Protokoll:
16099

insert_drive_file

Metadaten
  • date_rangeWahlperiode: 16

  • date_rangeSitzungsnummer: 99

  • date_rangeDatum: 23. Mai 2007

  • access_timeStartuhrzeit der Sitzung: None Uhr

  • av_timerEnduhrzeit der Sitzung: 16:49 Uhr

  • account_circleMdBs dieser Rede
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/99 Dr. Christoph Bergner, Parl. Staatssekretär Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Jürgen Gehb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 3: Fragestunde (Drucksachen 16/5372, 15/5399) . . . . . . . . . . Dringliche Frage 1 Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE) Konsequenzen der Bundesregierung aus dem Selbstmordattentat auf die Bundeswehr am 19. Mai 2007 in Kunduz BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . Silke Stokar von Neuforn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 17 Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) 10081 A 10081 D 10082 A 10082 C 10084 C 10085 B 10086 B 10087 B 10087 C 10088 A Deutscher B Stenografisch 99. Sitz Berlin, Mittwoch, de I n h a l Tagesordnungspunkt 1: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Unternehmen- steuerreformgesetzes 2008 (Drucksache 16/5377) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 2: Befragung der Bundesregierung: Gesetzent- wurf zur Modernisierung des GmbH-Rechts und zur Bekämpfung von Missbräuchen Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mechthild Dyckmans (FDP) . . . . . . . . . . . . . Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . Z D W D H H t d d s A p n A 10079 A 10079 B 10080 C 10080 D 10080 D Antwort Christian Schmidt, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10082 D undestag er Bericht ung n 23. Mai 2007 t : usatzfragen r. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE) . . . . . olfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . ringliche Fragen 2 und 3 ans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) altung der Bundesregierung zur Demons- rationsfreiheit angesichts von im Vorfeld es G-8-Gipfels in Heiligendamm angekün- igten Maßnahmen gegen Gipfelkritiker owie zu etwaigen Beeinträchtigungen des nsehens und der Position der Bundesre- ublik Deutschland als verlässlicher Part- er in der Staatengemeinschaft ntwort 10083 B 10084 A Maßnahmen und Einschränkungen der Bürger im Vorfeld und während des G-8- Gipfeltreffens in Heiligendamm II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 99. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 23. Mai 2007 Antwort Dr. Christoph Bergner, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Silke Stokar von Neuforn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Fragen 4 und 5 Dr. Edmund Peter Geisen (FDP) Haltung der Bundesregierung zur Entlastung der Kleinstunternehmen bei Verfahrens- und Berichtspflichten zur Lebensmittelhygiene im Rahmen des Bürokratieabbaus, insbe- sondere zur Freistellung von der Anwen- dung der Grundsätze nach HACCP, Hazard Analysis and Critical Control Points, nach dem Vorschlag der EU-Kommission Antwort Dr. Gerd Müller, Parl. Staatssekretär BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Dr. Edmund Peter Geisen (FDP) . . . . . . . . . . Mündliche Frage 7 Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Im Mai 2007 durch die Bundesregierung in Auftrag gegebene Studien über in Deutsch- land entstehende Risiken durch Trümmer- teile, elektromagnetische Impulse und Fall- out durch die mögliche Stationierung von Teilen des US-amerikanischen Raketenab- wehrsystems in Polen und Tschechien Antwort Christian Schmidt, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 11 Dr. Karl Addicks (FDP) Maßnahmen der Bundesregierung zur Ver- hinderung der Veruntreuung von Geldern der bilateralen deutschen Entwicklungszu- sammenarbeit Antwort Karin Kortmann, Parl. Staatssekretärin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Z D V O M W E R d g h u B d A G Z W V M W E z v E M E g s P m A G Z W M O M m t v c i A G Z O 10088 D 10089 A 10089 C 10089 D 10090 C 10090 C 10091 A 10091 C 10092 C usatzfragen r. Karl Addicks (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . olker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . mid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 12 olfgang Gehrcke (DIE LINKE) influssnahme der Bundesregierung im ahmen ihrer EU-Ratspräsidentschaft auf ie Regierungen Estlands und Polens sowie egebenenfalls weiterer Mitgliedstaaten insichtlich der Entfernung von Mahn- nd Denkmälern zur Erinnerung an die efreiung Europas vom Faschismus durch ie Sowjetunion ntwort ernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . usatzfragen olfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . olker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 13 olfgang Gehrcke (DIE LINKE) ntfernung von Mahn- und Denkmälern ur Erinnerung an die Befreiung Europas om Faschismus durch die Sowjetunion in stland, Polen und gegebenenfalls weiterer itgliedstaaten und Möglichkeiten eines ntgegenwirkens aufgrund der Erfahrun- en mit der staatlichen Vereinbarung zwi- chen Deutschland und Russland über die flege von Soldatenfriedhöfen und Ehren- alen ntwort ernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . usatzfrage olfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . ündliche Frage 14 mid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) aßnahmen der Bundesregierung im Rah- en ihrer EU-Ratspräsidentschaft zur Un- erstützung der Freilassung einer seit über ier Monaten in iranischer Haft befindli- hen US-amerikanischen Staatsbürgerin ranischer Herkunft ntwort ernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . usatzfragen mid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10093 A 10093 D 10094 C 10095 B 10095 C 10096 A 10096 C 10097 A 10097 A 10097 B Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 99. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 23. Mai 2007 III Mündliche Frage 16 Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Konkreter Auftrag der Europäischen Grenz- schutzagentur Frontex für die durch Deutschland zur Verfügung gestellten Boote Antwort Dr. Christoph Bergner, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 18 Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Sicherstellung der Bezahlung des tarifli- chen Mindestlohns an die Mitarbeiter ex- terner Dienstleister beim G-8-Gipfeltref- fen in Heiligendamm Antwort Dr. Christoph Bergner, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 19 Sabine Zimmermann (DIE LINKE) Verteilung der 700 Gemeinden bzw. 1 Mil- lion Haushalte ohne kostengünstige Breitbandanschlussmöglichkeit auf die ein- zelnen Bundesländer sowie Breitbandver- fügbarkeit in den jeweiligen Ländern Antwort Dagmar Wöhrl, Parl. Staatssekretärin BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Sabine Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . Veronika Bellmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Mündliche Frage 20 Sabine Zimmermann (DIE LINKE) Kosten einer flächendeckenden Vollversor- gung mit DSL Antwort Dagmar Wöhrl, Parl. Staatssekretärin BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Sabine Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . Veronika Bellmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . M A H n v U A D Z A M V P le T w A K Z V M V A a U s h F v i A K Z V Z A d a D K D M M 10098 A 10098 B 10098 D 10099 A 10099 C 10099 D 10100 B 10100 C 10100 D 10101 A ündliche Frage 21 lexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) altung der Bundesregierung zur War- ung der indischen Botschafterin in Berlin or dem Verkauf von drei hochmodernen -Booten an Pakistan ntwort agmar Wöhrl, Parl. Staatssekretärin BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen lexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 22 eronika Bellmann (CDU/CSU) rojekte im Bundesfernstraßenbau in Meck- nburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und hüringen mit Baubeginn in 2007 und je- eiliges Finanzvolumen ntwort arin Roth, Parl. Staatssekretärin BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfrage eronika Bellmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . ündliche Frage 23 eronika Bellmann (CDU/CSU) uswirkungen der gekürzten Hauptbautitel uf baurechtlich bereits genehmigte, als nfallschwerpunkt erkannte Bundesfern- traßenbaumaßnahmen; Gründe für die auptsächlich über die Deutsche Einheit ernstraßenplanungs- und -bau GmbH ergebenen Planungsaufgaben an einen von hr definierten Stamm von Planungsbüros ntwort arin Roth, Parl. Staatssekretärin BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen eronika Bellmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . usatztagesordnungspunkt 1: ktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion er LINKEN: Beschäftigungspolitische Ver- ntwortung der Bundesregierung bei der eutschen Telekom AG laus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . r. Martina Krogmann (CDU/CSU) . . . . . . . artin Zeil (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . artin Dörmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 10101 C 10101 C 10102 B 10102 C 10103 A 10103 B 10104 B 10105 C 10106 D 10108 A IV Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 99. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 23. Mai 2007 Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Dobrindt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Kornelia Möller (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . Peter Rauen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Gregor Amann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . Klaus Barthel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Mündliche Frage 1 Erika Steinbach (CDU/CSU) Gegenmaßnahmen der Bundesregierung zur Verhinderung der Anwendung von mit dem Grundgesetz unvereinbaren Vorstel- lungen der Scharia auf deutschem Boden Antwort Alfred Hartenbach, Parl. Staatssekretär BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 3 Mündliche Fragen 2 und 3 Christine Scheel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Höhe der erwarteten Steuermehreinnah- men pro Jahr infolge der geplanten Unter- haltsrechtsreform sowie Aussage der Bun- desregierung zu den Auswirkungen des Realsplittings in sogenannten Mangelfällen Antwort Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 4 Mündliche Frage 6 Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) Auftritte des Bundeswehrmusikkorps in den letzten drei Jahren sowie Gründe für das Auftrittsverbot am 8. Mai 2007 im Deutsch-Russischen Museum in Berlin- Karlshorst A C A M D H d t z K V h d A M A M C B f 1 A A A M C H s B i A A A M E K s u A D 10109 A 10110 A 10111 A 10112 A 10113 A 10114 B 10115 B 10116 C 10117 D 10119 A 10119 C 10120 A ntwort hristian Schmidt, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 5 ündliche Frage 8 r. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) altung der Bundesregierung zur Auffassung es Präsidenten des Bundesversicherungsam- es (BVA) hinsichtlich einer gesetzlichen An- eigepflicht für neue Vorstandsverträge der rankenkassen gegenüber dem BVA zur erhinderung ungerechtfertigt hoher Ge- altsvereinbarungen von Kassenvorstän- en ntwort arion Caspers-Merk, Parl. Staatssekretärin BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 6 ündliche Frage 9 ornelia Hirsch (DIE LINKE) ewertung der Ergebnisse der Bologna- olgekonferenz in London am 17. und 8. Mai 2007 ntwort ndreas Storm, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 7 ündliche Frage 10 ornelia Hirsch (DIE LINKE) altung der Bundesregierung zu einer Ver- chuldungsobergrenze von 10 000 Euro im AföG sowie dazu geplante Änderungen m BAföG ntwort ndreas Storm, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 8 ündliche Frage 15 rika Steinbach (CDU/CSU) enntnis der Bundesregierung über Be- trebungen zur Anwendung der Scharia in nd im Umfeld von Moscheen ntwort r. Christoph Bergner, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10120 C 10120 D 10121 A 10121 B 10121 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 99. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 23. Mai 2007 V Anlage 9 Mündliche Frage 24 Peter Hettlich (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Stand des besonderen naturschutzfachli- Artenschutzübereinkommens zu dem An- trag Ugandas zur Freigabe der Ausfuhr von Leoparden durch ausländische Jäger trotz fehlender wissenschaftlicher Be- standszahlen aus diesen Ländern sowie Maßnahmen gegen den illegalen Elfenbein- chen Planungsauftrages des Bundesver- kehrswegeplanes für brandenburgische Straßenbauprojekte unter besonderer Be- rücksichtigung der B 102 sowie Ergebnisse und Konsequenzen Antwort Karin Roth, Parl. Staatssekretärin BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 10 Mündliche Fragen 25 und 26 Dr. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Vergabe und Gesamtkosten noch nicht fer- tig gestellter Bauabschnitte der Aus- und Neubaustrecke Nürnberg–Erfurt sowie vo- raussichtliche Vergabe und Gesamtkosten der noch nicht vergebenen Abschnitte Antwort Karin Roth, Parl. Staatssekretärin BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 11 Mündliche Fragen 27 und 28 Undine Kurth (Quedlinburg) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Haltung der Bundesregierung und der EU zum Elfenbeinhandel auf der 14. Konferenz des Washingtoner Artenschutzübereinkom- mens (WA); Nachweis über die Verwendung der Einnahmen vom auf der 12. WA-Konfe- renz beschlossenen Verkauf von Elfenbein zum Schutz von Elefanten Antwort Michael Müller, Parl. Staatssekretär BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 12 Mündliche Fragen 29 und 30 Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Haltung der Bundesregierung und der EU auf der 14. Konferenz des Washingtoner e w H N A M A M B Z ü K D b I d A G A M M U b r u T v d u l s r A G 10121 D 10122 A 10122 C xport aus Regierungsbeständen Simbab- es und zur Umsetzung der vereinbarten andelskontrollen von Elfenbein durch amibia ntwort ichael Müller, Parl. Staatssekretär BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 13 ündliche Frage 31 rigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) ahl der bisher an die Bundesregierung berreichten Unterstützungserklärungen der ampagne „Politik für gute Arbeit – eutschland braucht Mindestlöhne“ sowie isherige persönliche Konsultationen der nitiatoren mit der Bundesregierung über ieses Anliegen ntwort erd Andres, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 14 ündliche Fragen 32 und 33 arkus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) msetzung der im „Nationalen Strategie- ericht Sozialschutz und soziale Eingliede- ung“ des Bundesministeriums für Arbeit nd Soziales betonten gesellschaftlichen eilhabe von Menschen mit Behinderungen or dem Hintergrund der Nichtaufnahme es Kriteriums „Zugang“ im Sinne einer mfassenden Barrierefreiheit in „Nationa- en Strategischen Rahmenplan für den Ein- atz der EU-Strukturfonds in der Bundes- epublik Deutschland 2007 bis 2013“ ntwort erd Andres, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10123 B 10123 C 10123 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 99. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 23. Mai 2007 10079 (A) ) (B) ) 99. Sitz Berlin, Mittwoch, de Beginn: 13.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 99. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 23. Mai 2007 10119 (A) ) (B) ) für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates Fragen der Abgeordneten Christine Scheel (BÜND- Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten * A d d ( t s D V D a s R b u u d L G r a G V s r f R r r t s k C n d t D ( t i m c S P g A d Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Bartsch, Dietmar DIE LINKE 23.05.2007 von Bismarck, Carl- Eduard CDU/CSU 23.05.2007 Brunkhorst, Angelika FDP 23.05.2007 Dreibus, Werner DIE LINKE 23.05.2007 Eichhorn, Maria CDU/CSU 23.05.2007 Gloser, Günter SPD 23.05.2007 Heß, Petra SPD 23.05.2007 Hill, Hans-Kurt DIE LINKE 23.05.2007 Hintze, Peter CDU/CSU 23.05.2007 Hoffmann (Wismar), Iris SPD 23.05.2007 Kasparick, Ulrich SPD 23.05.2007 Knoche, Monika DIE LINKE 23.05.2007 Koppelin, Jürgen FDP 23.05.2007 Kossendey, Thomas CDU/CSU 23.05.2007 Kunert, Katrin DIE LINKE 23.05.2007 Lintner, Eduard CDU/CSU 23.05.2007* Merten, Ulrike SPD 23.05.2007 Müntefering, Franz SPD 23.05.2007 Nitzsche, Henry fraktionslos 23.05.2007 Pau, Petra DIE LINKE 23.05.2007 Schauerte, Hartmut CDU/CSU 23.05.2007 Dr. Schwanholz, Martin SPD 23.05.2007 Stübgen, Michael CDU/CSU 23.05.2007 Toncar, Florian FDP 23.05.2007 Dr. Uhl, Hans-Peter CDU/CSU 23.05.2007 (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht nlage 2 Antwort es Parl. Staatssekretärs Alfred Hartenbach auf die Frage er Abgeordneten Erika Steinbach (CDU/CSU) Drucksache 16/5372, Frage 1): Was unternimmt die Bundesregierung, um sicherzustellen, dass die mit dem Grundgesetz unvereinbaren Vorstellungen der Scharia auf deutschem Boden nicht zur Anwendung kom- men? Aus Sicht der Bundesregierung ist bereits gewährleis- et, dass mit dem Grundgesetz nicht vereinbare Vor- chriften des islamischen Rechts in der Bundesrepublik eutschland nicht zur Anwendung kommen können. Die orschriften des Grundgesetzes gelten für alle in eutschland lebenden Menschen gleichermaßen un- bhängig von ihrer Religionszugehörigkeit. Die deut- chen Gerichte und Behörden haben allein deutsches echt anzuwenden. Dessen ungeachtet sind die Glau- ensfreiheit, die Freiheit des religiösen Bekenntnisses nd die ungestörte Religionsausübung durch Art. 4 Abs. 1 nd 2 GG grundrechtlich geschützt. Dazu gehört auch as Recht des Einzelnen, sein gesamtes Verhalten an den ehren seines Glaubens auszurichten und seiner inneren laubensüberzeugung gemäß zu handeln. Die grund- echtliche Gewährleistung der Religionsfreiheit findet ber für alle religiösen Bekenntnisse ihre Grenzen in den rundrechten Dritter sowie in anderen Rechtsgütern von erfassungsrang. Daraus folgt, dass auf der Scharia ba- ierende Rechts- oder Wertvorstellungen, die die Grund- echte anderer Personen verletzen oder mit anderen Ver- assungsprinzipien unvereinbar sind, in der deutschen echtsordnung nicht geschützt sind. Ein auf ihnen basie- endes Verhalten kann, soweit es strafbewehrt ist, straf- echtlich verfolgt werden. Um Problemen der Integra- ion von Muslimen in die freiheitlich-demokratische und äkulare Ordnung der Bundesrepublik entgegenzuwir- en, haben die die Bundesregierung tragenden Parteien DU, CSU und SPD im Koalitionsvertrag vereinbart, ei- en intensiven interkulturellen Dialog, insbesondere mit en Muslimen in Deutschland, zu führen. Am 27. Sep- ember 2006 hat die hierzu von Bundesinnenminister r. Schäuble einberufene Deutsche Islam Konferenz DIK) ihre Arbeit aufgenommen. Gegenstand der Bera- ungen im Plenum und in den Arbeitsgruppen sind auch slamistische Bestrebungen gegen die freiheitliche de- okratische Grundordnung. Im Rahmen dieser Gesprä- he werden mögliche Wege erörtert, wie der deutsche taat gemeinsam mit muslimischen Organisationen und ersönlichkeiten präventiv solchen Bestrebungen entge- enwirken kann. nlage 3 Antwort er Parl. Staatssekretärin Dr. Barbara Hendricks auf die 10120 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 99. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 23. Mai 2007 (A) ) (B) ) NIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/5372, Fragen 2 und 3): Wie hoch veranschlagt die Bundesregierung die erwarte- ten Steuermehreinnahmen pro Jahr infolge der geplanten Un- terhaltsrechtsreform, weil Unterhaltszahlungen an Kinder im Gegensatz zu Unterhaltszahlungen an Ehegatten nicht nach § 10 Abs. 1 Nr. 1 des Einkommensteuergesetzes (EStG) als Sonderausgabenabzug steuerlich begünstigt sind? Wie begründet die Bundesregierung die Aussage in ihrem Schreiben zu „Steuerlichen Auswirkungen der Unterhalts- rechtsreform“ vom 19. April 2007, „dass das begrenzte Real- splitting in sogenannten Mangelfällen, in denen sich der Son- derausgabenabzug nach § 10 Abs. 1 Nr. 1 EStG steuerlich nur teilweise oder gar nicht auswirkt, nur geringe bzw. keine prak- tische Bedeutung hat“, wenn eine Musterrechnung für einen sogenannten Mangelfall zeigt, dass bei einer geschiedenen Familie mit Vater, Mutter, zwei Kindern im Alleinverdiener- fall mit 2 600 Euro brutto sich ein Nachteil für die Unterhalts- bedarfsgemeinschaft in Höhe von 118 Euro pro Monat ergibt, und wie häufig kommen solche „Mangelfälle“ praktisch vor? Zu Frage 2: Eine Bezifferung eventueller Steuermehreinnahmen ist mangels hinreichender Daten derzeit nicht möglich. Zu Frage 3: Ziel der Unterhaltsrechtsreform ist es, den Unterhalt minderjähriger Kinder nachhaltig zu sichern. Der Vor- rang der Kinder kann dazu führen, dass für nachrangig Berechtigte weniger Unterhalt zur Verfügung steht, wenn das Einkommen des Unterhaltsverpflichteten nicht ausreicht, um alle Unterhaltsansprüche zu befriedigen (sogenannte Mangelfälle). Im Einzelfall kann dies dazu führen, dass die Möglichkeit, Unterhaltszahlungen an den früheren Ehegatten im Wege des begrenzten Real- splittings nach § 10 Abs. 1 Nr. 1 des Einkommensteuer- gesetzes steuerlich geltend zu machen, etwas geringer ausfällt. Diese steuerlichen Folgen der Unterhaltsrechts- reform treten jedoch bei denjenigen Steuerpflichtigen nicht ein, die das Realsplitting nicht oder nicht in vollem Umfang ausschöpfen können, sodass auch ohne höhere abzusetzende Unterhaltsleistungen an den früheren Ehe- gatten keine Einkommensteuer anfällt. Dies ist der Fall, wenn der Gesamtbetrag der Einkünfte sowohl vor als auch nach der Unterhaltsrechtsreform geringer ist als die Unterhaltsverpflichtung bzw. null Euro beträgt oder so- gar negativ ist. Diese Situation dürfte nach der Lebenser- fahrung gerade in Mangelfällen vermehrt vorkommen. Die Auswirkungen in konkreten Einzelfällen – wie von Ihnen benannt – lassen sich ohne Kenntnis aller steuer- lich relevanten Daten einschließlich der konkreten Un- terhaltsleistungen an den früheren Ehegatten sowie die Kinder nicht benennen. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Christian Schmidt auf die Frage der Abgeordneten Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) (Drucksache 16/5372, Frage 6): Zu welchen Anlässen trat das Bundeswehrmusikkorps in den letzten drei Jahren auf, und welche Gründe gab es für die Bundesregierung, dem Musikkorps am Tag der Befreiung, am J 1 z t d z E m u g g z b k Ü L K s d d z s j s M K A d F L n s d V i t d g p b D d E (C (D 8. Mai 2007, den Auftritt im Deutsch-Russischen Museum (ehemals Kapitulationsmuseum) in Karlshorst zu untersagen? Das Stabsmusikkorps der Bundeswehr war in den ahren 2004 an 151 Einsatztagen zu 206, 2005 an 42 Einsatztagen zu 197 und 2006 an 154 Einsatztagen u 212 Einsätzen befohlen. Das Einsatzspektrum umfasste dabei die in der Zen- ralen Dienstvorschrift 78/1 (Der Militärmusikdienst in er Bundeswehr) vorgesehenen Auftrittsformen, wie um Beispiel Wohltätigkeitskonzerte, Protokollarische hrendienste, Kranzniederlegungen, Staatsakte, Umrah- ungen von Festakten, Feierliche Gelöbnisse, Appelle nd Aufführungen des Großen Zapfenstreiches. Auf- rund der vorgesehenen russischen Beteiligung und der eübten Praxis, sich nicht an Feierlichkeiten zum 8. Mai u beteiligen, die einen Bezug zu den Siegermächten ha- en, wurde von der Teilnahme eines Bundeswehrmusik- orps – auch in kleiner Besetzung – Abstand genommen. ber diese Entscheidung wurde am 26. April 2007 die eiterin des Deutsch-Russischen Museums Berlin- arlshorst, Frau Dr. Kristiane Janeke, in Kenntnis ge- etzt. Das Bundesministerium der Verteidigung nimmt en Vorgang zum Anlass zu prüfen, ob die geübte Praxis er Nichtteilnahme der Bundeswehr an Feierlichkeiten um 8. Mai noch zeitgemäß ist. Auf der Grundlage die- er Bewertung ist dann für das Jahr 2008 und die Folge- ahre über die Beteiligung von Musikern des Militärmu- ikdienstes der Bundeswehr an einem künftigen useumsfest des Deutsch-Russischen Museums Berlin- arlshorst am 8. Mai zu entscheiden. nlage 5 Antwort er Parl. Staatssekretärin Marion Caspers Merk auf die rage der Abgeordneten Dr. Gesine Lötzsch (DIE INKE) (Drucksache 16/5372, Frage 8): Teilt die Bundesregierung die Auffassung des Präsidenten des Bundesversicherungsamtes (BVA), Dr. Rainer Daubenbüchel, dass eine gesetzliche Anzeigepflicht für neue Vorstandsverträge der Krankenkassen gegenüber dem BVA sinnvoll wäre, um bei ungerechtfertigt hohen Gehaltsverein- barungen gegebenenfalls ein Veto einlegen zu können, wenn nein, welche Maßnahmen will die Bundesregierung ergreifen, um überhöhte Bezüge von Kassenvorständen wirksam zu ver- hindern („FAZ“, 25. April 2007)? Der Präsident des BVA hat sich in dem angesproche- en Interview für eine Anzeigepflicht bei neuen Vor- tandsverträgen ausgesprochen, gleichzeitig aber auch arauf hingewiesen, dass im Großen und Ganzen die ergütungen der Kassenvorstände angemessen seien. Es st grundsätzlich vorrangige Aufgabe der Selbstverwal- ung, auch bei den Vorstandsvergütungen die Grundsätze er Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit zu berücksichti- en. Die im Jahre 2004 eingeführte Veröffentlichungs- flicht bei Vorstandsvergütungen und der stärkere Wett- ewerb erhöht die Transparenz bei den Krankenkassen. ie Aufsichtsbehörden haben darüber hinaus auch nach erzeit geltender Rechtslage die Möglichkeit, sich die ntwürfe der Vorstandsverträge vorlegen zu lassen. Das Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 99. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 23. Mai 2007 10121 (A) ) (B) ) BVA hat die seiner Aufsicht unterstehenden Kranken- kassen zur Vorlage der Vertragsentwürfe aufgefordert. Die Bundesregierung sieht deshalb derzeit keinen aktu- ellen Regelungsbedarf. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Andreas Storm auf die Frage der Abgeordneten Cornelia Hirsch (DIE LINKE) (Drucksache 16/5372, Frage 9): Wie bewertet die Bundesregierung die Ergebnisse der Bolognafolgekonferenz in London am 17. und 18. Mai 2007? Die Bundesregierung begrüßt die in dem Kommuni- qué der 5. Bolognaministerkonferenz in London festge- haltenen Ergebnisse. Sie wird sich für die weitere Um- setzung des Bolognaprozesses in Deutschland mit Nachdruck einsetzen und bekräftigt, dass das Ziel die Gestaltung von Vielfalt, nicht Harmonisierung ist. Dabei müssen bei der Umsetzung der Reformen Mobilität, Qualität und Transparenz als übergeordnete Prioritäten im Auge behalten werden. Die Vereinbarung der Minis- terinnen und Minister, weitere Mobilitätshindernisse abzubauen und damit Mobilität als Leitmotiv und Quer- schnittsaufgabe des Bolognaprozesses aktiv voranzutrei- ben, wird begrüßt. Die Bedeutung der Qualitätssiche- rung wird durch die Einrichtung eines Qualitätsregisters gestärkt, mit dem zugleich die Transparenz im europäi- schen Hochschulraum verbessert wird. Ebenso befür- wortet wird die Vereinbarung, die Beschäftigungsfähig- keit der Absolventen stärker in den Fokus zu rücken. Die Bundesregierung unterstützt ferner das im Kommuniqué festgehaltene Bekenntnis zur Vielfalt bei der Promotion. Schließlich bekennt sie sich auch dazu, die Bedeutung des Bolognaprozesses für die außereuropäischen Hoch- schulräume aktiv weiterzuentwickeln, damit der euro- päische Hochschulraum attraktiv und zugleich offen für die Welt bleibt. Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Andreas Storm auf die Frage der Abgeordneten Cornelia Hirsch (DIE LINKE) (Drucksache 16/5372, Frage 10): Welche Bedeutung misst die Bundesregierung der im BAföG enthaltenen Verschuldungsobergrenze von 10 000 Euro für eine verlässliche und planbare Studienfinanzierung bei, und sind in dieser Frage Änderungen im BAföG geplant? Die Bundesregierung hält an der Verschuldensober- grenze beim BAföG-Staatsdarlehen, also beim Darle- hensanteil an der sogenannten Normalförderung für Stu- dierende, im Interesse einer verlässlichen und planbaren Studienfinanzierung für junge Menschen aus einkom- mensschwachen Familienverhältnissen fest. Sie hat da- her im Regierungsentwurf für ein 22. BAföG-ÄndG in- soweit keine Änderungen vorgesehen. A d F ( d n S s V t w s k i b b d v A d A N c P d a w d w d d b s n m N g P v m a R s (C (D nlage 8 Antwort es Parl. Staatssekretärs Dr. Christoph Bergner auf die rage der Abgeordneten Erika Steinbach (CDU/CSU) Drucksache 16/5372, Frage 15): Inwieweit sind der Bundesregierung Bestrebungen be- kannt, in und im Umfeld von Moscheen – im Gegensatz zu muslimischen Gebetshäusern – die Scharia zur Geltung zu bringen? Nach muslimischer Auffassung handelt es sich bei er Scharia um die von Gott gesetzte, verbindliche Ord- ung des menschlichen Lebens in all seinen Bereichen. ie ist ein umfassendes System von Werten und Vor- chriften. Naturgemäß werden in Moscheen rituelle orschriften der Scharia (zum Beispiel über das Fas- en, Verbote bestimmter Speisen und Getränke) ange- endet. Soweit bei der Anwendung nicht der deut- chen Rechtsordnung zuwidergehandelt wird, entstehen eine Konflikte. Aktuelle Hinweise auf Bestrebungen, n Moscheen die Scharia umfassend zur Geltung zu ringen, liegen nicht vor. Soweit jedoch solche Bestre- ungen verfolgt werden und der Rechtsordnung zuwi- erlaufen, geht die Bundesregierung in der gesetzlich orgesehenen Weise dagegen vor. nlage 9 Antwort er Parl. Staatssekretärin Karin Roth auf die Frage des bgeordneten Peter Hettlich (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- EN) (Drucksache 16/5372, Frage 24): Wie ist der Stand der Abarbeitung des besonderen natur- schutzfachlichen Planungsauftrages des Bundesverkehrswe- geplanes für brandenburgische Straßenbauprojekte unter be- sonderer Berücksichtigung der Bundesstraße 102, und welche Ergebnisse bzw. Konsequenzen ergeben sich? Die Abarbeitung des besonderen naturschutzfachli- hen Planungsauftrages erfolgt im Rahmen der konkreten rojektplanung. Dabei wird auch untersucht, inwieweit ie bisherigen Planungen oder Alternativplanungen, vor llem der Ausbau des vorhandenen Straßennetzes, ver- irklicht werden können. Über dieses Ergebnis berichtet as Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtent- icklung dem Deutschen Bundestag so rechtzeitig, dass ieser das Ergebnis bei der Einstellung der Projekte in en Straßenbauplan als Anlage zum Bundeshaushalt erücksichtigen kann. Im Zuge der Planung der Bundes- traße B 102n in Brandenburg betrifft der besondere aturschutzfachliche Planungsauftrag die drei Maßnah- en Südabschnitt Ortsumgehung Brandenburg, ordabschnitt Ortsumgehung Brandenburg und Ortsum- ehung Premnitz zur Anbindung des Raumes Rathenow/ remnitz an die Autobahn A 2. Für die mit Schreiben om 4. Oktober 2006 gemeinsam erteilte Linienbestim- ung wurde eine gegenüber früheren Planungen stärker m bisherigen Verlauf orientierte Trasse gewählt. Im ahmen der nachfolgenden Ausarbeitung der land- chaftspflegerischen Begleitpläne und FFH-Verträglich- 10122 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 99. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 23. Mai 2007 (A) ) (B) ) keitsstudien sind für die einzelnen Konfliktbereiche zu- dem Auflagen zum Schutz von Natur und Landschaft zu beachten. Anlage 10 Antwort der Parl. Staatssekretärin Karin Roth auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/5372, Fragen 25 und 26): Für welche der noch nicht fertiggestellten Abschnitte der Aus- und Neubaustrecke Nürnberg–Erfurt (VDE Nr. 8.1) zwi- schen welchen Baukilometern fanden Vergaben statt, und wel- che voraussichtlichen Gesamtkosten fallen für diese Ab- schnitte an? Welche voraussichtlichen Gesamtkosten stehen den noch nicht vergebenen Abschnitten der Aus- und Neubaustrecke Nürnberg–Erfurt gegenüber, und wann stehen welche dieser Abschnitte zwischen welchen Baukilometern voraussichtlich zur Vergabe an? Für das VDE Nr. 8.1 wurden bei einem Gesamtinves- titionsvolumen von derzeit 5,078 Milliarden Euro bis zum 31. Dezember 2006 Ausgaben in Höhe von 746,8 Millionen Euro getätigt (Bundesmittel, Eigenmit- tel der Eisenbahninfrastrukturunternehmen und Drittmit- tel). Die Ausgaben des Jahres 2006 betrugen 49,3 Millio- nen Euro. Die Fragen hinsichtlich einzelner Vergaben beim Bau von Eisenbahntrassen fallen in den unmittel- baren unternehmerischen Verantwortungsbereich der nach dem Aktiengesetz arbeitenden Gesellschaft Deut- sche Bahn AG. Der Bund ist demgegenüber lediglich für die Finanzierung der Investitionsmaßnahmen des Be- darfsplans in die Schienenwege der Eisenbahnen des Bundes zuständig, das heißt Bereitstellung der erforder- lichen Finanzmittel für Baukosten zuzüglich Planungs- pauschale. Die Investitionsmittel für einzelne Jahre wer- den mit Abschluss einer Finanzierungsvereinbarung zum jeweiligen Vorhaben zwischen dem Bund und den Eisen- bahninfrastrukturunternehmen vertraglich vereinbart. Unter Berücksichtigung des Bauablaufs werden die Kos- ten jährlich von den Eisenbahninfrastrukturunternehmen fortgeschrieben und durch das Eisenbahn-Bundesamt geprüft. Gegebenenfalls erfolgt dann eine Anpassung des Finanzierungsvertrages. Der zweckentsprechende, wirtschaftliche und sparsame Einsatz von Bundesmitteln wird durch das Eisenbahn-Bundesamt im Rahmen der Verwendungsprüfung überwacht. Anlage 11 Antwort des Parl. Staatssekretärs Michael Müller auf die Fragen der Abgeordneten Undine Kurth (Quedlinburg) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/5372, Fragen 27 und 28): Wie ist die Position der Bundesregierung und der Europäi- schen Union auf der 14. Konferenz des Washingtoner Arten- schutzübereinkommens (WA, 3. bis 15. Juni 2007 in Den Haag) zu den Anträgen verschiedener afrikanischer Staaten Z s d 1 g d g a w t H s E i V d k N s z m o s v l m d h a z w t p E W g d Z r E s ß l h d V t D (C (D (Botsuana, Botsuana und Namibia sowie Kenia und Mali) zum Thema Elfenbeinhandel, und welche konkreten Initiati- ven planen die Bundesregierung und die Europäische Union zur weiteren Eindämmung von illegalem Elfenbeinhandel und Wilderei? Welche konkreten Nachweise liegen der Bundesregierung vor, dass die Einnahmen aus einem bereits 1999 erfolgten Verkauf von 50 Tonnen Elfenbein tatsächlich in den Schutz von Elefanten investiert wurden, was von der 12. WA-Konfe- renz als Grundvoraussetzung für den Verkauf festgelegt wor- den war, und was sind die Ergebnisse dieser Schutzvorhaben? u Frage 27: Gemeinsam mit den Mitgliedstaaten der Europäi- chen Union ist die Bundesregierung der Auffassung, ass die Position zu den Elfenbeinanträgen für die 4. Vertragsstaatenkonferenz nur unter Berücksichti- ung der Haltung aller Ursprungsstaaten festgelegt wer- en kann. Die Gemeinschaft wird daher zunächst die Er- ebnisse des African Elephant Dialogue Meetings bwarten, bevor die abschließende Haltung festgelegt ird. Dieses Treffen, das von Deutschland finanziell un- erstützt wurde, findet am 30. und 31. Mai 2007 in Den aag statt. Die bisherigen Beratungen in der Europäi- chen Union haben gezeigt, dass die Mitgliedstaaten der uropäischen Union die Wiederaufnahme eines kontinu- erlichen Elfenbeinhandels nicht für sachgerecht halten. ielmehr müsse zunächst abgewartet werden, ob der von er 12. Vertragsstaatenkonferenz erlaubte Einmalver- auf von regierungseigenem Elfenbein aus Südafrika, amibia und Botsuana stattfinden wird. Anschließend ei sorgfältig zu beobachten, ob es durch diesen Transfer u einem Wiederanstieg der Wilderei auf Elefanten kom- en wird. Welcher Zeitaum für diese Phase der Be- bachtung erforderlich ist, kann derzeit noch nicht abge- ehen werden. Die Bundesregierung teilt die Auffassung on Kenia und Mali, dass die Regulierung der regiona- en und lokalen Elfenbeinmärkte ein wesentliches Ele- ent zur Bekämpfung der Wilderei auf Elefanten und es illegalen Handels mit Elfenbein ist. Sie begrüßt da- er den Vorschlag, den African Elephant Action Plan zu ktualisieren und dessen Implementierung weiter voran- ubringen. Die Europäische Kommission leistet einen esentlichen finanziellen Beitrag zum Betrieb der Da- enbank „MIKE“ (Monitoring of Illegal Killing of Ele- hants). Diese Datensammlung, in der illegal getötete lefanten erfasst werden, ermöglicht Aussagen über die ilderei und ist daher eine wichtige Entscheidungs- rundlage dafür, ob weitere Maßnahmen getroffen wer- en müssen. u Frage 28: Gemäß den Beschlüssen der 10. Vertragsstaatenkonfe- enz sollen die Erlöse des sogenannten experimentellen inmalverkaufs von Elfenbein aus staatlichen Lagerbe- tänden nach Japan im Jahr 1999 in einen Fonds einflie- en, aus dem Naturschutzmaßnahmen in den Ursprungs- ändern finanziert werden sollten. Das CITES-Sekretariat atte der 11. Vertragsstaatenkonferenz einen Bericht über ie Abwicklung des Elfenbeinverkaufs von 1999 und die erwendung der in der damaligen Versteigerung erziel- en Erlöse von circa 5 Millionen US-Dollar vorgelegt. as Sekretariat bestätigte darin den ordnungsgemäßen Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 99. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 23. Mai 2007 10123 (A) (C) (B) ) Eingang der Gelder auf Konten der Naturschutzverwal- tung und deren rechtliche Festlegung für Naturschutz Anlage 13 und Entwicklungsprojekte zugunsten von Elefanten in Botsuana, Namibia und Simbabwe gemäß Entscheidung Nr. 10.1 der 10. Vertragsstaatenkonferenz. Anlage 12 Antwort des Parl. Staatssekretärs Michael Müller auf die Fragen der Abgeordneten Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/5372, Fragen 29 und 30): Wie planen die Bundesregierung und die Europäische Union auf der 14. Konferenz des Washingtoner Artenschutz- übereinkommens gegen den illegalen Elfenbeinexport aus Re- gierungsbeständen Simbabwes vorzugehen und Namibia dazu zu bringen, die vereinbarten Handelskontrollen von Elfenbein möglichst schnell umzusetzen? Wie ist die Position der Bundesregierung und der Europäi- schen Union auf der 14. Konferenz des Washingtoner Arten- schutzübereinkommens zu dem Antrag von Uganda, die Aus- fuhr von Leoparden durch ausländische Trophäenjäger freizugeben, ohne dass wissenschaftliche Bestandszahlen aus diesen Ländern vorliegen, und werden die Bundesregierung und die Europäische Union diesen Antrag ablehnen? Zu Frage 29: Die Bundesregierung ist der Auffassung, dass die vor- gelegten Informationen nicht ausreichen, um der von Uganda beantragten Herunterstufung der Leoparden- population zuzustimmen. Die Mitgliedstaaten der Euro- päischen Gemeinschaft werden den Antrag daher ableh- nen. Zu Frage 30: Zusammen mit den Mitgliedstaaten der Europäischen Union ist die Bundesregierung der Auffassung, dass die Position zu den Elefantenanträgen für die 14. Vertrags- staatenkonferenz nur unter Berücksichtigung der Hal- tung aller Ursprungsstaaten festgelegt werden kann. Die Gemeinschaft wird daher zunächst die Ergebnisse des African Elephant Dialogue Meetings abwarten, bevor die abschließende Haltung zu dem Antrag Kenias und Malis, den Handel mit verarbeiteten Gegenständen aus Namibia und Simbabwe zu beenden, festgelegt wird. Dieses Treffen, das von Deutschland finanziell unter- stützt wurde, findet am 30. und 31. Mai 2007 in Den Haag statt. Derzeit nutzt weder Simbabwe die auf der 10. Vertragsstaatenkonferenz vereinbarten Regelungen für Elfenbeinkleinteile, noch hat Namibia die Beschlüsse der 12. Vertragsstaatenkonferenz für traditionelle Elfen- beinschnitzereien (sogenannte Ekipas) umgesetzt. Beide Vertragsstaaten behandeln diese Gegenstände nach den Regeln für Anhang I, erteilen also Ausfuhrgenehmigun- gen. Zusätzlich ist für den Import in die EU eine Einfuhrgenehmigung erforderlich. Die Bundesregierung ist daher nicht der Auffassung, dass eine Änderung der geltenden Rechtslage erforderlich ist. d A G e K l A d A G s l a L f s P n F w k s m m b v S i n z b g s (D Antwort es Parl. Staatssekretärs Gerd Andres auf die Frage der bgeordneten Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/DIE RÜNEN) (Drucksache 16/5372, Frage 31): Wie viele Unterstützungserklärungen der Kampagne „Poli- tik für gute Arbeit – Deutschland braucht Mindestlöhne“ sind der Bundesregierung bisher überreicht worden, und sind die Initiatoren der Kampagne bereits persönlich mit ihrem Anlie- gen bei der Bundesregierung, beispielsweise bei dem fachlich zuständigen Bundesminister für Arbeit und Soziales, Franz Müntefering, der ja zugleich zu den Erstunterzeichnern der Initiative gehört, vorstellig geworden? Der Bundesregierung sind weder Unterstützungs- rklärungen überreicht worden, noch sind Initiatoren der ampagne beim Bundesminister für Arbeit und Sozia- es, Franz Müntefering, vorstellig geworden. nlage 14 Antwort es Parl. Staatssekretärs Gerd Andres auf die Fragen des bgeordneten Markus Kurth (BÜNDNIS 90/DIE RÜNEN) (Drucksache 16/5372, Fragen 32 und 33): Warum hat die Bundesregierung das Kriterium des „Zu- gangs“ im Sinne einer umfassenden Barrierefreiheit für Men- schen mit Behinderungen nicht in den „Nationalen Strategi- schen Rahmenplan für den Einsatz der EU-Strukturfonds in der Bundesrepublik Deutschland 2007 bis 2013“ aufgenom- men? Wie möchte die Bundesregierung der im „Nationalen Stra- tegiebericht Sozialschutz und soziale Eingliederung“ des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales betonten gesell- schaftlichen Teilhabe von Menschen mit Behinderungen nachkommen, wenn die Anforderungen des Zugangs im Sinne einer umfassenden Barrierefreiheit nicht auch explizit im Nationalen Strategischen Rahmenplan genannt werden? Der Nationale Strategische Rahmenplan für den Ein- atz der Strukturfonds in der Bundesrepublik Deutsch- and 2007 bis 2013 (NSRP) ist das Dachdokument für lle 36 Operationellen Programme des Bundes und der änder. Er beschreibt die mit den Strukturfonds ver- olgte Strategie für Deutschland. Diese wird dann ent- prechend der regionalen Bedarfs in den Operationellen rogrammen weiter präzisiert. Im NSRP geht es noch icht um Auswahlkriterien für Projekte. Auch für andere örderbereiche sind im NSRP noch keine Projektaus- ahlkriterien genannt. Die Strukturfondsverordnungen ennen den Begriff der Barrierefreiheit nicht. Jedoch ieht die EU-Verordnung (1083/2006/EG) über allge- eine Bestimmungen zu den Strukturfonds den diskri- inierungsfreien Zugang zu den Förderungen auch für ehinderte Menschen vor. Die gesellschaftliche Teilhabe on behinderten Menschen ist ausdrücklich im ESF- chwerpunkt „Beschäftigung und soziale Integration“ m NSRP als Förderoption genannt. Insofern gibt es kei- en Widerspruch zum „Nationalen Strategiebericht So- ialschutz und soziale Eingliederung“, im Gegenteil, eide Dokumente ergänzen sich. Das ESF-Bundespro- ramm bezieht sich an diesem Punkt auf den Sozial- chutzbericht. 91, 1 0, T 99. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 23. Mai 2007 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4 Anlage 5 Anlage 6 Anlage 7 Anlage 8 Anlage 9 Anlage 10 Anlage 11 Anlage 12 Anlage 13 Anlage 14
Gesamtes Protokol
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1609900000

Die Sitzung ist eröffnet.

Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich begrüße Sie alle
sehr herzlich zu unseren heutigen Beratungen.

Ich rufe den Tagesordnungspunkt 1 auf:

Erste Beratung des von der Bundesregierung ein-
gebrachten Entwurfs eines Unternehmensteuer-
reformgesetzes 2008
– Drucksache 16/5377 –
Überweisungsvorschlag:
Finanzausschuss (f)

Rechtsausschuss
Ausschuss für Wirtschaft und Technologie
Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und
Verbraucherschutz
Ausschuss für Arbeit und Soziales
Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung
Ausschuss für Bildung, Forschung und
Technikfolgenabschätzung
Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union
Haushaltsausschuss mitberatend und gemäß § 96 GO

Eine Aussprache dazu ist heute nicht vorgesehen. Da-
mit kommen wir gleich zur Überweisung. Interfraktio-
nell wird die Überweisung des Gesetzentwurfs auf
Drucksache 16/5377 an die in der Tagesordnung aufge-
führten Ausschüsse vorgeschlagen. Sind Sie damit ein-

s
s
m

w
2
l
R
D
e
s
t
d
s
N
D
L
m

s
n
M
w
v
S

Redet
verstanden? – Ich sehe, das ist der Fall. Dann ist die
Überweisung so beschlossen.

Ich rufe den Tagesordnungspunkt 2 auf:

Befragung der Bundesregierung
Die Bundesregierung hat als Thema der heutigen Ka-

binettsitzung mitgeteilt: Gesetzentwurf zur Moderni-
sierung des GmbH-Rechts und zur Bekämpfung von
Missbräuchen.

Das Wort für den einleitenden fünfminütigen Bericht
hat die Bundesministerin der Justiz, Brigitte Zypries.

Brigitte Zypries, Bundesministerin der Ju
Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten K

und Kollegen! Es gibt circa 1 Million G
Deutschland. GmbHs sind Gesellschaften

(C (D ung n 23. Mai 2007 0 Uhr chränkter Haftung. Das heißt, der Chef haftet nicht mit einem gesamten Vermögen, sondern nur mit dem Verögen, das Teil der GmbH ist. Das GmbH-Gesetz ist seit 1892 nicht mehr reformiert orden. Dieses Gesetz hat also sehr lange, bis ins 1. Jahrhundert, Bestand. Nun müssen wir aber feststelen, dass es in anderen Staaten, insbesondere in England, echtsformen gibt, die für Unternehmensgründer in eutschland attraktiver zu sein scheinen, namentlich die nglische Limited. Das ist eine Gesellschaft, die man ehr einfach gründen kann. Man braucht dazu kein Kapial. Man beantragt sie und hat innerhalb von 24 Stunden ie Zulassung. Viele, die in Deutschland eine solche Geellschaft gründen wollen, erkennen aber nicht, dass die achteile der Limited erst später zum Tragen kommen: ie Rechnungslegung muss auf Englisch sein und in ondon eingereicht werden. Das ist für viele Unterneher sehr schwierig, weil sie das nicht beherrschen. Wir haben uns gedacht: Wir müssen die psychologiche Barriere, die teilweise besteht, um die GmbH anzuehmen, aufheben und die GmbH für den deutschen ittelstand wieder attraktiver machen. Deshalb haben ir im Kabinett heute eine Reform beschlossen. Es ist orgesehen, dass man künftig nicht mehr 25 000 Euro tartkapital braucht, sondern nur noch 10 000 Euro. Es ext ist ferner vorgesehen, die verwaltungsrechtlichen Genehmigungsverfahren – wenn man beispielsweise eine Gaststätte eröffnen will, muss man ein Gesundheitszeugnis beiholen – parallel laufen zu lassen. Man könnte dann an einem Tag parallel die GmbH und das Gesundheitszeugnis beantragen. Das geht schneller, als wenn man es nacheinander beantragen muss. Im Moment ist es so, dass man erst einmal das Gesundheitszeugnis besorgen muss und die GmbH erst dann eintragen lassen kann. Wir haben auch beschlossen, dass es künftig eine sogenannte Mustersatzung geben soll, die wir mit dem Gesetz veröffentlichen werden. Jeder kann sie foto Daten eintragen und muss dann nur schriften beglaubigen lassen. Es bedarf r generellen Beratung und Beurkundung r. Selbstverständlich kann der Notar die stiz: olleginnen mbHs in mit be kopieren, seine noch die Unter nicht mehr eine durch den Nota Bundesministerin Brigitte Zypries Unterschriften weiterhin beurkunden, aber man kann auch nur beglaubigen lassen. Das sind enorme Erleichterungen. Für Unternehmensgründer wird es deshalb sehr viel einfacher. Wir haben parallel dazu einen Gedanken des Abgeordneten Gehb aufgegriffen; er ist freundlicherweise gerade anwesend. Wir sehen eine Unternehmergesellschaft, die haftungsbeschränkt ist, vor. Das ist nichts anderes als eine weitere Einstiegsform der GmbH für solche Gründer, die keine 10 000 Euro aufbringen können oder wollen. Das heißt, sie können die GmbH künftig sozusagen mit gar nichts gründen, aber sie müssen sich im Gegenzug verpflichten, 25 Prozent ihres Gewinns in eine Rücklage einzustellen. Ansonsten bleibt es dabei, dass es eine ganz normale GmbH ist mit derselben Haftung der Geschäftsführer, mit derselben Satzungspflicht, mit derselben Registerpflicht und mit derselben Steuerpflicht. Da ändert sich nichts. Wir waren davon ausgegangen, dass ungefähr 10 000 Euro die Summe ist, die jeder, der ein kleines Unternehmen gründen will, braucht. Denn selbst wenn man ein Dienstleistungsunternehmen gründet, braucht man Geld für einen Computer, ein Telefon, einen Anrufbeantworter, und meistens braucht man auch ein Auto. Das heißt, bestimmte Grundkosten fallen an. Das Gründungskapital der GmbH, die 10 000 Euro, kann dafür verwandt werden. Wir haben uns den Vorschlägen des Kollegen Gehb nicht verschlossen. Es mag ja sein, dass es Gründer gibt, die so gut wie gar kein Geld brauchen, weil sie zum Beispiel zu Hause nur vom Telefon aus arbeiten. Da kann man sich die eine oder andere Möglichkeit vorstellen. Deswegen haben wir gesagt: Das machen wir parallel. Durch das Ansparen von 25 Prozent des Gewinns jedes Jahres wird sich die „Unternehmergesellschaft haftungsbeschränkt“ – so haben wir sie genannt – zu einer GmbH entwickeln. Sie kann dann ohne Probleme umfirmiert werden. Wir werden die Kapitalaufbringung und die Kapitalerhaltung der GmbH optimieren bzw. erweitern. Als Stichwort will ich nur das sogenannte Cash Pooling nennen. Das heißt, wenn eine Holding mehrere GmbHs hat, ist es künftig zulässig, dass man alles – die Aktiva und die Passiva – gegeneinander aufrechnet. Wir haben neue Vorschläge zur sogenannten verdeckten Sacheinlage gemacht. Das heißt, die Problematik, dass man Auto und Geld im Grunde gegeneinander austauscht, ist neu geregelt. Es gibt weitere Vorschriften über die sogenannten Bestattungsfälle, die Pleiten verhindern sollen. Da haben wir Defizite, die schon länger bekannt sind, aufgegriffen und einer Regelung zugeführt. Ich denke, damit können wir zufrieden sein. Der Gesetzentwurf ist mit den Bundesländern abgestimmt. Er ist auch mit den Verbänden abgestimmt und hat allenthalben eine große Resonanz gefunden. Wir werden jetzt noch über den zuletzt eingebrachten Vorschlag zur „Unternehmergesellschaft haftungsbeschränkt“ in den Anhörungen diskutieren müssen. Aber ich denke, auch dabei wird es keine großen Probleme geben. Die Bundesregierung geht davon aus, dass der Gesetzent w t g d s W k J g m G g f d f v d t a b d i d k H n d w e l S l l D w w l D d g g (C (D urf verabschiedet wird und das Gesetz Anfang nächsen Jahres in Kraft treten kann. Vielen Dank, Frau Minister. – Ich bitte, zunächst Fra en zu diesem Themenbereich zu stellen. Frau Dyckmans, bitte sehr. Frau Ministerin, zunächst freuen wir uns sehr, dass er Gesetzentwurf nun endlich vorliegt. Es wird schon ehr lange über die Reform des GmbH-Rechts debattiert. ir haben auch viel über die Absenkung des Mindestapitals diskutiert. Wie Sie wissen, hat der Deutsche uristentag die Senkung der Höhe des Stammkapitals abelehnt. In dieser Diskussion wurde aber immer arguentiert, dass diese Senkung notwendig sei, um die mbH auf europäischer Ebene insbesondere im Verleich zur Limited, die Sie erwähnt haben, wettbewerbsähiger zu machen. In Ihrem Gesetzentwurf ist die Möglichkeit der Grünung einer Mini-GmbH – so wird die von Ihnen geschafene Variante schlagwortartig in der Presse bezeichnet – orgesehen, für deren Gründung überhaupt kein Minestkapital benötigt wird. Vor dem Hintergrund der jurisischen und der wissenschaftlichen Diskussion hätte man ber die Seriositätsschwelle in Höhe von 25 000 Euro eibehalten können, wenn man schon die Möglichkeit er Schaffung einer Mini-GmbH eröffnet. Mich würde nteressieren: Wieso sind Sie dabei geblieben, die Höhe es Mindestkapitals zu senken? Frau Abgeordnete, darüber haben wir ausführlich dis utiert. Letztlich waren wir der Auffassung, dass im inblick auf den Gläubigerschutz weder 10 000 Euro och 25 000 Euro ausreichend sind. Selbst eine GmbH, ie mit einem Stammkapital von 25 000 Euro gegründet ird, kann die Forderungen gegen sie im Zweifel nicht rfüllen. Der Schutz der Gläubiger ist durch diese Regeung so oder so nicht zu gewährleisten. Wir haben uns dafür entschieden, die Höhe des tammkapitals auf 10 000 Euro zu senken. Das ermög icht uns, eine ganz bestimmte Gruppe von Mittelständern, die sich selbstständig machen wollen, zu erfassen. abei ist es geblieben. Der andere Vorschlag, den Sie erähnt haben, ist unabhängig davon hinzugekommen. Herr Kollege Grosse-Brömer, bitte. Herzlichen Dank, Frau Präsidentin. – Frau Ministerin, ir alle, die wir Jura studiert haben, haben einmal geernt, dass Formvorschriften wichtige Funktionen haben. as gilt nicht nur für die Schriftform. Auch dadurch, ass an gewissen Rechtsvorgängen ein Notar zu beteilien ist, soll sichergestellt werden, dass die Beteiligten eschützt und aufgeklärt werden. Michael Grosse-Brömer Vorhin habe ich gehört, dass die Beteiligung eines Notars bei zukünftigen GmbH-Gründungen weithin überflüssig werden soll. Selbst die erforderlichen Beglaubigungen müsste man, wenn ich Ihre Eingangsworte richtig verstanden habe, nicht mehr bei einem Notar vornehmen lassen. Meine erste Frage ist: Wo sollen Beglaubigungen in Zukunft durchgeführt werden, etwa bei der Gemeinde? Meine zweite Frage lautet: Können Sie meine Bedenken dahin gehend teilen, dass der Verzicht auf die notarielle Beurkundung unter Umständen bestimmte Nachteile haben könnte bzw. dass sich der Verzicht auf die dem Notar auferlegten Mitteilungspflichten – Stichwort: Geldwäschegesetz – künftig auch für die öffentliche Hand als nachteilig erweisen könnte? Denn wenn man auf notarielle Beurkundung verzichten würde, dann würde zum Beispiel niemand mehr bemerken, dass das zur Gründung einer GmbH benötigte Stammkapital vielleicht aus Ecuador überwiesen wird. Teilen Sie meine Auffassung, dass der vollständige Verzicht auf Beteiligung eines Notars eventuell mangelnde Rechtsberatung zur Folge haben könnte, was vielleicht sogar zu einer verstärkten Inanspruchnahme der Gerichte führen würde, und dass durch den Wegfall der Mitteilungspflichten bei der Gründung einer GmbH zu viele Nachteile entstehen würden, die es nicht rechtfertigen, die Notwendigkeit der notariellen Beurkundung zu streichen? Herr Abgeordneter, in Ihrer Frage kommt zum Aus druck, dass Sie dem Wegfall der Pflicht zur Beurkundung durch einen Notar sehr skeptisch gegenüberstehen. Diese Einschätzung teilt übrigens auch der Deutsche Notarverein. Wir haben im Zuge unserer Bemühungen das Ziel verfolgt, GmbH-Gründungen einfacher, schneller und unkomplizierter zu gestalten. Daher ist der Wegfall der Pflicht zur notariellen Beurkundung in unserem Gesetzentwurf nur bei der Gründung bestimmter GmbHs vorgesehen. Das wird an gewisse Anforderungen geknüpft. Diese Regelung gilt nicht für jede GmbH, sondern nur für GmbHs mit höchstens drei Gesellschaftern. Es geht also um kleinere Betriebe. Ich sage ganz deutlich: Wir sprechen in diesem Zusammenhang nicht über die großen GmbHs in Deutschland. Es geht wirklich um kleine Neugründungen und um die Vorstellung, dass es dann einfacher ist und schneller geht. Wir haben eine Mustersatzung beigefügt, in der quasi nur der Name, der Sitz, der Gegenstand und das Stammkapital sowie die Vertretung abgefragt werden. Das würde reichen. Die Unterschriften können vor dem Notar und vor Konsularbeamten geleistet werden und – das vermute ich – zumindest in Hessen auch vor den Ortsgerichten, weil die ja auch beglaubigen dürfen. Da bin ich jetzt aber nicht hundertprozentig sicher. Insofern wird die meiste Arbeit nach wie vor beim Notar liegen. Ich kann nur sagen: Ich würde jedem, der eine GmbH gründen will, empfehlen, sich trotz der Mustersatzung v s B G m s d e d S i w G V 1 s b g r c d u l p g d – n w G N k l c m S D s a n s s d w n ß D w (C (D om Notar beraten zu lassen; denn wir wissen inzwichen, dass es vielfach auch Unverständnis gibt. Für die eteiligung der Notare gilt ebenso wie für die GmbHründung, dass viele Menschen, die sich selbstständig achen wollen, Vorstellungen unterliegen, die nicht real ind. Für meine Begriffe werden die Schwierigkeiten bei er Gründung einer GmbH im Verhältnis zur Gründung iner Limited völlig falsch eingeschätzt. Ich glaube, dass ie Limited als Rechtsform für eine Firma auf der trecke sehr viel problematischer ist. Das Gleiche gilt für die Notarkosten. Viele denken mmer, die Notare seien so teuer. Dabei ist bekannt – Sie issen es wahrscheinlich besser als ich –, dass die ebühren für eine einfache Beurkundung eines GmbHertrages mit 10 000 Euro Gegenstandswert 80 bis 00 Euro betragen. Deswegen kann ich eigentlich nur jedem, der sich elbstständig machen will, empfehlen, sich vom Notar eraten zu lassen, auch wenn wir jetzt die Möglichkeit eschaffen haben, es auch ohne Beratung zu tun. Mit Beatung durch den Notar ist man auf alle Fälle auf der siheren Seite, und zumindest ich werde auch Werbung afür machen. Es ist aber ein Unterschied, ob ich etwas empfehle nd Werbung dafür mache oder ob ich jemanden gesetzich verpflichte. Wir wollten eben keine gesetzliche Verflichtung, sondern wir haben den Bürgern die Freiheit elassen. Jeder ist für sich selbst verantwortlich und soll ann sehen, wie es geht. (Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Geldwäsche?)





(A) )


(B) )

Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1609900100
Mechthild Dyckmans (FDP):
Rede ID: ID1609900200
Brigitte Zypries (SPD):
Rede ID: ID1609900300
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1609900400
Michael Grosse-Brömer (CDU):
Rede ID: ID1609900500




(A) )


(B) )

Brigitte Zypries (SPD):
Rede ID: ID1609900600

Das Problem Geldwäsche sehe ich, ehrlich gesagt,
icht, weil ja alle GmbHs beim Register angemeldet
erden müssen. Bei der Anmeldung wird auch das
rundkapital angegeben. Ich wüsste nicht, weshalb der
otar eher etwas von Geldwäsche mitkriegen sollte. Es
ann ja höchstens ein vager Verdacht sein, weil viel-
eicht jemand mit dicken Autos vorfährt. Aber einen sol-
hen Verdacht kann er natürlich auch weiterhin melden.


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1609900700

Gibt es von Ihrer Seite weitere Fragen zu diesem The-

enbereich? – Herr Kollege Gehb.


Dr. Jürgen Gehb (CDU):
Rede ID: ID1609900800

Frau Ministerin, erst einmal herzlichen Dank, dass

ie mich als Spiritus Rector dieser Mini-GmbH sehen.
er Begriff allerdings tut mir in den Ohren weh, er hört

ich so geringschätzig an. Aber die Neuregelung ist ja
uch sehr abgespeckt. Glauben Sie, dass Sie mit der Auf-
ahme in den § 5 a und den sehr abgespeckten Voraus-
etzungen, die hier zu finden sind, tatsächlich eine wirk-
ame Abwehrwaffe gegenüber der Limited – sie ist ja
er Hauptgegner oder das Motiv für die Neuregelung ge-
esen – geschaffen haben, oder muss man da vielleicht
och mehr draufsatteln? Teilen Sie die zum Teil geäu-
erten Befürchtungen, die in zwei Richtungen gehen?
ie einen sagen: Jetzt laufen uns alle von der GmbH
eg. Die anderen sagen: Diese Gesellschaft ist so






(A) )



(B) )


Dr. Jürgen Gehb
unattraktiv, die wird gar keiner annehmen. Das ist das
Spannungsfeld. Ich weiß, dass das eine prognostische
Frage ist, aber wir werden ja auch noch eine Anhörung
durchführen. Mich interessiert jetzt nur einmal Ihre Ein-
schätzung.


Brigitte Zypries (SPD):
Rede ID: ID1609900900

Herr Abgeordneter, ich habe noch nie von einer Mini-

GmbH gesprochen, sondern ich spreche von der „Unter-
nehmergesellschaft – in Klammern: haftungsbe-
schränkt“. Das hat schon zu großen Lacherfolgen bei der
Pressekonferenz geführt. Dabei soll es auch bleiben.

Bei der Frage, wie wir die Annahme unseres verän-
derten GmbH-Rechts gerade gegenüber der Limited pro-
gnostizieren, haben wir alle gemeinsam eine Aufgabe,
und zwar auch gemeinsam mit den Industrie- und Han-
delskammern und den Handwerkskammern sowie mit
anderen Verbänden, die sich darüber Gedanken machen,
inzwischen auch mit den Vertretungen der freien Berufe.
Wir müssen deutlich machen, dass die Limited nur
scheinbar ein Vorteil für Neugründungen ist und dass die
Verpflichtung, Bilanzen auf Englisch in London vorzule-
gen, für viele kleine Unternehmen ein riesiges Problem
darstellt und auch kostenintensiv ist; denn sie müssen
dann ja jemanden haben, der diese Arbeit für sie macht,
und das kostet natürlich Geld. Deswegen kann man im
Grunde jedem deutlich machen – da sollten wir uns auch
überlegen, wie wir das werbewirksam mit den Industrie-
und Handelskammern und anderen verbreiten –, dass wir
sowohl mit dieser „Unternehmergesellschaft haftungsbe-
schränkt“ als auch mit den Vereinfachungen bei der
GmbH-Anmeldung im Übrigen nunmehr hinreichende
Alternativen zur Verfügung stellen können, damit jeder
in Deutschland die Firma, die er braucht, schnell grün-
den kann, um seinen Interessen und seinem Wirtschafts-
streben nachzugehen. Das muss – so sehe ich das we-
nigstens – vor allen Dingen durch eine entsprechende
Werbung vermittelt werden. Ich hoffe, dass uns das ge-
lingt.

Ich sage es einmal so: Es gab in der Vergangenheit
eine Vielzahl an Aufsätzen, in denen sich die Verfasser
Gedanken darüber gemacht haben, wie viele Limiteds
wir in Deutschland haben und ob eine Limited nicht
doch besser ist. Ich glaube, wir müssen langsam dazu
übergehen, die Autoren zu bitten, auch darüber zu
schreiben, wie viele Limiteds in England bereits automa-
tisch gelöscht werden, weil die Leute es nicht schaffen,
ihre Bilanzen rechtzeitig vorzulegen, und welche Nach-
teile daraus entstehen, damit diese andere Debatte in
Deutschland endlich auch öffentlich und nicht mehr hin-
ter verschlossenen Türen geführt wird.


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1609901000

Gibt es weitere Fragen zum Themenbereich GmbH-

Recht? – Nein. Ich sehe keine weiteren Wortmeldun-
gen.

Gibt es Ihrerseits Fragen zu anderen Themen der Ka-
binettssitzung? – Auch das ist nicht der Fall. Damit ist
die Befragung hinsichtlich der in der Kabinettssitzung
behandelten Themen beendet.

r
b

b

S

m
u
F

d
d
C

D

d

F
d
n
F
k
s
B
D
1
g
r
S

l
w
n
M
t
D
s

A
u
F
g

(C (D Gibt es Ihrerseits sonstige Fragen an die Bundesregieung? – Ich sehe, dass auch das nicht der Fall ist. Damit eende ich die Befragung der Bundesregierung. Bis zum Beginn der Fragestunde um 13.35 Uhr unterreche ich die Sitzung. Liebe Kolleginnen und Kollegen, die unterbrochene itzung ist wiedereröffnet. Ich rufe den Tagesordnungspunkt 3 auf: Fragestunde – Drucksachen 16/5372, 16/5399 – Zu Beginn unserer Fragestunde rufe ich zunächst geäß Nr. 10 Abs. 2 der Richtlinien für die Fragestunde nd für die schriftlichen Einzelfragen die dringlichen ragen auf Drucksache 16/5399 auf. Wir kommen damit zum Geschäftsbereich des Bunesministeriums der Verteidigung. Zur Beantwortung er Fragen steht Herr Parlamentarischer Staatssekretär hristian Schmidt zur Verfügung. Ich rufe die dringliche Frage 1 der Kollegin r. Dagmar Enkelmann auf: Welche Konsequenzen zieht die Bundesregierung aus dem verheerenden Selbstmordattentat auf die Bundeswehr am 19. Mai 2007 in der afghanischen Stadt Kunduz? Herr Staatssekretär, bitte. C Frau Präsidentin! Sehr geehrte Frau Kollegin, Ihre rage beantworte ich wie folgt: Zuerst möchte ich an ieser Stelle nochmals unserer Trauer um die Verstorbeen und unserem tiefen Mitgefühl mit den Familien und reunden der Toten Ausdruck verleihen. Unsere Gedanen gelten aber auch den bei diesem hinterhältigen Anchlag verletzten deutschen Soldaten und afghanischen ürgern. Die sterblichen Überreste werden heute nach eutschland überführt. Wir werden heute Abend um 9.30 Uhr in Köln eine Trauerfeier mit den Angehörien, den Vorgesetzten sowie Vertretern der Bundesregieung und der Länder, in denen die zu Tode gekommenen oldaten ihren Dienstsitz hatten, begehen. Die bei diesem feigen Anschlag getöteten und veretzten Angehörigen der Bundeswehr leisteten – ebenso ie alle weiteren in Afghanistan eingesetzten Soldatinen und Soldaten sowie die zivilen Mitarbeiterinnen und itarbeiter der verschiedensten Ressorts und Organisa ionen – mit Risiko für Leib und Leben einen wichtigen ienst zur Stabilisierung und Friedenssicherung in die em Land. Sie fragen nun nach den Konsequenzen aus diesem ttentat. Wir haben vor Ort alle Maßnahmen getroffen, m weiterhin den Schutz bestmöglich zu gewährleisten. ahrten außerhalb des Lagers werden grundsätzlich in eschützten Fahrzeugen durchgeführt. Fahrtwege und Parl. Staatssekretär Christian Schmidt -zeiten werden fortlaufend geändert und angepasst, um keine Indizien über die eigene Absicht zu geben. Dies wurde im Übrigen schon vor dem Anschlag durchgeführt. Wie Sie wissen, ermittelt die Generalbundesanwältin. Parallel dazu führt das Bundesministerium der Verteidigung eine eingehende eigene Untersuchung durch. Daher kann ich zu weiteren sich daraus ergebenden Konsequenzen für die in Afghanistan eingesetzten Soldaten am heutigen Tage, an dem wir in wenigen Stunden der getöteten deutschen Angehörigen der Bundeswehrverwaltung in einem Trauergottesdienst gedenken, verständlicherweise nicht mehr ausführen. Zur Befindlichkeit ihrer Kameradinnen und Kameraden in Afghanistan kann ich sagen, dass es ein angespanntes, aber der Situation angemessenes und von der Entschlossenheit zur Fortführung des Dienstes geprägtes Klima gibt. Das konnte gestern der Bundesminister des Auswärtigen wahrnehmen. Wir halten Äußerungen von Mitgliedern dieses Hauses, namentlich des Fraktionsvorsitzenden der Linkspartei, Oskar Lafontaine, der den Dienst der Soldaten der Bundeswehr in Afghanistan in die Nähe von Terrorismus gesetzt hat, im Hinblick auf die Soldatinnen und Soldaten, die ihren Dienst völlig korrekt und engagiert leisten, für inakzeptabel und eine unzumutbare Position. Es wäre sicherlich hilfreich, wenn sich der genannte Kollege zu einer förmlichen Entschuldigung gegenüber den Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr durchringen könnte. Fest steht, dass ein Verzicht auf die Hilfe für das afghanische Volk beim Wiederaufbau seines Landes auch unter Einsatz der Bundeswehr eine völlig falsche Konsequenz wäre, die den Terrorismus ermutigen würde. Frau Kollegin, haben Sie eine Nachfrage? Ja. Bitte sehr. Danke, Frau Präsidentin. – Herr Staatssekretär, zu nächst einmal möchte ich sagen, dass meine Fraktion das Mitgefühl mit den Angehörigen teilt. Es werden selbstverständlich auch Kollegen meiner Fraktion heute Abend an der Trauerfeier teilnehmen. Aufgrund der deutlichen Zunahme von Selbstmordattentaten in Afghanistan stellt man sich nicht nur in der Bundesrepublik die Frage, ob der Einsatz tatsächlich gerechtfertigt ist. Es gibt unter anderem den Rückzug kanadischer Truppen, Frankreich hat angekündigt, Soldaten zurückzuziehen, und in Großbritannien gibt es ähnliche Überlegungen. Auch der Chef des Bundeswehrverbandes hat eine radikale Änderung der Gesamtstrategie von der Bundesregierung gefordert. Bringt das nicht auch die Bundesregierung dazu, über diesen Einsatz neu nachzudenken? Ich habe noch eine zweite Frage, Frau Vizepräsidentin. t J S d c v r b d d k m m g ü s r b m i d g t s A u o H S a n s L w l s h l d z t u Z d (C (D Wenn Sie die gleich anschließen und der Staatssekre är einverstanden ist, bitte. Der Generalsekretär der Welthungerhilfe, Hans oachim Preuß, hat in einem Interview ebenfalls einen trategiewechsel gefordert. Er sagte: Mit Militär wird ieses Land nicht zu befrieden sein. – Das heißt, friedlihe Aufbauhilfe wird letzten Endes durch den Einsatz on Militär behindert. Ist nicht auch hier die Bundesegierung gefordert, im Interesse einer friedlichen Aufauhilfe in Afghanistan ihre Strategie zu überdenken? C Frau Kollegin, Sie fragen nach den Konsequenzen aus en Ankündigungen anderer Staaten. Von solchen Anündigungen oder Entscheidungen anderer Staaten ist ir nichts bekannt. Ganz im Gegenteil ist die Zusamenarbeit mit den Staaten, die Sie genannt haben, sehr ut. Wir sind uns mit diesen Ländern – wir befinden uns brigens im Rahmen von ISAF nicht in einer kriegerichen Auseinandersetzung, sondern in einer Stabilisieungsaktion, die wir zur Unterstützung des zivilen Aufaus leisten – in dieser Frage einig. Zur Aufforderung des Bundeswehrverbandes, naentlich von Herrn Oberst Gertz, zum Strategiewechsel st zu sagen, dass der Strategiewechsel spätestens seit em Gipfel in Riga stattgefunden hat, und zwar nicht anz ohne Zutun der Bundesregierung, die am 13. Sepember letzten Jahres ihr Afghanistankonzept verabchiedet hat. Dieses umfasst nicht nur militärische spekte, sondern auch entwicklungspolitische Fragen nd Fragen der Zusammenarbeit mit Nichtregierungsrganisationen. In dem ausführlichen Bericht, der dem ause vorliegt, wird sehr deutlich gemacht, dass wir auf tabilisierung im militärischen Bereich setzen. Das ist ber nur ein Schritt auf dem Wege dahin, dass die afghaische Seite langfristig die Fähigkeit erwirbt, sich eigentändig und mit zivilen Mitteln um die Situation in ihrem ande zu kümmern. Insofern ist die Strategie, die angeandt wird, genau diejenige, deren Umsetzung öffent ich gefordert wird. Könnten Sie mir ein Stichwort zu Ihrer zweiten Frage agen? Die zweite Frage betraf den Generalsekretär der Welt ungerhilfe, der kritisiert hat, dass die militärische Beteiigung die friedliche Aufbauhilfe nicht unterstützt. C Es ergibt sich zwangsläufig ein Spannungsverhältnis wischen den Tätigkeiten der Nichtregierungsorganisaionen im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit nd der Stabilisierungsaktion des Militärs. Dies wird im uständigkeitsbereich der Bundeswehr im Norden und arüber hinaus berücksichtigt. Parl. Staatssekretär Christian Schmidt Ich will an einem Beispiel deutlich machen, dass beides ineinandergreifen muss. Wir – damit meine ich ISAF – haben im Rahmen einer infrastrukturellen Stabilisierung den Erhalt, den Ausbau und die Nutzbarmachung eines Staudamms im mittleren Afghanistan nur dadurch erfolgreich bewerkstelligen können, dass es gelungen ist, gegnerische militärische Kräfte, namentlich Angehörige der Taliban, davon abzuhalten, diese Infrastruktur zu zerstören. Ohne eine solche Infrastruktur wären allerdings – zum Beispiel im Hinblick auf Drogenbekämpfung – keine alternativen Erwerbsmöglichkeiten gegeben. Das müsste nachvollziehbar machen, dass zwar die Sichtweise unterschiedlich sein mag, dass aber das Zusammenspiel von zivilen und militärischen Elementen der Stabilisierung in der gegenwärtigen Lage Afghanistans völlig unverzichtbar ist. Eine weitere Zusatzfrage? – Herr Kollege Gehrcke, bitte. Herr Staatssekretär, ich weiß sehr genau, dass der Zeitpunkt einer tieferen politischen Erörterung außerordentlich schwierig ist. Ich nutze mein Fragerecht, um klarzustellen, dass kein Mitglied dieses Hauses und meiner Fraktion unsere politischen Differenzen – auch in Bezug auf Afghanistan – auf dem Rücken von Soldatinnen und Soldaten austragen will. Ich bin mir sicher, dass das Haus eine geeignete Möglichkeit, zu kondolieren, noch in dieser Woche suchen sollte. Ich erlaube mir, diese Anregung zu geben. Meine Frage bezieht sich auf die politischen Differenzen. Ist es nicht notwendig, jetzt endlich darüber nachzudenken, ob der Bündnisfall nach Art. 5 des Nordatlantikvertrages – er besteht seit 2001 – aufgehoben werden sollte, um von der Vorgabe „Krieg gegen den Terror“ – das wird ja betont – Abstand zu nehmen und um zu einer anderen Politik zu kommen? C Herr Kollege Gehrcke, ich darf Ihren Hinweis aufnehmen: Zuallererst möchte ich mich im Namen des Bundesministeriums der Verteidigung bei all den Kolleginnen und Kollegen bedanken, die es heute auf sich nehmen, nach Köln zu reisen, um dort den Verstorbenen und ihren Angehörigen ihre Referenz zu erweisen. Ihre Frage zielt auf die OEF, auf die Operation Enduring Freedom. Diese Operation ist nicht nur auf Afghanistan konzentriert; vielmehr wird sie auch am Horn von Afrika seeseitig durchgeführt. Sie ist dem Kampf gegen den Terror und die ihn tragenden Organisationen gewidmet. Was Afghanistan betrifft, wird es darum gehen, dass das Zusammenspiel der beiden Operationen ISAF und OEF auch in Zukunft mit einer gewissen Trennschärfe notwendig sein wird. Die Zielsetzung muss natürlich sein, diese militärischen Operationen zu beenden, wenn d n w t s B C B w d m D P I d ß d ü D S G g a g h d s z t G S s d h A n (C (D er Auftrag erfüllt ist. Gegenwärtig sehe ich das noch icht als gegeben an. Herr Staatssekretär, ich danke Ihnen für die Beant ortung dieser Fragen. Ich rufe nun den Geschäftsbereich des Bundesminiseriums des Innern auf. Zur Beantwortung der Fragen teht Herr Parlamentarischer Staatssekretär Dr. Christoph ergner zur Verfügung. Ich rufe die dringliche Frage 2 des Kollegen Hanshristian Ströbele auf: Wie wird die Bundesregierung bei den bevorstehenden Protesten gegen den G-8-Gipfel in Heiligendamm angesichts der großräumigen Versammlungsverbote rund um den Tagungsort sowie der angekündigten und bundesweit bereits durchgeführten Vorkontrollen von Gipfelkritikern sicherstellen, dass die politische Richtlinienkompetenz der Bundeskanzlerin beachtet wird, welche sich vergangenen Freitag laut Tagespresse in Samara gegenüber Präsident Wladimir Putin nachdrücklich zur Demonstrationsfreiheit – sie sei „besorgt, wenn jemand gar nichts gemacht hat, sondern nur auf dem Weg zu einer Demonstration ist“, dann dürften Behörden ihm keine „Schwierigkeiten bei der Anreise“ machen, sondern müssten Demonstrationen in einer am Tagungsort „sichtbaren Form“ zulassen – bekannt hat? D Herr Kollege Ströbele, Ihre beiden dringlichen Fragen idmen sich den bevorstehenden Protesten anlässlich es G-8-Gipfels in Heiligendamm, die Sie im Zusamenhang mit dem Bekenntnis der Bundeskanzlerin zur emonstrationsfreiheit gegenüber Präsident Wladimir utin bewertet wissen wollen. Ich beantworte Ihre erste dringliche Frage wie folgt: m Zusammenhang mit dem G-8-Gipfel in Heiligenamm wird es friedliche Demonstrationen mit einer groen Zahl von Teilnehmern geben. Es steht außer Frage, ass das Recht auf freie Meinungsäußerung und die Ausbung des Versammlungsrecht gewährleistet werden. ies ist im Übrigen auch ein vorrangiges Ziel aller icherheitsmaßnahmen anlässlich des bevorstehenden -8-Gipfels. Deutschland will und wird ein guter Gasteber sein, sowohl für die Teilnehmer des G-8-Gipfels ls auch für diejenigen, die ihren Protest friedlich vortraen werden. Schließlich wollen wir, dass über die Inalte des G-8-Gipfels gesprochen und auch kontrovers ebattiert wird. Die Bundesregierung setzt sich für Hilfen für Afrika owie für verstärkten Klimaschutz ein und wird die soiale Dimension der Globalisierung in Heiligendamm hematisieren. Diese Themen bewegen auch viele der ipfelkritiker. Die originäre Zuständigkeit für die notwendigen icherheitsmaßnahmen liegt aufgrund unserer grundgeetzlich geregelten Kompetenzordnung bei der Polizei es Landes Mecklenburg-Vorpommern. Diese ist desalb für alle allgemeinpolizeilichen Maßnahmen zur ufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordung und damit auch für erforderliche Maßnahmen im Parl. Staatssekretär Dr. Christoph Bergner Zusammenhang mit Demonstrationen im Rahmen des G-8-Gipfels zuständig. Wenn Sie gestatten, möchte ich die Antwort auf die nächste Frage, die ja den gleichen Themenkomplex berührt, gleich anschließen. Dann rufe ich auch die dringliche Frage 3 des Kolle gen Ströbele auf: Wie tritt die Bundesregierung nach den Bekenntnissen der Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel zur Demonstrationsfreiheit am vergangenen Freitag in Russland und ihrer Kritik an deren dortiger sicherheitsbehördlicher Einschränkung dem dort bereits von Präsident Wladimir Putin geäußerten und sich im Ausland möglicherweise verbreiternden Eindruck entgegen, der massive Einsatz von Sicherheitsbehörden auch hierzulande gegen Proteste zum G-8-Gipfel in Heiligendamm unter anderem mit 1 100 Bundeswehrkräften nebst Gerät (vergleiche Antwort der Bundesregierung vom 16. Mai 2007 auf meine diesbezüglichen Fragen 5/39 und 5/40 vom 4. Mai 2007)


(Unterbrechung von 13.21 bis 13.35 Uhr)

Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1609901100
Christian Schmidt (CSU):
Rede ID: ID1609901200




(A) )


(B) )

Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1609901300
Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1609901400
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1609901500
Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1609901600
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1609901700
Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1609901800
Christian Schmidt (CSU):
Rede ID: ID1609901900
Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1609902000
Christian Schmidt (CSU):
Rede ID: ID1609902100




(A) )


(B) )

Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1609902200
Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1609902300
Christian Schmidt (CSU):
Rede ID: ID1609902400
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1609902500
Dr. Christoph Bergner (CDU):
Rede ID: ID1609902600




(A) )


(B) )

Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1609902700
tigten die Demonstrationsfreiheit und könnten das Ansehen
sowie die internationale Position der Bundesrepublik
Deutschland als verlässlicher Partner nicht nur im Verbund
der acht wichtigsten Wirtschaftsnationen erheblich schädi-
gen?

D
Dr. Christoph Bergner (CDU):
Rede ID: ID1609902800


Die Antwort lautet: Deutschland wird, wie bereits ge-
sagt, ein guter Gastgeber für alle Teilnehmer des G-8-
Gipfels sein. Die Bundesregierung sieht keine Anhalts-
punkte dafür, dass durch die Sicherheitsmaßnahmen, die
zum Schutz des G-8-Gipfels in Heiligendamm durchge-
führt werden, das Ansehen oder die internationale Posi-
tion der Bundesrepublik Deutschland beschädigt werden
können.


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1609902900

Ihre Nachfragen bitte, Herr Ströbele.


(BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Ich danke Ihnen, Herr Staatssekretär. – Meine erste
Nachfrage ist von meiner Besorgnis um das Ansehen der
Bundesrepublik Deutschland in der Welt und insbeson-
dere bei den G-8-Staaten geprägt. Sie lautet: Welche Er-
klärung beabsichtigt die Bundesregierung, insbesondere
die Frau Bundeskanzlerin, gegenüber dem russischen
Staatspräsidenten abzugeben, wenn dieser auf dem G-8-
Gipfel am 7. Juni im Tagungsgebäude aus dem Fenster
schaut und keine Demonstranten sieht, obwohl er in der
Zeitung gelesen hat und auch aus anderen Medien weiß,
dass mehrere Zehntausend Demonstranten am Tagungs-
ort demonstrieren wollen?

D
Dr. Christoph Bergner (CDU):
Rede ID: ID1609903000


Ich kann die Antwort der Bundeskanzlerin auf eine
solch fiktive Situation natürlich nicht vorwegnehmen.
Ich glaube, der Umstand, dass es im Zusammenhang mit
dem G-8-Gipfel angemeldete Demonstrationen gibt, die
die unterschiedlichen Positionen auch eindrucksvoll zum

A
S
p
n

G

F
d
n
i
h
d
u
f
8
e
S
D
w
n
g
B
A
s

B

d
M
s
T
g

D
I
E
e
k
e
c
k
n
V

G


B
d

(C (D usdruck bringen werden, und der Umstand, dass die icherheitsmaßnahmen, die das Land Mecklenburg-Vorommern veranlasst hat, als verhältnismäßig gelten könen, werden sie nicht in Erklärungsnot bringen. Eine weitere Zusatzfrage, Herr Kollege. Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/DIE RÜNEN)

Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1609903100
Wie hält es die Bundesregierung, insbesondere die

rau Bundeskanzlerin, mit ihrer eigenen Äußerung zum
emokratischen Grundsatz – den ich durchaus anerken-
e – dass am Tagungsort Proteste und Demonstrationen
n sichtbarer Form zugelassen werden sollen – ich füge
inzu: nicht nur in Samara, sondern auch in Heiligen-
amm –, für vereinbar, dass gleichzeitig eine Sperrzone
m den Tagungsort von 200 Metern angelegt wird und
ür die Tage des eigentlichen Gipfels, für den 7. und
. Juni, sogar eine Bannmeile von 6 bis 8 Kilometern
ingerichtet werden soll? Dann muss sich der russische
taatspräsident ja ein Fernglas besorgen, um überhaupt
emonstranten ausmachen zu können. Ich vermute, er
ird dann immer noch keine Demonstranten sehen kön-
en, weil sie einfach zu weit vom Tagungsort entfernt
ehalten werden. Wie also kann die Bundesregierung die
annmeilen, die dort eingerichtet werden sollen, mit der
uffassung der Frau Bundeskanzlerin, die ich, wie ge-

agt, sehr unterstütze, vereinbaren?

D
Dr. Christoph Bergner (CDU):
Rede ID: ID1609903200

Herr Kollege Ströbele, ich mache zunächst einmal

arauf aufmerksam, dass die mir bekannten verfügten
aßnahmen des Landes Mecklenburg-Vorpommern hin-

ichtlich des Versammlungsrechtes einen Abstand vom
agungsort vorsehen, der sehr viel geringer ist; die
rößte Entfernung beträgt 2 Kilometer.


(Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das will ich auch glauben!)


as ist jedenfalls die Entscheidung, die mir bekannt ist.
ch glaube aber, dass es, auch vor dem Hintergrund der
rfahrung früherer G-8-Gipfel – ich denke an Glen-
agles oder Genua –, den Tagungsteilnehmern leicht er-
lärbar sein wird, dass bedauerlicherweise aufgrund
ines Gewaltpotenzials, das neben den ansonsten friedli-
hen Demonstrationen mobilisiert wird, Sicherheitsvor-
ehrungen notwendig sind, bei denen wir jedenfalls
icht unterstellen müssen, dass das Land Mecklenburg-
orpommern sie überbewertet.


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1609903300

Eine weitere Zusatzfrage, Herr Kollege Ströbele.


(BÜNDNIS 90/DIE RÜNEN)

Herr Staatssekretär, können Sie mir erklären, wozu

ich habe dazu schon eine schriftliche Anfrage an die
undesregierung gerichtet – 1 100 Angehörige der Bun-
eswehr, also Soldaten, am Tagungsort bzw. in Heiligen-






(A) )



(B) )


Hans-Christian Ströbele
damm und Umgebung eingesetzt werden? Wird es so
sein, dass der russische Staatspräsident, den ich vorhin
schon erwähnt habe, wenn er aus dem Fenster schaut, im
Wesentlichen Einheiten der Bundeswehr in Uniform
sieht und keine, wie Sie zu Recht sagen, friedlichen De-
monstranten?

D
Dr. Christoph Bergner (CDU):
Rede ID: ID1609903400


Herr Kollege Ströbele, die Bundeswehr wird aus-
schließlich auf der Grundlage von Art. 35 Grundgesetz
für logistische Maßnahmen, also Transport von Ta-
gungsteilnehmern und Ähnliches, gebraucht. Sie wird
keine repressive Funktion wahrnehmen.


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1609903500

Herr Ströbele, noch eine Zusatzfrage?


(BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Ja, eine letzte Frage. – Herr Staatssekretär, hält die
Bundesregierung eine Polizeistärke von, wie in den Me-
dien genannt wird, 16 000 Beamten, die in und um Heili-
gendamm eingesetzt werden sollen, nicht für äußerst
bedenklich und vom Einsatzkonzept her auch für völlig
falsch, wenn man keine Demonstranten näher als 2 Kilo-
meter – wie Sie sagen; die bisher bekannte Zahl ist 6 Ki-
lometer – an den Tagungsort heranlässt?

D
Dr. Christoph Bergner (CDU):
Rede ID: ID1609903600


Herr Kollege Ströbele, es gibt, beispielsweise in
Rostock, angemeldete Demonstrationen mit einer beein-
druckenden Teilnehmerzahl.


(Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ist denn eine Direktübertragung von der Veranstaltung nach Heiligendamm gesichert?)


Es besteht überhaupt kein Zweifel an der Möglichkeit,
dass auch die Tagungsteilnehmer die Willensbekundun-
gen, die bei diesen Demonstrationen zum Ausdruck ge-
bracht werden, zur Kenntnis nehmen können. Ich will
aber gleichzeitig, nur um die Schwierigkeit der Sicher-
heitsbehörden deutlich zu machen, auch darauf hinwei-
sen, dass beispielsweise eine Demonstration der NPD in
Schwerin angemeldet ist. Allein aufgrund dieser Tatsa-
che dürften Sie vielleicht verstehen, dass die Polizei hier
vor einer erheblichen Aufgabe der Wahrung der öffentli-
chen Sicherheit steht. Die Zahl der Einsatzkräfte ergibt
sich, wie gesagt, aus den Erfordernissen, die vor Ort
festgestellt werden. Ich denke, dass das eine hinrei-
chende Begründung für die Sicherung der Demonstratio-
nen wie der Tagungsteilnehmer ist.


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1609903700

Herr Kollege Beck, Sie haben eine Zusatzfrage.


Volker Beck (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1609903800

Ich hätte sogar zwei, wenn das aufgrund der beiden

gestellten Fragen möglich ist. – Auf die erste Frage von

C
d
l
h
v
k
d
n
m
B

B

s
I
f
t
d
w
R
p
c
s

A
m
s

t
s

f
d
D
s
s
d
G
g
S
S
H
d
s
t
F
B

H
p
t
Ü
s
s
b

(C (D hristian Ströbele haben Sie geantwortet, dass die Buneskanzlerin bezüglich der Demonstranten wahrscheinich keine Erklärungsprobleme gegenüber Herrn Putin aben wird. Habe ich das richtig verstanden, dass Sie daon ausgehen, dass er die Demonstranten wahrnehmen önnen wird, weil auch Sie der Meinung sind, dass diese emonstrationsfreie Zone unverhältnismäßig ist und geauso wenig zu Heiligendamm passt, wie eine Banneile mit einem absoluten Demonstrationsverbot zum undestag passen würde? D Herr Kollege Beck, die Frage der Verhältnismäßigkeit tellt sich ja auch im Lichte des Gefährdungspotenzials. ch darf Sie darauf aufmerksam machen, dass es im Voreld des G-8-Gipfels insgesamt bereits über 219 Straftaen gab, unter anderem Brandanschläge und Sachbeschäigungen, und dass schon von daher erkennbar ist, dass ir es hier neben den friedlichen Demonstranten, deren echt wir respektieren möchten, mit einem Gewaltotenzial zu tun haben, vor dem wir sowohl die friedlihen Demonstranten als auch die Tagungsteilnehmer chützen müssen. Insofern haben die Verantwortlichen eine schwierige bwägung zu treffen. Ich bitte, die Frage der Verhältnisäßigkeit auch im Lichte der Gefährdungspotenziale zu ehen. Herr Kollege Beck, es sind zwei Fragen zu beantwor en gewesen. Sie können gern auch eine zweite Frage tellen, da zwei Fragen die Grundlage waren. Ich glaube, niemand hier im Hohen Hause stellt in rage, dass es Sicherheitsmaßnahmen braucht, dass man ie Veranstaltung schützen muss und dass man auch die emonstranten vor gewalttätigen Aktionen anderer chützen muss. Das ist Konsens. Trotzdem muss man ich die Frage stellen: Was ist für die Sicherheit unbeingt notwendig, und wo greift man über Gebühr in die rundrechte der Bürgerinnen und Bürger ein? Ich habe egenwärtig den Eindruck, dass man nur noch die eine eite sieht und nicht mehr die andere. Das hat schlechte ignalwirkungen. Ich finde allerdings, dass Samara und eiligendamm nicht vergleichbar sind; das will ich ganz eutlich machen. Dort geht es um ganz andere Einchränkungen der Grundrechte. Ich mache gerade unmitelbare Erfahrungen mit den russischen Behörden in der rage, wie man mit Grundrechtspositionen der eigenen ürger und denen ausländischer Gäste umgeht. Ich habe noch eine Frage zu dem Komplex, den der err Bundesinnenminister heute zum Thema Geruchsroben angesprochen hat. Er hat diese für richtig erachet. Meine kriminalistische Fantasie hat sich bei den berlegungen, wozu diese Proben gut sein sollen, er chöpft. Welche kriminalistischen Maßnahmen leiten ich im Einzelnen aus der Sammlung der Geruchsproben ei der Gefahrenabwehr oder bei der Strafverfolgung Volker Beck ab? Auf Deutsch gesagt: Wozu ist das gut? Ich habe es nicht verstanden. D Herr Kollege Beck, ich bin Ihnen dankbar dafür, dass Sie auf die weitgehenden Unterschiede zwischen der versammlungsrechtlichen Situation in Samara und der in der Bundesrepublik Deutschland hingewiesen haben. Die Entscheidung des BKA zu den Geruchsproben ist Teil eines Ermittlungsverfahrens, das die Generalbundesanwaltschaft durchgeführt hat. Diese Maßnahmen stehen im Zusammenhang mit den Exekutivmaßnahmen vom 9. Mai 2007 und wurden bei fünf Beschuldigten vorgenommen. Die Maßnahmen erfolgten in Absprache mit der Generalbundesanwaltschaft im Zusammenhang mit bereits begangenen Straftaten. Das heißt, hier handelt es sich um ein Ermittlungsinstrument bei einem Tatbestand, zu dem die Bundesanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren durchführt. Es handelt sich um ein Instrument der Strafprozessordnung, nämlich Vergleichsgeruchsproben von vorhandenen Gegenständen, die an verschiedenen Tatorten sichergestellt wurden, als eine Ermittlungsmöglichkeit zu nutzen. Ich bitte um Verständnis dafür, dass ich zu einem laufenden Ermittlungsverfahren der Bundesanwaltschaft nicht Stellung nehme. Wir legen allerdings großen Wert darauf, festzustellen, dass die Maßnahme des Bundeskriminalamtes ausschließlich einem Ermittlungsverfahren für eine begangene Straftat dient und nicht präventiv im Zusammenhang mit der Vorbereitung des G-8Gipfels eingesetzt wird. Herr Kollege Gehrcke, bitte sehr. Herr Staatssekretär, sieht die Bundesregierung, um es freundlich zu formulieren, nicht zumindest die Gefahr, dass ein Teil der eingeleiteten Maßnahmen im Zusammenhang mit einer öffentlichen Diskussion, bei der auch solche Begriffe wie „Vorbeugehaft“ fallen – diese wecken keine guten Erinnerungen –, erst zu einer Provokation militanter Auseinandersetzungen führen können und dass so nicht geschieht, was aus meiner Sicht wünschenswert wäre, nämlich die ganze Stimmung zu entspannen? Sollte man nicht besser sagen: „Wir freuen uns über alle Menschen, die ihr Recht auf Meinungsäußerung und Demonstration vor Ort in Heiligendamm friedlich wahrnehmen“? D Herr Kollege, wenn Sie den Anfang meiner Antwort auf die Frage des Kollegen Ströbele noch in Erinnerung haben, dann dürfte Ihnen klar sein, dass die Bundesregierung in keiner Weise das Demonstrationsrecht anzweifelt. Im Gegenteil: Friedliche Willensäußerungen von Demonstranten im Zusammenhang mit dem G-8Gipfel werden von ihr vor dem Hintergrund, dass sie die öffentliche Aufmerksamkeit auf die dort behandelten G h g l d e S s g m s t b E B V s G s r S w t F t d – d r e r i g B p – B e s c d (C (D egenstände richten, die ja für die Zukunft der Menscheit relevant sind, durchaus begrüßt. Wir müssen uns allerdings mit Straftaten aus der Verangenheit auseinandersetzen. Dazu gibt es ein Ermittungsverfahren – darauf will ich aufmerksam machen –, as von der Bundesanwaltschaft eigenverantwortlich ingeleitet wurde. Wir haben keinen Grund, an der eriosität dieser Entscheidung zu zweifeln. Was die Instrumente im Zusammenhang mit dem Verammlungsrecht und das Unterbindungsgewahrsam aneht – das wurde von Ihnen ebenfalls angesprochen –, so uss man sagen, dass dies landesrechtliche Instrumente ind, deren Anwendung ausschließlich in der Verantworung der Länder, in diesem Fall des Landes Mecklenurg-Vorpommern, liegt. Wir haben keinen Anlass – weder mit Blick auf die rmittlungsverfahren der Bundesanwaltschaft noch mit lick auf die Entscheidungen des Landes Mecklenburgorpommern –, an der Seriosität der getroffenen Entcheidungen zu zweifeln. Frau Kollegin Stokar von Neuforn. Silke Stokar von Neuforn (BÜNDNIS 90/DIE RÜNEN)

Dr. Christoph Bergner (CDU):
Rede ID: ID1609903900
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1609904000
Volker Beck (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1609904100




(A) )


(B) )

Dr. Christoph Bergner (CDU):
Rede ID: ID1609904200
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1609904300
Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1609904400
Dr. Christoph Bergner (CDU):
Rede ID: ID1609904500
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1609904600
Ich habe zwei Fragen an die Bundesregierung.

Meine erste Frage. Niemand hat die Absicht, zwi-
chen den Hotelbauten in Heiligendamm zu demonstrie-
en. Teilen Sie die Auffassung des Bundesinnenministers
chäuble, dass das Versammlungsrecht noch gewahrt ist,
enn diejenigen, gegen die sich die Kundgebungen rich-

en, von dem Demonstrationsgeschehen nur abends im
ernsehen Kenntnis nehmen können? Dies würde ekla-

ant dem Brokdorf-Urteil widersprechen.

Meine zweite Frage. Wenn Geruchsproben nur als In-
izienbeweis gelten sollen, was schon absurd genug ist
ich frage mich, ob Hunde demnächst als Sachverstän-

ige vor Gericht auftreten sollen –, muss ich fragen, wa-
um man dann eine solch große Anlage aufbaut, Hunde
ntsprechend abrichtet und spezielle Metallstäbe für Ge-
uchsproben anschafft. Wäre es hilfreich – diese Frage
st nicht ganz ernst gemeint –, wenn wir alle Bundesbür-
er auffordern würden, ihre dreckigen Socken an das
MI zu schicken, damit ausreichend Vergleichsgeruchs-
roben vorhanden sind?


(Lachen bei der SPD – Zuruf des Abg. HansChristian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


Ich wollte nicht von Unterhosen sprechen.

D
Dr. Christoph Bergner (CDU):
Rede ID: ID1609904700

Frau Kollegin Stokar, ich beantworte zunächst Ihre

rste Frage. Sie wissen genauso wie ich, dass jede Ent-
cheidung zum Versammlungsrecht auch einer gerichtli-
hen Überprüfung standhalten muss. Ich gehe davon aus,
ass sich das Land Mecklenburg-Vorpommern bei






(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretär Dr. Christoph Bergner
seinen Entscheidungen hinsichtlich der Handhabung des
Versammlungsrechts dessen bewusst war – die Entschei-
dung über die Lage des Zaunes wurde schon von der
vorherigen Landesregierung getroffen –, dass sie mögli-
cherweise einer gerichtlichen Überprüfung unterzogen
werden.

Hinsichtlich Ihrer Frage der Geruchsprobe möchte ich
mich auf den Hinweis beschränken, dass es ein Ermitt-
lungsverfahren der Bundesanwaltschaft gibt. Im Zuge
dieses Ermittlungsverfahrens ist von diesem in § 81 b
der Strafprozessordnung vorgesehenen Instrument Ge-
brauch gemacht worden. Mir steht es nicht an, eine Be-
wertung an dieser Stelle vorzunehmen.

Ich muss mich allerdings dagegen verwahren, dass
man eine Entscheidung von Polizeibeamten, auf deren
Schultern ja auch eine Verantwortung liegt, in einer
Weise karikiert, die geeignet ist, das gesamte Handeln
der Polizei in Misskredit zu bringen.


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1609904800

Herr Kollege Nouripour.


Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1609904900

Ein Film aus Deutschland hat in diesem Jahr den

Oscar gewonnen. Viele Menschen haben diesen Film ge-
sehen, in dem die Praxis, Geruchsproben zu nehmen,
dargestellt wurde. Es ist kein Wunder, dass man heute in
den Tickermeldungen und morgen in allen Zeitungen le-
sen kann, dies sei eine Stasimethode.

Vor diesem Hintergrund möchte ich die Frage stellen:
Wie bewerten Sie die Einschätzung, dass das dem Anse-
hen dieser Republik schadet? Meine zweite Frage be-
zieht sich auf Folgendes: Ein Sprecher der Bundesan-
waltschaft sagte heute, das sei eine gängige Methode.
Mir war das nicht bekannt. Ist das eine gängige Me-
thode? Werden wir schon die ganze Zeit im wahrsten
Sinne des Wortes beschnüffelt? Gibt es Erkenntnisse der
Bundesregierung, dass in dieser Republik schon immer
Geruchsproben entnommen werden?

D
Dr. Christoph Bergner (CDU):
Rede ID: ID1609905000


Ich beginne mit dem letzten Teil der Frage. Dies ist
ein Verfahren, das der Gesetzgeber in der Strafprozess-
ordnung vorgesehen hat. Ich will jetzt keine Bewertung
darüber abgeben – ich habe dazu unterschiedliche Ur-
teile gehört –, ob ein solches Verfahren tatsächlich ir-
gend… – – bzw.


(Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: „Irgend ...“ war richtig! Das streichen wir nicht aus dem Protokoll!)


wie bedeutend die Ermittlungstragweite dieses Verfah-
rens ist. Dazu will ich jetzt nicht Stellung nehmen. Aber
dies ist ein Verfahren, für das in der Strafprozessordnung
eine rechtliche Grundlage besteht.

Was den ersten Teil Ihrer Frage betrifft, Herr Kollege,
möchte ich zum einen feststellen: Ich selbst bin im Sys-
tem der DDR groß geworden. Zu meiner Person existie-

r
I
I
b
w
d
S
l
s
k
S
w

d

p
d
v
r
h
S
r
D

b
n

z
V
d
R

B

P
f
u
w
g
M
n
h
D
D
m
v
m
I

(C (D en operative Vorgänge in den Staatssicherheitsakten. ch muss von daher klar zum Ausdruck bringen, dass ich hren Vergleich, auch wenn er in der öffentlichen Deatte von dem einen oder anderen Journalisten gezogen ird, für ausgesprochen unpassend halte. Allein schon er Umstand, dass wir in diesem Parlament über die innhaftigkeit solcher Maßnahmen, für die es eine recht iche Grundlage gibt und die von einer parlamentarichen Mehrheit beschlossen wurden, kritisch diskutieren önnen, stellt einen wesentlichen Unterschied zu dem ystem dar, zu dem Sie jetzt irgendeine Parallele ziehen ollen. Zum anderen muss ich darauf aufmerksam machen, ass das Verfahren, das hier zur Anwendung kommt ich wäre dankbar, wenn wir als Parlamentarier, als olitische Meinungsträger das so kommunizieren würen –, bei der Staatssicherheit der DDR – auch in dem on Ihnen genannten Film – als präventives und zugleich epressives Verfahren angewandt wurde, während es eute ausschließlich zur Ermittlung einer begangenen traftat eingesetzt wird. Wir sollten allerdings ein Inteesse daran haben, dass Straftaten in der Bundesrepublik eutschland aufgeklärt werden können. (Omid Nouripour [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ist es mir möglich, zwei persönliche Sätze dazu zu sagen?)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1609905100

Nein, Herr Kollege. Wir haben das jetzt sehr intensiv

esprochen. Wir werden diesen Themenbereich auch
och nicht verlassen.

Nach den dringlichen Fragen rufe ich nämlich jetzt
um gleichen Themenkreis die Frage 17 des Kollegen
olker Beck (Köln) aus dem Geschäftsbereich des Bun-
esministeriums des Innern auf, da diese nach unseren
ichtlinien für die Fragestunde vorgezogen wird:

Welche Maßnahmen und Einschränkungen der Rechte der
Bürgerinnen und Bürger bezüglich der Versammlungsfreiheit,
Grenzkontrollen zu Lande, zur See und an Flughäfen plant die
Bundesregierung im Vorfeld und während des G-8-Gipfeltref-
fens in Heiligendamm?

Herr Staatssekretär, bitte sehr.

D
Dr. Christoph Bergner (CDU):
Rede ID: ID1609905200

Herr Kollege Beck, auch Ihre Frage berührt, wie die

räsidentin schon sagte, den Themenkomplex G-8-Gip-
el. Sie sprechen das Thema der Versammlungsfreiheit
nd der Grenzkontrollen an. Ich beantworte Ihre Frage
ie folgt: Aufgrund der erhöhten Sicherheitsanforderun-
en anlässlich des G-8-Gipfels 2007 in Heiligendamm,
ecklenburg-Vorpommern, sollen an den Schengenbin-

engrenzen der Bundesrepublik Deutschland vorüberge-
end wieder Grenzkontrollen aufgenommen werden.
er Schengener Grenzkodex sieht diese Möglichkeit der
urchführung von Personenkontrollen in Konsultation
it den EU- und den Schengenpartnern ausdrücklich

or. Mehrere Schengenländer haben im Zusammenhang
it vergleichbaren Großereignissen bereits von diesem

nstrument Gebrauch gemacht.






(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretär Dr. Christoph Bergner
Grenzkontrollen an den Land- und Seegrenzen sowie
an Flughäfen sollen wieder aufgenommen werden, um
insbesondere die Einreise potenzieller Gewalttäter aus
dem und über das benachbarte europäische Ausland zu
verhindern. Reisende werden damit rechnen müssen, an
den Binnengrenzen kontrolliert zu werden. Dies wird
aber lageabhängig entschieden werden. Beeinträchtigun-
gen für den grenzüberschreitenden Verkehr sind daher
nur punktuell zu erwarten und werden sich auf das für
die Sicherheit erforderliche Maß beschränken. Die Maß-
nahmen hinsichtlich der Versammlungsfreiheit obliegen
ausschließlich dem Land Mecklenburg-Vorpommern
und unterliegen deshalb nicht unserer unmittelbaren Be-
wertung.


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1609905300

Herr Beck, Ihre Nachfrage bitte.


Volker Beck (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1609905400

Um ein genaueres Bild zu bekommen, in welcher

Intensität die Grenzkontrollen auf Flughäfen und an un-
seren Außengrenzen für die Bürgerinnen und Bürger Be-
einträchtigungen mit sich bringen, würde ich gerne wis-
sen, wie viel zusätzliches Personal im Umfeld der
Veranstaltung in Heiligendamm mobilisiert wird. Wie
verändern sich die Einsatzpläne gegenüber dem Normal-
zustand, dann nämlich, wenn das Schengenregime in der
Weise nicht aktiviert ist? Gibt es Hinweise, dass das an
allen Grenzen gleichzeitig stattfindet, oder wie muss
man sich das genau vorstellen? Und: Ab wann greifen
diese Maßnahmen?

D
Dr. Christoph Bergner (CDU):
Rede ID: ID1609905500


Kollege Ströbele hat bereits unter Hinweis auf die
schriftliche Frage auf die Zahl der Einsatzkräfte Bezug
genommen. Der Einsatz erfolgt lageabhängig. Ich bitte
um Verständnis – denn das ist ja für die Effizienz der
Maßnahmen von entscheidender Bedeutung –, dass die
Einsatzplanungen im Vorfeld nicht bekannt gemacht
werden können und sinnvollerweise auch nicht sollten.


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1609905600

Eine weitere Zusatzfrage, bitte.


Volker Beck (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1609905700

Ich finde, Sie sind gegenüber dem Parlament in ge-

wissem Maße auskunftspflichtig. Denn wir müssen uns
ein Bild davon machen können, ob die Maßnahmen, die
die Bundesregierung in diesem Zusammenhang einleitet,
in einem Verhältnis zur tatsächlichen Gefahrenlage ste-
hen oder ob sie übertrieben sind. Ich kann mir kein Bild
davon machen, wenn Sie uns hier die Antwort verwei-
gern. Ich möchte wissen, wie viel zusätzliches Personal
in dieser Zeit mobilisiert wird und für welchen Zeitraum
die Bürger unseres Landes mit Beeinträchtigungen des
Reiseverkehrs rechnen müssen.

D
Dr. Christoph Bergner (CDU):
Rede ID: ID1609905800


Was die Zahl des Personals betrifft, kann ich Ihnen
gern – ich habe sie jetzt nicht verfügbar – in Ergänzung

z
c

l
m
ä
E
G
m
n
g
b
z
S
h
w
e

o
H
w
h

h
a
m
h

r
b
S
E
s
n
w

B

a
Z
a
s
h

G

g

(C (D u der von Kollegen Ströbele schon erwähnten schriftlihen Frage schriftlich Auskunft geben. Ich will darauf aufmerksam machen – das trägt vieleicht zu Ihrer Beruhigung bei –, dass wir im Zusam enhang mit der Fußballweltmeisterschaft einen ganz hnlichen Umgang mit dem Schengenkodex hatten. Die reignisse sind nicht vergleichbar; doch es sind beides roßereignisse. Die Wahrnehmung der Fußballwelteisterschaft war jedenfalls nicht dadurch gekennzeich et, dass Leute darüber geklagt hätten, an der Einreise ehindert worden zu sein; die Wahrnehmung der Fußallweltmeisterschaft war auch dadurch nicht gekenneichnet, dass irgendjemand von unseren Gästen das chengenregime als unverhältnismäßig wahrgenommen ätte. Die Wahrnehmung der Fußballweltmeisterschaft ar vielmehr dadurch gekennzeichnet, dass Deutschland in gastfreies, (Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: „Gastfreies“ ist in diesem Zusammenhang wahrscheinlich das richtige Wort!)


ffenes, Gäste willkommen heißendes Land ist. Das,
err Kollege Beck, ist genau die Wahrnehmung, um die
ir uns im Zusammenhang mit dem G-8-Gipfel bemü-
en.


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1609905900

Herr Kollege Nouripour.


Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1609906000

He
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1609906100
Ich bin selber in einem anderen Land
ufgewachsen, in einem Land, in dem Schnüffelei nor-
al ist. Ich wollte diesen Vergleich nicht ziehen, ich

abe eine andere Frage gestellt.

Noch einmal zur Sicherung – vor allem zur Seesiche-
ung – des Gipfels in Heiligendamm. Können Sie uns
itte beschreiben, welche Ordnungskräfte, Streitkräfte,
icherheitsbehörden, Organe verschiedenster Art im
insatz sein werden? Ich meine nicht nur die deutschen,
ondern auch internationale; da die irgendwie koordi-
iert sein müssen, müssen Sie ja einen Überblick haben,
er alles dabei ist.

D
Dr. Christoph Bergner (CDU):
Rede ID: ID1609906200

Ich kann Ihnen jetzt – das hängt mit der Vorbereitung

uf die Fragestunde zusammen – keine verbindlichen
ahlen zur seeseitigen Sicherung nennen. Ich bin aber
uch hier gern bereit, Ihnen die entsprechenden Zahlen
chriftlich zu liefern; dies sind in der Sache keine Ge-
eimnisse.


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1609906300

Frau Kollegin Stokar von Neuforn.


(BÜNDNIS 90/DIE RÜNEN)

Ich frage konkret nach: Die Bundesregierung hat an-

ekündigt, dass sie im Vorfeld des G-8-Gipfels die Rei-






(A) )



(B) )


Silke Stokar von Neuforn
sefreiheit der EU-Bürgerinnen und -Bürger einschränken
will. Aufgrund welcher europäischen Gesetzeslage und
aufgrund welcher Datenlage wird die Bundespolizei an
den deutschen Außengrenzen im Zeitraum des G-8-Gip-
fels Personen zurückweisen? Ich frage das vor dem Hin-
tergrund, dass die Wahrnehmung des Versammlungs-
rechts, zum Beispiel in Form einer Fahrradkarawane in
Belgien, kein hinreichender Grund sein kann, Personen
an der Grenze zurückzuweisen. Ein europäisches Daten-
schutzabkommen ist mir nicht bekannt. Ganz im Gegen-
teil: Die Sicherheitsbehörden haben im Zusammenhang
mit dem Acquis eine Beteiligung abgelehnt. Meines Er-
achtens fehlen sowohl die europäische Rechtsgrundlage
als auch eine konkretisierte Datenlage, um Zurückwei-
sungen, also schwere Eingriffe in die Reisefreiheit,
rechtfertigen zu können.

D
Dr. Christoph Bergner (CDU):
Rede ID: ID1609906400


Frau Kollegin, ich weiß nicht genau, ob ich Ihre Frage
richtig verstanden habe.

Sie wissen wie ich, dass der Schengener Grenzkodex
die Möglichkeit zur Durchführung von Grenzkontrollen
nach Konsultation der Partner vorsieht. Das ist genau
das, was geplant ist. Es gibt, glaube ich, keinerlei
Probleme, den Schengenpartnern das plausibel zu ma-
chen.

Ich bitte, bei diesen Diskussionen nicht zu vergessen,
dass wir im Zusammenhang mit den G-8-Gipfeln
– Stichwort: Genua – auf Erfahrungen verweisen kön-
nen, die uns allein aufgrund unserer Fürsorgepflicht zu
entsprechenden Vorkehrungen zwingen. Diese Vorkeh-
rungen müssen wir treffen, wenn wir unsere Verantwor-
tung ernst nehmen.


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1609906500

Damit sind die dringlichen Fragen und die zu diesem

Themenkomplex gehörenden Fragen beantwortet. Wir
kommen nun zu den übrigen Fragen in der üblichen Rei-
henfolge. Herr Staatssekretär, zunächst danke ich Ihnen
für die Beantwortung der Fragen zu diesem Komplex.
Ihr Geschäftsbereich wird später noch einmal aufgeru-
fen.

Wir kommen zum Geschäftsbereich des Bundes-
ministeriums der Justiz. Die Frage 1 der Kollegin Erika
Steinbach wird schriftlich beantwortet.

Die Fragen 2 und 3 der Kollegin Christine Scheel
zum Geschäftsbereich des Bundesministeriums der
Finanzen werden ebenfalls schriftlich beantwortet.

Damit rufe ich den Geschäftsbereich des Bundes-
ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Ver-
braucherschutz auf. Für die Beantwortung der Fragen
steht der Parlamentarische Staatssekretär Dr. Gerd
Müller zur Verfügung.

Ich rufe die Frage 4 des Kollegen Dr. Edmund Peter
Geisen auf:

Warum sieht die Bundesregierung keinen Bedarf, Kleinst-
unternehmen von der Anwendung der Grundsätze nach
HACCP, Hazard Analysis and Critical Control Points, freizu-

m
c

a
t
s
i
h
u
V
A
f
F
a
v
n

k
H

m
c

t
u
n
w
s

r
z
k
s

m
c

e
k
I


(C (D stellen, wie es die Europäische Kommission in ihrem Vorschlag für eine Verordnung des Europäischen Parlaments und des Rates zur Änderung der Verordnung Nr. 11 Verordnung und des Rates vom 29. April 2004 über Lebensmittelhygiene vom 6. März 2007 Dr. Frau Präsidentin! Kolleginnen und Kollegen! Ich be ntworte die Frage wie folgt: Die Bundesregierung unerstützt natürlich die Ziele des Vorschlags der Kommision zur Entbürokratisierung im Lebensmittelsektor, nsbesondere im Hinblick auf kleine Unternehmen. Wir aben aber natürlich auch die Lebensmittelsicherheit nd die Lebensmittelhygiene im Blick. Bezüglich der erordnung, die in der Frage angesprochen wurde, sind usnahmeregelungen deshalb nur risikobezogen zu tref en. Diese Auffassung wurde in den Beratungen der für ragen des Lebensmittelhygienerechts zuständigen Ratsrbeitsgruppe in Brüssel – Veterinärsachverständige – on den übrigen Mitgliedstaaten mit breiter Mehrheit icht geteilt. Eine Zusatzfrage, Herr Kollege? Herr Staatssekretär, welche Maßnahmen wurden kon ret veranlasst, um die kleinen Unternehmen in dieser insicht zu entlasten? Dr. Ich betone noch einmal, dass es hier um die Einrich ung bestimmter Eigenkontrollsysteme bei Lebensmittelnternehmen geht. Hier können keine generellen Ausahmeregelungen geschaffen werden, vielmehr werden ir risikobezogene Einzelentscheidungen treffen müs en. Haben Sie eine weitere Zusatzfrage? Ich frage noch einmal: Weshalb plädiert die Bundes egierung für Entbürokratisierung, Eins-zu-eins-Umsetung der EU-Verordnungen und Harmonisierung, ohne onkrete Maßnahmen zu veranlassen, obwohl das in dieem Fall ohne größere Probleme möglich wäre? Dr. Das ist eine Frage der Abwägung. Das muss ich noch inmal betonen. Kleinstunternehmen sollen von Büroratieauflagen natürlich weitestgehend entlastet werden. m Interesse der Verbraucherinnen und Verbraucher hier geht es, bezogen auf die Lebensmittelhygiene, um Parl. Staatssekretär Dr. Gerd Müller den Aufbau und die Anwendung von Eigenkontrollsystemen – ist es immer notwendig, den einzelnen Betrieb im Rahmen einer Risikoabschätzung zu bewerten. Ich nenne einmal das aktuelle Stichwort: Salmonellenvergiftung. Damit setzt sich gegenwärtig ein Unternehmen auseinander. Daran sehen Sie, wie kompliziert und schwierig es ist und welche Dimensionen ein solches Problem haben kann. Es kann deshalb keine generellen Ausnahmegenehmigungen geben. Wir kommen zur Frage 5 des Kollegen Dr. Geisen: Sieht die Bundesregierung grundsätzlich im Rahmen des Bürokratieabbaus die Notwendigkeit, Kleinstunternehmer bei Verfahrensund Berichtspflichten zur Lebensmittelhygiene zu entlasten, und welche Maßnahmen hält sie in diesem Zusammenhang für geeignet? Dr Die Frage 5 habe ich im Grunde bereits mitbeantwortet. Besteht noch zusätzlicher Informationsbedarf? Ei gentlich ist die Frage 5 gerade bereits beantwortet worden. Herr Kollege Geisen, sind Sie damit zufrieden? – Ja. Herr Staatssekretär, herzlichen Dank. Wir kommen zum Geschäftsbereich des Bundesministeriums der Verteidigung. Für die Beantwortung steht Herr Staatssekretär Christian Schmidt zur Verfügung. Die Frage 6 der Kollegin Dr. Lötzsch wird schriftlich beantwortet. Ich rufe Frage 7 des Kollegen Alexander Bonde auf: Warum hat die Bundesregierung erst im Mai 2007 eigene Studien über in Deutschland entstehende Risiken durch Trümmerteile, elektromagnetische Impulse und Fallout durch die mögliche Stationierung von Teilen des US-amerikanischen Raketenabwehrsystems in Polen und Tschechien in Auftrag gegeben, und wer genau hat diese beauftragt? C Frau Präsidentin! Sehr geehrter Herr Kollege Bonde, Ihre Frage beantworte ich wie folgt: Die Hauptabteilung Rüstung des Bundesministeriums der Verteidigung hat im April 2007 eine Studie zur Untersuchung der Gefährdung durch Kernwaffendetonationen in großen Höhen hinsichtlich elektromagnetischer Impulse und Fallout sowie im Mai 2007 eine weitere Studie zur Untersuchung der Risiken durch Trümmer in Auftrag gegeben. Beide Studien sind auf die Untersuchung der Auswirkungen der Bekämpfung ballistischer Flugkörper größerer Reichweite, wie sie der Schutz des eigenen Territoriums erfordert, ausgerichtet. Die Studien wurden aufgrund offener Fragen initiiert, die sich aus der NATO-Machbarkeitsstudie zum Aufbau eines territorialen Flugkörperab w G s g d c b T e r t s d e D t U k d e a P s w ü k F n t p d d S – s s r j m E i A n d (C (D ehrsystems ergeben haben, die im Nachgang zum ipfel der NATO in Prag erarbeitet worden ist und zwi chenzeitlich vorliegt. Sie werden auch die Auswirkunen einer möglichen Stationierung von Komponenten es US-Flugkörperabwehrsystems in Polen und Tschehien berücksichtigen. Im Rahmen der Bewertung dieser NATO-Macharkeitsstudie wurde deutlich, dass die Risiken durch rümmerteile und eine mögliche Gefährdung durch lektromagnetische Impulse bei der Bekämpfung weiteichender ballistischer Flugkörper entsprechender Unersuchungen bedürfen. Deswegen wurden diese Unteruchungen durch die Staatsund Regierungschefs auf em NATO-Gipfel 2006 in Riga in Auftrag gegeben. Es war insbesondere die Bundesregierung, die auf ine Untersuchung dieser Sachverhalte hingewirkt hat. ie Bundesregierung hat parallel zu den laufenden Un ersuchungen in der NATO die angesprochenen eigenen ntersuchungen beauftragt, um zusätzlich nationale Erenntnisse zu gewinnen. Herr Kollege, haben Sie eine Nachfrage? – Bitte sehr. Herr Staatssekretär, können Sie mir erklären, weshalb ie Bundesregierung erst zu einem so späten Zeitpunkt igene Untersuchungen zur Gefährdung Deutschlands ngestellt hat, obwohl es beispielsweise im Rahmen des rozesses in der NATO, den Sie beschrieben haben, chon zu einem frühen Zeitpunkt notwendig gewesen äre, dass die Bundesregierung klare Informationen ber die Gefahren, die auf Deutschland zukommen önnten, gehabt hätte? Es wäre ja auch eine politische rage für die Regierung gewesen, die an diesen Plänen ur sehr verhaltene Kritik geäußert hat. Meine Frage lauet konkret: Warum sind erst zu einem so späten Zeitunkt eigene Untersuchungen in Auftrag gegeben woren? C Herr Kollege, die NATO-Machbarkeitsstudie ist, wie ie wissen, auf dem NATO-Gipfel in Prag im Jahre 2002 damals unter Bundeskanzler Gerhard Schröder – bechlossen worden und hat die Rahmenbedingungen geetzt. Dass sich bei den Ergebnissen nun weiterer Kläungsbedarf ergeben hat, hat zur Entscheidung der etzigen Bundesregierung geführt. Die zeitlichen Rahenbedingungen sind so, dass auf die zu gewinnenden rkenntnisse rechtzeitig reagiert werden kann bzw. diese n die weiteren Planungen einbezogen werden können. uf NATO-Ebene halten wir dies für einen angemesseen Zeitrahmen. Haben Sie eine weitere Zusatzfrage? – Bitte sehr. Herr Staatssekretär, wir entnehmen unter anderem em „Spiegel“ dieser Woche, dass es bei der Mehrheit Alexander Bonde im US-Kongress erhebliche Zweifel an der technischen Machbarkeit und der Sicherheit des Systems gibt. Die Kollegin Tauscher – Ihnen wie mir persönlich bekannt – äußert sich in diesem Zusammenhang sehr eindeutig. Nimmt die Bundesregierung diese Kritik ernst, und gibt es seitens der Bundesregierung Bestrebungen, über die genannten Studien hinaus weitere Studien zur Gefährdung Deutschlands durchführen zu lassen, beispielsweise zur nicht vollständigen Vernichtung von Flugkörpern und zur Veränderung von Flugbahnen? C Herr Kollege, die grundsätzlichen Fragen werden in den Studien, die ich genannt habe, behandelt. Sie werden auch zu beantworten sein. Natürlich wissen wir, dass die Planungen technischer Art außerordentlich anspruchsvoll und ambitioniert sind und dass sie eine große Herausforderung darstellen. Bei solchen Planungen kann natürlich im Fortgang der Entwicklung noch die eine oder andere Frage auftauchen, die dann begleitend geprüft werden müsste. Nach unserer Auffassung besteht gegenwärtig kein konkreter Bedarf an weiteren Studien. Ich will aber nicht ausschließen, dass weitere Studien durchzuführen sind, zum Beispiel falls sich Hinweise ergeben, die nicht nur für das Bündnis, sondern auch für die Bundesrepublik Deutschland Relevanz haben, sei es auf multinationaler oder auf nationaler Ebene. Herr Staatssekretär, ich danke Ihnen für die Beant wortung der Fragen. Wir kommen zum Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Gesundheit. Die Frage 8 der Kollegin Dr. Gesine Lötzsch wird schriftlich beantwortet. Wir kommen dann zum Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Die Fragen 9 und 10 der Kollegin Cornelia Hirsch werden ebenfalls schriftlich beantwortet. Damit rufe ich den Geschäftsbereich des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung auf. Für die Beantwortung der Fragen steht Frau Parlamentarische Staatssekretärin Karin Kortmann zur Verfügung. Ich rufe die Frage 11 des Kollegen Dr. Karl Addicks auf: Welche konkreten Maßnahmen ergreift die Bundesregierung, um vorzubeugen, dass Gelder der bilateralen deutschen Entwicklungszusammenarbeit auch ihren Bestimmungsort erreichen und nicht durch Veruntreuung in den Empfängerländern „versickern“? Frau Staatssekretärin, bitte sehr. d E B z t u d R n w d m t i r m R d m s B i s d s e m B m d n w P t a b u r f b g A d K E d D B i J z (C (D Ka Herr Kollege Dr. Addicks, ich antworte wie folgt: Die undesregierung verfolgt im Rahmen der Entwicklungsusammenarbeit einen umfassenden Ansatz zur Korrupionsbekämpfung. Dieser Ansatz der Bundesregierung mfasst insgesamt vier Säulen: Erstens unterstützen wir ie Einrichtung und die Implementierung internationaler ahmenbedingungen. Zweitens unterstützen wir Maßahmen zur Bekämpfung der Korruption in den Enticklungsländern. Drittens treffen wir Vorkehrungen bei er Durchführung der bilateralen Entwicklungszusamenarbeit und viertens auch im Rahmen der Korrup ionsbekämpfung in Deutschland. Im Hinblick auf die dritte Säule, die Sie insbesondere nteressiert, sieht es folgendermaßen aus: Seit zehn Jahen befassen wir uns im Rahmen des politischen Dialogs it der Korruptionsproblematik. In die Protokolle der egierungsverhandlungen, die alle zwei Jahre stattfinen, wird eine Antikorruptionsvereinbarung aufgenomen. Die Haftung unserer staatlichen Partner bezieht ich dabei auch auf die Fehlverwendung der Mittel, zum eispiel aufgrund von Korruption. Im Rahmen der technischen Zusammenarbeit werden n der Regel Direktleistungen erbracht und den Organiationen der Partnerländer nur in beschränktem Umfang irekt Gelder zur Verfügung gestellt. Die Deutsche Geellschaft für Technische Zusammenarbeit hat im Zuge ines Integritätsmanagements eine Reihe von Maßnahen zur Sicherstellung integren Verhaltens innerhalb der elegschaft der GTZ wie auch in Geschäftsbeziehungen it Auftragnehmern ergriffen. Was die Verfahren der finanziellen Zusammenarbeit urch die KfW betrifft, ist vorgesehen, dass generell erst ach erbrachter Leistung gezahlt wird. Die Leistungen erden sowohl vom Auftragnehmer, in der Regel vom rojektträger im Partnerland, als auch – zumindest meis ens – zusätzlich von einem unabhängigen Consultant bgenommen. Die Zahlung erfolgt direkt an den Lieferer zw. Ersteller der Leistung. Der Bundesrechnungshof nd auch unabhängige Wirtschaftsprüfer kontrollieren egelmäßig die ordnungsgemäße Verwendung der Mittel ür finanzielle Zusammenarbeit. Der Wirtschaftsprüfer estätigt dem BMZ bzw. der KfW als Durchführungsoranisation für die FZ regelmäßig, über angemessene uszahlungsverfahren zu verfügen. Vielleicht sollte man bei der Gelegenheit erwähnen, ass glaubwürdiges Eintreten für die Prävention von orruption und für die Schaffung von Transparenz in der ntwicklungspolitik voraussetzt, dass auch Deutschland ie international vereinbarten Standards umsetzt. So hat eutschland im Jahr 1999 die OECD-Konvention zur ekämpfung der Bestechung ausländischer Amtsträger m internationalen Geschäftsverkehr ratifiziert und im ahr 2003 die VN-Konvention gegen Korruption untereichnet. Herr Kollege, Ihre Zusatzfrage bitte. Vielen Dank, Frau Staatssekretärin Kortmann. – Die Bundesregierung hat die United Nations Convention against Corruption zwar unterzeichnet, aber nach wie vor nicht ratifiziert. Das nur nebenbei. Ich frage Sie: Haben Sie konkrete Anhaltspunkte für die Erfolgsträchtigkeit der Maßnahmen, die Sie uns gerade dargestellt haben, um die Korruption de facto vor Ort zu bekämpfen? Ka Wir sind in etwas mehr als 80 Partnerländern im Rahmen der Korruptionsbekämpfung tätig. Das setzt voraus, dass wir sie auch beim Aufbau der Rechtsstaatlichkeit beraten. Dabei geht es um das Beschaffungswesen, um Integritätsstandards, um den Aufbau von Rechnungshöfen. Bei all diesen Projekten, die wir in diesem Zusammenhang geprüft haben, wurde sowohl bei der internen BMZ-Prüfung als auch bei der Prüfung unserer Durchführungsorganisationen von einem hohen Standard ausgegangen, und es gab nichts zu kritisieren. Wir haben zusätzlich die Prüfungen über den Bundesrechnungshof – ich habe es erwähnt – und über externe Wirtschaftsprüfer. Darüber hinaus gibt es weitere externe Untersuchungen, zum Beispiel aus dem Jahr 2005 eine Studie von Arthur D. Little, in der es heißt, dass die Verfahren der GTZ sowohl bei der Beschaffung als auch bei der Vergabe einwandfrei sind und Korruptionsfreiheit und Transparenz sichergestellt sind. Insofern kann ich Ihnen kein Beispiel nennen, wo wir Anzeichen für eine nicht ordnungsgemäße Verwendung von Steuermitteln für die armutsorientierte Hilfe im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit haben. Haben Sie eine weitere Zusatzfrage? – Bitte sehr. Wie beurteilt denn die Bundesregierung die Äußerun gen ihres Menschenrechtsbeauftragten, Herrn Günter Nooke, der nach einem Pressebericht gesagt hat, eine effektivere Kontrolle vor Ort sei wünschenswert, in der Entwicklungshilfe bzw. bei Investitionen in Afrika gehe man davon aus, dass das Geld zur Hälfte bei einer korrupten Führungselite lande? Nun findet dies tatsächlich in einer Grauzone statt. Die Bundesregierung will die Maßnahmen der Budgethilfe in Zukunft aber deutlich ausweiten. Wenn von den Behauptungen von Herrn Nooke nur die Hälfte richtig ist: Wie wollen Sie verhindern, dass von den Mitteln der Budgethilfe, die dann mehr oder weniger kontrolliert in die Haushalte der afrikanischen Staaten fließen werden, auch wieder die Hälfte verdunstet, versickert oder wie immer man das nennen will? Ka Ich habe die Behauptungen von Herrn Nooke in der Zeitung gelesen. Herr Nooke hat sich bis heute aber n a i t n a B g B d ü w u S R V s I B e m a g c d G M d b d E k w p u W k e D b t z g E r d B s (C (D icht an das Ministerium für wirtschaftliche Zusammenrbeit und Entwicklung gewandt und diese Vorwürfe, die n der Zeitung als seine nachzulesen sind, an uns gerichet und um Überprüfung gebeten. Insofern weiß ich gar icht, ob sie zutreffen. Zum zweiten Teil Ihrer Frage, was die Budgethilfe ngeht, kann ich Ihnen Folgendes sagen: Wir geben die udgethilfe in staatliche Haushalte und haben damit den leichen Referenzrahmen der Überprüfung wie beim undeshaushalt. Das heißt, der Haushalt des Partnerlanes wird offengelegt. Genauso wird offengelegt, wie ber die Mittel der allgemeinen Budgethilfe befunden ird; auch da gibt es die gleichen Kontrollansätze wie in nserem Bundesministerium. Es gibt bisher an keiner telle bei den Partnerländern, bei denen wir in kleinerem ahmen in die Budgetfinanzierung eingestiegen sind, erfahren, die eine – wie Sie es eben gesagt haben – Verickerung oder Veruntreuung von Geldern nachweisen. m Gegenteil, wir beraten sie auch weiterhin. Wir sind beispielsweise in Ruanda mit einem kleinen etrag in der Budgetfinanzierung und haben jetzt noch inmal für drei Jahre eine Fachkraft ins dortige Finanzinisterium entsandt, die bei der Rechenschaftspflicht, uch was die Umsetzung im institutionellen Bereich aneht, beratend zur Seite steht. Es handelt sich also um ein hohes Aufkommen an Siherungsfaktoren, die in sehr viel größerer Zahl vorhanen sind, als man das manchmal vermutet. Herr Kollege Beck, bitte sehr. Ich weiß leider nicht, ob die Bundesregierung auch eld nach Uganda gibt. Im letzten Jahr war ich mit dem enschenrechtsausschuss in Uganda. Die Budgethilfe er Europäischen Union für den ugandischen Haushalt eträgt 50 Prozent; das ist zumindest indirekt auch Geld er Bundesrepublik Deutschland. Man konnte dort den indruck gewinnen, dass von unserer Seite überhaupt ein Controlling hinsichtlich der Frage durchgeführt ird, wo die ugandische Seite ihre Haushaltsschwerunkte setzt. Es gibt einen ganzen Landstrich, nämlich Nordganda, in dem Sie keinen einzigen Richter finden. enn dort eine Frau vom Militär vergewaltigt wird, ann sie zwar zur Polizei gehen und das anzeigen, aber s passiert nichts, weil jegliche Gerichtsbarkeit fehlt. eshalb meine ich, dass hinter dem, was Sie gerade so eruhigend vorgetragen haben, nämlich dass die Konrolle fast so gut ist wie beim Bundeshaushalt, ein Frageeichen gesetzt werden muss. Brauchen wir mit den Ländern, denen wir eine Budethilfe geben, nicht eine konkrete Vereinbarung über ntwicklungsstrategien, durch die auch die Menschen echte gewahrt werden? Stimmen Sie mir nicht zu, dass as sowohl bei der Europäischen Union als auch bei der undesrepublik Deutschland bislang noch nicht ge chieht und dass wir noch einmal darüber nachdenken Volker Beck sollten, ob wir nicht genauer hinschauen müssen, was mit unserem Geld in diesen Ländern passiert? Denn der Zweck, für den wir das Geld geben, nämlich Gutes zu tun, wird oftmals leider verfehlt. Ka Ich kann Ihnen nicht zustimmen, Herr Kollege Beck. Ich will aber einmal die beiden Ansätze deutlich machen: Zum einen geht es um unsere Budgethilfe innerhalb der bilateralen Entwicklungszusammenarbeit und zum anderen um das, was durch die Europäische Union vergeben wird. Es gibt da Unterschiede und auch einen leichten Dissens, wie Sie gleich feststellen werden. Wir geben nur dann eine Budgetfinanzierung, wenn erstens gesichert ist, dass in den jeweiligen Partnerländern ein Armutsbekämpfungsprogramm existiert, sodass diese Mittel auch genutzt werden, um die Armutsbekämpfung voranzutreiben. Zweitens muss es sich um demokratisch gewählte Regierungen und Parlamente handeln, die auch einer Haushaltskontrolle unterliegen, ähnlich wie hier im Deutschen Bundestag; das ist für uns ein wichtiger Punkt. Wir beraten diese Länder beim Aufbau des Finanzwesens und auch des Rechtsstaates. Wir unterstützen sie bei der Korruptionsbekämpfung und sorgen dafür, dass sie Berater an die Seite bekommen. Es handelt sich also nicht nur um eine finanzielle Hilfe, sondern in ganz erheblichem Maße auch um die Bereitstellung von Fachpersonal. Aufgrund dessen werden für die Budgetfinanzierung jährlich bestimmte Mittel in den Haushalt eingestellt. Wir kontrollieren den gesamten Haushalt, wir sorgen für die Geberharmonisierung, und wir kontrollieren das Budgetmanagement. Wir ziehen auch jährlich Schlussfolgerungen, ob Erfolge oder Misserfolge erzielt wurden und welche Mittel im kommenden Jahr zur Verfügung gestellt werden. Bei der Europäischen Union – mit knapp 25 Prozent leisten wir tatsächlich den größten Anteil in diesem Bereich – verhält es sich etwas anders, Herr Kollege Beck. Die Europäische Union will die Dauer der Zusagen hinsichtlich der Budgetfinanzierung auf bis zu acht Jahre ausweiten. Wir sind strikt dagegen, weil dann kaum noch Mechanismen vorhanden sind, um die Bereitstellung von Mitteln, die vielleicht nicht einwandfrei verwendet werden, zu stoppen. Wir wünschen uns, dass es bei jährlichen Zusagen bleibt. Wir befinden uns mit der Europäischen Union im Diskussionsprozess darüber; denn es ist dringend notwendig, diese Gelder sauber zu verwenden. Ich will aber im Rahmen der gesamten Debatte über die Parisdeklaration und die Geberharmonisierung hinzufügen – ich glaube, das muss man bedenken –, dass die deutsche Seite bei Budgetfinanzierungen sowieso sehr verhalten ist; es müssen sehr viele Komponenten übereinstimmen. Andere Länder wie Frankreich oder Großbritannien haben zu fast 70 bzw. 80 Prozent auf Budgetfinanzierung umgestellt. Von daher ist der Druck innerhalb der Europäischen Union sehr groß. t d b k 1 d w z n g B ü B i k d S r d E i N p k r g u s – d s r T n d d z E a M n (C (D Ich habe eben auf die beiden Durchführungsorganisaionen auf deutscher Seite hingewiesen, auf die GTZ und ie KfW. Wir haben hier Sicherungsmechanismen eingeaut, sodass es nicht zu einer Veruntreuung der Gelder ommen kann. Dass in manchen Fällen Gelder nicht zu 00 Prozent entsprechend den Vorgaben verwendet weren, ist menschlich; das gibt es überall einmal. Aber ich arne davor, davon auszugehen, dass die Budgetfinan ierung dafür einen besonderen Zugang bietet. Das ist icht der Fall. Herr Kollege Nouripour. Frau Staatssekretärin, ich entnehme Ihren Ausführun en, dass die Kommunikation mit dem Beauftragten der undesregierung für Menschenrechtsfragen zum einen ber die Presse und zum anderen über das Protokoll des undestages stattfindet. Deshalb frage ich Sie: Gibt es rgendeine andere institutionalisierte Art der Kommuniation? Gibt es einen Jour fixe zwischen Ihrem Haus und em Beauftragten der Bundesregierung? Telefonieren ie miteinander? Gibt es irgendeine Art, miteinander zu eden? Ka Herr Kollege, Sie setzen voraus, dass die Aussage, die n der Presse zitiert wird, dem Originalton von Herrn ooke entspricht. Das kann ich, wie gesagt, nicht überrüfen; ich werde auch nicht darüber spekulieren. Sie önnen aber sicher sein, dass der Bericht der Bundesegierung zur Menschenrechtssituation, der jährlich vorelegt wird, zwischen den einzelnen Bundesministerien nd dem Beauftragten der Bundesregierung sauber abgetimmt ist. (Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Also reden Sie einmal im Jahr miteinander! Super!)

Dr. Gerd Müller (CSU):
Rede ID: ID1609906600
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1609906700
Dr. Edmund Peter Geisen (FDP):
Rede ID: ID1609906800
Dr. Gerd Müller (CSU):
Rede ID: ID1609906900
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1609907000
Dr. Edmund Peter Geisen (FDP):
Rede ID: ID1609907100
Dr. Gerd Müller (CSU):
Rede ID: ID1609907200




(A) )


(B) )

Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1609907300
Dr. Gerd Müller (CSU):
Rede ID: ID1609907400
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1609907500
Christian Schmidt (CSU):
Rede ID: ID1609907600
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1609907700
Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1609907800
Christian Schmidt (CSU):
Rede ID: ID1609907900
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1609908000
Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1609908100




(A) )


(B) )

Christian Schmidt (CSU):
Rede ID: ID1609908200
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1609908300
Karin Kortmann (SPD):
Rede ID: ID1609908400
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1609908500




(A) )


(B) )

Dr. Karl Addicks (FDP):
Rede ID: ID1609908600
Karin Kortmann (SPD):
Rede ID: ID1609908700
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1609908800
Dr. Karl Addicks (FDP):
Rede ID: ID1609908900
Karin Kortmann (SPD):
Rede ID: ID1609909000
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1609909100
Volker Beck (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1609909200




(A) )


(B) )

Karin Kortmann (SPD):
Rede ID: ID1609909300
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1609909400
Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1609909500
Karin Kortmann (SPD):
Rede ID: ID1609909600

Sie wissen es doch besser, auch wenn Sie einen etwas
espektierlichen Zwischenruf machen. Dieser Bericht
etzt regelmäßige Gespräche und Abstimmungen vo-
aus. Wir verfügen über Länderberichte, in denen das
hema der Menschenrechtslage in der Regel an promi-
enter Stelle vertreten ist. Es ist auch selbstverständlich,
ass regelmäßige Treffen mit dem Beauftragten der Bun-
esregierung für diesen Bereich stattfinden, um sich aus-
utauschen, und dass man versucht, zu gemeinsamen
inschätzungen zu kommen.


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1609909700

Herr Dr. Addicks.


Dr. Karl Addicks (FDP):
Rede ID: ID1609909800

Vielen Dank. – Frau Staatssekretärin, Ihre Antwort

uf meine Frage war sehr formal. Sie haben bestimmte
aßnahmen ergriffen, aber wenn nicht im Einzelnen

achgeprüft werden kann, was an den zitierten Ausfüh-






(A) )



(B) )


Dr. Karl Addicks
rungen von Herrn Nooke dran ist, dann ist wahrschein-
lich auch der Erfolg der von Ihnen ergriffenen Maßnah-
men nicht nachprüfbar. Vor diesem Hintergrund frage
ich Sie, ob die Bundesregierung geneigt ist, den Infor-
mationen bzw. Gerüchten nachzugehen? Es hat tatsäch-
lich den Charakter von Gerüchten, aber als jemand, der
lange Jahre in Afrika tätig war, kann ich aus eigener Er-
fahrung berichten, dass es keine Gerüchte, sondern Tat-
sachen sind, dass im großen Stil Gelder veruntreut bzw.
abgezweigt werden. Ist die Bundesregierung geneigt,
diese Gerüchte aufzugreifen, um sicherzustellen, dass
die von den Steuerzahlern mühsam erwirtschafteten Mit-
tel für die Entwicklungszusammenarbeit tatsächlich den
von uns gewollten Zwecken zugutekommen und nicht
auf irgendwelchen Nummernkonten in der Schweiz oder
in anderen Steuerparadiesen landen?

Ka
Karin Kortmann (SPD):
Rede ID: ID1609909900


Herr Dr. Addicks, Sie haben als Abgeordneter zwei
Möglichkeiten, den Gerüchten nachzugehen. Wenn Ih-
nen Erkenntnisse oder auch Unterlagen darüber vorlie-
gen, dass Gelder versickern, dann bitte ich Sie herzlich,
diese zum einen der Bundesregierung mitzuteilen, damit
wir die Informationen überprüfen können und nicht län-
ger auf Mutmaßungen angewiesen sind, und sie zum an-
deren den Mitgliedern des Haushaltsausschusses vorzu-
legen, damit sie auch durch die Aufsichtsratsgremien der
KfW Entwicklungsbank und der GTZ entsprechend ge-
prüft werden können.

Da mir keine Unterlagen vorliegen, die über das Ge-
rücht in einer Zeitungsmeldung hinausgehen, konnten
wir keine entsprechende Überprüfung vornehmen. Des-
wegen ist meine Antwort auf Ihre erste Frage formal; es
war eine formal gestellte Frage, die sich nicht auf ein
konkretes Ereignis bezieht.


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1609910000

Frau Staatssekretärin, herzlichen Dank für die Beant-

wortung der Fragen.

Ich rufe nun den Geschäftsbereich des Auswärtigen
Amtes auf. Für die Beantwortung der Fragen steht Herr
Staatsminister Gernot Erler zur Verfügung.

Wir kommen zu Frage 12 des Kollegen Wolfgang
Gehrcke:

Gedenkt die Bundesregierung, im Rahmen ihrer EU-Rats-
präsidentschaft auf die Regierungen Estlands und Polens so-
wie gegebenenfalls weiterer Mitgliedstaaten einzuwirken, die
Entfernung von Mahn- und Denkmälern, die an den Beitrag
der Sowjetunion zur Befreiung Europas vom Faschismus erin-
nern, zu unterlassen, und, wenn ja, wie?

Herr Staatsminister.


Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1609910100

Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Herr Kollege

Gehrcke, meine Antwort auf Ihre Frage lautet: Die EU
hat in dieser Frage keine Zuständigkeit. Die Bundes-
regierung beabsichtigt daher nicht, im Rahmen der EU-

R
d

a
l
K
a
M
w
z
t
t

d
F
w
n
n
g

d
k
h
f
h
D
b
k

p
m
ü
h
P
ö
l
s
s
s
a
G
v

M
F
l

(C (D atspräsidentschaft in einem solchen Sinne tätig zu weren. Ihre Nachfrage, Herr Kollege. Herr Staatsminister, dieses Thema hat aber zumindest m Rande des Gipfeltreffens zwischen der EU und Russand eine bedeutende Rolle gespielt. Ich nehme zur enntnis, dass die Frau Bundeskanzlerin offensichtlich ußerhalb ihrer Kompetenz, aber sinnvoll gehandelt hat. einen Sie nicht auch, dass bei aller nationaler Verantortung, die eigene Geschichte aufzuarbeiten – und war durchaus differenziert –, auch ein europäisches Ineresse vorhanden ist, diese Probleme in einem vernünfigen Sinne zu regeln? Herr Kollege Gehrcke, meine Aussage bezog sich arauf, dass es bei der nationalen Politik hinsichtlich der ragen, wohin Denkmäler gehören und ob sie bewegt erden, keine EU-Zuständigkeit gibt, denn dies berührt icht Gemeinschaftsrecht. Das heißt nicht, dass es in eiem solchen Konflikt keine Handlungsnotwendigkeit ibt. Sie wissen, dass sich die EU-Ratspräsidentschaft und amit Deutschland erfolgreich bemüht hat, in diesem onkreten Fall zu deeskalieren. Wir haben uns hier erebliche Mühe gegeben, und es hat am Schluss auch unktioniert. Bei dem EU-Russland-Gipfel in Samara aben wir uns ebenfalls bemüht, zu einer weiteren eeskalation bei diesem Thema beizutragen. Insofern esteht natürlich eine allgemeine politische Zuständigeit. Haben Sie eine weitere Zusatzfrage? – Bitte. Nachdem wir uns einig sind, dass es eine allgemeine olitische Zuständigkeit der Europäischen Union gibt, öchte ich ferner wissen, wie die Europäische Union ber das hinaus, was in Samara in Bezug auf das Verältnis zu Russland debattiert worden ist, versucht, diese roblematik jetzt auf der politischen Ebene weiter zu errtern. Es ist völlig klar, dass diese Denkund Ehrenmäer – es handelt sich ja nicht um allgemeine Denkmäler, ondern solche mit Bezug auf die Befreiung vom Fachismus – eine hohe Symbolkraft und in Auseinanderetzungen einen hohen Rang haben. Bleibt das Thema uf der Tagesordnung, und wird gerade mit Polen das espräch hierüber gesucht, da das entsprechende Gesetz on Polen noch nicht verabschiedet ist? Herr Kollege Gehrcke, die Zuständigkeit oder die itverantwortung besteht hinsichtlich der politischen olgen von solchen Vorgängen. Dies ist von der nationaen Zuständigkeit für Einzelmaßnahmen zu trennen. Es Staatsminister Gernot Erler ist richtig, dass seit dem 15. Mai auch im polnischen Parlament ein entsprechendes Gesetz beraten wird, wobei es allerdings zu früh ist, hierzu irgendeine Bewertung vorzunehmen; denn die Verhandlungen darüber haben gerade erst begonnen. Insgesamt hat sich die Ratspräsidentschaft sehr darum bemüht, zu verhindern, dass solche Einzelprobleme zwischen Russland und EU-Staaten unser Bestreben, zur Entwicklung einer strategischen Partnerschaft zwischen der EU und der Russischen Föderation zu kommen, blockieren. Das werden wir auch weiterhin tun, ohne dabei zuzulassen, dass wiederum von der russischen Seite versucht wird, bestimmte Themen als in ihre bilaterale Zuständigkeit fallend zu regeln und zu sagen: Lasst euch in eurer europäischen Politik nicht von solchen bilateralen Problemen beeinträchtigen! Das kann nicht zugelassen werden. Wir haben die Gesamtverantwortung für Probleme jedes einzelnen EU-Staates mit einem so wichtigen Nachbarn wie der Russischen Föderation. Herr Kollege Beck, bitte. Der Vorgang insgesamt zeigt, wie kompliziert euro päische Geschichte gerade im osteuropäischen Raum ist, auch hinsichtlich dessen, was die Denkmäler für die einen oder für die anderen bedeuten. Zeigt dieser Vorgang nicht auch nach Ansicht der Bundesregierung, dass man bei solchen geschichtspolitischen Fragen sehr sensibel und behutsam sein muss? Ist vor diesem Hintergrund die Überlegung, von der ich höre, dass sie in der Bundesregierung und in der Koalition besteht, nicht äußerst gefährlich, an dem Gesetz über die Bundesstiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ dahin gehend zu drehen, dass man sie von einer internationalen Stiftung unter Beteiligung der Osteuropäer faktisch zu einer deutschen Stiftung umgründet, bei der alle Autorität und Entscheidungsgewalt an deutsche Abgeordnete, die deutsche Bundesregierung und die deutsche Wirtschaft übergehen? Ich habe gerade in der letzten Woche in Warschau Gespräche darüber geführt; die Leute dort sind enorm alarmiert. Das ist gegenüber Polen und gegenüber der Russischen Föderation eine genauso kitzlige Geschichte wie gegenüber den anderen beteiligten osteuropäischen Staaten, sodass es ratsam wäre, hier nicht noch mehr Porzellan zu zerschlagen, wodurch noch mehr Probleme entstünden, als auf dem internationalen Parkett ohnehin schon aufgetürmt sind. Herr Kollege Beck, ich weiß eigentlich nicht, wel chen konkreten Vorwurf Sie machen bzw. welche konkrete Sorge Sie in diesem Zusammenhang haben. (Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das stand in der „Frankfurter Rundschau“!)

Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1609910200
Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1609910300
Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1609910400
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1609910500
Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1609910600
Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1609910700




(A) )


(B) )

Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1609910800
Volker Beck (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1609910900
Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1609911000

Ich denke – das geht im Übrigen auch aus der Frage des
Kollegen Gehrcke hervor –, dass die Bundesrepublik

b
s
g
D
i

G

l
d
P
i
R
a
A
r
V

i
h
m
h
a
z
h
r
S
a
n
t

e
d
e
P
d
e
b
1
c
s
e
i
a
g

(C (D isher die notwendige Sensibilität im Umgang mit Gechichtsfragen zeigt, und das mit keinem schlechten Erebnis. Hier ist ein gewisses Maß an Vertrauen zwischen eutschland und den Nachbarn gewachsen, auf das man n Zukunft weiter aufbauen kann. Wir kommen damit zur Frage 13 des Kollegen ehrcke: Können nach Auffassung der Bundesregierung die Erfah rungen der staatlichen Vereinbarung zwischen Deutschland und Russland über die Pflege russischer Soldatenfriedhöfe, Ehrenmale und deutscher Soldatenfriedhöfe in Russland geeignet sein, einem solchen Geschichtsrevisionismus entgegenzuwirken? Herr Kollege Gehrcke, meine Antwort auf Ihre Frage autet: Sofern andere Partnerstaaten dies wünschen, ist ie Bundesregierung bereit, ihre Erfahrungen bei der flege der russischen Soldatenfriedhöfe und Ehrenmale n Deutschland sowie der deutschen Soldatenfriedhöfe in ussland auf der Grundlage des bilateralen Kriegsgräberbkommens zu teilen. Die Umsetzung des bilateralen bkommens durch Deutschland entspricht der besonde en deutschen Verantwortung für die Aufarbeitung der ergangenheit. Ihre Zusatzfrage, bitte. Diesmal habe ich nur eine Zusatzfrage. Gerade weil ch die Regelung in Deutschland für sehr vernünftig alte – wenn man sich in Berlin umschaut, dann stellt an fest, dass das eine Signalwirkung hat, was nicht eißt, dass alle Probleme gelöst sind –: Resultiert nicht us der Tatsache, dass es sich zumeist um Ehrenmale um Gedenken an den faschistischen Krieg, dessen Ureber Deutschland war, handelt, eine besondere bilateale Verantwortung Deutschlands gegenüber anderen taaten, die es anders handhaben oder möglicherweise nders handhaben, und in der Europäischen Union, das otwendige politische Problembewusstsein wachzuhalen? Herr Kollege Gehrcke, ich empfehle hier, eine Alltags rfahrung zu nutzen. Ich bin gerne bereit, zuzugeben, ass wir gute Erfahrungen gemacht haben und dass das in guter Ansatz ist. Das in dem Abkommen enthaltene rinzip, wonach man die Verantwortung für den Schutz er Kriegsgräber übernimmt, ein dauerhaftes Ruherecht inräumt und sich verpflichtet, die Würde der Umgeung zu wahren, ist nicht schlecht. Die Erfahrungen 3 Jahre nach Inkrafttreten dieses Abkommens sind siherlich gut. Aber sollen wir in einer solchen Situation agen: „Hier haben wir ein tolles Beispiel; richtet euch inmal danach“? Das kann derjenige, der beispielgebend st, schlecht machen. Es wäre eigentlich die Aufgabe von nderen, zu sagen: Es gibt doch gute Beispiele, die zeien, wie man das regeln kann. – Wir sollten jedenfalls Staatsminister Gernot Erler nicht so nach vorne gehen und sagen: Wir wissen, wie es gemacht wird; schaut euch das einmal an. Auf diese Idee sollten vielleicht andere kommen. Wenn ich das sagen darf: Sie werden schon einen Weg finden, das bei aller notwendigen Bescheidenheit deutlich zu machen. Ich danke für Ihr Vertrauen, Herr Kollege. Damit rufe ich die Frage 14 des Kollegen Omid Nouripour auf: Welche konkreten Schritte unternimmt die Bundesregie rung im Rahmen ihrer EU-Ratspräsidentschaft zur Unterstützung der Bemühungen zur Freilassung der US-amerikanischen Staatsbürgerin iranischer Herkunft H. E., die seit über vier Monaten im Iran festgehalten wird? Herr Kollege Nouripour, meine Antwort lautet: Über den Fall einer im Iran festgehaltenen iranischstämmigen US-Amerikanerin ist zwischen Beamten des Auswärtigen Amtes und des US-amerikanischen Außenministeriums auf Arbeitsebene gesprochen worden. Die Bundesregierung ist bislang weder direkt noch in ihrer Funktion als Ratspräsidentschaft der Europäischen Union von amerikanischer Seite in dieser Frage um Unterstützung gebeten worden. Schutzmachtvertretung der USA im Iran ist die Schweiz. Die islamische Republik Iran kennt das Institut der Doppelstaatsbürgerschaft nicht. Der Iran entlässt seine Bürger fast nie aus seiner Staatsbürgerschaft. Personen, die sowohl die iranische als auch eine andere Staatsangehörigkeit besitzen, werden bei Aufenthalt im Iran ausschließlich als iranische Staatsangehörige behandelt. Die Möglichkeiten einer Unterstützung in Konsularangelegenheiten sind für den jeweils anderen Staat, dessen Staatsangehörigkeit der Doppelstaatler besitzt, äußerst beschränkt. In den Reisehinweisen der Bundesregierung zu Iran ist deshalb eine entsprechende Warnung für deutsche Staatsangehörige iranischer Abstammung enthalten. Haben Sie eine Zusatzfrage? – Bitte sehr. Herr Staatsminister, der Fall, nach dem ich frage, ist nicht der einzige, den es zurzeit gibt. Können Sie bestätigen, dass es derzeit seitens der aktuellen iranischen Regierung eine stärkere Tendenz gibt, menschliche Geiseln zu nehmen, um möglicherweise eine bessere Position bei all den Auseinandersetzungen, die es zwischen dem Iran und der EU bzw. den USA gibt, beispielsweise in der Atomfrage, zu erreichen? (Vorsitz: Vizepräsidentin Dr. h. c. Susanne Kastner)

Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1609911100
Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1609911200
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1609911300
Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1609911400
Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1609911500




(A) )


(B) )

Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1609911600
Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1609911700
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1609911800
Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1609911900
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1609912000
Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1609912100

F
k
s
n
W
b
G
h
r

i
S
S
i
d
S
c
t
d
d

t
s
b
d
g
d
g
D
d
e
B
w

m
w
d

r
l

s

N

(C (D Herr Kollege Nouripour, uns sind die Gründe für das esthalten der besagten Person im Einzelnen nicht beannt. Wir kennen die Vorwürfe, die erhoben worden ind, und wir wissen, dass diese Vorwürfe von amerikaischer Seite und auch von der Institution, dem oodrow Wilson Center, in der die besagte Person ar eitet, zurückgewiesen worden sind. Da wir die wahren ründe nicht kennen, ist es schwierig, einen Zusammenang mit der allgemeinen iranischen Politik in belastbaer Weise herzustellen. Herr Kollege, Sie haben noch eine Zusatzfrage. Es gibt den Vorwurf, dass die betreffende Person für hre wissenschaftlichen Projekte Geld von der Sorostiftung bekommen hat. Meines Wissens hat die Sorostiftung ihren Hauptsitz in Brüssel, wenn ich mich nicht rre. Teilen Sie die Auffassung und wären Sie als Bunesregierung bereit, den Iranern mitzuteilen, dass die oros-Stiftung keine Einrichtung ist, die Umsturzversuhe im Iran beabsichtigt, sondern dass es eine rein kariative und wissenschaftliche Vereinigung ist, und würen Sie die Soros-Stiftung dazu bewegen, dass sie sich azu äußert? Herr Kollege Nouripour, solche Bemühungen, der be roffenen Person zu helfen, können überhaupt erst dann tattfinden, wenn wir in irgendeiner Weise um Hilfe geeten werden. Ich hatte schon ausgeführt, dass dies nicht er Fall ist. Die Vereinigten Staaten haben die Schweiz ebeten, vermittelnd tätig zu werden. Sie wissen auch, ass die berühmte Nobelpreisträgerin Schirin Ebadi aneboten hat, die betroffene Person juristisch zu vertreten. as ist leider nicht zugelassen worden. Das, was Sie aneuten, was man möglicherweise tun könnte, können wir rst in Erwägung ziehen, wenn wir tatsächlich von den etroffenen in irgendeiner Weise angesprochen werden, as bisher nicht der Fall gewesen ist. Wir haben zu diesem Geschäftsbereich keine Fragen ehr. Herr Staatsminister, vielen Dank für die Beantortung der Fragen. Ich schließe den Geschäftsbereich es Auswärtigen Amtes. Ich rufe den Geschäftsbereich des Bundesministeiums des Innern auf. Die Fragen beantwortet Herr Paramentarischer Staatssekretär Dr. Christoph Bergner. Die Frage 15 der Kollegin Erika Steinbach wird chriftlich beantwortet. Ich rufe die Frage 16 des Abgeordneten Omid ouripour auf: Was ist der konkrete Auftrag der der Europäischen Grenzschutzagentur Frontex zur Verfügung gestellten deutschen Boote, die derzeit in der Ostsee stationiert sind? D Ich antworte auf die Frage wie folgt: Deutschland hat im Rahmen der Errichtung des technischen Zentralregisters nach Art. 7 der Verordnung Rates vom 26. Oktober 2005 unter anderem ein Schiff ausschließlich für den Einsatz im Bereich der Nordund Ostsee gemeldet. Das Schiff wird nur mit dem erforderlichen Bedienpersonal zur Verfügung gestellt. Die Bereitstellung ist freiwillig und steht unter dem Vorbehalt der nationalen Einsatzund Haushaltslage. Ein Schiff der Bundespolizei kann ausschließlich in der Nordund Ostsee auf Grundlage des Art. 7 der genannten Verordnung des Rates vom 26. Oktober 2005 einem anderen Mitgliedstaat oder Frontex für Einsatzmaßnahmen zur Verfügung gestellt werden. Der Einsatzauftrag wird in diesen Fällen durch den anfordernden Mitgliedstaat oder durch Frontex festgelegt. Ansonsten nehmen die Schiffe der Bundespolizei die gesetzlich zugewiesenen Überwachungsmaßnahmen in der Nordund Ostsee wahr. Ihre Zusatzfragen, bitte. Ich möchte meine schriftlich eingereichte Frage wie derholen: Worin besteht der Auftrag dieses einen Schiffes? Was hat das mit Grenzschutz zu tun? Warum besteht dort Bedarf für Grenzschutz auf hoher See? D Herr Kollege, zunächst einmal: Das technische Zentralregister regelt insgesamt die Bereitstellung für die Europäische Grenzschutzagentur. Die Mitgliedstaaten werden dem im Rahmen ihrer Möglichkeiten gerecht. Was die Schiffe der Bundespolizei betrifft: Das Angebot ist in dem geschilderten Umfang gemacht worden. Diese Schiffe stehen für Einsätze zur Verfügung, die gemäß dem zugrunde liegenden Abkommen von den Mitgliedstaaten bzw. von der Europäischen Grenzschutzagentur durchgeführt werden können. Ich müsste etwas konstruieren, um einen Fall zu nennen, in dem dieses Mittel gegenwärtig eingesetzt werden könnte. Das hindert aber nicht daran, im Rahmen der Übereinkunft eventuell auf das technische Zentralregister zurückzugreifen. Diese Entscheidung müsste natürlich im Rahmen der begrenzten Möglichkeiten der Bundesrepublik Deutschland, was den Einsatz von Schiffen der Bundespolizei betrifft, getroffen werden. Sie haben noch eine Zusatzfrage. Der Direktor von Frontex nennt als Hauptrouten für illegale Migration in die EU: die südliche Seeaußengrenze, die östliche Landesaußengrenze über den Bal k k F d w F s H g B m r S s d n d s r A d d n B F – a ( B f n A a u m P A d V b z (C (D an, bedeutende internationale Flughäfen. Das alles sind eine Ostseerouten. Wir wissen, dass die Aufgabe von rontex in erster Linie darin besteht, dazu beizutragen, ass die EU gegen illegale Einwanderung abgeschottet ird. Die Gefahr illegaler Einwanderung ist in diesem all nicht gegeben. Wie will die Bundesregierung auschließen, dass Frontex beim Schutz des G-8-Gipfels in eiligendamm zum Einsatz kommt, was nicht ihre Aufabe ist? D Herr Kollege, ich will zunächst einmal darauf auf erksam machen, dass die Bereitstellung der Bundesegierung für Frontex sich nicht auf den Einsatz von chiffen beschränkt. Beispielsweise werden auch Hubchrauber zur Verfügung gestellt, die zum Einsatz auf en von Ihnen beschriebenen Gebieten durchaus geeiget sind. Darüber hinaus muss ich darauf aufmerksam machen, ass die hochseetüchtigen Schiffe der Bundespolizei ich auch für die besondere Einsatzlage im Mittelmeeraum, die Sie geschildert haben – im Regelfall ist sie mit ktionen zur Rettung von in Seenot Geratenen verbunen –, vergleichsweise wenig eignen. Eine Verlagerung es Einsatzes in den Mittelmeerraum ist aus verschiedeen Gründen nicht infrage gekommen. Die deutschen oote werden der Europäischen Grenzschutzagentur rontex für einen Einsatz zur Verfügung gestellt, der jedenfalls aus meiner Sicht – gegenwärtig noch nicht bsehbar ist. Ich rufe die Frage 18 des Kollegen Volker Beck Köln)

Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1609912200
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1609912300
Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1609912400
Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1609912500
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1609912600




(A) )


(B) )

Dr. Christoph Bergner (CDU):
Rede ID: ID1609912700
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1609912800
Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1609912900
Dr. Christoph Bergner (CDU):
Rede ID: ID1609913000
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1609913100
Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1609913200
Dr. Christoph Bergner (CDU):
Rede ID: ID1609913300
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1609913400
Wie stellt die Bundesregierung durch vertragliche Verein-

barungen mit externen Dienstleistern und Controlling die Be-
zahlung des tariflichen Mindestlohns an die dort beschäftigten
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sicher?

D
Dr. Christoph Bergner (CDU):
Rede ID: ID1609913500

Herr Kollege Beck, ich beantworte Ihre Frage wie

olgt: Nach § 25 Nr. 2 Abs. 1 der Verdingungsverord-
ung für Leistungen, Teil A (VOL/A) werden bei der
uswahl der Angebote nur Bieter berücksichtigt, die

uch die erforderliche Zuverlässigkeit besitzen. Sofern
ngewöhnlich niedrige Preise angeboten werden, ist ge-
äß § 25 Nr. 2 Abs. 2 VOL/A nachzufragen, wie die
reise zustande kamen. Verweigert das Unternehmen die
ufklärung oder werden im Rahmen der Offenlegung
er Kalkulation Verstöße beanstandet, wird dies in der
ergabeentscheidung durch einen Ausschluss des Ange-
ots berücksichtigt.

Generelle Regelungen im Rahmen des Controllings
u dieser Frage existieren nicht.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1609913600

Ihre erste Zusatzfrage, bitte.






(A) )



(B) )


Volker Beck (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1609913700

Dazu sage ich nur: Gebrannte Kinder scheuen das

Feuer. Wir haben das Gleiche im Bundestag schon ein-
mal erlebt: Wir haben gedacht, wir könnten uns auf sol-
che Regelungen verlassen, um dann erleben zu müssen,
dass die Realität zum Teil im Widerspruch zur vermeint-
lichen Vertragssituation stand. Deshalb möchte ich Sie
schon fragen, ob Sie ausschließen können, dass Dienst-
leister, die im Auftrag der Bundesregierung handeln, un-
tertariflich bezahlen, oder wie Sie sich diesbezüglich in
Zukunft Sicherheit verschaffen wollen.

D
Dr. Christoph Bergner (CDU):
Rede ID: ID1609913800


Herr Kollege, wie ich bereits gesagt habe, ist das In-
strument, auf das wir in diesem Zusammenhang verwei-
sen können, die sachgemäße Auftragsvergabe nach der
VOL/A. Ich hatte ein bisschen die Sorge, dass Sie mich
mit einem Fall aus einem Geschäftsbereich konfrontie-
ren,


(Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das hatte ich für nächste Woche vor! – Heiterkeit)


der mich da in Verlegenheit bringt und tatsächlich den
Nachweis führt, dass an einer Stelle die Dinge so unbe-
friedigend gelaufen sind wie in dem Fall, den Sie mit
Blick auf den Bundestag genannt haben. Das scheint nun
nicht der Fall zu sein, sodass ich jetzt allen Grund habe,
davon auszugehen, dass sich das genannte Instrument
für die Bundesregierung bisher als hinreichend erwiesen
hat.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1609913900

Ihre zweite Zusatzfrage.


Volker Beck (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1609914000

Ich möchte Sie tatsächlich noch einmal fragen, ob Sie

nicht meinen, dass die Bundesregierung angesichts der
Erfahrung, die wir im Hohen Hause machen mussten
– ich glaube, unsere Verwaltung arbeitet bei solchen Sa-
chen auch sehr zuverlässig und entsprechend den
Rechtsgrundlagen –, überlegen muss, zu einem Control-
lingsystem zu kommen, mit dem sie das sicherstellt, und
sich nicht darauf verlassen darf, dass Paragrafen in ir-
gendwelchen Verordnungen über Ausschreibungsbedin-
gungen die Sache schon richten werden. Man muss eben
manchmal kontrollieren, obwohl ich mich nicht im
Sinne der Linksfraktion dazu versteigen will, zu sagen,
dass Kontrolle immer besser sei als Vertrauen; aber ein
bisschen Kontrolle schadet ja vielleicht nicht.

D
Dr. Christoph Bergner (CDU):
Rede ID: ID1609914100


Herr Kollege Beck, alle parlamentarischen Debatten
und auch Fragestunden haben Rückwirkungen auf die
Entscheidungsprozesse in den Häusern. Ich schließe
nicht aus, dass auch Ihre Frage Anlass dazu sein kann,
über solche Instrumente nachzudenken.

Ich will nur darauf aufmerksam machen, dass wir an-
dererseits gehalten sind, auch vom Parlament, den Büro-

k
r
G
m
b

V
d

n
b
D

Z

m

d
z
H
t
n
E
s

g
B
A
d

b
B
z
K
i

c
M

b
S
H
b
d
t

(C (D ratieaufwand durch Entscheidungen der Bundesregieungen so gering wie möglich zu halten. Unter diesem esichtspunkt müssen gesonderte Controllingmaßnahen, wenn für ihre Etablierung kein konkreter Anlass esteht, sorgfältig bedacht werden. Damit sind wir am Ende dieses Geschäftsbereichs. ielen Dank, Herr Staatssekretär, für die Beantwortung er Fragen. Wir kommen zum Geschäftsbereich des Bundesmiisteriums für Wirtschaft und Technologie. Die Fragen eantwortet die Frau Parlamentarische Staatssekretärin agmar Wöhrl. Ich rufe die Frage 19 der Kollegin Sabine immermann auf: Wie verteilten sich die 700 Gemeinden bzw. 1 Million Haushalte, die in Deutschland laut Breitbandatlas und nach Angabe der Bundesregierung (Antwort auf Bundestagsdrucksache 16/5070)

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1609914200
lichkeit besitzen, ungefähr auf die einzelnen Bundesländer,
und wie hoch ist die Breitbandverfügbarkeit in den jeweiligen
Bundesländern?

D
Dagmar G. Wöhrl (CSU):
Rede ID: ID1609914300

Frau Kollegin Zimmermann, die regionale Verteilung

er bisher nicht mit Breitband versorgten Gebiete – zur-
eit sind das circa 700 Gemeinden und circa 1 Million
aushalte – wird von der Bundesregierung nicht ermit-

elt. Auf der Basis des BMWi-Breitbandatlas sind regio-
ale Breitbandinitiativen der Bundesländer bei der
rfassung der konkreten Versorgungslage und der Fest-
tellung des Handlungsbedarfs aktiv.

Im Allgemeinen gilt, dass es in dünnbesiedelten Re-
ionen wie etwa im Nordosten von Deutschland mehr
reitbandlücken gibt als im dichtbesiedelten Südwesten.
ber auch in Ballungsgebieten gibt es – oft technisch be-
ingt – teilweise unversorgte Haushalte.

Nichtsdestoweniger ist die Verfügbarkeit von Breit-
and generell hoch. Nach der jüngsten Erhebung zum
reitbandatlas vom Herbst 2006 können etwa 97 Pro-
ent der deutschen Haushalte mit Breitband, also DSL,
abel, Funk und UMTS, versorgt werden. Dominierend

st dabei DSL mit circa 95 Prozent.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1609914400

Ihre Zusatzfragen, bitte.


Sabine Zimmermann (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1609914500

Danke schön. – Der Breitbandatlas, von dem Sie spra-

hen, zeigt deutlich weiße Flecken, vor allen Dingen in
ecklenburg-Vorpommern oder auch in Ostsachsen
diese zwei Regionen darf ich einmal nennen –, Ge-

iete, die noch wenig mit Breitband versorgt sind. Sind
ie mit mir einer Meinung, vor allen Dingen vor dem
intergrund der Herbeiführung gleichwertiger Lebens-
edingungen zum Beispiel für Familien mit Kindern,
ass alle Zugang zu DSL erhalten sollten, da die alterna-
iven Breitbandverfügbarkeiten natürlich teurer sind als






(A) )



(B) )


Sabine Zimmermann
DSL und viele Menschen aufgrund der niedrigen Löhne
zum einen und der hohen Arbeitslosigkeit zum anderen
– ich nenne nur Hartz IV als Stichwort – nicht in der
Lage sind, sich diese alternativen Breitbandbedingungen
zu leisten?

D
Dagmar G. Wöhrl (CSU):
Rede ID: ID1609914600


Frau Kollegin, wenn Sie auf eine Verpflichtung des
Universaldienstes hinauswollen, ist dazu auszuführen,
dass von unserer Seite nicht angestrebt wird, ein Unter-
nehmen zu verpflichten, flächendeckend Breitband zur
Verfügung zu stellen. Das würde nämlich zusätzliche
Kosten bedeuten, die auch von den Verbrauchern zu zah-
len wären. Wir sind aber sehr zuversichtlich, dass – wir
sind jetzt bei 97 Prozent und erwarten im nächsten Jahr
98 Prozent; allein im letzten Jahr haben 300 neue Ge-
meinden einen Anschluss bekommen – aufgrund der
marktwirtschaftlichen Prinzipien eine volle Versorgung
erreicht wird.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1609914700

Sie haben noch eine Zusatzfrage.


Sabine Zimmermann (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1609914800

Wäre es nicht möglich und auch in Ihrem Interesse

– zum Beispiel in einer Stadt werden solche Leitungen
gelegt, um mehrere Haushalte anzuschließen; das ist ein-
fach; im ländlichen Bereich ist das schwieriger –, dass
die Gewinne, die in der Stadt und in den Ballungszentren
erzielt werden, dazu verwendet werden, im ländlichen
Raum neue Anschlüsse zu schaffen?

D
Dagmar G. Wöhrl (CSU):
Rede ID: ID1609914900


Hier sind auch die Länder und die Kommunen gefor-
dert, die teilweise schon sehr aktiv sind. In Schleswig-
Holstein wird momentan ein Breitbandförderprogramm
aufgelegt. Das Bundeswirtschaftsministerium ist bei die-
ser Förderung mittels des Europäischen Strukturfonds
unterstützend und mitberatend tätig. Inzwischen gibt es
auch eine Initiative unseres Landwirtschaftsministe-
riums zur Förderung gerade der Versorgung des ländli-
chen Bereichs.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1609915000

Eine weitere Zusatzfrage der Kollegin Bellmann.


Veronika Bellmann (CDU):
Rede ID: ID1609915100

Frau Staatssekretärin, ich möchte die Frage der Kolle-

gin Zimmermann ergänzen. Ich möchte nicht nur den so-
zialen Aspekt sehen, nicht nur die Bürger und die Haus-
halte, sondern auch auf die Unternehmen zu sprechen
kommen. In meinem Wahlkreis gibt es einige Gemein-
den, die noch keinen DSL-Anschluss haben. Es ist zu
verzeichnen, dass einige Unternehmen das als Standort-
nachteil sehen und dort weggehen. Mein Wahlkreis liegt
in Sachsen. Da es dort relativ viele strukturschwache Re-
gionen gibt, ist das natürlich ein zusätzlicher Nachteil.
Nun haben Sie davon gesprochen, dass eine volle Ver-

s
Z

m

e
a
r
t
u
h
g

m

t
k
s
e
h
v

L
g
w
c
A
D
r
P
z
k
s

K
w
t
s
s
f
t
D
k
m
m

(C (D orgung das Ziel sei. Können Sie sagen, in welchem eithorizont das zu erwarten ist? D Uns liegen keine Erkenntnisse darüber vor, wann hier ine Vollversorgung erreicht werden kann. Wir sehen ber momentan das Problem einer sehr starken Fokussieung auf DSL; die anderen technologischen Möglichkeien sind viel zu wenig bekannt. Es werden auch Kabel nd Funk wie WiMAX oder HSDPA angeboten. Wir seen unsere Aufgabe auch darin, diese anderen technoloischen Möglichkeiten viel stärker publik zu machen. Ich rufe die Frage 20 der Kollegin Zimmermann auf: Auf wie hoch beziffert die Bundesregierung die „erheblichen Zusatzkosten“, die laut ihrer Antwort auf Bundestagsdrucksache 16/5070 für eine flächendeckende Vollversorgung mit DSL nötig wären, und welche Spannbreite können die Kostenunterschiede zwischen einem herkömmlichen DSL-Anschluss und alternativen Lösungen für die einzelnen Haushalte annehmen? D Die in der Antwort der Bundesregierung auf Bundes agsdrucksache 16/5070 genannten „erheblichen Zusatzosten“ sind nach Ansicht der Bundesregierung nur chwer quantifizierbar. Experten gehen davon aus, dass ine 100-prozentige Erschließung der deutschen Hausalte mit der herkömmlichen DSL-Technik in etwa so iel kosten würde wie das bisher installierte DSL-Netz. Die Preisunterschiede zwischen DSL und alternativen ösungen sind mittlerweile gering. Kabeloder Funkanebote sind in Preis und Leistung heute durchaus wettbeerbsfähig mit DSL. Anders sieht es bei den flächende kend verfügbaren Satellitenangeboten aus, die in bhängigkeit von der Technologie – Satellit für Upund ownstream oder Upstream über ISDN – zum Teil teu er sind. Danach richten sich die unterschiedlichen reise und Übertragungsraten. Beim Satellit können hier u den monatlich bereits erhöhten Kosten noch Einmalosten in Höhe von mehreren hundert Euro für die Intallation hinzukommen. Ihre Zusatzfragen, bitte. Meine Zusatzfrage geht in die Richtung der Frage der ollegin Bellmann. Ich komme auch aus Sachsen. Sie issen, dass es deutschlandweit über 2000 Bürgerinitia iven gibt, die sich gegründet haben, um DSL-Anchlüsse zu bekommen. Ich denke, diese Anschlüsse ind gerade für die Unternehmen wichtig. Sie sprechen ür das Wirtschaftsministerium. Wie wollen Sie den Unernehmen klar machen, dass sie die Möglichkeit eines SL-Anschlusses nicht haben? Wir diskutieren im Teleommunikationsbereich jetzt schon über VDSL. Für ich wäre es wichtig, zu wissen, was Sie den Unternehen sagen, die diese Möglichkeit nicht haben. D Wir streben natürlich eine Vollversorgung an. Ich habe das vorhin erwähnt. DSL ist zum größten Teil verfügbar. Man muss sich aber darüber im Klaren sein, dass die Deutsche Telekom hier keine deutschlandweite Versorgung leisten wird. Das ist Fakt. Deswegen müssen wir schauen, dass wir mit den anderen verfügbaren technologischen Möglichkeiten durch andere Anbieter, die es schon gibt, zu einer Versorgung kommen. Wir führen natürlich Gespräche mit den Unternehmen. Die Entscheidung über diese Einrichtungen obliegt allerdings den Unternehmen selbst. Sie haben noch eine Zusatzfrage? – Nein. Dann folgt jetzt eine weitere Zusatzfrage der Kollegin Bellmann. Frau Staatssekretärin, meine Zusatzfrage richtet sich wieder auf den Zeithorizont. Sie haben vorhin angemerkt, dass mehrere Förderprogramme in der Diskussion sind, und zwar sowohl des Landwirtschaftsministeriums als auch des ESF, um zur Schließung der Versorgungslücke Alternativangebote der Technik und entsprechende Versorgungsangebote zu nutzen. Welchen Zeithorizont sehen Sie hier, den man den Kommunen und den Unternehmern nennen könnte, damit diese sich zusammenschließen und eine Initiative gründen können? Man könnte dann versuchen, über einen entsprechenden Antrag und über ein Förderprogramm die zum Beispiel im Vergleich von Satellitentechnik zu DSL bestehende Kostendiskrepanz zu überbrücken. D Die Förderprogramme bestehen größtenteils bereits, zum Beispiel das des Europäischen Strukturfonds. Hier geht es auch um Aufklärungsarbeit, die wir jetzt schon über das Ministerium leisten. Wir bemühen uns natürlich auch um eine begleitende Unterstützung der Parlamentarier in den Wahlkreisen. Ein neues Förderprogramm ist vom Landwirtschaftsministerium für den ländlichen Raum angedacht. Angestrebt ist eine 98-prozentige Versorgung im nächsten Jahr. Wann 100 Prozent erreichbar sein werden, können wir Ihnen nicht sagen. Ich rufe die Frage 21 des Kollegen Alexander Bonde auf: Wie beurteilt die Bundesregierung die Warnung der indi schen Botschafterin, Meera Shankar, in Berlin vor dem Verkauf von drei hochmodernen deutschen U-Booten an das in einem Krisengebiet liegende, innenpolitisch instabile Pakistan, die diese in einem Schreiben an den Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages, welches der Bundesregierung im Haushaltsausschuss sowie im Unterausschuss Abrüstung des Auswärtigen Ausschusses zur Kenntnis gebracht wurde, mit der eindringlichen Aufforderung zur Verhinderung des Exports formuliert hat? m r t d d G a n G t m I t r g „ B k d S s g a g t A e n e s g t a a B t d m d z Ü a s d d b (C (D D Herr Kollege Bonde, generell gilt, dass die Bundes egierung wie auch die europäischen Partner bei Rüsungsexporten, auch bei solchen nach Südasien, auf Basis es EU-Verhaltenskodex für Waffenausfuhren entscheien. In Deutschland gelten zusätzlich die politischen rundsätze der Bundesregierung für Rüstungsexporte us dem Jahr 2000. Wesentliches Kriterium für eine Geehmigungsentscheidung sind gemäß Kodex sowie den rundsätzen die möglichen Auswirkungen eines Rüs ungsexports auf die regionale Sicherheitslage. Diese üssen wir überprüfen. Insofern werden in dem von hnen angeführten Schreiben von der indischen Botschaferin Gesichtspunkte angesprochen, die von der Bundesegierung sowie von unseren EU-Partnern bei Genehmiungsentscheidungen generell berücksichtigt werden. Ich möchte noch hinzufügen, dass die Artikel aus dem Spiegel“ und der „Financial Times“, die die indische otschafterin beigelegt hat, der Bundesregierung beannt waren. Ihre Zusatzfragen, bitte. Frau Staatssekretärin, meine Frage war, wie die Bun esregierung die Aussagen der Botschafterin in ihrem chreiben an den Haushaltsausschuss bewertet. Die Botchafterin spricht von der Besorgnis der indischen Reierung über die Absicht Deutschlands, diese U-Boote n Pakistan zu verkaufen. Sie spricht auch von einer neativen Auswirkung auf die sicherheitspolitische Situaion in der Nachbarschaft und von schwerwiegenden uswirkungen auf die laufenden Prozesse der Vertrau nsbildung und des Dialoges. Wie sind diese von der indischen Botschafterin geannten Auswirkungen mit dem einzigen Kriterium verinbar, das Ihnen nach den von der Bundesregierung elbst aufgestellten Grundsätzen eine Exportgenehmiung erlaubt, nämlich einem außenund sicherheitspoliischen Interesse der Bundesrepublik? Wirtschaftsund rbeitsmarktpolitische Erwägungen sind, wie Sie wissen, usdrücklich ausgeschlossen. Wie bewertet also die undesregierung die Aussagen der indischen Botschaf erin, die erkennbar nicht im Einklang mit der Entscheiung der Bundesregierung stehen? D Sie können davon ausgehen, dass bei der Entschei ung über diesen Rüstungsexport auch das Verhältnis wischen Indien und Pakistan eine Rolle gespielt hat. Im brigen möchte ich auf die Beratungen im Haushalts usschuss und im Unterausschuss Abrüstung des Deutchen Bundestages vor zwei Wochen verweisen. Als dort ieses Thema erörtert wurde, waren auch Sie anwesend. Zu weiteren Details kann ich jetzt nichts sagen, weil arüber der Bundessicherheitsrat in geheimer Sitzung efindet. Sie haben noch eine Zusatzfrage. Ich habe an diesen Sitzungen teilgenommen; Sie ha ben auf die dort gegebenen Antworten auf meine Fragen verwiesen. Aber eine Frage ist bis heute noch unbeantwortet, nämlich die Frage, welches außenund sicherheitspolitisches Interesse die Bundesregierung beim Export von U-Booten, die von Pakistan atomar bestückbar sind, in das Krisengebiet sieht, auch unter Berücksichtigung der von der indischen Seite genannten Konsequenzen. Vielleicht können Sie mir diese Frage, die bis heute noch nicht beantwortet wurde, beantworten. D Herr Kollege Bonde, ich wundere mich ein wenig über Ihre Fragen. Sie wissen ganz genau – ich habe es vorhin schon erwähnt –, dass es hier um geheime Beratungen des Bundessicherheitsrates geht. Im Haushaltsausschuss ist das, wie Sie wissen, schon angesprochen worden. Nichtsdestoweniger wird ein vertraulicher Bericht über U-Boot-Lieferungen an Pakistan für die Berichterstatter im Haushaltsausschuss vorbereitet. Ich hoffe, dass durch diesen Bericht Ihre Fragen beantwortet werden. Ich schließe diesen Geschäftsbereich. Vielen Dank, Frau Staatssekretärin, für die Beantwortung der Fragen. Ich rufe den Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung auf. Die Beantwortung der Fragen übernimmt Frau Parlamentarische Staatssekretärin Karin Roth. Ich rufe die Frage 22 der Kollegin Veronika Bellmann auf: Welche Projekte im Bundesfernstraßenbau werden in diesem Jahr in den Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Thüringen neu begonnen, und welches Finanzvolumen steht hinter diesen Neubeginnen? K Herzlichen Dank, Frau Präsidentin. – Liebe Kollegin Bellmann, folgende Maßnahmen werden in 2007 begonnen, bei denen der Baubeginn bereits im Jahr 2006 verabredet worden ist: Mecklenburg-Vorpommern: Autobahn A 14, Jesendorf – nördlich Schwerin, Gesamtkosten 88,4 Millionen Euro. Sachsen-Anhalt: Bundesstraße B 81, Ortsumgehung Kroppenstedt, Gesamtkosten 8,5 Millionen Euro. Thüringen: Baubeginne beschränken sich auf die Maßnahmen, die im Rahmen der VDE-Projekte finanziert werden. Dazu gehören: die Autobahn A 4, Erweiterung Ronneburg–Schmölln, Gesamtkosten 58,9 Millionen E s k A G E g A 5 3 r s z d d h g n a i t s S S H i m m F F s d F – B (C (D uro; die Autobahn A 4, Erweiterung Umfahrung Hörelberge – A-Modell; Sie wissen, das ist noch in der Disussion –, Gesamtkosten 161 Millionen Euro; Autobahn 71, Landesgrenze Sachsen-Anhalt/Thüringen–Artern, esamtkosten 26,3 Millionen Euro. Dabei handelt es sich um Verkehrsprojekte „Deutsche inheit“. Deshalb werden sie jetzt sukzessive umgesetzt. Ihre Zusatzfrage, bitte. Frau Staatssekretärin, ich habe vor dem Hintergrund efragt, dass in Sachsen im Hinblick auf die Mittel eine bsenkung der Länderquote von, glaube ich, 7,4 auf ,8 Prozent erfolgt ist. Das macht dieses Jahr ungefähr 00 Millionen Euro aus. Auf Fragen dazu wurde aus Ihem Hause immer geantwortet, dass der Abarbeitungstand in Sachsen überdurchschnittlich hoch ist, sodass es u dieser Absenkung der Länderquote kommt. Nun habe ich in entsprechenden Übersichten gesehen, ass sich die Abarbeitungsstände in anderen Bundeslänern – zumindest in drei Bundesländern; Sachsen nimmt ier Platz vier ein – auch in dieser Größenordnung beween; deswegen habe ich die Frage nach den Neubeginen des Baus von Bundesfernstraßen gestellt. Auch in nderen Bundesländern gibt es also Abarbeitungsstände n vergleichbarer Größenordnung wie in Sachsen, und rotzdem finden dort Neubeginne statt, auch wenn es ich um Verkehrsprojekte „Deutsche Einheit“ handelt. In achsen finden solche aber nicht statt. Wie begründen ie, dass in Sachsen keine Neubeginne möglich sind? Ihr auptargument, dass der Abarbeitungsstand sehr hoch st und deswegen keine Neubeginne stattfinden können, öchte ich an dieser Stelle in Zweifel ziehen. K Frau Präsidentin, vielleicht könnten Sie jetzt die rage 23 aufrufen. Denn in meiner Antwort auf die rage 23 ist die Antwort auf die Frage, die gerade getellt wurde, enthalten. Frau Kollegin Bellmann, sind Sie damit einverstan en? Sie haben dann im Zusammenhang mit der rage 23 drei Zusatzfragen. Gut. Dann rufe ich die Frage 23 der Kollegin Veronika ellmann auf: Wie wird im Hinblick auf gekürzte Hauptbautitel, durch die beispielsweise in Sachsen 2007 keinerlei Neubeginne im Bundesfernstraßenbau stattfinden können, mit Maßnahmen verfahren, bei denen Baurecht besteht und die als absolute Unfallschwerpunkte gelten, und warum werden Planungsaufgaben für den Bundesfernstraßenbau hauptsächlich über die Deutsche Einheit Fernstraßenplanungsund -bau GmbH an einen von ihr definierten Stamm von Planungsbüros übertragen? K Jetzt nehme ich Bezug auf die Frage 23. Hat ein Land für mehrere Maßnahmen bestandskräftige Planfeststellungsbeschlüsse erlangt, so wird gemeinsam mit der Auftragsverwaltung eine Reihung für die bauliche Realisierung vereinbart. In der Erörterung zur Reihung haben Kenntnisse wie das Vorliegen von Unfallschwerpunkten ein hohes Gewicht. Unabhängig hiervon können Maßnahmen in der vereinbarten Reihenfolge aber nur im Rahmen der zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel finanziert und somit baulich realisiert werden. Nach den Art. 90 und 85 des Grundgesetzes planen, bauen, unterhalten und verwalten die Länder im Auftrag des Bundes die Bundesfernstraßen. Den Ländern obliegen daher auch alle Aufgaben im Zusammenhang mit der Planung von Vorhaben. In diesem Rahmen haben Auftragsverwaltungen der Länder die DEGES, eine privatrechtlich organisierte Projektmanagementgesellschaft, als sogenannten Dienstleister ohne hoheitliche Funktionen mit der Planung und Baudurchführung von bestimmten Vorhaben betraut. Bei der DEGES werden Planungsaufträge, die von freiberuflich Tätigen erbracht werden sollen, grundsätzlich nach einem Auswahlverfahren vergeben, indem mehrere freiberuflich Tätige zur Abgabe eines Angebotes aufgefordert werden. Bei der Auswahl der zu beteiligenden Büros wird auf Qualifikation des Personals, auf Erfahrung und Fachkenntnis, Personalkapazität, Zuverlässigkeit und technische Ausstattung besonderer Wert gelegt. Einen festgelegten Stamm an Planungsbüros gibt es nicht. – So weit zu Ihrer Frage 23. Jetzt zu dem, was Sie gerade ergänzend gefragt haben. Es ist klar: Sachsen hat, bezogen auf den Etat 2007, keinen finanziellen Spielraum. Es ist nicht davon auszugehen, dass in Sachsen 2007 ein Baubeginn stattfinden kann, weil noch die Mittel für Maßnahmen, die im Rahmen der Unterhaltung oder der Neubeginne des Baus von Bundesfernstraßen, die 2005/2006 stattgefunden haben, abgearbeitet werden müssen. Das ist eine klare Sache. Dies ist auch in anderen Ländern der Fall. Es ist nicht außergewöhnlich, dass in Sachsen in 2007 wahrscheinlich kein Neubeginn mehr stattfinden kann, weil die Haushaltsmittel für 2007 durch die bereits im Bau befindlichen Maßnahmen und durch Unterhaltungsinvestitionen gebunden sind. Von daher ist Sachsen nicht benachteiligt. Ihre Zusatzfrage, bitte. Frage eins von drei Fragen: Frau Staatssekretärin, Sie haben jetzt auf die besondere Verantwortung der Länder bei der Priorisierung der Maßnahmen abgestellt, was Umbau-, Ausbauund Erhaltungstitel betrifft. Nun ist es aber in Sachsen so, dass wir gerade bei diesen Erhaltungsund Umbaumaßnahmen ein begründetes Defizit von 30 Millionen Euro haben; das hat Ihr Haus, glaube ich, auch so aufgenommen. Es ist natürlich schwierig, zu s r z d i m e l v s s w r k m t v b e c m n n w D F W – c d n t z r z d n g B E f d s w I m h B (C (D agen, die Länder müssen entscheiden, was für sie Prioität hat; denn sie haben laufende Maßnahmen zu finanieren. Wie gehen Sie mit diesem Defizit um, insbesonere beim Unfallschwerpunkt Großschirmaer Delle? Das st mein Lieblingsthema, wie Sie wissen. K Liebe Kollegin, die Situation, die Sie schildern – dass s viele Bundesstraßen-Bauprojekte gibt, wir aber letztich dafür sorgen müssen, dass auch die Erhaltungsinestitionen getätigt werden –, betrifft nicht nur Sachsen, ondern auch andere Bundesländer. Diesen Spagat zwichen Neubeginnund Erhaltungsinvestitionen müssen ir im Sinne von Nachhaltigkeit und Verantwortlichkeit ealisieren. Dass es hierbei in den Ländern zu Konflikten ommen kann und auch kommt – weil man eigentlich ehr Neubeginne möchte, andererseits aber die Erhal ung nicht vernachlässigen darf –, ist keine Spezialität on Sachsen. Baden-Württemberg und andere Länder efinden sich in der gleichen Situation. Insofern würde s uns helfen, vonseiten des Bundestages noch ein bisshen mehr Geld für die Realisierung des Investitionsrahenplans zugestanden zu bekommen. Diese Diskussio en haben wir im Rahmen der Haushaltsberatungen och vor uns. Wenn Sie uns dabei unterstützen, freuen ir uns darüber. Sie haben trotzdem noch zwei Zusatzfragen. Sie haben den Investitionsrahmenplan angesprochen. er Entwurf von 2006 und die momentan vorliegende assung unterscheiden sich für Sachsen in einem Punkt. ir haben in der Zwischenzeit Bitten, Forderungen wie immer man das nennen möchte – formuliert, wel he planfestgestellten Verfahren oder Maßnahmen aus er Sicht Sachsens in den Investitionsrahmenplan aufgeommen werden. Einer Ihrer Grundsätze beim Investiionsrahmenplan war, dass der Vorzug den Maßnahmen u geben ist, die planfestgestellt sind, für die also Bauecht besteht. Nun ist für Sachsen eine Maßnahme hinugekommen, die noch nicht planfestgestellt ist und bei er erst für 2008 mit entsprechendem Baurecht gerechet werden kann, während es sechs andere Maßnahmen ibt, für die schon Baurecht besteht. Das ist der dritte auabschnitt der Ortsumgehung Pirna, mit 30 Millionen uro. Diese Maßnahme soll von der DEGES durchge ührt werden. Meine Frage an dieser Stelle lautet: Ist die Aufnahme ieser Maßnahme in dem Zusammenhang zu sehen, dass ie durch die DEGES durchgeführt werden soll, oder oran liegt es, dass ausgerechnet dieses Projekt in den nvestitionsrahmenplan aufgenommen worden ist? K Liebe Kollegin Bellmann, wie Sie richtig angeführt aben, ist zu erwarten, dass für diese Maßnahme 2008 aurecht besteht. Wir gehen davon aus, dass diese Maß Parl. Staatssekretärin Karin Roth nahme im Rahmen des IRP umgesetzt und durchgeführt werden kann. Insofern haben wir diese Baumaßnahme auf Initiativen sicherlich nicht nur der Staatsregierung Sachsens, sondern wahrscheinlich auch diverser Abgeordneter in den Investitionsrahmenplan aufgenommen. Das hat nichts damit zu tun, dass die DEGES Projektplaner ist, sondern liegt einfach daran, dass wir davon ausgehen, dass 2008 Baurecht besteht. Dann muss man allerdings mit Sachsen über die Priorisierung verhandeln. Ich gehe davon aus, dass wir das im Konsens machen. Sie hätten noch eine Zusatzfrage. Mit Vergnügen; das nutze ich natürlich. – Ich freue mich – das ist vollkommen klar – über jede Maßnahme, die in den Investitionsrahmenplan aufgenommen wird, auch wenn der Investitionsrahmenplan, wie Sie immer wieder betonen, keine Finanzierungszusage ist. Trotzdem habe ich die Frage, inwieweit dieses Projekt finanziell gedeckelt werden kann. Haben Sie schon Finanzierungsmöglichkeiten im Hinterkopf, beispielsweise über den EFRE? K Kollegin Bellmann, das ist eine schwierige Frage. Ich gehe nicht davon aus, dass wir über die Kosten einer Baumaßnahme nach dem Prinzip der Deckelung verhandeln können – dann müssten wir die Baumaßnahme als solche verändern. Entweder gibt es eine Baumaßnahme, für die bestimmte Kriterien und Anforderungen an die Qualität und damit auch an Ausbau und Beginn gelten, oder wir müssten die Maßnahme völlig umplanen. Da, glaube ich, werden Sie in Sachsen keine großen Freunde finden. Ich gehe davon aus, dass die Firma DEGES die Planung im Auftrag Sachsens und des Bundes ordentlich durchführt. Wenn wir Geld einsparen können, dann tun wir das. Wir sind damit am Ende unserer Fragestunde. Die noch nicht beantworteten Fragen werden nach unserer Geschäftsordnung schriftlich beantwortet. Ich rufe den Zusatzpunkt 1 auf: Aktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion der LINKEN Beschäftigungspolitische Verantwortung der Bundesregierung bei der Deutschen Telekom AG Ich eröffne die Aussprache. Das Wort hat der Kollege Klaus Ernst, Fraktion Die Linke. Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Wir stehen in dieser Republik zurzeit vor einem sehr harten Arbeitskampf, den wir von diesem klimati s U 5 m k W A d r p A W d s g B d l S L M l B h R i s g D B T f h D B M c d D d e m s u (C (D ierten Raum unter der Kuppel aus beobachten können. m was geht es dabei? Die Arbeitsplätze von 0 000 Menschen sollen ausgegliedert werden, und zwar it dem Ziel, ihre Löhne um bis zu 40 Prozent zu sen en und ihre Arbeitszeit auf mehr als 40 Stunden pro oche zu erhöhen. Um gleich Klarheit zu schaffen: Das ist nicht nur eine ngelegenheit des Herrn Obermann und seines Vorstanes, sondern auch eine Angelegenheit der Bundesregieung – die bei der Debatte über diesen Tagesordnungsunkt „zahlreich“ vertreten ist –, weil sie mit 30 Prozent nteilseigner der Telekom ist. er 30 Prozent Anteile an einem Unternehmen besitzt, er schaut auch, was seine Vertreter im Aufsichtsrat diees Unternehmens machen. Mir braucht keiner das Geenteil zu erzählen. Wir wissen, dass die Vertreter der undesregierung einem Konzept zugestimmt haben, essen Ergebnis es ist, dass bei den Personalkosten jährich 900 Millionen Euro eingespart werden. Aus meiner icht ist das ein Skandal. Damit wir wissen, über welche Löhne wir reden: ohngruppe 1, circa 1 700 Euro; Lohngruppe 3 – ein onteur –, 2 162 Euro. Ich halte es für unverantwort ich, diese Löhne – letztendlich mit Zustimmung dieser undesregierung – weiter nach unten zu drücken. So seen die Sozialpolitik und die Arbeitsmarktpolitik dieser egierung aus! Ist das, was hier geplant wird, notwendig? Nein. Fakt st, dass 3,1 Milliarden Euro an die Aktionäre ausgechüttet werden und gleichzeitig bei den Beschäftigten espart werden soll. Es gibt offensichtlich nur ein Ziel: er Aktienkurs dieses Unternehmens soll auf Kosten der eschäftigten erhöht werden. Wenn man die „Financial imes Deutschland“ vom 15. Mai 2007 liest, stellt man est, dass das nicht nur bei uns so gesehen wird. Dort eißt es – Zitat –: Der Ausgliederungsplan ist ein schlichter Versuch, durch Senkung der Personalkosten ein wenig mehr Gewinn herauszuholen. as ist die Realität. Ich füge hinzu: mit Zustimmung und illigung der Bundesregierung. (Beifall bei der LINKEN – Bernhard Brinkmann [Hildesheim] [SPD]: Durch Wiederholen wird es nicht besser!)

Dagmar G. Wöhrl (CSU):
Rede ID: ID1609915200
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1609915300
Dagmar G. Wöhrl (CSU):
Rede ID: ID1609915400
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1609915500
Sabine Zimmermann (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1609915600




(A) )


(B) )

Dagmar G. Wöhrl (CSU):
Rede ID: ID1609915700
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1609915800
Veronika Bellmann (CDU):
Rede ID: ID1609915900
Dagmar G. Wöhrl (CSU):
Rede ID: ID1609916000
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1609916100
Dagmar G. Wöhrl (CSU):
Rede ID: ID1609916200
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1609916300
Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1609916400
Dagmar G. Wöhrl (CSU):
Rede ID: ID1609916500




(A) )


(B) )

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1609916600
Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1609916700
Dagmar G. Wöhrl (CSU):
Rede ID: ID1609916800
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1609916900
Karin Roth (SPD):
Rede ID: ID1609917000
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1609917100
Veronika Bellmann (CDU):
Rede ID: ID1609917200
Karin Roth (SPD):
Rede ID: ID1609917300
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1609917400

(Veronika Bellmann [CDU/CSU]: Ja!)





(A) )


(B) )

Karin Roth (SPD):
Rede ID: ID1609917500
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1609917600
Veronika Bellmann (CDU):
Rede ID: ID1609917700
Karin Roth (SPD):
Rede ID: ID1609917800
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1609917900
Veronika Bellmann (CDU):
Rede ID: ID1609918000
Karin Roth (SPD):
Rede ID: ID1609918100




(A) )


(B) )

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1609918200
Veronika Bellmann (CDU):
Rede ID: ID1609918300
Karin Roth (SPD):
Rede ID: ID1609918400
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1609918500

(Beifall bei der LINKEN)

Klaus Ernst (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1609918600

(Beifall bei der LINKEN)


(Beifall bei der LINKEN)


Es gibt ein schönes Argument für dieses Vorgehen:
an verliert Kunden, und deshalb muss man das ma-

hen. Ziel der Zerschlagung dieses Monopols war es
och, dass mehr Unternehmen in den Markt eintreten.
ass das Unternehmen, das zuvor das Monopol hatte,
abei Kunden verliert, ist doch selbstverständlich. Das
rgibt sich aus der Logik.

Es ist überhaupt nicht zu akzeptieren, dass Manage-
entfehler von den Beschäftigten ausgebügelt werden

ollen. Der schlechte Service bei der Telekom kommt
nter anderem daher, dass die Menschen innerhalb kür-






(A) )



(B) )


Klaus Ernst
zester Zeit 16 Umorganisationen über sich ergehen las-
sen mussten. Ich frage mich, warum die Vertreter der
Bundesregierung im Aufsichtsrat in diesem Fall ihrer
Aufsichtspflicht nicht nachgekommen sind. Haben sie
nicht gemerkt, dass sie dieses Unternehmen mitruinie-
ren?


(Beifall bei der LINKEN)


Das Klima in diesem Unternehmen ist vergiftet. Ich
habe gestern an einer Veranstaltung teilgenommen. Ich
habe selten erlebt, dass die Beschäftigten so sauer auf ih-
ren Vorstand sind. Diese Menschen reagieren zu Recht
mit Aggression. Und in einer solchen Situation werden
an die Streikenden auch noch Schreiben mit folgendem
Wortlaut verschickt – Zitat –: Ihr Verhalten stellt daher
einen schwerwiegenden Verstoß gegen Ihre arbeitsver-
traglichen Pflichten dar. Wir weisen Sie darauf hin, dass
wir dieses Verhalten in Form der Arbeitsverweigerung
nicht akzeptieren können. Wir ermahnen Sie daher und
fordern Sie hiermit auf, Ihrer arbeitsvertraglichen Pflicht
entsprechend der Notdienstbestellung künftig nachzu-
kommen. Wir betonen noch einmal, dass wir weitere ar-
beitsrechtliche Schritte vermeiden. – Dazu kann ich Ih-
nen nur sagen: Ich weiß, wie so etwas bei einem Streik
wirkt. Man sagt: Der Obermann hat sie nicht mehr alle.
Mit so etwas kann man Öl ins Feuer gießen und die Be-
schäftigten einschüchtern.


(Beifall bei der LINKEN)


Wenn das Streikrecht in dieser Republik noch etwas
gilt, dann muss die Bundesregierung auf diesen
Obermann einwirken. Dazu fordere ich die Bundesregie-
rung auf. So kann man die Sache nun wirklich nicht las-
sen.


(Beifall bei der LINKEN)


Ein Unternehmen, in dem Belegschaft und Vorstand so
zerstritten sind, hält nicht mehr zusammen. Da kommt
nichts mehr bei raus.

Die Bremer Stadtmusikanten haben die Räuber in die
Flucht schlagen können, solange sie einheitlich aufgetre-
ten sind. Allerdings stand bei den Bremer Stadtmusikan-
ten der Esel zuunterst. Das scheint mir bei diesem Kon-
zern anders zu sein.


(Heiterkeit und Beifall bei der LINKEN)


Es ist die Verantwortung dieser Regierung, Personalpoli-
tik zu betreiben und Herrn Obermann schnellstmöglich
abzulösen. Er ist aus meiner Sicht nicht in der Lage, die-
ses Unternehmen gemeinsam mit den Beschäftigten zu
führen.


(Beifall bei der LINKEN – Martin Zeil [FDP]: Und dann setzen wir Sie ein!)



Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1609918700

Nächste Rednerin ist die Kollegin Dr. Martina

Krogmann, CDU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU)


s

D
T
w
a
m
r

D
D
u

s
s
s

E
t
o
u
s
f
h
n

B
n
k
t
u
d

A
d
k
l

D
w

(C (D Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Wir prechen heute über ein ernstes Thema. (Brigitte Pothmer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Deshalb hat Herr Ernst begonnen!)

Dr. Martina Krogmann (CDU):
Rede ID: ID1609918800

as Klima zwischen Belegschaft und Vorstand bei der
elekom ist sehr aufgeheizt. Deshalb hätte ich mir ge-
ünscht, Herr Ernst, dass Sie hier mit mehr Sachlichkeit

rgumentiert hätten. Ihre unwahren Behauptungen und
arktschreierischen Töne sind fehl am Platz. Damit

ichten Sie Schaden an.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Martin Zeil [FDP])


eshalb möchte ich einen Beitrag dazu leisten, dass die
ebatte im Rahmen dieser Aktuellen Stunde sachlich
nd mit Argumenten geführt wird.


(Volker Schneider [Saarbrücken] [DIE LINKE]: Ein guter Einstieg!)


Ich möchte den Rahmen dafür abstecken. Selbstver-
tändlich hat der Bund eine Verantwortung für die Deut-
che Telekom AG; das ist völlig klar. Wir können nicht
o tun, als ginge uns das alles nichts an.


(Beifall des Abg. Ulrich Maurer [DIE LINKE])


benso klar ist aber auch, wofür wir keine Verantwor-
ung haben und auch nicht haben dürfen, nämlich für die
perativen Entscheidungen im Unternehmen selbst. Die
nternehmerischen Entscheidungen werden vom Vor-
tand getroffen, und er trägt dafür die Verantwortung. So
unktioniert Marktwirtschaft. Das, was Sie eben gesagt
aben, zeigt, dass Sie von der Linken das immer noch
icht begriffen haben.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Martin Zeil [FDP] – Bernhard Brinkmann [Hildesheim] [SPD]: In der DDR war das anders! – Klaus Ernst [DIE LINKE]: 40 Jahre DDR in Bayern!)


Natürlich kann man die Sorgen der vielen Tausend
eschäftigten verstehen und nachvollziehen. Es ist ja
icht die erste Umstrukturierung bei der Telekom. Es ist
lar, dass nach so vielen Umstrukturierungen in den letz-
en Jahren die Verunsicherung bei den Mitarbeiterinnen
nd Mitarbeitern – die Sorge um den Arbeitsplatz und
ie Sorge um die Existenz – groß ist.


(Frank Spieth [DIE LINKE]: Dazu haben Sie beigetragen!)


uf der anderen Seite steht die Unternehmensleitung,
ie Interesse an Kostenoptimierung haben muss, um im
nallharten Wettbewerb zu bestehen und Arbeitsplätze
angfristig zu sichern.


(Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Zulasten der Beschäftigten! – Ulrich Maurer [DIE LINKE]: Sagen Sie doch was zur Dividende!)


eshalb wäre es in der jetzigen Situation wünschens-
ert, wenn die Beschäftigten und das Management ihre






(A) )



(B) )


Dr. Martina Krogmann
Drohkulissen abbauen, gemeinsam zum Verhandlungs-
tisch zurückkehren und einen Ausgleich ihrer Interessen
finden würden.

Noch einmal: Dies ist nicht die Aufgabe der Politik,
sondern der Unternehmensführung und der Belegschaft.
Ich will Ihnen aber sagen, wofür wir als Politiker die
volle Verantwortung tragen: Wir tragen die Verantwor-
tung für den Regulierungsrahmen, das heißt für die
Spielregeln, die zwischen dem ehemaligen Monopolis-
ten Deutsche Telekom und den Wettbewerbern auf den
Telekommunikationsmärkten bestehen. Hier war uns im-
mer wichtig, eine faire Balance herzustellen. Es ist in un-
serem Interesse, dass wir eine starke Deutsche Telekom
haben. Genauso ist es in unserem Interesse, dass wir
starke Wettbewerber haben. Denn nur dann können wir
das Wertschöpfungspotenzial dieser dynamischen Bran-
che für Innovationen und sichere Arbeitsplätze in unse-
rem Land nutzen.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Frank Spieth [DIE LINKE]: Durch Billigjobs!)


Deshalb ist es völlig absurd, dass Sie gesagt haben,
Regulierung und Liberalisierung seien die Wurzel allen
Übels.


(Hüseyin-Kenan Aydin [DIE LINKE]: So ist es!)


Die Regulierung auf den TK-Märkten war ein unver-
zichtbares Instrument, um die ehemaligen Monopole
aufzubrechen und einen funktionsfähigen Wettbewerb
zu schaffen.


(Martin Zeil [FDP]: Genau!)


Ohne Regulierung hätten wir den Prozess der Privatisie-
rung und Liberalisierung gar nicht durchführen können.

Die Liberalisierung ist eine Erfolgsgeschichte, Herr
Ernst.


(Martin Zeil [FDP]: So ist es! – Volker Schneider [Saarbrücken] [DIE LINKE]: Das sehen die Beschäftigten, glaube ich, etwas anders!)


Die Verbraucher profitieren davon.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU sowie des Abg. Martin Zeil [FDP])


Wenn wir uns die Verbraucherpreise ansehen, dann er-
kennen wir, dass die Preise im Vergleich zu 1998 in vie-
len Bereichen, zum Beispiel die Preise für Auslandstele-
fonate, um über 90 Prozent gesunken sind. Auf dem
Mobilfunk- und dem Breitbandmarkt beispielsweise er-
leben wir einen Boom. Mittlerweile gibt es 83 Millionen
Handyverträge – das sind mehr, als Deutschland
Einwohner hat – und 15 Millionen Breitbandinternet-
anschlüsse.

Die Liberalisierung war auch für die Deutsche Tele-
kom positiv.


(Klaus Ernst [DIE LINKE]: Ah ja!)


O
c
d
h
s

r
g
m
w
l
t

u
d
E
d
l

P
d
m
t

F

K
d
S
g
d
c
f

D
p
D

(C (D hne die Marktöffnung wäre sie nie ein solch erfolgreiher Global Player geworden, wie sie es heute ist, sonern sie wäre immer noch die alte graue Post. Auch desalb ist die Behauptung der Linken, die Liberalisierung ei an allem schuld, einfach falsch und absurd. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP – Volker Schneider [Saarbrücken] [DIE LINKE]: Als Kunde vermisse ich ein bisschen den Service! Aber das macht ja nichts!)


Im Kern muss es uns darum gehen – das liegt in unse-
er Verantwortung –, die zukünftigen Rahmenbedingun-
en der Regulierung zu gestalten. Hier stehen im Rah-
en des Review-Prozesses auf europäischer Ebene
ichtige Entscheidungen an. Es ist an der Zeit, zu über-

egen, ob die alten Grundsätze auch noch in Zukunft gel-
en können.

Unsere Positionen waren immer – dafür haben wir
ns auch in der Großen Koalition stark gemacht –: Es
arf keine europäische Superregulierungsbehörde geben.
s darf keine zusätzliche Bürokratie geben. Regulierung
arf es nur noch dort geben, wo sie unbedingt erforder-
ich ist. Sie darf kein Selbstzweck werden.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)



Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1609918900

Frau Kollegin, Ihre Redezeit ist zu Ende.


Dr. Martina Krogmann (CDU):
Rede ID: ID1609919000

Erlauben Sie mir bitte noch einen Schlusssatz, Frau

räsidentin. – Das ist die Verantwortung, die wir haben,
er wir uns stellen und die wir übernehmen, anstatt mit
arktschreierischen Parolen zur Unsachlichkeit beizu-

ragen und Schaden anzurichten.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD – Klaus Ernst [DIE LINKE]: Das war ein schlagendes Argument!)



Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1609919100

Ich gebe das Wort dem Kollegen Martin Zeil, FDP-

raktion.


Martin Zeil (FDP):
Rede ID: ID1609919200

Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und

ollegen! Herr Kollege Ernst, sowohl der Titel als auch
er Zeitpunkt der von Ihnen beantragten Aktuellen
tunde sind verräterisch. Der Titel lautet „Beschäfti-
ungspolitische Verantwortung der Bundesregierung bei
er Deutschen Telekom AG“. Hier schwingt ein biss-
hen Nostalgie angesichts der Staatswirtschaft in Ihrem
rüheren Verantwortungsbereich mit.


(Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Ja! Staatswirtschaft in Bayern!)


ort hatte die Regierung nämlich eine beschäftigungs-
olitische Verantwortung für die Staatsunternehmen.
as war aber, wie wir heute wissen, mit vielen Schein-






(A) )



(B) )


Martin Zeil
arbeitsplätzen und maroden Unternehmensstrukturen
verbunden.


(Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Wo kommen Sie denn her?)


– Man muss die Demokratie leben. Ihnen mag das viel-
leicht schwerfallen. –


(Lachen bei der LINKEN)


Für diese staatswirtschaftliche Politik haben die Men-
schen in Ost und West im doppelten Sinne des Wortes
teuer bezahlt.


(Klaus Ernst [DIE LINKE]: Ja! Darum streiken sie ja gerade!)


Es ist nicht zu verkennen, dass Marktwirtschaft und
Wettbewerb nicht immer einfach sind. Sie bringen für
viele Menschen und ihre Schicksale auch Härten mit
sich, gerade im Zeitalter der Globalisierung. Aber sie
sind dem von Ihnen vertretenen Wirtschafts- und Gesell-
schaftsmodell sowohl moralisch als auch am Erfolg ge-
messen haushoch überlegen, weil sie den Menschen
trotz aller Widrigkeiten ihre Freiheit und Selbstbestim-
mung lassen und sie auffangen, wenn sie in Not geraten.

Auch der Zeitpunkt Ihres Antrags spricht Bände. Da
befindet sich das Unternehmen Deutsche Telekom inmit-
ten des immer härter werdenden Wettbewerbs in einer
schwierigen Konsolidierungsphase, da finden Auseinan-
dersetzungen statt, und da haben Sie nichts Besseres zu
tun – das gilt vor allen Dingen für die Art und Weise, in
der Sie es getan haben –, als diese Aktuelle Stunde zu
beantragen. Damit schaden Sie dem ohnehin von Image-
problemen geplagten Unternehmen. Darüber hinaus ge-
fährden Sie dadurch genau die Arbeitsplätze, die Sie zu
schützen vorgeben.


(Frank Spieth [DIE LINKE]: Unsinn!)


Noch schlimmer, Herr Ernst, ist: Sie gaukeln den be-
troffenen Menschen Lösungen und politische Hand-
lungsspielräume vor, die es gar nicht gibt.


(Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Jan Korte [DIE LINKE]: Doch! Die gibt es! – Hüseyin-Kenan Aydin [DIE LINKE]: Sie existieren!)


Ich sage Ihnen ganz klar: Mit dieser Art der Argumenta-
tion verabschieden Sie sich aus der seriösen Debatte.
Damit stellen Sie sich in die schlimme Tradition politi-
scher Rattenfänger.


(Widerspruch bei der LINKEN)


Nein, wir Liberalen können und wollen nicht zurück
zur Staatswirtschaft. In fast allen Fällen sind staatlich
geführte oder staatlich beeinflusste Unternehmen den
Beweis schuldig geblieben, dass sie erfolgreicher als pri-
vate Unternehmen sind. Das muss auch Ihr Parteivorsit-
zender in spe erkannt haben, als er – damals noch als
Finanzminister – den zweiten Börsengang der Telekom
vorbereitet und auf den Weg gebracht hat.

u
b
d
m
r
a
N
s
ü

d
m
e
m
d
t

a
d
P

F
n
t
m
t

E
u
U
p

d
l
d
n
w
W
s
f
M

(C (D (Dr. Rainer Wend [SPD]: Was? Das kann ich mir nicht vorstellen!)


Natürlich gehen Privatisierungen von Unternehmen
nd die Liberalisierung von Märkten nicht ohne Pro-
leme vonstatten. Aber wenn es eine Erfolgsstory auf
iesem Gebiet gibt, dann ist es der Telekommunikations-
arkt. Wir haben und wir hatten durch diese Liberalisie-

ung einen ungeheuren Innovationsschub, und es sind
uch neue Arbeitsplätze entstanden. Ich bin ganz sicher:
icht einmal die ganz eingefleischten Linken wünschen

ich das Einheitstelefon bei schlechtem Service und
berhöhten Preisen zurück.


(Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Widerspruch bei der LINKEN)


Leider ist auch die Position der Bundesregierung in
ieser Frage nicht ganz klar. Lässt sie nun die Unterneh-
ensleitung unabhängig agieren, oder will sie zumindest

inen anderen Eindruck erwecken? Gerade der Finanz-
inister sendet hier widersprüchliche Signale. Da gab es

as bekannte Treffen mit der Telekom-Unternehmenslei-
ung und der Gewerkschaft,


(Bernhard Brinkmann [Hildesheim] [SPD]: Das kann nicht sein! – Dr. Rainer Wend [SPD]: Das müssen Sie aber falsch verstanden haben!)


n dem pikanterweise Ihr Chef, Herr Kollege Wend, für
ie SPD-Fraktion teilgenommen hat. Interessant ist die
ressemitteilung des Ministeriums, die lautete:

Das Treffen diente der Information des Hauptanteils-
eigners durch die Gewerkschaften und das Unter-
nehmen.

ür mich war das interessant. Ich wusste gar nicht, dass
ach der Geschäftsordnung der Bundesregierung die In-
eressen des Bundes durch den Finanzminister zusam-

en mit dem Chef der SPD-Bundestagsfraktion vertre-
en werden.


(Dr. Rainer Wend [SPD]: Das kann nicht schaden!)


s ist schon bemerkenswert, wie hier ungeniert Staats-
nd Parteiinteressen vermengt werden. Was gilt nun?
nabhängigkeit der Unternehmensleitung oder doch
olitische Einflussnahme?


(Bernhard Brinkmann [Hildesheim] [SPD]: Guido sollte auch teilnehmen! Der hat abgesagt!)


Wir sollten übrigens den Blick nicht immer nur auf
as Großunternehmen richten, sondern auch auf die vie-
en mittelständischen Unternehmen, die inzwischen in
iesem Markt tätig sind. Gerade diese Unternehmen
ehmen oft eine ganz andere soziale Verantwortung
ahr, als dies Großunternehmen tun bzw. tun können.
er – wie die Linken, Herr Kollege Ernst – staatswirt-

chaftliche Strukturen und Monopole verteidigt, der ge-
ährdet dadurch eine Vielzahl von Arbeitsplätzen im

ittelstand und handelt unsozial.


(Beifall bei der FDP)







(A) )



(B) )


Martin Zeil
Sorgen wir für fairen Wettbewerb, ob im Telekommu-
nikations-, Bahn-, Energie- oder Postmarkt, und entlar-
ven wir die Kampagne der Linken als das, was sie ist:
hemmungsloser Populismus in bewusster Verantwor-
tungslosigkeit.


(Widerspruch bei der LINKEN)

Das hat in Deutschland noch nie etwas gebracht, vor al-
len Dingen keinen einzigen Arbeitsplatz.


(Beifall bei der FDP – Klaus Ernst [DIE LINKE]: Sehr beeindruckend!)



Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1609919300

Nächster Redner ist der Kollege Martin Dörmann,

SPD-Fraktion.


Martin Dörmann (SPD):
Rede ID: ID1609919400

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Die Deutsche Telekom AG ist mit rund 160 000 Be-
schäftigten und einem Jahresumsatz von 32,5 Milliarden
Euro im Inland einer der größten Arbeitgeber in
Deutschland. Zum Vergleich: Alle Wettbewerber der Te-
lekom zusammen beschäftigen insgesamt nur rund
56 000 Menschen, und das bei einem inzwischen sogar
höheren Gesamtumsatz von 35,2 Milliarden Euro im
Jahr 2006. Die beschäftigungspolitische Bedeutung der
Telekom kann gar nicht hoch genug eingeschätzt wer-
den.

Zugleich verdeutlichen diese Zahlen, in welch
schwieriger Lage sich die Telekom in einem Wettbewerb
befindet, der von einem harten Preiswettkampf geprägt
ist. Wir wissen das. Die Kosten für ein Telefongespräch
im Festnetz sind zum Teil um 96 Prozent gefallen. Allein
im Jahr 2006 hat die Telekom 2 Millionen Kunden in
diesem Bereich verloren.

Die Politik kann und darf es also nicht kalt lassen,
welche Entwicklung das Unternehmen nimmt – einer-
seits weil es um viele betroffene Menschen geht, ande-
rerseits weil die Telekom weiterhin der wichtigste Motor
für Innovation und Investition im Telekommunikations-
bereich ist. Wir wollen deshalb eine starke Telekom,
übrigens auch als Global Player. Deshalb ist es in der Tat
wichtig, dass die Regierungspolitik – ich sage: auch die
Regierungspraxis – so ausgestaltet wird, dass faire Wett-
bewerbsbedingungen herrschen und Investitionen der
Telekom gefördert und nicht behindert werden.


(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)

Es ist bereits angesprochen worden, dass der Bund

zusammen mit der KfW derzeit 31,7 Prozent der Aktien
hält und damit immer noch größter Anteilseigner bei der
Telekom ist. Diese Tatsache hat sicherlich in der Vergan-
genheit dazu beigetragen, dass der notwendige Perso-
nalumbau bei der Telekom in den letzten Jahren stets so-
zialverträglich erfolgt ist. Die SPD ist deshalb übrigens
der Ansicht, dass der Bund auf absehbare Zeit weiterhin
mehr als 25 Prozent der Anteile halten sollte, um für sta-
bile Rahmenbedingungen zu sorgen und um die Gefahr
von Übernahmen durch Finanzinvestoren, die ja nicht
unrealistisch ist, zu verringern.


(Beifall bei der SPD)


Z
T

d
d
D
k
z

m
i
D
V

H
M
v

d
S
b
i
b
u
f

U
V
m
s
s
n
n
P
d
d
d
9
v
m
v

m
u
w
d
a
d
l
D
H
T
z
d

(C (D udem sind wir nach wie vor sehr daran interessiert, die elekom als integrierten Konzern zu erhalten. Auf der anderen Seite ist aber auch klar – das ist an ie Fraktion Die Linke gerichtet –, dass der Bund nicht irekt in Unternehmensentscheidungen eingreifen darf. as wird schon durch das Aktienrecht verboten. Es ist in einer Weise seriös, solche unrealistischen Erwartungen u wecken. (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU und der FDP)


Ich bedauere es sehr, dass es der früheren Unterneh-
ensleitung in den vergangenen Jahren nicht gelungen

st, die Telekom im Wettbewerb besser zu positionieren.
urch insgesamt 16 Umorganisationen wurden in der
ergangenheit nicht die gewünschten Effekte erzielt.


(Klaus Ernst [DIE LINKE]: So ist es!)


ierdurch ging – das muss man konstatieren – bei den
itarbeiterinnen und Mitarbeitern durchaus zu Recht

iel Vertrauen verloren, was sich jetzt rächt;


(Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: So ist es!)


enn nun wird das Unternehmen zusätzlich durch einen
treik erschüttert. Es ist bedauerlich, dass hierdurch die
isherige Konsenskultur bei der Telekom ein Stück weit
nfrage gestellt wird; denn in der Vergangenheit haben
eide Parteien bei den Tarifvertragsverhandlungen auch
nter schwierigen Rahmenbedingungen zu Lösungen ge-
unden, die dann auch gemeinsam getragen wurden.

Nun hat der Vorstand der Telekom ein umfangreiches
mstrukturierungs- und Sparpaket vorgelegt, das von
erdi vehement abgelehnt wird. Wenn man gerecht ist,
uss man konstatieren, dass sich beide Seiten in einer

chwierigen Lage befinden, für die man jeweils Ver-
tändnis haben muss. Auf der einen Seite will der Unter-
ehmensvorstand die Wettbewerbsfähigkeit des Unter-
ehmens nachhaltig verbessern, um eine langfristige
erspektive, auch für Beschäftigung, aufzubauen. Auf
er anderen Seite ist es aber auch mehr als verständlich,
ass die Belegschaft und die Gewerkschaft insbesondere
er vorgeschlagenen drastischen Lohnabsenkung von
Prozent nicht zustimmen können. Für einen Familien-

ater, der womöglich noch sein kleines Haus abzahlen
uss, sind solche Einschnitte letztendlich nämlich kaum

erkraftbar.

Ich denke, die Politik ist gut beraten, sich bei den
öglicherweise wieder anstehenden Tarifverhandlungen

nd dem jetzigen Streik in der Öffentlichkeit ein Stück
eit zurückzuhalten, um die Tarifautonomie auch an
ieser Stelle zu wahren. Auf der anderen Seite sage ich
ber auch deutlich, dass wir als SPD ein großes Interesse
aran haben – und wir alle haben sollten –, dass mög-
ichst bald eine gute Kompromisslösung gefunden wird.
eshalb hat die SPD gerade in den letzten Wochen im
intergrund versucht, Gespräche mit beiden beteiligten
arifvertragsparteien zu führen, um diese wieder näher
usammenzubringen; denn es kann weder im Interesse
es Unternehmens noch der Beschäftigten sein, wenn






(A) )



(B) )


Martin Dörmann
die Kunden durch einen langen Streik zusätzlich verun-
sichert werden.

Ich hoffe deshalb sehr, dass am Ende beide Seiten wie-
der zusammenfinden und zu einer tragfähigen Lösung
kommen, die einerseits den wirtschaftlichen Rahmenbe-
dingungen des Unternehmens, andererseits aber auch den
berechtigten Interessen der Beschäftigten auf dauerhafte
Beschäftigung und gerechte Löhne gerecht wird. Beide
Seiten, Vorstand und Verdi, tragen hier eine große Ver-
antwortung – um die sie wahrlich nicht zu beneiden sind
und die ihnen auch niemand abnehmen kann – für die Zu-
kunft des Unternehmens Telekom und für die vielen
Menschen, die dort arbeiten.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1609919500

Nächste Rednerin ist die Kollegin Brigitte Pothmer,

Bündnis 90/Die Grünen.


Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1609919600

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Herr

Dörmann, es stimmt: Die Telekom befindet sich in einer
außerordentlich schwierigen Situation. Es ist auch rich-
tig, dass der Wettbewerb im Telekommunikationsmarkt
extrem hart geworden ist. Im Jahr 2006 hat die Telekom
allein im Festnetzbereich 2 Millionen Kunden verloren.
Im ersten Quartal dieses Jahres ist das leider überhaupt
nicht besser geworden.

Ich bezweifle also an keinem Punkt, dass es bei der
Telekom einen großen Sanierungsbedarf gibt. Es stellt
sich aber die Frage, ob die Einsparung im Personalbud-
get tatsächlich die einzige Schraube ist, an der man sinn-
vollerweise drehen kann. Ich glaube fest daran, dass sich
auch durch die Verbesserung der Dienstleistungsqualität
Marktanteile gewinnen lassen. Dass die Telekom hier
noch einen Nachholbedarf hat, kann ich Ihnen aus eige-
ner schildern. Um die Dienstleistungsqualität wirklich
zu verbessern, braucht man aber gut qualifizierte und
motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die kom-
men der Telekom aufgrund des Vorgehens des Vorstan-
des jetzt gerade abhanden. Das werden Sie nicht bezwei-
feln.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)


Die Beschäftigten haben in den letzten Jahren erhebli-
che Solidarbeiträge geleistet. Sie haben ein Einsehen in
die Schwierigkeit der Situation gezeigt. Sie haben eine
Reduzierung der Arbeitszeit auf 34 Stunden und damit
eine Reduzierung ihres Lohnes hingenommen. Aber
jetzt sollen sie nicht nur 38 Stunden oder mehr für diesen
abgesenkten Lohn arbeiten, sondern auch eine weitere
Lohnkürzung um 9 Prozent in Kauf nehmen. Dass das
auf Widerstand stößt, ist sicherlich verständlich.

Nach den Vorstellungen des Telekom-Vorstands soll
eine neu eingestellte Mitarbeiterin im Callcenter zukünf-
tig 1 150 Euro brutto verdienen. Das sind die Armuts-

l
s

D
u
D
E
i
l
R
d
d

m
z

u
s

J
e

h

S
B
t
s
D
K

l
g

I
g
G
S
s
s
h

n
k

E
u

(C (D öhne, gegen die die SPD-Fraktion auf der Straße Unterchriften sammelt. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)


as sind die Armutslöhne, gegen die Minister Müntefering
nd auch der Finanzminister Unterschriften sammeln.
amit will die Telekom bis zum Jahr 2010 4,5 Milliarden
uro einsparen. Aber gleichzeitig verspricht die Telekom

hren Aktionären, dass die Rekorddividende von 3 Mil-
iarden Euro im Jahr 2006 auch 2007 gezahlt wird. Die
endite steigt, die Löhne sinken. Dass das dazu führt,
ass die Beschäftigten auf die Barrikaden gehen, kann
och niemanden verwundern.

Nun stellt sich die Frage, was die Bundesregierung
acht. Hat sie wirklich keine Rolle zu spielen? Sie sit-

en im Aufsichtsrat


(Hüseyin-Kenan Aydin [DIE LINKE]: Sehr richtig!)


nd haben genau diesem Sanierungsprogramm zuge-
timmt.


(Beifall bei der LINKEN)


etzt machen Sie sich einen schlanken Fuß und gucken
infach zu, wie der Karren an die Wand fährt.

Zusätzlich haben Sie zur Sanierung des Bundeshaus-
altes noch Aktien verkauft, und zwar an genau die
Heuschrecken“, die Sie angeblich regulieren wollen.
ie haben so viele Marktanteile an den Finanzinvestor
lackstone verkauft, dass dieser einen Aufsichtsratspos-

en bekommen hat und das Sanierungsprogramm unter-
tützt. Dafür trägt die Bundesregierung Verantwortung.
as können Sie nicht leugnen, Herr Dörmann und Frau
rogmann.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)


Jetzt halten Sie sich heraus, ziehen den Kopf ein und
assen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter diese Strate-
ie ausbaden.


(Hüseyin-Kenan Aydin [DIE LINKE]: Jawohl!)


ch verlange nicht von Ihnen, dass Sie quasi staatsdiri-
istisch die Vorstandsaufgaben übernehmen. Aber die
leichgültigkeit, die Sie gegenüber einem ehemaligen
taatsunternehmen, bei dem Sie Mehrheitsanteilseigner
ind, an den Tag legen, ist unverantwortlich. Ich finde,
o können Sie sich Ihren Verpflichtungen nicht entzie-
en.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)


Der Konflikt zerreißt den Konzern. Dabei können Sie
icht einfach zugucken. Dann gibt es nur Verlierer. Das
önnen wir nicht wollen.

Wenn es so weitergeht, besteht die Gefahr, dass es am
nde bei der gesamten Telekom heißt: „Kein Anschluss
nter dieser Nummer“. Bei den Beschäftigten bliebe






(A) )



(B) )


Brigitte Pothmer
dann der Eindruck hängen: Sie haben sich verwählt. Für
die Große Koalition gilt das in jedem Fall.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)



Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1609919700

Nächster Redner ist der Kollege Alexander Dobrindt,

CDU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU)



Alexander Dobrindt (CSU):
Rede ID: ID1609919800

Frau Präsidentin! Sehr geehrte Kolleginnen und Kol-

legen! Meine Damen und Herren! Liebe Kollegin
Pothmer, ich war fast geneigt, festzustellen, dass in diese
Debatte etwas Objektivität zurückgekehrt ist und dass
sie nach dem Beitrag von Herrn Ernst wieder in Ruhe
und Besonnenheit geführt wird. Nach Ihrem Beitrag ist
das aber leider nicht mehr möglich. Sie haben im Prinzip
die Hetze, die Herr Ernst begonnen hat, fortgesetzt, in-
dem Sie falsche Tatsachen verkünden und die Menschen
verunsichern.


(Beifall bei der CDU/CSU, der SPD und der FDP – Hüseyin-Kenan Aydin [DIE LINKE]: Das ist nicht wahr!)


Sie haben, was die Löhne angeht, nicht die Wahrheit
gesagt. Sie haben nur einen Teil dessen beschrieben, was
die Telekom tatsächlich angeboten hat. Des Weiteren ha-
ben Sie mit Blackstone einen Investor angesprochen, der
hier durchaus erwähnt werden kann. Herr Ernst, Sie sind
Gewerkschaftssekretär. Dem Vernehmen nach scheint
die Gewerkschaft nicht unerhebliche Mittel bei Black-
stone geparkt zu haben. Vielleicht ist es an der Zeit, nach-
zufragen, welchen Einfluss Sie dabei eigentlich haben.


(Beifall bei der CDU/CSU)

Dennoch ist es ausgesprochen positiv, sich hier mit ei-

nem der immer noch großen deutschen Vorzeigeunter-
nehmen und dessen Mitarbeitern zu beschäftigen, vor
allem dann, wenn dieses Unternehmen in einer Neuaus-
richtung begriffen ist und es natürlich unser aller Ziel
sein muss, dass sie letztlich dazu führt, dass Arbeits-
plätze erhalten bleiben, dass die Menschen, die dort ar-
beiten,


(Zuruf von der LINKEN: Zu Hungerlöhnen!)

nicht im Regen stehen gelassen werden. Selbstverständ-
lich sollte die Neuausrichtung auch dazu führen, dass
neue Beschäftigungsverhältnisse entstehen.

Wir haben natürlich mit der Telekom ebenfalls Ge-
spräche geführt. Auch die Deutsche Telekom muss wis-
sen, wie die Position des Bundestages und seiner Abge-
ordneten ist. Wir haben der Deutschen Telekom eine
ganze Reihe von Aufgaben mitgegeben, die wir gern er-
füllt sähen.

Einer der wichtigen Punkte hierbei ist für uns die
Standortsicherung. Viele unserer Kollegen haben in ih-
ren Wahlkreisen Standorte der Deutschen Telekom;
diese Standorte wollen wir natürlich erhalten. Wir wol-
len nicht, dass sich die Telekom in die Städte, in die Me-
tropolen zurückzieht. Die Telekom muss auch auf dem

L
d
i
b
T
T
c

r
s
d
p
h
s
n
n
T
s
n
d
l
a
M
W
t
s
u

U
r
d
u
n
v
d
u
e
v
D
s
V
d
V
S

s
f
e
i
m
d
n

n

(C (D and als Marke und als Arbeitgeber präsent sein. Wegen er von ihr dort zur Verfügung gestellten Arbeitsplätze st uns auch die zukünftige Struktur der Callcenter ganz esonders wichtig. Deswegen haben wir die Deutsche elekom wissen lassen: Wir wollen, dass die Deutsche elekom in ihrer Breite, auch die Callcenter, im ländlihen Raum weiterhin vertreten ist. Ein zweiter wichtiger Punkt: Beschäftigungssicheung hat für uns ganz besonderen Vorrang. Man muss ich unter diesen Umständen einmal vor Augen führen, ass dieses Unternehmen nicht mehr wie in alten Monoolzeiten keinem Wettbewerb ausgesetzt ist; vielmehr at inzwischen wohl fast jeder begriffen, dass die Deutche Telekom mit Preisen arbeitet, die sich im Markt so icht mehr durchsetzen lassen. Die von meinen Vorredern dargelegten Zahlen, wie viele Kunden die Deutsche elekom täglich verliert, müssen genannt werden und ind Anlass für das Unternehmen, zu handeln und sich eu auszurichten. Deswegen ist es ein weiterer entscheiender Punkt, dass sich dieses Unternehmen, das in vieen Bereichen leider Gottes viel zu teuer geworden ist, so ufstellt – übrigens in Verantwortung gegenüber den itarbeitern; denn nur ein Unternehmen, das heute dem ettbewerb standhalten kann, ist auch in der Lage, wei erhin Beschäftigung für Mitarbeiter zur Verfügung zu tellen – und dafür sorgt, dass es wettbewerbsfähig ist nd somit Beschäftigungssicherung betreibt. Als dritten Punkt haben wir angesprochen, dass dieses nternehmen auch nach unserer Auffassung nur dann entabel bleiben kann, wenn es eine Qualitätsoffensive urchführt. Eine solche Offensive ist angekündigt. Nach nserer Überzeugung ist es notwendig, dass das Unterehmen wieder näher an die Kunden heranrückt. Das ersucht es. Daneben sind wir der Überzeugung, dass iese Offensive nur dann wirklich funktionieren kann nd eine Steigerung der Qualität möglich ist, wenn man ine Umorganisation gemeinsam mit den Mitarbeitern ornimmt. In diesem Zusammenhang haben wir der eutschen Telekom unsere Forderung mitgeteilt, sie olle sich in Abstimmung mit den Mitarbeitern in einen eränderungsprozess begeben – die Fähigkeit hierzu hat ie Telekom bereits oftmals gezeigt –, der letztlich zur erbindung von Qualitätsoffensive und Offensive zur tärkung im Wettbewerb führt. Ich bin überzeugt – Anzeichen dafür gibt es –, dass ich vielleicht schon in den nächsten Tagen eine Lösung inden wird, dass man auf beiden Seiten bereit ist, sich in Stück weit entgegenzukommen. Meines Erachtens st es für uns alle notwendig, dass dieses Unternehmen it möglichst vielen Mitarbeitern und seinen Standorten raußen im ländlichen Raum erhalten bleibt, dass es icht in eine Situation gerät – – Herr Kollege! Das ist mein letzter Satz: Das Unternehmen sollte icht in eine Zerschlagungssituation geraten, in der es Alexander Dobrindt unter Umständen zu Verkäufen kommt, in deren letzter Konsequenz es für das Unternehmen hinsichtlich Beschäftigung, Standorte und Wettbewerb schlechter wird. Herzlichen Dank. Nächste Rednerin ist die Kollegin Kornelia Möller, Fraktion die Linke. Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Wieder einmal muss sich das Parlament mit den sozialen Folgen befassen, die durch Gier und Unfähigkeit von Managern eines Großkonzerns entstanden sind. Ich finde, die Bundesregierung ist feige. Keiner ihrer Vertreter spricht in dieser Aktuellen Stunde. Sie kommt damit nicht ihrer Verantwortung nach, die sie als Anteilseigner von 30 Prozent hat. Aber heute steht auch der Bundestag in der Verantwortung. Mit seiner neoliberalen Mehrheit hat er schließlich in den 90er-Jahren den Weg für die Privatisierung frei gemacht. Das war der Beginn des sozialen Abstiegs Tausender Kolleginnen und Kollegen der Telekom. Was folgte, ist bekannt: Verschlechterung der Arbeitsbedingungen, Druck auf Löhne und Arbeitszeiten sowie Entlassungen von Beschäftigten. Bereits 2004 haben fast 100 000 Kolleginnen und Kollegen der Telekom ihre Arbeitsplätze verloren. Nun soll es weitergehen. 50 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen in neue Tochtergesellschaften ausgelagert werden, in denen sie für weniger Geld länger arbeiten müssten. Wenn nach den Plänen des Telekom-Managements fast jeder Dritte ausgegliedert wird, dann bedeutet das nicht 9 Prozent Lohneinbußen. Vielmehr handelt es sich um Einkommensverluste von bis zu 44 Prozent. Das können Sie nicht verschleiern. Was tun nun die Vertreter der Regierung und der Regierungskoalition? Sie verstecken sich nicht nur hinter den angeblich notwendigen unternehmerischen Entscheidungen der Telekom und lassen arbeitsmarkt-, regionalund sozialpolitische Erwägungen völlig unberücksichtigt. Schlimmer noch: Die Große Koalition weigert sich, ihre soziale Verantwortung für die Kolleginnen und Kollegen der Telekom wahrzunehmen. Sie behauptet, es handle sich um ein operatives Geschäft, in das man nicht eingreifen dürfe. Das ist Quatsch. Das ist vielmehr eine strategische Entscheidung. In Zeiten eines von Regierung und Unternehmerverbänden als beispiellos gepriesenen wirtschaftlichen Aufschwungs und bei gleichzeitig von den Aktionären der Telekom angepeilten Dividenden in Höhe von über 3 Milliarden Euro betreiben Management und Bundesre g k u K V d z v t K e s R P e i g p z w s v c w K 4 z M i a s t s f (C (D ierung einen gigantischen Personalabbau zum Zwecke urzfristiger Gewinnmaximierung. Das ist ein Skandal, nd Sie, meine Damen und Herren von der Großen oalition, decken ihn. Umso mehr unterstützt die Linksfraktion den von erdi organisierten Streik der Kolleginnen und Kollegen er Telekom. Wir sagen Nein zur Auslagerung, Nein um Abbau sozialer Standards und Nein zu Arbeitszeiterlängerungen und Lohnkürzungen. Aus dem Bundesag heraus sage ich als Vertreterin der Linken meinen olleginnen und Kollegen der Telekom: Wir stehen an urer Seite und unterstützen euch. Ihr könnt euch auf unere Solidarität verlassen. (Beifall bei der LINKEN – Dr. Rainer Wend [SPD]: Glück auf!)


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1609919900
Alexander Dobrindt (CSU):
Rede ID: ID1609920000




(A) )


(B) )


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1609920100

(Beifall bei der LINKEN)

Kornelia Möller (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1609920200

(Beifall bei der LINKEN)


(Beifall bei der LINKEN)


(Beifall bei der LINKEN)


(Beifall bei der LINKEN)


Wir erneuern unsere Forderung nach Schaffung des
echts auf politischen Streik. Ihre verantwortungslose
olitik, meine Damen und Herren der Koalition, macht
inmal mehr deutlich, wie wichtig der politische Streik
st. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer müssen sich
egen den neoliberalen Zusammenschluss von Großka-
ital und Politikern in ihrem Kampf um Arbeit und so-
iale Gerechtigkeit artikulieren können,


(Dr. Rainer Wend [SPD]: Kampf – genau! Ja, immer weiter!)


enn die Demokratie ernst genommen werden soll. Das
cheint Sie nicht mehr zu interessieren, liebe Kollegen
on der SPD.


(Dr. Rainer Wend [SPD]: Eine Parole nach der anderen!)


Bei den Kolleginnen und Kollegen der Telekom heu-
heln einige von Ihnen Solidarität. Aber gleichzeitig
ird im Aufsichtsrat beschlossen, die Arbeitsplätze von
olleginnen und Kollegen auszulagern und sie für bis zu
4 Prozent weniger Einkommen arbeiten zu lassen.


(Beifall bei der LINKEN)


Ich lasse nun Kolleginnen und Kollegen der Telekom
u Wort kommen, zum Beispiel Gustav Schwab aus
ünchen, unterstützt von Günter Schleicher, Betriebsrat

n Berlin:

Ich arbeite seit 25 Jahren – damals noch bei der
Post und jetzt – bei der Telekom. Ich habe über
Jahrzehnte SPD gewählt, da sie in der Vergangen-
heit für Arbeitnehmerrechte stand. Was im Moment
bei der Telekom mit Unterstützung der Bundesre-
gierung passiert, kann ich nur als Verkaufen meiner
Existenz und der Zukunft meiner Kinder betrach-
ten.

Da meine Redezeit fast zu Ende ist, kann ich nicht auf
lle Zitate eingehen. Wenn es Sie interessiert, gebe ich
ie Ihnen gerne. Nur noch ein Zitat von einer Betriebsrä-
in, die zusammen mit anderen Kollegen in sieben Bus-
en von München nach Nürnberg zur Demonstration ge-
ahren ist:






(A) )



(B) )


Kornelia Möller
Für die Beschäftigten der Telekom ist es wichtig,
die Politiker bei der Ehre zu packen.

Sie tragen die Verantwortung und sind nicht Opfer,
sondern Täter. Wer, wie die SPD, im Aufsichtsrat
mit entscheidender Stimme für die Ausgliederung
gestimmt hat, ist Täter.

Ich danke Ihnen.


(Beifall bei der LINKEN)



Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1609920300

Das Wort hat der Kollege Bernhard Brinkmann, SPD-

Fraktion.


(Beifall bei der SPD)



Bernhard Brinkmann (SPD):
Rede ID: ID1609920400

Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und

Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Aus den Aus-
führungen der Vorrednerinnen und Vorredner ist eines
deutlich geworden – ich glaube, die Meinung teilen wir
alle –: Das, was zurzeit bei der Telekom passiert, ist ein
sehr ernstes Thema. Es herrscht ein frostiges Klima. Zu
der Frage, wie man einwirken kann, um zu Lösungen zu
kommen, gibt es allerdings unterschiedliche Auffassun-
gen.

Herr Kollege Ernst, ich will Ihnen eines deutlich ma-
chen. Es geht aus Ihrer Biografie hervor, dass Sie als Ge-
werkschaftssekretär von den Aufgaben eines Aufsichts-
rates und von dem, was im Aktiengesetz steht, Kenntnis
haben.


(Zuruf von der CDU/CSU: Das hofft man zumindest!)


Wenn dem nicht so sein sollte, will ich es Ihnen in aller
Deutlichkeit sagen; denn Sie haben hier so getan – ich
will Ihnen da keine Absicht unterstellen –


(Laurenz Meyer [Hamm] [CDU/CSU]: Was?)


– ich bin da sehr vorsichtig –, als wenn die Aufsichtsräte
in das operative Geschäft eingreifen könnten.


(Ulrich Maurer [DIE LINKE]: Strategische Entscheidungen, Herr Kollege! – Weitere Zurufe von der LINKEN: Hat er nicht gesagt! – Das sind Entscheidungen des Aufsichtsrates!)


– Immer dann, wenn sich die Linke ertappt fühlt, wird
sie laut.


(Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Quatsch!)


Genau das ist der Punkt, auf den man hier in aller Deut-
lichkeit hinweisen muss.


(Beifall bei der SPD, der CDU/CSU und der FDP)


So heißt es ganz klar in einer Antwort der Bundes-
regierung in Bezug auf das Aktiengesetz:

Die unternehmerischen Aufgaben der Telekom sind
nach Aktienrecht dem Vorstand übertragen, der

M
k
A


m

F
g
l
A
s
T
D
s
A
i
w
f

d

S
p

D
h

l
l
d
V

D
h
l
u
d
s
m
f
v
s
c

(C (D diese in seiner Gesamtverantwortung gegenüber Kunden, Aktionären und Beschäftigten erfüllt. Jetzt kommt der entscheidende Satz: Auf die operativen Vorstandsbeschlüsse darf der Bund, wie alle anderen Aktionäre auch, gemäß Aktiengesetz keinen Einfluss nehmen. eine sehr verehrten Damen und Herren von der Linen, auch das sollten Sie sich in aller Deutlichkeit vor ugen führen. Dass Sie schon wieder laut werden, zeigt wieder einal, dass Sie sich getroffen fühlen. Ich will Ihnen einen zweiten Punkt deutlich machen. ür die Arbeit des Aufsichtsrates gilt § 116 des Aktienesetzes, der Sorgfalt, gewissenhafte Aufgabenerfülung und Verschwiegenheit von den Mitgliedern des ufsichtsrates verlangt. Ich bin schon ein bisschen er taunt, dass die Rednerinnen der Linken und auch zum eil die Kollegin Pothmer von den Grünen anscheinend inge wissen, über die in Aufsichtsratssitzungen Ver chwiegenheit und Vertraulichkeit vereinbart wurden. uch das ist ein ernst zu nehmender Vorgang. Man muss rgendwann einmal herausfinden, wer die Informanten aren oder wer absichtlich oder unabsichtlich falsch in ormiert hat. (Ulrich Maurer [DIE LINKE]: Das steht doch in der Zeitung!)


(Zurufe von der LINKEN)


Herr Ernst, das, was Sie hier vorgetragen haben, nützt
en Beschäftigten nichts.


(Klaus Ernst [DIE LINKE]: Wir sehen das anders!)


ie spielen mit den Ängsten der Beschäftigten aus rein
opulistischen Gründen.


(Beifall bei der SPD, der CDU/CSU und der FDP – Widerspruch bei der LINKEN)


arum wird diese durchsichtige Aktion keinen Erfolg
aben.

Gehen Sie doch einmal zu denen – das hat der Kol-
ege von der Union ausgeführt –, die vor Ort bei den Te-
ekom-Einrichtungen Verantwortung tragen! Ich habe
ies getan und mehrere Gespräche mit dem zuständigen
erdi-Geschäftsführer gehabt.


(Zuruf von der LINKEN: Wir auch!)


as, was Sie der staunenden Öffentlichkeit suggerieren,
at eines zum Ziel – das wird sich irgendwann als abso-
ut durchsichtig herausstellen –: Die Einzigen, die sich
m die Probleme bei der Telekom kümmern, ist die PDS,
ie Linke, die WASG – oder wie auch immer. Das sind
ie nicht. Auch die Bundesregierung und die SPD küm-
ern sich darum. Die Gespräche, die im Hintergrund ge-

ührt worden sind, werden dazu führen, dass es zu einem
ernünftigen Kompromiss kommt. Wir jedenfalls wün-
chen uns das, und wir werden Ihre populistischen Atta-
ken mit aller Entschiedenheit zurückweisen.


(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)







(A) )



(B) )


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1609920500

Ich gebe das Wort dem Kollegen Peter Rauen, CDU/

CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU)



Peter Rauen (CDU):
Rede ID: ID1609920600

Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und

Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! 50 000 Mit-
arbeiter der Telekom sollen 9 Prozent weniger Lohn
oder Gehalt bekommen; gleichzeitig sollen sie statt
34 Stunden 38 Stunden arbeiten. Das ist für die Betroffe-
nen ein ganz harter und brutaler Einschnitt. Um sich das
klarzumachen, muss man sich nur einmal vorstellen, was
das für die privaten Planungen bedeutet. Umso verant-
wortlicher finde ich es


(Zurufe von der CDU/CSU: Unverantwortlicher!)


– unverantwortlicher –, dass Sie, Frau Möller, Herr Ernst
und auch Frau Pothmer, hier so tun, als wenn die Politik
an diesem Umstand etwas ändern könnte.


(Kornelia Möller [DIE LINKE]: Ich finde es schön, dass Sie für verantwortlich halten, was ich gesagt habe! Ich danke Ihnen dafür!)


Ich bin Herrn Brinkmann sehr dankbar dafür, dem
Ernst dieses Themas gerecht geworden zu sein, indem
er festgestellt hat – auch die Kollegin Krogmann hat es
zu Beginn ihrer Rede getan –, welche Möglichkeiten der
Bund insgesamt hat. Herr Brinkmann hat völlig zu Recht
zitiert, dass die unternehmerischen Aufgaben der Deut-
schen Telekom nach dem Aktienrecht dem Vorstand
übertragen sind, der diese in seiner Gesamtverantwor-
tung gegenüber Kunden, Aktionären und Beschäftigten
erfüllen muss.


(Hüseyin-Kenan Aydin [DIE LINKE]: Aber nicht die strategische Entscheidung! Das hätte er hinzufügen müssen!)


– Ich komme darauf noch zu sprechen. Es ist wirklich
so: Wenn man sich ertappt fühlt, dann wird man hier laut
und schreit in den Plenarsaal hinein.


(Gitta Connemann [CDU/CSU]: Oder man macht komische Tierlaute!)


Vielleicht können Sie noch einen Moment ruhig sein.

Es ist ferner festgehalten, dass die Mitglieder des
Aufsichtsrates allein dem Unternehmensinteresse ver-
pflichtet sind. Sie haben gezielt auf Maßnahmen hinzu-
wirken, die für das Unternehmen wirtschaftlich sinnvoll
oder erforderlich sind. Auf die operativen Vorstandsbe-
schlüsse will und darf der Bund wie alle anderen Aktio-
näre auch gemäß Aktiengesetz keinen Einfluss nehmen.
Ich wiederhole das, weil ich es für unverantwortlich
halte, so zu tun, als könnte die Politik an dieser Sache et-
was ändern.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


Frau Matthäus-Maier von der KfW, die gemeinsam
mit dem Bund 33,1 Prozent der Anteile an der Telekom

h
t

D
k
E
z
H
l
T
f
u
T
i
t

m
m
i
s
d
g
w

U
g
t
B
e

a
u
i
d
f
3
a
R
z


s
m
d

v

B
i
v
g
b

(C (D ält, ist dem Gesetz nach verpflichtet, sich so zu verhalen, wie sie es tut. Ich will mit aller Ernsthaftigkeit sagen: Wir in eutschland können eigentlich stolz sein, dass die Teleom das größte Telekommunikationsunternehmen in uropa ist. Ich lese einmal vor, wer welche Umsätze erielt: Die Deutsche Telekom hat 2005 einen Umsatz in öhe von 74 Milliarden Dollar erzielt, Vodafone 65 Mil iarden, France Télécom 60 Milliarden, die spanische elefónica 48 Milliarden Dollar; ich könnte die Liste ortführen. Die ausländischen Telekommunikationsnternehmen haben weitaus weniger Beschäftigte als die elekom. Die Telekom erzielt 60 Prozent ihrer Umsätze m Inland. Außerdem arbeitet die Hälfte der Beschäftigen der Telekom im Inland. Ich hoffe, dass das so bleibt. Für mich steht völlig außer Frage, dass das Manageent der Telekom in den letzten Jahren große Fehler geacht hat. Das will ich überhaupt nicht leugnen. Aber ch frage mich schon, warum es keine Annäherung zwichen Management und Betriebsrat gibt; schließlich sind ie Betriebsräte in der Regel sehr interessiert und wissen enau, was im Unternehmen notwendigerweise getan erden muss. Wenn einer Firma die Kunden weglaufen, wenn die msätze und damit auch die Zahl der Aufträge zurückehen und wenn deswegen weniger Menschen beschäfigt werden können, dann macht sich in der Regel der etriebsrat die meisten Gedanken darüber, wo es denn igentlich klemmt. Da ich praktisch veranlagt bin, habe ich mir einmal ngeschaut, was 9 Prozent weniger Lohn oder Gehalt nd vier Stunden mehr Arbeit eigentlich bedeuten; mich nteressieren die absoluten Größen, die Zahlen. Ein bei er Telekom angestellter Callcenteragent mit Berufserahrung, der 34 Stunden in der Woche arbeitet, verdient 8 800 Euro im Jahr. Wenn er 38 Stunden in der Woche rbeitet, dann verdient er 41 500 Euro. Frau Pothmer, die eduzierung der Löhne und Gehälter um 9 Prozent beieht sich auf den Betrag von 38 800 Euro. (Brigitte Pothmer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nein!)


(Klaus Ernst [DIE LINKE]: So ist es!)


Sagen Sie nicht Nein. Wenn Sie hier so tolle Dinge von
ich geben, dann müssen Sie sich vorher schon infor-
iert haben. Sie haben eben von 1 150 Euro gesprochen;

as ist völliger Unfug.


(Bernhard Brinkmann [Hildesheim] [SPD]: Armutslöhne!)


Es wird zwar gedroht, dass Mitarbeiter zu T-Mobile
ersetzt werden, wenn es zu keinem Abschluss kommt.


(Brigitte Pothmer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nein, die Neueinstellungen!)


ei T-Mobile verdient ein Berufsanfänger 20 000 Euro
m Jahr – Sie können das nachlesen –; nach drei Jahren
erdient er dann 26 100 Euro. Das Angebot des Arbeit-
ebers besteht darin, das Jahresgehalt von 38 800 Euro
ei einer wöchentlichen Arbeitszeit von 34 Stunden um






(A) )



(B) )


Peter Rauen
9 Prozent zu kürzen. Nach der Reduzierung um
9 Prozent liegt der Stundenlohn immer noch bei über
20 Euro. Ich sage das nur deshalb, weil Sie und andere
Redner so tun, als wenn bei den Betroffenen nichts als
Elend Einzug halten würde.

Bei allen Schwierigkeiten, die es für die Arbeitneh-
mer gibt, frage ich mich, warum auf dieser Basis nicht
eine Regelung erreicht werden kann. Ich persönlich habe
den Eindruck, dass die Mitarbeiter dies möglicherweise
mittrügen, wenn sie bei der Telekom ein Gesamtkonzept
sähen, bei dem der Konzern aus den negativen Schlag-
zeilen herauskäme. Statt scheibchenweise immer wieder
neue Hiobsbotschaften zu verkünden, sollte man hier
reinen Wein einschenken, und zwar nicht nur bezogen
auf die 50 000 Mitarbeiter, die in andere Gesellschaften
ausgegliedert werden sollen, sondern auch bezogen auf
die Frage: Wie sieht die Konzeption der großen, stolzen
Telekommunikations-AG aus, um zukünftig aus den
Schlagzeilen herauszukommen, vor allen Dingen den
Aktienwert zu erhalten – 1,7 Millionen Aktien haben im-
merhin die Arbeitnehmer der Telekom – und nicht Rie-
senverluste beim Aktienwert einzufahren, wie wir es bei
der Telekom schon erlebt haben?

Schönen Dank für die Aufmerksamkeit.


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)



Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1609920700

Ich gebe das Wort dem Kollegen Gregor Amann,

SPD-Fraktion.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)



Gregor Amann (SPD):
Rede ID: ID1609920800

Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und

Herren! Ich habe mich vor einigen Wochen im Wahlkreis
mit Mitarbeitern und Betriebsräten der Telekom getrof-
fen – dies haben wahrscheinlich auch weitere Kollegen
aus dem Hause getan –, und sie haben mir ihre Ängste
und Sorgen geschildert.

Die Pläne des Managements sehen vor – ich mache das
im Schnelldurchlauf; es wurde schon mehrmals wieder-
holt – die Ausgliederung von knapp 50 000 Mitarbeitern
in drei neue Gesellschaften mit dem Ziel der Verschlech-
terung der Tarif- und Arbeitsbedingungen – verbunden
mit der Angst der Mitarbeiter vor einem späteren Ver-
kauf dieser Gesellschaften –, eine Anhebung der Wo-
chenarbeitszeit von 34 auf 38 Stunden bei gleichzeitiger
Lohnsenkung, die für einzelne Mitarbeiter 500 Euro
oder mehr im Monat ausmachen kann, und das vor dem
Hintergrund eines riesigen Überhangs von Überstunden
und ständiger Umstrukturierungen in den vergangenen
Jahren.

Die Arbeitnehmer haben in den vergangenen Jahren
bereits zahlreiche Zugeständnisse gemacht. So haben
sich der Vorstand und Verdi 2004 auf einen Lohnverzicht
von 6,5 Prozent bei Einführung der 34-Stunden-Woche
geeinigt. Jetzt soll die Arbeitszeit wieder auf 38 Stunden
angehoben werden.

d
n
d
s
e

d
T

t
s
J
D
P
I
v
D
w
d
U

g
D
d
p
M

d
b
d
v
E
n
s
t

i
I
w
d
o
w
s
L
d

d

B
l

a

l
S
e

(C (D Es ist kein Wunder, so sagten mir die Arbeitnehmer, ass es bei all diesen Belastungen bei der Telekom zu eiem hohen Krankenstand kommt. Ich kann den Ärger, ie Ängste und die Befürchtungen der Telekom-Bechäftigten mehr als nachvollziehen. Wir sollten das rnst nehmen. Die Folge ist bekannt: der erste Streik seit Gründung er Telekom AG. Seit einiger Zeit sind Zigtausende von elekom-Mitarbeitern auf der Straße. Die andere Seite der Medaille ist, dass die Marktsituaion des Unternehmens schwierig ist. Der Marktanteil inkt ständig. Allein in den ersten drei Monaten dieses ahres hat die Telekom knapp 600 000 Kunden verloren. er Telekommunikationsmarkt ist von einem harten reiswettbewerb geprägt – das wurde schon genannt –; nlandsgespräche kosten heute nur noch ein Dreißigstel on dem, was sie noch vor zehn Jahren gekostet haben. as ist gut für uns als Verbraucher. Das war auch so geollt. Der Internetboom der letzten Jahre war nur daurch möglich. Aber natürlich ist es ein Problem für das nternehmen und setzt das Management unter Druck. Seit 1995 wurden 120 000 Stellen gestrichen, übriens sozialverträglich. Es gab keinen Streik deswegen. er Vorstand der Deutschen Telekom steht in der Tat vor er großen Herausforderung, die bestehenden Arbeitslätze auf Dauer zu sichern – in einem sehr schwierigen arktund Wettbewerbsumfeld. Wahr ist aber auch: Die Telekom ist kein Pleitekandiat. Sie macht Milliardengewinne. Anfang Mai wurde ekannt gegeben – darauf wurde schon hingewiesen –, ass 3 Milliarden Euro Konzerngewinn komplett als Diidende an die Anteilseigner ausgezahlt werden. Die inspareffekte der geplanten Maßnahmen beim Persoalumbau betragen einige Hundert Millionen Euro. Ich telle das den 3 Milliarden Euro Dividende für die Aneilseigner gegenüber. Dennoch glaube ich, dass ein Kompromiss möglich st. In den Zeitungen werden bereits Lösungen diskutiert. ch will das weder darstellen noch kommentieren. Das äre ein Eingriff in die Tarifautonomie. Ein Eingriff von er Bundesregierung oder gar vom Bundestag in das perative Geschäft ist nicht möglich; das wurde nun irklich ausgiebig dargestellt. Wer das fordert oder uggeriert, dass das möglich ist, wirft Nebelkerzen. Die ösung muss von den Tarifparteien ausgehandelt weren. Die Politik schafft nur die Rahmenbedingungen. Ich will im Folgenden einige Eckpunkte formulieren, ie aus meiner Sicht dazu notwendig sind: Erstens. Die Lösung muss sowohl den Interessen der eschäftigen als auch der Wettbewerbssituation der Te ekom gerecht werden. Zweitens ist es unrealistisch, anzunehmen, dass dabei lles so bleiben wird, wie es ist. Drittens. Eine Berücksichtigung der Gesamtertragsage des Unternehmens ist dabei notwendig. Neben dem hareholder-Value-Denken hat das Management auch ine soziale Verantwortung für die Arbeitnehmer. Gregor Amann Viertens. Wir wollen eine Standortsicherung, kein Zurückziehen aus der Fläche. Fünftens sind wir für eine Beibehaltung des integrierten Konzerns und gegen eine Zerschlagung. Die Erfahrung zeigt: Teile eines Konzerns haben auf Dauer nur wenig Überlebenschancen. Sechstens wollen wir eine Berücksichtigung der Vorleistungen der Arbeitnehmer. Nach so vielen Umstrukturierungen brauchen wir eine Lösung, die eine Zeit lang trägt. Siebtens. Wenn es zu Ausgliederungen kommt, dann müssen sie tarifvertraglich ausgestaltet werden; nicht gegen die Arbeitnehmer, Betriebsräte und Gewerkschaften, sondern mit ihnen gemeinsam muss eine Lösung möglich sein. Qualitätsoffensive und Serviceverbesserung sind nur mit motivierten Mitarbeitern möglich. Ich fordere daher das Management auf, kein Porzellan zu zerschlagen. Dazu gehört auch, dass Streikende nicht unter Druck gesetzt werden. Achtens. Wir wollen kein Lohndumping. Ein Lohnwettbewerb nach unten ist nicht das, was wir in diesem Land brauchen. Der Wettbewerb der Telekom soll auf den Feldern der Qualität und der technischen Innovation stattfinden. Ich sehe, meine Redezeit ist abgelaufen; nur noch ein letzter Satz. Gerade dieses Beispiel zeigt, wie notwendig in unserem Land die Einführung von Mindestlöhnen ist. Ich denke dabei nicht in erster Linie an die Gehälter der Telekom-Mitarbeiter, sondern an manche der Konkurrenten, die Preise bezahlen, die diesen scharfen Lohnwettbewerb erst möglich gemacht haben. Ich will nicht, dass die Firmen in Deutschland mit niedrigen Löhnen konkurrieren müssen, sondern möchte einen Wettbewerb auf dem Gebiet der Qualität und der Innovation. Danke. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der LINKEN)





(A) )


(B) )



Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1609920900

Ich gebe das Wort dem Kollegen Peter Weiß, CDU/

CSU-Fraktion.


Peter Weiß (CDU):
Rede ID: ID1609921000

Frau Präsidentin! Verehrte Kolleginnen und Kolle-

gen! Die Situation der Telekom ist ernst. Die Arbeitneh-
merinnen und Arbeitnehmer machen sich große Sorgen.
Aber zum Abschluss der mittlerweile zweiten Aktuellen
Stunde, die die Linken zu diesem Thema beantragt ha-
ben, muss man sich fragen: Haben die Arbeitnehmerin-
nen und Arbeitnehmer etwas von dem, was die Linken
hier inszeniert haben? Meine Behauptung: Sie haben
null und nichts davon.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD – Zuruf von der CDU/CSU: Leider Gottes! – Widerspruch bei der LINKEN)


I

h
v
b

D
k
r
n

D
s
d
S
l
S
d

D


D

d
i
R
i

h
A
T
d
n
w
k
h
n
d
D

m
t
U

(C (D Das vermeintliche Rezept, das die Linken – leider mit hrer Unterstützung, Frau Pothmer – ier vorgeschlagen haben, ist, kurzgefasst, Staatsinterentionismus: Der Staat, die Bundesregierung, möge itte direkt bei Telekom eingreifen. (Brigitte Pothmer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Herr Weiß, haben Sie mir nicht zugehört?)


(Lachen bei der LINKEN)


ie Frage ist: Was sind die Wirkungen und Nebenwir-
ungen dieses Rezeptes? Alle Erfahrung zeigt doch: Di-
ekter Staatsinterventionismus hat noch nie ein Unter-
ehmen wettbewerbsfähiger gemacht.


(Frank Spieth [DIE LINKE]: Franz Josef Strauß lässt grüßen!)


irekter Staatsinterventionismus hat noch nie dafür ge-
orgt, dass neue Arbeitsplätze entstehen. Stellen Sie sich
och einfach die Frage: Glauben Sie, dass durch direkten
taatsinterventionismus morgen der Aktienkurs von Te-

ekom steigen würde? Gewinnt Telekom durch direkten
taatsinterventionismus irgendeinen zusätzlichen Kun-
en?

Wer sich das recht überlegt, wird sehr schnell sehen:
ieses Rezept aus der alten DDR


(Lachen bei der LINKEN)


das ist es; die Linken sind in der Gegenwart und in der
emokratie nicht angekommen –,


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


as heute in der Aktuellen Stunde zum wiederholten Mal
n Bezug auf Telekom vorgetragen worden ist, ist kein
ezept, das zur Arbeitsplatzsicherung beiträgt, sondern

n Wahrheit ein Rezept zur Arbeitsplatzvernichtung.


(Frank Spieth [DIE LINKE]: Wenn es irgendwo Staatsinterventionismus gibt, dann in Bayern! – Gegenruf des Abg. Alexander Dobrindt [CDU/CSU]: Unerträglich, der Schwachsinn, den Sie erzählen!)


Allerdings, meine sehr geehrten Damen und Herren,
aben wir als Bund, der nach wie vor einer der großen
nteilseigner ist, ein massives Interesse daran, dass die
elekom wieder ein erfolgreiches Unternehmen wird,
ass sie wettbewerbsfähiger wird, dass sie neue Kundin-
en und Kunden dazugewinnt, dass der Service besser
ird, dass der Service der Telekom der beste der Tele-
ommunikationsunternehmen in Deutschland ist. Wir
aben ein Interesse daran, dass dieses Unternehmen
icht – wie von den Linken – niedergeredet wird, son-
ern wieder zu einem erfolgreichen Unternehmen in
eutschland und weltweit wird.

Das ist unser Interesse. Dazu muss dieses Unterneh-
en Fehler der Vergangenheit ausmerzen, sich neu posi-

ionieren und sich neu aufstellen. Dafür verdient dieses
nternehmen – sowohl die Unternehmensleitung als






(A) )



(B) )


Peter Weiß (Emmendingen)

auch die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer – unsere
politische Unterstützung.


(Beifall bei der CDU/CSU – Zuruf von der CDU/CSU: So ist es! – Zurufe von der LINKEN)


Wenn wir bei der Telekom von beschäftigungspoliti-
schen Aspekten sprechen, dann möchte ich bei allem
Streit, der zur Zeit herrscht, die feste Absicht hervorhe-
ben, die wir politisch nur begrüßen können. Es ist die
Absicht, bei diesem Umbau Beschäftigungssicherung
auszusprechen und es nicht zu Entlassungen kommen zu
lassen. Es ist die feste Absicht des Unternehmens, dass
das hohe Ausbildungsniveau erhalten bleibt. Unter den
deutschen DAX-Unternehmen ist die Telekom ein Su-
perbeispiel. Sie hat unter allen deutschen Unternehmen,
die im DAX notiert sind, das höchste Ausbildungsplatz-
angebot für junge Menschen.


(Zuruf von der LINKEN: Na ja, der DAX ist aber ein schlechtes Beispiel!)


Viele deutsche Großunternehmen sollten sich an der Te-
lekom und an der dortigen Ausbildungsleistung ein Bei-
spiel nehmen.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP – Zuruf von der LINKEN: Unter den Blinden ist der Einäugige König!)


Man muss auch einmal von den positiven Seiten spre-
chen. Die Telekom ist ein Unternehmen, das seinen Ar-
beitnehmerinnen und Arbeitnehmern eine durchaus at-
traktive Altersversorgung garantiert. Es gibt die feste
Zusage, dass diese Altersversorgung auch in Zukunft auf
dem jetzigen Niveau fortgeführt wird. Das ist ein Stand-
ortvorteil der Telekom und ein Vorteil für die Mitarbeite-
rinnen und Mitarbeiter, die dort arbeiten.

Meine sehr verehrten Damen und Herren, derzeit
herrscht bei Telekom dicke Luft, weil für diese Umbau-
maßnahmen neue Vereinbarungen zwischen der Be-
triebsleitung, dem Vorstand, und den Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern notwendig sind. Diese Vereinbarungen
sind zwischen dem Arbeitgeber sowie Arbeitnehmerin-
nen und Arbeitnehmern auszuhandeln, und zwar in
Wahrnehmung unserer grundgesetzlich garantierten Ta-
rifautonomie. Wir alle sitzen nicht am Verhandlungs-
tisch. Wenn es heute einen politischen Wunsch oder ei-
nen politischen Rat geben kann, dann lautet dieser:
Vorstand und Gewerkschaften, setzt euch möglichst
schnell wieder an den Verhandlungstisch und versucht,
ein vernünftiges Ergebnis hinzubekommen, damit Tele-
kom aus dem Gerede herauskommt und sich für die
Zukunft zur Sicherung der Arbeitsplätze bei Telekom
wieder neu aufstellen kann. Das ist unser politischer
Wunsch, den ich heute aussprechen will.

Vielen Dank.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


l

B
r
n
R
t
j

r
k
c
d
m
W
t
g
d
b
b
n
w
r
w
r
d
F
w
t
p

S
t
n
r

S
d
p

L
k
p
a
w

E
d

(C (D Letzter Redner dieser Aktuellen Stunde ist der Kol ege Klaus Barthel von der SPD-Fraktion. Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! eschäftigungspolitische Verantwortung der Bundesegierung; als Linkspartei darf man natürlich immer daach rufen, denn Sie wissen ganz genau, dass wir diesen uf hier nicht erhören dürfen. Dass sich hier kein Vertre er des Finanzministeriums hinstellen darf, macht für Sie a gerade den Charme dieser Debatte aus. (Zuruf von der Linken: Auch als Sozialdemokrat!)

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1609921100

(Beifall bei der SPD)

Klaus Barthel (SPD):
Rede ID: ID1609921200

Wir könnten diesen Ruf zumindest dann nicht erhö-
en, wenn es uns ernsthaft darum gehen würde, die Zu-
unft des Unternehmens und die Arbeitsplätze zu si-
hern. Uns geht es ernsthaft darum. Ich gehöre nicht zu
enen, die öffentliche und politische Verantwortung im-
er für Teufelszeug halten. Es wurde aber schon gesagt:
as würde denn passieren, wenn sich das Finanzminis-

erium als Verwalter der Anteile hier hinstellen und sa-
en würde: Jetzt gehen wir in den Aufsichtsrat und sagen
em Vorstand einmal, was hier Sache ist, weil wir eine
eschäftigungspolitische Verantwortung haben? Es ist
ereits dargestellt worden, dass dies schon rechtlich
icht geht. Sie müssen sich aber die Frage stellen: Was
ürde sonst noch passieren? Das, was Sie hier auffüh-

en, hilft nämlich weder den Beschäftigten noch den Ge-
erkschaften. Sie hören doch, welche Geister Sie hier

ufen, wenn Sie so diskutieren, wie Sie es tun. Sie sind
och immer diejenigen, die vor der Brutalität der
inanzmärkte warnen. Sie geben doch vor, zu wissen,
as die Analysten und Geldanleger von Gewerkschaf-

en, von politischem Einfluss und von beschäftigungs-
olitischer Verantwortung halten.


(Zuruf von der Linken)


ie wissen doch, wie die Börsen auf den Rat der Analys-
en reagieren, wenn es in einem Unternehmen auch nur
ach politischem Einfluss zugunsten der Beschäftigten
iecht.


(Frank Spieth [DIE LINKE]: Wie war das mit Holzmann?)


ie wissen doch auch aus der Berliner Erfahrung, wie
as mit dem politischen Einfluss auf privatisierte oder zu
rivatisierende Betriebe aussieht.

Wenn ich es mir so leicht machen würde wie die
inkspartei, deren Repräsentanten jetzt von einer Streik-
undgebung zur anderen laufen, dann müsste ich mir ein
aar Geschichten vorhalten lassen, wie es damals war,
ls ihr designierter Vorsitzender Bundesfinanzminister
ar.


(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU – Widerspruch bei der LINKEN)


r hat damals dafür gesorgt, dass sich zum Beispiel in
en Aufsichtsräten und in den Unternehmens- und An-






(A) (C)



(B) )


Klaus Barthel

staltsetagen gegenüber Schwarz-Gelb nicht wirklich et-
was geändert hat. Dafür mag es sogar gute Gründe gege-
ben haben. Aber mit Blick auf den Berliner Senat und
seinen Wirtschaftssenator sowie mit Blick auf die Erfah-


(Brigitte Pothmer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was machen Sie denn?)


Wir wollen mit Blick auf die Debatte um die Dividen-
rungen von damals würde ich der Linkspartei hier zu
mehr Zurückhaltung raten.


(Alexander Dobrindt [CDU/CSU]: Richtig!)


Sie haben auch im letzten Jahr immer auf der gegneri-
schen Seite gestanden, wenn es darum ging, Probleme
im Telekommunikationssektor zu lösen. Ob es nun um
die Vorruhestandsregelung oder um die Lockerung der
Regulierung für die neuen Märkte ging: Sie waren im-
mer dagegen. Anstatt also die falschen Vorwürfe an die
falsche Adresse zu richten, würde es sich einmal lohnen,
in der Sache zu argumentieren.

Das Tragische im letzten halben Jahr ist, dass zwar
der Vorstand mit vernünftigen Vorschlägen gestartet ist:
Durchbrechung des Säulensystems, Serviceorientie-
rung, Kunden- und Marktorientierung, Investitionen in
neue Märkte. Das war wohl auch der Beschluss des Auf-
sichtsrates, soweit er mir bekannt ist. Ich weiß nicht, ob
Lohnsenkungen, wie Sie erzählen, in dem Beschluss
überhaupt enthalten waren.

Die Frage ist aber: Was ist von diesen Plänen übrig
geblieben? In vielen Reden, Papieren und Interviews
vonseiten des Vorstandes der Telekom kommt außer
Schlagworten leider nichts mehr davon vor. Ich kann
nicht erkennen, wo diese Vokabeln, wo diese Ziele ope-
rativ unterlegt sind. Das ist das Problem. Es drängt sich
mir immer mehr der Verdacht auf, dass die Umorganisa-
tion und die Austöchterung der Servicegesellschaften
nichts anderes als ein Vehikel sind, um massiv an die Ar-
beitsbedingungen heranzugehen und die Beschäftigten
unter Druck zu setzen.


(Frank Spieth [DIE LINKE]: Aha! Also doch!)


Deswegen sage ich hier ganz deutlich: Die SPD-Bun-
destagsfraktion wird nicht zusehen, wie es einen Groß-
angriff auf die Arbeitsbedingungen eines der wichtigsten
Unternehmen in Deutschland gibt.


(Zuruf vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Was macht ihr denn?)


Wir werden auch nicht zusehen, wie die Durchschnitts-
einkommen von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern
als Besitzstände tituliert werden, die man endlich be-
seitigen müsse. Wir werden nicht zulassen, dass
Niedriglöhne zum Maßstab aller Arbeitsbedingungen
gemacht werden. Wir werden nicht zusehen,


(Zuruf von der LINKEN: Sondern wegsehen!)


wie in den neuen Bundesländern – davon war heute
überhaupt noch nicht die Rede – in strukturschwachen
Gebieten vorrangig Standorte in der Fläche geschlossen
werden, nur weil es dort kaum Beamte gibt.

d
n
v
w
U
Z
D
g

D
k

u

L
t
t
i

d
D
b
B

t
d
n
a

o

d
9

(D enzahlung und um die Einsparungen seitens des Persoals nur so viel sagen: Anstatt 3 Milliarden Euro an Diidende auszuschütten und beim Personal einzusparen, äre es für den Aktienkurs wichtiger, in die Zukunft des nternehmens zu investieren. Denn im Personal liegt die ukunft des Unternehmens. Für das Team Telekom gilt: oping für die Radfahrer und für die Aktionäre schadet enauso viel wie Dumping für die Beschäftigten. ie Telekom braucht deswegen einen besonnenen und onsensualen Modernisierungsprozess. Wir haben sehr viel Verständnis für den Streik und nterstützen seine Ziele. Wir fordern den Vorstand auf das haben wir schon lange öffentlich getan, bevor die inkspartei aufgewacht ist –, ein neues Angebot zu un erbreiten und die wichtigsten Probleme, die dieses Unernehmen hat, gemeinsam mit den Beschäftigten und hren Vertretungen anzugehen. Wir wollen in der Öffentlichkeit deutlich machen, ass es kein Streik gegen die Kundinnen und Kunden ist. iese haben nämlich mehr davon, wenn die Strukturproleme gelöst werden und motivierte und gut bezahlte eschäftigte im Unternehmen sind. Herr Kollege Barthel, denken Sie an Ihre Redezeit. Ein letzter Satz, Frau Präsidentin. Bitte. All das sind Gegenstände von unternehmerischen, be rieblichen und tariflichen Verhandlungen und Entscheiungen. Es sind keine Probleme, die wir so lösen könen, wie Sie von der Linken es vortragen, die uns aber uch nicht so egal sind wie der FDP. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1609921300
Klaus Barthel (SPD):
Rede ID: ID1609921400
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1609921500
Klaus Barthel (SPD):
Rede ID: ID1609921600


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1609921700

Wir sind damit am Schluss unserer heutigen Tages-

rdnung.

Ich berufe die nächste Sitzung des Deutschen Bun-
estages auf morgen, Donnerstag, den 24. Mai 2007,
Uhr, ein.

Die Sitzung ist geschlossen.