Protokoll:
16024

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Metadaten
  • date_rangeWahlperiode: 16

  • date_rangeSitzungsnummer: 24

  • date_rangeDatum: 15. März 2006

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  • av_timerEnduhrzeit der Sitzung: 16:46 Uhr

  • account_circleMdBs dieser Rede
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/24 Peer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . 1825 B Antje Tillmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . Frank Schäffler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . Jochen-Konrad Fromme (CDU/CSU) . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . Christian Ahrendt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . Franz Obermeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . Tagesordnungspunkt 2: Fragestunde (Drucksache 16/890) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 1 Monika Lazar (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Geplante Transporte militärischen Groß- geräts in russischen Antonov-Transport- flugzeugen 1821 A 1821 B 1821 C 1821 C 1821 C 1821 D 1822 A 1822 A 1822 B 1822 B 1822 C 1822 C 1825 C 1825 C 1825 D Deutscher B Stenografisch 24. Sitz Berlin, Mittwoch, de I n h a l Begrüßung des Parlamentspräsidenten von Kroatien, Herrn Šeks . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: Befragung der Bundesregierung: 20. Subven- tionsbericht der Bundesregierung; Entwurf eines Energiesteuergesetzes; Einsatz deut- scher und französischer Soldaten im Kongo; Mögliche Senkung des Regelsatzes des Ar- beitslosengeldes Peer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . P K P C P J H D P H 1832 A 1819 B 1820 A 1820 B 1820 D 1820 D Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1822 D undestag er Bericht ung n 15. März 2006 t : eer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . erstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . eer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . ornelia Behm (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . eer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . ürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . ildegard Müller, Staatsministerin BK . . . . . r. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . eer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . ans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1822 D 1823 B 1823 B 1823 D 1823 D 1824 B 1824 B 1824 D 1825 A 1825 A Antwort Christian Schmidt, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1825 D II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 24. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 15. März 2006 Zusatzfrage Monika Lazar (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 2 Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) Zahl der noch nicht veröffentlichten Vor- standsvergütungen bei Krankenkassen und Kassenärztlichen Vereinigungen Antwort Rolf Schwanitz, Parl. Staatssekretär BMG . . Zusatzfragen Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Mündliche Frage 3 Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) In den Jahren 2005 und 2006 von den Auf- sichtsbehörden beanstandete Gehälter von Vorständen der Krankenkassen und Kas- senärztlichen Vereinigungen Antwort Rolf Schwanitz, Parl. Staatssekretär BMG . . Zusatzfragen Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Mündliche Frage 4 Cornelia Pieper (FDP) Realisierung der Fusion der Kulturstiftung des Bundes mit der Kulturstiftung der Län- der Antwort Bernd Neumann, Staatsminister BK . . . . . . . Zusatzfragen Cornelia Pieper (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) . . Uwe Barth (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Meinhardt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Monika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . Mündliche Frage 5 Cornelia Pieper (FDP) Eventuelle Aufgabe des Sitzes der Kultur- stiftung des Bundes in Halle (Saale) Antwort Bernd Neumann, Staatsminister BK . . . . . . . . Zusatzfragen Cornelia Pieper (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Uwe Barth (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Meinhardt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) . . M P E S ( K A G Z P M P E S ( K m A G Z P D D M J D H d T A G Z J D M J D E d d g A P Z J D 1826 C 1826 D 1827 B 1827 D 1828 B 1828 D 1828 D 1829 C 1829 D 1830 B 1830 C 1831 A 1831 B 1831 C 1832 A 1832 C 1832 D ündliche Frage 6 aul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) insatz von Soldaten aus den Staaten der outhern African Development Community SADC) zur Absicherung der Wahlen im ongo ntwort ernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . usatzfragen aul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . ündliche Frage 7 aul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) insatz von Soldaten aus den Staaten der outhern African Development Community SADC) zur Absicherung der Wahlen im ongo als Ersatz für die geplante Militär- ission der EU ntwort ernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . usatzfragen aul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . r. Karl Addicks (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Ilja Seifert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 8 erzy Montag (BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN) altung der Bundesregierung zum Antrag er Staatsanwaltschaft auf Verhängung der odesstrafe in der Strafsache Moussaoui ntwort ernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . usatzfragen erzy Montag (BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 9 erzy Montag (BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN) ventuelle Weitergabe von Beweismitteln in er Strafsache Moussaoui an die USA und aran möglicherweise geknüpfte Bedingun- en ntwort eter Altmaier, Parl. Staatssekretär BMI . . . . usatzfragen erzy Montag (BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1833 B 1833 C 1833 D 1834 A 1834 C 1834 D 1835 A 1835 B 1836 A 1836 B Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 24. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 15. März 2006 III Mündliche Frage 10 Jan Korte (DIE LINKE) Vorlage einer Stellungnahme und politi- schen Bewertung zum 20. Tätigkeitsbericht des Bundesbeauftragten für den Daten- schutz Antwort Peter Altmaier, Parl. Staatssekretär BMI . . . . Mündliche Frage 11 Jan Korte (DIE LINKE) Fehlende zeitnahe Behandlung der Tätig- keitsberichte des Bundesbeauftragten für den Datenschutz Antwort Peter Altmaier, Parl. Staatssekretär BMI . . . . Zusatzfrage Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 12 Dr. Uwe Küster (SPD) Haltung der Bundesregierung zum Spenden- aufruf des Geschäftsführers des Olympia- stützpunkts Magdeburg zur Wiederwahl von Ministerpräsident Wolfgang Böhmer Antwort Peter Altmaier, Parl. Staatssekretär BMI . . . . Zusatzfragen Dr. Uwe Küster (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 13 Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Haltung der Bundesregierung zur Kritik der Deutschen Bischofskonferenz am Zuwan- derungsgesetz, insbesondere zur geplanten Neuregelung des Nachzugs von ausländi- schen Ehegatten sowie zur Forderung nach einer Bleiberechtsregelung Antwort Peter Altmaier, Parl. Staatssekretär BMI . . . . Zusatzfragen Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . M H K i M H A D Z H M H E i A D Z H M D D Z S l A D Z D M D D S s A D Z D M S 1836 C 1836 D 1836 D 1837 A 1837 B 1837 D 1838 A 1838 D 1839 B ündliche Frage 14 ans-Michael Goldmann (FDP) eine Anpassung der Vorsteuerpauschale n der Landwirtschaft als Ausgleich für die ehrwertsteuererhöhung im Rahmen des aushaltsbegleitgesetzes ntwort r. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen ans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . ündliche Frage 15 ans-Michael Goldmann (FDP) inschätzung der Vorsteuerpauschalierung n der Landwirtschaft als Subventionierung ntwort r. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen ans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . ündliche Frage 16 r. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN) usätzliche Stellen im Bundeszentralamt für teuern zur Umsetzung der bei der Födera- ismusreform festgelegten Veränderungen ntwort r. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen r. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 17 r. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN) chaffung einer Anlaufstelle für ausländi- che Unternehmen in Steuerfragen ntwort r. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfrage r. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 18 abine Zimmermann (DIE LINKE) 1839 D 1839 D 1840 B 1840 B 1840 D 1841 A 1842 A 1842 A IV Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 24. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 15. März 2006 Maßnahmen zur Verhinderung der steuer- lichen Förderung von Arbeitsplatzverlage- rungen durch die ungleiche Behandlung von Fremd- und Eigenkapital sowie Prü- fung einer Verlagerungsabgabe Antwort Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Sabine Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . Mündliche Frage 19 Sabine Zimmermann (DIE LINKE) Maßnahmen zur Verhinderung einer För- derung von Betriebsverlagerungen inner- halb der EU mit Strukturfondsmitteln Antwort Peter Hintze, Parl. Staatssekretär BMWi . . . . Zusatzfragen Sabine Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . Mündliche Frage 20 Hans-Kurt Hill (DIE LINKE) Beteiligung der Städte und Gemeinden an der Ausarbeitung des energiepolitischen Ge- samtkonzepts Antwort Peter Hintze, Parl. Staatssekretär BMWi . . . . Zusatzfragen Hans-Kurt Hill (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Mündliche Fragen 21 und 22 Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) Verfassungsrechtliche Bedenken im Zusam- menhang mit der EU-Dienstleistungsricht- linie hinsichtlich einer Anwendung auslän- discher Rechtsnormen und Standards auf Tätigkeiten auf deutschem Hoheitsgebiet Antwort Peter Hintze, Parl. Staatssekretär BMWi . . . . Zusatzfragen Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 28 Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Bürokratiemehraufwand bei Übertragung des Vollzugs des Heimgesetzes in Länder- zuständigkeit Antwort Dr. Hermann Kues, Parl. Staatssekretär BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Z B M E D A z d P A D Z E M D D H M t A U Z D M H T A A Z H M P D G in A T Z P K 1842 C 1842 D 1843 B 1843 B 1843 D 1843 D 1844 C 1845 A 1845 D usatzfrage ritta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ündliche Fragen 29 und 30 lisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN) uswirkungen der Kompetenzverlagerung ur Umsetzung des Heimrechts an die Län- er im Zuge der Föderalismusreform für flegebedürftige und deren Angehörige ntwort r. Hermann Kues, Parl. Staatssekretär BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen lisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 31 r. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN) öhe der Zinsen in dem von der Flughafen ünchen GmbH zurückgeforderten Teilbe- rag des Darlehens ntwort lrich Kasparick, Parl. Staatssekretär BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfrage r. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 34 ans-Kurt Hill (DIE LINKE) eilnehmer am Energiegipfel ntwort strid Klug, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . usatzfragen ans-Kurt Hill (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 37 riska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN) ründung eines Europäischen Technologie- stituts ntwort homas Rachel, Parl. Staatssekretär BMBF . usatzfragen riska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . rista Sager (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) 1846 A 1846 D 1846 D 1847 D 1848 B 1848 C 1848 D 1849 A 1849 C 1850 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 24. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 15. März 2006 V Mündliche Frage 38 Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Finanzierung des geplanten Europäischen Technologieinstituts Antwort Thomas Rachel, Parl. Staatssekretär BMBF Zusatzfragen Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 1: Aktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Kein Zurückweichen vor Rechtsextremismus – Bundespolitische Konsequenzen vor dem Hintergrund aktueller Ereignisse in Sach- sen-Anhalt und Brandenburg . . . . . . . . . . . Claudia Roth (Augsburg) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Curt Becker, Minister (Sachsen-Anhalt) . . . . Cornelia Pieper (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andreas Steppuhn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Kristina Köhler (Wiesbaden) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Monika Lazar (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sebastian Edathy (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Alois Karl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Niels Annen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Reinhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Kerstin Griese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Mündliche Fragen 23 und 24 Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Kürzungen bei den Mitteln für den Euro- päischen Landwirtschaftsfonds für die Ent- wicklung des ländlichen Raums sowie Höhe der Modulationsmittel in den Jahren 2007 bis 2013 A D A M U D E d s B G A D A M K D A G d h A D A M D R z A U A M S D B z s w l d A A 1850 A 1850 B 1850 C 1850 C 1851 D 1852 D 1854 D 1855 C 1856 D 1858 A 1859 A 1860 C 1861 D 1863 A 1864 A 1865 D 1867 A ntwort r. Gerd Müller, Parl. Staatssekretär BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 3 ündliche Fragen 25 und 26 lrike Höfken (BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN) mpfänger und Intention des durch as Bundeslandwirtschaftsministerium ver- chickten Rundschreibens des Deutschen auernverbands zum Aktionstag „Keine entechnik“ ntwort r. Gerd Müller, Parl. Staatssekretär BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 4 ündliche Frage 27 ai Boris Gehring (BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN) uswirkungen einer Änderung des Art. 84 rundgesetz auf die Qualitätsstandards in en Verfahren der Kinder- und Jugend- ilfe ntwort r. Hermann Kues, Parl. Staatssekretär BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 5 ündliche Fragen 32 und 33 r. Edmund Peter Geisen (FDP) ealisierung des Lückenschlusses der A 1 wischen Blankenheim und Daun ntwort lrich Kasparick, Parl. Staatssekretär BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 6 ündliche Fragen 35 und 36 ylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN) edeutung der „Grundsätze des Naturschut- es“ im Rahmen der Föderalismusreform owie Auswirkungen der vorgesehenen Ab- eichungsrechte auf den verfassungsrecht- ichen Grundsatz „Bundesrecht bricht Lan- esrecht“ ntwort strid Klug, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . 1867 D 1868 B 1868 C 1869 A 1869 C VI Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 24. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 15. März 2006 Anlage 7 Mündliche Frage 39 Krista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Ausschluss einer adäquaten im Bundeshaus- halt 2004, Einzelplan 30, etatisierten Zuwen- dung bei der im Zuge der Föderalismus- reform geplanten Grundgesetzänderung Regelung der nach dem SGB II zu gewäh- renden Leistungen für Unterkunft und Hei- zung ab 2007; Berücksichtigung der Entlas- tung der Kommunen Antwort Gerd Andres, Parl. Staatssekretär BMAS . . . Anlage 12 1871 B Antwort Andreas Storm, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 8 Mündliche Frage 40 Cornelia Hirsch (DIE LINKE) Erlass einer Rechtsordnung nach § 52 des Berufsbildungsgesetzes Antwort Andreas Storm, Parl. Staatssekretär BMBF . . Anlage 9 Mündliche Frage 41 Cornelia Hirsch (DIE LINKE) Fehlen einer Schuldendeckelung beim Stu- dienkreditmodell der Kreditanstalt für Wiederaufbau Antwort Andreas Storm, Parl. Staatssekretär BMBF . . Anlage 10 Mündliche Frage 42 Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Kürzung der Eingliederungsmittel für 2006 als Folge von im Vorjahr wahrgenomme- nen Arbeitsgelegenheiten nach § 16 Abs. 3 SGB II Antwort Gerd Andres, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . Anlage 11 Mündliche Fragen 43 und 44 Heidrun Bluhm (DIE LINKE) M K A B a O m G m A G A M D K d z L g A G A M D E v L l h 1 A G 1869 D 1870 A 1870 B 1870 D ündliche Fragen 45 und 46 ristina Köhler (Wiesbaden) (CDU/CSU) bweichungen zwischen den Angaben der undesagentur für Arbeit über die Zahl der rbeitsfähigen Langzeitarbeitslosen in den ptionskommunen und der von den kom- unalen Trägern selbst ermittelten Zahl; efährdung der Aussagekraft der Arbeits- arktstatistik ntwort erd Andres, Parl. Staatssekretär BMAS . . . nlage 13 ündliche Frage 47 r. Heinrich L. Kolb (FDP) eine Rentenanpassungen bis 2015 vor em Hintergrund des Urteils des Bundesso- ialgerichts vom 31. Juli 2002, nach dem bei ohnzuwachs zumindest ein Inflationsaus- leich für die Renten erfolgen muss ntwort erd Andres, Parl. Staatssekretär BMAS . . . nlage 14 ündliche Frage 48 r. Heinrich L. Kolb (FDP) rhöhung des Beitragssatzes zur Renten- ersicherung im Jahr 2007 bei 1,5 Prozent ohnzuwachs in 2005 und 2006 auf deut- ich über 20 Prozent sowie Beitragssatzer- öhung bei einem Lohnwachstum von nur Prozent ntwort erd Andres, Parl. Staatssekretär BMAS . . . 1871 D 1872 C 1872 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 24. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 15. März 2006 1819 (A) ) (B) ) 24. Sitz Berlin, Mittwoch, de Beginn: 13.0
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    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 24. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 15. März 2006 1867 (A) ) (B) ) wand“ nötig sei, wenn das Heimgesetz in die Länderzustän- digkeit übertragen wird?DIE GRÜNEN würde zu ihrer eigenen Angabe in der Antwort des Parlamen- tarischen Staatssekretärs bei der Bundesministerin für Fami- lie, Senioren, Frauen und Jugend, Dr. Hermann Kues, auf meine Frage 26 in der Fragestunde am 8. März 2006, Plenar- protokoll 16/21, Seite 1616 B, dass ein „gewisser Mehrauf- Mücke, Jan FDP 15.03.2006 Müller (Köln), Kerstin BÜNDNIS 90/ 15.03.2006 Anlage 1 Liste der entschuldigt * A d d G Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Albach, Peter CDU/CSU 15.03.2006 Bätzing, Sabine SPD 15.03.2006 Bierwirth, Petra SPD 15.03.2006 Binding (Heidelberg), Lothar SPD 15.03.2006 Bismarck, Carl Eduard von CDU/CSU 15.03.2006 Dr. Botz, Gerhard SPD 15.03.2006 Brüderle, Rainer FDP 15.03.2006 Fischer (Frankfurt), Joseph BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 15.03.2006 Fograscher, Gabriele SPD 15.03.2006 Gehrcke, Wolfgang DIE LINKE 15.03.2006 Dr. Geisen, Edmund FDP 15.03.2006 Gradistanac, Renate SPD 15.03.2006 Haibach, Holger CDU/CSU 15.03.2006 Heinen, Ursula CDU/CSU 15.03.2006 Hilsberg, Stephan SPD 15.03.2006 Höfken, Ulrike BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 15.03.2006 Hörster, Joachim CDU/CSU 15.03.2006* Krichbaum, Gunther CDU/CSU 15.03.2006 Dr. Krings, Günter CDU/CSU 15.03.2006 Laurischk, Sibylle FDP 15.03.2006 Lehn, Waltraud SPD 15.03.2006 Lintner, Eduard CDU/CSU 15.03.2006 Lips, Patricia CDU/CSU 15.03.2006 P P R R S S S V D A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates nlage 2 Antwort es Parl. Staatssekretärs Dr. Gerd Müller auf die Fragen er Abgeordneten Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/DIE RÜNEN) (Drucksache 16/890, Fragen 27 und 28): Wie steht die Bundesregierung zu dem Einwand, dass die im Zuge der Föderalismusreform in der von der Bundesregie- rung eingebrachten Fassung geplante Änderung des Art. 84 des Grundgesetzes unter anderem dazu führen kann, dass die Bundesländer Jugendämter und Jugendhilfeausschüsse auf Landesebene und in den Kommunen abschaffen und von be- stehenden bundesweiten Qualitätsstandards in den Verfahren der Kinder- und Jugendhilfe abweichen, und welche Maßnah- men will die Bundesregierung ergreifen, um bundesweit gül- tige, hochwertige Qualitätsstandards in den Verfahren der Kinder- und Jugendhilfe zu gewährleisten? In welchem Verhältnis sieht die Bundesregierung die Kri- tik überregional tätiger Träger wie zum Beispiel dem Bundes- verband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) und dem Verband der Angestellten-Krankenkassen e. V./AEV – Arbei- ter-Ersatzkassen-Verband e. V. (VdAK/AEV), dass eine Zer- splitterung des Heimrechtes in 16 verschiedene Länderrege- lungen zu einem erheblichen Bürokratiemehraufwand führen flug, Johannes SPD 15.03.2006 iltz, Gisela FDP 15.03.2006 iester, Walter SPD 15.03.2006* öspel, René SPD 15.03.2006 chmidt (Nürnberg), Renate SPD 15.03.2006 teenblock, Rainder BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 15.03.2006* trothmann, Lena CDU/CSU 15.03.2006 ogelsänger, Jörg SPD 15.03.2006 r. Wetzel, Margrit SPD 15.03.2006 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 1868 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 24. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 15. März 2006 (A) ) (B) ) Zu Frage 27: Im Bereich der 2. Säule der Gemeinsamen Agrarpoli- tik, der Förderung der Entwicklung des ländlichen Raums, erhält Deutschland im Zeitraum der Förder- periode 2007 bis 2013 nach ersten Berechnungen und vorbehaltlich der noch ausstehenden Entscheidung zur Mittelverteilung auf die Mitgliedstaaten bei den originä- ren Mitteln schätzungsweise rund 5,9 Milliarden Euro und damit real ungefähr 37 Prozent weniger als in der laufenden Periode. Bei Berücksichtigung der obligatori- schen Modulation beträgt der erwartete Rückgang rund 25 Prozent. Zu Frage 28: Nach ersten Schätzungen wird damit gerechnet, dass sich der Gesamtbetrag, der aufgrund der obligatorischen Modulation für die gesamte Förderperiode 2007 bis 2013 in Deutschland zur Verfügung steht, auf rund 1,2 Milliarden Euro (in Preisen von 2004) belaufen wird. Die genaue Mittelausstattung wird vonseiten der Euro- päischen Kommission voraussichtlich im Mai/Juni 2006 festgelegt werden. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Gerd Müller auf die Fragen der Abgeordneten Ulrike Höfken (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/890, Fragen 25 und 26): An welche Stellen hat das Bundesministerium für Ernäh- rung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) das Rundschreiben des Deutschen Bauernverbandes (DBV) zum Aktionstag „Keine Gentechnik“ (IV/137/2006) verschickt und mit welchem Anschreiben? Wie beurteilt der Bundesminister für Ernährung, Land- wirtschaft und Verbraucherschutz, Horst Seehofer, die Diffa- mierung der Vertreter der gentechnikfreien Produktion als „lästige Demonstranten“, und welche Intention verfolgte das BMELV bei der Verschickung des DBV-Rundbriefes? Zu Frage 25: Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirt- schaft und Verbraucherschutz hat das Rundschreiben des Deutschen Bauernverbandes zum Aktionstag „Keine Gentechnik“ per E-Mail an die Acker- und Pflanzenbau- referenten der Länder sowie an das Bundessortenamt weitergeleitet. Im Anschreiben wurde das Rundschrei- ben zur Kenntnisnahme gegeben und im Falle des Bun- dessortenamtes mit der Bitte verbunden, gegebenenfalls die für die Prüfung von gentechnisch verändertem Mais vorgesehenen Standorte zu unterrichten. Zu Frage 26: Die Weiterleitung von Schriftstücken mit dem Ver- merk „zur Kenntnis“ bedeutet nicht, dass sich der Bun- desminister oder das Bundesministerium deren Inhalt zu Eigen macht. Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz hat das Rund- schreiben in der Intention an die Adressaten weitergelei- tet, diese zu informieren. A d F N k d F F F l b n d k b Ä l h g B h l S f f E f B n w u d f d a E f c c b g v L s n b R w (C (D nlage 4 Antwort es Parl. Staatssekretärs Dr. Hermann Kues auf die rage des Abgeordneten Kai Boris Gehring (BÜND- IS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/890, Frage 27): Wie steht die Bundesregierung zu dem Einwand, dass die im Zuge der Föderalismusreform in der von der Bundesregie- rung eingebrachten Fassung geplante Änderung des Art. 84 des Grundgesetzes unter anderem dazu führen kann, dass die Bundesländer Jugendämter und Jugendhilfeausschüsse auf Landesebene und in den Kommunen abschaffen und von be- stehenden bundesweiten Qualitätsstandards in den Verfahren der Kinder- und Jugendhilfe abweichen, und welche Maßnah- men will die Bundesregierung ergreifen, um bundesweit gül- tige, hochwertige Qualitätsstandards in den Verfahren der Kinder- und Jugendhilfe zu gewährleisten? Zunächst ist darauf hinzuweisen, dass der Bund die onkurrierende Gesetzgebungskompetenz für die Kin- er- und Jugendhilfe als Teilbereich der öffentlichen ürsorge (Art. 74 Abs. 1 Nr. 7 GG) behalten wird. Die ormulierung einer Politik für Kinder, Jugendliche und amilien auf Bundesebene bedarf eines bundesgesetz- ichen Rahmens wie dem Achten Buch Sozialgesetz- uch – Kinder- und Jugendhilfe (SGB VIII), das sich ach übereinstimmender Meinung von Bund und Län- ern bewährt hat. Durch die Beibehaltung der Bundes- ompetenz für die Kinder- und Jugendhilfe ist dieser undesgesetzliche Rahmen sichergestellt. Die geplante nderung des Art. 84 GG räumt den Ländern die Mög- ichkeit ein, von bundesrechtlichen Regelungen zur Be- ördeneinrichtung abzuweichen. Die Bundesregierung eht davon aus, dass das Jugendamt als (zweigliedrige) ehörde und nach außen erkennbare Organisationsein- eit erhalten bleiben wird, weil es als Partner für Fami- ien-, Vormundschafts- und Jugendgerichte, Polizei, taatsanwaltschaften etc., als klar definierte Anlaufstelle ür Hilfeempfänger und als zentraler Ansprechpartner ür Schutz bei Kindeswohlgefährdung auf örtlicher bene unverzichtbar ist. Diese Zuverlässigkeit ist ein Er- olg, den sich manches andere europäische Land (zum eispiel England) zum Vorbild nimmt. Alle Ansätze ei- er frühen Förderung von Kindern in Risikosituationen, ie sie derzeit vom Bund und vielen Ländern, Regionen nd Städten konzipiert und implementiert werden, sehen as Jugendamt als Kooperationspartner vor. Es besteht ür die Bundesregierung kein Anlass zu der Annahme, ass die Länder ihrer kinder- und jugendpolitischen Ver- ntwortung nicht gerecht werden und diese historische rrungenschaft des (zweigliedrigen) Jugendamtes in- rage stellen werden. Auch die Möglichkeit der Länder, von bundesrechtli- hen Regelungen zum Verwaltungsverfahren abzuwei- hen, wird zu keiner Beeinträchtigung der bestehenden undesweiten Qualitätsstandards in der Kinder- und Ju- endhilfe führen. Föderalismus ermöglicht Wettbewerb on Ideen und Konzepten zum Nutzen für das ganze and. Diese Vielfalt wird gestärkt, ohne die Einheit zu chwächen und die Gleichwertigkeit der Lebensverhält- isse infrage zu stellen. Denn in den Fällen, in denen ein esonderes Bedürfnis nach einer bundeseinheitlichen egelung besteht, kann der Bund Regelungen ohne Ab- eichungsmöglichkeit für die Länder, die die Zustim- Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 24. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 15. März 2006 1869 (A) ) (B) ) mung des Bundesrates erfordern, treffen. Im Übrigen wird für die Regelungen des Verwaltungsverfahrens eine Übergangsfrist bestimmt. Bis zum 31. Dezember 2009 können die Länder von nach altem Recht bestehenden bundesgesetzlichen Regelungen des Verwaltungsverfah- rens nur dann abweichende Regelungen treffen, wenn der Bund das jeweilige Bundesgesetz im Bereich des Ver- waltungsverfahrens geändert hat (Art. 125b Abs. 2 GG). Der Bund wird diese Übergangsphase nutzen, um mit den Ländern das Gespräch zu suchen und sich dafür ein- setzen, dass bundesweite Standards auch weiterhin ge- sichert bleiben. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Ulrich Kasparick auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Edmund Peter Geisen (FDP) (Drucksache 16/890, Fragen 32 und 33): In welchem Zeitraum plant die Bundesregierung, den Lü- ckenschluss der Autobahn 1, die für das Verkehrsnetz von großer nationaler und europäischer Bedeutung ist, da sie die Nordsee mit Italien verbindet, auf dem Abschnitt Blanken- heim (Nordrhein-Westfalen) und Daun (Rheinland-Pfalz)? In welcher Reihenfolge sollten die Bauabschnitte erfolgen, und welche Zeitvorgaben werden dafür jeweils gemacht? Zu Frage 32: Der Lückenschluss der Bundesautobahn A 1 zwi- schen Blankenheim und Daun ist im Vordringlichen Be- darf des Bedarfsplans des Fernstraßenausbaugesetzes enthalten. Damit sind die Voraussetzungen zur Planung bis zur Baureife geschaffen und der Planungsauftrag er- teilt. Zuständig für Planung, Bau und Betrieb der Bun- desfernstraßen sind nach Art. 85 und 90 Grundgesetz die Länder. Die Abschnitte Blankenheim bis Lommersdorf, Lommersdorf bis Adenau sowie Adenau bis Kelberg be- finden sich in der Planfeststellung zur Erlangung des Baurechts. Der Abschnitt Kelberg bis Daun ist in Bau. Ein erster Teilabschnitt zwischen Rengen und Daun ist seit 6. Dezember 2005 unter Verkehr. Zu Frage 33: Der Baufortschritt ist abhängig von der Erlangung der Baurechte durch die Länder Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Aussagen zu einem Gesamtfertigstel- lungstermin sind zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich. Anlage 6 Antwort der Parl. Staatssekretärin Astrid Klug auf die Fragen der Abgeordneten Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/890, Fragen 35 und 36): Was konkret versteht die Bundesregierung in ihrem Ge- setzentwurf zur Änderung des Grundgesetzes (Föderalismus- reform) unter den „Grundsätzen des Naturschutzes“, und was soll außer den im so genannten Begleittext aufgeführten Ne- gativbeispielen für „Grundsätze des Naturschutzes“ weiter der Abweichung offen stehen? Z t l d A s w d E d s h Z s z s G z e z – w n b r n z n A d d G 1 G f d h w G N (C (D Wie wird vonseiten der Bundesregierung begründet, dass durch die in diesem Gesetzentwurf vorgesehenen Abwei- chungsrechte und der damit einhergehende Anwendungs- vorrang von Landesrecht vor Bundesrecht dem verfassungs- rechtlichen Grundsatz „Bundesrecht bricht Landesrecht“ widersprochen wird? u Frage 35: Der Gesetzentwurf ist am 10. März 2006 als Frak- ionsentwurf in den Deutschen Bundestag und als gleich autender Gesetzesantrag mehrerer Länder in den Bun- esrat eingebracht worden. Mit der Formulierung in rt. 72 Abs. 3 Nr. 2 GG neu („Grundsätze des Natur- chutzes“) soll dem Bund die Möglichkeit eingeräumt erden, in allgemeiner Form Grundsätze zum Schutz er Natur bundesweit verbindlich festzulegen. Ein in inzelheiten gehendes und abschließendes Verständnis ieser Bezeichnung hat sich im Zusammenhang mit die- er neuen Verfassungsbestimmung bislang noch nicht erausgebildet. u Frage 36: Der Gesetzentwurf zur Änderung des Grundgesetzes ieht vor, die Kategorie der Rahmengesetzgebung ab- uschaffen. Die Materien der bisherigen Rahmenge- etzgebung sollen überwiegend in die konkurrierende esetzgebungskompetenz verlagert werden. Im Gegen- ug sollen die Länder bei diesen Materien die Befugnis rhalten, von Bundesgesetzen abweichende Vorschriften u treffen. Dabei sollen jedoch für bestimmte Teilgebiete die so genannten „abweichungsfesten Kerne“ – Ab- eichungen der Länder ausgeschlossen sein. Im Verhält- is zu Art. 31 GG, der den Grundsatz „Bundesrecht richt Landesrecht“ fixiert, handelt es sich um Sonder- egelungen. Insgesamt ist der Gesetzentwurf das Ergeb- is eines politischen Prozesses mit dem Ziel eine Lösung u formulieren, die die Belange beider staatlichen Ebe- en (Bund und Länder) angemessen berücksichtigt. nlage 7 Antwort es Parl. Staatssekretärs Andreas Storm auf die Frage er Abgeordneten Krista Sager (BÜNDNIS 90/DIE RÜNEN) (Drucksache 16/890, Frage 39): Würde eine finanzielle Zuwendung des Bundes, wie sie im Einzelplan 30 des Bundeshaushaltes 2004 im Titel 633 01 „Sanierung des Erfurter Johann-Gutenberg-Gymnasiums im Zusammenhang mit dem Amoklauf von Erfurt am 26. April 2002“ etatisiert wurde, nach der von der Bundesregierung ge- planten Änderung des Grundgesetzes im Zuge der Föderalis- musreform zukünftig ausgeschlossen sein? Der Amoklauf von Erfurt am 26. April 2002 mit 7 Toten im Gutenberg-Gymnasium hat weit über die renzen der Bundesrepublik Deutschland hinaus Betrof- enheit, Entsetzen und Trauer ausgelöst. Die Beseitigung er Folgen dieser Tat ist nicht ausschließlich Angelegen- eit des Landes Thüringen bzw. der Stadt Erfurt ge- esen. Der Bund hat als Symbol seines Beistandes dem utenberg-Gymnasium zugesagt, die Herrichtung und eugestaltung des Schulgebäudes zu unterstützen. Die 1870 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 24. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 15. März 2006 (A) ) (B) ) Haltung der Bundesregierung hinsichtlich einer solchen Unterstützung wird sich aufgrund der Föderalismus- reform nicht ändern. Anlage 8 Antwort des Parl. Staatssekretärs Andreas Storm auf die Frage der Abgeordneten Cornelia Hirsch (DIE LINKE) (Drucksache 16/890, Frage 40): Wie sieht der aktuelle Planungsstand der Bundesregierung für den Erlass einer Rechtsverordnung nach § 52 des Berufs- bildungsgesetzes (BBiG) aus? Seit dem Jahr 2001 besteht die gesetzliche Grundlage, eine Interessenvertretung für Auszubildende in einer sonstigen Berufsbildungseinrichtung außerhalb der schulischen und betrieblichen Berufsbildung zu organi- sieren. Dies kann auch durch autonome Regelung bei der jeweiligen Einrichtung ausgestaltet werden; eine Rechts- verordnung, die das BMBF nach § 52 BBiG erlassen kann, ist dafür rechtlich nicht vorausgesetzt. Aus den je- weiligen Einrichtungen oder vonseiten der betroffenen Auszubildenden sind allerdings bisher keine entspre- chenden Impulse bekannt. Die Bundesregierung bewer- tet das Engagement von Auszubildenden im Rahmen von Jugend- und Auszubildendenvertretungen als prinzi- piell gutes Medium zum frühzeitigen Erproben und Aus- üben gesellschaftlicher Mitwirkungsrechte. Allerdings ist die Schutzbedürftigkeit der Auszubildenden bei Bil- dungsträgern gegenüber einer typisch unternehmeri- schen Tätigkeit mit besonderen wirtschaftlichen Eigen- interessen erkennbar gemindert: Für diese Ausbildenden besteht daher kein exakt gleich hoher Schutzbedarf und der für eine Interessenvertretung erforderliche Aufwand ist – auch im Interesse eines in diesem Bereich weiterhin erforderlichen breiten Angebots von Ausbildungsstellen – mit Augenmaß zu begrenzen. Inhalt und Reichweite ei- ner Verordnung gem. § 52 BBiG, die der Bund erlassen kann, sind unter den zu beteiligenden Gruppen umstrit- ten. Die Bundesregierung wird daher im Hauptausschuss des Bundesinstituts für Berufsbildung ein Meinungsbild zum Bedarf und zu einer konsensfähigen Ausgestaltung einer Verordnung im Sinne von § 52 BBiG einholen. Anlage 9 Antwort des Parl. Staatssekretärs Andreas Storm auf die Frage der Abgeordneten Cornelia Hirsch (DIE LINKE) (Drucksache 16/890, Frage 41): Wie bewertet die Bundesregierung das Nichtvorhan- densein einer Schuldendeckelung beim Studienkreditmodell der Kreditanstalt für Wiederaufbau vor dem Hintergrund, dass aus Gründen der besseren Planbarkeit für Studierende und der Erhöhung der Chancengleichheit im Jahr 2001 eine Schulden- deckelung von 10 000 Euro (damals 20 000 DM) beim Bun- desausbildungsförderungsgesetz beschlossen wurde? Bei dem Studienkreditprogramm der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) handelt es sich um ein Eigenmittel- programm der KfW, das im Auftrag des Bundes angebo- te i E ti ( f „ S R V d t i n d e Z g w A d A G s E f t D l e s k P E b z s t d u s d d a f ü g (C (D n wird, aber ohne staatliche Ausfallhaftung kalkuliert st. Demgemäß nimmt der Bund keinen unmittelbaren influss auf die konkrete Ausgestaltung der Kreditkondi- onen. Auch beim Bundesausbildungsförderungsgesetz BAfÖG) gilt die Deckelungsgrenze von 10 000 Euro nur ür das zinslose Staatsdarlehen, also für die so genannte Normalförderung“. Nur in diesem engeren Bereich der ozialleistung während der Erstausbildung innerhalb der egelstudiendauer lässt sich die besondere staatliche erantwortung mit gleichzeitiger Begrenzung der indivi- uellen Beteiligung durch eine Rückzahlungsverpflich- ung rechtfertigen. Für das BAfÖG-Bankdarlehen gibt es nsoweit dagegen keine Deckelungsgrenze. Ebenso we- ig ist eine Veranlassung erkennbar, den Studienkredit er KfW mit einer Deckelung zu versehen, die nur über ine massive staatliche Ausfallhaftung oder über einen insaufschlag möglich wäre, der das gesamte Kreditpro- ramm für Darlehensnehmer uninteressant machen ürde. nlage 10 Antwort es Parl. Staatssekretärs Gerd Andres auf die Frage der bgeordneten Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/DIE RÜNEN) (Drucksache 16/890, Frage 42): Ist es zutreffend, dass die Träger der Grundsicherung für Arbeitsuchende, die im Jahr 2005 Arbeitsgelegenheiten in der Entgeltvariante nach § 16 Abs. 3 Satz 1 des Zweiten Buches Sozialgesetzbuch (SGB II) durchgeführt haben, im Rahmen der Zuweisung der Eingliederungsmittel für das Jahr 2006 als Folge der Durchführung der Entgeltvariante im Vorjahr weni- ger Eingliederungsmittel erhalten, und, wenn ja, wie wird die Bundesregierung sicherstellen, dass der Einsatz von arbeits- marktpolitischen Instrumenten mit guter Eingliederungspro- gnose wie den Arbeitsgelegenheiten in der Entgeltvariante in Zukunft nicht durch geringe Eingliederungsmittel im Folge- jahr sanktioniert wird? Die Verteilung der auf Bundesebene bei der Grund- icherung für Arbeitsuchende zur Verfügung stehenden ingliederungsmittel auf die einzelnen Kreise und kreis- reien Städte erfolgt nach den in der Eingliederungsmit- el-Verordnung 2006 festgelegten Verteilungsquoten. ie Verteilungsquoten werden entsprechend der Rege- ung des § 46 Abs. 2 Satz 2 SGB II anhand der Zahl der rwerbsfähigen Hilfebedürftigen in den einzelnen Krei- en und kreisfreien Städten unter Berücksichtigung einer reisspezifischen Grundsicherungsquote bestimmt. Die ersonen, die sich in einer Arbeitsgelegenheit nach der ntgeltvariante entsprechend § 16 Abs. 3 Satz 1 SGB II efinden, sind jedoch nur dann hilfebedürftig, wenn sie usätzlich zu dem Arbeitsentgelt einen ergänzenden An- pruch auf Arbeitslosengeld II oder zumindest auf Leis- ungen für Unterkunft und Heizung haben. Ist dies nicht er Fall, das heißt können diese Personen ihren Lebens- nterhalt vollständig aus dem Arbeitsentgelt bestreiten, ind diese Personen nicht hilfebedürftig und werden aus iesem Grund auch nicht bei der Verteilung der Einglie- erungsmittel berücksichtigt. Darüber hinaus gilt es uch, die Rahmenbedingungen für die Eingliederungs- örderung so zu gestalten, dass keine Anreize für eine berhöhte Inanspruchnahme der Förderung von Arbeits- elegenheiten nach der Entgeltvariante geschaffen wer- Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 24. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 15. März 2006 1871 (A) ) (B) ) den. Denn nur so kann vermieden werden, dass durch eine Vielzahl solcher Maßnahmen neue Ansprüche auf Arbeitslosengeld I geschaffen werden und so eine Ver- schiebung von einem Unterstützungssystem in ein ande- res bewirkt wird. Gleichwohl kann dieses Instrument im Einzelfall sinnvoll sein und ist aus diesem Grund in das SGB II aufgenommen worden. Voraussetzung für eine stärker am Erfolg orientierte Mittelverteilung ist die Einführung einer Steuerung, bei der an der Wirkung festgemachte Ziele vorgegeben und Vergleichsgruppen gebildet werden. Ein solches Steue- rungssystem wird im Jahr 2006 auf der Grundlage der Rahmenvereinbarung eingeführt werden. Diese wurde am 1. August 2005 zwischen der Bundesagentur für Ar- beit, dem Deutschen Städtetag, dem Deutschen Städte- und Gemeindebund und dem damaligen Bundesminis- terium für Wirtschaft und Arbeit geschlossen. Das Steuerungssystem ist bewusst davon losgelöst, aus- schließlich Förderinstrumente zu betrachten. Auf seiner Grundlage kann dann eine Mittelverteilung im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben des § 46 Abs. 2 SGB II erfol- gen, die Anreize für die Vermeidung der Hilfebedürftig- keit – beispielsweise durch Sofortangebote – und der Überwindung der Hilfebedürftigkeit – etwa durch Fall- management, Vermittlung und Eingliederungsförde- rung – schafft. Anlage 11 Antwort des Parl. Staatssekretärs Gerd Andres auf die Fragen der Abgeordneten Heidrun Bluhm (DIE LINKE) (Druck- sache 16/890, Fragen 43 und 44): Welche konkreten Vorstellungen hat die Bundesregierung zur Regelung der nach dem SGB II „Grundsicherung für Ar- beitsuchende“ gewährten Leistungen für Unterkunft und Hei- zung ab dem Jahr 2007, und ist davon auszugehen, dass der Bund sich auch zukünftig an der Finanzierung der Kosten für Unterkunft und Heizung beteiligen wird? Wie will die Bundesregierung gewährleisten, dass unter Berücksichtigung der Feststellung der tatsächlichen Kosten die Aufwendungen zur Finanzierung der Leistungen für Un- terkunft und Heizung nach dem SGB II „Grundsicherung für Arbeitsuchende“ ab dem Jahr 2007 zwischen Bund, Ländern und Gemeinden so aufgeteilt werden, dass die Kommunen die ihnen im Gesetzgebungsverfahren von der Bundesregierung versprochene Entlastung von 2,5 Milliarden Euro bei den So- zialhilfeausgaben erhalten, und ist eine Revision im Jahr 2006 vorgesehen? Die Vorschriften des § 46 Abs. 5 SGB II sehen vor, dass die Kommunen im Zuge des Vierten Gesetzes für Moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt insgesamt um 2,5 Milliarden Euro entlastet werden. Für die Sicher- stellung dieser Entlastung beteiligt sich der Bund an den Kosten für Unterkunft der SGB-II-Bezieher. Da im Ver- mittlungsausschuss im Juni 2004 keine abschließende Verständigung über die Höhe der Bundesbeteiligung er- reicht werden konnte, wurde diese zunächst auf 29,1 Prozent festgelegt und eine Revision der Bundesbe- teiligung im Jahr 2005 vorgesehen. Die Berechung zur Revision sollte auf der Berechnungsgrundlage in der An- lage zu § 46 Abs. 9 SGB II basieren. Da die Verhandlun- g v S g K r J e i D i i e R d J z A R l w t 2 d d h m s A d A C Z t v m d b b f b n „ D V o (C (D en zur Revision auf verschiedenen Ebenen im Rahmen on Spitzengesprächen mit Ländern und kommunalen pitzenverbänden sowie im Bundesrat zunächst er- ebnislos verliefen, wurde – nach der Entscheidung im oalitionsausschuss – mit dem Ersten SGB-Il-Ände- ungsgesetz die Bundesbeteiligung abschließend für die ahre 2005 und 2006 auf 29,1 Prozent festgelegt. Dem- ntsprechend ist keine Revision der Bundesbeteiligung m Jahr 2006 vorgesehen. Nach der bisher verfügbaren atenlage ist davon auszugehen, dass die Kommunen nsgesamt auf diese Weise sowohl im Jahr 2005 als auch m Jahr 2006 um deutlich mehr als 2,5 Milliarden Euro ntlastet werden. Für die Jahre ab 2007 muss noch eine egelung für die Höhe der Bundesbeteiligung im laufen- en Jahr gefunden werden. Da der Bund sich auch in den ahren ab 2007 an den Kosten für Unterkunft und Hei- ung beteiligen wird, arbeitet das Bundesministerium für rbeit und Soziales derzeit an einem Vorschlag für die egelung der Höhe der Bundesbeteiligung ab 2007. Es iegen jedoch noch keine konkreten Ergebnisse vor. Es ird hierbei aber ausdrücklich an der politisch zugesag- en und gesetzlich verankerten Entlastung in Höhe von ,5 Milliarden Euro weiter festgehalten. Allerdings kann er Bund gemäß der geltenden Finanzverfassung keine irekten Finanzbeziehungen mit den Kommunen einge- en. Er kann auch keine finanzielle Lücke bei den Kom- unen schließen, die entsteht, falls die Länder ihre Ein- parungen im Bereich Wohngeld nicht weiterleiten. nlage 12 Antwort es Parl. Staatssekretärs Gerd Andres auf die Fragen der bgeordneten Kristina Köhler (Wiesbaden) (CDU/ SU) (Drucksache 16/890, Fragen 45 und 46): Wie erklärt die Bundesregierung die zum Teil erheblichen Abweichungen zwischen den Angaben der Bundesagentur für Arbeit (BA) zur Zahl der arbeitsfähigen Langzeitarbeitslosen in den so genannten Optionskommunen und der Zahl, die von den kommunalen Trägern selbst ermittelt wird (vergleiche „Frankfurter Rundschau“ vom 3. März 2006)? Sieht die Bundesregierung die Aussagekraft der Arbeits- marktstatistik durch die erheblichen Abweichungen zwischen den Daten der kommunalen Träger und den Daten der BA ge- fährdet, und wenn nein, aus welchem Grund nicht? u Frage 45: Der von der Bundesagentur für Arbeit erstellten Sta- istik der Grundsicherung für Arbeitsuchende liegen die on den Trägern auf Grundlage von § 51 b SGB II über- ittelten Daten zugrunde. Die Übermittlung der Daten er Träger, die die Software der Bundesagentur für Ar- eit „A2LL“ benutzen – das sind vor allem die in Ar- eitsgemeinschaften zusammenarbeitenden Träger – er- olgt automatisch. Die Träger, die eine eigene Software enutzen – das sind vor allem die zugelassenen kommu- alen Träger – müssen ihre Daten nach dem Standard XSozial“ an die Bundesagentur für Arbeit übertragen. iese Übertragung führte in der Vergangenheit zu einer ielzahl von Problemen, da die übertragenen Datensätze ftmals noch nicht die vorgeschriebene Form haben und 1872 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 24. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 15. März 2006 (A) ) (B) ) damit nach Durchführung der Plausibilitätsprüfungen der Bundesagentur für Arbeit nicht immer vollständig berücksichtigt werden können. Dies führt häufig zu einer Abweichung der Zahl der tatsächlich berücksichtigten Datensätze von der Zahl der gelieferten Datensätze. Es können jedoch nur die Daten in der Statistik der Grund- sicherung für Arbeitsuchende berücksichtigt werden, die nach einem bundeseinheitlichen Qualitätsstandard er- fasst werden. Das heißt, es müssen bestimmte Min- destanforderungen an die Daten wie eine eindeutig zuor- denbare Bedarfsgemeinschaftsnummer erfüllt sein, um die Ansprüche an Vergleichbarkeit und Kontinuität der Daten zu gewährleisten. Zudem müssen sich die Ergeb- nisse der Statistik auf einen bundeseinheitlichen Stichtag bzw. einen bundeseinheitlichen Zeitraum beziehen. Zu Frage 46: Die Bundesagentur für Arbeit legt für die Erstellung der Statistik der Grundsicherung für Arbeitsuchende die von den Trägem nach § 51 b SGB II übermittelten Daten zugrunde (vergleiche Antwort zu Frage 39). Abweichun- gen der offiziellen Statistikdaten zu den auf Ebene der zugelassenen kommunalen Trägern ermittelten Daten er- geben sich dadurch, dass Daten, die den Ansprüchen an Kontinuität und Vergleichbarkeit nicht genügen – das heißt die Daten die nicht plausibel auswertbar sind – in der Statistik der Bundesagentur für Arbeit nicht berück- sichtigt werden können. Die mangelnde Plausibilität von Daten kann grundsätzlich zwei Ursachen haben: Einer- seits können die Daten eines eigentlich bestandswirk- samen (das heißt tatsächlich existierenden) Leistungsfalls falsch erfasst oder falsch übermittelt werden. In diesem Fall entsteht eine Untererfassung, da der Leistungsfall eigentlich in der Statistik berücksichtigt werden sollte; die Aussagekraft der Statistik wird vermindert. Andererseits soll gerade durch die Plausibilitätsprüfung sichergestellt werden, dass Leistungsfälle, die doppelt oder zu einem falschen Zeitpunkt erfasst oder anderwei- tig falsch ausgewiesen wurden, in der Statistik nicht auf- tauchen. In diesem Fall wird die Aussagekraft und die Qualität der Statistik durch die Nichtberücksichtigung dieser Daten erhöht. Grundsätzlich wird es im Rahmen jeder Statistik zu einer gewissen Abwägung zwischen den Anforderungen an Vollständigkeit auf der einen und Kontinuität und Vergleichbarkeit auf der anderen Seite kommen. Da diese Probleme jedoch nur bei einer be- grenzten Zahl von Kreisen und kreisfreien Städten in er- heblichem Umfang auftreten, wird die Aussagekraft der Arbeitsmarktstatistik auf Bundesebene nicht wesentlich beeinträchtigt. Anlage 13 Antwort des Parl. Staatssekretärs Gerd Andres auf die Frage des Abgeordneten Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) (Druck- sache 16/890, Frage 47): Wird es, wenn es bis 2015 beim durchschnittlichen Lohn- wachstum der letzten zehn Jahre von etwa 1 Prozent bleibt, aufgrund des Nachhaltigkeitsfaktors, des Riester-Faktors und c w r b p Z A 2 t u r R t f s f t d g S t K w l A R s g s s B m d s A d A s z s t d (C (D des geplanten Nachholfaktors bis 2015 nur Nullrunden bei der Rentenanpassung geben, da die genannten Faktoren die Ren- tenanpassung um etwa 1 Prozent gegenüber der Lohnentwick- lung abbremsen, und sieht die Bundesregierung eine solche Entwicklung im Einklang mit der Rechtsprechung des Bun- dessozialgerichts aus dem Urteil vom 31. Juli 2002 – B 4 RA 120/00 –, nach dem bei positivem Lohnwachstum zumindest ein Inflationsausgleich für die Renten erfolgen muss? Selbst unter Berücksichtigung des im Rentenversi- herungsbericht modellhaft ab 2012 in Schritten zu je- eils 0,4 Prozentpunkten unterstellten Nachholens nicht ealisierter Dämpfungen der Rentenanpassung kommt es ei Lohnraten von 1 Prozent bis zum Jahr 2015 noch zu ositiven Rentenanpassungen. Dies hat zwei Ursachen: um einen läuft die anpassungsdämpfende Wirkung des ltersvorsorgebeitrags, also die Riester-Treppe, im Jahr 011 aus. Zum anderen dämpft der Nachhaltigkeitsfak- or die Rentenanpassungen bis 2015 im Durchschnitt nur m 0,15 Prozentpunkte pro Jahr. Das Nachholen nicht ealisierter Dämpfungen der Rentenanpassungen im entenversicherungsbericht ist lediglich eine modell- echnische Umsetzung dieser Maßnahme und keine Vor- estlegung einer konkreten Ausgestaltung. Das Bundes- ozialgericht (BSG) hat in dem angesprochenen Urteil estgestellt, dass „die lohn- und gehaltsorientierte Ren- enanpassung“ nur insoweit von der Eigentumsgarantie es Art. 14 GG erfasst sei, als sie „innerhalb der System- renzen der gesetzlichen Rentenversicherung dem chutz bereits erworbener geldwerter Rechte vor infla- ionsbedingten Einbußen zu dienen bestimmt“ sei. Vor aufkraftverlusten sollten die Rentner nur geschützt erden, „wenn dies auch den aktiv Beschäftigten ge- ingt“. Die bestehende Anpassungsformel steht nach uffassung der Bundesregierung im Einklang mit der echtsprechung des BSG. Das geltende Rentenrecht ieht nämlich auch nach Einfügung des Altersvorsor- eanteils und des Nachhaltigkeitsfaktors in die Anpas- ungsformel eine lohn- und gehaltsorientierte Anpas- ung der Renten auf der Grundlage der Entwicklung der ruttolöhne vor. Die Rentenanpassungsformel stellt da- it auch für die Zukunft einen Gleichklang zwischen er Situation der Rentner und der aktiv Beschäftigten icher. nlage 14 Antwort es Parl. Staatssekretärs Gerd Andres auf die Frage des bgeordneten Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) (Druck- ache 16/890, Frage 48): Wird der Beitragssatz zur Rentenversicherung bei 1,5 Pro- zent Lohnwachstum in 2005 und 2006 im Jahr 2007 auf deutlich über 20 Prozent ansteigen wie im Rentenversicherungsbericht 2005 auf Seite 41 angegeben, und welche Beitragssatzerhö- hung plant die Bundesregierung im Falle eines Lohnwachs- tums von nur 1 Prozent? Eine durchschnittliche Lohnentwicklung von 1,5 Pro- ent wird in der unteren Lohnvariante des Rentenver- icherungsberichts in den Jahren von 2010 bis 2019 un- erstellt In den Jahren bis einschließlich 2009 wird von en mittelfristigen Lohnannahmen der Bundesregierung Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 24. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 15. März 2006 1873 (A) (C) (B) (D) jeweils 1 Prozentpunkt abgesetzt. Dies bedeutet, dass in der unteren Lohnvariante des Rentenversicherungsbe- richts die Löhne für die Jahre 2006 und 2007 nicht um 1,5 Prozent pro Jahr steigen, sondern fast stagnieren. Bei einer solchen Lohnentwicklung müsste der Beitragssatz im Jahr 2007 tatsächlich über die 20-Prozent-Marke stei- gen. Von einer solchen Lohnentwicklung ist jedoch nicht auszugehen, wie auch neueste Prognosen der Wirt- schaftsforschungsinstitute bestätigen. In der maßgebli- chen mittleren Lohnvariante des Rentenversicherungs- berichts wird ein Lohnwachstum von + 0,7 Prozent für das Jahr 2006 unterstellt. Dabei ergibt sich ein Beitrags- satz von 19,9 Prozent im Jahr 2007. Dies gälte auch für eine Lohnrate von 1 Prozent. Bei einer Lohnentwicklung von 1,5 Prozent dürfte der Beitragssatz von 19,9 Prozent im Jahr 2007 mehr als auskömmlich sein. 24. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 15. März 2006 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4 Anlage 5 Anlage 6 Anlage 7 Anlage 8 Anlage 9 Anlage 10 Anlage 11 Anlage 12 Anlage 13 Anlage 14
Gesamtes Protokol
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1602400000

Guten Tag, liebe Kolleginnen und Kollegen! Die Sit-

zung ist eröffnet.

Ich rufe den Tagesordnungspunkt 1 auf:

Befragung der Bundesregierung

Die Bundesregierung hat als Thema der heutigen
Kabinettssitzung mitgeteilt: 20. Subventionsbericht
der Bundesregierung.

Das Wort für den einleitenden fünfminütigen Bericht
hat der Bundesminister der Finanzen, Peer Steinbrück.


Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1602400100

Herr Präsident! Das Kabinett hat heute, gemäß dem

aus dem Stabilitäts- und Wachstumsgesetz resultieren-
den gesetzlichen Auftrag, den 20. Subventionsbericht
vorgelegt. Er enthält auch die Leitlinien für die Subven-
tionspolitik. Der Bericht bezieht sich auf die Jahre 2003
bis 2006. In diesem Zeitraum sind die Subventionen des
Bundes um 1,4 Milliarden Euro zurückgegangen.

Der Erfolg hat allerdings zwei Gesichter: Er ist fast
ausschließlich auf Einsparungen bei den Finanzhilfen
zurückzuführen, während die Steuervergünstigungen auf
dem Niveau von 2003 geblieben sind. Die Finanzhilfen

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Redet
sanken um immerhin 19,4 Prozent. Seit Ende der 90er-
Jahre sind sie insgesamt halbiert worden. Die Entwick-
lung von 2003 bis 2006 ist wesentlich geprägt durch die
weitere Absenkung der Steinkohlebeihilfe um 1 Milli-
arde Euro und dadurch, dass in den Bereichen Landwirt-
schaft und Wohnraumförderung Finanzhilfen von je-
weils 200 Millionen Euro nicht mehr gezahlt worden
sind.

Bei den Steuervergünstigungen sind wir weniger er-
folgreich gewesen. Das hat im Wesentlichen damit zu
tun, dass wir in 2004 die Steuervergünstigung für Bio-
diesel eingeführt haben, die mit 1,5 Milliarden Euro pro
Jahr zu Buche schlägt. Andere Maßnahmen, zum Bei-
spiel das vom Parlament bereits beschlossene
der Eigenheimzulage, werden ihre volle W
nicht 2006, sondern erst in den Folgejahren e
Dasselbe gilt für eine ganze Reihe von Entsc

(C (D ung n 15. März 2006 0 Uhr nd Maßnahmen, die Sie im Parlament bereits verabchiedet haben oder die auf der Basis des Koalitionsverrages und der Genshagener Beschlüsse noch vor uns lieen. Sie wissen, dass wir den Gesamtstaat in dieser Legisaturperiode durch Steuervergünstigungen und steuerlihe Sonderregelungen in einem Gesamtvolumen von 9 Milliarden Euro entlasten wollen. Das ist ein wichtier Beitrag, um dem von der Koalition beschlossenen iel der Konsolidierung des Haushalts nahe zu kommen. Allgemein will ich darauf hinweisen, dass in dem euen Subventionsbericht klare Grenzen gezogen wuren. So haben wir eine Reihe von Maßnahmen, die in rüheren Subventionsberichten nicht enthalten waren, um ersten Mal als Subventionen aufgeführt. Als Beipiel für Finanzhilfen, die zum ersten Mal aufgeführt urden, nenne ich die Mittel, die bei der Städtebauförde ung auf private Endabnehmer entfallen. Im Bereich der teuervergünstigungen werden nun alle Maßnahmen der parförderung mitgezählt. Im Zuge der Sparförderung ördern wir schließlich nicht nur die Spartätigkeit der ürgerinnen und Bürger, sondern begünstigen mittelbar uch die Kreditund Versicherungswirtschaft. All dies at zum ersten Mal Eingang in den Subventionsbericht efunden. Dadurch hat das Subventionsvolumen auto ext matisch, ohne dass neue Maßnahmen ergriffen worden sind, um insgesamt 2,6 Milliarden Euro zugenommen. Was die Leitlinien betrifft, will ich betonen, dass das Kabinett noch einmal deutlich unterstrichen hat, dass die Grundsätze der Degression und der Befristung zukünftig stärker zu beachten sind. Finanzhilfen sollen grundsätzlich den Vorrang vor Steuervergünstigungen haben, nicht zuletzt, weil wir zu dem Ergebnis gekommen sind, dass sich Steuervergünstigungen leichter einer kritischen Erfolgskontrolle entziehen können als Finanzhilfen. Darüber hinaus ist die Befristung der Maßnahmenförderung im Bereich der Finanzhilfen einfacher als bei steuerli en. Wir alle haben die Erfahrung geerliche Maßnahmen sehr schnell als Be ergesetzgebung wahrgenommen werden n dieser sofort als eine Steuererhöhung Auslaufen irksamkeit ntwickeln. heidungen chen Maßnahm macht, dass steu stand der Steu und ein Antaste Bundesminister Peer Steinbrück angesehen und als solche Gegenstand öffentlicher Debatten wird. Ich möchte darauf hinweisen, dass wir aufgrund der Maßnahmen, die das Parlament schon beschlossen hat, und der Maßnahmen, die in dieser Legislaturperiode noch vor uns liegen, in der Lage sein werden, mit dem nächsten Subventionsbericht weitere deutliche Fortschritte vorzuweisen. Vielen Dank. Danke schön, Herr Minister. Ich bitte, zunächst Fragen zu dem eben angesprochenen Themenbereich zu stellen. – Als erste Fragestellerin hat sich die Kollegin Dr. Gesine Lötzsch gemeldet. Vielen Dank, Herr Präsident. – Herr Minister, der Ab bau von Subventionen dient unter anderem der Konsolidierung der Staatsfinanzen. Haben Sie im Zusammenhang mit der Vorlage des Subventionsberichts auch darüber nachgedacht, die öffentlichen Kassen durch eine Steuererhöhung zu füllen, zum Beispiel durch eine höhere Einkommensteuer? Vielleicht darf ich, Herr Präsident, mit Ihrer Erlaubnis, gleich eine zweite Frage anschließen? – Herr Minister, Sie haben ausgeführt, dass Sie den Begriff der Subvention teilweise neu definiert haben. Haben Sie auch den Begriff der Investition anders gestaltet? Führen Sie jetzt Dinge unter der Rubrik „Investition“ auf, die früher nicht darunter fielen? Bitte schön, Herr Minister. Nein, es ist bei dem haushaltsrechtlich vorgeschriebe nen Begriff der Investition geblieben. Ich lege gern offen, dass dieses Thema in den Koalitionsverhandlungen eine Rolle gespielt hat. Beide Partner sind zu dem Ergebnis gekommen, keinen Verdacht durch eine plötzliche Erweiterung des Investitionsbegriffs zu erregen. Das hätte als eine Möglichkeit missverstanden werden können, bei der Nettokreditaufnahme über das hinauszugehen, was nach Art. 115 des Grundgesetzes vorgesehen ist. Insofern war der Rat aller Beteiligten, es bei der haushaltsrechtlichen Definition des Investitionsbegriffs zu belassen, wohl wissend, dass man darüber streiten kann. Zum Beispiel sind Maßnahmen in Bildung und Ausbildung jetzt als konsumtive Ausgaben festgelegt, obwohl sie auch als Investition in Humankapital definiert werden könnten. Aber es gibt im Augenblick keine Absicht, den Investitionsbegriff zu ändern. Bezogen auf Ihre erste Frage müsste ich noch in Erfahrung bringen, ob Sie Einkommensteuererhöhungen unter den Subventionsbegriff fassen. Ich habe das nicht richtig verstanden. d f b h B e g t m e t m s z k 5 S H d S d S d s s p s z g S K l a z m d r l s k k (C (D Bitte schön, Frau Lötzsch. Ich darf wiederholen: Der Abbau von Subventionen ient der Konsolidierung des Haushaltes. Ich habe geragt, ob Sie im Zusammenhang mit dem Subventionsericht darüber nachgedacht haben, wie man den Hausalt auch auf andere Weise konsolidieren kann, zum eispiel indem man – ich formuliere es einmal populär – in gerechteres Steuersystem einführt und die Vermöenden und Besserverdienenden steuerlich stärker belaset. Sie wissen, dass die Bundesregierung sich vorgenom en hat, eine Reihe von steuerlichen Maßnahmen zu rgreifen. Diese sind aber nicht Gegenstand des Subvenionsberichtes. Wir werden eine umfangreiche Unternehensteuerreform zum 1. Januar 2008 umsetzen. Sie heben hier auf die Einkommensteuer ab. Gegentand der Vereinbarung der beiden Koalitionspartner ist, um 1. Januar 2007 für Höchstverdienende – ab Einommen von 250 000 Euro bei Ledigen bzw. 00 000 Euro bei Verheirateten – auf den derzeitigen pitzensteuersatz von 42 Prozent einen „Balkon“ in öhe von 3 Prozent zu setzen. Aber dies ist Gegenstand er Steuerpolitik des Bundes und nicht Gegenstand des ubventionsberichts. Vielen Dank, Herr Minister. – Die nächste Frage hat er Kollege Jürgen Koppelin. Herr Minister, Sie hatten dankenswerterweise auch teuervorteile angesprochen. Verstehen wir es richtig, ass die von der Koalition beschlossene begrenzte Abetzbarkeit von Handwerkerrechnungen nach Ihrer Dartellung eine neue Subvention ist? Darf ich Sie weiter fragen? – In der letzten Legislatureriode hat Kanzler Schröder für den Bereich der deutchen Kohle weitere Milliarden Euro an Subventionen ugesagt. Sind damit nicht zusätzliche Subventionen zuesagt worden, obwohl wir alle der Meinung sind, dass ubventionen abgebaut werden müssen? Gerade im ohlebereich führen zusätzliche Subventionen doch etzten Endes dazu, dass der notwendige Strukturwandel usbleibt oder zumindest verzögert wird. Der Bundeskanzler der früheren Regierung hat keine usätzlichen Kohlebeihilfen zugesagt. Es findet vielehr eine weitere Degression der Steinkohlebeihilfen in en nächsten Jahren statt. Es gibt keinen Subventionsbeeich in der Bundesrepublik Deutschland, der in den etzten sieben bis acht Jahren eine vergleichbare Degresion von Beihilfen hinnehmen musste wie die Steinohle. Innerhalb dieses Zeitraums haben sich die Steinohlebeihilfen um ungefähr 45 bis 50 Prozent reduziert. Bundesminister Peer Steinbrück Dieser Weg wird durch die Maßnahmen, die wir in dieser Legislaturperiode durchführen, fortgeschrieben. Das wird für die Länderhaushalte, insbesondere für NordrheinWestfalen, automatisch weiter sinkende Beihilfen zur Folge haben. Bezogen auf den ersten Teil Ihrer Frage kann ich Ihnen sagen: Sie haben Recht. Die Bundesregierung hat zur Förderung von Wachstum und Beschäftigung festgelegt, dass sie bereit ist, im privaten Bereich anfallende Handwerkerkosten und Betreuungskosten – auch dieses Thema ist Gegenstand der Debatten in diesem Hohen Hause – steuerlich absetzbar zu machen. Selbstverständlich werden diese Maßnahmen, weil es sich um Steuervergünstigungen handelt, Gegenstand des nächsten Subventionsberichtes sein. Vielen Dank. – Die nächste Frage hat die Kollegin Antje Tillmann. Herr Minister Steinbrück, Sie haben dargelegt, dass es zu den Leitlinien Ihrer Subventionspolitik gehört, Subventionen künftig nach Möglichkeit als Finanzhilfen zu gewähren, und dass Sie beabsichtigen, diese Finanzhilfen nur noch befristet und grundsätzlich degressiv zu gestalten. In Ihrem Bericht weisen Sie darauf hin, dass es dafür Änderungen des Grundgesetzes bedarf. Teilen Sie die Auffassung, dass die im Rahmen der Föderalismusreform vorgesehene Einführung des Art. 104 b GG – darin ist die befristete und degressive Ausgestaltung der Finanzhilfen ausgewiesen – erforderlich ist, um die im Subventionsbericht angesprochenen Maßnahmen durchzusetzen? Sollte dies verfassungsrechtlich zwingend erforder lich sein, werden wir entsprechende Änderungsvorschläge vorlegen müssen. Bitte schön, fragen Sie nach. Meine Frage bezog sich darauf, dass im Rahmen der Föderalismusreform, durch die Einführung des Art. 104 b GG, genau diese Änderung – die befristete und degressive Ausgestaltung der Finanzhilfen – vorgesehen ist. Nach dem Subventionsbericht wäre genau dieser Gesetzeswortlaut notwendig. Daher frage ich Sie: Ist das Ihrer Auffassung nach hinreichend? Soweit ich das momentan beurteilen kann, ist dies hilfreich; denn es setzt uns in den Stand, Finanzhilfen zukünftig degressiv zu gestalten und zeitlich zu befristen. Insofern ist uns eine solche verfassungsrechtliche Grundlage sehr willkommen. g g n g S r m r g g h p d F i m d m s l c Z w d f b V w s m S d k n b d s z v b a r (C (D Eine weitere Frage des Kollegen Frank Schäffler. Herr Minister, sowohl in Ihren öffentlichen Äußerun en als auch im Subventionsbericht haben Sie die deressive Ausgestaltung hervorgehoben. Bezieht sich das ur auf Finanzhilfen oder auch auf Steuervergünstigunen? Wie Sie wissen, ist eine degressive Ausgestaltung bei teuervergünstigungen sehr viel schwieriger zu realisieen als bei Finanzhilfen; denn bei Steuervergünstigungen üssten die Steuersätze und die jeweiligen Ausnahme egelungen von Jahr zu Jahr verändert werden. Eine Deression bei Steuervergünstigungen ist bereits in Angriff enommen worden und teilweise auch gelungen. Ich abe seinerzeit gemeinsam mit dem hessischen Ministerräsidenten Koch eine solche Maßnahme durchgeführt, ie auf mehrere Jahre angelegt war. Die nächste Frage hat der Kollege Jochen-Konrad romme. Herr Minister, durch die Frage des Kollegen Koppelin st deutlich geworden, wie dicht Gut und Böse zusamenliegen können. Subventionen sind ja eingeführt wor en, weil sie einen Sinn hatten, der sich inzwischen öglicherweise überlebt hat, sodass man über ihre Ab chaffung nachdenken muss. Könnten Sie einmal deutich machen, dass man durch Subventionen etwas erreihen wollte und sie sich nur dann, wenn sich dieser ustand verändert hat, sozusagen zu einem Ärgernis entickeln und gekürzt werden müssen? Lassen Sie mich das am Beispiel der Steinkohle ver eutlichen. Eine stärkere Kürzung der Steinkohlebeihilen wäre nach allem, was wir wissen, automatisch mit etriebsbedingten Kündigungen verbunden. Dies hätte erwerfungen zur Folge, die für den Fiskus nicht positiv ären. Wahrscheinlich würde die Arbeitslosenquote teigen, sodass mehr Transferleistungen gezahlt werden üssten. Es käme zu Kaufkraftverlusten und dadurch zu teuereinnahmenverlusten etc. Das bedeutet: Insbesonere bei der Rückführung der Finanzhilfen für die Steinohle gibt es einen – so bezeichne ich es – Pfad der Verunft. Ich denke, dass sich die Bundesregierung, ezogen auf die Degression der Steinkohlebeihilfen, auf iesem Pfad der Vernunft bewegt. Die Degression muss o ausgestaltet werden, dass es an anderen Stellen nicht u kontraproduktiven oder überkompensierenden negatien Effekten kommt. Im Übrigen: Die Finanzhilfen, die in der Bundesrepulik Deutschland gezahlt werden, sind sehr viel stärker ls in anderen europäischen Ländern auf so genannte hoizontale Ziele konzentriert. Mit dem größten Teil dieser Bundesminister Peer Steinbrück Finanzhilfen werden energiepolitische und ökologische Ziele verfolgt. Vertikale Ziele werden durch branchenbezogene Finanzhilfen verfolgt. In Deutschland allerdings konzentriert sich der überwiegende Teil der Finanzhilfen auf so genannte horizontale Ziele, die natürlich positive Effekte haben. Die nächste Frage hat der Kollege Carsten Schneider. Herr Minister, in Ihrem Subventionsbericht, den das Kabinett heute beschlossen hat, weisen Sie darauf hin, dass die Finanzhilfen in den letzten Jahren nahezu halbiert wurden; bei den Steuervergünstigungen ist das nicht ganz der Fall. Haben Sie in Ihrer Planung für den Abbau von Steuervergünstigungen besondere Schwerpunkte und werden diese tatsächlich durchgesetzt werden? Ein aktueller Punkt ist, die steuerliche Förderung des Biodiesels umzuwandeln in eine ordnungsrechtliche Lösung – das ist eine Festlegung des Koalitionsvertrags –; darüber stehen Gespräche zwischen der Regierung und den beiden Koalitionsfraktionen an und dies wird auch die Fraktionen beschäftigen. Wir wollen damit die Produktion von Biodiesel bzw. von reinem Biokraftstoff in keiner Weise negativ berühren. Die Umwandlung dieser Förderung wird einen erheblichen Beitrag zur Absenkung der Steuervergünstigungen leisten. Die positiven Effekte, die wir mit der bisherigen steuerlichen Förderung bezweckt haben, sollen auf anderem Wege, und zwar über das Ordnungsrecht, gewährleistet werden. Dies ist eine Logik aus dem Koalitionsvertrag, die nach meiner Auffassung ausgesprochen positiv zu bewerten ist. Eine weitere Frage der Kollegin Dr. Gesine Lötzsch. Vielen Dank, Herr Präsident. – Herr Minister, Sie ha ben vorhin in Beantwortung meiner Frage gesagt, dass es in Vorbereitung des Koalitionsvertrages viele Diskussionen über eine Neudefinition des Investitionsbegriffes gab. Planen Sie, diese Diskussion in dieser Legislaturperiode noch einmal zu führen und, wie Sie selber angesprochen haben, auch Investitionen in Bildung, in Hochschulen, aber auch in Kunst und Kultur – aus meiner Sicht: sinnvollerweise – dem Investitionsbegriff zuzuordnen? Ich plane eine solche Änderung nicht. Gäbe es einen entsprechenden Vorstoß aus der Mitte des Hohen Hauses, würde sich die Bundesregierung dieser Diskussion sicherlich nicht entziehen wollen. Aber die Gefahr ist sehr groß, Frau Abgeordnete, dass jede Änderung des Investitionsbegriffs missverstanden und der Verdacht gehegt wird, die Bundesregierung wolle sich auf diesem W v s G b d j m H S s m h E h u k n s d c v s a v s S s s z g J d g (C (D ege einen Spielraum für eine höhere Verschuldung erschaffen. Ich glaube, dass wir politisch gut beraten ind, diesem Verdacht entgegenzuwirken. Das ist der rund, warum wir bei diesem Investitionsbegriff bleien. Kollege Ahrendt. Umfasst der Subventionsbericht auch Sicherheiten, ie der Staat im Rahmen der Finanzierung privater Proekte übernimmt, und werden auch solche Sicherheiten it der Zeit degressiv zurückgeführt? Sie meinen jetzt Staatsgarantien und -bürgschaften? Staatsgarantien und -bürgschaften. Staatsgarantien und -bürgschaften – zum Beispiel ermesbürgschaften – sind nicht Gegenstand dieses ubventionsberichtes. Wenn es gut geht, fällt die Bürgchaft ja nicht an. (Heiterkeit – Christian Ahrendt [FDP]: Ich will das jetzt nicht kommentieren!)





(A) )


(B) )

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1602400200
Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1602400300
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1602400400
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1602400500
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1602400600
Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1602400700
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1602400800
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1602400900
Dr. h.c. Jürgen Koppelin (FDP):
Rede ID: ID1602401000
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1602401100




(A) )


(B) )

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1602401200
Antje Tillmann (CDU):
Rede ID: ID1602401300
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1602401400
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1602401500
Antje Tillmann (CDU):
Rede ID: ID1602401600
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1602401700
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1602401800
Frank Schäffler (FDP):
Rede ID: ID1602401900
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1602402000
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1602402100
Jochen-Konrad Fromme (CDU):
Rede ID: ID1602402200
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1602402300




(A) )


(B) )

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1602402400
Carsten Schneider (SPD):
Rede ID: ID1602402500
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1602402600
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1602402700
Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1602402800
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1602402900
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1602403000
Christian Ahrendt (FDP):
Rede ID: ID1602403100
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1602403200
Christian Ahrendt (FDP):
Rede ID: ID1602403300
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1602403400


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1602403500

Mir liegt noch eine Reihe von Fragen zu anderen The-

en der Kabinettssitzung vor, Herr Minister. – Das Wort
at zunächst der Kollege Hans-Josef Fell.


Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1602403600

Herr Minister, das Bundeskabinett hat heute auch den

ntwurf eines Energiesteuergesetzes beschlossen. Ich
abe dazu eine Frage. Bislang konnten sich Biokraftstoff-
nternehmen und ihre Kunden darauf verlassen, dass Bio-
raftstoffe bis 2009 steuerbegünstigt sind. Jetzt sollen ei-
ige Biokraftstoffe teilbesteuert werden, ab 2007 – so
teht es in der Begründung des Gesetzentwurfs – plant
ie Bundesregierung sogar die Vollbesteuerung sämtli-
her Biokraftstoffe. Wie beurteilt die Bundesregierung
or diesem Hintergrund den Bestands- und Vertrauens-
chutz für die Unternehmen und die Verbraucher, die
ufgrund der bisherigen Regelung in diesen Bereich in-
estiert haben?


Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1602403700

Wir werden dazu beitragen, dass dieser Vertrauens-

chutz weiter gewährleistet ist. Sie müssen aber zwei
achverhalte unterscheiden: Mit dem Energiesteuerge-
etz, dessen Entwurf die Bundesregierung heute be-
chlossen hat, leisten wir die Umsetzung von EU-Recht,
u der wir zwingend verpflichtet sind. Es gibt eine Ener-
iesteuerrichtlinie des Europäischen Rates aus dem
ahr 2003; nebenbei bemerkt muss auch ein Beschluss
es Europäischen Gerichtshofes umgesetzt werden. Hier
eht es ausschließlich um die EU-rechtlich zwingend






(A) )



(B) )


Bundesminister Peer Steinbrück
gebotene Abschaffung der Überförderung im Bereich
des Biodiesels. Es geht hier nicht um die Umsetzung der
Vereinbarungen aus dem Koalitionsvertrag, die, wie ich
schon angedeutet habe, die Abschaffung dieser steuerli-
chen Vergünstigung und die Einführung einer ordnungs-
rechtlichen Regelung zum Ziel haben.

Im Übrigen will ich betonen, dass die Landwirtschaft,
bezogen auf ihren Kraftstoffverbrauch, vom heute verab-
schiedeten Gesetzesvorhaben ausgenommen ist. Auch
die Begünstigung des fossilen Diesels in der Landwirt-
schaft über die so genannte Gasölbeihilfe ist nicht ange-
tastet worden.

Ich möchte es noch einmal ausdrücklich sagen, weil
das in der öffentlichen Diskussion sehr stark durcheinan-
der geht: Es handelt sich um zwei verschiedene Sachver-
halte, die beide unter der Überschrift Biokraftstoffe ste-
hen. Heute ging es nur um die Umsetzung von EU-
Bestimmungen in nationales Recht, was rechtlich zwin-
gend ist.

Zu Ihrer zweiten Frage. Das wird Gegenstand weite-
rer Erörterungen sein. Sie kennen die Verabredungen im
Koalitionsvertrag. Schon in nächster Zeit wird es zu
Chefgesprächen darüber kommen, da mehrere Ressorts
davon betroffen sind, das Ressort des Kollegen Seehofer
genauso wie das des Kollegen Tiefensee und des Kolle-
gen Glos. Das Parlament wird sich mit dieser Frage spä-
testens dann offiziell beschäftigen, wenn es um den
Haushaltsplanentwurf für 2007 geht, weil entsprechende
steuerliche Änderungen bzw. ordnungsrechtliche Lösun-
gen zur Förderung des Biokraftstoffs in einem Artikelge-
setz zum 1. Januar 2007 vom Parlament festgelegt wer-
den müssen.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1602403800

Danke schön. – Die nächste Frage hat die Kollegin

Kerstin Andreae.


Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1602403900

Herr Minister, die Landwirtschaft soll weiterhin von

der Besteuerung der Biokraftstoffe ausgenommen wer-
den. Wegen des subventionierten Agrardiesels hat sich
die Verwendung von Biokraftstoffen in der Landwirt-
schaft nicht durchsetzen können. Wissen Sie, wie hoch
der Prozentsatz der Biokraftstoffe in der Landwirtschaft
insgesamt ist?


Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1602404000

Eine Zahl kann ich Ihnen nicht nennen. Allerdings ist

es so, dass für größere landwirtschaftliche Betriebe Bio-
kraftstoffe bzw. die Beimengung von reinem Biokraft-
stoff eine erhebliche Rolle spielen, während für die klei-
neren landwirtschaftlichen Betriebe die Begünstigungen
beim fossilen Diesel wichtig sind. Das ist der Grund, wa-
rum die Bundesregierung mit der heutigen Vorlage we-
der das eine noch das andere angetastet hat. Eine genaue
Zahl, wie hoch der Prozentsatz ist, kann ich Ihnen nicht
nennen. – Moment, mir wird von den kundigen landwirt-
schaftlichen Experten zugerufen, es seien 5 bis 10 Pro-
zent.

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(C (D Wollen Sie eine Nachfrage stellen? – Bitte. Können Sie mir sagen, inwieweit die geplante Besteu rung von Biokraftstoffen mit der nationalen Krafttoffstrategie der Bundesregierung vereinbar ist, die iokraftstoffe als einen wesentlichen Beitrag zur Umsetung ihrer Strategie „Weg vom Öl“ bezeichnet? Daran wird sich nichts ändern, Frau Abgeordnete. ir wollen Biokraftstoffe weiterhin fördern. Wir wollen as aber nicht – ich drücke mich nun umgangssprachlich us – wie mit einer goldenen Mohrrübe tun, die man em Nutztier so vorhält, dass es sich in die richtige Richung bewegt. Wir wollen vielmehr eine ordnungsrechtlihe Regelung. Das heißt, wir wollen die Produzenten nd die Nutzer von Biokraftstoffen in der Bundesepublik Deutschland weiterhin im Rahmen einer eneriepolitischen Strategie gefördert wissen, aber auf rdnungsrechtlichem Wege, zum Beispiel durch einen eimischungszwang oder eine Beimischungsquote. ir wollen eine Förderung nicht auf dem Wege von teuervergünstigungen, sondern durch Ordnungsrecht. ch habe schon gesagt, dass ich dies im Sinne des Subentionsabbaus für eine richtige Maßnahme halte. Die nächste Frage hat die Kollegin Cornelia Behm. Herr Minister, können Sie erklären, warum Sie vorha en, Biodiesel geringer zu besteuern als reines Pflanenöl, zumal durch die Umrüstung der Fahrzeuge, die it reinem Pflanzenöl fahren, Kosten entstehen, die die irtschaftlichkeit einschränken? Darf ich eine zweite Frage stellen? Bitte. Sie haben gesagt – das enthält auch der Gesetzent urf –, dass die Landwirtschaft ihre biogenen Krafttoffe weiterhin steuerbegünstigt bzw. steuerfrei nutzen ann. Wie stellen Sie sich da eine Abgrenzung vor und ie begegnen Sie möglichen Vorwürfen, dass die Landirtschaft damit weiterhin Subventionen empfängt? Wenn ich Sie richtig verstanden habe, bezieht sich der rste Teil Ihrer Frage auf die Sätze, die unterschiedlich och festgelegt sind. (Cornelia Behm [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja!)

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1602404100
Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1602404200
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1602404300

(Beifall der Abg. Petra Merkel [Berlin] [SPD])

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1602404400
Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1602404500
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1602404600
Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1602404700
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1602404800






(A) )



(B) )


Bundesminister Peer Steinbrück
Diese Sätze orientieren sich streng an der Forderung der
Abschaffung der Überförderung aufgrund der Rohstoff-
preisentwicklung der letzten Jahre. Das ist berechnet
worden. Daraus ergeben sich die 5 Cent, 10 Cent oder
15 Cent, je nachdem, worauf es sich genau bezieht: auf
reinen Biokraftstoff, beigemischten Biokraftstoff oder
Pflanzenöl. Die EU hat ihre Mitgliedsländer mit der ein-
schlägigen Energiesteuerrichtlinie aufgefordert, zu re-
geln, dass die Mehrkosten zwar ersetzt werden können,
diese aber nicht überkompensiert werden dürfen, wie
dies in den letzten Jahren der Fall gewesen ist. Daraus
ergeben sich unterschiedliche Berechnungsergebnisse
bezogen auf das Pflanzenöl, den reinen Biokraftstoff und
den beigemischten Biokraftstoff.

Mit Blick auf die ordnungsrechtliche Regelung, von
der hier mehrfach die Rede gewesen ist, sage ich noch
einmal: Die Bundesregierung wird erst in den nächsten
Wochen und Monaten einen entsprechenden Vorschlag
vorlegen und ihn – da bin ich mir ganz sicher – mit den
Fraktionen diskutieren, weil er sehr weit reichende Fol-
gen hat. Ich kann Ihnen nicht vorab irgendwelche Krite-
rien in Aussicht stellen, weil diese im Augenblick Ge-
genstand der Beratungen in den verschiedenen Ressorts
sind.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1602404900

Die nächste Frage hat der Kollege Jürgen Koppelin.


Dr. h.c. Jürgen Koppelin (FDP):
Rede ID: ID1602405000

Ich habe eine Frage zur heutigen Kabinettssitzung.

Meine Frage geht an das Bundeskanzleramt.

Es hat ja das deutsch-französische Ministerratstreffen
gegeben und ich habe den Medien entnommen, dass
Frau Merkel bezüglich des Einsatzes deutscher und fran-
zösischer Soldaten im Kongo erklärt hat, man sei sich
vollkommen einig. Hat dieses Thema im Kabinett eine
Rolle gespielt und können Sie mir einmal erklären, was
diese vollkommene Einigkeit zwischen Deutschland und
Frankreich bezüglich eines Einsatzes im Kongo bedeu-
tet?


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1602405100

Frau Staatsministerin Müller, bitte schön.

H
Hildegard Müller (CDU):
Rede ID: ID1602405200


Das Thema hat in der heutigen Kabinettssitzung kurz
Berücksichtigung gefunden. Sie kennen die Grundbedin-
gungen, die auf der EU-Ebene formuliert worden sind.
Herr Solana wird zur Abklärung dieser Grundbedingun-
gen in den Kongo reisen.

Es geht hier erstens um eine mögliche Begrenzung
des Einsatzes auf das Gebiet von Kinshasa und zweitens
um eine zeitliche Begrenzung des Einsatzes auf vier Mo-
nate. Es müssen ein VN-Mandat und belastbare Zahlen
anderer EU-Staaten bezüglich einer Beteiligung an ei-
nem möglichen Einsatz vorliegen. Insofern gibt es hier
noch nichts Abschließendes. Es gab also keinen Kabi-

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(C (D ettsbeschluss hinsichtlich eines Einsatzes. Erst wenn all iese Bedingungen erfüllt sind, wird es eine Befassung es Kabinetts mit diesem Thema geben. (Jürgen Koppelin [FDP]: Darf ich eine Nachfrage stellen?)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1602405300

Ja, bitte schön.


Dr. h.c. Jürgen Koppelin (FDP):
Rede ID: ID1602405400
Wenn diese Bedin-

ungen erfüllt sind, wird die Bundeskanzlerin dem Bun-
eskabinett einen Einsatz deutscher Soldaten im Kongo
mpfehlen. So muss ich es aufgrund der Medienberichte,
n denen von einer vollkommenen Einigkeit zwischen
eutschland und Frankreich gesprochen wird, ja verste-
en.

H
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1602405500


Das heißt das nicht. Es heißt: Wenn diese Bedingun-
en erfüllt sind, wird das Kabinett darüber entscheiden.


(Manfred Grund [CDU/CSU]: Sehr gut! – Jürgen Koppelin [FDP]: Auf Empfehlung der Kanzlerin, nehme ich an!)


Wenn die Bedingungen erfüllt sind, wird sie dies dem
abinett sicherlich mitteilen. Ich weise aber darauf hin,
ass sich der Außenminister und der Verteidigungs-
inister natürlich an den bereits jetzt geführten Diskus-

ionen in der EU beteiligen. Wir entscheiden das dann,
enn alle Fragen bezüglich dieses Einsatzes beantwortet

ind.


(Jürgen Koppelin [FDP]: Das hat aber nichts mit einer Einigkeit mit Frankreich zu tun!)


Ich kann hier keine Pressemeldungen kommentieren.


Hildegard Müller (CDU):
Rede ID: ID1602405600

Die nächste Frage hat die Kollegin Dr. Gesine

ötzsch.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1602405700

Vielen Dank, Herr Präsident. – Meine Frage richtet

ich vor allen Dingen an den Finanzminister.

Vorab bemerkt: Es ist sicherlich nicht unbekannt – ich
iederhole es aber gerne –, dass unsere Partei den
egelsatz des Arbeitslosengeldes für zu niedrig erach-

et. – In dieser Woche ist in der Presse die Einkommens-
nd Verbrauchsstichprobe veröffentlicht worden. Einige
olitische Kräfte habe das zum Anlass genommen, eine
enkung des Regelsatzes zu fordern.

Ich wüsste gerne, wie die Bundesregierung dazu
teht. Können Sie mir etwas dazu sagen, ob der Regel-
atz Bestand hat oder – wenn es nach uns ginge – aufge-
tockt wird oder ob es innerhalb der Bundesregierung
ndere Initiativen dazu gibt?






(A) )



(B) )


Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1602405800

Nein, Frau Abgeordnete, aufgestockt wird er nicht. In

den neuen Ländern wird der Regelsatz auf das Niveau
im Westen aufgestockt; das hat die Bundesregierung
festgelegt. Darüber wird sie nicht hinausgehen.


(Dr. Gesine Lötzsch [DIE LINKE]: Und die andere Frage?)


– Helfen Sie mir!


Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1602405900

Immer gerne, Herr Minister. – Ihnen ist ja nicht ver-

borgen geblieben, dass in der Presse und augenschein-
lich auch in den Reihen der Koalition aufgrund der
neuen Einkommens- und Verbrauchsstichprobe darüber
diskutiert wurde, den Regelsatz zu senken. Ich wollte
von Ihnen die Zusicherung, dass es zu keiner Senkung
des Regelsatzes kommen wird, bzw. eine Auskunft, wer
darüber diskutiert, ihn zu senken.


Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1602406000

Ich kenne bisher niemanden, der über eine Senkung

diskutiert hat. Auch ich habe das nicht getan.


Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1602406100

Die nächste Frage hat der Kollege Hans-Josef Fell.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1602406200

Herr Minister Steinbrück, gestatten Sie mir noch eine

Frage zum Energiesteuergesetz, nachdem Sie sagten,
dass Sie die Unterstützung für Biokraftstoffe mit einem
Systemwechsel weg von der Steuerbefreiung hin zu ei-
nem ordnungsrechtlichen Instrument, der Quote, auf-
rechterhalten wollen.

Ist der Bundesregierung bewusst, dass eine Quote in
den ländlichen Räumen wenig hilft? Dort wurde im gro-
ßen Stil eine Selbstvermarktungsstrategie umgesetzt,
nach der Landwirte direkt an Pkw- oder Lkw-Besitzer
Biokraftstoffe verkaufen. Ihnen hilft das ordnungsrecht-
liche Instrument der Quote nicht. Dies hilft einzig und
allein den großen Mineralölkonzernen, die dann zwar
ihre Aufgabe ordnungsrechtlich zu erfüllen haben, ande-
rerseits aber nicht die dezentralen Strukturen der Land-
wirtschaft unterstützen. Es wird zu einem Biokraftstoff-
markt kommen, der letztendlich nur ein oligopolisierter
Markt im Sinne der großen Mineralölkonzerne ist.


Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1602406300

Diese Bewertung teile ich nicht. Aber ich gebe gerne

zu, dass sich mit der Umstellung von einer steuerlichen
Förderung auf eine ordnungsrechtliche Regelung sehr
viele Aspekte ergeben. Diese Aspekte werden von eini-
gen Ressorts wahrgenommen. Das Landwirtschafts-
ministerium ist genauso wie das Verkehrsministerium,
das Wirtschaftsministerium, das Umweltministerium
und das Finanzministerium einbezogen. Dies wird Ge-
genstand der Beratungen des Bundes sein.

Die Bundesregierung wird dann entsprechende Eck-
punkte vorlegen, um möglichst viele der Probleme, die
Gegenstand der Gespräche sind, aufzugreifen. Die Bun-

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(C (D esregierung wird diese Eckpunkte zur Debatte stellen, evor sie nach Lage der Dinge und im Zusammenhang it dem Bundeshaushalt 2007 entscheidet, in dem, wie ch schon sagte, die steuerliche Förderung auf eine ordungsrechtliche Regelung umgestellt werden soll. Nächste Frage hat der Kollege Franz Obermeier. Herr Minister, wir alle wissen, dass die Volkswirt chaft in der Bundesrepublik Deutschland nicht zuletzt nter sehr hohen Energiepreisen leidet. Wenn ich das ichtig verstanden habe, dann sollen die Biokraftstoffe it einer Beimischung voll besteuert werden. Befürch en Sie und die Bundesregierung nicht, dass die deutsche ineralölwirtschaft diesen Umstand dazu verwenden ird, die Mineralölpreise und damit die Kraftstoffpreise wischen 5 und 7 Cent pro Liter zu erhöhen? Der Aspekt, dass mit einer solchen Umstellung mög icherweise preisfördernde Entwicklungen verbunden ind, spielte heute in den Beratungen des Kabinetts insesondere durch einen Beitrag meines Kollegen Gabriel ine Rolle. Insofern ist dieses Risiko bereits Gegenstand er Erörterung der Bundesregierung, ohne dass ich Ihen jetzt eine Lösung in Aussicht stellen kann. Aber dieer Aspekt ist auf dem Bildschirm, wenn ich mich so mgangssprachlich ausdrücken darf. Damit sind wir am Ende der Fragen zur Kabinettssit ung. Ich darf fragen, ob es darüber hinaus noch weitere ragen allgemeiner Art gibt? – Das ist nicht der Fall. ann beende ich die Befragung. Ich bedanke mich bei Ihnen, Herr Minister, dass Sie ersönlich Bericht erstattet haben. Das ist eine erfreulihe Erscheinung, die leider nicht üblich ist. Vielen Dank. Wir kommen dann zum Tagesordnungspunkt 2: Fragestunde – Drucksache 16/890 – Wir beginnen die Fragestunde mit dem Geschäftsbeeich des Bundesministeriums der Verteidigung. Zur Bentwortung steht der Parlamentarische Staatssekretär hristian Schmidt zur Verfügung. Wir beginnen mit der Frage 1 der Kollegin Monika azar: Welche Aussagen über geplante Transporte militärischen Großgerätes in russischen Antonov-Transportflugzeugen enthält der Vertrag, auf den ein Sprecher des Bundesministeriums der Verteidigung laut „Leipziger Volkszeitung“ vom 1. Februar 2006 – „NATO-Flieger ab März in Leipzig“ – hingewiesen hat? C Herr Präsident! Die Frage, Frau Kollegin, ist wie folgt u beantworten: „Outsized cargo“ wird gemäß NATO Pa Länge 2 057,4 Zentimeter – wenn ich richtig rechne, sind das etwa 20 Meter – mal Breite 297,18 Zentimeter mal Höhe 266,7 Zentimeter. Dieser strategische Lufttransport von „outsized cargo“ stellt eine der markantesten Fähigkeitslücken der NATOund EU-Mitgliedstaaten dar. Deutschland hatte die Führung der gemeinsamen NATO/EU-Initiative „Strategic Airlift Interim Solution – SALIS übernommen. Dabei geht es um eine strategische Lufttransportzwischenlösung, bis genügend nationale Lufttransportkapazitäten verfügbar sind. Sie wissen, Frau Kollegin, dass die Bundeswehr gegen Ende dieses Jahrzehnts mit dem Airbus A400M, dem neuen Transportflugzeug, ausgerüstet wird. Im Nachgang zu umfangreichen Machbarkeitsstudien und einem internationalen Ausschreibungsprozess haben die 15 beteiligten Nationen Kanada, die Tschechische Republik, die Bundesrepublik Deutschland, Dänemark, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Ungarn, Luxemburg, die Niederlande, Norwegen, Polen, Portugal, die Slowakei, Slowenien und Schweden – Schweden hat seinen Beitritt für nächste Woche angekündigt – mit dem Anbieter Ruslan SALIS GmbH im Januar 2006 einen Vertrag mit einer Laufzeit von zunächst drei Jahren geschlossen. Die Ruslan SALIS GmbH ist eine Tochter der russischen Firma Volga-Dnepr mit Sitz in Leipzig. Sie kann dabei nicht nur auf die Luftfahrzeuge der Muttergesellschaft Volga-Dnepr zurückgreifen, sondern ist darüber hinaus eine Kooperation mit der ukrainischen Firma Antonov eingegangen. Das wesentliche Merkmal der verhandelten Lösung ist der gesicherte und zeitgerechte Zugriff auf die benötigte strategische Lufttransportkapazität für die Verlegung schneller Eingreifkräfte der NATO und der Europäischen Union. Darüber hinaus verschafft diese Initiative den beteiligten Nationen den gesicherten Zugriff auf Flugstundenkontingente für den jeweiligen nationalen Bedarf. Die operationellen Vorgaben werden durch eine Vollzeitcharter von zwei Luftfahrzeugen Antonov AN-124-100 – das sind die großen, buckligen Flugzeuge, stationiert in Leipzig/Halle – und den gesicherten Zugriff auf vier weitere Flugzeuge dieses Typs in sechs bzw. neun Tagen erfüllt. Der Einsatz der in Leipzig stationierten beiden Luftfahrzeuge ist grundsätzlich nur für die genannten 15 an SALIS beteiligten Nationen vorgesehen. Mit SALIS leisten die beteiligten Nationen einen sichtbaren Solidarbeitrag zur Verbesserung der militärischen Fähigkeiten der NATO und der Europäischen Union. Insofern zielt die Initiative in der Tat auf den Transport von militärischem Großgerät, nach dem Sie gefragt hatten. Die nunmehr verhandelte Lösung ist die angemessene Antwort auf die politisch anerkannte Fähigkeitslücke von NATO und EU und erlaubt durch die ständige Verfügbarkeit von zwei dieser Großflugzeuge auch die unverzügliche Unterstützung von humanitären Operationen. Darüber hinaus stellt diese multinationale Lösung e f m s d d k w s t E z b d t I d I m d u d s t z l m d V L m w s d (C (D ine beispielgebende, von Deutschland erfolgreich geührte Initiative hinsichtlich der harmonischen Zusamenarbeit von NATO und EU in einem anerkannt kriti chen Bereich dar. Ihre Nachfrage, bitte. Ich habe zwei kurze Nachfragen. Sie sprachen davon, ass zwei Maschinen in Leipzig stationiert sind. Sind sie ort bereits stationiert und in Betrieb und ist schon beannt, wann sie durch die neuen Maschinen abgelöst erden? Denn wie Sie sich sicherlich vorstellen können, tellen sie für die Anwohner eine ziemlich starke Belasung dar. Sie hatten gesagt, dass die Bundeswehr bis nde dieses Jahrzehnts mit dem neuen Transportflugeug ausgerüstet wird. Ist der Zeitrahmen konkret absehar? C Frau Kollegin, der offizielle Beginn der SALIS-Initiaive ist am 23. März – also nächste Woche – vorgesehen. ch vermute, dass kurz vorher bzw. zu diesem Zeitpunkt ie beiden Flugzeuge in Leipzig stationiert werden. Die ntention dieser Stationierung in Leipzig besteht neben ilitärstrategischen Überlegungen in dem Interesse an er wirtschaftlichen Stärkung des Großraums Leipzig nd des Flughafens. Weitere Flugzeuge werden nicht auerhaft in Leipzig stationiert. Die Interimslösung SALIS wird dann zu beenden ein, wenn der Zulauf der jeweiligen nationalen Luftransportkapazitäten erfolgt ist. Einen konkreten Endeitpunkt kann ich Ihnen aber nicht nennen. Eine weitere Nachfrage? – Das ist nicht der Fall. Vie en Dank, Herr Staatssekretär. Wir kommen nun zum Geschäftsbereich des Bundesinisteriums für Gesundheit. Zur Beantwortung steht er Parlamentarische Staatssekretär Rolf Schwanitz zur erfügung. Wir beginnen mit der Frage 2 der Kollegin Dr. Gesine ötzsch: Wie viele Vorstände von Krankenkassen und Kassenärztlichen Vereinigungen und Bundesvereinigungen sind der gesetzlichen Regelung nach dem GKV-Modernisierungsgesetz nicht gefolgt und haben die Höhe ihrer jährlichen Vergütungen zum 1. März 2006 noch nicht offen gelegt und was haben die Aufsichtsbehörden in den Fällen unternommen, in denen dieser gesetzlichen Pflicht erneut nicht gefolgt wurde? Bitte, Herr Schwanitz. R Frau Kollegin Dr. Lötzsch, ich beantworte Ihre Frage ie folgt: Im Hinblick auf die Kürze der zur Verfügung tehenden Zeit konnte eine entsprechende Abfrage bei en einzelnen Landesaufsichtsbehörden leider nicht Parl. Staatssekretär Rolf Schwanitz durchgeführt werden. Was den aufsichtsrechtlichen Zuständigkeitsbereich des Bundesministeriums für Gesundheit betrifft, so haben hier alle Spitzenverbände der gesetzlichen Krankenkassen sowie die beiden Kassenärztlichen Bundesvereinigungen die Veröffentlichungen für ihren eigenen Bereich zum 1. März 2006 termingerecht vorgenommen. Das Bundesversicherungsamt weist darauf hin, dass sich nach dem Veröffentlichungsstand 9. März 2006 für seinen aufsichtsrechtlichen Zuständigkeitsbereich folgender Sachstand ergibt: Zur Veröffentlichung verpflichtet waren 124 Kassen. Noch nicht veröffentlicht: 29 Kassen. Davon nicht veröffentlicht wegen anhängiger Klageverfahren: 16 Kassen. Ausstehende Veröffentlichungen: 13 Kassen. Aufgrund der Erfahrungen in den vergangenen zwei Jahren geht das Bundesversicherungsamt davon aus, dass im Laufe des Monats März 2006 noch weitere Veröffentlichungen erfolgen werden. Spätestens zu Beginn des Monats April 2006 wird das Bundesversicherungsamt mit den Kassen, die noch nicht veröffentlicht haben und bei denen keine Klageverfahren anhängig sind, Kontakt aufnehmen, die Gründe für die unterbliebene Veröffentlichung erfragen und die Veröffentlichung im Bedarfsfall mit den zur Verfügung stehenden aufsichtsrechtlichen Mitteln durchsetzen. In den Fällen, in denen die Veröffentlichung zu spät erfolgte, werden die Kassen aufgefordert, zukünftig termingerecht zum 1. März zu veröffentlichen. Da die Mitgliederzeitschriften zu unterschiedlichen Terminen erscheinen, lässt sich derzeit noch keine abschließende Bewertung über den dortigen Veröffentlichungsstand abgeben. Aufgrund der Erfahrungen in den letzten beiden Jahren lässt sich aber bereits heute sagen, dass diejenigen Kassen, die im Bundesanzeiger veröffentlichen, in der Regel das Vorstandsgehalt auch in den Mitgliederzeitschriften bekannt geben. Eine Nachfrage, Frau Dr. Lötzsch. Vielen Dank, Herr Präsident. – Herr Staatssekretär, wenn ich mich richtig erinnere, war in der letzten Diskussion über diese Problematik noch von 20 anhängigen Klagen die Rede. Sie sagen nun, es seien 16 Klagen. Sind Klagen entschieden worden und, wenn ja, wie? R Frau Kollegin Dr. Lötzsch, nach meinem Kenntnisstand hat sich die Klagesituation im Vergleich zur Antwort auf diese Frage, die zuletzt, wenn ich mich richtig erinnere, im Januar dieses Jahres Gegenstand einer Fragestunde war, nicht verändert. Nach meiner Erinnerung, vorbehaltlich des Protokolls, waren 22 Klagen anhängig. Es hat eine rechtskräftige Entscheidung gegeben. Das ist nach wie vor die Situation. D w g z d s m e g n d L m v K b g b g K g h 2 t V c e A 3 K n s G i d v s r (C (D Eine weitere Nachfrage? – Bitte schön, Frau r. Lötzsch. Uns alle interessiert, wie diese Klage entschieden orden ist; denn im Gesetz ist, wie wir alle wissen, festelegt, dass die Vorstände der Krankenkassen ihre Beüge veröffentlichen müssen. Ist die Klage zugunsten er Vorstände oder – ich vereinfache es einmal – des Geetzes entschieden worden? R Die eine Klage ist zugunsten der Aufsichtsbehörde ntschieden worden. Das Gericht hat also die Klageründe seitens des Vorstandes, der Klage erhoben hatte, icht anerkannt. Der Auffassung des Gesetzgebers und er Aufsichtsbehörde ist im Urteil entsprochen worden. Wir kommen nun zur Frage 3 der Kollegin Dr. Gesine ötzsch: Wie viele Gehälter von Vorständen von Krankenkassen und Kassenärztlichen Vereinigungen und Bundesvereinigungen wurden durch die zuständigen Aufsichtsbehörden in den Jahren 2005 und 2006 beanstandet, weil sie nicht den Grundsätzen der Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit folgten? Bitte, Herr Schwanitz. R Frau Kollegin, wie bereits bei der Beantwortung der orangegangenen Frage dargelegt, konnte wegen der ürze der zur Verfügung stehenden Zeit eine Abfrage ei den einzelnen Landesaufsichtsbehörden nicht durcheführt werden. Im aufsichtsrechtlichen Zuständigkeitsereich des Bundesministeriums für Gesundheit – dabei eht es um die Aufsicht über die Spitzenverbände der rankenkassen und die Kassenärztlichen Bundesvereiniungen – waren Vorstandsverträge nicht zu beanstanden. Die Aufsichtsbehörden des Bundes und der Länder aben im Rahmen der 66. Arbeitstagung am 28. und 9. April 2005 in Dresden beschlossen, gemeinsam Krierien für die Bewertung der Wirtschaftlichkeit von orstandsvergütungen und sonstigen dienstvertraglihen Vereinbarungen zu erarbeiten. Das daraufhin von iner Arbeitsgruppe erstellte Arbeitspapier haben die ufsichtsbehörden auf ihrer 67. Arbeitstagung am . und 4. November 2005 in Magdeburg zustimmend zur enntnis genommen und beschlossen, es hinsichtlich eu abzuschließender Verträge zur Grundlage ihrer Aufichtsführung zu machen. Das Bundesministerium für esundheit hat ebenso wie das Bundesversicherungsamt n seinem aufsichtsrechtlichen Zuständigkeitsbereich auf iese gemeinsame Beschlusslage der Aufsichtbehörden erwiesen. Bei der Beschlussfassung war Folgendes zu berückichtigen: Nach der Entscheidung des Bundessozialgeichts vom 28. Juni 2000, Aktenzeichen B6 KA 64/989, Parl. Staatssekretär Rolf Schwanitz hat der Versicherungsträger nach § 69 Abs. 2 SGB IV bei Aufstellung und Ausführung des Haushaltsplanes sicherzustellen, dass er die ihm obliegenden Aufgaben zur Berücksichtigung der Grundsätze der Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit erfüllen kann. In der Rechtsprechung des Bundessozialgerichtes ist geklärt, dass die Haushaltsgrundsätze der Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit bei aller begrifflichen Unschärfe rechtliche Gebote darstellen, die vom Versicherungsträger zu beachten sind und deren Nichtbeachtung mit den Mitteln der Aufsicht gemäß § 89 Abs. 1 SGB IV beanstandet werden kann. Allerdings steht dem Versicherungsträger bei Anwendung der Grundsätze der Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit eine Einschätzungsprärogative zu, die die Aufsichtsbehörde zu respektieren hat. Es besteht zunächst ein Vorrecht des Versicherungsträgers zur konkretisierenden Anwendung dieser Haushaltsgrundsätze. Ihm muss ein gehöriger Einschätzungsspielraum bleiben. Lediglich eindeutige Grenzüberschreitungen dürfen von der Aufsichtsbehörde als rechtswidrig beanstandet werden. Es ist deshalb schwierig, für den Bereich der Krankenkassen einen marktgerechten Maßstab für die Vergütung zu finden, da weder ein direkter Vergleich mit Unternehmen der freien Wirtschaft noch ein Vergleich zum Beispiel mit Behörden möglich ist. Es obliegt in erster Linie nicht den Aufsichtsbehörden, sondern den Vertretern der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer in den Verwaltungsräten der Krankenkassen, für die Beachtung der Grundsätze der Wirtschaftlichkeit und der Sparsamkeit insbesondere auch bei der Vereinbarung der Vorstandsvergütungen zu sorgen. Nachfrage, Frau Lötzsch? Vielen Dank, Herr Präsident. – Herr Staatssekretär, wie wir alle wissen, werden die Vorstände der Krankenkassen von den Beiträgen der Versicherten bezahlt. Wir alle wissen – das vielleicht zum besseren Verständnis für die Zuschauer –, dass wir als Versicherte alles Mögliche nachweisen und häufig Einschnitte hinnehmen müssen. Ich begrüße zunächst einmal die strengeren Richtlinien, die jetzt erlassen wurden. Ich möchte wissen, wie viele Vorstände von Krankenkassen gleichzeitig Vorstand mehrerer Kassen sind. Das ist ja durch die neuen Richtlinien ausdrücklich untersagt worden. Gibt es noch Fälle, dass Vorstände von Krankenkassen gleichzeitig im Vorstand anderer Kassen sind? R Frau Kollegin Dr. Lötzsch, die Frage kann ich Ihnen aus dem Stand nicht beantworten. Ich würde das gerne schriftlich nachreichen. Weitere Nachfrage? S S v P m k t g P k l l e h b e s T a b L 1 r g 1 l d h (C (D Ja. – Es wäre sehr nett, wenn Sie das tun würden, Herr taatssekretär. Ich würde unter Bezugnahme auf die Richtlinien, die ie dargestellt haben, gerne des Weiteren wissen, wie iele dieser Vorstände immer noch erfolgsunabhängige rämien erhalten. R Das beziehe ich gerne in die Antwort ein. Danke schön. Vielen Dank, Herr Staatssekretär. Wir kommen dann zum Geschäftsbereich der Bundesanzlerin und des Bundeskanzleramts. Zur Beantworung steht der Staatsminister Bernd Neumann zur Verfüung. Ich rufe die Frage 4 der Abgeordneten Cornelia ieper auf: Wie weit sind vor dem Hintergrund, dass der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Staatsminister Bernd Neumann, in seiner Antrittsrede vor dem Ausschuss für Kultur und Medien des Deutschen Bundestages am 14. Dezember 2005 erklärt hat, die Bundesregierung habe das Ziel der Fusion der Kulturstiftung des Bundes mit der Kulturstiftung der Länder in ihr 100-Tage-Programm aufgenommen, die Fusionsverhandlungen bisher fortgeschritten und wann ist mit dem Vollzug der Fusion zu rechnen? B Die Fusion der Kulturstiftungen wurde von den Koaitionspartnern als ein kulturpolitisches Ziel in den Koaitionsvertrag aufgenommen. Bei der Komplexität der ine solche Fusion begleitenden Probleme war von vornerein klar, dass nicht die Fusion selbst, sondern die vorereitenden Gespräche und Verhandlungen innerhalb der rsten drei Monate meiner Amtszeit eingeleitet werden ollten. Dies ist auch geschehen. Dabei wirft dieses hema – wie in der Vergangenheit – schwierige Fragen uf, die das Bund-Länder-Verhältnis im Kulturbereich etreffen. Gleichwohl gestaltet sich die Arbeit mit den ändervertretern offen und konstruktiv. Nachfrage, Frau Pieper. Herr Staatsminister, Sie haben sich selbst in Ihrem 00-Tage-Programm das Ziel gesetzt, diese Fusion zu ealisieren. Das würde bedeuten – so ist es mir zu Ohren ekommen –, dass dieses Projekt bereits bis zum 8. Mai – da findet die Sitzung der Chefs der Staatskanzeien statt – angeschoben wird. Ist dieser Termin unter em Gesichtspunkt dessen, was Sie soeben vorgetragen aben, noch zu halten? Ist er aus Ihrer Sicht richtig? Cornelia Pieper Oder wird das Vorhaben der Bundesregierung, diese Fusion voranzutreiben, einen längeren Zeitraum einnehmen? B Ich habe mir diesen Termin nie gesetzt. Ich weiß nicht, wie er – außer durch Ihre soeben gestellte Frage – verbreitet wird. Richtig ist, dass ich schon Ende letzten Jahres und Anfang dieses Jahres mit der Länderseite unmittelbaren Kontakt aufgenommen habe. Richtig ist auch, dass ich Wert darauf lege, die Verantwortlichen beider Stiftungen einzubeziehen. Nach den Vorgesprächen hat es eine erste Runde der Chefs der Staatskanzleien gegeben, die sich mit dieser Thematik befasst hat. Gegebenenfalls wird sich auch die Ministerpräsidentenkonferenz damit befassen. Aber da es, wie ich schon in meiner ersten Antwort ausführte, insbesondere auf der Länderseite nicht nur um die Frage der möglichen Fusion der beiden Stiftungen geht, sondern auch um den Wunsch, über die Kompetenzen, was die Kultur angeht, von Bund und Ländern generell zu reden, glaube ich, dass dieser Prozess eher länger dauert. Ziel ist es, möglichst zügig zu einer Entscheidung zu kommen. Was dafür zu tun ist, liegt aber nicht allein in meiner Hand. Das Ganze muss hiebund stichfest sein und auch die Interessen des Bundes müssen berücksichtigt werden. Das ist wichtiger, als irgendwelche Schnellschüsse zu machen. Das habe ich nicht vor. Zweite Nachfrage, bitte schön. Danke. – Hat die Bundesregierung vor, die Fusion der Kulturstiftungen auf dem Wege der Rechtsverordnung oder mit einem Gesetzentwurf zu realisieren? B Auch dies haben wir bisher nicht abschließend diskutiert. Diskutiert haben wir vielmehr die Aufgaben der Stiftung. Für mich als Vertreter des Bundes ist es ganz wichtig, dass der Ansatz, den die Kulturstiftung des Bundes jetzt vertritt, also zeitgenössische Kunst, innovative Projekte zu fördern, nicht zu kurz kommt. Darüber hinaus müssen wir sicherstellen, dass durch eine solche Fusion die Proportionen, auch in Bezug auf die jetzige Finanzverteilung, berücksichtigt werden. Unser Wunsch ist es – er ist auch den Ländern übermittelt worden –, dass die Länder ihren Beitrag, was Stiftungen angeht, erhöhen. Eine weitere Nachfrage des Kollegen Börnsen. S g m w S w s K d d l k F T d g g w p W w s m s n B t S l a n m r S E n B s r (C (D Herr Staatsminister, Sie haben deutlich gemacht, dass ie mit Ihren Plänen bezüglich der Fusion beider Stiftunen in den ersten 100 Tagen Ihrer Amtszeit zunächst einal Wort gehalten haben. Für uns als Parlamentarier ist ichtig, dass dieser Prozess in Gang gesetzt worden ist. (Cornelia Pieper [FDP]: Es ist doch gar nichts passiert! Das hat er doch gerade gesagt!)

Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1602406400
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1602406500
Franz Obermeier (CSU):
Rede ID: ID1602406600
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1602406700
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1602406800




(A) )


(B) )

Christian Schmidt (CSU):
Rede ID: ID1602406900
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1602407000
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1602407100
Monika Lazar (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1602407200
Christian Schmidt (CSU):
Rede ID: ID1602407300
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1602407400




(A) )


(B) )

Rolf Schwanitz (SPD):
Rede ID: ID1602407500
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1602407600
Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1602407700
Rolf Schwanitz (SPD):
Rede ID: ID1602407800
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1602407900
Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1602408000
Rolf Schwanitz (SPD):
Rede ID: ID1602408100
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1602408200




(A) )


(B) )

Rolf Schwanitz (SPD):
Rede ID: ID1602408300
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1602408400
Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1602408500
Rolf Schwanitz (SPD):
Rede ID: ID1602408600
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1602408700
Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1602408800
Rolf Schwanitz (SPD):
Rede ID: ID1602408900
Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1602409000
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1602409100
Bernd Neumann (CDU):
Rede ID: ID1602409200
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1602409300




(A) )


(B) )

Cornelia Pieper (FDP):
Rede ID: ID1602409400
Bernd Neumann (CDU):
Rede ID: ID1602409500
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1602409600
Cornelia Pieper (FDP):
Rede ID: ID1602409700
Bernd Neumann (CDU):
Rede ID: ID1602409800
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1602409900

ie haben in Ihrer Antwort eben auch klargestellt, dass
ir seit Mitte der 70er-Jahre an einer deutschen Kultur-

tiftung arbeiten und noch nicht vorangekommen sind.
önnen Sie uns noch etwas zu der Ausrichtung und zu
en Abschnitten des vorliegenden Fahrplans sagen, der
azu beitragen soll, dass die Stiftungen beider Bereiche
etzten Endes zusammengeführt werden?

B
Wolfgang Börnsen (CDU):
Rede ID: ID1602410000


Herr Kollege Börnsen, man könnte sich ohnehin die
rage stellen, warum ich mit solch einem schwierigen
hema gleich begonnen habe. Manchmal kommt es vor,
ass man die schwierigen Dinge auf das Ende einer Le-
islaturperiode verschiebt und sie dann möglicherweise
ar nicht mehr behandelt. Ich habe mir dieses Thema be-
usst gleich zu Anfang vorgenommen, weil es ein kom-
liziertes Thema ist und weil man dafür Zeit braucht.
as man nicht sozusagen im ersten Schwung bewirkt,
ird man möglicherweise auch später nicht durchsetzen.

Eine gemeinsame Stiftung ist ein Unterfangen, das
ich schon der ehemalige Bundeskanzler Willy Brandt
it seiner Forderung, eine deutsche Nationalstiftung zu

chaffen, zum Ziel gesetzt hatte. Es konnte leider so
icht verwirklicht werden. Sie wissen auch, Kollege
örnsen, dass meine Vorgängerin in der letzten Legisla-

urperiode den Versuch unternommen hat, diese beiden
tiftungen zusammenzuführen. Auch dies ist nicht ge-

ungen. Weil die Koalitionsparteien dies erneut als Ziel
ufgeschrieben haben, gilt es, diese Thematik, die auch
och voll in die Föderalismusdiskussion fällt,


(Cornelia Pieper [FDP]: Gutes Stichwort!)


it einer gewissen Vorsicht, mit einer gewissen Diffe-
enziertheit und mit einer gewissen – wie soll ich sagen? –
orgfältigkeit zu behandeln.

Da ist mir ein solides Ergebnis lieber als am Ende ein
rgebnis, welches auch von den Vertretern des Bundes
icht getragen werden kann.


(Hans-Michael Goldmann [FDP]: Keine Zeitleiste! – Cornelia Pieper [FDP]: Keine Zeitleiste!)



Bernd Neumann (CDU):
Rede ID: ID1602410100

Eine weitere Nachfrage, nämlich des Kollegen Uwe

arth.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1602410200

Herr Staatsminister, zunächst vielen Dank für das

chöne Stichwort Föderalismusreform. Mich würde inte-
essieren: Gibt es einen Zusammenhang zwischen der






(A) )



(B) )


Uwe Barth
Fusion und der Föderalismusreform? Ist insbesondere
richtig, was ich gehört habe, nämlich dass einige Ver-
handlungsführer der Länder, darunter Ministerpräsiden-
ten, ihre Zustimmung zur Fusion an Bedingungen knüp-
fen, wenn ja, welche sind das und gibt es dazu
Protokollnotizen?

B
Uwe Barth (FDP):
Rede ID: ID1602410300


Es ist richtig, dass es von Länderseite den Wunsch
gibt – ich weiß jetzt nicht, ob es jeweils die Ministerprä-
sidenten sind; in diesem Stadium haben sich zumindest
offiziell nicht alle mit der Thematik im Einzelnen be-
fasst, weil es bisher auf Arbeitsebene behandelt wurde –,
in Verbindung mit der geplanten Fusion der beiden Stif-
tungen auch das grundsätzliche Verhältnis, die grund-
sätzliche Abgrenzungsfrage bzw. Kompetenzfrage zwi-
schen Bund und Ländern, was die Kultur angeht, zu
besprechen und zu regeln. In den Vorgesprächen und
Vorverhandlungen gab es ein so genanntes Eckpunktepa-
pier, auf das in den Materialien zur Föderalismusreform
an einer Stelle, nämlich bezogen auf einen neuen
Art. 104 b Grundgesetz, hingewiesen wird. Der Wunsch
ist, dies im Zusammenhang zu diskutieren. Meine Posi-
tion ist: Natürlich kann man über alles reden – Aber un-
ser Ansatz ist: Wir wollen das Ziel der Fusion zu errei-
chen versuchen und wollen es möglichst nicht mit
grundsätzlichen Abgrenzungsfragen belasten, es sei
denn, man kann hier zu einem einvernehmlichen Ergeb-
nis kommen.


Bernd Neumann (CDU):
Rede ID: ID1602410400

Weitere Nachfrage, nämlich des Kollegen Patrick

Meinhardt.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1602410500


Wird die Bundesregierung gewährleisten, dass das Parla-
ment, insbesondere der Kulturausschuss, an den Ent-
scheidungen über die Zukunft der Stiftung, vor allem in
der Frage „Fusion, ja oder nein?“, entsprechend beteiligt
wird?

B
Patrick Meinhardt (FDP):
Rede ID: ID1602410600


Ja. Das hat zwei Gründe. Bei schwierigen Dingen soll
man möglichst alle mitnehmen. Sie können davon aus-
gehen, dass ich als Parlamentarier weiß, wie wichtig es
ist, in einer solch schwierigen Frage das Parlament zu
beteiligen. Ich werde auch den Kulturausschuss jeweils
über den Stand informieren – das habe ich schon getan –,
sodass ich Ihre Frage eindeutig mit Ja beantworten kann,
zumal in den Stiftungsräten, zumindest im Stiftungsrat
der Bundesstiftung, auch Parlamentarier mitwirken und
im Stiftungsrat für eine Veränderung eine Zweidrittel-
mehrheit erreicht werden muss. Das ist eine Grenze, die
es schon formal erfordert, Parlamentarier zu beteiligen.
Aber unabhängig davon, habe ich das ohnehin vor.

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(C (D Noch eine weitere Nachfrage, nämlich der Kollegin onika Griefahn. (Patrick Meinhardt [FDP]: Ich hätte noch eine zweite Nachfrage!)

Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1602410700

Sie können immer nur eine Nachfrage stellen.


(Patrick Meinhardt [FDP]: Ich habe gedacht, es gingen zwei! Entschuldigung!)



Bernd Neumann (CDU):
Rede ID: ID1602410800

Herr Staatsminister, der Kulturausschuss hat sich in

er letzten Legislaturperiode sehr intensiv mit der Fu-
ion sowie mit dem Eckpunktepapier beschäftigt und
wei Punkte zum Ausdruck gebracht – diese Einschät-
ung wird auch in dieser Legislaturperiode nicht anders
ein –: Erstens. Die strittigen Punkte, die in Punkt 3 des
ckpunktepapiers aufgelistet sind, sind strittig geblie-
en; dazu gab es keine Einigung. Deswegen meine Frage
u diesem Punkt: Gibt es schon weitere Überlegungen,
ie man mit diesen strittigen Fragen umgeht? Der

weite Punkt, der im Kulturausschuss diskutiert wurde,
ar die Finanzierung. Die Kulturstiftung des Bundes

oll etwa 75 Prozent in eine gemeinsame Stiftung ein-
ringen, die Kulturstiftung der Länder etwa 25 Prozent;
rotzdem soll der Stimmenanteil pari sein, wenn nicht
ogar noch weiter zulasten des Bundes gehen. Gibt es da
chon Überlegungen, das anders zu gestalten?

B
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1602410900


Natürlich gibt es Überlegungen; denn das, was Sie an-
esprochen haben, ist der Kern des Problems. Ich habe
ereits in einer vorherigen Antwort versucht, zum Aus-
ruck zu bringen, dass wir, was die Größenordnung be-
rifft, von unterschiedlichen Dimensionen ausgehen. Sie
aben die Zahlen genannt. Der Bund stellt im Augen-
lick für seine Kulturstiftung 38 Millionen Euro zur Ver-
ügung, die Länder, nachdem der Bund sich zu Beginn
ieses Jahres herausgezogen hat, etwa 8,6 Millionen
uro. Das sind die Proportionen, von denen man ausge-
en muss.

Ich habe vonseiten der Länder vernommen, dass die
ereitschaft besteht, den Betrag, den sie für den Erhalt
es kulturellen Erbes erbringen – immerhin sind es
6 Länder –, zu erhöhen, um etwa auf Augenhöhe zu ge-
angen. Aber natürlich müssen wir die Proportionen
uch im Hinblick auf die inhaltlichen Schwerpunkte, die
s schon von der Ausgangsgrundlage her gibt, berück-
ichtigen. Wir wollen sicherstellen, dass die Entschei-
ungsverhältnisse am Ende nicht völlig umgedreht wer-
en. Aufgrund der Gespräche mit den Ländern habe ich
edoch den Eindruck, dass dies durchaus gesehen wird
nd dass es möglich ist, hier zu einem Ergebnis zu kom-
en.


Monika Griefahn (SPD):
Rede ID: ID1602411000

Jetzt habe ich noch eine Frage des Kollegen

oldmann.






(A) )



(B) )


Bernd Neumann (CDU):
Rede ID: ID1602411100

Herr Staatsminister, Sie haben gerade gesagt, dass Sie

mit den Ländern – also wohl auch mit den Ländervertre-
tern – in der Meinungsbildung im Einklang seien. Gilt
das auch für den Ministerpräsidenten des Landes Nord-
rhein-Westfalen, Herrn Rüttgers, und, wenn nicht, wo
liegen möglicherweise noch Auffassungsunterschiede?

B
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1602411200


Dass ich jetzt schon mit allen einig bin, müssen Sie
missverstanden haben.


Hans-Michael Goldmann (FDP):
Rede ID: ID1602411300

Mit dem sind Sie also noch nicht einig?

B
Bernd Neumann (CDU):
Rede ID: ID1602411400


Wenn ich mit allen einig wäre, würde ich dem
Wunsch von Frau Pieper, möglichst schon nach
100 Tagen ein Ergebnis vorzulegen, nachkommen und
hätte Ihnen das Ergebnis attraktiv demonstriert. Das ist
nicht der Fall. Mein erster Ansprechpartner war der Kol-
lege Rüttgers, und zwar deshalb, weil er in seiner Eigen-
schaft als Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonfe-
renz Vorsitzender des Stiftungsrates der Länder ist. Mit
ihm habe ich die ersten Gespräche geführt. Nach diesen
Gesprächen, auch mit seinem zuständigen Staatssekretär
für Kultur und Chef der Staatskanzlei, Grosse-
Brockhoff, habe ich den Eindruck, dass Herr Rüttgers
hier einen sehr konstruktiven Part spielt. Aber, wie ge-
sagt, die Gespräche können sich nicht nur auf zwei Per-
sonen konzentrieren; das ist erst der Anfang. Schließlich
brauchen wir die Zustimmung aller Länder.

Wir wollen – das will ich abschließend sagen – diese
Fusion, aber es gibt keine Fusion um jeden Preis; das In-
teresse des Bundes, das auch ein spezielles Kulturinte-
resse beinhaltet, muss gewährleistet sein.


Hans-Michael Goldmann (FDP):
Rede ID: ID1602411500

Vielen Dank. – Dann kommen wir zur Frage 5 der

Kollegin Cornelia Pieper:
Inwiefern ist es zutreffend, dass die Bundesregierung in

Absprache mit den Ländern plant, den Sitz der Kulturstiftung
des Bundes in Halle (Saale) aufzugeben und die fusionierte
Stiftung an einem anderen Ort anzusiedeln, und, wenn dies
zutrifft, an welchem?

B
Bernd Neumann (CDU):
Rede ID: ID1602411600


Eine solche Absprache, dass die Bundesregierung
sich bereits mit den Ländern geeinigt habe, den Sitz der
Kulturstiftung des Bundes von Halle nach Berlin zu ver-
legen, gibt es nicht, Frau Kollegin Pieper. Die Frage des
Sitzes ist in den bisherigen Gesprächen überhaupt nicht
erörtert worden. Sie steht angesichts der zahlreichen zu-
vor zu klärenden kulturpolitischen und finanziellen Fra-
gen zurzeit auch nicht an. Der Sitz ist Halle. Ohne eine
Übereinstimmung der Organisationen und Arbeitsberei-
che der Stiftung in den wesentlichen Fragen ist eine De-
batte über ihren Sitz völlig verfrüht.

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(C (D Ihre Nachfrage bitte. Herr Staatsminister, Sie haben gegenüber der „Mittel eutschen Zeitung“ am 8. März erklärt, dass für Sie nach er Fusion Halle als Sitz der neuen Kulturstiftung grundätzlich fraglich ist. Welche Beweggründe hatten Sie für iese öffentliche Äußerung? War sie mit der Bundesegierung abgestimmt? B Ich kenne dieses Zitat nicht. Ich weiß nur, was ich geagt habe. Gesagt habe ich immer das, was ich Ihnen ben in meiner Antwort mitgeteilt habe und was wir uch von Anfang an in den Gesprächen erklärt haben. In internen Gesprächen in meinem Haus, aber auch in en Gesprächen darüber hinaus haben wir immer betont, ass wir die Frage des Sitzes oder – ich darf das einmal o sagen – möglicherweise mehrerer Sitze überhaupt icht erörtert haben. Wir waren vernünftigerweise der einung, dass erst einmal geprüft werden sollte, ob wir berhaupt in der Lage sind, eine solche Fusion kulturolitisch zu vollziehen. Erst im nächsten Schritt müsste an die Frage nach dem Sitz der neuen Kulturstiftung tellen. So habe ich mich immer geäußert. Ich habe also den Sitz in Halle im Augenblick überaupt nicht infrage gestellt. ch denke auch gar nicht daran, ihn infrage zu stellen, evor mir nicht ein Ergebnis vorliegt, das eine solche rage rechtfertigt. Zweite Nachfrage. Ich habe der Frau Bundeskanzlerin Merkel vor drei ochen einen Brief in dieser Sache zukommen lassen nd sie gebeten, sich für die Franckeschen Stiftungen in alle als Sitz nach der Fusion der beiden Stiftungen dies hat ursprünglich Günter Grass vorgeschlagen – inzusetzen. Kann ich nach drei Wochen noch eine Antort auf meinen Brief erwarten? Wissen Sie, Herr taatsminister, wie sich die Frau Bundeskanzlerin zu ieser Frage verhält? B Ich gehe davon aus, dass die Frau Bundeskanzlerin zu hrem Kulturstaatsminister Vertrauen hat (Heiterkeit bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1602411700
Bernd Neumann (CDU):
Rede ID: ID1602411800
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1602411900

(Hans-Michael Goldmann [FDP]: Das ist gut!)

Cornelia Pieper (FDP):
Rede ID: ID1602412000
Bernd Neumann (CDU):
Rede ID: ID1602412100
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1602412200

nd dass ihre Antwort dieselbe ist wie meine. Ich bin
erne bereit, Ihnen diese Frage noch einmal schriftlich
u beantworten.


(Cornelia Pieper [FDP]: Danke!)







(A) )



(B) )


Staatsminister Bernd Neumann
Ich kann Ihre Sorge verstehen. Ich möchte deshalb
hinzufügen, dass die Äußerungen beispielsweise von
Herrn Genscher, von dem Ministerpräsidenten Böhmer,
der mich angesprochen hat, und auch von Günter Grass
ernsthaft in Betracht gezogen werden, wenn nach erfolg-
ter Fusion diese Diskussion geführt werden muss. Ich
bitte aber um Verständnis, dass ich mich in der jetzigen
Situation auch mit Blick auf den Sitz in Halle an solchen
Spekulationen nicht beteiligen kann.


Cornelia Pieper (FDP):
Rede ID: ID1602412300

Bevor ich die weiteren Fragen aufrufe, möchte ich

mitteilen, dass auf der Ehrentribüne der Parlamentsprä-
sident von Kroatien, Herr Šeks, mit seiner Delegation
soeben Platz genommen hat. Ich begrüße Sie im Namen
der Abgeordneten des Hauses sehr herzlich und freue
mich, dass Sie zu uns gekommen sind.


(Beifall)


Es ist uns eine große Freude, Sie und Ihre Delegation
hier zu Gast zu haben. Der Deutsche Bundestag misst
der Zusammenarbeit unserer Parlamente auch und ge-
rade bei der Gestaltung Europas große Bedeutung bei.
Für Ihren Aufenthalt und für Ihre weiteren parlamentari-
schen Gespräche wünsche ich Ihnen viel Erfolg.

Die nächste Frage hat der Kollege Uwe Barth.


Bernd Neumann (CDU):
Rede ID: ID1602412400

He
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1602412500

Wie oft im Jahr trifft sich der Stiftungsrat der Kulturstif-
tung des Bundes, welcher Tagungsort überwiegt dabei
und welche Gründe liegen für die Wahl des Tagungs-
ortes vor, sollte dies nicht Halle sein?

B
Uwe Barth (FDP):
Rede ID: ID1602412600


Sie fragen mich etwas, das sich zum größten Teil auf
die Zeit bezieht, als ich mein Amt noch nicht innehatte,
sodass ich Ihre Frage nicht konkret beantworten kann.
Ich muss erst nachforschen, wann und wo der Stiftungs-
rat getagt hat. Ich werde Ihnen die Antwort schriftlich
nachreichen.

Ich bin neuer Vorsitzender des Stiftungsrates, wie
man das auch in anderen Bereichen kraft Amtes wird.
Ihrer Frage entnehme ich die Befürchtung – ich bin mit
diesem Problem vorher noch nie konfrontiert worden –,
dass der Stiftungsrat aus welchen Gründen auch immer
nicht an seinem Sitz in Halle, sondern grundsätzlich wo-
anders tagt.

Ich finde: Es muss nicht immer Halle sein, es kann
auch mal Berlin sein. Aber die Tatsache, dass Halle Sitz
der Stiftung ist, sollte schon dazu führen, dass die Stif-
tungsratsmitglieder den Sitz der Stiftung regelmäßig zu
Gesicht bekommen.


Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1602412700

Nächste Frage, Kollege Patrick Meinhardt.

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(C (D Herr Minister, nachdem Sie Ihr grundsätzliches Be enntnis zum derzeitigen Standort Halle abgegeben haen, möchte ich nachfragen, wie Ihre Stimmung dazu ist, elche positiven Gründe aus Ihrer Sicht für den Taungsort der Kulturstiftung in den Franckeschen Stiftunen in Halle sprechen, und ob Sie mit Günter Grass bereinstimmen, der in einem Interview in der „MZ“ om 14. März 2006 darauf abgehoben hat, dass Halle ein it Bedacht gewählter Ort ist. B Ich spreche hier nicht für die alte Bundesregierung. ber ich gehe davon aus, dass sie zumindest in den eisten Fällen das, was sie getan hat, bedacht getan hat (Heiterkeit bei der FDP – Jerzy Montag [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Herzlichen Dank!)

Bernd Neumann (CDU):
Rede ID: ID1602412800
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1602412900

auch wenn das vielleicht nicht grundsätzlich zutraf.


(Dr. Uwe Küster [SPD]: Na, na, na! Herr Neumann, das ist dünnes Eis!)


Verehrter Herr Kollege, ich war zu den Zeiten, als
iese Entscheidung fiel, Mitglied des Kulturausschusses.
ch fand diese Entscheidung damals richtig, weil sie, be-
ogen auf Halle und die neuen Bundesländer, ein beson-
eres Signal gesetzt hat. Das ist auch die Argumentation,
ie gerade von denjenigen, die sich jetzt um das Verblei-
en in Halle bemüht haben, vorgebracht wird. Das sind
ie Argumente von Hans-Dietrich Genscher, Minister-
räsident Böhmer und Günter Grass. Sollten wir in die
ituation kommen, dass diese Fusion organisch gelingt
ich möchte dies gern; dies schreibt auch die Koali-

ionsvereinbarung vor –, werden diese Argumente, wie
orhin schon gesagt, eine gewichtige Rolle spielen.


Patrick Meinhardt (FDP):
Rede ID: ID1602413000

Dann haben wir noch eine Frage des Kollegen

olfgang Börnsen.


Bernd Neumann (CDU):
Rede ID: ID1602413100

Herr Staatsminister, Sie haben, wie ich finde, auch zur

eruhigung der Bürgerinnen und Bürger von Halle deut-
ich gemacht, dass der Stiftungsrat dort, wo der Sitz der
tiftung ist, präsent sein muss. Könnten Sie sich vorstel-

en, dass es zur Beruhigung auch der Mitarbeiter beitra-
en könnte, wenn Sie sich selbst einmal vor einer Sit-
ung des Stiftungsrates auf den Weg nach Halle machen
ürden, um diese Sache zu klären? Denn ich habe nicht
en Eindruck, dass Herr Grass vorher gefragt hat, ob der
itz überhaupt infrage gestellt worden ist. Wir diskutie-
en hier über eine Sachlage, die eigentlich jeglicher
rundlage entbehrt.


(Uwe Barth [FDP]: Bedauerlicherweise eben nicht!)







(A) )



(B) )

B
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1602413200


Ihre Frage war ja die, ob ich mir vorstellen kann, un-
abhängig von einer Stiftungsratssitzung Halle einen Be-
such abzustatten. Das habe ich fest vor. Ich darf noch
einmal darauf hinweisen, dass ich erst drei Monate im
Amt bin. Ich habe ohnehin vor, gerade was die neuen
Bundesländer angeht – in der nächsten Woche bin ich in
Erfurt und Weimar, insbesondere wegen der Stiftung
Weimarer Klassik –, alle Einrichtungen, an die Mittel
des Bundes fließen, zu besuchen, und zwar unabhängig
davon, ob eine Stiftungsratssitzung stattfindet. Gerade
nach den Beiträgen, die hier geleistet worden sind, habe
ich unabhängig von dem Besuch, den ich ohnehin ma-
chen möchte, vor, zu einer der nächsten Sitzungen nach
Halle einzuladen.


(Beifall bei der FDP sowie der Abg. Monika Griefahn [SPD])


Ich bin ja jetzt Stiftungsratsvorsitzender. Es kann natür-
lich sein, dass ich mich wegen der langen Anfahrtswege
usw. bei Kollegen, die einer solchen Einladung folgen
müssen, nicht beliebt mache.


Wolfgang Börnsen (CDU):
Rede ID: ID1602413300

Vielen Dank, Herr Staatsminister Neumann.

Wir kommen jetzt zum Geschäftsbereich des Auswär-
tigen Amtes. Zur Beantwortung steht der Herr Staats-
minister Gernot Erler zur Verfügung.

Wir kommen zur Frage 6 des Kollegen Paul Schäfer

(Köln):


Welche Schlüsse zieht die Bundesregierung aus dem Vor-
schlag des südafrikanischen Verteidigungsministers, Mosiuoa
Lekota, gegebenenfalls Soldaten aus den Staaten der Southern
African Development Community, SADC, zur Absicherung
der Wahlen in der Demokratischen Republik Kongo einzuset-
zen?


Bernd Neumann (CDU):
Rede ID: ID1602413400

Herr Kollege Schäfer, ich möchte Ihre Frage wie folgt

beantworten: Der Bundesregierung sind Meldungen be-
kannt, wonach der südafrikanische Verteidigungsminis-
ter solche Überlegungen mit der Presse erörtert hat. Die
Bundesregierung begrüßt es, wenn regionale Organisa-
tionen in Afrika Verantwortung für Frieden und Sicher-
heit übernehmen und hierfür operativ tätig werden.

Nach Kenntnis der Bundesregierung hat bisher weder
die südafrikanische Regierung noch die Südafrikanische
Entwicklungsgemeinschaft, abgekürzt: SADC, diese Mel-
dungen offiziell kommentiert. Die Bundesregierung ver-
mag daher nicht zu beurteilen, ob die Mitgliedstaaten der
SADC diesen Vorschlag aufgreifen werden. Der Vor-
schlag ist jedoch Ausdruck des starken Engagements
Südafrikas in der Demokratischen Republik Kongo, un-
ter anderem als politischer Vermittler, als Truppensteller
bei der UN-Mission im Kongo MONUC und durch Un-
terstützung bei der Armeereform.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1602413500

Nachfrage, Herr Schäfer?

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( s U d a k w (C (D Ja, vielen Dank, Herr Präsident. – Herr Staatsminister, ie weisen ja zu Recht darauf hin, dass es sich bei Südfrika nicht um einen beliebigen Akteur handelt. Vielehr ist Südafrika ein Staat, der beim Zustandekommen es Friedensabkommens eine wichtige Rolle gespielt hat nd der bei der Organisation der Wahlen ebenfalls eine olle spielt. Strebt denn die Bundesregierung Gespräche it der südafrikanischen Regierung über dieses Angebot n? Die Bundesregierung befindet sich ja in einer ganz nderen Situation: Sie muss gemeinsam mit den anderen uropäischen Ländern entscheiden, in welcher Weise sie ie Anfrage von der UN aus New York beantworten soll, ie in Form eines Briefes am 27. Dezember an die EU erangetragen worden ist. Es ist nicht Aufgabe der Bunesregierung, zu klären, ob dieser Auftrag, den Herr uéhenno, der Leiter des Department for Peacekeeping perations der UNO, an die EU gerichtet hat, sinnvollereise auch von anderen wahrgenommen werden könnte. as müssten die Vereinten Nationen klären; es ist nicht ache der Bundesregierung, das zu klären. Zweite Nachfrage, bitte. Spielt denn bei den Beratungen der EU, die sich na ürlich mit der Anfrage der Vereinten Nationen beschäfigen muss, die aber immer gern den Grundsatz „African wnership“ bemüht, dieser Vorschlag eine Rolle oder icht? Wir haben das als eine sehr positive Geste der südafri anischen Regierung angesehen; das habe ich eben chon gesagt. Aber da noch keine Bestätigung der ADC für diesen Vorschlag vorliegt – ich weiß nicht, in elcher Weise andere Mitglieder, zu denen unter ande en ja auch der Kongo gehört, überhaupt gefragt worden ind –, kann die EU im Rahmen ihrer Antwort auf die nfrage aus New York diese Frage nicht auch noch mit eantworten. Wir kommen jetzt zur Frage 7 des Kollegen Schäfer Köln)

Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1602413600
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1602413700
Paul Schäfer (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1602413800
Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1602413900
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1602414000
Paul Schäfer (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1602414100
Könnte eine solche Unterstützungsaktion nach Auffassung

der Bundesregierung die geplante Militärmission der EU in
der Demokratischen Republik Kongo ersetzen?


Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1602414200

Herr Kollege Schäfer, die Vereinten Nationen haben

ich an die Europäische Union mit der Bitte gewandt, die
N-Mission im Kongo MONUC bei der Absicherung
er Wahlen zu unterstützen. Eine entsprechende Bitte an
ndere Organisationen ist der Bundesregierung nicht be-
annt. Für den Fall, dass sich die Südafrikanische Ent-
icklungsgemeinschaft zu einer militärischen Unterstüt-






(A) )



(B) )


Staatsminister Gernot Erler
zungsaktion bereit erklärte, wäre es zunächst Aufgabe
der Vereinten Nationen und der SADC, Art und Umfang
einer solchen Unterstützungsaktion zu untersuchen.

Falls sowohl UN als auch SADC eine militärische
Mission der SADC in der Demokratischen Republik
Kongo empfehlen sollten, müsste geprüft werden, in
welchem Verhältnis ein solcher Beitrag zu einer eventu-
ellen Operation der EU stünde. Sollte sich die EU im
Rahmen der Europäischen Sicherheits- und Verteidi-
gungspolitik zu einer militärischen Operation in der De-
mokratischen Republik Kongo entschließen, ist die Be-
teiligung von Drittstaaten grundsätzlich möglich. 2003
hat Südafrika zum Beispiel einen Beitrag zur Operation
Artemis in der Demokratischen Republik Kongo geleis-
tet.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1602414300

Nachfrage, Herr Schäfer?


Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1602414400

Ja, danke. – Haben Sie die Überzeugung, dass eine

EU-Abschreckungstruppe – es heißt ja: Deterrent Force –
eher eine stabilisierende Funktion haben würde als eine
Truppe, die von der SADC gestellt würde?


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1602414500

Ich kann nur noch einmal sagen: Diese Initiative geht

ja überhaupt nicht von der EU und schon gar nicht von
der Bundesrepublik aus. Dabei handelt es sich um eine
Entscheidung der für die Peacekeeping Operations zu-
ständigen Abteilung der Vereinten Nationen, in der man
gesagt hat: Wir brauchen für die zeitlich begrenzte Phase
des Abschlusses der Übergangsregelungen im Kongo,
für die Phase der Wahl, eine Deterrent Force, wie es in
diesem Schreiben heißt. Darum ist die EU gebeten wor-
den. Ob es vorher zu einer Abwägung aller anderen
Möglichkeiten und Alternativen gekommen ist, entzieht
sich vollständig unserer Kenntnis. Wir haben jetzt auf
diese Anfrage zu antworten. Wie Sie wissen, wird schon
eine sehr intensive Arbeit zur Vorbereitung einer solchen
Antwort geleistet.


Paul Schäfer (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1602414600

Zweite Nachfrage, bitte.


Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1602414700

Sehen Sie die Chance, dass es noch zu einer solchen

Abwägung der verschiedenen Vorschläge und Initiativen
kommen könnte?


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1602414800

Das kann – wie ich eben schon ausgeführt habe – nur

dann passieren, wenn die Vereinten Nationen eine Nach-
richt von der SADC bekommen und diese Frage noch
einmal aufwerfen. Aber das bisherige Hilfeersuchen der
Vereinten Nationen richtet sich ganz eindeutig an die
EU. Dass hierbei auch bestimmte Erfahrungen mit einer
„Abschreckungsmacht“ eine Rolle spielen, ist ganz of-
fensichtlich, aber von uns nicht zu diskutieren.

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(C (D Wir haben eine sehr hohe Meinung von der Eigenverntwortung der afrikanischen Staaten, die sich in der etzten Zeit besonders durch die Aktivität der AU auseichnet. Das gilt zum Beispiel für das Engagement im udan mit AMIS und andere Friedensoperationen. Wir leiben bei unserem Prinzip des African Ownership, also er Eigenverantwortung für Afrika. Aber in diesem Fall st die Frage zu beantworten, die von den Vereinten Naionen an uns, das heißt an die EU, gerichtet ist. Es geht etzt nicht um irgendwelche anderen Möglichkeiten. Eine weitere Frage des Kollegen Karl Addicks. Herr Staatsminister Erler, hat die Bundesregierung di ekt oder via EU Kenntnisse darüber, ob etwa von der egierung der Demokratischen Republik Kongo eine olche Mission gewünscht wird oder nicht? Sie wechseln jetzt vom Bereich der SADC zum ongo. Wir haben schon mehrere Reaktionen aus dem ongo zu einer solchen möglichen Mission bekommen. s gibt aber einen klaren Konsens in der Bundesregie ung, dass das, was bisher dort geäußert worden ist, nicht usreicht, sondern dass wir für diese angedachte Mission eitens der Vereinten Nationen eine förmliche Bestätiung – wenn auch nicht Einladung – vom so genannten space présidentiel, also von Präsident Kabila oder seier unmittelbaren Umgebung, brauchen. Bisher – das issen Sie – liegt eine solche förmliche Bestätigung icht vor. Eine weitere Frage des Kollegen Ilja Seifert. Herr Staatsminister, Sie führten aus, dass es äußerst ompliziert sei, diese Antwort an die UNO zu schreiben. as verstehe ich ja. Ich gehe aber davon aus, dass nicht lle Beamten des Auswärtigen Amtes damit beschäftigt ind, diese Antwort vorzubereiten. Wäre es also nicht uch möglich, dass Sie von sich aus aktiv werden und in üdafrika nachfragen, inwieweit der Vorschlag des Ver eidigungsministers von den Staaten dort aufgegriffen ird? Ist es also in Ihren Augen denkbar, dass die Bunesregierung von sich aus aktiv wird und dort nachfragt? Herr Kollege Seifert, ich muss noch einmal darauf inweisen, dass dies in dieser Situation nicht Aufgabe er Bundesregierung sein kann. Es ist weder unsere Idee och unsere Aufgabe, hier etwas anderes zu versuchen ls das, was die Vereinten Nationen hier gemacht haben. nsofern – ich sage das noch einmal – haben wir bei aller nerkennung des wichtigen Prinzips der afrikanischen igenverantwortung jetzt als Erstes die Aufgabe, diese nfrage zu beantworten, zumal, Herr Kollege Seifert, Staatsminister Gernot Erler außer diesem Pressegespräch, welches der südafrikanische Verteidigungsminister hier geführt hat, eine wie auch immer geartete offizielle Bestätigung zum Beispiel durch den südafrikanischen Präsidenten noch nicht vorliegt, obwohl es auch Begegnungen gegeben hat. Insofern sind diese Äußerungen, die dort gemacht worden sind, auch nicht belastbar. Jetzt kommen wir zur Frage 8 des Abgeordneten Jerzy Montag: Wie bewertet die Bundesregierung die Tatsache, dass die Staatsanwaltschaft letzte Woche in der Strafsache Moussaoui die Todesstrafe beantragt hat, und was gedenkt die Bundesregierung in dieser Sache zu unternehmen, damit der Antrag auf Verhängung der Todesstrafe zurückgenommen bzw. die Todesstrafe weder verhängt noch vollstreckt wird? Herr Kollege Montag, der Bundesregierung ist be kannt, dass die Staatsanwaltschaft in der Sache Moussaoui für die nach US-Recht mögliche Höchststrafe plädiert hat. Nach dem Informationsstand der Bundesregierung haben hierzu aber nicht Beweismittel geführt, die im Wege der Rechtshilfe in Strafsachen oder des polizeilichen Informationsaustausches an die USA übermittelt worden sind. Unabhängig davon setzt sich die Bundesregierung weiterhin weltweit für die Abschaffung der Todesstrafe ein. Zusatzfrage. Herr Staatsminister, ich danke Ihnen für diese klare Aussage. Trotzdem darf ich nachfragen. Die Ankündigung der Staatsanwaltschaft auf Beantragung der Todesstrafe im Moussaoui-Verfahren ist ja nicht im Rahmen der Schlussplädoyers und unter Bezugnahme auf Beweismittel erfolgt, sondern im so genannten Eingangsplädoyer. Ob die Beweise, die Deutschland zugeliefert hat, verwendet werden oder nicht, ist also noch offen. Meine Frage lautet: Woher nimmt die Bundesregierung die Sicherheit und die Zuversicht, dass die Staatsanwaltschaft in den USA die übermittelten Beweismittel nicht verwenden wird, nachdem wir heute in der Weltpresse lesen können, dass die Staatsanwaltschaft in den USA in diesem Verfahren das amerikanische Strafprozessrecht in einer ungeheuerlichen Art und Weise gebogen hat? Die zuständige Richterin hat gesagt, derart ungeheuerliche Verstöße gegen die Regularien habe sie in ihrem ganzen Berufsleben noch nicht erlebt. Es ist also zu befürchten, dass die Staatsanwaltschaft in den USA unter Umständen ein zweites Mal gegen solche Regularien zu verstoßen versucht und die Dokumente, die wir beigeliefert haben, doch zur Untermauerung der Todesstrafe verwendet. Was gedenkt die Bundesregierung zu tun, um abzusichern, dass dies nicht geschieht? g Z n f u A t l f u w d Ü e d e t l l n j d r J S l s a A w n n m g (C (D Herr Kollege Montag, erst einmal kann ich bestäti en, dass dieses Verfahren – es ist das einzige, das im usammenhang mit dem 11. September 2001 gegen eien mutmaßlichen Täter auf amerikanischem Boden geührt wird – in eine sehr prekäre Lage gekommen ist, nd zwar, wie von Ihnen geschildert, dadurch, dass eine nwältin der Anklage eine Information an Zeugen wei ergegeben hat, was nach amerikanischem Recht unzuässig ist. Zwischenzeitlich sah es so aus, als ob das Verahren gekippt werden müsste. Wie Sie wissen, ist es nter Ausschluss von sieben Zeugen auf Montag vertagt orden. Das ist von uns nicht zu kommentieren. Aus diesem Vorgang ist aber nicht zu schließen, dass ie Zusicherung, die die Bundesregierung bezüglich der bermittlung dieser Informationen in Sachen Anklage rhalten hat, nicht eingehalten wird. Zweite Nachfrage, bitte schön. Herr Staatsminister, die Beweismittel, die die Bun esrepublik Deutschland in diesem Verfahren an die Verinigten Staaten übermittelt hat, sind an das Bundesjusizministerium der USA geschickt worden. Meine Frage autet: Ist Ihnen bekannt, ob diese Dokumente dort noch agern oder schon an die Staatsanwaltschaft Pennsylvaias weitergeschickt wurden? Wird die Bundesregierung etzt, nachdem die Staatsanwaltschaft im Eröffnungspläoyer die Todesstrafe beantragt hat, beim Justizministeium der USA tätig werden, um zu verhindern, dass das ustizministerium der USA diese Unterlagen an die taatsanwaltschaft weiterleitet? Herr Kollege Montag, Ihnen ist sicherlich aufgefal en, dass eine Ihrer zwei Fragen wegen des außenpolitichen Bezuges an mich ging, die zweite Frage, die sich uf die Beweismittel bezieht, aber an den Kollegen ltmaier, der hier für das BMI spricht. Er hat, wie ich eiß, eine exzellente Antwort auf Ihre Frage, die ich ihm icht vorwegnehmen möchte. (Jerzy Montag [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dann werde ich meine Ergänzungsfrage noch einmal stellen! Herzlichen Dank!)

Paul Schäfer (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1602414900
Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1602415000
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1602415100

(Dr. Karl Addicks [FDP]: Danke!)

Dr. Karl Addicks (FDP):
Rede ID: ID1602415200
Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1602415300
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1602415400




(A) )


(B) )

Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1602415500
Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1602415600
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1602415700
Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1602415800
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1602415900
Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1602416000
Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1602416100
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1602416200


Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1602416300

Danke schön, Herr Staatsminister Erler.

Wir kommen zum Geschäftsbereich des Bundesmi-
isteriums des Innern. Zur Beantwortung steht der Parla-
entarische Staatssekretär Peter Altmaier zur Verfü-

ung.

Ich rufe die Frage 9 des Kollegen Montag auf:
Hat die Bundesregierung Beweismittel in der Strafsache

Moussaoui an die USA weitergegeben, und, wenn ja, an wel-
che Bedingungen bzw. Zusicherung bezüglich der Beantra-
gung, Verhängung oder Vollstreckung der Todesstrafe wurde
diese Weitergabe geknüpft?






(A) )



(B) )

P
Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1602416400


Herr Kollege Montag, die USA stellten am 7. Februar
2002, am 13. April 2003 und am 15. März 2005 in dem
dort geführten Strafverfahren gegen Zacarias Moussaoui
Rechtshilfeersuchen. Mit Schreiben von 20. November
2002 sicherten die USA zu, die von Deutschland über-
mittelten Beweismittel weder gegenüber dem Angeklag-
ten noch gegenüber Dritten direkt oder indirekt zur Ver-
hängung oder Vollstreckung der Todesstrafe zu
verwerten.

Die Rechtshilfeersuchen wurden von Deutschland
teilweise erledigt. Die Übersendung von Erledigungs-
stücken wurde stets mit der Bezugnahme auf diese Zu-
sicherung verbunden.

Bereits im Vorfeld des oben genannten Rechtshilfeer-
suchens hatte das BKA dem FBI Erkenntnisse im Wege
des polizeilichen Informationsaustausches zur Verfü-
gung gestellt. Den Regeln der internationalen polizeili-
chen Zusammenarbeit entsprechend waren diese Infor-
mationen nicht zur Verwendung im Strafverfahren
bestimmt. Auf diesen Umstand hatte das Bundeskrimi-
nalamt mit Schreiben vom 1. Februar 2002 an das FBI
ausdrücklich hingewiesen.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1602416500

Nachfrage? – Bitte schön.


Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1602416600

Auch Sie möchte ich noch einmal fragen: Ist Ihnen

angesichts der Tatsache, dass die Staatsanwaltschaft in
diesem Verfahren im Eröffnungsplädoyer nunmehr die
Todesstrafe gefordert hat, und angesichts der schockie-
renden Erfahrung, dass die Staatsanwaltschaft in diesem
Verfahren in einem unglaublichen Maße US-Recht ge-
brochen hat – die gestrigen Erklärungen der Richterin
sprechen ja für sich –, bekannt, wo sich diese Beweisstü-
cke jetzt befinden, und ist die Bundesregierung bereit,
gegenüber den Vereinigten Staaten tätig zu werden, um
zu erreichen, dass diese Beweisstücke – sollten sie noch
nicht an die Staatsanwaltschaft in diesem Verfahren he-
rausgegeben worden sein – nicht herausgegeben werden?

P
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1602416700


Die Bundesregierung hat meines Wissens keine
Kenntnis darüber, dass die Zusicherungen der USA je-
mals nicht eingehalten worden wären. Wir gehen davon
aus, dass die Zusicherungen auch in diesem laufenden
Verfahren eingehalten werden.


Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1602416800

Nochmals meine Frage: Wir haben jetzt neue Infor-

mationen. Wir haben die Information, dass die Todes-
strafe beantragt wurde, und sehen das Verhalten der
Staatsanwaltschaft. Wird die Bundesregierung in dieser
Ausnahmesituation gegenüber den Vereinigten Staaten
noch einmal vorstellig werden, um sicherzustellen, dass
diese Zusicherung, der ich grundsätzlich genauso ver-

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(C (D raue wie Sie, auch in diesem konkreten Fall eingehalten ird? P Die Bundesregierung verfolgt das Verfahren sehr ge au und wird in jedem Stadium des Verfahrens das Notendige tun, damit die vorhandenen Abmachungen einehalten werden. (Jerzy Montag [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ich danke Ihnen!)

Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1602416900


Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1602417000

Wir kommen zur Frage 10 des Kollegen Jan Korte:

Wann wird die Bundesregierung der Öffentlichkeit eine
Stellungnahme und politische Bewertung zum 20. Tätigkeits-
bericht des Bundesbeauftragten für den Datenschutz vom
19. April 2005 vorlegen?

P
Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1602417100

Herr Kollege Korte, ich habe eine gute Nachricht für

ie. Die Stellungnahme der Bundesregierung zum
0. Tätigkeitsbericht des Datenschutzbeauftragten ist
ertig gestellt und auf dem Weg zum Deutschen Bundes-
ag.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1602417200

Gibt es eine Nachfrage? – Nein.

Dann kommen wir zur Frage 11, ebenfalls vom Kolle-
en Korte gestellt:

Was sind die Gründe dafür, dass keine zeitnahe Behand-
lung der Tätigkeitsberichte des Bundesbeauftragten für den
Datenschutz erfolgt, sondern im Falle des 20. Berichtes bis-
lang fast ein Jahr und im Falle des 19. Tätigkeitsberichtes
16 Monate verstrichen?

P
Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1602417300

Herr Kollege Korte, Sie können sich vorstellen, dass

ie Prüfung der vielfältigen Vorschläge, die in diesen
ätigkeitsberichten enthalten sind, eine erhebliche Zeit

n Anspruch nimmt. Im Übrigen darf ich darauf hinwei-
en, dass die neue Bundesregierung seit etwas mehr als
rei Monaten im Amt ist und es geschafft hat, innerhalb
ieser Zeit ihre Stellungnahme auf den Weg zum Deut-
chen Bundestag zu bringen.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1602417400

Nachfrage?


Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1602417500

Herr Staatssekretär, schönen Dank für die Antwort zu

einer ersten Frage. Ich bin sehr begeistert.

Mit Blick auf die Zukunft frage ich, da ich weiß, dass
er Datenschutz Ihnen ganz besonders am Herzen liegt:
ie gedenkt die Bundesregierung künftig vorzugehen,

odass von der Veröffentlichung eines Berichts bis zur
tellungnahme und Diskussion darüber nicht wieder
ehr als 16 Monate vergehen? Es wäre gut, wenn wir






(A) )



(B) )


Jan Korte
ein Verfahren finden könnten, durch das dies zeitnäher
geschieht.

P
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1602417600


Herr Kollege Korte, die von Ihnen angesprochenen
Verzögerungen beziehen sich auf Vorgänge, die in der
Vergangenheit, vor Tätigkeitsaufnahme dieser Bundesre-
gierung, liegen. Die Bundesregierung hat innerhalb von
etwas mehr als drei Monaten ihre Stellungnahme auf den
Weg gebracht. Ich denke, das ist ein guter Anfang. Wir
sollten versuchen, dies bei künftigen Berichten in ähnli-
cher Form zu handhaben.


Jan Korte (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1602417700

Weitere Nachfrage? – Das ist nicht der Fall.

Dann kommen wir zur Frage 12 des Kollegen
Dr. Uwe Küster:

Wie bewertet die Bundesregierung den schriftlichen Auf-
ruf des Geschäftsführers des zu 80 Prozent aus Bundesmitteln
und zu 20 Prozent aus Landesmitteln finanzierten Olympia-
stützpunktes Magdeburg, Bernd-Uwe Hildebrandt, Spenden
für die Wiederwahl von Ministerpräsident Wolfgang Böhmer
zu sammeln, in dem es unter anderem heißt: „Wir beabsichti-
gen, Anzeigen in allen Tages- und Wochenzeitungen mit je-
weils wechselndem Text bei gleichem Erscheinungsbild auf-
zugeben. Der Kostenaufwand dürfte bei circa 100 000 Euro
liegen“?

P
Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1602417800


Sehr geehrter Herr Kollege Küster, soweit erkennbar
ist, ist Herr Hildebrandt im Zusammenhang mit dem
Aufruf, um den es geht, nicht als Leiter des Olympia-
stützpunktes in Erscheinung getreten. Im Übrigen steht
Herrn Hildebrandt selbstverständlich das Recht auf freie
Meinungsäußerung zu.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1602417900

Nachfrage, Herr Küster?


Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1602418000

Diese Antwort wäre zu akzeptieren, wenn ich nicht

wüsste – auch Sie wissen das –, dass in dem Spenden-
aufruf „Stimmen für Böhmer“ genau die Infrastrukturda-
ten für den Olympiastützpunkt verwendet worden sind.
Der Bund, der den Olympiastützpunkt zu 80 Prozent fi-
nanziert, wäre somit offensichtlich Unterstützer eines
Spendenaufrufs für eine politische Person.

Meine Frage lautet: Wie verhält sich die Bundesregie-
rung dazu, dass in Zusammenhang mit diesem Spenden-
aufruf sowohl Infrastrukturdaten als auch Personal des
Olympiastützpunktes verwendet werden? Ist das nicht
eine indirekte Parteienfinanzierung?

P
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1602418100


Herr Kollege Küster, dazu kann ich nichts sagen.
Denn nach dem, was mir vorliegt, hat Herr Hildebrandt
den Wahlaufruf mit „Manager des Sportclubs Magde-
burg“ unterzeichnet. Das ist ausdrücklich keine Bezug-

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(C (D ahme auf Infrastrukturdaten des Olympiastützpunktes. nsofern hat meine Antwort nach wie vor Gültigkeit. Zweite Nachfrage. Zunächst eine Ergänzung Ihrer Antwort: Das, was ich eine, liegt Ihnen vor. Es ist Ihnen als Anlage zu meiner rage zugegangen. Daher verstehe ich nicht, dass Sie einen Bezug auf diese Frage und diese Anlage nehmen. Meine zweite Nachfrage: Bei dem Spendenkonto andelt es sich ja um ein Konto der „Schubert Treuhand mbH Steuerberatungsgesellschaft“. Können Sie sagen, b diese Wirtschaftsprüfungsgesellschaft unter Umstänen für den Olympiastützpunkt tätig ist? P Das ist mir nicht bekannt. (Dr. Uwe Küster [SPD]: Könnten Sie das unter Umständen nachreichen?)

Dr. Uwe Küster (SPD):
Rede ID: ID1602418200
Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1602418300
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1602418400

Das werden wir nachreichen.


(Dr. Uwe Küster [SPD]: Danke!)



Dr. Uwe Küster (SPD):
Rede ID: ID1602418500

Dann kommen wir zur Frage 13 des Kollegen

olfgang Wieland:
Wie beurteilt die Bundesregierung die von Kardinal Karl

Lehmann in einem Pressegespräch am 7. März 2006 vorge-
brachte Kritik der Deutschen Bischofskonferenz an der von
der Bundesregierung geplanten Verschärfung des Zuwande-
rungsgesetzes, insbesondere die Feststellung Kardinal Karl
Lehmanns zur beabsichtigten Neuregelung des Nachzuges
von ausländischen Ehegatten nach Deutschland: „Die ge-
plante Heraufsetzung des Nachzugsalters auf 21 Jahre und die
Verpflichtung des Nachziehenden, bereits vor der Einreise
deutsche Sprachkenntnisse nachzuweisen, sind unseres Erach-
tens mit dem Schutz von Ehe und Familie kaum in Einklang
zu bringen“, und wie reagiert die Bundesregierung auf die von
Kardinal Karl Lehmann im gleichen Zusammenhang vorge-
brachte dringliche Forderung der Deutschen Bischofskonfe-
renz nach einer „Bleiberechtsregelung für Menschen, die be-
reits seit Jahr und Tag mit immer wieder nur kurzfristig
verlängerter Duldung in Deutschland leben“?

P
Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1602418600

Herr Kollege Wieland, zu dem Gesetz zur Umsetzung

er aufenthalts- und asylrechtlichen Richtlinien der Eu-
opäischen Union, das unter anderem Veränderungen
eim ausländerrechtlichen Ehegattennachzug, auf den
ie abstellen, vorsieht, wurde im Bundesministerium des
nnern ein Gesetzentwurf erarbeitet. Dieser Gesetzent-
urf befindet sich derzeit in der Abstimmung mit den

nderen betroffenen Ressorts und den Bundesländern.
nregungen und politische Meinungsäußerungen zu die-

em Gesetzgebungsvorhaben – um solche handelt es sich
uch bei den angesprochenen Äußerungen des Herrn
ardinals – werden von der Bundesregierung daraufhin
berprüft, ob und gegebenenfalls wie sie übernommen
erden können. Die Haltung der Bundesregierung wird






(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretär Peter Altmaier
dann durch einen Kabinettsbeschluss zu einem entspre-
chenden Gesetzentwurf festgelegt.

Die Frage der Bleiberechtsregelung wird seit gerau-
mer Zeit immer wieder angesprochen. Sie hat aber nichts
mit diesem Gesetzgebungsvorhaben zu tun; denn sie
steht in keinem inhaltlichen Zusammenhang zu den elf
EU-Richtlinien, die umzusetzen sind. Deshalb ist sie
nicht Gegenstand des anhängigen Gesetzgebungsverfah-
rens.

Allerdings ist es so, dass das Bundesinnenministe-
rium derzeit entsprechend der Koalitionsvereinbarung
eine Evaluierung des Zuwanderungsgesetzes durchführt.
Dazu wird demnächst eine Praktikeranhörung stattfin-
den. Die Ergebnisse dieser Evaluierung, die auch die
Frage der so genannten Kettenduldungen umfasst, wer-
den bis zum Ende der Evaluierungsphase selbstverständ-
lich auch daraufhin überprüft, ob sie durch politisches
Handeln ergänzt werden können.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1602418700

Ihre Nachfrage, Kollege Wieland.


Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1602418800

Herr Staatssekretär, hat denn die Mahnung des obers-

ten Katholiken in diesem Lande, des Kardinals
Lehmann, nicht insbesondere bei dem christlich firmie-
renden Teil dieser Regierung insoweit besonderes Ge-
wicht, als dass seine Aussage, dass man durch eine An-
hebung des Nachzugsalters für Ehegatten auf 21 Jahre in
den Kernbestand von Ehe und Familie eingreift, bei Ih-
nen zu Nachdenken und Besonnenheit geführt hat, so-
dass Sie in der Lage sind, uns zu erklären, dass Sie von
diesem Plan abrücken, der, wie man lesen konnte, ur-
sprünglich gegen Zwangsverheiratungen gerichtet war?
In Ihrem Referentenentwurf geht es aber auch um Perso-
nengruppen, die aus Staaten kommen, in denen es gar
keine Zwangsverheiratungen gibt. Im Übrigen umfasst
er auch alle Männer, die in der Regel nicht zwangsver-
heiratet werden.


(Heiterkeit)


– Ja, so ist das. –


(Irmingard Schewe-Gerigk [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Es gibt auch Männer, die zwangsverheiratet werden!)


Unter dem Gesichtspunkt der Verhältnismäßigkeit ist
dieser Entwurf daher sehr weit gefasst. Kurzum: Folgen
Sie dem Rat von oben oder beharren Sie auf Ihrem Refe-
rentenentwurf?

P
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1602418900


Herr Kollege Wieland, die von Ihnen angesprochenen
Äußerungen des Vorsitzenden der Deutschen Bischofs-
konferenz bezogen sich auf eine verfassungsrechtliche
Würdigung der vorgeschlagenen Regelung. Sie können
davon ausgehen, dass die Bundesregierung sich, bevor
sie einen Gesetzentwurf beschließt, umfassend mit der
verfassungsrechtlichen Zulässigkeit desselben auseinan-

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(C (D er setzt und dass wir großen Wert darauf legen, dass unere Gesetzentwürfe höchsten verfassungsrechtlichen nforderungen genügen. Weitere Nachfrage? Der Kardinal hat nicht unbedingt als Verfassungs echtler gesprochen und die Bischofskonferenz im eientlichen Sinne auch nicht, sondern sie haben als Menchen gesprochen, die sich um den Bestand von Familie nd Ehe sorgen. Meine Nachfrage bezieht sich darauf, dass die Bunesregierung verlangen will, dass die Nachziehenden in hrem Herkunftsland Deutsch lernen. Was soll dann ein hemann machen, dessen Ehefrau in einem Dorf im Jeen lebt – dieser Fall ist uns zugemailt worden –, wo sie einen elektrischen Strom hat und keine Möglichkeit, irendwo jemanden zu finden, der Deutsch spricht? Wie oll seine Frau dieses Erfordernis je erfüllen? Auch der inweis Ihres Chefs auf audiovisuelle Medien und Interet greift da erkennbar zu kurz. Zusammengefasst: Wo berall auf der Welt soll man wie Deutsch lernen, um achziehen zu können? P Herr Kollege Wieland, es ist Ihnen wahrscheinlich icht entgangen, dass auch die übrigen Mitgliedstaaten er Europäischen Union mit der Umsetzung der entsprehenden europäischen Richtlinien befasst sind. Dabei ird in einer Reihe von Staaten darüber diskutiert, das achzugsalter heraufzusetzen. In Dänemark beträgt es erzeit bereits 24 Jahre. In den Niederlanden ist vorgeseen, es auf 21 Jahre heraufzusetzen. Es gibt auch in aneren Mitgliedstaaten der Europäischen Union Diskussinen darüber, ob vor einem Nachzug Sprachkenntnisse u verlangen sind. Die Bundesregierung verfolgt diese ebatten sehr genau und sie verfolgt auch alle Äußerunen, die in der innenpolitischen Debatte – vom Vorsitenden der Deutschen Bischofskonferenz, aber auch von ielen anderen – gemacht werden. Es gibt sowohl Kritik n der vorgeschlagenen Regelung als auch zustimmende einungsäußerungen. All dies wird geprüft werden und s wird in die Willensbildung der Bundesregierung am nde einfließen. Eine weitere Zusatzfrage der Kollegin Britta aßelmann. Vielen Dank, Herr Präsident. – Herr Staatssekretär, ie haben sich gerade in Ihrer Antwort an Herrn Wieland arauf bezogen, dass es noch keinen Kabinettsbeschluss u einem Nachzugsalter gibt. Wie erklären Sie uns dann, ass wir in den letzten Tagen und Wochen ständig mit ffentlichen Äußerungen der Bundesregierung konfroniert worden sind: einerseits in Person des Innenministers Britta Haßelmann Wolfgang Schäuble, der sich eindeutig und dezidiert für ein Nachzugsalter von 21 Jahren ausgesprochen hat, und andererseits in Person der Migrationsbeauftragten Maria Böhmer, die sich dezidiert für ein Nachzugsalter von 18 Jahren ausgesprochen hat? Ich erkenne hierin eindeutig das Bekunden der Bundesregierung, ein Nachzugsalter festsetzen zu wollen. Dies steht im Gegensatz zu Ihrer Aussage, dass wir auf einen Kabinettsbeschluss hinsichtlich eines Nachzugsalters warten müssen. Diese beiden Personen gehören doch dem Kabinett an. Welche Haltung vertritt die Bundesregierung also? P Frau Kollegin, Sie werden mir sicherlich zustimmen, dass zu differenzieren ist zwischen der Auffassung von Mitgliedern der Bundesregierung in einer bestimmten Frage – das sind die Äußerungen, auf die Sie sich bezogen haben – und der Haltung der Bundesregierung als solcher. Eine Haltung der Bundesregierung im rechtstechnischen Sinne gibt es erst ab einem entsprechenden Kabinettsbeschluss. Das heißt, es handelt sich um Einzelmeinungen. Entschuldigung, aber jeder hat nur eine Zusatzfrage. Der Kollege Jerzy Montag hat eine weitere Zusatzfrage. Danke schön, Herr Präsident. – Herr Staatssekretär, Sie haben in der Beantwortung der Frage des Kollegen Wieland, der im Zusammenhang mit der Bleiberechtsregelung wiederum Herrn Kardinal Lehmann zitiert hat, das Wort „Kettenduldung“ in den Mund genommen. Das hat mich zu dieser Nachfrage veranlasst. Das Zuwanderungsgesetz – so wie es in der letzten Legislaturperiode zustande gekommen ist – war von allen beteiligten Fraktionen mit dem ausdrücklichen Willen zustande gebracht worden, die jahrzehntelange Übung der Kettenduldungen endlich zu beenden, weil wir alle in diesem Hause sie für ein Übel gehalten haben. Das Zuwanderungsgesetz hat insbesondere wegen der Ausführungsbestimmungen in den Ländern, aber auch wegen der fehlenden Ausführungsbestimmungen im Bund hinsichtlich der Abschaffung der Kettenduldungen nicht gehalten, was es versprochen hat. Weswegen zögert die Bundesregierung, unmittelbar tätig zu werden? Warum will sie eine neue Evaluierung dieses Tatbestandes, den wir seit Jahren kennen, der evaluiert und als Übel erkannt ist? Sie könnte Kettenduldungen doch abschaffen. m I r b a g d d z i s h r g m m P z G B r s 2 s g v d n S s V z B w M r g (C (D P Herr Kollege Montag, als kundigem Juristen wird hnen nicht entgangen sein, dass sich die alte Bundesegierung in ihrem Gesetzentwurf und in der Gesetzesegründung für die Abschaffung der Kettenduldungen usgesprochen hat. Durch die parlamentarischen Gesetzebungskörperschaften wurde der Gesetzestext im Laufe es Gesetzgebungsverfahrens aber an dieser Stelle geänert. So kommt es, dass das Problem der Kettenduldung um gegenwärtigen Zeitpunkt nicht befriedigend gelöst st. Im Rahmen der Evaluierung, die im Augenblick tattfindet, wird darüber zu sprechen sein. Im Übrigen at, wie Sie vielleicht wissen, die Innenministerkonfeenz auf ihrer jüngsten Tagung eine Arbeitsgruppe einesetzt, die sich mit dieser Frage und mit der Frage einer öglichen Bleiberechtsregelung befassen wird. Vielen Dank, Herr Staatssekretär Altmaier. Wir kommen jetzt zum Geschäftsbereich des Bundesinisteriums der Finanzen. Zur Beantwortung steht die arlamentarische Staatssekretärin Dr. Barbara Hendricks ur Verfügung. Wir kommen zu Frage 14 des Kollege Hans-Michael oldmann: Weshalb hat die Bundesregierung nicht im Rahmen des Haushaltsbegleitgesetzes eine Anpassung der Vorsteuerpauschale in der Landwirtschaft als Ausgleich für die Erhöhung der Mehrwertsteuer von 16 auf 19 Prozent vorgesehen? D Herr Kollege Goldmann, die von der Bundesregie ung in ihrer Antwort vom 30. November 2005 auf Ihre chriftlichen Fragen 32 bis 34 für den Monat November 005 angekündigten Prüfungen sind noch nicht abgechlossen. Ihre Nachfrage, Herr Goldmann. Frau Staatssekretärin, richtig ist, dass im Haushaltsbe leitgesetz keine Anpassung der Vorsteuerpauschale orgesehen ist. Könnten Sie konkret sagen, ob vielleicht och die Absicht besteht, eine solche Anpassung vorzuehmen, oder muss ich Ihrer Antwort entnehmen, dass ie Haushaltsbegleitgesetze für eine bestimmte Zeitpanne verabschieden, ohne sich mit dem Problem der orsteuerpauschale konkret auseinander zu setzen und u einer Lösung zu kommen? D Herr Kollege Goldmann, es ist nicht zwingend not endig, die Vorsteuerpauschale anzuheben, wenn die ehrwertsteuer angehoben wird. Innerhalb der Bundes egierung bestehen hierzu unterschiedliche Auffassunen; das wird Sie nicht erstaunen. Die Prüfungen der Parl. Staatssekretärin Dr. Barbara Hendricks Bundesregierung hierzu sind, wie ich schon gerade gesagt habe, noch nicht abgeschlossen. Nach Auffassung des Bundesrechnungshofs, die er schon im Jahre 1999 geäußert hat, sind die bestehenden Vorsteuerpauschalsätze zu hoch. Es ist also in der Tat so, dass die unterschiedlichen Interessen in der Bundesregierung noch nicht ausgeglichen sind. Herr Goldmann, Ihre zweite Nachfrage, bitte. Frau Staatssekretärin, haben Sie in Ihrem Haus eine Verbindung geknüpft zwischen der Besteuerung von Biodiesel und Überlegungen zur Änderung der Vorsteuerpauschale? D Nein, Herr Kollege. Dann kommen wir zu Frage 15 des Kollegen Goldmann: Sieht die Bundesregierung in der von rund 90 Prozent der Landwirte angewendeten Vorsteuerpauschalierung ein System der Subventionierung, das durch eine höhere Pauschale verfestigt würde D Aufgrund der gemeinschaftsrechtlichen Vorgaben dürfen die Pauschalausgleichsgesetze nicht dazu führen, dass die Pauschallandwirte insgesamt Erstattungen erhalten, die über die Umsatzsteuervorbelastung hinausgehen. Daher ist die Regelung des § 24 Umsatzsteuergesetz bisher nicht im Subventionsbericht der Bundesregierung enthalten. Der Bundesrechnungshof hat dazu, wie ich Ihnen eben schon gesagt habe, eine weitergehende Auffassung. Herr Goldmann, Ihre Nachfrage. Frau Staatssekretärin, im „Handelsblatt“ ist eine Äu ßerung des Pressesprechers von Minister Steinbrück, Herrn Torsten Albig, veröffentlicht worden. Dort heißt es: Schon das heutige System ist eine Subvention, die durch eine höhere Pauschale verfestigt würde. Teilen Sie diese Auffassung? Ist Ihnen bekannt, dass es bei 40 000 Data-geprüften Betrieben im Bereich der Landwirtschaft genau die gegenteilige Auffassung gibt, nämlich dass es sich nicht um einen Subventionstatbestand handelt, sondern dass schon unter den jetzigen Bedingungen die Vorsteuerpauschale über 9,5 Prozent liegen müsste? B I A e B r o J g w r B s e u f d S B F r g t S z d d m c p k K D d e r (C (D D Nein, Herr Kollege, diese Auffassung teile ich nicht. ch sagte Ihnen schon eben, dass es unterschiedliche uffassungen bezüglich der Frage gibt, ob es sich um ine Subvention handelt oder nicht. Der Sprecher des undesministers der Finanzen hat sich bei seinen Äuße ungen an der Auffassung des Bundesrechnungshofes rientiert, die er, wie ich Ihnen schon sagte, bereits im ahre 1999 in einem Bericht zum Ausdruck gebracht hat. Zweite Zusatzfrage, bitte. Frau Staatssekretärin, wenn das schon 1999 sozusa en geklärt worden ist, dann frage ich mich allerdings, arum es bezüglich dieser Frage jetzt noch einen Klä ungsbedarf gibt. D Ich hatte Ihnen gesagt, dass die Prüfung nicht abge chlossen ist. Ich hatte Ihnen aber auch ganz freimütig rklärt, dass es durchaus Interessensund Auffassungsnterschiede innerhalb der Bundesregierung und insoern natürlich noch keine einheitliche Meinung der Bunesregierung gibt. Wir kommen zur Frage 16 des Kollegen Dr. Gerhard chick: Wie wird die Bundesregierung sicherstellen, dass die Län der – wie im Begleitgesetz zur Föderalismusreform festgeschrieben – die technischen und organisatorischen Voraussetzungen schaffen, die für eine effiziente Steuererhebung nötig sind, und wie viele zusätzliche Stellen sind im Bundeszentralamt für Steuern zur Umsetzung dieser und anderer in der Föderalismusreform festgelegten Veränderungen erforderlich? D Herr Kollege Schick, auch nach den im Rahmen des öderalismusreform-Begleitgesetzes vorgesehenen Neuegelungen im Finanzverwaltungsgesetz und in der Ababenordnung bleibt die Organisation der Steuerverwalung originäre Aufgabe der Länder. Der Bund könnte die chaffung organisatorischer und technischer Voraussetungen für mehr Effizienz im Steuervollzug nur im Falle er Einrichtung einer Bundessteuerverwaltung, das heißt er Übernahme der Verwaltungskompetenz für die Geeinschaftssteuern, in vollem Umfang gewährleisten. Eine Verständigung mit den Ländern über entsprehende Rahmenbedingungen könnte angesichts der unktuellen Stärkung der Rechtsposition des Bundes ünftig zwar leichter zu erreichen sein, jedoch bleibt die ooperation mit den Ländern weiterhin unverzichtbar. as gilt auch und gerade für die Verantwortung der Läner, geeignete Voraussetzungen für den Einsatz bundesinheitlicher Programme im automatisierten Besteueungsverfahren zu schaffen. Parl. Staatssekretärin Dr. Barbara Hendricks Unabhängig davon ist zu erwarten, dass die im Interesse eines effektiven und effizienteren Steuervollzugs geplante stärkere Rolle des Bundes im Bereich der Auftragsverwaltung sowohl im Bundeszentralamt für Steuern als auch im Bundesministerium der Finanzen einen Personalmehrbedarf nach sich ziehen wird. Genauere Aussagen dazu können allerdings erst dann getroffen werden, wenn feststeht, ob und gegebenenfalls mit welchem Inhalt die Föderalismusreform letztlich umgesetzt wird. Zusatzfrage, bitte. Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1602419000
Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1602419100
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1602419200
Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1602419300
Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1602419400




(A) )


(B) )

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1602419500
Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1602419600
Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1602419700
Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1602419800
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1602419900
Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1602420000
Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1602420100
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1602420200
Dr. Barbara Hendricks (SPD):
Rede ID: ID1602420300
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1602420400




(A) )


(B) )

Hans-Michael Goldmann (FDP):
Rede ID: ID1602420500
Dr. Barbara Hendricks (SPD):
Rede ID: ID1602420600
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1602420700
Hans-Michael Goldmann (FDP):
Rede ID: ID1602420800
Dr. Barbara Hendricks (SPD):
Rede ID: ID1602420900
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1602421000
Dr. Barbara Hendricks (SPD):
Rede ID: ID1602421100
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1602421200
Hans-Michael Goldmann (FDP):
Rede ID: ID1602421300
Dr. Barbara Hendricks (SPD):
Rede ID: ID1602421400
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1602421500
Hans-Michael Goldmann (FDP):
Rede ID: ID1602421600
Dr. Barbara Hendricks (SPD):
Rede ID: ID1602421700




(A) )


(B) )

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1602421800

Vielen Dank. – Ich habe zwei Teilfragen.

Zunächst zu den Betriebsprüfungen. Halten Sie es,
wenn dafür mehr Personal zur Verfügung steht, für erfor-
derlich, dass Personen des Bundes häufiger mit in die
Betriebe gehen, und wie passt das mit der generellen
Zielsetzung zusammen, für eine Entflechtung zu sorgen,
die mit der Föderalismusreform verfolgt wird?

Dasselbe frage ich bezüglich der Tatsache, dass die
Software vom Bund praktisch verbindlich festgelegt
wird, die technischen Voraussetzungen dafür aber von
den Ländern geschaffen werden sollen. Wie passt das zu
der allgemeinen Zielsetzung, dass wir durch die Födera-
lismusreform einheitliche Entscheidungsstrukturen
schaffen wollen?

D
Dr. Barbara Hendricks (SPD):
Rede ID: ID1602421900


Herr Kollege, Sie haben in Ihren beiden Teilfragen
gerade zwei unterschiedliche Dinge angesprochen. Zum
Ersten haben Sie gesagt, mit der Föderalismusreform
werde das Ziel verfolgt, für eine Entflechtung zu sorgen.
Ja, es geht um die Entflechtung, und zwar insbesondere
im Gesetzgebungsbereich und zum Teil auch in den Zu-
ständigkeitsbereichen.

Durch die Föderalismusreform bleibt es aber natür-
lich unbenommen – das kann auch gar nicht anders
sein –, dass die Steuersätze für die Gemeinschaftssteuern
einheitlich erhoben und bundesgesetzlich geregelt wer-
den müssen. Selbstverständlich hat der Bund dann auch
darauf zu achten, dass eine gleichmäßige Erhebung statt-
findet.

Der Bund beabsichtigt, dies insbesondere dadurch zu
gewährleisten – das ist kein neuer Ansatz –, dass die
Bundesbetriebsprüfung auch personell etwas besser aus-
gestattet wird. Wir haben vor, in den nächsten zehn Jah-
ren jeweils 50 zusätzliche Bundesbetriebsprüfer einzu-
setzen, sodass der Anteil derjenigen Prüfungen, an denen
Bundesbetriebsprüfer teilnehmen, gesteigert werden
wird. Das heißt nicht – es handelt sich in diesem Fall so-
wieso nur um Konzernbetriebsprüfungen, also nicht um
die Prüfung von Groß-, Mittel- und Kleinbetrieben –,
dass dort ein einheitliches Besteuerungssystem sozusa-

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(C (D en über die Länder hinweg angewandt wird. Darauf hat er Bund zu achten. Der Bund ist natürlich auch verflichtet, darauf zu achten, dass er seine eigenen Besteurungsgrundlagen nicht verliert. Diese Zielrichtung verfolgen wir also bei der Verstärung der Bundesbetriebsprüfung, die es schon heute gibt nd die personell aufgestockt werden wird. Es gibt keine rinzipiell anderen Vorgehensweisen, sondern es wird äufiger so sein, dass Bundesbetriebsprüfer vor Ort in etrieben mit prüfen und auch bei den Abschlussbesprehungen dabei sind. Das ist die Zielrichtung. Ihre zweite Frage bezog sich auf eine einheitliche oftware. Wenn eine einheitliche Software angewandt ird, ist es so, dass die Hardware selbstverständlich von en Ländern beschafft werden muss. Solange wir keine undessteuerverwaltung haben, bleibt die Organisatinsgewalt bei den Ländern; das ist nicht zu bestreiten. eswegen hatte ich gerade darauf hingewiesen, dass wir uch nach den von uns erwarteten und erhofften Fortchritten durch die Föderalismusreform, etwa die nderung des Finanzverwaltungsgesetzes – das ist eine nterhalb des Grundgesetzes vorgesehene Änderung einachen Rechtes –, gleichwohl alles nur im Einvernehmen it den Ländern werden regeln können. Wenn wir leichsam mit Macht eine einheitliche Software durchetzen und sich einzelne Länder weigern würden, die ntsprechende Hardware zu beschaffen und das entsprehende Personal bereitzustellen, kämen wir nicht voran. eswegen geht das letzten Endes doch nur im Einverehmen. Zweite Nachfrage. Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/DIE GRÜEN)

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1602422000
Würden Sie mir also zustimmen, dass es insofern eine

erstärkte Doppelbeschickung bei Konzernprüfungen
on Landes- und von Bundesbeamten geben wird und
ir im Zuge dieser Föderalismusreform zusätzliche
oppelstrukturen schaffen werden?

D
Dr. Barbara Hendricks (SPD):
Rede ID: ID1602422100

Nein, wir schaffen keine zusätzlichen Doppelstruktu-

en; das bestreite ich ganz energisch. Es wäre falsch,
enn Sie das aus meinen Ausführungen schließen wür-
en. Schon heute werden einige Konzernbetriebsprüfun-
en parallel, also gleichzeitig, von Landes- und von
undesbetriebsprüfern durchgeführt. Wir wollen den
nteil dieser Prüfungen, bei denen auch Bundesbetriebs-
rüfer dabei sind, erhöhen. Das sind aber keine zusätz-
ichen Doppelstrukturen.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1602422200

Wir kommen zur Frage 17 des Kollegen Schick:

Wie wird die im Koalitionsvertrag vorgesehene und von
der EU-Kommission im Rahmen der Lissabonagenda gefor-
derte einzige Anlaufstelle für ausländische Unternehmen in
Steuerfragen verwirklicht?






(A) )



(B) )

D
Dr. Barbara Hendricks (SPD):
Rede ID: ID1602422300


Im Rahmen des Föderalismusreform-Begleitgesetzes
soll die Befugnis der Finanzämter, im Einzelfall verbind-
lich Auskünfte zu erteilen, in der Abgabenordnung aus-
drücklich geregelt werden. Bei ausländischen Antrag-
stellern soll das Bundeszentralamt für Steuern derartige
verbindliche Auskünfte erteilen. Damit steht für Investo-
ren aus dem Ausland, die bislang in Deutschland nicht
steuerpflichtig waren, eine zentrale Anlaufstelle für ver-
bindliche Auskünfte in steuerlichen Fragen zur Verfü-
gung, wenn dieses Gesetz so verabschiedet wird.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1602422400

Nachfrage.


(BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Kann das dazu führen, dass Betriebe, die am selben
Standort tätig sind, aufgrund unterschiedlicher verbindli-
cher Auskünfte, die von einer Landessteuerverwaltung
bzw. der Bundesbehörde gegeben worden sind, unter-
schiedliche Verfahren anwenden, zum Beispiel bei
Transfer Pricing, oder unterschiedlich besteuert werden?

D
Dr. Barbara Hendricks (SPD):
Rede ID: ID1602422500


Nein, Herr Kollege Schick, dazu kann das nicht füh-
ren. Das Bundeszentralamt für Steuern gibt schon heute
ausländischen Investoren Auskünfte, wenn sie beabsich-
tigen, sich in der Bundesrepublik Deutschland anzusie-
deln. Diese Stelle ist allerdings erst seit dem 1. Januar
2005 beim Bundeszentralamt für Steuern eingerichtet
worden.

Die Länder haben sich in diesem Zusammenhang ge-
weigert, dem Bundeszentralamt für Steuern das Recht
auf verbindliche Auskünfte nach der Abgabenordnung
zu erteilen. Die Länder haben bisher darauf bestanden,
das Recht so zu belassen, wie es bis jetzt ist, nämlich
dass nur die Finanzämter vor Ort – im Zweifelsfall in
Abstimmung mit der jeweils zuständigen Oberfinanz-
direktion – verbindliche Auskünfte geben dürfen.

In dem vorliegenden Gesetzentwurf, der dem Bundes-
tag am letzten Freitag zugeleitet worden ist, haben sich
die Länder bereit erklärt, dem Bundeszentralamt für
Steuern das Recht, verbindliche Auskünfte im Sinne der
Abgabenordnung zu erteilen, einzuräumen. Dies gilt
aber nur dann, wenn sich ein ausländischer Investor, der
bisher noch keine Betriebsstätte in Deutschland hat, erst-
mals in der Bundesrepublik Deutschland sachkundig
macht. Wenn er dann durch das Bundeszentralamt für
Steuern eine verbindliche Auskunft bekommt, dann ist
diese verbindliche Auskunft für die Finanzverwaltung
bindend, egal wo er sich anschließend ansiedelt. Er muss
dann nicht noch einmal eine verbindliche Auskunft ein-
holen. Diese hat er dann bereits und diese ist für die
Finanzverwaltung bindend.

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(C (D Dann kommen wir zur Frage 18 der Kollegin Sabine immermann: Was gedenkt die Bundesregierung zu unternehmen, um die steuerliche Förderung von Arbeitsplatzverlagerungen durch die ungleiche Behandlung von Fremdund Eigenkapital zu vermeiden, und inwiefern hat sie den Vorschlag einer Verlagerungsabgabe geprüft, das heißt Verlagerungen von Unternehmen von der Politik wie Veräußerungsgewinne zu besteuern? D Frau Kollegin Zimmermann, das geltende Steuerrecht nthält keine Regelungen, die die Verlagerung von rbeitsplätzen in das Ausland fördern oder subventioieren. Aufwendungen im Zusammenhang mit Betriebserlagerungen werden im Grundsatz nach dem Veranlasungszusammenhang abgegrenzt, sodass nur die durch ie inländische Betriebsstätte veranlassten Kosten in eutschland als Betriebsausgabe abziehbar sind. Die Bundesregierung hat einen Schwerpunkt ihrer teuerpolitik darauf gelegt, Gestaltungen bei der interna ionalen Steuerplanung der Unternehmen zu unterbinden. m Zusammenhang mit der Fremdund Eigenkapitalfianzierung ist auf die Regelung des § 8 a des Körperchaftsteuergesetzes zur Gesellschafterfremdfinanzierung inzuweisen, die im Jahr 2003 novelliert worden ist. Auch im Rahmen der anstehenden Unternehmensteurreform sollen Fragen der Finanzierungsneutralität theatisiert werden. Soweit Unternehmen ins Ausland ver agert und dabei Wirtschaftsgüter überführt werden, indet nach geltendem Recht eine Besteuerung der stillen eserven vergleichbar einer Veräußerungsgewinnbe teuerung statt. Das ist die so genannte Entstrickung. Gegenwärtig befinden sich die Entstrickungsregelunen noch über das Ertragssteuerrecht verteilt an verchiedenen Stellen bzw. sie basieren auf der Rechtsprehung des Bundesfinanzhofs. Die Bundesregierung wird n diesem Jahr einen Gesetzentwurf zur Einführung der uropäischen Gesellschaft und zur Umsetzung der euroäischen steuerlichen Fusionsrichtlinie vorlegen, der uner anderem auch die Regelungen zur Entstrickung verinheitlicht. Darüber finden zurzeit Gespräche mit der uropäischen Kommission statt. Ihre Nachfrage, Frau Zimmermann. Fr Was halten Sie on dem Vorschlag einer Verlagerungsabgabe? Inwieeit wird er in die Diskussion innerhalb der Bundesreierung mit einbezogen? Können Sie dazu schon etwas agen? D Frau Kollegin, die Hebung der stillen Reserven und ie darauf folgende Besteuerung dessen, was als Parl. Staatssekretärin Dr. Barbara Hendricks Verkehrswert festgestellt wird – obwohl es mit einem sehr niedrigen Buchwert veranschlagt wurde –, wenn ein Betrieb ins Ausland verlagert wird, ist in der Tat faktisch eine Art Verlagerungsabgabe. Darüber hinausgehende Verlagerungsabgaben werden zumindest auf europäischer Ebene nicht erhoben werden können, weil das der Freizügigkeit widerspräche. Ihre zweite Nachfrage. Ich habe keine weitere Nachfrage. Vielen Dank, Frau Staatssekretärin. Wir kommen damit zum Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie. Zur Beantwortung der Fragen steht der Parlamentarische Staatssekretär Peter Hintze zur Verfügung. Wir kommen zu Frage 19 der Kollegin Sabine Zimmermann: Was hat die Bundesregierung hinsichtlich der Ankündigung des Bundesministers für Wirtschaft und Technologie, Michael Glos, vom 31. Januar 2006 unternommen, die Förderung von Betriebsverlagerungen innerhalb der EU mit Strukturfondsmitteln auszuschließen, und inwiefern hat sich dies bereits in den laufenden Verhandlungen der Strukturfondsverordnungen niedergeschlagen? P Frau Kollegin Zimmermann, die Bundesregierung setzt sich im Rahmen der Verhandlungen zu den Strukturfondsverordnungen dafür ein, dass Betriebsverlagerungen nicht mit Strukturfondsmitteln unterstützt werden können. Beim Gespräch zwischen Staatssekretär Würmeling und EU-Kommissarin Hübner am 9. März 2006 einigte man sich darauf, eine textliche Lösung für die Verlagerungsproblematik zu erarbeiten. Die Bundesregierung steht darüber hinaus in dieser Frage mit vielen anderen Mitgliedstaaten in engem Kontakt. Die Verhandlungen sind noch nicht abgeschlossen. Ihre Nachfrage, Frau Zimmermann. Ich habe eine Nachfrage. Können Sie den Verhand lungsstand vom 9. März etwas stärker konkretisieren? P Ich kann Ihnen gerne die Position der Bundesregierung erläutern. Die Bundesregierung hat vorgeschlagen, die bestehenden Regelungen der der Kommission bereits obliegenden Großprojektkontrolle zu verschärfen. Betroffene Mitgliedstaaten sollen künftig über Förderanträge informiert werden. Die Kommission soll die EUStrukturfondsmittel versagen, wenn die Verlagerung zu e S f n l G w a g h a l V n d l t s d D m e g s A g t V d (C (D inem erheblichen Arbeitsplatzverlust an einem anderen tandort in der Gemeinschaft führt. Der Schwellenwert ür die Einzelfallgenehmigung bei gewerblichen Unterehmen soll von derzeit 50 Millionen Euro auf 25 Milionen Euro abgesenkt werden. Das sind die beiden Vorschläge: die Verschärfung der roßprojektkontrolle und die Senkung des Schwellenertes. Eine Vereinbarung darüber gibt es noch nicht; ber wir versuchen in Gesprächen mit den anderen Mitliedstaaten, der Kommission und der Präsidentschaft, ier zum Ziel zu kommen. Morgen tagt wieder die Ratsrbeitsgruppe zu den Strukturfonds, in der wir unser Aniegen weiter vorantreiben werden. Ihre zweite Nachfrage. Wann ungefähr werden nach Ihrer Einschätzung die erhandlungen zu diesem Thema abgeschlossen sein? P Das kann ich Ihnen nicht sagen. Sie wissen sicherlich, ass die Verordnung der Einstimmigkeit im Rat unteriegt. Das heißt, wir müssen uns mit allen Mitgliedstaaen einig werden. Das ist bei unterschiedlicher Interesenlage kompliziert. Aber wir arbeiten sehr intensiv aran, zum Ziel zu kommen. Schließlich muss der Strukturfonds bis 2007 stehen. eshalb habe ich nachgefragt. Ich rufe die Frage 20 des Kollegen Hill auf: In welcher Form beabsichtigt die Bundesregierung Städte und Gemeinden an der Ausarbeitung des energiepolitischen Gesamtkonzeptes zu beteiligen? Bitte, Herr Hintze. P Herr Kollege Hill, im Rahmen der Erarbeitung eines nergiepolitischen Gesamtkonzeptes wird die Bundesreierung relevante Gruppen aus Wirtschaft und Gesellchaft in geeigneter Weise einbeziehen. Eine konkretere uskunft kann ich Ihnen am heutigen Tage noch nicht eben. Ihre erste Zusatzfrage, Herr Hill. Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Herr Staatssekretär, rotzdem möchte ich ergänzend nachfragen. Wenn Sie erbände einladen wollen, sehe ich die Notwendigkeit, ass zumindest alle Verbände, die mit Energie zu tun Hans-Kurt Hill haben, einbezogen werden. Ich plädiere dafür, dass man auch die Vertreter der Verbände aus den Bereichen Solarenergie, Windenergie, Biomasse, Geothermie und Wasserkraft einbezieht. Ist das vorgesehen? Können Sie dazu heute schon etwas sagen? P Über die Frage, welche Interessengruppen bei der Entwicklung dieses Konzepts im Folgenden beteiligt werden und in welcher Form dies geschieht, ist noch nicht entschieden worden. Deswegen kann ich Ihnen dazu heute nichts sagen. Haben Sie noch eine zweite Zusatzfrage, Herr Hill? Ja, ich habe noch eine zweite Zusatzfrage. Bitte, Herr Hill. Von der gerechten Einbindung der Kommunen hängt sehr viel ab. Die Existenz vieler Stadtwerke ist – insbesondere in Bezug auf die Oligopole – gefährdet. Die entscheidende Frage ist, wie die Kommunen in diesen Gipfel einbezogen werden. P Herr Kollege Hill, ich muss auf meine Antwort von eben verweisen. Über die Frage, welche Interessengruppen wie beteiligt werden, ist noch nicht entschieden worden. Deswegen kann ich Ihnen dazu heute nichts sagen. Danke schön. Dann rufe ich die Frage 21 der Kollegin Dr. Höll auf: Wenn, wie in der Sitzung des Finanzausschusses vom 8. März 2006 von der Parlamentarischen Staatssekretärin Dr. Barbara Hendricks geäußert, verfassungsrechtliche Bedenken gegenüber der Sitzlandbesteuerung angebracht sind, sind diese dann nicht auch im Zusammenhang mit der EUDienstleistungsrichtlinie angebracht, die auch in der jetzigen Form – in der das Herkunftslandsprinzip zwar nicht mehr so heißt, sich aber vom Grundsatz her nicht grundlegend verändert hat – dazu führt, dass die Zugrundelegung ausländischen Rechts und ausländischer Standards für Tätigkeiten auf deutschem Hoheitsgebiet angewendet wird? P Frau Präsidentin, mit Ihrer Genehmigung möchte ich wegen des engen sachlichen Zusammenhangs die Fragen 21 und 22 im Zusammenhang beantworten. s d m K s h w K v g s v c k s D t s S F f v ü b m s d D s m d i n d d w v w g d u I s (C (D Frau Dr. Höll, sind Sie damit einverstanden? – Das cheint der Fall zu sein. Dann rufe ich auch die Frage 22 er Kollegin Dr. Höll auf: Sieht die Bundesregierung, wenn man davon ausgeht, dass deutsche Rechtsnormen und Standards für einheimische Dienstleistungsanbieter gelten und von ausländischen Anbietern aufgrund des in der EU-Dienstleistungsrichtlinie verankerten Prinzips des freien Dienstleistungsverkehrs unterlaufen werden können, nicht auch hier verfassungsrechtliche Probleme im Hinblick auf den Gleichbehandlungsgrundsatz? Bitte, Herr Staatssekretär. P Frau Kollegin Dr. Höll, ich möchte zuerst auf den ompromisstext hinweisen, auf den sich das Europäiche Parlament Mitte Februar dieses Jahres verständigt at und den die Bundesregierung als eine gute Basis für eitere Verhandlungen begrüßt. Bleibt es bei diesem ompromiss, wird es das Herkunftslandprinzip in der on der EU-Kommission vorgeschlagenen Form nicht eben. Stattdessen ist nun vorgesehen, dass die Mitgliedtaaten den freien Marktzugang und eine freie Ausübung on Dienstleistungen aus anderen Mitgliedstaaten siherstellen müssen. Insbesondere müssen bestimmte disriminierende Barrieren abgebaut werden, wie zum Beipiel Genehmigungsund Niederlassungserfordernisse. as entspricht dem Ausgangspunkt der schon heute gel enden Rechtslage. Weiterhin hat das Europäische Parlament beschlosen, dass die Richtlinie weder für das Arbeitsund das ozialrecht noch für das Steuerrecht gelten soll. Die von rau Staatssekretärin Hendricks angesprochenen Steuerragen sind also von der Dienstleistungsrichtlinie von ornherein ausgenommen. Auch sonst wird es nach diesem Kompromisstext berwiegend dabei bleiben, dass sich ausländische Anieter an deutsches Recht und deutsche Standards halten üssen. Wahr ist allerdings auch: Wir werden europäi chen Dienstleistern, die vorübergehend hier tätig weren wollen, nicht alle Standards vorschreiben können. as dürfen wir nach der Rechtsprechung des Europäi chen Gerichtshofs aber heute schon nicht. Das Diskriinierungsund Beschränkungsverbot ist keine Erfin ung der Dienstleistungsrichtlinie, sondern ist seit 1957 m EG-Vertrag verankert. Unser Verfassungsrecht steht einem solchen System icht entgegen. Dies gilt schon deshalb, weil es hier um ie Anwendung europäischen Gemeinschaftsrechts geht, as grundsätzlich Vorrang vor deutschem Recht genießt. Der in der Frage angesprochene Gleichheitsgrundsatz äre im Übrigen nur verletzt, wenn vergleichbare Sacherhalte ohne hinreichenden Grund ungleich behandelt erden. Ein rechtfertigender Grund liegt hier jedoch rundsätzlich darin, dass die EU-Dienstleister bereits as Normsystem ihrer Heimatstaaten befolgen müssen nd in Deutschland nur vorübergehend tätig werden. hre Situation unterscheidet sich damit von der inländicher Anbieter. Frau Kollegin Dr. Höll, Ihre erste Zusatzfrage. Herr Staatssekretär, ich danke Ihnen für Ihre Antwort. Ich möchte aber nachfragen. Ich beziehe mich in meinen schriftlich eingereichten Fragen auf den Stand der Diskussion über die Dienstleistungsrichtlinie. Mich hat sehr verwundert, dass in der bisherigen Diskussion – bis zur Kompromissfindung – kein Hinweis seitens der Bundesregierung auf verfassungsrechtliche Bedenken kam. Diese spielten erst in der Sitzung des Finanzausschusses eine Rolle, als es um die Sitzlandbesteuerung ging. Über die Gründe für diese unterschiedliche Herangehensweise möchte ich gerne Auskunft erhalten. P Die Dienstleistungsrichtlinie wird zum europäischen Gemeinschaftsrecht gehören. Dieses hat Vorrang vor dem Recht der Mitgliedstaaten, also auch vor dem deutschen Recht. Deswegen sieht die Bundesregierung die Gefahr der hier von Ihnen befürchteten Kollision nicht. Haben Sie eine weitere Zusatzfrage? Herr Staatssekretär, ich sehe meine Fragen zwar im mer noch nicht beantwortet, möchte das aber jetzt nicht vertiefen, sondern in einer anderen Richtung nachfragen. Inwieweit sehen Sie in dem von Ihnen angesprochenen Kompromissvorschlag die Gefahr der Senkung von Standards hier in Deutschland? Sie haben bereits darauf hingewiesen, dass Sie sich bemühen werden, die Standards überwiegend – das war Ihre Einschränkung – zu halten. Wie wollen Sie vorgehen, damit dieses „überwiegend“ sichergestellt werden kann? P Wir müssen zwischen Dienstleistern, die hier vorübergehend tätig werden, und Dienstleistern aus anderen europäischen Mitgliedstaaten, die hier dauerhaft tätig werden, unterscheiden. Wir werden darauf achten, dass der Verhandlungsposition zur Dienstleistungsrichtlinie, die die Bundesregierung erarbeitet hat und die dem Ausschuss für die Angelegenheit der Europäischen Union und dem Ausschuss für Wirtschaft und Technologie zur Verfügung gestellt worden ist, im Zuge der weiteren Verhandlungen über die Dienstleistungsrichtlinie Rechnung getragen wird. Wir wollen dabei unsere ökonomischen Interessen verfolgen, aber auch die berechtigten sozialund gesellschaftspolitischen Anliegen berücksichtigen. Ich bin optimistisch, dass uns das im weiteren Verhandlungsverfahren gelingt. Keine weiteren Zusatzfragen. Dann sind wir am Ende des Geschäftsbereichs des Bundesministeriums für Wirt s D t s B r d k l H d F – M d h s H H b d z A B z s r l s e z b A i s 1 d e d (C (D chaft und Technologie. Herr Staatssekretär, herzlichen ank für die Beantwortung der Fragen. Wir kommen zum Geschäftsbereich des Bundesminiseriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherchutz. Die Fragen 23, 24, 25 und 26 der Kolleginnen ehm und Höfken werden schriftlich beantwortet. Ich rufe den Geschäftsbereich des Bundesministeiums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend auf. Für ie Beantwortung steht der Parlamentarische Staatsseretär Dr. Hermann Kues zur Verfügung. Die Frage 27 des Abgeordneten Gehring soll schriftich beantwortet werden. Wir kommen dann zur Frage 28 der Kollegin aßelmann: In welchem Verhältnis sieht die Bundesregierung die Kritik überregional tätiger Träger wie zum Beispiel des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste, bpa, und des Verbandes der Angestellten-Krankenkassen e. V./AEV – Arbeiter-Ersatzkassen-Verbandes e. V., VdAK/AEV, dass eine Zersplitterung des Heimrechtes in 16 verschiedene Länderregelungen zu einem erheblichen Bürokratiemehraufwand führen würde, zu ihrer eigenen Angabe in der Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs bei der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Dr. Hermann Kues, auf meine Frage 26 in der Fragestunde am 8. März 2006, Plenarprotokoll 16/21, Seite 1616 B, dass ein „gewisser Mehraufwand“ nötig sei, wenn das Heimgesetz in die Länderzuständigkeit übertragen wird? D Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! ür eine Verlagerung des Heimrechts auf die Länder das sei zunächst einmal festgehalten – spricht die öglichkeit der flexibleren Anpassung des Rechts an ie besondere Situation des jeweiligen Landes. Schon eute haben die Länder einen gewissen Gestaltungspielraum bei den Durchführungsbestimmungen zum eimrecht. Regelmäßige Besprechungen der für das eimrecht Verantwortlichen in einer Bund-Länder-Areitsgruppe haben in der Vergangenheit dazu geführt, ass die Auslegung des Heimrechts in den Ländern nicht u weit divergierte. Die Entwicklung des Heimrechts im llgemeinen und der darin festgelegten Standards im esonderen lässt sich für die Zukunft schwer prognostiieren. Nach den Erfahrungen der Vergangenheit ist es ehr wahrscheinlich, dass künftig erforderliche Verändeungen des Heimrechts in großem Umfang einvernehmich vorgenommen werden, sodass eine zu starke Zerplitterung des Heimrechts in den Ländern ebenso wie ine zu unterschiedliche Festlegung der Standards nicht u befürchten ist. Nach der Übertragung der Gesetzgeungskompetenz für das Heimgesetz nach Art. 125 a bs. 1 des Grundgesetzes wird das Bundesrecht so lange n Kraft bleiben, bis es die Länder durch Landesrecht eretzt haben. Mittelfristig kann es theoretisch damit zu 6 Heimgesetzen der Länder kommen. Die Anwendung ieser eventuell unterschiedlichen Heimgesetze erfordert inen gewissen Mehraufwand für die Koordinierung bei en überregional tätigen Heimträgern. Ihre Zusatzfragen, Frau Kollegin. Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Sehr geehrter Herr Staatssekretär, in meiner ersten Nachfrage würde ich mich gern auf den Komplex Mehrbedarf beziehen. Sie haben das Thema Föderalismusreform in der letzten Woche hier im Bundestag eingebracht und unter anderem argumentiert, dass sie zur Entbürokratisierung, Entschlackung und Übersichtlichkeit führen werde und keine Doppelstrukturen entstünden, die durch Länderund Bundeszuständigkeiten hervorgerufen würden. Nun sagen Sie uns aber deutlich, dass durch die Verlagerung auf die Länder ein Mehrbedarf entsteht. Deshalb meine Frage: Glauben Sie nicht, dass es zu einem viel größeren Bürokratieaufwand kommen wird, wenn 16 verschiedene Heimgesetze vorhanden sind? D Nein, das glaube ich nicht. Es ist schon bislang so gewesen, dass die Länder für die Umsetzung des Heimrechts zuständig waren; sie hatten also einen gewissen Gestaltungsspielraum. Durch eine vernünftige Koordination musste verhindert werden, dass es zu einer unangemessenen Zersplitterung kommt. In der Projektgruppe 5 der Kommission zur Modernisierung der bundesstaatlichen Ordnung wurde bei der Behandlung regionaler Themen im Jahr 2004 ausdrücklich darauf hingewiesen, dass in der Materie des Heimrechts auch der Aspekt der Gefahrenabwehr enthalten ist und dass es gute Argumente für eine Regionalisierung gibt. Haben Sie eine zweite Zusatzfrage? Ja, Frau Präsidentin. Vielen Dank. – Herr Staatssekre tär, Sie sprechen immer wieder die Vergangenheit, bisherige Regelungen und die Bereitschaft der Länder zur Kooperation mit dem Bund an. Dabei gehen wir bisher aber von einer ganz anderen Grundlage aus. Es gibt bisher nämlich eine bundeseinheitliche Rahmengesetzgebung und innerhalb dieses Rahmens können die 16 Länder Ausführungsbestimmungen machen. Demnächst sind Sie nicht mehr in der Lage, 16 Länder über einen bundesgesetzlichen Rahmen zusammenzubringen. Wie glaubt die Bundesregierung künftig den Schutz sowie Rechte und Rechtsansprüche der Betroffenen und ihrer Angehörigen unter dem Aspekt der Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse in ganz Deutschland sicherstellen zu können? D Frau Abgeordnete, wir haben in der Bundesrepublik ein föderatives System, nicht nur in diesem, sondern auch in anderen Bereichen der Politik. Ich persönlich s B h w v S d F s i a d a g f N r w G r d r d h d H (C (D age ausdrücklich – ich glaube, das kann ich auch für die undesregierung sagen –, dass wir den Bundesländern insichtlich der Bereitschaft, Qualitätsstandards zu entickeln, einzuhalten und weiterzuentwickeln, genauso iel wie der Bundesebene zutrauen sollten. Ich rufe die Frage 29 der Kollegin Elisabeth charfenberg auf: Welche Gründe sprechen aus Sicht der Bundesregierung für bzw. gegen die Verlagerung der Kompetenz für das Heimrecht an die Länder im Zuge der Föderalismusreform und welche konkreten Auswirkungen sieht die Bundesregierung für Pflegebedürftige und deren Angehörige? D Frau Präsidentin, ich bitte darum, dass ich die ragen 29 und 30 gemeinsam beantworten darf, da es ich um den gleichen Sachverhalt handelt. Die Fragestellerin ist damit einverstanden. Dann rufe ch auch die Frage 30 der Abgeordneten Scharfenberg uf: Kann die Bundesregierung einen Grund nennen, warum sie es für wahrscheinlich hält, dass künftig erforderliche Änderungen des Heimrechts in großem Umfange einvernehmlich vorgenommen werden, wie es die Antworten des Parlamentarischen Staatssekretärs bei der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Dr. Hermann Kues, auf meine Fragen 24 und 25 und auf die Frage 26 der Abgeordneten Britta Haßelmann, Plenarprotokoll 16/21, Seite 1616 A und C, nahe legen? D Zur Beantwortung der Fragen 29 und 30 verweise ich uf die eben gegebene Antwort auf die Frage 28 der Abeordneten Haßelmann. Frau Kollegin, Ihre erste von vier möglichen Zusatz ragen. Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/DIE GRÜEN)

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1602422600
Dr. Barbara Hendricks (SPD):
Rede ID: ID1602422700
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1602422800
Dr. Barbara Hendricks (SPD):
Rede ID: ID1602422900
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1602423000
Sabine Zimmermann (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1602423100




(A) )


(B) )

Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1602423200
Dr. Barbara Hendricks (SPD):
Rede ID: ID1602423300
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1602423400
Sabine Zimmermann (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1602423500
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1602423600
Peter Hintze (CDU):
Rede ID: ID1602423700
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1602423800
Sabine Zimmermann (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1602423900
Peter Hintze (CDU):
Rede ID: ID1602424000
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1602424100
Sabine Zimmermann (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1602424200

(Vorsitz: Vizepräsidentin Gerda Hasselfeldt)

Peter Hintze (CDU):
Rede ID: ID1602424300
Sabine Zimmermann (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1602424400
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1602424500
Peter Hintze (CDU):
Rede ID: ID1602424600




(A) )


(B) )

Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1602424700
Hans-Kurt Hill (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1602424800
Peter Hintze (CDU):
Rede ID: ID1602424900
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1602425000
Hans-Kurt Hill (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1602425100
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1602425200
Hans-Kurt Hill (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1602425300
Peter Hintze (CDU):
Rede ID: ID1602425400
Hans-Kurt Hill (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1602425500
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1602425600
Peter Hintze (CDU):
Rede ID: ID1602425700




(A) )


(B) )

Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1602425800
Peter Hintze (CDU):
Rede ID: ID1602425900
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1602426000
Dr. Barbara Höll (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1602426100
Peter Hintze (CDU):
Rede ID: ID1602426200
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1602426300
Dr. Barbara Höll (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1602426400
Peter Hintze (CDU):
Rede ID: ID1602426500




(A) )


(B) )

Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1602426600
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1602426700
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1602426800
Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1602426900
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1602427000
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1602427100
Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1602427200
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1602427300
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1602427400
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1602427500
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1602427600
Vielen Dank. – Sie haben meine Frage im Rahmen Ih-

er Beantwortung der Frage von Frau Haßelmann beant-
ortet.

Meine Frage zielte aber auch darauf ab, welche
ründe Sie eventuell gegen eine Verlagerung des Heim-

echts auf Länderebene sehen. Da möchte ich jetzt gern
irekt nachfragen: Könnten eventuell Probleme im Be-
eich der Qualitätssicherung auftreten?

D
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1602427700


Ich glaube, dass die Antwort, die ich eben gegeben
abe, richtig war: Ich sehe keinen Anlass, anzunehmen,
ass die Länder geringere Qualitätsansprüche an die
eime stellen werden, als es die Bundesebene bisher






(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretär Dr. Hermann Kues
getan hat. Die föderale Ordnung funktioniert ohnehin
nur so, dass man den anderen Ebenen zumindest den
gleichen Anspruch unterstellt, den man für sich selbst
gelten lässt. Sonst wären wir überhaupt nicht in der
Lage, die Zuständigkeiten auch in anderen Bereichen zu
entzerren, einen Teil der Bundesebene zuzubilligen und
einen anderen Teil in die Subsidiarität der Länder zu ge-
ben.


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1602427800

Eine weitere Zusatzfrage.


(BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Danke. – Wenn Sie das durchweg positiv bewerten,
wie erklärt sich die Bundesregierung dann den breiten
Widerstand und eigentlich auch das Entsetzen der Wohl-
fahrtsverbände bezüglich der Kompetenzverlagerung auf
die Länder?

D
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1602427900


Ich kann zunächst einmal feststellen, dass viele Ver-
antwortliche in der Pflege, auch Wohlfahrtsverbände und
Seniorenorganisationen, sich gegen die Übertragung der
Zuständigkeit auf die Länder ausgesprochen haben. Ich
sage ganz deutlich: Es wird, wie ich eben dargelegt habe,
Sache der Länder sein, durch entsprechendes Handeln
mit diesen Bedenken verantwortlich umzugehen. Die
bisherige Wahrnehmung der politischen und gesell-
schaftlichen Versorgungsleistung in diesem Bereich
durch die Länder lässt auch zukünftig auf eine gute und
sachgerechte Praxis schließen.


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1602428000

Haben Sie eine weitere Zusatzfrage?


(BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Ja, ich habe eine weitere Zusatzfrage. – Die Bundes-
regierung ist der Auffassung, dass es länderübergreifend
große Übereinstimmungen im Heimrecht geben wird
und dass es nicht zu einer Zersplitterung in 16 unter-
schiedliche Heimrechte kommen kann. Angesichts des-
sen bitte ich um eine schlüssige Erklärung dafür, dass die
Zuständigkeit für das Heimrecht überhaupt auf die Län-
der übertragen werden soll. Wenn angestrebt wird, letzt-
lich doch ein einheitliches Recht zu haben – man hofft,
dass keine Zersplitterung erfolgt –, dann kann doch die
Zuständigkeit auf Bundesebene bleiben; denn dann ist
das letztlich in einer Hand und damit ist auch gesichert,
dass es nicht zu einer Zersplitterung und einer länderspe-
zifischen Ausführung kommt.

D
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1602428100


Frau Abgeordnete, ich habe eben schon darauf hinge-
wiesen, dass bereits bei der bisherigen Regelung die
Notwendigkeit der Umsetzung des Heimrechts in den
einzelnen Ländern bestand. Dabei gab es durchaus eine

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(C (D ariationsbreite und auch bislang schon einen Koordiierungsbedarf in dieser Hinsicht. Ich nenne einen weiteren Aspekt. Im Heimrecht haen wir ein regionales Element insofern, als das Heimecht Ordnungsrecht ist. Zur Gefahrenabwehr muss man n der Lage sein, sehr ortsnah einzugreifen. Auch von aher spricht vieles dafür, dies in den Ländern unterchiedlich zu handhaben. Haben Sie noch eine Zusatzfrage? Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/DIE GRÜEN)

Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1602428200
Ja, ich habe noch eine Zusatzfrage. – Wie gedenkt die

undesregierung den bei einer Zersplitterung des Heim-
echts erhöhten Bürokratieaufwand für überregionale
räger – Sie haben vorhin schon gesagt, dass es dazu
ommen könnte – als notwendig zu transportieren und
chlüssig zu erklären – gerade in Zeiten, in denen Entbü-
okratisierung auf breiter Ebene wünschenswert und
ichtig ist?

D
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1602428300


Ich gehe davon aus, dass die Länder hinreichend da-
auf achten werden, dass es nicht zu einer willkürlichen
ersplitterung kommt, und dass unterschiedliche Wege,
ie in den Ländern gegangen werden, dazu dienen, die
ualität der Pflege in den Heimen in einer gewissen
ielfalt sicherzustellen.


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1602428400

Wir sind damit am Ende dieses Geschäftsbereichs.

err Staatssekretär, ich danke Ihnen für die Beantwor-
ung.

Wir kommen zum Geschäftsbereich des Bundesmi-
isteriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung. Für
ie Beantwortung der Fragen steht Herr Parlamentari-
cher Staatssekretär Ulrich Kasparick zur Verfügung.

Ich rufe die Frage 31 des Abgeordneten Dr. Anton
ofreiter auf:

In welcher Höhe sind in der durch die Gesellschafterver-
sammlung vom 8. Dezember 2005 beschlossenen und in der
Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs beim Bundes-
minister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Ulrich
Kasparick auf meine Frage 28 vom 8. März 2006,
Plenarprotokoll 16/21, Seite 1599 B, bestätigten Rückforde-
rung eines Teilbetrags des an die Flughafen München GmbH,
FMG, ausgereichten Darlehens Zinsen enthalten und, wenn
nicht, warum?

U
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1602428500

Herr Dr. Hofreiter, die Gesellschafterversammlung

er Flughafen München GmbH hat am 8. De-
ember 2005 die Rückforderung eines Teils der ausge-
eichten Gesellschafterdarlehen beschlossen. Aussagen
u Zinszahlungen sind in diesem Beschluss nicht enthal-
en. Das ist auch nicht notwendig, weil die Zinszahlun-
en in den bis 1993 abgeschlossenen Darlehensverträgen






(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretär Ulrich Kasparick
geregelt sind. Die Verträge lauten in diesem Punkt wie
folgt – ich darf zitieren –:

Das Darlehen ist jährlich mit 3,0 % über dem jewei-
ligen Diskontsatz der Deutschen Bundesbank zu
verzinsen. Die Verzinsung beginnt mit dem Tag der
Überweisung der vom Darlehensgeber jeweils ge-
zahlten Geldbeträge. Die Zinsleistungen werden in-
nerhalb von zwei Monaten nach Feststellung des
Jahresabschlusses fällig.

Jetzt kommt ein für Ihre Frage wichtiger Satz:

Zinsleistungen sind nicht zu erbringen, soweit sie

(§ 158 Abs. 1 Nr. 5 AktG)

4 Jahre abgedeckt werden können.

Der Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2005 wird
voraussichtlich am 27. Juli 2006 festgestellt.

Wir haben vorhin in der Arbeitsgruppe schon einmal
über das Thema gesprochen. Sie haben Ihre Frage dahin
gehend präzisiert: Auf wie viel kumulierte Zinsen hat die
Bundesregierung jährlich verzichtet? Die Antwort: Es
sind gar keine Zinsansprüche entstanden, auf die die
Bundesregierung hätte verzichten können, weil die Vo-
raussetzungen für Zinszahlungen gemäß Darlehensver-
einbarungen nicht erfüllt waren.


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1602428600

Haben Sie Zusatzfragen, Herr Kollege?


(BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Ja, ich habe eine Zusatzfrage. – Sie stimmen mir also
sicherlich darin zu, dass es sich damit um eine Subven-
tion handelt. Ich frage mich, wie Sie das eigentlich mit
dem EU-Recht in Einklang bringen, wenn Sie komplett
auf Kapitalzinsen verzichten. Das heißt, dem Unterneh-
men ist das Kapital über lange Zeit de facto nahezu kos-
tenfrei zur Verfügung gestellt worden. Ich könnte mir
vorstellen, dass es sehr viele Unternehmen gibt, die den
einen oder anderen Geschäftsbereich durchaus mit Ge-
winn fahren könnten, wenn sie keinerlei Kapitalkosten
hätten. Hier ist noch nicht einmal Gewinn entstanden,
wie wir jetzt erfahren durften. Dann handelt es sich doch
offensichtlich um eine Subvention. Oder täusche ich
mich hier?

U
Ulrich Kasparick (SPD):
Rede ID: ID1602428700


In diesem Fall täuschen Sie sich. Die Bundesregie-
rung hat die vertragliche Regelung mit Bezug auf § 158
Abs. 1 Nr. 5 Aktiengesetz zu beachten.


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1602428800

Haben Sie eine weitere Zusatzfrage? – Das ist nicht

der Fall.

Die Fragen 32 und 33 des Kollegen Dr. Geisen wer-
den schriftlich beantwortet.

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(C (D Damit haben wir den Geschäftsbereich des Bundesinisteriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung ab eschlossen. Herr Staatssekretär, ich danke Ihnen für die eantwortung. Wir kommen zum Geschäftsbereich des Bundesmiisteriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsichereit. Hier steht für die Beantwortung der Fragen Frau arlamentarische Staatssekretärin Astrid Klug zur Verfüung. Ich rufe die Frage 34 des Abgeordneten Hans-Kurt ill auf: Welche Ministerien, Behörden, Unternehmen und Verbände sind maßgeblich in die Vorbereitung des Energiegipfels einbezogen und werden am Energiegipfel teilnehmen und sind speziell die kommunalen Spitzenverbände beteiligt? A Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Sehr geehrter Herr ollege Hill, ich beantworte Ihre Frage wie folgt: Die ederführung der Vorbereitung des Energiegipfels liegt eim Bundeskanzleramt, das den Bundesminister für irtschaft und Technologie und den Bundesminister für mwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit beratend inzugezogen hat. Ein Statusbericht zur Energieversorung für Deutschland wurde in Vorbereitung des Eneriegipfels erstellt und wird am 16. März, also morgen, eröffentlicht. Der Energiegipfel ist als Spitzentreffen ichtiger Akteure aus Wirtschaft, Politik und Gesell chaft mit einer begrenzten Teilnehmerzahl geplant. Haben Sie eine Zusatzfrage? Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Sehr geehrte Frau taatssekretärin, ich möchte trotzdem nachfragen – ich abe ja vorhin eine erschöpfende Antwort vom Wirtchaftsministerium bekommen –: Haben Sie geplant, die ben angesprochenen Verbände zu diesem Energiegipfel inzuladen und auch die Kommunen daran zu beteilien? A Herr Kollege Hill, ich habe eben darauf hingewiesen, ass Gastgeberin des Energiegipfels die Bundeskanzlein ist. Morgen wird das Kanzleramt in einer Bundesressekonferenz sowohl den Statusbericht als auch weiere Details zum Energiegipfel, so auch die eilnehmerliste, veröffentlichen. Ich bitte Sie um Vertändnis, dass ich dieser Pressekonferenz nicht vorgreien kann. Haben Sie noch eine Zusatzfrage? Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, dann er ahre ich morgen, wer eingeladen ist. A Jawohl. (Dirk Niebel [FDP]: Aber aus der Presse, nicht hier im Parlament!)

Ulrich Kasparick (SPD):
Rede ID: ID1602428900
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1602429000
Astrid Klug (SPD):
Rede ID: ID1602429100
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1602429200
Hans-Kurt Hill (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1602429300
Astrid Klug (SPD):
Rede ID: ID1602429400




(A) )


(B) )

Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1602429500


Hans-Kurt Hill (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1602429600

Danke.


Astrid Klug (SPD):
Rede ID: ID1602429700

Die Fragen 35 und 36 der Kollegin Sylvia Kotting-

Uhl werden schriftlich beantwortet.

Damit sind wir am Ende des Geschäftsbereichs des
Umweltministeriums. Ich danke Frau Staatssekretärin
Klug für die Beantwortung.

Wir kommen zum Geschäftsbereich des Bundesmi-
nisteriums für Bildung und Forschung. Für die Beant-
wortung steht Herr Parlamentarischer Staatssekretär
Thomas Rachel zur Verfügung.

Ich rufe die Frage 37 der Kollegin Priska Hinz auf:
Wie ist die Haltung der Bundesregierung zu den Plänen

der EU-Kommission, ein Europäisches Technologieinstitut,
ETI, zu gründen, und welche Aufgaben könnte ein solches In-
stitut aus Sicht der Bundesregierung erfüllen?

T
Hans-Kurt Hill (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1602429800


Frau Präsidentin! Frau Kollegin, grundsätzlich be-
grüßt die Bundesregierung das Engagement der EU-
Kommission zur Steigerung der Leistungsfähigkeit der
technologischen anwendungsorientierten Forschung in
Europa. Jedoch sind im Bereich der Technologieförde-
rung insbesondere beim Vorschlag der Kommission für
die Einrichtung eines Europäischen Technologieinstituts
noch zahlreiche Fragen rechtlicher, finanzieller und
sachlicher Art wie im Übrigen auch die Frage des euro-
päischen Mehrwerts zu prüfen. Auffassung der Bundes-
regierung ist, dass die Potenziale der hervorragenden
technischen Universitäten und Einrichtungen in Europa
genutzt und auch weiterentwickelt werden müssen. Viel-
falt und dezentrale Organisation ist eine Stärke der euro-
päischen Wissenschaft, die es zu erhalten gilt. Primär
geht es nach unserer Auffassung also darum, die vorhan-
dene Spitzenforschung der einzelnen Institutionen ver-
stärkt zu fördern.

Hierzu wird im Übrigen auch der Europäische For-
schungsrat auf europäischer Ebene einen wichtigen
Impuls geben, dessen erfolgreiche Umsetzung wir im
Rahmen des 7. Forschungsrahmenprogramms höchste
Priorität einräumen. Darüber hinaus könnten die Syner-
gien in den Bereichen Bildung und Forschung sowie
Technologietransfer durch Förderung von Netzwerken
der leistungsfähigen technischen Institute und Universi-
täten in Europa gestärkt werden. Hierbei sollte eine Aus-
wahl der besten Institutionen nach unserer Auffassung
ausschließlich nach Kriterien der Exzellenz im Rahmen
eines Wettbewerbsverfahrens erfolgen.

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(C (D Haben Sie eine Zusatzfrage? Priska Hinz EN)

Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1602429900
Vielen Dank. – Herr Staatssekretär, wie bewertet die

undesregierung in diesem Zusammenhang die Kritik
ieler Forschungsgemeinschaften, aber auch des EU-
orschungskommissars Potočnik an der Einrichtung ei-
es eigenständigen Technologieinstitutes, wo Sie gerade
elbst darauf hingewiesen haben, dass man auf vorhan-
ene Strukturen zurückgreifen solle? Ist auch die Bun-
esregierung eher der Meinung, dass kein eigenes Insti-
ut geschaffen werden soll, sondern die Aufgaben
erlagert oder ein Netzwerk gestaltet werden soll, in
em die verschiedenen Aufgaben eines solchen Institu-
es dann wahrgenommen werden könnten?

T
Thomas Rachel (CDU):
Rede ID: ID1602430000


Von einer Äußerung des Kommissars Potočnik in
er von Ihnen beschriebenen Art und Weise ist mir
ichts bekannt. Im Gegenteil: Herr Potočnik hat am
ontag im EU-Wettbewerbsrat das von mir gerade an-

esprochene Konzept für das Europäische Technolo-
ieinstitut noch einmal bekräftigt. Demgegenüber steht
ie Bundesregierung einem eigenen rechtlichen Status
keptisch gegenüber. Wir sehen es als besondere Auf-
abe an, die vorhandenen leistungsfähigen europäischen
orschungsinstitute zu stärken und einen Mehrwert
urch eine Vernetzung zu erzielen.


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1602430100

Haben Sie eine zweite Zusatzfrage?

Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ-
EN):
Ja, ich habe eine zweite Zusatzfrage. – Herr Staats-

ekretär, wie verträgt sich der Plan zur Einrichtung eines
uropäischen Forschungsinstituts mit der vorgesehenen
tablierung eines Europäischen Forschungsrates? Wel-
he Kooperationsmöglichkeiten sehen Sie da und welche
onkurrenz könnte auftreten?

T
Thomas Rachel (CDU):
Rede ID: ID1602430200


Frau Kollegin, wir gehen davon aus und werden uns
assiv dafür einsetzen, dass ein Europäisches Technolo-

ieinstitut – falls es errichtet werden sollte; darüber ist
is jetzt noch keine Entscheidung getroffen worden – auf
einen Fall die Arbeit des Europäischen Forschungsra-
es, ERC, gefährden darf. Es ist der Bundesregierung im
uge ihrer forschungspolitischen Linie ein großes Anlie-
en, dass seine Stellung unbedingt gestärkt werden
ollte.


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1602430300

Nun eine Zusatzfrage der Kollegin Sager.






(A) )



(B) )


Thomas Rachel (CDU):
Rede ID: ID1602430400

In der Diskussion steht auch, ob sich das Netzwerk,

über das wir jetzt sprechen, auf bestimmte Technologie-
bereiche konzentrieren soll. Wie ist dazu die Auffassung
der Bundesregierung?

T
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1602430500


Wir befinden uns erst am Anfang einer umfassenden
Diskussion, die nach Auffassung der EU-Kommission
erst im Jahre 2008 abgeschlossen sein soll. Insofern
kann ich zur Auswahl von bestimmten Forschungsberei-
chen zum jetzigen frühen Zeitpunkt noch keine Auskunft
geben.


Krista Sager (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1602430600


(Her born)

Soll das von der EU-Kommission geplante Europäische

Technologieinstitut, ETI, aus den allgemeinen Forschungs-
mitteln der EU finanziert werden oder werden dafür Sonder-
mittel bereitgestellt?

T
Thomas Rachel (CDU):
Rede ID: ID1602430700


Frau Kollegin, im derzeit diskutierten Entwurf des
7. Forschungsrahmenprogramms ist eine Finanzierung
eines so genannten Europäischen Technologieinstituts
nicht vorgesehen. Die Bundesregierung ist der Meinung,
dass die Möglichkeit einer Finanzierung außerhalb des
7. Forschungsrahmenprogramms derzeit nicht erkennbar
ist. Die Obergrenzen der finanziellen Vorausschau ste-
hen nicht zur Disposition.

Die Bundesregierung wird sich auch weiterhin in die
Debatte zum ETI einbringen. Dabei werden auch die
Fragen der Finanzierung unbedingt erörtert werden müs-
sen. Allerdings muss die Kommission erst einmal erklä-
ren, welcher Finanzbedarf aus ihrer Sicht vorhanden ist
und in welchem Rahmen sie Vorschläge zur Deckung
der Finanzierungsleistungen, die sich aus diesem Kon-
zept ergeben, zu machen gedenkt.


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1602430800

Ihre Zusatzfragen, bitte.

Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ-
NEN):

Das heißt also im Klartext: Wenn das Institut einge-
richtet wird und keine zusätzlichen Mittel zur Verfügung
gestellt werden, dann müsste die Finanzierung aus dem
7. FRP zulasten der Forschungsbereiche, die im 7. FRP
vorgesehen sind, erfolgen.

T
Thomas Rachel (CDU):
Rede ID: ID1602430900


Frau Kollegin, Sie haben damit richtigerweise ein
weiteres wesentliches Problem der Vorschläge der EU-
Kommission angesprochen. Auch wir sehen diese Frage-
stellung als äußerst wichtig und drängend an. Jedenfalls
ist nicht erkennbar, dass die EU-Kommission bisher Mit-
tel außerhalb des 7. Forschungsrahmenprogrammes zur

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(C (D erfügung stellen will. Insofern ist aus unserer Sicht ine Finanzierung innerhalb des 7. Forschungsrahmenrogramms äußerst kritisch zu sehen. Wir sind zeitlich am Ende der Fragestunde. Die noch ffenen Fragen werden schriftlich beantwortet. Ich rufe den Zusatzpunkt 1 auf: Aktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN Kein Zurückweichen vor Rechtsextremismus – Bundespolitische Konsequenzen vor dem Hintergrund aktueller Ereignisse in SachsenAnhalt und Brandenburg Ich eröffne die Aussprache und erteile das Wort der bgeordneten Claudia Roth, Fraktion des Bündnisses 90/ ie Grünen. Claudia Roth EN)

Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1602431000
Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und

ollegen! Es ist erst zwei Monate her, dass in Pömmelte
in zwölfjähriges afrodeutsches Kind von fünf Neonazis
chrecklich misshandelt wurde. Dieser Fall hat uns alle
chockiert.

Er ist kein Einzelfall. Bitterfeld 30. Januar 2006: Ein
4-jähriger Mann aus Burkina Faso wird rassistisch an-
epöbelt und bedroht. Köthen am 5., am 10. und am
3. Februar: Chinesische Studenten werden von rechts-
xtremistischen Tätern beleidigt und angegriffen. Mag-
eburg 15. Februar: Ein Rechtsextremer hetzt seinen
und auf einen Mann aus dem Togo. 25. Februar in
albe: Drei Rechtsextreme greifen einen Jugendlichen

n. Er wird im Gesicht und am Körper verletzt.

Ich sage auch: Rechtsextremistische Taten betreffen
icht nur Sachsen-Anhalt oder Brandenburg. Sie betref-
en vielmehr uns alle. Die meisten führenden Kader
Westdeutsche sollten da sehr vorsichtig sein – kommen

us den westdeutschen Ländern. Gewalt, Hetze, Denk-
alschändungen wie jetzt am Wochenende in Berlin-
iergarten sind in allen Bundesländern und Regionen
ealität.


(Iris Gleicke [SPD]: Leider wahr!)


as Bittere ist: Es vergeht kein Tag ohne Meldungen
arüber.

Dann hat uns letzte Woche die Nachricht aus Halber-
tadt erreicht: Der Landrat entzieht auf Druck der NPD
inem Konzert mit dem Titel „Nazis raus aus unserer
tadt“ die Genehmigung. Die NPD hatte in einem
chreiben – ich gehe davon aus, dass Sie dieses Schrei-
en kennen – mit „aktiver Teilnahme“ an diesem Kon-
ert von Konstantin Wecker gedroht. Aktive Teilnahme,
as meint im zynischen Nazijargon: Behinderung, Dro-
ung, Beleidigung und, wenn nötig, auch Gewalt. Die-
em Erpressungsversuch hat sich der Landrat gebeugt.






(A) )



(B) )


Claudia Roth (Augsburg)

Liebe Kolleginnen und Kollegen, es ist ein verheeren-
des Signal, wenn die Politik vor der NPD, die eine anti-
semitische und rechtsextreme Partei ist, kuscht.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der SPD und der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der LINKEN – Manfred Grund [CDU/CSU]: Haben Sie mit dem Landrat mal telefoniert?)


Dies ist doppelt verheerend, weil wir noch vor wenigen
Tagen hier im Hause anlässlich der Mohammed-Karika-
turen mit großer Leidenschaft über Freiheitsrechte, über
die Freiheit der Presse, der Kunst und Kultur diskutiert
haben. Es ging zu Recht scharfe Kritik durch das Land,
weil man sich nicht von Fundamentalisten in der islami-
schen Welt den Mund verbieten lassen wollte.

Im Fall von Halberstadt geht es aber nicht um die isla-
mische Welt, sondern um Vorgänge in Sachsen-Anhalt.
Der Kampf für die Freiheit von Rede und Kunst fängt
hier, bei uns zu Hause, an.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der FDP)


In der offensiven Auseinandersetzung mit dem Rechts-
extremismus geht es im Kern auch um den Kampf für
die Werte unserer Demokratie. Es geht um die ganz zen-
trale Frage, die jeden von uns betrifft: In welchem Land
wollen wir leben?

Es gibt wirklich sehr bedrohliche Entwicklungen: Die
Zahl rechtsextremer Gewalt- und Straftaten steigt mas-
siv. Die Anhängerschaft in der rechtsextremen Szene
wächst. Es gibt neue gefährliche Bündnisse zwischen
den rechtsextremen Parteien und den militanten freien
Kameradschaften. Es findet ein offensiver Kampf der
Alt- und Neonazis um die Köpfe, die Straßen und die
Parlamente statt. Es gibt ein gezieltes Einwirken auf Ju-
gendliche, zum Beispiel durch das Verteilen von Schul-
hof-CDs, wie es diese Woche wieder passiert ist. Rechts-
extremismus, Antisemitismus und Rassismus werden bei
uns viel zu oft – das ist meine Kritik – verharmlost, ver-
drängt, relativiert oder gar zur Normalität erklärt. Das ist
gefährlich falsch.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU, der FDP und der LINKEN)


Wir haben natürlich mit dem Innenminister gespro-
chen. Ich bin froh, dass der Innenminister in Sachsen-
Anhalt die Handlung des Landrats kritisiert hat. Das war
ein gutes Signal. Die Verantwortung liegt aber nicht nur
bei den Kommunen, den Landkreisen und Ländern, son-
dern fängt im Bund an. Deswegen muss von hier aus das
Signal gegeben werden, dass wir vor Neonazis, Anti-
semiten und Rassisten nicht zurückweichen, uns vor alle
bedrohten Menschen in unserem Land stellen


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU, der FDP und der LINKEN)


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(C (D nd sie schützen, wie es Art. 1 unseres Grundgesetzes eschreibt, wenn dort geschrieben steht: „Die Würde des enschen ist unantastbar.“ Vor allem die zivilgesellschaftlichen Initiativen brauhen unseren Rückhalt. Es gibt für mich irritierende ignale vonseiten der Bundesregierung. Ich sage ausrücklich an die Adresse der Bundesregierung: Es ist ichtig und gut, wenn man sich mit Islamismus und Funamentalismus auseinander setzt, aber die Mittelvergabe ollte bitte nicht in Konkurrenz zu den Förderprogramen für die Initiativen gegen Rechtsextremismus, Anti emitismus und Rassismus erfolgen. Was bedeutet denn iese Konkurrenz? Unter dem Strich würden die Mittel, ie man beispielsweise für die Opferberatung so drinend braucht, faktisch gekürzt werden. Ebenfalls ein ehler ist es – wenn ich das an die Adresse der Regieung in Sachsen-Anhalt sagen darf –, dass auch dort die ittel für Initiativen gekürzt worden sind, anstatt dass in konsequentes Landesprogramm aufgelegt worden äre. (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN und der LINKEN)


Was brauchen wir also?


Thomas Rachel (CDU):
Rede ID: ID1602431100

Frau Kollegin, Sie haben das Ende Ihrer Redezeit er-

eicht.

Claudia Roth (Augsburg) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ-
EN):
Ich komme zum Schluss. – Neben der politischen

useinandersetzung, neben politischen Initiativen benö-
igen wir endlich eine Sicherung, eine Verstetigung, eine
teigerung dieser Mittel. Das muss das Signal sein und
icht das Wegkuschen vor rechtsextremen Drohungen.

Danke schön.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1602431200

Das Wort hat nun der Justizminister des Landes Sach-

en-Anhalt, Herr Curt Becker.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1602431300

Frau Präsidentin! Meine Damen! Meine Herren! Sie

aben diese aktuelle Debatte vor dem Hintergrund der
bsage eines Konzertes von Konstantin Wecker bean-

ragt.


(Dirk Niebel [FDP]: Nein, vor dem Hintergrund der Landtagswahl haben die das beantragt! – Gegenruf der Abg. Claudia Roth [Augsburg] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Herr Niebel, sind Sie bescheuert?)







(A) )



(B) )


Minister Curt Becker (Sachsen-Anhalt)

Ich will diesen Vorfall in Halberstadt gern als Erstes an-
sprechen, da ich befürchte, dass einige Presseberichte,
aber auch öffentliche Äußerungen eher geeignet sind, ei-
ner Legendenbildung Vorschub zu leisten, die letztlich
nur den Extremisten zugute kommt.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


Ich gestehe freimütig: Auch ich war sehr irritiert, als
ich las, der Landrat des Kreises Halberstadt habe ein
Konzert des Liedermachers auf Druck der rechtsextre-
men NPD untersagt. Ich kann alle verstehen, die sich be-
sorgt gefragt haben, ob es in Deutschland wieder so weit
gekommen ist, dass politische Extremisten die Entschei-
dungen der öffentlichen Verwaltungen beeinflussen kön-
nen. Auch deshalb bin ich der Sache nachgegangen und
habe den Sachverhalt überprüfen lassen.

Er stellt sich anders dar, als ich zunächst befürchtet
habe. Fakt ist nämlich, dass der Landrat einen Mietver-
trag über die Nutzung einer öffentlichen Schule mit den
Veranstaltern eines Konzerts der Antifa-Tour 2006 unter
dem Motto „Nazis raus aus dieser Stadt“ nicht geschlos-
sen hat. Hat er sich damit einem Erpressungsversuch ge-
beugt, wie Sie, Frau Roth, gesagt haben? Er ließ sich von
der geltenden Rechtslage – und Recht muss nun auch
einmal akzeptiert werden – leiten, die vorsieht, dass,
wenn er das Wecker-Konzert in der Schule zulässt, die
Schule auch künftig für Veranstaltungen rechtsradikaler
Musikgruppen geöffnet werden muss.


(Claudia Roth [Augsburg] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Muss man doch nicht!)


– So ist die Rechtsprechung; an ihr können wir nicht
vorbei.

Er wollte verhindern, dass rechte Parteien eine Platt-
form in einer kreiseigenen Schule bekommen. Das
Nichtzustandekommen eines Mietvertrages bedeutet
aber keineswegs eine Absage oder gar ein Verbot des
Wecker-Konzerts im Landkreis Halberstadt oder in Hal-
berstadt selber, im Gegenteil: Der Landrat unterstützte
den Veranstalter bei der Suche nach anderen geeigneten
Räumlichkeiten, so beim Nordharzer Städtebundtheater.


(Kristina Köhler [Wiesbaden] [CDU/CSU]: So war es!)


Nur war dort an diesem Tag kein Raum frei; das Konzert
hätte auf einen anderen Tag verlegt werden müssen. Es
ist also nicht so, dass der Landrat gegen das Konzert
war. Er wollte es nur nicht in einer öffentlichen Schule
stattfinden lassen, um nicht einen Fall eintreten zu las-
sen, auf den sich andere hätten berufen können.

Sachsen-Anhalt, verehrte Frau Kollegin Roth, kapitu-
liert nicht vor politischen Extremisten – ich sage es
deutlich –,


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


weder vor rechtem noch vor linkem noch vor religiösem
Extremismus.


(Sebastian Edathy [SPD]: Ist das das Problem in Sachsen-Anhalt?)


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(C (D ir nehmen die Gefahr des Rechtsextremismus sehr rnst. (Claudia Roth [Augsburg] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Warum haben Sie dann die Mittel gekürzt?)


ir wissen, dass vor allem Musik von der rechten Szene
ls Lockmittel und gleichsam als Einstiegsdroge einge-
etzt wird. Ich darf daran erinnern, dass wir mit unserer
ktion gegen die „Schulhof-CD“ einen großen Erfolg

rzielt haben. Wir haben die Materialien beschlagnahmt
nd haben erreicht, dass diese CDs nicht mehr auf dem
chulhof vertrieben werden können.

Lassen Sie mich zum Schluss noch eines sagen: Frau
oth, Sie haben die Vorgänge in Sachsen-Anhalt als eine
bfolge rechtsextremistisch motivierter Taten hinge-

tellt. Wir bedauern das genauso wie Sie, aber wir haben
iesen Dingen den Kampf angesagt. Ich weise darauf
in, dass unser Landtag im vergangenen Jahr einstimmig
as Netzwerk für Demokratie und Toleranz unter der
chirmherrschaft des Landtagspräsidenten und des
inisterpräsidenten gegründet hat. Ich möchte darauf

inweisen, dass für dieses Netzwerk bislang
70 Institutionen, Verbände und Einzelpersonen als Mit-
irkende gewonnen wurden und Projekte entstanden

ind, die präventiv gegen Rechtsextremismus wirken.
enn wer gegen die rechte Szene angehen will, muss in
er Gesellschaft Zivilcourage und Bürgersinn stärken.
as wollen wir mit dieser Aktion erreichen.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


Sachsen-Anhalt ist sich seiner Verantwortung be-
usst. Ein Zurückweichen vor Extremisten gibt es bei
ns nicht.

Ich danke Ihnen.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1602431400

Das Wort hat nun die Kollegin Cornelia Pieper, FDP-

raktion.


(Claudia Roth [Augsburg] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie sollte sich einmal für den Niebel entschuldigen!)



Dirk Becker (SPD):
Rede ID: ID1602431500

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

ch finde es einerseits wichtig, dass wir darüber diskutie-
en, dass wir eine wehrhafte Demokratie haben und wir
eglichen rechtsextremistischen Bestrebungen in unse-
em Land die Stirn bieten müssen, und zwar wir alle, alle
emokratischen Parteien in diesem Hohen Hause, ge-
einsam.


(Beifall bei der FDP, der CDU/CSU, der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


Ich wehre mich andererseits aber auch – das sage ich
anz deutlich – gegen den Vorwurf einiger Politiker,
ber auch einiger anderer Meinungsbildner, wie bei-
pielsweise der Medien, die da sagen, dass sich der






(A) )



(B) )


Cornelia Pieper
Rechtsextremismus in einigen ostdeutschen Gegenden
zur dominierenden Alltagskultur entwickelt habe. Das
halte ich für wenig hilfreich, für komplett verfehlt.


(Iris Gleicke [SPD]: Wenn Sie in einer Frontstadt wohnen würden, sähen Sie das nicht mehr so!)


Ich glaube, dass das dem Ansehen unseres Landes und
dem Ansehen unserer Demokratie schadet.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


Herr Minister Becker hat zum Ausdruck gebracht,
dass die Landesregierung in Sachsen-Anhalt sehr enga-
giert Maßnahmen gegen den Rechtsextremismus ergrif-
fen hat. Wie die Rechtslage auch ist, muss man ehrli-
cherweise zugeben, dass das Verhalten des Landrates in
Halberstadt vermuten lässt, dass die Demokratie nicht
wehrhaft genug ist. Die NPD braucht nur zu drohen – so
war es jedenfalls dort –, einen Drohbrief zu schreiben,
schon knickt der Staat ein. Gegen diesen Schein müssen
wir uns verwahren. Das darf nicht passieren. Die Demo-
kratie muss wehrhaft bleiben. Wo kommen wir hin,
wenn Grundfreiheiten so schnell zur Disposition gestellt
werden? Mit wehrhafter Demokratie hat das weiß Gott
nichts zu tun. Angst ist immer ein schlechter Berater, vor
allem wenn es um die Verteidigung demokratischer
Grundrechte geht.

Gerichtet an die Grünen, die diese Aktuelle Stunde
beantragt haben, sage ich, dass ich es nicht für gut halte,
den konkreten Fall, also die Probleme, die im Zusam-
menhang mit diesem Vorfall in Halberstadt aufgetreten
sind, vor den Bundestag zu ziehen.


(Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


Denn so entsteht der Eindruck, dass Sie Ihren Landtags-
wahlkampf in diesem Hohen Hause führen wollen.


(Claudia Roth [Augsburg] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Es geht um Bundesmittel, Frau Pieper!)


Ich bitte Sie, darüber nachzudenken, ob Sie damit
nicht der NPD eine Bühne bereiten, die diesen Leuten
überhaupt nicht gebührt.


(Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


Jede Minute Aufmerksamkeit, die wir den rechtsextre-
mistischen Parteien in dieser Debatte schenken, ist eine
Minute zu viel.


(Claudia Roth [Augsburg] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Genau das ist das Problem!)


Deswegen will ich für uns ganz deutlich sagen: Wir
halten es für wichtig, dass es ein Bündnis gegen den
Rechtsextremismus gibt. Rechtsextremismus, Fremden-
feindlichkeit und Antisemitismus sind eine Herausforde-
rung für unsere Demokratie. Mit Beschämung denken
wir an die rechtsextremistischen Straftaten aus jüngster
Zeit. Das gilt nicht nur für Sachsen-Anhalt. Sie haben
deutlich gesagt, dass die aktuellen Zahlen der Kriminali-
tätsstatistik erneut einen Anstieg der rechtsextremisti-
schen Gewalttaten zeigen.

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(C (D Auch der Verfassungsschutzbericht für das Jahr 2005 erzeichnet ein weiteres Erstarken von Rechtsextremen. larmierend ist die Erkenntnis, dass immer mehr Radiale dazu neigen, ihre Ziele mit Gewalt durchzusetzen. ndererseits beobachten wir gefährliche Tendenzen, ass Rechtsextreme systematisch versuchen, in bürgerlihe Milieus einzudringen. Ich sage: Wehret den Anfänen! (Gert Weisskirchen [Wiesloch] [SPD]: Dann tun Sie es auch!)


Ich warne davor, auf den Druck von rechts mit
leichgültigkeit, Hilflosigkeit und Resignation zu rea-
ieren. Das wäre ein Tabubruch unserer Gesellschaft.


(Beifall bei der FDP)


ur Bekämpfung rechtsextremer Gewalt brauchen wir
das will ich deutlich sagen – eine klare strafrechtliche
hndung von Gewalttaten. Ich glaube, darin sind wir
ns alle einig. Der Staat muss die ihm schon jetzt vor
erfügung stehenden Mittel wirksam und konsequent
insetzen. Der Staat muss auf diese Angriffe schnell und
art reagieren.

Mit dem Strafrecht allein ist es aber nicht getan. Viel
ichtiger ist, dass sich die Gesellschaft gegen diesen
raunen Sumpf stark macht. Der Ruf nach dem starken
taat muss dort verhallen, wo die Zivilgesellschaft ge-
ragt ist. Eine vitale Bürgergesellschaft muss das Ziel
ein. Die beschämenden rechtsextremen Straftaten bele-
en offensichtliche Defizite unserer Gesellschaft in der
rziehung zur Demokratie. Zu einer Erziehung zur De-
okratie gehört eben auch eine Achtung fremder Kultu-

en. Die Werte einer freiheitlichen Gesellschaft müssen
n der Schule eingeprägt, in der Familie erlebbar ge-
acht und schließlich von der ganzen Gesellschaft ge-

ragen werden.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


Im Namen der FDP fordere ich, dass wir unverzüglich
onkrete Schritte zur Stärkung der politischen Bildung
inleiten. Gefördert werden müssen vor allem Projekte
er kommunalen Jugendarbeit, soziales Engagement und
ulturelle Arbeit in nicht staatlichen Organisationen.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


Ich appelliere auch an die Bundesregierung, das Ak-
ionsprogramm des Bundes „Jugend für Toleranz und
emokratie – gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeind-

ichkeit und Antisemitismus“ auch nach 2006 fortzuset-
en und zu finanzieren. Das wäre ein klares Signal der
undespolitik.


(Beifall bei der FDP sowie des Abg. Sebastian Edathy [SPD])


Zum Schluss will ich noch eines sagen: Das beste
rogramm gegen Rechtsextremismus – das gilt auch und
erade für die neuen Bundesländer – ist Wachstum und
eschäftigung. Auf diesem Gebiet soll die Bundesregie-

ung endlich ihre Hausaufgaben machen.

Danke.






(A) )



(B) )


Cornelia Pieper

(Beifall bei der FDP – Dr. Michael Bürsch [SPD]: Sachsen-Anhalt soll auch seine Hausaufgaben machen!)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1602431600

Das Wort hat nun der Kollege Andreas Steppuhn,

SPD-Fraktion.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)



Cornelia Pieper (FDP):
Rede ID: ID1602431700

Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine Damen und

Herren! Als Abgeordneter für die Harzregion und somit
auch für Halberstadt betone ich: Die Absage des Kon-
zerts von Konstantin Wecker war aus meiner Sicht eine
falsche Entscheidung.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


Man darf vor rechtsextremistischen Parteien nicht ku-
schen. Das muss die Lehre aus Halberstadt und den da-
mit verbundenen öffentlichen Reaktionen sein.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


Die öffentliche Auseinandersetzung mit der Absage
des Wecker-Konzertes und den Folgen lehrt uns: Ein Zu-
rückweichen vor rechtsextremen Parteien bewirkt das
Gegenteil.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD – Manfred Grund [CDU/CSU]: Es gab doch gar keine Absage!)


Deshalb hätte ich mir gewünscht, der Landrat von Hal-
berstadt hätte Mut und Courage bewiesen und die
Durchführung des Konzertes befürwortet und unter-
stützt.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


Selbst wenn man Auseinandersetzungen mit der rech-
ten Szene erwartet, muss es in einem demokratischen
Rechtsstaat möglich sein, eine derartige Veranstaltung
durchzuführen.


(Dr. Michael Bürsch [SPD]: Zähne zeigen!)


Deshalb ist zu begrüßen, dass geplant ist, dieses Konzert
im Rahmen einer Open-Air-Veranstaltung mit Unterstüt-
zung von Verbänden und Organisationen, zum Beispiel
den Gewerkschaften, sowie vielen Kommunalpolitikern
nachzuholen.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)


Diese Veranstaltung ist eine Gelegenheit, bei der die
Menschen in der Harzregion deutlich machen können:
„Wir sind gegen rechtsextreme Parteien, braunes Gedan-
kengut und Fremdenfeindlichkeit.“


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU, der FDP, der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


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(C (D Rechtsextreme Organisationen haben angekündigt, m 22. April in Halberstadt aufzumarschieren. Dies ist ine der Folgen. Es ist aber gleichzeitig eine Gelegenheit ür die Menschen in Halberstadt und Umgebung, Flagge u zeigen und deutlich zu machen: „Wir sind gegen echtsextremismus! Wir wollen keine Nazis in unserer tadt!“ (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der LINKEN)


Die Ereignisse von Halberstadt haben, nicht zuletzt
urch die mediale Berichterstattung, dazu geführt, dass
alberstadt und die vom Tourismus geprägte Harzregion
undesweit in der öffentlichen Wahrnehmung Schaden
enommen haben. Lassen Sie mich deshalb hier sagen:
ie übergroße Mehrheit der Menschen in der Harzregion
at mit rechtsextremen Gedankengut nichts am Hut und
edauert es sehr, dass ein Eindruck entstanden ist, der
icht gerechtfertigt ist.


(Beifall des Abg. Gert Weisskirchen [Wiesloch] [SPD])


ereits jetzt – das zeigen viele E-Mails und Briefe – sind
egative Auswirkungen auf den Tourismus unverkenn-
ar.

An dieser Stelle möchte ich noch einmal klarstellen:
alberstadt und die gesamte Harzregion werden nach
ie vor gute Gastgeber für Menschen aus Europa und
er ganzen Welt sein.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


ennoch gilt es, sich in der Harzregion mehr als an-
erswo mit der Entwicklung des Rechtsextremismus zu
eschäftigen und Lehren und Konsequenzen daraus zu
iehen.

Wir als Sozialdemokraten haben bereits in der ver-
angenen Legislaturperiode unter Rot-Grün Programme
rarbeitet, die sich mit dem Rechtsextremismus ausei-
ander setzen, und die notwendigen finanziellen Mittel
ur Verfügung gestellt, um Projekte und Initiativen ge-
en den Rechtsextremismus zu unterstützen. Hierfür tre-
en wir auch in der großen Koalition ein.


(Beifall bei der SPD)


Wir treten dafür ein, dass Förderprogramme wie
ivitas, Xenos und Entimon weiterhin durch finanzielle
uschüsse gesichert werden.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der FDP, der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


enn erst dadurch können die zahlreichen lokalen Initia-
ivprojekte gegen Fremdenfeindlichkeit, Antisemitis-

us und Rechtsextremismus unterstützt werden. Seit
em Jahr 2001 wurden bundesweit mehr als 4 000 Ein-
elprojekte über diese Programme gefördert. Die jährli-
he Fördersumme betrug allein 19 Millionen Euro. Ende
006 laufen nun aber zwei Förderprogramme aus. Nicht
uletzt angesichts der aktuellen Ereignisse in Branden-






(A) )



(B) )


Andreas Steppuhn
burg und Sachsen-Anhalt steht die SPD zu ihrem Wort
und steht die SPD-Bundestagsfraktion zu ihrer Aussage
im Koalitionsvertrag, diese Maßnahmen weiterhin zu
verstetigen.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


Uns ist bekannt, dass es im Familienministerium
Pläne gibt, diese Programme auf Bereiche des Linksex-
tremismus sowie radikale Islamisten auszuweiten und
die Mittel für den Kampf gegen Rechtsextremismus zu
kürzen. Deshalb sage ich an dieser Stelle für die SPD-
Bundestagsfraktion deutlich: Mit uns wird es bei diesen
Programmen keine Abstriche und Kürzungen geben.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der FDP, der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


Im Gegenteil: Angesichts der Auseinandersetzung, in
der wir mit den rechtsextremen Parteien stehen, ist ei-
gentlich das Gebot der Stunde, diese Mittel sogar noch
aufzustocken. Hier gilt es, im Rahmen der anstehenden
Haushaltsberatungen ein Zeichen zu setzen, insbeson-
dere um lokale Aktionsbündnisse zu unterstützen.

Es sind aber auch die Bundesländer gefragt. Deshalb
betrachte ich mit großer Sorge, dass es insbesondere die
CDU/FDP-geführte Landesregierung in Sachsen-Anhalt
in den vergangenen Jahren versäumt, ja verschlafen hat,
Initiativen gegen rechtsextreme Entwicklungen zielge-
richtet zu fördern.


(Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Iris Gleicke [SPD]: Das haben wir leider in Thüringen auch!)


Dies ist der falsche Weg. Angesichts der Plakatkampa-
gnen von NPD und DVU im Landtagswahlkampf hat der
DGB in Sachsen-Anhalt die Parteien dazu aufgerufen,
einen Teil ihres Wahlkampfetats für Projekte gegen
Rechtsextremismus zur Verfügung zu stellen.


(Beifall bei Abgeordneten der LINKEN)


Einige Parteien, unter anderem die SPD, sind darauf ein-
gegangen. Die Regierungsparteien in Sachsen-Anhalt
dagegen haben das nicht für nötig gehalten.


(Manfred Grund [CDU/CSU]: Es ist Wahlkampf! Man hört es!)


Dieses Signal ist mehr als traurig.

Abschließend möchte ich noch einmal betonen: Es
darf kein Wegschauen geben. Wir alle müssen uns enga-
gieren, wenn rechtes Gedankengut und Rechtsextremis-
mus keine Chance mehr haben sollen.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU, der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


Möglichen Rechtsextremisten gilt es, eine klare Kante
zu zeigen und nicht zu kuschen. Deshalb ist es wichtig,
im Rahmen der heutigen Debatte – wenn wir sie schon
führen –, ein Zeichen zu setzen und den Menschen in
Sachsen-Anhalt und in Brandenburg zu zeigen: Sie ste-

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(C (D en nicht allein, sondern haben die Unterstützung des eutschen Parlamentes. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der FDP, der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1602431800

Ich erteile das Wort dem Kollegen Roland Claus,

raktion Die Linke.


(Beifall bei Abgeordneten der LINKEN)



Andreas Steppuhn (SPD):
Rede ID: ID1602431900

Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und

erren! Die Reaktion oder, besser gesagt, die Nichtreak-
ion der CDU/CSU-Fraktion auf meinen Vorredner

acht vielleicht mehr deutlich, als man mit Worten sa-
en könnte.


(Manfred Grund [CDU/CSU]: Was soll denn dieser Blödsinn?)


Sie müssen sich schon selbst beantworten, was dieser
lödsinn soll. Ich weiß nicht, ob diese Form der Ausei-
andersetzung dem Thema angemessen ist.


(Beifall bei der LINKEN – Manfred Grund [CDU/CSU]: Sie sollten aufhören, zu zensieren!)


Wo Antifaschismus zum Unwort wird, ist die Demo-
ratie in Gefahr. Ich will eine andere, viel banalere Be-
ebenheit erzählen: In einer Sporthalle in einem mir be-
achbarten Bundesland fiel mir eine Ergebnistafel auf,
uf der geschrieben stand: Adolf Hitler ist mein bester
reund. Ich habe das Management der Einrichtung da-
auf aufmerksam gemacht. Man reagierte mit dem er-
arteten Entsetzen und sagte: Ja natürlich, wir werden
as sofort entfernen. Ich merkte aber, dass bei den Leu-
en noch etwas im Hinterkopf war. Ich fragte nach und
ekam die Antwort: Das muss seit Wochen dort stehen
nd ist niemandem aufgefallen.

Genau das ist das Problem: die schleichende Akzep-
anz des Rechtsextremismus bis in die Mitte unserer Ge-
ellschaft. Insofern hält die fatale Fehlleistung des Land-
atsamtes in Halberstadt uns allen womöglich nur einen
piegel vor. Es gibt sehr viel Rassismus und Rechts-
xtremismus im Alltag, der Menschen widerfährt, die
iemand kennt und die hier niemals zur Sprache kom-
en werden. Deshalb müssen wir uns mit diesem Thema

efassen.


(Beifall bei der LINKEN)


ie gemeinsame Empörung über die Geschehnisse in
alberstadt enthebt uns nicht unserer gemeinsamen Ver-

ntwortung, dem Rechtsextremismus entgegenzutreten.

In Sachsen-Anhalt existiert ein funktionierendes
ündnis für Demokratie und Toleranz. Vor dem Hinter-
rund der ausgesprochenen Drohungen wäre es Aufgabe
es dortigen Landrates gewesen, nicht etwa feige und
till zu kuschen und zu kapitulieren, sondern dieses






(A) )



(B) )


Roland Claus
Bündnis anzusprechen und Öffentlichkeit herzustellen.
Dass dies nicht geschehen ist, ist besonders ärgerlich
und nicht hinzunehmen; denn zusammen mit diesem
Bündnis hätte man sehr wohl öffentlich agieren können.


(Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


Jetzt geht es allerdings nicht darum, ganz Halberstadt
in Haftung zu nehmen. Die Fraktion meiner Partei hat im
dortigen Kreistag sofort eine Sondersitzung des Kreis-
ausschusses verlangt; dort wird man sich mit diesem
Thema auseinander zu setzen haben.


(Dirk Niebel [FDP]: Das ist dafür auch der geeignete Ort!)


Wir erleben seit vielen Jahren – ich seit 15 Jahren –,
dass das Engagement gegen Rechtsextremismus zuwei-
len diskriminiert bzw. lediglich als ein Kampf gegen ge-
sellschaftliche Randerscheinungen verstanden wird. Herr
Minister Becker, durch Ihre verbale Gleichsetzung von
links und rechts haben Sie zur Lösung des Problems,
über das wir heute reden, wirklich keinen vernünftigen
Beitrag geleistet.


(Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Josef Philip Winkler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


Lassen Sie mich daran erinnern, dass es im Jahr 2001
zu so etwas wie einem „Aufstand der Anständigen“ ge-
kommen ist. Seinerzeit haben hier im Bundestag vier
Fraktionen gemeinsam einen Beschluss zum Kampf ge-
gen den Rechtsextremismus gefasst, der noch immer
gültig ist und einiges bewirkt hat. An Ihre Adresse, Herr
Becker, und an die Adresse der CDU/CSU-Fraktion, die
diesen Beschluss damals nicht mitgetragen hat, möchte
ich sagen: Wäre es heute nicht an der Zeit, dem zuzu-
stimmen, anstatt neue Vorwürfe zu erheben?


(Beifall bei der LINKEN)


Wir können vieles tun. Aber gegen „Nazis in den
Köpfen“ hilft vor allem Bildung.


(Cornelia Pieper [FDP]: Richtig!)


Schauen Sie sich doch einmal an, wie dürftig die Zeit
des Dritten Reiches in den Schulbüchern abgehandelt
wird.


(Kristina Köhler [Wiesbaden] [CDU/CSU]: Sie haben echt keine Ahnung von der Realität an den Schulen! Also wirklich! – Daniela Raab [CDU/CSU]: Das ist eine Frechheit!)


Oder schauen Sie sich die Politik des Landes Sachsen-
Anhalt an: Einer Ihrer ersten Schritte, die Sie eingeleitet
haben, als Sie dort im Jahr 2002 die Regierung übernom-
men haben, bestand darin, dass Sie das Auslaufen des
Feststellenprogramms für die Jugendarbeit angekündigt
haben. Das muss man ansprechen; denn der Weg, den
Sie, Herr Becker, damals eingeschlagen haben, war
falsch.


(Beifall bei der LINKEN)


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(C (D Auch möchte ich daran erinnern, dass der Bund der ntifaschisten regelmäßig im Verfassungsschutzbericht rwähnt wird. (Kristina Köhler [Wiesbaden] [CDU/CSU]: Ja, und zwar zu Recht!)


ieser Umstand ist bestimmt nicht geeignet, der Bedeu-
ung des Kampfes gegen den Faschismus gerecht zu
erden.


(Beifall bei der LINKEN)


Ich will für meine Fraktion ganz ausdrücklich sagen,
ass wir Initiativen wie die Konstantin Weckers unter-
tützen, der es nicht einfach hinnimmt, dass die DVU im
unde mit der NPD auf Schulhöfen CDs mit rechtsextre-
istischem Inhalt verteilen will, sondern sich wehrt. Das

alten wir für wichtig.

Ich sage noch einmal: Wo Antifaschismus zum Un-
ort wird, ist die Demokratie in Gefahr. Lassen Sie uns
emeinsam gegen die schleichende Akzeptanz des
echtsextremismus in der Gesellschaft antreten. Wir
leiben dabei: Faschismus ist keine Meinung, sondern
in Verbrechen.


(Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1602432000

Das Wort hat nun die Kollegin Kristina Köhler, CDU/

SU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU)



Roland Claus (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1602432100

Frau Präsidentin! Verehrte Kolleginnen und Kolle-

en! Demokratie ist keine Eigenschaft einer Gesell-
chaft. Sie ist eine Momentaufnahme, die Tag für Tag
erteidigt werden will: gegen diejenigen, die unserer De-
okratie offen entgegenstehen, und gegen diejenigen,

ie die Freiheiten der Demokratie gern annehmen, um
ie dann als Waffe gegen die Demokratie selbst zu rich-
en.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie der Abg. Cornelia Pieper [FDP])


ies tut der Rechtsextremismus zurzeit verstärkt. Ganz
gal jedoch, welcher Instrumente sich der Extremismus
emächtigt, es darf kein Zurückweichen vor den Feinden
nserer Demokratie geben.


(Beifall bei der CDU/CSU, der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der FDP)


Die CDU/CSU ist allerdings der Meinung, Projekte
egen Extremismus müssen Projekte der demokrati-
chen Mitte sein. Deshalb wollen wir, dass man auch den
inksextremismus und den Islamismus nicht aus den
ugen verliert.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Iris Gleicke [SPD]: Der spielt aber in SachenAnhalt und in Thüringen keine Rolle!)







(A) )



(B) )


Kristina Köhler (Wiesbaden)

Leider wird von den linken Abgeordneten in diesem
Hause immer wieder versucht, den Eindruck zu erwe-
cken, jeder Gegner von Rechtsextremismus sei automa-
tisch ein Demokrat. Wenn ich mir jedoch die selbst er-
nannten Antifaschisten anschaue oder wenn ich höre,
dass die Kommunistische Plattform der Linkspartei sagt,
man dürfe weder die Verbrechen der kommunistischen
Regime verurteilen noch dürfe man Kuba wegen Men-
schenrechtsverletzungen angreifen, dann muss ich sa-
gen: So etwas Menschenverachtendes und Geschichts-
vergessenes! Mit solchen Menschen kann man nicht
gemeinsam unsere Demokratie verteidigen.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


Es geht heute ganz aktuell um die Ereignisse in
Sachsen-Anhalt und Brandenburg, wie das Thema der
Aktuellen Stunde auf Verlangen der Grünen lautet. Eines
dieser Ereignisse ist das Konzert Konstantin Weckers im
Rahmen seiner so genannten Antifa-Tour in Halberstadt
in Sachsen-Anhalt, ein Musterbeispiel dafür, wie die
Auseinandersetzung mit dem Rechtsextremismus nicht
funktioniert.


(Claudia Roth [Augsburg] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Ja, seitens des Landrats!)


Die Presse war in den letzten Tagen voll mit Artikeln,
die den immer gleichen Tenor hatten: NPD verhindert
Wecker-Konzert.


(Claudia Roth [Augsburg] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Stimmt doch! So war es doch!)


Die Reaktionen der Politiker folgten prompt: Frau Kolle-
gin Lazar von den Grünen sprach davon, dass die Hal-
berstädter Politiker „Erfüllungsgehilfen rechtsextremer
Ziele“ seien.


(Ulrich Petzold [CDU/CSU]: Pfui!)


Auch Herr Kollege Edathy von der SPD war sich nicht
zu schade, den Halberstädtern einen Mangel an demo-
kratischer Zivilcourage vorzuwerfen.


(Sebastian Edathy [SPD]: Dem Landrat, Frau Kollegin!)


Meine Damen und Herren, es ist so einfach, von hier
aus den Menschen vor Ort Ratschläge zu erteilen und
mal eben ganze Landkreise zu verurteilen.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Iris Gleicke [SPD]: Wir haben den Landrat kritisiert und nicht die Menschen vor Ort!)


Dabei hätte ein einziger Anruf in Halberstadt genügt, um
herauszufinden, dass die Geschichte zu parteipolitischen
Zwecken nicht taugt. Ich habe mit dem Landrat telefo-
niert. Er sagte mir, dass von den Politikern, die sich ver-
ächtlich geäußert haben, bis heute kein einziger fähig
war, zum Telefonhörer zu greifen und sich bei den Men-
schen vor Ort zu informieren.


(Ulrich Petzold [CDU/CSU]: Hört! Hört! – Sebastian Edathy [SPD]: Ich habe ihm geschrieben, Frau Kollegin!)


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(C (D ätten Sie das gemacht, wäre Ihnen klar geworden, dass as Wecker-Konzert in Halberstadt nicht abgesagt woren ist, und dann hätten Sie das heute nicht wieder beauptet. (Claudia Roth [Augsburg] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Sondern?)


as Konzert wurde auch nicht verboten.


(Claudia Roth [Augsburg] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Sondern? – Dr. Michael Bürsch [SPD]: Es wurde nicht erlaubt! Was ist der Unterschied?)


Frau Roth, ich erkläre es Ihnen: Es ging lediglich da-
um, wo man ein solches Konzert stattfinden lassen
ann. Das sollte nicht an der Schule geschehen,


(Claudia Roth [Augsburg] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das war doch genehmigt!)


orauf man sich mit dem Veranstalter, dem Verein Zora,
m 9. Februar auch geeinigt hatte. Der Presserummel be-
ann auch erst am 8. März. Am 26. März sind übrigens
andtagswahlen in Sachsen-Anhalt.

Was hat nun die NPD mit der Sache zu tun? Ganz ein-
ach: Man wollte das Konzert deshalb nicht an einer
chule stattfinden lassen, weil man befürchtet hat, mit
inem solchen Antifa-Konzert das Tor dafür zu öffnen,
ass in Zukunft auch die NPD Konzerte an Schulen ver-
nstalten kann.


(Iris Gleicke [SPD]: So ein Unfug! – Claudia Roth [Augsburg] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist doch Unsinn!)


Das ist kein Unsinn. Diese Problematik ist real und die
uristen unter Ihnen kennen sie: Man kann ein öffentli-
hes Gebäude nicht einfach für einen bestimmten Zweck
ur Verfügung stellen, ohne dass dann auch andere das
echt haben, es zum selben Zweck zu nutzen.


(Sebastian Edathy [SPD]: Der Veranstalter des Wecker-Konzerts war doch keine Partei! – Claudia Roth [Augsburg] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist doch keine Partei! Das Strafrecht kennt ein Naziverbot!)


in berühmtes analoges Beispiel ist die Nibelungenhalle
n Passau, die aufgrund gerichtlicher Entscheidungen
trotz allem Widerwillen – regelmäßig für die DVU

ufgeschlossen werden muss.


(Zuruf von der CDU/CSU: Ja, so ist es!)


Das ist das Dilemma von Demokratie, welches ich
ingangs erwähnt habe: Sie liefert ihren Gegnern biswei-
en selbst die Waffen. Aber Demokraten sollten sich
icht auch noch vor den Augen ihrer Gegner gegenseitig
erfleischen.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie der Abg. Cornelia Pieper [FDP])



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1602432200

Ich erteile das Wort der Kollegin Monika Lazar,

ündnis 90/Die Grünen.






(A) )



(B) )


Dr. Kristina Köhler (CDU):
Rede ID: ID1602432300

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Rechtsextremismus hat sich in einigen Regionen zu ei-
ner ernsthaften Gefahr entwickelt. Rechtsextremisten
versuchen, die öffentliche Meinung zu bestimmen. Nie-
mand hört das gerne. Die Kolleginnen und Kollegen von
der Union möchten, wie wir das auch heute wieder ge-
hört haben, die rechtsextremen Provokationen und Straf-
taten sogar als Einzelfälle darstellen.


(Kristina Köhler [Wiesbaden] [CDU/CSU]: Quatsch! – Manfred Grund [CDU/CSU]: Wer hat das gesagt?)


Mit überzogener Hysterie stellen sie stattdessen Schre-
ckensbilder von Linksextremismus und überbordendem
Islamismus in den Raum.

Meines Wissens haben Autonome oder radikale Isla-
misten noch nicht versucht, in unseren Parlamenten für
Angst und Schrecken zu sorgen. Wahlerfolge von Rechts-
extremen in Ländern oder Kommunen gibt es dagegen in
steigender Zahl. Im Wahlkampf spielen sich Rechtsextre-
misten zunächst als Kämpfer für das Volk auf. Mit platten
Parolen missbrauchen sie die Probleme der Menschen
zum Stimmenfang. Sind sie erst einmal gewählt, zeigen
sie ihre wahren Ziele, wie das so häufig im Landtag von
Sachsen zu sehen war, wo die NPD eine eigene Fraktion
stellt.

In Halberstadt und im gesamten Harz agieren Neona-
zis schon mit Erfolg. Die Harzregion bildet einen
Schwerpunkt rechtsextremer Gewalt in Sachsen-Anhalt.
Die Rechtsextremen schlagen Andersdenkende zusam-
men und greifen nach Macht und Einfluss.

Konstantin Wecker ist ein bekannter Liedermacher.
Er tritt zurzeit auch in anderen ostdeutschen Städten auf,
zum Beispiel am Wochenende in Leipzig. Dort gibt es
solche Probleme nicht. Sein Konzert in Halberstadt
sollte unter dem Motto „Nazis raus aus dieser Stadt“ ste-
hen. Der NPD gefiel das nicht. Sie forderte die Verant-
wortlichen auf, das Konzert abzusagen. Zur Sicherheit
drohten sie noch Randale an, falls die Kreisverwaltung
ihren Willen nicht erfüllen würde. Und was geschah?
Die Verantwortlichen reagierten in vorauseilendem Ge-
horsam. Das Konzert fiel aus. Da fragt man sich: Wer hat
in Halberstadt das Sagen?

Dass Neonazis in unserem Land Veranstaltungen ver-
hindern können, weil sie ihnen nicht passen, ist skanda-
lös. Einer öffentlichen Zensur durch Rechtsradikale
müssen wir uns entgegenstellen.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)


Zivilcourage, Demokratie und das Einstehen für kultu-
relle Vielfalt sind Werte, die wir offensiv vertreten.

Vorfälle wie in Halberstadt machen deutlich, wie
wichtig es ist, Rechtsextremismus zu bekämpfen und
Demokratie zu stärken. Gerade in vielen örtlichen Ver-
waltungen und kommunalen Parlamenten besteht darin
offensichtlich noch immer großer Nachholbedarf; aus
praktischer Erfahrung vor Ort kann ich das, wie ich

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(C (D laube, beurteilen. Das sollte endlich auch die sachsennhaltische Landesregierung lernen, die sich bislang eigert, das Problem wahrzunehmen und ein Landesrogramm mit der nötigen finanziellen Ausstattung aufulegen. Man braucht dafür nämlich immer auch Geld; as ist wichtig. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


Die erfolgreichen Bundesprogramme bleiben vor die-
em Hintergrund unverzichtbar. Sie müssen unbedingt
angfristig abgesichert werden. Stattdessen will die Bun-
esregierung die finanziellen Mittel dafür – das wurde
chon gesagt – herunterfahren. Noch dazu ist eine Ver-
ischung mit anderen Inhalten wie Linksextremismus

nd radikalem Islamismus geplant, wie uns heute im Fa-
ilienausschuss bestätigt wurde. Das läuft auf eine er-

ebliche Mittelkürzung hinaus und bedeutet für viele
obile Beratungsteams und Opferberatungsstellen, die

ich in den letzten Jahren etabliert haben und die so
ichtig sind, das Aus.

In besonderem Maße betroffen wären die neuen Bun-
esländer. Dort konnten in den vergangenen Jahren
urch die Civitas-Programme des Bundes engagierte zi-
ilgesellschaftliche Netzwerke entstehen. Das Zurück-
ahren der öffentlichen Unterstützung würde viele Struk-
uren zerschlagen. Bündnis 90/Die Grünen werden in
en Haushaltsberatungen entschieden dagegen vorge-
en. Seit Jahren verteidigen wir die zivilgesellschaftli-
hen Programme gegen Kürzungsversuche der Union.
ach wie vor halten wir derartige Pläne für nicht akzep-

abel.

Die Gleichsetzung von Links- und Rechtsextremismus
st zudem nicht sachgerecht. Selbst den Verfassungs-
chutzberichten kann man entnehmen, wie extrem hoch
rganisationsgrad und undemokratisches Gefahrenpo-

enzial neonazistischer Strukturen sind. Eine Gleichset-
ung mit einzelnen linksextremen Aktionen verharmlost
ie Gefahr von Neonazismus, Rassismus und Antisemi-
ismus.


(Iris Gleicke [SPD]: Das ist wahr!)


Es gibt noch immer mehr Opfer rechter Gewalt. Den-
och will sich der Bund aus der Förderung der Opferbe-
atungsstellen zurückziehen. Ein Großteil der Verant-
ortung soll künftig auf die Kommunen verlagert
erden. Dort fehlt aber oft das Problembewusstsein für
ieses Thema. Somit werden die zivilgesellschaftlichen
nitiativen allein gelassen. Was wird dann aus den lang-
ährig angelegten Strukturprojekten? Sollen sie sich etwa
ndere Namen und Vorhaben ausdenken und ihre be-
ährten Konzepte nicht weiter verfolgen, um eine
hance auf Förderung zu behalten?

Ich denke, wir können es uns nicht leisten, das ent-
tandene Know-how und die wertvollen Erfahrungen der
ngagierten Leute vor Ort zu verlieren. Angesichts der
estehenden rechtsextremen Gefahr wird eine sichere
nd langfristige Finanzgrundlage gebraucht.

Die Regierung ist in der Pflicht, entstandene Struktu-
en zu erhalten. Wir fordern Sie auf, die Probleme mit






(A) )



(B) )


Monika Lazar
dem Rechtsextremismus in Deutschland ernst zu neh-
men und in Ihren Konzepten und Finanzplänen ange-
messen zu berücksichtigen.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1602432400

Das Wort hat nun der Kollege Sebastian Edathy, SPD-

Fraktion.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)



Monika Lazar (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1602432500

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Frau Kollegin Köhler, ich glaube, es ist eher zweitran-
gig, ob der Landrat des Kreises Halberstadt ein Konzert
abgesagt oder dem Stattfinden eines Konzertes nicht zu-
gestimmt hat.


(Kristina Köhler [Wiesbaden] [CDU/CSU]: An einer Schule abgesagt, nicht komplett!)


Wir sagen den Bürgerinnen und Bürgern zu Recht,
seid mutig und zeigt Zivilcourage gegen Rechtsextre-
mismus. Ich finde, das eigentliche Problem ist: Wenn
wir das glaubwürdig sagen wollen, dann müssen wir von
den öffentlichen Repräsentanten unseres Staates zu-
gleich erwarten können, dass sie mit Mut und als Vorbild
vorangehen. Das ist der entscheidende Punkt.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Kristina Köhler [Wiesbaden] [CDU/CSU]: Deshalb hat er ja auch geholfen, einen anderen Veranstaltungsort zu finden! Das wurde sogar gestattet!)


Es kann nicht sein – und zwar nirgendwo in unserer
Republik –, dass Rechtsextremisten darüber entschei-
den, welche kulturellen oder sonstigen Veranstaltungen
stattfinden oder nicht stattfinden. Das ist der entschei-
dende Punkt.


(Beifall im ganzen Hause – Manfred Grund [CDU/CSU]: Darum geht es in Halberstadt aber nicht!)


Wenn wir uns diesem Thema und auch der Frage wid-
men – sie ist hier angesprochen worden –, wie es mit den
Programmen des Bundes gegen Rechtsextremismus ei-
gentlich weitergeht


(Manfred Grund [CDU/CSU]: Jetzt sind wir wieder beim Geld!)


und was wir tun können, um den Menschen vor Ort Un-
terstützung zukommen zu lassen, dann bin ich sehr da-
für, dass wir nicht ideologisch argumentieren. Herr Lan-
desminister, ich weiß nicht, ob Sie mit Islamisten in
Sachsen-Anhalt dieselben Probleme wie mit Rechts-
extremisten haben. Aufgrund der Zahlen, die ich kenne,
bezweifle ich das zumindest.


(Cornelia Pieper [FDP]: Das stimmt!)


Wir schauen uns die Fakten an und sagen, dass das
Konsequenzen haben muss. Diese sind eindeutig. Im

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(C (D ahre 2004 gab es 14 000 Straftaten mit einem extremisischen Hintergrund. Die Zahlen für 2005 liegen noch icht vor. 12 000 dieser 14 000 Straftaten gehen auf das onto von Rechtsextremisten. (Claudia Roth [Augsburg] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja!)


0 000 gewaltbereite Rechtsextremisten gibt es in
eutschland. Die Hälfte davon lebt in den neuen Bun-
esländern, was übrigens gravierende Folgen hat. In
achsen-Anhalt beispielsweise kommen auf 100 000 Ein-
ohner drei gewalttätige Übergriffe mit einem rechts-

xtremistischen Hintergrund. Im Schnitt der alten Bun-
esländer ist es eine Gewalttat. Auch das ist zu viel und
uch das ist schlimm.


(Claudia Roth [Augsburg] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja, das ist eine zu viel! – Cornelia Pieper [FDP]: Immer die Ossis! – Gegenruf der Abg. Iris Gleicke [SPD]: Frau Pieper, das hat doch damit nichts zu tun! Wir müssen doch verdammt noch mal zur Kenntnis nehmen, dass wir ein Problem haben!)


Frau Kollegin Pieper, ich habe gerade von Ihnen ge-
ört: „Immer die Ossis“. Rechtsextremismus ist ohne
weifel ein gesamtdeutsches Problem. Man wird der
erausforderung, die damit verbunden ist, aber nicht ge-

echt, wenn man nicht auch zur Kenntnis nimmt, dass
ieses Problem regional sehr unterschiedliche Ausprä-
ungen hat.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der LINKEN)


as muss für uns und auch für das Bundesengagement
egen Rechtsextremismus Folgen haben.


(Cornelia Pieper [FDP]: Richtig!)


Ich begrüße es, dass das Land Sachsen-Anhalt in den
etzten Jahren stärker als zu Beginn der Wahlperiode des
andestages bereit war, solche Projekte kozufinanzieren,
ie wir aus dem Bundeshaushalt unterstützen. Ich finde,
ir haben bei den Bundesprogrammen und insbesondere
ei der Unterstützung kultureller Aktivitäten zu Recht
inen Schwerpunkt auf die neuen Bundesländer gelegt.

2004 hat es 140 Konzertveranstaltungen von Rechts-
xtremisten gegeben – auch das ist eine interessante
ahl –; 80 davon fanden in den neuen Bundesländern
tatt. Ich glaube, in diesen Zusammenhang bettet sich
uch der aktuelle Anlass für die heutige Debatte ein, in
er wir über Halberstadt sprechen. Ich denke, wir haben
icht zu viele Veranstaltungen und zu viele Aktivitäten
egen Rechtsextremismus, sondern leider immer noch
icht genug. Alle, die in diesem Bereich tätig sind, ver-
ienen unser aller Unterstützung.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der LINKEN)


Das ist auch der Grund, weshalb wir nach meinem
afürhalten in den Haushaltsberatungen sehr stark Acht






(A) )



(B) )


Sebastian Edathy
darauf geben müssen, dass wir hier zu einer Verstetigung
des Mitteleinsatzes kommen.


(Cornelia Pieper [FDP]: Richtig! – Dirk Niebel [FDP]: Sagen Sie das mal Herrn Steinbrück!)


Wenn wir uns mit diesem Thema beschäftigen, dann
brauchen wir nicht Kleinmut und Kurzatmigkeit, son-
dern dann brauchen wir eine Verstetigung des Bundesen-
gagements und einen langen Atem.


(Iris Gleicke [SPD]: Allerdings!)


Das gilt übrigens auch – das will ich deutlich sagen –
für das Thema politische Bildung.


(Beifall der Abg. Kerstin Griese [SPD])


Ich halte es für hochproblematisch, wenn im Entwurf
des Bundeshaushaltes für 2006 vorgesehen ist, die Mittel
für die Bundeszentrale für politische Bildung um 20 Pro-
zent abzusenken. Wir brauchen nicht weniger politische
Bildung, sondern mehr politische Bildung.


(Beifall bei der SPD, der FDP und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Ich glaube, dass das Parlament sein ureigenstes Recht
selbstbewusst wahrnehmen sollte, um eine Änderung der
Regierungsvorlage zu erreichen. Das Haushaltsrecht ist
eines unserer vornehmsten Privilegien. Im Interesse der
Stärkung der Demokratie in diesem Land, die ständig
bedroht und verletzbar ist, sollten wir es an dieser Stelle
weidlich ausüben.

Das gilt auch für die Frage, wie wir mit Menschen
und ihren Projekten und Initiativen umgehen, die sich in
diesem Bereich engagieren. Es ist zweifelhaft, was in
Halbe vor wenigen Tagen passiert ist. Dort sind De-
monstrationsteilnehmer eines gewerkschaftlich organi-
sierten Protestes gegen einen Neonaziaufmarsch in über-
triebener Weise kontrolliert worden. Auch halte ich es
für fragwürdig, was aus dem Raum Stuttgart zu hören
ist. Dort werden Nazigegner, die mit Plaketten mit einem
durchgestrichenen Hakenkreuz auf den Straßen unter-
wegs waren, wegen Verwendung eines verfassungs-
feindlichen Symbols angeklagt.

Wir dürfen nicht die Gegner von Neonazismus stig-
matisieren und sie auf dieselbe Stufe mit denjenigen stel-
len, gegen die sie sich wenden. Sie brauchen unsere
Unterstützung – in Halberstadt, aber auch überall an-
derswo. Lassen Sie uns in diesem Sinne in die Haus-
haltsberatungen gehen! Rechtsextremismus ist eine Be-
drohung der Demokratie. Wir sind gehalten, uns ihm
entgegenzustellen.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der LINKEN)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1602432600

Das Wort hat nun der Kollege Alois Karl, CDU/CSU-

Fraktion.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


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(C (D Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und erren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Das heute von er Fraktion des Bündnisses 90/Die Grünen auf die Taesordnung gebrachte Thema ist von meinen Vorrednern chon weidlich behandelt worden. Selbstverständlich ibt es – wer wollte das bestreiten? – kein Zurückweihen vor dem Rechtsextremismus. Gleiches gilt übrigens uch für den Extremismus der linken Seite. Ich füge für eine Fraktion hinzu, dass es die wehrhafte Demokratie erlangt – wir freuen uns, dass wir deren legitime und rei gewählte Vertreter sind –, beiden Extremismen, dem inken und dem rechten, in gleicher Weise entgegenzureten. Extremismus darf bei uns überhaupt keine hance haben. Ich finde die Fragestellung der Grünen reichlich verürzt. Warum soll das Szenario des Rechtsextremismus ehandelt werden und all die anderen Facetten extremisischen Verhaltens außer Acht gelassen werden? (Claudia Roth [Augsburg] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Haben Sie gehört, was ich gesagt habe? Schade!)

Sebastian Edathy (SPD):
Rede ID: ID1602432700

st es nicht so, dass gerade die Ausblendung all der ande-
en Spielarten des Extremismus, die alleinige Fokussie-
ung auf den Extremismus der rechten Seite gerade jene
estärkt, die ihr extremes Süppchen kochen? Wir als
DU/CSU-Fraktion wenden uns gegen Extremismus in

eder Form. Ich halte die Diskussion der heutigen Stunde
ür bewusst verkürzt und auch für gefährlich. Sie thema-
isieren ein Problemfeld, engen es bewusst ein und er-
ennen die Facetten der Gefährdung der anderen Art
icht.


(Josef Philip Winkler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das stimmt doch überhaupt nicht!)


Das Bundesinnenministerium weist in dem Verfas-
ungsschutzbericht – das haben wir gehört – aus, welche
traftaten bei uns allenthalben anfallen: Es sind mehr als
4 000. Jede dieser Straftaten ist zu viel. Der Extremis-
us muss allgemein bekämpft werden. Ein Zurückwei-

hen darf es nirgendwo geben. Religiös motivierter Ex-
remismus ist uns genauso zuwider wie nationalistisch
otivierter Extremismus. Marxistisch oder links moti-

ierter Extremismus kann bei uns genauso wenig be-
chönigt oder verharmlost werden wie der Rechtsextre-
ismus. Für keine Spielart des Extremismus darf es
oleranz geben.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


ull Toleranz und kein Zurückweichen der Gesellschaft
der des Staates – das ist unsere Losung.


(Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Schöne Grüße an Herrn Nolte!)


Unsere Aufgabe in der Politik ist es, Orientierung zu
eben und sich nicht mit kurzatmigem Aktionismus zu
eschäftigen. Das Bohren der dicken Bretter und Nach-
altigkeit sind die eigentliche Aufgabe unseres politi-
chen Handelns.






(A)



(B) )


Alois Karl
Der Extremismus, egal ob von rechts oder links, muss
von uns als dauerhafte Aufgabe verstanden werden, un-
sere Grundordnung zu verteidigen. Hierauf müssen wir
unsere Politik ausrichten. Politischer Extremismus ist
weder auf Deutschland konzentriert, noch ist er eine
Frage der Vergangenheit oder der Gegenwart.


(Karin Binder [DIE LINKE]: Aber sehr wohl!)


Auch die Wahlergebnisse in Italien und Frankreich
– dort hat der nationalistische Präsidentschaftskandidat
Le Pen sogar mehr Stimmen erhalten als der sozialisti-
sche – zeigen, dass wir in Deutschland von solchen Ge-
fährdungen Gott sei Dank noch weit entfernt sind.


(Claudia Roth [Augsburg] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was ist denn das für ein Argument?)


Dies haben wir gerade der Eindeutigkeit der Politik
zu verdanken. Ich verweise dabei auf das Beispiel Bay-
ern.


(Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dann sollten Sie sich einen Stoß geben und sagen, ein bisschen Schwund ist immer! Dann nehmen wir die Straftaten einfach hin!)


Gerade Innenminister Beckstein und die Staatsregierung
zeigen politischen Einsatz, um gegen rechte Gruppierun-
gen, die NPD und die Republikaner, vorzugehen. Es gibt
keinen Zweifel daran, dass bei diesen Gruppierungen
keine Toleranz, Kooperation und Duldung möglich sind.

Die jetzt erkennbaren Bestrebungen in Sachsen-An-
halt und Brandenburg dürfen wir nicht verharmlosen.


(Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das habt ihr aber gerade getan, das Verharmlosen!)


Wir müssen auch die Motivation derer erkennen, die sich
heute extrem zeigen. Für viele junge Leute ist die Ar-
beitslosigkeit ein Grund für die Perspektivlosigkeit, we-
gen der sie sich Rattenfängern zuwenden.


(Beifall bei Abgeordneten der FDP)


Zu der Arbeitslosigkeit kommt ein weiteres gesell-
schaftliches Problem hinzu. Vielen fehlt ein innerer
Kompass; sie sind daher anfällig für extremistisches Ge-
dankengut. Als richtig verstandenes Konjunkturpro-
gramm gegen Extremismus und als Gebot unserer Poli-
tik wollen wir daher die wirtschaftliche Situation in den
neuen Bundesländern verbessern, um jungen Leuten
wieder eine Perspektive im Arbeitsleben zu geben.


(Beifall bei der CDU/CSU)


Arbeit bedeutet nach unserer Vorstellung Teilhabe an der
Gesellschaft und am gesellschaftlichen Leben. Wer sich
in dem Teufelskreis von Arbeitslosigkeit und Perspektiv-
losigkeit befindet und sich zudem mit einer Politik kon-
frontiert sieht, die von Beliebigkeit und Wertelosigkeit
getragen zu sein scheint, von dem können wir nicht er-
warten, dass er bereit ist, sich für die Werte der Demo-
kratie einzusetzen und ihren Grundkonsens zu teilen.

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(C (D Ein Bestandteil des Grundkonsenses ist die Toleranz. ch denke, wir müssen gegenüber anderen, auch Andersläubigen, tolerant sein. Dennoch hat die Toleranz eine renze, und zwar in unseren eigenen Wertvorstellungen. us diesem Grunde dürfen wir es nicht dulden, dass es n Deutschland rechtsfreie Räume gibt. Wir werden also icht dulden, dass es in unserem Staate Parallelgesellchaften gibt, dass die Rechtsstaatlichkeit aufgegeben ird und das Recht des Stärkeren gilt. Wir werden nicht ulden, dass bei uns die Scharia anstelle des Grundgesetes gelten soll. Hier endet unsere Toleranz. Herr Kollege, kommen Sie bitte zum Schluss. Die Toleranz endet auch bei der gewählten Sprache. enn jemand andere Gruppen als „Schweinebande“ beeichnet, dann ist auch hier die Toleranzgrenze überchritten. (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD)

Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1602432800
Alois Karl (CSU):
Rede ID: ID1602432900


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1602433000

Herr Kollege, denken Sie an Ihre Redezeit!


Alois Karl (CSU):
Rede ID: ID1602433100

Ich komme zum Schluss.

Ich meine, dass wir unsere Aufgabe im Parlament
ann richtig erfüllen, wenn wir über das tagespolitische
eschäft und über Brandenburg und Sachsen-Anhalt
selbst wenn dort Wahlkampf ist – hinaus den jungen
euten Orientierung bieten, damit sie den Weg zu einer
estärkten Demokratie finden und nicht in die Arme
inks- oder rechtsextremer Rattenfänger fallen.

Ich danke Ihnen sehr herzlich.


(Beifall bei der CDU/CSU)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1602433200

Das Wort hat nun der Kollege Niels Annen, SPD-

raktion.


Alois Karl (CSU):
Rede ID: ID1602433300

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Herr

ollege Karl, ich glaube, es herrscht kein Dissens in die-
em Hause, dass extremistische Gewalttaten – ob sie von
slamisten oder von Linksextremisten begangen werden –
ekämpft werden müssen. Aber darum geht es heute
icht.


(Iris Gleicke [SPD]: Richtig!)


Ich möchte Ihre Aufmerksamkeit nun auf unser
hema lenken.


(Frank Spieth [DIE LINKE]: Das ist gut so!)


echtsextremisten drohen damit, ein Konzert zu spren-
en. Ob Absage, Verhinderung oder was auch immer,
rau Kollegin Köhler, es findet aufgrund einer politi-
chen Entscheidung nicht statt. Das ist kein Szenario aus
)






(A) )



(B) )


Niels Annen
der deutschen Vergangenheit, sondern das ist vor weni-
gen Tagen in Sachsen-Anhalt geschehen. Darüber muss
dieses Haus heute reden.

Die rechtsextreme NPD hat den Auftritt des Lieder-
machers Konstantin Wecker verhindert.


(Zuruf von der CDU/CSU: Nein! Herr Annen, haben Sie einmal mit dem Landrat gesprochen? – Gegenruf von der SPD: Natürlich!)


Erschreckend ist, dass dafür ein Brief des örtlichen
NPD-Vorsitzenden offensichtlich ausgereicht hat, ange-
reichert durch mehr oder minder gut verhüllte Drohun-
gen, die dann über das Internet wiederholt worden sind.


(Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Konstantin Wecker ist offensichtlich ein höflicher
Mensch. Er bezeichnet die Verhinderung des Konzerts
als einen „Mangel an Zivilcourage“. Ich will deutlich sa-
gen: Ich halte diese Entscheidung für ein politisch ver-
heerendes Signal.


(Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Denn wieder einmal scheint es der NPD gelungen zu
sein, demokratische Institutionen der Bundesrepublik
massiv vorzuführen und unter Druck zu setzen. Wieder
einmal scheint es gelungen zu sein, die demokratische
Gesellschaft gegenüber den Neonazis in die Defensive
zu drücken. Wieder einmal hat das Thema Rechtsextre-
mismus in diesem Land Hochkonjunktur.

Die Vorfälle nicht nur in Sachsen-Anhalt, nicht nur im
Osten Deutschlands, sondern – darin stimme ich meinen
Vorrednern ausdrücklich zu – im gesamten Bundesgebiet
sind Anzeichen für eine Entwicklung, die uns in der Tat
Anlass zur Sorge gibt. Parteien wie die NPD und die
DVU haben nicht nur im Osten Deutschlands in den letz-
ten Jahren kontinuierlich den Aufbau ihrer Strukturen
verfolgt. Sie hatten und haben dabei keine Berührungs-
ängste vor gewalttätigen Straftätern. Einige haben sie so-
gar in ihre Parteiorganisation integriert. Wir haben es
heutzutage bei den Neonazis nicht mehr nur mit irgend-
welchen kahl rasierten Menschen mit Springerstiefeln zu
tun, die klar erkennbar sind. Es handelt sich vielmehr um
den offensichtlichen Versuch, sich in der politischen
Mitte dieses Landes zu positionieren und die demokra-
tiefeindliche Ideologie hinter Nadelstreifen und halb-
wegs zivilem Auftreten zu verbergen. Das dürfen wir
den Rechtsextremisten nicht durchgehen lassen. Wir
müssen uns mit ihren Strategien auseinander setzen.

Wie weit die NPD und ihre Helfershelfer in ihrem Be-
mühen vorgedrungen sind, zeigt nicht nur der Vorgang,
über den wir uns in der heutigen Aktuellen Stunde unter-
halten. Die Zahlen sind bereits genannt worden und sie
sind eindeutig. Über 12 000 rechtsextremistisch bedingte
Straftaten wurden im Jahr 2004 begangen. Die Tendenz
ist bedauerlicherweise – das ist unstrittig – steigend.
Deshalb war und ist es richtig, dass wir dieser Gefahr
von rechts mit Bundesprogrammen und einer entspre-
chenden Mittelausstattung begegnen und so eine dauer-

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(C (D afte Arbeit gewährleisten. Wir alle kennen doch die Art nd Weise der Auseinandersetzung. Es gibt eine rechtsxtremistische Straftat oder ein sensationelles Wahlerebnis einer rechtsextremen Partei und die Zeitungen ind voller Informationen. Aber danach ebbt das Inteesse wieder ab. Wir brauchen aber eine kontinuierliche useinandersetzung. (Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


as haben wir gewährleistet. Die Evaluationen sind ein-
eutig positiv; das können wir belegen.

Unsere Philosophie bei der Arbeit gegen rechts und
en entsprechenden Programmen ist und bleibt, diejeni-
en zu stärken, die sich vor Ort diesen menschenfeindli-
hen Ideologen entgegenstellen.


(Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


ber das, was in der Vergangenheit unter dem Begriff
er akzeptierenden Jugendarbeit firmierte und was der
ine oder andere nicht ganz zu Unrecht als staatliche
latzenpflege bezeichnet hat, dürfen wir nicht wieder-
olen. Wir müssen vielmehr die Arbeit, die vor Ort ge-
eistet wird, unterstützen; denn nur so werden die Struk-
uren aufgebaut, die wir brauchen, auf die sich eine
emokratische Gesellschaft verlassen muss.


(Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Ich stimme meinen Vorrednern zu, die die Entschei-
ung des Landrats für falsch halten. Man hätte dafür sor-
en müssen, dass das Konzert stattfindet.


(Claudia Roth [Augsburg] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja, es gibt doch wohl genügend Platz!)


Aber wir müssen uns die Frage stellen, in welchem
esellschaftlichen Klima eigentlich eine solche Ent-
cheidung zustande kommt.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


ie kann es denn sein, dass jemand mehr Angst davor
at, dass ein solches Konzert stattfindet, als vor den poli-
ischen Folgen einer Konzertabsage? Das heißt, wir

üssen uns grundsätzlich mit der Strategie auseinander
etzen. Die Erfahrung unserer erfolgreichen Arbeit zeigt:
ort, wo alle demokratischen Kräfte trotz der einen oder

nderen Meinungsverschiedenheit zusammenstehen und
usammenarbeiten, gibt es Erfolg, vielleicht nicht von
eute auf morgen, aber von heute auf übermorgen. Man
ieht das an den Wahlergebnissen, an der inneren Sicher-
eit und an dem sich entfaltenden kulturellen Leben.

Die Demokraten müssen zusammenstehen. Das sollte
rotz aller Differenzen in diesem Haus die Botschaft
ein.

Danke schön.






(A) )



(B) )


Niels Annen

(Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1602433400

Ich erteile das Wort dem Kollegen Reinhard Grindel,

CDU/CSU-Fraktion.


Niels Annen (SPD):
Rede ID: ID1602433500

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Wir sind uns hier im Haus einig, dass wir den Kampf ge-
gen Rechtsextremismus und Antisemitismus offensiv,
entschieden und klar führen müssen. Ich möchte aber
hinzufügen: Dieser Aufgabe sollten wir uns gemeinsam
stellen und wir sollten auch wenige Wochen vor Land-
tagswahlen nicht der Versuchung erliegen, kleinkariert
parteipolitische Süppchen zu kochen, wie es der eine
oder andere gemacht hat. Dafür ist die Diskussion, so
finde ich, zu ernst.

Lieber Herr Kollege Claus, gerade vor dem Hinter-
grund der Attitüde, mit der Sie Ihre Rede gehalten
haben, muss ich sagen: Wenn ich einen Fraktionsvorsit-
zenden hätte, der so aufgetreten ist wie Ihr Fraktionsvor-
sitzender Lafontaine,


(Zuruf von der CDU/CSU: Allerdings!)


der uns Abgeordnete als Schweinebande und Plapperfrit-
zen bezeichnet hat – eine schlimme Sprache – und der
damit – ich sage das hier sehr deutlich – bewusst auch
rechtsextremistische Stimmungen bedient hat,


(Beifall bei der CDU/CSU, der SPD, der FDP und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


dann würde ich erst einmal vor der eigenen Tür kehren.
Es wäre in dieser Debatte hilfreich gewesen – Herr
Claus, vielleicht nutzen Sie im Nachgang noch die Gele-
genheit –, ein distanzierendes Wort zu Herrn Lafontaine
zu sagen. Das hätte auch zu dieser Debatte gehört.

Ich finde es richtig, dass Herr Annen darauf hinweist,
dass vor Ort viele eine gute Arbeit leisten. Ich hätte mir
auch gewünscht – das ist meine persönliche Meinung –,
dass die Landkreisverwaltung dort entschiedener vorge-
gangen wäre,


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)


und zwar aus einem Grund: weil es sehr viele bzw., um
es nicht zu dramatisieren, eine Reihe von Fällen gibt, in
denen auf Schulhöfen, in Jugendklubs und Diskotheken


(Iris Gleicke [SPD]: So ist es!)


Neonazis versuchen, durch martialisches Auftreten
– auch durch Angstschüren – Stimmungen zu machen
und dort die Mehrheit zu erkämpfen.


(Claudia Roth [Augsburg] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Richtig!)


Es gibt sehr tapfere Jugendklubleiter und Schulleiter, die
dagegen kämpfen.

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(C (D (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der FDP und der LINKEN)


enn diese Menschen zum Teil mit erheblichem persön-
ichen Risiko gegen solche Bestrebungen ankämpfen,
ann brauchen sie auch von allen staatlichen Stellen das
eichen, dass sie genauso mit vollem Einsatz entschie-
en gegen Rechtsextremismus kämpfen.


(Beifall im ganzen Hause)


Ich habe vorhin gesagt, wir sollten bei dieser Debatte
eine parteipolitischen Süppchen kochen. Ich finde, dass
ir hier zu kurzsichtig über die zahlreichen Modellpro-

ekte, was Rechtsextremismus angeht, geredet haben. Es
eht doch im Kern nicht darum, dass irgendjemand den
inn dieser Projekte infrage stellt, sondern darum, zu se-
en oder, wie es so schön neudeutsch heißt, zu evaluie-
en, ob das, was wir machen, richtig ist und ob wir effek-
iv die Menschen, insbesondere die Jugendlichen,
rreichen, und zwar weiß Gott nicht nur in den neuen
ändern. Wir können doch nicht auf Dauer, wie hier ge-
agt worden ist, jedes einzelne Projekt finanziell absi-
hern. Es ist auch Aufgabe der kommunalen Jugendar-
eit und Aufgabe von Kommunalpolitikern, nach den
ielen Jahren, in denen solche Modellprojekte unter-
tützt worden sind, zu entscheiden, ob sie sich bewährt
aben, ob sie fortgeführt werden sollen und ob man da-
ür Geld einsetzt. Um diese Überprüfung wird es in der
ukunft gehen und um nichts anderes. Ich finde es des-
egen nicht in Ordnung, der neuen Bundesregierung
der dem zuständigen Ministerium zu unterstellen, sie
ürden den Kampf gegen Rechtsextremismus nicht en-
agiert führen. Wir sollten uns solche Unterstellungen
rsparen.


(Beifall bei der CDU/CSU)


Ich will die Arbeit von Sozialprojekten nicht infrage
tellen. Wir sollten uns aber schon fragen, ob das Drin-
endste, was die betroffenen Jugendlichen, die sich von
eonazis vereinnahmen lassen, brauchen, ein Sozialar-
eiter ist. Ich habe manchmal den Eindruck, dass sie ei-
en Ausbildungsplatz und einen vernünftigen Lehrher-
en brauchen, der sich um sie kümmert.


(Iris Gleicke [SPD]: Das sind nicht nur Arbeitslose, sondern auch Jugendliche, denen wir mit staatlicher Unterstützung Lehrstellen verschafft haben!)


ie brauchen Sportvereine mit engagierten Übungslei-
ern, in denen sie die Erfahrung machen, dass man
elbstbewusstsein und Anerkennung findet, wenn man
rdentliche sportliche Leistungen bringt, aber nicht
ann, wenn man rechte Sprüche reißt oder Leute mit Ge-
alt bedroht. Insofern ist ein Teil der Antwort auch:
ancher Euro ist besser für einen Sportplatz angelegt als

interher für Sozialprojekte.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


Wir müssen jetzt Überzeugungsarbeit leisten und ge-
einsam bei dieser Debatte gerade gegenüber den Wäh-

ern in Sachsen-Anhalt deutlich machen, dass Protest-






(A) )



(B) )


Reinhard Grindel
stimmen für Extremisten nichts bringen. Die DVU und
auch die NPD tun, wenn sie in den Parlamenten sitzen,
nichts für die Menschen, sondern halten unverschämte
Reden und bekämpfen sich innerparteilich gegenseitig.
Jede Stimme für diese Parteien ist eine verlorene
Stimme. In der kommenden Zeit geht es darum, das klar
zu machen.

Gegen Rechtsextremismus müssen Demokraten einig
kämpfen, couragiert und mit Rückgrat. Ich sage noch
einmal: Niemand sollte der Versuchung erliegen, dieses
Thema in Wahlkampfzeiten parteipolitisch zu vereinnah-
men.

Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit.


(Beifall bei der CDU/CSU, der SPD, der FDP und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1602433600

Als letzte Rednerin in dieser Debatte hat nun das Wort

die Kollegin Kerstin Griese, SPD-Fraktion.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)



Reinhard Grindel (CDU):
Rede ID: ID1602433700

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Ich will auf einen Aspekt eingehen, der noch gar nicht so
ausführlich erwähnt wurde. Sie, Herr Grindel, haben
Projekte gegen Rechtsextremismus angesprochen. Man
muss sehen: In Halberstadt waren es gerade Jugendliche,
die sich für ein Konzert gegen Neonazis eingesetzt ha-
ben. Das war das erfolgreiche Ergebnis von pädagogi-
schen Programmen, von der Arbeit mit Jugendlichen, die
sich dort für Toleranz und Demokratie engagiert haben.
Sie wollten mit diesem Konzert ein Zeichen gegen Neo-
nazis, für Toleranz und Demokratie setzen.

Wer in Halberstadt versagt hat, war die Erwachsenen-
welt:


(Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Es war der Landrat. Die Erwachsenen haben eben keine
Vorbildfunktion ausgeübt. Ich bin wirklich der Überzeu-
gung, dass der Ansatz, Jugendliche, die sich für Demo-
kratie und Toleranz einsetzen, zu stärken, richtig ist.

Der Generalsekretär des Zentralrats der Juden,
Stephan Kramer, hat im Zusammenhang mit den Vorfäl-
len in Halberstadt von einer Bankrotterklärung für die
Politik im Hinblick auf die NPD gesprochen. Er hat den,
wie ich finde, klugen Satz gesagt:

Wer den Aufstand der Anständigen fordert, sollte
zunächst selbst in den Spiegel schauen.

Das möchte ich dem Halberstädter Landrat von hier aus
gern sagen.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Manfred Grund [CDU/CSU]: Rufen Sie ihn mal an! Das ist das Gescheiteste! Nur mal den Telefonhörer nehmen!)


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(C (D Gleichzeitig möchte ich aber auch ausdrücklich den ugendlichen, die sich in Halberstadt engagiert haben, anken; denn sie haben versucht, ein Zeichen gegen eonazis zu setzen. Auch das ist über Halberstadt hinaus ekannt geworden. Das sollten wir ebenfalls nicht veressen. Ich glaube, dass die Gleichsetzung eines NPD-Konerts mit einem Konzert von Konstantin Wecker unzuässig ist. (Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


an kann nicht sagen: Das ist das Gleiche; das eine
teht gegen das andere. Auf den Konzerten dieser Partei
ird zum Beispiel verfassungsfeindliches Liedgut ge-

pielt wird. Es gibt eine ganze Menge Möglichkeiten
das zeigen viele Beispiele –, NPD-Konzerte zu verbie-

en.


(Claudia Roth [Augsburg] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja, genau!)


Ich möchte noch etwas zu unseren Programmen ge-
en Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Anti-
emitismus sagen – in dieser Wahlperiode werden wir
ie wahrscheinlich „Programme für Vielfalt, Toleranz
nd Demokratie“ nennen –: Wir haben bewusst den An-
atz gewählt, diejenigen Jugendlichen, diejenigen zivil-
esellschaftlichen Kräfte zu unterstützen, die sich für die
emokratie einsetzen. Ich glaube, es war ein erfolgrei-

her Ansatz. Die sehr wohl vorhandene Evaluation zeigt,
ass dort eine Wirkung erzielt worden ist, dass Bera-
ungsstellen aufgebaut wurden, dass Menschen in ihrem
ngagement für Demokratie und Zivilgesellschaft unter-
tützt wurden.

Wir sehen, dass es gerade in den neuen Bundeslän-
ern – Frau Pieper, das ist keine Stigmatisierung der
euen Bundesländer, sondern einfach die Realität –
ichtig war, dass dort neue Strukturen geschaffen wur-
en, weil es teilweise keine gewachsenen gab. Insbeson-
ere die Opferberatungsstellen und die mobilen Bera-
ungsteams leisten dort eine sehr gute und sehr wichtige
rbeit.


([Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN] – Iris Gleicke [SPD]: So ist es! Richtig!)


Wir haben heute im Rahmen der Haushaltsberatungen
m Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
nter anderem diese Programme beraten. Wir haben er-
ahren, dass es weitaus mehr Anträge auf Unterstützung
olcher Projekte gibt, als überhaupt bewilligt werden
onnten. Ich finde, es ist ein gutes Zeichen, dass sich
och mehr Menschen für Demokratie und Toleranz ein-
etzen wollen.

Auch in Sachsen-Anhalt gibt es Opferberatungsstel-
en und Netzwerkstellen, die Perspektiven für Jugendli-
he aufzeigen. Dort gibt es das Projekt „Courage zei-
en“. Es gibt dort eine ganze Menge Ansätze, die wir
ier – auch mit unseren Debatten – unterstützen sollten.






(A) (C)



(B) )


Kerstin Griese

In den neuen Bundesländern leben weniger Auslände-
rinnen und Ausländer als in Hamburg. Trotzdem ist die
Zahl der ausländerfeindlichen und rechtsextremen Straf-
taten dort höher. Dieses Problem sollte uns sehr nach-
denklich machen. Angstzone bedeutet, dass sich Men-
schen anderer Hautfarbe oder anderer Gesinnung dort
nicht mehr auf die Straße trauen. Wir dürfen in der De-
mokratie keine Angstzonen – diesen Begriff benutzt man
in der Wissenschaft; die Neonazis nennen es „national
befreite Zonen“; ich finde diesen Begriff ganz schlimm –
dulden; wir müssen uns gemeinsam dagegenstellen.


(Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


Wir, die CDU/CSU-Fraktion und die SPD-Fraktion,
haben im Koalitionsvertrag gemeinsam festgehalten:
Wir wollen den Kampf gegen Rechtsextremismus und

Wir wollen die Mittel für diese Projekte nicht kürzen
– das werden wir, denke ich, in der großen Koalition ge-
meinsam auch hinbekommen –, sondern versuchen, für
diese Arbeit Mittel in Höhe von 19 Millionen Euro zur
Verfügung zu stellen. Wir wollen das Programm gegen
Rechtsextremismus, Antisemitismus und Gewalt unter
dem Titel „Für Demokratie, für Toleranz, für Vielfalt“
fortführen; denn das ist die Zielrichtung, um die es geht.

Mir ist ganz wichtig, dass wir uns die Evaluation ge-
nau ansehen, um festzustellen, wo wirklich Arbeit nötig
ist. Wir haben gesehen, dass gerade die Beratungsteams
und die Opferberatungsstellungen ganz wichtig sind. In
der heutigen Zeit ist es ein, wie ich finde, wichtiges Si-
gnal in Richtung der Opferberatungsstellen, dass wir
diese Arbeit weiter unterstützen wollen.

Die Evaluation zeigt auch: Wenn man eine nachhal-
tige Wirkung haben will, braucht man eine Vernetzung,
Fremdenfeindlichkeit, für Demokratie und Toleranz fort-
führen und auf Dauer verstetigen. Ich sage ganz deut-
lich: Auch wir als SPD-Fraktion stehen dazu; ja, wir
wollen den Kampf gegen den Rechtsextremismus verste-
tigen; wir sehen eindeutig, dass wir dort weiterhin einen
Schwerpunkt setzen müssen. Ich habe mit großer Zu-
stimmung gelesen, dass Sie, Frau Kollegin Köhler, auch
in der aktuellen Ausgabe „Blickpunkt Bundestag“ un-
missverständlich gesagt haben: Der Schwerpunkt muss
auf der Bekämpfung des Rechtsextremismus liegen;
denn von dort gehen eindeutig die größeren Gefahren
aus.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU, der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dann muss man den Haushalt aber ändern!)


Ich sage deutlich, auch für uns als SPD-Fraktion: Wir
wollen trotz aller haushaltstechnischen Probleme eine
Lösung finden, bei der mobile Beratungsteams, Opferbe-
ratungsstellen und Netzwerkstellen weiter bestehen kön-
nen. Wir wollen gemeinsam überlegen, wie man das er-
reichen kann; denn wir wissen, dass – bei allen
haushaltstechnischen Problemen – diese Arbeit eine sehr
wichtige ist.

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(D ine gegenseitige Unterstützung der engagierten Bürgeinnen und Bürger sowie der Institutionen vor Ort, die ich für Demokratie und Toleranz einsetzen, die gemeinam Handlungsstrategien gegen rechtsextremes Gedanengut, gegen rechtsextreme Aufmärsche und gegen echtsextreme Konzerte erarbeiten. Vonseiten des Deutchen Bundestages sollten wir diese Menschen bei ihrem ngagement, Gesicht gegen die Rechtsextremisten zu eigen, in aller Eindeutigkeit unterstützen. Vielen Dank. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU, der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1602433800

Die Aktuelle Stunde ist beendet.

Wir sind damit am Schluss der heutigen Tagesord-
ung.

Ich berufe die nächste Sitzung des Deutschen Bun-
estages auf morgen, Donnerstag, den 16. März 2006,
Uhr, ein.

Die Sitzung ist geschlossen.

Kerstin Griese (SPD):
Rede ID: ID1602433900