Protokoll:
16084

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Metadaten
  • date_rangeWahlperiode: 16

  • date_rangeSitzungsnummer: 84

  • date_rangeDatum: 7. März 2007

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  • av_timerEnduhrzeit der Sitzung: 16:56 Uhr

  • account_circleMdBs dieser Rede
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/84 Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin Sibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marion Caspers-Merk, Parl. Staatssekretärin BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Detlef Parr (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marion Caspers-Merk, Parl. Staatssekretärin BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE) . . . . . Marion Caspers-Merk, Parl. Staatssekretärin BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans Bernhard Beus, Staatssekretär BK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 2: 8443 B 8443 B 8443 D 8444 A 8444 B 8444 B 8444 C 8444 D 8447 A 8447 B 8447 C 8447 D 8448 A 8448 A 8448 B Deutscher B Stenografisch 84. Sitz Berlin, Mittwoch, de I n h a l Tagesordnungspunkt 1: Befragung der Bundesregierung: Aktions- plan zur Umsetzung der HIV/Aids-Be- kämpfungsstrategie der Bundesregierung; Inkrafttreten des GKV-Wettbewerbsstär- kungsgesetzes; Meinungsverschiedenheiten innerhalb der Bundesregierung . . . . . . . . . Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . D H M H M D M S 8441 A 8441 B 8442 A 8442 B 8442 C 8442 C Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8444 D undestag er Bericht ung n 7. März 2007 t : r. Harald Terpe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . eidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . echthild Rawert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . eidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . arion Caspers-Merk, Parl. Staatssekretärin BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . arion Caspers-Merk, Parl. Staatssekretärin BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 8445 B 8445 B 8445 C 8445 D 8446 A 8446 B 8446 C 8446 D Fragestunde (Drucksachen 16/4494, 16/4537) . . . . . . . . . . 8448 C II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 84. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 7. März 2007 Dringliche Frage 1 Krista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Bedarf an Betreuungsplätzen für unter Dreijährige Antwort Dr. Hermann Kues, Parl. Staatssekretär BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Krista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .v Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Carl-Ludwig Thiele (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dringliche Frage 2 Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Vorstellungen und Zeitplanungen für die Finanzierung der Kinderbetreuung Antwort Dr. Hermann Kues, Parl. Staatssekretär BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Krista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) (zur Geschäftsordnung) . . Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 21 Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Prüfung der familienpolitischen Leistun- gen durch die Bundesregierung in Zusam- menhang mit dem angekündigten Ausbau der Betreuungsmöglichkeiten für unter Dreijährige Antwort Dr. Hermann Kues, Parl. Staatssekretär BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . M E B A D s m A D Z E P B K M K F f i d A D Z K E M D A v A f M S G a A P Z D S 8448 C 8449 A 8449 C 8450 B 8450 C 8451 A 8451 B 8451 D 8451 D 8452 B 8452 C 8452 D 8453 B 8453 C 8453 D 8454 A 8454 C ündliche Fragen 22 und 23 kin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) eitrag des Bundes zum angekündigten usbau von Betreuungsplätzen für unter reijährige unter Einbeziehung oder Um- chichtung von Finanzmitteln aus der Fa- ilienförderung ntwort r. Hermann Kues, Parl. Staatssekretär BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen kin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . riska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ritta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . rista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 24 rista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) inanzielle und strukturelle Maßnahmen ür den Ausbau und die Qualitätsoffensive n der Kinderbetreuung im „Pakt für Kin- er“ ntwort r. Hermann Kues, Parl. Staatssekretär BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen rista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . kin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ündliche Fragen 1 und 2 r. Hakki Keskin (DIE LINKE) uswirkungen der geplanten Sanktions- erschärfungen beim Zuwanderungs- und ufenthaltsrecht auf den Integrationser- olg der in der Bundesrepublik lebenden igranten sowie Begründungen für die anktionsverschärfungen im Entwurf eines esetzes zur Umsetzung aufenthalts- und sylrechtlicher EU-Richtlinien ntwort eter Altmaier, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen r. Hakki Keskin (DIE LINKE) . . . . . . . . . . evim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 8455 A 8455 B 8456 A 8456 C 8456 D 8457 B 8457 C 8458 A 8458 C 8458 D 8459 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 84. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 7. März 2007 III Mündliche Frage 4 Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Haltung des Bundesministeriums für Er- nährung, Landwirtschaft und Verbrau- cherschutz zur vom EU-Agrarministerrat geplanten Flexibilitätsregelung für be- stimmte Lebensmittel- und Futtermittelzu- satzstoffe Antwort Dr. Peter Paziorek, Parl. Staatssekretär BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfrage Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 7 Dr. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Erkenntnisse über die Lärmentlastung der Bürger durch den Bau von Ortsumgehun- gen sowie Lärmsanierungsbedarf an Bun- desfernstraßen Antwort Achim Großmann, Parl. Staatssekretär BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfrage Dr. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 8 Dr. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Generelle Zurverfügungstellung von Plan- unterlagen laufender Planfeststellungsver- fahren im Internet durch das Eisenbahn- Bundesamt und die Wasser- und Schiff- fahrtsverwaltung des Bundes Antwort Achim Großmann, Parl. Staatssekretär BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 9 Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Sicherstellung einer höheren Sicherheits- kultur in Deutschland bei Atomkraftwer- ken von Vattenfall als in Schweden Antwort Astrid Klug, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . Zusatzfragen Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . M H A c b A A Z H M C H n M ü A A Z C S M C V d g h A A Z C S M C D B m s s g A D Z C 8460 A 8460 B 8461 A 8461 B 8461 C 8462 A 8462 B ündliche Frage 10 ans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) nforderung eines unabhängigen Untersu- hungsberichts über die Sicherheitskultur ei Atomkraftwerken der Firma Vattenfall ntwort strid Klug, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . usatzfragen ans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 11 ornelia Hirsch (DIE LINKE) altung der Bundesregierung zum noch icht veröffentlichten Bericht des UN- enschenrechtsinspektors Vernor Muňoz ber das deutsche Bildungssystem ntwort ndreas Storm, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen ornelia Hirsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . evim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . ündliche Frage 12 ornelia Hirsch (DIE LINKE) erzicht auf Anhebung der BAföG-Be- arfssätze und -Freibeträge bei gleichzeiti- em Verzicht auf Einnahmen in Millionen- öhe durch die Unternehmensteuerreform ntwort ndreas Storm, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen ornelia Hirsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . evim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . ündliche Frage 13 hristine Scheel (BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN) ürokratischer Aufwand für die Unterneh- en durch Einschränkung der Sofortab- chreibungen auf geringwertige Wirt- chaftsgüter; Poolabschreibung als angbarer Weg ntwort r. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen hristine Scheel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8463 A 8463 B 8464 A 8464 B 8464 D 8465 B 8465 C 8466 B 8466 C 8466 C IV Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 84. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 7. März 2007 Mündliche Frage 14 Christine Scheel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Änderungen bei der Unternehmensteuer- reform bezüglich zeitlicher Verteilung bei der Gegenfinanzierung Antwort Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Christine Scheel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 15 Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Haltung der Bundesregierung zur nieder- ländischen Regelung bezüglich Besteue- rung von unternehmensinternen Zinszah- lungen Antwort Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 25 Dr. Norman Paech (DIE LINKE) Haltung der Bundesregierung zu einem of- fenen Brief von 15 deutschen Wissenschaft- lern an die Bundeskanzlerin Antwort Dr. Hans Bernhard Beus, Staatssekretär BK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Dr. Norman Paech (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Mündliche Frage 26 Dr. Norman Paech (DIE LINKE) Haltung der Bundesregierung hinsichtlich des Appells von 15 deutschen Wissen- schaftlern, dem Einsatz militärischer Ge- walt gegen den Iran eine Absage zu erteilen Antwort Dr. Hans Bernhard Beus, Staatssekretär BK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Dr. Norman Paech (DIE LINKE) . . . . . . . . . . M S U t b E d F m A D Z S Z A d d b E D D C D J K N E I S K G N B A L 8467 D 8468 A 8468 B 8469 A 8469 A 8469 C 8469 D 8470 A 8470 B ündliche Frage 27 evim Dağdelen (DIE LINKE) nterschiedliche Äußerungen seitens der ürkischen Regierung zu Deutsch-Vor- ereitungskursen schon in der Türkei zur rleichterung der Integration, insbeson- ere junger Frauen, die im Rahmen des amiliennachzugs nach Deutschland kom- en ntwort r. Maria Böhmer, Staatsministerin BK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfrage evim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . usatztagesordnungspunkt 1: ktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion es BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Pläne er Bundesfamilienministerin zur Kinder- etreuung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . kin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . irk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . hristel Humme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . iana Golze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . ohannes Singhammer (CDU/CSU) . . . . . . . rista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ina Hauer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ngrid Arndt-Brauer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . teffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . erstin Griese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . eorg Fahrenschon (CDU/CSU) . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . erichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 8471 A 8471 B 8471 C 8471 C 8472 D 8474 A 8475 D 8476 C 8477 D 8479 A 8480 B 8481 C 8483 A 8484 A 8485 C 8486 D 8488 C 8488 C 8489 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 84. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 7. März 2007 V Anlage 2 Mündliche Frage 3 Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) Rechtmäßigkeit eines öffentlichen Beteili- gungsverfahrens bei Nichtvorliegen von Unterlagen zu Freisetzungsversuchen transgener Kulturpflanzen der Firma BASF in deutscher Sprache Antwort Dr. Peter Paziorek, Parl. Staatssekretär BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 3 Mündliche Frage 5 Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) Zahl der Bundeswehrangehörigen, die 2006 einer Nebentätigkeit nachgingen Antwort Christian Schmidt, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 4 Mündliche Frage 6 Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) Wahrscheinlichkeit einer Ausdehnung des Afghanistan-Mandates der Bundeswehr über die Entsendung von Tornado-Aufklä- rungsflugzeugen hinaus Antwort Christian Schmidt, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 5 Mündliche Frage 16 Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) Maßnahmen der Bundesregierung zur Ge- winnung von Frauen in den neuen Bundes- ländern für die Unternehmensnachfolge von Unternehmen mit weniger als fünf und Unternehmen mit mehr als fünf vollzeit- äquivalent Beschäftigten Antwort Hartmut Schauerte, Parl. Staatssekretär BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 6 Mündliche Frage 17 Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) Haltung der Bundesregierung zur Tätig- keit von Dr. Gerhard Cromme als Auf- sichtsratsvorsitzender von Thyssen-Krupp und gleichzeitiger Tätigkeit als Vorsitzen- d C A H A M H E s S z a s P A H A M I V t t s d A D A M S Z d R S 2 A D A M H R A c k a A G 8489 C 8489 D 8490 A 8490 B er der Regierungskommission Deutscher orporate Governance Kodex ntwort artmut Schauerte, Parl. Staatssekretär BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 7 ündliche Fragen 18 und 19 üseyin-Kenan Aydin (DIE LINKE) ntscheidung über die Vergabe einer deut- chen Exportkreditgarantie für das Ilisu- taudammprojekt in der Türkei in der Sit- ung des Interministeriellen Ausschusses m 8. März 2007; Aussage des österreichi- chen Finanzministers zur Realisierung des rojekts ntwort artmut Schauerte, Parl. Staatssekretär BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 8 ündliche Frage 20 na Lenke (FDP) orlage erster Ergebnisse des „Kompe- enzzentrums für Familienleistungen“ mit ragfähigen und sozial ausgewogenen Vor- chlägen zur Finanzierung des Ausbaus er Betreuungsinfrastruktur ntwort r. Hermann Kues, Parl. Staatssekretär BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 9 ündliche Frage 28 evim Dağdelen (DIE LINKE) ahl der bilateralen Gespräche zwischen er Bundesregierung und der türkischen egierung seit dem Besuch der türkischen taatsministerin Nimet Çubukçu am 6. Oktober 2006 im Bundeskanzleramt ntwort r. Maria Böhmer, Staatsministerin BK . . . . nlage 10 ündliche Fragen 29 und 30 eidrun Bluhm (DIE LINKE) echtsgrundlage für die Anrechnung von ufwandsentschädigungen für ehrenamtli- he Schöffen oder Stadtvertreter als Ein- ommen auf das ALG II, Auswirkungen uf die ehrenamtliche Tätigkeit ntwort erd Andres, Parl. Staatssekretär BMAS . . . 8490 D 8491 A 8491 B 8491 D 8492 A VI Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 84. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 7. März 2007 Anlage 11 Mündliche Fragen 31 und 32 Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Maßnahmen zur Gewährleistung einer kontinuierlichen Rundfunkgebührenbe- freiung für ALG-II-Empfänger Antwort Gerd Andres, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . Anlage 12 Mündliche Fragen 33 und 34 Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Ergebnis der Oslo-Konferenz zu Streumuni- tion vom 23. Februar 2007 sowie Erfolgs- aussichten eines Steumunitionsverbots bei gleichzeitiger Arbeit an einer Regelung im Rahmen des VN-Waffenübereinkommens Antwort Gernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . Anlage 13 Mündliche Frage 35 Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) Haltung der Bundesregierung zur Sorge des russischen Präsidenten über die Aus- dehnung der NATO bis an die russische Staatsgrenze Antwort Gernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . 8492 C 8493 A 8493 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 84. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 7. März 2007 8441 (A) ) (B) ) 84. Sitz Berlin, Mittwoch, de Beginn: 13.0
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    Berichtigung 82. Sitzung, Seite 8318 (A) fünfter Absatz, der letzte Satz ist wie folgt zu lesen: „Das muss man sich vor Augen führen: Der Gerichtshof verfügt über ein Budget von 40 Millionen Euro.“ Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 84. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 7. März 2007 8489 (A) (C) (B) ) Anlagen zum Stenografischen Bericht sung ist auch künftig nicht geplant. Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten A d d ( A P D B U t r r s g s s D w c n w m d l z H g m s A d d ( w J g u d a Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Addicks, Karl FDP 07.03.2007 von Bismarck, Carl Eduard CDU/CSU 07.03.2007 Blumentritt, Volker SPD 07.03.2007 Flach, Ulrike FDP 07.03.2007 Friedhoff, Paul K. FDP 07.03.2007 Dr. Götzer, Wolfgang CDU/CSU 07.03.2007 Heller, Uda Carmen Freia CDU/CSU 07.03.2007 Hilsberg, Stephan SPD 07.03.2007 Kasparick, Ulrich SPD 07.03.2007 Dr. Koschorrek, Rolf CDU/CSU 07.03.2007 Lopez, Helga SPD 07.03.2007 Merten, Ulrike SPD 07.03.2007 Roth (Augsburg), Claudia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.03.2007 Dr. Schmidt, Frank SPD 07.03.2007 Schmidt (Nürnberg), Renate SPD 07.03.2007 Dr. Seifert, Ilja DIE LINKE 07.03.2007 Steinbach, Erika CDU/CSU 07.03.2007 Strothmann, Lena CDU/CSU 07.03.2007 Teuchner, Jella SPD 07.03.2007 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 07.03.2007 Wunderlich, Jörn DIE LINKE 07.03.2007 (D nlage 2 Antwort es Parl. Staatssekretärs Dr. Peter Paziorek auf die Frage er Abgeordneten Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) Drucksache 16/4494, Frage 3): Wie bewertet die Bundesregierung im Hinblick auf die Rechtmäßigkeit eines öffentlichen Beteiligungsverfahrens, dass die zur Einsicht ausliegenden Unterlagen von Freiset- zungsversuchen transgener Kulturpflanzen der Firma BASF teilweise nicht in Deutsch vorliegen? Nach der Gentechnik-Anhörungsverordnung sind die ntragsunterlagen zu Freisetzungsversuchen transgener flanzen sowie die beigefügten Unterlagen auszulegen. abei müssen die ausgelegten Unterlagen interessierten ürgern ermöglichen, zu beurteilen, ob und in welchem mfang sie von den Auswirkungen der Freisetzung be- roffen werden können. Dieses Ziel kann auch dann er- eicht werden, wenn einzelne Unterlagen in einer ande- en Sprache als Deutsch ausgelegt werden, sofern ichergestellt ist, dass die in deutscher Sprache vorlie- enden Unterlagen die oben genannte Beurteilung in er- chöpfender Weise erlauben. Die wesentlichen Kernaus- agen der englischen Texte, zumindest soweit sie arlegungen der möglichen sicherheitsrelevanten Aus- irkungen betreffen, finden sich auch im deutschspra- higen Text wieder. Soweit fremdsprachige Publikatio- en dazu dienen, den für die Entscheidung notwendigen issenschaftlichen Stand der Erkenntnisse darzulegen, üssen diese, auch wenn sie zur Akte genommen wer- en, nicht übersetzt werden. Es kann deshalb nicht ver- angt werden, dass alle Unterlagen in deutscher Überset- ung ausliegen. Die Bundesregierung hat keine inweise darauf, dass die bisherige Praxis des zuständi- en Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebens- ittelsicherheit den soeben genannten Prinzipien wider- prechen würde. nlage 3 Antwort es Parl. Staatssekretärs Christian Schmidt auf die Frage er Abgeordneten Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) Drucksache 16/4494, Frage 5): Wie viele Bundeswehrangehörige gingen 2006 einer Ne- bentätigkeit nach, und in welchen Institutionen und Unterneh- men gingen sie dieser Nebentätigkeit nach? Nebentätigkeiten von Angehörigen der Bundeswehr erden nicht zentral erfasst. Angaben zur Anzahl der im ahr 2006 von Angehörigen der Bundeswehr nachgegan- enen Nebentätigkeiten und in welchen Institutionen nd Unternehmen diese wahrgenommen wurden, liegen eshalb nicht vor. Der jeweilige Dienststellenleiter muss ber die Nebentätigkeiten kennen. Eine zentrale Erfas- 8490 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 84. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 7. März 2007 (A) ) (B) ) Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Christian Schmidt auf die Frage des Abgeordneten Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) (Drucksache 16/4494, Frage 6): Teilt die Bundesregierung die von Vertretern der Union und SPD geäußerte Auffassung (ddp-Meldung vom 27. Fe- bruar 2007, 23.13 Uhr), dass mit einer Ausdehnung des Af- ghanistanmandates der Bundeswehr noch über die Entsen- dung von Tornado-Aufklärungsflugzeugen hinaus zu rechnen ist und deutsche Bodentruppen auch im Süden und Osten des Landes aktiv werden könnten? Die Bundesregierung sieht den Schwerpunkt des deutschen Engagements weiterhin unverändert in der Nordregion und in Kabul. Deutschland leistet mit sei- nem zivilmilitärischen Wiederaufbaukonzept und seiner Rolle als Leitnation in der Nordregion einen wesentli- chen Beitrag zur staatlichen Konsolidierung des Landes. Neben dem Regionalkommando in Mazar-e Sharif und der dortigen logistischen Basis einschließlich des Flug- hafens werden wir auch in Zukunft mit zwei Wiederauf- bauteams in Kunduz und Feyzabad vertreten sein. Mit dem am 28. September 2006 vom Deutschen Bundestag verlängerten ISAF-Mandat – diese Verlängerung stand bereits unter der Erwartung der Ausweitung von ISAF auf ganz Afghanistan – wurden unsere Soldatinnen und Soldaten in die Lage versetzt, neben dem operativen Schwerpunkt „ISAF-Nordregion“ die ISAF-Operation zeitlich und im Umfang begrenzt in anderen Regionen zu unterstützen, sofern dies zur Erfüllung des ISAF-Ge- samtauftrages unabweisbar ist. Entsprechend heißt es in der Begründung des Mandats: „Nur wenn die ISAF-Er- weiterung auf ganz Afghanistan erfolgreich gestaltet wird, ist eine landesweite politische Stabilisierung mög- lich. Zur Bewältigung dieser Herausforderung ist die Allianz als Ganzes gefordert.“ Die NATO hat für diese Erweiterung Vorsorge getroffen und Fähigkeiten identi- fiziert, die als notwendig für die Aufgabenerfüllung in Gesamtafghanistan erachtet wurden, darunter auch die Fähigkeit zur Aufklärung aus der Luft. Vor diesem Hin- tergrund ist die Bundesregierung bereit, der NATO auf deren Bitte diese „Aufklärungsfähigkeit“ zeitlich befris- tet zur Verfügung zu stellen. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Hartmut Schauerte auf die Frage der Abgeordneten Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) (Drucksache 16/4494, Frage 16): Welche Maßnahmen ergreift die Bundesregierung, um ge- zielt Frauen für die Unternehmensnachfolge von Unterneh- men mit weniger als fünf vollzeitäquivalent Beschäftigten und Unternehmen mit mehr als fünf vollzeitäquivalent Beschäftig- ten in den neuen Bundesländern zu gewinnen, und welchen Erfolg hatten diese Maßnahmen in den Jahren 2005 und 2006? Die Bundesregierung unterstützt mit verschiedenen Maßnahmen das Thema des unternehmerischen Genera- tionswechsels in Deutschland. Bereits 2001 wurde das T d U t m B t w Z c j d D B g b s e a F f A a d „ d d n m t ü t d u A d F L d G s R (C (D hema des unternehmerischen Generationswechsels in en Kontext einer Imagekampagne „nexxt – Initiative nternehmensnachfolge“ gestellt. Die „nexxt – Intitia- ive Untemehmensnachfolge“ ist eine bundesweite Ge- einschaftsinitiative von BMWi, KfW, DIHK, ZDH, VR und DSGV sowie mehr als 20 anderen bundeswei- en Partnern. Die Unternehmensnachfolgeplattform ww.nexxt-change.org ist im Januar 2006 durch den usammenschluss der beiden Unternehmensbörsen hange-online und nexxt entstanden. Rund die Hälfte der ährlich gut 30 000 kleinen und mittleren Unternehmen, ie ihre Nachfolge nicht intern regeln können, nutzt eutschlands größte Nachfolgebörse nexxt-change. Die örse bietet potenziellen Nachfolgerinnen und Nachfol- ern ein umfangreiches und attraktives Angebot von ins- esondere kleinen Unternehmen, die zur Übergabe an- tehen. Die „bundesweite gründerinnenagentur“ (bga) ist ine deutschlandweit agierende Einrichtung, die sich mit llen Themen rund um das Gründungsgeschehen von rauen beschäftigt, Ihr Ziel ist es, ein gründerinnen- reundliches Klima in Deutschland zu schaffen und den nteil von Frauen an Unternehmensgründungen – auch us der Nachfolge heraus – zu erhöhen. Gemeinsam mit er bga hat das BMWi im Mai 2006 eine Task Force Nachfolge ist weiblich“ ins Leben gerufen. Durch bun- esweite gemeinsame Aktionen und Maßnahmen will ie Task Force erreichen, dass mehr Frauen ein Unter- ehmen übernehmen und mehr Übergeber-/Unterneh- ensfamilien die Potenziale ihrer Töchter und Mitarbei- erinnen anerkennen und ihnen die Nachfolge bertragen. Darüber hinaus können Frauen, die ein Un- ernehmen übernehmen wollen, auf die bewährten För- erprogramme des Bundes für Existenzgründerinnen nd Existenzgründer zurückgreifen. nlage 6 Antwort es Parl. Staatssekretärs Hartmut Schauerte auf die rage der Abgeordneten Dr. Gesine Lötzsch (DIE INKE) (Drucksache 16/4494, Frage 17): Wie bewertet die Bundesregierung die Tatsache, dass Dr. Gerhard Cromme als Aufsichtsratsvorsitzender von Thyssen-Krupp für ein Unternehmen die Verantwortung trägt, dass von der EU-Kommission zu einer Geldbuße von 479,7 Millionen Euro wegen Preisabsprachen und Kartellbil- dung zum Nachteil der Steuerzahler verhängt hat, in Anbe- tracht der Tatsache, dass Dr. Gerhard Cromme gleichzeitig Vorsitzender der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex ist und in dieser Funktion weltweit für Vertrauen bei Anlegern, Kunden und Mitarbeitern in die Lei- tung und Überwachung deutscher börsennotierter Aktienge- sellschaften wirbt, und wird die Bundesregierung Dr. Gerhard Cromme deshalb den Vorsitz der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex entziehen? Zu laufenden Bußgeldverfahren äußert sich die Bun- esregierung nicht. Die gegen Thyssen-Krupp verhängte eldbuße ist noch nicht bestandskräftig. Gegen Ent- cheidungen der Europäischen Kommission ist der echtsweg zu den Europäischen Gerichten eröffnet. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 84. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 7. März 2007 8491 (A) ) (B) ) Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Hartmut Schauerte auf die Fra- gen des Abgeordneten Hüseyin-Kenan Aydin (DIE LINKE) (Drucksache 16/4494, Fragen 18 und 19): Ist eine Entscheidung über die Vergabe einer deutschen Exportkreditgarantie für das umstrittene Ilisu-Staudammpro- jekt in der Türkei für die Sitzung des zuständigen Interminis- teriellen Ausschusses am 8. März 2007 zu erwarten? Schließt sich die Bundesregierung angesichts der 2006 ge- meinsam von den Exportkreditagenturen Deutschlands, der Schweiz und Österreichs gegebene Grundsatzzusage der Aus- sage des österreichischen Finanzministers Wilhelm Molterer an, dass das Ilisu-Staudammprojekt „auf jeden Fall realisiert“ wird (http://news.orf.at vom 27. Februar 2007)? Zu Frage 18: Entscheidungen des Interministeriellen Ausschusses sind nicht an bestimmte Sitzungen gebunden. Allerdings hat die türkische Regierung angekündigt, dass sie die Baumaßnahmen im Zusammenhang mit dem Stau- dammprojekt Ilisu in jedem Fall in diesem Jahr aufneh- men wird und dass sie, sollte das von der Türkei für die Durchführung des Gesamtprojekts ausgewählte Liefer- konsortium hierzu bis Ende März nicht in der Lage sein, hierfür eine Neuvergabe in Tranchen vornehmen wird. In diesem Fall würden die vereinbarten Verbesserungen des Projekts in den Bereichen Umsiedlung, Umwelt, Kulturgüterschutz und Wahrung der Interessen der Un- terlieger hinfällig. Zu Frage Nr. 19 Die Bundesregierung teilt die Auffassung, dass die Türkei, unabhängig von einer Entscheidung des Intermi- nisteriellen Ausschusses, in diesem Jahr mit der Projekt- realisierung beginnt. Anlage 8 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Hermann Kues auf die Frage der Abgeordneten Ina Lenke (FDP) (Drucksa- che 16/4494, Frage 20): Wann wird das wissenschaftliche Kompetenzzentrum für Familienleistungen, das nach Äußerung des Parlamentari- schen Staatssekretärs bei der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Dr. Hermann Kues, in der Plenardebatte vom 1. März 2007 zum „Bericht der Bundes- regierung über den Stand des Ausbaus für ein bedarfsgerech- tes Angebot an Kindertagesbetreuung für Kinder unter drei Jahren 2006“ (Bundestagsdrucksache 16/2250) tragfähige und sozial ausgewogene Vorschläge zur Finanzierung des Aus- baus der Betreuungsinfrastruktur liefern soll, erste Ergebnisse vorstellen? Wie die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Dr. Ursula von der Leyen, am 15. Dezember 2006 anlässlich der Arbeitsaufnahme des von ihr eingerichteten „Kompetenzzentrum für familien- bezogene Leistungen“ erklärt hat, ist ein Abschluss des Projektes Ende März 2008 mit einem entsprechenden umfänglichen Bericht und Handlungsempfehlungen vor- gesehen. Einzelerkenntnisse sollen bereits im Verlauf der Arbeit des Kompetenzzentrums öffentlich vorgestellt w d s t n M K e z s f S F B w t v s 2 K M d h h L 1 E B h n p m g z E f s l v a w e g B d m D D D A d A s r (C (D erden, so wie das bereits mit der Zusammenstellung er familienbezogenen Leistungen in Deutschland ge- chehen ist. Das Kompetenzzentrum arbeitet konzen- riert und sachverständig entlang der Zielsetzungen der achhaltigen Familienpolitik und entlang der von der inisterin öffentlich mitgeteilten Schwerpunkte. Das ompetenzzentrum ist insbesondere damit beauftragt, ine zielgerichtete Analyse der Wirksamkeit familienbe- ogener Leistungen durchzuführen. Dabei orientiert es ich an den Zielen einer nachhaltigen Familienpolitik: rühe und gute Förderung von Kindern, wirtschaftliche tabilität der Familien, der Nachteilsausgleich zwischen amilientypen sowie die Vereinbarkeit von Familie und eruf für Mütter und Väter. In einem sich selbst immer ieder überprüfenden Prozess werden die Familienleis- ungen in Deutschland ausgewertet und international erglichen. Die Arbeit folgt nach Fragestellungen, die ich am Lebenslauf der Familien orientieren, bis März 008 findet eine Konzentration auf die Familien mit indern in der Kleinkindphase und auf die Drei- und ehrkindfamilien statt. Die Verbindung zu übergreifen- en sozioökonomischen Fragestellungen wird durch eine ochkarätig besetzte wissenschaftliche Agendagruppe ergestellt. Für wenige der familien- und ehebezogenen eistungen und Maßnahmen mit dem Gesamtwert von 84 Milliarden Euro liegen Wirkungsprüfungen oder valuationen vor. Dies ist mit ein Grund, weshalb das MFSFJ ein Kompetenzzentrum eingerichtet hat. Es andelt sich bei den Wirkungsmessungen und Evaluatio- en der Leistungen in der Regel um komplexe Analyse- rozesse. In sich abgeschlossene Zwischenergebnisse üssen Zusammenhänge präsentieren und Auswirkun- en verdeutlichen. Das isolierte Herausgreifen einer ein- elnen Maßnahme erscheint nur begrenzt tauglich. Bis nde 2. Quartal 2007 sollen Entwicklungsperspektiven ür die Bereiche benannt werden, die unter Wirkungsge- ichtspunkten der nachhaltigen Familienpolitik Hand- ungsbedarf aufzeigen. Bei der am 15. Dezember 2006 orgestellten Zusammenstellung der 145 familien- und cht ehebezogenen Leistungen, die ebenfalls ganz über- iegend Familien zugutekommen, handelt es sich um in in der Bundesregierung abgestimmtes Zwischener- ebnis, das als nunmehr jährlich fortzuschreibende estandsaufnahme zugleich die Grundlage der Arbeit es Kompetenzzentrums bildet. Berufen wurden renom- ierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler: Prof. r. Hans Bertram, Prof. Dr. Irene Gerlach, Prof. r. Michael Hüther, Prof. Dr. Uta Meier-Gräwe, Prof. r. Reinhold Schnabel und Prof. Dr. Gert Wagner. nlage 9 Antwort er Staatsministerin Dr. Maria Böhmer auf die Frage der bgeordneten Sevim Dağdelen (DIE LINKE) (Druck- ache 16/4494, Frage 28): Wie viele bilaterale Gespräche zwischen der Bundesregie- rung und der türkischen Regierung haben seit dem Besuch der türkischen Staatsministerin Nimet Çubukçu am 26. Oktober 2006 im Bundeskanzleramt stattgefunden (bitte Angaben zu Ort, Datum und Inhalt)? Zwischen der deutschen und der türkischen Regie- ung bestehen vielfältige Kontakte. 8492 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 84. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 7. März 2007 (A) ) (B) ) Anlage 10 Antwort des Parl. Staatssekretärs Gerd Andres auf die Fragen der Abgeordneten Heidrun Bluhm (DIE LINKE) (Drucksa- che 16/4494, Fragen 29 und 30): Entspricht es der Tatsache, dass Aufwandsentschädigun- gen für ehrenamtliche Schöffen oder Stadtvertreter als Ein- kommen auf das ALG II angerechnet werden, und wenn ja, auf welcher Rechtsgrundlage erfolgt dies? Welche gesetzlichen oder anderen Maßnahmen erwägt die Bundesregierung, die dadurch drohende Verdrängung von ge- sellschaftlich engagierten ALG-II-Empfängern zu verhindern und Anreize zu ehrenamtlichem Handeln auch für Langzeitar- beitslose zu erhalten? Zu Frage Nr. 29: Bei der Berechnung des Arbeitslosengeldes II werden grundsätzlich alle Einnahmen in Geld oder Geldeswert mit Ausnahme einiger Sozialleistungen als Einkommen berücksichtigt (§ 11 Abs. 1 Satz 1 SGB II). Nach § 11 Abs. 3 Nr. 1 Buchstabe a SGB II sind Einnahmen nicht als Einkommen zu berücksichtigen, soweit sie als zweckbestimmte Einnahmen einem anderen Zweck als die Leistungen nach dem SGB II dienen und die Lage des Empfängers nicht so günstig beeinflussen, dass da- neben Leistungen nach dem SGB II nicht gerechtfertigt wären. Diese Regelung lässt es zu, pauschale Aufwands- entschädigungen bis zu einer Höhe von 154 Euro unbe- rücksichtigt zu lassen. Bei pauschalen Aufwandsent- schädigungen bis zu dieser Höhe wird auch in der Ar- beitslosenversicherung noch von Unentgeltlichkeit einer Betätigung ausgegangen. Auch über den Pauschalbetrag von 154 Euro hinaus werden solche Aufwandsentschädi- gungen nicht berücksichtigt, die zielgerichtet einen be- stimmten Sachaufwand betreffen, zum Beispiel Fahrt- kosten. Inwieweit ein Anrechnung stattfinden muss, ist jeweils einzelfallbezogen nach der Art der Entschädi- gung zu prüfen. Das gilt sowohl für Schöffen, deren Ent- schädigungen sich nach dem Justizvergütungs- und ent- schädigungsgesetz (JVEG) richten, als auch für Personen, die ein kommunales Mandat, zum Beispiel als Stadtverordnete oder Gemeindevertreter, wahrnehmen. Zu Frage Nr. 30: Wie in der Antwort zu Frage 29 ausgeführt, werden Aufwandsentschädigungen aus ehrenamtlicher Tätigkeit nur insoweit als Einkommen berücksichtigt, als sie kei- nen speziellen Sachaufwand betreffen und oberhalb ei- ner Freigrenze von 154 Euro monatlich liegen. Dies hält die Bundesregierung für sachgerecht. Bei Aufwandsent- schädigungen, die über diesen Rahmen hinausgehen, stellt sich die Frage, ob noch von einer ehrenamtlichen Tätigkeit ausgegangen werden kann. Wer sich ehrenamt- lich engagiert, wird dies nicht zuerst im Hinblick auf eine zu erzielende Aufwandsentschädigung tun. Der ent- scheidende Anreiz für die Ausübung eines Ehrenamtes muss die Tätigkeit selbst und der Wille zum bürger- schaftlichen Engagement sein. Umgekehrt würden Arbeitslose keinen Anreiz mehr zur Aufgabe der Ar- beitslosigkeit haben, wenn sie ihren Lebensunterhalt aus der Kombination von Arbeitslosengeld II und nicht an- r s A d A G Z s d tu n r g d R f N s ( K Z n v t A B p z M f f D f g p D g f d z w (C (D echenbaren Aufwandsentschädigungen dauerhaft be- treiten könnten. nlage 11 Antwort es Parl. Staatssekretärs Gerd Andres auf die Fragen des bgeordneten Markus Kurth (BÜNDNIS 90/DIE RÜNEN) (Drucksache 16/4494, Fragen 31 und 32): In welcher Weise und bis wann beabsichtigt die Bundes- regierung, auf die Bundesagentur für Arbeit einzuwirken, um eine unverzügliche und automatische Übertragung der Be- scheinigung des Bezugs von Arbeitslosengeld II an die Ge- bühreneinzugszentrale zu gewährleisten, damit die kontinuier- liche Rundfunkgebührenbefreiung von ALG-II-Beziehenden gesichert ist? Hält die Bundesregierung es für gerechtfertigt, wenn Leis- tungsbeziehende von Beginn des Bezugs des ALG II an ihre Rundfunkgeräte zunächst abmelden und erst zu dem Zeit- punkt wieder anmelden, an dem die Gebührenbefreiung erteilt wird, um sicherzustellen, dass das ALG II nicht ungerechtfer- tigt geschmälert wird? u Frage 31: Die Bundesregierung beabsichtigt nicht, in die Zu- tändigkeit der Länder einzugreifen. Die Befreiung von er Rundfunkgebührenpflicht erfolgt in der Verantwor- ng der Rundfunkanstalten der Länder; diese unterliegen icht der Aufsicht des Bundes. Der 8. Rundfunkände- ungsstaatsvertrag sieht unter bestimmten Voraussetzun- en für den Personenkreis der Leistungsempfänger nach em SGB II die Möglichkeit der Befreiung von der undfunkgebührenpflicht vor. Über den Antrag auf Be- reiung von der Rundfunkgebührenpflicht, dem ein achweis über den Leistungsbezug beizufügen ist, ent- cheidet ausschließlich die Gebühreneinzugszentrale GEZ) der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten in öln. u Frage 32: Eine solche Vorgehensweise ist der Bundesregierung icht bekannt und auch nicht erforderlich. Empfänger on Leistungen nach dem SGB II werden bereits bei An- ragstellung durch das Merkblatt der Bundesagentur für rbeit zum Leistungsrecht über die Möglichkeiten der eantragung der Befreiung von der Rundfunkgebühren- flicht informiert. Auch die GEZ informiert über die So- ialämter, in ihrem Internetauftritt sowie mit eigenen erkblättern über die Möglichkeiten der Gebührenbe- reiung. Hierin wird insbesondere auf die möglichst rühzeitige Antragsstellung bei der GEZ hingewiesen. urch diesen Hinweis werden mögliche Rechtsnachteile ür die Empfänger nach dem SGB II vermieden. Maß- eblich für die Befreiung von der Rundfunkgebühren- flicht ist der Zeitpunkt der Antragstellung bei der GEZ. ie zur Befreiung notwendige Vorlage des Bewilli- ungsbescheides kann zu einem späteren Zeitpunkt er- olgen. Auch hierauf wird in dem Merkblatt der Bun- esagentur für Arbeit hingewiesen. Gegebenenfalls bis u diesem Zeitpunkt eingezogene Rundfunkgebühren erden durch die GEZ erstattet. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 84. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 7. März 2007 8493 (A) (C) (B) ) Anlage 12 Antwort des Staatsministers Gernot Erler auf die Fragen des Ab- geordneten Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/DIE tionen (CCW) bei der Regelung zum Streumunitionsein- satz aktiv mit. Der CCW-Verhandlungsprozess bietet aus Sicht der Bundesregierung am ehesten die Aussicht, auch diejenigen Staaten in völkerrechtlich verbindliche Regelungen einzubeziehen, die über besonders große Arsenale von Streumunition verfügen, während der GRÜNEN) (Drucksache 16/4494, Fragen 33 und 44): Wie bewertet die Bundesregierung das Ergebnis der Oslo- konferenz zu Streumunition vom 23. Februar 2007, und wel- che Position vertritt die Bundesregierung – inklusive der Bun- desministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Heidemarie Wieczorek-Zeul – hinsichtlich der Frage, ob aus Sicht der Bundesregierung ein rechtlich ver- bindliches Verbot für jegliche Streumunition oder nur für als besonders gefährlich zu definierende Streumunition erreicht werden soll? Was sind die Eckpunkte des Textentwurfs, den die Bun- desregierung in Kürze für das angestrebte Streumunitionsver- bot im Rahmen des neu geschaffenen Osloprozesses einbrin- gen will, und wie bewertet die Bundesregierung die Erfolgsaussichten, wenn neben dem Osloprozess gleichzeitig auch im Rahmen des Waffenübereinkommens der Vereinten Nationen an einer Regelung zum Streumunitionseinsatz gear- beitet wird? Zu Frage 33: Die Bundesregierung begrüßt, dass sich die Teilneh- mer der Oslokonferenz dafür ausgesprochen haben, bis zum Jahr 2008 ein rechtlich verbindliches Abkommen zum Verbot von für Zivilisten besonders gefährlicher Streumunition abzuschließen. Die Bundesregierung hat an diesem Ergebnis aktiv mitgewirkt. Ziel ist ein globa- les Verbot solcher Arten von Streumunition, die beson- dere Gefahren für die Zivilbevölkerung bergen, zum Beispiel infolge hoher Blindgängerraten. Weiteres Ziel ist die Festlegung von Einsatzbeschränkungen zum Schutz der Zivilbevölkerung. Diese Ziele stimmen mit den Forderungen des Internationalen Komitees vom Ro- ten Kreuz zu Streumunition überein. Ein globales Verbot jeglicher Streumunition ist derzeit international nicht durchsetzbar und wurde daher auch von der Osloer Kon- ferenz nicht angestrebt. Der humanitäre Schutzzweck kann letztlich nur dann erreicht werden, wenn möglichst viele Staaten diese genannten Ziele anerkennen, insbe- sondere auch diejenigen, die über große Streumunitions- arsenale verfügen. Gerade diese Staaten sind derzeit aber nicht bereit, auf Streumunition zu verzichten. Zu Frage 34: Wesentliche Eckpunkte des deutschen Entwurfs für eine internationale verbindliche Übereinkunft zu Streu- munition sind nach derzeitigem Stand folgende: Rege- lungsbereich, Definitionen, Regeln zum Schutz der Zivilbevölkerung und ziviler Objekte, Zuverlässigkeit von Streumunition, Ausfuhr und Transfer, Vernichtung verbotener Streumunition, Einsatz, Produktion, Imple- mentierungsregelungen. Die Bundesregierung wirkt sowohl im Rahmen des Osloprozesses als auch im Rahmen des Waffenübereinkommens der Vereinten Na- O t l B t A d o c d M g s „ h f s d D R h d f R s s m V R s „ i a p (D sloprozess wichtige politische Impulse zu Streumuni- ion geben kann und erstmals auch ein Zeitfenster, näm- ich Ende 2008, für eine Vereinbarung aufgezeigt hat. eide Prozesse stärken und ergänzen sich so gegensei- ig. nlage 13 Antwort es Staatsminsters Gernot Erler auf die Frage des Abge- rdneten Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) (Drucksa- he 16/4494, Frage 35): Teilt die Bundesregierung die Kritik des russischen Präsi- denten, Wladimir Putin, am Unilateralismus der USA, der zu einer „fast durch nichts gezügelte(n) und übertriebene(n) An- wendung von militärischer Gewalt in den internationalen An- gelegenheiten“ führte, und wie wird die Bundesregierung auf die von Wladimir Putin formulierte Sorge über das Heran- rücken der „Vortrupps“ der NATO an die russische Staats- grenze – zum Beispiel durch die Einrichtung US-amerikani- scher Basen in Bulgarien und Rumänien oder den Bau einer US-Radarstation in Tschechien und eines US-Raketensilos in Polen – antworten, um eine mögliche Destabilisierung zu ver- hindern? Das in der Frage genannte Zitat des russischen Präsi- enten Wladimir Putin ist offenbar seiner Rede auf der ünchner Sicherheitskonferenz entnommen. Zu der an- eblichen Kritik des russischen Präsidenten an den USA agte der russische Außenminister, Sergej Lawrow: Wer die gesamte Rede des Präsidenten liest, wird se- en, dass Putin weder die Vereinigten Staaten angegrif- en noch Russland als Gegengewicht zu den USA prä- entiert hat“. Im Übrigen teilt die Bundesregierung die in er Frage zitierten und getroffenen Feststellungen nicht. ie Bundesregierung nimmt die Sicherheitsinteressen usslands sehr ernst. Sicherheitspolitische Fragen ste- en regelmäßig auf der Agenda sowohl bilateraler eutsch-russischer als auch multilateraler Gespräche. So indet zum Beispiel im Rahmen des NATO-Russland- ats eine intensive Zusammenarbeit im sicherheitspoliti- chen Bereich statt. Dabei geht es um Konsultationen in icherheitspolitischen Fragen, um Austausch von Infor- ationen, um Transparenz und Bildung gegenseitigen ertrauens. Darüber hinaus geht es im Verhältnis NATO- ussland auch um praktische Zusammenarbeit. So hat ich Russland im letzten Jahr an der NATO-Mission Operation Active Endeavour“ beteiligt. In diesem Jahr st unter anderem eine gemeinsame Übung zur Raketen- bwehr zum Schutz von Truppen in Einsatzgebieten ge- lant. 84. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 7. März 2007 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4 Anlage 5 Anlage 6 Anlage 7 Anlage 8 Anlage 9 Anlage 10 Anlage 11 Anlage 12 Anlage 13
Gesamtes Protokol
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1608400000

Guten Tag, liebe Kolleginnen und Kollegen! Die Sit-

zung ist eröffnet.

Ich rufe Tagesordnungspunkt 1 auf:

Befragung der Bundesregierung
Die Bundesregierung hat als Thema der heutigen Ka-

binettssitzung mitgeteilt: Aktionsplan zur Umsetzung
der HIV/Aids-Bekämpfungsstrategie der Bundesre-
gierung.

Das Wort für den einleitenden fünfminütigen Bericht
hat die Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammen-
arbeit und Entwicklung, Frau Heidemarie Wieczorek-
Zeul. – Bitte.


(Jürgen Koppelin [FDP]: Beifall bei der SPD!)


Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin für
wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung:

Liebe Kolleginnen und Kollegen! 40 Millionen Men-
schen sind mit HIV infiziert. 3 Millionen Menschen sind
im Jahre 2006 an dieser Pandemie gestorben. Ich denke,
es ist richtig, den Kampf gegen Aids als die „Entschei-
dungsschlacht der Humanität“ zu bezeichnen, wie es
Henning Mankell getan hat.

Die HIV/Aids-Pandemie gefährdet die wirtschaftli-

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Redet
chen Erfolge in den Entwicklungsländern. Sie gefährdet
die politische Stabilität. Sie verschärft die Armut und
zerstört Entwicklungschancen. Besonders betroffen ist
Afrika; in zunehmendem Maße sind aber auch Asien und
Osteuropa betroffen. Auch in Deutschland ist es in den
letzten Jahren erneut zu einem Anstieg der Zahl der Neu-
infektionen gekommen. Viele Menschen betrachten Aids
fälschlicherweise nicht mehr als eine bedrohliche Krank-
heit. Aber Aids ist nach wie vor unheilbar. Es bleibt da-
her richtig, dass Deutschland den Schwerpunkt der HIV/
Aids-Bekämpfung bei der Aufklärung, der Prävention
der Infektion, setzt.

Wir stehen HIV/Aids nicht wehrlos gegenüber. Mit
umfassenden Strategien, die die Bundesregier
Aktionsplan, den sie vorgelegt hat, formulier
nen wir Erfolge erzielen. Mit diesem Aktions
stützen wir die Bemühungen der internatio

(C (D ung n 7. März 2007 0 Uhr einschaft, die Ausbreitung von HIV/Aids bis zum ahre 2015 zu stoppen, wie es in den Millenniums-Enticklungszielen der Vereinten Nationen vereinbart ist. ieser Aktionsplan wurde gemeinsam vom Bundesmiisterium für Gesundheit, vom Bundesministerium für irtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und om Bundesforschungsministerium erarbeitet. Wichtige Anregungen von Nichtregierungsorganisaionen und Selbsthilfegruppen sind in den Aktionsplan ingeflossen; dafür gilt mein besonderer Dank. Die Kernelemente des Aktionsplans sind: Wir erhöen die Mittel zur Bekämpfung von HIV/Aids sowie von alaria und Tuberkulose in den Entwicklungsländern m Haushalt 2007 auf 400 Millionen Euro. Um gesunde enschen zu schützen, bleibt Prävention das Kerneleent der HIV/Aids-Bekämpfung. Um erkrankte Men chen zu unterstützen, helfen wir den Entwicklungslänern beim Ausbau ihrer Gesundheitssysteme und bei der ereitstellung preisgünstiger Medikamente. Bei all unseren Aktivitäten werden wir uns insbesonere für den Schutz von Frauen und Mädchen einsetzen. enn weltweit steigt die Infektionsrate von Frauen. Häu ig liegt das an ihrer Abhängigkeit von Männern, die es icht möglich macht, dass sie sich vor HIV schützen. rauen tragen darüber hinaus die Hauptlast der Pflege. ext Sie werden besonders stigmatisiert und sind von Verarmung betroffen. Vor diesem Hintergrund ist ein wichtiger strategischer Bestandteil der im Aktionsplan definierten Maßnahmen zur HIV/Aids-Bekämpfung, Frauen in den Entwicklungsländern Zugang zu Bildung und zu wirtschaftlicher Selbstständigkeit zu verschaffen. Auch im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft und unseres G-8-Vorsitzes wollen wir die Bekämpfung von HIV/Aids mit Nachdruck unterstützen. Unter anderem wollen wir die Wiederauffüllung des Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria finanziell unterstützen. Dieser Fonds leistet richtung vor wenigen Jahren hervorraurch seine Arbeit wurde bisher 1,5 Mil en das Leben gerettet, und monatlich rttausend Menschen hinzu. ung in dem t hat, könplan unternalen Ge seit seiner Ein gende Arbeit. D lionen Mensch kommen Hunde Bundesministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul Der Aktionsplan zeigt: Wir können etwas gegen Aids tun, wir können konkret Menschenleben retten und Lebenschancen eröffnen. Deshalb haben wir HIV/Aids zu einem zentralen Thema der deutschen G-8-Präsidentschaft gemacht. Mit dem heute verabschiedeten Aktionsplan bekräftigen wir dieses Engagement, wir setzen ein Zeichen gegen Aids und für mehr globale Humanität. Danke, Frau Ministerin. – Ich bitte zunächst Fragen zu dem Themenbereich zu stellen, über den soeben berichtet wurde. – Das Wort zur ersten Frage hat die Kollegin Dr. Lötzsch. Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Frau Ministerin, Sie haben dargestellt, dass die Bekämpfung von HIV/Aids eine der zentralen Fragen der Entwicklungspolitik der Bundesregierung ist und dass Sie diese auch im Rahmen der deutschen Präsidentschaft in der G 8 zu einer zentralen Frage machen wollen. Viele Kollegen in diesem Haus haben sich mit diesem Thema beschäftigt; eine Gruppe aus dem Haushaltsausschuss war im vergangenen Jahr in Südafrika und Malawi, um sich vor Ort mit der Situation der Betroffenen auseinanderzusetzen. So unterschiedlich die Bewertung der Politiken in den einzelnen Ländern ausfallen kann, muss man doch feststellen, dass insbesondere der Transfer von Wissen aus den hochentwickelten Ländern in die Entwicklungsländer eine entscheidende Rolle spielt. Was wollen Sie konkret unternehmen, um die Medikamente in den Entwicklungsländern bezahlbarer zu machen bzw. Maßnahmen zu unterstützen, um diesen Wissenstransfer zu gewährleisten? Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung: Zunächst einmal ist die Initiative des Globalen Fonds ein ganz wichtiges Instrument, um den Wissenstransfer und den Informationsfluss zu gewährleisten. Wir leisten aber auch in der bilateralen Entwicklungszusammenarbeit einen wichtigen Beitrag in diesem Bereich. Es gibt eine Reihe von sogenannten Public-Private Partnerships, in denen wir unter anderem zusammen mit einer deutschen Firma, die im Osten des Kongo tätig ist, die Förderung der Herstellung und auch des Exports von Generika, die dann in afrikanischen Ländern zur Verfügung stehen können, unterstützen. Unterstützt wird das Ganze durch die Nichtregierungsorganisation action medeor. Zusammen mit einer UN-Organisation beraten wir eine Reihe von afrikanischen Ländern bei der Zertifizierung der Produkte und bei der Ausbildung derjenigen, die in den entsprechenden Firmen arbeiten. Trotzdem müssen wir noch sehr viel mehr tun, damit das erreicht wird, was sich die G 8 auf den Gipfeln von Gleneagles und Sankt Petersburg vorgenommen haben und was wir im Rahmen der G 8 wieder als Verpflichtung feststellen werden: einen universellen Zugang zu Prävention, Behandlung und Pflege herzustellen. K t n l d S J G w B d v D m w e F h s H s l n c j b m t s a je Z k n h m n g T m R B (C (D Das Wort für eine weitere Frage hat der Kollege oppelin für die FDP-Fraktion. Frau Ministerin, Sie wollten uns heute über den Ak ionsplan informieren. Ich hatte den Eindruck, dass weig Neues dabei war. Was wir gehört haben, war eigentich schon alles bekannt. Aktionspläne sind oft mit Geld verbunden. Deswegen arf ich fragen: Welchen Finanzierungsrahmen stellen ie sich für diesen Aktionsplan für die nächsten fünf ahre vor? Können Sie die Beträge nennen? Bei dieser elegenheit möchte ich darüber hinaus fragen: Wie beerten Sie es, dass sich die Haushälter bei der letzten eratung Ihres Etats, des Einzelplans 23, genötigt sahen, iese Mittel erheblich aufzustocken, weil so wenig Geld orgesehen war? (Zuruf von der LINKEN: Lob den Haushältern!)





(A) )


(B) )

Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1608400100
Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1608400200
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1608400300
Dr. h.c. Jürgen Koppelin (FDP):
Rede ID: ID1608400400

iese Idee hätte doch eigentlich von Ihrem Hause kom-
en müssen.

Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin für
irtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung:
Mein Respekt vor dem Haushaltsausschuss verbietet

s mir, zu sagen, welchen Rahmen wir uns für die weitere
inanzierung vorgestellt haben – Sie würden im Haus-
altsausschuss sofort intervenieren. Ich kann Ihnen nur
agen, dass der Globale Fonds zur Bekämpfung von
IV/Aids, Tuberkulose und Malaria im September die-

es Jahres seine Wiederauffüllungskonferenz in Deutsch-
and haben wird. Dabei wird es um die Mittel für die
ächste Zeitperiode, von 2008 bis 2011, gehen. Ganz si-
her werden wir nicht unter dem bleiben, was ich Ihnen
etzt für den Haushalt 2007 genannt habe. Ich persönlich
in der Auffassung, dass wir hier noch weiter aufstocken
üssen. Darüber werden wir dann entsprechend beraten.

Ansonsten muss ich sagen: Ich glaube, bei dem wich-
igen Thema der Bekämpfung von HIV/Aids verbietet es
ich, dass wir hier kleinliche Rechenkünste über die Frage
nstellen, wer welche Mittel vorgesehen hat. Sie können
denfalls sicher sein – das kann ich Ihnen sagen –: In der
eit, in der ich Ministerin bin, sind die Mittel für die Be-
ämpfung von HIV/Aids insgesamt von 19 Millio-
en Euro – diesen Betrag habe ich vorgefunden – auf
eute rund 400 Millionen Euro gestiegen. Ich denke, das
acht deutlich, dass wir diese Pandemie sehr, sehr ernst

ehmen und mit all unseren Möglichkeiten dagegen vor-
ehen wollen.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1608400500

Da nach meinem Überblick alle, die sich zu diesem

hemenbereich gemeldet haben, in jedem Fall drankom-
en, lasse ich Ihre Nachfrage gleich zu, sodass wir die
unde nicht noch einmal von vorne beginnen müssen. –
itte, Herr Kollege Koppelin.






(A) )



(B) )


Dr. h.c. Jürgen Koppelin (FDP):
Rede ID: ID1608400600

Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Frau Ministerin, ver-

stehe ich Sie dann richtig, dass heute im Kabinett bei der
Beratung über den Aktionsplan überhaupt nicht über
Geld und einen Finanzierungsplan für diesen Aktions-
plan gesprochen wurde, sondern dass Sie nur einen Ak-
tionsplan ohne Finanzierungsgrundlage vorgelegt ha-
ben?


(Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist wie bei der Kinderbetreuung!)


Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin für
wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung:

Das ist falsch. Erstens habe ich gesagt, was wir in die-
sem Haushalt dafür veranschlagen und welche Steige-
rung ich mir vorstellen kann, und zweitens werde ich der
Kanzlerin nicht vorgreifen; denn da die Aidsbekämp-
fung beim G-8-Gipfel ein zentrales Thema sein wird,
werden wir die Fragen der weiteren finanziellen Zusagen
dort behandeln. Deshalb bitte ich um Verständnis, dass
ich hier jetzt keinen zusätzlichen Finanzplan vorlegen
kann. Sie können aber ganz sicher sein, dass Sie applau-
dieren werden, wenn die Entscheidungen in Heiligen-
damm getroffen sein werden.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1608400700

Die nächste Frage stellt die Kollegin Pfeiffer aus der

Unionsfraktion.


Sibylle Pfeiffer (CDU):
Rede ID: ID1608400800

Frau Ministerin, zunächst möchte ich mich als Ent-

wicklungspolitikerin bedanken. Ich glaube, es ist eine
gute Sache, dieses Thema sowohl innerhalb Deutsch-
lands als auch global zu sehen und sie miteinander zu
verknüpfen sowie als Gesamtaufgabe zu betrachten.

Darüber hinaus bin ich begeistert darüber, dass Sie
zwei Dinge deutlich angesprochen haben, die mir sehr
am Herzen liegen. Zum einen meine ich das Thema Prä-
vention. Ich glaube, als erste Priorität ist zu nennen, dass
Prävention besser als Heilen ist. Ich glaube, insofern ist
es richtig, dies als Erstes zu nennen.

Ich habe mich zum anderen aber auch besonders da-
rüber gefreut, dass Sie das Thema der sexuellen und re-
produktiven Gesundheit und vor allen Dingen auch der
entsprechenden Rechte ebenfalls so explizit nennen und
sagen, dass wir auch diese verwirklichen müssen. Es
geht dabei um die Frauen, und wir wissen, wie wichtig
im Zusammenhang mit Entwicklungszusammenarbeit
die Frauen sind.

Dahin gehend meine Frage. Sie wollen die sexuelle
und reproduktive Gesundheit mit Maßnahmen für die
HIV-Prävention und mit Maßnahmen gegen HIV/Aids
verknüpfen. Welche konkreten Maßnahmen sind hier ge-
plant?

Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin für
wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung:

Erstens darf ich sagen – das konnte ich in der Einlei-
tung nicht darstellen –: Die Bundesregierung engagiert

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(C (D ich bereits heute in rund 50 Ländern für die Bekämpung von HIV/Aids. 15 Länder davon haben sich die erwirklichung der Gesundheit in diesem Bereich als eien besonderen Schwerpunkt vorgenommen. Bezüglich der sexuellen und reproduktiven Rechte eht es vor allen Dingen darum, dass das, was sich zum eispiel auch die afrikanischen Länder in ihren Be chlüssen selbst vorgenommen haben – die Afrikanische nion hat zwei entsprechende Beschlüsse gefasst –, in en jeweiligen Ländern jetzt ratifiziert wird. Darauf weren wir drängen. Das wird einer der Punkte sein, über ie wir mit der afrikanischen Seite im Mai auf einem frican Partnership Forum hier in Deutschland diskutie en werden. Zweitens – ich spitze es einmal etwas zu; ich glaube, ie werden das teilen –: Der Zugang zu Bildung, zu wirtchaftlichen Ressourcen, zu Mikrofinanz-Möglichkeien und -Institutionen sowie die Nutzung des Kondoms ind die wichtigsten Instrumente und Elemente der Präention. In diese Richtung der wirtschaftlichen und echtlichen Stärkung von Frauen geht auch das, was wir ns vorgenommen haben. Gleiches Recht für alle: Sie können eine Nachfrage tellen. Ich möchte sie später stellen. Gut, dann machen wir es so. – Der Kollege Volker eck stellt die nächste Frage. Frau Ministerin, Sie haben gerade die reproduktiven echte und die sexuelle Selbstbestimmung als wichtige oraussetzung dafür angesprochen, eine wirksame HIVräventionsstrategie auf den Weg zu bringen. Vor dem intergrund, dass ich in Montreal auf der Menschen echtskonferenz vor den Outgames mit verschiedenen frikanischen Homosexuellenorganisationen gesprochen abe, möchte ich Sie auf eine Problematik aufmerksam achen, die meines Erachtens in der Entwicklungspoli ik bislang nicht hinreichend berücksichtigt worden ist. In mehr als der Hälfte der afrikanischen Staaten ist omosexualität strafbar. Das Strafmaß reicht von 4 Jahren über lebenslänglich bis hin zur Todesstrafe in en Ländern, in denen die Scharia gilt. Faktisch wird daurch jede HIV-Aufklärung unter der Gruppe der Homoexuellen verhindert. Sie haben auch keinen Zugang zu edizinischer Versorgung, weil sie in vielen dieser Län er ihre Sexualpartner angeben müssen, wenn sie HIVests machen lassen oder positiv getestet worden sind. Welchen Stellenwert haben die Aufklärung, die Beeitstellung von Präventionsmitteln auch für Menschen, ie homosexuellen Geschlechtsverkehr haben, und der ugang auch dieser gesellschaftlichen Gruppe zur mediinischen Versorgung? Welche Strategien verfolgen Sie Volker Beck dahin gehend, und welche Projekte, die Ihr Haus finanziert, integrieren dieses Thema, bzw. wie wollen Sie es künftig integrieren? Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung: Zunächst einmal wird es – das haben Sie anhand der gesetzlichen Regelungen deutlich gemacht – vor allen Dingen darum gehen, mit dazu beizutragen, eine Änderung in der Bewertung auch in den Partnerländern zu erreichen. Wir können diesen Punkt in Gesprächen und Verhandlungen ansprechen – das ist auch der Fall –, aber wir nutzen vor allem die Instrumente, die der Globale Fonds vor Ort zur Verfügung stellen kann. Allerdings haben Sie sicherlich recht, dass die Bemühungen in diesem Punkt verstärkt werden müssen. Was die Grundentscheidung über die Vergabe der Mittel vor Ort angeht, gibt es in den jeweiligen Entwicklungsländern mittlerweile lokale Koordinierungsmechanismen – die sogenannten CCMs –, in denen über diese Fragen entschieden wird. So wichtig es ist, zu bewerten – wie ich vorhin ausgeführt habe –, ob zum Beispiel Programme zugunsten von Frauen zur Verfügung gestellt werden oder ob eine entsprechende Diskussion geführt wird, so notwendig ist es auch, die von Ihnen angesprochene Frage mit aufzugreifen, die sicherlich bisher in den Partnerländern nicht ausreichend berücksichtigt worden ist. Ich hoffe, dass wir, vielleicht im Nachgang zu dieser Befragung, in diesem Punkt noch etwas konkreter werden können. Ich habe noch eine zweite Frage, und zwar ob sich die heute von der Bundesregierung beschlossene Strategie ausschließlich auf die Entwicklungspolitik bezieht oder ob sie auch innenpolitische Aspekte der Gesundheitspolitik umfasst. Wenn ja, dann wüsste ich gerne, um welche Aspekte es sich dabei handelt. Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung: Wir waren in der Arbeitsteilung übereingekommen, dass die Kollegin Caspers-Merk für das Gesundheitsministerium die innenpolitischen Fragen beantwortet. Wenn ich darf, dann würde ich aber einen Punkt hervorheben, der eine Verbindung beider Politikfelder darstellt. Wir setzen uns engagiert dafür ein, Regelungen zu finden, die die Abwerbung von medizinischem Personal vor allem aus afrikanischen Ländern in europäische Länder verhindern; denn gerade in diesem Bereich wird jeder für die Betreuung und Behandlung von Menschen vor Ort gebraucht. Die Bundesregierung hat entschieden, dass der andere Aspekt Ihrer Frage durch die Kollegin Caspers-Merk beantwortet wird. – Bitte. B s i A u r g k f I n t s n l 3 f z o a d d m v Z c D s s A d B e d m z f r w m d r s s ü e (C (D M Herr Kollege Beck, es handelt sich um einen gemein chaftlichen Aktionsplan, der sowohl nationale als auch nternationale Aspekte beleuchtet. Bei den nationalen spekten sind uns drei Punkte besonders wichtig. Erstens. Wir müssen auch in Deutschland eine Trendmkehr schaffen. Wie Sie wissen, ist in den letzten Jahen die Zahl der Neuinfektionen in Deutschland wieder estiegen. Wir haben deshalb entschieden, bei unseren ünftigen Präventionsanstrengungen verstärkt neue Inormationswege zu gehen. Wir planen zum Beispiel, das nternet verstärkt für die Informationsvermittlung zu utzen. Wir wollen, dass die Haushaltsmittel für Prävenion, die 2007 um 3 Millionen Euro erhöht wurden, vertetigt und 2009 weiter erhöht werden, sodass wir die ationalen Maßnahmen fortschreiben können. Wir wolen zudem, dass die jährlich zur Verfügung stehenden ,4 Millionen Euro, die die private Krankenversicherung ür mehrere Jahre beizutragen sich „committet“ hat, speifisch für die breite Bevölkerungsansprache, die Koperation mit den Aidshilfen und die Bekämpfung der nderen sexuell übertragbaren Krankheiten genutzt weren; denn auch auf diesem Feld haben wir einen Anstieg er Neuinfektionszahlen zu verzeichnen. Herr Beck, ich nehme Ihren Namen gerne noch ein al auf die Frageliste auf. Aber wir bleiben jetzt bei der erabredeten Praxis. Das Wort hat der Kollege Parr für die FDP-Fraktion. Frau Ministerin, Sie haben zu Recht die dramatische unahme der Infektionszahlen in Osteuropa angesprohen. Osteuropa ist nah. Wir stellen fest, dass sich die rogensucht dort ausweitet, dass die HIV-Infizierten dort tigmatisiert werden und dass die Frauen in der Russichen Föderation – hier gab es von 2001 bis 2005 einen nstieg von 25 Prozent vermutlich durch die Zunahme er Prostitution – mittlerweile besonders betroffen sind. erlins Nähe zu Osteuropa spielt hier für uns Deutsche ine gewisse Rolle. Welche konkreten Maßnahmen werden ergriffen, um iese Probleme einigermaßen in den Griff zu bekomen? Welche Aufklärungskampagnen werden von Ihnen ur Enttabuisierung von Drogensucht und zur Bekämpung der Stigmatisierung von HIV-Infizierten in Osteuopa auf den Weg gebracht? Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin für irtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung: Wir haben uns vor allen Dingen vorgenommen, uns it diesem Thema nicht nur auf dem G-8-Gipfel, sonern auch auf einer großen Konferenz der Bundesregieung in der nächsten Woche zu befassen. Dort werden ehr viele Vertreter der osteuropäischen Staaten präsent ein. Es geht darum, dass viele der vorhandenen Sperren berwunden werden und dass Themen als bedeutsam anrkannt werden, die sonst in manchen dieser Gesell Bundesministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul schaften verschwiegen werden, wie zum Beispiel die Tatsache, dass es Sex zwischen Männern gibt, sowie die Drogenabhängigkeit und der Umgang mit ihr. Ich denke, das wird ein Schwerpunkt dieser Konferenz sein. Wichtig ist vor allen Dingen, die zivilgesellschaftlichen Organisationen so zu stärken, dass sie in der Lage sind, diese Themen in der Gesellschaft deutlicher anzusprechen. Das ist auch Teil des Aktionsplanes. Es gibt zudem einen gewissen Veränderungsprozess. Früher wurden diese Probleme in Russland generell geleugnet. Der Globale Fonds sagt uns nun, dass Russland mittlerweile Anträge an ihn stellt, um Mittel für entsprechende Programme zu erhalten. Damit macht es öffentlich deutlich, dass solche Probleme auch in Russland bestehen, dass diese nicht länger zu leugnen sind. Das sind die verschiedenen Ansätze, um die es geht. Ich bin sicher, dass auf der Konferenz in der nächsten Woche einmal mehr die Aufmerksamkeit auf diese Themen gelenkt wird. Sie haben völlig Recht: Da die Region räumlich nah ist, müssen wir ein besonderes Interesse daran haben, dass die dortigen Probleme gelöst werden. Aus diesem Grund haben wir es kombiniert: Ich bin für den entwicklungspolitischen Teil zuständig, während meine Kollegin Ulla Schmidt insbesondere für den Bereich zuständig ist, der Osteuropa umfasst. Die nächste Frage stellt der Kollege Dr. Terpe. Frau Ministerin, es ist klar, dass Sie mit dem Aktions plan zur Umsetzung der HIV/Aids-Bekämpfungsstrategie in einer Kontinuität stehen. Meine Kollegin Pfeiffer hat bereits darauf hingewiesen, dass dieses gesamte Thema im Zusammenhang mit der sexuellen und reproduktiven Gesundheit der Frauen zu sehen ist. Es ist nicht nur so, dass man Präventionsoder Behandlungsprogramme speziell für HIV/Aids auflegen muss; vielmehr ist dieses Thema in einen Gesamtkomplex eingebettet, der Bildungsfragen, Sozialfragen und Aufklärungsfragen umfasst. Haben Sie vor diesem Hintergrund vorgesehen, den Gesamtetat der Entwicklungshilfe schneller aufzustocken, als das bisher von der Bundesregierung geplant war? Wenn man sich im Ausland aufhält, hört man immer wieder Klagen und die Erwartung, dass Deutschland einen größeren Beitrag auf diesem Gesamtsektor leistet, weil mit diesen Geldern vor allen Dingen auch die Aufklärungsund Bildungsprogramme finanziert werden. Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung: Ich kann Ihnen sagen, was wir uns mit Blick auf die Steigerung der Mittel vorgenommen haben. Ganz sicher wird der Bildungsbereich dazugehören. Sie wissen, dass sich die Bundesregierung den Plan der Europäischen Union zu Eigen gemacht hat, bis zum Jahr 2010 0,51 Prozent des Bruttosozialprodukts für Entwicklungszusammenarbeit zur Verfügung zu stellen. In dem Rahmen werden wir diesen Anteil aufstocken. Wenn wir die A g s B f W w m t S d a R a i G h s s k s d v K a g s W u a w F a a A F s s s s n s t S W m w F h (C (D idsbekämpfung „nur“ auf den Gesundheitsbereich berenzen würden – das haben Sie völlig zu Recht geagt –, dann würde das zu kurz greifen. Sie muss in alle ereiche integriert werden – das tun wir auch –, ange angen von der Bildung über die Ausbildung bis hin zur irtschaft. In der Entwicklungszusammenarbeit beraten ir viele Unternehmen, die ihre eigenen Arbeitneherinnen und Arbeitnehmer schützen wollen. Das be rifft auch kleinere und mittlere Unternehmen. Der chwerpunkt umfasst also alle Bereiche, besonders aber ie Bildung. Mein Ziel ist es, diese Mittel entsprechend ufzustocken. Die nächste Frage stellt die Kollegin Mechthild awert von der SPD-Fraktion. Sehr geehrte Frau Ministerin, Bezug nehmend sowohl uf Sibylle Pfeiffer als auch Harald Terpe wollte auch ch noch einmal zum Thema sexuelle und reproduktive esundheit und Rechte kommen. Einige Fragen sind ier schon gestellt worden. Ich frage Sie: Welche Rolle pielen die jeweils lokale Bevölkerung und die lokal Bechäftigten? Welche Rolle spielen NGOs bei der Beämpfung von HIV/Aids bzw. bei der Stabilisierung von exueller Gesundheit und der Gewährleistung von reprouktiven Rechten? Eine Frage noch an die Frau Staatsekretärin. Ich war or kurzem in einer Kita, die auch HIV/Aids-infizierte inder betreute. Ich war etwas erschrocken ob der Ver ntwortlichkeiten im Gesundheitsbereich, aber auch ween der anzutreffenden Vorurteile – Stichwort: Anteckungsgefahr –, was auf das Bildungswesen verweist. ie sieht die Kooperation zwischen dem Gesundheitsnd dem Bildungsbereich aus, damit auch diese Kinder lle Chancen der Welt haben, die ihnen gebühren? Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin für irtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung: Zu den sexuellen und reproduktiven Rechten der rauen gehört, wie es die internationale Gemeinschaft uf Konferenzen immer wieder deutlich gemacht hat, uch die Entscheidung über die Zahl der Kinder und die bstände der Geburten. Das heißt auch, den Zugang zur amilienplanung zu haben. Das ist in jedem Fall Teil uneres Schwerpunktes im Gesundheitsbereich. Wir wisen, dass es für Frauen dann, wenn sie abhängig sind, ehr viel schwerer ist, sich selbst zu schützen. Es ist sehr chwer, ein Kondom zu verlangen, wenn man sich in eiem Abhängigkeitsverhältnis befindet. Deshalb untertützen und fördern wir die Forschung über Möglichkeien, der Frau einen eigenständigen Schutz zu geben, tichwort: Mikrobizide. Wir finanzieren das zum Teil. ir sind aber leider noch längst nicht da, wo wir sein üssten. Es gibt immer wieder Rückschläge. Trotzdem ird diese Forschung fortgesetzt werden müssen, damit rauen die Chance haben, sich selbst zu schützen, unabängig von der Zustimmung des Partners. Bitte, Frau Staatssekretärin. M In Deutschland gibt es insgesamt circa 400 Kinder, die durch Transmission des Virus während der Schwangerschaft ihrer Mütter von HIV/Aids betroffen sind. Ich finde, das ist in diesem Zusammenhang mit das Schlimmste. Wenn man rechtzeitig Bescheid weiß, wenn man sich von medizinisch geschultem Fachpersonal rechtzeitig testen und begleiten lässt, dann ist das Infektionsrisiko heutzutage vermeidbar. Die Zahlen in Deutschland sind sehr gut. Bei uns gab es im letzten Jahr etwa 20 neue Fälle dieser Art. Trotzdem ist jeder neue Fall ein Fall zu viel. Dieser Bereich ist natürlich einer der problematischsten. Man muss nämlich auf der einen Seite dafür Sorge tragen, dass das Erziehungspersonal Bescheid weiß, wie es sich in medizinisch kritischen Situationen – zum Beispiel, wenn sich das Kind verletzt – zu verhalten hat. Auf der anderen Seite ist es wichtig, dass die von HIV/ Aids betroffenen Kinder nicht stigmatisiert werden. Wir haben das zum Thema gemacht. Wir haben das auch mit medizinischem Fachpersonal besprochen. Wenn Sie weitere Anregungen, Ideen oder Informationen haben, wie man dort noch helfen kann, dann sind wir dafür dankbar. Für uns ist wichtig, dass wir das Thema „Testung in der Schwangerschaft“ propagieren und dass wir die Aufgabe der organisierten Begleitung, vor allen Dingen von Risikopatientinnen, übernehmen, sodass eine Transmission während der Schwangerschaft ausgeschlossen werden kann. Im europaweiten Vergleich ist die Übertragungsrate sehr gering. Trotzdem müssen uns 20 neue Fälle pro Jahr einfach unruhig machen; schließlich bedeutet jede Neuinfektion einen Anstieg der Anzahl der Betroffenen. Danke schön. – Es möchten noch drei Abgeordnete Nachfragen zu diesem Komplex stellen. Die Kollegin Dr. Lötzsch hat das Wort. Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Frau Staatssekretä rin, Sie haben schon darauf reagiert, dass HIV/Aids auch in Deutschland ein Thema ist und dass es bei uns zum ersten Mal wieder einen Anstieg der Neuinfektionen gibt. Sie haben auch dargestellt, dass Sie den Anstieg der Neuinfektionen durch mehr Informationen bekämpfen wollen. Um die Neuinfektionen bekämpfen zu können, muss man aber deren Ursache kennen. Sehen Sie die Ursache vor allen Dingen in einer gewissen Sorglosigkeit in den entwickelten Ländern, weil die Menschen dort denken, dass es so viele gute Medikamente gibt, dass das eigentlich kein Problem mehr ist? Oder sehen Sie die Ursache vor allen Dingen im Unwissen der Jugendlichen und in der mangelnden Behandlung dieses Themas in der Schule? B s m r K G l ü d A d s d n s t g D 3 h a T A d n h N a T D J k e t v p J d i J e h d g a F (C (D M Frau Kollegin Lötzsch, es gibt keinen einfachen Zu ammenhang von Ursache und Wirkung. Ich glaube vielehr, dass es mehrere Gründe gibt. Zum einen hat die heutige Generation nicht die Erfahung gemacht, dass HIV/Aids eine tödlich verlaufende rankheit ist. Das heißt, das Risikoverhalten ändert sich. erade Jugendliche werden im Umgang zum Teil sorg oser. Die BZgA führt etwa alle drei Jahre eine Umfrage ber das Schutzverhalten der Jugendlichen, insbesonere der jüngeren homosexuellen Männer, durch. Die ntworten lassen zum Beispiel darauf schließen, dass er Gebrauch von Kondomen rückläufig ist. Das ist ein icherer Indikator dafür, dass man den Eindruck hat, iese Krankheit betreffe Afrika und habe mit uns hier ichts zu tun. Zum anderen gibt es eine gewisse Sorgloigkeit – das hat auch mit den vielen Medienberichten zu un –, weil man glaubt, dass es bessere Medikamente ibt. Deswegen muss man immer wieder sagen: Auch in eutschland sind seit Ausbruch dieser Krankheit fast 0 000 Menschen an ihr gestorben. Es ist eine Krankeit, die besser behandelbar ist, die chronifiziert wurde, ber die trotzdem immer noch mit einem Risiko und mit odesfällen einhergeht. Deswegen ist Schutz die beste ntwort. Deswegen versuchen wir auch, die Kampagne er BZgA „mach’s mit“ neu aufzustellen: neue Motive, eue Botschaften, neue Kooperationspartner. Wir glauben auch, dass man ungewöhnliche Wege geen muss. Wir haben deshalb zum Beispiel mit einer ichtregierungsorganisation, mit „Plan International“, n deutschen Schulen ein Buch von Henning Mankell in heaterstücke umgesetzt. Das ist auch prämiert worden. abei war für mich eigentlich das Eindrücklichste, dass ugendliche sagten: Bei uns in der Schule ist das bislang ein Thema gewesen; ich habe auch nicht gedacht, dass s ein Thema für uns hier in Deutschland ist. Das heißt: Wir müssen die Aufklärungsarbeit neu jusieren und uns da neu aufstellen. Deswegen ist es auch richtig, die Mittel für die Präention anzuheben und zu verstetigen, aber die Zielgrupen ein Stück weit zu verändern und insbesondere bei ugendlichen im Moment mehr zu machen, weil für iese Gruppe eine neue Welle der Aufklärung notwendig st. Das Thema HIV/Aids wird uns politisch die nächsten ahre leider begleiten. Die Kollegin Pfeiffer aus der Unionsfraktion hat noch ine Nachfrage. Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Frau Ministerin, Sie aben vorhin auf die Wichtigkeit der Nutzung von Konomen hingewiesen. Sie haben in einer zweiten Runde esagt – für meine Begriffe zu Recht –, es werde aber uch zunehmend wichtig, dass über Verhütung die rauen selbst bestimmen. Ich nenne hier das Femidom Sibylle Pfeiffer und die Mikrobizide. Ich habe mit Freude gehört, dass Sie trotz der Rückschläge bei der Mikrobizidforschung das sehr wohl noch unterstützen wollen. Ich glaube, wir sind da auf dem richtigen Weg. Wir brauchen vielleicht nur ein bisschen mehr Zeit; wir hatten gehofft, dass das wesentlich eher zu Erfolgen führt. In Ihrem Aktionsplan, den ich vorhin sehr ordentlich gelobt habe, vermisse ich aber etwas. Wir stellen fest, dass das Gesundheitssystem in den Entwicklungsländern, das ohnehin schon belastet ist, durch HIV/Aids zusätzlich belastet wird. Wir stellen zudem fest, dass es in diesen Ländern verstärkt zur Abwanderung von Fachkräften kommt. Wir wissen zum Beispiel, dass in Manchester mehr malawische Ärzte leben als in ganz Malawi selbst. Ist seitens Ihres Ministeriums – neben dem Aktionsplan, der dazu nichts explizit ausweist – da irgendetwas in Planung? Wie will man dieser Entwicklung entgegenwirken oder zumindest die Probleme etwas reduzieren? Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung: Es geht uns darum – das versuchen wir unter unserer Ratspräsidentschaft auch zu verwirklichen –, einen Verhaltenskodex der europäischen Länder zu erreichen, der die gezielte Abwerbung von medizinischem Personal, von Ärzten, Krankenschwestern, Krankenpflegern, aus afrikanischen Ländern in europäische Länder verhindert. Ich stimme Ihnen absolut zu: Es ist wichtig, dass das Personal in afrikanischen Ländern zur Verfügung steht und nicht in Großbritannien oder in anderen europäischen Ländern. Zu Hause wird es gebraucht. Deshalb sollten wir auch alles tun, um die Arbeitsbedingungen dort zu unterstützen, was wir auch tun, und zwar beim Aufbau von Gesundheitsstrukturen mit dem Ziel, dass ausreichend ausgebildete Krankenschwestern und Krankenpflegerinnen sowie sonstige Personen, die in den Gesundheitsstationen tätig sind, zur Verfügung stehen. Ich bestätige, dass Sie den Bericht (Sibylle Pfeiffer [CDU/CSU]: Gut gelesen haben!)

Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1608400900
Sibylle Pfeiffer (CDU):
Rede ID: ID1608401000
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1608401100
Volker Beck (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1608401200




(A) )


(B) )

Volker Beck (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1608401300
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1608401400
Marion Caspers-Merk (SPD):
Rede ID: ID1608401500
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1608401600
Detlef Parr (FDP):
Rede ID: ID1608401700




(A) )


(B) )

Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1608401800
Dr. Harald Terpe (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1608401900
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1608402000
Mechthild Rawert (SPD):
Rede ID: ID1608402100




(A) )


(B) )

Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1608402200
Marion Caspers-Merk (SPD):
Rede ID: ID1608402300
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1608402400
Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1608402500
Marion Caspers-Merk (SPD):
Rede ID: ID1608402600
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1608402700
Sibylle Pfeiffer (CDU):
Rede ID: ID1608402800




(A) )


(B) )

Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1608402900

ausführlich gewürdigt haben und in Zusammenarbeit mit
der Bundesregierung sogar noch weitere Inhalte ins Pro-
tokoll des Bundestages gebracht haben.


(Beifall des Abg. Manfred Grund [CDU/ CSU] – Sibylle Pfeiffer [CDU/CSU]: Gut vorbereitet!)


Trotzdem hat der Kollege Beck noch eine Nachfrage.
Das ist dann auch die letzte, die zum Thema der Kabi-
nettssitzung zugelassen wird.


Volker Beck (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1608403000

Ich habe noch eine Nachfrage an Sie, Frau Caspers-

Merk, zu den nationalen gesundheitspolitischen Maß-
nahmen. Sie haben das Internet angesprochen. Dazu
möchte ich wissen, ob Sie in dem Zusammenhang an
statische Informationsmöglichkeiten oder auch an perso-

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(C (D alkommunikative Möglichkeiten denken. Der Erfolg er Aidshilfen in den 80er-Jahren war darin begründet, ass sie dort waren, wo die Menschen sexuelle Kontakte ufgenommen haben. Das findet heute in vielen Bereihen im Internet – in Chatportalen usw. – statt. Gegenärtig gibt es keine Möglichkeiten, da hineinzugehen. a muss man aber personalkommunikativ hineingehen, enn man die Menschen, die sich dort aufhalten, errei hen will. Zweite Nachfrage. Es gibt in einem Koalitionsantrag en Auftrag an die Bundesregierung, im Rahmen der idsbekämpfung strafrechtliche Normen zu prüfen, woon ich überhaupt nichts halte. Deshalb würde mich ineressieren, ob das ein Element des Aktionsplans der undesregierung ist. M Herr Kollege Beck, zu Ihrer ersten Frage: Sie haben öllig recht: Es nützt nichts, dieselben Informationen, ie in den Faltblättern enthalten sind, ins Internet zu stelen und im Prinzip nichts weiter zu tun. – Wir denken naürlich an interaktive Möglichkeiten; das heißt, dass man ich beraten lassen und Fragen stellen kann. Zugleich oll mit dem Internetangebot versucht werden, szenenäer zu arbeiten. Die Nutzung des Internets für Verabreungen ist ja, wie Sie schon sagten, ein Thema, das uns trukturell Schwierigkeiten macht. Deshalb wollen auch ir das Internet stärker in unsere Arbeit als eine kommuikative und interaktive Plattform einbeziehen, die auch ie Möglichkeit zur Beratung bietet. Dieses Angebot beindet sich im Aufbau. In Ihrer zweiten Frage haben Sie den Prüfauftrag anesprochen. Wir setzen den Prüfauftrag im Moment so m, dass wir ein Forschungsprojekt laufen haben, zu ruieren, welche Erfahrungen wir und andere europäiche Länder mit Auflagen gemacht haben, um auf Basis ieser Erkenntnisse einen Maßstab für Erfolge bzw. isserfolge an die Hand zu bekommen. Wenn die Er ebnisse vorliegen, werden wir über weitere Maßnahen sprechen. Ich halte nichts davon, Maßnahmen anzu ündigen, bevor man weiß, ob sie überhaupt nutzen. ugleich werden wir aber jede Maßnahme umsetzen, die rwiesenermaßen etwas nutzt. Liebe Kolleginnen und Kollegen, mir sind zwei kurze ragen außerhalb des Themas der Kabinettssitzung anezeigt. Ich lasse diese noch zu, mache aber darauf auferksam, dass nach unserer Geschäftsordnung die hier ür benötigte Zeit auf die Zeit für die Fragestunde ngerechnet wird. Die Kollegin Dr. Enkelmann hat das Wort. Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Es geht um die esundheitsreform. Die mitzeichnenden Ministerien aben seit Beschlussfassung mehr als vier Wochen für ie Unterzeichnung gebraucht, ehe das Gesetz an den undespräsidenten weitergeleitet werden konnte. Ich Dr. Dagmar Enkelmann gehe davon aus, dass sich das Kabinett mit dieser Angelegenheit beschäftigt hat. Welche Gründe sieht die Bundesregierung dafür, dass eine so späte Zuleitung an den Bundespräsidenten erfolgt ist? Bitte, Frau Staatssekretärin. M Frau Kollegin Enkelmann, das war nicht Gegenstand der Kabinettssitzung. (Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Das ist bedauerlich!)

Marion Caspers-Merk (SPD):
Rede ID: ID1608403100
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1608403200
Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1608403300




(A) )


(B)

Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1608403400
Marion Caspers-Merk (SPD):
Rede ID: ID1608403500

Das war die eine Antwort. Die andere lautet: Die Unter-
zeichnung durch die mitzeichnenden Ministerien ist er-
folgt.


(Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Das hat lange gedauert!)



Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1608403600

Der Kollege Koppelin hat die letzte Frage zu diesem

Tagesordnungspunkt.


Dr. h.c. Jürgen Koppelin (FDP):
Rede ID: ID1608403700

Ich habe eine Frage an den Vertreter des Bundeskanz-

leramtes. Wir erleben ja seit Bestehen dieser Koalition
fast täglich Meinungsverschiedenheiten bzw. Streitigkei-
ten zwischen den Ministern und Ministerien. Das stei-
gert sich dann ja in den Medien jeweils zum Wochen-
ende. So war auch am letzten Wochenende wieder von
heftigsten Auseinandersetzungen zwischen Minister
Glos auf der einen Seite und Minister Gabriel auf der
anderen Seite die Rede. Wurden diese Meinungsver-
schiedenheiten im Kabinett behandelt, oder gibt es die
Anweisung, diese Streitigkeiten in den Medien fortzu-
setzen?


(Sibylle Pfeiffer [CDU/CSU]: Die Streitigkeiten machen die Medien! – Gegenruf der Abg. Krista Sager [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Beide!)


D
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1608403800


Frau Präsidentin! Herr Abgeordneter Koppelin, es
gibt keine derartige Anweisung. Ihre Frage war wohl
auch nicht so zu verstehen, dass Sie ernsthaft an eine sol-
che Anweisung glauben.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


Im Übrigen sollte es, wie ich finde, auch der liberalen
Sichtweise entsprechen, dass wichtige Fragen ausführ-
lich diskutiert werden. Ich denke, das müsste Ihnen so-
gar entgegenkommen.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1608403900

Danke. – Ich beende die Befragung der Bundesregie-

rung.

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(C (D Ich rufe den Tagesordnungspunkt 2 auf: Fragestunde – Drucksachen 16/4494, 16/4537 – Zu Beginn der Fragestunde rufe ich gemäß Nr. 10 bs. 2 der Richtlinien für die Fragestunde die dringli hen Fragen auf Drucksache 16/4537 auf. Zur Beantwortung steht der Parlamentarische Staatsekretär Dr. Hermann Kues zur Verfügung. Ich rufe die dringliche Frage 1 der Kollegin Krista ager auf: Wie beurteilt die Bundesregierung die Ergebnisse des Koalitionsausschusses vom 5. März 2007, wonach der Bedarf an Betreuungsplätzen für unter Dreijährige noch völlig unklar sei, während die zuständige Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Dr. Ursula von der Leyen, noch unlängst eine präzise Anzahl von notwendigen Betreuungsplätzen öffentlich bekannt gegeben hat? Dr Frau Präsidentin! Frau Kollegin Sager, bei der Enticklung und dem Ausbau der Kindertagesbetreuung ind in den vergangenen beiden Jahren bereits wichtige mpulse gesetzt worden. Wir wissen alle, dass mit dem agesbetreuungsausbaugesetz ein richtiger Schritt hin zu iner kinderund familiengerechten Betreuungssituaion gemacht worden ist. Frau Bundesministerin von der Leyen hat nunmehr ie Dynamik des Elterngeldes und aktuelle Entwicklunen aufgenommen und den daraus folgenden Bedarf foruliert. Dabei ist zunächst festzustellen, dass nach den ktuellen Daten des Statistischen Bundesamtes, die dereit zur Verfügung stehen, in den alten Bundesländern ediglich für 8 Prozent der Kinder U-3-Plätze zur Verfüung stehen. Das bedeutet, dass 92 Prozent aller Eltern n Westdeutschland für ihre Kinder unter drei Jahren ein Betreuungsangebot haben. Wir gehen davon aus, dass die Größenordnung für ine bedarfsdeckende Versorgung in der Altersgruppe er unter Dreijährigen bei rund 35 Prozent liegt. Dafür ibt es bereits deutliche Belege. Wir stützen uns auf die etreuungsstudie des Deutschen Jugendinstitutes, die im ergangenen Jahr veröffentlicht worden ist. Bei dieser epräsentativen Befragung hat ein gutes Drittel der beragten Eltern einen Betreuungsbedarf für ihr Kind in indertageseinrichtungen und/oder -tagespflege geäuert. Ich darf außerdem daran erinnern, dass die Staatsnd Regierungschefs der Europäischen Union schon 002 auf der Tagung des Europäischen Rates von Barceona beschlossen haben, dass für mindestens 33 Prozent er Kinder unter drei Jahren Betreuungsplätze zur Verfüung zu stellen sind. Die Vergleiche mit anderen europäischen Ländern, ber auch die tatsächliche Inanspruchnahme zum Beipiel in den neuen Bundesländern bestärken uns in der uote um 35 Prozent. Mit den Ländern und den Komunen werden wir jetzt die konkreten Bedarfsfragen, die lanungsund Umsetzungsschritte beraten. Bei den wei)

Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1608404000






(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretär Dr. Hermann Kues
teren notwendigen Planungen werden wir die Entwick-
lung des Ausbaufortschritts auf der Basis des TAG ein-
beziehen. Die Bundesregierung hat bereits im letzten
Sommer den ersten Bericht über den Stand des Ausbaus
vorgelegt. Ganz aktuell verfügen wir über die ersten Er-
gebnisse der Kinder- und Jugendhilfestatistik 2006. Da-
nach konnten zum Stichtag 31. März 2006, also nach
dem ersten Quartal, 285 000 Plätze für unter Dreijährige
ermittelt werden.

Vor dem Hintergrund dieser amtlichen Zahlen des
Statistischen Bundesamtes und zusätzlicher eigener Er-
hebungen bei den Jugendämtern werden wir genau prü-
fen können, wie sich der Ausbau aktuell weiterentwi-
ckelt. Ich denke, wir sind auf einem guten Wege, zeitnah
die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass für Familien
und Kinder eine bedarfsdeckende Infrastruktur in der
Kindertagesbetreuung entsteht.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1608404100

Sie haben die Möglichkeit zu zwei Nachfragen.


Krista Sager (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1608404200

Ja, gerne. – Sie haben ausgeführt, dass wir aufgrund

des TAG-Berichts über konkrete Zahlen verfügen, und
Sie haben darauf hingewiesen, dass wir wissen, dass die
Versorgung mit Krippenplätzen für die unter Dreijähri-
gen in Westdeutschland bei nur 8 Prozent liegt. Warum
hat die Bundesregierung sich jetzt erst einmal eine Aus-
zeit genehmigt, um weiter nachzuzählen?

Dr
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1608404300


Im TAG ist vorgesehen, dass weiterhin jeweils zur
Mitte des Jahres Ergebnisse an das Parlament übermittelt
werden. Das ist jetzt für diesen Sommer, Juni/Juli, vor-
gesehen. Unabhängig davon aber gibt es eine aktuelle
Diskussion, die uns veranlasst, jetzt etwas Druck zu ma-
chen und mit den Ländern und den Kommunen, den
kommunalen Spitzenverbänden, zu einer Klärung zu
kommen, um zu sehen, wie sich die Situation seit dem
31. März 2006 entwickelt hat, und in diesem Zusam-
menhang auch über Einzelfragen der Finanzierung usw.
zu diskutieren.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1608404400

Ihre zweite Nachfrage, bitte.


Krista Sager (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1608404500

Nun gibt es aus dem Regierungslager sehr unter-

schiedliche Vorschläge. Die Familienministerin hat ge-
fordert, dass insgesamt 750 000 Plätze geschaffen wer-
den. Aus den Reihen der CDU/CSU-Regierungsfraktion
wurde gefordert, es jetzt erst einmal bei der Beobach-
tung des Ausbaus nach dem Tagesbetreuungsausbauge-
setz zu belassen. Wie beurteilt denn die Bundesregierung
diese unterschiedlichen Vorschläge und Vorstellungen?

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(C (D Dr Die Bundesregierung wird sich zu gegebener Zeit ine Meinung bilden, wie sie mit dem Thema Betreuung nd der Schaffung der entsprechenden Infrastruktur weier umgeht. Das, was Sie zitieren, ist eine politische Disussion, die ganz selbstverständlich ist. Bei Innovatioen, bei Neuerungen gibt es immer unterschiedliche inschätzungen und Bewertungen; das ist ganz normal. ir leben in einer Demokratie. Da werden Neuerungen icht von oben angewiesen, sondern erörtert und diskuiert. Die Ministerin hat die Aufgabe, politische Ziele auf er Basis des Koalitionsvertrages zu formulieren. Dann ird debattiert, und irgendwann wird entschieden. Ich inde, das geht bislang sehr zügig. (Hartwig Fischer [Göttingen] [CDU/CSU]: Richtig! – Johannes Singhammer [CDU/CSU]: Gute Antwort!)

Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1608404600


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1608404700

Die nächste Nachfrage stellt die Kollegin Haßelmann.


Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1608404800

Sehr geehrter Herr Staatssekretär, Sie haben sich ge-

ade wahrscheinlich missverständlich ausgedrückt. Denn
n Ihrer Antwort auf die schriftliche Frage der Kollegin
ager haben Sie dargestellt, dass das Familienministe-
ium und insbesondere die Familienministerin eine klare
osition in der Öffentlichkeit vertreten haben, nämlich
ie, es werde eine Quote an Betreuungsplätzen von circa
5 Prozent angestrebt, dazu würden circa 750 000 Kin-
erbetreuungsplätze in Deutschland gebraucht und es
ebe ein massives Ost-West-Gefälle hinsichtlich des An-
ebots an solchen Plätzen und eine Wahlfreiheit für Fa-
ilien bestünde deshalb nicht. In Ihrer Antwort auf die

weite Nachfrage der Kollegin Sager sagten Sie aber, es
ebe im Moment keine Meinung des Familienministeri-
ms, Sie müssten sich erst einmal eine Meinung bilden.

Klären Sie mich bitte darüber auf, wie die öffentliche
ußerung der Familienministerin zu verstehen ist, die
estern Abend in Interviews und heute Morgen im
Morgenmagazin“ dezidiert gesagt hat, dass wir zusätz-
iche Betreuungsplätze in einer bestimmten Größenord-
ung brauchen und dass es ein nicht hinnehmbares Ge-
älle zwischen Ost und West – in Westdeutschland liegt
as Betreuungsangebot nur bei 8 Prozent – gibt. Sie sa-
en, Sie müssten sich erst einmal eine Meinung bilden,
ber vertreten gleichzeitig eine. Sehen Sie darin keinen
iderspruch?

Dr
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1608404900


Nein, darin sehe ich überhaupt keinen Widerspruch.
ch habe versucht, zu erklären, dass im Koalitionsvertrag
estgelegt ist, dass wir, beginnend 2005, die Zahl der Be-
reuungsplätze um 230 000 ausbauen wollen. Ich habe
hnen dann eine weitere aktuelle Zahl des Statistischen
undesamtes genannt, die zeigt, wie weit der Ausbau






(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretär Dr. Hermann Kues
gediehen ist und wie viele TAG-Plätze es insgesamt gibt.
Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass der Be-
darf bei 35 Prozent liegt. Bei 2,2 Millionen Kindern un-
ter drei Jahren ergeben sich ungefähr 750 000 Plätze. Ich
habe ferner gesagt, dass es ebenfalls die Aufgabe der
Ministerin ist, über den Koalitionsvertrag hinaus politi-
sche Ziele zu formulieren, und dass es in einer parlamen-
tarischen Demokratie völlig normal ist, darüber zu dis-
kutieren.

Der weitere Schritt wird sein, dass wir eine Arbeits-
gruppe einsetzen, in der auch die Länder und die Koali-
tionsfraktionen vertreten sind, um den Bedarf abzuglei-
chen. Ich bin unabhängig von den jetzt vorliegenden
Zahlen ziemlich optimistisch, dass es in den Ländern im
vergangenen Jahr eine Entwicklung auf diesem Gebiet
gegeben hat. Die Zahl, die sich auf den Stichtag
31. März 2006 bezieht, habe ich schon genannt.

Wir werden sehen, welche Notwendigkeiten sich er-
geben. Dann wird sich die Bundesregierung eine Mei-
nung über alle Fragen bilden, die mit diesem Thema zu-
sammenhängen.


(Britta Haßelmann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das heißt, es ist die Privatmeinung der Ministerin!)



Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1608405000

Eine zweite Nachfrage ist an der Stelle nicht möglich.


(Britta Haßelmann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das war eine Feststellung!)


– Es bleibt Ihnen natürlich unbenommen, Feststellungen
zu treffen und Schlussfolgerungen zu ziehen.

Die nächste Nachfrage hat der Kollege Beck.


Volker Beck (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1608405100

Herr Kollege Kues, Sie haben heute keine beneidens-

werte Rolle. Ich wollte fragen, wie denn die Ministerin
den Schlag ins Gesicht verdaut hat, den ihr die Koali-
tionsrunde versetzt hat? Denn es gab keine Zusage für
die Finanzierung ihrer Vorschläge, mit der sie in den
letzten zwei bis drei Wochen verstärkt in der Öffentlich-
keit hausieren gegangen ist.

Wie bewertet die Bundesregierung die Tatsache, dass
der Vorsitzende der CDU/CSU-Fraktion, Kauder – seine
Fraktion muss ja später diese Vorschläge beschließen –,
heute noch einmal festgestellt hat, dass die Frage nicht
lautet, wie hoch der Bedarf sei, sondern, ob überhaupt
ein Bedarf bestehe? Damit stellt er das gesamte Unter-
nehmen, das zum Schwerpunkt der Arbeit Ihres Hauses
geworden ist, infrage. Wie geht die Ministerin damit um,
dass ihre gesamte politische Strategie infrage gestellt
wird?


(Hartwig Fischer [Göttingen] [CDU/CSU]: Ihr habt eine komische Wahrnehmung!)


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(C (D Dr Herr Abgeordneter Beck, Sie sind schon länger in der olitik. Sie wissen daher, dass die Prozesse in der Politik ine gewisse Zeit in Anspruch nehmen. Das ist völlig ormal. Die Erwartungen an die Koalitionsrunde, was onkrete Beschlüsse zu diesem Thema betrifft, sind völig unangemessen gewesen; denn es ist nicht nur über ieses Thema, sondern es ist auch, wie Sie den Medien ntnehmen konnten, über viele andere wichtige Themen esprochen worden. Dass es unterschiedliche Bewertunen gibt, habe ich eben bereits gesagt. Ich sage ausrücklich: Die Bundesregierung sieht einen Bedarf an etreuungsplätzen; ich habe das ja weiter präzisiert. (Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dann sollten Sie das Herrn Kauder mitteilen!)

Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1608405200


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1608405300

Ein kleiner Hinweis: Nachfragen durch Sie, Frau

aßelmann, sind im Moment nicht möglich. Sie müssen
arten, bis Ihre Frage aufgerufen wird.

Das Wort hat die Kollegin Deligöz; ich habe Sie vor-
in leider übersehen. Dann ist die FDP an der Reihe.


Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1608405400

Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Herr Staatssekretär,

uch mir ist ein Widerspruch aufgefallen: Sie haben ge-
ade gesagt, die Bundesregierung schätze die Lage so
in, dass ein Bedarf vorhanden ist. Gleichzeitig wurde
ber in den Koalitionsgesprächen vereinbart, dass der
edarf überhaupt erst ermittelt wird. – Das passt irgend-
ie nicht zusammen. Entweder es gibt einen Bedarf
dann muss man etwas tun –, oder es gibt keinen Be-

arf. Teilen Sie mit mir die Einschätzung, dass Ihnen ge-
ügend Grundlagen für die Feststellung des Bedarfs vor-
iegen – Sie haben ja einige Studien zitiert – und dass die
undesländer darüber hinaus keine genaueren Ermitt-

ungen vornehmen, sondern auf die gleichen Daten zu-
ückgreifen werden, die dem Ministerium schon vorlie-
en, sodass dadurch schon jetzt der Bedarf feststeht bzw.
estgelegt werden kann?

Dr
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1608405500


Nein, diese Auffassung teile ich ausdrücklich nicht.
ch habe eben die Jugendhilfestatistik von Ende März
006 genannt. Ich habe dann gesagt: Es wird weitere Er-
ebungen geben. – Auch die Länder sind in diesem Be-
eich aktiv. Unabhängig von der vorliegenden Betreu-
ngsstudie und unabhängig von Annahmen aufgrund
on Erfahrungen beispielsweise in den neuen Ländern,
ber auch in anderen Ländern, in denen es weitgehende
etreuungsangebote für unter Dreijährige gibt, werden
ir jetzt konkret sehen müssen, wie unterschiedlich die
ituation in den einzelnen Bundesländern ist,


(Ekin Deligöz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das weiß man auch schon!)







(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretär Dr. Hermann Kues
um dann festzustellen, wo es welchen Bedarf in welcher
Form gibt.


(Johannes Singhammer [CDU/CSU]: Genau! Völlig richtig!)


Es wird zum Beispiel bewertet werden müssen, welche
Rolle die Tagespflege spielen soll. Auch das wird man
sich anschauen müssen. Ich habe ja meine Einschätzung
mitgeteilt, dass ich davon ausgehe, dass sich die Welt in
Deutschland auch nach dem 31. März 2006 verändert
hat.


(Krista Sager [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie sind von der Welt eingeholt worden!)



Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1608405600

Die nächste Frage stellt der Kollege Thiele von der

FDP-Fraktion.


Carl-Ludwig Thiele (FDP):
Rede ID: ID1608405700

Sehr geehrter Herr Staatssekretär, Sie sprachen an,

dass am 31. März 285 000 Plätze zur Verfügung stün-
den. Ich hätte die Frage: Wie viele Plätze bestanden
schon vor Inkrafttreten des TAG, und wie viele sind nach
Inkrafttreten des TAG hinzugekommen?

Dr
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1608405800


Folgende Zahl liegt mir vor: Laut TAG-Bericht 2006
sind circa 21 000 nach Inkrafttreten des TAG hinzuge-
kommen.


(Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Nur eine Frage?)



Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1608405900

Ja, nur eine Frage. – Das Wort hat die Kollegin Hinz.

Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ-
NEN):

Herr Staatssekretär, Sie haben jetzt mehrfach darauf
hingewiesen, dass es eine Statistik gibt, die die Grund-
lage für den TAG-Bericht war, und dass das Statistische
Bundesamt entsprechende Daten aufbereitet hat. Ich
gehe einmal davon aus, dass eine Bundesministerin wie
Frau von der Leyen, der es ja ein echtes Anliegen ist, die
Kinderbetreuung in Deutschland zu verbessern, nicht ir-
gendwelche Zahlen nennt, die nicht belegbar sind.

Von daher würde ich Sie schon gerne fragen, ob die
Einberufung der Runde tatsächlich sachlich begründet
ist, woran der geneigte Zuschauer und die geneigte Zu-
schauerin große Zweifel haben, oder ob es nicht eher so
ist, dass zum einen die Ministerpräsidenten davon über-
zeugt werden müssen, dass das Thema Kinderbetreuung
eine hohe Bedeutung hat, dass diese Aufgabe künftig in
den einzelnen Ländern wahrgenommen werden muss
und dass auch die Länder in den Ausbau der Kinderta-
gesbetreuung mehr Geld einbringen müssen, und dass
zum anderen vor allen Dingen in den Reihen der Koali-
tion, was Ihre Partei angeht, noch ein großer Widerstand
bezüglich des Ausbaus der Betreuungsplätze für unter

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(C (D reijährige besteht und deshalb das ganze Thema auf die ange Bank geschoben wurde. Dr Ich teile Ihre Auffassung nicht. Ich teile Ihre Auffasung insoweit, als Sie gesagt haben: Der Bundesfamiienministerin ist es ein großes Anliegen, ein angemessees Betreuungsangebot zu schaffen, weil das eine ichtige Voraussetzung dafür ist, dass es real – und nicht ur in der Theorie – Wahlfreiheit gibt. – Ich teile nicht ie Auffassung, dass die Ministerpräsidenten überzeugt erden müssen. Gerade der Ministerpräsident des Buneslandes, aus dem meines Wissens auch Sie kommen, at sich auf verschiedene Art und Weise öffentlich ausrücklich dazu bekannt, dass es Angebote an Kinderbereuung geben muss und dass er sehen wird, wie er dies n seinem Bundesland weiter umsetzen wird. Viele andere Ministerpräsidenten – Nordrhein-Westalen, Baden-Württemberg, Niedersachsen – haben sich benfalls klar artikuliert. Das waren die Nachfragen zur ersten dringlichen rage. Ich rufe die dringliche Frage 2 der Kollegin aßelmann auf: Welche Vorstellungen und Zeitplanungen hat die Bundesregierung für die Finanzierung der Kinderbetreuung nach der Sitzung des Koalitionsausschusses vom 5. März 2007? Bitte, Herr Staatssekretär. Dr Die Bundesfamilienministerin wird zügig mit Vertreern beider Koalitionsfraktionen und mit Ländervertreern in einer Arbeitsgruppe die konkreten Eckpunkte des usbaus und des Finanzbedarfs klären. In einem weite en Schritt wird sie am 2. April in einer Konferenz mit llen Ländern und kommunalen Spitzenverbänden diese ragen erörtern. Das Ziel ist dabei, die Ergebnisse dieser eratungen in den Koalitionsausschuss am 16. April einubringen. Die Ausbauund Finanzierungsfragen sollen ann im Lichte dieser Ergebnisse weiter im Koalitionsusschuss beraten werden. Sie haben das Wort zu Ihrer ersten Nachfrage. Herr elche Auffassung möchte die Familienministerin ge enüber den Ländern und den Kommunen vertreten, ihre rivatmeinung, die sie im Moment auch öffentlich in der Britta Haßelmann Presse vertritt, oder die Auffassung der Bundesregierung – so es denn eine einheitliche Auffassung gibt? Soll ich die zweite Nachfrage auch direkt stellen? Wenn Sie das wollen! Dann kann der Staatssekretär im Zusammenhang antworten. Die zweite Frage richtet sich eher auf einen anderen Komplex, Herr Staatssekretär: Wie erklären Sie sich, dass noch gestern Vormittag der Präsident der Jugendund Familienministerkonferenz öffentlich erklärt hat, die Ausrichtung einer Sonderkonferenz zum Betreuungsausbau entbehre einer ausreichenden Geschäftsgrundlage, weil seitens der Bundesregierung bislang überhaupt keine differenzierten Konzepte vorlägen? Dr Um mit der zweiten Frage zu beginnen, damit ich sie nicht vergesse: Da müssen Sie den Präsidenten fragen, der diese Aussage so getroffen hat. Es ist jedenfalls vereinbart – wie ich es eben gesagt habe –, dass am 2. April diese Konferenz mit allen Ländern stattfindet; ob Sie es Konferenz oder Gipfel nennen, ist völlig egal. Zu Ihrer ersten Frage: Es gibt klare Absprachen im Koalitionsvertrag, dass Bilanz gezogen wird, inwieweit das Tagesbetreuungsausbaugesetz gewirkt hat und wie viele Plätze neu geschaffen worden sind. Das ist im Koalitionsvertrag festgelegt. Was die weiteren Absprachen angeht, so muss das in der Koalition entschieden werden. Die Ministerin wird natürlich ihre Meinung vertreten, die sie auch in den letzten Tagen vertreten hat. Das wird dann abgeglichen mit den Ausbauzielen, die es in den einzelnen Ländern gibt. Daraus wird man die Konsequenzen zu ziehen haben. (Britta Haßelmann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das war aber nicht meine Frage, Frau Präsidentin!)

Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1608406000
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1608406100
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1608406200
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1608406300
Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1608406400
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1608406500




(A) )


(B) )

Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1608406600
Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1608406700
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1608406800


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1608406900

Die Bundesregierung ist frei in der Beantwortung der

Fragen.

Damit kommen wir zur Nachfrage der Kollegin
Sager.


Krista Sager (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1608407000

Es hat aus Reihen der Regierungsfraktionen – zum

Beispiel von Herrn Kauder – auch die Meinung gegeben,
die Bundesregierung habe eigentlich gar nicht die Kom-
petenz, sich in den Fragen der Kinderbetreuung zu Wort
zu melden, zum Beispiel in einer solchen anvisierten
Sonderkonferenz. Wie beurteilen Sie die Frage der Kom-
petenz der Bundesregierung, sich zur Kinderbetreuung
zu Wort zu melden, und wie wollen Sie in der anvisier-
ten Sonderkonferenz mit dieser Frage umgehen?

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(C (D Dr Der Auffassung, dass für den Ausbau des Angebotes vor allen Dingen auch nach der Föderalismusreform – n erster Linie die Kommunen bzw. die Länder zuständig ind, ist absolut zuzustimmen. Es ist aber völlig unstritig, dass diese große gesellschaftliche Aufgabe, eine achhaltige Familienpolitik auf den Weg zu bringen dazu gehört auch ein qualitativ und quantitativ ausrei hendes Angebot an Betreuung –, auch von der Bundesbene zu bewältigen ist. Die nächste Nachfrage stellt der Kollege Gehring aus er Fraktion des Bündnisses 90/Die Grünen. Ich würde an dieser Stelle sehr gern nachhaken. Wie ird die Bundesregierung bei der angekündigten Sonerkonferenz mit der Tatsache umgehen, dass sowohl eiige Landesregierungen als auch Mitglieder der Unionsraktion, zum Beispiel der Fraktionsvorsitzende Herr auder, meinen, dass der Bund hinsichtlich der Kinderetreuung keinerlei Zuständigkeit bzw. Kompetenz beitzt? Halten Sie es vor diesem Hintergrund für möglich, ass einige politische Vertreter die Ergebnisse der Födealismusreform im Hinblick auf das Kinderund Jugendilfegesetz nicht ganz klar vor Augen haben? Dr Zunächst will ich noch einmal betonen, dass die Zutändigkeit natürlich in erster Linie bei den Ländern und ei den Kommunen liegt, was den ganz konkreten Ausau anbelangt. Aber es ist völlig unstrittig, dass es eine esamtverantwortung gibt, bei der die Bundesebene ge ragt ist. Ich glaube, das hat bislang auch niemand betritten. (Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN] meldet sich zur Geschäftsordnung)

Dr. Hermann Kues (CDU):
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Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1608407200
Kai Gehring (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1608407300
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1608407400


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1608407500

Sie wollen die Kollegin Hinz nicht mehr zu Wort

ommen lassen?


(Heiterkeit – Manfred Grund [CDU/CSU]: Nein, nein! Der Antrag zur Geschäftsordnung wird jetzt gestellt!)


Ein Antrag zur Geschäftsordnung. Bitte, Kollege
eck.


Volker Beck (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1608407600

Ich möchte den Fortgang der weiteren Fragen nicht

ufhalten. Es gibt eine ganze Reihe von Fragen; diese
ollen auch diskutiert werden. Ich glaube aber, man kann
chon jetzt sagen, dass das Thema so weit gediehen ist,
ass sich der Bundestag über diese Frage unterhalten
uss.






(A) )



(B) )


Volker Beck (Köln)

Deshalb stelle ich namens meiner Fraktion nach § 106
Abs. 1 in Verbindung mit Anlage 5 Nr. 1 b unserer Ge-
schäftsordnung den Antrag auf eine Aktuelle Stunde zu
dem Thema: Fehlende Finanzierung und Entschlossen-
heit der Bundesregierung bezüglich der Kinderbetreu-
ungspläne der Bundesfamilienministerin.


(Manfred Grund [CDU/CSU]: Das sind die Freuden der Opposition!)


Die weitere Diskussion der Fragen verschlägt das
nicht. Aber ich finde, wir sollten das schon zu diesem
Zeitpunkt festhalten.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1608407700

Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hat zu den Ant-

worten der Bundesregierung auf die zwei dringlichen
Fragen eine Aktuelle Stunde verlangt. Das entspricht,
wie der Kollege Beck richtig gesagt hat, Nr. 1 b der
Richtlinien für die Aktuelle Stunde. Die Aussprache fin-
det im Anschluss an die Fragestunde statt.

Ich mache vorsorglich darauf aufmerksam, dass sich
die Fraktionen für den Fall, dass die Fragestunde früher
beendet sein sollte, darauf verständigt haben, dass wir
um 15.30 Uhr mit der Aktuellen Stunde beginnen.

Kollegin Hinz, haben Sie zu der dringlichen Frage 2
noch eine Nachfrage? – Bitte schön.

Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ-
NEN):

Ich habe eine konkrete Nachfrage; denn meines Er-
achtens, Herr Staatssekretär, haben Sie die Ursprungs-
frage nicht beantwortet.

Ich kann mir schlechterdings nicht vorstellen – ich
saß auch schon einmal als Landesministerin in solchen
Gremien –, dass Frau von der Leyen als Bundesministe-
rin eine Sonderkonferenz einberuft, in der dann viele
ausgewachsene Ministerpräsidenten und Vertreter der
kommunalen Spitzenverbände sitzen, und dann noch
nicht einmal die Vorstellungen dazu vorträgt, wie sich
der Bund an der Finanzierung des Ausbaus der Kinder-
betreuungsplätze beteiligen will. Dies ist nicht vorstell-
bar.

Deswegen möchte ich Sie noch einmal ganz konkret
fragen: Mit welchen Vorschlägen geht die Bundesfami-
lienministerin in dieses Treffen? Was haben die Minis-
terpräsidenten und die kommunalen Spitzenverbände zu
erwarten? Diese werden nicht allein darauf bauen, dass
Frau von der Leyen das alles so wichtig findet; sie wer-
den vielmehr auch eine Beteiligung des Bundes erwar-
ten.

Dr
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1608407800


Frau Abgeordnete, Sie wissen, dass nicht die Bundes-
regierung, sondern der Vorsitzende zu dieser Konferenz
einlädt und dass man sich darauf verständigt hat, dass
die einzelnen Ausbauschritte – das ist der Wissensstand,
den es seit gestern gibt, als die Absprachen mit dem Vor-

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(C (D itzenden der Konferenz getroffen worden sind –, die die änder vorhaben, einander gegenübergestellt und mitinander verglichen werden. Dann wird man sich auch ber Finanzierungsfragen unterhalten. Das wird aber erst ann möglich sein, wenn die Fakten vorliegen – die offiielle Statistik, die uns zur Verfügung steht, reicht nur is Ende März des vergangenen Jahres – und man sie geeinsam bewerten kann. Die letzte Nachfrage zu der dringlichen Frage 2 stellt ie Kollegin Kressl. Vielen Dank, Herr Staatssekretär. – Weil in der De atte eben noch einmal die Frage nach der Gesetzgeungskompetenz und Zuständigkeit aufgekommen ist, öchte ich Sie fragen: Könnten Sie den hier im Plenum nwesenden erläutern, dass im Rahmen der öderalismusreform I die Gesetzgebungskompetenz für as Kinderund Jugendhilferecht beim Bund geblieben st, und die Gründe dafür schildern, warum wir darauf edrungen haben, dass das so bleibt? Dr Frau Abgeordnete, der Bund hat aus Gründen des Geeinwohls die Aufgabe, Kinder und Jugendliche bestöglich zu fördern. Er hat hier eine koordinierende und ine initiierende Funktion. Das gilt auch für andere Beeiche des Kinderund Jugendhilferechts. Entsprechend ilt es auch für den Bereich, über den wir jetzt diskutieen. Nach den dringlichen Fragen rufe ich nun zum selben ragenkreis die Fragen 20 bis 24 aus dem Geschäftsbeeich des Bundesministeriums für Familie, Senioren, rauen und Jugend auf, da diese nach Nr. 10 Abs. 2 der ichtlinien für die Fragestunde ebenfalls vorgezogen erden. Zur Beantwortung der Fragen steht weiterhin er Parlamentarische Staatssekretär Hermann Kues zur erfügung. Die Frage 20 der Kollegin Ina Lenke aus der FDPraktion wird schriftlich beantwortet. Ich rufe die Frage 21 der Kollegin Britta Haßelmann uf: Wie gestaltet sich die Prüfung der familienpolitischen Leistungen durch die Bundesregierung, und in welchem Zusammenhang steht sie mit dem angekündigten Ausbau von Betreuungsmöglichkeiten für unter Dreijährige? Dr Zur Frage der Kollegin Haßelmann möchte ich Folendes festhalten: Ihre Frage impliziert eine vorschnelle orwegnahme möglicher Ergebnisse der Arbeit des ompetenzzentrums. Die Arbeit des Kompetenzzen Parl. Staatssekretär Dr. Hermann Kues trums hat zum Ziel, strukturelle Schwächen des Systems familienbezogener Leistungen zu ermitteln und Alternativen vorzuschlagen. Wir wollen damit erreichen, dass die umfangreiche staatliche Unterstützung wirksamer wird und Familien gezielt gefördert werden. Wie die Bundesregierung mit dem Elterngeld gezeigt hat, brauchen wir innovative Konzepte, um spürbare Verbesserungen für die Familien zu erreichen. Diese Konzepte müssen durch die Kinderbetreuung ergänzt werden. Die Bundesrepublik hat hier einen eklatanten Rückstand gegenüber westund nordeuropäischen Ländern. Diese strukturelle Schwäche kann allerdings nicht dadurch behoben werden, dass für andere Bereiche Umschichtungen in Aussicht gestellt werden, ohne Folgeabschätzungen zu tätigen. Ihre erste Nachfrage. Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Herr Staatssekretär, meine erste Frage lautet: Wann soll die Prüfung der familienpolitischen Leistungen abgeschlossen sein? Können Sie uns ein Datum nennen? Zurzeit werden wir täglich mit neuen Finanzierungsvorschlägen konfrontiert. Gleichzeitig wird darauf hingewiesen, dass die familienpolitischen Leistungen zunächst noch geprüft, zusammengeführt und aufgestellt werden sollen. Dr Hierbei handelt es sich um einen längeren Prozess. Wir haben das Datum Frühjahr 2008 genannt. Bis dahin sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Darüber hinaus haben wir aber auch gesagt, dass Einzelergebnisse je nach Bedarf vorher veröffentlicht werden, wenn wir der Meinung sind, dass sie für die Veröffentlichung reif sind. Entscheidend ist, dass man daraus entsprechende Schlussfolgerungen ziehen kann. Ihre zweite Nachfrage. Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Wenn erst im Frühjahr 2008 Ergebnisse der Prüfung der familienpolitischen Leistungen vorliegen werden, dann bitte ich Sie, mir zu erklären, wie der Vorschlag der Familienministerin, ein Modell zur Umwandlung des Ehegattensplittings in ein Familiensplitting vorzulegen, zu bewerten ist. Wird das gesamte Ehegattensplitting aus der Überprüfung der familienpolitischen Leistungen herausgenommen und als Einzelvorschlag behandelt – und entsprechend auch die sich daraus ergebende Summe separat eingesetzt –, oder lassen Sie dies im Frühjahr 2008 wieder in die gesamten familienpolitischen Leistungen einfließen? B g L b m E f d w d d i t b t B g j g k A t k l Z d f D d F h D (C (D Dr Wie wir im Einzelnen vorgehen werden, wird im aufe dieses zeitlichen Prozesses – den ich zu beschreien versucht habe – zu entscheiden sein. Die Familieninisterin hat sich eindeutig für die Beibehaltung des hegattensplittings ausgesprochen – da spielen auch ver assungsrechtliche Aspekte hinein – und ausgeführt, ass dieses Splitting um eine Familienkomponente ereitert werden muss. Über Einzelheiten werden wir uns ann unterhalten, wenn es soweit ist. Die Kollegin Deligöz hat noch eine Nachfrage. Her Erwaren Sie, dass das Elterngeld zu einer Steigerung der Geurtenrate und damit automatisch zu finanziellen Belasungen führen wird? Dr Ich glaube nicht an die mechanische Wirkung einer eden einzelnen familienpolitischen Maßnahme – das ilt für alle familienpolitischen Leistungen –; anders ann es, davon bin ich überzeugt, nicht funktionieren. uch das Elterngeld zum Beispiel führt nicht automa isch zu einem Ergebnis. Notwendig ist ein Gesamtpaet, ein umfassendes Konzept einer nachhaltigen Famiienpolitik. Das Elterngeld ist nur ein Element. Wenn die ahl der Kinder tatsächlich wieder ansteigen sollte, weren wir die damit zusammenhängenden Finanzierungsragen auch gelöst bekommen. Wir kommen damit zur Frage 22 der Kollegin eligöz: Welchen Beitrag des Bundes plant die Bundesregierung bei dem von der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Dr. Ursula von der Leyen, angekündigten Ausbau von Betreuungsplätzen für unter Dreijährige? Bitte, Herr Staatssekretär. D Frau Präsidentin, mit Ihrer Erlaubnis würde ich die ragen 22 und 23 im Zusammenhang beantworten, weil ier ein Sachzusammenhang besteht. Bitte. Damit rufe ich auch die Frage 23 der Kollegin eligöz auf: Vizepräsidentin Petra Pau Schließt die Bundesregierung aus, dass für den angekündigten Ausbau von Betreuungsplätzen für unter Dreijährige Finanzmittel aus dem Bereich der Förderung von Familien herangezogen und umgeschichtet werden? Dr Die Bundesregierung sieht in dem quantitativen und qualitativen Ausbau der Kindertagesbetreuung – das Zweite ist genauso wichtig – eine notwendige Fortentwicklung in Bezug auf die Herausforderung einer modernen Gesellschaft. Hierzu gibt es keine Alternative. Gefordert sind in diesem Bereich alle gesellschaftlichen Kräfte. Es ist eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung, die Eltern hier zu unterstützen und darauf hinzuwirken, dass für unsere Kinder – für die wenigen, die wir noch haben – beste Bildungsund Entwicklungsmöglichkeiten geschaffen werden. Es wird deshalb einer gemeinsamen Anstrengung bedürfen, den notwendigen Ausbau der Kindertagesbetreuung gerade für die Kinder unter drei Jahren voranzubringen. Aus diesem Grund ist es erforderlich, dass Bund, Länder und Kommunen gemeinsam beschreiben, wie diese Ausbauziele erreicht werden können. Es wäre verfrüht, mit festgelegten Maßstäben hinsichtlich der Beteiligung des Bundes oder der normativen Verpflichtungen in diese Beratungen zu gehen. Entscheidend ist vielmehr das Ziel, die Situation für die Kinder und ihre Eltern zu verbessern. Die Mittel, dies zu erreichen, müssen eingehend beraten und auch verhandelt werden. Das Kompetenzzentrum für familienbezogene Leistungen wird tragfähige und auch sozial ausgewogene Vorschläge entwickeln, auf welchem Weg Bund, Länder und Gemeinden den notwendigen Ausbau unterstützen und erreichen können. Diese Ergebnisse sollten wir abwarten. Ich möchte in diesem Zusammenhang aber auch betonen, dass die Diskussion über den Beitrag des Bundes nicht darauf zu reduzieren ist, mit welchen finanziellen Mitteln sich der Bund am Ausbau beteiligt. Erforderlich ist schließlich auch eine Qualitätsoffensive, die maßgeblich und nachdrücklich vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend initiiert und betrieben wird. Neben dem quantitativen Ausbau brauchen wir auch eine bessere Qualität der Erziehung, der Bildung und der Betreuung. Qualität ist deswegen gefordert, damit Eltern auch Vertrauen in die Betreuungseinrichtungen haben, die geschaffen werden. Ihre erste Nachfrage. Herr Staatssekretär, kann ich Ihrer Aussage entneh men, dass Sie einen Rechtsanspruch auf einen Kinderbetreuungsplatz einführen werden? d m w T g g D R d a K z B g u 1 l a d N k g d T n B g g W A g c s f b z (C (D D Nein, das können Sie meiner Aussage nicht entnehen. Wir haben im Koalitionsvertrag klar geregelt, dass ir Bilanz ziehen werden, inwieweit unter anderem das agesbetreuungsausbaugesetz ein Betreuungsangebot eneriert. Dort ist auch formuliert, unter welchen Bedinungen wir einen Rechtsanspruch einführen werden. as ist der gegenwärtige Stand. Ich stelle fest: Sie wissen noch nicht, ob Sie einen echtsanspruch einführen werden. Dennoch besteht aber wohl die Mindestannahme, ass Sie den Ausbau der Betreuungseinrichtungen vornbringen wollen. Wie werden Sie dafür sorgen, dass die ommunen beim Ausbau der Kinderbetreuung finan iell entlastet werden? Dr Die Kommunen sind beim Ausbau der Kinderbetreung finanziell entlastet worden. Wie Sie wissen, sind ,5 Milliarden Euro vereinbart worden. Das ist ein erhebicher Betrag. Dieser Betrag ist auch bei den Kommunen ngekommen. Das ist vielleicht auch die Erklärung dafür, ass sich das Betreuungsangebot weiterentwickelt hat. ähere Zahlen dazu werden wir demnächst vorlegen önnen. Sie haben die Möglichkeit zu zwei weiteren Nachfra en. Ich würde jetzt gerne noch einmal nachhaken: Heißt as, dass Sie beim Betreuungsausbau im Rahmen des AG stehenbleiben werden, oder haben Sie vor, einen och darüber hinausgehenden Ausbau zu fördern? Dr Ich habe eben etwas dazu gesagt, welchen Bedarf wir enerell auf der Basis der Kinderbetreuungsstudie sehen. as das konkret heißt, hängt davon ab, wie weit der usbau in den Ländern gediehen ist. Die Zahlen müssen egenübergestellt werden. Dann werden wir sehen, welhe Schritte im Einzelnen notwendig sind. Ihre letzte Nachfrage. Danke, Frau Präsidentin. – Sie haben zu Beginn die er Debatte die einzelnen Zahlen aufgeführt. Sie haben estgestellt, dass wir einen Ausbau der Betreuungsplätze rauchen. Sie haben auch darauf hingewiesen, dass TAG war läuft, dass es aber darüber hinaus weitergehen Ekin Deligöz muss. Gleichzeitig lehnen Sie alle Finanzierungsvorschläge, die zurzeit auf dem Tisch liegen – von der Kürzung des Ehegattensplittings über die Senkung des Betreuungsfreibetrages und die Kürzung des Kindergeldes bis hin zu diversen anderen Vorschlägen –, ab. Welche Vorschläge machen Sie, um die Finanzierung zu gewährleisten? Dr Die Punkte, die Sie gerade genannt haben, sind Vorschläge, die im politischen Raum gemacht wurden. Sie werden politisch diskutiert, aber nicht von der Bundesregierung bewertet. Wir werden zunächst einmal im Gespräch mit den Ländern zu klären haben, wie deren Vorstellungen zur Finanzierung des Ausbaus des Betreuungsangebots sind. Dann werden wir das bewerten, wie ich eingangs bereits in einem anderen Zusammenhang gesagt habe. Die nächste Nachfrage stellt die Kollegin Hinz. Priska Hinz NEN)

Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1608407900
Nicolette Kressl (SPD):
Rede ID: ID1608408000
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1608408100
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1608408200
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1608408300




(A) )


(B) )

Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1608408400
Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1608408500
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1608408600
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1608408700
Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1608408800
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1608408900
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1608409000
Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1608409100
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1608409200
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1608409300

(Nicolette Kressl [SPD]: Das glaube ich auch!)

Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1608409400
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1608409500
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1608409600




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Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1608409700
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1608409800
Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1608409900
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1608410000
Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1608410100
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1608410200
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1608410300
Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1608410400
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1608410500
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1608410600
Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1608410700




(A) )


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Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1608410800
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1608410900

Herr Staatssekretär, Sie haben die Qualität der Betreu-
ungsplätze angesprochen. Wir wissen, dass insbesondere
die vorschulische Bildung für den späteren Bildungser-
folg von Kindern und Jugendlichen sehr wichtig ist.
Deswegen möchte ich Sie gerne fragen, welche Vor-
schläge Sie zur Verbesserung der Rahmenbedingungen
der Kindertagesbetreuung und zur Weiterentwicklung
der Ausbildung des Erziehungspersonals machen. Gibt
es dafür ein mit der Bundesbildungsministerin abge-
stimmtes Konzept?

Dr
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1608411000


Wir sind mit der Bundesbildungsministerin im Ge-
spräch, ebenso mit den Ländern im Rahmen eines Bund-
Länder-Arbeitskreises. Den Veröffentlichungen des
Bundesfamilienministeriums, unter anderem unserer In-
ternetseite, ist zu entnehmen, welche konkreten Projekte
wir hinsichtlich der Qualifizierung von Erzieherinnen
und Erziehern auf den Weg bringen. Weil die Länder für
dieses Thema zuständig sind, haben wir hier im Wesent-
lichen eine koordinierende Funktion.

Wir glauben, dass wir alles tun müssen, um die früh-
kindliche Bildung zu verbessern, damit alle Kinder, egal
welchen sozialen oder sonstigen Hintergrund sie haben,
zumindest gleiche Startchancen haben, wenn sie in die
Schule kommen. Wir stellen fest, dass in den Ländern
intensive Diskussionen über dieses Thema geführt und
bereits Vorbereitungen getroffen werden, um den Über-
gang vom Kindergarten in die Grundschule besser zu or-
ganisieren. Hier leisten wir Hilfestellungen. Unser Vor-
gehen sprechen wir allerdings mit den Ländern ab.

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(C (D Die nächste Nachfrage stellt die Kollegin Haßelmann. Danke, Frau Präsidentin. – Sehr geehrter Herr Staats ekretär, wenn man die sehr präzisen öffentlichen Äußeungen der Bundesfamilienministerin mit den Antworen, die Sie auf unsere sehr konkreten Fragen gegeben aben, vergleicht, stellt man, was die öffentliche Wahrehmung betrifft, eine große Diskrepanz bzw. sogar eien diametralen Unterschied fest. Die Bürgerinnen und Bürger, die uns heute zuhören der das Protokoll lesen, werden den Eindruck haben, ass das Bundesfamilienministerium nach außen in einer rt und Weise auftritt, als würde es dafür Sorge tragen ollen, dass die in Deutschland fehlenden Betreuungslätze sofort geschaffen werden. Sie hingegen sagen uns, ass die Bundesregierung eigentlich kein Konzept und eine Vorschläge zur Finanzierung hat. Zu guter Letzt erneinen Sie sogar die Frage meiner Kollegin Deligöz, b sich das Ministerium für einen Rechtsanspruch auf eien Betreuungsplatz für Kinder ab dem ersten Lebensahr ausspricht. Der Eindruck, dass das Ministerium im inblick auf die Familienpolitik konzeptionell nichts zu ieten hat, hätte sich nicht eindeutiger bestätigen könen. Ich frage Sie: Wie sollen die Bürgerinnen und Bürger ie öffentliche Wahrnehmung bewerten, dass sich einereits das Ministerium nach außen sehr präzise äußert, ass Sie uns aber andererseits durch die Erklärungen, die ie hier abgegeben haben, im Unklaren lassen? Dr Frau Abgeordnete, Sie haben einen Teil der Antworen selbst zu geben versucht. Nach meiner Auffassung aren Ihre Antworten allerdings falsch. Ich habe diesen indruck überhaupt nicht. Ich denke, dass die Bürgerinen und Bürger zunächst einmal erwarten, dass ein Miister bzw. eine Ministerin klare Ziele formuliert und agt, welchen Ansatz einer nachhaltigen, sich auf die ächsten Generationen beziehenden Familienpolitik er zw. sie verfolgt. Die Öffentlichkeit hat meiner Meinung ach sehr wohl Verständnis dafür, dass dann ein Prozess tattfinden muss, in dem die Positionen miteinander abestimmt und präzisiert werden, sodass es irgendwann u einer Beschlussfassung kommen kann. Ich glaube, die ffentlichkeit weiß sehr wohl, dass Politik nicht so läuft, ass man einen Hebel umlegt, und schon ist die Lösung a, sondern dass auch das das Ergebnis eines Diskusionsprozesses sein wird. Die letzte Nachfrage zu diesen Fragen stellt die Kol egin Sager. Herr Kues, das von Ihnen vorhin erwähnte Tagesbe reuungsausbaugesetz und die dazugehörige Finanzie Krista Sager rung mussten in der letzten Legislaturperiode mühselig durchgesetzt werden. So haben wir noch in Erinnerung, dass das Geld von den Ländern keinesfalls zügig an die Kommunen weitergegeben worden ist und dass die Kommunen das Geld auch keinesfalls zügig in den Ausbau der Kinderbetreuung gesteckt haben. Wenn der Bund jetzt den Ausbau der Kinderbetreuung unterstützen will, frage ich Sie: Welche Möglichkeiten sehen Sie, wie man sicherstellen kann, dass diese Hilfe tatsächlich in den raschen Ausbau der Krippenplätze fließt? Was halten Sie von einem Geldleistungsgesetz, nach dem die Eltern den Anspruch bekommen, das Geld aber direkt an die Einrichtung, die den Kinderbetreuungsplatz zur Verfügung stellt, weitergeleitet wird? Dr Frau Abgeordnete Sager, ich meine wahrnehmen zu können – und ich gehe davon aus, dass wir es auch mit Zahlen werden belegen können –, dass mittlerweile, auch angesichts der demografischen Entwicklung, in den Kommunen längst in die qualitative und quantitative Verbesserung der Tagesbetreuung investiert wird. Die Zeit ist da Gott sei Dank weitergegangen, das heißt, da hat sich eine ganze Menge entwickelt. Ich halte von einem Geldleistungsgesetz wenig, sage aber ausdrücklich: Wir werden auf der Sonderkonferenz am 2. April – auch im Vorfeld wird das eine oder andere Abstimmungsgespräch stattfinden – gemeinsam zu entwickeln haben, wie diese Dinge letztlich finanziert werden. Sie werden verstehen, dass es mit Blick auf diese Konferenz nicht angemessen wäre, wenn ich jetzt konkrete Überlegungen anstellen würde. So etwas kann man persönlich tun. Doch die Bundesregierung wird mit dieser Frage dann befasst werden, wenn es so weit ist. Damit kommen wir zur Frage 24 der Kollegin Sager: Welche finanziellen und strukturellen Maßnahmen für den Ausbau und die Qualitätsoffensive in der Kinderbetreuung beabsichtigt die Bundesregierung zwischen welchen Akteuren in dem „Pakt für Kinder“ zu vereinbaren? Bitte, Herr Staatssekretär. Dr Wie ich bereits zu den Fragen der Abgeordneten Deligöz ausgeführt habe, macht es keinen Sinn, bereits jetzt die Rahmenbedingungen für die finanziellen und strukturellen Maßnahmen festzulegen. Das Ergebnis ist klar: Wir wollen und brauchen eine bessere Kindertagesbetreuung. Aber dem Austausch über Perspektiven, Argumente, Methoden und Möglichkeiten muss im Sinne der hochwertigen Ziele Raum und Zeit eingeräumt werden. Ihre erste Nachfrage. Bitte. s w d s s B g r B g e g i Z w v u r R r B u B g i I l m s d k M d u r h d k g e (C (D Zu dem Thema „Zeit und Raum“. Wäre es nicht kon equent gewesen, wenn die Bundesregierung die notendigen Klärungsgespräche mit den Ländern und mit en Kommunen schon in dem Moment geführt hätte, da ie das Elterngeld mit der 14-monatigen Laufzeit verabchiedet bzw. in den Bundestag eingebracht hat? Dr Es gibt ständig Gespräche zwischen der Bundesregieung und den Ländern; das gehört zur Alltagsarbeit der undesregierung. Im Zusammenhang mit dem Elterneld wird wie im Zusammenhang mit anderen Fragen, twa Fragen der Jugendhilfe, immer über diese Dinge esprochen, auch auf entsprechenden Konferenzen; das st selbstverständlich. Aber irgendwann ist eben der eitpunkt gekommen, wo das Ganze letztlich gebündelt erden muss und dann womöglich in einen Beschlussorschlag einmündet. Zweite Frage. Bitte. Sie sagen, dass es schon während der Bemühungen m das Elterngeld laufend Gespräche gegeben hat. Woin sehen Sie dann die Hauptursache dafür, dass es in den eihen der Regierungsfraktionen, zwischen den Regie ungsfraktionen, in den einzelnen Fraktionen und in der undesregierung selber so wenig Klarheit über die Ziele nd über das Konzept gibt? Dr Die Auffassung, dass es dort keine Klarheit gibt, teile ch ausdrücklich nicht. (Krista Sager [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das haben wir doch heute gehört!)

Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1608411100
Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1608411200
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1608411300
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1608411400
Krista Sager (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1608411500




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Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1608411600
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1608411700
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1608411800
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1608411900
Krista Sager (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1608412000
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1608412100
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1608412200
Krista Sager (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1608412300
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1608412400

ch stelle vielmehr fest, dass in die gesamte Familienpo-
itik in Deutschland ungeheuer viel Bewegung gekom-

en ist, wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Dass die ver-
chiedenen Akteure über die einzelnen Aspekte
iskutieren, halte ich für völlig normal in einer Demo-
ratie. Es wäre doch höchst ungewöhnlich, wenn man im
ärz 2007 plötzlich für alle in diesem Zusammenhang

iskutierten Fragen perfekte Lösungen vorliegen hätte,
nd das würde auch nicht dazu passen, dass wir ein föde-
ales System haben, in dem die Länder Zuständigkeiten
aben; in dem die Kommunen Zuständigkeiten haben; in
em der Bund gefordert ist; in dem Private Zuständig-
eiten haben; in dem die Wirtschaft und die Arbeitswelt
efordert sind. Ich halte es für völlig normal, dass dies
in offener Prozess ist.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1608412500

Die Kollegin Deligöz hat noch eine Nachfrage.






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Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1608412600

Herr Staatssekretär, mich stört es schon ein bisschen,

dass einerseits in den Medien dargestellt wird, dass Sie
ein politisches Ziel verfolgen, und dass Sie uns anderer-
seits hier erzählen, dass es sich um private Wunsch-
träume der Ministerin handelt.


(Zuruf von der SPD: Nein!)


– Ja, natürlich.

Von daher möchte ich Sie jetzt ganz konkret fragen:
Wollen Sie den Ausbau der Kinderbetreuung, und wer-
den Sie dafür Mittel zur Verfügung stellen? Ja oder nein?

Dr
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1608412700


Erst einmal muss ich natürlich zurückweisen, dass es
sich um private Wunschträume handelt. Ich habe eben
deutlich erklärt, in welcher Weise das Ganze in die Ge-
spräche zwischen dem Bund, den Ländern und den
Kommunen eingebunden ist. Es ist völlig klar, dass wir
die Kinderbetreuung ausbauen wollen. Das habe ich aus-
drücklich gesagt. Wir haben dazu im Koalitionsvertrag
Vereinbarungen getroffen.

Ich habe Ihnen auch klar gesagt, welche Entwicklung
es nach den Daten, die uns vorliegen, bislang gibt. Ich
habe Ihnen auch gesagt, dass wir weitere Daten abgrei-
fen werden, um das weiter zu aktualisieren und zu ver-
vollständigen. Ich habe Ihnen auch gesagt, welchen Wert
die Kinderbetreuungsstudie hat, in der auch Zahlen ge-
nannt werden. Um die Konsequenzen festzulegen, die
daraus gezogen werden müssen, wird eine Konferenz
durchgeführt. Danach wird man präziser wissen, was an-
gesagt ist.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1608412800

Herzlichen Dank, Herr Staatssekretär.

Nachdem die dringlichen Fragen und die Fragen zum
selben Geschäftsbereich aufgerufen und beantwortet
worden sind, kommen wir nun zu den übrigen Fragen
auf Drucksache 16/4494 in der üblichen Reihenfolge.

Wir kommen zum Geschäftsbereich des Bundesmi-
nisteriums des Innern. Die Fragen beantwortet der Parla-
mentarische Staatssekretär Peter Altmaier.

Ich rufe die Frage 1 des Kollegen Keskin, Fraktion
Die Linke, auf:

Wie beurteilt die Bundesregierung die Auswirkungen der
geplanten Sanktionsverschärfungen beim Zuwanderungs- und
Aufenthaltsrecht auf den Integrationserfolg der in der Bundesre-

(vergleiche gemeinsame Presseerklärung von Interkulturellem Rat, Pro Asyl und DGB, http://www.proasyl.de/fileadmin/proasyl/fm_redakteure/ Archiv/Stellungnahmen/Stellungnahme-AEnderungsgesetz260207.pdf)


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Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1608412900


Frau Präsidentin, ich würde die Fragen 1 und 2 gerne
gemeinsam beantworten.

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(C (D Dann rufe ich zusätzlich die Frage 2 des Kollegen eskin auf: Was genau versteht die Bundesregierung unter einem „be sonders integrationsfeindlichen Charakter“ und einem „verwerflichen Verhalten“, mit denen sie in ihrem Entwurf eines Gesetzes zur Umsetzung aufenthaltsund asylrechtlicher EURichtlinien ihre Sanktionsverschärfungen begründet (vergleiche „taz“ vom 27. Februar 2007, Seite 7)

Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1608413000

P
Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1608413100

Herr Kollege Keskin, Ihre Fragen 1 und 2 beziehen

ich auf Regelungen im Entwurf eines Gesetzes zur Um-
etzung von insgesamt elf aufenthalts- und asylrechtli-
hen Richtlinien der Europäischen Union. Sie wissen,
ass sich dieser Entwurf derzeit in der abschließenden
essortabstimmung befindet und dass es guter Brauch

st, dass die Bundesregierung zum Inhalt solcher Gesetze
rst dann Stellung nimmt, wenn sie von der Bundes-
egierung auch beschlossen worden sind.

Unabhängig davon kann ich Ihnen aber sagen, dass
lle Maßnahmen der Bundesregierung im Bereich des
usländer- und Aufenthaltsrechts selbstverständlich da-

auf abzielen, den Integrationserfolg der hier in Deutsch-
and lebenden Migrantinnen und Migranten zu verbes-
ern.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1608413200

Herr Keskin, da das die Beantwortung der Fragen 1

nd 2 im Zusammenhang war, haben Sie die Möglich-
eit zu insgesamt vier Nachfragen. Bitte.


Dr. Hakki Keskin (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1608413300

Herr Staatssekretär Altmaier, vielen Dank für Ihre

ntwort, ich möchte das aber noch genauer wissen.

Meine erste Zusatzfrage: Beim Ehegattennachzug
ird verlangt, dass der Partner noch vor seiner Einreise

n die Bundesrepublik Deutschland Deutschkenntnisse
achweist. Manche der Ehegatten werden diese Mög-
ichkeit nicht haben, weil sie aus Gebieten kommen, in
enen sie diese Deutschkenntnisse gar nicht erst erwer-
en können. Meinen Sie nicht, dass hierdurch Ehe und
amilie, die als Grundrecht geschützt sind, tangiert wer-
en?

Meine zweite Zusatzfrage: Worin sieht die Bundesre-
ierung eigentlich die aktuelle Notwendigkeit, die beste-
enden aufenthalts- und asylrechtlichen Regelungen zu
erschärfen? Ich rede von „verschärfen“ und kann mich
abei auf gesellschaftspolitisch wichtige Verbände wie
ro Asyl, DGB, TGD, Interkultureller Rat usw. bezie-
en.

Danke sehr.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1608413400

Das waren also die ersten zwei Nachfragen. Bitte.






(A) )



(B) )

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Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1608413500


Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Zu der Frage des
Nachweises der Deutschkenntnisse vor dem Ehegatten-
nachzug. Es handelt sich dabei um ein Problem, das sehr
breit diskutiert worden ist. Es gibt Staaten in der Euro-
päischen Union, wie beispielsweise die Niederlande, die
bereits seit längerer Zeit eine entsprechende Regelung
kennen und damit gute Erfahrungen gemacht haben.


(Irmingard Schewe-Gerigk [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Das einzige Land!)


Ich kann Ihnen auch versichern, dass die von Ihnen an-
gesprochenen grundrechtlichen Fragen einer ausgiebi-
gen und intensiven Prüfung unterzogen worden sind.

Die zweite Frage bezieht sich darauf, ob einzelne Vor-
schriften im Referentenentwurf Verschärfungen mit sich
bringen. Sie wissen, dass es eine sehr subjektive Ein-
schätzung ist, ob etwas als Verschärfung angesehen
wird. Wir haben uns darauf konzentriert, die elf Richtli-
nien der Europäischen Union umzusetzen und gleichzei-
tig dafür zu sorgen, dass die Integrationsvoraussetzun-
gen verbessert werden. Das ist in den letzten Monaten
zwischen den Koalitionsparteien diskutiert worden. Das
Ergebnis ist den Verbänden, die beteiligt worden sind,
mitgeteilt worden. Die Reaktionen auf einzelne Vor-
schriften sind bei der Beteiligung einer großen Anzahl
von Verbänden naturgemäß in einzelnen Fällen positiver
als in anderen.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1608413600

Sie haben die Möglichkeit zu zwei weiteren Nachfra-

gen. Bitte.


Dr. Hakki Keskin (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1608413700

Herr Staatssekretär Altmaier, ich möchte meine erste

Frage konkretisieren. Stellen Sie sich ein Ehepaar vor:
Einer der Ehegatten will nachziehen, kann dies aber
nicht, weil ihre oder seine Deutschkenntnisse nicht aus-
reichen. Wie soll dann die Ehe, die schließlich vom
Grundgesetz geschützt ist, fortbestehen? Auf diese
Weise kann das Zusammenkommen der Familie ad acta
gelegt werden.

P
Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1608413800


Herr Kollege Keskin, entscheidend kommt es darauf
an, ob die Möglichkeit besteht, Deutschkenntnisse zu er-
werben. Der Sinn dieser Vorschrift besteht darin, denje-
nigen, die hierherziehen, die Integration in die Lebens-
wirklichkeit in unserem Land zu erleichtern.

Man muss zwischen der Gesetzesregelung und der
administrativen Umsetzung eines solchen Gesetzes un-
terscheiden. Das Beispiel der Niederlande zeigt meines
Erachtens in nachvollziehbarer Form, dass es den betrof-
fenen Ehegatten durch Kooperation mit ihren Herkunfts-
ländern, entsprechende Maßnahmen etwa von Sprachin-
stituten und die Nutzung moderner technischer
Möglichkeiten wie Presse, Funk und Fernsehen und des
Internets ermöglicht werden kann, vor dem Nachzug

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(C (D ach Deutschland die erforderlichen Sprachkenntnisse u erwerben. Sie haben die Möglichkeit zu einer weiteren Nach rage. Bitte. – Sie möchten keine Fragen mehr stellen. ber die Kollegin Dağdelen hat noch eine Frage. Bitte. Vielen Dank Frau Präsidentin. – Herr Staatssekretär ltmaier, Sie haben das Beispiel Niederlande angeführt. aben Sie Kenntnis davon, dass einem europäischen ergleich zufolge in 21 Ländern der Europäischen nion von 22 Ländern der Nachweis von Sprachkenntissen keine Voraussetzung für den Ehegattennachzug st? Darüber hinaus möchte ich gerne wissen, ob es Koperationen, wie sie in einer Fragestunde im November rau Staatsministerin Böhmer gegenüber angesprochen urden – damit möchte ich mich gleich noch einmal an rau Böhmer selbst wenden –, oder Absprachen mit einelnen Ländern gibt. Schließlich geht es nicht um betimmte Herkunftsländer; letztendlich wird die Regelung ür alle Länder gelten, aus denen der Ehegattennachzug rfolgen soll. P Frau Kollegin Dağdelen, Sie werden verstehen, dass an mit der Umsetzung einer Gesetzesbestimmung icht beginnen kann, bevor sie vom Parlament verabchiedet worden ist. Das gebietet der Respekt, den wir em Parlament schuldig sind. Im Übrigen darf ich darauf hinweisen, dass von der egierung eines großen Herkunftslandes in unmittelba er Nachbarschaft zur Europäischen Union die Bereitchaft bekundet worden ist, mit der deutschen Bundesreierung zusammenzuarbeiten, was die Umsetzung und rleichterung der Vorschriften zum Ehegattennachzug ngeht. Ich wiederhole aber: Sie können erst dann umgeetzt werden, wenn sie vom Deutschen Bundestag tatächlich beschlossen worden sind. Danke, Herr Staatssekretär. Damit schließen wir diesen Geschäftsbereich und ommen zum Geschäftsbereich des Bundesministeriums ür Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. ie Fragen beantwortet der Parlamentarische Staatsseretär Dr. Peter Paziorek. Die Frage 3 der Kollegin Dr. Kirsten Tackmann wird chriftlich beantwortet. Ich rufe die Frage 4 der Kollegin Cornelia Behm auf: Wird der Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Horst Seehofer, sich im Interesse der Glaubwürdigkeit des EU-Ökolandbaus engagieren, damit die vom Agrarministerrat angedachte Flexibilitätsregelung für bestimmte Lebensmittelund Futtermittelzusatzstoffe – zum Beispiel Vitamine –, die letztlich einen Abbau des Ökostan Vizepräsidentin Petra Pau dards darstellt, nicht eingeführt wird, und, wenn ja, in welcher Weise? Bitte, Herr Staatssekretär. Dr Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Frau Kollegin Behm, ich beantworte Ihre Frage wie folgt: Die neuen Vorschriften der EG-Ökoverordnung, über die sich der Agrarrat im Dezember des vergangenen Jahres grundsätzlich geeinigt hat, sollen einen Rechtsrahmen sowohl für die Produktion, die Kennzeichnung und die Kontrolle im ökologischen Landbau in der Europäischen Union als auch für den Erlass detaillierter Durchführungsbestimmungen bilden. So sieht die neue Verordnung an circa 25 Stellen vor, dass die Europäische Kommission die vom Rat festgelegten Rahmenregelungen weiter präzisieren soll. Damit die Europäische Kommission derartige Durchführungsbestimmungen in Form einer Verordnung erlassen kann, bedarf es aber zuvor einer qualifizierten Mehrheit der Stimmen der Mitgliedstaaten der Europäischen Union im Regelungsausschuss, der die Kommission beim Erlass solcher Bestimmungen unterstützt. Die in Ihrer Frage angesprochene Flexibilitätsregelung – bei dieser handelt es sich um einen begrenzten Ausnahmetatbestand bei den Herstellungsvorschriften – stellt somit lediglich eine Ermächtigungsgrundlage für die Europäische Kommission zum Erlass solcher Durchführungsbestimmungen im Regelungsausschussverfahren dar. Nach Aussagen der Europäischen Kommission beabsichtigt sie, den bisherigen Rechtsbestand unter der EG-Verordnung 2092/91 des Rates vom 24. Juni 1991 über den ökologischen Landbau und die entsprechende Kennzeichnung der landwirtschaftlichen Erzeugnisse und Lebensmittel in die Durchführungsvorschriften zu übernehmen. Es ist somit nicht daran gedacht, den Ökostandard abzubauen. Im Übrigen macht die Bundesregierung darauf aufmerksam, dass die Verwendung von Vitamin als Zusatzstoff für eine ausgewogene Tierernährung im ökologischen Landbau traditionell praktiziert wird und nach gegenwärtiger Rechtslage erlaubt ist. Unabhängig von der Position der Kommission wird sich die Bundesregierung bei zukünftigen Verhandlungen über die Durchführungsvorschriften dafür einsetzen, dass der hohe EUStandard für die Produktion von Ökoprodukten erhalten bleibt und weiter ausgebaut wird. Frau Behm, Sie haben das Wort zur ersten Nachfrage. Ich bedanke mich für die Antwort und die klare Posi tionierung. Ich möchte trotzdem detailliert nachfragen. Vitamine in der Ernährung sind unstrittig notwendig. Es geht aber hier um die Tatsache, dass wir es aufgrund der steigenden Nachfrage nach Ökoprodukten zunehmend mit Importen zu tun haben. Die Verbraucherinnen und V d w f s E b s w t V L s t d v E d m d d G d d c d s I g h w h b h d B V t n m t K t n F A a (C (D erbraucher müssen sich darauf verlassen können, dass ie importierten Produkte genauso gut, qualitativ hochertig und gut kontrolliert sind und dass die Rückver olgbarkeit genauso sichergestellt ist wie bei den beipielsweise in Deutschland hergestellten Ökoprodukten. in eherner Grundsatz bei Ökoprodukten ist der Verzicht zw. das Verbot des Einsatzes von Gentechnik, und zwar owohl auf dem Acker als auch in Bezug auf die Verendung von Zusatzstoffen, also beispielsweise von Vi aminen. Erlaubte man im Zuge dieser Verordnung die erwendung gentechnisch veränderter Zusatzstoffe für ebensund Futtermittel mit der Begründung, es herrche ein Versorgungsnotstand beispielsweise bei genechnisch nicht veränderten Vitaminen, wäre das mit em ehernen Grundsatz der Gentechnikfreiheit nicht ereinbar. Ich frage Sie deshalb: Stimmen Sie mit mir in der inschätzung überein, dass das nicht vereinbar ist? Wird as Bundesministerium sich dieser Problematik annehen und noch im Laufe der deutschen EU-Ratspräsi entschaft den Kollegen im Agrarrat deutlich machen, ass bei aller notwendigen Flexibilisierung der eherne rundsatz der Gentechnikfreiheit nicht verletzt werden arf? Dr Frau Kollegin, es ist grundsätzlich auch die Position er Bundesregierung, dass im Ökolandbau der Grundatz der Gentechnikfreiheit weiter Anwendung findet. ch muss an dieser Stelle aber auch klar und deutlich saen: Die EU-Kommission hat nicht die Absicht, die biserigen Grundsätze zu verändern. Die Bundesregierung ird aber bei dem Verfahren, das ich gerade geschildert abe, im Regelungsausschuss darauf achten, dass die isherigen Standards im Ökolandbau weiter aufrechteralten werden und dass es somit nicht zu einer Änderung ieser Standards kommt. Damit sind wir am Ende des Geschäftsbereichs des undesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und erbraucherschutz. Herzlichen Dank, Herr Staatssekre är. Wir kommen zum Geschäftsbereich des Bundesmiisteriums der Verteidigung. Die Fragen hätte der Parlaentarische Staatssekretär Christian Schmidt beantwor et. Die Frage 5 der Kollegin Lötzsch und die Frage des ollegen Gehrcke werden jedoch schriftlich beantwor et. Damit schließe ich diesen Geschäftsbereich. Wir kommen zum Geschäftsbereich des Bundesmiisteriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung. Die ragen beantwortet der Parlamentarische Staatssekretär chim Großmann. Ich rufe die Frage 7 des Kollegen Dr. Anton Hofreiter uf: Welche Erkenntnisse belegen die Aussage „Ortsumgehungen sind also per se Lärm entlastende Maßnahmen für viele Bürger“ des Bundesministers für Verkehr, Bau und Stadtent Vizepräsidentin Petra Pau wicklung im Nationalen Verkehrslärmschutzpaket „Lärm vermeiden – vor Lärm schützen“, wo doch Ortsumgehungen in der Regel bisher verkehrslärmfreie Gebiete durchschneiden und die Erreichung der Relevanzschwelle von 3 Dezibel – ab hier können die Anwohner der bisherigen Ortsdurchfahrt eine Lärmentlastung hören – eine 50-prozentige Verkehrsverlagerung voraussetzt, die durch die meisten Ortsumfahrungen nicht erreicht wird, und wie quantifiziert die Bundesregierung monetär den laut Nationalem Verkehrslärmschutzpaket im Vergleich zu Kommunalund Landesstraßen nur noch vergleichsweise geringen Lärmsanierungsbedarf an Bundesfernstraßen? A Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Lieber Kollege Dr. Hofreiter, beim Neubau von Ortsumgehungen werden die Ortsdurchfahrten zu einem sehr hohen Anteil vom Durchgangsverkehr befreit. Auch wenn Quellund Zielverkehr auf der Ortsdurchfahrt verbleiben, sind Ortsumgehungen bei entsprechend starkem Durchgangsverkehrsanteil durchaus in der Lage, Entlastungen von über 50 Prozent des durchschnittlichen täglichen Verkehrs zu bewirken. Ein Wegfall des übergeordneten Verkehrs bedingt insbesondere nachts eine deutliche Verbesserung der Lärmbelastung, weil der Anteil des ortsbezogenen Verkehrs gegenüber dem Fernverkehr überproportional stark abnimmt. Zudem zeigt eine Studie des Umweltbundesamtes auf, dass auch eine Lärmentlastung von weniger als 3 Dezibel von den Anwohnern als Verbesserung der Situation wahrgenommen wird. Es ist zutreffend, dass durch Ortsumgehungen teilweise Verkehr durch bisher wenig verlärmte Gebiete fließt. Allerdings wird bereits gemäß § 50 des BundesImmissionsschutzgesetzes bei der Planung darauf geachtet, dass schutzwürdige Nutzungen möglichst gering durch Lärm belastet werden. Daneben gelten für den Neubau von Ortsumgehungen die Vorsorgegrenzwerte der Verkehrslärmschutzverordnung nach der 16. BImSchV. Daraus resultiert, dass Anlieger einer neuen Straße erheblich besser vor Lärm geschützt sind als solche an einer Ortsdurchfahrt, an der häufig nicht einmal Schutz durch Lärmsanierungsmaßnahmen besteht. Für Lärmsanierungsmaßnahmen hat der Bund seit 1978 rund 750 Millionen Euro ausgegeben. Theoretisch besteht nach einem Gutachten aus dem Jahr 2004 noch ein Bedarf für Lärmsanierungsmaßnahmen in einer Größenordnung von etwa 500 Millionen Euro. Sehr hohe Lärmbelastungen wurden aber zunehmend abgebaut. Die vorhandenen Überschreitungen der Auslösewerte für Sanierungen bewegen sich jetzt nur noch maximal bei 1 bis 2 Dezibel. Das heißt, dort, wo die höchsten Lärmüberschreitungen waren, konnten wir die Maßnahmen bereits erfolgreich abschließen. Sie haben das Wort zur ersten Nachfrage. Dr. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1608413900
Sevim Dağdelen (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1608414000
Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1608414100
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1608414200




(A) )


(B) )

Dr. Peter Paziorek (CDU):
Rede ID: ID1608414300
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1608414400
Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1608414500
Dr. Peter Paziorek (CDU):
Rede ID: ID1608414600
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1608414700




(A) )


(B) )

Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1608414800
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1608414900

Vielen Dank, Herr Staatssekretär, für die umfangrei-
che Beantwortung. Ich habe eine Nachfrage: Bei wel-

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(C (D hem Anteil der im letzten Jahr in Betrieb gegangenen rtsumgehungsstraßen sind denn diese 50 Prozent er eicht worden? A Das kann ich Ihnen aus dem Kopf leider nicht sagen. ierzu müssten wir eine Übersicht erstellen, welche traßen freigegeben worden sind. Ich kann Ihnen aus der rinnerung zumindestens sagen, da ich bei sehr vielen reigaben persönlich anwesend war und die entsprehenden Reden gehalten habe, dass das aus meiner Sicht in sehr großer Anteil war. Wir sind gerne bereit, dies usammenzustellen. Eine zweite Frage? – Das ist nicht der Fall. Wir kommen zur Frage 8 des Kollege Hofreiter: Welche Gründe sind dafür maßgebend, dass das Eisen bahn-Bundesamt Planunterlagen laufender Planfeststellungsverfahren, die für potenziell Verfahrensbetroffene von hohem Nutzen wären und problemlos, da elektronisch vorhanden, ins Internet gestellt werden könnten, nicht generell ins Internet stellt, und kann sich die Bundesregierung vorstellen, auch bei der Wasserund Schifffahrtsverwaltung des Bundes Planunterlagen laufender Planfeststellungsverfahren im Internet zur Verfügung zu stellen? Bitte, Herr Staatssekretär. A Die Einstellung von Planunterlagen laufender Planeststellungsverfahren durch das Eisenbahn-Bundesamt n das Internet kommt deshalb nicht in Betracht, weil die nterlagen in der Regel gar nicht in digitaler Form vor iegen, sondern in Papierform bearbeitet werden. Eine msetzung wäre insbesondere im Hinblick auf die groß ormatigen technischen Planunterlagen mit einem unverältnismäßig hohen Aufwand verbunden. Eine Einstellung der Planungsunterlagen durch die asserund Schifffahrtsdirektionen, also die WSDen, ann zum Beispiel im Rahmen ihrer Funktion als Anhöungsbehörde erfolgen. Bei eisenbahnrechtlichen Planeststellungen obliegt diese Funktion den zuständigen andesbehörden, auf deren Verwaltungspraxis der Bund einen Einfluss hat. Auch bei der Wasserund Schifffahrtsverwaltung ird die Einstellung von Planunterlagen ins Internet leiglich von denjenigen Direktionen praktiziert, die über ie Voraussetzungen für die Handhabung digitaler Anragsunterlagen verfügen. Dies sind die WSDen Nord, ordwest und Süd. Eine Veröffentlichung von Planfeststellungsunterlaen kann lediglich als ergänzende Serviceleistung paralel zur förmlichen Offenlage der Pläne im Rahmen des nhörungsverfahrens in Betracht kommen. Dieser Ver ahrensteil wird bei eisenbahnrechtlichen Planfeststelungen von den zuständigen Landesbehörden durchgeührt. Die zielgerichtete Beteiligung gegenüber den etroffenen wie auch der geregelte Rücklauf der Ein Parl. Staatssekretär Achim Großmann wendungen und Stellungnahmen kann nur durch das förmliche Anhörungsverfahren sichergestellt werden. Sie haben die Möglichkeit zu Nachfragen. – Wie ich sehe, verzichten Sie auf Nachfragen. Dann danke ich dem Herrn Staatssekretär. Wir kommen zum Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. Die Fragen beantwortet die Parlamentarische Staatssekretärin Astrid Klug. Ich rufe die Frage 9 des Kollegen Hans-Josef Fell auf: Welche Maßnahmen hat die Bundesregierung mit wel chem Erfolg ergriffen, um sicherzustellen, dass die Sicherheitskultur der Firma Vattenfall als Atomkraftwerksbetreiber in Deutschland höher ist als in Schweden? A Vielen Dank. – Frau Präsidentin! Sehr geehrter Herr Kollege Fell, Ihre Frage nach der Sicherheitskultur Vattenfalls als Atomkraftwerksbetreiber beantworte ich wie folgt: Die Sicherheitskultur in einem Atomkraftwerk umfasst die Gesamtheit der Eigenschaften und Verhaltensweisen innerhalb des Unternehmens und der einzelnen Mitarbeiter, die dazu dienen, dass die nukleare Sicherheit als eine übergeordnete Priorität die Aufmerksamkeit erhält. Die Sicherheitskultur kann bisher nicht wissenschaftlich fundiert gemessen werden. Ein Vergleich zwischen einem Anlagebetreiber in Schweden und einem in Deutschland ist daher nicht möglich. Eine hohe Sicherheitskultur in ihren Unternehmen sicherzustellen, ist in erster Linie die Aufgabe der Betreiber von Atomkraftwerken. Ein Mittel zur Förderung der Sicherheitskultur in einer Organisation ist die Einführung eines Sicherheitsmanagementsystems. Das Bundesumweltministerium hat die Einführung von Sicherheitsmanagementsystemen in deutschen Atomkraftwerken – unter anderem ausgehend von den Ereignissen im Kernkraftwerk Philippsburg im Jahr 2001 – gefordert und im Jahr 2004 grundlegende regulatorische Anforderungen an derartige Systeme veröffentlicht. Sicherheitsmanagementsysteme werden zurzeit in allen deutschen Atomkraftwerken eingeführt. Die Aufsichtsbehörden überprüfen den Stand der Implementierung. Wenn in Einzelfällen Hinweise auf Mängel der Sicherheitskultur in einem deutschen Atomkraftwerk vorlagen, hat sich die Bundesatomaufsicht in der Vergangenheit – selbstverständlich – mehrfach eingeschaltet und auf eine fundierte Analyse der Ursachen sowie auf wirksame Abhilfemaßnahmen hingewirkt. Diese Vorgehensweise wird, soweit notwendig, natürlich auch in Zukunft beibehalten. Ihre erste Nachfrage, bitte. Vielen Dank, Frau Staatssekretärin. – Meine Frage bezog sich sehr konkret auf den Betreiber Vattenfall. Sie w v d h b S m d k t z W l n t a b d A o d h B t s s d a f s o G k k d A v n k i g U c s k i (C (D issen, dass der Betreiber selbst einen internen Bericht orgelegt hat, in dem der Verfall der Sicherheitskultur in em Reaktor Forsmark dargestellt wird, und zwar anand von verschiedensten Beispielen, etwa dem Nichtefolgen von Vorschriften und vielem anderen. Wenn ie nun sagen, man könne die Sicherheitskultur nicht essen, so frage ich Sie, warum der Betreiber Vattenfall ies in einem eigenen Reaktor offensichtlich messen ann. Der Betreiber hat sehr viele Details zusammengeragen, in einem Bericht zusammengefasst und ist dann u der eben angesprochenen Erkenntnis gekommen. äre es nicht notwendig, das Gleiche auch in Deutsch and bezüglich dieses Betreibers zu tun? A In dem schwedischen Atomkraftwerk Forsmark ist es atsächlich zu Vorkommnissen gekommen, die Vattenfall ls Betreiber in einem Bericht dargestellt hat. Unmittelar nach Bekanntwerden dieses Berichts hat das Bunesumweltministerium Kontakt mit der schwedischen tomaufsichtsbehörde aufgenommen, um zu ermitteln, b der Bericht Anhaltspunkte dafür bietet, dass wir in eutschen Atomkraftwerken aktiv werden müssen. Es aben sich keine konkreten Anhaltspunkte ergeben. Der ericht, der von dem schwedischen Atomkraftwerksbe reiber vorgelegt wurde, wird aber auch den Landesaufichtsbehörden hier in Deutschland zur Verfügung getellt, um zu überprüfen, ob es Ansatzpunkte gibt, die azu veranlassen, in den deutschen Atomkraftwerken ktiv zu werden und dort nachzuhaken. Sie haben die Möglichkeit zu einer zweiten Nach rage. Frau Staatssekretärin, ich halte es nicht für angemes en, die schwedische Aufsichtsbehörde SKI zu fragen, b es denn für den Betrieb eines deutschen Kraftwerks esichtspunkte in Bezug auf den Verfall der Sicherheitsultur gibt. Dass Sie von dort keine Anhaltspunkte beommen, ist doch eigentlich selbstredend. Insofern ist ie Frage zu stellen, ob Sie diese Frage den deutschen ufsichtsbehörden und dem Betreiber in Deutschland orgelegt haben. A Die Bundesaufsicht kann dann aktiv werden, wenn es onkrete Anhaltspunkte für Fehlverhalten oder Mängel n der Sicherheitskultur in deutschen Atomkraftwerken ibt. Solche konkreten Anhaltspunkte liegen nicht vor. m aber Sicherheitsmängel, vor allem in Fragen der Si herheitskultur, in der Zukunft weitestmöglich auszuchließen, werden derzeit in deutschen Atomkraftweren die Sicherheitsmanagementsysteme eingeführt, die ch eben erwähnt habe. Danke, Frau Staatssekretärin. Vizepräsidentin Petra Pau Wir kommen damit zur Frage 10 des Kollegen Fell: Hat die Bundesregierung einen unabhängigen Untersu chungsbericht über die Sicherheitskultur der Firma Vattenfall als Atomkraftwerksbetreiber in Deutschland angefragt, oder beabsichtigt sie, dies zu tun? Bitte. A Es geht in der Frage um das gleiche Thema. Ich antworte wie folgt: Der von Ihnen eben schon erwähnte, Ende Januar in Schweden öffentlich gewordene interne Bericht des Betreibers des dortigen Atomkraftwerks Forsmark kritisiert massiv einen Verfall der Sicherheitskultur beim Betreiber der drei Kraftwerksblöcke in Forsmark, der zum schwedischen Vattenfall-Konzern zugehörigen Forsmark Kraftgrupp AB. In diesem Bericht wird ein Vorrang von ökonomischen Interessen vor Sicherheitsinteressen angenommen. Die Bundesregierung prüft diesen Bericht unter Berücksichtigung der Bewertung der schwedischen Atomaufsicht. Auf der Grundlage der Ergebnisse dieser Prüfung wird zu entscheiden sein, ob und, wenn ja, inwiefern Maßnahmen für die von Vattenfall Europe Nuclear Energy GmbH in Deutschland durch Tochterunternehmen betriebenen Kernkraftwerke Brunsbüttel und Krümmel oder andere in Deutschland betriebene Atomkraftwerke erforderlich sind. Ihre erste Nachfrage, bitte. Frau Staatssekretärin, Sie haben gerade selbst gesagt, dass kaum Hinweise auf die Unzuverlässigkeit des Betreibers Vattenfall in Deutschland vorliegen. Dies war genau der Sachverhalt, den wir in Forsmark immer wieder gehört haben. Selbst nach dem Unfall hieß es sowohl von der schwedischen Reaktorsicherheitskommission als auch von Vattenfall selbst, es sei alles in Ordnung, es seien keine Fehler gemacht worden. Erschreckend ist, nachher zu erkennen, dass in dem internen Bericht das glatte Gegenteil dargelegt wird. Insofern ist es notwendig, denke ich, dass die Bundesregierung einen unabhängigen Bericht in Auftrag gibt, um zu überprüfen, ob das gleiche Verhalten des Betreibers Vattenfall nicht auch in Deutschland an den Tag gelegt wird. Sie haben keine Aussage dazu gemacht, ob Sie beabsichtigen, einen unabhängigen Bericht zur Überprüfung solch unglaublicher Vorgänge auch in deutschen Kraftwerken in Auftrag zu geben. A Herr Kollege Fell, das ist Aufgabe der Landesaufsichtsbehörden, die wir über die Vorfälle in Schweden informieren und die am Ende zu entscheiden haben, ob sie daraus den Schluss ziehen, dass sie gegenüber den A d f L d w m w K F d f b t t l A d f u n l B S d r k m m f d d d w s m s u w S L (C (D tomkraftwerken, für die sie die Zuständigkeit und über ie sie die Aufsicht haben, tätig werden müssen. Sie haben die Möglichkeit zu einer weiteren Nach rage. Frau Staatssekretärin, mir ist sehr bewusst, dass die andesbehörden hier die Aufsichtshoheit haben. Allerings: Wenn sich Hinweise darauf ergeben, dass man eiter gehende Überprüfungen vornehmen müsste, dann üsste die Bundesaufsicht zuständig sein und auch aktiv erden. Dies ist nach unserer Beobachtung mit der ombination der beiden Sachverhalte sehr wohl der all. Auf der einen Seite sind die Unzuverlässigkeit und er Verfall der Sicherheitskultur des Betreibers Vattenall in Forsmark nachgewiesen. Auf der anderen Seite estehen sehr viele Fragen bezüglich der Nichtabarbeiung der Sicherheitsmängelliste im Kraftwerk Brunsbütel; da sind die Landesbehörden seit Jahren offensichtich nicht im notwendigen Maße tätig. Wäre das nicht nlass genug, um die Bundesaufsicht dazu zu bringen, en Betreiber Vattenfall endlich daraufhin zu überprüen, ob es auch in Deutschland diese Sicherheitsmängel nd den Verfall der Sicherheitskultur gibt? A Herr Kollege Fell, Sie wissen, dass es eine „Mängeliste“ aus der Sicherheitsüberprüfung im Atomkraftwerk runsbüttel gibt. Sie wird von der Aufsichtsbehörde in chleswig-Holstein geprüft. Das Problem, das Sie beschreiben, ist ein Problem, as auch wir natürlich erkannt haben, nämlich dass geade in Fragen der Sicherheitskultur in deutschen Atomraftwerken höchste Standards angewandt werden üssen. Deshalb führen wir die Sicherheitsmanageentsysteme in deutschen Atomkraftwerken ein. Auch ür die Implementierung dort ist – ich wiederhole mich – ie jeweilige Landesaufsichtsbehörde zuständig. Das ist as richtige Instrument, um einen möglichst hohen Stanard in der Sicherheitskultur zu gewährleisten, wobei ir natürlich wissen, dass Menschen nie frei von Fehlern ind, auch nicht in Atomkraftwerken. Das war einmal it ein Grund dafür, dass es den Atomausstiegsbe chluss einer deutschen Bundesregierung gab. Danke, Frau Staatssekretärin. Wir sind damit am Ende Ihres Geschäftsbereichs. Ich rufe den Geschäftsbereich des Bundesministerims für Bildung und Forschung auf. Die Fragen beantortet der Parlamentarische Staatssekretär Andreas torm. Ich rufe Frage 11 der Kollegin Hirsch, Fraktion Die inke, auf: Welche Inhalte sind in dem Bericht des UN-Menschenrechtsinspektors Vernor Muñoz über das deutsche Bildungs Vizepräsidentin Petra Pau system, der der Bundesregierung laut Medienberichten vorliegt, aus ihrer Sicht falsch dargestellt, und welche Korrekturen möchte die Bundesregierung vor der Veröffentlichung des Berichtes durchsetzen? A Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Die Frage der Abgeordneten Hirsch beantworte ich wie folgt: Der UNOSonderberichterstatter für das Recht auf Bildung, Professor Vernor Muñoz, hat im Februar 2006 im Rahmen seines Mandates Deutschland besucht. Über diesen Besuch wird er einen Bericht erstellen, der regulär am 21. März auf der 4. Sitzung des Menschenrechtsrats in Genf vorgestellt wird. Vor dieser Veröffentlichung hat Herr Muñoz einen Entwurf des Berichtes an das Auswärtige Amt übersandt, um der Bundesregierung die Möglichkeit zu geben, sachliche Richtigstellungen anzuregen. Dieser Bitte ist die Bundesregierung in Abstimmung mit der Kultusministerkonferenz nachgekommen. Inwieweit die Kommentierung vom 7. Februar 2007 in den Bericht Eingang gefunden hat, ist der Bundesregierung noch nicht bekannt. Der endgültige Bericht liegt noch nicht vor. Die Bundesregierung beabsichtigt, in Abstimmung mit der Kultusministerkonferenz eine Stellungnahme zum endgültigen Bericht zu erarbeiten. Sie haben das Wort zur ersten Nachfrage. Danke schön. – Herr Staatssekretär, meine erste Nachfrage ist, aus welchem Grund die Bundesregierung darauf verzichtet, diesen Vorabbericht, den Vernor Muñoz ja vorgelegt hat und der in der Presse und anderen Medien ja doch ziemlich stark reflektiert wurde, zu veröffentlichen. Dadurch könnte vielleicht der Öffentlichkeit selber die Möglichkeit gegeben werden, sich eine eigene Meinung über das, was in dem Bericht steht, zu bilden und entsprechend zu positionieren. A Frau Abgeordnete, die Bundesregierung verzichtet darauf, weil dieses kein übliches Verfahren ist. Es geht bei einer Vorabübersendung darum, der jeweiligen nationalen Regierung Gelegenheit zu geben, dem Sonderberichterstatter Hinweise auf mögliche sachliche Unstimmigkeiten zu geben. Es liegt natürlich im Benehmen des Sonderberichterstatters, ob er diese Hinweise aufnimmt. Das ist ein international übliches Konsultationsverfahren. Stellung nehmen wird die Bundesregierung dann zum offiziellen Bericht. Haben Sie eine zweite Nachfrage, Frau Kollegin? s d w d d f d e d k d m m t w t n l f m i W a u S m S z s B v e w s b k n n n V P j g z D n i a g M (C (D Ja, danke schön. – Meine zweite Nachfrage bezieht ich darauf, dass ich es eigentlich nicht gewohnt bin, ass in der Presse schon vorab berichtet und beispielseise auch von offiziellen Gremien wie der KMK und em BMBF in der Form Stellung bezogen wird, dass in em Bericht, der vorgelegt wird, Falschaussagen getrofen worden seien oder Ähnliches. Stimmen Sie mir zu, ass das in der Öffentlichkeit mehr oder weniger wie ine Infragestellung der Kompetenz und Legitimation es UN-Sonderberichterstatters aufgefasst werden önnte? Falls nicht, wie positionieren Sie sich dann zu iesem Punkt? A Nein, Frau Abgeordnete. Ich darf noch einmal auf eine vorherige Antwort verweisen. Es ist ein internaional übliches Verfahren, dass ein solcher Berichtsenturf zunächst einmal der nationalen Regierung zugelei et und ihr die Möglichkeit gegeben wird, Stellung zu ehmen. Ich will Ihnen das einmal an wenigen Beispieen deutlich machen: Es ist beispielsweise nicht zutrefend, dass, wie es im Vorentwurf hieß, die Hauptschule eistens mit der Grundschule verbunden sei oder dass es n jedem Bundesland alle aufgelisteten Schularten gebe. ir haben ja in einigen Ländern keine Hauptschule, in nderen keine Gesamtschule. Auch die Darstellung, Berteilung und Einordnung der Privatschulen in unser chulsystem als eine Sonderform trifft nicht zu. Vielehr sind die Privatschulen in der Regel den einzelnen chularten zuzuordnen und stellen insofern eine Ergänung dar. Ähnliche Korrekturwünsche betrafen beipielsweise die Einordnung des Systems der beruflichen ildung oder die Bewertung der Sprachkompetenzen on Migranten. In welcher Weise der Sonderberichtrstatter dieses möglicherweise berücksichtigen wird, erden wir bei Vorlage des Berichtes sehen. Selbstver tändlich wird die Bundesregierung dann auch die Deatte um diesen Bericht führen. Frau Kollegin Dağdelen, bitte. Herzlichen Dank, Frau Präsidentin. – Herr Staatsse retär, ich habe eine konkrete Nachfrage zu der Stellungahme; Sie haben das eben zum Teil schon vorweggeommen. Wir nehmen zur Kenntnis, dass das ein interational übliches Verfahren ist. Da Sie bei diesem erfahren um Stellungnahme zu dem Entwurf von Herrn rofessor Muñoz gebeten worden sind, interessiert mich edoch, zu welchen inhaltlichen Themenkomplexen – es eht mir nicht um sachliche Hinweise technischer Art, um Beispiel dass es in einigen Bundesländern in eutschland Hauptschulen gibt und in anderen vielleicht icht – Sie Stellung genommen haben. Ganz besonders nteressieren mich hierbei die beruflichen Erfolge, vor llen Dingen die Bildungserfolge von Kindern und Juendlichen mit Migrationshintergrund; denn Herr uñoz war ja zum Beispiel auch in Berlin und in Sevim DaðdelenSevim Dağdelen Nordrhein-Westfalen, in Köln, und hat sich besonders Schulen angeschaut, die einen großen Anteil an Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund haben, und speziell deren Probleme im Bildungsbereich verfolgt. A Der Sonderberichterstatter hat eine ganze Reihe von Punkten angesprochen, die die Situation der Migrantinnen und Migranten betreffen. Bezüglich seiner in der ursprünglichen Bewertung dargelegten Auffassung, dass die Einstufung der Schüler am Ende der Grundschulzeit im Hinblick auf ihren weiteren schulischen Weg in erster Linie von der Beherrschung der deutschen Sprache abhängig sei und sich dies diskriminierend auf Schüler ausländischer Herkunft auswirke, hat die Bundesregierung gemeinsam mit der Kultusministerkonferenz in der Stellungnahme zum einen darauf hingewiesen, dass dies bei weitem nicht das einzige Kriterium ist, sondern vielfältige Lernund Leistungsergebnisse hier eine entscheidende Rolle spielen, und zum anderen darauf, dass es in der bildungspolitischen Debatte in unserem Land einen sehr großen Konsens dahin gehend gibt, dass deutsche Sprachkenntnisse eine wesentliche Voraussetzung für einen bildungspolitischen Erfolg sind. Dies zeigt am Beispiel der Situation der Migranten, wie der Konsultationsprozess verlaufen ist. Wir werden sicherlich nach Vorlage des Berichtes von Herrn Professor Muñoz die Gelegenheit haben, diese Dinge zu diskutieren. Ich rufe nun die Frage 12 der Kollegin Cornelia Hirsch auf: Wie begründet die Bundesregierung die Tatsache, dass sie in diesem Jahr angesichts einer – laut ihren Aussagen – „nach wie vor angespannten Haushaltslage“ im sechsten Jahr in Folge auf eine Anhebung der Bedarfssätze und Freibeträge beim BAföG verzichten will, aber zugleich eine Unternehmensteuerreform beschlossen hat, mit der sie auf Einnahmen in Milliardenhöhe verzichtet? A Frau Abgeordnete Hirsch, die Bundesregierung hat bereits in ihrem 17. Bericht nach § 35 des BAföG erklärt, dass vor dem Hintergrund der noch immer angespannten finanzpolitischen Situation eine Anpassung der Bedarfssätze, Freibeträge, Vomhundertsätze und Höchstbeträge derzeit nicht erfolgen kann. In diesem Bericht wurde aber gleichzeitig angekündigt, dass die Bundesregierung die Tragfähigkeit dieser genannten Bewertung fortlaufend beobachten und erforderlichenfalls auch unabhängig von der Vorlage des nächsten Berichts mit geeigneten Vorschlägen reagieren wird. Haben Sie eine Nachfrage, Frau Kollegin? n w t n I i d a d D – e E s g – V U 8 1 w e m t f D h A B b g c z z m v A d h k w w n M s d d (C (D Ja, ich habe eine Nachfrage, weil das im Prinzip noch icht die Antwort auf meine eigentlich gestellte Frage ar. Meine Frage war, inwieweit Sie die geringe Priori ätensetzung in Bezug auf das BAföG begründen könen. Die Stellungnahme des BAföG-Beirates in dem von hnen erwähnten Bericht sagt eigentlich ganz klar, dass n diesem Jahr eine Anpassung der Freibeträge und Bearfssätze um rund 10 Prozent erforderlich wäre; Sie ber verzichten auf diese Anpassung. Entstehen würden abei Kosten in Höhe von ungefähr 600 Millionen Euro. as klingt zunächst sehr viel. Andererseits wird aber darauf bin ich in meiner Fragestellung eingegangen – ine Unternehmensteuerreform beschlossen, durch die innahmen in Milliardenhöhe verloren gehen. Da ist unere Frage dann schon, wie man einerseits von einer anespannten Haushaltslage reden und nicht einmal diese in Anführungszeichen – „nur“ 600 Millionen Euro zur erfügung stellen kann, auf der anderen Seite aber eine nternehmensteuerreform auf den Weg bringt, die Milliarden Euro – in einer Hochrechnung ist sogar von 0 Milliarden Euro die Rede – kostet. Das passt irgendie nicht zusammen. Dazu wünsche ich mir schon eine twas ausführlichere Begründung von Ihnen. A Frau Abgeordnete Hirsch, zum einen sind die Bewer ungen, die Sie mit Blick auf die Bedeutung des BAföG ür die Bundesregierung angestellt haben, nicht richtig. as BAföG hat für die Bundesregierung in der Tat eine ohe Priorität. Das kommt unter anderem dadurch zum usdruck, dass wir im Februar im Bundeskabinett eine AföG-Novelle mit strukturellen Änderungen und Veresserungen auf den Weg gebracht haben. Zum anderen muss man sagen, dass die von Ihnen anesprochene Unternehmensteuerreform einen wesentlihen Beitrag dazu liefert, Wachstum und Beschäftigung u stärken. Wenn dieses gelingt – davon bin ich übereugt –, dann ist die Möglichkeit höherer Steuereinnahen gegeben. Damit ist in den öffentlichen Haushalten on Bund und Ländern der Spielraum für eine BAföGnpassung – entsprechende Voraussetzungen habe ich in er Antwort zu Ihrer ersten Frage angesprochen – voranden. Haben Sie eine weitere Nachfrage? Ja, Frau Präsidentin. – In Ihrer Antwort ist mir nicht lar geworden, wie Sie „Wachstum und Stärkung der irtschaftlichen Leistungsfähigkeit“ erreichen wollen, enn Sie den jungen Menschen, die ein Interesse an eiem Hochschulstudium haben, mit Ihren politischen aßnahmen den Weg dorthin versperren. In diesem Zusammenhang möchte ich dem widerprechen, was Sie gerade dargestellt haben. Sie haben avon gesprochen, dass Sie strukturelle Maßnahmen auf en Weg bringen. Können Sie mir einmal sagen, was Cornelia Hirsch diese strukturellen Maßnahmen den Jugendlichen bringen sollen, wenn sie nicht gleichzeitig mit materiellen Anpassungen verbunden sind? Strukturelle Maßnahmen bringen herzlich wenig, wenn nicht gleichzeitig die Freibeträge angepasst werden, sodass die Jugendlichen in den Genuss eines Förderanspruchs kommen können. A Frau Abgeordnete Hirsch, ich darf Sie auf den vorgelegten BAföG-Bericht verweisen, der deutlich macht, dass die Entwicklung beim BAföG in den letzten Jahren sehr erfolgreich gewesen ist. Das kommt unter anderem dadurch zum Ausdruck, dass die Zahl der Geförderten – das gilt für das BAföG für die Studierenden und für die Schüler – im Zeitraum von 2003 bis 2005 um fast 8 Prozent gestiegen ist. Wir haben bei der Quote der Geförderten die Marke von 25 Prozent erreicht. Bei der schon angesprochenen BAföG-Novelle leisten wir einen weiteren Beitrag, mit dem es den Jugendlichen erleichtert wird, zum Studium und zur Familie Ja zu sagen, indem wir beabsichtigen, einen Kinderzuschlag beim BAföG in der Größenordnung von 113 Euro pro Monat einzuführen. Im Übrigen darf ich noch auf Folgendes hinweisen: Die Bundesregierung hat sehr deutlich gemacht hat, dass für den Fall, dass die Gesamtentwicklung von Wirtschaft und Haushaltslage eine Neubewertung möglich macht, möglicherweise noch vor Ablauf des regulären Berichtszeitraums weitere Maßnahmen denkbar wären. Für eine Nachfrage gebe ich der Kollegin Dağdelen das Wort. Vielen Dank. – Herr Staatssekretär, warum ist Ihrer Meinung nach die Gefördertenquote gesunken? A Frau Abgeordnete, die Gefördertenquote liegt in der Größenordnung von über 25 Prozent. Es gibt einen deutlichen Anstieg der Zahl der Geförderten insgesamt. Denn die Zahl der geförderten Studierenden ist von 326 000 auf 345 000 und die Zahl der geförderten Schüler um 20 000 auf 199 000. Die absolute Zahl der Geförderten hat sich also im Vergleich zum letzten BAföGBericht erhöht. Herr Staatssekretär, ich danke Ihnen für die Beant wortung der Fragen. Wir kommen nun zum Geschäftsbereich des Bundesministeriums der Finanzen. Für die Beantwortung der Fragen steht die Parlamentarische Staatssekretärin Frau Dr. Barbara Hendricks zur Verfügung. Ich rufe die Frage 13 der Kollegin Christine Scheel auf: B k f b M g s s f g n s l a d l c a g W b B a W w t g s t g b W r r (C (D Teilt die Bundesregierung die auch von Teilen der Fraktion der CDU/CSU geäußerte Auffassung, dass mit der von der Bundesregierung geplanten drastischen Einschränkung der Sofortabschreibungen auf geringwertige Wirtschaftsgüter erheblicher bürokratischer Aufwand für die Unternehmen verbunden ist, und sieht die Bundesregierung in der im Ausland üblichen sogenannten Poolabschreibung gleichartiger Wirtschaftsgüter einen gangbaren Weg, um diesen bürokratischen Mehraufwand zu begrenzen? D Liebe Kollegin Scheel, der Bundesregierung ist be annt, dass die geplanten Einschränkungen bei den Soortabschreibungen auf geringwertige Wirtschaftsgüter ei den betroffenen Unternehmen zu bürokratischen ehrbelastungen führen. Sie prüft daher eine alternative esetzliche Regelung, wonach Wirtschaftsgüter mit Anchaffungsoder Herstellungskosten bis zu einer betimmten Höhe in einem Sammelposten zusammenzuassen und pauschal abzuschreiben sind. Das ist die so enannte Poolabschreibung. Frau Kollegin, Ihre erste Nachfrage. Frau Staatssekretärin, die Diskussionen um die Unter ehmensteuerreform und deren Feinheiten sind schon ehr weit fortgeschritten; es wird demnächst eine Vorage für das Kabinett geben. Auch aus Ihren Kreisen, ber vor allen Dingen aus den Kreisen der Union gibt es ie, wie ich finde, berechtigte Forderung, zu einer Poolösung zu kommen; Sie haben diese ja gerade angesprohen. Diese Poollösung gibt es auch in anderen Ländern uf der Welt, also auch in europäischen Zusammenhänen. Welcher Wert wäre denn Ihrer Meinung nach für die irtschaft sinnvoll? In welcher Größenordnung in etwa ewegen Sie sich in Ihrer internen Diskussion? D Die Überlegungen sind selbstverständlich noch nicht bgeschlossen; denn wir befinden uns ja gerade auf dem eg zu einem Kabinettsbeschluss bzw. zu einem Enturf. Erst danach werden die parlamentarischen Bera ungen beginnen. Nach den derzeitigen Überlegungen sollen betrieblich enutzte Wirtschaftsgüter mit Anschaffungsoder Hertellungskosten von bis zu 100 Euro sofort als Beriebsausgaben abgezogen werden können. Wirtschaftsüter mit Anschaffungsoder Herstellungskosten von is zu 1 000 Euro sollen zusammengefasst und über fünf irtschaftsjahre abgeschrieben werden. Eine weitere Nachfrage. Ich habe eine weitere Nachfrage, Frau Staatssekretä in. Es gibt die berechtigte Forderung, zu sagen: Der Taif muss von der Größenordnung her international ver Christine Scheel nünftig sein. Gleichzeitig muss es eine sogenannte Gegenfinanzierung geben, um die Steuerausfälle einigermaßen gering zu halten, damit die Planung in Bezug auf die Haushalte der nächsten Jahre vernünftig gestaltet werden kann. In der Gegenfinanzierung sind Elemente vorgesehen, die vor allen Dingen kleinen und mittelständischen Unternehmen zugutekommen sollen, zum Beispiel die sogenannte Thesaurierungsrücklage, die wohl vorwiegend für Mittelständler interessant sein soll, und Veränderungen bei der Ansparabschreibung im Hinblick auf kleine Unternehmen. Ich höre jetzt aus Wirtschaftskreisen, vom Deutschen Industrieund Handelskammertag und auch aus anderen wirtschaftlichen Zusammenhängen, dass beide Maßnahmen wohl bei weitem nicht so in Anspruch genommen werden würden, wie das geplant sei, weil sie aufgrund deren Ausgestaltung nicht interessant seien. Wie können Sie kleinen und mittelständischen Personengesellschaften gegenüber vertreten, dass die Körperschaftsteuersätze auf 15 Prozent gesenkt werden, die Gegenfinanzierung aber letztendlich vorwiegend von kleinen und mittelständischen Unternehmen in der Rechtsform Personengesellschaft aufgebracht werden soll, ohne dass sie etwas von der Tarifsenkung haben, da sie die Vorschläge, die Sie unterbreitet haben, nicht oder wenig in Anspruch nehmen werden, weil sie der Meinung sind, dass ihnen das nichts bringt? D Frau Kollegin Scheel, sollten im Einzelfall Unternehmen der Auffassung sein, dass diese Vorschläge für sie nicht zielführend oder nicht zweckmäßig seien, so werden sie sich in dieser Weise entscheiden. Sie sollten sich aber zwei Größenordnungen vor Augen führen. Wir gehen jetzt einmal von Personengesellschaften von unterschiedlicher Ertragsstärke aus. Es ist ja so – das ist Ihnen nicht neu; aber das sollte man hier in diesem Hause in Erinnerung rufen –, dass wir bei Personengesellschaftern nach der Einkommensteuer besteuern. Nach einem Freibetrag wird, wie das auch bei Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern der Fall ist, eine progressiv ansteigende Besteuerung vorgenommen. Nun haben wir für die ertragsstärkeren Unternehmen, für diejenigen Unternehmen, die aufgrund ihrer Ertragsstärke jenseits einer steuerlichen Durchschnittsbelastung von 30 Prozent liegen und damit schlechter behandelt würden als zukünftig die Kapitalgesellschaften, vorgesehen, dass sie die Thesaurierungsbegünstigung wählen können, damit ihre durchschnittliche Besteuerung nicht höher wird als die der Kapitalgesellschaften. Sie müssen bei den Kapitalgesellschaften ja die Körperschaftsteuer und die Gewerbesteuer zusammenrechnen. Hier sehen wir einen Satz von insgesamt knapp 30 Prozent vor. Naturgemäß können es nur die ertragsstarken Unternehmen sein, die überhaupt in den Bereich dieser durchschnittlichen Steuerbelastung hineinwachsen können. Nur etwa 5 Prozent aller Personengesellschaften in der Bundesrepublik Deutschland gehören zu den großen und ertragsstarken Personengesellschaften und haben infol g m s B g F n s t B t ü 9 g s c d S E n m J E n k w n m g l s a s – S B t l (C (D edessen, wenn man das in Relation setzt, zum Beispiel ehr als 5 Prozent der Beschäftigten. Sie selber kennen ich im Bereich des Besatzes der Unternehmen in der undesrepublik Deutschland aus. Da fallen uns gleich roße traditionsreiche und auch international aufgestellte amilienunternehmen ein, die in der Ertragsbesteuerung icht anders behandelt werden sollen als Kapitalgesellchaften, die in gleicher Weise national und international ätig sind und entsprechende Leistungen im Bereich der eschäftigung und der Ausbildung erbringen. Aber na urgemäß kann das nur für die interessant sein, die sonst ber 30 Prozent hinauswachsen würden. Das sind eben 5 Prozent der Unternehmen nicht. Diesen bieten wir daegen eine Verbesserung im Bereich der Ansparabchreibungen an, die sozusagen zielgenau als zusätzlihes Incentive ausgerichtet ist, wenn man das so sagen arf. Ich darf im Übrigen daran erinnern, Frau Kollegin cheel – wir haben ja die Steuerpolitik von 1998 bis zum nde des Jahres 2005 gemeinsam gestaltet –, dass wir un gerade durch die Absenkung der Einkommensteuer it dem Eingangssteuersatz von 15 Prozent, den wir im ahr 1998 noch bei 26 Prozent vorgefunden haben, die ntlastungen für nicht so ertragsstarke Personenunterehmen eigentlich schon längst gewährleistet haben. Da ann in der Tat nicht mehr viel beim Steuersatz gemacht erden; denn wir können diese Unternehmen natürlich icht anders behandeln als zum Beispiel die Arbeitneherinnen und Arbeitnehmer. Deswegen gibt es das ziel enaue Angebot der Ansparabschreibungen. Dass natürich Wirtschaftsverbände hier und da mehr Forderungen tellen und kritische Anmerkungen machen, dürfte uns ls erfahrene Häsinnen der Finanzpolitik nicht überrachen. (Jan Mücke [FDP]: Haben Sie „Heldinnen“ gesagt?)

Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1608415000
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1608415100
Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1608415200




(A) )


(B) )

Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1608415300
Astrid Klug (SPD):
Rede ID: ID1608415400
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1608415500
Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1608415600
Astrid Klug (SPD):
Rede ID: ID1608415700
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1608415800
Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1608415900
Astrid Klug (SPD):
Rede ID: ID1608416000
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1608416100




(A) )


(B) )

Astrid Klug (SPD):
Rede ID: ID1608416200
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1608416300
Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1608416400
Astrid Klug (SPD):
Rede ID: ID1608416500
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1608416600
Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1608416700
Astrid Klug (SPD):
Rede ID: ID1608416800
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1608416900




(A) )


(B) )

Andreas Storm (CDU):
Rede ID: ID1608417000
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1608417100
Cornelia Hirsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1608417200

(Vorsitz: Vizepräsidentin Gerda Hasselfeldt)

Andreas Storm (CDU):
Rede ID: ID1608417300
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1608417400
Cornelia Hirsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1608417500
Andreas Storm (CDU):
Rede ID: ID1608417600
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1608417700
Sevim Dağdelen (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1608417800




(A) )


(B) )

Andreas Storm (CDU):
Rede ID: ID1608417900
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1608418000
Andreas Storm (CDU):
Rede ID: ID1608418100
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1608418200
Cornelia Hirsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1608418300
Andreas Storm (CDU):
Rede ID: ID1608418400
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1608418500
Cornelia Hirsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1608418600




(A) )


(B) )

Andreas Storm (CDU):
Rede ID: ID1608418700
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1608418800
Sevim Dağdelen (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1608418900
Andreas Storm (CDU):
Rede ID: ID1608419000
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1608419100
Dr. Barbara Hendricks (SPD):
Rede ID: ID1608419200
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1608419300
Christine Scheel (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1608419400
Dr. Barbara Hendricks (SPD):
Rede ID: ID1608419500
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1608419600
Christine Scheel (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1608419700




(A) )


(B) )

Dr. Barbara Hendricks (SPD):
Rede ID: ID1608419800

„Häsinnen“ habe ich gesagt.


(Christine Scheel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das war ja richtig mit den Häsinnen!)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1608419900

Wir haben das schon richtig verstanden.


(Gerd Andres, Parl. Staatssekretär: Das war zu früh mit den Heldinnen! – Christine Scheel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Kein Neid!)


Nun rufe ich die Frage 14 der Kollegin Christine
cheel auf:

Durch Veränderung welcher Elemente der Unternehmen-
steuerreform will die Bundesregierung die vom Bundesminis-
ter der Finanzen, Peer Steinbrück, als Reaktion auf die Kritik
des SPD-Parteirats angekündigte Veränderung der zeitlichen

(vergleiche „Handelsblatt“ vom 27. Februar 2007)

den diese Veränderungen konkret aussehen?

D
Dr. Barbara Hendricks (SPD):
Rede ID: ID1608420000

Die Bundesregierung wird das endgültige Finanz-

ableau für die Unternehmensteuerreform voraussicht-
ich mit dem Kabinettsentwurf zur Sitzung des Bundes-






(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretärin Dr. Barbara Hendricks
kabinetts voraussichtlich am 14. März, also nächste
Woche, vorlegen. Um die zeitliche Wirkung der Finan-
zierung vorzuziehen, wird eine Regelung vorgesehen,
nach der bei der Festsetzung der Vorauszahlungen für
das Jahr 2008 die Tarifsenkungen bei der Körperschaft-
steuer und Gewerbesteuer nur dann berücksichtigt wer-
den, wenn der Steuerpflichtige auch Sachverhalte er-
klärt, die die Finanzierung betreffen. Auf diese Weise
werden die voraussichtlichen Steuermindereinnahmen
im ersten und sicherlich auch im zweiten Kassenjahr re-
duziert. Im Rahmen des Steuerentlastungsgesetzes 1999/
2000/2002 ist übrigens bereits eine vergleichbare Rege-
lung zu den Einkommensteuervorauszahlungen getrof-
fen worden; ich verweise auf § 37 Abs. 3 Satz 4 Ein-
kommensteuergesetz 2002.


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1608420100

Ihre Nachfrage, bitte.


Christine Scheel (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1608420200

Frau Staatssekretärin, eine kurze Bemerkung noch

vorab. Sie haben meine These bestätigt, dass viele kleine
und mittelständische Unternehmen die Tarifsenkungen
für die Körperschaften mitfinanzieren.

D
Dr. Barbara Hendricks (SPD):
Rede ID: ID1608420300


Nein, Frau Kollegin, das bestätige ich so nicht.


Christine Scheel (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1608420400

Ich interpretiere Ihre Aussage so; das ist mein gutes

Recht.

Es gibt ja in Teilen der SPD die Überlegung, den Un-
ternehmensteuersatz im Hinblick auf die Auswirkungen
nicht so stark abzusenken. Ich würde Sie einmal bitten,
klar zu sagen: Hält die Bundesregierung an der Tarifsen-
kung, die Sie in den Entwürfen formuliert haben, fest,
oder ist hier noch mit Änderungen zu rechnen, was die
Tarifgestaltung bei der Körperschaftsteuer anbelangt?

D
Dr. Barbara Hendricks (SPD):
Rede ID: ID1608420500


Nein, Frau Kollegin, Änderungen an der Tarifgestal-
tung sind nicht vorgesehen und nicht beabsichtigt.


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1608420600

Haben Sie eine weitere Nachfrage? – Herr Kollege

Dr. Schick.


(BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Frau Staatssekretärin, gibt es Untersuchungen dazu
oder hat die Bundesregierung Untersuchungen dazu ge-
macht, wie sich die Steuerausfälle auf die verschiedenen
Gruppen – also Großunternehmen, mittelständische Un-
ternehmen und private Haushalte – verteilen? Wenn sol-
che Untersuchungen durchgeführt worden sind, welche
Verteilung der Steuerausfälle auf die verschiedenen
Gruppen ergeben sie denn?

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(C (D D Herr Kollege Schick, die Frage kann ich nicht aus em Kopf beantworten. Aber selbstverständlich ist es ichtig, dass, wenn man – im Hinblick auf die Wettbeerbsfähigkeit der international aufgestellten Unternehen – auf der einen Seite die Steuersätze deutlich senkt – nsbesondere im Bereich der Körperschaftsteuer und der ewerbesteuer, und zwar zusammengenommen um etwa Prozentpunkte – und zugleich den ertragsstarken Per onenunternehmen, so wie ich es eben dargetan habe, ine vergleichbare Senkung durch die Thesaurierungsbeünstigungen angedeihen lässt, diese natürlich an erster telle davon profitieren werden. Das sind aber auch diejenigen Unternehmen, die im nternationalen Bereich im Wettbewerb aufgestellt sind. nter diesen Unternehmen gibt es allerdings sehr viele, ie sich bisher grenzüberschreitend Finanzierungsinstruente zunutze gemacht haben, die wir in Zukunft deut ich beschränken werden. Denn die Zielrichtung dieser Steuerreform ist es ja icht, ertragsstarken Unternehmen sozusagen noch gröere Gewinne zukommen zu lassen. Die Zielrichtung ieser Steuerreform ist es vielmehr, Verhaltensänderunen bei solchen Unternehmen herbeizuführen, die es ich bisher haben angelegen sein lassen, die Besteuerung öglichst nicht in Deutschland, sondern im Ausland an allen zu lassen. Das können naturgemäß nur solche Unernehmen sein, die auch international aufgestellt sind. Das heißt also: Die wesentlichen Gegenfinanzieungsmaßnahmen gehen praktisch zulasten derjenigen nternehmen, die auch von der Steuerreform profitieren. as ist aber davon abhängig, wie sich der Konzern A der der Konzern B bisher aufgestellt hat und welche nteile der in Deutschland stattfindenden Wertschöp ung bisher auch in Deutschland versteuert worden sind der ob das Unternehmen alle Anstrengungen darauf geichtet hat, die in Deutschland stattfindende Wertschöpung möglichst nicht in Deutschland der Besteuerung zu nterwerfen. Dies kann bei international tätigen Unternehmen äuerst unterschiedlich sein, auch wenn sie international ergleichbar aufgestellt sind. Deswegen werden die Geenfinanzierungsmaßnahmen im Wesentlichen zulasten es Kreises der begünstigten Unternehmen gehen. Diese nternehmen kommen zwar in den Genuss der Tarif atzsenkung, werden aber möglicherweise trotz des abesenkten Tarifs in Deutschland mehr Steuern zahlen als orher. Genau das ist unsere Zielrichtung. Wir kommen zur Frage 15 des Kollegen Dr. Gerhard chick: Wie ist die Position der Bundesregierung zum Beschluss des niederländischen Parlaments, unternehmensinterne Zinszahlungen mit einem effektiven Steuersatz von 5 Prozent zu besteuern, und wird die Bundesregierung versuchen, über die Code-of-Conduct-Gruppe der EU die niederländische Regelung zu verhindern? D Herr Kollege Schick, die Bundesregierung hält sich in dieser Frage zunächst – ich betone: zunächst – und vor allem im Hinblick auf die deutsche Ratspräsidentschaft zurück, bis die EU-Kommision die von ihr am 7. Februar 2007 angekündigte beihilferechtliche Prüfung der niederländischen Steuerreform abgeschlossen haben wird. Eine Nachfrage, bitte. Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Dr. Barbara Hendricks (SPD):
Rede ID: ID1608420700
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1608420800




(A) )


(B) )

Dr. Barbara Hendricks (SPD):
Rede ID: ID1608420900
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1608421000

Würden Sie meine Einschätzung teilen, dass das von
den Niederlanden vorgelegte und beschlossene Prinzip
der Besteuerung in Europa eine neue Runde im Steuer-
wettbewerb in dem Sinne einläuten könnte, dass es einen
erneuten, verschärften Druck auf die Unternehmensteu-
ern in anderen Mitgliedstaaten ausübt und dass es im
Sinne des Code of Conduct eine unfaire Praktik im Steu-
erwettbewerb darstellt?

D
Dr. Barbara Hendricks (SPD):
Rede ID: ID1608421100


Herr Kollege Schick, ich habe gerade die Rücksicht-
nahme auf die deutsche Ratspräsidentschaft erwähnt. Ich
will mich deswegen heute zurückhalten. Aber ich be-
grüße es sehr, dass die EU-Komission eine beihilferecht-
liche Prüfung des niederländischen Steuerrechts ange-
kündigt hat.


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1608421200

Haben Sie eine weitere Nachfrage? – Bitte schön.


(BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Wird nach dem Ende der deutschen Ratspräsident-
schaft die Frist noch nicht verstrichen sein, innerhalb de-
ren die Bundesregierung in dieser Sache im Rahmen der
Code-of-Conduct-Gruppe tätig werden könnte, oder
wird dann sozusagen der Zug abgefahren sein?

D
Dr. Barbara Hendricks (SPD):
Rede ID: ID1608421300


Nein, Herr Kollege, der Zug ist natürlich dann nicht
abgefahren. Wenn die beihilferechtliche Prüfung durch
die Europäische Union zu dem Ergebnis kommen sollte,
dass das niederländische Steuerrecht insoweit nicht mit
dem EU-Recht vereinbar ist, würde so oder so Ände-
rungsbedarf bestehen. Dann müsste das niederländische
Parlament seine Beschlüsse ändern.

Sie kennen das ja. Das ist bei uns auch so. Auch wir
verabschieden manchmal Gesetzesvorschläge vorbehalt-
lich der beihilferechtlichen Prüfung durch die EU-Kom-
mission.

Deswegen ist zunächst das Ergebnis der beihilferecht-
lichen Prüfung abzuwarten. In einem weiteren Schritt

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(C (D önnte man dann immer noch den Code of Conduct einchalten. In dieser Hinsicht gibt es keine Fristen. Es gibt eine Fristeinrede in dem Sinne, dass man sich im Code f Conduct nicht mehr um eine steuerrechtliche Maßahme eines Mitgliedstaates kümmern dürfte, wenn man s nicht innerhalb einer bestimmten Frist getan hat. Frau Staatssekretärin, ich danke Ihnen für die Beant ortung der Fragen. Ich rufe den Geschäftsbereich des Bundesministerims für Wirtschaft und Technologie auf. Die Frage 16 er Kollegin Dr. Kirsten Tackmann und die Frage 17 der ollegin Dr. Gesine Lötzsch werden schriftlich beantortet. Die Fragen 18 und 19 des Kollegen Hüseyinenan Aydin werden aufgrund I Nr. 2 Abs. 2 der Richtliien für die Fragestunde schriftlich beantwortet. Damit rufe ich den Geschäftsbereich der Bundeskanzerin und des Bundeskanzleramtes auf. Für die Beantortung der Fragen steht der Staatssekretär Dr. Hans ernhard Beus zur Verfügung. Ich rufe die Frage 25 des Kollegen Dr. Norman Paech uf: Hat die Bundesregierung den offenen Brief an die Bundeskanzlerin vom 19. Februar 2007, unterzeichnet von 15 deutschen Wissenschaftlern, darunter dem Soziologen Oskar Negt, dem Kernphysiker Hans-Peter Dürr und dem Bürgerrechtler Friedrich Schorlemmer, zur Kenntnis genommen, und, wenn ja, in welcher Form hat sie darauf reagiert oder plant dies in Zukunft zu tun? D Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Sehr geehrter Herr bgeordneter, Ihre Frage zu einem offenen Brief an die undeskanzlerin zum Thema Iran beantworte ich wie olgt: Die Bundesregierung hat den an die Bundeskanzerin gerichteten offenen Brief zum Iran zur Kenntnis geommen. Es entspricht der üblichen Praxis der Bundesegierung, auf offene Briefe nicht zu antworten. Eine Nachfrage, Herr Kollege. Herr Staatssekretär, habe ich es richtig verstanden, ass sie darauf nicht antworten wird? Meine erste Nachfrage: Es handelt sich um ein Prolem, mit dem wir uns schon lange beschäftigen. In dieem Brief sind einige Tatsachen angeführt, die von eiem bevorstehenden umfassenden Luftkrieg der USA egen Iran ausgehen. Teilen Sie diese Einschätzung? D Herr Abgeordneter, ich denke, Sie werden verstehen, ass die Bundesregierung zu Spekulationen über militäische Operationen nicht Stellung nehmen kann. Meine zweite Nachfrage: Es handelt sich nicht um Spekulationen, vielmehr geht es um Berichte, die in amerikanischen Zeitungen von durchaus prominenten Journalisten und Wissenschaftlern erstellt wurden. Darin befindet sich auch die Einschätzung, dass in den USA derzeit an Plänen für einen Luftkrieg gegen den Iran gearbeitet wird. Teilen Sie diese Einschätzung? D Herr Abgeordneter, wie Sie wissen, arbeiten wir mit unseren amerikanischen Partnern im Drei-plus-Drei-Format zusammen. In diesem Rahmen werden die Verhandlungen mit dem Iran geführt. Auch unsere amerikanischen Partner haben immer wieder betont, dass sie gemeinsam mit uns an einer Verhandlungslösung arbeiten. Ich denke, das beantwortet ihre Frage. Damit rufe ich die Frage 26 des Kollegen Dr. Norman Paech auf: Wie steht die Bundesregierung zu den in diesem offenen Brief an die Bundeskanzlerin enthaltenen Appellen, insbesondere der Aufforderung, dem Einsatz militärischer Gewalt gegen den Iran eine unmissverständliche Absage zu erteilen? D Die Sorge um das iranische Nuklearprogramm gehört zu den besonders drängenden Herausforderungen für die internationale Gemeinschaft. Die Bundesregierung verfolgt gemeinsam mit ihren Partnern eine auf Stabilität und Sicherheit im Nahen und Mittleren Osten zielende Politik. Die dauerhafte und verifizierbare Verhinderung eines iranischen Nuklearwaffenprogramms ist unser gemeinsames Ziel. Es gibt begründete Zweifel daran, dass der Iran sein Nuklearprogramm ausschließlich zu friedlichen Zwecken verfolgt. Verstärkt werden die Sorgen der internationalen Gemeinschaft durch die verbalen Drohungen des iranischen Staatspräsidenten und das Infragestellen des Existenzrechts Israels. Deutschland und seine internationalen Partner bemühen sich mit großem Einsatz um eine friedliche Lösung dieses Konfliktes. Wir setzen dabei auf ein zweigleisiges Vorgehen: Dem Druck der internationalen Staatengemeinschaft steht ein weitreichendes Verhandlungsund Kooperationsangebot der eben schon genannten Verhandlungsgruppe gegenüber. Herr Kollege, bitte sehr. Ich habe eine Nachfrage, Herr Staatssekretär. Sie ha ben nur eine halbe Antwort auf meine Frage gegeben. Die Frage lautete nämlich, ob Sie die in dem Brief enthaltenen Appelle an die Bundeskanzlerin und insbesondere die Aufforderung, dem Einsatz militärischer Gewalt g R d B F n e G l i m p g b e i i d r d h g n a D (C (D egen den Iran eine unmissverständliche Absage im ahmen ihrer Verhandlungen zu erteilen, akzeptieren. D Herr Abgeordneter, auch Sie wissen, dass sich die undeskanzlerin in verschiedenen Medien zu dieser rage geäußert und dabei deutlich gemacht hat, dass es icht um militärische Optionen gehen kann und dass sie ine diplomatische Lösung auf der Basis internationaler eschlossenheit durchsetzen möchte. Die Bundeskanz erin hat gesagt, die militärische Option sei keine Option m Umgang mit dem Iran. Sie haben noch eine zweite Nachfrage. Bitte sehr. Ich nehme Ihre Antwort auf meine erste Nachfrage it Zustimmung zur Kenntnis. Dieser offene Brief enthielt noch einen weiteren Apell in dieser Frage, nämlich endlich den baldigen Beinn einer Konferenz für Sicherheit und Zusammenareit im Mittleren und Nahen Osten anzugehen. Das ist ine von der Bundesregierung schon lange immer wieder n die Debatte geworfene Forderung. Wie weit sind Sie n der Vorbereitung solcher Planungen? D Herr Abgeordneter, Sie wissen, dass sich die Bundesegierung mit allen Kräften bemüht, eine Verbesserung er Situation in dem von Ihnen beschriebenen Gebiet erbeizuführen, und dort, so denke ich, auch schon einies vorzeigen kann. Zu dem konkreten Fall kann ich Ihen im Augenblick keine weitere Auskunft geben, weil lles noch sehr im Fluss ist. Nun rufe ich die Frage 27 der Kollegin Sevim ağdelen auf: Wie erklärt sich die Staatsministerin Dr. Maria Böhmer den Widerspruch zwischen ihren Aussagen in der Fragestunde der Bundesregierung vom 8. November 2006 (siehe Plenarprotokoll 16/62)

Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1608421400
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1608421500
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1608421600
Dr. Norman Paech (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1608421700
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1608421800




(A) )


(B) )

Dr. Norman Paech (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1608421900
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1608422000
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1608422100
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1608422200
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1608422300
Dr. Norman Paech (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1608422400
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1608422500
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1608422600
Dr. Norman Paech (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1608422700
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1608422800
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1608422900
kischen Erziehungsminister Celik in Ankara er ihr das Ange-
bot unterbreitet habe, Vorbereitungskurse in der Türkei durch-
zuführen, um insbesondere jungen Frauen, die im Rahmen des
Familiennachzugs nach Deutschland kommen, die Integration
zu erleichtern, dass bei den anschließenden Gesprächen mit
Staatsministerin Nimet Çubukçu sowohl in Ankara als auch
später in Berlin von deren Seite mit Nachdruck die Notwen-
digkeit eines frühen Erwerbs der deutschen Sprache schon vor
Einreise nach Deutschland betont und der Vorschlag für Vor-
bereitungskurse erörtert worden sei und dass Staatsministerin
Nimet Çubukçu sie darüber informiert habe, dass Ministerprä-
sident Recep Tayyip Erdogan Erziehungsminister Celik ange-
wiesen habe, die Vorbereitungskurse auf den Weg zu bringen,
und der Aussage des türkischen Außenministers Abdullah
Gül, der auf dem Treffen mit türkeistämmigen Parlamentari-
ern und Parlamentarierinnen am 24. Februar 2007 in Ankara
diese Aussagen der Staatsministerin Dr. Maria Böhmer als un-
zutreffend zurückwies?






(A) )



(B) )


Vizepräsidentin Gerda Hasselfeldt
Zur Beantwortung steht Frau Staatsministerin
Professor Dr. Maria Böhmer zur Verfügung.

D
Dr. Maria Böhmer (CDU):
Rede ID: ID1608423000


Frau Kollegin, ich darf Ihnen wie folgt antworten:
Der türkische Erziehungsminister Celik hat vor kurzem
erneut gegenüber der Bundesregierung erklärt, dass die
türkische Regierung bereit sei, in der Türkei vorberei-
tende Deutschkurse durchzuführen. Es gibt hier durch-
aus Interesse an einer Zusammenarbeit mit der deut-
schen Seite.

Ich glaube, es ist wichtig, dass die türkische Regie-
rung unterstreicht, dass sie der Integration von türkisch-
stämmigen Migranten in der deutschen Gesellschaft sehr
hohe Bedeutung beimisst und dass man dabei auch
Deutschkenntnisse als entscheidend für den Erfolg im
Alltag ansieht. Um sich Deutschkenntnisse anzueignen,
gibt es unterschiedliche Wege. Das ist Ihnen auch be-
kannt. Ein Weg wäre zweifellos, dass man sich in
Deutschkursen vorbereitet. Es gibt aber sicherlich auch
andere Möglichkeiten.

Zu den rechtlichen Regelungen: Sie haben vorhin be-
reits den Kollegen Altmaier dazu befragt. Wir sollten ab-
warten, wie der Gesetzgebungsprozess voranschreitet,
und uns dann der Frage weiter zuwenden.

Was den angesprochenen Widerspruch betrifft: Was
der türkische Außenminister auf seinem Treffen mit tür-
kischstämmigen Parlamentarierinnen und Parlamentari-
ern am 24. Februar 2007 in Ankara gesagt hat, ist der
Bundesregierung nicht bekannt.


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1608423100

Ihre Nachfrage, Frau Kollegin.


Sevim Dağdelen (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1608423200

Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Frau Staatsministe-

rin Böhmer, es hat sich jetzt herausgestellt, dass es einen
Widerspruch gibt, weil der türkische Außenminister Ab-
dullah Gül am 24. Februar in Ankara betont hat, es seien
falsche Behauptungen, dass von türkischer Seite das
Angebot gemacht worden sei, Deutschkurse für nach-
ziehende Ehegatten anzubieten. Ich frage die Bundesre-
gierung, ob sie erwägt, bei türkischen Regierungsvertre-
terinnen oder -vertretern nachzufragen, warum die
Regierung laut Aussage des türkischen Außenministers
Abdullah Gül von diesem Standpunkt abgerückt ist.

D
Dr. Maria Böhmer (CDU):
Rede ID: ID1608423300


Mir sind die Äußerungen des türkischen Erziehungs-
ministers Celik bekannt, und daran orientieren wir uns.


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1608423400

Wir sind zeitlich am Ende der Fragestunde, liebe Kol-

leginnen und Kollegen.

Ich danke Ihnen, Frau Staatsministerin und Herr
Staatssekretär, sehr herzlich für die Beantwortung der
Fragen.

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(C (D Die weiteren noch offenen Fragen 28 bis 35 werden chriftlich beantwortet. Damit kommen wir zum Zusatzpunkt 1 der Tagesordung: Aktuelle Stunde Pläne der Bundesfamilienministerin zur Kinderbetreuung Die Fraktion des Bündnisses 90/Die Grünen hat zur ntwort der Bundesregierung auf die dringlichen Fragen er Kolleginnen Krista Sager und Britta Haßelmann, bei enen es um Kinderbetreuung ging, eine Aktuelle tunde verlangt. Ich eröffne die Aussprache und erteile das Wort der ollegin Ekin Deligöz von der Fraktion des Bündnis es 90/Die Grünen. Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! n der heutigen Ausgabe des „Tagesspiegels“ wurde in iner Überschrift die derzeitige familienpolitische Situaion auf den Punkt gebracht. Sie lautet: „Krippentrauerpiel“. Das, was Koalition und Regierung in den letzten agen abgeliefert haben, war nichts anderes als ein Traurspiel. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der FDP)


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1608423500

Von der Bundesfamilienministerin wurde ein massi-
er Ausbau der Angebote der Betreuung von Kindern
nter drei Jahren versprochen; dem hat sich die SPD
chnell angeschlossen. Massiv bedeutet: in dem Maße,
n dem die Eltern dieses Angebot in Anspruch nehmen
ollen.

Welcher Bedarf vorhanden ist, das wissen wir. Dazu
ibt es zahlreiche Studien, Experteninterviews, Umfra-
en und nationale sowie internationale Vergleiche. Wir
issen also, was wir brauchen und wo es Bedarf gibt.
m das herauszufinden, müssen keine Gespräche mehr
eführt werden. Wir brauchen dafür auch keine Lamen-
iererei. Wir wissen, was zu tun ist.

Nun aber zaudert die Union. Man könnte natürlich
uch sagen – das wäre ein bisschen spitzfindig –: Die
nion „kaudert“.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie der Abg. Diana Golze [DIE LINKE])


ie schaltet nicht einen Gang, sondern gleich drei bis
ier Gänge zurück.

Durch den Beschluss der Koalitionsrunde vom
ontag ist eines geschehen: Alle Zweifler und Bremser

iner modernen Familienpolitik in der Union haben wie-
er die Überhand gewonnen und die Regie übernom-
en. Ihr Ziel ist, das aufzuhalten, was unser Land und

nsere Gesellschaft voranbringen würde. Plötzlich wird
ieder daran gezweifelt, dass es überhaupt einen zusätz-

ichen Bedarf an Kinderbetreuungsplätzen gibt. Wir sind






(A) )



(B) )


Ekin Deligöz
wieder an der Stelle angelangt, an der Sie von der Union
eigentlich schon immer waren: nicht in der gesellschaft-
lichen Realität, sondern in einer verfälschten Welt.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie der Abg. Diana Golze [DIE LINKE])


Nun soll das Ganze durch Gespräche mit den Ländern
und Kommunen – von Ihnen werden diese Gespräche
vermutlich „Verhandlungen“ genannt – gerichtet wer-
den. Ich kann Ihnen nur eines sagen: Wir von den Grü-
nen unterstützen die Familienministerin in ihrem Ziel,
die Kinderbetreuungsangebote auszubauen, ganz ein-
deutig.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Aber ich traue der ganzen Sache nicht. Auch der mo-
mentanen Stimmung traue ich nicht. Ich sage Ihnen, wa-
rum.

Erstens. In den Debatten, die wir in den letzten Wo-
chen geführt haben, ist eines deutlich geworden: Dieje-
nigen, die schon immer Ressentiments gegenüber der
frühkindlichen Betreuung hatten, sprechen diese jetzt in
aller Deutlichkeit aus und weichen davon kein bisschen
ab. Sie wollen die Realität einfach nicht zur Kenntnis
nehmen. Sie wollen den Alltag von Eltern nicht anerken-
nen. Ihre Devise lautet, dass nicht sein kann, was nicht
sein darf.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Der Schwur der Union auf die Wahlfreiheit, der wahr-
scheinlich auch in der heutigen Debatte von ihr geleistet
wird, ist verlogen. Das nehmen wir Ihnen nicht mehr ab.
Denn die Voraussetzungen für eine Wahlfreiheit sind
erstens, dass überhaupt Kinderbetreuungsplätze vorhan-
den sind – so weit sind wir noch lange nicht; Sie alle
kennen die Zahlen –, und zweitens, dass die Eltern selbst
entscheiden können, wann und warum sie ihre Kinder
betreuen lassen. Die Politik darf ihnen diese Entschei-
dung nicht abnehmen.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


So viel Vertrauen müssen wir in die Eltern haben. Die
Vorstellung, die die Union im Jahre 2007 von der Wahl-
freiheit hat, ist im Mittelalter zurückgeblieben.

Zweitens. Die aktuelle Strategie der Union ist uns ei-
gentlich schon seit Jahren bekannt. In den Ländern und
Kommunen hören wir die Union immer wieder sagen:
Eigentlich brauchen wir gar keinen Ausbau der Kinder-
betreuung; denn es gibt genug oder fast genug Betreu-
ungsplätze. Eigentlich wollen die Eltern das auch nicht;
denn wenn sie es wollen würden, dann gäbe es schon ge-
nug Kinderbetreuungsplätze.

Die Eltern, die ihre Kinder bereits dann, wenn sich
die Schwangerschaft ankündigt, für einen Betreuungs-
platz anmelden, können wahrlich kein ausreichendes
Angebot erkennen. Durch dieses Schönreden haben Sie
bis jetzt verhindern können, dass in Deutschland ein
Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung für unter Dreijäh-
rige eingeführt wurde. Dass dies geschieht, wollen Sie
auch in Zukunft verhindern. Ich hoffe, dass diese Zeiten
irgendwann einmal vorbei sind.

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(C (D Drittens. Ich finde es sehr beachtlich, dass ausgerechet der Präsident der Familienkonferenz, Herr upprecht, gestern öffentlich die Durchführung einer onderkonferenz, die Sie beschlossen haben, abgelehnt at, und zwar mit dem Argument, es gebe gar keine hineichende Grundlage, weil seitens der Bundesregierung eine Konzepte dafür vorlägen. Somit gebe es nichts, orüber man reden könnte. Genau das hat uns der taatssekretär in der heutigen Fragestunde bestätigt. Sie issen gar nicht, worüber Sie reden sollten. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Hartwig Fischer [Göttingen] [CDU/CSU]: Dann waren Sie in einer anderen Fragestunde!)


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


In der Debatte über das Elterngeld sagte sogar Herr
amsauer, dass nun der zweite Schritt folgen und die
inderbetreuung ausgebaut werden müsse.

Sie haben es bisher nicht für notwendig gehalten, mit
en Ländern und Kommunen Gespräche zu führen. Aber
etzt tun Sie so, als sei das notwendig. Gleichzeitig sagen

itglieder der CDU/CSU-Fraktion – das gilt auch für
itglieder Ihrer Landesregierungen –, der Bund sei für

ieses Thema nicht zuständig. Natürlich hat auch der
und hier Kompetenzen und ist dafür zuständig. Dabei
eht es um unsere politische Verantwortung gegenüber
ltern und Kindern. Wir können und dürfen uns nicht
avor drücken, diese Verantwortung zu übernehmen.
as, was Sie hier abgeliefert haben, waren leere Worte
nd Sonntagsreden. Dafür sind Ihnen die Familien gut
enug. Wenn es aber um konkretes Handeln geht, dann
rücken Sie sich. Ich nenne das verantwortungslos.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1608423600

Für die Bundesregierung erteile ich nun das Wort der

rau Bundesministerin Dr. Ursula von der Leyen.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin für
amilie, Senioren, Frauen und Jugend:

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!
ch freue mich über diese Debatte. Denn sie ist längst
berfällig, und sie ist richtig.


(Beifall bei der CDU/CSU, der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Wie ist denn die Situation heute? Nach den jüngsten
ahlen des Statistischen Bundesamtes haben in West-
eutschland 8 Prozent der Eltern für ihre Kinder unter
rei Jahren einen Betreuungsplatz. Das heißt im Um-
ehrschluss: 92 Prozent der Eltern haben keinen. Große
nterschiede gibt es dabei zwischen West und Ost: In
en neuen Bundesländern hat sich das Angebot bei un-
efähr 37 Prozent eingependelt.

Wenn wir von Wahlfreiheit sprechen, muss dies in der
at heißen, dass jeder die Wahl hat. Wer seine Kinder






(A) )



(B) )


Bundesministerin Dr. Ursula von der Leyen
über einen längeren Zeitraum zu Hause betreuen will,
hat unseren Respekt und ist willkommen, dies zu tun.
Aber genauso müssen diejenigen, die wieder den An-
schluss an ihren Beruf suchen, Angebote vorfinden, wo
sie ihr Kind unter drei Jahren betreuen lassen können.
Insofern müssen wir auf diesem Gebiet besser werden.


(Beifall bei der CDU/CSU, der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der FDP)


Wir haben mit dem TAG das Ziel, dass wir im Jahr 2010
für 17 Prozent der Eltern ein Angebot haben, auch wenn
das im Umkehrschluss heißt, dass immer noch
83 Prozent der Eltern kein Angebot haben.

Ich finde, moderne Politik muss Politik sein, die am
Puls der Zeit ist, die spürt, wenn sich Dinge verändern.
Wir haben gemeinsam das Elterngeld eingeführt. Wir
alle werden jetzt auf den Versammlungen draußen im
Lande spüren – ich bin sicher, gerade Sie als Familien-
und Bildungspolitikerinnen- und -politiker werden das
jeden Tag erleben –, dass uns die jungen Menschen zu
Recht fragen: Was mache ich, wenn das Elterngeld am
Ende des ersten Lebensjahres meines Kindes ausläuft
und ich wieder in den Beruf zurück möchte?


(Zurufe vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Ich sage als Familienministerin ganz selbstbewusst:
Ungefähr ein Drittel aller Eltern hat Bedarf an einem Be-
treuungsangebot. Dies ist im Übrigen europäischer
Durchschnitt. Im Augenblick jedoch liegen wir, was die
Betreuungsmöglichkeiten angeht, noch im unteren Drit-
tel.


(Zurufe vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Diese Zahl ist durch das Deutsche Jugendinstitut, eines
der renommiertesten deutschen Institute, die auf diesem
Gebiet forschen und veröffentlichen, bestätigt worden.
Dies ist Barcelonastrategie. Deshalb ist die Debatte, die
wir führen, eine spannende gesellschaftspolitische De-
batte, und sie ist hochaktuell. Natürlich wirbelt diese De-
batte die bestehenden, üblichen, schablonenhaften Reak-
tionen durcheinander. Aber genau dafür sind
Politikerinnen und Politiker da: am Puls der Zeit zu sein
und deshalb dies aktuell zu debattieren.


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN)


Jetzt komme ich zum zweiten Punkt – ich habe dieses
Thema vor vier Wochen angestoßen –: Es ist ein Erfolg,
dass es uns gelungen ist, seit der Sitzung des Koalitions-
ausschusses gemeinsam als Regierung einen Fahrplan
festzulegen, wie wir diesem Ziel näher kommen. Die
Fragen – wie sehen die Zahlen im Detail aus, wie sieht
es in den einzelnen Ländern aus, wie sieht es in den ein-
zelnen Kommunen aus, wer hat massiv ausgebaut in der
letzten Zeit, wer hat sich kaum bewegt, wo sind Regio-
nen, in denen zum Beispiel in die Qualität mehr inves-
tiert werden muss? – sind natürlich berechtigt. Dass dies
in der Kommunikation am nächsten Tag verkürzt und
nicht glücklich herübergekommen ist, darüber bin ich


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(C (D das will ich auch als Regierungsvertreterin ganz frank nd frei sagen – nicht glücklich. as ändert aber nichts an dem richtigen Ziel, hinter dem ir stehen. Wir haben jetzt einen eindeutigen Fahrplan afür. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


(Zurufe vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Natürlich steht die Bundesregierung mit diesem Ziel
icht alleine da. Das ist eine gesamtgesellschaftliche
ufgabe, und es gibt viele Akteure, die daran mitarbei-

en. Auch die Länder und die kommunalen Spitzenver-
ände sind mit im Spiel. Wir müssen alle mitnehmen,
m uns in der Beantwortung der Frage einig zu werden,
ie wir das gemeinsam schaffen können. Deshalb wer-
en wir mit einer kleinen Arbeitsgruppe den Weg für
ine Konferenz bereiten – Bund, Länder und Kommunen
erden daran beteiligt sein –, die im Übrigen am
. April 2007 stattfinden wird,


(Silke Stokar von Neuforn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja, Arbeitsgruppe!)


m die Zahlen im Detail zu besprechen und auch zu zei-
en, was sich in den einzelnen Ländern getan hat. Das ist
uch spannend, da gezeigt wird, wo gute Arbeit geleistet
urde und wo noch ein enormer Nachholbedarf besteht.
nschließend werden wir über die Finanzierungswege

prechen.


(Swen Schulz [Spandau] [SPD]: Super!)


Dabei will ich auch deutlich sagen, dass wir gerade
ls Bildungs- und Familienpolitikerinnen und -politiker
icht den Fehler machen sollten, zunächst einmal zu
chauen, wie die Familien das finanzieren können. Viel-
ehr sollten wir uns selbstbewusst hinstellen und sagen,

ass das eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist – dies
ilt gerade für die frühkindliche Bildung –, von der spä-
er alle profitieren, wenn eine kleine Generation nach-
ächst.


(Beifall bei der CDU/CSU, der SPD, der FDP und der LINKEN)


s ist mir auch deshalb wichtig, dies zu sagen, weil wir
n diesem Land gerade hinsichtlich der Finanzierung oft
ine polarisierende Debatte geführt haben.

Für im Durchschnitt ein Drittel der Eltern wollen wir
ieses Betreuungsangebot gemeinsam schaffen. Wenn
ir das Thema Wahlfreiheit ernst nehmen, dann dürfen
ir aber nicht sagen, dass zwei Drittel der Eltern oder
ass Eltern mit Schulkindern das mitbezahlen müssen.
ein, die ganze Gesellschaft muss dies bezahlen; denn

n der Folge profitiert gerade eine Gesellschaft im demo-
rafischen Wandel in hohem Maße davon. Wenn nur
ine kleine Generation nachwächst, von der gerade wir,
ie mittlere Generation, die wir später die vielen Alten
ein werden, viel verlangen – die jungen Menschen sol-
en später hochinnovativ und wettbewerbsfähig in dieser

elt arbeiten und sich um ihre Kinder, die sie sich wün-
chen, und um uns Alte kümmern –, dann müssen wir ih-
en am Anfang doch auch das Rüstzeug mitgeben, so-






(A) )



(B) )


Bundesministerin Dr. Ursula von der Leyen
dass sie eine Chance haben, diese Aufgaben später
bewältigen zu können.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


Deshalb kann ich nur so schließen, wie ich begonnen
habe: Ich freue mich über diese gesellschaftspolitische
Debatte. Ich finde, wir Familienpolitikerinnen und Fami-
lienpolitiker sowie Bildungspolitikerinnen und Bil-
dungspolitiker sollten eine Bresche für die Kinder und
für die jungen Familien in diesem Land schlagen.

Vielen Dank.


(Anhaltender Beifall bei der CDU/CSU – Beifall bei der SPD – Christel Humme [SPD]: Euphorisch da drüben!)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1608423700

Nächster Redner ist nun der Kollege Dirk Niebel für

die FDP-Fraktion.


(Beifall bei Abgeordneten der FDP – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Jetzt bin ich aber gespannt!)



Dr. h.c. Dirk Niebel (FDP):
Rede ID: ID1608423800

Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und

Herren! Ich freue mich auch, dass wir im Deutschen
Bundestag über Kinderbetreuung reden. Frau Ministerin,
ich glaube Ihnen die politische Zielsetzung ausdrücklich.
Für die Umsetzung haben Sie in Ihren bisherigen Reden
allerdings immer noch keinen einzigen Fingerzeig gege-
ben.


(Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Aber Beifall klatschen!)


Es ist tatsächlich so, dass wir in diesem Land mehr
Kinderbetreuung brauchen. Ich freue mich, dass die
Union in weiten Teilen im 21. Jahrhundert angekommen
ist, aber ich bin doch sehr besorgt über manche Reak-
tion, die ich aus Ihrer eigenen Partei, Frau Ministerin, im
Rahmen der Diskussion, die wir in den letzten Wochen
geführt haben, hören musste.

Ich stelle mir allerdings die Frage, warum gerade die
Grünen diese Aktuelle Stunde beantragt haben. Sie ha-
ben die letzten sieben Jahre vor der vergangenen Wahl
doch immerhin regiert. Wo ist eigentlich Ihre Erfolgsbi-
lanz?


(Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Ekin Deligöz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Da, wo Sie dagegen gestimmt haben, haben wir etwas getan!)


Ich erinnere mich, dass den Kommunen bei der Zu-
sammenlegung von Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe
unter der Regierung Schröder versprochen worden ist,
pro Jahr 1,5 Milliarden Euro für die Kinderbetreuung
zusätzlich zur Verfügung zu stellen. Wo sind denn 2005
und 2006 die jeweils 1,5 Milliarden Euro für die Kinder-
betreuung in den Kommunen geblieben? Reine Luft-
buchungen! Deswegen ist es eindeutig: Sie betreiben
hier Ihr politisches Klein-Klein und sind am Ziel, einer

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(C (D esseren Betreuung der Kinder in diesem Land, wirklich ur am Rande interessiert. (Beifall bei der FDP – Ekin Deligöz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Beschäftigen Sie sich einmal damit! Wann haben Sie sich einmal damit auseinandergesetzt?)


Als Vater von drei Kindern und einer der wenigen
ännlichen Kollegen in diesem Haus, die Erziehungs-

rlaub genommen haben, meine ich, dass darüber tat-
ächlich diskutiert werden muss. Denn all denen, die das
icht kennen, kann ich versichern: Mit Urlaub hat das
ichts zu tun gehabt. Aber die gesellschaftliche Denk-
eise, dass sich immer nur die Frauen um die Kinder
ümmern müssen, muss endlich ein Ende haben. Ich
abe es am eigenen Leib erlebt: Ein Mann macht so et-
as nicht, war die Reaktion.


(Beifall bei der FDP und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


ie Eltern müssen dann aber die Kinderbetreuung ent-
prechend organisieren. Das ist jedoch extrem schwierig,
enn es an Betreuungsmöglichkeiten fehlt. Deswegen

st die Diskussion grundsätzlich richtig.

Die Frage der Finanzierung ist aber in der Tat nicht
anz unbedeutend. An dieser Stelle laufen die Vor-
chläge der Regierungskoalition bisher ins Leere.


(Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Hört! Hört!)


rau von der Leyen hat bei ihren ersten Äußerungen of-
enkundig übersehen, dass eine Föderalismusreform er-
olgt ist und keine unmittelbare Finanzbeziehung zwi-
chen Bund und Kommunen besteht. Das ist vor allem
eshalb tragisch, weil viele Länderfinanzminister – egal
b rot oder schwarz – klebrige Finger haben und das
eld, das man in der Vergangenheit den Kommunen zu-
ommen lassen wollte, nicht immer dort angekommen
st.


(Otto Fricke [FDP]: Sehr wahr!)


Die Kollegen von den Sozialdemokraten setzen sich
afür ein, dass Familien Familien finanzieren sollen. Vor
urzem wurde die steuerliche Absetzbarkeit von Betreu-
ngsleistungen etwas verbessert. Das soll nun wieder
ingeschränkt werden. Herr Beck hat angekündigt, dass
ine eventuell irgendwann vorzunehmende Kindergeld-
rhöhung ausgesetzt werden soll, um so das Vorhaben zu
inanzieren. Das ist ähnlich, als würden Sie dem Bus
interherlaufen, weil Sie kein Geld für eine Busfahrkarte
aben, und glauben, Sie hätten das eingesparte Geld zur
erfügung. Nach dieser Logik wäre es viel klüger, Sie

iefen einem Taxi hinterher; dann könnten Sie noch mehr
eld sparen.


(Heiterkeit und Beifall bei der FDP)


Es ist auf jeden Fall notwendig, klare finanzielle
rundlagen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf

u schaffen. Die FDP hat schon mit ihrem Steuerkonzept
us dem Bundestagswahlkampf deutlich gemacht, wie
an Familien finanziell entlasten kann, nämlich durch

inen höheren Grundfreibetrag für jeden Menschen in






(A) )



(B) )


Dirk Niebel
diesem Land, egal ob klein oder groß. Für Personen mit
eigenem Einkommen soll ein Freibetrag in Höhe von
7 700 Euro gelten. Wer kein eigenes Einkommen hat, er-
hält ein höheres Kindergeld von 200 Euro pro Kind.


(Christel Humme [SPD]: Das ist doch ungerecht! Davon profitieren doch nur die Gutverdiener, Herr Niebel!)


Letzteres bietet deutlich bessere Möglichkeiten, die Kin-
derbetreuung zu organisieren.


(Beifall bei Abgeordneten der FDP)


Darüber hinaus haben wir am 5. April letzten Jahres
auf der Bundestagsdrucksache 16/1168 einen Antrag mit
dem Titel „Flexible Konzepte für die Familie – Kinder-
betreuung und frühkindliche Bildung zukunftsfähig ma-
chen“ vorgelegt, in dem wir 19 Vorschläge formuliert
haben, die insbesondere die Wahlfreiheit der Menschen,
mehr Freiraum für die persönliche Lebensgestaltung,
mehr Eigeninitiative und private Organisation und die
gleiche Teilhabe von Männern und Frauen zum Ziel hat-
ten.


(Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Wo war denn eigentlich das Finanzierungskonzept, Herr Niebel?)


Ausweislich der Drucksache 16/2785 ging die Abstim-
mung wie folgt aus: Ablehnung des Antrags mit den
Stimmen der Fraktionen der CDU/CSU, der SPD, der
Linken und des Bündnisses 90/Die Grünen. Besten
Dank! Sie hatten schon längst die Chance, etwas zu ma-
chen, aber Sie haben sich nicht bewegt.


(Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ihr hattet doch keinen Finanzierungsvorschlag! – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Finanzierungskonzept fordern und selbst alles verschweigen!)


Deswegen wird es jetzt Zeit, unideologisch über ein
Finanzierungskonzept nachzudenken, das mit der Föde-
ralismusreform I in Einklang steht. Das bedeutet, dass
Sie, wenn Sie das Vorhaben mitfinanzieren wollen, Frau
von der Leyen, den Kommunen das Geld nicht unmittel-
bar zukommen lassen können. Deshalb müssen Sie cle-
verer vorgehen, auch um zu verhindern, dass die Länder-
finanzminister einen Teil des Geldes einbehalten. Reden
Sie doch über Umsatzsteuerpunkte für die Kommunen!
Machen Sie konkrete Vorschläge für die bessere Finan-
zierung der Kinderbetreuung!

Tun Sie mir einen Gefallen: Tun Sie nicht so, als wäre
die zwingend notwendige Verbesserung der Kinderbe-
treuungsmöglichkeiten allein eine staatliche Aufgabe!
Es ist zwar auch eine staatliche Aufgabe, die aber vor
dem Hintergrund einer älter werdenden Gesellschaft zu
sehen ist. Trotz der vielen Arbeitslosen und des zuneh-
menden Fachkräftemangels in den unterschiedlichsten
Branchen ist es auch eine Aufgabe der Wirtschaft. Viele
Unternehmen tun dabei schon Gutes. Das ist kein Al-
truismus; sie sorgen auch aus Eigennutz dafür – teil-
weise finanzieren sie es sogar mit –, dass die bei ihnen
beschäftigten Väter und Mütter möglichst schnell wieder

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(C (D hre Kompetenz am Arbeitsplatz einbringen können, eil sie ihre Kinder gut betreut wissen. Es gibt bereits konkrete Beispiele. Sie müssen das ad nicht neu erfinden. Gehen Sie auf die Wirtschaft zu nd sorgen Sie dafür, dass dem Parlament konkrete inanzierungsvorschläge vorgelegt werden, die die Eieninitiative fördern! (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Wo wart ihr denn?)


as ist der richtige Weg. Dabei unterstützen wir Sie
erne.


(Beifall bei der FDP)


Wenn Sie Ihre eigenen Leute auf Ihre Seite ziehen
önnten, wenn die Linken aufhören würden, eine Frau,
ie sich um ihr Kind kümmert, als Heimchen am Herd
u bezeichnen, und die Konservativen eine berufstätige
utter nicht mehr als Rabenmutter bezeichnen würden,

ann wären wir einen großen Schritt weiter.

Vielen herzlichen Dank.


(Beifall bei der FDP – Michaela Noll [CDU/ CSU]: Das stimmt nicht! – Johannes Singhammer [CDU/CSU]: Das sind doch künstliche Gegensätze!)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1608423900

Nun hat das Wort die Kollegin Christel Humme für

ie SPD-Fraktion.


(Beifall bei der SPD)



Christel Humme (SPD):
Rede ID: ID1608424000

Frau Präsidentin! Liebe Kollegen! Liebe Kollegin-

en! Das, worüber heute diskutiert wird, ist tatsächlich
eu. Alle Fraktionen im Bundestag fordern mehr Betreu-
ngsplätze für unter Dreijährige. Ich glaube, das habe
ch in der ganzen Zeit, in der ich Mitglied des Bundesta-
es bin, noch nicht erlebt.


(Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Dann haben Sie vielleicht nicht immer zugehört!)


rau Ministerin, ich gebe Ihnen vollkommen recht: Mit
en zurzeit vorhandenen Betreuungsplätzen sind wir von
inem bedarfsgerechten Ausbau noch weit entfernt. Sie
aben gesagt: 750 000 Plätze brauchen wir für einen be-
arfsgerechten Ausbau. Das unterstütze ich voll; denn
as wird uns von den Wissenschaftlern des Deutschen
ugendinstituts sowie im Kinder- und Jugendbericht
estätigt. Wir haben heute Mittag in der Anhörung erfah-
en, dass zwei Jahre nach Inkrafttreten des Tagesbetreu-
ngsausbaugesetzes ganze 21 000 Plätze zusätzlich ge-
chaffen wurden. Ich finde, das ist eigentlich ein
kandal.

In Kenntnis dieser Tatsachen verstehe ich überhaupt
icht, dass wir den Ausbau auf die lange Bank schieben
nd noch einmal bei den Ländern nachfragen wollen,
ie hoch der Bedarf eigentlich ist. Das erinnert mich ein
isschen an die Kommunen in meinem Wahlkreis. Sie
aben immer wieder eine Bedarfsanalyse durchgeführt,






(A) )



(B) )


Christel Humme
wenn es darum ging, Kindertagesstättenplätze vorzuhal-
ten. Immer wieder kamen sie zu dem Ergebnis: Ein
Bedarf ist nicht vorhanden. Als die Kindertagesstätten-
plätze dann aber geschaffen waren, waren die Anmelde-
zahlen so hoch, dass es Wartelisten gab. Daher sage ich:
Nicht der Bedarf bestimmt das Angebot, sondern das
Angebot den Bedarf.


(Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Und das von einer Sozialdemokratin!)


Das ist richtig; denn Eltern brauchen – Herr Niebel,
Sie haben darauf bereits hingewiesen – verlässliche Kin-
derbetreuungsangebote. Aber ich glaube, das ist der ein-
zige Satz, bei dem ich Ihnen zustimmen kann.


(Dirk Niebel [FDP]: Das glaube ich nicht!)


Sie behaupten, wir wollten, dass Familien die Kinder-
betreuung finanzieren, und halten das für ungerecht.
Herr Niebel, ich halte Ihnen entgegen: Denken Sie an die
familienpolitischen Leistungen unter der rot-grünen Re-
gierung in den letzten Jahren! Wir haben das Kindergeld
um 38 Prozent erhöht. Sie werden mir sicherlich recht
geben, wenn ich feststelle, dass diese Erhöhung nicht
dazu geführt hat, dass sich mehr junge Menschen ent-
schieden haben, eine Familie zu gründen.


(Dirk Niebel [FDP]: Sie haben gleichzeitig die Steuern erhöht!)


Familien brauchen etwas anderes, nämlich Rahmenbe-
dingungen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.


(Dirk Niebel [FDP]: Sie brauchen beides!)


Ich kann diejenigen nicht verstehen, die unser solides
Finanzierungskonzept – darüber möchte ich mit Ihnen
ernsthaft diskutieren – als unsozial bezeichnen. Wir wol-
len nämlich so schnell wie möglich zwei wesentliche
Ungerechtigkeiten beseitigen.


(Dirk Niebel [FDP]: Das Kindergeld sichert doch das Existenzminimum für Geringverdiener!)


Die erste und nach meiner Meinung noch immer die
größte Ungerechtigkeit in unserem Land ist, dass die
Herkunft den Bildungsabschluss bestimmt. Ich glaube,
mit früher Förderung können wir genau diese Ungerech-
tigkeit beseitigen und mehr Leistung bei der Integration
erbringen. Das ist unser erstes Ziel.

Die zweite Ungerechtigkeit ist – das konnten wir
heute im „Morgenmagazin“ wieder verfolgen –, dass
Männer und Frauen Familie und Beruf in Deutschland
nicht vereinbaren können. Das heißt konkret, dass einer
der beiden Partner – wie wir wissen, sind in 90 Prozent
der Fälle beide Partner berufstätig, wenn sie sich in jun-
gen Jahren für eine Familie entscheiden – auf sein Ein-
kommen verzichten muss. Dass das in höchstem Maße
unsozial ist, liegt auf der Hand.

Daher bin ich der Meinung: Lassen Sie uns ernsthaft
über unsere soliden Finanzierungsvorschläge diskutie-
ren! Nichtstun ist in höchstem Maße unsozial.

Schönen Dank.

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(C (D (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1608424100

Nächste Rednerin ist die Kollegin Diana Golze für die

raktion Die Linke.


(Beifall bei der LINKEN)



Diana Golze (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1608424200

Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Kollegin-

en und Kollegen! Es ist wahrlich ein Trauerspiel für die
amilien – man könnte auch sagen: eine Tragikomödie –,
as heute auf den Titelseiten der Tageszeitungen zu le-

en ist: Union bremst von der Leyen aus, Christen kip-
en Kinderkrippen usw.


(Zuruf von der CDU/CSU: Was alles in der Zeitung steht!)


ährend Frau von der Leyen gestern Abend in den „Ta-
esthemen“ noch einmal deutlich machen durfte, dass
hre Pläne nichts anderes bedeuten als die Anpassung an
uropäische Standards, bleiben die Herren der CDU/
SU in ihrem Elfenbeinturm sitzen und träumen von den
uten alten Zeiten, als sie nicht mit solchen schnöden
ebatten gestört wurden. Die Bundesregierungen haben

n den vergangenen Jahren ein familienpolitisches Ni-
kerchen gehalten, während in anderen europäischen
taaten die Frage nach der qualitativen und der quantita-

iven Kindertagesbetreuung ganz oben auf der Tagesord-
ung gestanden hat.


(Beifall bei der LINKEN)


Im Jahr 2007 erlebten wir nun ein kurzes scheinbares
rwachen, aber am Ende ist es wohl doch nur wieder der
erühmte Theaterdonner. Ich spreche zum einen von
errn Kauder und den anderen Altvorderen in der
nion,


(Zurufe von der CDU/CSU: Oh!)


ie von den Lebensentwürfen junger Menschen so wenig
issen – sind Sie jetzt traurig, dass ich Sie nicht nament-

ich genannt habe? –,


(Heiterkeit und Beifall bei der LINKEN)


ass sie immer noch die Familienideale des vorletzten
ahrhunderts hochhalten.


(Manfred Grund [CDU/CSU]: Wie heißt die Frau von Herrn Lafontaine?)


tatt den Vorstoß ihrer Familienministerin zum Anlass
u nehmen,


(Steffen Kampeter [CDU/CSU]: So was Reaktionäres wie von Frau Müller werden Sie von der Union nicht hören!)


ich die Augen zu reiben, versuchen die Politiker der
nionsparteien, sich noch einmal gemütlich umzudre-
en. Wachen Sie auf, liebe Kollegen! Ihre Kolleginnen
iskutieren längst in den Talkshows der Abendpro-
ramme offen darüber, dass man die Lebensentwürfe






(A) )



(B) )


Diana Golze
von jungen Menschen ernst nehmen muss und dass sich
die Politik endlich dieser Fragen annehmen sollte.


(Beifall bei der LINKEN)


Statt noch einmal nachzuprüfen, ob die Frau Ministerin
ihre Hausaufgaben gemacht hat und es wirklich einen
Bedarf an Betreuung von Kindern unter drei Jahren
gibt, bevor sie neue Forderungen stellt, empfehle ich
Herrn Kauder, sich selbst noch einmal auf den Hosen-
boden zu setzen. Eine kluge Expertise zum Thema Kin-
derbetreuung gibt es bereits. Sie hat die Drucksachen-
nummer 15/6014 und heißt „Zwölfter Kinder- und
Jugendbericht“. Darin wird nicht nur die Situation in
der Kitalandschaft unter die Lupe genommen, sondern
auch das System der Bedarfsermittlung. Ihre Forderung
in der Koalitionsrunde war scheinheilig und hat nichts
mit Realitätssinn zu tun, sondern vielmehr – so sieht es
aus – damit, als wollten Sie mit Macht etwas verhin-
dern, was nicht in Ihr Weltbild passt.


(Beifall bei der LINKEN)


Ich spreche hier aber auch von der SPD. Das Wort
„Sozialdemokratie“ kommt mir in diesem Zusammen-
hang nur noch schwer über die Lippen. Sie haben heute
früh im Ausschuss brav die Hand für die Rente ab 67 ge-
hoben. Am Freitag wird das hier im Plenum wohl ge-
nauso sein. Sie beschließen für die Eltern und für die
Kinder von heute die Rentenkürzung von morgen.


(Beifall bei der LINKEN)


Zur Finanzierung der Krippenplätze von heute fällt Ih-
nen auch nichts Besseres ein als eine Kindergeldkür-
zung.


(Widerspruch bei der SPD)


Es ist eine Kürzung. Um nichts anderes handelt es sich
nämlich. Das kann man Ihnen nicht oft genug sagen. Ich
möchte Sie daran erinnern, dass Sie das Kindergeld be-
reits zum 1. Januar dieses Jahres massiv gekürzt haben,
nämlich durch die Absenkung des Bezugsalters von 27
auf 25 Jahre.


(Beifall bei der LINKEN – Zuruf von der SPD: Das hat doch nichts mit Kinderbetreuung zu tun!)


Im vergangenen Jahr wurden die Familienzuschläge für
Bundesbeamte abgeschafft. Selbst nach Abzug der Über-
gangsregelungen war das eine Ersparnis von über
3 Milliarden Euro. Ebenfalls im vergangenen Jahr ist die
Kürzung der Pendlerpauschale vorgenommen worden,
eine Ersparnis von 2,5 Milliarden Euro, die fast hälftig
den Bundeshaushalt und die Länder entlastet hat. Wem,
denken Sie, haben Sie denn dieses Geld aus den Taschen
gezogen?


(Beifall bei der LINKEN)


Das sind doch zum großen Teil die Erwerbstätigen, die
Kinder haben und deshalb nicht flexibel dem Arbeits-
platz hinterherziehen können.

Ich habe es hier schon einmal gesagt und wiederhole
es: Familienpolitik ist Sozialpolitik.

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(C (D (Johannes Singhammer [CDU/CSU]: Eben nicht! Das ist eine eigene Art von Politik!)


ine sozial gerechte Familienpolitik ist nur dann mög-
ich, wenn wir auch die Frage nach der Verteilung des
esellschaftlichen Reichtums stellen. Die Grenzen ver-
aufen nicht zwischen Eltern und Kinderlosen, auch
icht zwischen Jung und Alt, sondern immer noch zwi-
chen Arm und Reich, zwischen oben und unten.


(Beifall bei der LINKEN)


er die Verteilungsfrage nicht stellen will, der sollte von
ozial gerechter Familienpolitik schweigen.

Der Gipfel des Zynismus ist die Tatsache, dass Sie zur
leichen Zeit mit vollen Händen das Geld zum Fenster
inauswerfen. Milliardenschwere Steuergeschenke pla-
en Sie für Unternehmen. An den Treueschwüren der
oalition zu diesem Projekt werden keine Zweifel laut.

Der Ausbau der Kindertagesbetreuung muss sofort
eginnen, und er könnte sofort beginnen; denn das nö-
ige Geld ist da. Die versprochenen Arbeitsplätze hat
chon die letzte Unternehmensteuerreform nicht ge-
racht. Herausgekommen sind am Ende höchstens mehr
olfplätze für die Reichen.


(Widerspruch bei der SPD – Zurufe von der CDU/CSU: Oh! – Zuruf von der SPD: Ihnen fällt zum Thema wohl nichts mehr ein!)


ber ich sage Ihnen: Kinderkrippenplätze sind wichtiger
ls Golfplätze. Wir sagen: Vorfahrt für Kinder! Vorfahrt
ür Familien! Die Linke fordert: Stopp für das Projekt
nternehmensteuerreform. So würden mindestens 8 Mil-

iarden Euro frei, die für den Ausbau der Kinderkrippen-
lätze verwendet werden könnten.


(Beifall bei der LINKEN – Dirk Niebel [FDP]: Sie haben noch gar nichts zu Afghanistan gesagt!)


ie Familien und vor allem die Kinder brauchen keine
ituellen Sonntagsreden, Herr Niebel, sondern endlich
innvolle Taten. Ich kann nur hoffen, dass sich die Fami-
ienministerin nicht von ihrem Vorhaben abbringen lässt
nd schnell eine familien- und sozial gerechte Finanzie-
ung dafür vorschlägt.

Vielen Dank.


(Beifall bei der LINKEN)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1608424300

Nächster Redner ist der Kollege Johannes

inghammer für die CDU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU)



Johannes Singhammer (CSU):
Rede ID: ID1608424400

Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und

erren! Frau Golze, ich rate Ihnen, einmal darüber nach-
udenken und zu prüfen, warum die Gebühren für die
indertagesstätten in Berlin, wo Sie mitregieren, die
öchsten in der gesamten Republik sind.


(Dr. Barbara Höll [DIE LINKE]: Das stimmt so nicht! Die sind sehr differenziert!)







(A) )



(B) )


Johannes Singhammer
Was die Grünen angeht, habe ich Verständnis, dass sie
diese Aktuelle Stunde beantragt haben. Sie haben das
getan, um an der aktuellen Diskussion über Familienpo-
litik wieder teilzunehmen.


(Krista Sager [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wir wollen den Familien helfen!)


Ich füge hinzu: Vor wenigen Wochen hat sich die Bun-
destagsfraktion der Grünen auf einer Klausurtagung aber
nicht darüber einigen können, ob Familie ein Wert an
sich ist. Wer nicht weiß, wie viel Wert die Familie und
die Erziehungsleistung von Müttern und Vätern für Kin-
der haben, wer sich nicht einmal sicher ist, ob Familie
überhaupt ein Wert an sich ist, der sollte eine Aktuelle
Stunde zu diesem Thema möglichst nicht beantragen.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP – Widerspruch bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


Wir wollen eine moderne Familienpolitik, und die ba-
siert auf dem Prinzip der Wahlfreiheit. Wir wollen mehr
Sicherheit bei der Betreuung, und wir wollen mehr Dy-
namik beim Ausbau der Betreuungseinrichtungen.

Die – zum Teil leidenschaftliche – Diskussion, auch
die bei uns, also innerhalb der Union, hat gezeigt, wie
ernst wir dieses Thema nehmen. Für uns ist das keine
Luftballondiskussion – in eine solche Diskussion pumpt
man zunächst einmal viel Luft hinein, bevor man sie
langsam wieder herausströmen lässt –; vielmehr nehmen
wir das sehr ernst.


(Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Es geht ja nicht um Gedöns! Das will ich auch einmal festhalten!)


– Für uns ist es kein Gedöns. – Wir gehen Schritt für
Schritt sorgfältig vorwärts.


(Beifall bei der CDU/CSU – Dirk Niebel [FDP]: „Schritt für Schritt“, wie im Minenfeld!)


Im Koalitionsvertrag haben wir vereinbart, bis
2010 230 000 zusätzliche Betreuungsplätze durchzuset-
zen. Die Finanzierung dieser Vorgaben wird durch die
Entlastung der Kommunen aufgrund der Zusammenle-
gung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe ermöglicht.


(Dirk Niebel [FDP]: Wo ist denn das Geld?)


2,5 Milliarden Euro jährlich stehen bereit. Davon sollen
1,5 Milliarden Euro für den Ausbau der Kinderbetreu-
ung verwandt werden.

Jetzt hat die Ministerin angekündigt, dass darüber
hinaus bis zum Jahr 2013 noch einmal 250 000 Betreu-
ungsplätze bereitgestellt werden. Das ist konsequent und
richtig. Denn zwischenzeitlich haben wir das Elterngeld
in Kraft gesetzt – Rot-Grün hat das viele Jahre nicht ge-
schafft –, und dieses Elterngeld – das zeichnet sich ab –
ist ein Erfolg. Wenn im kommenden Jahr, im Jahr 2008,
für die ersten Eltern nach zwölf bzw. 14 Monaten der
Bezug des Elterngeldes ausläuft, dann erwarten sie Si-
cherheit bei der Betreuung. Deshalb ist es richtig, eine
neue Dynamik bei den Betreuungseinrichtungen einzu-
fordern.

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(C (D ie Ministerin hat daher unsere Unterstützung und unere Rückendeckung. (Dirk Niebel [FDP]: Halten Sie sich lieber den Rücken frei!)


(Beifall bei der CDU/CSU)


Es ist logisch zwingend, jetzt die unterschiedlichen
nteressen mit den Ländern abzustimmen. Warum? Weil
ie neuen Bundesländer einen sehr hohen Ausbaugrad
aben; da fehlt es manchmal weniger an der Infrastruk-
ur als an den Kindern. Einige alte Bundesländer, also
änder in Westdeutschland, sagen: Wir brauchen keine
undeseuros; wir wollen das selber finanzieren. Andere

agen: Nur her damit! Diese Interessen abzugleichen, ist
nbedingt nötig. Deshalb kann es objektiv nicht sinnvoll
ein, in der heutigen Debatte ein komplettes Finanzie-
ungssystem vorzulegen. Ich wiederhole: Erst müssen
ie unterschiedlichen Interessen mit den Ländern abge-
lichen werden.


(Beifall bei der CDU/CSU – Swen Schulz [Spandau] [SPD]: Aber Vorschläge wären schon nicht schlecht! – Zuruf von BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Haben Sie denn auch einen Vorschlag?)


Für uns ist es bezüglich der Finanzierung wichtig
das sage ich hier erneut –, das Prinzip der Wahlfreiheit

u erhalten. Alle Finanzierungsvorschläge, die die Wahl-
reiheit einengen können, sind nach unserer Auffassung
icht geeignet. Das betrifft insbesondere das Kindergeld.
as ist die Konsequenz, wenn wir beim Kindergeld län-

ere Zeit eine Durststrecke einlegen? Eine solche Durst-
trecke trifft insbesondere die, die ohnehin einen schma-
en Geldbeutel haben. Deren Dispositionsfähigkeit, also
hre Möglichkeit, die Betreuung ihrer Kinder selbst zu
rganisieren und darüber zu entscheiden, was sie für ihre
inder ausgeben wollen, wird massiv beschnitten. Des-
alb meine ich, dass der Vorschlag, beim Kindergeld
ine Durststrecke einzulegen oder bei den Freibeträgen
u kürzen, nicht in die richtige Richtung führt und dass
ber eine andere Finanzierung nachgedacht werden
uss.


(Swen Schulz [Spandau] [SPD]: Welche?)


Wir werden das schon vorlegen. Wir in der Koalition
aben auch schon einige gemeinsame Vorschläge ge-
acht. Ich nenne die demografische Rendite und den
mbau der 145 Familienleistungen, was in diesem Jahr

u einem ersten Ergebnis führen wird.

Noch zur Frage der Wahlfreiheit. Das Gegenteil von
ahlfreiheit ist eine staatliche beeinflusste Erziehungs-

olitik. Die wollen wir nicht. Wir nehmen die Wahlfrei-
eit ernst. Wir glauben, dass die Eltern am besten wis-
en, was ihre Kinder brauchen. Das wird auch die
ielsetzung unserer Politik sein.


(Beifall bei der CDU/CSU)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1608424500

Das Wort hat nun die Kollegin Krista Sager für die

raktion des Bündnisses 90/Die Grünen.






(A) )



(B) )


Vizepräsidentin Gerda Hasselfeldt

(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)



Krista Sager (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1608424600

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Herr

Singhammer, Sie können doch nicht daran vorbeireden,
dass Sie in dieser Woche gerade die Dynamik aus dem
Prozess genommen haben, weil Ihre dynamische Minis-
terin Ihnen zu dynamisch geworden ist. Auf so viel Dy-
namik waren Sie nicht eingestellt und sind Sie bis heute
nicht eingestellt.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der FDP und der LINKEN)


Es ist doch bezeichnend: Seitdem Frau von der Leyen
gesagt hat: „Elterngeld reicht nicht; wir brauchen mehr
Krippenplätze in Deutschland“, ist sie die beliebteste
Ministerin der Bundesregierung.


(Beifall bei der CDU/CSU – Dirk Niebel [FDP]: Es muss wenigstens eine beliebt sein!)


Das zeigt doch eindeutig, was die Menschen in diesem
Land von dieser Bundesregierung erwarten.


(Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


Jetzt fragt man sich doch: Warum lässt ausgerechnet
die Union ihre beliebteste Ministerin beim beliebtesten
Thema im Regen stehen?


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der FDP und der LINKEN)


Ihre Ministerin geht tapfer voran – wie Blücher. Und
was macht die Unionstruppe? Sie schmeißt sich wie die
Hasen in die Furche!


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der FDP und der LINKEN – Lachen bei der CDU/CSU)


Sie haben Angst – das ist doch Ihr Problem –, dass die
Ministerin Sie am Ende noch hinterherschleifen könnte.
Das ist das, was diese Woche passiert ist.


(Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Das ist ja eine üble Büttenrede!)


Die Zahlen hat Frau von der Leyen heute noch einmal
ganz deutlich genannt. Ich finde es irgendwie herzergrei-
fend, dass Sie jetzt plötzlich so viel Sympathie für das
rot-grüne Tagesbetreuungsausbaugesetz inklusive Finan-
zierung entwickeln.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


Wie haben wir uns mit Herrn Koch im Vermittlungsaus-
schuss um diese Finanzierung balgen müssen!


(Dirk Niebel [FDP]: Wenn bloß das Geld gekommen wäre!)


Wir haben das doch gegen Sie durchsetzen müssen.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


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(C (D Jetzt sage ich Ihnen eines: Sie können sich doch nicht ier Jahre lang auf dem ausruhen, was Rot-Grün in der etzten Legislatur auf den Weg gebracht hat; das ist einach zu dürftig. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Johannes Singhammer [CDU/CSU]: Da würden wir schlecht schlafen!)


Die Zahlen, die Frau von der Leyen genannt hat, sind
öllig richtig. Wir haben in Westdeutschland einen Ver-
orgungsgrad von 8 Prozent für Kinder unter drei Jahren.
eswegen müssen wir schneller vorankommen.


(Norbert Königshofen [CDU/CSU]: Ja, das sagt sie doch!)


as machen Sie jetzt? Sie sagen: Ach Gott, ach Gott, hat
enn unsere Fachministerin da richtig gerechnet? Hat sie
ich nicht vielleicht geirrt? Ist das alles nicht nur ein gro-
er Irrtum? Müssen wir uns das alles nicht viel genauer
nschauen? – Das Problem ist doch offensichtlich: Sie
emontieren Ihre eigene Ministerin, weil Sie selbst eine
uszeit brauchen.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der FDP und der LINKEN – Widerspruch bei der CDU/CSU)


Warum brauchen Sie selbst eine Auszeit? Sie brau-
hen eine Auszeit, weil Sie völlig durcheinander sind.


(Norbert Königshofen [CDU/CSU]: Sie haben sieben Jahre eine Auszeit gehabt!)


eswegen reden Sie auch so viel durcheinander. Sie re-
en wie folgt: Brauchen wir jetzt mehr Krippen, oder
ind Krippen eigentlich doch etwas Schlechtes? Wenn
ir mehr Krippen brauchen: Darf der Bund das mitfi-
anzieren, oder darf er das auf gar keinen Fall mitfinan-
ieren?


(Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Wir brauchen Tagesmütter!)


enn er es mitfinanzieren sollte: Woher soll das Geld
ommen? – Dafür haben Sie überhaupt kein Konzept.
ie können nicht sagen – das ist es doch –, was mit den
orderungen Ihrer eigenen Ministerin passieren soll.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie der Abg. Ina Lenke [FDP])


Das Problem ist doch nicht, dass die Realität in
eutschland sich geändert hat, sondern das Problem ist,
ass Sie es sich in der Opposition so bequem gemacht
aben, dass Sie über viele Jahre in dieser Realität nicht
ngekommen sind; in der Regierung holt Sie das jetzt
in.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Die Erfahrung, dass man es sich in der Opposition
anchmal zu einfach macht – das muss ich Ihnen ganz

hrlich sagen –, machen Sie vielleicht nicht allein. Sie
aben es sich mit Ihren ideologischen Abwehrgefechten
egen Rot-Grün tatsächlich zu einfach gemacht. Ich
ann Ihnen jetzt ein Zitat nicht ersparen. „Solange die
nion in Deutschland etwas zu sagen hat, werden wir






(A) )



(B) )


Krista Sager
dafür sorgen, dass sich über deutsche Kinderbetten die
deutschen Eltern und sonst niemand beugt.“


(Dirk Niebel [FDP]: Das war Olaf Scholz als Generalsekretär, oder? Lufthoheit über den Kinderbetten!)


Das Zitat ist nicht von der Familienministerin. Das ist
auch nicht von Bischof Mixa. Das ist von der Bundes-
kanzlerin Merkel persönlich, vom 4. Dezember 2002.


(Heiterkeit und Beifall beim BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


Ich behaupte: Frau Merkel hat schon da gewusst, dass
sie Unsinn redet, aber sie hat es Ihnen zuliebe getan,
meine Herren, um Sie ein bisschen fröhlich hinter sich
zu versammeln.


(Johannes Singhammer [CDU/CSU]: Welche Fürsorge!)


Wenn man so einen Blödsinn in der Opposition redet,
muss man sich doch nicht wundern, wenn man in der
Regierung Angst vor der eigenen Ministerin bekommt.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Üble Nachrede! – Manfred Grund [CDU/CSU]: Übles Zeug! – Weitere Zurufe von der CDU/CSU: Büttenrede! – Blödsinn!)


Insofern hatten wir das Gefühl, dass man der Frau
heute einmal beispringen und den Truppen in der Union
sagen muss: Lasst sie nicht im Regen stehen.

Ich sage Ihnen aber auch: Es gibt manchmal unheil-
volle Geschichten, die einen erst einholen, wenn man an
der Regierung ist, aber die Uhr tickt weiter.


(Dirk Niebel [FDP]: Das sagen Sie aus Erfahrung!)


Wir Grüne konnten beim Kosovokonflikt die Uhr nicht
anhalten. Die Eltern, die keinen Krippenplatz für ihr
kleines Kind haben, können die Uhr auch nicht anhalten.
Auch für Sie tickt also die Uhr. Sehen Sie zu, dass Sie
schnell in die Puschen kommen.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1608424700

Nun hat das Wort die Kollegin Nina Hauer für die

SPD-Fraktion.


(Dirk Niebel [FDP]: Wir können nach Hause gehen! Nun kommen nur noch Regierungsleute! Das macht die Debatte total spannend!)



Nina Hauer (SPD):
Rede ID: ID1608424800

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Liebe Frau Ministerin, ich glaube, Sie brauchen sich um
Ihre Dynamik keine Sorgen zu machen.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Sehr wahr!)


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(C (D Weil die Familien nicht nur schöne Worte, sondern uch eine konkrete Perspektive brauchen, hat die SPD in Konzept vorgelegt, wie wir den Betreuungsbedarf, en die Familien in unserem Land haben, finanzieren ollen. Herr Singhammer, Sie mögen ja Schritt für chritt gehen, aber verlieren Sie dabei nicht das Ziel aus en Augen. Ich will Sie nicht hetzen, (Heiterkeit bei Abgeordneten der SPD – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Ein Vater von sechs Kindern ist immer gehetzt!)


ber die Realität in den Familien ist längst eine andere.
iele empfinden es als zynisch, wenn wir jetzt ernsthaft

agen, wir wissen nicht, welchen Bedarf wir an Betreu-
ngsplätzen für unter Dreijährige in Deutschland haben.


(Beifall bei der SPD, der FDP und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Zuruf von der CDU/CSU: Sie wollen das Kindergeld streichen! Ist das nicht zynisch?)


ir wissen doch, wie viele Elterngeld beantragen. Das
ird ein Jahr lang gewährt. Danach stehen die Familien
it ihren Kindern da und erwarten, dass wir einen Be-

reuungsplatz zur Verfügung stellen.


(Dirk Niebel [FDP]: Großer Zwist in der Koalition!)


as ist ein Versprechen, das wir gegeben haben. Wir
ind entschlossen, dieses Versprechen auch zu halten.

Wir wissen, dass es in den alten Ländern, Berlin he-
ausgerechnet, nur für rund 8 Prozent der unter Dreijäh-
igen Betreuungsplätze gibt. Schon daran können Sie se-
en, welcher Bedarf besteht. Bei einem Anteil von
,9 Prozent in Bayern kann sich jeder vorstellen, wie
och da der Bedarf ist. Angesichts der Tatsache, dass der
urchschnittliche Anteil in Europa bei 35 Prozent liegt,
üssen auch wir ihn erhöhen.

Die Bedarfszahlen, die uns vorliegen, beruhen auf
mfragen unter Eltern, die entweder schon arbeiten ge-
en, arbeiten wollen oder erwarten, dass sie demnächst
ieder einen Arbeitsplatz zur Verfügung haben.


(Dirk Niebel [FDP]: Manche müssen sogar arbeiten!)


as sind diejenigen, die den Bedarf angeben. Dann gibt
s auch noch diejenigen, die im Moment den Bedarf
icht haben, aber darauf warten, dass ihnen die Chance
egeben wird, ihr Kind betreuen zu lassen. Sie glauben
och wohl selber nicht, dass es einen Vater oder eine
utter in Deutschland gibt, die ihr Kind leichten Her-

ens in eine fremde Betreuung geben. Zunächst einmal
ollen sie wissen, wie die Qualität der Betreuung ist und
er sich den ganzen Tag um das eigene Kind kümmert.

Wenn das Angebot erst einmal da ist und die Eltern
ehen, dass die Einrichtungen beispielsweise an den
indergarten oder die Schule angehängt sind und von
rganisationen getragen werden, die zuverlässig und gut

hre Kinder betreuen, wird – das ist die Erfahrung in den
ommunen – den entsprechenden Einrichtungen die
ude eingerannt. Deswegen liegt der reale Bedarf, der in
amilien vorhanden ist, viel höher, als es die Bedarfs-






(A) )



(B) )


Nina Hauer
zahlen, die uns vorliegen, ausdrücken. Die sehr schwie-
rige Frage – ich lebe auf dem Land; da redet man über
Kinderbetreuung anders als hier in Berlin, weil die ande-
ren Familienangehörigen mitreden –, ob es richtig ist,
was man vorhat, und ob das Kind wirklich fremdbetreut
werden soll, können viele junge Paare bzw. Alleinerzie-
hende leichter beantworten, wenn das Angebot da ist.
Deren Betreuungsbedarf wird somit in den abgefragten
Bedarfszahlen kaum erfasst.


(Beifall bei der SPD)


Allein deshalb brauchen wir die Debatte um die Zahlen
nicht noch einmal zu führen.

Wir müssen uns aber auch darüber klar sein, dass wir
den Eltern nicht nur entsprechende Möglichkeiten anbie-
ten, wenn wir sie bezahlen können, sondern dass wir ih-
nen mehr geben müssen. Deswegen finde ich es richtig,
dass meine Partei einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbe-
treuung auch für die unter Dreijährigen fordert. Wir wol-
len, dass die Eltern sich darauf verlassen können. Ich
glaube niemals, dass die Länder dafür kein Bundesgeld
nehmen.


(Dirk Niebel [FDP]: Das glaube ich auch nicht!)


Bei unserem Programm zur Ganztagsbetreuung war es
so, dass erst alle dagegen geredet und sich aufgeblasen
haben; aber am Ende haben alle Bundesländer das Geld
genommen und die Ganztagsbetreuung an den Schulen
ausgebaut.

Wir haben das Geld auch zur Verfügung. Wir könnten
bei der Umbildung des Ehegattensplittings dort leicht
1,9 Milliarden Euro herausnehmen. Dann bezahlen nicht
die Familien die Betreuung, sondern die Gut- und Groß-
verdiener, und zwar größtenteils in Ehen ohne Kinder.


(Beifall bei der SPD)


Ich frage Sie, meine Damen und Herren, was daran un-
gerecht sein soll – im Gegenteil!

Ich finde auch den Vorschlag gut, mit der Kindergeld-
erhöhung zu warten und zu sehen, ob wir den Eltern
nicht etwas Vernünftigeres anbieten können. Ich komme
aus Hessen; da wünschen sich manche Eltern vielleicht
eine Kindergelderhöhung, um die Studiengebühren be-
zahlen zu können, die die hessische Landesregierung
einführt.


(Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Zur Verbesserung der Studienbedingungen! – Dirk Niebel [FDP]: Der Kindergarten kostet Geld, und das Studium ist kostenfrei! Das ist doch auch super, oder?)


Aber insgesamt gesehen ist es doch eher so, dass die El-
tern lieber von Anfang an eine gute Infrastruktur haben
als einzelne Steuergeschenke, die am Ende den Groß-
und Gutverdienern zugute kommen. Das trifft auch auf
das Kindergeld zu. Das ist keine soziale Leistung, son-
dern gehört zum Steuerrecht. Dem Kindergeld steht ein
Freibetrag gegenüber, der umso höher ist, je höher das
Einkommen ist. Das ist ein ungerechter Finanzierungs-
zuschuss für die Gutverdiener, während die Normalver-

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(C (D iener auf einen verlässlichen Platz für die Betreuung iher Kinder warten. Deswegen finde ich die Vorschläge, die die SPD hier orgelegt hat, gut. Sie bieten eine Möglichkeit, das zu fianzieren, was das erklärte Ziel nicht nur der Ministerin, ondern der ganzen Bundesregierung ist. Ich finde, sie önnen den Familien in Deutschland eine gute Zukunft eben. Vielen Dank. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1608424900

Nächste Rednerin ist die Kollegin Elisabeth
inkelmeier-Becker für die CDU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU)



Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU):
Rede ID: ID1608425000

Frau Präsidentin! Frau Ministerin! Sehr geehrten Kol-

egen! Auch wenn das Ihre Feindbilder infrage stellt und
ie sehr darunter leiden, kann ich Ihnen mitteilen: Es be-
teht Konsens über den bedarfsgerechten Ausbau der
inderbetreuung für unter Dreijährige.


(Beifall bei der CDU/CSU)


ie Ministerin hat schlicht formuliert, welche Zahl die-
em Bedarf aller Wahrscheinlichkeit nach entspricht. Sie
st zu dem Ergebnis gekommen, dass wir bis zum
ahr 2013 insgesamt 750 000 Plätze und damit 270 000
usätzliche Plätze brauchen. Das reicht dann für unge-
ähr ein Drittel der Kinder und entspricht europäischem
tandard.

Ob das dem tatsächlichen Bedarf entspricht, entschei-
en die Eltern aufgrund ihrer Lebensplanung und durch
hre Anmeldungen, also durch Inanspruchnahme dieses
ngebots. Erst dann, wenn Plätze frei bleiben, werden
ie Träger keine weiteren Plätze für diese Altersgruppe
ehr einrichten. Ob das bei weniger oder bei mehr als

50 000 Plätzen der Fall sein wird, können wir in Ruhe
uf uns zukommen lassen. Jedenfalls ist klar, dass zu-
ächst einmal massive Schritte in Richtung mehr Plätze
rforderlich sind.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


Wir von der Union stellen unsere Familienpolitik seit
ahrzehnten unter den Begriff der Wahlfreiheit. Wenn
ir diese ernst nehmen – und das tun wir –, dann impli-

iert das auch die Anerkennung der Tatsache, dass junge
enschen ihre Wahlfreiheit heute anders ausüben als die
eneration ihrer Eltern. Viele sehen nicht mehr die Al-

ernative Beruf oder Familie, sondern stellen die Ent-
cheidung für den Beruf an den Anfang ihrer Lebenspla-
ung und schauen dann, ob das mit Kindern zu
ereinbaren ist oder nicht.

Ich weiß aus eigener Erfahrung – ich habe vor zwölf
zw. 14 Jahren für meine damals zweijährigen Töchter
etreuung gebraucht –, wie kompliziert, teuer, schwierig
nd demotivierend es ist, wenn man nicht auf ein gutes






(A) )



(B) )


Elisabeth Winkelmeier-Becker
Betreuungsangebot oder qualifizierte Tagesmütter zu-
rückgreifen kann. Deshalb wage ich zu prognostizieren:
Wenn wir hier nicht mehr tun, dann wird das einer der
Gründe bleiben, weshalb junge Menschen sich gegen
Kinder entscheiden. Das gilt vor allem für gut ausgebil-
dete Frauen in interessanten und schnelllebigen Berufen,
die sich nicht vorstellen können, eine längere Kinder-
pause einzulegen.

Mit dem Elterngeld fördern wir jetzt ganz bewusst,
dass sich junge Mütter und Väter bis zu 14 Monate
selbst um ihre Kinder kümmern können. Jetzt geht es da-
rum, dass im Anschluss daran Betreuungsmöglichkeiten
vorhanden sind. Es geht aber nicht darum – das war ein
emotionaler Punkt in der Auseinandersetzung –, Lebens-
entwürfe von Familien, die sich anders entschieden ha-
ben, infrage zu stellen. Auch das gehört zur Wahlfreiheit
und bedarf keiner Rechtfertigung.

Heute gibt es gute Gründe, sich anders als früher zu
entscheiden: die bessere Ausbildung der Frauen, die Bei-
behaltung des gewohnten Lebensstandards, den man
trotz Kind nicht aufgeben will, und auch die geringere
Versorgungssicherheit durch den Ehepartner, die sich da-
durch ergibt, dass eine durchgängige Erwerbsbiografie
des Partners nicht gesichert ist oder dass es zu Trennun-
gen kommt. Deshalb müssen wir für die Generation, die
jetzt vor der Entscheidung steht, eine Familie zu grün-
den, bessere Rahmenbedingungen schaffen. Wenn im
Moment die Betreuungsmöglichkeiten für unter Dreijäh-
rige die Schlagzeilen bestimmen, dann liegt das daran,
dass da der größte Handlungsbedarf besteht.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD und der FDP)


Eine Anmerkung zur Finanzierung. Grundsätzlich
fällt es in die Zuständigkeit der Länder, die Betreuung
auszubauen.


(Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Sehr richtig!)


Die Länder trauen sich hier auch einiges zu und haben
die Kinderbetreuung mittlerweile als Standortvorteil er-
kannt.


(Norbert Barthle [CDU/CSU]: Kinderland Baden-Württemberg!)


– Baden-Württemberg ist ein Beispiel. Aber auch mein
Heimatland Nordrhein-Westfalen kann man hier als gu-
tes Beispiel anführen.


(Dirk Niebel [FDP]: In beiden Ländern regieren wir mit! So ein Glück! In Niedersachsen machen wir es auch ganz gut!)


Es zeigt, dass auch die Grünen noch nicht in der Lebens-
wirklichkeit angekommen waren. Denn nach zehn Jah-
ren Rot-Grün und davor nach 30 Jahren SPD-Regierung
in Nordrhein-Westfalen hat die Regierung von Jürgen
Rüttgers eine Betreuungsquote von 2,8 Prozent vorge-
funden.


(Beifall bei der CDU/CSU)


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(C (D a brauchen wir uns angesichts der Leistungen, die in DUund CSU-geführten Ländern schon längst erracht worden sind, wirklich nicht zu verstecken. Eine Aufteilung, nach der die Länder für die Betreung und der Bund für andere Familienleistungen zustänig sind, hat den Vorteil, dass der Spielraum aufseiten es Bundes nicht allein für die Schaffung von Betreungsmöglichkeiten genutzt wird. Dies ist wichtig, da och andere Leistungen benötigt werden, die nur der und erbringen kann. Ich will noch kurz darauf eingehen, dass wir im Moent sämtliche Familienleistungen auf den Prüfstand tellen. (Caren Marks [SPD]: Dazu gehört das Ehegattensplitting!)


a geistert im Moment die unglaublich hohe Zahl von
84 Milliarden Euro durch die Medien. Wenn man sich
iese Zahl genauer anschaut, dann erkennt man, dass sie
roße Brocken enthält, die mit Familienförderung nichts
u tun haben.

Ich nenne ein Beispiel. Ich will zwar die Witwen-
ente, die 34 Milliarden Euro ausmacht, nicht infrage
tellen, aber man muss sich schon fragen, was das mit
er Förderung von jungen Familien zu tun hat. Eine
unge Familie, die ansonsten keine sozialen Leistungen
rhält, bekommt nur Kindergeld bzw. einen Kinderfrei-
etrag zugestanden. Das deckt bei weitem nicht die Kos-
en eines Kindes. Deshalb lehnen wir es ab, an diesen
eträgen zu rütteln, auch wenn mit den eingesparten
itteln junge Familien an anderer Stelle unterstützt wer-

en sollen.


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1608425100

Frau Kollegin, Sie müssen zum Schluss kommen.


Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU):
Rede ID: ID1608425200

Dann komme ich zum Schluss.

Ich denke, wir sollten als Familienpolitiker mutiger
ein und die von uns in der Familienpolitik erbrachten
orleistungen mit der Forderung verbinden, dass Geld
us dem allgemeinen Steuertopf für Familienleistungen
ufgewandt wird. Ich denke, dass wir da in konstruktiver
eise noch einiges auf den Weg bringen werden.

Ich danke Ihnen.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1608425300

Nächste Rednerin ist die Kollegin Ingrid Arndt-

rauer für die SPD-Fraktion.


(Dirk Niebel [FDP]: Es ist schon spannend, wenn nur noch Regierungsabgeordnete sprechen können! – Gegenruf von der CDU/CSU: So ist das Wahlergebnis!)







(A) )



(B) )


Ingrid Arndt-Brauer (SPD):
Rede ID: ID1608425400

Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und

Herren! Vor 22 Jahren, also 1985, habe ich meine wirt-
schaftswissenschaftliche Promotionsarbeit begonnen mit
dem Thema „Die Rückkehr aus der Familientätigkeit in
die Erwerbstätigkeit als gesellschaftspolitische Auf-
gabe“. Damals hieß der zuständige Minister Geißler, der
für konservative CDU-Mitglieder manchmal eine kleine
Zumutung war.

Ich habe meine Arbeit damals leider nicht beenden
können; denn mir sind vier Kinder und eine fehlende
Kinderbetreuung dazwischengekommen, sowohl an der
Uni, an der man mir eine Stelle angeboten hatte, als auch
später, als ich eher ländlich gewohnt habe. Ich musste
also jahrelang zu Hause bleiben, konnte weder meine
Promotion abschließen noch irgendeinen Beruf ergrei-
fen. Ich habe es nachher noch geschafft, wieder einzu-
steigen. Aber ich weiß aus persönlicher Erfahrung, wie
schwer das ist.

Was ich richtig schlimm an dieser Sache finde, ist,
dass sich dieses Problem nach 22 Jahren noch nicht erle-
digt hat. Ich halte es immer noch für eine gesellschafts-
politische Aufgabe – dies ist nicht nur eine Aufgabe der
Politik, sondern auch eine der Gesamtgesellschaft –, da-
für zu sorgen, dass Menschen aus der Familientätigkeit
– früher wurde dies so komisch formuliert; so muss man
es nicht nennen; also nachdem sie Kinder bekommen ha-
ben – wieder in die Berufstätigkeit einsteigen können.

Wir versuchen, die Situation zu verbessern. Ich finde
es gut, dass wir das versuchen. Ich finde es gut, dass wir
das in der Großen Koalition zusammen mit der CDU
machen,


(Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Die CSU macht auch mit!)


wobei ich häufig den Eindruck habe, dass Ihre Parteiba-
sis noch nicht ganz so weit ist wie diejenigen, die hier zu
diesem Thema reden.


(Dirk Niebel [FDP]: Manchmal ist es auch genau umgekehrt!)


Aber vielleicht ändert sich das ja.

Sie haben jedenfalls eine Ministerin, die das voran-
treibt; das freut mich sehr. Da ist es vielleicht hilfreich,
dass sie eigene Erfahrungen damit gemacht hat, wie das
mit kleinen Kindern in dieser Gesellschaft und mit der
Betreuung dieser Kinder so ist.

Wir sind im Moment in der Situation, dass wir enor-
men Zeitdruck haben. Wir können das Problem nicht
schieben. Wir können nicht noch einmal rechnen lassen
und noch einmal irgendeinen, der vielleicht ansatzweise
etwas herausbekommen hat, fragen, ob er vielleicht neue
Erkenntnisse hat. Wir haben das Problem: Wir müssen
zum 1. Januar nächsten Jahres – oder sagen wir: zwei
Monate später; ich bin ja optimistisch, dass alle Männer
Elternzeit nehmen, also spätestens bis März nächsten
Jahres – den Eltern ein Angebot machen können. Das ist
das Problem, vor dem wir stehen.

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(C (D Hier geht es jetzt um die Finanzierung. Ich habe mich ehr gefreut, dass Sie gesagt haben, die ganze Gesellchaft müsse zahlen. Ich halte das, wie gesagt, für ein esellschaftspolitisches Problem. Ich bin nicht unbeingt der Meinung, dass man nur im Familienetat nachehen muss, ob noch Geld übrig ist, das umgeschichtet erden kann. Ich möchte vielmehr, dass dies auch in aneren Etats erfolgt. Ich möchte ausdrücklich nicht, dass wir uns deswegen eu verschulden oder eine Steuererhöhung durchführen. (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


ir haben gerade unseren Kindern gegenüber eine große
erantwortung, was nachhaltige Finanzpolitik angeht.


(Otto Fricke [FDP]: Richtig!)


ch denke, wir müssen dafür sorgen, dass unsere Kinder
her weniger Schulden haben, als wir sie jetzt aufge-
ürmt haben, und nicht noch mehr erben.


(Beifall bei der SPD, der CDU/CSU und der FDP)


lso haben wir die Aufgabe, in den Etats nachzusehen.
ielleicht können wir im Familienetat irgendwelche al-

en Zöpfe abschneiden; das möchte ich nicht bestreiten.

Ob es am Ende diejenigen Vorschläge sein müssen,
ie die SPD vorgelegt hat, darüber wird man reden müs-
en. Aber wir haben etwas vorgelegt, und das ist das Ent-
cheidende. Wir haben diese Sache ein bisschen „mit
truck“ befrachtet. Wir haben unseren Koalitionspartner

etzt ein bisschen genötigt, aktuell und konkret Finanzie-
ungsvorschläge zu machen und nach Möglichkeiten zu
uchen. Wir dürfen die Länder auf keinen Fall aus der
flicht entlassen. Dies ist natürlich auch eine Länderauf-
abe. Aber auch der Bund ist in der Pflicht, die Richtli-
ien so zu setzen, dass sich die Länder danach richten
önnen.

Ich möchte noch ganz kurz ein weiteres Thema auf-
reifen: die Rente mit 67. Ich halte diese Entscheidung
ür absolut nicht verantwortungslos. Das ist das einzig
ichtige, was wir machen können, um unsere Sozialsys-

eme in diesem Bereich zu erhalten. Dieses Thema hat
war mit der Kinderbetreuung nichts zu tun; aber es hat
twas – das wurde erwähnt – mit verantwortungsvoller
olitik zu tun.


(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


ie wollen wir hier machen. Das ist unsere Zielsetzung.
eswegen sind wir hier.

Ich würde mich sehr freuen, wenn ich, auch wenn ich
s nicht schon für mich erreicht habe, für meine Kinder,
ie jetzt zwischen 16 und 22 Jahre alt sind, die Betreu-
ng ihrer Kinder regeln könnte. Es würde mich freuen,
enn wir das noch in dieser Legislaturperiode hinbe-
ommen.

Danke schön.






(A) )



(B) )


Ingrid Arndt-Brauer

(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1608425500

Nun hat das Wort der Kollege Steffen Kampeter für

die CDU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU – Dirk Niebel [FDP]: Schon wieder von der Regierung!)



Steffen Kampeter (CDU):
Rede ID: ID1608425600

Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und

Herren! Ich möchte mich zuerst einmal bei der Fraktion
des Bündnisses 90/Die Grünen dafür bedanken, dass


(Anja Hajduk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wir geredet haben!)


sie uns mit dieser Aktuellen Stunde die Möglichkeit gibt,
über die familienpolitischen Leistungen der Großen
Koalition Rechenschaft abzulegen. Das ist eine gute Ge-
legenheit, die wir gerne nutzen.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie der Abg. Kerstin Griese [SPD])


Diese Debatte hat gezeigt, dass Ursula von der Leyen
der Familienpolitik zu Beginn des 21. Jahrhunderts ein
erkennbares, modernes Gesicht gegeben hat. Darauf sind
wir als Union ganz besonders stolz.


(Beifall bei der CDU/CSU – Swen Schulz [Spandau] [SPD]: Der Familienpolitik der Union!)


Nachdem ich die Büttenrede der Kollegin Sager ge-
hört habe,


(Monika Lazar [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das war wohl die beste Rede!)


wird mir eines klar: Der parlamentarischen Linken ist
hier ein bisschen das Feindbild verloren gegangen.


(Beifall bei der CDU/CSU)


Sie hatte in unseren Reihen immer eine Paschaversamm-
lung vermutet.


(Monika Lazar [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Stimmt das nicht mehr?)


Jetzt bestimmt das, was die „Welt“ heute den „konserva-
tiven Feminismus“ nannte, die Politik der Großen Koali-
tion.


(Beifall bei der CDU/CSU)


Das ärgert insbesondere die Grünen. Wir brauchen uns
da überhaupt nicht zu verstecken.

Ich will an dieser Stelle darauf hinweisen, dass es für
uns als Union zwei wichtige Dinge gibt: die materielle
Wahlfreiheit und die organisatorische Wahlfreiheit. Wir
sind im ersten Regierungsjahr insbesondere im Bereich
der materiellen Wahlfreiheit zwei große Schritte weiter-
gekommen. Wir haben das Elterngeld eingeführt – zum
ersten Mal eine positiv mit dem Einkommen verbundene
familienpolitische Leistung, die insbesondere in denjeni-
gen Bereichen, die wir als besonders kinderarm identifi-
ziert haben, endlich eine gesellschaftliche Anerkennung

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(C (D er Erziehungsleistungen der Eltern bringt. Das Elterneld ist eine wirkliche Revolution der Familienfinanzieung. Wir haben des Weiteren die steuerliche Absetzbarkeit on Kinderbetreuungskosten – die von Teilen des Haues vor drei oder vier Jahren noch als Dienstmädchenpriileg diskreditiert wurde – (Dirk Niebel [FDP]: Da war was, ich erinnere mich!)


(Beifall bei der CDU/CSU)


n einem Maße eingeführt, das Kinderbetreuung im
äuslichen Bereich materiell und organisatorisch ermög-
icht. Auch dies ist eine kleine Revolution in der mate-
iellen Absicherung der Entscheidungsfreiheit der Fami-
ien in unserem Land.


(Beifall bei der CDU/CSU – Dirk Niebel [FDP]: Außerdem sind das sogar Arbeitsplätze!)


ch glaube, wir müssen zukünftig auch im Bereich der
inderfreibeträge – nicht in dieser Legislaturperiode –


(Dirk Niebel [FDP]: Doch!)


och weiter überlegen, welche Möglichkeiten sich erge-
en, die materielle Wahlfreiheit besser auszugestalten.

Reden wir über den zweiten Punkt, die organisatori-
che Wahlfreiheit. Es entsteht der Eindruck, als ob alle
arteien in diesem Haus seit gestern oder seit vorletzter
oche das Thema der Betreuung der unter Dreijährigen

ntdeckt hätten. Auch da brauchen sich die Union oder
ie SPD hier im Haus nicht zu verstecken.


(Lachen der Abg. Anja Hajduk [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN])


ir finanzieren die Betreuung der unter Dreijährigen
eispielsweise über das Gesetz für moderne Dienstleis-
ungen am Arbeitsmarkt, mit dem wir seit dem Jahre
005 in einer schwierigen Operation Jahr für Jahr
,5 Milliarden Euro an die Gemeinden transferieren. Auf
iesem Umweg – es ist zugegebenerweise ein Umweg –
ird der Bund bis 2010 insgesamt 500 000 Betreuungs-
lätze für unter Dreijährige mitfinanzieren. Das ist eine
norme finanzielle und organisatorische Anstrengung,
ie es an dieser Stelle vielleicht einmal hervorzuheben
ilt.


(Beifall bei der CDU/CSU – Britta Haßelmann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Und Ihre Finanzierungsvorschläge?)


Ich will eines klar sagen – Frau Haßelmann wurde ge-
ade schon immer unruhig, als die Redner der Koalition
twas gesagt haben –: Wir haben vor rund einem Jahr als
ürgerliche Koalition von Union und FDP in Nordrhein-
estfalen, nachdem wir 39 Jahre nicht an der Regierung
aren, eine Betreuungsquote der unter Dreijährigen von
nter 3 Prozent vorgefunden. Das ist Schlusslicht in
eutschland. Ich hätte mir gewünscht, dass die Redne-

innen der Grünen, die heute hier so laut das Wort ge-
ührt haben, dies auch in Düsseldorf im Landtag getan
ätten, solange sie in der Verantwortung waren.






(A) )



(B) )


Steffen Kampeter

(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


Die CSU – für manche die institutionalisierte Pascha-
organisation –, die noch länger als 39 Jahre in Bayern re-
giert, hat es geschafft, mit 7 Prozent einen der höchsten
Anteile in den westdeutschen Flächenländern bei der Be-
treuung der unter Dreijährigen zu erreichen.


(Ina Lenke [FDP]: Oh, das ist ja wahnsinnig viel!)


Das zeigt, wie hier Feindbilder und die Realität ausei-
nanderklaffen.


(Beifall bei der CDU/CSU)


Die Union ist auch im Bereich der organisatorischen
Kinderbetreuung spitze.

Hier wird der Eindruck erweckt, die Gemeinden wür-
den warten, bis der gute Onkel Landesregierung oder der
gute Onkel Bundesregierung das Geld vorbeibringt, und
würden dann erst entdecken, dass Kinderbetreuung für
das Entwicklungspotenzial von kommunaler Politik
wichtig ist. Viele Gemeinden haben Geld dringend nötig,
aber sie wissen, dass Kinderbetreuung für sie ein wichti-
ger Standortfaktor ist. Die Gemeinden warten mit sol-
chen Dingen doch nicht, bis wir ihnen eine Wurst hin-
hängen. Jede Gemeinde weiß: Sie wird nur wachsen, sie
wird im Wettbewerb nur bestehen können, wenn sie sich
auch im Bereich der organisatorischen Wahlfreiheit
engagiert.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


So dumm, wie manche die Kommunalpolitik machen
wollen, ist sie eigentlich nicht.

Abschließend möchte ich sagen,


(Swen Schulz [Spandau] [SPD]: Abschließend der Vorschlag!)


dass das alles auch anständig finanziert werden muss. Es
tut mir leid: Das ist noch kein Finanzkonzept; das ist ein
Vorschlag der SPD. Das ist ungeheuer wichtig; denn ich
will eines festhalten: Wenn wir ein Kind mit einem
Schuldschein in eine Kinderbetreuungseinrichtung schi-
cken und dieser Schuldschein später abbezahlt werden
muss, dann ist das keine soziale Politik zwischen den
Generationen.

Auf Schuldenbergen können keine Kinder spielen.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP sowie der Abg. Christel Humme [SPD])


Deshalb ist eindeutig klar, dass diese Veränderung mate-
riell so abgesichert werden muss, dass sie mit der Haus-
haltslage vereinbar ist. In dieser Hinsicht werden wir als
Haushaltspolitiker Ursula von der Leyen aktiv unterstüt-
zen.

Herzlichen Dank.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


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(C (D Nächste Rednerin ist die Kollegin Kerstin Griese für ie SPD-Fraktion. (Beifall bei der SPD – Dirk Niebel [FDP]: Schon wieder von der Regierung! Ist das langweilig!)

Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1608425700


Kerstin Griese (SPD):
Rede ID: ID1608425800

Keine Sorge, Herr Niebel, Sie müssen sich nicht lang-

eilen.


(Dirk Niebel [FDP]: Gehen Sie doch einmal zusammen Kaffee trinken! Das ist doch auch schön!)


Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Es ist
enügend Dynamik in der Großen Koalition. Die Fami-
ienpolitik kommt voran. Dieser Erfolg hat viele Mütter
nd Väter. Ich danke der Ministerin von der Leyen. Ich
anke Renate Schmidt, die den Zug angeschoben hat.
ch danke auch meiner Kollegin Nicolette Kressl, die
eute nicht anwesend sein kann und die das Konzept für
nsere Fraktion federführend erarbeitet hat,


(Dirk Niebel [FDP]: Die habe ich richtig vermisst!)


ie man beim Ausbau der Kinderbetreuung tatsächlich
orankommen kann.

Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich will deutlich
achen, dass es um zwei Ziele geht. Das erste Ziel be-

ieht sich auf Bildungschancen. Davon war heute viel zu
enig die Rede. Es geht uns um Bildungschancen für
inder,


(Beifall bei der SPD)


nd zwar um Bildungschancen für alle Kinder, und um
hancengleichheit. Das hat auch viel mit Integration und
rmutsbekämpfung zu tun. Das ist unser Ziel. Um der
inder willen wollen wir bessere Bildungschancen, wol-

en wir eine gute Betreuung ab dem ersten Geburtstag,
amit sich auf diesem Gebiet etwas tut und etwas voran-
ommt.


(Beifall bei der SPD)


Deshalb sieht unser Konzept nicht nur einen quantita-
iven Ausbau vor; vielmehr geht es auch um Qualitäts-
teigerung. Wir sehen erstens einen Zuschlag für die
euen Bundesländer vor, die keine Quantitätssteigerung,
ber mehr Qualität brauchen. Wir sehen zweitens vor,
ehr Geld in die Hand zu nehmen für die Qualität in un-

eren Kindertagesstätten, für eine bessere Ausbildung
er Erzieherinnen und der immer noch sehr wenigen Er-
ieher, für eine bessere Sprachförderung.

Qualität und Quantität gehören hier zusammen. Das
st auch im Sinne unserer Kinder das Beste.

Wenn wir uns die ellenlangen Wartelisten anschauen,
ie in jeder westdeutschen Kleinstadt, in jedem Dorf
xistieren, kann ich nur sagen: Wir sollten noch schnel-
er vorankommen; der Schwung, die Dynamik sollten
och zunehmen. Es geht; man kann tatsächlich etwas
erändern.






(A) )



(B) )


Kerstin Griese
Deshalb haben wir als SPD ein Konzept vorgelegt,
wie man durchfinanziert und ohne neue Schulden – Herr
Kampeter, das sollten Sie einmal loben – etwas tun kann,
um die Kinderbetreuung auszubauen.


(Beifall bei der SPD)


Zum Zweiten geht es uns um Sicherheit und Planbar-
keit für die Eltern. Es geht um die Vereinbarkeit von
Kindern und Beruf. Deshalb ist mir ganz wichtig: Wir
brauchen einen Rechtsanspruch. Wir brauchen nicht ir-
gendeine Zielzahl, wie viele Plätze geschaffen werden
müssen. Das kann man zwar in der Bedarfsplanung oder
in der Begründung eines Gesetzes, wie beim Tagesbe-
treuungsausbaugesetz, festlegen. Aber wir brauchen ei-
nen Rechtsanspruch.

Denn dieser Bedarf verändert sich. Er ist mindestens
so dynamisch wie die Große Koalition. Das heißt, der
Bedarf wird immer größer. Immer mehr Eltern sehen: Es
ist gut für mein Kind, wenn es mit anderen Kindern zu-
sammen ist, wenn dort Bildungschancen eröffnet wer-
den.


(Dirk Niebel [FDP]: Manche Eltern müssen einfach dazuverdienen, weil ihr zu viel abkassiert!)


Deshalb ist es gut, wenn wir sagen: Wir brauchen ei-
nen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung ab dem ers-
ten Geburtstag. Wir sagen: Man muss dafür mehr Geld
in die Hand nehmen. Fast 2 Milliarden Euro mehr wol-
len wir dafür in die Hand nehmen. Es geht wirklich. Wir
haben ein Finanzierungskonzept vorgelegt.

Wir sollten uns auch nicht darüber streiten, dass der
Föderalismus daran schuld wäre, dass man nichts tun
könnte. Wir haben das Kinder- und Jugendhilfegesetz
auch im Rahmen der Föderalismusreform bewusst in der
Bundeskompetenz belassen. Im Tagesbetreuungsausbau-
gesetz ist enthalten, wie man Änderungen machen kann.
Dort ist ein konditionierter Rechtsanspruch vorgesehen.
Diesen wollen wir auf einen Rechtsanspruch ab dem ers-
ten Geburtstag erweitern. Es geht also; wir können tat-
sächlich etwas tun, und wir haben schon viel getan.

Wenn ich immer wieder höre, dass wir noch eine
Konferenz brauchen und Sie, Frau Ministerin, diese
durchführen müssen, so meine ich, Sie sollten das gern
tun. Ich habe mich ein bisschen daran erinnert gefühlt,
dass wir als SPD-Fraktion gestern im Kino getagt haben
und den Film von Al Gore gesehen haben. Al Gore hat
gesagt: Zum Thema Klimaschutz gibt es Hunderte von
wissenschaftlichen Expertisen; alle sagen das Gleiche.

Ehrlich gesagt, das ist in der Familienpolitik auch so.
Alle Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sagen
das Gleiche: Wir brauchen den Ausbau der Kinderbe-
treuung.

Wir haben den Bericht des Deutschen Jugendinstituts.
Wir haben die Zahlen aus dem TAG-Bericht. Wir brau-
chen für etwa 50 Prozent der Kinder von ein bis zwei
Jahren und für etwa 70 Prozent der Kinder von zwei bis
drei Jahren Betreuungsplätze.

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(C (D Wenn es noch einer Konferenz bedarf, damit der rundsatz „Bildung für alle“ auch bei den Landesminis ern ankommt, tun Sie das in Gottes Namen! Ich wünche Ihnen alles Gute dabei. Aber lassen Sie uns dann ndlich schnell handeln. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


Liebe Frau Ministerin, Sie haben bei der Diskussion
ber das Elterngeld, die ebenfalls hoch herging, den
chönen Satz gesagt, Sie würden bei dem männlichen
eil der Bevölkerung verbale Aufgeschlossenheit bei
eitgehender Verhaltensstarre registrieren.


(Heiterkeit bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


erbale Aufgeschlossenheit bei weitgehender Verhal-
ensstarre – das nimmt natürlich in diesem Hause nie-

and für sich in Anspruch. Aber das gibt es manchmal
och. Weil morgen Internationaler Frauentag ist, sage
ch: Wenn es nicht schnell genug vorangeht, lassen Sie
ns ein Frauenbündnis machen! Dass es geht, dass man
twas tun kann, ist belegt. Wir als SPD haben ein Kon-
ept dafür vorgelegt. Am liebsten wäre mir, wir könnten
as im Sinne der Kinder und Familien in unserem Land,
ie mehr Bildungschancen und mehr Chancen auf Inte-
ration und auf gute Betreuung ab dem ersten Geburts-
ag brauchen, gemeinsam gestalten.

Vielen Dank.


(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1608425900

Letzter Redner in dieser Debatte ist der Kollege

eorg Fahrenschon für die CDU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU – Dirk Niebel [FDP]: Der zufällig wieder von der Regierung kommt!)


Herr Kollege Niebel, die Reihenfolge der Redner und
er Anteil an der Redezeit ergeben sich aus dem Wahler-
ebnis. Darauf möchte ich Sie hinweisen.


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)



Georg Fahrenschon (CSU):
Rede ID: ID1608426000

Herr Niebel, arbeiten Sie daran! Auch Sie haben Zu-

unftschancen, das ist unbestritten.


(Dirk Niebel [FDP]: Geht doch mal zusammen einen trinken!)


Liebe Frau Sager, Ihnen als erfahrene Parlamentsred-
erin brauche ich nicht zu sagen, dass Lautstärke und
chnelligkeit nicht die Argumente ersetzen. Sie kommen
n einer Tatsache nicht vorbei: Unsere Bundesministerin
st ein beredtes Beispiel dafür, dass die Antwort der Re-
ierung der Feind der Frage der Opposition ist. Heute
aben wir das wieder einmal erlebt.

Sie eröffnen uns eine große Chance; denn wir können
ls Regierungsfraktionen deutlich machen, dass wir uns
inig sind.






(A) )



(B) )


Georg Fahrenschon

(Lachen beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Dirk Niebel [FDP]: So oft!)


Der qualitätsorientierte bedarfsgerechte Ausbau der Be-
treuung von Kindern ist ein wichtiger Beitrag zur Inno-
vations- und zur Zukunftsfähigkeit unseres Landes.


(Beifall bei der CDU/CSU)


Gute Betreuung ermöglicht Kindern gute Chancen. Wir
wollen dabei den unterschiedlichen familiären Situatio-
nen gerecht werden und deutlich machen, dass Eltern,
die für die Betreuung ihrer Kinder staatliche Institutio-
nen in Anspruch nehmen wollen oder müssen, um Beruf
und Familie zu verbinden, genauso unsere Unterstützung
verdienen wie Eltern, die die Betreuung ihrer Kinder
ausschließlich selbst wahrnehmen wollen. Genauso wol-
len wir die Leistung alleinerziehender Männer und
Frauen beachten, wenn wir uns über die Betreuungs-
situation in Deutschland unterhalten.

Wir unterstützen alle, die sich ihrer familiären Auf-
gabe stellen, weil wir der festen Überzeugung sind, dass
das Ja zum Kind ohne Angst vor der Zukunft, dafür aber
mit Potenzialen für die Zukunft verbunden sein sollte.
Zentrales Ziel von CDU/CSU ist daher der Ausbau eines
bedarfsgerechten, zeitlich flexiblen, bezahlbaren und
vielfältigen Angebots für alle Altersgruppen.

Dabei muss aber auch klar gesagt werden: Wir führen
die Debatte vor dem Hintergrund des TAG, des Gesetzes
zum Ausbau der Tagesbetreuung. Deshalb ist doch of-
fensichtlich, dass man nicht einfach beliebige Bedarfs-
zahlen in den Raum stellen und die Finanzierung ein
Stück weit unter den Tisch fallen lassen kann.


(Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Sehr wahr!)


Vielmehr muss man an erster Stelle eine Bedarfsanalyse
über das TAG hinaus erstellen.


(Beifall bei der CDU/CSU)


Diese Bedarfsanalyse resultiert aus der Tatsache, dass
wir vor noch nicht allzu langer Zeit mit der
Föderalismusreform I deutlich gemacht haben, dass die
Aufgabe bei den Ländern liegt. Es ist doch nicht ver-
kehrt, darauf hinzuweisen, dass wir gemeinsam mit den
Ländern das Thema beleuchten müssen. Damit ist weder
Streit noch Umfallen verbunden; das ist redlich und in
der Sache geboten, und es zeichnet die Politik von CDU
und CSU aus.


(Beifall bei der CDU/CSU)


Ich will noch einmal deutlich machen: Das Ziel von
CDU und CSU ist es, mit ihrer Politik den unterschiedli-
chen familiären Situationen gerecht zu werden.


(Britta Haßelmann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das tun Sie doch nicht! – Gegenruf des Abg. Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Doch!)


Daher wollen wir den Eltern keine Lebensmodelle vor-
schreiben, sondern familienfreundliche Bedingungen für
möglichst freie Entscheidungen und möglichst viel
Wahlfreiheit schaffen. Dabei gilt es, die gesetzliche Lage
im Blick zu haben.

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(C (D Frau Kollegin Hauer, an dieser Stelle muss ich sagen: as Ehegattensplitting ist keine beliebig gestaltbare ondervergünstigung im Steuerrecht, sondern es ist der teuerliche Ausdruck des besonderen Schutzes, den Ehe nd Familie im Grundgesetz genießen. Was nützt das beste Kinderbetreuungskonzept, wenn s nicht finanziert werden kann, oder, noch schlimmer, enn es ein finanzieller Verschiebebahnhof ist, bei dem or allem die Familien selber belastet werden? Einem olchen Konzept schließen wir uns nicht an. (Dirk Niebel [FDP]: Deshalb reden wir über die Finanzierung!)


(Beifall bei der CDU/CSU)


er von Ihnen vorgelegte Vorschlag würde eine Familie
it einem Jahresbruttoarbeitslohn von 60 000 Euro um

und 1 000 Euro im Jahr, also um gut 9,3 Prozent im
ergleich zum geltenden Recht, mehr belasten. Das
eißt aus unserer Sicht im Klartext: Der Ausbau der Kin-
erbetreuung, den Sie vorschlagen, der ja in erster Linie
ine Familienförderung sein soll, belastet überwiegend
ie geförderten Familien selbst. Da machen wir nicht
it.


(Beifall bei der CDU/CSU – Dirk Niebel [FDP]: Das ist vernünftig! – Zurufe von der SPD: Was machen Sie denn?)


Dieser Vorschlag bringt uns nichts. Wir müssen uns die
edarfssituation ansehen und gemeinsam mit den Län-
ern überlegen,


(Britta Haßelmann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sind Sie jetzt Regierungspartei oder nicht?)


ie wir die vielen Unterstützungsmöglichkeiten, die die
amilienförderung in Deutschland heute schon bietet,
ielgenauer ausrichten.


(Zuruf des Abg. Dirk Niebel [FDP])


Ich will Ihnen noch etwas sagen: Der Vorschlag, ans
hegattensplitting zu gehen, ist in wesentlichen Teilen
uch unsozial. Sie müssen sich schon mit der Frage aus-
inandersetzen, welchen Sondereffekt, welche Rückwir-
ung die Streichung des Ehegattensplittings hat. Paare,
ie sich einmal wegen der Kinder für die Einverdiener-
he entschieden haben, sollten nicht mit dem Auszug der
inder auf das Ehegattensplitting verzichten müssen.
as ist nicht gerecht. Hier gehen Sie in die falsche Rich-

ung.


(Beifall bei der CDU/CSU – Widerspruch bei der SPD – Swen Schulz [Spandau] [SPD]: Die Ministerin guckt ganz unglücklich!)


iese Eltern kümmern sich auch nach dem Auszug ihrer
inder um diese ebenso wie um ihre Enkel.

Deshalb ist die Union nicht zu diesem ziel- und orien-
ierungslosen Aktionismus bereit. Wir sind der festen
berzeugung, dass dies in eine finanzielle Sackgasse

ührt. Wir sind daran interessiert, gemeinsam mit den
undesländern die Betreuungssituation in Deutschland
eiter voranzubringen.






(A) (C)



(B) (D)


Georg Fahrenschon

Herzlichen Dank.


(Beifall bei der CDU/CSU – Bettina Hagedorn [SPD]: Was ist denn mit den 250 000 Plätzen bis 2010? – Dirk Niebel [FDP]: So richtig einig seid ihr euch noch nicht, oder?)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1608426100

Ich schließe die Aussprache.

Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir sind damit am
Schluss unserer heutigen Tagesordnung.

Ich berufe die nächste Sitzung des Deutschen Bun-
destages auf morgen, Donnerstag, den 8. März 2007,
9 Uhr, ein.

Die Sitzung ist geschlossen.