichtes zum Luftsicherheitsgesetz gegebenenalls Klarstellungsbedarf im Hinblick auf eine grundge Bundesminister Dr. Franz Josef Jung setzliche Änderung besteht. Das bezieht sich auf die Luftund Seesicherheit. Dieser Punkt wird federführend vom Bundesinnenminister – er ist für eine Verfassungsänderung zuständig – bearbeitet. Ich gehe davon aus, dass wir hier noch innerhalb dieses Jahres eine entsprechende Initiative vorlegen können. (Hellmut Königshaus [FDP]: Ich habe nach Ihrer Haltung gefragt!)

Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1605607000
Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1605607100
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1605607200
Hellmut Königshaus (FDP):
Rede ID: ID1605607300




(A) )


(B) )


– Die habe ich Ihnen doch gerade deutlich gemacht.


(Erich G. Fritz [CDU/CSU]: Das sind keine Fragen zur Ausgangsfrage! Das ist eine allgemeine Debatte! – Gegenruf des Abg. Jürgen Koppelin [FDP]: Darüber entscheidet die Präsidentin und nicht ein Abgeordneter der Koalition!)



Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1605607400

Dann haben wir noch eine Nachfrage des Kollegen

Alexander Bonde.


Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1605607500

Herr Minister, ich bin durch Ihre Antwort auf meine

Frage und auch durch Ihre Antworten auf die Fragen der
Kollegen nicht schlauer geworden und frage daher noch
einmal: Welche Position haben Sie als Bundesverteidi-
gungsminister hinsichtlich der Änderung des Grundge-
setzes und welche Rolle spielt dabei die Anwendung von
Waffengewalt der Bundeswehr zur Sicherung des Luft-
und Seeraums in der Bundesrepublik Deutschland?

Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister der Verteidi-
gung:

Herr Abgeordneter, ich will das noch einmal unter-
streichen. Dieses Thema geht meines Erachtens ein
Stück über die Fragestunde und Ihre Frage zum Weiß-
buch hinaus. Aber ich will es Ihnen noch einmal darle-
gen, damit Sie vielleicht – das formulieren Sie ja selbst
so – schlauer werden.

Das Bundesverfassungsgericht hat entschieden, dass
ein Einsatz beispielsweise zur Abwehr terroristischer
Angriffe aus der Luft möglich ist, aber dass dafür nach
Art. 35 des Grundgesetzes keine militärischen Mittel
eingesetzt werden dürfen. Nun hat das Bundesverfas-
sungsgericht es auch als zulässig angesehen, dass zum
Beispiel unbemannte oder nur mit Terroristen besetzte
Flugzeuge abgeschossen werden dürfen. Das geht mit
polizeilichen Mitteln nicht. Deshalb ist, glaube ich, eine
grundgesetzliche Änderung notwendig. Dann können in
Zukunft zum Schutz der Bevölkerung und zur Abwehr
derartiger Angriffe die Fähigkeiten der Bundeswehr ein-
gesetzt werden. Das betrifft die Luft- und Seesicherheit.
Darüber haben wir uns in der Koalitionsvereinbarung
verständigt. Ich meine, dass wir das Grundgesetz in die-
ser Richtung ändern sollten.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1605607600

Die letzte Frage hat der Kollege Hoyer.

f
I
r
n
e
t
d
g
a
p

g

d
d
h
l
E
a
e

m

s

B
g

H
d
s

H

(C (D Danke, Frau Präsidentin. – Ich habe noch eine Nach rage zur Konsistenz der Argumentation, Herr Minister. ch habe Verständnis für den Anspruch der Bundesregieung, dass sie im eigenen Verantwortungsbereich zuächst einmal ihre Haltung zum Weißbuch definiert und s dann erst dem Parlament vorlegt. Aber ist es konsisent, dem Parlament und übrigens auch dem Ausschuss ie Auseinandersetzung über diese Fragen zu verweiern, wenn gleichzeitig seit heute Morgen um 8.31 Uhr uf der Internetseite der Zeitung „Die Zeit“ der komlette neue Text des Weißbuches steht? (Beifall bei der FDP und der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Jürgen Koppelin [FDP]: Hört! Hört!)

Dr. Werner Hoyer (FDP):
Rede ID: ID1605607700

Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister der Verteidi-
ung:

Herr Abgeordneter, ich bitte um Verständnis dafür,
ass ich dazu keine Stellung nehme. Ich kann nur sagen,
ass ich es dem Chef des Bundeskanzleramtes zugeleitet
abe, um die Kabinettssitzung vorzubereiten. Ich habe
eider Gottes schon im Zusammenhang mit dem ersten
ntwurf erfahren müssen, dass Dinge ohne unser Zutun
n die Öffentlichkeit gelangt sind. Das ist, wie ich finde,
in bedauerlicher Vorgang, der nicht zu akzeptieren ist.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1605607800

Wir kommen zum Geschäftsbereich des Bundes-

inisteriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Ich rufe die Frage 8 der Kollegin Haßelmann auf:
Welche Kenntnisse hat die Bundesregierung nach der von

Bundestag und Bundesrat beschlossenen Verlagerung der
Kompetenz für das Heimrecht an die Bundesländer im Zuge
der Föderalismusreform zum derzeitigen Stand der Planung
und Umsetzung für Heimgesetzgebungen in den einzelnen
Ländern und wie bewertet die Bundesregierung diese?

Zur Beantwortung steht der Parlamentarische Staats-
ekretär Dr. Hermann Kues zur Verfügung.

Dr
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1605607900


Sehr geehrte Frau Präsidentin, Frau Kollegin
aßelmann, mit Ihrer Erlaubnis beantworte ich Ihre bei-
en Fragen aufgrund des Sachzusammenhangs gemein-
am.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1605608000

Dann rufe ich auch noch die Frage 9 der Kollegin

aßelmann auf:
Welche Kenntnisse hat die Bundesregierung über Koordi-

nierungsinstrumente oder -prozesse der Länder in Fragen des
Heimrechts, die darauf abzielen, dass auch bei der zukünfti-
gen Ausgestaltung der Länderheimgesetze Standards nicht zu
sehr voneinander abweichen – ähnlich der bisherigen Vorge-
hensweise der Bund-Länder-Arbeitsgruppe –, wie es die Ant-
wort auf die Fragen 24 und 25 der Abgeordneten Elisabeth
Scharfenberg in der Fragestunde vom 8. März 2006

(Plenarprotokoll 16/21, Seite 1615 f.) nahe legte?







(A) )



(B) )

Dr
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1605608100


Zunächst möchte ich darauf hinweisen, dass das
Heimrecht lediglich aus Art. 74 Abs. 1 Nr. 7 des Grund-
gesetzes herausgenommen worden ist, das heißt aus dem
Bereich der öffentlichen Fürsorge, also aus dem öffent-
lich-rechtlichen Bereich, und damit nicht vollständig auf
die Länder übertragen worden ist. Nach Auffassung der
Bundesregierung bedarf es allerdings der raschen Klä-
rung, welche Teile des Heimrechts weiterhin in den
Kompetenzbereich des Bundes gehören.

Das Bundesministerium für Familie, Senioren,
Frauen und Jugend hat den notwendigen Dialog mit den
Ländern eingeleitet. Am 18. September dieses Jahres hat
ein erstes Gespräch in Berlin stattgefunden. Ein weiteres
Gespräch ist für Ende November vorgesehen. Nach
Kenntnis der Bundesregierung sind die Bundesländer
gegenwärtig in Gespräche eingetreten – allerdings noch
ohne eine zentrale Koordinierung – mit dem Ziel, sich
auf gemeinsame Eckpunkte zur Weiterentwicklung des
Heimrechts zu verständigen. Eine Erörterung dieses
Themas ist unter anderem im Rahmen der Arbeits- und
Sozialministerkonferenz am 16./17. November dieses
Jahres vorgesehen. Konkrete Ergebnisse, die Gegen-
stand einer Bewertung durch die Bundesregierung sein
könnten, liegen gegenwärtig logischerweise noch nicht
vor.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1605608200

Frau Haßelmann, Sie haben eine Nachfrage? – Bitte

sehr.


Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1605608300

Vielen Dank, Herr Staatssekretär. – Ich habe folgende

Nachfrage: Welchen Rechtsstatus wird das bisher bun-
deseinheitliche Heimrecht genießen, sofern nur einige
einzelne, jedoch nicht alle Bundesländer von ihrer Ge-
setzgebungskompetenz in Bezug auf das Heimrecht Ge-
brauch machen?

Dr
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1605608400


Ich hatte erwähnt, dass die Zuständigkeit für den öf-
fentlich-rechtlichen Teil des Heimrechts – das betrifft
vor allen Dingen die Bestimmungen gewerberechtlicher
Natur – an die Länder übertragen worden ist, sodass der
Bund hier keine Regelungen mehr treffen kann. Der pri-
vatrechtliche Teil des Heimrechts allerdings – das be-
trifft insbesondere die Regelungen des Heimvertrages –
verbleibt nach unserer Auffassung in der Kompetenz des
Bundes. Da dieser Bereich zur konkurrierenden Gesetz-
gebung gehört, können die Länder Regelungen treffen,
wenn und soweit der Bund von seinem Gesetzgebungs-
recht nicht abschließend Gebrauch gemacht hat. Ansons-
ten ist es Aufgabe der Länder, entsprechende Regelun-
gen zu schaffen.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1605608500

Sie haben eine weitere Nachfrage? – Bitte schön.

S
d
g
g
s
d
d
R

u
a
r
s
t
s

B
J

h
K
P
d
Z
b
d
g

z
P
E
c
e
w
s
s
d
d

f
d
d

b
w
b
s
d
w

g
n

(C (D Vielen Dank für Ihre Antwort, Herr Staatssekretär. – ie haben in Ihrer Antwort davon gesprochen, dass es ringend geboten ist, zu einer raschen Lösung zu gelanen, da es im Kontext der Föderalismusreform und aufrund der Komplexität des Heimrechts zu großer Verunicherung darüber gekommen ist, welche Bereiche emnächst in die Kompetenz des Bundes und welche in ie Kompetenz der Länder fallen und wie die einzelnen echtsbereiche voneinander abgegrenzt werden. Ich habe zwei Nachfragen: Was tut Ihr Ministerium, m sowohl die betroffenen Menschen, ihre Angehörigen ls auch die Träger und Verbände, die von diesen Ändeungen im Rahmen der Föderalismusreform betroffen ind, darüber aufzuklären, wie sich die rechtliche Situaion im Moment darstellt? Wie gehen Sie mit der enttandenen Verunsicherung um? Dr. Wir versuchen, erst gar keine Verunsicherung entste en zu lassen bzw. sie dadurch zu beheben, dass wir zur oordinierung mit den Ländern eingeladen und unsere osition dargestellt haben. Denn wir meinen in der Tat, ass zunächst einmal geklärt werden muss, wer welche uständigkeiten hat. Dieses Treffen hat am 18. Septemer dieses Jahres stattgefunden. Weil es dabei auch um ie Klärung komplizierter verfassungsrechtlicher Fragen ing, wurden das BMI und das BMJ beteiligt. Die Länder haben den Wunsch geäußert, unter Einbeiehung ihrer Verfassungsressorts eine gemeinsame osition zu erarbeiten. Das wird eine Zeit lang dauern. nde November dieses Jahres findet die nächste Besprehung statt. Wir sind guter Dinge, dass wir uns dann auf inen gemeinsamen Weg verständigen können. Wie Sie issen, ist es im Heimrecht immer üblich gewesen, dass ich Bund und Länder miteinander abstimmen. In dieem Bereich können wir auf eingefahrene Regelungen er Koordinierung zurückgreifen. Von daher glaube ich, ass wir zu einem guten Ergebnis kommen können. Ich sage ausdrücklich, dass sich die Bundesregierung ür möglichst einheitliche Qualitätsstandards im Bereich er stationären Altenpflege einsetzen wird. Ich denke, ieses Signal an die Träger ist wichtig. Des Weiteren haben wir Wert darauf gelegt, die Entürokratisierung fortzuentwickeln. Natürlich machen ir uns auch Gedanken darüber, wie man das Heimrecht esser an die Praxis anpassen kann. Hierzu führen wir eit längerem Gespräche. Diese müssen im Hinblick auf ie verfassungsrechtlichen Bedingungen fortgeführt erden. Da Sie, Herr Staatssekretär, beide Fragen der Kolle in Haßelmann zusammen beantwortet haben, hat sie och eine dritte Nachfrage. Herr Staatssekretär, Sie haben gerade formuliert, dass großes Interesse daran besteht, einheitliche Qualitätsstandards beizubehalten. Das gilt insbesondere für die stationäre Pflege, zum Beispiel in Altenhilfeeinrichtungen. In den vergangenen Wochen und Monaten waren eine ganze Reihe öffentlicher Einlassungen zu vernehmen. Dabei war mein Eindruck, dass man ein ziemlich starkes regionales Gefälle feststellen konnte. Im Kern geht es darum, dass man sich in einzelnen Bundesländern vorstellen könnte, die Fachkraftquote zu senken und darüber hinaus für die Menschen, die Transferleistungen wie Sozialhilfe beziehen, Änderungen im Hinblick auf die Lebenssituation in Heimen und anderen stationären Einrichtungen vorzunehmen, diese beispielsweise in Mehrbettzimmern unterzubringen. Ich will das jetzt nicht im Einzelnen ausführen. Wie bringt sich die Bundesregierung hier ganz konkret mit dem Ziel ein, einheitliche Qualitätsstandards zu erhalten? Dr Sie haben es selbst wiederholt: Wir legen Wert auf einheitliche Qualitätsstandards und sind diesbezüglich guter Dinge. Wir werden entsprechende Richtlinien mit erarbeiten, an denen man sich orientieren kann. Im Übrigen sollte man zunächst einmal abwarten, ob es nicht auch einen positiven Wettbewerb zwischen den Ländern geben wird, was die Qualität der Betreuung und Unterbringung in Heimen angeht; darüber ist – auch in anderen Zusammenhängen – viel diskutiert worden. Man muss hier differenzieren. Ich gehe davon aus, dass einige Länder beispielhaft zeigen werden, wie man die Dinge im Sinne der Bewohner von Heimen organisieren und regeln kann. Aber ich gebe auch gern zu, dass es offene Fragen gibt, die jetzt angegangen werden müssen und zu denen wir schnellstmöglich Regelungen brauchen, um die für die Träger wie für die Betroffenen in den Heimen denkbaren Unsicherheiten zu beseitigen. Noch eine Nachfrage, bitte schön. Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Herr Staatssekretär, werden Sie das Parlament bzw. den Fachausschuss, der die Übertragung der Zuständigkeit für das Heimrecht an die Länder insgesamt kritisch gesehen hat, weiterhin von sich aus offensiv – auch über die Bund-Länder-Gespräche – informieren oder werden wir immer wieder im Rahmen von parlamentarischen Initiativen nachfragen müssen? Sehen Sie das als Ihre Aufgabe an? Zum Zweiten: Haben Sie Erkenntnisse darüber, ob Verbände, Initiativen oder Betroffene nach Beschlussfassung verfassungsrechtliche Bedenken anmelden wollen? Dr Von Letzterem habe ich keine Kenntnis. g t A m a n d b k u t D D m o V t s s E e V s d g V t s g A g e d D O z e n g w l (C (D Was das sonstige Verfahren angeht, haben wir eine ute Tradition. Ich will mich hier ausdrücklich verpflichen, dass wir auch von uns aus informieren. Aber der usschuss muss das selbstverständlich auch wollen, er uss sich das auf die Tagesordnung setzen. Ich hätte ber auch kein Problem damit, wenn Sie immer wieder achfragen. Das Parlament ist durchaus auch dazu da, ie Regierung immer wieder in die richtige Richtung zu ewegen. Darauf freue ich mich dann. (Britta Haßelmann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ich auch!)

Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1605608600
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1605608700
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1605608800




(A) )


(B) )

Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1605608900
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1605609000
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1605609100
Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1605609200
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1605609300


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1605609400

Damit verlassen wir diesen Geschäftsbereich und

ommen zu dem des Bundesministeriums für Wirtschaft
nd Technologie. Zur Beantwortung steht der Parlamen-
arische Staatssekretär Peter Hintze zur Verfügung.

Die Fragen 10 und 11 des Abgeordneten Werner
reibus werden schriftlich beantwortet.

Ich komme zur Frage 12 des Abgeordneten
r. Diether Dehm:

Teilt die Bundesregierung die Auffassung, dass die Vor-
standsgehälter teilweise in keinem Verhältnis zur Leistung
und Verantwortung – Stichwort Managerhaftung – der Vor-
stände stehen?

P
Peter Hintze (CDU):
Rede ID: ID1605609500

Frau Präsidentin! Lieber Herr Kollege Dr. Dehm, es

bliegt nicht der Bundesregierung, einzuschätzen, ob die
ergütung eines Vorstandsmitglieds einer deutschen Ak-

iengesellschaft in einem angemessenen Verhältnis zu
einen Leistungen steht. Es ist die Aufgabe des Auf-
ichtsrates, über die Höhe der Vergütung zu entscheiden.
r hat dabei dafür zu sorgen, dass die Gesamtbezüge des
inzelnen Vorstandsmitglieds in einem ausgewogenen
erhältnis zu seinen Aufgaben und zur Lage seiner Ge-
ellschaft stehen.

Um die Transparenz für die Aktionäre zu stärken, hat
er Gesetzgeber mit dem Vorstandsvergütungs-Offenle-
ungsgesetz die Pflicht eingeführt, die Einkünfte der
orstandsmitglieder börsennotierter Aktiengesellschaf-

en detailliert offen zu legen. Verlangt wird die Auf-
chlüsselung in erfolgsunabhängige und erfolgsbezo-
ene Komponenten sowie solche mit langfristiger
nreizwirkung wie etwa Aktienoptionen. Die neuen Re-
elungen sind seit dem 11. August 2005 in Kraft und
ntsprechend auf die Jahres- und Konzernabschlüsse für
ie Geschäftsjahre ab dem 1. Januar 2006 anzuwenden.
ie Anteilseigner können allerdings auf die individuelle
ffenlegung der Einkünfte der Vorstandsmitglieder ver-

ichten.

Vergütung und Haftung haben nicht unmittelbar mit-
inander zu tun. So wird weder nach ausländischem
och nach deutschem Recht für eine nicht gute, der Ver-
ütung nicht angemessene Leistung gehaftet. Gehaftet
ird immer für Unredlichkeiten und Sorgfaltspflichtver-

etzungen.






(A) )



(B) )


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1605609600

Sie haben eine Nachfrage, bitte schön.


Dr. Jörg-Diether Dehm-Desoi (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1605609700

Herr Staatssekretär, ich will die Frage einmal auf Sie

persönlich – und auch den Minister – zuspitzen: Was
glauben Sie, wie es bei den Menschen ankommt, wenn
a) Aktienkurssteigerungen dazu führen, dass die Mana-
gergehälter steigen, und b) Entlassungen, durch die eine
große Zahl von Menschen arbeitslos und ärmer wird,
fast automatisch zu eben diesen Kurssteigerungen füh-
ren, die sich positiv auf die Managergehälter auswirken?

Meinen Sie nicht, dass dieses Unwohlsein und teil-
weise auch die Feindseligkeit in der Bevölkerung gegen-
über den Institutionen dieses Staates und der Demokratie
– ich hatte das mit der ersten Frage schon angedeutet –
den Staat auf den Plan rufen müssten, dass man das also
nicht alleine in die Hand der Aktionäre legen sollte? Ich
denke, die Zukunft unserer Gattung mit den zwei Beinen
auf diesem Planeten liegt zu einem großen Teil in den
Händen von Aktionären. Ich finde: zu viel.

P
Peter Hintze (CDU):
Rede ID: ID1605609800


Der Gesetzgeber hat damals auf Anregung der Bun-
desregierung mit dem Vorstandsvergütungs-Offenle-
gungsgesetz – meiner Erinnerung nach getragen von al-
len Fraktionen der Koalition und der Opposition – die
Grundlage dafür geschaffen, dass in diesem Bereich
mehr Transparenz herrscht. Eine Folge dieser Transpa-
renz ist natürlich, dass in den allermeisten Fällen auch
eine Diskussion – betriebsöffentlich oder gesamtgesell-
schaftlich – über die Angemessenheit der Vergütung
stattfindet. Nach unserer Rechtsordnung sind bei einer
Unangemessenheit die Konsequenzen durch die Auf-
sichtsräte zu ziehen. Insofern hat der Gesetzgeber das
Seine hierzu getan.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1605609900

Sie haben eine weitere Nachfrage.


Dr. Jörg-Diether Dehm-Desoi (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1605610000

Sie meinen, das reicht?

P
Peter Hintze (CDU):
Rede ID: ID1605610100


Ich glaube, dass der Gesetzgeber damit die ihm oblie-
genden Pflichten vollumfänglich wahrgenommen hat.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1605610200

Damit sind wir bei der Frage 13 des Kollegen Klaus

Ernst:
Sieht die Bundesregierung gesetzlichen Handlungsbedarf,

um die enormen Einkommensunterschiede zwischen Vor-
standsmitgliedern und den übrigen Angestellten eines Unter-
nehmens zu verhindern?


Peter Hintze (CDU):
Rede ID: ID1605610300

Frau Präsidentin, höflichkeitshalber erlaube ich mir,

darauf hinzuweisen, dass die Frage des Kollegen Klaus

E
A
h
d
w

d
d
n
R
V
d
d
b
H
s
d
e

d
g
d
A
s
g
r

i
z
2
d
g

d
b
s
t
t

m
M
M
m

m

b

(C (D rnst den gleichen Sachverhalt betrifft, sodass sich die ntwort in dem einen oder anderen Punkt mit der vorergehenden Antwort deckt, weil die Meinung der Bunesregierung unabhängig vom Fragesteller gleich ist, enn die Frage gleich lautet. Antwort auf die Frage 13: Nach Auffassung der Bunesregierung obliegt es nicht dem Gesetzgeber, die Höhe er Vergütung eines bestimmten Vorstandsmitglieds eier deutschen Aktiengesellschaft zu regulieren. Es ist zu echt Aufgabe des Aufsichtsrates, über die Höhe der ergütung zu entscheiden. Er hat dabei dafür zu sorgen, ass die Gesamtbezüge des einzelnen Vorstandsmitgliees in einem ausgewogenen Verhältnis zu seinen Aufgaen und zur Lage der Gesellschaft stehen. Wie ich der omepage Ihrer Fraktion entnommen habe, geben Sie elbst an, Mitglied in einem Aufsichtsrat zu sein. Ich enke, dass Sie die Pflichten und Aufgaben, die daraus rwachsen, aus eigener Tätigkeit gut kennen. Um die Transparenz für die Aktionäre zu stärken, hat er Gesetzgeber mit dem Vorstandsvergütungs-Offenleungsgesetz eine Pflicht zur detaillierten Offenlegung er Einkünfte von Vorstandsmitgliedern börsennotierter ktiengesellschaften eingeführt. Verlangt wird die Auf chlüsselung in erfolgsunabhängige und erfolgsbezoene Komponenten sowie solche mit langfristiger Aneizwirkung, wie etwa Aktienoptionen. Die neuen Regelungen sind seit dem 11. August 2005 n Kraft und dementsprechend auf die Jahresund Konernabschlüsse für die Geschäftsjahre ab dem 1. Januar 006 anzuwenden. Die Anteilseigner können auf die inividuelle Offenlegung der Einkünfte von Vorstandsmitliedern verzichten. Herr Ernst, bitte schön. Herr Kollege Hintze, ich gehe davon aus, dass Ihnen as Mitbestimmungsrecht und damit auch die Tatsache ekannt ist, dass die Vertreter der Arbeitnehmer im Aufichtsrat wegen der doppelt so vielen Vertreter der Aneilseigner und aufgrund der Tatsache, dass auch Leiende vertreten sind, nie die Mehrheit haben können. Meine erste Frage lautet: Kann ich Ihre Antwort auf eine Frage so verstehen, dass Sie beabsichtigen, das itbestimmungsrecht dahin gehend zu ändern, dass die itbestimmung der Arbeitnehmer eine echte Mitbestimung werden könnte? P Die rechtlichen Grundlagen sind der Bundesregierung ekannt. Ihre konkrete Frage beantworte ich mit Nein. Bitte schön, Sie haben eine zweite Nachfrage. Ja. – Man kann nachlesen, dass sich Mitglieder der Bundesregierung in der Öffentlichkeit kritisch darüber äußern, dass die Vorstandsbezüge bei einigen Unternehmen in den letzten Monaten und Jahren exorbitant gestiegen sind. Ich erwähne zum Beispiel die Deutsche Bahn, an der der Bund nicht unwesentlich beteiligt ist und bei der er auch im Aufsichtsrat vertreten ist. Nachdem ich einerseits kritische Nachfragen der Bundesregierung zur Kenntnis genommen und andererseits Ihre Antwort in der Weise verstanden habe, dass die Bundesregierung nicht beabsichtigt, einzugreifen, könnte ich doch davon ausgehen, dass die Aussagen in der Öffentlichkeit schlichtweg dem widersprechen, was die Bundesregierung insgesamt wirklich meint. P Davon können Sie nicht ausgehen, lieber Herr Kollege. Hier sind zwei Sachverhalte scharf voneinander zu trennen. Das eine ist die Angemessenheit der Vorstandsbezüge in konkreten Fällen, die auf der gesetzlichen Grundlage des Vorstandsvergütungs-Offenlegungsgesetzes logischerweise zu einer solch öffentlichen Diskussion geführt hat. Daran beteiligen sich natürlich auch Verantwortliche in der Politik. Das andere ist der Aufsichtsrat als Regelungsort, der die Rechte des Unternehmens wahrzunehmen und über die Angemessenheit der Vergütung zu entscheiden hat. Eine Nachfrage des Kollegen Alexander Ulrich. Herr Staatssekretär, Sie haben gesagt, es sei Aufgabe des Aufsichtsrates und weniger Aufgabe der Politik, hierüber zu entscheiden. Nun wissen wir, dass zum Beispiel Ihr Parteifreund Friedrich Merz in einigen Aufsichtsräten vertreten ist. Da die Unterscheidung zwischen politischen und wirtschaftlichen Aufgaben, die viele Abgeordnete des Bundestages wahrnehmen, verschwimmt, frage ich: Ist es vorstellbar, dass die Bundesregierung den Abgeordneten wenigstens eine Empfehlung dazu gibt, was eine geeignete Vergütung für Vorstände sein könnte? Das wäre ein Weg, wie Politik indirekt Einfluss nehmen könnte. P Eine solche Empfehlung wird die Bundesregierung nicht abgeben, Herr Kollege. Damit sind wir bei der Frage 14 der Abgeordneten Eva Bulling-Schröter: m v w o e n g e s a L O u g k d g d A s g r R s f d f z n n t s w n M u b w V d U s (C (D Teilt die Bundesregierung die Auffassung, dass durch unverhältnismäßig hohe Vorstandsgehälter die Ertragskraft eines Unternehmens und damit dessen langfristige Entwicklung geschwächt werden? P Frau Präsidentin, es geht wieder um denselben Sach erhalt. Das sage ich vorher, damit Sie über eine teileise wortgleiche Antwort nicht verwundert sind. Es obliegt nicht der Bundesregierung, einzuschätzen, b die Vergütung eines bestimmten Vorstandsmitglieds iner deutschen Aktiengesellschaft im Vergleich zu seien Leistungen unverhältnismäßig ist. Es ist die Aufabe des Aufsichtsrates, über die Höhe der Vergütung zu ntscheiden. Er hat dabei dafür zu sorgen, dass die Geamtbezüge des einzelnen Vorstandsmitglieds in einem usgewogenen Verhältnis zu seinen Aufgaben und zur age der Gesellschaft stehen. Die gesetzlich berufenen rgane der Aktiengesellschaft, Vorstand, Aufsichtsrat nd Hauptversammlung, haben bei ihren Entscheidunen das Wohl der Gesellschaft, also auch ihre Ertragsraft und Entwicklung zu berücksichtigen. Um die Transparenz für die Aktionäre zu stärken, hat er Gesetzgeber mit dem Vorstandsvergütungs-Offenleungsgesetz eine Pflicht zur detaillierten Offenlegung er Einkünfte von Vorstandsmitgliedern börsennotierter ktiengesellschaften eingeführt. Verlangt wird die Auf chlüsselung in erfolgsunabhängige und erfolgsbezoene Komponenten sowie solche mit langfristiger Aneizwirkung, wie etwa Aktienoptionen. Die neuen egelungen sind seit dem 11. August 2005 in Kraft und ind entsprechend auf Jahresund Konzernabschlüsse ür die Geschäftsjahre ab dem 1. Januar 2006 anzuwenen. Die Anteilseigner können auf die individuelle Ofenlegung der Einkünfte von Vorstandsmitgliedern verichten. Frau Bulling-Schröter, eine Nachfrage. Da meine Frage nicht beantwortet wurde, muss ich achfragen. Es ging darum, ob die Bundesregierung icht meint, dass die langfristige Entwicklung eines Unernehmens durch unverhältnismäßig hohe Gehälter gechwächt wird. Da Sie sich offensichtlich um die Beantortung dieser Frage drücken, stelle ich meine Frage och einmal. Es geht um ein ganz aktuelles Bespiel. Die Siemensanager verzichten auf 30 Prozent ihres Einkommens, m für die Tausenden von Mitarbeiterinnen und Mitareitern der Firma BenQ, deren Arbeitsplätze vernichtet erden sollen, wenigstens Geld für einen Sozialplan zur erfügung zu stellen. Das ist ein Beweis dafür, dass iese hohen Gehälter langfristig die Entwicklung von nternehmen eben nicht sichern, sondern im Grunde chädigen. P Die Bundesregierung nimmt erfreut die Entscheidung von Siemens zur Kenntnis, teilt aber nicht den Schluss, den Sie daraus ziehen. Ich komme zu meiner zweiten Frage. Zurzeit wird von den Unternehmen eine Arbeitszeitverkürzung ohne Lohnausgleich propagiert und deren Durchsetzung massiv gefördert. Vonseiten der Bundesregierung habe ich hinsichtlich der Durchsetzung von Lohnkürzungen eher eine positive statt einer negativen Stellungnahme gehört. Wenn das so ist, dann bin ich der Meinung, dass die Bundesregierung diese langfristige Entwicklung in Sachen Löhne von Beschäftigten genauso sieht wie wir, aber in Sachen Managergehälter eben nicht. P Frau Präsidentin, das war eine Meinungsäußerung. Ich habe keine Frage herausgehört. (Eva Bulling-Schröter [DIE LINKE]: Ob Sie das so sehen!)

Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1605610400
Klaus Ernst (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1605610500

(Beifall bei der LINKEN)

Peter Hintze (CDU):
Rede ID: ID1605610600
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1605610700




(A) )


(B) )

Klaus Ernst (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1605610800

(Beifall bei der LINKEN)

Peter Hintze (CDU):
Rede ID: ID1605610900
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1605611000
Alexander Ulrich (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1605611100

(Beifall bei der LINKEN)

Peter Hintze (CDU):
Rede ID: ID1605611200

(Heiterkeit bei der LINKEN)

Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1605611300
Peter Hintze (CDU):
Rede ID: ID1605611400
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1605611500
Eva-Maria Bulling-Schröter (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1605611600




(A) )


(B) )

Peter Hintze (CDU):
Rede ID: ID1605611700
Eva-Maria Bulling-Schröter (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1605611800
Peter Hintze (CDU):
Rede ID: ID1605611900


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1605612000

Die Frage war, ob Sie das so sehen.

P
Peter Hintze (CDU):
Rede ID: ID1605612100


Ich habe Ihre Darstellung trotz konzentrierten Zuhö-
rens inhaltlich nicht richtig verstanden. Deswegen habe
ich den Fragegehalt nicht erkannt.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1605612200

Dann kommt die Frage der Kollegin Enkelmann.


Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1605612300

Herr Kollege, Sie haben sehr zu Recht darauf auf-

merksam gemacht, dass der Aufsichtsrat eine besondere
Verantwortung wahrnimmt. Mein Kollege Ernst hat
schon darauf verwiesen, dass die Bundesregierung bei-
spielsweise auch im Aufsichtsrat der Deutschen Bahn
AG vertreten ist.

Halten Sie die sehr drastisch gestiegenen Gehälter des
Vorstandes der DB AG angesichts der Leistung der
DB AG für angemessen, die sich in Fahrpreiserhöhun-
gen, Streckenausdünnung, dem Betrieb des rollenden
Materials auf Verschleiß usw. ausdrückt?

P
Peter Hintze (CDU):
Rede ID: ID1605612400


Die Bundesregierung kommentiert die Höhe einzel-
ner Vorstandsbezüge nicht. Das ist allein Angelegenheit
der Gesellschaft.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1605612500

Eine Frage des Kollegen Dr. Diether Dehm.

I
I
s
ß
t

m

w
r
v
v
r
d
z


W
ü
S
s
s
n
v
h
m
w
M
r
g

m

w
d
i
S
w
t
v
n
s
d
h
v
u

d
i

(C (D Lassen Sie mich anders fragen, Herr Staatssekretär. ch kenne Ihre Biografie ein bisschen und weiß, dass bei hnen auch Ethik eine große Rolle spielt. Haben Sie Vertändnis dafür, dass es in der Bevölkerung darüber groen Unmut gibt, oder würden Sie das als Sozialneid abun? (Erich G. Fritz [CDU/CSU]: Das ist doch keine Frage an die Bundesregierung!)

Dr. Jörg-Diether Dehm-Desoi (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1605612600

P
Peter Hintze (CDU):
Rede ID: ID1605612700

Ziel des Vorstandsvergütungs-Offenlegungsgesetzes

ar, für mehr Transparenz zu sorgen. Dass die Transpa-
enz auch zu Diskussionen in der Bevölkerung führt, war
om Gesetzgeber ebenfalls beabsichtigt und ist damals
on allen Fraktionen des Deutschen Bundestages für
ichtig gehalten worden. Welche Folgerungen daraus in
en einzelnen Unternehmen gezogen werden, bleibt ab-
uwarten.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1605612800

Eine Frage des Kollegen Ernst.


Klaus Ernst (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1605612900

Herr Staatssekretär, wir hören auf der einen Seite
ich habe es bereits angesprochen – sehr drastische
orte aus der Regierung über die dieser Meinung nach

bertriebenen Gehaltserhöhungen und auf der anderen
eite Ihre Stellungnahme, die den Eindruck erweckt, als
tünden die öffentlichen Äußerungen in krassem Wider-
pruch zu dem, was wirklich getan wird. Welche Maß-
ahmen wollen Sie ergreifen, um das der Bevölkerung
erständlich zu machen, die zunehmend den Eindruck
at, dass die Politiker und damit auch die Regierungs-
itglieder untätig zuschauen, wie das Volk verarmt,
ährend sich die Vorstände kräftig bedienen? Welche
aßnahmen wollen Sie ergreifen, um in der Bevölke-

ung zumindest den Eindruck zu erwecken, dass die Re-
ierung etwas tut?

P
Peter Hintze (CDU):
Rede ID: ID1605613000

Die Regierung arbeitet sehr konsequent daran, die

irtschaftliche Entwicklung im Lande, die Chancen auf
em Arbeitsmarkt und die Stärkung unserer Wirtschaft
nsgesamt voranzubringen. Die Zahlen sind erfreulich.
ie haben sicherlich verfolgt, dass das Wirtschafts-
achstum in diesem Jahr kräftig zunimmt. Die Wachs-

umsrate wird sich im Verhältnis zum Vorjahr mehr als
erdoppeln. Wir legen im Außenhandel zu. Die Binnen-
achfrage zieht an. Die Beschäftigungssituation verbes-
ert sich. Die Arbeitslosigkeit geht zurück und die Zahl
er sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsver-
ältnisse zieht an. Wir haben also allen Anlass, der Be-
ölkerung zu sagen, dass es wirtschaftlich aufwärts geht,
nd wir arbeiten auch intensiv daran.

Ich glaube, dass die Vergütung von Vorstandsmitglie-
ern und die Beschäftigungssituation in der Bevölkerung
n keinem direkten Zusammenhang stehen.






(A) )



(B) )


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1605613100

Dann kommen wir zu Frage 15 der Kollegin Eva

Bulling-Schröter:
Sieht die Bundesregierung einen Zusammenhang von ex-

trem hohen Einkommensunterschieden zwischen Vorständen
großer Unternehmen und deren einfachen Angestellten einer-
seits und der Leistungsbereitschaft der Beschäftigten anderer-
seits?

P
Peter Hintze (CDU):
Rede ID: ID1605613200


Die Frage 15 beantworte ich mit Nein.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1605613300

Haben Sie eine Nachfrage?


Eva-Maria Bulling-Schröter (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1605613400

Ja, natürlich. – Es geht um die Leistungsbereitschaft

der Beschäftigten in Bezug auf die große Differenz von
Löhnen und Gehältern. Sie sehen also nicht, dass es Pro-
bleme mit der Belegschaft gibt. Es gibt immer noch Un-
ternehmen, deren Staatsanteil sehr hoch ist. Die Bundes-
republik Deutschland ist zum Beispiel an der Telekom
und der DB AG beteiligt. Wie sehen Sie die Rolle der
Bundesregierung bezüglich der Gehälter der Aufsichts-
ratsmitglieder?

P
Peter Hintze (CDU):
Rede ID: ID1605613500


Meinen Sie die Vorstandsmitglieder oder die Auf-
sichtsratsmitglieder?


Eva-Maria Bulling-Schröter (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1605613600

Beides.

P
Peter Hintze (CDU):
Rede ID: ID1605613700


Darf ich die Frage mit Genehmigung der Präsidentin
vorlesen, damit auch die Kollegen im Plenum, denen die
Frage nicht vorliegt, wissen, worüber wir diskutieren?
Ist das zulässig? Dann mache ich das gerne.


(Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Das haben wir schon öfter im Ältestenrat besprochen, dass das getan werden sollte!)



Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1605613800

Sie dürfen sie gerne vorlesen.

P
Peter Hintze (CDU):
Rede ID: ID1605613900


Die Frage lautet:

Sieht die Bundesregierung einen Zusammenhang
von extrem hohen Einkommensunterschieden zwi-
schen Vorständen großer Unternehmen und deren
einfachen Angestellten einerseits und der Leis-
tungsbereitschaft der Beschäftigten andererseits?

Diese Frage habe ich mit Nein beantwortet; denn
wenn man sie mit Ja beantwortete, würde man einem
Beschäftigten eines Unternehmens unterstellen, dass er

w
m
f
w
e
F
d
L
i
s
m
n
g

s
n
S
b
e
W
f
A
l
U
r

m

m
d
S
s
I
L
d
l

E

k
V
n
l
t
U
K
V
s
G
s
d

(C (D eniger leistungsbereit sei, wenn sein Vorstandsmitglied ehr verdient, und dass er leistungsbereiter sei – jeden alls in seiner Funktion –, wenn das Vorstandsmitglied eniger verdient. Diesen Zusammenhang kann ich nicht rkennen. Ich finde ihn kühn. Deswegen habe ich die rage mit Nein beantwortet, weil ich davon ausgehe, ass die allerallermeisten Arbeitnehmer mit sehr großer eistungsbereitschaft ihre Aufgaben wahrnehmen, und ch mir nicht vorstellen kann, dass ein Arbeitnehmer eine Leistungsbereitschaft prozentual oder wie auch imer danach ausrichtet, wie viel seine Vorstände verdie en. Diese Antwort gilt natürlich auch für die von Ihnen estellten Nachfragen. Ihre zweite Zusatzfrage. Laut Ihrer Antwort hätte ich mit meiner Frage unter tellt, dass die Belegschaften diese Leistungsbereitschaft icht hätten. Ich möchte Ihnen ein Beispiel geben und ie noch einmal fragen, ob so etwas nicht die Leistungsereitschaft drückt. Wenn zum Beispiel ein Schlosser in inem Betrieb einen Fehler macht, wird er entlassen. enn ein Aufsichtsratsvorsitzender einen Management ehler macht, dann wird er entweder mit einer großen bfindung entlassen oder er wird eine Stufe höher ge obt und bekommt noch mehr Geld. Das sind die feinen nterschiede. Da frage ich Sie, ob das nicht demotivie end auf die Beschäftigten, auf die Belegschaft wirkt. P Ich bin mir sicher, dass ein solcher Vorgang unterneh ensintern zu Diskussionen führt und dass das dann in er Belegschaft diskutiert wird. Ich glaube, dass das mit icherheit auch im Aufsichtsrat und von allen im Aufichtsrat Vertretenen im Unternehmen diskutiert wird. ch erkenne nur keinen Zusammenhang zwischen der eistungsbereitschaft des Einzelnen und der Vergütung er Unternehmensspitze, den Sie Ihrer Frage zugrunde egen. Nun gibt es noch eine Zusatzfrage des Kollegen rnst. Herr Staatssekretär, Sie haben eben gesagt, es gebe einen Zusammenhang zwischen der Vergütung von orstandsmitgliedern und den Arbeitsplätzen, die in eiem Unternehmen bestehen. Wir nehmen wahrscheinich beide zur Kenntnis, dass der Aktienkurs eines Unernehmens in der Regel dann gewaltig steigt, wenn das nternehmen bekannt gibt, Arbeitsplätze abzubauen. önnten Sie sich vorstellen, dass die Bezahlung von orstandsmitgliedern mit Aktienoptionen, also die Tatache, dass Vorstandsmitglieder insbesondere dann ihr ehalt massiv erhöhen können, wenn sie durch Entlas ungen zu einem höheren Kurs ihrer Aktien beitragen, azu führt, dass Arbeitsplätze abgebaut werden? Klaus Ernst Könnten Sie sich vorstellen, dass das ein Motiv bei den Vorstandsmitgliedern sein könnte? Wäre es nicht angebracht, das arbeitsgesetzlich zu regeln? (Dorothee Bär [CDU/CSU]: Was verdienen denn Gewerkschaftsfunktionäre?)

Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1605614000
Eva-Maria Bulling-Schröter (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1605614100
Peter Hintze (CDU):
Rede ID: ID1605614200
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1605614300
Klaus Ernst (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1605614400




(A) )


(B) )


– Weniger, deutlich weniger, liebe Kollegin.


(Dorothee Bär [CDU/CSU]: Das ist ja lächerlich!)



Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1605614500

Eigentlich war der Herr Staatssekretär zur Antwort

bereit.

P
Peter Hintze (CDU):
Rede ID: ID1605614600


Ich bin gerne bereit, die Frage zu beantworten. Zuerst
möchte ich für das Protokoll feststellen, dass die Wieder-
gabe meiner Position in Ihren einleitenden Sätzen so von
mir nicht geteilt wird. Aber das betrifft Ihre eigentliche
Frage nicht; das ist nicht das Entscheidende.


(Vorsitz: Vizepräsidentin Petra Pau)


Zu Ihrer Frage: Ich glaube, dass das im Unternehmen
selber zu klären ist und auch im Unternehmen geklärt
wird.


(Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Dann brauchen wir keine Regierung mehr!)


– Ich weiß nicht, ob ich auf einen Zwischenruf eingehen
soll, aber in der Tat unterscheiden wir zwischen den
Aufgaben der Wirtschaft und den Aufgaben der Regie-
rung. Wir sind nicht der Auffassung, dass die Regierung
für alles zuständig ist – jedenfalls in einem demokrati-
schen, sozialen Rechtsstaat.


(Beifall bei der CDU/CSU)



Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1605614700

Der Kollege Dehm hat noch eine Frage.


Dr. Jörg-Diether Dehm-Desoi (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1605614800

Seh
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1605614900
Dies ist eine reine Entscheidung
der Konzernspitzen. Wir haben vorher den Verteidi-
gungsminister gehört, der in den letzten Monaten etwas
von einer Energieaußenpolitik gesagt hat. Sollten wir
nicht vielleicht auch die Bundeswehr in den Werkschutz
der Energiekonzerne integrieren?


(Erich G. Fritz [CDU/CSU]: Die Frage muss man nicht beantworten, Frau Präsidentin! Ein bisschen Niveau muss man bewahren!)


P
Peter Hintze (CDU):
Rede ID: ID1605615000


Ich bin ein friedliebender Mensch, deswegen beant-
worte ich diese Frage höflich mit Nein.


e
d

m
Z
k

H

m

H
t
v
D
P
n
V
u
s
v
n
d
m

l

N

w
f
b
B
w
d
h

w
g
t
1
s
g

(C (D Danke, Herr Staatssekretär. (Abg. Klaus Ernst [DIE LINKE] meldet sich zu einer weiteren Zusatzfrage)

Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1605615100

Es tut mir Leid, Kollege Ernst, aber Sie hatten schon
ine Zusatzfrage zu diesem Bereich. Deshalb danken wir
em Staatssekretär.

Wir kommen nun zum Geschäftsbereich des Bundes-
inisteriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung.
ur Beantwortung steht die Parlamentarische Staatsse-
retärin Karin Roth zur Verfügung.

Ich rufe die Frage 16 des Abgeordneten Dr. Anton
ofreiter vom Bündnis 90/Die Grünen auf:

Wie will die Bundesregierung sicherstellen, dass die
Gründe und die Angemessenheit für die Höhe der Preisanhe-
bung zum 1. Januar 2007 bei der Deutschen Bahn AG,
DB AG, transparent werden und ein Zusammenhang zwischen
der geplanten Teilprivatisierung der DB AG und zusätzlicher
Belastung der Kunden ausgeschlossen werden kann?

Bitte, Frau Staatssekretärin.

K
Karin Roth (SPD):
Rede ID: ID1605615200

Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Herr Kollege

ofreiter, ein Zusammenhang zwischen der Preisgestal-
ung der Deutschen Bahn AG und der geplanten Teilpri-
atisierung ist nicht erkennbar. Schon heute ist die
B AG als Wirtschaftsunternehmen zu führen. Die
reise aller Eisenbahnverkehrsunternehmen im Schie-
enpersonenfernverkehr unterliegen nach gesetzlichen
orschriften nicht der Genehmigung. Sie bleiben der
nternehmerischen Gestaltungsfreiheit und der wirt-
chaftlichen Eigenverantwortung dieser Unternehmen
orbehalten. Es ist folglich alleinige Aufgabe der Unter-
ehmen und liegt im wirtschaftlichen Interesse der Kun-
en, die Gründe für Preiserhöhungen zu erläutern. Das
uss die DB AG aber von sich aus tun.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1605615300

Haben Sie noch eine Nachfrage? – Bitte, Herr Kol-

ege Hofreiter.


(BÜNDNIS 90/DIE GRÜEN)

Ich finde, diese Aussage ist sehr verblüffend; denn

ir alle wissen, dass im Moment versucht wird, eine er-
olgreiche Börsenstory zu schreiben, indem ein im Kern-
ereich de facto tief defizitäres Unternehmen an die
örse gebracht werden soll. Angesichts dessen ist zu er-
arten, dass extrem überproportionale Preiserhöhungen
azu dienen, dieses Unternehmen für die Börse aufzu-
übschen.

Ich frage nach, wie das Ministerium sicherstellen
ill, dass die Preisgestaltung transparent wird. Sie haben
esagt, die Preisgestaltung sei alleinige Aufgabe des Un-
ernehmens. Aber bei einem Unternehmen, das zu
00 Prozent in Bundesbesitz ist, darf das nicht der Fall
ein. Vielmehr ist die Preisgestaltung gegenüber dem Ei-
entümer – das sind wir – transparent zu machen.






(A) )



(B) )

K
Karin Roth (SPD):
Rede ID: ID1605615400


Herr Kollege Hofreiter, es geht um Preiserhöhungen.
Wie Sie sicherlich wissen, sind diese aufgrund der Ge-
setzeslage alleinige Sache des Unternehmens, genauso
wie die Kommunikation zwischen dem Unternehmen
auf der einen Seite und der Öffentlichkeit auf der ande-
ren Seite. Wir, die Bundesregierung, werden keinen Ein-
fluss nehmen.

Hinsichtlich der Transparenz gehen wir angesichts
der Zahlen, auf die Sie gerade zu Recht hingewiesen ha-
ben, davon aus, dass es Gründe für eine Erhöhung der
Fahrpreise im Fernverkehr gibt. Aber es ist nicht Auf-
gabe der Bundesregierung, sondern alleinige Aufgabe
des Aufsichtsrates und des Vorstandes der DB AG, Fahr-
preiserhöhungen zu prüfen.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1605615500

Eine weitere Nachfrage, Herr Hofreiter.


(BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Stimmen Sie mir zu, dass die Bundesregierung kein
Interesse hat, für Transparenz innerhalb der Finanz-
ströme der DB AG zu sorgen?

K
Karin Roth (SPD):
Rede ID: ID1605615600


Es geht hier um Fahrpreiserhöhungen und nicht um
Finanzströme, zum Beispiel bei der Finanzierung der In-
frastruktur; das ist ein anderes Thema.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1605615700

Herzlichen Dank. – Da es keine weiteren Nachfragen

gibt, kommen wir zur Frage 17 des Abgeordneten
Dr. Anton Hofreiter:

Wird die Bundesregierung bzw. der Bundesminister für
Verkehr, Bau und Stadtentwicklung im Falle der Uneinigkeit
der Bundesländer in der Frage der Genehmigungsfähigkeit im
Hinblick auf die Preisanhebung zum 1. Januar 2007 bei der
DB AG das in § 5 Abs. 4 des Allgemeinen Eisenbahngesetzes
vorgesehene Einvernehmen dahin gehend herstellen, der be-
antragten Preisanhebung zuzustimmen, und wie lässt sich
nach Auffassung der Bundesregierung die Preisanhebung mit
dem im Vergleich zum Vorjahr verbesserten Betriebsergebnis
der DB AG in Einklang bringen?

Frau Staatssekretärin Roth, Sie haben wieder das
Wort.

K
Karin Roth (SPD):
Rede ID: ID1605615800


Danke schön, Frau Präsidentin. – Die Zuständigkeit
für die Genehmigung der Tarife, also für Beförderungs-
bedingungen und -entgelte für den Schienenpersonen-
nahverkehr, liegt bei den Bundesländern. Das Bundes-
ministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung hat
grundsätzlich keine Möglichkeit, auf Tarifentscheidun-
gen im Nahverkehr Einfluss zu nehmen. Lediglich wenn
keine einvernehmliche Genehmigung der Tariferhöhung
durch die Bundesländer erfolgt, hat der Bund auf Antrag
der Bundesländer zu entscheiden. Dabei ist die Zustän-

d
b
g
T
v
t
e

N

g
w
e
m

m

g

H

m

z
g
s
E

u
c
d
v

m

m
d

e

(C (D igkeit des Bundes bei der Genehmigung von Tarifen egrenzt. Seine Prüfpflicht beschränkt sich auf eine eineschränkte Missbrauchsaufsicht. Die Kalkulation der arife unterliegt der DB AG. Es liegen keine Unterlagen or, die einen unmittelbaren Zusammenhang zu Beriebsergebnissen der DB AG in den vergangenen Jahren rkennen lassen. Ihre Nachfrage, bitte. Dr. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/DIE GRÜEN)

Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1605615900
Speziell im Nahverkehr, dem einzigen Bereich, der

ewinnträchtig ist, hat die DB AG extrem hohe Ge-
inne, nämlich rund 500 Millionen Euro. Deshalb wäre

s doch sinnvoll, diese Preiserhöhungen nicht zu geneh-
igen. Stimmen Sie mir da zu?

K
Karin Roth (SPD):
Rede ID: ID1605616000

Das ist Sache der Länder. Wenn die Länder die Tarife

enehmigen, werden sie ihre Gründe haben.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1605616100

Danke schön.

Damit kommen wir zur Frage 18 des Abgeordneten
ans-Kurt Hill von der Fraktion Die Linke:

In welchen einzelnen Punkten ist bei der Bundesregierung
die Einführung eines bedarfsorientierten Gebäudeenergiepas-
ses, so wie ihn Deutscher Mieterbund, Verbraucherzentrale
Bundesverband und Deutsche Umwelthilfe fordern, strittig?

K
Karin Roth (SPD):
Rede ID: ID1605616200

Frau Präsidentin! Kollege Hill, der Referentenentwurf

ur Novellierung der Energieeinsparverordnung wird ge-
enwärtig in der Bundesregierung abgestimmt. In die-
em Zusammenhang wird auch über die Gestaltung des
nergieausweises entschieden.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1605616300

Ihre Nachfrage, bitte.


Hans-Kurt Hill (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1605616400

Vielen Dank, Frau Staatssekretärin, für diese kurze

nd prägnante Auskunft. Meine Frage geht dahin: Wel-
he Art von Energiepass wird abgestimmt, und zwar von
er Sache her? Wird es ein bedarfsorientierter oder ein
erbrauchsorientierter Energiepass sein?

K
Karin Roth (SPD):
Rede ID: ID1605616500

Das ist die Frage, die im Rahmen der Ressortabstim-

ung zurzeit geklärt wird. Ich gehe davon aus, dass
iese Klärung rechtzeitig erfolgt.


Hans-Kurt Hill (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1605616600

Kann ich also davon ausgehen, dass die Frage, ob es

inen bedarfsorientierten oder einen verbrauchsorientier-






(A) )



(B) )


Hans-Kurt Hill
ten Energiepass geben wird, in der ganzen Zeit strittig ist
und dass wir deswegen darauf verzichten, einen Energie-
pass so rechtzeitig einzuführen, dass wir schon heute die
Auswirkungen des Energiepasses insbesondere auf das
Handwerk und auf den Arbeitsmarkt vermerken könn-
ten?

K
Karin Roth (SPD):
Rede ID: ID1605616700


Herr Kollege Hill, wir können feststellen, dass das
CO2-Sanierungsprogramm, also die Energieeinsparun-
gen im Zusammenhang mit den Gebäudesanierungen,
gut angenommen wird. Daher, so denke ich, ist der Zu-
sammenhang zwischen Energieausweis auf der einen
Seite und CO2-Sanierungsprogramm auf der anderen
Seite positiv zu bewerten.

Es ist richtig: Wir diskutieren die Frage der Wahl-
möglichkeiten und die der Einführung des Bedarfsaus-
weises oder des Verbrauchsausweises sowie die Frage,
ab wann ein Bedarfsausweis und ab wann ein Verbrauchs-
ausweis vorgeschrieben wird. Wir legen großen Wert
darauf, dass die Wahlfreiheit ermöglicht wird. Aber sie
hat nichts mit der Wirtschaftlichkeit und der Entwick-
lung der Wirtschaft zu tun. Im Gegenteil: Wir nehmen
gerade wahr, dass die Gebäudesanierung der konjunktur-
politische Renner der Bundesregierung ist.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1605616800

Da es keine weiteren Nachfragen zu dieser Frage gibt,

kommen wir zur Frage 19 des Abgeordneten Hans-Kurt
Hill:

Wann genau können die Verbraucherinnen und Verbrau-
cher, die unter stark gestiegenen Energiekosten leiden, mit der
Einführung eines Gebäudeenergiepasses rechnen, der nach
EU-Vorgabe bereits im Januar dieses Jahres hätte eingeführt
werden müssen?

K
Karin Roth (SPD):
Rede ID: ID1605616900


Vielen Dank. – Der Energieausweis soll im Zusam-
menhang mit der Novellierung der Energieeinsparver-
ordnung so rasch wie möglich eingeführt werden. Der
Zeitpunkt des In-Kraft-Tretens der neuen Verordnung
und der Einführung des Energieausweises für Verkaufs-
und Vermietungsfälle kann aber schon deshalb nicht be-
stimmt werden, weil die Ressortabstimmung noch nicht
erfolgt ist. Wie gesagt: Wir arbeiten daran.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1605617000

Sie haben eine Nachfrage, bitte.


Hans-Kurt Hill (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1605617100

Selbstverständlich, Frau Präsidentin. – Ich danke Ih-

nen wiederum für diese kurze und prägnante Ausfüh-
rung, die sich inhaltlich eigentlich fast mit dem deckt,
was Sie schon eben gesagt haben. Ich muss trotzdem et-
was anmerken und daraus eine Frage entwickeln. Wir
sollten eigentlich den Energiepass seit dem 1. Januar
dieses Jahres zur Verfügung haben. So sehen es die EU-
Rahmenrichtlinien vor. Wir haben jetzt Oktober. Woran
liegt es denn, dass es innerhalb der Regierung so lange

d
F
l
W
g
d

m

p
l
b
v
r

h
d
A
r

E
W
i
D
d
c
k
s
d
S
s
D
n

m
K
g
d
k
e

m

n


( (C (D auert, sich darüber zu orientieren, wie und in welcher orm man zu dem Energiepass kommt? Hängt das viel eicht damit zusammen, dass es in bestimmten Kreisen iderstand gegen den bedarfsorientierten Energiepass ibt, weil der gewisse Konsequenzen insbesondere für en Vermieter hat? K Wir sind daran interessiert, dass der Gebäudeenergie ass so schnell wie möglich kommt. Dadurch, dass im etzten Jahr ein neuer Bundestag gewählt worden ist, haen sich die Arbeiten zur Schaffung dieses Ausweises erzögert. Sie können davon ausgehen, dass die Bundesegierung an einer schnellen Regelung interessiert ist. Wichtig ist, dass die Gebäudeenergiepässe aussagefäig und kostengünstig sind. Ich denke dabei insbesonere an diejenigen, die sie letztlich bezahlen müssen. ußerdem sollten diese Pässe Hinweise auf Modernisie ungen enthalten. Das Ganze ist ein wichtiges Projekt im Hinblick auf nergieeinsparungen im Bereich der Gebäudesanierung. ir wissen, dass dort große Potenziale zu heben sind, nsbesondere in Bezug auf Umweltund Klimaschutz. aran sind sicher auch Sie interessiert. Wir wissen auch, ass durch Investitionen in diesem Bereich eine erheblihe Anzahl von Arbeitsplätzen geschaffen wird. Insofern önnen Sie davon ausgehen, dass die Bundesregierung owohl durch den Gebäudeenergiepass als auch durch as CO2-Gebäudesanierungsprogramm alles tut, um die anierung der Gebäude in dieser Republik zu verbesern, zum Wohle der Wirtschaft, der Arbeit, vor allen ingen der Umwelt und damit der künftigen Generatioen. Sie dürfen noch eine Zusatzfrage stellen. Eine kleine Frage möchte ich noch stellen. – Das hat ich im Grunde genommen an das erinnert, was der ollege Peter Hintze eben über das gesagt hat – ich laube, auch Sie haben seinen Worten gelauscht –, was ie Bundesregierung macht, machen will und machen ann. Können wir davon ausgehen, dass der Gebäudenergiepass noch in diesem Jahr zur Verfügung steht? K Ich gehe davon aus, dass die Ressortabstimmung och in diesem Jahr erfolgt. Danke schön. Die Frage 20 des Abgeordneten Wolfgang Börnsen Bönstrup)

Karin Roth (SPD):
Rede ID: ID1605617200
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1605617300
Hans-Kurt Hill (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1605617400
Karin Roth (SPD):
Rede ID: ID1605617500
Hans-Kurt Hill (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1605617600
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1605617700






(A) )



(B) )


Vizepräsidentin Petra Pau
Wir sind damit am Ende dieses Geschäftsbereichs.
Danke schön, Frau Staatssekretärin.

Ich rufe den Geschäftsbereich des Bundesministeri-
ums für Bildung und Forschung auf. Zur Beantwortung
steht der Parlamentarische Staatssekretär Andreas Storm
zur Verfügung.

Ich rufe die Frage 21 der Abgeordneten Cornelia
Hirsch von der Fraktion Die Linke auf:

Welche Lösung haben die Bund-Länder-Verhandlungen
zum Hochschulpakt bezüglich der Fortsetzung der Hoch-
schul- und Wissenschaftsprogramme, insbesondere des Pro-
gramms zur Förderung der Chancengleichheit von Frauen in
Forschung und Lehre, gefunden bzw. welche Lösung wird
von der Bundesregierung vorgeschlagen?

A
Andreas Storm (CDU):
Rede ID: ID1605617800


Frau Kollegin Hirsch, ich beantworte Ihre Frage wie
folgt: Das Hochschul- und Wissenschaftsprogramm,
HWP, endet am 31. Dezember dieses Jahres. Eine Fort-
setzung ist nicht geplant. Die Grundverantwortung für
die Hochschulen liegt nach der Föderalismusreform bei
den Ländern. Das gilt auch für die Förderbereiche des
HWP. Eine Fortsetzung der Förderung wäre damit Län-
dersache.

Der Hochschulpakt soll nach derzeitigem Verhand-
lungsstand auf zwei Säulen beruhen: zum einen auf ei-
nem Programm zum Ausbau der Ausbildungsleistung
der Hochschulen, um der steigenden Zahl von Studien-
anfängerinnen und Studienanfängern ein qualitativ hoch-
wertiges Hochschulstudium zu ermöglichen, insbeson-
dere durch die Schaffung zusätzlicher Stellen, und zum
anderen auf einer Programmkostenpauschale für erfolg-
reiche Hochschulforschung, die sich im Wettbewerb um
Fördermittel der DFG durchsetzt.

Die konkrete Ausgestaltung des Hochschulpaktes ist
derzeit Gegenstand von Verhandlungen von Bund und
Ländern. Dies betrifft auch die Frage, wie die Länder bei
der Umsetzung der Maßnahmen im Rahmen des Hoch-
schulpakts wichtige strukturelle Gesichtspunkte des
Ausbaus gegebenenfalls berücksichtigen, zum Beispiel
die auch von Ihnen angesprochene Förderung der Chan-
cengleichheit von Frauen in Forschung und Lehre.

Darüber hinaus sollen mit der aktuellen Bekanntma-
chung des Bundesministeriums für Bildung und For-
schung „Frauen an die Spitze“ Grundlagen für neue
Handlungsansätze zur Förderung der Chancengerechtig-
keit und zur Integration von Gender-Fragen in den unter-
schiedlichen Bereichen der Forschung geschaffen wer-
den. Es sollen Faktoren untersucht werden, die einer
chancengerechten Karriereentwicklung entgegenstehen,
um daraus Handlungsansätze zu entwickeln. Außerdem
sollen strukturelle Ansätze entwickelt werden, die zu ei-
ner durchgängigen Betrachtung von Gender-Perspek-
tiven in naturwissenschaftlichen und technischen For-
schungsbereichen führen.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1605617900

Danke, Herr Staatssekretär. – Kollegin Hirsch, Sie ha-

ben die Möglichkeit zur Nachfrage.

d
w
d
a
o
v
d
d
A

f
d
l
t

m

D
d
M
s
L
B
s
b
g
d

w

i
b
g
d
i
H
v
t
g
w
d
T
h
A

m

h
s
a

(C (D Wir haben schon heute Morgen im Bildungsausschuss arüber diskutiert und auch da ist es nicht ganz klar georden. Sie sagen: Auf der einen Seite stellt der Bund en Ländern finanzielle Mittel zur Verfügung; auf der nderen Seite kann er in keiner Weise Einfluss nehmen der qualitativ Schwerpunkte setzen. Mir ist nach wie or nicht klar, warum es nicht möglich sein sollte, dass ie Bundesregierung beispielsweise gegenüber den Länern folgende Position vertritt: Das ist unser finanzielles ngebot; es ist unter anderem daran gekoppelt, dass das gerade im Bereich Chancengleichheit von Frauen – erolgreiche Hochschulund Wissenschaftsprogramm von en Bundesländern fortgesetzt wird. Auf dieser Grundage könnte eine Einigung zur Verteilung der Mittel uner den Bundesländern erfolgen. Herr Staatssekretär. A Frau Kollegin Hirsch, das haben Sie missverstanden. er Prozess der Abstimmung zwischen Bund und Länern zur Ausarbeitung eines Hochschulpaktes läuft. orgen findet die nächste Beratung statt. Was ich ange prochen habe, ist das Angebot des Bundes, über das die änder untereinander und morgen gemeinsam mit dem und beraten. Die Frage, inwiefern hierbei zusätzliche trukturelle Anforderungen, insbesondere auch im Hinlick auf die Verteilung der Mittel und natürlich auch das esamte Finanzvolumen, gestellt werden, ist Gegenstand er Beratungen. Kollegin Hirsch, Sie haben die Möglichkeit zu einer eiteren Nachfrage. Meine Nachfrage betrifft eigentlich das Gleiche, was ch Sie schon gefragt habe und auf das ich keine Antwort ekommen habe. Wenn das Gegenstand der Verhandlunen zwischen Bund und Ländern ist, dann muss der Bunesregierung doch klar sein, was ihr politisches Interesse st, wo ihre Schwerpunkte liegen und was sie mit dem ochschulpakt auch qualitativ erreichen will, abgesehen on der ersten Säule, Ausbau der Studienplatzkapazitäen. Geht die Bundesregierung also in die Verhandlunen hinein und sagt: „Wir wollen eine soziale Öffnung, ir wollen die Fortsetzung des HWP, wir wollen die und ie Schwerpunkte“ oder setzt sie sich einfach mit an den isch und sagt: „Dann warten wir mal ab, was die Verandlungen bringen“? Genau dazu würde ich gerne eine uskunft von Ihnen haben. A Frau Abgeordnete Hirsch, Gegenstand dieser Ver andlungen sind zunächst einmal zwei zentrale Fragetellungen. Zum einen ist die Frage: Wie ist es möglich, usreichend Kapazitäten in der Lehre zu schaffen zur Si Parl. Staatssekretär Andreas Storm cherstellung einer angemessenen Versorgung bei dem zu erwartenden deutlichen Anstieg der Zahl der Studierenden? Zum zweiten geht es um die Bereitstellung einer angemessenen finanziellen Ausstattung für die Forschung an den Universitäten. Neben diesen beiden zentralen Fragestellungen, die ich eben dargelegt habe, sind weitere Gegenstände natürlich die Steigerung des Anteils von Frauen in Forschung und Lehre, aber beispielsweise auch die Stärkung der Rolle der Fachhochschulen, unter anderem bei der Forschung, nicht nur bei der Lehre, sowie zahlreiche andere strukturelle Fragen. Alle diese Fragen sind Gegenstand der laufenden Beratungen. Deshalb kann ich Ihnen darüber erst Auskunft geben, wenn diese Beratungen erfolgreich abgeschlossen sind. Danke, Herr Staatssekretär. Wir kommen nun zur Frage 22 des Abgeordneten Kai Gehring für die Fraktion des Bündnisses 90/Die Grünen: Aus welchen Gründen sieht das Angebot der Bundesregierung zum Hochschulpakt an die Länder weniger Mittel für die Förderung von Studienplatzkapazitäten als für die Forschungsförderung vor und wie sollen die Bundesmittel für den Studienplatzkapazitätsaufbau unter den Bundesländern verteilt werden? Sie haben das Wort, Herr Staatssekretär. A Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Herr Kollege Gehring, ich beantworte Ihre Frage – auch sie bezieht sich auf die Beratungen zum Hochschulpakt – wie folgt: Für die Schaffung zusätzlicher Studienanfängerplätze gehen Bund und Länder von der Prognose der Kultusministerkonferenz aus. Dabei wird im Zeitraum von 2007 bis 2010 im Vergleich zur Situation des Jahres 2005 mit insgesamt 90 000 zusätzlichen Studienanfängern gerechnet. Dies wäre mit Gesamtkosten in Höhe von knapp 2 Milliarden Euro verbunden. Davon werden bis zum Jahr 2010 insgesamt rund 1,13 Milliarden Euro finanzwirksam. Das Bundesbildungsund -forschungsministerium hat den Ländern angeboten, dass sich der Bund mit 50 Prozent an diesen Kosten für die zusätzlichen Studienanfänger beteiligt. Für den Bund bedeutet dies, dass in den Jahren 2007 bis 2010 Kosten in Höhe von insgesamt rund 565 Millionen Euro anfallen werden. Wie diese Mittel konkret verteilt werden, ist Gegenstand der derzeit laufenden Verhandlungen. Für die Forschungsförderung, nämlich die sukzessive Einführung von Programmkostenpauschalen für DFGgeförderte Forschungsprojekte, wird für den Zeitraum von 2007 bis 2010 mit Kosten in Höhe von rund 700 Millionen Euro gerechnet. Die Bundesregierung hat angeboten, diese Kosten für die Stärkung der Forschung in voller Höhe zu übernehmen. t F d s j a r a s S m n s l d m R n z f s e e w v d d G d w f f k d z k d o H g m (C (D Sie haben Nachfragen und das Wort. Meine Frage zielte auf die Verteilung der Bundesmit el auf die einzelnen Bundesländer ab. In der Tat ist die rage, mit welchen strategischen Zielsetzungen die Bunesregierung in die morgigen Verhandlungen zum Hochchulpakt einsteigt, völlig unbeantwortet. Wir haben etzt über die Möglichkeiten des Studienplatzkapazitätsufbaus gesprochen und diskutieren seit Wochen daüber. Meine Frage ist, ob die Bundesregierung morgen uch mit einem Vorschlag zum Kapazitätserhalt, insbeondere in den ostdeutschen Bundesländern und in den tadtstaaten, in die Verhandlungen einsteigt. Außerdem öchte ich wissen, ob es in diesem Zusammenhang ei en Vorschlag seitens der Bundesministerin zu Anreizystemen und Ausgleichsmechanismen gibt; denn das iegt ja im gemeinsamen Interesse von Bund und Länern. A Herr Abgeordneter Gehring, Ihre Frage impliziert zu echt, dass wir in den einzelnen Bundesländern in den ächsten Jahren eine sehr unterschiedliche Entwicklung u erwarten haben. Während es nach den Erwartungen ür das Bundesgebiet insgesamt zu einem deutlichen Antieg der Zahl der Studienanfänger kommen wird, ist bei inzelnen Bundesländern bis zum Jahr 2013 sogar mit inem Rückgang zu rechnen. Deswegen ist die Frage, inieweit hier Anreize gegeben werden können, um die orhandenen Kapazitäten in den nächsten Jahren auch in en Ländern, die nicht von einem Anstieg der Studierenenzahl betroffen sind, besser auszunutzen, ebenfalls egenstand der Beratungen zwischen Bund und Länern, die morgen fortgesetzt werden. Kollege Gehring, Sie haben die Möglichkeit einer eiteren Nachfrage. Zu diesem Bereich gebe ich es gerade auf, weil da of ensichtlich keine Antwort kommt. Gut, Sie verzichten. – Es gibt aber eine weitere Nach rage zu dieser Frage, bevor wir zu Ihrer nächsten Frage ommen. Die Kollegin Hirsch hat jetzt das Wort. Noch einmal in Richtung strategische Schwerpunkte er Bundesregierung im Rahmen der Verhandlungen um Hochschulpakt, verbunden mit einem Studienplatzapazitätsaufbau. Man hatte sich im Koalitionsvertrag arauf verständigt, nicht nur die Kapazitäten zu erhalten der die Zahl der Studienanfänger, die Zugang zu den ochschulen erhalten sollen, zu erhöhen, sondern auch anz direkt die Studierendenquote zu steigern. Da wäre eine Frage, inwieweit das strategische Ziel der Cornelia Hirsch Bundesregierung bei den Zahlen, die den Berechnungen bisher zugrunde liegen – es wird in Bezug auf die Abiturienten, die an eine Hochschule gehen, von einer Übergangsquote von, glaube ich, 75 Prozent ausgegangen –, berücksichtigt ist oder ob nicht der Hochschulpakt finanziell viel zu gering ausgestattet ist, wenn das strategische Ziel der Steigerung der Studierendenquote nach wie vor besteht. A Frau Abgeordnete Hirsch, die Beratungen zum Hochschulpakt basieren auf einer Prognose der Kultusministerkonferenz. Es wird von einer Wahrscheinlichkeit von 75 Prozent ausgegangen, was den Übergang von Abiturienten in das Studium betrifft. Das wird auch Gegenstand meiner Antwort auf die nächste Frage sein. Die Zielsetzung des Hochschulpaktes geht aber weit über das Jahr 2010 hinaus; sie reicht bis zum Jahr 2020. In diesem Zeitraum ist in der Tat eine Steigerung des Anteils der jungen Menschen eines Jahrganges, die ein Hochschulstudium aufnehmen, vorgesehen; das heißt, die Studienquote würde damit entsprechend erhöht werden. Danke schön. Dann rufe ich die Frage 23 des Abgeordneten Kai Gehring, Bündnis 90/Die Grünen, auf: Warum beinhaltet das Angebot der Bundesregierung für den Hochschulpakt lediglich Finanzierungszusagen für den Studienplatzkapazitätsaufbau bis zum Jahr 2010, obwohl ein noch größerer Studienplatzbedarf in den Folgejahren zu erwarten ist, und wie erklärt die Bundesregierung die Differenz zwischen ihrem Finanzierungsangebot zum Studienplatzkapazitätsaufbau einerseits und dem – selbst bei hälftiger Aufteilung der Finanzierung zwischen Bund und Ländern – für 2007 und die Folgejahre deutlich höheren, vom Wissenschaftsrat errechneten Finanzbedarf andererseits, den sich die Bundesregierung in Bundestagsdrucksache 16/2258 ausdrücklich zu Eigen macht? A Frau Präsidentin, die Antwort auf die Frage des Abgeordneten Gehring schließt genau an den schon eben angesprochenen Sachverhalt an. Mit dem Hochschulpakt soll eine langfristige und verlässliche gemeinsame Verpflichtung von Bund und Ländern zur Sicherung der Ausbildungsund Forschungsleistung der deutschen Hochschulen vereinbart werden. Im Finanzierungszeitraum bis zum Jahr 2010 wird, wie dargelegt, mit insgesamt 90 000 zusätzlichen Studienanfängern gegenüber dem Basisjahr 2005 gerechnet. In den Jahren des Spitzenbedarfs 2011 bis 2013 rechnen wir mit jeweils circa 40 000 zusätzlichen Studienanfängern im Vergleich zu 2005. Es handelt sich dabei um eine Prognose für eine erste Abschätzung des Bedarfs. Eine Nachsteuerung eines möglichen Programms wird auf der Basis der tatsächlichen Entwicklung erfolgen. Der vom Wissenschaftsrat berechnete Finanzbedarf beinhaltet nicht nur die Kosten für die steigenden Studienanfängerzahlen, sondern auch Kosten, die durch die E R d w u s K m d s a M N t d H S S r s s h r z d z m w d s v w g v A d d W Z G t N f E (C (D inführung von Bachelorund Masterstudiengängen im ahmen des Bolognaprozesses und die damit verbunene Erhöhung des Betreuungsaufwandes verursacht erden. Entsprechend der föderalen Aufgabenverteilung nd der Grundverantwortung der Länder für die Hochchulen werden die mit der Bolognareform verbundenen osten von den Ländern zu tragen sein. Die gemeinsaen Maßnahmen von Bund und Ländern im Rahmen es Hochschulpaktes konzentrieren sich auf die Bereittellung eines ausreichenden Angebotes an Studiennfängerplätzen sowie auf die bereits angesprochenen aßnahmen zur Stärkung der Forschungsförderung. Herr Kollege Gehring, Sie haben Gelegenheit zur achfrage. Vielen Dank, Herr Staatssekretär, für die Beantwor ung der Frage. – Wir haben bereits jetzt die Situation, ass zahlreiche Studienberechtigte vor verschlossenen örsaaltüren stehen, weil keine ausreichende Zahl von tudienplätzen zur Verfügung steht. Daher möchte ich ie fragen, warum das Angebot von Frau Schavan daauf abzielt, dass der Hochschulpakt erst zum Winteremester 2007/2008 greifen soll, obwohl in den Prognoen des Wissenschaftsrates deutlich wurde – im Übrigen at sich die Bundesregierung diese Prognosen bei vorheigen Anfragen stets zu Eigen gemacht –, dass bereits um Sommersemester 2007 ein starker Anstieg der Zahl er Studierenden und der Studienberechtigten zu vereichnen ist. A Herr Abgeordneter Gehring, ich darf Sie darauf hin eisen, dass sich die Bundesregierung diese Prognose es Wissenschaftsrates nicht zu Eigen gemacht hat; denn ie ist nur eine Prognose in einem sehr breiten Spektrum on Prognosen. Den Beratungen zum Hochschulpakt ird die Prognose der Kultusministerkonferenz zurunde gelegt. Darin wird eine Quote für den Übergang om Abitur zum Studium von 75 Prozent angenommen. ußerdem gibt es darin entsprechende Annahmen über ie Kosten eines Studienplatzes. Die mittelfristig zu erwartende Steigerung der Zahl er Studierenden ist in der Tat insbesondere ab dem intersemester 2007/2008 absehbar. Deshalb ist der eitraum Wintersemester 2007/2008 bis zum Jahr 2020 rundlage der Beratungen zur Verbesserung der Kapazi äten in den Hochschulen unseres Landes. Sie haben die Möglichkeit zu einer weiteren achfrage. – Bitte. Ich möchte hinsichtlich des Bereichs der Forschungs örderung im Rahmen des Hochschulpakts nachfragen. s gibt zurzeit parallel laufende Gespräche: Gespräche Kai Gehring über die Forschungsförderung im Rahmen des Hochschulpaktes – da bietet die Bundesregierung 700 Millionen Euro an – und gleichzeitig Gespräche bzw. Verhandlungen über den Beitrag der Länder zur Erreichung des 3-Prozent-Ziel der Bundesregierung. Man will in beiden Bereichen bis zum Ende des Jahres auf der Zielgerade sein. Daher möchte ich fragen: Ergibt es nicht Sinn, diese beiden Prozesse zu verknüpfen, also ein Junktim herzustellen, um damit einen Beitrag der Länder sicherzustellen? A Herr Abgeordneter Gehring, es trifft zu, dass die Lösung der beiden Problemfelder Gegenstand der Konferenz der Ministerpräsidenten bei der Bundeskanzlerin im Dezember sein soll. Bis zu diesem Zeitpunkt soll zum einen ein Hochschulpakt unterzeichnet werden und zum anderen sollen die Maßnahmen dargelegt werden, mit denen die Länder ihren Beitrag zur Erreichung des 3-Prozent-Ziels bei der Forschungsförderung leisten wollen. Die Verhandlungsführung zur Erreichung einer Einigung ist sicherlich nicht Gegenstand dieser Überlegungen. Ich darf an dieser Stelle aber darauf hinweisen, dass die Mehrausgaben zur Verbesserung der Situation in den Hochschulen nur zu einem Teil in die Berechnung des Beitrages zur Erreichung des 3-Prozent-Ziels für Forschung und Entwicklung, gemessen am Bruttoinlandsprodukt, eingehen. Es macht deshalb Sinn, über beide Komplexe parallel zu verhandeln. Herzlichen Dank, Herr Staatssekretär. Wir sind damit am Ende des Geschäftsbereichs des Ministeriums für Bildung und Forschung. Wir kommen nun zum Geschäftsbereich der Bundeskanzlerin und des Bundeskanzleramtes. Die Fragen 24 und 25 des Abgeordneten Jürgen Koppelin sowie die Fragen 26 und 27 des Abgeordneten Hans-Joachim Otto schriftlich beantwortet. Wir können also diese Fragen mit der Staatsministerin Frau Professor Dr. Maria Böhmer heute nicht erörtern. Bis zum Beginn der Aktuellen Stunde um 16 Uhr unterbreche ich die Sitzung. Die unterbrochene Sitzung ist wieder eröffnet. Ich rufe Zusatzpunkt 1 auf: Aktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion der FDP Finanzielle Folgen für Beitragszahler und Patienten bei Verwirklichung des von der Koalition vorgelegten Gesetzes zur Gesundheitsreform D D a w G S G A b h d s r d d r S s K m d S s n h g R l l w h G w l r d l H H g S s u f m r i a d (C (D Ich eröffne die Aussprache. Das Wort hat der Kollege aniel Bahr für die FDP-Fraktion. Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! as, was die große Koalition in der Gesundheitspolitik bliefert, ist ein einziges Trauerspiel. Die Art und Weise, ie mit dem Referentenentwurf eines Gesetzes zu dieser esundheitsreform umgegangen wird, ist eine Farce. achverständige sollen innerhalb von vier Tagen einen esetzentwurf von immerhin 542 Seiten mit all seinen uswirkungen auf unser deutsches Gesundheitssystem eurteilen können. Das Bundesministerium für Gesundeit und die Koalition sind aber an den Ratschlägen und em Fachwissen von Sachverständigen nicht interesiert. Nach der Anhörung am Montag im Bundesministeium – sie hat immerhin sechs Stunden gedauert – sollte er Entwurf nämlich schon am Dienstag, also am Tag arauf, in den Fraktionen beraten werden. Die Koalition ist stur; sie ist nicht wirklich daran inteessiert, dass das Fachwissen und die Ratschläge von achverständigen in den Entwurf eines Gesetzes zur Geundheitsreform eingearbeitet werden. Nein, es geht der oalition nur noch darum, diese Gesundheitsreform öglichst glimpflich zu überstehen. Sie hat das Interesse aran verloren, das Gesundheitssystem mit der nötigen achlichkeit zu reformieren, um die Probleme im Geundheitswesen zu lösen. Es geht der Koalition doch gar icht mehr um die Probleme, vor denen das Gesundeitswesen steht. Frau Schmidt und der Bundesregierung eht es nur noch darum, das Gesicht zu wahren. Sie haben gar nicht aus den Problemen bei den Hartzeformen gelernt. Was hat die Bundeskanzlerin nicht al es gesagt! Sie wollten sich die Zeit nehmen, einen wirkich sachlichen Entwurf auf den Weg zu bringen; Sie ollten etwas auf den Weg bringen, was länger Bestand at. Mitglieder der Koalition sprachen davon, dass die esundheitsreform zum Meisterstück der Koalition erde, die für Jahre halte und zeige, dass die große Koa ition zu Dingen fähig sei, zu denen die Vorgängerregieungen nicht fähig gewesen seien. Nein, Sie haben aus en Fehlern bei den Hartz-Reformen überhaupt nicht geernt. Die Gesundheitsreform ist die Fortsetzung der artz-Reformen. Das, was hier entsteht, wird zu artz V. Diese Reform löst nämlich überhaupt nicht die dränenden Probleme; diese Reform schafft neue Probleme. ie führt zu keiner Entlastung, weder bei den Lohnzuatzkosten noch der Versicherten. Gesundheitsausgaben nd Arbeitskosten werden nicht entkoppelt. Die Reform ührt zu keiner Entbürokratisierung; stattdessen kommt it dem so genannten Gesundheitsfonds ein weiteres bü okratisches Instrument hinzu. Es wird keine Vorsorge m Hinblick auf die steigenden Kosten geben, welche ufgrund der Alterung der Bevölkerung entstehen weren. Es bleibt bei der Umlagefinanzierung zulasten der Daniel Bahr jungen Generation. Weder bei den Beiträgen noch bei den Abrechnungen, bei denen am Sachleistungsprinzip festgehalten wird, wird es Transparenz geben. Es gibt nicht mehr Freiheit für die Versicherten, ihren Versicherungsschutz weitgehend selbst zu gestalten, sondern weniger. Ihre Gesundheitsreform ebnet den Weg in ein staatliches, zentralistisches Gesundheitswesen. Schon jetzt ist klar, dass es dabei für den Bürger nur teurer wird, die Versorgung aber nicht besser, sondern eher schlechter wird. Es wird Mangelverwaltung und Wartelisten geben, wir werden die krassen Unterschiede einer Zweiklassenmedizin erleben. Warum? (Elke Ferner [SPD]: Das glauben Sie doch selber nicht, was Sie erzählen!)

Cornelia Hirsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1605618000
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1605618100
Andreas Storm (CDU):
Rede ID: ID1605618200
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1605618300
Cornelia Hirsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1605618400
Andreas Storm (CDU):
Rede ID: ID1605618500




(A) )


(B) )

Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1605618600
Andreas Storm (CDU):
Rede ID: ID1605618700
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1605618800
Kai Gehring (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1605618900
Andreas Storm (CDU):
Rede ID: ID1605619000
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1605619100
Kai Gehring (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1605619200
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1605619300
Cornelia Hirsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1605619400




(A) )


(B) )

Andreas Storm (CDU):
Rede ID: ID1605619500
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1605619600
Andreas Storm (CDU):
Rede ID: ID1605619700
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1605619800
Kai Gehring (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1605619900
Andreas Storm (CDU):
Rede ID: ID1605620000
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1605620100
Kai Gehring (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1605620200




(A) )


(B) )

Andreas Storm (CDU):
Rede ID: ID1605620300
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1605620400

(Frankfurt) – beide von der FDP-Fraktion – werden


(Unterbrechung von 15.29 bis 16.00 Uhr)

Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1605620500

(Beifall bei der FDP)

Daniel Bahr (FDP):
Rede ID: ID1605620600

(Beifall bei der FDP und der LINKEN)


(Beifall bei der FDP)





(A) )


(B) )


Ab 2007 wird es zu massiven, breiten Beitragssatzerhö-
hungen kommen. 2007 werden wir erstmals einen Re-
kordbeitragssatz von nahezu 15 Prozent erreichen. Das
führt zu einer Mehrbelastung der Versicherten in
Deutschland im Umfang von mindestens 8 Milliarden
Euro. 2008 und 2009 werden die Beitragssätze weiter
steigen, obwohl Sie noch im Koalitionsvertrag das Ziel
formuliert haben, die Lohnzusatzkosten zu senken und
die Krankenkassenbeiträge zumindest stabil zu halten.

Das Ziel, durch eine Festschreibung des Arbeitgeber-
beitrages einen Beitrag zur Konsolidierung des Arbeits-
marktes zu leisten, wird mit dieser Reform überhaupt
nicht verfolgt. Im Gegenteil: Demnächst werden die
Lohnzusatzkosten und damit auch die Arbeitgeberbei-
träge massiv steigen; denn Sie, Frau Ministerin Schmidt,
und die Bundesregierung werden dann entscheiden, wie
viel Geld dem Gesundheitswesen zur Verfügung gestellt
wird. Sie werden dann entscheiden, wie hoch der poli-
tisch festgelegte, bundesweit einheitliche Beitragssatz
ausfallen soll. Die Bundesregierung entscheidet dann
also jährlich, wie viel Geld dem Gesundheitswesen im
darauf folgenden Jahr zur Verfügung gestellt wird. Das
ist Gesundheitspolitik nach Zuteilung und Kassenlage.


(Beifall bei der FDP)


Was passiert denn, wenn das Geld nicht ausreicht?
Was passiert denn, wenn der Beitragssatz und damit die
Lohnzusatzkosten eigentlich steigen müssten? Dann
würde der Arbeitsmarkt belastet. Also wird es sofort den
Druck geben, dass das nicht passiert. Was macht dann
die Bundesregierung? Sie wird wieder mit einer kurzfris-
tigen Kostendämpfungspolitik auf dem Rücken der Pa-
tienten, also zulasten der Versorgung, eine allenfalls
kurzfristige Lösung finden. Das heißt, das Gesundheits-
wesen ist weiterhin chronisch unterfinanziert. Die Fol-
gen werden Mangelverwaltung und Wartelisten sein.

Wir, die FDP, stellen uns deshalb mit aller Vehemenz
gegen diesen Weg in ein staatliches und zentralistisches
Gesundheitswesen. Wir glauben, dass wir ein Gesund-
heitswesen brauchen, das auf Freiheit und Transparenz
aufbaut,


(Elke Ferner [SPD]: Das heißt?)


das den Versicherten mehr Wahlmöglichkeiten bietet
und ihnen die Entscheidung darüber überlässt, welchen

V
m
t
m
t
g
i
z
t
w
s
D

m
s
W
e
B
H

S

H
l
j

W
t
m
r
s
n

W
d
s
n

z
d
s
a
w
w
s

(C (D ersicherungsschutz sie selbst haben möchten. Wir öchten nicht, dass der Staat, die Politik, die Versicher en immer mehr gängelt und immer mehr Vorgaben acht. Ihre Entscheidung für einen politisch festgeleg en Beitragssatz und einen Zusatzbeitrag, zu dem es so ut wie nicht kommen wird, weil die Krankenkassen nur n einen Wettbewerb darüber eintreten werden, zu küren, und nicht in einen Wettbewerb, zu innovativen Leisungen und innovativen Versorgungsformen zu kommen, ird meiner Meinung nach dazu führen, dass das Ge undheitswesen für die Patienten und Versicherten in eutschland deutlich schlechter wird. Deswegen wird sich die FDP-Opposition diesem Weg it aller Kraft entgegenstellen. Kommen Sie zur Ein icht! 90 Prozent der Bevölkerung sind gegen diesen eg. Es gibt kein anderes Gesetzesvorhaben, gegen das ine so breite Mehrheit der Sachverständigen und der evölkerung ist. Da können Sie noch so stur bleiben. ören Sie sich lieber die Bedenken an! Vielen Dank. Für die Unionsfraktion spricht nun der Kollege Jens pahn. Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und erren! Lieber Kollege Bahr, ich habe es schon bei der etzten Debatte zu diesem Thema gesagt und sage es etzt noch einmal: (Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Es wird dadurch nicht besser!)


(Beifall bei der FDP)

Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1605620700
Jens Spahn (CDU):
Rede ID: ID1605620800

ir sollten niemandem, der über dieses Thema disku-
iert und um die richtige Lösung ringt, absprechen, das
it bestem Wissen und Gewissen und im Bemühen da-

um zu machen, dass wir auch in Zukunft für alle in die-
em Land unabhängig von ihrem Einkommen eine ver-
ünftige Versorgung sicherstellen können.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


ir können über die Wege dahin streiten. Aber uns auf
ie Art und Weise, wie Sie es gerade getan haben, abzu-
prechen, dass wir genau darum ringen, das sollten Sie
icht tun.


(Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Wenn es nur noch um den Machterhalt geht, gilt das sehr wohl!)


Nichtsdestotrotz nutzen Sie mittlerweile in jeder Sit-
ungswoche die Möglichkeit einer Aktuellen Stunde zu
iesem Thema. In diesen Zusammenhang passt die Pres-
emitteilung Ihres Parlamentarischen Geschäftsführers,
uf die ich gleich zu sprechen komme. Er hat mittler-
eile einen sehr populistischen Ton angeschlagen, wie
ir ihn sonst eigentlich nur von der Linkspartei gewohnt

ind. Das kennen wir mittlerweile im Hinblick auf die






(A) )



(B) )


Jens Spahn
Rente mit 67, die Praxisgebühr und jetzt auch bei diesem
Thema.


(Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Die Wahrheit ist unbequem, Herr Spahn!)


Dies hätte ich von der FDP eigentlich nicht erwartet.

Sie haben einmal mehr auf die Frage, was Sie jenseits
der großen Überschriften, die wir alle kennen, angesichts
der Ausgabendynamik, wie sie sich für die nächsten
Jahre und insbesondere das nächste Jahr abzeichnet,


(Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Das haben doch Sie zu verantworten! Mehrwertsteuererhöhung!)


und angesichts steigender Kosten aufgrund des medizi-
nisch-technischen Fortschrittes und der demografischen
Entwicklung tun wollen, keine Antwort gegeben. Nur zu
schimpfen und ein paar Überschriften zu nennen, reicht
nicht, um alle zwei Wochen im Deutschen Bundestag
eine Debatte zu diesem Thema zu führen.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD – Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Wenn es sein muss, jede Woche!)


Herr Oppositionsführer, zu einer konstruktiv-kriti-
schen Opposition würde es auch gehören, anzuerkennen,


(Zuruf der Bundesministerin Ulla Schmidt – Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Frau Präsidentin, die Regierung schüchtert mich ein! Vorsicht!)


dass in den Eckpunkten bzw. im Gesetzentwurf be-
stimmte Elemente enthalten sind, die der FDP eigentlich
gefallen müssen, nämlich die Einführung eines Kosten-
erstattungstarifes, die Einführung von Wahltarifen und
Selbstbehalttarifen sowie die Einführung von mehr
Wettbewerb aufseiten der Leistungserbringer, bei den
Ärzten. Ich weiß, da ist es mit der liberalen Haltung
nicht mehr ganz so weit her. Es wird aber nicht nur bei
den Ärzten, sondern auch bei den Apothekern und auf
dem Arzneimittelmarkt mehr Wettbewerb geben. Zu all
diesen Punkten, die doch eigentlich liberalem Gedan-
kengut entsprechen müssten und die eine konstruktiv-
kritische Opposition anerkennen würde, haben Sie leider
kein Wort gesagt und sich in keiner Weise dazu ausge-
lassen. Das ist eigentlich sehr schade, Herr Kollege
Bahr.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


Ich möchte auf das eingehen, was zumindest laut Ih-
rem Parlamentarischen Geschäftsführer der Anlass zu
dieser Aktuellen Stunde ist; Sie, Herr Bahr, haben dazu
leider kein Wort gesagt. Auf der Homepage der FDP
wird seine Pressemitteilung wiedergegeben:

‚Das künftige Abkassieren von Krebskranken ist
zynisch und kaltherzig’... Vor diesem Hintergrund
habe seine Fraktion eine Aktuelle Stunde … bean-
tragt.

Z
D

o
i
h
d
d
a
t
m
t
D

d
w
i
g
d
ß
g
B
w
l
b

D
H

w
b

W
T
S
z
a
d
w
g
s

(C (D Ich kann Ihnen sagen, was zynisch und kaltherzig ist: ynisch und kaltherzig ist, die Krebskranken in dieser ebatte als Faustpfand zu nehmen, hne sich auch nur einmal mit den Regelungen, wie sie m Gesetzeswerk stehen sollen, auseinander gesetzt zu aben, und die populistischen Sätze und Forderungen, ie am Wochenende in einer bekannten Zeitung gestanen haben, einfach aufzugreifen, ohne sich weiter damit useinander zu setzen. Es ist schade, dass der Parlamenarische Geschäftsführer, der diese Pressemitteilung ge acht hat und diese Sätze als Begründung für die Beanragung dieser Aktuellen Stunde heranzieht, bei dieser ebatte heute nicht anwesend ist. (Zuruf von der CDU/CSU: Das ist doch bezeichnend! – Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Ich vertrete ihn!)


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


Hinzu kommt, dass der Kerngedanke der Vorsorge
em liberalen Gedankengut, nämlich der Eigenverant-
ortung, entstammt. Wir verlangen von denen, die dazu

n der Lage sind – es geht nicht um diejenigen, die auf-
rund ihres Alters oder ihrer Situation gar nicht dazu in
er Lage sind –, ab einem bestimmten Alter in regelmä-
igen Abständen zur Früherkennungsuntersuchung zu
ehen bzw. Vorsorge zu betreiben. Wir verlangen zum
eispiel, dass einmal im Jahr ein kostenloser Arztbesuch
ahrgenommen wird. Ich glaube, es ist nicht zu viel ver-

angt, mit Blick auf die eigene Gesundheit Vorsorge zu
etreiben.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD – Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Das steht nicht drin!)


ie Debatte darüber sollten wir einmal vor liberalem
intergrund führen.

Liebe Kollegen von der FDP, lieber Herr Westerwelle,
ir können diese Debatte gerne, wie Sie angeboten ha-
en, jede Woche führen.


(Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Wenn ihr so weiter macht, machen wir das!)


enn Sie aber jede Woche populistisch irgendwelche
ickermeldungen vom Wochenende aufgreifen, wenn
ie sich mit dem Sachverhalt aber nicht auseinander set-
en wollen, wenn Sie die Debatte führen wollen, ohne
uch nur eine konkrete Alternative zu bieten, wie wir
en Herausforderungen des Gesundheitswesens gerecht
erden können, dann sind das Debatten auf sehr niedri-
em Niveau. Dann steht es um die gesundheitliche Ver-
orgung der Menschen in diesem Lande schlecht.


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD – Mechthild Rawert [SPD]: Das ist das Motto der FDP! – Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Man sieht euch eure Begeisterung an! Große Begeisterung bei der Koalition über die Gesundheitspolitik!)







(A) )



(B) )


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1605620900

Für die Fraktion Die Linke spricht nun der Kollege

Frank Spieth.


(Beifall bei der LINKEN)



Frank Spieth (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1605621000

Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und

Herren! Das Wettbewerbsstärkungsgesetz – das sagen
alle Fachleute – löst keines der strukturellen Probleme
der gesetzlichen Krankenversicherung. Gestoppt wird
nicht die Erosion der Einnahmebasis der GKV infolge
sinkender Löhne, Gehälter und Renten und alle anderen
Einnahmequellen insbesondere Vermögen werden außer
Acht gelassen.

Dieses Gesetz wird verhängnisvoll sein, weil es
– wiederum – nur ein Spargesetz sein wird. Es greift im
Wesentlichen bei denen zu, die weniger als 3 900 Euro
Einkommen erzielen, und lässt die darüber liegenden
Einkommen außen vor.


(Beifall bei der LINKEN)


Dieses Wettbewerbsstärkungsgesetz – „W“ wie Wettbe-
werb, „S“ wie Sterben und „G“ wie Glöckchen – ermög-
licht keinen Wettbewerb um eine vernünftige Finanzie-
rung einer solidarischen Krankenversicherung und die
Bereitstellung der notwendigen Leistungen.


(Mechthild Rawert [SPD]: Herr Spieth, das war Ihrer nicht würdig!)


Dieses Gesetz ist gemessen an den Ansprüchen der Ko-
alition nach unserer Auffassung ein Desaster.


(Beifall bei der LINKEN)


Wir müssen mit einer Beitragserhöhung um 0,5 bis
1 Prozentpunkt schon im nächsten Jahr rechnen. Gleich-
zeitig werden Sie die Höhe der Arbeitgeberbeiträge de-
ckeln, was zur Folge haben wird, dass die zukünftig ent-
stehenden zusätzlichen Kosten von den Versicherten
allein zu tragen sein werden.


(Elke Ferner [SPD]: Das geht nicht! Das wissen Sie auch besser!)


Die kleine Kopfpauschale, die Sie verschämt „pau-
schalen Zusatzbeitrag“ nennen, wird Teil des Systems
werden, was zur Konsequenz haben wird, dass die Versi-
cherten zuzahlen müssen. Über die Höhe findet öffent-
lich ein Wettbewerb statt. Wie viel soll es denn nun sein?
Die CDU will 3 Prozent und die SPD 1 Prozent. Dazu
sagen die Menschen: Lieber 1 Prozent, wie es die SPD
vorschlägt. Natürlich sagen sie das. Es gäbe allerdings
eine Alternative, nämlich überhaupt keine Kopfpau-
schale festzulegen, sondern endlich die Bürgerinnen-
und Bürgerversicherung einzuführen. Dann wäre dieser
ganze Unsinn nicht erforderlich.


(Beifall bei der LINKEN)


Außerdem wollen Sie mit diesem Gesetz einen Teil-
kaskotarif für die Gesunden einrichten, die es sich leis-
ten können, einen Eigenanteil – beispielsweise in Höhe
von 1 000 Euro pro Jahr – zu zahlen. Für die Kranken
wollen Sie einen Vollkaskotarif einführen.


q
E

I
a
P
r
9
s
5
j
u
s

U

H
s

I
m
a

S
b
t

d
J
f

d
o
i

d
s
j
s
F
d

(C (D Vollkaskotarif für die Kranken“ heißt in letzter Konseuenz, dass diese Versicherten das, was den anderen als ntlastung angeboten wird, zu finanzieren haben. m Grunde geben Sie das in Ihrem Gesetzeswerk doch uch verschämt zu: Sie sagen zwar, dass Sie über die auschale anfangs 100 Prozent der Ausgaben finanzieen wollen; später sollen darüber aber nur noch 5 Prozent finanziert werden. Das zeigt doch, dass Sie elbst mit einer weiteren Belastung in Höhe von Prozent rechnen. Das ist eine gnadenlose Abzocke der enigen, die über ein zu geringes Einkommen verfügen, m sich privat abzusichern. Ich sage Ihnen: Dieses Geetz mit uns nicht! Das Wort hat die Bundesministerin für Gesundheit, lla Schmidt. Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! err Kollege Bahr, wir können hier jede Woche über Geundheitsreformen und Gesundheitspolitik diskutieren. ch kann Ihnen sagen: Wir werden nie zusammenkomen, weil das, was Ihre Partei will, und das, was die Ko lition will, diametral gegensätzlich zueinander stehen. (Beifall bei der SPD – Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Weiß das schon Herr Beck?)


(Mechthild Rawert [SPD]: Das ist Quatsch!)


(Mechthild Rawert [SPD]: Völliger Unsinn!)


(Beifall bei der LINKEN)

Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1605621100
Ulla Schmidt (SPD):
Rede ID: ID1605621200

(Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Gerne!)


ie kritisieren, dass wir bei der Umlagefinanzierung
leiben. Sie sagen, dass das zulasten der jungen Genera-
ion geht. Wir halten es für ein bewährtes System,


(Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Vor 20 Jahren!)


ass Menschen für andere Menschen zahlen, dass die
ungen für die Alten einstehen wie früher die jetzt Alten
ür ihre Älteren eingestanden sind,


(Beifall bei der SPD)


ass Gesunde für Kranke einstehen und dass diejenigen
hne Kinder für diejenigen mit Kindern einstehen. Das
st der Solidargedanke,


(Frank Spieth [DIE LINKE]: Deswegen macht ihr Teilkasko? – Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Und die Rente ist sicher!)


er dazu führt, dass in unserem Gesundheitswesen – Gott
ei Dank! – viele Menschen viel mehr einzahlen, als sie
emals in Anspruch nehmen müssen, damit die Men-
chen, die krank sind, auf der Höhe des medizinischen
ortschritts das erhalten, was sie brauchen und was me-
izinisch notwendig ist.


(Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Auf den Pfaden von Norbert Blüm!)







(A) )



(B) )


Bundesministerin Ulla Schmidt
Ich sage: Das kostet für viele kranke Menschen mehr, als
sie jemals in ihrem Leben einzahlen könnten.

Unsere Ansichten stehen schon in diesem Punkt dia-
metral gegensätzlich zueinander: Ihre Partei will eine
Politik, die die individuellen Lebensrisiken privatisiert,
und wir gehen an die Lösung dieser Probleme heran, in-
dem wir das Solidarprinzip stärken und uns dafür einset-
zen, dass alle in dieser Gesellschaft füreinander einste-
hen.


(Frank Spieth [DIE LINKE]: Solidarität mit Teilkasko abschaffen! Das ist absurd!)


Deshalb werden wir nie zu einheitlichen Auffassungen
in der Gesundheitspolitik kommen.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Frank Spieth [DIE LINKE]: Was haben Wahltarife mit Solidarität zu tun?)


Wir können jede Woche darüber diskutieren. Es trennen
uns Welten.


(Beifall bei der FDP)


Auch Sie auf der linken Seite des Hauses sollten Wel-
ten von der FDP trennen, deren gesundheitspolitische
Konzepte man in zwei kleine Gruppen einteilen könnte.
Erstens fürchtet – Herr Kollege Spahn, deshalb würde
Herr Kollege Bahr nie etwas Positives daran finden, dass
wir Wettbewerb einführen und dass wir die Möglichkei-
ten der Kassen erweitern, Preisverhandlungen zu führen –


(Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Machen Sie es doch einmal!)


die FDP für ihre Klientel den Wettbewerb mehr als der
Teufel das Weihwasser. Darum geht es hier doch.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


Zweitens hatte diese Partei immer nur eine Antwort.
Ich habe dieses Amt ja schon lange inne


(Gudrun Kopp [FDP]: Zu lange!)


und wir haben viele Debatten miteinander geführt. Ihre
Partei möchte Ausschlüsse für Versicherte, weil Sie wol-
len, dass die Versicherten selber für Krankengeld, für
Zahnbehandlung und für Unfälle einstehen.


(Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Eine Rechnung sehen!)


Sie wollen ein Kostenerstattungsprinzip und für Arme
eine Notversorgung. Das ist die Politik der FDP. Das
wird die Koalition nicht machen.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)


Deshalb kann man sich nur wünschen, dass Sie so
schnell nicht wieder an einer bundespolitischen Regie-
rung beteiligt werden. Ich hoffe, dass die Menschen in
diesem Land entsprechend wählen.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD – Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Vorsicht! Weiß Herr Beck, was sie sagt?)


e
n
e
W
n
s
r

D

W

E
g
V
V
s
n
j
C

g
P
t
w
s
l

D

d
d
m
U
f
a

w
c
g
K

(C (D Jetzt kommen wir einmal zu dem, was am Wochennde passiert ist. Natürlich ist es zynisch, wenn man icht davor zurückschreckt, kranke Menschen zur Geisel iner Politik zu machen. Ich rate Ihnen, Herr Kollege esterwelle, schauen Sie doch einmal, ehe wir uns ächste Woche wieder hier treffen, hinsichtlich der Vororge in die Anträge der FDP. Sie hat in der 15. Wahlpeiode einen Antrag zum Thema Prävention gestellt. (Zuruf von der FDP: Das ist Schnee von gestern!)


arin steht:

Jeder Einzelne ist dafür verantwortlich, durch eine
gesundheitsbewusste Lebensweise der Entstehung
von Gesundheitsrisiken vorzubeugen, …


(Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Guter Antrag! – Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Sehr gut!)


eiter hinten heißt es:

… setzen die Liberalen auf Anreize zu gesundheits-
bewusstem Verhalten.

Genau darum geht es.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Beifall bei der FDP)


s geht nicht darum, kranke Menschen zu bestrafen. Es
eht vielmehr darum, dass man, wenn man weiß, dass es
orsorgeuntersuchungen gibt, diese nutzt. Wir haben die
erantwortung, Anreize dafür zu setzen, dass die Men-
chen die notwendigen Vorsorgeuntersuchungen wahr-
ehmen. Das ist ein Angebot, das sich vor allem an
unge Menschen richtet. Viele Ältere haben diese
hance nicht mehr.

Wir leben in einer Gesellschaft, in der die Menschen
lücklicherweise immer älter werden. Daher müssen
rävention und gesundheitsbewusstes Verhalten zu den

ragenden Pfeilern unserer künftigen Gesundheitspolitik
erden. Wir wollen Anreize schaffen, damit die Men-

chen notwendige Vorsorgeuntersuchungen durchführen
assen.


(Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Das ist aber doch nicht bei allen Krebsarten so!)


iejenigen, die das tun, sollen dafür belohnt werden.

Die Richtigkeit dieses Weges zeigt sich auch darin,
ass insbesondere die Deutsche Krebsgesellschaft genau
iese Regelungen begrüßt. Auch ihrer Meinung nach
uss mehr dafür getan werden, dass die Menschen die
ntersuchungen, die notwendig sind, um Krankheiten

rühzeitig zu erkennen, durchführen lassen. Dazu stehen
uch wir und dabei werden wir bleiben.


(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU – Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Frau Ferner hat doch gesagt, da wird sich noch etwas ändern!)


Durch das Gesundheitsreformgesetz wird der Wettbe-
erb gestärkt. Diese Reform setzt bei der Frage an: Wel-

he Versorgung brauchen die Menschen? Sie ist seit lan-
er Zeit die erste Reform, durch die keine reine
ostendämpfungspolitik betrieben wird – das wäre,






(A) )



(B) )


Bundesministerin Ulla Schmidt
wenn wir andere Mehrheiten hätten, alles, was wir tun
könnten –, sondern eine Reform, mit der wir das Ziel
verfolgen, die strukturellen Probleme unseres Gesund-
heitswesens zu lösen. Dabei geht es unter anderem um
die Trennung zwischen ambulanter und stationärer Be-
handlung. Die Forderung nach mehr Freiheit ist nicht
etwa so zu verstehen, dass die Menschen von jeglicher
Verantwortung frei sein sollen. Gemeint ist vielmehr,
dass die Krankenkassen den Menschen Angebote für
eine sehr gute Gesundheitsversorgung machen sollen,
zwischen denen sie wählen können.

Ich sage Ihnen, was wir tun werden, weil wir wollen,
dass die Menschen wählen bzw. sich frei entscheiden
können:


(Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Ach was! Das machen Sie doch alles kaputt!)


für einen Arzt, für ein Krankenhaus und für eine Kran-
kenkasse, von der sie glauben, dass sie ihnen gute Ver-
sorgungsangebote macht, zum Beispiel für chronisch
kranke Menschen oder in Bezug auf alternative Medizin.
Das unterscheidet uns von Ihnen.

Wir wissen: Zu dieser Freiheit gehört, dass jeder
Mensch in diesem Land – jede Frau, jeder Mann und je-
des Kind – das Recht haben muss, versichert zu sein.
Wir verlangen von den Krankenkassen, auch von den
privaten, jeden Menschen ohne Ansehen des individuel-
len Krankheitsrisikos zu versichern, damit hier jeder
Mensch Versicherungsschutz hat.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


Allein dafür, Herr Kollege Spieth, hätten wir von Ihrer
Seite ein Lob bekommen müssen. Denn Sie haben es lei-
der noch nie geschafft, ein solches Vorhaben umzuset-
zen.

Wir werden diesen Gesetzentwurf intensiv beraten,
sowohl im Kabinett als auch in den Fraktionen, und wir
werden genügend Zeit haben, auch hier im Bundestag
darüber zu diskutieren.


(Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Oh! Wie ich sehe, ist die Begeisterung bei der SPD groß!)


Ich rate Ihnen dringend, bei diesem Thema sehr genau
hinzuschauen. Wenn man nur das Geschrei der Lobby-
gruppen zur Kenntnis nimmt, wird die Bewertung dieses
Gesetzentwurfs sehr einseitig ausfallen.

Wir haben uns zum Ziel gesetzt, den Umfang der not-
wendigen Leistungen im Rahmen dieser Reform auszu-
weiten. Dabei geht es um die Verbesserung der Versor-
gung von todkranken Menschen, die Ausweitung der
Rehabilitationsangebote für Ältere und vieles andere.
Wir wollen eine Reform durchführen, die weder Leis-
tungsausschlüsse noch Zuzahlungserhöhungen mit sich
bringt.

Wenn man das will, dann muss man den Mut haben
– wir haben ihn –, sich mit allen Besitzstandswahrern im
Gesundheitswesen anzulegen und ihnen deutlich zu ma-
chen: Alle müssen sich bewegen, auch die Krankenkas-

s
S
S
V
W
s
g
d
s

s

M
d
d
w

W
S
k
a
g
m
t
d

F
s
w

D
d

D

S
w
d
d
G
e
u

(C (D en. – Herr Spieth, ich weiß, dass in Ihrer Brust an dieser telle immer zwei Seelen wohnen. – Wir wollen andere trukturen, eine bessere Zusammenarbeit sowie eine erschlankung der Verbände und der Krankenkassen. ir wollen, dass jeder Euro, der in dieses System fließt, o eingesetzt wird, dass er der bestmöglichen Versorung kranker Menschen zugute kommt. Und wir wollen, ass kein einziger Euro verschleudert wird. Das ist unere Philosophie. Diesen Weg werden wir weitergehen. Danke schön. Für die Fraktion des Bündnisses 90/Die Grünen pricht nun die Kollegin Birgitt Bender. Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Frau inisterin, wenn es so ist, dass wir sehr viel Zeit haben, iesen Gesetzentwurf umfassend zu beraten, dann wunere ich mich über das Verfahren, das die Koalition geählt hat. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der FDP)


(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)

Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1605621300
Birgitt Bender (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1605621400

arum lösen Sie die Vorschrift, dass die Kassen ihre
chulden tilgen müssen, aus dem Gesetzentwurf heraus,
nallen heute Morgen im Ausschuss einen Änderungs-
ntrag zu einem laufenden Gesetz auf den Tisch und sa-
en, das müsse jetzt so sein? Wenn so viel Zeit ist, kann
an das im Gesamtkontext der Gesundheitsreform bera-

en. Offensichtlich gibt es gewisse Panikreaktionen bei
er Koalition.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der FDP sowie bei Abgeordneten der LINKEN – Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Und dann auch noch schlecht gemacht!)


In einem Punkt haben Sie Recht: darin, dass Sie die
DP dafür kritisieren, dass sie das Solidarsystem zer-
chlagen will. Mit Ihnen, Herr Kollege Westerwelle,
ürde das Gesundheitssystem ja insgesamt privatisiert.


(Elke Ferner [SPD]: So ist das!)


ie Freiheit, von der Sie sprechen, das wird eine Freiheit
er Besserverdienenden sein.


(Hellmut Königshaus [FDP]: So ein Quatsch! – Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Das sind dann die Grünenwähler!)


as ist nicht unser Weg.

Frau Ministerin, Ihre großartigen Bekenntnisse zum
olidarsystem sind nicht besonders glaubwürdig. Hier
ar viel von Zynismus die Rede im Zusammenhang mit
er neuen Regelung für chronisch Kranke. Wenn man
er Meinung ist, dass es zum Solidarsystem gehört, dass
esunde für Kranke mit aufkommen – das sehen wir

indeutig so –, dann ist es ein Fehler, zwischen „guten“
nd „schlechten“ Kranken zu unterscheiden.


(Frank Spieth [DIE LINKE]: So ist es!)







(A) )



(B) )


Birgitt Bender
Ich kann Sie nur warnen, diese abschüssige Ebene zu be-
treten.

Die große Mehrheit der Krankheiten, die Geld kosten,
sind solche, die lebensstilbedingt sind. Sie haben etwas
zu tun mit falscher Ernährung, mangelnder Bewegung,
belastenden Arbeitsplätzen, belasteter Wohnumgebung.
An vielen dieser Faktoren können die Menschen selber
etwas ändern; man muss sie nur dazu befähigen. Das ist
Aufgabe der Politik: für gescheite Prävention zu sorgen.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


Nicht Aufgabe der Gesundheitspolitik ist es, Menschen,
die krank sind und behandelt werden müssen, zu sagen:
„Hättest du dich vorher gesundheitsbewusst verhalten
und das vom Arzt bescheinigen lassen!“ oder „Hättest du
rechtzeitig die Möglichkeiten der Labordiagnostik ge-
nutzt; jetzt ist eine Strafzahlung fällig!“. Das bedeutet
gerade ein Stück Abkehr vom Solidarsystem. Man muss
sich wundern, dass ausgerechnet eine sozialdemokrati-
sche Ministerin so etwas mitmacht.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der FDP)


Zu der Reform im Ganzen. Was haben wir zu erwar-
ten? Die Kanzlerin hat ja vordem schon angekündigt: Es
wird teurer. Damit hat sie die Wahrheit gesagt. Sie hat
nur eine falsche Begründung gegeben. Wir haben zu er-
warten, dass die Beitragssätze im nächsten Jahr mit Be-
stimmtheit auf 15 Prozent steigen. Manche Experten,
wie der Leiter des Wissenschaftlichen Instituts der AOK,
sagen bereits: 15,5 Prozent. Diese Steigerungen liegen
aber nicht, wie die Kanzlerin gesagt hat, an der Alterung
der Gesellschaft und am medizinischen Fortschritt. Mit
dieser Reform wird der medizinische Fortschritt nicht
befördert und es wird auch niemand länger leben. Das
einzige, was passiert, ist doch, dass es teurer wird.


(Elke Ferner [SPD]: Das ist Unsinn, Frau Bender!)


Dafür ist die Koalition selbst verantwortlich. Sie hat die
Entkopplung vom Faktor Arbeit, die, wie alle erkannt
haben,


(Zuruf von der FDP: Wohl wahr!)


entscheidend ist, nicht vorgenommen. Sie tun nichts für
eine nachhaltige Finanzierung. Steuermittel gibt es am
Ende nicht mehr, sondern weniger.


(Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Auch nicht nachhaltig!)


Dann schreiben Sie auch noch eine Luftbuchung ins Ge-
setz, gewissermaßen: Demnächst – wenn die Morgenröte
kommt? – gibt es mehr Steuermittel. Das ist keine politi-
sche Lösung. Sie verschärfen das Finanzierungsproblem,
indem Sie den Steuerzuschuss für Familienleistungen
– bestritten aus dem Tabaksteueraufkommen – wieder
streichen. Die Krankenkassen werden im Jahre 2009
1,2 Milliarden Euro weniger an Steuermitteln zur Verfü-
gung gestellt bekommen als im laufenden Jahr.

a
r
t
P
e
s
d

v
g

E
k
D
g
d
n
v

U

d
e
ü

d
G
b
M
t
s
k

s

a
s

r
w
d

(C (D Das heißt, auf der Finanzierungsseite versagt die Kolition völlig vor der Aufgabe, das System zu reformieen. Heraus kommen höhere Beiträge und ein Zusatzbeirag, den die Versicherten leisten müssen. Er wird das roblem verschärfen, gerade für die armen Kranken, die inkommensschwachen Versicherten. Ihre 8-Euro-Löung ist dabei der Gipfel des Zynismus: Ausgerechnet ie Ärmsten sollen in Relation am meisten zahlen. (Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Das „Prekariat“!)


Schließlich beschließen Sie einen Gesundheitsfonds,
on dem niemand von Ihnen erklären kann, wozu er ei-
entlich gut sein soll.


(Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Zur Gesichtswahrung!)


s gibt keine Begründung für diesen Fonds, er ist voll-
ommen nutzlos. Das Ganze nennen Sie eine Reform.
a kann ich nur sagen: Eine Reform, bei der alle künfti-
en Kostenrisiken auf die Versicherten abgeladen wer-
en und sonst nichts passiert, die verdient ihren Namen
icht. Deswegen wird es Zeit, dass dieses Trauerspiel
om Spielplan abgesetzt wird.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)



Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1605621500

Das Wort hat der Kollege Hubert Hüppe für die

nionsfraktion.


Hubert Hüppe (CDU):
Rede ID: ID1605621600

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Nach

en Beiträgen der Opposition darf ich vielleicht noch
inmal daran erinnern, worüber wir sprechen, nämlich
ber die Folgen für die Beitragszahler und die Patienten.


(Birgitt Bender [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Genau, gute Idee!)


Es wird niemanden verwundern, dass ich als Behin-
ertenbeauftragter meiner Fraktion jetzt nicht für die
ruppen spreche, die starke Lobbyisten hinter sich ha-
en und finanziell gut ausgestattet sind, sondern über die
enschen, um die es geht, nämlich über die Schwächs-

en, die Menschen mit Behinderungen, die alten Men-
chen, die schwerstkranken Menschen, die chronisch
ranken Menschen und die sterbenden Menschen.


(Frank Spieth [DIE LINKE]: Werden Sie uns jetzt den Selbstbehalt erklären?)


Man kann ja vieles kritisieren – das steht einer Oppo-
ition auch zu –,


(Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Danke, sehr gnädig!)


ber es wäre natürlich anständiger, wenn Sie nicht nur
agen würden, dass das ein zynischer Gesetzentwurf ist
ich komme noch dazu –, sondern wenn Sie auch da-
über reden würden, dass es neue Leistungen geben
ird, die diesen Menschen in Zukunft mehr helfen wer-
en.






(A) )



(B) )


Hubert Hüppe

(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD – Frank Spieth [DIE LINKE]: Wie sieht das mit den Wahltarifen aus?)


Ich nenne Ihnen einfach ein paar Beispiele: Die geria-
trische Reha wird in Zukunft finanziert werden. Kein
Mensch aus der Opposition erkennt das an. Ich meine, es
ist richtig, dass auch alte und pflegebedürftige Menschen
ein Recht und einen Anspruch auf Rehabilitation haben.


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


Das bedeutet nicht nur, dass der Grundsatz Reha vor
Pflege beachtet werden muss – diesen Grundsatz vertre-
ten Sie eigentlich auch, Herr Spieth –,


(Frank Spieth [DIE LINKE]: Ja, klar!)


sondern dass auch diejenigen, die gepflegt werden, einen
Anspruch auf Reha haben.


(Frank Spieth [DIE LINKE]: Dann erklären Sie das bitte mit den Wahltarifen! – Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Dafür ist dann kein Geld mehr da!)


Als neuer Anspruch steht in dem Gesetzentwurf, dass
Menschen mit Behinderungen, die in Einrichtungen le-
ben, demnächst auch eine häusliche Pflege erhalten. Das
ist bisher ein großes Problem für die Einrichtungen, weil
die Menschen diese häusliche Hilfe im Moment rein
technisch nicht bekommen können. Die Pflege wird von
den Einrichtungen wahrgenommen. Gerade die kleinen
Einrichtungen, die wir haben wollen – es geht nicht um
die großen Einrichtungen –, sind gar nicht in der Lage,
diese Hilfe zu leisten. Für diese Menschen tun wir das.

Die Leistungen für Schwerstkranke und für die Pallia-
tivmedizin – Frau Eichhorn wird gleich noch einmal da-
rauf eingehen – werden gerade im ambulanten Bereich
verbessert. Genau das wollen wir. Wir wollen, dass die
Menschen – das ist auch der Wunsch der Menschen – zu
Hause in ihrer gewohnten Umgebung gepflegt werden
und dass sie nicht in Einrichtungen oder Krankenhäusern
sterben müssen, sondern dort, wo die meisten Menschen
sterben wollen, nämlich in ihrer heimischen Umgebung
bei ihren Verwandten. Das ist ein Akt der Nächstenliebe.
Krankenhäuser sind nämlich nicht dazu da, dass dort ge-
storben wird, sondern sie sind dazu da, dass die Men-
schen dort geheilt werden. Die Menschen sollten dort
sterben, wo sie es wollen und wo sie Liebe erfahren. Wir
haben diese Regelung vereinbart, um dies zu unterstüt-
zen.


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


Wichtig ist ferner, dass wir jetzt die Regelung einfüh-
ren, dass die Krankenversicherungen auch dann Hilfs-
mittel zahlen, wenn die hundertprozentige Teilhabe von
Menschen mit Behinderungen in Zukunft nicht mehr
möglich sein wird. Es gab leider entsprechende Ge-
richtsurteile und die Krankenkassen haben sie umge-
setzt. Auch in meinem Wahlkreis gab es ein Beispiel da-
für. Dort wurde einer Frau mit ALS kein Elektrorollstuhl
mit einer Kopfsteuerung mehr genehmigt. Man sagte, sie
könne ja gar nicht mehr am Verkehr teilnehmen. Damit
sei die Teilnahme also nicht mehr gewährleistet.

w
m
z
w
v
d
i

m
b
s
g
u
s
e
M
K
e
l

a
e
g
s
s

D

w
b
f
w
p

I
d

v
m
r

(C (D Ich meine, es bedeutet ein Stück Menschenwürde, enn wir es diesen Menschen auch dann, wenn sie nicht ehr am Straßenverkehr teilnehmen können, gestatten, um Beispiel in einer Einrichtung Selbstständigkeit ahrzunehmen, sodass sie nicht darauf angewiesen sind, on anderen beispielsweise in die Sonne hineinoder aus er Sonne herausgeschoben zu werden. Auch das steht n unserem Gesetzentwurf. Deswegen finde ich das, was die FDP in ihrer Presseitteilung geschrieben hat, so perfide. Wir wollen nicht ei den an Krebs Erkrankten abkassieren – wie es heißt –, ondern wir wollen, dass mehr Menschen zur Vorsorge ehen. Es wäre ja auch wirklich eine Idiotie, wenn es uns ms Abkassieren ginge. Wenn wir sagen, dass die Menchen zur Vorsorge gehen sollen, dann wird das im rsten Moment mehr Kosten verursachen, weil mehr enschen zur Vorsorge gehen. Unser Ziel ist, dass rankheiten frühzeitig erkannt werden und rechtzeitig ingegriffen werden kann, damit die Menschen länger eben können. Ich bitte Sie um Folgendes: Sie können mit uns über lles reden, aber nehmen Sie einen anderen Stil an, damit s für die Menschen zu einer Reform kommt. Wir verfolen vielleicht unterschiedliche Wege, aber zumindest ollten wir uns nicht unterstellen, dass wir den Menchen nicht helfen wollen. Vielen Dank. (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD – Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dann müssen Sie ein Rauchverbot machen!)


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)



Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1605621700

Für die FDP-Fraktion spricht nun der Kollege

r. Konrad Schily.


(Beifall bei der FDP)



Dr. Konrad Schily (FDP):
Rede ID: ID1605621800

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Auch

enn ich noch immer ein bisschen neu im Bundestag
in: Das GKV-Modernisierungsgesetz hat mich von An-
ang an begleitet. Ich habe mich immer gefragt: Warum
ird dieses Gesetz gegen alle Widerstände durchge-
eitscht?


(Hubert Hüppe [CDU/CSU]: Nicht gegen alle, gegen euch!)


ch sehe nur einen Gewinner: die staatliche Verwaltung,
en Apparat.


(Peter Albach [CDU/CSU]: Das ist doch Käse!)


Dieses Gesetz wird auch mit sozialen Argumenten
erteidigt. Um einen Machtzuwachs, nämlich die Staats-
edizin, zu erreichen, ist manchen fast jedes Mittel

echt, auch das der Täuschung. Der jetzige Referenten-






(A) )



(B) )


Dr. Konrad Schily
entwurf trägt den Titel „GKV-Wettbewerbsstärkungsge-
setz“. Eigentlich aber wird der Wettbewerb aufgehoben.


(Elke Ferner [SPD]: Wo denn?)


Dahinter stehen Zwangsfusion und Gleichschaltung; das
kann man so sagen.


(Beifall bei der FDP – Elke Ferner [SPD]: Wo steht denn das?)


– In der Wirkung ist das so.

Wir haben über den Fonds gesprochen und gehört,
dass er 2009 eingeführt werden soll. 20 Jahre nachdem
das Volk der DDR den Fonds in der DDR beseitigt hat,
sind wir beim Wandel durch Rückschritt statt durch An-
näherung angekommen. Wir sind auf dem Weg in die
Vergangenheit.


(Beifall bei der FDP – Lachen bei der SPD)


Es wird hier von der Solidargemeinschaft gesprochen.
Eine Solidargemeinschaft ist die Vereinigung von Freien
und Gleichen.


(Elke Ferner [SPD]: Natürlich!)


Die Solidargemeinschaft, die ich in Ihrem Gesetzentwurf
wiederfinde, ist die Kollektivierung von Menschen
durch Apparate. Das hatten wir schon. Das hat nichts mit
Solidarität zu tun.


(Beifall bei der FDP – Elke Ferner [SPD]: Was? – Mechthild Rawert [SPD]: Das ist aber jetzt sehr frei assoziiert!)


– Nein, eine Staatsmedizin hat sich in der ganzen Welt
noch nie bewährt.

Die Therapiefreiheit bleibt dabei auf der Strecke. Das
freie vertragliche Miteinander der Leistungserbringer
wird durch Zwänge ersetzt.


(Elke Ferner [SPD]: Wo denn?)


Die Bürger werden durch höhere Kassenbeiträge, wei-
tere Zuzahlungen und höhere Steuern zur Kasse gebeten.


(Mechthild Rawert [SPD]: Steht das wirklich alles in der Vorlage?)


Im Klartext bedeutet das: weniger medizinische Leistun-
gen, erheblich höhere Kosten für den Bürger und mehr
Verwaltung. Besser wird es dadurch ganz sicher nicht.


(Beifall bei der FDP – Elke Ferner [SPD]: Wo steht das denn mit den „weniger medizinischen Leistungen“?)


Es ist eine Reform – das habe ich gesagt – in Rich-
tung Vergangenheit.

Wenn alle anderer Meinung als der Einzelne sind
– dafür gibt es einen psychiatrischen Begriff –, dann
kann er sagen: Alle anderen spinnen. Es könnte aber
auch sein, dass der Einzelne eine überwertige Idee ent-
wickelt und die anderen gar nicht mehr wahrnehmen
kann.

W
d
n

Z
s
h
r

I
d
g


v
e
g
k

h
M
d
t
s
n

m
a

T

D
u
s
B

(C (D (Heiterkeit und Beifall bei der FDP – Manfred Grund [CDU/CSU]: Reden Sie von Herrn Westerwelle?)


enn ich ein Ideal zu einer Ideologie mache, dann kann
ie Ideologie eine überwertige Idee werden. Diese ist
ach psychiatrischen Begriffen meist krankhaft.


(Heiterkeit und Beifall bei der FDP – Mechthild Rawert [SPD]: Überwertig oder übermäßig oder was?)


Der Zug fährt in Richtung Vergangenheit, in ein
wangssystem. Er fährt nicht in Richtung eines wirklich
ozialen Systems, in dem dem Einzelnen tatsächlich ge-
olfen werden kann, Herr Hüppe. Ich weiß, wovon ich
ede.


(Elke Ferner [SPD]: Wie bei der privaten Krankenversicherung?)


ch habe viele Briefe von Privatversicherten bekommen,
ie mir bestätigt haben, wie gut es ihnen mit ihrer Kasse
eht – und zwar von den weniger gut Verdienenden.


(Lachen und Zurufe bei der SPD)


Hören Sie doch auf! Dass bei den privaten Kranken-
ersicherungen nur Reiche versichert sind, ist wieder
ine Ihrer Ideologien. Sie kennen die Zahlen und wissen
enau, dass 80 Prozent der Mitglieder der privaten Kran-
enkassen geringer Verdienende sind.


(Beifall bei der FDP – Elke Ferner [SPD]: Was Sie erzählen, ist Unsinn! – Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Kleine Beamte! Polizeibeamte! Richtig!)


Ich denke, der Zug in die Vergangenheit muss aufge-
alten werden. Franz Josef Strauß, der sicherlich kein
ann der FDP war, hat einmal gesagt: Wenn der Zug in

ie falsche Richtung fährt, dann sind alle einzelnen Sta-
ionen falsch. Ich hoffe, dass der Widerstand gegen die-
en Zug anhält und nachhaltig ist. Einen Zug kann man
icht während der Fahrt wenden,


(Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Hier ist es schon längst zugig!)


an muss ihn aufhalten und neu auf die Schienen setzen,
ber in die richtige Richtung. Dafür steht die FDP.

Vielen Dank.


(Beifall bei der FDP)



Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1605621900

Für die SPD-Fraktion spricht nun die Kollegin Jella

euchner.


Jella Teuchner (SPD):
Rede ID: ID1605622000

Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Herren und

amen! Es ist keine Frage: Die Gesundheitsreform wird
ns in den Gremien noch intensiv beschäftigen. Es be-
teht – das wird auch heute deutlich – noch gehöriger
eratungsbedarf.


(Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Oh ja!)







(A) )



(B) )


Jella Teuchner
Spannend ist aber, dass ausgerechnet die FDP die
Koppelung der Chronikerregelung mit der Teilnahme an
Vorsorgeuntersuchungen so vehement ablehnt.


(Iris Gleicke [SPD]: Allerdings!)


Es ist doch Ihr Credo, dass die Leistungen der gesetzli-
chen Krankenversicherungen auf das gesundheitlich
Notwendigste abgespeckt werden sollten. Sind das die
Anreize, die Sie geben wollen? Wer Sport macht und da-
her gesünder lebt, muss selbst zahlen; eine Vorsorgeun-
tersuchung kann man nicht verlangen. Was ist das für
eine Logik? Ich finde es sehr eigenartig, wie Sie Eigen-
verantwortung definieren.


(Beifall bei der SPD – Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Rauchverbot, Frau Teuchner!)


Wie finanzieren wir die Krankenversicherungen? Wer
muss welchen Beitrag leisten? Woher kommt das Geld?
Das sind die Fragen, die wir beantworten müssen.
Eigentlich haben wir eine gute Antwort: Da man auch
krank wird, wenn man sich gesund ernährt und Vorsor-
geuntersuchungen wahrnimmt, muss das Lebensrisiko
Krankheit von allen gemeinsam getragen werden.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD – Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nein! Rauchverbot!)


– Ja, das machen wir doch.

Die Gesundheitsreform ist keine Spielwiese für Popu-
lismen. Die Diskussion darüber darf nicht dazu führen,
dass Egoismen zu Gerechtigkeit umdefiniert werden. Es
geht darum, die Finanzierung des Lebensrisikos Krank-
heit auch in Zukunft solidarisch zu organisieren. Die
Versicherten der gesetzlichen Krankenversicherungen
sind Mitglieder einer Solidargemeinschaft, die auch in
Zukunft tragfähig gestaltet werden muss.


(Beifall bei der SPD sowie der Abg. Maria Eichhorn [CDU/CSU])


Wenn vorgeschlagen wird, Sportunfälle aus dem Leis-
tungskatalog zu streichen, persönliche Rückstellungen
zu bilden und den Zusatzbeitrag über die maximalen
5 Prozent steigen zu lassen, dann ist das keine Genera-
tionengerechtigkeit. Es ist schlicht und einfach ein gro-
ßer Schritt aus der Solidargemeinschaft heraus.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


Das gilt auch dann, wenn wir aus der einen Solidarge-
meinschaft 16 Ländersolidargemeinschaften machen
sollen. Ohne einen Einkommensausgleich und einen
funktionierenden Risikostrukturausgleich ist das nicht
möglich. Andernfalls wird es einen Wettbewerb um die
guten Risiken geben, der der gesetzlichen Krankenversi-
cherung schadet.

Gleichzeitig brauchen wir eine kostendeckende
Finanzierung. Wenn wir stattdessen auf einen Preiswett-
bewerb setzen, droht eine Verschlechterung der Leistun-
gen, zum Beispiel durch die Streichung der Satzungs-
leistungen oder die Einschränkung der im SGB V als

K
m
L
h

D
i

g
F
c
d
d
L
S
r
W

M

d
m
U
c
s
b

S
f
t
e
z
i

n
A
z
n
U
t

d
p
p
l
s

(C (D annoder Ermessungsleistung definierten Maßnahen. Es kann auch nicht sein, dass versicherungsfremde eistungen allein aus dem Beitragsaufkommen der abängig Beschäftigten finanziert werden. ies würde das System der gesetzlichen Krankenkassen n seinem Bestand gefährden. (Frank Spieth [DIE LINKE]: Gilt das auch für den Mutterschutz?)


(Zuruf von der SPD: So ist es!)


Eine Gesundheitsreform, die zwar das Gebäude der
esetzlichen Krankenversicherung erhält, ihm aber das
undament entzieht, wird die solidarische Krankenversi-
herung zum Einstürzen bringen. Es geht im Gegenteil
arum, das Fundament zu stärken. Eine Verbreiterung
er Beitragsgrundlage wäre sicherlich die sinnvollste
ösung gewesen. Die Alternative ist, über eine spürbare
teuerfinanzierung die Einbeziehung aller in die Solida-
ität zu organisieren. In diese Richtung müssen wir die

eichen stellen.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1605622100

Für die Unionsfraktion spricht nun die Kollegin
aria Eichhorn.


(Beifall bei der CDU/CSU)



Maria Eichhorn (CSU):
Rede ID: ID1605622200

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Die Me-

izin hat im 20. Jahrhundert ungeheure Fortschritte ge-
acht. Der medizinisch-technische Fortschritt hat einen
mfang angenommen und eine Geschwindigkeit entwi-

kelt, die ihn kaum noch kontrollierbar erscheinen las-
en. Dieser medizinische Fortschritt hat Chancen ge-
racht, aber auch Fragen aufgeworfen.

Das Thema Sterben und Tod hat dabei einen neuen
tellenwert bekommen. Der Entwurf zur Gesundheitsre-
orm trägt dem Rechnung; denn es geht darum, auch un-
er veränderten Bedingungen ein Sterben in Würde zu
rmöglichen, Sterbenden ein menschenwürdiges Umfeld
u schaffen und dabei deren Wünsche und Bedürfnisse
n den Mittelpunkt zu stellen.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


Die meisten Menschen wollen zu Hause sterben und
icht allein gelassen werden. Viele Menschen haben
ngst vor Fremdbestimmung, Einsamkeit und Schmer-

en am Ende des Lebens. Aus dieser Angst heraus mei-
en manche, aktive Sterbehilfe wäre eine Antwort.
nsere Antwort ist Schmerzlinderung und Sterbebeglei-

ung.

Die Enquete-Kommission „Ethik und Recht der mo-
ernen Medizin“ forderte in der letzten Legislatur-
eriode zu Recht die Verbesserung der medizinischen,
flegerischen und psychologischen Bedingungen in der
etzten Lebensphase. Für CDU und CSU war es daher
ehr wichtig, dass in unserer Koalitionsvereinbarung die






(A) )



(B) )


Maria Eichhorn
Stärkung von Hospizarbeit und Palliativmedizin festge-
schrieben wurde. Dem trägt der jetzt vorliegende Ent-
wurf zur Gesundheitsreform Rechnung.


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


Die bisherigen Regelungen im SGB V zur stationären
und ambulanten Hospizarbeit werden entsprechend den
Erfordernissen ergänzt. Wir, die Union, begrüßen sehr,
dass die integrative hospizliche Versorgung in das Ge-
sundheitsreformpaket aufgenommen wurde. Das bedeu-
tet die Erweiterung der Leistungen der Krankenversiche-
rung und baut auf die hervorragende Arbeit der
stationären und ambulanten Hospizdienste auf.

In Zukunft erhalten die Versicherten in der gesetzli-
chen Krankenversicherung einen eigenständigen An-
spruch auf eine spezialisierte ambulante Palliativversor-
gung. Es handelt sich hierbei um eine Gesamtleistung
mit ärztlichen und pflegerischen Leistungsanteilen. Bei
Bedarf kann die Versorgung rund um die Uhr erbracht
werden. Damit ist es möglich, den Wunsch zu erfüllen,
bis zum Tode in der vertrauten häuslichen Umgebung
betreut zu werden. Dieser neue Leistungsanspruch steht
Patienten zu, die nur noch eine begrenzte Lebenserwar-
tung haben, aber trotz des besonderen Versorgungsbe-
darfs zu Hause versorgt werden können. Nach Berech-
nungen der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin
trifft dies auf etwa 10 Prozent aller Sterbenden zu. Die
übrigen Palliativpatienten werden weiterhin in den bis-
herigen Strukturen, zum Beispiel stationär, versorgt.

Die Leistung kann nicht nur von Vertragsärzten, son-
dern auch von entsprechend qualifizierten Krankenhaus-
ärzten verordnet werden. Das hat den Vorteil, dass im
Anschluss an eine Krankenhausbehandlung ohne zeitli-
che Verzögerung die spezialisierte ambulante Palliativ-
versorgung ermöglicht wird. So können die Sterbenden
wieder aus den Krankenhäusern heraus und in das häus-
liche oder in ein anderes vergleichbares Umfeld zurück-
geholt werden.

Mit der gesetzlichen Absicherung des Leistungsan-
spruchs auf eine bedarfsgerechte Palliativversorgung
wird die ambulante Pflege am Lebensende erheblich ver-
bessert und eine Vernetzung der vorhandenen Strukturen
erreicht. Die bereits bestehenden Palliativ-Care-Teams
haben sich hervorragend bewährt und können nun be-
darfsgerecht eingerichtet werden. Das wird vor allem
Patienten außerhalb von Ballungsräumen zugute kom-
men.

Auch die Rahmenbedingungen für Kinderhospize
werden verbessert. Damit wird eine schon lange beste-
hende Forderung erfüllt. Darüber hinaus wird künftig die
häusliche Krankenpflege in neuen Wohngemeinschaften
und Wohnformen sowie in besonderen Ausnahmefällen
auch in Heimen als Leistung gewährt. Ein wichtiger
Fortschritt ist zudem, dass in Zukunft geriatrische Reha-
leistungen als Pflichtleistungen der Krankenkassen er-
bracht werden.

Wir wünschen jedem, dass er bis zu seinem Lebens-
ende gesund bleibt und im Kreise seiner Angehörigen
ohne Schmerzen für immer sanft einschläft. Wir wissen
aber, dass dies nur einem Teil der Menschen gegönnt ist.

M
m
d
k
z

S

H
P
p
t

D
d
u
s
G
m
l
m

m
B

d
c
p


w
S

I
G
ü
d

(C (D it der geplanten Gesundheitsreform wird jedoch eröglicht, dass die segensreiche Arbeit der Palliativme izin und der Hospize auch den Menschen zugute ommt, deren größter Wunsch es ist, zu Hause sterben u dürfen. Das Wort hat der Kollege Dr. Karl Lauterbach für die PD-Fraktion. (Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Redet er jetzt für die SPD? – Birgitt Bender [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Jetzt hören wir, wie gut der Gesetzentwurf ist!)


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)

Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1605622300


Dr. Karl Lauterbach (SPD):
Rede ID: ID1605622400

Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und

erren! Ich wollte mich eigentlich auf den Bereich der
rävention konzentrieren. Aber ich mache vorab ein
aar allgemeine politische Bemerkungen, die mir spon-
an eingefallen sind.


(Manfred Grund [CDU/CSU]: Die kann man doch in der Zeitung nachlesen!)


iese richten sich an Sie, Kolleginnen und Kollegen von
er Union. Ich muss bei Ihnen Abbitte leisten. Wir haben
ns in den Auseinandersetzungen zum Teil nichts ge-
chenkt. Aber sie waren immer von einem konstruktiven
eist getragen. Was man an Ihnen hat, lernt man, wenn
an den Populismus, die Niveaulosigkeit und die Herz-

osigkeit der FDP sieht. Das ist ohne Wenn und Aber
eine Position.


(Heiterkeit und Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


Herr Kollege Dr. Schily, gerade von Ihnen hätte ich
ehr erwartet. Ihre Rede läuft doch darauf hinaus – Herr
ahr, konzentrieren Sie sich! –,


(Heiterkeit bei der SPD – Daniel Bahr [Münster] [FDP]: So ein Oberlehrer!)


ass Sie jeden, der mit der Privatisierung der gesetzli-
hen Krankenversicherung nicht einverstanden ist, als
sychisch krank erklären.


(Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Das ist doch Unsinn!)


Doch, darauf läuft es hinaus. – Privatisierung ist alles,
as Sie hier zu bieten haben. So weit meine politische
tellungnahme.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Unverschämt!)


Ich komme zum Sachlichen zurück.


(Lachen bei der FDP)


ch spreche über die Präventionsregelung, die einer der
ründe ist, warum wir hier diskutieren. Worum geht es
berhaupt? Es geht um die Check-up-Untersuchungen
er über 35-Jährigen, beispielsweise um die Krebsfrüh-






(A) )



(B) )


Dr. Karl Lauterbach
erkennung bei Männern und Frauen. Wir dürfen das
Ausgangsproblem nicht vergessen: Diese sinnvollen
Leistungen werden bislang sowohl von Frauen als auch
von Männern zu wenig genutzt. Die Check-up-Untersu-
chung, mit der man Schlaganfälle, Herzinfarkte und Dia-
betesfälle rechtzeitig erkennt, wird von nur 17 Prozent
der Bevölkerung wahrgenommen. Bei der Krebsvor-
sorge ist es nicht viel besser. Diese Möglichkeit wird von
nur 19 Prozent der Männer und 47 Prozent der Frauen
wahrgenommen. Das heißt, der allergrößte Teil der Vor-
sorge wird nicht in Anspruch genommen.

Es ist richtig, dass nicht jede Vorsorgeuntersuchung
sinnvoll ist; das stimmt ohne Wenn und Aber.


(Birgitt Bender [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Eben! – Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Das steht nicht im Gesetzentwurf!)


Zudem wird nicht jede Vorsorgeuntersuchung in guter
Qualität angeboten, wohl aber die meisten. Wir haben
hier ein riesengroßes Potenzial. Wenn wir die Inan-
spruchnahme der Vorsorge stärken, dann können wir
Zehntausende Herzinfarkte, Schlaganfälle und Kompli-
kationen bei Diabetes pro Jahr verhindern. Hier geht es
nicht nur ums Geld, sondern um Menschlichkeit und
Qualität. Vergessen Sie nicht: Zwei Drittel der Men-
schen, die hier sitzen, werden statistisch gesehen an den
erwähnten Erkrankungen sterben. Zwei Drittel! Herr
Kollege Bahr, daher darf hier nicht die übliche parteipo-
litische Polemik auf niedrigem Niveau betrieben wer-
den. Dafür ist die Sache zu ernst.


(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU – Birgitt Bender [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sagen Sie einmal, was den Männern die Früherkennung bringt oder nicht! – Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Prostatakrebs!)


– Mir wird die Frage gestellt, was die Früherkennung
den Männern bringt. Das kann ich beantworten, Frau
Bender.


(Birgitt Bender [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Prostatakrebs!)


– Sie haben nach der Früherkennung gefragt.


(Birgitt Bender [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Prostatakrebs!)


– Sie haben zuerst einmal von der Früherkennung ge-
sprochen. Bei der Früherkennung ist es so: Bluthoch-
druck wird früh erkannt, die Zuckerkrankheit wird früh
erkannt und das Risiko eines Schlaganfalls wird früh er-
kannt. Wichtig ist auch die Früherkennung von Prostata-
krebs mittels der Tastuntersuchung. Ich spreche nicht
von dem Antigentest, dem PSA-Test.


(Birgitt Bender [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Steht alles nicht im Gesetz!)


– Nein, aber es steht in den Richtlinien.


(Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Aber die gesetzliche Regelung fehlt!)


k
a

D
A
n


W
ü
g

t
u

w
S
F
z
ü

D
b
s
c
d
s
c
g

H
v

b
g
m
v

(C (D Lesen Sie, Frau Bender, bevor Sie kritisieren, und onzentrieren Sie sich auf die Richtlinien des Bundesusschusses! a ist genau dargestellt, dass der von Ihnen kritisierte ntigentest bei der Prostatauntersuchung überhaupt icht betroffen ist. Der Test ist umstritten. (Birgitt Bender [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber Sie stärken die Lobby, die das reinkriegen will!)


(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


Nein, Sie faseln über etwas, das Sie nicht wissen. Die
ahrheit ist: Sie wussten nicht, dass diese Regelung

berhaupt nicht betroffen ist. Das ist doch der Hinter-
rund. Genauso ist es.


(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU – Birgitt Bender [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Danke, Herr Professor! – Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wenn wir Sie nicht hätten, wären wir alle ganz dumm!)


Ich sage das deshalb, weil es sich hier um einen wich-
igen Bereich handelt. Meine Redezeit läuft wegen der
nqualifizierten Bemerkungen ab.


(Lachen bei der FDP und beim Bündnis 90/ Die Grünen)


Das Potenzial dieser Regelung darf nicht unterschätzt
erden. Hier geht es um Zehntausende Fälle von
chlaganfällen und Herzinfarkten. Ausgerechnet die
DP schwingt sich hier zum Schützer derjenigen auf, die
u viel zuzahlen müssen. Das muss man sich einmal
berlegen!


(Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Das ist eine unqualifizierte Äußerung, Herr Lauterbach!)


ie FDP, die noch über die Oettinger-Forderung, dass
is zu 10 Prozent des Einkommens zugezahlt werden
ollen, hinausgeht und Zuzahlungen und die Privatversi-
herung für das alleinige Allheilmittel für die Lösung
er Probleme der Krankenversicherung hält, schwingt
ich heuchelnd zum Schützer der Einkommensschwa-
hen vor einer Überforderung auf! Das ist nicht überzeu-
end!


(Beifall bei Abgeordneten der SPD – Heinz Lanfermann [FDP]: Achten Sie auf Ihre Redezeit!)


ier muss die Regierung die Linie halten. Das ist eine der
ernünftigsten Regelungen, die wir eingeführt haben.


(Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Die Schulstunde ist zu Ende!)


Ich komme zum Schluss: Meine Damen und Herren,
ringen Sie sich bei der sinnvollen Gestaltung dieser Re-
elung ein. Das ist aus meiner Sicht eine Regelung, die
ehr Menschen helfen und mehr Kosten senken wird als

ieles andere in diesem Gesetz.

Ich danke Ihnen für die Aufmerksamkeit.


(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)







(A) )



(B) )


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1605622500

Für die Unionsfraktion spricht nun der Kollege Peter

Albach.


(Beifall bei der CDU/CSU)



Peter Albach (CDU):
Rede ID: ID1605622600

Werte Frau Präsidentin! Geschätzte Kolleginnen und

Kollegen! Herr Kollege Bahr und Herr Kollege Schily,
meinen Sie mit Freiheit und Wettbewerb das System der
USA, ein System, in dem 40 Millionen Menschen nicht
versichert sind?


(Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Nein! – Dr. Konrad Schily [FDP]: Nein!)


– Dann wäre es günstig, wenn Sie sich einmal dazu er-
klären würden.

Diese Aktuelle Stunde steht unter der Überschrift „Fi-
nanzielle Folgen für Beitragszahler und Patienten bei
Verwirklichung des von der Koalition vorgelegten Ge-
setzes zur Gesundheitsreform“. Ich füge ergänzend
hinzu: Wir reden über das, was hier als Vorlage kommen
wird. Wir reden also ausdrücklich nicht über ein eigenes
Projekt der FDP-Fraktion, sofern es dieses denn gäbe.
Sie werden auf Dauer im Lichte der kritischen Öffent-
lichkeit nicht bestehen können, wenn Sie mangels eige-
ner Gedanken und ohne ein eigenes, geistig inspiriertes
Gesundheitsprojekt – einmal abgesehen von sehr einfach
gehaltenen Zeitungskolumnen – das Koalitionsvorhaben
lediglich populistisch attackieren.


(Beifall bei der CDU/CSU – Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Ich schicke es Ihnen zu!)


Dass Sie in die Formulierung zum Verlangen der Ak-
tuellen Stunde nun auch noch den Patienten neben den
Beitragszahler hineingequetscht haben, passt in Ihre
populistisch angelegte Logik, ist aber nicht zielführend.
Das Wort „Patient“ ist bekanntermaßen dem Lateini-
schen entlehnt und bedeutet im ursprünglichen Sinne
denjenigen, der leidet, also den Leidenden, auch denjeni-
gen, der erduldet, nicht unbedingt auch den Abgeordne-
ten. Der Patient, werte Kollegen der FDP, ist also aus-
drücklich keine fiskalische Kategorie, sondern
zuallererst eine menschliche. Dieser Leidende möchte
von seinem Leiden befreit werden – auch wenn Sie das
nicht verstehen, ich sage es Ihnen trotzdem –, er möchte
eine Behandlung nach dem besten Stand des medizini-
schen Fortschritts, er möchte im Bedarfsfall ein inländi-
sches Krankenhausbett – möglichst wohnort- und zeit-
nah –, er möchte den schnellstmöglichen Arztbesuch, er
möchte Rehamaßnahmen einschließlich Kuren und er
möchte zudem Vorsorge und Prävention. Er möchte also
Teilhabe an einem Gesundheitswesen und dies vor allem
unabhängig von seiner Krankenversicherung und seinem
Einkommen.


(Elke Ferner [SPD]: Genau!)


Er – natürlich auch sie; es gibt auch weibliche Lei-
dende; ich möchte mit der Gleichstellungsbeauftragten
kein Problem bekommen – möchte etwas, womit sich
alle zivilisierten Staaten schwer tun und was es in der
Gesamtheit so gar nicht gibt, zumindest nicht ohne er-

h
V
g
w

d
b
F
g
z

s
d
d
k
n
W
v
k
d
g
r
s
L
s
S

n
d
s
d
w
ß


D
F
v
a
e

s
h
g
h
f
s
W
2

a
l
d
n

(C (D ebliche Zuzahlungen. Für eine sachliche Bewertung der orgänge hier bei uns in Deutschland sollten wir die Reelungen in anderen Staaten zur Kenntnis nehmen oder enigstens erwähnen. Sehen wir uns die nordischen Länder an. Unabhängig avon, dass der Mehrwertsteuersatz dort im Regelfall ei 25 Prozent liegt – dieser Umstand allein würde der DP schon genügen, Deutschlands definitiven Unterang festzustellen und jeden und alles hier und draußen usammenzuschreien; aber das ist ein anderes Thema –, ollten wir schon zur Kenntnis nehmen, dass der Leiende beispielsweise nach den Bestrebungen Schwedens ie Möglichkeit erhalten soll – das ist eine Absichtserlärung –, innerhalb einer Woche einen Hausarzt und inerhalb von drei Monaten einen Facharzt aufzusuchen. artelisten für Krankenhausbetten sind üblich, und zwar on Dänemark bis Norwegen. Wir dürfen der Öffentlicheit in diesem Zusammenhang auch nicht vorenthalten, ass es beispielsweise eine „Patientenbrücke Norwegen“ ibt, da Norwegen nicht mehr in der Lage ist, eine auseichende einheimische Krankenversorgung sicherzutellen. Norwegische Patienten, also zweifelsfrei auch eidende, werden in zunehmendem Maße im Ausland, prich: in Deutschland, versorgt. So viel, Herr Kollege pieth, zu einer Bürgerversicherung. Frankreichs Gesundheitswesen ist eines der besten ach der – zugegebenermaßen umstrittenen – Bewertung er WHO. Die gesetzliche Krankenversicherung dort eretzt nur 75 Prozent der Arztkosten und rund 70 Prozent er Arzneimittelkosten. Das sollte man schon wissen, enn man über das Gesundheitsreformvorhaben der groen Koalition so abwertend redet. (Beifall bei der CDU/CSU – Frank Spieth [DIE LINKE]: Wollt ihr das anstreben?)


(Heiterkeit bei Abgeordneten der SPD)


(Beifall bei der CDU/CSU)


Ich habe leider nur noch wenig Zeit. – Anders als in
eutschland müssen die gesetzlich Versicherten in
rankreich ambulante Leistungen wie Hausarztbesuche
orfinanzieren und können dann einen Rückerstattungs-
nspruch bei ihren Kassen geltend machen. Dies ist nur
in Beispiel, aber ein signifikantes.

Ich plädiere für mehr Sachlichkeit in der Diskussion
owie insbesondere und ausdrücklich für eine gesamt-
eitliche Betrachtung. Eine solche Betrachtung ist zuge-
ebenermaßen politisch nicht unbedingt opportun, aber
ilfreich und nützlich, zumindest im Umgang mit denen,
ür die wir uns hier alle engagieren, für die Leidenden,
prich: die Patienten. Vor allem ist es auch finanzierbar.

ir reden nämlich über ein System, das 240 bis
50 Milliarden Euro verbraucht.

Ich komme nun zum Schluss. Jeder Wandel erzeugt
uch Ängste. Das gilt für jeden Bereich unseres mensch-
ichen Daseins. Sie als Opposition – das gilt insbeson-
ere für die FDP – sollten Ihre vornehmste Aufgabe aber
icht darin sehen, diese Ängste zu schüren.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.






(A) )



(B) )


Peter Albach

(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD – Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Wir haben das Leiden in der Koalition gesehen!)


– Mehr Sachlichkeit, Herr Bahr!


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1605622700

Das Wort hat der Kollege Peter Friedrich von der

SPD-Fraktion.


Peter Friedrich (SPD):
Rede ID: ID1605622800

Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und

Herren! Gestatten Sie mir zu Beginn, dem Kollegen
Hüppe für seinen Beitrag zu danken. Er hat nämlich in
sachlicher und auch eindringlicher Art und Weise ge-
schildert, was die Patienten von dieser Reform wirklich
haben werden. Ich glaube, das war sinnvoll und auch die
richtige Antwort auf die Fragen, die mit der Ursprungs-
motivation zur Beantragung dieser Aktuellen Stunde
einhergingen.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


Kollege Bahr und Kollege Schily haben hier ein Bild
gemalt, das den Eindruck erweckt, dass dem Wettbewerb
mit dieser Reform der Garaus gemacht wird und wir eine
Art kollektivistische Staatsmedizin bekommen.


(Beifall bei Abgeordneten der FDP – Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Einheitskasse!)


Der Kollege Spieth wiederum hat behauptet, dass es mit
dieser Reform einen gnadenlosen Wettbewerb um den
Gesunden gibt.


(Zuruf von der LINKEN: Genauso ist es!)


Offensichtlich ist keines von beidem richtig.


(Frank Spieth [DIE LINKE]: Na, na, na!)


Betrachten wir doch einmal die heutige Situation: In
der GKV gibt es eine Beitragssatzspreizung von fast
4 Prozent. Der Beitragssatz in der billigsten gesetzlichen
Krankenkasse liegt momentan bei 11,3 Prozent, während
der Beitragssatz in der teuersten gesetzlichen Kranken-
kasse bei knapp 15 Prozent liegt. Das heißt, bereits heute
ist es so, dass Versicherte für exakt gleiche Leistungen
Beiträge bezahlen, die bis zu 50 Euro differieren. Ich
wiederhole: für exakt gleiche Leistungen. Ich frage
mich, ob dieses System tatsächlich gerecht ist. Allein
durch das Wechseln der Kasse aufgrund des unterschied-
lichen Beitragssatzes entstehen für die GKV in diesem
Jahr Kosten in Höhe von 1 Milliarde Euro. Der Wettbe-
werb ist lediglich an den Beitragssätzen ausgerichtet. Es
gibt bei uns keinen Wettbewerb um Leistungen und
Leistungsversorgungen. Diese Reform dient genau dazu,
diesen Wettbewerb zu schaffen.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD – Birgitt Bender [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Eben nicht!)


t
e

E

u
d
v
d
s

m
g
K
m
v
ü

F
R

D
d
R

D
d
D

d

B
P
i
p
z
S
J
h
d
I
v
w

(C (D Wir statten die Kassen mit der Möglichkeit aus, Verräge mit den Leistungserbringern zu schließen – zum rsten Mal in dieser Form. s braucht auch Kollektivverträge – das wissen wir –, m einheitliche Maßstäbe zu bekommen. Aber sie weren zum ersten Mal in der Lage sein, tatsächlich Direkterträge mit den Leistungserbringern zu schließen und amit einen Wettbewerb um Leistung, um Qualität zu tarten. Wer glaubt, dass das nicht funktioniert, muss sich einal anschauen, was im Bereich der integrierten Versor ung in den letzten Jahren bereits gewachsen ist. Die assen beklagen, dass sie unter gleichen Bedingungen iteinander konkurrieren sollen. Ich kann sehr gut nach ollziehen, dass sie das nicht wollen, sondern das lieber ber unterschiedliche Beitragssätze tun wollen. Es kann nicht sein, dass man in einer Debatte über die rage, wo die Belastungen sind, noch das Hohelied der osinenpickerei singt. (Dr. Konrad Schily [FDP]: Wer hat denn das getan?)


(Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Warum denn?)


(Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Eben!)


as kann es doch wirklich nicht sein. Es wird gepredigt,
ass die Kasse die beste ist, die es am besten schafft,
isiken, das heißt kranke Versicherte abzuwehren.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)


as ist nicht die beste Kasse. Die beste Kasse ist die, die
ie Menschen mit ihren Krankheiten richtig versorgt.
arum geht es in dieser Reform.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD – Dr. Konrad Schily [FDP]: Sie sollen nicht täuschen!)


Ich möchte noch auf einen speziellen Punkt eingehen,
er mich bei der FDP immer wundert.


(Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Jetzt bin ich gespannt! – Peter Albach [CDU/CSU]: Da wundert mich alles!)


ei der Frage des Wettbewerbs sagen Sie immer, das
KV-System sei dem GKV-System überlegen. Erstens

st es doch seltsam, dass sich die PKV auf genau das ka-
riziert, was die GKV macht. Es gibt aber noch einen
weiten Punkt, der mich wundert. Wir haben heute ein
ystem, in dem die Versicherten, wenn sie sich in jungen
ahren einmal für eine private Versicherung entschieden
aben, ihr Leben lang daran gebunden sind, egal was in
er PKV passiert. Genau an dieser Stelle setzen wir an.
n Zukunft können sie wechseln, auch zwischen den pri-
aten Kassen. Ich weiß, dass auch Sie das eigentlich
ollen.


(Zustimmung des Abg. Daniel Bahr [Münster] [FDP])







(A) )



(B) )


Peter Friedrich
Das muss man dann aber auch sagen, wenn man hier
pauschal erklärt, es werde keinen Wettbewerb mehr ge-
ben.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


Der letzte Punkt, den ich ansprechen möchte, ist die
Frage der Demografiefestigkeit und der Vorsorge. Ich
habe im Bereich Rente immer dafür gekämpft, schon bei
den Jusos, dann auch bei der SPD – das war ein harter
Kampf –, dass wir zu mehr Kapitaldeckung kommen.


(Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Na also! Willkommen im Klub!)


Im Bereich der Gesundheit muss man aber einmal eine
ehrliche Rechnung aufmachen, Herr Kollege Bahr. Im
Bereich Gesundheit haben wir es mit zwei Effekten zu
tun. Zum einen haben wir schon heute einen extremen
Finanzierungsdruck. Da wollen Sie, dass wir heute zu-
sätzlich auch noch Geld für zukünftige Generationen an-
sparen.


(Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Vorsorge stärken!)


Was wollen Sie den Menschen heute noch alles zumu-
ten? Sie wissen doch ganz genau, dass die PKV bis heute
eine verlässliche Antwort auf die Frage schuldig geblie-
ben ist, ob die Rücklagen überhaupt ausreichen, die
Mehrkosten, die durch demografischen Wandel und me-
dizinischen Fortschritt entstehen, zu decken.


(Elke Ferner [SPD]: So ist es! – Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Immerhin hat sie Rücklagen!)


Sie wissen aus den Erfahrungen aus dem Ausland auch,
dass die Leistungserbringer ihre Strategie darauf aus-
richten, an den Kuchen, der dann definiert ist, auch he-
ranzukommen.


(Beifall der Abg. Iris Gleicke [SPD])


Deswegen glaube ich auch, dass wir gerade für die junge
Generation ein System haben müssen, in dem die Umla-
gefinanzierung weiterhin enthalten ist.

Vielen Dank.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Daniel Bahr [Münster] [FDP]: 26 Prozent Beitrag!)



Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1605622900

Das Wort hat die Kollegin Elke Ferner aus der SPD-

Fraktion.


(Beifall bei der SPD – Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Sie erklärt uns jetzt, was geändert wird!)



Elke Ferner (SPD):
Rede ID: ID1605623000

Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten

Kollegen und Kolleginnen! Herr Bahr, es ist wirklich
nett, wie Sie Ihre Aktuellen Stunden immer beantragen.


(Daniel Bahr [Münster] [FDP]: So sind wir!)


S
t
s
w
v
V

A
S
b
i
d

b
u
S
d
d
t



d
s


k
s
r
a

u
d
K



A
K
g
V
r
n
t
g

(C (D ie haben zu Beginn beklagt, dass die Verbände die Unerlagen so spät bekommen haben und es doch wirklich kandalös ist, dann eine fundierte Stellungnahme zu erarten. Ich sage Ihnen jetzt einmal Folgendes: Schon or Montag waren von Verbänden Stellungnahmen zu orentwürfen zu hören, ngesichts dessen kann ich nicht nachvollziehen, dass ie die Kürze der Zustellungsfrist kritisieren. Alle Verände hatten die Unterlagen schon. Der letzte Entwurf st allerdings – das ist richtig – etwas spät zugestellt woren. (Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Warum sind sie dann nicht dahin gegangen?)


(Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Aha!)


Wenn ich einen Verband und die Interessen eines Ver-
andes vertreten müsste, dann wäre ich dahin gegangen
nd hätte gesagt: Ich kann noch keine abschließende
tellungnahme abgeben. – An vielen Punkten ist aber in
er letzten Woche überhaupt nichts mehr geändert wor-
en. Insofern hätten die Verbände zu den anderen Punk-
en ihre Stellungnahme durchaus abgeben können.


(Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Warum sind sie dann nicht dahin gegangen?)


Das müssen Sie die Verbände fragen!

Zweiter Punkt. Sie haben eben beklagt, dass wir an
er Umlagefinanzierung in der gesetzlichen Krankenver-
icherung festhalten.


(Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Ich habe beklagt, dass Sie nichts für die demografische Entwicklung tun!)


Sie haben das eben beklagt; Sie können es im Proto-
oll wahrscheinlich nachlesen. – Wenn Sie Altersrück-
tellungen auch in der gesetzlichen Krankenversiche-
ung wollen, dann müssen Sie den Menschen bitte schön
uch sagen, dass das heißt: höhere Beitragssätze,


(Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Vorsorge!)


nd zwar über das hinaus, was ohnehin notwendig ist,
amit die Einnahmen die Ausgaben der gesetzlichen
rankenversicherung auch decken.


(Dr. Konrad Schily [FDP]: Und wie hoch? – Heinz Lanfermann [FDP]: Ja, und wie hoch werden die Beiträge in 20 Jahren sein, wenn Sie es nicht tun?)


Das wissen weder Sie noch ich.


(Heinz Lanfermann [FDP]: Doch, das wissen Sie ganz genau!)


ber auch weder Sie noch ich wissen, ob die private
rankenversicherung – die im Moment noch eine etwas
ünstigere Altersstruktur und ohnehin eine günstigere
ersichertenstruktur hat, weil sie als Krankenversiche-

ung bisher immer nur Gesunde aufgenommen hat und
ie Kranke – überhaupt in der Lage ist, das, was an Las-
en noch auf sie zukommt, über ihre Altersrückstellun-
en zu finanzieren.






(A) (C)



(B) )


Elke Ferner


(Beifall bei Abgeordneten der SPD – Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Immerhin hat sie Rücklagen gebildet!)


Ich finde es wirklich zynisch, dass Sie ein Umlage-
system diskreditieren, in dem meine Eltern, als sie jung
waren, die Gesundheitskosten für meine Großeltern ge-
zahlt haben,


(Heinz Lanfermann [FDP]: Sie ignorieren doch die demografische Entwicklung!)


meine Generation die Kosten für die Generation meiner
Eltern und die jüngere Generation unsere Kosten zahlt.
Es gibt nichts Besseres, als dass Menschen für Men-
schen bezahlen. Kapital für Menschen, das wird auf
Dauer nicht funktionieren.

es bereits gibt, verstärkt in Anspruch genommen werden
sollen. Bei manchen Krankheiten geht es schließlich
schlicht darum, ob man sie überlebt, wenn sie früh genug
erkannt werden. Das sollten auch Sie eigentlich wissen.
Jetzt eine solche Panik zu veranstalten, ist in höchstem
Maße unseriös und zynisch.


(Beifall bei der SPD sowie des Abg. Hubert Hüppe [CDU/CSU])


Es ist gesagt worden, die Versorgung werde mit dieser
Reform schlechter. Dies ist aber die erste Gesundheits-
reform seit langem, die ohne Leistungskürzungen aus-
kommt. Es wird keine Leistung aus dem gesetzlichen
Leistungskatalog ausgegliedert.


(Frank Spieth [DIE LINKE]: Das werden wir noch sehen!)

(Zuruf von der FDP: Das haben wir ja schon
bei der Rente gesehen, Frau Ferner!)

Wir können ja in ein paar Jahren noch einmal darüber
diskutieren.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD – Zuruf von der FDP: Dann diskutieren wir über 25 Prozent Beitrag!)


Ein weiterer Anwurf war, die Versorgung werde
durch diese Reform schlechter.


(Jan Mücke [FDP]: Zynisch ist, den Menschen Sicherheit vorzugaukeln!)


– Nein, zynisch ist, was Sie diese Woche auch bei dem
Thema Vorsorgeuntersuchungen gemacht haben. Sie
propagieren ständig Eigenverantwortung. Wenn Sie Ei-
genverantwortung sagen, dann meinen Sie, die Versi-
cherten sollen alle Kostensteigerungen der Zukunft al-
leine bezahlen und sich am besten in einer privaten
Krankenversicherung versichern, mit Risikoprüfung und
Risikozuschlägen, auch wenn sie krank sind oder Behin-
derungen haben. Diese Menschen kommen in die private
Krankenversicherung heute überhaupt nicht hinein; sie
sollen aber alles privat machen. Das ist das, was die FDP
meint, wenn sie von Eigenverantwortung spricht.


(Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Quatsch!)


Wenn wir von Eigenverantwortung sprechen, meinen
wir, dass die Angebote an Vorsorgeuntersuchungen, die

I
H
I
d
R
b
c
d
F
w

u
s
j

a

d
9

(D m Gegenteil werden zusätzliche Leistungen verankert: ospize, die Palliativversorgung, die geriatrische Reha, mpfungen, die Eltern-Kind-Kuren, all das kommt neu in en Pflichtleistungskatalog hinein. Denjenigen, die zu echt sagen, wir bräuchten eine breitere Finanzierungsasis, kann ich nur sagen: Wir haben derzeit für eine solhe breitere Finanzierungsbasis keine Mehrheit im Bunestag und im Bundesrat. Aber ich kann Ihnen für meine raktion genauso wie für meine Partei versichern, dass ir an dem Ziel der Bürgerversicherung (Zuruf von der LINKEN: Dann macht sie doch!)


nd auch an einer deutlichen Verbreiterung der Bemes-
ungsgrundlage festhalten. Die Umsetzung ist nur leider
etzt nicht möglich gewesen.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD sowie der Abg. Maria Eichhorn [CDU/CSU])



Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1605623100

Damit ist die Aktuelle Stunde beendet und wir sind

m Schluss unserer heutigen Tagesordnung.

Ich berufe die nächste Sitzung des Deutschen Bun-
estages auf morgen, Donnerstag, den 19. Oktober 2006,
Uhr, ein.

Die Sitzung ist geschlossen.