Protokoll:
16069

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Metadaten
  • date_rangeWahlperiode: 16

  • date_rangeSitzungsnummer: 69

  • date_rangeDatum: 29. November 2006

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  • av_timerEnduhrzeit der Sitzung: 16:04 Uhr

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/69 fer“ nach Guantanamo von deutschem Ter- ritorium aus Antwort Christian Schmidt, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Maurer (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 2 Cornelia Hirsch (DIE LINKE) Mehr Transparenz und Realität in der Ausbildungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit durch Nutzung des Erfassungs- systems VerBIS Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 11 Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Gründe für die Nichtzuständigkeit des Bundesamts für Strahlenschutz für Asse II trotz Endlagerung atomarer Abfälle Antwort Thomas Rachel, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ 6845 D 6846 A 6846 D 6847 A 6849 C 6850 B 6850 C Deutscher B Stenografisch 69. Sitz Berlin, Mittwoch, den 2 I n h a l Tagesordnungspunkt 1: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Zweiten Buches Sozialge- setzbuch und des Finanzausgleichsgesetzes (Drucksache 16/3572) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 2: Fragestunde (Drucksachen 16/3562, 16/3598) . . . . . . . . . . Dringliche Frage 1 Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Eventuelle Verbringung „illegaler Kämp- Z C U M O B j a b K d A M Z 6845 A 6845 B Antwort Gerd Andres, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . 6847 B undestag er Bericht ung 9. November 2006 t : usatzfragen ornelia Hirsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . lrich Maurer (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 7 mid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) ewertung des fünfjährigen Modellpro- ekts zur kontrollierten Abgabe von Heroin n Opiatabhängige in den Städten Ham- urg, Hannover, Frankfurt am Main, Köln, arlsruhe und München durch die Bun- esregierung ntwort arion Caspers-Merk, Parl. Staatssekretärin BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen 6847 D 6848 D 6849 B DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6851 A 6851 B II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 69. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. November 2006 Mündliche Frage 12 Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Rückholung des bereits in Asse II eingela- gerten Atommülls Antwort Thomas Rachel, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 15 Cornelia Hirsch (DIE LINKE) Definition des Begriffs „generationenge- rechtes Handeln“ durch die Bundesregie- rung sowie Haltung der Bundesregierung zur Forderung, den Grundsatz der Gene- rationengerechtigkeit im Grundgesetz zu verankern Antwort Peter Altmaier, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Cornelia Hirsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 20 Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Unterstützung der Bestrebungen der Deut- schen Börse zum Ausbau des internationa- len Finanzstandortes Frankfurt am Main nach dem Abbrechen der Verhandlungen zur Partnerschaft mit Euronext durch die Bundesregierung Antwort Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 24 Jörn Wunderlich (DIE LINKE) Gründe für den Verzicht auf die Zuleitung des ersten Heimberichts an das Parlament durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend in Abspra- che mit dem Bundeskanzleramt Antwort Dr. Hermann Kues, Parl. Staatssekretär BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Z J M J U t a p B F A D Z J M H A d A M Z H M H K A e A M Z H S M B M Ä p e A M 6851 C 6851 D 6852 C 6852 D 6853 A 6853 D 6854 A 6854 C usatzfragen örn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . ündliche Frage 25 örn Wunderlich (DIE LINKE) rsachen für die wiederholte Nichtzulei- ung von Studien, Sachberichten und Fach- nalysen etc. an die gesetzgebenden Kör- erschaften des Bundes durch das undesministerium für Familie, Senioren, rauen und Jugend ntwort r. Hermann Kues, Parl. Staatssekretär BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen örn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . ündliche Frage 28 ans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) uswahlverfahren zur Bestimmung eines eutschen Atommüllendlagers ntwort ichael Müller, Parl. Staatssekretär BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen ans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 29 ans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) riterien zur Bestimmung eines deutschen tommüllendlagers und Finanzierung der ntsprechenden Suche ntwort ichael Müller, Parl. Staatssekretär BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen ans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 30 ärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) aßnahmen der Bundesregierung zu nderungen im Nationalen Allokations- lan bezüglich Widerruf der Zuteilungs- ntscheidung von Emissionszertifikaten ntwort ichael Müller, Parl. Staatssekretär BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6854 D 6855 C 6856 A 6856 D 6857 B 6857 C 6857 C 6858 A 6858 B Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 69. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. November 2006 III Zusatzfragen Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 1: Aktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktio- nen der CDU/CSU und SPD: Stärkere Betei- ligung der Arbeitnehmer am Erfolg und Kapital von Unternehmen Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rainer Wend (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Herbert Schui (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Alexander Dobrindt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Thea Dückert (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Doris Barnett (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Rauen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Ute Berg (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gerald Weiß (Groß-Gerau) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andrea Nahles (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . Anlage 2 Mündliche Frage 1 Dirk Niebel (FDP) Nichtberücksichtigung von circa 10 000 Be- werbern um einen Ausbildungsplatz bei den Nachvermittlungsaktionen durch die Bundesagentur für Arbeit Antwort Gerd Andres, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 3 Mündliche Fragen 5 und 6 Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Totengedenken am Volkstrauertag durch Angehörige der Neonaziszene und der NPD auf dem Soldatenfriedhof Lohheide/Bergen in Anwesenheit von Bundeswehroffizieren, V t A C A M D S V d F A A A M K U H u k S s V A A A M K A z f S A A A M V N d g A P 6858 B 6858 C 6859 D 6860 D 6861 D 6862 D 6864 A 6865 B 6866 B 6867 A 6868 A 6868 D 6869 D 6870 D 6871 A 6871 C ereinbarkeit mit dem Anliegen des Volks- rauertages ntwort hristian Schmidt, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 4 ündliche Frage 8 r. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) icherstellung einer regional gerechten erteilung der Mittel aus dem 6-Milliar- en-Euro-Programm für industrienahe orschung ntwort ndreas Storm, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 5 ündliche Frage 9 ai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) nterzeichnung der Vereinbarung zum ochschulpakt durch die Bundeskanzlerin nd die Ministerpräsidenten sowie Auswir- ungen auf Planung und Umsetzung des tudienkapazitätsausbaus an den Hoch- chulen bei rechtskräftig beschlossener ereinbarung erst am 14. Juni 2007 ntwort ndreas Storm, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 6 ündliche Frage 10 ai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) uswirkungen des Einsatzes von 22,5 Pro- ent der Bundesmittel beim Hochschulpakt ür den Erhalt von Studienplätzen auf die chaffung zusätzlicher Studienplätze ntwort ndreas Storm, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 7 ündliche Fragen 13 und 14 olker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) euregelung der Ministerpensionen sowie er Zahlung von Übergangsgeldern an aus- eschiedene Regierungsmitglieder ntwort eter Altmaier, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6871 D 6872 B 6872 C 6872 D 6873 A IV Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 69. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. November 2006 Anlage 8 Mündliche Fragen 16 und 17 Albert Rupprecht (Weiden) (CDU/CSU) Vorgaben zur Ausarbeitung des Feinkon- zepts der Reform der Bundespolizei; Aus- wirkungen auf die Standorte und Beschäf- tigten der Bundespolizeiinspektionen in Ostbayern Antwort 1. Januar 2006 bei einer späteren Verab- schiedung des Gesetzes Antwort Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 12 6874 B Peter Altmaier, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 9 Mündliche Fragen 18 und 19 Christine Scheel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Kosten des Gutachtens „Die abgabenrecht- liche Privilegierung gemeinnütziger Zwecke auf dem Prüfstand“ des Wissen- schaftlichen Beirats beim Bundesfinanz- ministerium sowie Berücksichtigung der Empfehlungen bei der geplanten Novelle des Gemeinnützigkeitsrechts Antwort Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 10 Mündliche Frage 21 Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) Widerspruch zwischen der Forderung an das Land Berlin nach größeren Sparleis- tungen und der Finanzierungsbeteiligung am Wiederaufbau des Stadtschlosses Antwort Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 11 Mündliche Frage 22 Winfried Hermann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Rückwirkende Förderung des nachträgli- chen Einbaus des Dieselrußfilters ab dem M B G r l K A D A M G H s A D A M W U d f F A M 6873 B 6873 C 6874 A ündliche Frage 23 ärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) ründe für den Verzicht der Bundesregie- ung auf die ursprünglich vorgesehene Ma- uszahlung von 300 Euro für neue Diesel- fz ohne Dieselrußfilter ntwort r. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 13 ündliche Frage 26 rietje Bettin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) altung der Bundesregierung zum Verbot o genannter Killerspiele ntwort r. Hermann Kues, Parl. Staatssekretär BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 14 ündliche Frage 27 infried Hermann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) nnötige Verschleppung der Förderung es nachträglichen Einbaus von Dieselruß- iltern durch Blockade der CDU/CSU- raktion ntwort ichael Müller, Parl. Staatssekretär BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6874 C 6874 D 6875 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 69. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. November 2006 6845 (A) ) (B) ) 69. Sitz Berlin, Mittwoch, den 2 Beginn: 13.0
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    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 69. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. November 2006 6871 (A) ) (B) ) gelegenen Soldatenfriedhof Beigesetzten und ihrer Hinterblie- benen entspricht?Zimmermann, Sabine DIE LINKE 29.11.2006 Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten A d A F d d s t Z e E v b n d n u p f r k A n s t A d g D Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Binder, Karin DIE LINKE 29.11.2006 Bollen, Clemens SPD 29.11.2006 Bülow, Marco SPD 29.11.2006 Dagdelen, Sevim DIE LINKE 29,11.2006 Dr. Dehm, Diether DIE LINKE 29.11.2006 Dr. Eid, Uschi BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.11.2006 Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 29.11.2006 Gehrcke, Wolfgang DIE LINKE 29.11.2006 Freiherr zu Guttenberg, Karl-Theodor CDU/CSU 29.11.2006 Heilmann, Lutz DIE LINKE 29.11.2006 Hilsberg, Stephan SPD 29.11.2006 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.11.2006 Kunert, Katrin DIE LINKE 29.11.2006 Merten, Ulrike SPD 29.11.2006 Möller, Kornelia DIE LINKE 29.11.2006 Ortel, Holger SPD 29.11.2006 Pflug, Johannes SPD 29.11.2006 Pronold, Florian SPD 29.11.2006 Reinke, Elke DIE LINKE 29.11.2006 Röspel, René SPD 29.11.2006 Schmidt (Nürnberg), Renate SPD 29.11,2006 Schmidt (Aachen), Ulla SPD 29.11.2006 Seehofer, Horst CDU/CSU 29.11.2006 Spanier, Wolfgang SPD 29.11.2006 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 29.11.2006 (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht nlage 2 Antwort es Parl. Staatssekretärs Gerd Andres auf die Frage des bgeordneten Dirk Niebel (FDP) (Drucksache 16/3562, rage 1): Wie bewertet die Bundesregierung, dass bis zu 10 000 Be- werber um einen Ausbildungsplatz erst rund sechs Wochen nach dem Start des Ausbildungsjahres in der Computersoft- ware der Bundesagentur für Arbeit aufgefunden und deshalb bei den Nachvermittlungsaktionen nicht berücksichtigt wur- den (vergleiche DIE WELT vom 18. November 2006)? Die zum 30. September 2006 ausgewiesene Ausbil- ungsmarktstatistik der Bundesagentur für Arbeit gibt ie in den Agenturen für Arbeit und Arbeitsgemein- chaften (ARGEn) bekannte und dokumentierte Situa- ion der gemeldeten Bewerber und der bis zu diesem eitpunkt nicht vermittelten Bewerber wieder. Aufgrund ines Fehlers bei der Migration der Daten aus dem alten DV-Fachverfahren (COMPAS) in das neue EDV-Fach- erfahren (VerBIS) konnte in einigen Agenturen für Ar- eit keine vollständige Liste der zum 30. September icht vermittelten Bewerber angezeigt werden. Infolge- essen konnten zu den ersten Nachvermittlungsaktionen icht alle nicht vermittelten Bewerber angeschrieben nd eingeladen werden. Die Tatsache, dass die Diskre- anzen nicht in allen, sondern nur in einigen Agenturen ür Arbeit auftraten, hängt mit der stufenweisen Einfüh- ung des VerBIS-Verfahrens zusammen. Mittlerweile onnte der Fehler dadurch behoben werden, dass den genturen für Arbeit und ARGEn vollständige elektro- ische Listen über die nicht vermittelten Bewerber über- andt wurden, sodass nun auch die Nachvermittlungsak- ionen gezielter durchgeführt werden können. nlage 3 Antwort es Parl. Staatssekretärs Christian Schmidt auf die Fra- en der Abgeordneten Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN) (Drucksache 16/3562, Fragen 5 und 6): Wie bewertet die Bundesregierung politisch den Umstand, dass es circa 45 Angehörigen der Neonaziszene und der NPD am Volkstrauertag gestattet wurde, offenbar in Anwesenheit von Bundeswehroffizieren auf dem Soldatenfriedhof in Loh- heide/Bergen im Landkreis Celle Gebinde niederzulegen und Gedichte aufzusagen, und wie bewertet die Bundesregierung die Rolle der Bundeswehr als Hausherrin des Soldatenfried- hofes in diesem Zusammenhang? Teilt die Bundesregierung die Auffassung eines Bundes- wehrverantwortlichen, der laut „die tageszeitung“ vom 22. November 2006 sagte: „Ich kann niemandem verbieten, der Toten zu gedenken“, und ist sie der Meinung, dass ein To- tengedenken mit neonazistischem Hintergrund mit dem An- liegen des Volkstrauertages vereinbar ist und der Würde der auf dem nicht weit von der KZ-Gedenkstätte Bergen-Belsen 6872 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 69. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. November 2006 (A) ) (B) ) Zu Frage 5: Nach den gültigen Bestimmungen kann sich die Bun- deswehr bei offiziellen öffentlichen Veranstaltungen an Totenehrungen beteiligen. Dies erfolgt überwiegend am Volkstrauertag in den Standorten der Bundeswehr. Diese Regelung existiert seit Bestehen der Bundeswehr und spiegelt das Traditionsverständnis der Bundeswehr wi- der. Die Bundeswehr ist an diesen Totenehrungen ledig- lich beteiligt. Einfluss auf die Beteiligung anderer Perso- nen oder Organisationen an den Totenehrungen kann die Bundeswehr grundsätzlich nicht ausüben. Insbesondere hat sie auch keine Einwirkungsmöglichkeit auf den In- halt von Reden, Gedichten oder sonstigen Ansprachen. Insofern kann die Bundeswehr verbale Äußerungen an- derer Teilnehmer grundsätzlich nicht verhindern. Die Pflege von Soldatenfriedhöfen (Kriegsgräber- pflege) im Inland wird durch das Gesetz über die Erhal- tung der Gräber der Opfer von Krieg und Gewaltherr- schaft (Gräbergesetz) vom 19. August 2005 geregelt. Die Zuständigkeit liegt beim betreffenden Innenministe- rium als Landesbehörde und bei den Städten und Ge- meinden als untere Ordnungsbehörden. Im konkreten Fall war die Federführung und damit das Hausrecht für die Dauer der offiziellen Gedenkveranstaltung auf die Truppenübungsplatzkommandantur BERGEN delegiert. Da eine Gruppe von Angehörigen der Neonaziszene und der NPD versuchte, sich vor Beginn der Veranstaltung unter die Gäste zu mischen, wurde dem Wortführer durch den die Veranstaltung leitenden Offizier in Ab- sprache mit der vor Ort anwesenden Polizei das Betreten des Friedhofes während der offiziellen Feier untersagt. Erst nach Durchführung der offiziellen Totenehrung und Abreise der Teilnehmer, also zu einem Zeitpunkt, als die Bundeswehr das Hausrecht über das Gelände nicht mehr hatte, konnten Angehörige der Neonaziszene und der NPD unter Auflagen den Friedhof betreten. Entspre- chend den vorgenannten Bestimmungen und vor dem Hintergrund des tatsächlichen Ablaufs der Totenehrung auf dem Soldatenfriedliof in Lohheide/Bergen waren die getroffenen Maßnahmen – darauf ausgerichtet die Veran- staltung selbst ohne jegliche Beteiligung und Störung von Extremisten durchzuführen – angemessen und nicht zu beanstanden. Zu Frage 6: Wie bereits mitgeteilt, liegt die Zuständigkeit für das Gräbergesetz bei der jeweiligen Landesregierung oder bei der von dieser beauftragten Stelle. Die Bundeswehr kann daher grundsätzlich keinen Einfluss auf die Teil- nahme anderer Personen oder Organisationen an den To- tenehrungen ausüben. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Andreas Storm auf die Frage der Abgeordneten Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) (Drucksache 16/3562, Frage 8): d z b n b b g N f L s d A d d G b s B 2 l c d L t n g A d A N (C (D Wie sichert die Bundesregierung, dass die Mittel aus dem 6-Milliarden-Euro-Programm für industrienahe Forschung re- gional gerecht verteilt werden, und teilt die Bundesregierung die Sorge des Bundesministers für Verkehr, Bau und Stadtent- wicklung, Wolfgang Tiefensee, dass möglicherweise „nur ein Bruchteil [aus diesem Programm] dem Osten zu Gute komm[t]) (Wirtschaft & Markt 11/06)? Mit dem 6-Milliarden-Euro-Programm stellt die Bun- esregierung bis 2009 zusätzliche Mittel für besonders ukunftsträchtige Forschungs- und Entwicklungsvorha- en zur Verfügung. Die Mittel werden grundsätzlich icht unter regionalen Gesichtspunkten, sondern in wett- ewerblichen Verfahren nach Exzellenzkriterien verge- en. Deswegen lässt sich auch eine verlässliche Pro- nose zu der Verteilung künftiger Mittel nicht stellen. eben dem 6-Milliarden-Euro-Programm hat der Bund ür die Stärkung der Forschungslandschaft in den neuen ändern spezifische Programme aufgelegt, wie zum Bei- piel die „Regionenorienierte Innovationsförderung in en neuen Ländern“ oder „Innowatt“. nlage 5 Antwort es Parl. Staatssekretärs Andreas Storm auf die Frage es Abgeordneten Kai Gehring (BÜNDNIS 90/DIE RÜNEN) (Drucksache 16/3562, Frage 9): Wann ist mit der Unterzeichnung der Vereinbarung zum Hochschulpakt durch die Bundeskanzlerin und die Minister- präsidenten zu rechnen, und wie bewertet die Bundesregie- rung die Auswirkungen auf die Planung und Umsetzung des Studienkapazitätsausbaus an den Hochschulen, falls die Ver- einbarung erst am 14. Juni 2007 rechtskräftig beschlossen wird? Die Wissenschaftsminister von Bund und Ländern ha- en einen Bericht, in dem die Eckpunkte für den Hoch- chulpakt festgehalten sind, den Regierungschefs von und und Ländern für deren Treffen am 13. Dezember 006 vorgelegt. Abgestimmte Planungen der Länder sol- en danach bis 31. März 2007 erstellt werden. Entspre- hende Fördervereinbarungen zwischen Bund und Län- ern sollen auf Basis des Berichts und der Planungen der änder den Regierungschefs am 14. Juni 2007 zur Un- erzeichnung vorgelegt werden. Damit könnten die Maß- ahmen zur Aufnahme zusätzlicher Studienanfänger wie eplant zum Wintersemester 2007/2008 starten. nlage 6 Antwort es Parl. Staatssekretärs Andreas Storm auf die Frage des bgeordneten Kai Gehring (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- EN) (Drucksache 16/3562, Frage 10): Bedeutet die Tatsache, dass 22,5 Prozent der Bundesmittel beim Hochschulpakt für den Erhalt von Studienplätzen einge- setzt werden, nach Ansicht der Bundesregierung, dass Bund und Länder für jeden zusätzlichen Studienplatz über vier Jahre nur noch 17 050 Euro statt 22 000 Euro investieren wer- den, dass die Länder entsprechend mehr für jeden Studien- platz investieren müssen, weil beim Bundesanteil nun weni- ger Mittel für zusätzliche Studienplätze zur Verfügung stehen, oder dass Bund und Länder gemeinsam nur noch 69 750 zu- sätzliche Studienplätze schaffen werden, und wie will der Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 69. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. November 2006 6873 (A) ) (B) ) Bund die 22,5 Prozent der Bundesmittel, die für bestehende Studienplätze aufgewandt werden und nun nicht mehr für zu- sätzliche Studienplätze zur Verfügung stehen, kompensieren? Die Bindung der Bundesmittel an die tatsächlich im Saldo zusätzlich aufgenommenen Studienanfänger und auch die zugrunde gelegte Zahl von 90 000 zusätzlichen Studienanfängern bis 2010 bleibt von der Regelung für die neuen Länder und die Stadtstaaten unberührt. Die Schätzung des Aufwands für jeden Studienanfänger im Durchschnitt aller Fälle in Höhe von 22 000 Euro ändert sich ebenfalls nicht. Es ist richtig, dass sich durch die vorgesehenen Pauschalen in Höhe von zusammen 22,5 Prozent. der Bundesmittel für die neuen Länder und die Stadtstaaten, die die Zahl der Studienanfänger kon- stant halten werden, die Bundesmittel für diejenigen Länder, die tatsächlich ausbauen und zusätzliche Stu- dienanfänger aufnehmen, verringern. Eine Kompensa- tion durch Bundesmittel ist nicht vorgesehen. Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Peter Altmaier auf die Fragen des Abgeordneten Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/3562, Fragen 13 und 14): Welche Änderungen wird der von der Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel angekündigte Referentenentwurf zur Neu- regelung der Ministerpensionen, den sie im Interview in der „Bild“ vom 22. November 2006 noch für dieses Jahr ange- kündigt hat, gegenüber der geltenden Rechtslage beinhalten, und welche inhaltlichen Vorgaben wurden dazu gemacht? In welcher Weise werden außerdem die Regelungen für die Zahlung von Übergangsgeldern an ausgeschiedene Regie- rungsmitglieder reformiert? Als erster Schritt zu Einschnitten im Bereich der Mi- nisterbezahlung und -versorgung wurde in dieser Legis- laturperiode bereits die Sonderzahlung für Mitglieder der Bundesregierung und Parlamentarischen Staatsekretärin- nen und Parlamentarischen Staatssekretären vollständig und dauerhaft abgeschafft. Ich bitte um Verständnis, dass zu den Inhalten der von der Bundeskanzlerin angekün- digten Reform der Ministerversorgung vor Beschlussfas- sung durch das Bundeskabinett keine Angaben gemacht werden können. Anlage 8 Antwort des Parl. Staatssekretärs Peter Altmaier auf die Fragen des Abgeordneten Albert Rupprecht (Weiden) (CDU/ CSU) (Drucksache 16/3562, Fragen 16 und 17): Welcher zeitliche und personelle Rahmen ist für die Pro- jektgruppe zur Ausarbeitung des Feinkonzepts der Reform der Bundespolizei vorgegeben? Welche Kriterien sind für Fortbestand bzw. Auflösung der bestehenden Bundespolizeiinspektionen an der bayerischen Grenze zu Tschechien maßgeblich, und in welchem Umfang wird die Reform Auswirkungen auf die Standorte und Be- schäftigten in Ostbayern haben? Z b g K B Z t j A s A d F N u Z t e m t S A K d p n s a S m K d t 9 (C (D u Frage 16: Der zeitliche und der personelle Rahmen für die Ar- eit der einzurichtenden Projektgruppe sind aktuell Ge- enstand der konkreten Planungen für die Projektarbeit. onkrete Vorschläge werden zeitnah der Hausleitung des MI zur Entscheidung vorgelegt. u Frage 17: Die Erarbeitung von Kriterien für die künftige Struk- ur der Bundespolizei ist unter anderem Aufgabe der Pro- ektgruppe. Vor Abschluss dieser Arbeit sind konkrete ussagen zu Standorten und Auswirkungen auf die Be- chäftigten nicht möglich. nlage 9 Antwort er Parl. Staatssekretärin Dr. Barbara Hendricks auf die ragen der Abgeordneten Christine Scheel (BÜND- IS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/3562, Fragen 18 nd 19): Welche gutachterlichen Kosten hat das Gutachten des Wissenschaftlichen Beirats beim Bundesministerium der Finanzen (BMF) unter dem Titel „Die abgabenrechtliche Pri- vilegierung gemeinnütziger Zwecke auf dem Prüfstand“ für die öffentliche Hand verursacht, und welche Kosten wurden außerdem für seine Veröffentlichung in der Schriftenreihe des BMF als Band 80 verwandt? Macht das BMF sich die Empfehlungen des Gutachtens für die geplante Novelle des Gemeinnützigkeitsrechts zu ei- gen, weil es in der Presseerklärung des BMF Nr. 95/2006 vom 8. August 2006 unter anderem heißt: „Aus ökonomischer Sicht überzeugt die Kritik des Beirats an dem eingeschränkten Wettbewerb in diesem Wachstumsbereich, der angesichts des demografischen Wandels in Zukunft noch an Bedeutung ge- winnen dürfte.“? u Frage 18: Die Mitglieder des Wissenschaftlichen Beirats bera- en den Bundesminister der Finanzen unabhängig und hrenamtlich. Der Beirat tritt circa 7 Mal im Jahr zusam- en, um seine Gutachten und Stellungnahmen zu bera- en. Die Mitglieder erhalten Reisekostenvergütung und itzungsentschädigung gemäß den Richtlinien für die bfindung der Mitglieder von Beiräten, Ausschüssen, ommissionen und ähnlichen Einrichtungen im Bereich es Bundes. Die Sitzungsentschädigung beträgt 30 Euro ro Sitzungstag. Die Tagungskosten (Raummiete, Über- achtung) trägt das Bundesministerium der Finanzen. 2005 ind für den Beirat Kosten in Höhe von 113,671 Euro ngefallen. Pro Jahr werden 1 bis 2 Gutachten und eine kürzere tellungnahme dem Minister übergeben. Meistens werden ehrere Themen parallel bearbeitet. Eine Aufteilung der osten auf die einzelnen Gutachten erfolgt nicht. Durch ie Veröffentlichung des Gutachtens in der BMF-Schrif- enreihe sind Kosten in Höhe von 1 120,59 Euro (für 20 Exemplare) entstanden. 6874 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 69. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. November 2006 (A) ) (B) ) Zu Frage 19: Schon im Zusammenhang mit der Entgegennahme des Gutachtens des vom Bundesministerium der Finan- zen unabhängigen und nicht in dessen Auftrag tätig gewordenen Wissenschaftlichen Beirats hat das Bundes- ministerium der Finanzen darauf hingewiesen, dass – insbesondere auch vor dem Hintergrund der alternden Gesellschaft – die großen Herausforderungen der Zu- kunft nicht ohne ein verstärktes bürgerschaftliches En- gagement zu meistern sind. Es ist deshalb Ziel der Bun- desregierung, die Zivilgesellschaft zu stärken. Diesem Zweck wird die geplante Überarbeitung des Spenden- und Gemeinnützigkeitsrechts dienen. Dabei wird die Bundesregierung die vielfach zu diesem Thema geäußer- ten, zum Teil sehr unterschiedlichen Meinungen in Wis- senschaft und Politik bedenken, letztlich jedoch einen ei- genständigen Gesetzentwurf vorlegen. Anlage 10 Antwort der Parl. Staatssekretärin Dr. Barbara Hendricks auf die Frage der Abgeordneten Dr. Gesine Lötzsch (DIE LIN- KEN) (Drucksache 16/3562, Frage 21): Wie löst die Bundesregierung den Widerspruch zwischen ihrer Forderung, dass das Land Berlin größere Sparanstren- gungen unternehmen muss und der Forderung, dass Berlin den Wiederaufbau des Stadtschlosses anteilig finanzieren muss, auf, und teilt die Bundesregierung meine Auffassung, dass der Wiederaufbau des Schlosses keinen unmittelbaren Beitrag zum Schuldenabbau des Landes Berlin leisten würde (taz vom 20. November 2006)? Das Bundesverfassungsgericht hat in seinem Urteil vom 19. Oktober 2006 entschieden, dass sich das Land Berlin nicht in einer extremen Haushaltsnotlage befinde. Das Land Berlin trägt deshalb die Verantwortung, durch entsprechende Sparanstrengungen die Konsolidierung des Landeshaushalts sicherzustellen. Der Deutsche Bun- destag hat mit Beschluss vom 13. November 2003 unter anderem die Wiedererrichtung des Berliner Stadtschlos- ses befürwortet. Die Realisierung des Baus soll jedoch erst bei wirtschaftlich und haushaltsmäßig besserer Situation des Bundes erfolgen. Das Moratorium gilt fort. Im Hinblick darauf hat die Bundesregierung keine Be- schlüsse zum Wiederaufbau des Berliner Stadtschlosses und keine Forderung auf Beteiligung an den Gesamtkos- ten an Berlin herangetragen. Anlage 11 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Barbara Hendricks auf die Frage des Abgeordneten Winfried Hermann (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/3562, Frage 22): Wird beim nachträglichen Einbau des Dieselrußfilters die rückwirkende Förderung ab dem 1. Januar 2006 bei einer spä- teren Verabschiedung des Gesetzes noch möglich sein? Grundsätzlich besteht diese Möglichkeit und das mit den Ländern abgestimmte Konzept sieht dies vor. Eine rückwirkende Förderung wurde auch in der Vergangen- h c 2 A d F D b G h F e s S d f r t d A d F D i g g d u S h u n m J h s l a n d (C (D eit bei der Katalysatornachrüstung praktiziert (verglei- he Paragrafen 3 f und 3 g KraftStG in der bis zum 4. April 1997 bzw. 31. März 1994 geltenden Fassung). nlage 12 Antwort er Parl. Staatssekretärin Dr. Barbara Hendricks auf die rage der Abgeordneten Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN) (Drucksache 16/3562, Frage 23): Warum hält die Bundesregierung, die ursprünglich eine Ma- luszahlung von 300 Euro für neue Diesel-Kfz ohne Dieselrußfil- ter vorgesehen hatte, nunmehr eine Maluszahlung von nur 1,20 Euro pro 100 ccm Hubraum oder etwa circa 20 bis 30 Euro je Fahrzeug für ausreichend, um eine Umrüstung zu forcieren, und welche Rolle hat dabei der Umstand gespielt, dass die Daimler-Chrysler AG nach Presseberichten im Vorfeld gegen- über der Bundesregierung den Verzicht auf die 300-Euro-Re- gelung gefordert hatte? Die zuständigen Ressorts der Bundesregierung waren estrebt, mit den Ländern bereits vor dem Beginn eines esetzgebungsverfahrens eine Verständigung zu den in- altlichen Eckpunkten einer kraftfahrzeugsteuerlichen örderung besonders partikelreduzierter Diesel-PKW zu rreichen, denn es handelt sich bei der Kraftfahrzeug- teuer um eine ausschließlich den Ländern zufließende teuer. Eine Verständigung ist Anfang November gefun- en worden. Es entspricht einem Vorschlag der Länder, ür den so genannten Malus einen einheitlichen hub- aumbezogenen Betrag vorzusehen. Die Höhe dieses Be- rages ist ein Ergebnis der Verständigung mit den Län- ern. nlage 13 Antwort es Parl. Staatssekretärs Dr. Hermann Kues auf die rage der Abgeordneten Grietje Bettin (BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN) (Drucksache 16/3562, Frage 26): Wie bewertet die Bundesregierung ein Verbot von so ge- nannten Killerspielen (gewaltverherrlichende Computerspiele), und womit begründet sie ihre Position? Eine rechtliche Definition des Begriffs „Killerspiel“ st der Bundesregierung nicht bekannt. Im Jugendschutz- esetz, Jugendmedienschutz-Staatsvertrag oder im Straf- esetzbuch wird der Begriff „Killerspiel“ nicht verwen- et. Die bestehenden rechtlichen Maßnahmen bei Video- nd Computerspielen bestehen aus einem dreistufigen ystem, das dem jeweiligen Gefährdungsgrad der In- alte entspricht und vor allem dem Schutz von Kindern nd Jugendlichen, aber auch dem Recht auf freie Mei- ungsbildung und -äußerung Rechnung trägt. Dabei isst die Bundesregierung dem Schutz von Kindern und ugendlichen vor gefährdenden Medieninhalten aller- öchste Priorität zu. Kinder und Jugendliche müssen vor chädigenden Inhalten, insbesondere mit Gewaltdarstel- ungen jeglicher Art, sowohl in Computerspielen als uch in anderen Medien geschützt werden. Sie haben ei- en Anspruch auf einen effektiven Jugendmedienschutz, enn nur so kann es gelingen, ihre Entwicklung zu för- Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 69. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. November 2006 6875 (A) (C) (B) ) dern und sie zu eigenverantwortlichen und gemein- schaftsfähigen Persönlichkeiten zu erziehen. Nach § 131 StGB sind die Produktion und der Ver- trieb von gewaltverherrlichenden Computerspielen ver- boten. Nach dieser Vorschrift wird die Verbreitung von Schriften – auch Bildträger oder Datenspeicher (§ 11 Abs. 3 StGB) –, die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen Menschen oder menschenähnli- che Wesen in einer Art schildern; die eine Verherrli- chung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die das Grausame oder Unmenschliche bzw. nur „unter dem Ladentisch“ an Erwachsene ver- kauft werden. Zuwiderhandlungen gegen Indizierungs- vorschriften werden als Straftaten geahndet. Die dritte Stufe regelt Altersfreigabekennzeichnungen ebenfalls nach dem Jugendschutzgesetz zum Schutz vor Jugendbeeinträchtigung. Mit dem Jugendschutzgesetz wurde (erstmalig) gesetzlich bestimmt, dass Computer- spiele nur mit einer Altersfreigabekennzeichnung unbe- schränkt in den Handel gegeben und nur an Kinder und Jugendliche abgegeben werden dürfen, die das gekenn- zeichnete Alter haben. Die Alterskennzeichnung der des Vorgangs in einer die Menschenwürde verletzenden Weise darstellt, mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe geahndet. Ebenso wird bestraft, wer Schriften dieses Inhalts öffentlich ausstellt, anschlägt, vorführt oder sonst zugänglich macht, einer Person unter achtzehn Jahren anbietet, überlässt oder zugänglich macht oder herstellt, bezieht, liefert, vorrätig hält, anbie- tet, ankündigt, anpreist, einzuführen oder auszuführen unternimmt, um sie oder aus ihnen gewonnene Stücke zu den vorgenannten Zwecken zu verwenden oder einem anderen eine solche Verwendung zu ermöglichen. Um die Bekämpfung von Gewaltdarstellungen weiter zu ver- bessern, ist § 131 StGB zuletzt durch das Gesetz zur Än- derung der Vorschriften über die Straftaten gegen die se- xuelle Selbstbestimmung und zur Änderung anderer Vorschriften vom 27. Dezember 2003 geändert worden. Unter anderem wurde der Tatbestand des Absatzes l auf die Darstellung von Gewalttätigkeiten gegen menschen- ähnliche Wesen erweitert. Zudem wurde mit der Ergän- zung klargestellt, dass auch gezeichnete oder in Form elektronischer Spezialeffekte dargestellte (virtuelle) Menschen vom Tatbestand erfasst werden. Die zweite Stufe beinhaltet die Indizierung jugendge- fährdender, aber nicht generell verbotener Video- und Computerspiele durch die Bundesprüfstelle für jugend- gefährdende Medien (BPjM) nach dem Jugendschutzge- setz. Mit dem Jugendschutzgesetz, das am l. April 2003 in Kraft getreten ist, wurden die Verbote für schwer ju- gendgefährdende Medien, insbesondere solche mit Ge- waltdarstellungen, erweitert und verschärft. So sind auch ohne Indizierung durch die BPjM Trägermedien (zum Beispiel Bücher, Videos, CD, CD-ROM, DVD), die den Krieg verherrlichen, die Menschen in einer die Men- schenwürde verletzenden Weise darstellen oder Jugend- liche in unnatürlicher, geschlechtsbetonter Körperhal- tung zeigen, mit weit reichenden Abgabe-, Vertriebs- und Werbeverboten belegt und dürfen also nicht mehr beworben und nur noch in gesonderten Ladengeschäften o o s z d k e ( v s s e l v L w g B s A d d D G z (D bersten Landesjugendbehörden (OLJB) erfolgt in Ko- peration mit der Wirtschaft durch die Unterhaltungs- oftware-Selbstkontrolle (USK). Spiele mit Alterskenn- eichen kommen ohne Beschränkung in den Handel. Sie ürfen beworben und für jedermann zugänglich in Ver- aufsregalen ausgelegt werden. Die Abgabe darf nur ntsprechend der Alterskennzeichnung erfolgen. Die Koalitionspartner haben im Koalitionsvertrag unter Rubrik 6.3 Aufwachsen ohne Gewalt, Rz. 5127ff) ereinbart, dass die Neuregelungen des Jugendschutzge- etzes des Bundes (aus 2003) und des Jugendmedien- chutz- Staatsvertrages der Länder „schnellstmöglich valuiert“ und dabei unter anderen das „Verbot von Kil- erspielen“ erörtert werden sollen. Diese Evaluation, die on den Jugendministerinnen und Jugendministern der änder und des Bundes in engem Kontakt vorbereitet urde und fachlich begleitet wird, wird im Jahr 2007 ab- eschlossen sein. Dann werden Grundlagen für genaue efunde zur Wirksamkeit und daraus abzuleitende Kon- equenzen vorliegen. nlage 14 Antwort es Parl. Staatssekretärs Michael Müller auf die Frage es Abgeordneten Winfried Hermann (BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN) (Drucksache 16/3562, Frage 27): Unterstützt die Bundesregierung die Auffassung der Parla- mentarischen Staatssekretärin beim Bundesminister für Um- welt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, Astrid Klug, (Presse- mitteilung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Nr. 304/06 vom 21. November 2006), dass „die Blockade der CDU/CSU-Fraktion bedeutet, dass die Förderung des nachträglichen Einbaus von Dieselrußfiltern abermals unnötig verschleppt wird“? Die Bundesregierung beabsichtigt noch heute über den esetzentwurf zur Förderung partikelreduzierter PKW u entscheiden. 69. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 29. November 2006 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4 Anlage 5 Anlage 6 Anlage 7 Anlage 8 Anlage 9 Anlage 10 Anlage 11 Anlage 12 Anlage 13 Anlage 14
Gesamtes Protokol
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1606900000

Guten Tag, liebe Kolleginnen und Kollegen!
Die Sitzung ist eröffnet.
Ich rufe den Tagesordnungspunkt 1 auf:

Erste Beratung des von der Bundesregierung ein-
gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Ände-
rung des Zweiten Buches Sozialgesetzbuch
und des Finanzausgleichsgesetzes
– Drucksache 16/3572 –
Überweisungsvorschlag:
Ausschuss für Arbeit und Soziales (f)

Innenausschuss
Rechtsausschuss
Finanzausschuss
Ausschuss für Wirtschaft und Technologie
Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung
Haushaltsausschuss mitberatend und gemäß § 96 GO

Eine Aussprache ist nicht vorgesehen. Wir kommen
daher gleich zur Überweisung.

Interfraktionell wird Überweisung des Gesetzent-
wurfs auf Drucksache 16/3572 an die in der Tagesord-
nung aufgeführten Ausschüsse vorgeschlagen. Gibt es
dazu anderweitige Vorschläge? – Das ist nicht der Fall.
Dann ist die Überweisung so beschlossen.

Ich rufe den Tagesordnungspunkt 2 auf:

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Redet
Fragestunde
– Drucksachen 16/3562, 16/3598 –

Zunächst rufe ich gemäß Nr. 10 Abs. 2 der Richtli-
nien für die Fragestunde die dringliche Frage des Abge-
ordneten Hans-Christian Ströbele auf:

Ist der Bundesregierung bekannt, dass in der US-EU-
COM-Militärzentrale in Stuttgart-Vaihingen, also von
Deutschland aus, die Verschleppung so genannter illegaler
Kämpfer, „enemy combatants“, in das US-Gefangenenlager
Guantanamo auf Kuba mit organisiert worden sein soll, insbe-
sondere die Verbringung der so genannten Algerian Six aus
Bosnien über den US-Stützpunkt Ramstein nach Guantanamo
im Januar 2002 („Report Mainz“ vom 27. November 2006),
und wie gedenkt die Bundesregierung – auch an
Kritik an Guantanamo –, diese Vorwürfe aufzu
eine Wiederholung und Fortführung solcher etw
täten der US EUCOM auszuschließen, insbes
Änderungen der Truppenstationierungsverträge m

(C (D ung 9. November 2006 0 Uhr Steht ein Vertreter der Bundesregierung für die Beantortung bereit? (Gerd Andres, Parl. Staatssekretär: Die Bundesregierung ist reichhaltig vertreten!)


Sie ist zwar reichhaltig vertreten; ist denn auch schon
emand anwesend, der sich berufen fühlt, diese Frage zu
eantworten? –


(Jürgen Koppelin [FDP]: Die Vertretung ist nur personell, nicht inhaltlich!)


ur Beantwortung der Frage steht der Parlamentarische
taatssekretär Schmidt zur Verfügung.


(Jürgen Koppelin [FDP]: Ich hätte ihn so gerne herbeizitiert!)


C
Christian Schmidt (CSU):
Rede ID: ID1606900100


Herr Kollege Ströbele, zu Ihrer dringlichen Frage fol-
ende Antwort: Erstens. Der Bundesregierung sind die
on Ihnen angesprochenen Meldungen bekannt. Von ei-
em Transport über Ramstein ist nach Kenntnis der Bun-
esregierung in diesem Zusammenhang allerdings nicht
erichtet worden. Ob die Pressemeldungen bezüglich
er Beteiligung des US-Hauptquartiers in Stuttgart US

ext
EUCOM an Transporten von Gefangenen zutreffen,
kann die Bundesregierung nicht bestätigen. Auch zur
Authentizität der in den Pressemeldungen gezeigten Do-
kumente kann die Bundesregierung nicht Stellung neh-
men.

Die Bundeswehr hat von der durch bosnische Behör-
den vorgenommenen Festnahme des später als Algerian
Six bezeichneten Personenkreises im Oktober 2001 er-
fahren. Von der am 18. Januar 2002 erfolgten Übergabe
des Personenkreises durch bosnische Behörden an ame-
rikanische Dienststellen, die trotz der durch das Oberste
Gericht der bosnisch-kroatischen Föderation am 17. Ja-
nuar 2002 angeordneten Freilassung aus Mangel an

and, hat die Bundeswehr unmittelbar er-
n diesem Zusammenhang zu einer De-
etwa 300 Personen in Sarajewo gekom-

ese gewaltsam zu verhindern versuchten.
gesichts ihrer
klären sowie
aiger Aktivi-

ondere durch
it den USA?

Beweisen stattf
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(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretär Christian Schmidt
Darüber hinaus wurde über diesen Vorgang einschließ-
lich der vermuteten Verbringung nach Guantanomo in
den Medien ausführlich berichtet, so unter anderem in
der „Süddeutschen Zeitung“ vom 19. Januar 2002 und
von „rtr“ am 18. Januar 2002.

Zweitens. Die Aufklärung möglicherweise strafrecht-
lich relevanter Vorwürfe gegen US-Dienststellen in
Deutschland ist Aufgabe der deutschen Justiz.

Drittens. Eine Änderung der Abkommen in Bezug auf
die Stationierung von US-Truppen in Deutschland wird
von der Bundesregierung nicht in Erwägung gezogen.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1606900200

Haben Sie Nachfragen, Kollege Ströbele?


(BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Ja. – Herr Parlamentarischer Staatssekretär, ist die
Bundesregierung bereit, angesichts der auf der Hand lie-
genden Fakten, die Sie gerade geschildert haben, eine
Bewertung dieses Vorganges vorzunehmen? Die Bun-
desregierung hat in ihren bisherigen Stellungnahmen zu
den Renditionflügen der USA über Europa, über
Deutschland, immer behauptet, sie gehe davon aus, dass
US-Behörden sich strikt an deutsche Gesetze – dazu
zähle ich auch das Strafgesetzbuch – und das Völker-
recht halten.

Ist die Bundesregierung angesichts dessen nicht be-
reit, die Verbringung der Algerian Six – nachdem sie von
einem Gericht in Bosnien freigesprochen worden sind,
wurden sie von US-Soldaten gefangen genommen, nach
Guantanamo gebracht und werden dort seit fünf Jahren
ohne gerichtliches Verfahren festgehalten, möglicher-
weise auch gefoltert – zu bewerten, zu missbilligen und
daraus Konsequenzen für die Truppenstationierung in
Deutschland zu ziehen?

C
Christian Schmidt (CSU):
Rede ID: ID1606900300


Herr Kollege Ströbele, die von Ihnen angesprochenen
Punkte, vor allem die Vorgänge in Bosnien, berühren die
Frage von Abkommen über Truppenstationierungen in
Deutschland nicht.

Ihre Frage, wie die Bundesregierung die Verbringung
nach Guantanamo im Jahr 2002 bewertet, möchte ich
mit dem Hinweis darauf beantworten, dass die Bundes-
kanzlerin bereits Anfang dieses Jahres in einem Inter-
view, das im „Spiegel“ in der Ausgabe 2 des Jahres 2006
abgedruckt wurde, betont, dass eine Institution wie
Guantanamo auf Dauer so nicht existieren könne und
dürfe.

In einer gemeinsamen Gipfelerklärung der USA und
der Europäischen Union vom 21. Juni 2006 haben beide
Seiten unterstrichen, dass sie in Übereinstimmung mit
ihren gemeinsamen Werten sicherstellen werden, dass
Maßnahmen zur Bekämpfung des Terrorismus vollstän-
dig mit den Verpflichtungen nach dem Völkerrecht
– einschließlich der Menschenrechte, des Flüchtlings-
rechtes und des humanitären Völkerrechtes – in Ein-

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(C (D lang stehen. Unterschiedliche Meinungen gibt es aber das ist allgemein bekannt – zu bestimmten Einzelfra en der völkerrechtlichen Bewertung. Die Bundesregieung befindet sich dazu in einem kontinuierlichen Dialog it der US-Regierung, sowohl bilateral als auch im Rahen der Europäischen Union. Sie haben noch eine zweite Nachfrage. Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/DIE RÜNEN)

Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1606900400
Herr Parlamentarischer Staatssekretär, ist die Bundes-

egierung bereit, zur Aufklärung der Frage, ob das in
eutschland, nämlich in Stuttgart-Vaihingen, stationierte
S EUCOM, also das amerikanische Hauptquartier, in
ie – ich sage einmal: illegale, möglicherweise strafbare –
erbringung der Algerian Six von Bosnien nach Guanta-
amo verwickelt war, beizutragen? Ist die Bundesregie-
ung bereit, zur Aufklärung dieser Fakten die Unterlagen
eizuziehen, die von den US-Behörden im Rahmen des
reedom of Information Act freigegeben worden sind
nd derzeit beispielsweise der ARD vorliegen? Kann die
undesregierung wenigstens die Ermittlungen vorneh-
en, die auch deutsche Journalisten, wie beispielsweise

ie verdienstvollen Journalisten der ARD, vorgenom-
en haben?

C
Christian Schmidt (CSU):
Rede ID: ID1606900500


Herr Kollege, die Arbeit aller Journalisten ist per se
erdienstvoll. Aufgrund Ihrer Fragestellung kann übri-
ens der Eindruck entstehen, dass Sie dafür Sorge tra-
en, dass Medien, bevor Sie im Deutschen Bundestag
ragen stellen, mit den entsprechenden Informationen
ersorgt werden. Ich überlasse es Ihrer Bewertung, wie
ie das mit Ihrer parlamentarischen Initiative verknüp-
en.

Es bleibt festzustellen: Ob diese Pressemeldungen be-
üglich der Beteiligung des US-Hauptquartiers in Stutt-
art an Transporten von Gefangenen zutreffen oder
icht, kann die Bundesregierung nicht bestätigen. Auch
ur Authentizität der in den Presseberichten gezeigten
okumente kann und wird die Bundesregierung nicht
tellung nehmen.

Ich will aber sagen, dass die Befragung der damals
ei US EUCOM eingesetzten deutschen Verbindungs-
oldaten ergeben hat, dass sie keine Kenntnis einer Be-
eiligung von US EUCOM hatten.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1606900600

Der Kollege Koppelin hat noch eine Nachfrage.


Dr. h.c. Jürgen Koppelin (FDP):
Rede ID: ID1606900700

He
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1606900800
Hat die vorherige Bundesregierung Kennt-
isse von solchen Vorgängen gehabt, ist sie informiert
orden? Wenn ja: Was hat sie unternommen, um weitere
ufklärung zu bekommen? Hat sie auch Schritte einge-

eitet?






(A) )



(B) )

C
Christian Schmidt (CSU):
Rede ID: ID1606900900


Herr Kollege Koppelin, die vorherige Bundesregie-
rung hat von der Festnahme des Personenkreises, der so
genannten Algerian Six, in Bosnien im Oktober 2001
erfahren. Sie hat am 17./18. Januar 2002 von den Vor-
gängen in Bosnien Kenntnis erhalten. Inwieweit die
Bundesregierung zur damaligen Zeit über weitere Infor-
mationen verfügen konnte, ist mir nicht bekannt.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1606901000

Kollege Maurer hat noch eine Frage. Aber zuvor

möchte ich ihm herzlich zu seinem heutigen Geburtstag
gratulieren.


(Beifall)



Ulrich Maurer (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1606901100

Herr Staatssekretär, wird sich die Bundesregierung

bemühen, mehr über den diesbezüglichen Kenntnisstand
ihrer Vorgängerregierung zu erfahren? Wird sich die
Bundesregierung aktiv um Aufklärung der erhobenen
Vorwürfe bemühen? Wie wird sich die Bundesregierung
verhalten, falls sie zu der Feststellung kommen sollte,
dass rechtswidrige Handlungen stattgefunden haben?

C
Christian Schmidt (CSU):
Rede ID: ID1606901200


Vorneweg darf ich mich den Wünschen des Hauses
anschließen, Herr Kollege, und Ihnen auch meinerseits
alles Gute zu Ihrem Geburtstag wünschen.

Die Bundesregierung befindet sich, wie ich bereits im
Hinblick auf das, was mit Ihren Fragen wohl insinuiert
ist – die Lage der Gefangenen in Guantanamo –, gesagt
habe, in einem bilateralen Dialog mit den USA. Darüber
hinaus findet ein Dialog zwischen der EU und den USA
statt. Die Bundesregierung wird die völkerrechtliche Be-
wertung bestimmter Einzelfragen im Zusammenhang
dieses Dialogs vornehmen.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1606901300

Danke, Herr Staatssekretär. – Nachdem die dringliche

Frage aufgerufen und beantwortet worden ist, kommen
wir jetzt zu den Fragen auf Drucksache 16/3562.

Wir kommen zum Geschäftsbereich des Bundes-
ministeriums für Arbeit und Soziales. Zur Beantwortung
der Fragen steht der Parlamentarische Staatssekretär
Gerd Andres zur Verfügung.

Die Frage 1 des Abgeordneten Dirk Niebel aus der
FDP-Fraktion wird schriftlich beantwortet.

Ich rufe die Frage 2 der Kollegin Cornelia Hirsch, Die
Linke, auf:

Ist aus der Antwort des Bundesministeriums für Arbeit
und Soziales auf meine schriftliche Frage 1 zur zukünftigen
Gestaltung der Ausbildungsstatistik der Bundesagentur für
Arbeit auf Bundestagsdrucksache 16/3386 zu schließen, dass
sie die neuen Möglichkeiten für mehr Transparenz und Reali-
tät in der Statistik durch Umstellung auf das Erfassungssys-
tem VerBIS nicht nutzen will, da nicht bekannt sei, ob die Ju-
gendlichen, die sich nach Vermittlungsvorschlägen nicht mehr
bei den Agenturen oder den Trägern der Grundsicherung für

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(C (D Arbeitsuchende melden, noch weiterhin eine Ausbildungsstelle suchen oder was sie tatsächlich machen, obwohl Untersuchungen des Bundesinstituts für Berufsbildung ergeben haben, dass zwei Drittel der Jugendlichen, denen alternative Vermittlungsvorschläge unterbreitet wurden, angeben, dass sie sich in einer Notsituation sehen bzw. dass ihr alternativer Verbleib nicht ihren Bildungswünschen entspricht, was bedeutet, dass eine Nutzung der Möglichkeiten des neuen Erfassungssystems VerBIS zu einer Ausbildungsstatistik führen würde, die deutlich näher an der Realität wäre, und, wenn ja, warum? G Frau Abgeordnete Hirsch, die Frage wird mit einem laren Nein beantwortet. Die Bundesagentur für Arbeit trebt mit der Umstellung auf das EDV-System VerBIS ine Verbesserung der Arbeitsgrundlage der Berater und ermittler an. Dies soll insbesondere den Ausbildung suhenden Jugendlichen zugute kommen. Bewerber, die och nicht vermittelt werden konnten, bleiben, wenn sie hren Ausbildungswunsch bis zum 30. September aufechterhalten, für das neue Berufsberatungsjahr reistriert. Von Ausbildungsvermittlung kann nur profitieen, wer diese in Anspruch nimmt. Doch es gibt aus uten Gründen keinen Zwang. Vielmehr ist die Inanpruchnahme der Berufsberatung und Ausbildungsverittlung der Bundesagentur für Arbeit freiwillig. Ihre Nachfragen, bitte. Besten Dank für die Antwort erst einmal. – Ich habe ine Nachfrage: Könnten Sie versuchen, auf die konrete Situation einzugehen? Die Bundesagentur für rbeit spricht offiziell von 50 000 fehlenden Ausbilungsplätzen, wogegen den Gewerkschaften zufolge eientlich 150 000 Jugendliche noch auf der Suche nach inem Ausbildungsplatz sind. Wenn man die Möglicheiten des neuen Erfassungssystems VerBIS nutzen ürde, wie würde sich das in der zukünftigen Ausbilungsstatistik widerspiegeln? G Noch einmal, Frau Abgeordnete: In der Ausbildungs tatistik wird nur derjenige als Ausbildungsplatzbewerer geführt, der sich bei der BA nach dem 30. September ines Jahres ausdrücklich als solcher zu erkennen gibt. as Problem ist, dass die jungen Leute im Laufe des Be ufsberatungsjahres, das vom 1. Oktober eines Jahres bis um 30. September des nächsten Jahres dauert, mitteien, dass sie einen Ausbildungsplatz suchen. Dann inden unterschiedliche Aktivitäten statt. Nach dem 0. September eines Jahres wird festgehalten, wer noch mmer einen Ausbildungsplatz sucht. Viele der jungen enschen machen dann schon etwas anderes. Sie haben in Ihrer Frage darauf hingewiesen, dass iele der Jugendlichen zwar etwas anderes machen, aber rotzdem gerne einen Ausbildungsplatz hätten. Das ist hnen unbenommen. Sie müssen sich nur bewerben und as mitteilen. Dass dem so ist, kann schließlich niemand Parl. Staatssekretär Gerd Andres ahnen. Daher werden keine weiteren Ausbildungsplätze auf Vorrat gehalten. Ein Teil der Jugendlichen absolviert eine schulische Maßnahme, ein Teil von ihnen macht ein berufliches Praktikum und ein Teil nimmt an Trainingsmaßnahmen oder Ähnlichem teil. Die BA kann nicht davon ausgehen, dass jemand, der sich einmal um einen Ausbildungsplatz beworben hat, dies für ewige Zeit tun wird. Deswegen ist Ihre Frage nach dem Verfahren sehr einfach zu beantworten: Wir halten im Rahmen von VerBIS nicht fest, was jemand ursprünglich einmal gesucht hat, sondern welchen aktuellen Vermittlungswunsch er hat. Ihre zweite Nachfrage. Danke schön. – Aus den bisher, unter anderem vom Bundesinstitut für Berufsbildung, vorgelegten Studien ist Ihnen bekannt, dass ein sehr großer Teil der Jugendlichen, die in sonstigen Maßnahmen landen – ich glaube, mehr als 60 Prozent von ihnen –, wenn sie gefragt werden, nach wie vor sagen, dass sie noch immer einen Ausbildungsplatz suchen, dass sie aber nicht mehr den offiziellen Weg gehen, sich bei der Bundesagentur für Arbeit zu melden. Mir geht es nicht in erster Linie um die Frage, ob wir in irgendeiner Form sicherstellen wollen, dass sich die Jugendlichen bei der Bundesagentur für Arbeit melden. Meine Frage zielt vielmehr darauf, wie wir es schaffen können, eine realistische Ausbildungsbilanz vorzulegen. Die Ausbildungsbilanz wäre doch viel realistischer – dies könnte durch VerBIS gewährleistet werden –, wenn wir die verbliebenen Bewerberinnen und Bewerber, von denen wir wissen, dass sie noch immer einen Ausbildungsplatz suchen, auch wenn sie sich nicht offiziell bei der BA gemeldet haben, in der Statistik als Ausbildungsplatzsuchende führen würden. Meine Frage lautet: Warum sollen diese Möglichkeiten nicht genutzt werden? So könnten wir schließlich unser Ziel, eine realistischere Ausbildungsbilanz vorzulegen, erreichen. G Es gibt im Hinblick auf die Daten unterschiedliche Einschätzungen, zum einen aufgrund unterschiedlicher Beteiligter und zum anderen aufgrund unterschiedlicher Verfahren. Die erste Grundlage ist, dass junge Menschen, die der BA zum Beispiel im Rahmen der Berufsberatung mitteilen, dass sie einen Ausbildungsplatz suchen, zunächst einmal als Ausbildungsplatzsuchende registriert werden. Angesichts der vorliegenden Zahlen des vergangenen Frühjahrs wissen wir beispielsweise schon jetzt, wie viele Bewerber sich für das nächste Ausbildungsjahr gemeldet haben. Dann können wir einen Vergleich mit den Bewerberzahlen des vergangenen Berufsberatungsjahres ziehen. H k n n z d s z z w m l d s s l d – i w s i m v t n n s A f n B d m B a – n g b d – (C (D Die zweite Grundlage ist, dass die Industrieund andelskammern und die Handwerkskammern ganz onkrete Zahlen liefern, wie viele Jugendliche nach eiem bestimmten Stichtag in den Ausbildungsverzeichissen bzw. Ausbildungsrollen eingetragen sind. Unsere dritte Quelle sind – darauf haben auch Sie Beug genommen – Befragungsaktionen des BIBB. Wenn man all das berücksichtigt, erhält man, je nachem, welchen Zeitraum man betrachtet, sehr unterchiedliche Bilder. Die Industrieund Handelskammern um Beispiel vertreten die Meinung, die BA erfasse viel u wenig. Das ist natürlich richtig. Wer sich direkt beorben und einen Ausbildungsplatz bekommen hat, eldet sich bei der BA nicht oder nicht mehr. Schon al ein deshalb ist die Zahl derjenigen, die einen Ausbilungsplatz suchen, höher als in der Statistik ausgewieen. Ihre Frage war: Wie hängt das Ganze mit VerBIS zuammen? VerBIS wurde zur Verbesserung der Vermittung und Beratung entwickelt; darauf ist es angelegt und azu soll es genutzt werden. Das bedeutet aber nicht das wiederhole ich –, dass ein Jugendlicher, der sich m Berufsberatungsjahr um einen Ausbildungsplatz beirbt, für ewige Zeit in VerBIS als Ausbildungsplatz uchender registriert ist. Denn wenn die BA – entweder m Rahmen von Nachvermittlungsaktionen oder im Rah en eigener Aktivitäten – nicht erfährt, dass er nach wie or einen Ausbildungsplatz sucht und weiterhin regisriert bleiben möchte, wird er aus der Statistik herausgeommen. Das ist ein ganz normales Verfahren. Der Kollege Maurer hat noch eine Nachfrage. Herr Staatssekretär, treffen die Behauptungen zu, wo ach aufgrund der Umstellung auf das neue Erfassungsystem bis Frühjahr 2007 keine Monatsbilanzen zur usbildungsplatzsituation veröffentlicht werden, und, alls ja, worauf ist das zurückzuführen und führt das icht zu einer Beeinträchtigung der Möglichkeiten der undesregierung hinsichtlich der Bewertung der Ausbilungsplatzsituation? G Es gibt einen Umstellungsprozess. Die Frage, ob die ehauptungen zutreffen, kann ich gegenwärtig nicht bentworten. (Ulrich Maurer [DIE LINKE]: Würden Sie sie uns schriftlich beantworten?)

Dr. h.c. Gerd Andres (SPD):
Rede ID: ID1606901400
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1606901500
Cornelia Hirsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1606901600
Dr. h.c. Gerd Andres (SPD):
Rede ID: ID1606901700




(A) )


(B) )

Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1606901800
Cornelia Hirsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1606901900
Dr. h.c. Gerd Andres (SPD):
Rede ID: ID1606902000
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1606902100
Ulrich Maurer (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1606902200
Dr. h.c. Gerd Andres (SPD):
Rede ID: ID1606902300

Ich kann sie Ihnen gerne schriftlich beantworten. Mei-
en Sie diese eine Frage oder meinen Sie alle drei Fra-
en, die Sie gestellt haben? Wegen Ihres heutigen Ge-
urtstages haben Sie einen gut. Ich beantworte auch Ihre
rei Fragen.


(Ulrich Maurer [DIE LINKE]: Dann beantworten Sie bitte alle drei!)


Gut.






(A) )



(B) )


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1606902400

Der Abgeordnete Maurer bittet also um die schriftli-

che Beantwortung aller drei Fragen. – Herzlichen Dank,
Herr Staatssekretär.

Wir kommen damit zum Geschäftsbereich des Bun-
desministeriums der Justiz. Zur Beantwortung der Fra-
gen steht der Parlamentarische Staatssekretär Alfred
Hartenbach zur Verfügung.

Ich rufe die Fragen 3 und 4 des Abgeordneten
Dr. Anton Hofreiter auf. Da dieser nicht anwesend ist,
verfahren wir mit diesen Fragen wie in der Geschäfts-
ordnung vorgesehen. Damit bedanke ich mich für Ihre
Bereitschaft, die Fragen zu beantworten, Herr Staats-
sekretär.

A
Alfred Hartenbach (SPD):
Rede ID: ID1606902500


Ich bedanke mich für Ihre Freundlichkeit.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1606902600

Wir kommen zum Geschäftsbereich des Bundesmi-

nisteriums der Verteidigung. Die Fragen 5 und 6 der
Kollegin Brigitte Pothmer werden schriftlich beantwor-
tet. Damit verlassen wir auch diesen Geschäftsbereich
wieder, Herr Staatssekretär Schmidt.

Wir kommen zum Geschäftsbereich des Bundesmi-
nisteriums für Gesundheit. Zur Beantwortung der Fragen
steht die Parlamentarische Staatssekretärin Marion
Caspers-Merk bereit.

Ich rufe Frage 7 des Kollegen Omid Nouripour auf:
Wie bewertet die Bundesregierung das fünfjährige Mo-

dellprojekt zur kontrollierten Abgabe von Heroin an Opiat-
abhängige in den Städten Hamburg, Hannover, Frankfurt,
Köln, Karlsruhe und München bei Berücksichtigung der Er-
gebnisse der Studie der Universität Hamburg vom Januar
2006?

M
Marion Caspers-Merk (SPD):
Rede ID: ID1606902700


Herr Kollege Nouripour, aus Sicht der Bundesregie-
rung wurde das Modellprojekt erfolgreich durchgeführt.
Es hat sich gezeigt, dass die im Studiendesign aufge-
führte Zielgruppe der Schwerstopiatabhängigen erreich-
bar und eine Diamorphinbehandlung wirksam durch-
führbar ist. Das zentrale Ergebnis des bundesdeutschen
Modellprojekts hinsichtlich beider Hauptzielkriterien ist
eine statistisch signifikante Überlegenheit der Diamor-
phin- gegenüber der Methadonbehandlung. Das erste
Zielkriterium war die Verbesserung des Gesundheitszu-
standes, das zweite Kriterium war der Rückgang des ille-
galen Drogenkonsums.

In der Gruppe der mit Diamorphin Behandelten zeigte
sich bei 80 Prozent der Probanden eine gesundheitliche
Verbesserung, in der Vergleichsgruppe der mit Methadon
Behandelten nur bei 74 Prozent. Ein Rückgang des ille-
galen Drogenkonsums trat in der Diamorphingruppe bei
69,1 Prozent der Probanden, in der Methadongruppe nur
bei 55,2 Prozent auf.

Auch wenn nur als Erfolg betrachtet wird, wenn die
Gesundheit der Patienten deutlich verbessert wurde und

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(C (D ie zugleich ihren illegalen Heroinkonsum reduzierten, st die Diamorphinbehandlung der Methadontherapie berlegen. Da die Unterschiede statistisch signifikant ind, ist der wissenschaftliche Nachweis für eine größere irksamkeit der Diamorphinbehandlung gegenüber der ethadonsubstitution für diese spezifische Patienten ruppe erbracht. Die Diamorphinbehandlung ist bei den Patienten, die or der Teilnahme an der Studie nicht ausreichend von er Methadonsubstitution profitierten, und bei den chwerstopiatabhängigen, die vom Drogenhilfesystem uvor überhaupt nicht erreicht wurden, gleichermaßen irksam. Ihre erste Zusatzfrage, bitte. Frau Staatssekretärin, herzlichen Dank für Ihre Ant ort, die auch mit den Ausführungen der Drogenbeaufragten der Bundesregierung, Frau Bätzing, und mit den rfahrungen, von denen man aus den Kommunen hört nd liest – beispielsweise von Frau Rottmann, Gesundeitsdezernentin in Frankfurt am Main –, übereinstimmt. Daraus ergibt sich aber doch folgende Frage: Heißt as, dass es seitens der Bundesregierung jetzt konkrete eitere Schritte geben wird, um diese Modellprojekte icht auslaufen zu lassen, sondern zu verlängern? M Herr Kollege Nouripour, am 21. November 2006 ist n einem Spitzengespräch der Koalitionsfraktionen entchieden worden, dass die Diamorphinbehandlung nicht n die Regelversorgung aufzunehmen ist, weil zwischen en beiden die Bundesregierung tragenden Fraktionen eine Einigung zustande kam. Nach den Regeln der großen Koalition kann ein Geetzgebungsverfahren nur dann begonnen werden, wenn eide Fraktionen mit dem Verfahren einverstanden sind. ach derzeitigem Stand wird die Arzneimittelstudie um eine solche handelt es sich nämlich – am 1. Dezember dieses Jahres beendet. Daher könnte nur ann ohne Änderung der gesetzlichen Grundlage weiteremacht werden, wenn das Bundesinstitut für Arzneiittel und Medizinprodukte, kurz: BfArM, entspre hende Anträge aus den Städten im öffentlichen nteresse positiv bescheidet. Die Anträge aus den Städen müssten im Einzelfall begründet werden. Eine Beründung im Sinne des öffentlichen Interesses wäre, ass dann die Probanden, die man jetzt im Hilfesystem ntegriert hat, weiterbehandelt werden können. Desween gehen wir davon aus, dass das BfArM eine solche rlaubniserteilung im öffentlichen Interesse nur berenzt für einen bestimmten Übergangszeitraum ausprechen kann. Ihre zweite Nachfrage. Vor dem Hintergrund, dass der Erfolg dieses Projek tes anscheinend weniger Gewicht hat als das, was Sie die Regeln der großen Koalition genannt haben, frage ich Sie, wie aus der Sicht der Bundesregierung die sachgerechte Behandlung von langjährig abhängigen Schwerkranken, die bisher noch nicht an dem Projekt teilnehmen und noch hinzukommen werden, gerade dort fortzusetzen ist, wo es kein solches Projekt gibt. M Die Neuaufnahme oder Ausdehnung dieser Behandlungsart wäre nur dann möglich, wenn es gelingt, das Betäubungsmittelgesetz entsprechend zu ändern. Das ist die Voraussetzung dafür. Die an dem Modellprojekt beteiligten Städte sind über die Situation informiert worden. Auch die Lenkungsgruppe der beteiligten Länder, Kommunen und des Bundesgesundheitsministeriums, die immer wieder einberufen wird, wurde über die derzeitige Situation informiert. Es wurde auch darauf hingewiesen, dass die betroffenen Länder immer noch die Möglichkeit haben, über eine Bundesratsinitiative tätig zu werden. Danke, Frau Staatssekretärin. Wir kommen damit zum Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Die Frage 8 der Kollegin Dr. Gesine Lötzsch und die Fragen 9 und 10 des Kollegen Kai Gehring werden schriftlich beantwortet. Zur Beantwortung der übrigen Fragen in diesem Geschäftsbereich steht der Parlamentarische Staatsekretär Thomas Rachel zur Verfügung. Ich rufe die Frage 11 der Kollegin Sylvia Kotting-Uhl auf: Welchen plausiblen Grund gibt es dafür, dass das Atommüllendlager Asse II nicht dem Bundesamt für Strahlenschutz, BfS, und damit dem Atomrecht unterstellt ist, obwohl dort atomare Abfälle endgelagert werden? T Frau Präsidentin! Sehr geehrte Frau Kollegin, Ihre Frage bezieht sich auf das Bergwerk Asse II. Das GSF – Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit ist für dieses Bergwerk zuständig. Denn es hat im Jahr 1965 das ehemalige Salzbergwerk Asse im Auftrag des Bundes erworben. Von 1967 bis 1978 hat das GSF – Forschungszentrum radioaktive Abfälle im Forschungsbergwerk eingelagert, um hier sichere Endlagertechniken zu entwickeln. Die Genehmigungen für diese Einlagerungen waren gestützt auf die erste Strahlenschutzverordnung und das Atomgesetz in der Fassung vom 23. Dezember 1959. Die damaligen Genehmigungen erlaubten auch die Endlagerung radioaktiver Abfälle im Forschungsbergwerk. J E g w g e u 9 a is S E d d i e z l h g t h d k s h w d g F ü l a w (C (D Mit der vierten Novelle des Atomgesetzes im ahr 1976 hat der Gesetzgeber konkrete Regelungen zur ndlagerung radioaktiver Abfälle eingeführt. Die Einlaerung der radioaktiven Abfälle in das Forschungsbergerk Asse wurde vor In-Kraft-Setzung der Novelle einestellt. Aufgrund rechtlicher Prüfungen und auch xterner Gutachten ist die Bundesregierung – übrigens nter Beteiligung des Landes Niedersachsen – Mitte der 0er-Jahre zu der Auffassung gelangt, dass die Schachtnlage Asse kein Endlager im Sinne des Atomgesetzes t. Ihre erste Nachfrage. Ich habe zunächst nur eine Verständnisfrage. Habe ich ie richtig verstanden, dass die Schachtanlage Asse kein ndlager im Sinne des Atomgesetzes ist? T Die Schachtanlage Asse ist kein Endlager im Sinne es Atomgesetzes. Gut. – Jetzt habe ich eine Nachfrage. Derzeit wird der mmer noch ausstehende Langzeitsicherheitsnachweis rstellt. Angesichts der Tatsache, dass es sich bei Asse II war um kein Endlager im Sinne des Atomgesetzes, aber etztlich um ein De-facto-Endlager für atomaren Abfall andelt – denn dieser Abfall wird darin verbleiben; es eht um 125 000 Fässer mit schwach und mittel radioakivem Abfall –, frage ich Sie: Wird der Langzeitsichereitsnachweis atomrechtlich geprüft? Ich vermute selbst, ass das nicht der Fall ist. Aber sind wir uns nicht einig darüber, dass auch nulearspezifische Risiken geprüft und beim Langzeiticherheitsnachweis berücksichtigt werden müssen? Daer lautet meine eigentliche Frage: Wie und durch wen ird dieses nuklearspezifische Sicherheitsrisiko geprüft? T Eigentlich haben Sie sich die Antwort schon selber egeben. Deswegen weise ich nur darauf hin, dass diese ragen im Rahmen der rechtlich vorgegebenen Wege berprüft werden. Sie haben die Chance, eine zweite Nachfrage zu stel en. Diese Logik hat sich mir nicht erschlossen, vielleicht ber meinem Kollegen. Ich lasse ihn fragen. Er ist noch nicht dran. Die Kollegin Höhn wäre dran, enn Sie auf Ihre zweite Nachfrage verzichten. Nein. Ich verzichte nicht. Muss ich meine zwei Nach fragen hintereinander stellen? So ist es. Dann stelle ich eine andere, wichtige Nachfrage. Ich wüsste gerne, inwieweit sich mit dem Bergrecht, das die bergbautypischen Gefahren regelt, die hier existierenden nuklearspezifischen Risiken – ich denke, wir sind uns einig, dass es solche gibt – abdecken lassen, die normalerweise das Atomrecht regelt. T Alle aufgeworfenen Fragen werden im Rahmen des Bergrechts geprüft und sind in diesem Sinne zu beantworten. Dann hat die Kollegin Höhn das Wort zu einer Nach frage. Die im Bergrecht verankerten Beteiligungsrechte der Bevölkerung sind insbesondere im Vergleich zu den Möglichkeiten, die man in einem Planfeststellungsverfahren nach dem Atomrecht hätte, erheblich eingeschränkt. Nun versucht die Behörde, der Bevölkerung über freiwillige Maßnahmen die entsprechenden Rechte einzuräumen. Sind Sie wirklich der Meinung, dass sich mit dem Bergrecht, das meines Wissens aus den 30erJahren des letzten Jahrhunderts stammt, eine ausreichende Information der Bevölkerung bei einem so brisanten Thema sicherstellen lässt? T Frau Kollegin Höhn, die Maßnahmen werden selbstverständlich nach den bestehenden rechtlichen Regelungen vollzogen. In diesem Falle ist nicht das Atomgesetz einschlägig. Alle Maßnahmen und Tätigkeiten im Bereich Asse II sind vielmehr unter Aufsicht der Bergbehörde durchzuführen. Auch die geplante Schließung des Bergwerks wird unter Aufsicht der Bergbehörde und im Rahmen des Bergrechts durchzuführen sein. Der Kollege Hans-Josef Fell hat eine Nachfrage. Herr Staatssekretär, das Eindringen einer Salzlösung in die Asse – das wurde erst 1988 bekannt – wurde atomrechtlich und strahlenschutzrechtlich nie bewertet. Die alten Genehmigungen für die Einlagerung von atomaren Abfällen stammen aus dem Zeitraum von 1969 bis 1997, als davon ausgegangen wurde, dass die Asse trocken bleibt. Wie begründen Sie, dass eine atomrecht l L a ü d i B f d U t r g a d u d l b D a w G h O l d b t f r b d t h s J H d (C (D iche und strahlenschutzrechtliche Bewertung dieser augenzuflüsse nie stattgefunden hat und offensichtlich us Ihrer Sicht – weil Sie nur das Bergrecht betonen – berflüssig ist? T Die zahlreichen Unterstellungen in Ihrer Frage mache ch mir nicht zu Eigen. Ich weise darauf hin, dass die undesregierung korrekt nach Recht und Gesetz zu ver ahren hat. Durch den Übergang des Bergwerks Asse in ie Zuständigkeit des GSF – Forschungszentrums für mwelt und Gesundheit, welches das Bergwerk im Auf rag des Bundes erworben hat, ist klar, dass hier bergechtliche Regelungen zu berücksichtigen sind. Alle aufeworfenen Fragen werden in diesem Sinne überprüft. Ich rufe die Frage 12 der Kollegin Sylvia Kotting-Uhl uf: Was spricht gegen eine Rückholung des bereits in Asse II eingelagerten Atommülls? Bitte, Herr Staatssekretär. T Frau Kollegin, es sind vor allem technische Gründe nd sicherheitsrelevante Aspekte, die eine Rückholung er eingelagerten atomaren Abfälle falsch erscheinen assen. Nach vorliegenden Gutachten ist das Grubengeäude des Forschungsbergwerks bis etwa 2014 für die urchführung von Untertagearbeiten ausreichend stabil usgelegt. Als Voraussetzung für weitere Tätigkeiten unter Tage äre daher zuerst die Frage zu beantworten, wie das rubengebäude mechanisch für eine geschätzte Rückolzeit von etwa 25 Jahren stabilisiert werden könnte. b eine solche Stabilisierung überhaupt technisch mög ich ist, ist unklar. Darüber hinaus sind Fragen zu klären, ie die Bergung des Abfalls und den Strahlenschutz der etroffenen Personen betreffen, aber auch Fragen der Erüchtigungsmaßnahmen im Bergwerk, die gegebenenalls erforderlich sind. Schließlich ist die Frage zu kläen, wo im Falle des Falles der radioaktive Abfall ehandelt oder gelagert werden könnte. Im Übrigen verweise ich auf die ausführliche Antwort er Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Frakion des Bündnisses 90/Die Grünen, der Sie selber angeören, zum Thema „Zustand und Planung am Forchungsendlager Asse II“ vom 17. Oktober dieses ahres, Bundestagsdrucksache 16/2963. Ihre erste Nachfrage, bitte. Herr Staatssekretär, herzlichen Dank, auch für den inweis auf die Kleine Anfrage, die mir sehr präsent ist, a sie von mir stammt. Meine Fragen jetzt gehen über Sylvia Kotting-Uhl diese Fragen und die Antworten auf die Kleine Anfrage hinaus. Ich darf aus einem Brief des BMBF vom 12. Juli 2005 an die Bürgerinitiative „aufpASSEn e. V.“ zitieren: Die GSF hat eine Rückholzeit von insgesamt 40 Jahren bei Kosten von über 2 Milliarden Euro abgeschätzt. Das BMBF hat trotzdem geprüft, ob zur Rückholung der radioaktiven Abfälle aus der Schachtanlage Asse eine fachliche Ausarbeitung in Auftrag gegeben werden könne. Aus dieser haben Sie zitiert. Die Ausarbeitung der Firma Fichtner Consulting liegt nun vor. Sie liegt auch mir vor. Diese Ausarbeitung spricht von einer Rückholzeit von maximal 20 Jahren und Kosten von 2,4 Milliarden Euro, wovon 1,4 Milliarden Euro auf die Endlagerung entfallen. Die Kosten der Rückholung betragen somit gerade einmal 1 Milliarde Euro. Sowohl Dauer als auch Kosten der Rückholung betragen also genau die Hälfte der Einschätzung durch das GSF. Ich frage Sie: Wie entstehen solche fatalen Fehleinschätzungen? Wäre es angesichts der Unterschiede in der Einschätzung der GSF und des Gutachtens nicht angebracht, weitere Gutachten einzuholen, um zu einer tatsächlich belastbaren Einschätzung zu kommen, bevor man die Bevölkerung vor Ort mit der Aussage konfrontiert, dass eine Rückholung nicht machbar ist? T Frau Kollegin, der Sinn des eingeholten Gutachtens besteht gerade darin, die Fragestellung genauer aufzuarbeiten. Dies hat das Gutachten erreicht. Es trägt insofern zu einer qualifizierten Meinungsbildung bei und die Frage ist aus Sicht der Gutachter der Fichtner Consulting klar beantwortet, nämlich dass von einer Rückholung der radioaktiven Abfälle abzusehen sei. Sie können noch eine Nachfrage stellen. Das mache ich gerne. Danke, Frau Präsidentin. – Herr Staatssekretär, bei der Vorstellung des Gutachtens am letzten Donnerstag in Wolfenbüttel zog der Gutachter der Consulting die Bilanz, dass es machbar sei, aber große Risiken berge. Ich frage Sie: Nach welchen Indikatoren werden diese Risiken mit den Risiken des Verbleibens des Atommülls in der Asse abgewogen? T Die Gutachter kommen selber – da Ihnen das Gutachten vorliegt, haben Sie das nachlesen können – unter Beachtung verschiedenster Gesichtspunkte zu dem Ergebnis, dass sie eindeutig davon abraten, die radioaktiven Abfälle zurückzuholen. Dabei werden sowohl Kostengesichtspunkte als auch Sicherheitsgesichtspunkte angesprochen. Diese von den Gutachtern angeführten G n i e G S B d d a i g V S d z r d g A ( a m t k F S d d D g n n B m g i d (C (D esichtspunkte müssen in der abschließenden Meiungsbildung unbedingt berücksichtigt werden. Es gibt noch eine Nachfrage des Kollegen Fell. Herr Staatssekretär, bei der Analyse des Gutachtens st uns aufgefallen, dass die Gutachter den Vergleich ben nicht angestellt haben. Deswegen frage ich Sie: ibt es einen Vergleich, bei welchem Konzept – GSFchließungskonzept oder Rückholung – die betroffene evölkerung langfristig weniger Risiken ausgesetzt ist? T Alle Überlegungen, sowohl die der GSF als auch die er Gutachter, sind nach meinem Kenntnisstand davon usgegangen, dass Priorität der Schutz der Bevölkerung m Umfeld des Bergwerks hat. Dabei sind natürlich Fraen der technischen Machbarkeit und der geologischen eränderungen mit berücksichtigt worden. Aus meiner icht ist der Stellungnahme der Gutachter, die sich mit iesem Projekt ausführlich befasst haben, nichts hinzuufügen. Die Gutachter raten von einer Rückholung der adioaktiven Abfälle dringend ab. Herzlichen Dank, Herr Staatssekretär. Wir kommen damit zum Geschäftsbereich des Bunesministeriums des Innern. Zur Beantwortung der Fraen steht der Parlamentarische Staatssekretär Peter ltmaier bereit. Die Fragen 13 und 14 des Kollegen Volker Beck Köln)

Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1606902800
Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1606902900
Marion Caspers-Merk (SPD):
Rede ID: ID1606903000
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1606903100




(A) )


(B) )

Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1606903200
Marion Caspers-Merk (SPD):
Rede ID: ID1606903300
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1606903400
Thomas Rachel (CDU):
Rede ID: ID1606903500
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1606903600
Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1606903700
Thomas Rachel (CDU):
Rede ID: ID1606903800
Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1606903900
Thomas Rachel (CDU):
Rede ID: ID1606904000
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1606904100
Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1606904200
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1606904300




(A) )


(B) )

Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1606904400
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1606904500
Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1606904600
Thomas Rachel (CDU):
Rede ID: ID1606904700
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1606904800
Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1606904900
Thomas Rachel (CDU):
Rede ID: ID1606905000
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1606905100
Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1606905200
Thomas Rachel (CDU):
Rede ID: ID1606905300
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1606905400
Thomas Rachel (CDU):
Rede ID: ID1606905500
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1606905600
Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1606905700




(A) )


(B) )

Thomas Rachel (CDU):
Rede ID: ID1606905800
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1606905900
Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1606906000
Thomas Rachel (CDU):
Rede ID: ID1606906100
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1606906200
Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1606906300
Thomas Rachel (CDU):
Rede ID: ID1606906400
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1606906500

Ich rufe die Frage 15 der Kollegin Cornelia Hirsch
uf:

Was versteht die Bundesregierung unter generationenge-
rechtem Handeln und wie positioniert sie sich zu der Forde-
rung, den Grundsatz der Generationengerechtigkeit im Grund-
gesetz zu verankern?

P
Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1606906600

Frau Präsidentin! Frau Kollegin Hirsch, im Koali-

ionsvertrag wird der Begriff der Generationengerechtig-
eit als zentrale Herausforderung, insbesondere für die
inanz- und Haushaltspolitik, angeführt. Daran können
ie erkennen, welchen Stellenwert die Bundesregierung
ieser Problematik beimisst. Wir wollen den nachfolgen-
en Generationen tragfähige Staatsfinanzen übergeben.
amit wollen wir erreichen, dass die Chancen zukünfti-
er Generationen auf Befriedigung ihrer eigenen Bedürf-
isse mindestens so groß sind wie die der heutigen Ge-
eration. Das entspricht im Übrigen der Definition des
egriffs der Nachhaltigkeit durch die Brundtland-Kom-
ission aus dem Jahre 1987, der unserem Handeln zu-

runde liegt. Das gilt auch für andere Politikbereiche,
nsbesondere für den Umweltschutz oder für die Reform
er sozialen Sicherungssysteme. Vor dem Hintergrund






(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretär Peter Altmaier
der demografischen Entwicklung kommt es auch darauf
an, sich auf die veränderten Rahmenbedingungen recht-
zeitig einzustellen.

Was die Forderungen nach einer Verankerung des
Grundsatzes der Generationengerechtigkeit im Grundge-
setz angeht, darf ich daran erinnern, dass es hierzu einen
fraktionsübergreifenden Gesetzentwurf junger Abgeord-
neter gibt, der die Einführung eines entsprechenden
Staatsziels in einem neuen Art. 20 b Grundgesetz und
eine Änderung in Art. 109 Abs. 2 Grundgesetz vorsieht.

Ich bitte allerdings um Verständnis dafür, dass ich den
Erörterungen dieses Gesetzentwurfs im Plenum und in
den zuständigen Ausschüssen nicht vorgreifen möchte.
Die Bundesregierung wird sich gegebenenfalls im Rah-
men der dort stattfindenden Beratungen äußern.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1606906700

Ihre erste Nachfrage, bitte.


Cornelia Hirsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1606906800

Danke schön. – Es ist richtig, dass Sie auf den vorlie-

genden Gesetzentwurf Bezug nehmen. An diesem Ge-
setzentwurf sind alle Fraktionen bis auf die Fraktion Die
Linke beteiligt. Ich kann auch verstehen, dass Sie darauf
nicht näher eingehen, um den parlamentarischen Bera-
tungen nicht vorzugreifen. Für die Bewertung ist es
wichtig, zu wissen, was daraus folgen würde, wenn die-
ser Grundsatz in unserer Verfassung künftig verankert
würde.

In der Begründung des Gesetzentwurfs wird darauf
verwiesen, dass der Gesetzgeber durch die Verankerung
dieses Grundsatzes in Art. 20 b Grundgesetz zukünftig
sowohl die Pflicht als auch mehr Möglichkeiten hätte,
die so genannte Generationengerechtigkeit gesetzlich zu
verankern. Können Sie mir konkrete Beispiele dafür
nennen, was das für die Regierungspolitik im Einzelnen
heißen könnte? Würden sich daraus, insbesondere in der
Haushalts- und Finanzpolitik, Änderungen ergeben?
Welche Regierungsprojekte könnten durchgeführt wer-
den, wenn es zu einer Zustimmung kommt?

P
Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1606906900


Frau Kollegin, ich darf darauf hinweisen, dass die Re-
gierungspolitik sich bereits geändert hat und dass wir
insbesondere im Rahmen der Aufstellung des Haushaltes
für das Jahr 2007 einen Beitrag zum Prinzip der Genera-
tionengerechtigkeit geleistet haben, indem wir die Neu-
verschuldung auf den niedrigsten Stand seit der deut-
schen Wiedervereinigung begrenzen.

Im Übrigen bitte ich ganz herzlich noch einmal um
Verständnis dafür, dass wir uns zu all den technischen
und inhaltlichen Fragen, die mit dem vorliegenden Ge-
setzentwurf verbunden sind, in den zuständigen Aus-
schüssen und in der anstehenden Plenarberatung äußern
werden.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1606907000

Ihre zweite Nachfrage.

R
K
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( m P z w a B e t E m e n B ü p B p a w g s b D m g (C (D Dieser Gesetzentwurf wurde von der Stiftung für die echte künftiger Generationen maßgeblich angestoßen. ennt die Bundesregierung diese Stiftung schon von orherigen Gesetzesinitiativen oder von anderen parlaentarischen Initiativen? Arbeitet diese Stiftung in ir endeiner Form auch mit öffentlichen Fördermitteln? ie muss diese Stiftung aus Sicht der Bundesregierung nsgesamt eingeordnet werden? P Diese Stiftung ist der Bundesregierung bekannt. Ich schlage vor, dass wir die Frage, ob Fördergelder ezahlt werden, schriftlich beantworten. Mir ist die Antort im Augenblick nicht geläufig. Damit, glaube ich, st auch diese Nachfrage beantwortet. Die Fragen 16 und 17 des Kollegen Albert Rupprecht Weiden)

Cornelia Hirsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1606907100
Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1606907200
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1606907300

Danke, Herr Staatssekretär.

Wir kommen damit zum Geschäftsbereich des Bundes-
inisteriums der Finanzen. Zur Beantwortung steht die
arlamentarische Staatssekretärin Dr. Barbara Hendricks
ur Verfügung.

Die Fragen 18 und 19 der Kollegin Christine Scheel
erden schriftlich beantwortet.

Ich rufe die Frage 20 des Kollegen Omid Nouripour
uf:

Wie unterstützt die Bundesregierung die Bestrebungen der
Deutschen Börse zum Ausbau des internationalen Finanz-
standortes Frankfurt am Main nach dem Abbrechen der Ver-
handlungen zur Partnerschaft mit der Betreibergesellschaft
Euronext?

D
Dr. Barbara Hendricks (SPD):
Rede ID: ID1606907400

Herr Kollege Nouripour, die Bundesregierung bedau-

rt, dass eine Konsolidierung der wichtigsten kontinen-
aleuropäischen Börsenplätze nicht zu erreichen war. Die
ntscheidung der Deutschen Börse AG, einen Zusam-
enschluss mit Euronext nicht weiterzuverfolgen, wenn

in solcher für die Aktionäre der Deutschen Börse AG
icht mehr attraktiv ist, ist aber nachvollziehbar. Die
undesregierung hat stets betont, dass die Entscheidung
ber Börsenfusionen in erster Linie bei den betroffenen
rivaten Unternehmen und ihren Aktionären liegt. Die
örsen sollten aber die Interessen des jeweiligen euro-
äischen Finanzstandorts und der dort Beschäftigten in
ngemessener Weise berücksichtigen.

Auch nach dem Abbruch der Verhandlungen gehen
ir davon aus, dass die Deutsche Börse AG ein wichti-
es Element nicht nur des Finanzplatzes Deutschland,
ondern auch des Finanzplatzes Europa bleibt. Wir sind
estrebt, die weitere Entwicklung des Finanzplatzes
eutschland durch ein wettbewerbsfähiges Kapital-
arktrecht voranzutreiben. Hierzu dient auch die Festle-

ung im Koalitionsvertrag, die nationale Umsetzung von






(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretärin Dr. Barbara Hendricks
entsprechenden EU-Richtlinien eins zu eins durchzufüh-
ren, dabei aber nationale Spielräume im Sinne der Wett-
bewerbsfähigkeit des Finanzmarkts Deutschland zu nut-
zen.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1606907500

Ihre Nachfrage, bitte.


Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1606907600

Vor dem Hintergrund der heutigen Ankündigung des

Chefs von Euronext, Jean-François Théodore, dass Eu-
ronext jetzt nicht nur mit der NYSE, sondern auch mit
der Tokioer Börse kooperieren möchte, würde mich sehr
interessieren, Frau Staatssekretärin, wie Sie die jetzt aus-
gerufene Stand-alone-Strategie der Deutschen Börse be-
werten.

D
Dr. Barbara Hendricks (SPD):
Rede ID: ID1606907700


Es geht nicht um eine Stand-alone-Strategie der Deut-
schen Börse, sondern es geht um die Frage, ob andere eu-
ropäische Börsenplätze bzw. ihre Aktionäre bereit sind,
mit der Deutschen Börse eine engere Zusammenarbeit, in
welcher Weise und Struktur auch immer, aufzunehmen.
Dies scheint nicht der Fall zu sein. Die Bundesregierung
bedauert die Entscheidungen, die dort getroffen worden
sind, hat diese aber nicht zu verantworten. Offenbar hat
aufseiten der Aktionäre von Euronext kein Interesse be-
standen, eine Zusammenarbeit mit der Deutschen Börse
in die Wege zu leiten.

Ich sage noch einmal: Wir hätten das begrüßt. Wir be-
kräftigen unsere Auffassung, dass eine europäische Lö-
sung im Interesse des europäischen Binnenmarkts sowie
der Wettbewerbsfähigkeit des Finanzplatzes Europa vor-
zuziehen gewesen wäre. Aber in Wirtschaftskreisen fal-
len manchmal Entscheidungen, die nicht unbedingt ratio-
nalen Erwägungen folgen.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1606907800

Ihre zweite Nachfrage.


Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1606907900

Ich habe etwas nicht ganz verstanden. Sie haben ge-

sagt, es gehe um Kooperationen, die gescheitert seien,
aber es gehe nicht um Stand-alone-Strategien, wobei ich
diesen Begriff nicht negativ gemeint habe. Meine Frage
vor diesem Hintergrund ist: Beabsichtigt die Bundesre-
gierung, konkrete Pläne der Deutschen Börse – nicht im
Hinblick auf eine Fusion, sondern im Hinblick auf eine
Kooperation mit Finanzstandorten wie Moskau, Mailand
oder Standorten in Ostasien – zu unterstützen?

D
Dr. Barbara Hendricks (SPD):
Rede ID: ID1606908000


Sollte die Deutsche Börse von der Bundesregierung
eine öffentliche Unterstützung bei Bestrebungen der Art,
die Sie angedeutet haben, erwarten, so würden wir uns
dem selbstverständlich nicht entziehen.

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(C (D Danke, Frau Staatssekretärin. Die Frage 21 der Kollegin Dr. Gesine Lötzsch, die rage 22 des Kollegen Winfried Hermann und die rage 23 der Kollegin Höhn werden schriftlich beantortet. Wir kommen damit zum Geschäftsbereich des Bunesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Juend. Zur Beantwortung steht der Parlamentarische taatssekretär Dr. Hermann Kues zur Verfügung. Ich rufe die Frage 24 des Kollegen Jörn Wunderlich uf: Welche Gründe haben das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, BMFSFJ, in Absprache mit dem Bundeskanzleramt veranlasst, den „Ersten Bericht über die Situation der Heime und die Betreuung der Bewohnerinnen und Bewohner“ entgegen § 22 des Heimgesetzes nicht dem Parlament zuzuleiten und auf eine Aussprache zu verzichten? D Ich beantworte die Frage 24 wie folgt: Die öffentlichechtlichen Vorschriften des Heimrechts, zu denen auch ie Berichtspflicht in § 22 des Heimgesetzes gehört, sind it In-Kraft-Treten der Föderalismusreform in die aus chließliche Gesetzgebungskompetenz der Länder überegangen. Bundestag und Bundesrat sind damit für diese aterie nicht mehr die zuständigen gesetzgebenden örperschaften. Um die im Heimbericht enthaltenen wertvollen Inforationen trotz der geänderten Rechtslage zugänglich zu achen, wurde der mit den Bundesund Landesressorts bgestimmte Bericht Mitte Oktober als Onlinepublikaion auf der Homepage des BMFSFJ eingestellt. Hieüber wurden die Mitglieder der Bundestagsausschüsse ür Gesundheit sowie für Familie, Senioren, Frauen und ugend, dem Sie ja auch angehören, die beteiligten Bunesressorts, die Minister und Ministerinnen der für das eimrecht zuständigen Ressorts der Länder, die Präsienten und Präsidentinnen der Landtage sowie die Verreterinnen und Vertreter der Verbände durch Anschreien informiert. Darüber hinaus wurde den Mitgliedern es FSFJ-Ausschusses des Bundestages auch ein Druckxemplar zur Verfügung gestellt. Gemäß § 62 Abs. 1 Satz 3 der Geschäftsordnung des undestages steht es einem Ausschuss frei, mit Mehrheit edes Thema aus seinem Geschäftsbereich auf die Tagesrdnung des Ausschusses zu setzen und darüber zu beraen. Ihre erste Nachfrage. Vielen Dank, Herr Kues, für diese Antwort. – Mich ürde interessieren, seit wann der Heimbericht vorgeleen hat und ob Ihnen bekannt ist, dass es noch keine andesheimgesetze gibt und sich somit bis dato noch Jörn Wunderlich nichts an der Zuständigkeit des Bundes geändert hat, sodass Ihre Schilderung insoweit nicht zutrifft. Dr Die Zuständigkeit hat sich geändert. Die Gesetze zur Föderalismusreform sind vom Bundestag und vom Bundesrat verabschiedet worden. Der Heimbericht enthält sehr umfangreiches Zahlenmaterial für das Jahr 2003. Diese Angaben waren aber erst Mitte des Jahres 2005 verfügbar; dann mussten sie eingehend analysiert und ausgewertet werden. Insofern hat es längere Zeit gedauert, bis der Heimbericht vorgelegt werden konnte. Im Heimgesetz war die Vorlage für das Jahr 2004 vorgesehen gewesen. Es hat aus den angegebenen Gründen länger gedauert. Nachdem die Daten 2005 vorlagen, hat sich eine sehr zeitaufwendige Abstimmung mit den Verbänden, den Leistungsanbietern, den Vertretern von Betroffenen, den zuständigen Behörden der Länder, den fachlich betroffenen Ressorts des Bundes und auch den Beauftragten der Bundesregierung als notwendig erwiesen. Sie haben die Möglichkeit, eine zweite Nachfrage zu stellen. Wie Sie schon richtig erwähnten, sollte der erste Heimbericht dem Parlament im Jahre 2004 zugeleitet werden. Nach Ihrer Aussage lag er 2005 vor. Woran lag es denn, dass er bis zum heutigen Tag dem Parlament nicht förmlich zugeleitet wurde? Dr Ich hielte es für politisch sehr fragwürdig, wenn, nachdem die Gesetzgebungskompetenz auf die Länder übergegangen ist, der Eindruck erweckt würde, als läge hierfür die Gesetzgebungskompetenz nach wie vor beim Bund. Ich habe Ihnen aber schon erläutert, dass die Mitglieder des Ausschusses, dem auch Sie selbst angehören, detailliert informiert worden sind und dass darüber hinaus Informationen auch anderweitig zur Verfügung gestellt worden sind. Es wäre nun Sache der Länder, daraus politische Konsequenzen zu ziehen. Der Bund arbeitet in der entsprechenden Arbeitsgruppe natürlich mit; bislang hat es ja auch schon Absprachen und Abstimmungen gegeben. Ich habe auch schon gesagt, dass ich keinen Zweifel habe, dass die Länder mit den darin enthaltenen interessanten Informationen sorgfältig umgehen und sie bewerten werden und dann auch Schlussfolgerungen ziehen. Es wäre nicht angemessen, auch nicht gegenüber der Öffentlichkeit, wenn der Bund, ohne irgendwelche Gestaltungsmöglichkeiten zu haben, den Eindruck erwecken würde, als sei er dafür verantwortlich. Von daher halte ich unser Vorgehen für sachlich richtig: Wir haben d d s t A W B g s n d D u v B n K s s d s e D B M t w s p s d d h g d z f B z w (C (D ie Information zur Verfügung gestellt und die Mitglieer des zuständigen Ausschusses informiert. Der Auschuss kann ja im Übrigen über alle Aspekte des Beriches, wenn er möchte, diskutieren. Dafür müssen diese spekte nur auf die Tagesordnung gesetzt werden. Danke schön. Damit rufe ich die Frage 25 des Kollegen Jörn underlich auf: Worin liegt die Ursache dafür, dass das BMFSFJ zum wiederholten Male Studien, Sachberichte und Fachanalysen – zum Beispiel die Studie über die Möglichkeiten einer Umsetzung von Gender-Budgeting auf Bundesebene – unter Ausschluss der gesetzgebenden Körperschaften des Bundes berät und diskutiert? Dr Die Behauptungen, die der Frage 25 zugrunde liegen, ind nach meiner Auffassung falsch. Ich kann dazu auch ichts Weiteres sagen, solange sie nicht präzisiert weren. Konkret wird die Gender-Budgeting-Studie erwähnt. azu kann ich Stellung nehmen. Hierbei handelt es sich m eine Machbarkeitsstudie zur probeweisen Einführung on Gender-Budgeting auf Bundesebene. Diese hatte das MFSFJ im April 2005, und zwar nach Durchführung eies Ausschreibungsverfahrens, in Auftrag gegeben. Die onzeption dieser Studie erfolgte auf Basis eines Ab timmungsprozesses innerhalb der Bundesregierung. Sie ollte Vorschläge zu möglichen Ansatzpunkten zu Gener-Budgeting im Bundeshaushalt machen und für eine innvolle Erprobung von Gender-Budgeting auf Bundesbene entwickeln. Die Studie liegt dem BMFSFJ vor und wird in den iskussionsund Entscheidungsprozess innerhalb der undesregierung einfließen; ich habe darüber heute orgen auch im Ausschuss berichtet und wir haben rela iv ausführlich darüber diskutiert. Auf ihrer Basis sollen eitere konzeptionelle Überlegungen auf Bundesebene tattfinden. Wir bringen dieses Thema auch in den euroäischen Diskussionsprozess mit ein. Daraus werden ich wiederum Konsequenzen ergeben, weil wir von aneren Ländern lernen wollen. Über Sinn und Zweck einer Veröffentlichung muss ann im Einzelnen entschieden werden, wie ich bereits eute Morgen erläutert habe. Es gibt jedenfalls keinen esetzlichen Auftrag, auch keinen Parlamentsbeschluss, er die Bundesregierung verpflichten würde, das sofort u tun. Aber ich sage ausdrücklich, dass wir an einer ofenen Diskussion interessiert sind. Im Mai werden in ad Pyrmont die europäischen Gleichstellungsminister usammenkommen. Auch dort werden solche Fragen ie Gender-Budgeting erörtert. Sie haben die Möglichkeit zu zwei Nachfragen. Meine Frage fußt zum einen auf der Antwort auf eine Kleine Anfrage vom 28. September 2006, in der es heißt: Die Studie wurde vom Bundesministerium … in Auftrag gegeben, um Möglichkeiten … Sie liegt dem Bundesministerium vor und wird gegenwärtig geprüft. Es ist geplant, ihre Ergebnisse und weitere Konsequenzen im Ressortkreis zu diskutieren. Dabei wird auch die Frage ihrer Veröffentlichung entschieden werden. Durch Zufall ist mir dann zum anderen eine Einladung zu einer öffentlichen Veranstaltung der FriedrichEbert-Stiftung in die Hände gekommen, in der es heißt: Eine erste Studie über die Möglichkeiten einer Umsetzung von Gender Budgeting auf der Bundesebene liegt nun vor. Ohne Einschaltung des Parlaments! Der Ausschuss war über diese Veranstaltung nicht informiert; das heißt, sämtliche Fachpolitiker waren darüber nicht informiert. In dem Zusammenhang möchte ich – weil Sie von Unterstellung sprechen – nur an die Evaluierung des Prostitutionsgesetzes erinnern, die dem Ausschuss erst vorgelegt wurde, nachdem seitens des Ministeriums eine Versicherung abgegeben wurde, um eine Kampfabstimmung im Ausschuss, wo aller Voraussicht nach die SPD gegen die CDU/CSU gestimmt hätte, zu verhindern. Dr Beim Prostitutionsgesetz war es so – das wissen auch Sie genau, Herr Wunderlich, weil Sie bei den Erörterungen immer dabei waren, auch im Ausschuss –, dass die Bundesregierung verpflichtet war, einen Bericht vorzulegen. Ein solcher Bericht muss im Kabinett diskutiert werden. Dann müssen die unterschiedlichen Ressorts einbezogen werden. Dieses Thema fällt ausdrücklich nicht allein in die Zuständigkeit des Familienministeriums, sondern auch das Innenministerium und das Justizministerium sind betroffen. Es hat dann eine – ich nenne das jetzt einmal so – erste Expertise gegeben, die vorgelegen hat. Ich habe seinerzeit gesagt, dass der Bericht nicht vorliegt. Es ist eine Frage der Zweckmäßigkeit, ob man Teilaspekte veröffentlicht. Wir haben uns im Endeffekt doch dazu entschlossen. Wenn Sie sich aber näher damit beschäftigen, werden Sie merken, dass solche Expertisen auch im Hinblick auf das Ziel, das man hat, nämlich einen Bericht zu erstatten, aufgearbeitet werden müssen. Beim Prostitutionsgesetz zum Beispiel war es aus unserer Sicht so, dass die damit verbundenen Zielsetzungen mit der ersten Expertise nicht hinreichend erfasst worden sind. Deswegen haben wir einen weiteren Auftrag als Ergänzung erteilt, damit wir einen wirklich sachgerechten Bericht vorlegen können. Das erklärt auch, dass es zu bestimmten Verzögerungen gekommen ist. Das wissen Sie aber alles, weil wir im Ausschuss darüber diskutiert haben. z t s D n S t m W b u b s d m A w h i B g v z s ü r r w m r l A h t a d s s s a (C (D Wenn jetzt eine private Stiftung eine Veranstaltung um Gender-Budgeting macht und sich dabei Informaionen zu Eigen durchführt, die öffentlich auf dem Markt ind, ist dafür nicht die Bundesregierung verantwortlich. ie Stiftung kann jederzeit so handeln. Ich glaube denoch, dass es sachgerecht ist, wenn ein Ministerium achverhalte erst dann veröffentlicht, wenn sie aufberei et und auch politisch bewertet sind. Das Ministerium uss da etwas anders vorgehen als eine private Stiftung. ir haben die Informationen bislang jedenfalls aus den esagten Gründen und aus Gründen der Sorgfalt, der wir ns verpflichtet fühlen, nicht veröffentlicht. Aber wir haen das ausdrücklich vor. Sie haben die Möglichkeit, eine zweite Nachfrage zu tellen. Sie stimmen mir aber zu, dass es bei der Evaluierung es Prostitutionsgesetzes um einen Auftrag des Parlaents an die Bundesregierung ging, das Ergebnis dieses uftrags dem Parlament allerdings vorenthalten wurde, eil das Ergebnis der Regierung offensichtlich nicht inreichend erschien – ohne das Parlament darüber zu nformieren? Dr Nein, das ist falsch. Ich habe eben gesagt: Wir sind erpflichtet, beim Prostitutionsgesetz einen Bericht vorulegen. Das wird aber ein Bericht der Bundesregierung ein. Eine einzelne Expertise – ich nenne sie einmal so; ber den Begriff kann man streiten – ist noch kein Beicht der Bundesregierung. Ein Bericht der Bundesregieung wird im Kreise der Fachressorts abgestimmt und ird mit einer Bewertung versehen. Ich finde, das Parlaent hat einen Anspruch darauf, dass die Bundesregie ung erklärt, wie damit umgegangen wird. Das muss geeistet werden. Das heißt keineswegs, dass zu einzelnen spekten keine Vorarbeiten geleistet worden sind. Das abe ich im Ausschuss aber schon im Einzelnen erläuert. Die Frage 26 der Kollegin Bettin wird schriftlich be ntwortet. Herzlichen Dank, Herr Staatssekretär. Wir kommen damit zum Geschäftsbereich des Bunesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktoricherheit. Es antwortet der Parlamentarische Staatsekretär Michael Müller. Die Frage 27 des Kollegen Winfried Hermann wird chriftlich beantwortet. Ich rufe die Frage 28 des Kollegen Hans-Josef Fell uf: Stimmt die Meldung der Tageszeitung „Passauer Neue Presse“ vom 23. November 2006, dass der Bundesminister für Vizepräsidentin Petra Pau Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, Sigmar Gabriel, ein schrittweises Auswahlverfahren für die Bestimmung eines deutschen Atommüllendlagers anstrebt, und, wenn nein, welchen Zeitplan strebt die Bundesregierung bei der Endlagersuche an? Mi Sehr verehrter Herr Kollege Fell, Sie beziehen sich in Ihrer Frage auf eine Meldung der „Passauer Neuen Presse“ vom 23. November. Wie Sie wissen, haben wir dieses Thema im Bundestag mehrfach im Rahmen von Anfragen behandelt. Ich verweise unter anderem auf die Drucksache 16/2690. Die Antwort lautet wie folgt: Im Koalitionsvertrag bekennen sich die beiden Regierungsfraktionen, CDU/ CSU und SPD, gemeinsam zur nationalen Verantwortung für eine sichere Endlagerung radioaktiver Abfälle. Sie wollen, dass die Erarbeitung einer Lösung zügig und ergebnisorientiert angegangen wird. Die Koalitionsfraktionen haben dabei ihre Absicht bekundet, noch in dieser Legislaturperiode zu einer Lösung zu kommen. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit hat dazu ein Konzept entwickelt. Dieses Konzept muss allerdings innerhalb der Bundesregierung noch abgestimmt werden. Ihre erste Nachfrage, bitte. Herr Staatssekretär, herzlichen Dank für die Antwort. – Inzwischen ist ja bekannt geworden, dass der Bundesumweltminister anstrebt, mit den Betreibern direkt einen Vertag über die Endlagersuche zu schließen, und nur zwei oder drei Standorte in die engere Auswahl nehmen will. Heißt das im Klartext, dass sich die Bundesregierung mit diesem Vorstoß von der ursprünglichen Linie verabschiedet hat? Mi Das Thema ist so wichtig, dass wir einen möglichst breiten Konsens hinbekommen wollen und dass es bei der Abstimmung innerhalb der Bundesregierung bleibt. Dass das Ministerium ein großes Interesse hat, zügig zu einer Regelung zu kommen, die § 96 des Atomgesetzes entspricht – es muss sich um eine Lösung handeln, die die nach dem Stand von Wissenschaft und Technik erforderliche Vorsorge garantiert –, dürfte sich daraus ergeben. Ihre zweite Nachfrage. Da nun ein Vertrag mit den Betreibern angestrebt wird – Sie haben es indirekt bestätigt – und die Zielvor s l f F e m m h F m h W l m o r m h V f s b h V s b z m h d (C (D tellungen der Betreiber, die keine Endlagersuche wolen, sondern den Standort Gorleben als Endlager einfach estschreiben wollen, bekannt sind, taucht für uns die rage auf: Wird es in diesen Vertragsverhandlungen zu iner Aufgabe der Position der Bundesregierung komen? Mic Nein. Damit rufe ich die Frage 29 des Kollegen Hans-Josef ell auf: Wenn ja, bis wann sollen die Kriterien dafür festgelegt werden und wer soll die Suche finanzieren? Mic Diesbezüglich gilt das, was ich schon gesagt habe. Ich nehme an, der Kollege Fell hat eine Nachfrage. Danke, Frau Präsidentin. – Die Kriterien wurden im esentlichen vom Arbeitskreis Auswahlverfahren Endagersuche festgelegt. Wird es nun in den Verhandlungen it den Betreibern eine Aufgabe dieser Kriterien geben der wird es weiterhin ein Festhalten der Bundesregieung an den Kriterien des AK End geben? Mic Ich bleibe dabei, dass nach § 96 des Atomgesetzes die erpflichtung besteht, den Planfeststellungsbeschluss ür ein Endlager nur dann zu erteilen, wenn optimal Vororge nach Stand von Technik und Wissenschaft gegeen ist. Sie haben die Chance eines zweiten Versuchs. Herr Staatssekretär, ich möchte noch ein wenig nach aken, was diesen Vertrag betrifft; denn das ist ein neuer orschlag. Bedeutet das Anstreben eines Vertrages zwichen Bundesregierung und Betreibern die Aufgabe der isherigen Position, die Endlagersuche über ein Gesetz u regeln, und einen Ersatz durch einen solchen Vertrag? Mic Ich sehe nicht, dass eine derartig gewichtige Entschei ung ohne eine gesetzliche Grundlage machbar ist. Es gibt eine Nachfrage der Kollegin Kotting-Uhl. Herr Staatssekretär, ich möchte im Hinblick auf Ihre Antwort auf die erste Nachfrage des Kollegen Fell fragen, wie es möglich sein soll, den bestmöglichen Ort für ein Endlager zu finden, ohne dass eine wirklich ergebnisoffene Suche in solchen Schritten vorgenommen wird, wie sie damals der AK End vorgeschlagen hat, und wenn man nur zwei, drei Orte untersucht? Wie soll so der bestmögliche Standort in Deutschland gefunden werden? Mi Ich sehe die Situation nach wie vor so, dass das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit alles tun wird, um im Interesse des Schutzes der Menschen und der Natur den bestmöglichen Standort zu finden. Wir sind aus meiner Sicht an die Pflicht eines nationalen Depots gebunden. Alles andere ist eine Frage des Prozesses. Natürlich werden die Kriterien des Arbeitskreises Endlager eine zentrale Rolle spielen. Was sonst? Damit kommen wir zur Frage 30 der Kollegin Bärbel Höhn: Teilt die Bundesregierung die am 14. November 2006 in der „Financial Times Deutschland“ veröffentlichte Einschätzung von Vertretern des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt, Energie GmbH und der Deutschen Umwelthilfe e. V., dass der Nationale Allokationsplan ein Schlupfloch der Art enthält, dass der Widerruf der Entscheidung über die Zuteilung der Emissionszertifikate nur bei vollständiger Betriebseinstellung möglich ist und die Unternehmen deshalb durch den Weiterbetrieb von Kraftwerken mit geringer Auslastung Zertifkate ansammeln können, und was plant die Bundesregierung zu tun, um dieses Schlupfloch im Interesse eines effektiven Klimaschutzes zu schließen? Herr Staatssekretär, bitte. Mi Liebe Kollegin Höhn, Ihre Frage zielt auf die EU-weit praktizierte Methode der Zuteilung von Emissionszertifikaten für bestehende Anlagen ab, bei denen die Anzahl der Emissionsberechtigungen auf der Basis der früheren Emissionen einer Anlage berechnet und keine Anpassung an aktuelle Emissionsoder Produktionsniveaus vorgenommen wurde. Das ist eine so genannte Ex-postKorrektur. Meine Antwort umfasst zwei Punkte. Der erste ist: Grundsätzlich stellt die Verlagerung der Produktion in alten, ineffizienten Anlagen hin zu modernen, sehr viel effizienteren Anlagen eine wichtige Option zur Vermeidung von CO2-Emissionen dar; da sind wir sicherlich einer Meinung. Im Ergebnis führen Produktionsverlagerungen zweifellos zu einer Reduktion der Kohlendioxid e n n d A h z h l l n g t d D s m h g K G G w a r s z A v d A f a J e k Z 2 a h d b E i m d g w s d m (C (D missionen. Insofern hat diese Regelung im Grundsatz ichts mit Schlupflöchern zu tun. Allerdings ist es richtig – das ist der zweite Teil meier Antwort –, dass nicht ausgeschlossen werden kann, ass es einen „Scheinbetrieb“ von Anlagen gibt, bei dem nlagen nur noch deshalb eine Betriebsgenehmigung aben, damit weiterhin Emissionsberechtigungen für sie ugeteilt werden. Das ist zweifellos ein Problem; das seen auch wir. Es kommt im Ergebnis quasi einer Stillegungsprämie gleich, wenn die Produktion dieser Anage nicht von einer anderen, also von einer alten oder euen Anlage des Betreibers, übernommen wurde. Wir haben deshalb im Zuteilungsgesetz 2007 eine Reelung vorgeschlagen, nach der im Falle eines Produkionsrückgangs die Zuteilungsmenge für eine Anlage urch Ex-post-Korrekturen reduziert werden kann. iese Regelung sowie auch andere Ex-post-Korrekturen ind allerdings von der EU-Kommission als unvereinbar it der Emissionshandelsrichtlinie bezeichnet und des alb abgelehnt worden. Seitdem wurde der Vollzug ausesetzt. Jedoch hat die Bundesregierung gegen diese ommissionsentscheidung Klage vor dem Europäischen ericht in erster Instanz erhoben. Die Entscheidung des erichtes wird in den nächsten Monaten erwartet. Abhängig von dem Ausgang des Gerichtsverfahrens ird die Bundesregierung prüfen, ob auch im Hinblick uf die Zuteilungsperiode 2008 bis 2012 Ex-post-Korekturen vorgesehen werden sollten. Um zumindest die ich jetzt abzeichnenden möglichen Stilllegungsprämien u vermeiden, hat die Bundesregierung im Nationalen llokationsplan II – das ist das Kap. 6.4, dritter Absatz – orgesehen, dass Anlagen auch dann keine Zuteilung für ie Zuteilungsperiode 2008 bis 2012 erhalten, wenn die nlage im Durchschnitt der Jahre 2005 und 2006, also ür zwei Jahre gerechnet, produktionsbedingt weniger ls 20 Prozent der durchschnittlichen CO2-Menge der ahre 2000 bis 2004, also über fünf Jahre berechnet, mittiert hat. Zudem hat die Bundesregierung im Nationalen Alloationsplan II in Kap. 6.4 auch angekündigt, dass bei der uteilung für die nachfolgende Handelsperiode, also 013 bis 2017, die Mitnahme von Stilllegungsprämien usgeschlossen wird. Wir denken in diesem Zusammenang über verschiedene Wege nach, beispielsweise über ie Stilllegung einzelner Teilanlagen oder Kraftwerkslöcke. Sie haben das Wort zu einer Nachfrage. Sie haben zu Recht angesprochen, dass bezüglich der x-post-Korrektur eine Klage auf EU-Ebene anhängig st und dass man die Entscheidung darüber abwarten uss. Habe ich Sie jetzt richtig verstanden, dass, wenn ie Entscheidung für die Bundesregierung positiv auseht und die Ex-post-Korrektur auf EU-Ebene gebilligt ird, die Bundesregierung dann auch im NAP II eine olche Ex-post-Korrektur vornehmen und die Regelung es NAP I – vielleicht in abgeänderter Form – übernehen wird? Mi Im Grundsatz hat das Parlament und auch die Bundesregierung schon beim ersten Nationalen Allokationsplan Ex-post-Regelungen für sinnvoll angesehen. An dieser Haltung hat sich nichts geändert. Zweite Nachfrage. Die Emissionszertifikate für Neuanlagen sind immer noch sehr knapp bemessen. Nun sind auf dem Energiegipfel viele neue Anlagen versprochen worden. Geht die Bundesregierung davon aus, dass die knapp bemessenen Emissionszertifikate für die neuen Anlagen ausreichen oder kann der Fall eintreten – wenn sie nicht ausreichen –, dass die Bundesregierung sogar vorher verschenkte Zertifikate am Ende teuer zurückkaufen muss, um die neuen Anlagen zu bedienen? Oder gehen Sie davon aus, dass die Energiekonzerne die Versprechungen, die sie gemacht haben, sowieso nicht einhalten und es gar nicht zu einer solchen Zahl von neuen Anlagen kommt? Mi Man hat so seine Erfahrungen; aber im Augenblick würde ich erst einmal davon ausgehen, dass die Prognosen stimmen. Was heißt das jetzt? Mi Das heißt, wir gehen davon aus, dass unsere Daten und unsere Berechnungen richtig sind. Ich widerspreche allerdings insofern nicht: Wir haben oft Ankündigungen nicht umgesetzt gesehen. Dann muss man darüber neu beraten. Der Kollege Fell hat noch eine Nachfrage. Herr Staatssekretär, Bundesminister Gabriel hat letzte Woche angekündigt, dass die Bundesregierung die Obergrenze für den erlaubten CO2-Ausstoß auf 465 Millionen Tonnen beschränken will. Die EU-Kommission hat heute aber den Nationalen Allokationsplan gerügt und Deutschland verpflichtet, den CO2-Ausstoß noch deutlicher abzusenken, und zwar auf 453 Millionen Tonnen. Wird die Bundesregierung diese Vorgabe der EU-Kommission einhalten? Mi Die Position der Bundesregierung ist, dass der neue Vorschlag von der Richtlinie nicht gedeckt ist. Wir ha b n V d d S n C H b w e A f r S s p h A W t n (C (D en hier also eine andere Auffassung – übrigens nicht ur wir, sondern, wenn ich das richtig sehe, auch die orgängerregierung. Darüber wird aber noch weiter zu ebattieren sein. Danke, Herr Staatssekretär. – Damit sind wir am Ende er Fragestunde. Ich unterbreche die Sitzung bis 15 Uhr. Liebe Kolleginnen und Kollegen! Die unterbrochene itzung ist wieder eröffnet. Ich rufe Zusatzpunkt 1 auf: Aktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktionen der CDU/CSU und der SPD Stärkere Beteiligung der Arbeitnehmer am Erfolg und Kapital von Unternehmen Ich eröffne die Aussprache und erteile als erstem Reder dem Kollegen Dr. Joachim Pfeiffer für die CDU/ SU-Fraktion das Wort. (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Dr. Thea Dückert [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die Regierungsbank ist leer! Ist die Bundesregierung zurückgetreten? – Gegenruf des Abg. Hartmut Schauerte [CDU/CSU]: Gnädige Frau, die Bundesregierung hat ihren Platz hier! – Gegenruf der Abg. Dr. Thea Dückert [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Jetzt sind Sie Parlamentarier!)

Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1606908100
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1606908200
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1606908300
Jörn Wunderlich (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1606908400




(A) )


(B) )

Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1606908500
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1606908600
Jörn Wunderlich (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1606908700
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1606908800
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1606908900
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1606909000
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1606909100




(A) )


(B) )

Jörn Wunderlich (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1606909200
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1606909300
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1606909400
Jörn Wunderlich (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1606909500
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1606909600
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1606909700




(A) )


(B) )

Michael Müller (SPD):
Rede ID: ID1606909800
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1606909900
Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1606910000
Michael Müller (SPD):
Rede ID: ID1606910100
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1606910200
Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1606910300
Michael Müller (SPD):
Rede ID: ID1606910400
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1606910500
Michael Müller (SPD):
Rede ID: ID1606910600
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1606910700
Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1606910800
Michael Müller (SPD):
Rede ID: ID1606910900
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1606911000
Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1606911100
Michael Müller (SPD):
Rede ID: ID1606911200




(A) )


(B) )

Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1606911300
Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1606911400
Michael Müller (SPD):
Rede ID: ID1606911500
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1606911600
Michael Müller (SPD):
Rede ID: ID1606911700
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1606911800
Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1606911900




(A) )


(B) )

Michael Müller (SPD):
Rede ID: ID1606912000
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1606912100
Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1606912200
Michael Müller (SPD):
Rede ID: ID1606912300
Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1606912400
Michael Müller (SPD):
Rede ID: ID1606912500
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1606912600
Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1606912700
Michael Müller (SPD):
Rede ID: ID1606912800
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1606912900

(Unterbrechung von 14.12 bis 15.00 Uhr)

Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1606913000


Dr. Joachim Pfeiffer (CDU):
Rede ID: ID1606913100

Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und

erren! In der Tat: Ich darf auch die Bundesregierung
egrüßen, vertreten durch den Staatssekretär Schauerte –
enn auch, aus seiner Sicht betrachtet, auf den Zuschau-

rrängen, nämlich im Plenum.


(Dr. Thea Dückert [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Der kann zu den Zuschauern gehen, wenn er nichts zu sagen hat!)


Die Debatte um das Thema „Stärkere Beteiligung der
rbeitnehmer am Erfolg und Kapital von Unternehmen“

ühren wir in Deutschland seit den 50er-Jahren, also be-
eits seit Jahrzehnten.


(Dr. Thea Dückert [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Deshalb die Aktuelle Stunde heute!)


chon Ludwig Erhard hatte ja die Vision einer Gesell-
chaft von Teilhabern. Einiges ist in dieser Beziehung
assiert. Ich nenne: Arbeitnehmersparzulage, Steuerfrei-
eit von entsprechenden Anlagen. Aber es ist in dieser
ngelegenheit noch kein Durchbruch erzielt worden.
enn wir uns einmal die einschlägigen Zahlen betrach-

en, müssen wir leider feststellen: Das Ergebnis ist sehr
üchtern. In Frankreich sind beispielsweise 23 Prozent






(A) )



(B) )


Dr. Joachim Pfeiffer
der Mitarbeiter am Kapital beteiligt, in Großbritannien
über 30 Prozent, während es in Deutschland gerade ein-
mal 10 Prozent sind.


(Brigitte Pothmer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ein bisschen spät, wenn Sie jetzt darüber reden!)


Bei der Gewinnbeteiligung sieht es nicht viel besser aus.
In Frankreich sind 84 Prozent der Mitarbeiter am Ge-
winn beteiligt, in Großbritannien 30 Prozent, in Deutsch-
land knapp 18 Prozent.

Auch die Akzeptanz der sozialen Marktwirtschaft
– das ist eine aktuelle Thematik, die uns zu denken ge-
ben sollte – schwindet zunehmend. Viele Menschen se-
hen sich nicht mehr als Teilnehmer oder Teilhaber an der
Gesellschaft bzw. der Wirtschaft; vielmehr sehen sie
sich, zum Objekt degradiert, als Verlierer. Auch hier nur
einige Zahlen für die Bundesrepublik. Diese Zahlen sind
nach West und Ost differenziert, weil es da nennens-
werte Unterschiede gibt. Im Westen waren es 1998
73 Prozent, die die soziale Marktwirtschaft als anzustre-
bende Wirtschaftsform bezeichnet haben bzw. die gesagt
haben, sie habe sich bewährt, während es 2002 nur noch
65 Prozent und 2005 nur noch 52 Prozent waren. Im
Jahre 2006 haben wir wieder einen leichten Anstieg zu
verzeichnen. Die entsprechenden Zahlen für den Osten
lauten: 1998 waren es 64 Prozent, dann 55 Prozent, bis
der Wert im letzten Jahr unter 44 Prozent ging. In diesem
Jahr ist er leicht auf 48 Prozent angestiegen.

Wir haben ein sachliches Problem, das die nüchternen
Zahlen beschreiben, und ein psychologisches Problem.
Damit aus diesem psychologischen Problem nicht
schnell auch ein politisches Problem wird, wird die
große Koalition – sie bietet dafür eine einzigartige
Chance – in einer großen Anstrengung dieses Thema an-
gehen.

Was sind die Chancen und was sind die Ziele dabei?
Wir in der CDU haben mit unserem gestrigen Beschluss
auf dem Bundesparteitag in Dresden einen richtungwei-
senden Prozess angestoßen. Ich will nur einige Vorteile
der Arbeitnehmerbeteiligung nennen: Das Vertrauen
zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern, die Partizi-
pation, das Mitwirken, die Teilhabe werden gestärkt. Es
ist der Weg weg von einer Misstrauens- hin zu einer Ver-
trauenskultur. Die Motivation der Arbeitnehmer wird ge-
stärkt.

Auch für die Betriebe, für die Arbeitgeber, hat dieses
Instrument Vorteile: Eine Untersuchung des IAB in
Nürnberg zeigt, dass die Produktivität und Wettbewerbs-
fähigkeit der Unternehmen, in denen Mitarbeiter am Ge-
winn oder am Kapital beteiligt sind, in Westdeutschland
um durchschnittlich 57 Prozent und in Ostdeutschland
um rund 40 Prozent höher ist. In meinem Wahlkreis
Waiblingen praktiziert die Firma Stihl dieses Modell seit
Jahren erfolgreich. Bei dieser Firma, die auf dem Welt-
markt deutlich zeigt, dass ein solches Unternehmen
überdurchschnittlich wettbewerbsfähig und produktiv
sein kann, können die Mitarbeiter Genussscheine erwer-
ben: Die Firma bezahlt 900 Euro und die Mitarbeiter
können bis zu 1 350 Euro drauflegen. Auch die Carl

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(C (D eiss AG in Oberkochen bietet ähnliche Instrumente an. ort gibt es diverse Formen der Beteiligung, zum Bei piel Belegschaftsaktien und Genussrechte. In dem jetzt anstehenden Prozess, dem wir uns stelen, müssen wir mehrere grundlegende Kriterien benenen. Für uns ist wichtig, dass gerade auf betrieblicher bene der Grundsatz der Freiwilligkeit gewährleistet ird. Wir wollen weder gesetzlichen noch tariflichen wang. Die Regelung muss einfach und unbürokratisch ein, damit sie von den Mitarbeitern auch angenommen ird. Wir müssen darüber nachdenken, wie diese Instruente steuerlich behandelt werden – Stichwort: nachge agerte Besteuerung –, und sie beispielsweise sinnvoll it der Altersvorsorge verknüpfen. Auch über solche nreize können wir diese Instrumente nach vorne brinen. Gestern haben wir den Startschuss gegeben. Jetzt laen wir alle Fraktionen sowie alle auf Wirtschaftsund rbeitnehmerseite Beteiligten ein, sich an der breiten esellschaftlichen Debatte, die wir mit dieser Aktuellen tunde anstoßen wollen, zu beteiligen. Für die Zukunft nseres Landes ist es wichtig, dass wir eine Gesellschaft on Teilhabern werden. Die Menschen sollen nicht nur ktiv an der politischen und gesellschaftlichen Fortenticklung unseres Landes teilhaben, sondern auch an der irtschaftlichen. Vielen Dank. (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD – Irmingard Schewe-Gerigk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was haben Sie denn sonst noch in Dresden beschlossen?)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1606913200

Nächster Redner ist der Kollege Rainer Brüderle für

ie FDP-Fraktion.


(Beifall bei der FDP – Irmingard ScheweGerigk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was hat denn die FDP auf ihrem Parteitag beschlossen?)



Rainer Brüderle (FDP):
Rede ID: ID1606913300

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Aktuelle

tunden auf Antrag der Koalitionsfraktionen sind etwas
eltenes,


(Dr. Thea Dückert [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Stimmt!)


rst recht, da sich Schwarz und Rot so selten einig sind.
enn sie jetzt Eintracht üben, wollen sie damit eines

ignalisieren: Wir tun etwas für die Arbeitnehmer! Sie
ollen vernebeln und davon ablenken, dass die bisherige
olitik von Schwarz-Rot ein dreister Anschlag auf die
ermögensbildung der Arbeitnehmer war:


(Beifall bei der FDP und der LINKEN – Widerspruch bei der CDU/CSU und der SPD)


albierung des Sparerfreibetrages – kein Beitrag zur
ermögensbildung! Erhöhung der Versicherungsteuer –
ein Beitrag zur Vermögensbildung! Dreiste Erhöhung






(A) )



(B) )


Rainer Brüderle
der Mehrwertsteuer – sie mindert gerade bei den Arbeit-
nehmern das verfügbare Einkommen erheblich. Und
jetzt kommen Sie, ein bisschen scheinheilig, mit der ver-
mögensbildenden Maßnahme Investivlohn.

Sie kommen mir vor wie der Junker, der dem Bauern
erst die Sau klaut und ihm dann drei Koteletts zurück-
gibt, wofür sich der Bauer auch noch artig bedanken soll.
Das scheint das Motto Ihrer Politik zu sein.


(Beifall bei der FDP)


Im Grundsatz herrscht bei dem Thema Mitarbeiterbe-
teiligung weitgehend Eintracht. Das Thema wird seit
Jahrzehnten diskutiert und ist genauso lange Position der
FDP: Wir wollen ein Volk von Eigentümern, kein Volks-
eigentum. Die Probleme liegen im Detail: Was haben Sie
vor? Wollen Sie, das der Investivlohn zusätzlich, über
den vereinbarten Lohn hinaus, gezahlt wird? Vielen Mit-
telständlern wird das schwer fallen. Auch die internatio-
nale Wettbewerbsfähigkeit wird davon in vielfacher Hin-
sicht tangiert sein. Wollen Sie Sparlohn statt Barlohn,
das heißt, einen Teil des Lohnes der Arbeitnehmer nicht
auszahlen, sondern in Unternehmensbeteiligungen anle-
gen? Darüber würden sich viele freuen. Die Gewerk-
schaften haben gleich angemeldet, dass es so etwas nicht
geben könne, dass der Investivlohn zusätzlich gezahlt
werden müsse.


(Hüseyin-Kenan Aydin [DIE LINKE]: Richtig!)


Sie haben bisher keine Aussagen dazu gemacht, wie Sie
das machen wollen.

Es geht außerdem um die Entscheidung, ob der Ar-
beitnehmer freie Verfügung hat oder das Kapital im Un-
ternehmen gebunden wird. Aus all den Gründen, die
Herr Dr. Pfeiffer angesprochen hat, würde ich Letzteres
begrüßen, weil es eine Bindung an das Unternehmen mit
sich bringt. Allerdings muss man auch die Gefahrenmo-
mente sehen. Man kann ja nicht einfach sagen: Die Ge-
winne bekommt der Arbeitnehmer und bei Verlust sollen
dann andere zahlen; die SPD hat nebulös von Bürgschaf-
ten und Versicherungslösungen gesprochen. Es ist
schwierig, hier eine konkrete Lösung zu finden.

Klar ist: Das kann nur auf freiwilliger Basis gesche-
hen. Es kann keinen Anspruch auf Investivlohn geben.
Es kann ein Angebot der Arbeitgeber sein. Der Arbeit-
nehmer muss frei wählen können, ob er das Angebot an-
nimmt oder nicht, ob er lieber Barlohn möchte oder ei-
nen Lohn, der in der Unternehmensbeteiligung sparend
angelegt wird.

Das Thema Investivlohn wurde bereits vor langen
Jahren mit dem so genannten Leber-Plan angestoßen: Er
wollte eine Arbeitnehmerbeteiligung an Unternehmen
ermöglichen. Dazu müsste man Öffnungsklauseln in die
Flächentarifverträge aufnehmen, die dies ermöglichen.
Der Staat könnte das Seine tun, indem er für eine nach-
gelagerte Besteuerung sorgt – dafür sind auch wir –:
Steuern und Sozialbeiträge fallen erst dann an, wenn der
Arbeitnehmer über das Erworbene verfügen kann. Die
CDU/CSU dagegen will eine staatliche Zulage für Kapi-
talbeteiligung, also eine neue Subvention, einführen.

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(C (D ie sie das finanzieren will, sagt sie nicht. Eine Begrünung dürfte auch nicht leicht fallen, hat sie doch gerade rst den Sparerfreibetrag halbiert. Wenn sie den Leuten rst Geld wegnimmt, um dann eine neue Subvention einuführen, ist das nicht eben schlüssig. Ich glaube, besser für die Vermögensbildung wären twa Bonuszahlungen am Jahresende, wenn ein Unterehmen Erfolg hat. Porsche zum Beispiel, denen es glänend geht, zahlen jedem Mitarbeiter 3 500 Euro Sonderonus am Jahresende. Davon hat der Einzelne sicher ehr als von einer Unternehmensbeteiligung im eigent ichen Sinne. Es ist zwar schön, Anteile am eigenen Unernehmen zu haben, aber verbunden sind sie immer mit llen Chancen und Risiken. Sobald Sie die Haftung beim taat abladen – das alles bleibt ja völlig unklar bei dem, as vorgelegt wurde und über das bisher diskutiert wird –, chaffen Sie eine ganz andere Form von Beteiligung als in Eigentum im eigentlichen Sinne des Wortes. Ich hoffe, dass die Debatte wenigstens eines mit sich ringt: dass mehr Fantasie in die Tarifpolitik kommt. chon längst könnte man nämlich ertragsabhängige omponenten einführen: Wenn in einem Unternehmen der einer Branche bestimmte Erfolgszahlen erreicht erden und die Betriebe entsprechende Gewinne ma hen, dann gibt es einen Bonus, zum Beispiel in Form on Belegschaftsaktien. Übrigens: Bei Personengesellschaften – der vorherrchenden Rechtsform beim Mittelstand –, etwa bei einer HG, sind Miteigentümer von Gesetzes wegen zwinend haftend. Herr Dr. Pfeiffer, bei diesem Vorhaben arf es nicht dazu kommen, dass der Mittelstand diskriiniert und schlecht behandelt wird. Es muss alles urchdacht sein. Der Grundgedanke ist richtig und wird von uns untertützt. Wir wollen das anpacken – aber bitte nicht wie ieten aus dem Busch, um von Schwierigkeiten der groen Koalition abzulenken, von den massiven Steuererhöungen und den Eingriffen in die Möglichkeiten unserer rbeitnehmer zur Vermögensbildung. Durch die Steuer rhöhungen haben sie nicht mehr die Möglichkeiten wie isher, Kapitalbildung und Vermögensbildung zu betreien. Im Grunde ist das, was Sie machen, scheinheilig. ie kommen jetzt mit einer Art Wunderwaffe vom Par eitag und wollen davon ablenken, dass Sie eine falsche olitik machen. Das Wort hat nun der Kollege Dr. Rainer Wend für ie SPD-Fraktion. Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und erren! Lieber Kollege Brüderle, uns in der Koalition ätte heute auch etwas gefehlt, wenn wir nicht ordentlich on Ihnen beschimpft worden wären, wie Sie es gerade etan haben. (Rainer Brüderle [FDP]: Leider muss das sein!)


(Beifall bei der FDP)

Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1606913400
Dr. Rainer Wend (SPD):
Rede ID: ID1606913500






(A) )



(B) )


Dr. Rainer Wend
Es hat für die Betriebstemperatur wieder gereicht. Aber
möglicherweise gibt es einige Fakten, die es notwendig
machen, über das Thema Gewinnbeteiligung zu reden.

Die Lohnquote, also der Anteil von Löhnen und Ge-
hältern am Volkseinkommen, ist von 1999 bis 2001 um
etwa 5,5 Prozent gewachsen, die Gewinnquote, also der
Anteil von Unternehmens- und Vermögenseinkommen,
im selben Zeitraum um etwa 3,5 Prozent. Im Jahr 2005
betrug der Zuwachs der Lohnquote gegenüber 1999 im-
mer noch etwa 5,5 Prozent – keine Veränderung –, die
Gewinnquote hingegen hat gegenüber 1999 um 30 Pro-
zent zugenommen. Das heißt, wir haben hier ein Aus-
einanderklaffen, eine Schere tut sich auf zwischen den
Löhnen und Gehältern der Beschäftigten einerseits und
den Gewinnen der Unternehmen andererseits. Das ist
nicht nur schlecht; denn das hilft natürlich unserem Ex-
port, wettbewerbsfähig zu sein. Doch für die Binnenkon-
junktur ist das fehlende Einkommen ein Problem. Was
noch wichtiger ist: Ich glaube, dass unsere soziale
Marktwirtschaft ganz erheblich an Legitimation verliert,
wenn es uns nicht gelingt, die Schere zwischen Löhnen
und Gehältern einerseits und Gewinnen andererseits ein
Stück weit zu schließen.


(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


Dafür ist eine Gewinnbeteiligung hilfreich. Aber man
muss vorweg einiges klarstellen, auf das Herr Brüderle
zu Recht angespielt hat:

Erstens. Für uns Sozialdemokraten kann so etwas
kein Ersatz für Tarifverträge, kein Ersatz für die Tarif-
autonomie sein. Die kollektive Festlegung von Arbeits-
bedingungen durch Flächentarifverträge bleibt für uns
die Grundlage; auf ihr kann aufgebaut werden, doch sie
kann durch eine Gewinnbeteiligung nicht ersetzt wer-
den.

Zweitens. Es gibt Ideen, über so etwas wie einen In-
vestivlohn werde die Mitbestimmung der Beschäftigten
überflüssig, weil sie quasi Miteigentümer der Unterneh-
men würden. Dazu sagen wir ganz deutlich: Für uns ist
eine Gewinnbeteiligung keine Alternative zur Mitbe-
stimmung. Für uns sind die gesetzlichen Mitbestim-
mungsrechte genau wie die Tarifautonomie unantastbar.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)


Das als Voraussetzungen klargestellt, können wir sa-
gen: Lasst uns das machen, wir sind uns weitgehend ei-
nig. Allerdings wird seit 30 Jahren immer wieder einmal
über so etwas diskutiert, und wenn wir ehrlich sind, müs-
sen wir zugeben: So richtig zustande gebracht haben wir
nichts. Vielleicht liegt das auch daran, dass viele Sachen
durcheinander gehen, dass es kompliziert ist: Was mei-
nen wir eigentlich? Meinen wir eine Beteiligung an den
Gewinnen von Unternehmen? Oder meinen wir eine Be-
teiligung am Kapital von Unternehmen?


(Dr. Thea Dückert [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das Thema eurer Aktuellen Stunde heißt: „… und am Kapital von Unternehmen“!)


Wenn wir über Letzteres reden, über eine Beteiligung am
Kapital des Unternehmens, einen Investivlohn, stellen

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(C (D ich eine Reihe von Fragen: Ist es in Ordnung, dass Areitnehmer im Falle einer Insolvenz das doppelte Risiko ragen, nämlich Arbeitsplatz und Kapital zu verlieren? un gibt es die Idee, eine Insolvenzsicherung vorzuseen. Doch ist es in Ordnung, wenn ein VW-Mitarbeiter ei Aktien, die er von seinem Konzern bekommt, einen nsolvenzschutz hat, aber wenn er sie woanders erwirbt, einen solchen hat? Und wie soll man bei Personengeellschaften eine Beteiligung am Kapital des Unternehens oder am Unternehmen selbst organisieren? Das ird schwierig. Es gibt also viele Fragezeichen beim Inestivlohn. Eine Beteiligung am Gewinn – über den Flächentarifertrag, über die Tariflöhne hinaus – ist meines Erachens eine realistischere Perspektive. Doch so etwas muss reiwillig sein. Man kann auch über Förderung reden, llerdings in Grenzen. Denn wir müssen uns über die fianziellen Folgewirkungen und über die ordnungspolitichen Folgewirkungen im Klaren sein: Wir können kein nteresse daran haben, dass die Flucht aus sozialversiherungspflichtigen Löhnen intensiviert wird und wir uf diese Art und Weise unsere sozialen Sicherungssyseme schwächen. Wann also Förderung? Zum Beispiel enn ein anderer gewünschter Zweck damit erreicht ird, nämlich fürs Alter vorzusorgen. Wenn wir eine örderung an einen Zweck koppeln und die Gewinnbe eiligung daran knüpfen, kann ich mir vorstellen, über achgelagerte Besteuerung und Ähnliches Unterstützung nd Anreize seitens des Staates zu geben. Das Thema ist wichtig. Die große Koalition kann es npacken wie kaum eine andere Konstellation – aber es uss realistisch betrachtet und konkret ausgestaltet wer en und man darf es nicht als Wunderinstrument verkauen. Trotzdem: Prima, lassen Sie uns das gemeinsam auf en Weg bringen. Nächster Redner ist nun der Kollege Professor r. Herbert Schui für die Fraktion Die Linke. Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Bei icht besehen ist der Investivlohn nichts weiter als ein uggestivlohn. Suggestion bedeutet bekanntlich, dass ie rationalen Persönlichkeitsanteile außer Funktion geetzt werden. Angesichts sinkender realer Masseneinommen und sinkender realer Haushaltseinkommen soll en Lohnund Gehaltsempfängern suggeriert werden, uch sie würden jetzt besser gestellt. Nachdem die Unterschicht, traditionell bestimmt urch die Höhe des Einkommens, par ordre de Mufti egdefiniert worden ist, findet die Koalition offenbar, ass es nun Zeit wird, die arbeitenden Armen in den tand der Kapitalisten zu erheben. Dr. Herbert Schui Durch den Investivlohn werden sie zu Miteigentümern des Unternehmens, in dem sie arbeiten. Sie werden Volkskapitalisten – so der Begriff der 50erund 60erJahre – im Rahmen der, so die CDU jetzt, sozialen Kapitalpartnerschaft. Aber was genau hat es mit dem Investivlohn auf sich? Erstens. Investivlohn erhöht das gegenwärtige Einkommen nicht. In der überschaubaren Frist ist das angesparte Vermögen zu gering, um entsprechende Erträge abzuwerfen. Das führt dazu, dass weder die laufenden Einkommen noch die Binnennachfrage steigen. Aus dieser Form der Lohnerhöhung folgt selbstverständlich keine Verbesserung der konjunkturellen Lage. Zweitens. Wahrscheinlich ist, dass die baren Löhne unter Hinweis auf den existierenden Investivlohn weiter gesenkt werden. Dadurch wird das Wachstum gedrosselt. Drittens. Auf den Investivlohn sollen keine Sozialabgaben gezahlt werden. Das soll erst dann der Fall sein, wenn der Betrag fällig wird. Das bedeutet aber, dass die Finanzierung der sozialen Sicherheit in der gesamten Ansparphase in der Größenordnung des Betrags, der dem Umfang der entgangenen Sozialleistungen entspricht, gefährdet ist. Viertens, Risiko und Beteiligung: Wenn ein Unternehmen Bankrott geht, dann ist nicht nur der Arbeitsplatz weg, sondern auch der angesparte Investivlohn. Wie soll das geregelt werden, wenn man alle Eier in einen Korb legt? Oder schlägt die CDU-Arbeitsgruppe unter Leitung von Herrn Laumann eine Gewinnbeteiligung mit entsprechender Absicherung vor? Fünftens. Wenn es sich jemand mit hinreichendem Einkommen leisten kann, zu sparen, dann wählt er die Form der Geldanlage normalerweise frei. Der Verkauf von Aktien beispielsweise ist jederzeit möglich und sinnvoll, wenn man meint, dass die Kurse nachgeben, oder wenn man einen Gewinn mitnehmen möchte. Beim Investivlohn ist das, da das Gesparte gebunden ist, nicht der Fall. Offensichtlich hat die Koalition hier überlegene Einsichten: Sie zwingt die Lohnbezieher zum Sparen – Investivlohn ist Zwangssparen – und weiß obendrein auch noch besser als die Betroffenen, wie und wo das Ersparte anzulegen ist. (Dr. Joachim Pfeiffer [CDU/CSU]: Freiwillig!)


(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)

Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1606913600

(Beifall bei der LINKEN)

Dr. Herbert Schui (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1606913700

(Heiterkeit bei der LINKEN)





(A) )


(B) )


(Beifall bei der LINKEN)


– Ja, natürlich. Alles ist freiwillig, selbstverständlich.


(Alexander Dobrindt [CDU/CSU]: Sie sollten erst einmal genau lesen! Dann können Sie uns hier etwas erzählen!)


Sie sagen also: Die Unternehmer werden sich freiwillig
darauf einigen, einen Investivlohn zu zahlen.


(Heiterkeit bei der LINKEN – Zuruf von der LINKEN: Ach was! Niemals!)


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(C (D ch frage Sie: Wenn sie das freiwillig tun, wieso müssen ie darüber überhaupt noch auf Ihrem Parteitag diskutieen? (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Ganz grundsätzlich: Die Koalition lehnt die Einfüh-
ung eines Mindestlohns strikt ab.


(Andrea Nahles [SPD]: Das stimmt doch gar nicht! Der Mindestlohn wird nicht abgelehnt!)


it der Einführung eines Investivlohns möchte sie aber
inen Teil des Lohnes gesetzlich regeln. Wenn die Re-
ierung im Hinblick auf den Lohn Regeln gesetzlicher
rt vorgibt, warum sperrt sie sich dann gegen die Ein-

ührung eines gesetzlichen Mindestlohns?


(Andrea Nahles [SPD]: Das stimmt doch gar nicht! – Hüseyin-Kenan Aydin [DIE LINKE]: Richtig!)


umindest signalisieren Sie durch Ihre Überlegungen,
ass eine gesetzliche Regelung der Entlohnung für Sie
icht völlig tabu ist.


(Dr. Joachim Pfeiffer [CDU/CSU]: Sie haben nichts verstanden!)


Doch. Ich habe mehr verstanden als Sie, vor allen Din-
en von der Wirklichkeit.


(Heiterkeit und Beifall bei Abgeordneten der LINKEN)


ch habe mich nämlich nicht der Käfighaltung hingege-
en, sondern bin gelegentlich dort, wo ich gewählt
erde.


(Heiterkeit und Beifall bei der LINKEN – Lachen bei der CDU/CSU)


Wenn es um Kapitalgesellschaften geht, ist der Inves-
ivlohn in technischer Hinsicht leicht zu handhaben: Der
ohnbezieher bekommt Aktien. Aber wie wollen Sie bei
ersonengesellschaften vorgehen? Sollen alle Unterneh-
en verpflichtet sein, einen Investivlohn zu zahlen? Vor

llen Dingen frage ich Sie in Bezug auf die Mitsprache
er Miteigentümer – bei Aktiengesellschaften ließe sich
as institutionell organisieren –: Wie wollen Sie die Mit-
prache der Miteigentümer in kleinen Unternehmungen
egeln, die nicht über die Institutionen verfügen, in de-
en eine solche Mitsprache stattfinden könnte?

Schließlich: Ministerpräsident Stoiber hat der „Bild“-
eitung offenbart, der Investivlohn sei genau die richtige
ntwort auf den Vorwurf, im Rahmen der Globali-

ierung würden die Managergehälter nach amerikani-
chem Vorbild erhöht und die Gehälter der Arbeitnehmer
ach dem Vorbild Chinas gesenkt. 100 Millionen für
ckermann, eine Hand voll Aktien für die Belegschaft.
iese Größenordnungen stören mich. Vor allem wird da-
urch keine der brennenden Gegenwartsfragen angegan-
en. Zweck ist, die Verarmung der Bevölkerung durch
ine aufgesetzte Debatte zu überdecken – weiter nichts.






(A) )



(B) )


Dr. Herbert Schui

(Beifall bei der LINKEN – Lachen bei der CDU/CSU – Zuruf von der CDU/CSU: Das ist doch keine Karnevalsveranstaltung!)


Auch bei dieser Debatte über den Volkskapitalismus und
den Investivlohn wird nichts herauskommen.

Vielen Dank.


(Beifall bei der LINKEN – Peter Rauen [CDU/ CSU]: Zurück in die DDR! – Peter Weiß [Emmendingen] [CDU/CSU]: Unglaublich!)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1606913800

Nächster Redner ist der Kollege Alexander Dobrindt

für die CDU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU)



Alexander Dobrindt (CSU):
Rede ID: ID1606913900

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Meine Damen und Herren! Herr Professor Schui, auch
für die Zuschauer auf den Rängen oben muss es wie Re-
alsatire wirken, wenn Sie hier im Deutschen Bundestag
berichten. Vor allem aber bringen Sie offensichtlich wis-
sentlich falsche Zitate: Der bayerische Ministerpräsident


(Andrea Nahles [SPD]: Intensivlohn!)


hat ausdrücklich erwähnt, dass das Auseinandergehen
der Schere zwischen den Managergehältern, die sich
nach dem Vorbild Amerikas entwickeln, und den Gehäl-
tern der Arbeitnehmer, die sich nach dem Vorbild Chinas
entwickeln, kein Ziel sein darf, das mit der Globalisie-
rung verfolgt wird. Genau das darf nicht sein und genau
dagegen richten wir unsere Politik auch aus.


(Beifall bei der CDU/CSU – Hüseyin-Kenan Aydin [DIE LINKE]: Dann tun Sie doch etwas dagegen! – Weiterer Zuruf der Linken: Sie bauen Luftschlösser!)


Für eine Debatte hier in diesem Hause ist es aber aus-
gesprochen typisch: Anstatt die Chancen einer solchen
Idee zu entdecken und sie voranzubringen, indem man
erzählt, was alles an Gutem darin stecken kann, debat-
tiert man vom ersten Moment an nur über das Risiko und
malt Horrorszenarien an die Wand.


(Irmingard Schewe-Gerigk [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Überzeugen Sie doch erst einmal Ihren Koalitionspartner davon!)


Als Erstes sollten wir betonen: Das ist ein guter Ansatz,
in dem Chancen stecken. Es könnte durchaus sein, dass
daraus ein Projekt für diese große Koalition wird. Ich
höre immer häufiger die Behauptung – das eine oder an-
dere Mal mag das vielleicht auch stimmen –, dass man
bei anderen Konstellationen hier im Deutschen Bundes-
tag einiges besser machen könnte. Von mir aus! Herr
Brüderle, ich will Ihnen nicht immer widersprechen. Ich
glaube aber, dass genau bei diesem Punkt, für den wir ei-
nen großen und breiten Konsens in der Bevölkerung und
zwischen den Arbeitgebern und den Arbeitnehmern
brauchen, die große Koalition in der Lage sein mag, hier
etwas Positives zu verwirklichen. Auch das muss man
einmal wirklich positiv darstellen.

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(C (D (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD – Dr. Rainer Wend [SPD]: Sollten wir das beim Arbeitslosengeld nicht auch tun?)


Ich lese momentan ständig negative Dinge, nämlich
um Beispiel, dass die IG Metall großen Zweifel am In-
estivlohn hat:


(Dr. Thea Dückert [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Lesen Sie doch einmal unseren Antrag! Er ist sehr positiv!)


s kann nicht sein, dass die Arbeitnehmer neben ihrem
rbeitsplatzrisiko auch noch ein Kapitalrisiko tragen
üssen – so Gewerkschaftschef Peters.


(Hüseyin-Kenan Aydin [DIE LINKE]: Was ist denn daran falsch?)


er sagt denn überhaupt, dass das in diesem Konzept
teckt?

Ich sehe aber auch gute Dinge. Ich habe heute gele-
en, dass der Bundesvorsitzende der Wirtschaftsjunioren
agte: Wir unterstützen die Bemühungen, rechtliche
rundlagen für eine stärkere Mitarbeiterbeteiligung zu

chaffen. Wir müssen dahin kommen, dass mehr Mitar-
eiter und nicht nur Führungskräfte mit einem Teil ihres
ehalts das unternehmerische Risiko mittragen und ei-
en unmittelbaren Vorteil darin erkennen. – Ich glaube,
ass auch darin etwas Positives stecken kann.

Aus meiner Sicht sollten wir uns drei Kernpunkten
uwenden:

Erstens stellt sich die Frage, ob es überhaupt sinnvoll
st, dass die Arbeitnehmer im weitesten Sinne an Unter-
ehmen beteiligt werden. Wenn man sich das Jahresgut-
chten des Sachverständigenrates anschaut, dann er-
ennt man, dass die Unternehmensgewinne in den
ahren 1991 bis 2005 um 100 Prozent gestiegen sind – es
ar also eine Verdoppelung –, während die Haushalts-

inkommen im gleichen Zeitraum um 25 Prozent gestei-
ert wurden. Ich sehe hier die Chance, dass durch die
itarbeiterbeteiligung mehr Ausgewogenheit geschaf-

en wird. Also sollten wir das positiv annehmen.


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


Die Kollegen, die vor mir hier gesprochen haben, ha-
en dargestellt, dass die Motivation in den Unternehmen
it Mitarbeiterbeteiligung durchaus höher sein kann als

n anderen. Es gibt genügend Beispiele dafür. Inzwi-
chen habe ich sogar von Aktienfonds gehört, die sich
ur in den Unternehmen engagieren, in denen es eine
ohe Mitarbeiterbeteiligung gibt, weil sie auf lange Sicht
esehen deutlich erfolgreicher als andere sind. Auch das
st eine positive Antwort auf die Frage, ob es überhaupt
innvoll ist, eine Mitarbeiterbeteiligung zu schaffen.

Zweitens stellt sich die Frage, wie man das Risiko
erteilt. Dies wird hier zu Recht immer wieder angespro-
hen. Mitarbeiterbeteiligungen sollen freiwillig sein
das haben wir gehört –, aber dann muss die Freiwillig-

eit auch für beide Seiten gelten: sowohl für die Arbeit-
eber als auch für die Arbeitnehmer.


(Zuruf von der FDP: Genau!)







(A) )



(B) )


Alexander Dobrindt
Wenn wir darüber debattieren, ob wir einen Insolvenz-
schutz brauchen und wie dieser gegebenenfalls aussehen
könnte, sind zwei Gesichtspunkte zu beachten. Wenn wir
eine unternehmerische Beteiligung mit den typischen Ri-
siken und Mitspracherechten haben, beispielsweise eine
stille Gesellschaft, dann brauchen wir nach meiner tiefen
Überzeugung keinen Insolvenzschutz. Das entspricht im
Prinzip unternehmerischem Handeln. Dann kann man
auch eine entsprechende Entscheidung treffen.

Wenn man sich anders entscheidet und eine Beteili-
gung schuldrechtlicher Art oder eine Art Lohnumwand-
lung einführt, dann müssen wir nach meiner Überzeu-
gung zumindest für einen großen Teil des Geldes eine
insolvenzsichere Regelung vorsehen, damit die Mitarbei-
ter keinen Nachteil haben. Der Grundsatz ist also klar:
Mitarbeiterbeteiligungen müssen differenziert ausgestal-
tet werden, je nachdem, welche Beteiligung gewünscht
wird.

Drittens stellt sich die Frage, ob es in Deutschland
eine Kultur der Mitarbeiterbeteiligung gibt.


(Hüseyin-Kenan Aydin [DIE LINKE]: Die haben Sie doch zerstört! – Widerspruch bei der CDU/CSU)


Das hat die bisherige Debatte gezeigt. Wir alle müssen
uns dafür engagieren, dass die Menschen in Deutschland
bereit sind, als Mitarbeiter Verantwortung in ihrem Un-
ternehmen zu übernehmen, und dass auch die Arbeitge-
ber bereit sind, ihre unternehmerische Tätigkeit offen zu
legen und sich sozusagen in die Karten schauen zu las-
sen, weil sie eine zusätzliche Motivationsgrundlage
schaffen wollen und hinsichtlich der Globalisierung die
Chance erkennen, dass sich die Beschäftigten durch die
Mitarbeiterbeteiligung stärker mit ihrem Unternehmen
identifizieren.

Das ist unsere Mission und Aufgabe. Wir hoffen, dass
wir gemeinsam zu einer guten Lösung kommen.

Danke schön.


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1606914000

Nun hat die Kollegin Dr. Thea Dückert für die Frak-

tion des Bündnisses 90/Die Grünen das Wort.


Dr. Thea Dückert (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1606914100

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

„Mitarbeiterbeteiligung ist Teil einer offenen, modernen
Unternehmenskultur.“ Das ist ein Zitat. So lautet der
erste Satz in dem Antrag des Bündnisses 90/Die Grünen,
der morgen zur Debatte stehen wird. Während Sie sich
noch sozusagen im embryonalen Stadium der Debatte
streiten, haben wir bereits einen Antrag zur Stärkung der
Mitarbeiterbeteiligung hier eingebracht. Das macht viel-
leicht unsere Haltung dazu deutlich. Sie sind herzlich
eingeladen, sich morgen konstruktiv an dieser Debatte
und dann auch den Entscheidungen zu beteiligen, statt
sich auf wohlgesetzte Worte zu beschränken.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


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(C (D Dass Sie die aktuelle Stunde zu diesem Thema beanragt haben, macht, glaube ich, noch etwas anderes deutich. Es belegt die Kommentierung der letzten Tage, in er unter anderem darauf hingewiesen wurde, dass Sie it der Debatte über den Investivlohn sozusagen ein Ka inchen – ein älteres Kaninchen – aus dem Hut gezauert haben, um die Rüttgers-Debatte zu überdecken, die ie auf Ihrem Parteitag geführt haben und die sich in ihem zentralen Inhalt mit dem Angriff auf Arbeitnehmeinnenund Arbeitnehmerrechte auseinander setzt. Sie ollen die Illusion einer Lösung verbreiten, die letzlich och nur auf den Abbau von Arbeitnehmerinnenund rbeitnehmerrechten hinausläuft, auch wenn Sie überall ehaupten, dies sei nicht der Fall. Das ist eine Stellvertreterdebatte. Herr Brüderle, dem ch sonst nicht oft zustimme, hat zu Recht darauf hingeiesen. Sie haben eines getan: Sie haben den Sparerfreietrag halbiert. Das ist ein guter Schritt in Ihre Richtung, ber ein schlechter Schritt für die Menschen, die Vermöensbildung betreiben wollen. Denen arbeiten Sie entgeen. Sie haben – darauf möchte ich aufmerksam machen – ie Aktuelle Stunde zu dem Thema „Stärkere Beteiliung der Arbeitnehmer am Erfolg und Kapital von Unernehmen“ beantragt. Auch mit diesem Titel erwecken ie den Eindruck, als könnte man die Mitarbeiterbeteiliung diskutieren, indem wir nur über die Erfolgsbeteiliung und nicht über das Risiko sprechen. Sie erwecken en Eindruck, als würde mit der Mitarbeiterbeteiligung ozusagen Manna vom Himmel regnen. Ich will das vereutlichen. Herr Dobrindt und Herr Wend, Sie haben interessanerweise genauso wie Herr Stoiber darauf hingewiesen, ass der Investivlohn eine richtige Antwort auf die Enticklung sei, dass die Managergehälter nach oben und ie Arbeitnehmereinkommen nach unten gingen. Damit rwecken Sie den Eindruck, als ob der Investivlohn eine ntwort auf dieses Auseinandergaloppieren gäbe und ine Art Umverteilung bewirkte. Das ist gefährlich. Sie rwecken in dieser Debatte Illusionen. Der Begriff „Inestivlohn“ bedeutet, dass Teile des Lohns investiert erden. Man kann das gut finden. Ich glaube, zusammen it einer ordentlichen Insolvenzsicherung ist das nicht ur diskussionswürdig, sondern auch gut machbar. Aber an sollte schon darauf hinweisen, dass Arbeitnehmer, ie sich am Kapital ihres Unternehmens beteiligen, ein oppeltes Risiko haben. Wenn das betreffende Unternehen Pleite geht, verlieren sie nicht nur ihren Arbeits latz. Dann ist vielmehr auch ihre Kapitaleinlage perdu. ber das erwähnen Sie nicht, genauso wenig wie im Ti el dieser Aktuellen Stunde. Sie streuen den Menschen and in die Augen. Ich hoffe, dass sich die Menschen on Ihnen nicht für dumm verkaufen lassen. Ich möchte noch auf ein anderes großes Problem auferksam machen, über das traute Einigkeit zwischen en Koalitionsfraktionen herrscht. Sie verkaufen den enschen ein gefährliches Objekt, wenn Sie sagen, eine Dr. Thea Dückert reformierte Mitarbeiterbeteiligung sei eine ordentliche, sichere Altersvorsorge. Das ist wirklich gefährlich; denn bei der Altersvorsorge geht es darum – darüber haben wir im Zusammenhang mit der Riesterrente lang und breit diskutiert –, eine Kapitalanlage zu befördern, die eine breite Risikostreuung hat. Das heißt, das Kapital darf nicht nur in einem Unternehmen angelegt werden. Sonst taucht das Problem auf, dass die Altersvorsorge perdu ist, wenn das betreffende Unternehmen Pleite geht. Das darf aber nicht geschehen. Wir brauchen vielmehr eine kapitalgedeckte Altersvorsorge mit einer breiten Risikoabdeckung. Reden Sie also den Menschen nicht ein, dass Ihr Modell eine sichere Altersvorsorge bietet! Wenn Sie eine sichere Altersvorsorge haben wollen, haben Sie andere Möglichkeiten. Erhöhen Sie beispielsweise das Schonvermögen für diejenigen, die im Alter arbeitslos werden, oder unterstützen Sie unser Modell eines Altersvorsorgekontos, das sich durch breite Risikostreuung und Wahlmöglichkeit auszeichnet! Frau Kollegin, Sie müssen zum Schluss kommen. Ich komme zum Schluss. – Wir werden morgen über unsere Vorschläge diskutieren. Ich lege Ihnen ans Herz: Führen Sie eine ehrliche und offene Debatte über die Chancen und Risiken der verschiedenen Modelle! Die Mitarbeiterbeteiligung ist sicherlich ein gutes unternehmenskulturelles Projekt, insbesondere wenn es mehr Mitbestimmung gibt. Aber gaukeln Sie den Menschen nichts vor! Denn sonst erweisen Sie einem eigentlich guten Projekt einen Bärendienst. Danke schön. Das Wort hat nun die Kollegin Doris Barnett für die SPD-Fraktion. Frau Präsidentin! Kolleginnen und Kollegen! Nach einem längeren Prozess der Anpassung der deutschen Wirtschaft an internationale Gegebenheiten, der mit erheblichen Einschnitten bei der Arbeitnehmerschaft einherging, hat die Wirtschaft endlich wieder Boden unter den Füßen und sie brummt. Die Firmen erzielen hervorragende Gewinne. Die Auftragsbücher sind voll. Selbst das Handwerk kommt den Aufträgen nicht mehr hinterher. Dass das so ist, hat die Wirtschaft auch dem Einsatz, der Kreativität, dem Fleiß und dem Verzicht auf Lohn der Arbeitnehmer zu verdanken. Somit ist es nun an der Zeit, nicht nur darüber nachzudenken, wie die Belegschaften an dem von ihnen mit erarbeiteten Erfolg zu beteiligen sind, sondern konkret zu werden. SPD und Union haben ein gutes Wochenende bzw. einen guten S W s S t s t F m v v b s W g c F a m ß s d z V T w m d v l j W z d d s b r k b s m m r n t f e t f d s u n p t S d (C (D tart in die Woche hinter sich. Wir werden uns auf den eg machen und Vorschläge gemeinsam erarbeiten. Die Diskussionen zum Thema Mitarbeiterbeteiligung ind wirklich nicht neu. Sie werden schon lange geführt. chon lange gibt es etliche Firmen mit Belegschaftsbe eiligungen. Von dem Global Player in meiner Heimattadt kenne ich es gar nicht anders, als dass er Gratifikaionen, die sich nach der Gewinnlage richten, auch in orm von Belegschaftsaktien anbietet. Viele Mitarbeiter achen davon Gebrauch, allerdings nur auf Zeit. Sie erkaufen die Aktien dann wieder. Wenn sie die Aktien on Anfang an behalten hätten, dann hätten die Mitareiter heute 38 Prozent der BASF-Aktien in ihrem Beitz statt nur 4 bis 5 Prozent. Gute Einzelbeispiele zeigen, dass und wie es geht. ir wollen, dass die Mitarbeiterbeteiligung breiter auf estellt wird und möglichst viele Beschäftigte mitmahen können; denn dass nur 9 Prozent aller deutschen irmen ihre Belegschaft am Gewinn und nur 2 Prozent m Kapital beteiligen, ist uns zu wenig. Deshalb hat es ich auch gefreut, dass die Arbeitgeberseite einer grö eren Mitarbeiterbeteiligung aufgeschlossen gegenüberteht. Allerdings werden wir nur dann eine Steigerung er Mitarbeiterbeteiligung erreichen, wenn sie zusätzlich um Einkommen erfolgt. Mit Lohnverzicht bzw. einer errechnung mit dem Lohn – das wäre ein Eingriff in die arifautonomie – erreichen wir das auf keinen Fall. Es äre auch keine Vermögensmehrung für den Arbeitneher, sondern lediglich eine Lohnverschiebung. Nach all er Lohnzurückhaltung, die wir in den letzten Jahren on den Menschen erwartet haben und die sie auch geeistet haben, damit der Motor wieder brummt, kann es etzt nicht darum gehen, weiter Lohnverzicht zu üben. ir brauchen vielmehr ordentliche Löhne, damit eine usätzliche Gewinnbeteiligung überhaupt investiert weren kann; denn wer einen niedrigen Lohn hat, wird trotz er Anreize, die die CDU in ihren Papieren in Aussicht tellt, nicht investieren können, weil er jeden Euro raucht. Deshalb gilt: Wenn wir wollen, dass auch Geingverdiener Vermögen bilden können, brauchen wir eine Dumpinglöhne mit Sahnehäubchen, sondern wir rauchen Mindestlöhne. Ob, wie und welche Anreize wir von staatlicher Seite etzen sollten und können, damit analog zur Riesterrente öglichst viele Beschäftigte davon profitieren und mitachen, werden wir jetzt in unseren Arbeitsgruppen be aten. Dabei wird auch die Frage von Ausfallrisiken eine icht unbedeutende Rolle spielen. Die Tarifvertragspareien sind dabei auch gefordert, die Initiative zu ergreien und Vorschläge zu erarbeiten, um die Mitarbeiter zu rmutigen, freiwillig Investitionen zu tätigen. Wir sollen dabei auch im Auge behalten, dass die Beteiligungen ür den Aufbau der eigenen Alterssicherung genutzt weren können. Allerdings darf die nicht in solchen Penionsfonds enden, die möglicherweise mit der Firma ntergehen wie seinerzeit bei Enron. Wenn die Arbeitehmer bereit sind, unternehmerisches Risiko durch Kaitaleinlagen zu übernehmen, dann ist es nur folgerichig, dass damit auch Mitwirkungsrechte einhergehen. chließlich haben viele Belegschaften bewiesen, dass sie urch Kreativität, Engagement und auch Entbehrungen Doris Barnett das wettgemacht haben, was ihr Management mit all seiner Entscheidungsmacht in den Sand gesetzt hat. Lassen Sie uns jetzt daran gehen, die Vermögensbildung in ihren vielen Facetten für die Menschen in unserem Land Wirklichkeit werden zu lassen. Das wird Anstrengungen erfordern, weil die Materie – Sie sagten es schon – extrem kompliziert ist, komplizierter, als viele ahnen. Aber, so denke ich, es ist der Mühe wert. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)





(A) )


(B) )


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1606914200
Dr. Thea Dückert (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1606914300

(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1606914400
Doris Barnett (SPD):
Rede ID: ID1606914500




(A) )


(B) )



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1606914600

Nun erteile ich dem Kollegen Peter Rauen für die

Fraktion der CDU/CSU das Wort.


(Beifall bei der CDU/CSU)



Peter Rauen (CDU):
Rede ID: ID1606914700

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Wir diskutieren hier über ein zutiefst marktwirtschaftli-
ches Thema. Ludwig Erhard brachte sein Bekenntnis zur
sozialen Marktwirtschaft in folgende Formel: Ich will
das Risiko des Lebens selbst tragen, will für mein
Schicksal verantwortlich sein. Sorge du, Staat, dafür,
dass ich dazu in der Lage bin. – Mit den Beschlüssen des
CDU-Parteitags – ich erinnere auch an das, was die SPD
dazu gesagt hat – wollen wir diesen unternehmerischen
Geist in allen Schichten wieder beleben, die gesell-
schaftlichen Kräfte entfesseln, Eigeninteresse und Leis-
tungsstolz wecken.

Mit dem Wort Investivlohn wird dabei etwas zu kurz
gegriffen, wenn wir Arbeitnehmer an Gewinn und Kapi-
tal beteiligen wollen. Eine daraus entstehende so ge-
nannte soziale Kapitalpartnerschaft hat viele Vorteile für
Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Als Unternehmer will
ich einmal die Vorteile benennen – ich habe mich mit
diesem Thema oft beschäftigt –: Am Erfolg eines Betrie-
bes beteiligt zu sein, stärkt die Eigenverantwortung eines
jeden. Unternehmen, die ihre Mitarbeiter am Erfolg und
am Kapital beteiligen, sind produktiver und damit auch
wettbewerbsfähiger. Partnerschaft in einem Unterneh-
men baut gegenseitiges Vertrauen auf, fördert die Moti-
vation und die Bindung der Mitarbeiter an ihr Unterneh-
men. Die Beteiligung der Mitarbeiter stärkt darüber
hinaus die Eigenkapitalbasis und ist somit auch im Hin-
blick auf Basel II insbesondere für kleine und mittlere
Unternehmen sinnvoll.

Ebenso vermögen Gewinn- und Kapitalbeteiligungen
einen fairen Anteil der Arbeitnehmerinnen und Arbeit-
nehmer am wirtschaftlichen Erfolg auch dann sicherzu-
stellen, wenn sie um der Wettbewerbsfähigkeit und der
Beschäftigungssicherheit willen zu Zugeständnissen
beim Nominallohn bereit sind.

Schließlich sind Gewinne und Kapitaleinkommen in
den vergangenen Jahren deutlich stärker gestiegen als
die Arbeitseinkommen. Dieser Trend wird sich im Zuge
der Globalisierung wohl noch verstärken. Deswegen gilt
es, möglichst vielen Beschäftigten Kapitaleinkommen
als weitere Einkommensquelle zu erschließen.

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(C (D Es wird sich dabei nie um einen Lohnersatz handeln; aran denke ich in diesem Zusammenhang überhaupt icht. Das, was wir da tun, wird auch sehr vielschichtig ein müssen, Herr Wend; sonst werden wir es nicht chaffen. Für die 5 Millionen bei Kapitalgesellschaften eschäftigten lassen sich Regelungen mit Aktienanteilen der Optionsscheinen finden. Größer ist das Problem bei 1 Millionen im Mittelstand Beschäftigten. Dort muss ine Lösung gefunden werden, damit eine breite Beteiliung wirklich möglich ist. Denkbar ist eine Fremdkapitalbeteiligung. Sie wäre urch ein Mitarbeiterdarlehen möglich: Die Mitarbeiter eben dem Arbeitgeber aus ihren Gewinnanteilen ein arlehen, das sich entsprechend verzinst. Das Ganze ässt sich insolvenzfest machen. Dabei gibt es aus meier Sicht überhaupt kein Problem. Das wäre das einachste Modell der Partizipation. Es bedeutet aber, dass nternehmen Fremdkapital erhalten. Damit dürften iele, gerade mittelständische Unternehmen Schwierigeiten haben. Eine Mischform von Eigenkapitalund Fremdkapitaleteiligung liegt bei Genussrechten bzw. bei Genusscheinen und der stillen Beteiligung vor. Auch wenn die Mitarbeiterbeteiligung allgemein von orteilen geprägt ist, müssen wir den möglichen Probleen Aufmerksamkeit schenken. Für die Unternehmer sie müssen mitgenommen werden – besteht oft die orge, durch die Einbeziehung der Mitarbeiter einen erlust der Kontrolle über den Betrieb zu erleiden. Ich enke hierbei nicht an die großen Kapitalgesellschaften, ondern an Hunderttausende von mittelständischen Firen. Wir müssen die richtigen Anreize schaffen und urch Transparenz Schwellenängste abbauen. Eines will ich ebenfalls klar sagen: Beispielsweise bei iner Fremdkapitalbeteiligung – dabei werden dem Areitgeber Anteile aus Gewinnbeteiligungen als Darlehen egeben – muss das Darlehen zunächst einmal natürlich teuerfrei sein. Es kann nur nachgelagert besteuert weren. Wenn der Staat dies tut – damit die Arbeitnehmer icherheit haben –, dann muss der eingeschlagene Weg ber viele Jahre fortgesetzt werden; denn nur so können ie entsprechenden Mittel für die Altersvorsorge und anere Dinge eingesetzt werden. Kurzum, Herr Wend, wir haben über diese Dinge ange genug geredet. Es ist Zeit, das Ganze anzupacken. ch bin der Meinung, die Zeit ist reif dafür. (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU sowie des Abg. Dr. Rainer Wend [SPD])


as unsere heutigen Probleme angeht: Der Sozial- und
mverteilungsstaat ist selbst ein Teil des Problems ge-
orden. Wir müssen neue Wege gehen. Als Praktiker
nd Unternehmer kann ich nur sagen: Lasst uns alle gu-
en Geister bemühen! Lasst uns dazu alle Anstrengungen
nternehmen! Ich bin überzeugt: Wir behandeln hier ein
hema, das für die zukünftige Beschäftigung und das
ohl der Arbeitnehmer, aber auch der Firmen von aller-

rößter Bedeutung ist.

Schönen Dank.


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)







(A) )



(B) )


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1606914800

Nächste Rednerin ist die Kollegin Ute Berg für die

SPD-Fraktion.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)



Ute Berg (SPD):
Rede ID: ID1606914900

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Die Diskussion um die Mitarbeiterbeteiligung am Unter-
nehmenserfolg ist ein echter Klassiker in der politischen
Debatte und sie hat bis heute nichts an Aktualität einge-
büßt. Bereits vor 150 Jahren haben Wissenschaftler in
einem Gutachten des Vereins für Socialpolitik festge-
stellt, dass die Beteiligung der Arbeiter am Unterneh-
mensgewinn den sozialen Frieden erhalten und die Er-
tragslage der Betriebe verbessern kann.

Es ist also kein Wunder, dass diese bestechenden Vor-
züge in der Folge viele Politiker beschäftigt haben.
Ludwig Erhard wurde schon mehrere Male genannt.
Gerhard Schröder hat sich im Bündnis für Arbeit für die
Mitarbeiterbeteiligung stark gemacht. Seit Kurt Beck im
Sommer die Beteiligung von Arbeitnehmerinnen und Ar-
beitnehmern an den Gewinnen der Unternehmen wieder
zum Thema gemacht hat, ist die Debatte neu entbrannt.

Warum hat sich dieser Klassiker bei uns bisher nicht
stärker durchgesetzt? Es liegt vermutlich an der Vielzahl
der möglichen Modelle und an erheblichen Vorbehalten
und Widerständen, die aus verschiedenen Richtungen
kommen. So fürchten die Unternehmer bei den Kapital-
beteiligungsmodellen zum Beispiel, nicht mehr Herr im
eigenen Haus zu sein, wenn ihre Mitarbeiter praktisch zu
Miteigentümern werden. Die Gewerkschaften fürchten,
dass den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern neben
dem Arbeitsplatzrisiko auch noch das Unternehmensri-
siko aufgebürdet werden soll.

Für uns ist klar: Wir wollen, dass Arbeitnehmerinnen
und Arbeitnehmer am Gewinn beteiligt werden können;
denn sowohl Unternehmen als auch Mitarbeiter haben
dabei einen klaren Vorteil. Wenn das Unternehmen
große Gewinne macht, bekommen auch die Beschäftig-
ten ein großes Stück vom Kuchen ab. Geht es dem Un-
ternehmen nicht so gut, braucht es weniger zusätzliche
Leistungen an die Mitarbeiter auszuzahlen. Ein solches
Modell ist gut für die Motivation und die Identifikation
der Mitarbeiter mit dem Unternehmen und es regt da-
rüber hinaus dazu an, mehr Verantwortung zu überneh-
men.

Für uns ist aber auch klar, was wir definitiv nicht wol-
len: eine Mitarbeiterbeteiligung, bei der die Arbeitneh-
mer erhebliche Lohneinbußen hinnehmen müssen, dafür
zwar Unternehmensanteile, aber keine Mitentschei-
dungsrechte bekommen und im Falle der Insolvenz dann
auch noch das volle Risiko tragen. Das können wir nicht
unterstützen.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


Diese Risiken sehe ich zum Teil bei dem Modell In-
vestivlohn, wie es derzeit zumindest von einigen disku-
tiert wird. Es gibt ja nicht das Modell; es gibt viele

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(C (D chattierungen. Im Übrigen findet das auch das Institut er deutschen Wirtschaft. Michael Hüther sagte dazu: edem Anleger wird normalerweise empfohlen, die Risien zu streuen und nicht alle Eier in einen Korb zu weren. Ein Modell, das als Einstiegsmodell gut geeignet ist mich hat es jedenfalls überzeugt –, habe ich kennen ge ernt, als ich kürzlich mit Wirtschaftspolitikern meiner raktion die Firma 3M in Neuss besucht habe. Dort gilt as Motto: Wenn 3M mehr verdient, verdienen auch die itarbeiter mehr. Das läuft so: Das Weihnachtsgeld wird n den finanziellen Erfolg des Unternehmens gekoppelt. e nach Entwicklung des Unternehmenserfolgs erhalten ie Mitarbeiter zwischen 60 und 150 Prozent des 3. Monatsgehalts. – Zur Akzeptanz dieses Modells hat icherlich beigetragen – das muss man dazusagen –, dass ie Entwicklung des Unternehmens bisher sehr positiv erlaufen ist. (Irmingard Schewe-Gerigk [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Und wenn es 3M einmal schlechter geht?)


13 Plus“ ist natürlich nur ein Beispiel von vielen denk-
aren Beispielen. Ich finde, wie gesagt: Es ist als Ein-
tiegsmodell sehr gut geeignet.

Insgesamt ist die Beteiligung der Mitarbeiter am Er-
olg des Unternehmens in Deutschland bis heute nicht
ehr ausgeprägt; Herr Pfeiffer hat schon einige Zahlen
azu genannt. Ich hoffe, dass künftig auch in Deutsch-
and die Erfolgsbeteiligung der Mitarbeiter in den Be-
rieben stärker verankert wird. Voraussetzung dafür ist
ber, dass eine Win-Win-Situation geschaffen wird, die
nternehmen und Mitarbeiter gleichermaßen motiviert.

In der SPD – in unserer Fraktion, aber auch im Partei-
orstand – arbeiten wir derzeit mit Hochdruck an einem
ragfähigen Konzept, das dann auch wirklich den Praxis-
est bestehen kann; denn das Ergebnis der öffentlichen
iskussion sollte auf keinen Fall sein: Schön, dass wir
ieder einmal darüber geredet haben.

Vielen Dank.


(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1606915000

Nächster Redner ist der Kollege Gerald Weiß für die

DU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU)


Gerald Weiß (Groß-Gerau) (CDU/CSU):
Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und

erren! Wir brauchen mehr Mitarbeiterbeteiligung in
eutschland, weil wir so schlecht sind auf diesem Ge-
iet. Wir brauchen bessere Rahmenbedingungen für die
apital- und Erfolgsbeteiligung der Arbeitnehmerschaft,
eil wir so schlecht sind im internationalen Vergleich. –
a war sie wieder, diese alte Bekannte in deutschen Dis-
ussionen, diese kulturpessimistische elende Bedenken-
rägerei.


(Zurufe von der LINKEN)







(A) )



(B) )


Gerald Weiß (Groß-Gerau)

Es wird immer zuerst nach dem Haar in der Suppe ge-
sucht. Lasst uns doch einmal anders herum anfangen,
mit Optimismus und Gestaltungswillen! Die Aussichten
sehen doch viel besser aus.


(Beifall bei der CDU/CSU)


Die beiden Volksparteien – ich sage das wirklich mit
Dankbarkeit – nehmen hier das gleiche Ziel ins Visier.
Das ist etwas. Auch die FDP ist grundsätzlich dafür; das
hat mein ehemaliger Kommilitone eben bestätigt. Auch
die Grünen sind grundsätzlich dafür, wenn auch ein we-
nig von Kulturpessimismus geprägt.


(Dr. Thea Dückert [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: CDU-Pessimismus!)


Auch gesellschaftlich erkennt man einen immer größe-
ren Konsens. Man denke nur daran, dass in den Gewerk-
schaften ein erhebliches Umdenken stattgefunden hat
und auch in den Arbeitgeberverbänden darüber wesent-
lich anders als früher gedacht wird. Insbesondere im
Mittelstand wird über dieses Thema aus Gründen, die
Peter Rauen eben ausgeführt hat, viel konstruktiver
nachgedacht. Nun müssen wir dafür bessere Rahmenbe-
dingungen schaffen. Dazu, wie wir diese schaffen kön-
nen, hat die CDU auf ihrem Parteitag einige Vorschläge
gemacht. Vielleicht reicht die Zeit noch, um auf einige
einzugehen.

Ich möchte aber zunächst von denen sprechen, die
diesen gesellschaftlichen Consensus nicht tragen. Selbst-
verständlich können die Linken mit dem Komplex Ar-
beitnehmer und Eigentum nichts anfangen.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP – Frank Spieth [DIE LINKE]: Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen!)


Während Sie unsere Vorschläge hier als Volkskapitalis-
mus diffamieren, träumen Sie vom alten Staatskapitalis-
mus.


(Beifall bei der CDU/CSU – Widerspruch bei der LINKEN)


Es ist doch völlig selbstverständlich, dass Sie mit den
beiden größten Ordnungspolitikern des vergangenen
Jahrhunderts nichts im Sinne haben.

Der bereits mehrfach zitierte Ludwig Erhard sagte:

Eine Vermögenspolitik der Sozialen Marktwirt-
schaft beteiligt alle durch Vermögensbesitz an den
Unternehmen. Ihr Ziel ist eine Gesellschaft von
Teilhabern.

Das wollte Ludwig Erhard. Jetzt lasst uns dafür sorgen,
dass noch mehr davon, als bisher in Deutschland erreicht
wurde, umgesetzt wird!


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


Der große christlich-soziale Denker Oswald von Nell-
Breuning gehört natürlich auch in dieser Debatte er-
wähnt. Er wusste, dass Eigentum eine der Quellen – Fa-
milie und Arbeit gehören auch dazu – der Autonomie,
also der Selbstständigkeit, der Würde und der Unabhän-

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(C (D igkeit des Menschen ist. Er sagte, die Beteiligung der rbeitnehmer am Produktivkapital ist Garantin für die rhaltung unserer freiheitlichen Gesellschaftsordnung. r hatte damit Recht. Herr Wend hat es eben, wenn ich ihn richtig verstanen habe, ähnlich ausgedrückt, als er sagte: Die soziale arktwirtschaft braucht dies als eine Legitimations rundlage. ie derzeitige Entwicklung der Vermögensverteilung in eutschland gefährdet diese Legitimationsgrundlage. ie haben ja die Verteilungsstruktur deutlich gemacht: ie Kapitaleinkünfte wachsen seit Jahrzehnten doppelt o schnell wie die Arbeitseinkünfte und 4 Prozent der evölkerung halten, ich glaube, 47 Prozent der Vermöenswerte. Die Gesellschaft darf sich nicht zu weit ausinander entwickeln. ie Idee, alle am Eigentum zu beteiligen, kann hier verindend wirken und dürfte somit auch konsensfähig ein. In diesem Sinne müssen wir gemeinsam an einer msetzung dieser Idee arbeiten. Die hier schon geschilderten Probleme bis hin zur Riikostreuung können wir, wie ich glaube, alle lösen. enn wir die Beteiligung der Mitarbeiter am Produktiv apital und am Gewinn mit der kapitalgedeckten Altersersorgung verbinden wollen – wie nahe liegt das! –, ann müssen wir natürlich darauf bestehen, dass es sich ei den Beteiligungsformen für die Altersvorsorge um angfristige und sichere handelt. (Beifall bei der CDU/CSU – Dr. Thea Dückert [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Zu 100 Prozent? Nein, Sie schlagen zwei Drittel vor!)


(Dr. Rainer Wend [SPD]: Ja!)


(Dr. Rainer Wend [SPD]: Ja!)


ugleich muss ein solches Modell auf Freiwilligkeit be-
uhen. Einerseits darf keine Arbeitnehmerin und kein
rbeitnehmer und andererseits kein Arbeitgeber ge-

wungen werden, daran teilzunehmen. Es darf auch
icht vorgeschrieben werden, worauf die Prioritäten ge-
egt werden sollen: auf mehr Sicherheit oder auf stärkere
ewinnbeteiligung. Beides kann man auch miteinander
ombinieren. Dafür wollen wir jetzt bessere Rahmenbe-
ingungen herstellen. Sie zu schildern, fehlt mir hier lei-
er die Zeit. Gehen wir ans Werk; es ist ein großes Werk!

Vielen Dank.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD und des Abg. Dr. Edmund Peter Geisen [FDP])



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1606915100

Die letzte Rednerin in dieser Debatte ist die Kollegin

ndrea Nahles für die SPD-Fraktion.


Andrea Nahles (SPD):
Rede ID: ID1606915200

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

err Rauen, Unternehmergeist fördern wollen wir alle
erne. Aber ein bisschen handfester muss das in den
ächsten Monaten noch ausgearbeitet werden.






(A) (C)



(B) )


Andrea Nahles

Zur Frage der Mitarbeiterbeteiligung sagen wir von
der Sozialdemokratie ganz klar Ja. Dieses Thema ist
schon von Philip Rosenthal, den ich persönlich kennen
zu lernen noch die Ehre hatte, immer wieder eingebracht
worden – mit Recht; denn die Mitarbeiterbeteiligung be-
inhaltet durchaus Gutes, zum Beispiel die Möglichkeit,
dass einerseits aufseiten der Arbeitnehmer die Motiva-
tion, die Bereitschaft, sich ins Unternehmen einzubrin-
gen, steigt und andererseits die Arbeitgeber eine größere
Verbundenheit mit ihren Mitarbeitern suchen.

Dazu trägt auch die Mitbestimmung bei. Aber das
kann gestärkt werden, wenn wir ein neues Eigentums-
modell schaffen und dieses mit zusätzlicher Mitbestim-
mung koppeln. Das steckt für mich als Potenzial in die-

venzschutz und Portabilität herzustellen. Das gilt übri-
gens auch für Arbeitszeitkonten. Das ist die Richtung, in
der wir unseren Arbeitsmarkt und unseren Sozialstaat
gestalten müssen. An dieser Stelle sehe ich Ansätze, aber
noch keine fertigen Lösungen.

Ich will zum Dritten darauf hinweisen, dass wir eine
vielfältige Form von Beteiligungsmöglichkeiten haben.
17 Millionen Menschen in Deutschland haben mittler-
weile eine betriebliche Altersvorsorge, 7 Millionen ha-
ben die Riesterrente. Betriebsbeteiligungen gibt es in
Deutschland vor allem in großen Unternehmen. Mit der
Sparquote, die 11,1 Prozent beträgt, liegen wir auf Platz
eins. Wenn wir uns anschauen, welche gesellschaftlichen
Gruppen, welche Arbeitnehmergruppen wir mit unseren
ser Frage. So weit ist das gar nicht schlecht.

Aber wenn ich mir den Vorschlag, den die Union jetzt
auf den Tisch legt, ansehe, scheint mir, dass die Mitbe-
stimmung am Katzentisch landet. Es soll ein Beirat ge-
schaffen werden, der dafür sorgt, dass die zusätzlichen
Stimmenanteile, die gebündelt werden müssen, in dem
entstehenden Fonds in ein neues Mitbestimmungsmodell
integriert werden. Vor allem aber soll das Ganze nicht
als Zuschlag gestaltet werden, sondern im Prinzip sollen
– das finde ich sehr problematisch – die Lohnsteigerun-
gen teilweise einfach umgewandelt werden. Dabei
kommt dann Folgendes heraus: Die Lohnkosten der Un-
ternehmen werden gesenkt; gleichzeitig werden die Un-
ternehmen in die Lage versetzt, ihren Eigenkapitalanteil
zu erhöhen,


(Christian Freiherr von Stetten [CDU/CSU]: Das ist ja nicht schlecht!)


und das bei weniger Mitbestimmungsrechten.

Das ist eine Rechnung, die man der SPD nicht aufma-
chen kann. Das sage ich in aller Deutlichkeit.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)


Der zweite Punkt. Wir können in dieser modernen
Gesellschaft Mitarbeiterbeteiligungen schlicht und er-
greifend nicht so gestalten, dass der Mitarbeiter an ein
Unternehmen gebunden ist; denn zunehmend müssen die
Menschen – das wollen wir ja auch und fördern es teil-
weise sogar – die Portabilität im Blick haben. Das gilt
übrigens auch für die Altersrückstellungen – über diese
Frage sind wir gerade mit der EU im Streit – und bei In-
solvenzen. Wir müssen also, wenn wir solche Modelle
planen, Regelungen finden, um für die Menschen Insol-

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(D nstrumenten erreichen, dann stellen wir fest, dass es um Beispiel die Facharbeiter sind; es sind Leute, die eien festen Job haben. Mit Blick auf diese bin ich dafür. Aber ein Investivlohn ersetzt eben keinen Mindesthn (Beifall des Abg. Dr. Ernst Dieter Rossmann [SPD] sowie des Abg. Markus Kurth [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


nd ist keine Antwort auf die Frage, wie wir an dieser
telle die Menschen im nicht festen, prekären Arbeitsbe-
eich und im Mindestlohnbereich mitnehmen und ihnen
apitalbildung, simples Sparguthaben oder andere For-
en der eigenen Zukunftssicherung ermöglichen. Des-
egen brauchen wir für diesen Bereich ergänzend Siche-

ungskonzepte.

Vielen Dank.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1606915300

Die Aktuelle Stunde ist beendet.

Wir sind damit am Schluss unserer heutigen Tages-
rdnung.

Ich berufe die nächste Sitzung des Deutschen Bun-
estages auf morgen, Donnerstag, 30. November 2006,
Uhr, ein.

Die Sitzung ist geschlossen.