Protokoll:
16015

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Metadaten
  • date_rangeWahlperiode: 16

  • date_rangeSitzungsnummer: 15

  • date_rangeDatum: 8. Februar 2006

  • access_timeStartuhrzeit der Sitzung: None Uhr

  • av_timerEnduhrzeit der Sitzung: 15:41 Uhr

  • account_circleMdBs dieser Rede
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/15 Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Horst Seehofer, Bundesminister BMELV . . . Franz-Josef Holzenkamp (CDU/CSU) . . . . . . Horst Seehofer, Bundesminister BMELV . . . Hans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . Horst Seehofer, Bundesminister BMELV . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Horst Seehofer, Bundesminister BMELV . . . Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . Horst Seehofer, Bundesminister BMELV . . . Norbert Schindler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Horst Seehofer, Bundesminister BMELV . . . Antwort Dr. Hermann Kues, Parl. Staatssekretär BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 5 Jörg Rohde (FDP) Umlagepflicht U 2 (Erstattung der Auf- wendungen bei Schwangerschaft und Mut- terschaft) bei Behinderten in Behinderten- werkstätten Antwort Rolf Schwanitz, Parl. Staatssekretär BMG . . 1034 B 1034 C 1034 D 1035 A 1035 A 1035 B 1036 A 1036 B 1036 D 1037 A 1037 B 1037 C 1039 B 1039 B 1039 D Deutscher B Stenografisch 15. Sitz Berlin, Mittwoch, den I n h a l Tagesordnungspunkt 1: Befragung der Bundesregierung: Agrarpoli- tischer Bericht 2006 der Bundesregierung Horst Seehofer, Bundesminister BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christel Happach-Kasan (FDP) . . . . . . . . Horst Seehofer, Bundesminister BMELV . . . Peter Bleser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Horst Seehofer, Bundesminister BMELV . . . Ulrike Höfken (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Horst Seehofer, Bundesminister BMELV . . . Johannes Röring (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Horst Seehofer, Bundesminister BMELV . . . H B H D T F ( M E V K 1031 A 1032 B 1032 C 1032 C 1032 C 1033 A 1033 B 1033 D 1033 D Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1038 A undestag er Bericht ung 8. Februar 2006 t : orst Seehofer, Bundesminister BMELV . . . ärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . orst Seehofer, Bundesminister BMELV . . . r. Max Lehmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 2: ragestunde Drucksache 16/522) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 4 kin Deligöz (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) orlage von Konzepten zum Ausbau des inderzuschlags 1038 B 1038 C 1038 D 1039 A 1039 A 1039 B Zusatzfragen Jörg Rohde (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1040 B II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 15. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 8. Februar 2006 Mündliche Frage 6 Jörg Rohde (FDP) Auswirkungen für die Werkstätten bei Umlagepflicht U 2 bei Behinderten in Be- hindertenwerkstätten Antwort Rolf Schwanitz, Parl. Staatssekretär BMG . . Zusatzfrage Jörg Rohde (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Fragen 7 und 8 Patrick Döring (FDP) Unterschiedliche Umsetzung des § 41 Kraftfahrgesetz-Durchführungsverordnung hinsichtlich des den Durchgang in eine Richtung versperrenden Bügels im Fahrer- bereich von Omnibussen und dessen even- tuelle Beseitigung Antwort Ulrich Kasparick, Parl. Staatssekretär BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Patrick Döring (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 9 Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Laufzeitverlängerung für das Kernkraft- werk Neckarwestheim I Antwort Michael Müller, Parl. Staatssekretär BMU . . Zusatzfrage Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 10 Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Übertragung von Strommengen aus neue- ren Kernkraftwerken mit höheren Sicher- heitsstandards für eine Laufzeitverlänge- rung des Kernkraftwerkes Neckarwest- heim I Antwort Michael Müller, Parl. Staatssekretär BMU . . Zusatzfrage Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . M C A r n s A A Z C M C H d d A A Z C M H A g g z A F Z D M L A O A F Z L M S A w d d 1040 C 1040 D 1041 B 1041 C 1042 B 1042 B 1042 C 1042 D ündliche Frage 11 ornelia Hirsch (DIE LINKE) nzahl der beim Bundesinstitut für Be- ufsbildung vorliegenden Anträge für das eue Ausbildungsstrukturprogramm „Job- tarter“ ntwort ndreas Storm, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen ornelia Hirsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 12 ornelia Hirsch (DIE LINKE) altung der Bundesregierung zu dem von er KfW-Bankengruppe geplanten Stu- ienkredit ntwort ndreas Storm, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen ornelia Hirsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . ündliche Fragen 15 und 16 einz-Peter Haustein (FDP) bbuchung von Sozialversicherungsbeiträ- en bei Unternehmen trotz „Nullmeldung“ emäß § 119 Abs. 2 SGB IV sowie Rück- ahlung dieser Beträge ntwort ranz Thönnes, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen r. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 17 utz Heilmann (DIE LINKE) nzahl der in diesem Winter erfrorenen bdachlosen im Vergleich zum Vorjahr ntwort ranz Thönnes, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen utz Heilmann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 18 abine Zimmermann (DIE LINKE) uswirkungen der Erteilung nur einer Be- irtschaftungsbefugnis von 45 Prozent für ie Arbeitsgemeinschaften nach SGB II auf eren Vermittlungsauftrag 1043 A 1043 B 1044 A 1044 A 1044 C 1045 A 1045 C 1045 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 15. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 8. Februar 2006 III Antwort Franz Thönnes, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Sabine Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . Mündliche Frage 19 Sabine Zimmermann (DIE LINKE) Sicherstellung einer rechtzeitigen und kon- tinuierlichen Bereitstellung der Finanzmit- tel für die Arbeitsgemeinschaften nach SGB II Antwort Franz Thönnes, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Sabine Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . Mündliche Frage 23 Irmingard Schewe-Gerigk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Verbesserung der Beschäftigungsmöglich- keiten für ältere Arbeitnehmer angesichts der geplanten Erhöhung des Rentenalters auf 67 Jahre Antwort Franz Thönnes, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Irmingard Schewe-Gerigk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 24 Irmingard Schewe-Gerigk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Beurteilung der Verlängerung der „58er- Regelung“ angesichts der geplanten Erhö- hung des Rentenalters auf 67 Jahre Antwort Franz Thönnes, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfrage Irmingard Schewe-Gerigk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 25 Dr. Norman Paech (DIE LINKE) Unterstützung aller Optionen der US-Re- gierung im Konflikt um das iranische Atomprogramm A G Z D M D B Ü s z B w A G Z D M P U E r ü G M A G Z P M P I r r A G Z P W M W A a d A G Z W 1046 B 1046 C 1047 B 1047 C 1048 A 1048 C 1049 A 1049 D 1050 A ntwort ernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . usatzfrage r. Norman Paech (DIE LINKE) . . . . . . . . . . ündliche Frage 26 r. Norman Paech (DIE LINKE) esitz von Atomwaffen als Mittel zur berwindung der konventionellen militäri- chen Überlegenheit der USA; Konsequen- en für die Nichtverbreitungspolitik der undesregierung im Rahmen des Atom- affensperrvertrages ntwort ernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . usatzfragen r. Norman Paech (DIE LINKE) . . . . . . . . . . ündliche Frage 27 etra Pau (DIE LINKE) nterstützung des Sonderermittlers des uroparats Dick Marty bei seiner Aufklä- ungsarbeit zu CIA-Gefangenenflügen ber Europa, zur Existenz von geheimen efängnissen und zu Verschleppungen von enschen ntwort ernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . usatzfragen etra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 28 etra Pau (DIE LINKE) nformationen seitens der Bundesregie- ung im Hinblick auf die Arbeit des Sonde- ermittlers des Europarats Dick Marty ntwort ernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . usatzfragen etra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . olfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . ündliche Frage 29 olfgang Gehrcke (DIE LINKE) ussage der Bundeskanzlerin zum Einsatz uch militärischer Mittel im Kampf gegen en Terrorismus ntwort ernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . usatzfragen olfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . 1050 B 1050 C 1051 A 1051 A 1052 A 1052 B 1052 C 1052 D 1053 A 1053 B 1053 C IV Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 15. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 8. Februar 2006 Mündliche Frage 30 Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) Bedeutung der Aussage der Bundeskanzle- rin zum Einsatz auch militärischer Mittel im Kampf gegen den Terrorismus im Hin- blick auf den Konflikt mit dem Iran Antwort Gernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dr. Norman Paech (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Mündliche Frage 34 Lutz Heilmann (DIE LINKE) Behebung der Auszahlungsprobleme beim Kindergeld, insbesondere in Schleswig- Holstein Antwort Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Lutz Heilmann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 35 Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Von Mitarbeitern der Kreditanstalt für Wiederaufbau im Bundesfinanzministe- rium und im Bundeskanzleramt besetzte Stellen Antwort Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 36 Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Eventuell erforderlich werdende Kern- kapitalerhöhung der Kreditanstalt für Wiederaufbau zur Absicherung weiterer Platzhaltergeschäfte im Rahmen von Privatisierungen, etwa der Deutschen Bahn AG Antwort Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . M B D B d t A D Z B M B D S N k A D Z B M D D B P A D Z D H M D D A d s A D Z D H N 1054 A 1054 B 1054 D 1055 B 1055 C 1056 A 1056 A 1056 C ündliche Frage 37 ritta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN) evorzugung von Alleinverdienerehen urch Abzugsmöglichkeiten für Kinderbe- reuung ntwort r. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen ritta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 38 ritta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN) chaffung von Arbeitsplätzen durch die euregelung der steuerlichen Abzugsfähig- eit von Kinderbetreuungskosten ntwort r. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen ritta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 40 r. Reinhard Loske (BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN) esteuerung von Biodiesel und reinen flanzenölen über die Mineralölsteuer ntwort r. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen r. Reinhard Loske (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 41 r. Reinhard Loske (BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN) uswirkungen der Besteuerung von Bio- iesel und Pflanzenölen auf Kraftstoffher- teller und Fahrzeughalter ntwort r. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen r. Reinhard Loske (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1056 C 1056 D 1057 C 1057 D 1058 C 1058 D 1059 C 1059 D 1060 A 1061 B 1061 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 15. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 8. Februar 2006 V Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Mündliche Frage 1 Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) Bau von Biogasanlagen seit 2002 in Deutschland; Einsatz öffentlicher Mittel Antwort Dr. Gerd Müller, Parl. Staatssekretär BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 3 Mündliche Frage 2 Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) Eventuelle Veränderungen bei den Bestim- mungen zur energetischen Verwertung von landwirtschaftlichen Produkten Antwort Dr. Gerd Müller, Parl. Staatssekretär BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 4 Mündliche Frage 3 Rainder Steenblock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Einsatz der Bundeswehr zur Terrorabwehr im Luftraum und in deutschen Hoheitsge- wässern Antwort Christian Schmidt, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 5 Mündliche Frage 20 Kornelia Möller (DIE LINKE) Berücksichtigung der Ergebnisse der Ein- kommens- und Verbraucherstichproben bei der Festlegung der Regelleistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts Antwort Franz Thönnes, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 6 Mündliche Frage 21 Kornelia Möller (DIE LINKE) Ergebnisse der Prüfung des Urteils des Eu- ropäischen Gerichtshofs bezüglich der be- f m A F A M J D G D r A A A M H A V d n b A A A M H B t d b „ A A A M E D E N k r A D 1063 A 1063 C 1063 D 1064 A 1064 A risteten Beschäftigung älterer Arbeitneh- er ntwort ranz Thönnes, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 7 ündliche Frage 31 erzy Montag (BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN) esetzgeberischer Handlungsbedarf zur urchsetzung der Grundrechte in privat- echtlich betriebenen öffentlichen Räumen ntwort lfred Hartenbach, Parl. Staatssekretär BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 8 ündliche Frage 32 ans-Michael Goldmann (FDP) ufgaben der Staatsanwaltschaft bezüglich erbraucherschutz vor dem Hintergrund es von der Bundesregierung ausgegebe- en Mottos „Null Toleranz“ für den Ver- raucherschutz ntwort lfred Hartenbach, Parl. Staatssekretär BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 9 ündliche Frage 33 ans-Michael Goldmann (FDP) efolgung der Informationspflicht ermit- elnder Behörden gegenüber den zustän- igen Ministerien zum Schutz der Ver- raucher im Zusammenhang mit dem Gammelfleischskandal“ in Bayern ntwort lfred Hartenbach, Parl. Staatssekretär BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 10 ündliche Frage 39 kin Deligöz (BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN) ntlastung der nicht von der geplanten euregelung zur steuerlichen Absetzbar- eit der Kinderbetreuungskosten profitie- enden Familien ntwort r. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1064 D 1065 A 1065 B 1065 C 1066 A VI Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 15. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 8. Februar 2006 Anlage 11 Mündliche Fragen 42 und 43 Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) Verhinderung einer bundesweiten Zentra- lisierung von Call-Center-Standorten Antwort Hartmut Schauerte, Parl. Staatssekretär BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 12 Mündliche Fragen 44 und 45 Marina Schuster (FDP) Umsetzung der Richtlinie 2002/92/EG über Versicherungsvermittlung Antwort Hartmut Schauerte, Parl. Staatssekretär BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1066 A 1066 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 15. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 8. Februar 2006 1031 (A) ) (B) ) 15. Sitz Berlin, Mittwoch, den Beginn: 13.0
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    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 15. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 8. Februar 2006 1063 (A) ) (B) ) * für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union nuar 2007 umzusetzen. Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten A d d ( v ü d s f m s d 3 t J E J e B d J z e d F g d n B M g A d d ( d g l d a d Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Adam, Ulrich CDU/CSU 08.02.2006* Brase, Willi SPD 08.02.2006 Dr. Däubler-Gmelin, Herta SPD 08.02.2006 Dzembritzki, Detlef SPD 08.02.2006* Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 08.02.2006* Gabriel, Sigmar SPD 08.02.2006 Dr. Geisen, Edmund FDP 08.02.2006 Gleicke, Iris SPD 08.02.2006 Herrmann, Jürgen CDU/CSU 08.02.2006* Hintze, Peter CDU/CSU 08.02.2006 Höfer, Gerd SPD 08.02.2006* Höger-Neuling, Inge DIE LINKE 08.02.2006 Hörster, Joachim CDU/CSU 08.02.2006* Kolbe, Manfred CDU/CSU 08.02.2006 Leibrecht, Harald FDP 08.02.2006 Lötzer, Ulla DIE LINKE 08.02.2006 Möller, Kornelia DIE LINKE 08.02.2006 Müller (Köln), Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.02.2006 Dr. Paziorek, Peter CDU/CSU 08.02.2006 Pflug, Johannes SPD 08.02.2006* Schmidt (Nürnberg), Renate SPD 08.02.2006 Schmitt (Berlin), Ingo CDU/CSU 08.02.2006* Schneider (Erfurt), Carsten SPD 08.02.2006 Dr. Schwanholz, Martin SPD 08.02.2006 Dr. Tabillion, Rainer SPD 08.02.2006 (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht nlage 2 Antwort es Parl. Staatssekretärs Dr. Gerd Müller auf die Frage er Abgeordneten Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) Drucksache 16/522, Frage 1): Wie viele Biogasanlagen sind in Deutschland seit dem Jahr 2002 gebaut worden, und wie viele von diesen seit 2002 gebauten Anlagen sind mit öffentlichen Mitteln gefördert worden? Der Bundesregierung liegt keine Statistik über den Bau on Biogasanlagen vor. BMELV fordert Biogasanlagen ber das Agrarinvestitionsforderungsprogramm (AFP) er Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrar- truktur und des Küstenschutzes“ (GAK). Förderzahlen ür das Jahr 2002 liegen dabei nur als Summe von Bio- asseanlagen und Biomassefeuerungsanlagen vor. Eine tatistische Abfrage nach Biogasanlagen wurde erst ab em Jahr 2003 durchgeführt. Im Jahr 2003 wurden 3 Biogasanlagen mit einem förderungsfähigen Investi- ionsvolumen von rund 10 Millionen Euro gefördert, im ahr 2004 waren es 398 Anlagen mit rund 82 Millionen uro förderungsfähigem Investitionsvolumen. Für das ahr 2005 liegen aufgrund der Berichtspflicht der Länder rste Zahlen ab dem 28. April 2006 vor. Weiterhin wurden iogasanlagen im Rahmen der Sonderkreditprogramme er Landwirtschaftlichen Rentenbank (LR) gefördert. Im ahr 2005 wurden für diesen Verwendungszweck 940 Ein- elanträge begünstigt. Die Sonderkreditprogramme der LR rgänzen die öffentliche Förderung zum Beispiel über as AFP. Deshalb kommt es bei der Aggregation der örderzahlen aus beiden Bereichen zu Doppelzählun- en. BMELV hat darüber hinaus mit Mitteln für die För- erung von Forschung und Entwicklung im Bereich achwachsender Rohstoffe im fraglichen Zeitraum drei iogasanlagen gefördert. BMU hat mit Mitteln aus dem arktanreizprogramm Erneuerbare Energien 698 Bio- asanlagen gefördert. nlage 3 Antwort es Parl. Staatssekretärs Dr. Gerd Müller auf die Frage er Abgeordneten Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) Drucksache 16/522, Frage2 ): Plant die Bundesregierung Veränderungen bei den Bestim- mungen zur energetischen Verwertung von landwirtschaftli- chen Produkten, und wenn ja, welche? Die Bundesregierung plant in einem ersten Schritt, ie Überförderung bestimmter Biokraftstoffe zum 1. Au- ust 2006 im Rahmen eines Energiesteuer-Neurege- ungsgesetzes abzubauen. Ferner wird von den Ressorts erzeit ein Konzept erarbeitet, um die Vorgabe des Ko- litionsvertrages, die Steuerbefreiung der Biokraftstoffe urch eine Beimischungspflicht zu ersetzen, zum 1. Ja- 1064 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 15. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 8. Februar 2006 (A) ) (B) ) Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Christian Schmidt auf die Frage des Abgeordneten Rainder Steenblock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/522, Frage 3): Stimmt die Bundesregierung der Aussage des Bundes- ministers der Verteidigung, Dr. Franz Josef Jung, zu, nach der die Bundeswehr zur Terrorabwehr nicht nur im Luftraum, sondern auch in deutschen Hoheitsgewässern eingesetzt wer- den soll („Handelsblatt“, 17. Januar 2006), und wenn ja, aus welchen Gründen? Die Aussage des Bundesministers der Verteidigung geht von der Koalitionsvereinbarung aus und hält sich in deren Rahmen. Darin heißt es, dass angesichts der Bedro- hung durch den internationalen Terrorismus äußere und innere Sicherheit immer stärker ineinander greifen. Gleichwohl gilt die grundsätzliche Trennung zwischen polizeilichen und militärischen Aufgaben. Die Bundes- regierung wird nach der Entscheidung des Bundesverfas- sungsgerichts über die Verfassungsbeschwerden zum Luftsicherheitsgesetz prüfen, ob und inwieweit verfas- sungsrechtlicher Regelungsbedarf besteht. In diesem Zusammenhang wird auch die Initiative für ein See- sicherheitsgesetz zu prüfen sein. Das Bundesverfassungs- gericht hat mitgeteilt, dass die Entscheidung zum Luftsi- cherheitsgesetz am 15. Februar verkündet werden soll. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Franz Thönnes auf die Frage der Abgeordneten Kornelia Möller (DIE LINKE) (Drucksache 16/522, Frage 20): Trifft es zu, dass die Bundesregierung keine Bemühungen unternimmt, um eine wirklich zeitnahe und damit den Realitä- ten entsprechende Berücksichtigung der Ergebnisse der Ein- kommens- und Verbrauchsstichproben (EVP) bei der Festle- gung der Regelleistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts im Interesse der Betroffenen zu gewährleisten bzw. ein ande- res Verfahren auf den Weg zu bringen, das diesem Anliegen gerecht wird, und wenn ja, warum? Referenzsystem für alle bedarfsorientierten und be- dürftigkeitsabhängigen staatlichen Fürsorgeleistungen und damit auch für das Arbeitslosengeld II ist die Sozial- hilfe. Damit ist nach geltendem Recht hinsichtlich der Regelleistung im Rahmen des SGB II auf die Regelun- gen über die Leistungen der Hilfe zum Lebensunterhalt in der Sozialhilfe zurückzugreifen. Aufgabe der Sozial- hilfe ist es, dem Einzelnen ein Leben in Würde zu ermög- lichen. Dies setzt die Absicherung des sozio-kulturellen Existenzminimums voraus. In der letzten Legislaturpe- riode wurden deshalb die Sozialhilfe und dabei das Sys- tem der Regelsatzbemessung modernisiert. Grundlage hierfür sind die Ergebnisse der Einkommens- und Ver- brauchsstichprobe (EVS). In § 28 Abs. 3 SGB XII ist ge- regelt, dass sobald die Ergebnisse einer EVS vorliegen, die Bemessung der Regelsätze zu überprüfen und ggf. weiterzuentwickeln ist. Für die nächste Bemessung der Regelsätze sind die ausgewerteten und aufbereiteten Er- gebnisse des gesamten Erhebungsjahres 2003 maßgeb- lich, die im Herbst 2005 veröffentlicht wurden. Diese E d b s 2 s v c d w n t r P d b d W D s b d b A d d ( l A m u s r d 2 ( d Ä g Z t v A t u v s r h t s d (C (D rgebnisse lassen keine Rückschlüsse auf die Regelsätze er Sozialhilfe zu. Denn sie beziehen sich auf den Ver- rauch aller Haushalte. Das SGB XII stellt aber auf die tatistisch ermittelten Verbrauchsausgaben der untersten 0 vom Hundert der nach ihrem Nettoeinkommen ge- chichteten Einpersonenhaushalte ohne die Empfänger on Leistungen der Sozialhilfe ab. Die hierfür erforderli- hen vorbereitenden Arbeiten und Prüfverfahren werden erzeit beim Statistischen Bundesamt durchgeführt. Erst enn diese Prüfergebnisse vorliegen, kann mit der defi- itiven Überprüfung der Regelsatzbemessung – dem ers- en Schritt des durch das Gesetz vorgesehenen Verfah- ens – begonnen werden. In Abhängigkeit von dieser rüfung ist dann in einem zweiten Schritt zu entschei- en, ob die Regelsatzbemessung weiterzuentwickeln ist zw. ob und gegebenenfalls welche Änderungen sich für ie Höhe der Regelsätze ergeben. Rechtsprechung und issenschaft haben bestätigt, dass gegenwärtig in eutschland die EVS die am besten geeignete Datenba- is für die Bestimmung des regelsatzrelevanten Ver- rauchs ist. Die Schaffung einer eigenen Datengrundlage urch die Bundesregierung mit jährlicher Datenerhe- ung ist daher nicht erforderlich. nlage 6 Antwort es Parl. Staatssekretärs Franz Thönnes auf die Frage er Abgeordneten Kornelia Möller (DIE LINKE) Drucksache 16/522, Frage 21): Zu welchen Erkenntnissen ist die Bundesregierung bei der Prüfung des Urteils des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) gekommen, wonach ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitneh- mer (ab 52 Jahren) nicht ohne Einschränkungen immer wie- der befristet beschäftigt werden dürfen, weil dies nach Auffas- sung des EuGH den Tatbestand der Diskriminierung erfüllt? Wie im Koalitionsvertrag vorgesehen, wird die Rege- ung über den erleichterten Abschluss befristeter rbeitsverträge mit Arbeitnehmerinnen und Arbeitneh- ern ab dem 52. Lebensjahr (§ 14 Abs. 3 des Teilzeit- nd Befristungsgesetzes) europarechtskonform ausge- taltet. Bei der Vorbereitung der Gesetzesänderung be- ücksichtigt die Bundesregierung die Rechtsauffassung es Europäischen Gerichtshofs in dem Urteil vom 2. November 2005 in der Rechtssache C-144/04 „Mangold“). In dem Urteil hat der Gerichtshof das Ziel er Regelung, die berufliche Eingliederung arbeitsloser lterer zu fördern, als legitim angesehen. Die Regelung ehe jedoch über das hinaus, was zur Erreichung des iels angemessen und erforderlich sein, weil sie das Al- er als einziges Kriterium für die Befristung des Arbeits- ertrages unabhängig von der Struktur des jeweiligen rbeitsmarktes und der persönlichen Situation der Be- roffenen festlegt, insbesondere unabhängig davon, ob nd wie lange sie vor Abschluss des befristeten Arbeits- ertrages arbeitslos waren. Deshalb soll künftig Voraus- etzung für die Befristung des Arbeitsvertrages mit Älte- en eine längere Zeit der Arbeitslosigkeit sein. Darüber inaus soll durch die Festlegung einer Höchstbefris- ungsdauer eine unverhältnismäßig lange befristete Be- chäftigung bei demselben Arbeitgeber verhindert wer- en. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 15. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 8. Februar 2006 1065 (A) ) (B) ) Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Alfred Hartenbach auf die Frage des Abgeordneten Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/522, Frage 31): Welche Schlüsse zieht die Bundesregierung aus der jüngsten Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs (Az.: V ZR 134/05), wonach der Öffentlichkeit allgemein zugängliche Einrichtungen (zum Beispiel Flughäfen), wenn sie in privatrechtlicher Form betrieben werden, nicht der Grundrechtsbindung unterfallen, so dass das Grundrecht der Versammlungsfreiheit dort nicht ausge- übt werden kann, sondern hinter dem Eigentumsrecht des Haus- rechtsinhabers zurückstehen muss, und der Gefahr „faktischer Grundrechtsbeschränkung kraft Organisationsform“, und wel- chen gesetzgeberischen Handlungsbedarf sieht die Bundesregie- rung, um den Grundrechten auch in diesen de facto öffentlichen Räumen zur Durchsetzung zu verhelfen? Das Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) ist bislang noch nicht veröffentlicht. Die Bundesregierung kennt daher die Urteilsgründe nicht und kann sich bei ihrer Antwort lediglich auf die Pressemitteilung des BGH stützen. Diese lässt nach Ansicht der Bundesregierung aber keinen Raum für die vom Fragesteller geäußerten Befürchtungen. In dem angesprochenen Verfahren ist die Betreibergesellschaft des Flughafens eine Aktiengesell- schaft und hat damit eine privatrechtliche Organisations- form, der Mehrheitsaktionär ist allerdings die öffentliche Hand. Soweit in der Frage davon ausgegangen wird, dass die Betreibergesellschaft nach Auffassung des BGH deswegen keiner Bindung an die Grundrechte unterliegt, und dass die Betreibergesellschaft deshalb – wegen der fehlenden Grundrechtsbindung – die Demonstration auf ihrem Gelände nicht dulden musste, ist dies nicht zutref- fend. Einen entsprechenden Schluss kann man aus der Pressemitteilung des BGH nicht ziehen, da der BGH da- nach ausdrücklich offen gelassen hat, ob die Betreiber- gesellschaft einer Privatperson gleichsteht und damit keiner unmittelbaren Grundrechtsbindung unterliegt, oder ob sie unmittelbar an die Grundrechte gebunden ist. Der BGH konnte das offen lassen, weil – so die Presse- mitteilung – die Betreibergesellschaft auch unter Be- rücksichtigung der Grundrechte die Demonstrationen nicht hinnehmen musste. Aus Sicht der Bundesregierung hat der BGH daher auch geprüft, ob das Demonstrations- verbot rechtens war, wenn man eine strenge Grund- rechtsbindung der Betreibergesellschaft unterstellt. Bei dieser Prüfung ist der BGH zu dem Schluss gekommen, dass – Zitat – „die Betreibergesellschaft auch unter Be- rücksichtigung der Grundrechte der Demonstrantin keine Versammlungen oder Aktionen hinnehmen muss, die geeignet sind, die Abwicklung des Flugverkehrs zu stören“. Anlage 8 Antwort des Parl. Staatssekretärs Alfred Hartenbach auf die Frage des Abgeordneten Hans-Michael Goldmann (FDP) (Drucksache 16/522, Frage 32): Teilt die Bundesregierung die Auffassung, dass die Staats- anwaltschaft nicht dazu tätig sei, um Verbraucherschutz auszu- üben („Augsburger Allgemeine online“ vom 27. Oktober 2005) und dass der Schutz des Verbrauchers nicht Aufgabe der Staats- anwaltschaft sei, dafür gäbe es andere Stellen („Münchener s Ü S i c h m e f ü d t v A d d ( g K s d d ( n s g O N ö g D D m s z e n b d ü G b b t A l (C (D Merkur online“ vom 1. Februar 2006) vor dem Hintergrund des von der Bundesregierung anlässlich der Regierungserklärung am 30. November 2005 durch die Bundeskanzlerin, Dr. Angela Merkel, ausgegebenen Mottos der Bundesregierung für den Verbraucherschutz „Null Toleranz“? Die Bundesregierung sieht keinen Anlass, die Aus- age der bayerischen Justizministerin zu bewerten. Im brigen obliegt der Staatsanwaltschaft als Organ der trafrechtspflege die Strafverfolgung und Mitwirkung m Strafverfahren sowie die Vollstreckung strafgerichtli- her Entscheidungen. Im Rahmen der Strafverfolgung at sie in erster Linie die relevanten Sachverhalte zu er- itteln und über die Erhebung der öffentlichen Klage zu ntscheiden. Die Verhütung von Straftaten und die Ge- ahrenabwehr sind ihr nicht als unmittelbare Pflichten bertragen. Demzufolge sind Aspekte des Opferschutzes urch die Staatsanwaltschaft nur insoweit zu berücksich- igen, als diese im Zusammenhang mit der Verfolgung on Straftaten stehen. nlage 9 Antwort es Parl. Staatssekretärs Alfred Hartenbach auf die Frage es Abgeordneten Hans-Michael Goldmann (FDP) Drucksache 16/522, Frage 32): Haben die ermittelnden Behörden in Bayern nach Auffas- sung der Bundesregierung die rechtlichen Anforderungen des § 17 des Einführungsgesetzes zum Gerichtsverfassungsgesetz und der damit verbundenen Informationspflicht ermittelnder Behörden gegenüber den zuständigen Ministerien zum Schutz der Verbraucher vor möglichen Gefahren im Zusammenhang mit dem „Gammelfleisch- und Wildfleischskandal“ befolgt? Eine Einschätzung in Bezug auf die konkreten Vor- änge in Bayern ist der Bundesregierung mangels enntnis der näheren Umstände der in der Frage ange- prochenen Fälle nicht möglich und auch nicht Aufgabe er Bundesregierung. Ganz allgemein normiert § 17 es Einführungsgesetzes zum Gerichtsverfassungsgesetz EGGVG) keine Verpflichtung, sondern nur eine Erlaub- is zur Übermittlung personenbezogener Daten in be- timmten Fällen, zum Beispiel dann, wenn die Weiter- abe der Daten zur Verfolgung von Straftaten oder rdnungswidrigkeiten oder zur Abwehr erheblicher achteile für das Gemeinwohl oder einer Gefahr für die ffentliche Sicherheit erforderlich ist. Die Vorschrift re- elt somit die Voraussetzungen der Zulässigkeit einer atenübermittlung, nicht aber eine Verpflichtung zur atenübermittlung. Die Regelung eröffnet damit ein Er- essen. Dieses ist nach allgemeinen Ermessensgrund- ätzen sachgerecht auszuüben. Hierbei kann sich im Ein- elfall auch eine Ermessensreduzierung auf Null rgeben, sodass von der Übermittlungsbefugnis nicht ur Gebrauch gemacht werden darf, sondern auch Ge- rauch gemacht werden muss. Eine solche Ermessensre- uzierung auf Null kann nahe liegen, wenn die Daten- bermittlung zur Abwehr erheblicher und dringender efahren etwa für die Gesundheit der Bevölkerung ge- oten ist und damit das Recht auf informationelle Selbst- estimmung desjenigen, dessen personenbezogene Da- en übermittelt werden, zurücktreten muss. In Nr. 1 bs. 3 der bundeseinheitlichen Anordnung über Mittei- ungen in Strafsachen (MiStra) ist insoweit vorgesehen, 1066 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 15. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 8. Februar 2006 (A) ) (B) ) dass im Einzelfall eine Mitteilung zu machen ist, wenn diese in den Fällen des § 17 EGGVG rechtlich zulässig und wegen eines besonderen öffentlichen Interesses un- erlässlich ist. Anlage 10 Antwort der Parl. Staatssekretärin Dr. Barbara Hendricks auf die Frage der Abgeordneten Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/522, Frage 39): Inwieweit beabsichtigt die Bundesregierung, diejenigen Familien finanziell zu entlasten, die aufgrund geringen Ein- kommens geringe oder keine Steuern zahlen und daher nicht von der geplanten Neuregelung zur steuerlichen Absetzbar- keit der Kinderbetreuungskosten profitieren? Bei Familien, die aufgrund geringen Einkommens mit geringer oder keiner Einkommensteuer belastet sind, kann in der Regel davon ausgegangen werden, dass diese Fami- lien in vielen Fällen aufgrund der sozialen Staffelung von Elternbeiträgen für die Kinderbetreuung keine oder allen- falls geringe Kinderbetreuungskosten zahlen müssen. Im Übrigen ist die Festlegung und Erhebung von Elternbei- trägen für die Inanspruchnahme von Tageseinrichtungen für Kinder Sache der Länder und der Kommunen. Anlage 11 Antwort des Parl. Staatssekretärs Hartmut Schauerte auf die Fra- gen der Abgeordneten Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) (Drucksache 16/522, Fragen 42 und 43): Wird der Bund in seiner Rolle als größter Anteilseigner der Deutschen Telekom AG über den Vertreter der Bundes- regierung im Aufsichtsrat Einfluss auf die Telekom nehmen, um zu verhindern, dass bundesweit Call-Center-Standorte zentralisiert werden, was an vielen dann von Schließung be- drohten derzeitigen Standorten vor allen Dingen Frauen und Teilzeitbeschäftigte in die Arbeitslosigkeit treiben wird? Teilt die Bundesregierung die Auffassung, dass die Nut- zung moderner Informations- und Kommunikationstechnik völlig ortsunabhängig und dezentral erledigt werden kann und darum die bestehende Call-Center-Struktur nicht zwingend aufgegeben werden muss? Die Deutsche Telekom AG respektive die T-COM hat angekündigt, ihre Call-Center-Aktivitäten in Deutschland von bisher 96 auf dann 51 Standorte zu konzentrieren. Bei dieser Maßnahme handelt es sich um eine Entscheidung ei- ner börsennotierten Aktiengesellschaft, die einzig das ope- rative Geschäft des Unternehmens betrifft. Solche rein operativen Geschäfte werden vom Vorstand des Unterneh- mens geführt; Aufsichtsrat und Aktionäre haben gemäß Aktiengesetz darauf keinen Einfluss. Die Bundesregierung sieht keinen Grund, die von dem Unternehmen angeführ- ten betriebswirtschaftlichen Gründe in Zweifel zu ziehen. Dazu gehört auch, auf welche Weise die Deutsche Tele- kom AG den Einsatz moderner Informations- und Kom- munikationstechnologien sowohl in technischer als auch ökonomischer Hinsicht optimiert. Wichtig ist aus Sicht der Bundesregierung, dass den rund 3 300 betroffenen Mitar- beiterinnen und Mitarbeitern Arbeitsplätze in den verblei- benden Call-Centern angeboten werden bzw. alternativ die Möglichkeit einer Beschäftigung in Call-Centern der Vi- v d A d F ( Z s E w S s D g c s w h 1 E n s n g e la le u A v D w E d E H R r Z f A te s s (C (D ento Customer Services eingeräumt wird; betriebsbe- ingte Kündigungen soll es nicht geben. nlage 12 Antwort es Parl. Staatssekretärs Hartmut Schauerte auf die ragen der Abgeordneten Marina Schuster (FDP) Drucksache 16/522, Fragen 44 und 45): Zu welchem Zeitpunkt wird die Bundesregierung die Richtlinie 2002/92/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 9. Dezember 2002 über Versicherungsvermittlung umsetzen, und aus welchen Gründen erfolgte keine fristge- rechte Umsetzung bis zum 15. Januar 2005? Welche Maßnahmen hat die Bundesregierung ergriffen, um die durch die Nichtumsetzung der Richtlinie 2002/92/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 9. Dezember 2002 über Versicherungsvermittlung entstandene Rechtsunsi- cherheit bei Versicherungs- und Rückversicherungsvermitt- lern zu minimieren? u Frage 44: Die Bundesregierung wird die Richtlinie über die Ver- icherungsvermittlung so zügig wie möglich umzusetzen. s ist vorgesehen, im Februar einen neuen Referentenent- urf vorzulegen. Die betroffenen Verbände sind über den tand der Arbeit informiert. Ein In-KraftTreten des Um- etzungsgesetzes erscheint bis zum Jahresende möglich. ie Versicherungsvermittlung betrifft in Deutschland eine roße Zahl von Gewerbetreibenden; circa 500 000 Versi- herungsvermittler müssten registriert werden. Dem Um- etzungsgesetz wird daher ein entsprechend großer Ver- altungsaufwand folgen müssen. Die Bundesregierung at bereits kurz nach In-Kraft-Treten der Richtlinie zum 5. Januar 2003 ein Umsetzungskonzept vorgestellt und nde 2004 einen ersten Referentenentwurf den betroffe- en Verbänden und den Ländern zur Stellungnahme über- andt. Darin war vorgesehen, dass das nach der Richtlinie otwendige Erlaubnisverfahren von den Gewerbeämtern, egebenenfalls auch den Kreisen, durchzuführen ist, wie s auch bei den meisten anderen gewerberechtlichen Er- ubnissen – zum Beispiel für Gastwirte, Immobilienmak- r etc. – üblich ist. Die Länder verwiesen auf fehlendes nd nicht genügend qualifiziertes Personal für diese neue ufgabe und kündigten an, im folgenden Gesetzgebungs- erfahren die notwendige Zustimmung zu verweigern. ie Bundesregierung wird jetzt ein Verfahren, das die Ge- erbeämter nicht betreffen wird, vorschlagen. Ergänzend sei darauf hingewiesen, dass neun andere U-Staaten, darunter Frankreich, Belgien und Spanien, ie Umsetzung noch nicht vollzogen haben; auch in den U-Staaten, die formalrechtlich die Richtlinie in ihrem eimatrecht umgesetzt haben, scheint die nach der ichtlinie vorgesehene Registrierung aller Versiche- ungsvermittler noch nicht abgeschlossen zu sein. u Frage 45: Die Bundesregierung hatte 2005 ein „vorläufiges Noti- izierungsverfahren“ beim Bundesamt für Wirtschaft und usfuhrkontrolle eingerichtet und mit etlichen EU-Staa- n abgestimmt. Damit konnte erreicht werden, dass deut- chen Versicherungsvermittlern, die international tätig ind, keine ausländischen Geschäftsfelder wegbrechen. 15. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 8. Februar 2006 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4 Anlage 5 Anlage 6 Anlage 7 Anlage 8 Anlage 9 Anlage 10 Anlage 11 Anlage 12
Gesamtes Protokol
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601500000

Schönen guten Tag, liebe Kolleginnen und Kollegen!

Die Sitzung ist eröffnet.

Ich rufe den Tagesordnungspunkt 1 auf:

Befragung der Bundesregierung

Die Bundesregierung hat als Thema der heutigen Ka-
binettssitzung mitgeteilt: Agrarpolitischer Bericht
2006 der Bundesregierung.

Das Wort für den einleitenden fünfminütigen Bericht
hat der Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft
und Verbraucherschutz, Horst Seehofer.

Horst Seehofer, Bundesminister für Ernährung,
Landwirtschaft und Verbraucherschutz:

Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Kolleginnen
und Kollegen! Wir haben uns heute in der Kabinettssit-
zung mit dem Agrarbericht 2006 befasst, der allerdings
das Wirtschaftsjahr 2004/05 betrifft. Ich habe dem Kabi-
nett vorgetragen, dass wir als Landwirtschaftsministe-
rium eine ganze Reihe von Berichten zu erstatten haben:
Waldzustandsbericht, Tierschutzbericht, Agrarbericht,
Verbraucherpolitischer Bericht und Fischwirtschaftsbe-
richt. Ich möchte dem Parlament daher zur Unterstüt-
zung der Entbürokratisierung in absehbarer Zeit einen

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Redet
Vorschlag machen, inwieweit diese Berichte zusammen-
gefasst und in sinnvollen periodischen Abständen erstat-
tet werden können.

Die Lage im Bereich der Landwirtschaft ist gut. Bei
den Gewinnen der landwirtschaftlichen Betriebe im
Wirtschaftsjahr 2004/05 ist gegenüber dem Vorjahr ein
Plus von 23,9 Prozent zu verzeichnen. Dafür war in der
Hauptsache die weltweite Entwicklung der Preise maß-
geblich. Wenn man die Einkommens- und Gewinnent-
wicklung der landwirtschaftlichen Betriebe allerdings
auf das Wirtschaftsjahr 2005/06 überträgt, wird mit ho-
her Wahrscheinlichkeit wieder ein Minus zu erwarten
sein. – Wir hatten in diesem Wirtschaftsjahr eine leichte
Abnahme der Anzahl der landwirtschaftliche
um etwa 3 Prozent. Das ist keine Besonderh
über viele Jahre der Mittelwert in der Bund
Deutschland. Insgesamt haben wir in Deutsc

(C (D ung 8. Februar 2006 1 Uhr eit etwa 366 000 landwirtschaftliche Betriebe mit einer urchschnittlichen Größe von 46 Hektar. In den neuen undesländern liegt der Durchschnitt deutlich höher: bei ber 200 Hektar. Die Stimmung in der Landwirtschaft ist ebenfalls gut. as konnte man auf der Grünen Woche geradezu spüren. ch möchte als Beleg dafür das Konjunkturbarometer des eutschen Bauernverbandes anführen. Dieses Konjunk urbarometer, das die Investitionsbereitschaft in der andwirtschaft zum Ausdruck bringt, ist im letzten uartal 2005 von 67 Punkten auf 88 Punkte gestiegen. Die Gesamtlage stellt eine gute Basis dar, die der andwirtschaft für die auch in diesem Bereich notwendien Erneuerungen und Reformen Rückenwind gibt. Hier enke ich insbesondere an die Reform des agrarsozialen icherungssystems und daran, dass auch der Agrarhausalt seinen Beitrag zur Sanierung des Bundeshaushalts u erbringen hat. In der Kabinettssitzung haben wir noch einen Punkt onkret angesprochen: die Saisonarbeitskräfte. Diese pielen in der Debatte eine sehr große Rolle, insbesonere was die Bereiche angeht, in denen bereits im April/ ai des Jahres die Ernte ansteht; das gilt zum Beispiel ür den Spargelanbau. Dabei sind zwei Sachverhalte zu ext unterscheiden, die wir im Zusammenhang mit dem Agrarbericht beschlossen haben: Erstens geht es um die Frage, wie wir mit der so genannten Inländerquote der Eckpunkteregelung umgehen, der zufolge in jedem Falle 10 Prozent der Stellen durch inländische Arbeitskräfte zu besetzen sind, wenn sich Betriebe im Verhältnis zwei zu fünf oder zwei zu sechs erweitern. Hier haben wir völlig einvernehmlich folgende Regelung getroffen: Wenn plausibel dargelegt werden kann, dass aufgrund von Zukauf oder aufgrund personalintensiver Sonderkulturen ein zusätzlicher Bedarf besteht, kann dieser Umstand von der Bundesagentur nach dem Verteilerschlüssel 80:10:10 berücksichtigt nke, hiermit haben wir im Interesse der r die Ernte im Jahre 2006 im Vergleich zu le Veränderungen durchführen, eine sehr und lebensnahe Regelung getroffen. n Betriebe eit; das ist esrepublik hland zur werden. Ich de Betriebe, die fü 2005 strukturel praxistaugliche Bundesminister Horst Seehofer Diese strukturellen Veränderungen werden also berücksichtigt. Der zweite Punkt betrifft die Frage, wie wir es mit der Erfüllung der Inländerquote von 10 Prozent, also mit der Regelung, dass 10 Prozent der Stellen in jedem Falle durch Arbeitslose aus Deutschland zu besetzen sind, halten. Dazu haben wir folgenden Beschluss in den Agrarbericht aufgenommen: Um den landwirtschaftlichen Betrieben in ausreichender Zahl Saisonarbeitskräfte zur Verfügung zu stellen, wird die Umsetzung der neuen Eckpunkte durch ein Maßnahmenpaket der Bundesagentur für Arbeit zur Intensivierung der Vermittlung inländischer Arbeitssuchender flankiert. Die ausreichende Vermittlung inländischer Arbeitskräfte soll nach einer Vereinbarung mit den Sozialpartnern durch ein begleitendes Monitoring überprüft und unterstützt werden. Für die Ernte im April soll das Monitoring Anfang März durchgeführt werden, um feststellen zu können, ob ausreichende inländische Arbeitskräfte zur Verfügung stehen. Härtefalllösungen kommen in solchen Einzelfällen in Betracht, in denen trotz nachdrücklicher, seriöser Anstrengungen aller Seiten eine 10-prozentige Inländerquote nicht erreichbar ist. Ich denke, das ist ein guter Weg, um angesichts von 5 Millionen Arbeitslosen auf der einen Seite mit großem Nachdruck zu versuchen, möglichst viele Menschen in Arbeit, auch in Saisonarbeit, zu bringen, und auf der anderen Seite dafür zu sorgen, dass in den Bereichen, in denen das trotz größter Anstrengungen aller Beteiligten nicht bzw. nicht hinreichend gelingt, im Einzelfall eine Härtefallregelung greift, die der Bundesagentur die Möglichkeit eröffnet, sicherzustellen, dass die Bauern ihre Ernte einbringen können. Ich glaube, für die Landwirte ist es eine wichtige Botschaft, dass wir heute im Kabinett eine Regelung getroffen haben, die das Interesse der Landwirte, ihre Ernte zuverlässig und ohne Schäden einbringen zu können, genauso berücksichtigt wie die Erfüllung der Inländerquote von 10 Prozent durch hier lebende Arbeitslose. Vielen Dank, Herr Minister. – Ich gebe das Wort zu nächst der Kollegin Christel Happach-Kasan von der FDP-Fraktion. Herr Minister, zunächst einmal freue ich mich, dass Sie Positives berichten konnten, dass es unseren landwirtschaftlichen Betrieben besser geht. Aber Sie haben auch gesagt, dass Sie befürchten, dass sich diese Situation wieder verschlechtert. Herr Minister, vor diesem Hintergrund frage ich Sie, ob der Eigenverbrauch von Biodiesel für die Landwirte im nächsten Jahr weiterhin steuerfrei sein wird. Wenn nicht: In welcher Höhe plant die Bundesregierung Biodiesel und Bioethanol zu besteuern, zum einen beim Ein z k L t b d d s k s b r f u d b g L v i I r e s f M a D l h p n s h l d d m a v B r g s (C (D elverkauf, zum anderen als Beimengung zu Mineralölraftstoffen? Horst Seehofer, Bundesminister für Ernährung, andwirtschaft und Verbraucherschutz: Sie wissen, dass die Zuständigkeit für die Steuerpoliik beim Bundesfinanzminister liegt. Wir haben vereinart, dass wir, wie es normal ist, innerhalb des Kabinetts arüber reden. Dieses Gespräch wird noch stattfinden. Die nächste Frage stellt der Kollege Peter Bleser von er CDU/CSU-Fraktion. Herr Minister, herzlichen Dank, dass in der Landwirt chaft, wenn alle Überprüfungen, ob heimische Arbeitsräfte zur Verfügung stehen, nicht erfolgreich gewesen ind, aufgrund der Härtefallregelung ausreichend Areitskräfte zur Verfügung gestellt werden können. Ich möchte Sie darüber hinaus fragen, wie Sie geneell die Bedeutung der Landund Ernährungswirtschaft ür die Strukturentwicklung im ländlichen Raum sehen nd wie Sie die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der eutschen Land-, Forstund Ernährungswirtschaft insesondere auf internationalen Märkten beurteilen. Ich laube, da müssten wir in Zukunft schon etwas tun. Horst Seehofer, Bundesminister für Ernährung, andwirtschaft und Verbraucherschutz: Die Landund Ernährungswirtschaft hat eine hohe olkswirtschaftliche Bedeutung, die wir wieder verstärkt n das Bewusstsein unserer Gesellschaft rücken wollen. ch darf nur darauf hinweisen, dass wir in der Bundesepublik Deutschland in der Agrarwirtschaft insgesamt twa 4 Millionen Beschäftigte haben. Diese Zahl entpricht in etwa der Zahl der Beschäftigten in meinem rüheren Tätigkeitsbereich, dem Gesundheitswesen. an sollte zudem nicht übersehen – das habe ich heute uch im Kabinett gesagt –, dass die Bundesrepublik eutschland nach Amerika, Frankreich und den Nieder anden der viertgrößte Agrarexporteur der Welt ist. Das eißt: Was hier produziert wird, ist im Grunde ein Exortschlager. Wir müssen alles tun – damit komme ich zu Ihrer ächsten Frage –, um die Wettbewerbsfähigkeit in dieem Bereich auch in der Zukunft zu gewährleisten. Wir aben als deutsche Regierung bei den WTO-Verhandungen in Hongkong und auch in den Gesprächen mit en Amerikanern erklärt, dass die Europäische Union urchaus bereit ist, Exportsubventionen abzubauen. Dait die Wettbewerbsfähigkeit gegeben ist, muss dies ber für alle Länder und für alle Formen von Exportsubentionen gelten. Was mich in den noch jungen Begegnungen mit den äuerinnen und Bauern gefreut hat, ist, dass sie ihre Be eitschaft zum Wettbewerb ausdrücklich bejahen. Sie leen aber zu Recht Wert darauf, dass die Politik dafür orgt, dass die Wettbewerbsbedingungen in Europa und Bundesminister Horst Seehofer in der Welt gerecht gestaltet werden. Genau das ist unser politisches Ziel. Die nächste Frage zu diesem Bereich stellt die Kolle gin Ulrike Höfken, Bündnis 90/Die Grünen. Herr Minister Seehofer, ganz herzlichen Dank für Ih ren Bericht und auch für die faire Darstellung. Eine gute Gewinnsituation heißt natürlich auch gute Stimmung; das steht in unmittelbarem Zusammenhang. Zu erwähnen wäre vielleicht auch das besonders gute Ergebnis der ökologischen Betriebe. Sie haben eine Gewinnsteigerung von mehr als 20 Prozent erreicht und stehen hier deutlich besser da als die konventionellen Betriebe. Ich möchte daher dafür werben, vielleicht doch stärker über die Unterstützung des ökologischen Landbaus nachzudenken. Meine Frage richtet sich aber in die Zukunft, konkret auf das Wirtschaftsjahr 2006 und die von Ihnen eingeleiteten, doch sehr radikalen Einschnitte für den ländlichen Raum und die Landwirtschaft. Wie, glauben Sie, wird die deutsche Landwirtschaft den Verlust der Mittel aus Brüssel in Höhe von 400 Millionen Euro für die Förderung der umweltverträglichen Landwirtschaft, der Kulturlandschaftspflege und der besonderen gesellschaftlichen Leistungen der Landwirtschaft verkraften? Wie wird sich der für 2007 vorgesehene Stopp der Steuerbefreiung für Biokraftstoffe – Frau Happach-Kasan hat dies schon angesprochen – auf diese neue Einkommensmöglichkeit im gewerblichen Bereich, die im Agrarbericht leider nicht erfasst ist, auswirken? Wir haben gehört: Es sind 2 Milliarden Euro, die da eingespart werden sollen. Und wie beurteilen Sie die Einsparungen im Haushalt bei der Gemeinschaftsaufgabe betreffend den ländlichen Raum – das haben Sie im Ausschuss schon skizziert –, die zusätzlich vorgenommen werden sollen, obwohl im Agrarbereich sehr viel weniger Geld an Brüssel geht? Horst Seehofer, Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz: Zu Ihrem ersten Punkt. Wir sehen ökologischen Landbau und konventionelle Landwirtschaft nicht als Gegensatz an. Unserer Meinung nach ist hier eine Partnerschaft, ein Miteinander notwendig. Nach vielen Veranstaltungen beider Denkschulen konnte ich den Eindruck gewinnen, dass das von diesen beiden Seiten auch so gesehen wird. Darüber bin ich sehr froh. Gerade erst war ich bei einer großen Veranstaltung der Ökolandwirte, die sich ausdrücklich zu einer Partnerschaft mit den konventionell arbeitenden Bauern bekannt haben, und zwar in der Erkenntnis, dass im Gegeneinander beide Seiten verlieren, im Miteinander aber die Landwirtschaft insgesamt gewinnt. Deshalb werden wir die Politik des Dialogs und der Partnerschaft fortsetzen und werden nicht eine Gruppe im Bereich der Landwirtschaft ausgrenzen oder diskriminieren. F 4 d L s g ß B Z e d m b g d b A d k d n R a e u e s r s C B w A z k L L f m S r l s (C (D Zu Ihrem zweiten Punkt. Bezüglich Europa sind die akten klar. Die Mittel aus Brüssel sinken um gut 00 Millionen Euro. Es darf aber nicht übersehen weren, dass die erste Säule, also die Direktzahlungen an die andwirte, im Laufe der nächsten Jahre einer Degresion unterliegen wird – das ist durch das Gesetz so voregeben – und daraus der zweiten Säule Mittel zuflieen. Wir messen dem ländlichen Raum eine hohe edeutung bei. Dessen Stärkung ist unser politisches iel. Deshalb wird die Bundesregierung in diesem Jahr inen sehr breit angelegten Kongress über die Zukunft er ländlichen Räume durchführen. Landwirtschaft acht zwar nicht alleine den ländlichen Raum aus, sie ildet aber dessen Rückgrat. Wenn wir zu mehr Wachstum und mehr Beschäftiung kommen wollen – das ist unser oberstes Ziel –, ann müssen wir unseren Bundeshaushalt in Ordnung ringen. Es wäre niemandem gedient, zuallerletzt dem grarhaushalt, wenn wir nicht von der hohen Verschulung und der hohen Zinsund Tilgungslast herunterommen. Deshalb werde ich meinen Teil dazu beitragen, ass der Bundeshaushalt in absehbarer Zeit wieder verünftig aufgestellt werden kann. Sollten Sie mit der einen oder anderen Vorstellung der egierung – sie werden erst in den kommenden Tagen usgehandelt und der Öffentlichkeit präsentiert – nicht inverstanden sein, dann fordere ich Sie dazu auf, mit ns in eine Diskussion über die einzelnen Sparpositionen inzutreten; das habe ich Ihnen schon im Ausschuss geagt. Aber an dem Ziel, in Zukunft die Maastrichtkriteien einzuhalten und unseren Bundeshaushalt verfasungsgemäß zu gestalten, sollten wir nicht rütteln. (Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das werden wir in diesem Jahr sehr genau beobachten! – Gegenruf des Abg. Peter Bleser [CDU/CSU]: Ihr habt noch nie einen verfassungsgemäßen Haushalt gemacht!)





(A) )


(B) )

Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601500100
Dr. Christel Happach-Kasan (FDP):
Rede ID: ID1601500200
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601500300
Peter Bleser (CDU):
Rede ID: ID1601500400




(A) )


(B) )

Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601500500
Ulrike Höfken-Deipenbrock (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601500600


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601500700

Das Wort hat der Kollege Johannes Röring, CDU/

SU-Fraktion.


Johannes Röring (CDU):
Rede ID: ID1601500800

Herr Minister Seehofer, welche Maßnahmen hat die

undesregierung vorgesehen, um den Anteil der nach-
achsenden Rohstoffe insgesamt, vor allem aber den
nteil der nachwachsenden Rohstoffe für die Industrie,

u erhöhen? Ich frage das vor dem Hintergrund der Dis-
ussion darüber, dass dies zu einer Intensivierung der
andwirtschaft führen würde.

Horst Seehofer, Bundesminister für Ernährung,
andwirtschaft und Verbraucherschutz:

Ich bin ein Anhänger der nachwachsenden Rohstoffe
ür Biokraftstoffe, für Biomasse und Biogas. Das wird
einer Meinung nach in der Zukunft ein ganz wichtiges
tandbein für die Landwirtschaft sein. Neben der Nah-
ungsmittelproduktion und der Pflege unserer Kultur-
andschaft wird der Landwirt auch die Aufgabe der Roh-
toffproduktion innehaben.






(A) )



(B) )


Bundesminister Horst Seehofer
Die Maßnahmen zur Förderung dieses Bereichs sind
vielfältig. Wir werden in den nächsten Wochen über die
Steuer auf Biokraftstoffe diskutieren und deren Höhe
festlegen. Es müssen aber auch Gespräche mit denjeni-
gen geführt werden, die solche Rohstoffe verwenden.
Wir haben vor wenigen Tagen mit bedeutenden Automo-
bilherstellern ein sehr intensives Gespräch über die Pro-
duktion von Bioethanol aus Stroh geführt. Ich unter-
stütze dies mit allen Kräften, wie übrigens auch der
Kollege Gabriel aus dem Umweltministerium, der an
diesem Gespräch teilgenommen hat. Wir müssen Schritt
für Schritt dem großen Ziel näher kommen, dass nach-
wachsende Rohstoffe in der Bundesrepublik Deutsch-
land stärker genutzt werden.

Ich bin darin auch durch die Erfahrungen mit interna-
tionalen Gästen auf der Grünen Woche bestärkt worden.
Ob der russische Kollege, ob die Vertreter aus China und
aus Amerika, alle sehen die nachwachsenden Rohstoffe
als eine der Zukunftsperspektiven für die Bäuerinnen
und Bauern an. Ich kann nur sagen: Wenn wir diese
Chance nicht nutzen, dann werden sie andere nutzen und
wir gehen leer aus.

Ich habe vorhin von der Zukunft des ländlichen Rau-
mes gesprochen. Ich glaube, die Nutzung der nachwach-
senden Rohstoffe und die Investitionen, die in diesem
Zusammenhang zu tätigen sind bzw. bereits getätigt
wurden, sind Grundvoraussetzungen für eine bessere
Funktionsfähigkeit und für eine Zukunftsperspektive der
ländlichen Räume. Ländliche Räume und nachwach-
sende Rohstoffe hängen unmittelbar zusammen. Deshalb
werden wir die Förderung der nachwachsenden Roh-
stoffe Schritt für Schritt weiterentwickeln. Das ist fast
täglich meine Aufgabe, mit verschiedenen Beteiligten.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601500900

Das Wort hat die Kollegin Cornelia Behm,

Bündnis 90/Die Grünen.


Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601501000

Herr Minister, Sie haben in Ihrem Bericht dargestellt,

dass es der Landwirtschaft wieder etwas besser geht
– das ist aus meiner Sicht sehr erfreulich –, dass die Be-
triebe höhere Gewinne gemacht haben. Dies hat sicher-
lich ein ganzes Bündel von Ursachen, zum Beispiel die
Umsetzung der EU-Agrarreform. Vielleicht ist es auch
auf die Konzentration der Betriebe zurückzuführen, von
der Sie gesprochen haben. Die Zahl der Betriebe mit ei-
ner Fläche von unter 75 Hektar ist zurückgegangen,
während die Zahl der Betriebe mit einer größeren Fläche
zugenommen hat. Diese Betriebe können wirtschaftli-
cher agieren. Das kann also eine Ursache sein.

Wenn wir uns aber den Bereich Forst anschauen, dann
stellen wir fest, dass es dort nicht so erfreulich aussieht.
Im Forstbereich sind die Gewinne zurückgegangen. Dies
gilt insbesondere für den Bereich des Privatwaldes. Nun
frage ich Sie: Welche Maßnahmen haben Sie dort ins
Auge gefasst und könnten Sie sich vielleicht vorstellen,
dass die Maßnahmen zur Unterstützung der Forstwirt-
schaft, die wir in unserer rot-grünen Novelle zum Bun-
deswaldgesetz vorgesehen haben – bessere Bedingungen

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(C (D ür die Vermarktung von Holz über Forstbetriebsgemeinchaften, Lockerung der Verkehrssicherungspflicht und erstellung waldverträglicher Wilddichten über den eg der Novellierung des Bundesjagdgesetzes –, geeig et wären, die Situation der Waldbesitzer, insbesondere er Besitzer von Privatwald, zu verbessern? Denken Sie n dem Zusammenhang an eine entsprechende Novelle um Bundeswaldgesetz? Horst Seehofer, Bundesminister für Ernährung, andwirtschaft und Verbraucherschutz: Eine kleine Korrektur: Ich habe den Eindruck, dass ich auch die Stimmung der Waldbesitzer aufgehellt hat. b das am Regierungswechsel oder an der ökonomi chen Situation liegt, lasse ich einmal dahingestellt. Jeenfalls habe ich Gespräche mit Vertretern der meisten erbände in diesem Bereich geführt. Wir teilen gemeinam die Meinung, dass so etwas wie eine Renaissance er Waldbewirtschaftung und der Erträge ansteht bzw. chon begonnen hat. Wir werden die Holzcharta wie vorgesehen verwirklihen. Wir werden das Gesetz über den Holzabsatzfonds inbringen, der für ordentliche Marketingund Bewirtchaftungsmaßnahmen ganz wichtig ist. Es zeichnet sich b, dass der Bedarf an Pellets und Ähnlichem in der Tat eutlich steigen wird; wir unterstützen dies. Wenn wir ber nachwachsende Rohstoffe reden, muss betont weren, dass Holz ein ganz wichtiger Faktor ist. In der Zieletzung stimmen wir also überein. Ich möchte aber zu edenken geben, ob man zu dessen Umsetzung immer leich große Gesetzesnovellen braucht oder ob dies nicht uch mit guten Ideen derer, die mit den Wäldern zu tun aben, gelingt. Ich neige hier mehr zu Eigenverantworung und nicht zu neuen Paragraphen. Das Wort hat der Kollege Franz-Josef Holzenkamp, DU/CSU-Fraktion. Herr Minister, erst einmal möchte ich mich für die eststellung bedanken, dass die Stimmung gut ist. Wir tellen Investitionsbereitschaft fest. Das ist gut für unser and und gut für die Arbeitsplätze. Vorhin sind die Bereiche konventionelle und ökologiche Landwirtschaft angesprochen worden. Mich freut, ass wir diese Bereiche wieder stärker miteinander verinden und sie als eine Familie ansehen wollen. In der ökologischen Landwirtschaft war die Ertragsage im Vergleich zur konventionellen Landwirtschaft m letzten Jahr besser. Das freut uns zunächst einmal; as hat aber natürlich auch sehr stark mit den Transfereistungen zu tun. Ich möchte meine Frage wie folgt formulieren: Hat ieses Ergebnis künftig Einfluss auf die Verteilung von ransferleistungen? Wir müssen ja alle sparen; Sie sind uf die Haushaltslage eingegangen. Horst Seehofer, Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz: Wir werden dem Parlament Maßnahmen für Einsparungen vorschlagen und dies gerecht verteilen. Gerechtigkeit ist nicht nur in der Sozialpolitik angezeigt, sondern auch im Agrarbereich. Es wird keine Strafaktionen in irgendeine Richtung geben, sondern wir werden versuchen, die Transferleistungen ausgewogen zu verteilen. Es ist das erste und vornehmste Recht des Parlaments, diese Vorschläge zu akzeptieren oder Alternativen vorzustellen. Um Alternativen wird man allerdings nicht herumkommen. Vom Sparen zu reden, aber nichts zu tun, können wir uns nicht mehr leisten. Herr Kollege Goldmann von der FDP-Fraktion, bitte. Herr Minister, Sie haben festgestellt, dass die Lage der Landwirtschaft gut ist. Ich komme ebenfalls ziemlich herum und muss sagen: Die Lage der Landwirtschaft ist ganz eindeutig nicht gut. Sie ist sehr differenziert zu sehen. Ich möchte einen Bereich ansprechen, der nicht nur mir, sondern sicherlich auch Ihnen sehr viele Sorgen bereitet, nämlich der Bereich Milch. Welche Vorstellungen gibt es in Ihrem Haus, um die katastrophale Situation in der Milchwirtschaft zu verbessern? Planen oder ergreifen Sie entsprechende Maßnahmen, um die Wettbewerbschance für die Agrarwirtschaft insgesamt zu verbessern? Ich spreche hier die immer wieder betonte Eins-zu-EinsRegelung an. Wann wird etwas bei der Geflügelund Schweinehaltung getan? Wie sieht es mit dem Testalter bei Verdacht auf BSE aus? Könnten Sie mir auch kurz erklären, welche Verbesserungen Sie bei der Regelung für die Saisonarbeitskräfte vornehmen wollen? Ich sehe diese überhaupt nicht. Wenn ich das richtig verstanden habe, schieben Sie die Verantwortung auf die Arbeitsämter ab. Dabei waren sie aufgrund des einen oder anderen Verhaltens nicht in der Lage, die 10-Prozent-Quote zu erfüllen, die nach Ihren bzw. nach den Vorstellungen von Herrn Müntefering notwendig sind. Nach meinem Verständnis wird es in diesem Bereich zu einer Zehn-plus-Zehn-Regelung kommen. Das im Agrarbericht erwähnte und von Ihnen angesprochene Monitoring führt aus meiner Sicht in einer sehr späten Phase zu einer sehr komplizierten Lösung, die im Grunde genommen nicht erfolgreich sein kann. Horst Seehofer, Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz: Ich beginne mit Ihrem letzten Fragekomplex. Die Umsetzung dessen, was das Kabinett heute gebilligt hat und was Bestandteil des Agrarberichts ist, bedeutet eine lebensreale Verbesserung der Eckpunkteregelung. Dies gewährleistet, dass wir beide Ziele erreichen, die wir vor Augen haben: Auf der einen Seite müssen wir möglichst viele der 5 Millionen Arbeitslosen in Arbeit bringen. A t I d E z w d b a w r d i f a n g L i v S r f g m w M E s B w B l D S h a n w s d m i d (C (D uf der anderen Seite kennen wir alle die Besonderheien bei der Ernte und wissen um die Erfahrungen mit der nländerregelung, (Hans-Michael Goldmann [FDP]: Sogar in Ingolstadt!)


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601501100
Franz-Josef Holzenkamp (CDU):
Rede ID: ID1601501200




(A) )


(B) )

Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601501300
Hans-Michael Goldmann (FDP):
Rede ID: ID1601501400

ie wir zum Beispiel 1995/96 gemacht haben, als die
rnte gefährdet war, weil das Prinzip nicht durchzuset-
en war.

Vorausschauende Politik besteht nicht darin, abzu-
arten, bis wir in den Regionen die Katastrophe erleben,
ass die Ernte mangels Saisonarbeitskräften nicht einge-
racht werden kann. Das politische Kunststück besteht
lso darin, folgende Frage zu beantworten: Wie können
ir auf der einen Seite weiterhin alle Anstrengungen vo-

antreiben, damit es zu einer Beschäftigung von Inlän-
ern kommt, aber auf der anderen Seite in den Regionen,
n denen dies trotz aller Anstrengungen nicht gelingt, so
lexibel sein, dass den Landwirten Saisonarbeitskräfte
us dem Ausland zur Verfügung stehen und ihre Ernte
icht gefährdet ist?

Beide Punkte sind in der Koalitionsvereinbarung fest-
ehalten worden: die Sicherstellung der Ernte für die
andwirte auf der einen Seite und ein verstärkter Einsatz

nländischer Arbeitskräfte – in diesem Zusammenhang
erweise ich auf die zehn Prozent – auf der anderen
eite. Insofern haben wir, glaube ich, in diesem schwie-
igen Spannungsfeld eine sehr sachgerechte Lösung ge-
unden, die in der Praxis funktionieren wird.

Es ist aber unter keinen Umständen möglich, zwin-
end daran festzuhalten, dass die 10-Prozent-Quote nur
it hier lebenden Arbeitslosen erfüllt werden kann,
enn dies zur Folge hätte, dass nicht in ausreichendem
aße Saisonarbeitskräfte zur Verfügung stehen und die

rnte verrottet. Insofern unterscheidet sich der Ernteein-
atz von vielen anderen Beschäftigungsbereichen in der
undesrepublik Deutschland.

Deshalb bin ich über die einvernehmliche Lösung, die
ir heute im Kabinett gefunden haben, sehr froh. Die
evölkerung wie auch die Landwirte erwarten schließ-

ich von uns, dass wir auf diese Lage flexibel reagieren.
as ist uns gelungen.

Was die Problematik der


(Hans-Michael Goldmann [FDP]: Milch!)


chweinehaltungsverordnung angeht, darf ich Sie beru-
igen: Die CDU/CSU-SPD-Koalition hat sich gestern
uf eine Verordnung verständigt, die ich dem Kabinett
ächste Woche zuleiten werde. In den einzelnen Punkten
ie Boxengröße, Lichteinfall, Klima und Spaltenbreite

ind wir völlig einig.

Das Gleiche gilt für das Thema Geflügel. Wir werden
as Thema in dieser und der nächsten Woche noch ein-
al innerhalb der Koalition diskutieren. Wir stehen auch

n engem Kontakt mit den Ländern. Die Entscheidung
er Koalition wird Ihnen in absehbarer Zeit zugehen.


(Hans-Michael Goldmann [FDP]: 2009!)







(A) )



(B) )


Bundesminister Horst Seehofer
Wir sind dabei auf einem sehr guten Weg. Setzen Sie
nicht darauf, dass wir nicht zu einer Verständigung kom-
men!

Zur Milchwirtschaft ist anzumerken, dass es sich bei
der Beurteilung der Durchschnittswerte eines Agrarbe-
richts immer wieder als problematisch erweist, dass sich
die Situation aus der Sicht einzelner Sektoren anders
darstellt, die entweder unter dem Durchschnitt liegen
oder mit besonderen Problemen behaftet sind. Hinsicht-
lich der Milchwirtschaft verhält es sich so, wie Sie es ge-
schildert haben.

Wir haben uns entschieden, in unserem Hause in den
nächsten Wochen eine Konzeption zu erarbeiten, um die
Schwierigkeiten im Zusammenhang mit der Milchquo-
tensaldierung, den Molkereien und dem Abschmelzen
der Prämienzahlungen 2010 oder später überwinden zu
können. Wir befinden uns aber noch in der Denkphase.
Sie werden verstehen, dass wir zuerst mit den Koali-
tionsfraktionen Gespräche führen wollen – das wird im
März bzw. April geschehen –, bevor wir die Konzeption
der Öffentlichkeit vorstellen können. Ich möchte Ihnen
aber ausdrücklich bestätigen, dass die Milchwirtschaft
ein Problembereich ist.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601501500

Herr Kollege Koppelin, bitte.


Dr. h.c. Jürgen Koppelin (FDP):
Rede ID: ID1601501600

Herr Minister, da Sie die Perspektiven für die Land-

wirtschaft so positiv dargestellt haben, frage ich Sie, ob
in Ihrem Haus die Auswirkungen der im nächsten Jahr
vorgesehenen Mehrwertsteuererhöhung um drei Pro-
zentpunkte auf die Landwirtschaft errechnet worden
sind. Welche Auswirkungen sind – beispielsweise durch
Neuanschaffungen im Fuhr- oder Maschinenpark – für
die Landwirte zu erwarten?

Horst Seehofer, Bundesminister für Ernährung,
Landwirtschaft und Verbraucherschutz:

Der wichtigste Punkt im Zusammenhang mit der
Mehrwertsteuererhöhung ist aus meiner Sicht die Mehr-
wertsteuerpauschale für die Landwirtschaft, die fast
90 Prozent der Landwirte in Anspruch nehmen. Auch
darüber wird zu reden sein, wenn die Gesetzgebung zu
diesem Vorhaben auf den Weg gebracht wird.


(Jürgen Koppelin [FDP]: Darüber haben Sie sich noch keine Gedanken gemacht?)


– Herr Koppelin, ich war immer für eine Mehrwertsteu-
ererhöhung, die ich übrigens auch im Wahlkampf immer
vertreten habe, wenn – was auch vorgesehen ist – gleich-
zeitig die Beiträge zur Arbeitslosenversicherung um
zwei Prozentpunkte gesenkt werden. In diesem Fall habe
ich damit keine Probleme, zumal Sie in Bezug auf die
Landwirtschaft nicht übersehen dürfen, dass der Steuer-
satz für Nahrungsmittel unverändert bleibt. Was für die
Lebenshaltungskosten der Menschen wichtig ist – –


(Hans-Michael Goldmann [FDP]: Wollen Sie ausweichen?)



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(C (D Nein, das ist kein Ausweichen. Es ist eine Feststellung zw. eine Information, die Sie auch weitergeben können. (Wolfgang Grotthaus [SPD]: Das wird er nicht tun!)


er Mehrwertsteuersatz für das, was in der Landwirt-
chaft überwiegend produziert wird – nämlich Nah-
ungsmittel –, und damit für den Kernbestand der Le-
enshaltungskosten der Menschen bleibt unverändert.


(Hans-Michael Goldmann [FDP]: Aber gleichzeitig wollen Sie die Quotierung anheben!)


Gut, aber es kann uns sogar passieren, dass die eine
der andere Maschine im Herbst gekauft wird statt nach
er Mehrwertsteuererhöhung. Die Nahrungsmittel kön-
en aber nicht vorzeitig verzehrt werden; jedenfalls kön-
en sie nicht unbeschränkt auf Vorrat gekauft werden.


(Heiterkeit bei der CDU/CSU und der FDP)


Wir müssen endlich mit solchen Schattengefechten
ufhören. Sie wissen genauso gut wie ich, dass wir den
aushalt in Ordnung bringen müssen. Sie fordern immer
ieder Einsparungen. Ich bin gespannt, ob wir Ihre volle
nterstützung, Herr Goldmann, haben, wenn wir alle
nsere Sparvorschläge, auch diejenigen betreffend den
grarhaushalt, präsentieren.


(Hans-Michael Goldmann [FDP]: Wir haben das in den letzten Haushalten gemacht! Aber die CDU/CSU hat es nicht gemacht!)


uf jeden Fall werden in meinem Etat noch einmal Kür-
ungen in Höhe von 200 Millionen Euro vorgenommen,
anz einfach, Herr Koppelin.


(Heiterkeit bei der FDP)



Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601501700

Das hört sich so an, als ob Sie mit der Beantwortung

er Frage fertig wären, Herr Minister.

Dann gebe ich das Wort an die Kollegin Dr. Kirsten
ackmann von der Fraktion Die Linke.


Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1601501800

Sehr geehrter Herr Minister, ich habe Nachfragen be-

üglich der Inländerquote bei den so genannten Saison-
rbeitskräften. Welche Zumutbarkeitsregelungen sind
ier mit der Bundesagentur für Arbeit vereinbart, ins-
esondere was die Arbeitsbedingungen und die finanzi-
llen Bedingungen angeht, zu denen die Saisonar-
eitskräfte eingesetzt werden sollen? Gibt es hier
rgendwelche Verschärfungen? Ist geplant, 1-Euro-Job-
er einzubeziehen?

Zu den geplanten Kürzungen betreffend die zweite
äule, den ländlichen Raum: Wir wissen, dass in Zu-
unft erheblich weniger finanzielle Mittel zur Verfügung
tehen werden. Haben Sie schon Überlegungen ange-
tellt, wie dies kompensiert werden soll, und, wenn ja,
elche?






(A) )



(B) )

Horst Seehofer, Bundesminister für Ernährung,
Landwirtschaft und Verbraucherschutz:

Auch für diesen Bereich gilt die allgemeine Zumut-
barkeitsregelung. Wir haben diese Regelung im Zusam-
menhang mit den Saisonarbeitskräften nicht geändert.
Ich weiß, dass viele Arbeitsagenturen größte Anstren-
gungen unternehmen, um inländische Saisonarbeits-
kräfte zu gewinnen. Aus der Nähe meiner Heimat ist mir
eine Arbeitsagentur bekannt, die Durchhalteprämien
zahlt bzw. zahlen will, die Shuttles besorgt, die die Sai-
sonarbeitskräfte zu den Feldern bringen, die Kinderbe-
treuung für Menschen organisiert, die Kleinkinder auf-
ziehen, und vieles andere mehr unternimmt.


(Hans-Michael Goldmann [FDP]: Was ein Unsinn!)


Eine Arbeitsagentur hat sogar Saisonarbeitskräfte aus
Justizvollzugsanstalten rekrutiert. Hier werden also
enorme Anstrengungen unternommen – das erwartet die
Bevölkerung bei 5 Millionen Arbeitslosen auch –, um
möglichst viele Stellen im Bereich der Saisonarbeits-
kräfte mit Inländern zu besetzen. Aber es wird nicht in
jeder Region gelingen, die angestrebte Inländerquote zu
100 Prozent zu erfüllen.

Noch einmal: Es gibt in diesem Zusammenhang keine
Verschärfung der Zumutbarkeitsregelung.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601501900

Weil dies ein besonders spannender Bereich ist, liegt

mir noch eine ganze Reihe von Wortmeldungen vor. Ich
möchte dazu noch zwei Kollegen zu Wort kommen las-
sen und dann die Gelegenheit geben, zu anderen Berei-
chen zu fragen.


(Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Die Frage ist nicht beantwortet worden! Es ging um die Mittel für den ländlichen Raum!)


– Entschuldigung, aber ich rede gerade. Wenn Sie so nett
wären, zu warten, bis ich fertig bin! – Danke schön.

Wie gesagt, ich lasse noch zwei Fragen zu diesem Be-
reich zu. Dann möchte ich noch Fragen zu anderen The-
men zulassen, bevor wir zur Fragestunde kommen.

Jetzt ist der Kollege Norbert Schindler, CDU/CSU-
Fraktion, dran.


Norbert Schindler (CDU):
Rede ID: ID1601502000

Natürlich sind wir froh, dass wir mit der Eckpunktere-

gelung in Deutschland weitergekommen sind. Herr Mi-
nister, Sie haben die Definition der Härtefälle allumfas-
send dargelegt. Aber im Hinblick auf die konkrete
Ausgestaltung – ich erinnere nur an den Hagelschlag im
letzten Jahr, die gesundheitspolitischen Probleme und
die Probleme betreffend den Berechnungsgrundsatz aus
dem Jahr 2005 – bitte ich dringend um Abstimmung, da-
mit es nicht wieder zu Ärger in den Arbeitsverwaltungen
kommt.

Die nächste Feststellung, die ich treffen will, ist: Herr
Seehofer, es ist ja schön, wenn Sie als frisch gebackener
Minister darlegen, dass sich die agrarwirtschaftlichen
Ergebnisse im Wirtschaftsjahr 2004/05 verbessert haben.

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(C (D ber die Grünen könnten verleitet sein, zu sagen: Das ist nser Erfolg. Deswegen will ich in aller Deutlichkeit larstellen: Herr Seehofer, Ihre Botschaft betreffend die ewinnentwicklung ist sehr realistisch gewesen. Die durch Trockenheit bedingt – schlechten Zahlen im irtschaftsjahr 2003/04 haben Sie durch Ihre zweite ussage relativiert. Die Grundstimmung in der Landirtschaft ist jedenfalls gut. Das kann ich im Hinblick uf die Grüne Woche bestätigen. Meine Frage gilt der Finanzierung der zweiten Säule b 2007: Herr Minister, sind Sie mit mir der Auffassung, ass es richtig ist, die 5 Prozent, die laut EU-Beschluss ls Modulationsabzug in der ersten Säule vorzunehmen ind, denjenigen zu lassen, die für die Finanzierung soren, sodass diese Mittel den Höfen zugute kommen und icht ideologisch motivierte Programme in Zukunft neue egehrlichkeiten wecken? Horst Seehofer, Bundesminister für Ernährung, andwirtschaft und Verbraucherschutz: Zum zweiten Teil sage ich: Ja, ich bin Ihrer Meinung. um ersten Teil lese ich Ihnen den wesentlichen Satz aus em Agrarbericht vor. Es geht um den ersten Komplex, ämlich darum, was wir bei strukturellen Veränderungen achen, zum Beispiel wenn die Situation des Betriebs 006 in Bezug auf das Personal, die Anbaufläche oder ie Sonderkulturen eine andere ist als 2005: Soweit einelne Betriebe plausibel begründen, dass sich insbesonere – was jetzt kommt, ist nicht abschließend, sondern in Beispiel – aufgrund sonstiger Erweiterungen der Anauflächen oder des Anbaus personalintensiverer Sonerkulturen ein Mehrbedarf an Arbeitskräften gegenüber em Jahr 2005 ergibt, werden die Agenturen für Arbeit n diesen Fällen flexibel auf den zusätzlichen Bedarf einehen und ihn in der generellen Weise nach den Eckunkten – damit ist der Schlüssel 80:10:10 gemeint – löen helfen. Das ist eine saubere Formulierung, die ich sehr berüße, weil sie auf die Lebensrealität und die Sachveralte Rücksicht nimmt, die Sie geschildert haben. Diese ind sehr vielfältig. Darum ergibt es keinen Sinn, eine ormulierung zu suchen, die alle denkbaren Lebenssacherhalte einbezieht. Dass ein Betriebsinhaber einen erzinfarkt hatte, Personal ausgefallen ist, Flächen da ugekauft wurden oder der Betrieb erweitert bzw. in ihn nvestiert wurde, sind alles Sachverhalte, die vorkomen können. Wenn es eine plausible Begründung gibt, ann kann die Agentur darauf eingehen und helfen, und war wiederum nach dem Schlüssel 80:10:10, wobei 0 für Saisonarbeitskräfte steht, 10 für Vorrangkräfte nd 10 für Inländer. Wenn es bei der Erfüllung der Inlänerquote Schwierigkeiten gibt, dann greift die Härtefallegelung. War das verständlich? (Hans-Michael Goldmann [FDP]: Die Arbeitsämter werden das jetzt den Bauern verständlich machen!)



Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601502100

Als letzte Rednerin zu diesem Bereich hat das Wort

ie Kollegin Bärbel Höhn, Bündnis 90/Die Grünen.






(A) )



(B) )


Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601502200

Herr Minister, für die zweite Säule haben wir

400 Millionen Euro weniger zur Verfügung. Dieses Mi-
nus trifft die einzelnen Bundesländer sehr unterschied-
lich. Gerade Bayern und Baden-Württemberg, aber auch
Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen sind davon
massiv betroffen. Selbst durch die Pflichtmodulation
wird man das nicht auffangen können. Das gilt zumin-
dest für diese Länder. Bei der Modulation handelt es sich
um besonders wertvolle Gelder, weil man sie auch zur
Schaffung zukunftsfähiger Arbeitsplätze einsetzen kann.
Ich erinnere an den Bereich der nachwachsenden Roh-
stoffe, der gerade angesprochen worden ist. Das ist ein
ganz wichtiger Bereich. Zu erwähnen sind aber auch die
Vermarktung regionaler Produkte und Tourismus, womit
sich Bauern etwas hinzuverdienen können. In diese
Richtung muss man ja gehen. Ich denke auch an Ver-
tragsnaturschutzmaßnahmen, bei denen Naturschutz und
landwirtschaftliche Nutzung verbunden werden.

Die zweite Säule wird in der Regel von den Ländern
mit der Gemeinschaftsaufgabe kombiniert. Viele Länder
müssen jetzt mit weniger Geld auskommen. Mittelge-
birgsregionen sind auf diese Gelder angewiesen und ma-
chen ihre Entscheidung, ob sie eine solche Landwirt-
schaft oder überhaupt keine Landwirtschaft mehr
betreiben – wobei wir Letzteres sicherlich nicht wollen –,
davon abhängig. Haben Sie schon Überlegungen, worauf
Sie die reduzierten Mittel in den nächsten Jahren kon-
zentrieren werden?

Horst Seehofer, Bundesminister für Ernährung,
Landwirtschaft und Verbraucherschutz:

Es wird bei diesen Sparmaßnahmen nach meiner Ein-
schätzung nicht ohne die GAK gehen. Ich bin für Alter-
nativen offen. Sie wissen, dass mein Haushalt etwa
5 Milliarden Euro beträgt. Über 70 Prozent sind für so-
ziale Maßnahmen festgelegt. Ich habe gesagt, dass wir in
diesem Bereich nur etwas über Strukturreformen ma-
chen können. Denn wenn Sie etwas im sozialen Bereich
streichen, dann ist das gleichbedeutend mit einer Bei-
tragserhöhung. Deshalb werden wir diese Strukturrefor-
men beginnend mit der Unfallversicherung durchführen.
Die Arbeiten dazu laufen mit Hochdruck.

Was die die verbleibende Summe betrifft, so müssen
Sie sagen, wo Sie sparen wollen. Wir könnten zum Bei-
spiel die Mittel für den Ökolandbau kürzen. Dann wür-
den Sie protestieren und behaupten, es gebe doch eine
Agrarwende zulasten der Ökobauern. Es gibt noch mehr
Positionen, die ich jetzt nicht alle aufführen will, für die
man gute Argumente vorbringen kann. Ich möchte keine
Politik betreiben, bei der man – auch im Interesse der
künftigen Generationen – einerseits die Notwendigkeit
der Sanierung des Haushaltes bejaht, andererseits aber,
wenn es ernst wird, davonläuft. Man muss sich für A
oder B entscheiden. Wenn wir Ihnen A vorschlagen und
Sie das nicht wollen, dann nennen Sie mir bitte B oder
C. Man kann aber nicht sagen, der Haushalt müsse als
Voraussetzung für mehr Wachstum und Arbeitsplätze in
Ordnung gebracht werden, und dann, wenn dies ge-
schieht, fortlaufen. Das werden wir nicht zulassen.

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(C (D Ich habe leider manches übernommen, Frau Kollegin öhn, was das Ganze noch erschwert. In den Hausalt 2005 – für den ich bekanntlich keine Verantwortung rage – waren für die Unfallversicherung 200 Millioen Euro eingestellt. Den landwirtschaftlichen Berufsgeossenschaften hat man gesagt: Kalkuliert eure Beiträge inmal auf der Grundlage dieser 200 Millionen Euro. atsächlich wurden dann aber nur 150 Millionen Euro ur Verfügung gestellt. Ich darf jetzt schauen, woher die ehlenden 50 Millionen Euro kommen, wenn ich Beiragserhöhungen in der Unfallversicherung vermeiden ill. Wenn gestimmt hätte, was meine Vorgängerin den nfallversicherungen zugesagt hat, wenn mir also diese 00 Millionen Euro zur Verfügung ständen, Frau Höhn, ann müsste ich jetzt nicht an die Mittel der GAK heran. (Widerspruch des Abg. Hans-Michael Goldmann [FDP])


Das ist die Realität. Ich muss Einsparungen in der ent-
prechenden Höhe vornehmen.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601502300

Frau Höhn, eine Zusatzfrage.


Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601502400

Darauf zielte meine Frage nicht ab.

Entscheidend ist: Sie kommen mit weniger Geld aus.
ben hat Herr Schindler gesagt, es gebe so viele Berei-
he mit einem ideologischen oder irgendeinem anderen
intergrund. Dann müsste Ihnen das Sparen da ja leicht

allen. Worauf wollen Sie die geringeren Mittel für die
emeinschaftsaufgabe – sie ist mit der zweiten Säule ge-
oppelt – konzentrieren? Welche Inhalte wollen Sie
egfallen lassen? Angeblich gibt es sehr viel, was man

infach wegfallen lassen kann, weil es einen ideologi-
chen oder sonst wie überhöhten Hintergrund hat.

Horst Seehofer, Bundesminister für Ernährung,
andwirtschaft und Verbraucherschutz:

Wir werden im PLANAK-Ausschuss mit den Bun-
esländern besprechen – das ist doch ganz selbstver-
tändlich –, auf welche Positionen wir das konzentrie-
en.

Übrigens ist es den Bundesländern nicht verboten,
ich an der Finanzierung solcher Maßnahmen da und
ort stärker zu beteiligen. Der Bundesanteil auf diesem
ebiet ist überproportional hoch. Nach der Verfassung
ären eigentlich 50 Prozent angezeigt; aber tatsächlich

ahlt der Bund mehr.

Außerdem möchte ich Ihnen sagen: Sie werden im
usschuss von mir eine Aufstellung bekommen, in wel-

hem Umfang die Mittel für diese Gemeinschaftsauf-
abe in den letzten Jahren von Rot-Grün gekürzt
urden. Sie können dann die Kürzungen in der Vergan-
enheit mit derjenigen vergleichen, die es möglicher-
eise – entscheiden muss es das Parlament – im Haus-
alt 2006 geben wird.






(A) )



(B) )


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601502500

Damit beende ich die Befragung zu diesem Themen-

bereich.

Gibt es Fragen zu anderen Themen der Kabinettssit-
zung? – Bitte schön, Herr Lehmer.


Dr. Max Lehmer (CSU):
Rede ID: ID1601502600

Sie haben in Ihrem Bericht mit Recht die ausgeprägte

Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Landwirtschaft an-
gesprochen.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601502700

Entschuldigung, zu diesem Thema hatte ich eine

lange Rednerliste. Wie ich gesagt habe, habe ich die Be-
fragung zu diesem Themenbereich abgeschlossen.

Gibt es Fragen zu anderen Themen der heutigen Ka-
binettssitzung? – Das ist nicht der Fall.

Ich rufe Tagesordnungspunkt 2 auf:

Fragestunde

– Drucksache 16/522 –

Wir beginnen mit dem Geschäftsbereich des Bundes-
ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Ver-
braucherschutz.

Die Fragen 1 und 2 der Abgeordneten Dr. Gesine
Lötzsch werden schriftlich beantwortet.

Wir kommen zum Geschäftsbereich des Bundes-
ministeriums der Verteidigung.

Die Frage 3 des Kollegen Rainder Steenblock wird
ebenfalls schriftlich beantwortet.

Wir kommen damit zum Geschäftsbereich des Bun-
desministeriums für Familie, Senioren, Frauen und
Jugend. Zur Beantwortung der Fragen steht der Parla-
mentarische Staatssekretär Dr. Hermann Kues zur Verfü-
gung.

Ich rufe die Frage 4 der Abgeordneten Ekin Deligöz
auf:

Bis wann wird die Bundesregierung genaue Konzepte und
Planungen zum Ausbau des Kinderzuschlags vorlegen?

Dr
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1601502800


Die Konzepte und Planungen zum Ausbau des Kin-
derzuschlags werden derzeit innerhalb der Bundesregie-
rung abgestimmt. Es ist vorgesehen, sie im Rahmen des
Optimierungsgesetzes zum SGB II zu berücksichtigen.
Federführend ist dabei das Ministerium für Arbeit und
Soziales.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601502900

Frau Deligöz, Sie haben das Wort zu einer Nachfrage.


Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601503000

Herr Staatssekretär, können Sie mir sagen, welche

Schwerpunkte das Bundesministerium für Familie,

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(C (D enioren, Frauen und Jugend bei den Planungen zum usbau des Kinderzuschlags setzen wird? Dr Schwerpunktmäßig geht es darum, dafür zu sorgen, ass Eltern, die bisher aufgrund der Zahl ihrer Kinder LG II beziehen, ihren Lebensunterhalt in Zukunft un bhängig vom ALG II bestreiten können. Frau Deligöz, eine zweite Nachfrage? Ja. – Herr Staatssekretär, was Sie in Ihrer Antwort ben beschrieben haben, ist die grundsätzliche Intention es Kinderzuschlags. Meine Frage ging in die Richtung: elche Schwerpunkte werden Sie in der Konzeption set en? Werden Sie eher den Empfängerkreis ausweiten, inem Sie die Freibeträge der Eltern erhöhen, oder werden ie die Summe, die als Zuschlag an die Eltern bezahlt ird, erhöhen? Dr Wir werden den Empfängerkreis ausweiten. Wir geen davon aus, dass von der Regelung, die wir vorgeseen haben, ungefähr 170 000 Kinder erfasst werden, die ann aus dem ALG-II-Bezug herausfallen. Dann komme ich zum Geschäftsbereich des Bundes inisteriums für Gesundheit. Zur Beantwortung steht er Parlamentarische Staatssekretär Rolf Schwanitz zur erfügung. Es geht zunächst um die Frage 5 des Kollegen Jörg ohde von der FDP-Fraktion: Unterliegen Behinderte, die in Behindertenwerkstätten beschäftigt sind, der Umlagepflicht U 2 – U 2: Erstattung der Aufwendungen bei Schwangerschaft und Mutterschaft – und werden Behinderte somit als reguläre Arbeitnehmer behandelt, wenn sie in einer Behindertenwerkstatt tätig sind? R Herr Kollege Rohde, ich beantworte Ihre Frage wie olgt: Am 1. Januar 2006 ist das Gesetz über den Ausgleich on Arbeitgeberaufwendungen und zur Änderung weiteer Gesetze, das Aufwendungsausgleichsgesetz, kurz: AG, in Kraft getreten. Mit diesem Gesetz werden die mlageverfahren zum Ausgleich der Arbeitgeberaufendungen für die Entgeltfortzahlung und die Mutter chaftsleistungen neu geregelt. Im so genannten U-2-Verfahren werden den beteiligen Arbeitgebern die Aufwendungen bei Mutterschaft ertattet. Der wesentliche Inhalt der Neuregelung beruht Parl. Staatssekretär Rolf Schwanitz vor allem auf der Umsetzung einer Vorgabe des Bundesverfassungsgerichts, welches festgestellt hatte, dass die Anspruchsgrundlage für den Arbeitgeberzuschuss zum Mutterschaftsgeld nach dem Mutterschutzgesetz mit dem Gleichberechtigungsgebot des Grundgesetzes unvereinbar ist. Weil das bisherige Verfahren, mit dem die Aufwendungen der Arbeitgeber bei Mutterschaft ausgeglichen werden, nur für Kleinunternehmen mit weniger als 20 oder, je nach Satzung der Krankenkasse, 30 Beschäftigten galt, sah das Bundesverfassungsgericht die Gefahr einer faktischen Diskriminierung von Frauen, da Arbeitgeber, die nicht in das Umlageverfahren einbezogen waren, ein Interesse daran gehabt haben könnten, weniger oder keine Frauen zu beschäftigen. Aufgrund dieser verfassungsgerichtlichen Vorgaben war es zwingend geboten, alle Betriebe in das Umlageverfahren U 2 einzubeziehen; die Anzahl der Beschäftigten spielt dabei keine Rolle. Damit hat die Bundesregierung einen Diskriminierungstatbestand beseitigt. Ausnahmen sind grundsätzlich nicht vorgesehen. Dementsprechend können auch Werkstätten für behinderte Menschen als solche nicht von der Umlagepflicht ausgenommen werden. Zur Frage, ob neben dem Fachpersonal solcher Werkstätten auch die dort beschäftigten behinderten Menschen als Arbeitnehmer im Sinne des Aufwendungsausgleichsgesetzes einzuordnen sind, befindet sich das Bundesministerium für Gesundheit derzeit in einem Abstimmungsprozess mit den Spitzenverbänden der Krankenkassen. Über das Ergebnis werde ich Sie selbstverständlich informieren. Die Bundesregierung wird die Auswirkungen der Neuregelung weiterhin sorgfältig beobachten. Haben Sie eine Nachfrage, Herr Kollege? – Bitte schön. Vielen Dank für die Antwort, Herr Staatssekretär. – Meine Nachfrage lautet: Von wem sind im Falle einer Umlagepflicht die Kosten dieser Umlage zu tragen, von den Krankenkassen, von Sozialhilfeträgern oder von der Werkstatt selber? R Herr Kollege Rohde, weil es in der nächsten Frage genau um diese Kosten geht, würde ich, wenn Sie einverstanden sind, gerne auf die Antwort auf diese Frage verweisen und dazu übergehen. Ja. – Ich habe aber noch eine Nachfrage hierzu. Ich würde dann mit den Nachfragen großzügiger um gehen, aber wenn Sie zu Ihrer ersten Frage noch eine Nachfrage haben, bitte schön. A l a c t k t m t b a m r t a u A s t S h m g e b d a b A e s M R d v u d d (C (D Herr Staatssekretär, ich befürchte, Sie werden mir die ntwort später schriftlich geben müssen. Die Nachfrage autet: Welches Arbeitsentgelt soll bei der Umlagepflicht ls Berechnungsgrundlage dienen? Wird es das tatsächlihe oder das fiktive Arbeitsentgelt sein? Das betrifft naürlich den hypothetischen Fall, den Sie eben erst noch lären müssen. Würden Sie das bitte in die Beantworung der Frage aufnehmen? R Sehr gern. – Herr Kollege Rohde, wenn die Präsiden in einverstanden ist, würde ich jetzt gern Ihre Frage 6 eantworten. Dann rufe ich die Frage 6 des Kollegen Jörg Rohde uf: Wie bewertet die Bundesregierung den Umstand, dass im Falle einer Umlagepflicht auch für Behinderte Behindertenwerkstätten finanziell belastet werden, da im Pflegesatz für die U-2-Umlage keine Position vorgesehen ist? R Ich beantworte diese Frage wie folgt: Das Umlageverfahren U 2 ist dem Wesen nach eine eine Arbeitgeberversicherung und wird nur aus verwalungsorganisatorischen Gründen von den Krankenkassen bgewickelt. Bei den Umlagebeträgen handelt es nicht m Kosten im Zusammenhang mit der Erfüllung der ufgaben und der fachlichen Anforderungen der Werk tätten, die von den Rehabilitationsträgern in den Vergüungen berücksichtigt werden könnten. § 41 Abs. 3 atz 3 SGB IX ist die Rechtsgrundlage dazu. Vielmehr andelt es sich um Aufwendungen im Zusammenhang it der wirtschaftlichen Betätigung dieser Einrichtun en, die auch in Wirtschaftsunternehmen üblicherweise ntstehen. Deshalb sind die Aufwendungen aus dem Areitsergebnis der Einrichtungen, also den Erlösen aus er wirtschaftlichen Tätigkeit, zu finanzieren. Wie jeder ndere Arbeitgeber, der Umlagesätze zu zahlen hat, haen auch die Werkstätten für behinderte Menschen einen nspruch auf Erstattung von Leistungen, die sie im Falle iner Mutterschaft zu erbringen haben. Generell untercheidet das AAG nicht danach, mit welcher Häufigkeit utterschaftsfälle eintreten. Haben Sie noch eine Nachfrage hierzu, Herr ohde? – Bitte schön. Herr Staatssekretär, teilt die Bundesregierung denn ie Auffassung, die zum Beispiel von der Lebenshilfe ertreten wird, dass es sich bei den Kosten der Umlage m so genannte werkstattnotwendige Kosten handelt, ie von den zuständigen Leistungsträgern erstattet weren müssen? Jörg Rohde Dazu auch gleich die zweite Nachfrage. Jetzt kommen ja auch Kosten für die Umstellung der EDV-Verfahren auf die Behindertenwerkstätten zu. Wie sieht die Bundesregierung in diesem Fall die Kostenträgerschaft? R Zunächst, Herr Kollege Rohde, weise ich darauf hin, dass die Veränderungen im geltenden Recht seit dem 1. Januar dieses Jahres für viele Betriebe natürlich mit Umstellungen verbunden sind. Im Umlageverfahren gibt es keine Betriebsgrößenbegrenzung mehr. Damit kommt das U-2-Verfahren für viele Betriebe neu zur Anwendung. Wir werden – insofern nehme ich Bezug auf Ihre erste Frage – und können dem Abstimmungsprozess hier natürlich nicht vorgreifen. Deswegen kann ich mich auch heute in der Fragestunde dieser Einschätzung eines Sozialverbandes nicht anschließen. Wir sind der Auffassung, dass es bezüglich des neuen geltenden Rechts, das wir seit dem 1. Januar dieses Jahres haben, keinen Veränderungsbedarf gibt. Aber wir sind im Abstimmungsprozess begriffen und werden am Ende zu einer Bewertung zu kommen haben. Zunächst sind jedoch die Spitzenverbände der Krankenkassen in der Pflicht und müssen ihrerseits Stellung nehmen. Dann komme ich zum Geschäftsbereich des Bundes ministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung. Zur Beantwortung steht Herr Parlamentarischer Staatssekretär Ulrich Kasparick zur Verfügung. Ich rufe die Frage 7 des Abgeordneten Patrick Döring auf: Ist der Bundesregierung bekannt, dass der Vorschrift des § 41 Kraftfahrgesetz-Durchführungsverordnung, KDV, welche zur Umsetzung der Richtlinie 2001/85/EG in nationales Recht angepasst wurde, hinsichtlich der den Durchgang in eine Richtung versperrenden Bügel im Fahrerbereich von Omnibussen in Deutschland auf unterschiedliche Weise nachgekommen wird? U Frau Präsidentin, wenn Sie gestatten, beantworte ich die Fragen 7 und 8 gemeinsam, weil sie sachlich zusammenhängen. Dann rufe ich auch die Frage 8 des Abgeordneten Patrick Döring auf: Wie bewertet die Bundesregierung die Notwendigkeit un ter dem Aspekt der Sicherheit von Fahrgästen, insbesondere der Sicherheit von Kindern, auf diese Sperrbügel zu verzichten bzw. sie zu entfernen? U Herr Kollege Döring, Sie fragen nach den Schwenkbügeln in Bussen. Wir müssen EU-Recht in nationales Recht umsetzen. In Ihrer zweiten Frage äußern Sie die Vermutung, dass es bei den Schwenkbügeln auch um die S F w r F z d b b E K v d d – g N b e W m d E l n m f d s d s m p d z n z m d k e (C (D icherheit von Fahrgästen geht. Das ist aber nicht der all. Es geht darum, freie Sicht für den Fahrer zu geährleisten. Deswegen sind andere technische Anforde ungen zu stellen, als wenn es um die Sicherheit von ahrgästen ginge. Die Regelung, die wir jetzt in nationales Recht umseten, gilt seit dem 13. Februar 2005. Das bedeutet, dass ie Busse, die seit diesem Zeitpunkt in den Verkehr geracht wurden, keinen Schwenkbügel an der Fahrerkaine mehr haben müssen. Ältere Busse haben ihn noch. r kann auch nach wie vor bestellt werden, wenn ein unde ihn in seinen Bussen haben möchte. Wir haben onseiten des Bundesverkehrsministeriums empfohlen, iese Bügel wenigstens für Schülerbusse vorzuhalten; enn auch dann, wenn das Gedränge am Schulschluss Sie wissen, wie das im Schülerverkehr ist – besonders roß ist, braucht der Fahrer freie Sicht. Sie haben eine Nachfrage, Herr Kollege. Bitte schön. Vielleicht darf ich die Frage 8 kurz erklären. Einige ahverkehrsunternehmen haben die Befürchtung, dass ei einem gegebenenfalls nötigen scharfen Abbremsen in stehender Fahrgast sozusagen ungehindert bis zur indschutzscheibe durchfliegt, wenn dieser Bügel nicht ehr zur Verfügung steht. Teilt das Bundesministerium ie Befürchtung von Nahverkehrsunternehmen, dass bei intreten eines solchen Vorgangs gegebenenfalls zusätz iche Gefahren für stehende Fahrgäste entstehen könen? U Wir reden nun über mögliche so genannte Frontalun älle. Die Bügel sind nicht dazu gedacht, die Fahrgäste in iesem Fall zu schützen, ondern sie sind eine Sperre für die Fahrgäste, die dazu ient, dass der Fahrer freie Sicht hat. Wenn man den Pasagierschutz bei Unfällen erhöhen wollte, dann müsste an das System auch an anderen Stellen im Bus kom lett neu gestalten. Die Empfehlung unseres Hauses ist, iese Bügel insbesondere im Schülerverkehr einzuseten. Die Nahverkehrsbetriebe haben bei der Bestellung euer Busse natürlich die Möglichkeit, diese Bügel mitubestellen. Aber die EU-Richtlinie schreibt diese nicht ehr vor. Eine zweite Nachfrage. Danke sehr. – Herr Staatssekretär, ist Ihnen bekannt, ass beispielsweise der Bushersteller Daimler-Chrysler eine Busse mit diesen Bügeln mehr ausliefert und auch ntsprechende Nachbestellungen derzeit nicht annimmt? U Ja, das ist uns bekannt. Es entspricht aber der gesetzlichen Grundlage. Sie haben eben gesagt, der Kunde könne diese Bügel bestellen. U Wenn ein Kunde mit einem Hersteller einen Vertrag schließt, dann geht die Bundesregierung dies nicht unmittelbar an. Für uns ist entscheidend, ob EU-Vorschriften ordnungsgemäß in nationales Recht umgesetzt worden sind. Das ist der Fall. Damit verlassen wir diesen Geschäftsbereich und kommen zum Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. Der Parlamentarische Staatssekretär Michael Müller steht zur Beantwortung der Fragen zur Verfügung. Ich rufe die Frage 9 der Kollegin Sylvia Kotting-Uhl vom Bündnis 90/Die Grünen auf: Wie beurteilt die Bundesregierung die Ankündigung des Energiekonzerns EnBW, eine Verlängerung der Laufzeit des Kernkraftwerkes Neckarwestheim I zu beantragen? Mi Frau Kollegin, natürlich haben wir zur Kenntnis genommen, dass möglicherweise ein Antrag auf Übertragung von Strommengen gestellt wird. Aber so lange nur eine öffentliche Ankündigung gemacht wird, kann das BMU selbstverständlich keine Beurteilung dazu abgeben. Haben Sie eine Nachfrage, Frau Kollegin? Ich muss gestehen, dass ich keine andere Antwort er wartet habe. Deswegen frage ich ein bisschen mehr politisch: Der Ministerpräsident von Baden-Württemberg, Oettinger, ist nicht der Einzige, der sich mit der Forderung nach Laufzeitverlängerungen und damit nach Übertragung von Strommengen von jüngere auf ältere Atomkraftwerke hervortut, was ursprünglich im Atomkonsens ausdrücklich nicht vorgesehen war. Aber wir alle kennen die Entscheidung im Präzedenzfall Obrigheim, die wir Grünen nach wie vor für eine Fehlentscheidung halten. Wir hoffen, dass es nicht zu weiteren solcher Entscheidungen aufgrund dieses Präzedenzfalles kommt. Deshalb möchte ich Sie, auch wenn das vielleicht unüblich ist, um eine politische Bewertung bitten: Wie schätzen Sie die entsprechende Forderung diverser Ministerpräsidenten, die ja damit auch Wahlkampf machen, ein? m h F g v w e e d r a l w m h s m V g B h c K g d d e R a l d r d g u a w – (C (D Mic Damit sind wir eigentlich schon bei der rage 10. – Dazu gibt es im Atomgesetz klare Regelunen. Diese Regelungen sehen nur im Ausnahmefall die on Ihnen beschriebenen Maßnahmen vor. Logischereise kann dieser Fall der Strommengenübertragung nur intreten, wenn der Betrieb der abgebenden Anlage daurhaft eingestellt wird oder wenn die Sicherheitsstanards gleichwertig sind. Es ist richtig, dass zuerst das Bundesumweltministeium diese Voraussetzungen prüfen muss. Wir können ber erst prüfen, wenn ein entsprechender Antrag voriegt, was bisher aber nicht der Fall ist. Haben Sie eine weitere Nachfrage? – Dann kommen ir zur Frage 10 der Abgeordneten Sylvia Kotting-Uhl: Trifft es zu, dass für eine Verlängerung der Laufzeit des Kernkraftwerks Neckarwestheim I Strommengen von neueren Kernkraftwerken mit höheren Sicherheitsstandards übertragen werden müssten? Bitte schön, Herr Staatssekretär. Mic Eine mögliche Übertragung von Strommengen richtet ich nach § 7 Abs. 1 b des Atomgesetzes. Der Mechanisus ist klar: Zuerst hat der Bundesumweltminister den organg zu prüfen. Erst wenn er bestimmte Bedingunen als erfüllt ansieht, folgt die Abstimmung mit dem undeskanzleramt und dem Bundeswirtschaftsminister insichtlich der Frage, ob man ausnahmsweise eine solhe Regelung treffen kann. Haben Sie hierzu eine Nachfrage, Frau Kollegin otting-Uhl? – Bitte schön. Neckarwestheim I ist ja ein Druckwasserreaktor der so enannten zweiten Generation. Bekanntermaßen weist iese zweite Generation gegenüber neueren Generationen er Druckwasserreaktoren folgende Schwachstellen auf: ingeschränkte Prüfbarkeit des Primärkreislaufes auf isse oder sonstige Schädigungen, Mehrschweißnähte n wichtigen Komponenten und Rohren des Primärkreisaufes, Umsetzung des Bruchausschlusskonzepts erst urch Nachqualifizierung, geringere Druckund Tempeaturfestigkeit des Sicherheitsbehälters, weniger redunante Stränge bei der zusätzlichen Notstromversorgung egen äußere Einwirkungen der Gleichstromversorgung sw. Es sind noch mehr Punkte, die ich jetzt aber nicht ufzählen will. Spielen diese offensichtlichen Nachteile bei der Beertung, die Sie im Umweltministerium vornehmen davon haben Sie gerade gesprochen –, eine Rolle? M Uns ist natürlich klar, dass neuere Anlagen, zum Beispiel Konvoianlagen, sicherheitstechnisch sehr viel besser ausgerüstet sind als beispielsweise Siedewasserreaktoren der Baulinie 69. Es ist logisch, dass diese Sicherheitsunterschiede in der Bewertung berücksichtigt werden. (Sylvia Kotting-Uhl [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Danke schön!)

Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1601503100
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601503200
Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601503300
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1601503400
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601503500
Rolf Schwanitz (SPD):
Rede ID: ID1601503600




(A) )


(B) )

Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601503700
Jörg Rohde (FDP):
Rede ID: ID1601503800
Rolf Schwanitz (SPD):
Rede ID: ID1601503900
Jörg Rohde (FDP):
Rede ID: ID1601504000
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601504100
Jörg Rohde (FDP):
Rede ID: ID1601504200
Rolf Schwanitz (SPD):
Rede ID: ID1601504300
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601504400
Rolf Schwanitz (SPD):
Rede ID: ID1601504500
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601504600
Jörg Rohde (FDP):
Rede ID: ID1601504700




(A) )


(B) )

Rolf Schwanitz (SPD):
Rede ID: ID1601504800
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601504900
Ulrich Kasparick (SPD):
Rede ID: ID1601505000
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601505100
Ulrich Kasparick (SPD):
Rede ID: ID1601505200
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601505300
Patrick Döring (FDP):
Rede ID: ID1601505400
Ulrich Kasparick (SPD):
Rede ID: ID1601505500

(Patrick Döring [FDP]: Tun sie aber!)

Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601505600
Patrick Döring (FDP):
Rede ID: ID1601505700




(A) )


(B) )

Ulrich Kasparick (SPD):
Rede ID: ID1601505800
Patrick Döring (FDP):
Rede ID: ID1601505900
Ulrich Kasparick (SPD):
Rede ID: ID1601506000

(Patrick Döring [FDP]: Herzlichen Dank!)

Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601506100
Michael Müller (SPD):
Rede ID: ID1601506200
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601506300
Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601506400
Michael Müller (SPD):
Rede ID: ID1601506500
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601506600
Michael Müller (SPD):
Rede ID: ID1601506700
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601506800
Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601506900




(A) )


(B) )

Michael Müller (SPD):
Rede ID: ID1601507000


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601507100

Vielen Dank.

Dann kommen wir zum Geschäftsbereich des Bun-
desministeriums für Bildung und Forschung. Zur Beant-
wortung steht der Parlamentarische Staatssekretär
Andreas Storm zur Verfügung.

Er beantwortet die Frage 11 der Kollegin Cornelia
Hirsch von der Fraktion Die Linke:

Wie viele Förderanträge für das neue Ausbildungsstruk-
turprogramm „Jobstarter“ des Bundesministeriums für Bil-
dung und Forschung liegen mit welchen Finanzvolumina
beim Bundesinstitut für Berufsbildung bisher vor?

A
Andreas Storm (CDU):
Rede ID: ID1601507200


Frau Kollegin Hirsch, Ihre Frage nach der Anzahl der
eingegangenen Anträge zum Förderprogramm „Jobstar-
ter“ beantworte ich wie folgt: Die am 6. Dezember 2005
vom Bundesinstitut für Berufsbildung im Auftrag des
Bundesministeriums für Bildung und Forschung veröf-
fentlichten Förderrichtlinien zur Durchführung des Pro-
gramms „Jobstarter“ sehen als letzten Abgabetermin zur
Einreichung der Förderanträge beim Bundesinstitut den
9. Februar 2006 vor. Derzeit wird im Bundesinstitut bei
der Programmstelle „Jobstarter“ eine Vielzahl von Bera-
tungsgesprächen mit den Antragstellern geführt. Hierbei
werden insbesondere die für die Projektanträge erforder-
lichen Formalitäten abgeklärt.

Die Erfahrungen mit den Vorgängerprogrammen, ins-
besondere mit STARegio, haben gezeigt, dass erst in den
letzten drei Tagen der Antragsfrist der überwiegende Teil
der Anträge, nämlich rund 90 Prozent, beim Bundes-
institut eingeht. Erst nach Ende der Antragsfrist können
die Anträge gesichtet werden. Ab dem 10. Februar 2006
wird der Bundesregierung die Zahl der eingereichten
Anträge zum Programm „Jobstarter“ vorliegen.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601507300

Sie haben eine Nachfrage, Frau Kollegin Hirsch? –

Bitte.


Cornelia Hirsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1601507400

Es gibt ja durchaus Erfahrungen mit Ausbildungs-

strukturprogrammen aus den letzten Jahren. Da war es
regelmäßig so, dass die Beantragungen das zur Verfü-
gung stehende Finanzvolumen deutlich überstiegen ha-
ben. Es ist ja schon bekannt, wie hoch die Fördersumme
des BMBF sein wird: Faktisch handelt es sich um eine
Kürzung um rund ein Drittel – ich habe dies mithilfe Ih-

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(C (D er Antwort auf meine Kleine Anfrage ausgerechnet –, ezogen auf den Zeitraum von 2006 bis 2010, wenn man ie Fördersumme von 2005 zum Ausgangspunkt nimmt. alten Sie das für vertretbar angesichts der Tatsache, ass der Förderbedarf in der Vergangenheit sehr viel höer war? A Frau Kollegin, die Bundesregierung schließt sich Ih er Auffassung ausdrücklich nicht an, dass es sich hierei um eine Kürzung handelt. Insgesamt ist das Proramm „Jobstarter“ in den nächsten fünf Jahren mit inem Finanzvolumen von mindestens 100 Millionen uro verbunden. Was das Fördervolumen für die Proramme bei den derzeit im Einreichungsverfahren beindlichen Vorschlägen angeht, verweise ich auf meine orherige Antwort und bitte Sie, abzuwarten. Es sind etzt nur noch zwei Tage, bis wir wissen, welche Anträge ingegangen sind. In einigen Tagen können wir Ihnen agen, wie hoch die Zahl der geförderten Projekte und as damit verbundene Finanzvolumen sein werden. Haben Sie hierzu eine weitere Nachfrage? Ja. – Die Förderrichtlinien liegen ja vor; dazu kann an sich schon politisch äußern. Meine Nachfrage dazu autet: Bisher gab es Einzelprogramme, beispielsweise as Programm KAUSA, das speziell in den Migrationsereich gewirkt hat. Jetzt erfolgt eine Zusammenlegung, obei einzelne Förderbausteine diesen Aspekt durchaus och berücksichtigen sollen. Inwieweit kann bei der uswahl der geförderten Projekte sichergestellt werden, ass explizit dieser Förderschwerpunkt zumindest die leiche Rolle spielt wie bisher? A Für das Bundesministerium für Bildung und Forschung t es bei der Förderung im Bereich der beruflichen Bilung ein ganz wichtiger Schwerpunkt, insbesondere in igrantenunternehmen zusätzliche Ausbildungsplätze u schaffen. Dieses Thema ist auch Gegenstand der Beatung anlässlich der Auftaktkonferenz zum Programm Jobstarter“ am 19. und 20. Januar hier in Berlin gewesen. Aber auch hier verweise ich auf meine vorherige Antort, dass wir erst einmal schauen müssen, welche An räge aus dem Bereich der Migrantenunternehmen eingeangen sind. Dieses Thema wird in den nächsten onaten eine große Rolle spielen. Für April ist ein Ge präch mit den Spitzen der Migrantenverbände vorgeseen. Dann kommen wir jetzt zur Beantwortung der rage 12 der Kollegin Cornelia Hirsch: Wie positioniert sich die Bundesregierung zu dem von der KfW-Bankengruppe geplanten Studienkredit? A Frau Kollegin, Ihre Frage beantworte ich wie folgt: Die Bundesregierung begrüßt es, dass die Kreditanstalt für Wiederaufbau mit den von ihr entwickelten Plänen eines allgemeinen Studienkredits ein neues Geschäftsfeld auf die Agenda der Finanzierungsanbieter gesetzt hat. Bildungsund förderpolitisch besteht die zentrale Bedeutung des KfW-Ansatzes darin, dass das geplante Studienkreditangebot unabhängig von der jeweiligen individuellen Bonität der Studierenden und ihrer konkreten Studienfachwahl gemacht wird. Somit werden Verzerrungen bei der Chancengleichheit beim Kreditzugang ebenso vermieden wie Beschränkungen bei der Freiheit der Ausbildungswahl. Frau Kollegin, Sie haben eine Nachfrage? – Bitte schön. Laut Koalitionsvertrag gibt es innerhalb der Regie rungsfraktionen unterschiedliche Auffassungen über die Frage der Studiengebühren. In der Presse war zu lesen, dass insbesondere Kolleginnen und Kollegen aus der SPD nur dann diesem KfW-Kreditmodell zustimmen würden, wenn das nicht zum Einfallstor für die Einführung von Studiengebühren in den Bundesländern wird. Wie soll so etwas gewährleistet werden? A Wir befinden uns in einer Phase, in der noch weitere Prüfungen in Bezug auf die genauen Vergabekriterien und Konditionen stattfinden. Dieser Prüfungsprozess ist noch nicht endgültig abgeschlossen. Es ist aber klar, dass es keinen direkten Zusammenhang zwischen der Erhebung von Studiengebühren und einem eventuellen Auftrag geben könnte. Ihre zweite Nachfrage. Einen indirekten Zusammenhang werden Sie aber si cherlich kaum ausschließen können, da ja im Einzelfall nicht immer danach gefragt werden kann, wofür der Kredit, der in Anspruch genommen wird, verwendet wird, für die Begleichung von Studiengebühren oder den Lebensunterhalt. Ist das BMBF sich dieser Problematik bewusst und wird es sie bei seiner Entscheidung berücksichtigen? A Wenn Studenten einen solchen Kredit in Anspruch nehmen würden, wäre es sicherlich nicht möglich, dass man von staatlicher Seite eine Kontrolle über die Mittelverwendung durchführt. Ich verweise in diesem Zusammenhang auf meine vorherige Antwort: Wir sind derzeit n e k g b d s T K H m p d v F b k n b d U g t d r D B t f t w m d n z s g R e n s t (C (D och in einem Prüfungsverfahren und – das gilt für einen ventuellen positiven Bescheid – die genauen Vergaberiterien werden ausgearbeitet. Der Prüfungsprozess insesamt ist also noch nicht abgeschlossen. Vielen Dank. – Damit verlassen wir diesen Geschäfts ereich. Wir kommen jetzt zu dem Geschäftsbereich des Bunesministeriums für Arbeit und Soziales. Zur Verfügung teht der Kollege Parlamentarischer Staatssekretär Franz hönnes. Die Fragen 13 und 14 des Kollegen Heinrich olb sind zurückgezogen. Wir kommen jetzt zur Frage 15 des Abgeordneten einz-Peter Haustein, FDP-Fraktion: Bei wie vielen Unternehmen kam es am 27. Januar 2006 zu Abbuchungen von Sozialversicherungsbeiträgen, obwohl diese eine „Nullmeldung“ abgegeben hatten, um von der Sechstelregelung des § 119 Abs. 2 des Vierten Buches Sozialgesetzbuch 2006 keinen zusätzlichen Monatsbeitrag zu leisten, und auf welche Gesamtsumme addieren sich diese abgebuchten Beiträge? F Werter Kollege Haustein, die Einzugsstellen sind ver flichtet, den Einzug der Sozialversicherungsbeiträge in en Fällen, in denen ihnen eine Einzugsermächtigung orliegt, am Tag der Fälligkeit sicherzustellen. Zum älligkeitsdatum am 27. Januar dieses Jahres kam es insesondere im Bereich der Ersatzund Innungskrankenassen zu einer verspäteten Übermittlung der Beitragsachweise mit der Beitragsmeldung null durch das eauftragte Systemunternehmen an die Einzugsstellen, a der Anfall der zu bearbeitenden Fälle vonseiten des nternehmens unterschätzt wurde. Diese hohe Inanspruchnahme der Datenfernübertraung für die Beitragsnachweise zu diesem Datum resuliert daraus, dass die Unternehmen die Erleichterung urch die Neuregelung des Beitragsund Meldeverfahens zum 1. Januar angenommen und umgesetzt haben. araufhin erfolgte eine Abbuchung von geschätzten eiträgen bei den Unternehmen, für die Einzugsermäch igungen vorlagen. Dieses Verfahren entspricht den Anorderungen, die an die korrekte Durchführung des Beiragsverfahrens durch die Einzugsstellenprüfung gestellt erden. Über die genaue Zahl der betroffenen Unternehen und die daraus resultierende Beitragssumme liegen er Bundesregierung keine Zahlen vor. Dies ließe sich ur durch eine sehr aufwendige Erhebung bei allen Einugsstellen in Deutschland ermitteln. Die Spitzenverbände der betroffenen Kassen haben ofort nach Bekanntwerden der fehlerhaften Abbuchunen reagiert und sichergestellt, dass in allen Fällen die ückabwicklung des Einzugs durch die Einzugsstellen rfolgt. Außerdem wird sichergestellt, dass es zum ächsten Fälligkeitsdatum – das wird am 24. Februar ein – nicht zu einem erneuten Datenstau bei dem beaufragten Systemunternehmen kommt. Der Herr Kollege Haustein hat keine Nachfrage. Herr Kollege Kolb, bitte schön. Herr Staatssekretär, ich verstehe nicht, warum es bei T-Systems zu einem Problem aufgrund eines erhöhten Datenanfalls gekommen sein soll. Die Unternehmen, die jetzt eine Nullmeldung abgegeben haben, haben schließlich in jedem anderen Monat eine Meldung über den jeweils abzuführenden Sozialversicherungsbeitrag an die Krankenkassen abgegeben, das heißt, bei 3,3 Millionen Unternehmen in Deutschland müsste es auch bisher über den Daumen gepeilt 3,3 Millionen Meldungen gegeben haben. Woher kommt also der zusätzliche Datenanfall, der die Leitungen verstopft haben soll? F Es muss sich um ein technisches Problem bei der Einziehung der Beiträge durch T-Systems – Sie haben das Unternehmen benannt – gehandelt haben. Dieses Problem ist beseitigt. Viele Unternehmen haben schlichtweg von den besseren technischen Möglichkeiten Gebrauch gemacht und dies scheint wohl unterschätzt worden zu sein. Wir kommen damit zur Frage 16 des Abgeordneten Heinz-Peter Haustein. F Ich habe die Fragen 15 und 16 zusammen beantwortet, sie wurden auch gemeinsam aufgerufen. Nein, ich habe bisher nur die Frage 15 aufgerufen, aber ich akzeptiere, dass das eine Antwort auf beide Fragen war. Wenn alle Beteiligten damit einverstanden sind, beseitigen wir unser Missverständnis, indem ich jetzt die Frage 16 des Abgeordneten Heinz-Peter Haustein aufrufe: Bei welchen Krankenkassen ist es zu solchen Abbuchungen der Sozialversicherungsbeiträge trotz der Nullmeldungen gekommen und inwieweit wurden diese trotz der Inanspruchnahme der Sechstelregelung des § 119 Abs. 2 SGB IV abgebuchten Beträge wieder an die Unternehmen zurückgezahlt? Ich kann noch eine Frage des Kollegen Kolb zulassen. Können Sie, Herr Staatssekretär, noch einmal sagen, bei welchen Krankenkassen – es betraf wohl überwiegend Ersatzund Innungskrankenkassen – das Problem im Einzelnen aufgetreten ist? Das kann man doch sicherlich ohne allzu großen Aufwand feststellen. m s t H m k M B z d d s e 2 e N d A g k h a u e c e m s i R i g W i g 1 g (C (D F Ich kann Ihnen dazu nur sagen, dass das bei den Er atzund Innungskrankenkassen vordergründig aufgereten ist. (Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Bekommen wir das schriftlich? – Okay!)

Andreas Storm (CDU):
Rede ID: ID1601507500
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601507600
Cornelia Hirsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1601507700
Andreas Storm (CDU):
Rede ID: ID1601507800
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601507900




(A) )


(B) )

Andreas Storm (CDU):
Rede ID: ID1601508000
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601508100
Cornelia Hirsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1601508200
Andreas Storm (CDU):
Rede ID: ID1601508300
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601508400
Cornelia Hirsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1601508500
Andreas Storm (CDU):
Rede ID: ID1601508600
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601508700
Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1601508800




(A) )


(B) )

Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601508900
Dr. Heinrich L. Kolb (FDP):
Rede ID: ID1601509000
Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1601509100
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601509200
Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1601509300
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601509400
Dr. Heinrich L. Kolb (FDP):
Rede ID: ID1601509500
Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1601509600


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601509700

Ich rufe jetzt die Frage 17 des Abgeordneten Lutz

eilmann auf:
Wie viele Obdachlose sind in diesem Winter bereits erfro-

ren und in welchem Ausmaß ist im Vergleich zum entspre-
chenden Zeitraum des Vorjahres eine Zunahme festzustellen?

F
Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1601509800

Herr Kollege Heilmann, der Bundesregierung liegen

eine amtlichen Daten über Todesfälle von obdachlosen
enschen vor, die in diesem Winter erfroren sind. Die
ehörden, die nach SGB II und SGB XII bzw. nach Poli-
ei- und Ordnungsbehördenrecht diesem Personenkreis
ie notwendigen Hilfen gewähren, führen diese Gesetze
ezentral im kommunalen Bereich durch. Ich kann Ihnen
agen, dass wir von der BAG Wohnungslosenhilfe e. V.
rfahren haben, dass neun Menschen im Winterhalbjahr
005/2006 tragischerweise erfroren sind.

Nach unserem Wissensstand gibt es, je nachdem wie
s die Behörden organisieren, ein sehr umfangreiches
etz von karitativen und behördlichen Einrichtungen,
ie sich um das Schicksal dieser Menschen kümmern.
n dieser Stelle will ich all denen, die in karitativen Or-
anisationen ehrenamtlich tätig sind, für ihre Arbeit dan-
en und von hier aus feststellen, dass die Behörden na-
ezu alles tun, damit solche Fälle so selten wie möglich
uftreten.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601509900

Herr Kollege, Sie habe eine Nachfrage.


Lutz Heilmann (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1601510000

Danke schön, Herr Staatssekretär, für Ihre Auskünfte

nd Ihre Bemühungen, Daten zu erhalten. Ich habe noch
ine Nachfrage. Ist Ihnen bekannt, ob und, wenn ja, wel-
he Bundesländer besonders davon betroffen sind? Gibt
s ein Nord-Süd- oder Ost-West-Gefälle?

F
Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1601510100

Wir entnehmen den Daten der Bundesarbeitsgemein-

chaft der Wohnungslosenhilfe e. V., dass es zwei Fälle
n Berlin und Stuttgart und je einen Fall in Dortmund, in
ahden-Tonnenheide in der Nähe von Minden, in Halle,

n Kostheim bei Wiesbaden und in Gelsenkirchen ge-
eben hat. Ich will dazu klar sagen: Jeder, der auf diese
eise gestorben ist, ist ein Toter zu viel. Allerdings will

ch darauf hinweisen, dass es in den letzten Jahren
elungen ist, die Gesamtzahl der Wohnungslosen von
998 bis 2004 – auch das sind Daten der Bundesarbeits-
emeinschaft der Wohnungslosenhilfe e.V. – von






(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretär Franz Thönnes
530 000 auf 292 000, also um gut 45 Prozent, zu redu-
zieren. Ich glaube, das Beste und Wichtigste ist, dafür zu
sorgen, dass die Menschen ein Dach über dem Kopf
bzw. eine Wohnung haben.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601510200

Herr Heilmann, haben Sie eine weitere Nachfrage?


Lutz Heilmann (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1601510300

Ist seit dem 1. Januar 2005 eine Zunahme der Ob-

dachlosigkeit in der BRD, insbesondere im Zusammen-
hang mit den Hartz-Gesetzen, aufgetreten?

F
Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1601510400


Ich kann Ihnen diese Frage nicht beantworten, da, wie
bereits gesagt, alle Daten – auch die eben vorgetragenen
für den Zeitraum von 1998 bis 2004 – von der Bundes-
arbeitsgemeinschaft nur geschätzt worden sind.


(Lutz Heilmann [DIE LINKE]: Danke schön!)



Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601510500

Dann kommen wir zur Frage 18 der Abgeordneten

Sabine Zimmermann, Die Linke:
Trifft es zu, dass die Argen – Rechtskreis des Zweiten Bu-

ches Sozialgesetzbuch – statt eines Haushaltes nur eine Be-
wirtschaftungsbefugnis von 45 Prozent erteilt bekommen ha-
ben, diese Mittel aber durch Verpflichtungsermächtigungen
des Vorjahres abgedeckt sind und nicht für neue Maßnahmen
zur Verfügung stehen, und, wenn ja, wird dadurch der Ver-
mittlungsauftrag der Argen gefährdet?

F
Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1601510600


Frau Zimmermann, ich beantworte Ihnen Ihre Frage
wie folgt: Zurzeit gilt die vorläufige Haushaltsführung.
Aufgrund der Neuwahlen zum Deutschen Bundestag am
18. September des vergangenen Jahres konnte ein gülti-
ger Haushaltsplan für das Jahr 2006 durch das Parlament
noch nicht beschlossen werden. Es gibt daher noch gar
keinen Bundeshaushalt 2006, der überhaupt hätte zuge-
wiesen werden können. Da die Leistungen der Grund-
sicherung für Arbeitsuchende nach dem Zweiten Buch
Sozialgesetzbuch aus dem Bundeshaushalt finanziert
werden, fallen sie ebenfalls unter die vorläufige Haus-
haltsführung.

Das Grundgesetz sieht in Art. 111 in haushaltslosen
Zeiten zwar ein so genanntes Notbewilligungsrecht der
Bundesregierung vor, für das allerdings Einschränkun-
gen gelten, um das Budgetrecht des Parlaments nicht zu
beschränken. Es ist daher zutreffend, dass den Trägern
der Grundsicherung für Arbeitsuchende zunächst nur ein
Finanzrahmen in Höhe von 45 Prozent der in der Ein-
gliederungsmittelverordnung 2006 genannten Obergren-
zen zugewiesen wurde.

In einer Reihe von Äußerungen und Bekundungen
verschiedener Träger der Grundsicherung von Arbeitsu-
chenden ist berichtet worden, dass diese zunächst für
Leistungen zur Eingliederung in Arbeit zugewiesenen
Ausgabemittel in Höhe von 45 Prozent der maßgebli-

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(C (D hen Obergrenze wegen hoher Vorbindungen nicht geügend Spielraum für Neubewilligungen ließen. Allerings scheint die Situation in den Kreisen durchaus nterschiedlich zu sein. Die Bundesregierung unterstützt im verfassungsrechtich zulässigen Rahmen die Möglichkeiten zur Verbesseung der gegenwärtigen Situation und hat den Finanzrahen für die Zeit der vorläufigen Haushaltsführung wischenzeitlich auf 72 Prozent der maßgeblichen Oberrenze angehoben. Den Belangen der örtlichen Träger ist amit Rechnung getragen worden, sodass auch die Voaussetzungen für eine kontinuierliche Maßnahmeplaung und -bewilligung gewährleistet sein dürften. Frau Kollegin, Sie haben eine Nachfrage? Ja, ich habe eine Nachfrage. – Danke schön, Herr taatssekretär. Es ist mir bekannt, dass letzten Donnersag die mündliche Zusage gemacht wurde, dass die zugeiesenen Ausgabemittel von 45 Prozent auf 72 Prozent er maßgeblichen Obergrenze erhöht werden. Aber um ine optimale Mittelbindungskurve – die wird Ihnen siherlich auch bekannt sein – zu erhalten, um also zu ereichen, dass wir nicht wieder so viele Mittel wie im etzten Jahr zurückgeben müssen, brauchen die Arbeitsemeinschaften vor Ort 90 Prozent des Haushaltes. Aners ist eine seriöse Maßnahmeplanung nicht machbar. s geht – ich glaube, da sind wir uns fraktionsübergrei end einig – um die Lösung des Arbeitslosenproblems. ir wollen die Arbeitslosen optimal in den Arbeitsmarkt ntegrieren. Meine Frage ist: Warum wird den Arbeitsgemeinchaften der Haushalt nur scheibchenweise und schlepend zugewiesen? Denn zum Beispiel die Agenturen önnen für das ganze Jahr eine ordentliche Planung mahen. Sie und auch die optierenden Kommunen haben hren Haushalt schon zugewiesen bekommen. F Frau Kollegin Zimmermann, in der Situation eines icht beschlossenen Haushaltes ist der Finanzminister anz besonders gefordert, wenn es um die Verteilung der inanzmittel geht. Die Obergrenze in Höhe von 45 Proent der Ansätze des ersten Regierungsentwurfs beruht uf Ziffer 1.4 des Rundschreibens des Bundesministeiums der Finanzen vom 20. Dezember 2005 zur vorläuigen Haushaltsund Wirtschaftsführung der Bundesveraltung. Wir bewegen uns hier in einem Spannungsfeld: uf der einen Seite steht das, was notwendig ist, und auf er anderen Seite die Tatsache, dass eine Regierung icht die Rechte eines Parlaments beschränken darf und as Haushaltsrecht zu wahren hat. Es wird deutlich, dass mit den 45 Prozent der Versuch nternommen worden ist, auch weiterhin die aktive Areitsmarktpolitik vor Ort zu ermöglichen, in diesem Sine – ich stimme Ihnen da völlig zu – Menschen zügig in Parl. Staatssekretär Franz Thönnes Arbeit zu vermitteln und ihnen insbesondere in diesem Bereich die Hilfen aus einer Hand zukommen zu lassen. Hier haben wir unterschiedliche Reaktionen erfahren. Es hat Bereiche gegeben, die nicht in der Lage waren, Mittel zu verteilen, weil bereits Vorbindungen aus dem vergangenen Jahr bestanden. Daher haben wir gesagt: Dann ist auch eine Erhöhung auf 72 Prozent zulässig. Diesen Schritt haben wir jetzt getan, um zu gewährleisten, dass die Vorbindungen erfüllt werden können und weitere Mittel zur Verfügung stehen. Im Kern gibt es jetzt einen neuen Verfügungsrahmen von insgesamt 4,9 Milliarden Euro. Nun sind, wie ich denke, auch die einzelnen Regionen handlungsfähig. Frau Kollegin Zimmermann, haben Sie eine weitere Nachfrage? Ja. – Ich bin mit Ihrer Antwort noch nicht zufrieden; denn ich denke, dass durch die 45 Prozent lediglich die Verpflichtungsermächtigungen aus dem Vorjahr abgedeckt worden sind. Manche Arbeitsgemeinschaften sind so sehr in die Bredouille geraten, dass sie im Minus lagen. Das darf das Bundesministerium nicht akzeptieren. Es kam sogar so weit, dass generell keine neuen Maßnahmen mehr begonnen werden konnten. Da das fast flächendeckend der Fall war, können Sie mir jetzt nicht sagen, das habe nur einzelne Arbeitsgemeinschaften betroffen. F Doch. Ich denke schon, dass ich Ihnen das sagen kann. Trotz der unterschiedlichen Betroffenheit sehen wir dabei aber nicht tatenlos zu. Die bestehenden Vorbindungen beliefen sich auf 1,8 Milliarden Euro. Vor dem Hintergrund der Zahlen, die ich gerade genannt habe, besteht nun aufgrund der zusätzlich bewilligten Mittel die Möglichkeit, aktive Arbeitsmarktpolitik zu machen. Dazu, dass das nicht überall so war, habe ich Ihnen gesagt: In den Einzelfällen, in denen das nicht der Fall war, hat das Ministerium nicht tatenlos zugesehen. Wir kommen nun zur Beantwortung der Frage 19, die ebenfalls von der Kollegin Sabine Zimmermann gestellt wurde: Was gedenkt die Bundesregierung zu unternehmen, um mit einer zeitnahen Budgetbereitstellung von 85 Prozent – per 15. Februar 2006 – für einen größtmöglichen Mittelabfluss in diesem Jahr im Interesse der Erwerbslosen zu sorgen, und welche Maßnahmen beabsichtigt sie mittelund langfristig zu ergreifen, damit in Zukunft eine rechtzeitige und kontinuierliche Bereitstellung der Finanzmittel gewährleistet ist? F Wie ich in meinen Antworten auf Ihre Frage und Ihre Nachfragen schon erläutert habe, ist der Finanzrahmen i E l Z j w W U z V w s H R b g w G r j n n s m 7 F d d l I g g (C (D nzwischen erhöht worden. Sein Umfang dürfte nach inschätzung der Bundesregierung für die Zeit der vor äufigen Haushaltsführung ausreichend bemessen sein. iel ist aber nicht der größtmögliche Mittelabfluss um eden Preis. Die Eingliederungsleistungen sollen die ererbsfähigen Hilfebedürftigen bei der Eingliederung bzw. iedereingliederung in den Arbeitsmarkt unterstützen. nser Ziel – ich denke, das muss so sein – ist ein effi ienter Mittelund Maßnahmeneinsatz. Was den letzten Teil Ihrer Frage angeht, ist auf unsere erfassung zu verweisen. Ich unterstreiche noch einmal, as ich gerade gesagt habe: Die Bundesregierung re pektiert das Budgetrecht des Parlaments und stellt den aushaltsgesetzgeber nicht vor vollendete Tatsachen. echtzeitig und verlässlich können Finanzmittel dann ereitgestellt werden, wenn das Haushaltsgesetz vor Beinn des maßgeblichen Haushaltsjahres verabschiedet orden ist, wie es auch in Art. 110 Abs. 2 Satz 1 des rundgesetzes als Regelfall vorgesehen ist. Die Bundes egierung ist zuversichtlich, dass dies im Haushaltsahr 2007 und die weiteren Jahre auch gelingen wird. Haben Sie hierzu eine Nachfrage? – Bitte schön. Ich habe folgende Nachfrage: Bedeutet das, dass die ächste Zuweisung an die Arbeitsgemeinschaften erst ach der Bestätigung des Haushalts, also erst Mitte diees Jahres, erfolgen wird? F Wir denken, dass aufgrund der Bewilligung von 2 Prozent und vor dem Hintergrund des beabsichtigten ahrplans für die haushaltspolitischen Entscheidungen ie finanziellen Mittel ausreichend bemessen sind, soass vor Ort positiv gehandelt werden kann. Sie haben noch eine Nachfrage? – Bitte schön. Da sind wir anderer Meinung; denn so sieht keine so ide und bürgernahe Haushaltspolitik aus. (Dr. Ralf Brauksiepe [CDU/CSU]: Frage! – Weitere Zurufe von der CDU/CSU: Ist das etwa eine Frage? – Stellen Sie doch Ihre Frage!)

Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601510700
Sabine Zimmermann (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1601510800
Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1601510900




(A) )


(B) )

Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601511000
Sabine Zimmermann (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1601511100
Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1601511200
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601511300
Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1601511400
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601511500
Sabine Zimmermann (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1601511600
Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1601511700
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601511800
Sabine Zimmermann (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1601511900

ch denke, man sollte gleich am Anfang eines Jahres sa-
en, dass man den Arbeitslosen weniger Geld zur Verfü-
ung stellt.

Danke schön.


(Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Das war doch keine Frage! Das war bloß eine Kommentierung der Politik der Bundesregierung!)







(A) )



(B) )

F
Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1601512000


Wir sind in der Fragestunde. Ich habe allerdings nicht
erkannt, dass Sie eine Frage gestellt haben.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601512100

Die Fragen 20 und 21 der Kollegin Kornelia Möller

von der Fraktion Die Linke werden schriftlich beantwor-
tet.

Nun kämen wir zur Beantwortung der Frage 22 der
Kollegin Brigitte Pothmer, die allerdings nicht da ist. Es
wird verfahren, wie in der Geschäftsordnung vorgese-
hen.

Wir kommen damit zur Frage 23 der Kollegin
Irmingard Schewe-Gerigk:

Welche Verbesserungen für die Beschäftigungsmöglich-
keiten älterer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sind an-
gesichts der geplanten Erhöhung des Renteneintrittsalters auf
67 Jahre bis zum Jahr 2029 von der Bundesregierung vorgese-
hen?

F
Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1601512200


Frau Kollegin Schewe-Gerigk, ich beantworte Ihre
Frage wie folgt: Zur Steigerung der Erwerbsbeteiligung
älterer Arbeitnehmer verfolgt die Bundesregierung eine
mehrgleisige Strategie. Erstens geht es um die Verbesse-
rung der Eingliederungschancen älterer Arbeitnehmer,
zweitens um die Beseitigung von Fehlanreizen zur Früh-
verrentung und drittens um den Abbau von Vorurteilen
hinsichtlich der Qualifikation, Leistungsbereitschaft
und, ich füge das hinzu, auch der Leistungsfähigkeit äl-
terer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.

Im Eingliederungstitel stehen alleine bei der Verbes-
serung der Eingliederungschancen älterer Beschäftigter
bis zu dreijährige, degressive Lohnkostenzuschüsse an
Unternehmen zur Verfügung. In kleineren und mittleren
Unternehmen kann die Weiterbildung älterer Beschäftig-
ter gefördert werden. Die Einstellung von Arbeitneh-
mern, die über 55 Jahre alt sind, wird durch die Entgelt-
sicherung und durch die Befreiung der Arbeitsgeber von
den Arbeitslosenversicherungsbeiträgen unterstützt.
Hinzu kommt, dass die Koalitionsparteien sich darauf
verständigt haben, die Befristungsregelung bei der Ein-
stellung von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ab
dem 52. Lebensjahr zu lockern und europarechtskon-
form auszugestalten. Ferner gibt es Programme, in denen
es darum geht, für ältere Beschäftigte zusätzlich
30 000 mehrjährige Jobs – wenn die interessierten Län-
der sich beteiligen, vielleicht noch einmal 20 000 – zu
schaffen.

Ich glaube, in diesem Haus ist das Bundesprogramm
aus der vergangenen Legislaturperiode „Perspektive
50 plus – Beschäftigungspakte für Ältere in den Regio-
nen“ bekannt, das mit 250 Millionen Euro ausgestattet
ist. Schließlich verweise ich auch auf das Programm zur
Weiterbildung gering qualifizierter und beschäftigter Äl-
terer in Unternehmen, für das im Eingliederungstitel
200 Millionen Euro zur Verfügung stehen.

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(C (D Wir haben mit unseren rentenpolitischen Entscheiungen dazu beigetragen, dass die vorzeitige Altersrente egen Arbeitslosigkeit oder nach Altersteilzeit ab 2006 tufenweise von 60 auf 63 Jahre angehoben wird und ass Übergangsregelungen beim Abschlag einzubezieen sind. Mit dem Rentenreformgesetz von 1999 fallen ie Altersrente wegen Arbeitslosigkeit oder nach Alterseilzeit und die Altersrente für Frauen für die 1952 und anach geborenen Versicherten weg. Ich glaube, damit wird deutlich, dass eine Vielzahl on arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen vorliegt, die er Wirtschaft, aber auch den Menschen ohne Arbeit zur erfügung stehen. Das alles muss aber auch durch eine entale Veränderung ergänzt werden. Deswegen gibt es nsere Initiative „Erfahrung ist Zukunft“, eine Initiative, ie durch die Initiative „Neue Qualität der Arbeit“, NQA, ergänzt wird. Mit dem Initiativkreis „30, 40, 0 plus – Älterwerden in Beschäftigung“ wollen wir geeinsam mit den Akteuren am Arbeitsmarkt ein Klima rzeugen, in dem sich die Wirtschaft gegenüber der Interation älterer Arbeitssuchender wieder offener verhält. Frau Schewe-Gerigk, Ihre Nachfrage bitte. Irmingard Schewe-Gerigk (BÜNDNIS 90/DIE RÜNEN)

Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601512300
Herr Staatssekretär, Sie haben gerade selbst gesagt,

ass viele der Maßnahmen, die Sie genannt haben, be-
eits unter Rot-Grün beschlossen wurden; allerdings ha-
en sie keine positiven Auswirkungen auf den Arbeits-
arkt und die Beschäftigungssituation Älterer gehabt.

ch frage Sie vor diesen Hintergrund: Halten Sie es in
nbetracht der Erhöhung des Renteneintrittsalters und
er Notwendigkeit des lebenslangen Lernens für sinn-
oll, dass die Weiterbildung Älterer bei der Bundesagen-
ur für Arbeit nach § 47 SGB III zum Ende dieses Jahres
uslaufen soll?

F
Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1601512400

Ich habe gerade ausgeführt, dass wir eine Vielzahl

on Programmpunkten haben. Wir befinden uns jetzt in
iner Phase des Überlegens, wie wir das SGB II optimie-
en können, welche Änderungen wir vornehmen sollten.

ir werden mit der Arbeitsagentur über die unterschied-
ichen Erfahrungen mit den Arbeitsförderprogrammen
prechen und uns das im Einzelnen anschauen; es gibt
valuationen zu Hartz I bis III. Vor diesem Hintergrund
ird es – wir müssen uns das so vorstellen, als sprächen
ir über zwei Seiten einer Medaille – im Zusammen-
ang mit der politischen Entscheidung, das gesetzliche
enteneintrittsalter von 2012 ab bis zum Jahr 2029

chrittweise zu erhöhen – ich weise noch einmal auf die-
en langen Zeitraum hin –, eine Initiative „50 plus“ mit
ktivitäten zur Verbesserung der Beschäftigungssitua-

ion älterer Menschen in den Betrieben geben.

Wir wollen uns nicht damit abfinden, dass zurzeit nur
9 Prozent der über 55-Jährigen in deutschen Unterneh-
en einen Arbeitsplatz finden. Wir wollen nicht, dass






(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretär Franz Thönnes
das Bild entsteht, als würde man in unserer Gesellschaft
ab 50 Jahren zum alten Eisen gehören. Auch die deut-
sche Wirtschaft wird angesichts des demografischen
Wandels im Hinblick auf die Wettbewerbsfähigkeit auf
die Kompetenz, die Erfahrung und das Wissen der Älte-
ren im Betrieb angewiesen sein. Deswegen muss im
Rahmen unserer Überlegungen auch eine Diskussion
darüber angeregt werden, was konkret in den Bereichen
Arbeitsschutz, Weiterbildung und Qualifizierung ge-
macht werden kann und wie das parallel dazu zusammen
mit den Tarifvertragsparteien durch tarifvertragliche Re-
gelungen und Betriebsvereinbarungen ergänzt werden
kann.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601512500

Die nächste Nachfrage stellt der Kollege Kolb.


Dr. Heinrich L. Kolb (FDP):
Rede ID: ID1601512600

Herr Staatssekretär, Sie haben gerade gesagt, nur

39 Prozent der über 55-Jährigen seien in deutschen Un-
ternehmen noch beschäftigt. Was ist die Zielstellung der
Bundesregierung? Hält sie 60 oder 70 Prozent für ange-
messen? Welche Zahl muss erreicht werden, damit in Ih-
rem Sinne eine nachhaltige Verbesserung eintritt?

F
Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1601512700


Herr Kolb, aufgrund der rentenpolitischen Entschei-
dungen, die wir in der Vergangenheit getroffen haben,
konnte vom Jahr 2003 auf das Jahr 2004 das Rentenein-
trittsalter bei den normalen Altersrenten weiter auf etwa
63 Jahre gesteigert werden. Das ist ein Erfolg. In der
Vergangenheit lag das Renteneintrittsalter bei 62 Jahren.

Wenn man jetzt Zielmarken setzt und das Ziel nicht
erreicht, wird nur wieder darüber diskutiert, dass nichts
erreicht wurde. Wir wollen den Prozentsatz erhöhen.
Das ist unser fester Wille. Wir wollen, dass die Älteren
mit ihrer Erfahrung und ihrer Kompetenz in den Betrie-
ben einen Platz haben. Wir wollen über die 39 Prozent
kräftig hinauskommen.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601512800

Frau Schewe-Gerigk, haben Sie noch eine Nachfrage

oder können wir zur nächsten Frage kommen?


(BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Ich habe noch eine Nachfrage.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601512900

Bitte schön.


(BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Herr Staatssekretär, ich möchte direkt anschließen.
Die Bundesregierung hat sich im Lissabonprozess
verpflichtet, den Anteil der Beschäftigten bei den über
55-Jährigen von, wie Sie gerade gesagt haben, jetzt
39 Prozent auf 50 Prozent zu erhöhen. Das entspricht
immerhin 1 Million Arbeitsplätzen für über 55-Jährige.

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(C (D lauben Sie, dass die Maßnahmen, die Sie gerade vorgechlagen haben, ausreichen – Sie haben selbst gesagt, ass es die Evaluation von Hartz I bis Hartz III gegeben at, sie ist sehr negativ ausgefallen –, oder sind Sie nicht er Meinung, dass noch weitere Anstrengungen notwenig sind? F Die Lissabonstrategie ist bis weit über das Jahr 2010 usgerichtet. Alle sind aufgefordert, sich anzustrengen, m diese Größenordnung zu erreichen. Das wird natürich von der Lage in den jeweiligen Jahren abhängig ein. Ich habe schon deutlich gemacht: Es gibt noch mehr u tun. Wir müssen überlegen, wie wir hinsichtlich der ängeren Teilnahme am Arbeitsprozess die Älteren quaifizieren und fit halten können, damit sie den ständig teigenden Herausforderungen gewachsen sind. Seitens er Tarifvertragsparteien muss noch viel getan werden. ir werden mit ihnen darüber sprechen. Darüber hinaus üssen wir überlegen, welcher gesetzlichen Regelungen s bedarf. Nun möchte ich noch Folgendes ansprechen. Der valuationsbericht darf natürlich kritisch gelesen weren. Aber von Beispielen wie den Personal-Servicegenturen oder den Bildungsgutscheinen, die negativ eurteilt wurden, gleich auf den ganzen Bericht zu chließen, ist falsch. Die Bundesagentur für Arbeit beindet sich in einem großen Reformund Umorganisaionsprozess, an dem sich die Beschäftigten mit großem ngagement beteiligen, sodass für die Arbeitsuchenden ine gute Serviceleistung geboten werden kann, die chritt für Schritt noch verbessert wird. Ich glaube, wir ind auf einem guten Weg. Das bedeutet auch einen ortschritt für die älteren Menschen, die auf Integration n den Arbeitsmarkt warten. Wir kommen jetzt zu Frage 24, ebenfalls der Abge rdneten Irmingard Schewe-Gerigk: Wie sieht die Bundesregierung die Verlängerung der 58er Regelung für ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer angesichts der geplanten Erhöhung des Renteneintrittsalters auf 67 Jahre und einer damit einhergehenden Notwendigkeit der besseren Integration älterer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in den Arbeitsmarkt? F Frau Kollegin, ich vermute, dass Sie mit dem Begriff 58er-Regelung“ die Vorschriften des § 428 SGB III einen. Nach dieser Regelung können ältere Arbeits ose, anders als alle anderen Arbeitslosen, auch dann Areitslosengeld beziehen, wenn sie nicht mehr bereit sind, ede zumutbare Arbeit anzunehmen, weil sie aus dem rwerbsleben ausscheiden möchten. Im Gegenzug verflichten sich die Betroffenen, zum frühestmöglichen eitpunkt in eine so genannte abschlagsfreie Altersrente u wechseln. Parl. Staatssekretär Franz Thönnes Die Regelung ist nach der Verlängerung ihrer Geltungsdauer durch das Fünfte SGB -III-Änderungsgesetz bis Ende 2007 befristet. Verzeihen Sie mir, aber von daher besteht kein Zusammenhang mit der Erhöhung der Regelaltersgrenze auf 67 Jahre ab dem Jahr 2012. Ein Ende des Jahres 2007 entstehender Anspruch auf Arbeitslosengeld eines älteren Leistungsempfängers ist im Laufe des Jahres 2009 erschöpft. Ihre Zusatzfrage, Frau Schewe-Gerigk. Irmingard Schewe-Gerigk (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1601513000
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601513100
Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1601513200




(A) )


(B) )

Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601513300

Herr Staatssekretär, Sie haben gerade selbst gesagt,
dass Sie die Öffentlichkeit motivieren und ein anderes
Bild der älteren Menschen auf dem Arbeitsmarkt schaf-
fen wollen. Finden Sie es vor diesem Hintergrund nicht
kontraproduktiv, in der gleichen Woche zu sagen, dass
das Renteneintrittsalter – natürlich langfristig – erhöht
wird und die Regelung, nach der die Älteren frühzeitig
ausscheiden können und ihre Ansprüche behalten, beibe-
halten wird, auch wenn das jetzt erst einmal befristet ist?
Man weiß ja nicht, wie die nächste Befristung aussehen
wird.

F
Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1601513400


Sie wissen, dass wir diese Entscheidung vor den Ent-
scheidungen getroffen haben, die jetzt für die Rentenpo-
litik maßgeblich sind. Dies geschah relativ zeitnah nach
der Verabschiedung des Koalitionsvertrages. Hier geht
es auch darum, für die Menschen an dieser Stelle ver-
lässlich zu bleiben, daran festzuhalten und gleichzeitig
mit allen möglichen Mitteln, die uns zur Verfügung ste-
hen, daran zu arbeiten – ich habe das gerade ausge-
führt –, dass die Älteren in der Gesellschaft in den Be-
trieben hier in Deutschland Arbeit finden.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601513500

Frau Schewe-Gerigk, Sie haben keine weitere Zusatz-

frage.

Wir wechseln in den Geschäftsbereich des Auswärti-
gen Amtes. Der Kollege Gernot Erler steht als Staats-
minister zur Beantwortung zur Verfügung.

Ich rufe zunächst die Frage 25 des Abgeordneten
Dr. Norbert Paech von der Fraktion Die Linke auf:

Stimmt die Bundesregierung mit US-Präsident George
W. Bush darin überein, dass im Konflikt um das iranische
Atomprogramm alle Optionen auf dem Tisch liegen und die

(vergleiche Interview mit CBS, „Face the Nation“ vom 27. Januar 2006)

und, wenn ja, inwieweit ist die Bundesregierung bereit, die
US-Regierung bei allen Optionen – einschließlich der von
Präsident George W. Bush genannten militärischen – aktiv
oder passiv zu unterstützen?


Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1601513600

Danke schön, Frau Präsidentin. – Herr Kollege

Dr. Paech, die Bundesregierung hat im Bundestag zu
dem hier angesprochenen Fragekomplex in jüngster Zeit

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(C (D iederholt Stellung genommen, zuletzt in meinem Deattenbeitrag in der Aktuellen Stunde am 26. Januar 006 bzw. bei der Beantwortung Ihrer schriftlichen Fraen am 31. Januar 2006. Die Bundesregierung stellt aber gerne nochmals klar, ass sie zur Lösung des iranischen Nuklearproblems geeinsam mit ihren Partnern am Ziel einer diplomati chen Lösung im multilateralen Rahmen festhält. Die ereinigten Staaten unterstützen diese Vorgehensweise, ie unter anderem in der zwischen den drei EU-Staaten, en Vereinigten Staaten, Russland und China abgetimmten Position für den Sondergouverneursrat am . Februar 2006 zum Ausdruck gekommen ist. Wie Sie issen, ist diese Position am 4. Februar 2006 von dem ouverneursrat mit großer Mehrheit angenommen woren. Herr Paech, haben Sie eine Zusatzfrage? Herr Kollege Erler, herzlichen Dank, aber Sie wissen uch, dass Präsident Bush, gestern sein Verteidigungsinister Rumsfeld, und erst heute Cheney immer wieder esagt haben: Die Anrufung des UN-Sicherheitsrates chließt nicht aus, dass wir die gesamte Eskalationsandbreite der Sanktionen bis hin zu militärischen ptionen durchschreiten. Meine Frage ist – deswegen bin ich hier so hart äckig –: Wie stellt sich die Bundesregierung zum Weg er Öffnung des Sanktionskatalogs, den sie mit der Anufung des Sicherheitsrates jetzt mit beschritten hat? Ist ie bereit, die Sanktionsskala bis hin zu den militärichen Interventionen, die die USA immer wieder andeuet, mitzugehen? Herr Kollege Dr. Paech, wir wissen, dass die Verei igten Staaten in solchen Fällen in der Regel alle Optioen auf dem Tisch behalten. Wir sind aber der Überzeuung, dass die Möglichkeiten und die Chancen für eine iplomatische Lösung im Moment noch längst nicht auseschöpft sind. Wir bemühen uns weiter darum und beeiligen uns nicht an irgendwelchen Spekulationen daüber, was danach eventuell kommen könnte, wenn ieser Weg scheitert. Dabei wird die Bundesregierung uch bleiben. Herr Paech, haben Sie eine weitere Nachfrage? – Das st nicht der Fall. Dann kommen wir zur Beantwortung der Frage 26: Stimmt die Bundesregierung mit der Einschätzung der US-Regierung überein, wonach Staaten auch deshalb nach dem Besitz von Atomwaffen streben, weil sie diese als das beste Mittel ansehen, um die konventionelle militärische Überlegenheit der USA zu überwinden (vergleiche „National Security Strategy of the United States of America“ von September 2002, Seite 15)

Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601513700
Dr. Norman Paech (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1601513800
Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1601513900
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601514000
zen hat dies für die Nichtverbreitungspolitik der Bundesregie-
rung im Rahmen des Atomwaffensperrvertrages?

Bitte.






(A) )



(B) )


Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1601514100

Herr Kollege Dr. Paech, in der Sicherheitsstrategie

der Europäischen Union gegen die Verbreitung von Mas-
senvernichtungswaffen wird festgestellt, dass Rüstungs-
programme in erster Linie auf Instabilität und Unsicher-
heit in bestimmten Regionen zurückzuführen sind. Dies
ist auch die Einschätzung der Bundesregierung. Es geht
daher im Grundsatz darum, politische Lösungen für die
Probleme zu finden, die dem Streben nach Massenver-
nichtungswaffen zugrunde liegen. Dabei gilt die Erfah-
rung, dass Lösungen für komplexe Konfliktlagen, die
eine intensive Befassung mit den Konfliktursachen er-
fordern, kurzfristig meist nicht zu erzielen sind.

Die Bundesregierung berücksichtigt in ihren mit be-
troffenen Staaten geführten Gesprächen deren berech-
tigte Sicherheitsanliegen, wobei sie keinerlei Zweifel da-
ran lässt, dass diese niemals eine Rechtfertigung für den
Erwerb von Massenvernichtungswaffen sein können.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601514200

Sie haben hierzu eine Nachfrage?


Dr. Norman Paech (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1601514300

Dazu habe ich eine Nachfrage. Sie erinnern sich doch

an die damalige NATO-Doktrin im Kalten Krieg. Es
hieß damals: Wir in Europa fühlen uns konventionell un-
terlegen und die Antwort darauf kann nur sein, dass wir
die Unterlegenheit durch den Besitz von Atomwaffen
kompensieren.

Wahrscheinlich haben auch Sie jetzt gelesen, dass die
französische Verteidigungsministerin Alliot-Marie er-
klärt hat: Der Besitz von Atomwaffen ist die Garantie
unserer Existenz und unserer Interessen. – Können Sie
nicht nachvollziehen, dass andere Staaten, die seit länge-
rer Zeit bedroht werden, ähnlich argumentieren, indem
sie sagen: Nach den Erfahrungen mit Jugoslawien, Irak
und Afghanistan ist wahrscheinlich die einzige Möglich-
keit, uns zu schützen, nach dem Besitz von Atomwaffen
zu streben?


Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1601514400

Herr Kollege Dr. Paech, es gibt zum Glück auch ganz

andere Erfahrungen. Es gibt durchaus die Erfahrung,
dass Staaten, die schon dabei waren, Atomwaffen zu er-
werben, überzeugt werden konnten, dass dies ein Irrweg
ist. Ich spreche zum Beispiel von Staaten wie Brasilien
oder Südafrika. Der Vertrag über die Nichtverbreitung
von Kernwaffen existiert. Wir sprechen im Kontext des
iranischen Problems. Sie wissen, dass der Iran diesem
Vertrag beigetreten ist. Das spricht nicht dafür, dass er
die Absicht hat, wenn er es mit der Einhaltung dieses
Vertrages ernst meint, irgendwelche konventionellen
Überlegenheiten durch atomare Programme, deren Exis-
tenz er noch heute verneint, auszugleichen.

Das Problem ist hier nicht die Disbalance zwischen
konventioneller Überlegenheit und einer eventuellen
atomaren Antwort darauf. Das Problem ist die Erfüllung
eines internationalen Vertrages. Sie wissen, dass der
Ausgangspunkt der jetzigen Krise die Tatsache ist, dass

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(C (D er Iran bis 2003, als dies von der IAEO entdeckt wurde, 8 Jahre lang gegen das so genannte Safeguards-Agreeent verstoßen hat. Das hat also mit der generellen rage, die Sie stellen, aus unserer Sicht sehr wenig zu n. Haben Sie eine weitere Nachfrage, Herr Dr. Paech? – itte schön. Da Sie den Atomwaffensperrvertrag selbst und seine inhaltung ansprechen: Einer der Kernpunkte der Resoution des Gouverneursrats war, dass der Iran bedinungslos auf jede Art von Aktivitäten zu verzichten abe, die eine Urananreicherung möglich machen. Dies st nach dem Atomwaffensperrvertrag keine rechtliche erpflichtung. Im Gegenteil: Gerade dies wird den Staa en, die über keine Atomwaffen verfügen, vertraglich zuestanden. Sind Sie der Überzeugung, dass eine solche Bedinung, die offensichtlich, wie Herr Scharioth heute sagte, ine nicht verhandelbare Bedingung für weitere Verandlungen darstellt, ein Weg ist, um das zu erreichen, as man erreichen will, dass nämlich der andere freiwil ig darauf verzichtet? Herr Kollege Dr. Paech, ich habe eben nicht umsonst ie Vorgeschichte angesprochen. Es ist schwierig, die undesregierung zu fragen, warum das eine solch wich ige Forderung ist. Schließlich ist das Misstrauen nicht ufgrund der Forderung entstanden, die die westliche elt und die internationale Staatengemeinschaft an die ührung des Iran gerichtet hat, sondern dadurch, dass er Iran – ohne dass er das bisher ausreichend erklärt at, wie Herr al-Baradei immer wieder feststellen muss – 8 Jahre lang gegen das Safeguards-Agreement verstoen hat und heimliche Programme betrieben hat, die er ffensichtlich verdecken wollte und die den Verdacht geährt haben, dass es hierbei doch um Programme geht, ie mit möglichen künftigen Waffenprogrammen zu tun aben. Diese Frage muss sich insofern an den Iran richen. Es ist doch klar, dass die internationale Staatengeeinschaft im Hinblick darauf, dass der Iran 18 Jahre ie Regeln nicht eingehalten hat, die technische Sichereit für notwendig hält, dass in Zukunft keine Proramme durchgeführt werden, die der Herstellung von affen dienen könnten. Das ist im Grunde die politische rklärung für den gesamten Atomkonflikt mit dem Iran. Wir kommen zu Frage 27 der Abgeordneten Petra au, Die Linke: Wie gedenkt die Bundesregierung den Sonderermittler des Europarats, Dick Marty, bei seiner Aufklärungstätigkeit zu CIA-Gefangenenflügen über Europa, zur Existenz von geheimen Gefängnissen und Verschleppungen von Menschen weiter zu unterstützen? Frau Kollegin Pau, die Bundesregierung wird die an sie gerichteten Fragen selbstverständlich beantworten. Die Bundesregierung wird sich im Übrigen auch weiterhin für die Klärung offener Fragen im Zusammenhang mit angeblichen CIA-Flügen und -Gefängnissen in den dafür vorgesehenen parlamentarischen Gremien einsetzen. Ich gehe davon aus, dass das die Antwort auf die Frage 27 war. (Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Eine Antwort war das nicht!)

Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601514500
Dr. Norman Paech (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1601514600
Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1601514700
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601514800




(A) )


(B) )

Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1601514900
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601515000


Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1601515100

Ganz richtig.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601515200

Ich frage deshalb, weil Sie von „Fragen“ in der Mehr-

zahl gesprochen haben. – Frau Pau, Ihre Nachfrage.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1601515300

Herr Kollege Erler, dann frage ich noch einmal nach.

Sie haben die zuständigen Gremien angesprochen. Ich
nehme an, Sie meinen damit zunächst einmal das PKGr.
Welchen Zugang hat aber der Ermittler des Europarats
zu diesen Informationen?


Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1601515400

Frau Kollegin Pau, wie Sie wissen, hat der Ermittler

des Europarates, Dick Marty, die nationalen Parlamente
aufgefordert, ihrerseits Fragen an ihre jeweiligen Regie-
rungen zu richten. Davon hat dieses Hohe Haus in inten-
siver Weise Gebrauch gemacht. Die Bundesregierung
hat diese Fragen nach Kräften beantwortet. Das heißt,
auf diese Weise ist genau das passiert, was Herr Marty
wollte, nämlich dass ihm durch solche nationalen Akti-
vitäten zusätzliche Informationen – abgesehen von dem
Bericht, den die Bundesregierung noch zu liefern hat –
zur Verfügung gestellt werden.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601515500

Sie haben eine weitere Nachfrage. Bitte sehr.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1601515600

Kann ich Ihrer Antwort entnehmen, dass Sie den Be-

richt, den die Bundesregierung dem Parlament bis zum
22. Februar vorlegen will, auch Herrn Marty zur Verfü-
gung stellen, oder wird dieser Bericht wiederum in den
geheim tagenden Gremien vorgelegt, aus denen nichts
nach außen dringt?


Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1601515700

Ich muss Sie in einem Punkt korrigieren: Der Bericht

ist bis zum 21. Februar vorzulegen.


(Petra Pau [DIE LINKE]: Welch eine Freude!)


Die Bundesregierung wird diesen Bericht nach gründli-
cher Vorbereitung pünktlich vorlegen. Alles Weitere,

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(C (D as mit diesem Bericht passiert, hat Herr Marty zu entcheiden. Er hat vor, die Berichte aus allen angeschrieenen Nationen in seinen Abschlussbericht einfließen zu assen. Auf diese Weise werden sicherlich auch sehr iele Informationen an die Öffentlichkeit dringen. Dann kommen wir jetzt zur Beantwortung der rage 28: Welche Informationen hat die Bundesregierung bisher für die Aufklärungsarbeit zur Verfügung gestellt? Frau Kollegin Pau, die Bundesregierung wird die offi ielle Anfrage – wir kommen damit auf das zurück, was ir eben schon besprochen haben – des Generalsekretärs es Europarats, Terry Davis, nach Art. 52 der Europäichen Menschenrechtskonvention im Rahmen der geetzten Frist – sie endet am 21. Februar – umfassend bentworten. Die Antworten der Regierungen sollen in den bschlussbericht des Berichterstatters der Parlamentari chen Versammlung des Europarats, Dick Marty, einflieen. Darüber hinaus stellte Dick Marty den Mitgliedern er Parlamentarischen Versammlung des Europarats mit atum vom 19. Dezember 2005 eine Liste mit Fragen zu nd regte an, dass die Mitglieder die Fragen zur Beantortung an ihre jeweiligen Regierungen weiterleiten. uch darüber haben wir eben schon gesprochen. Viele dieser Fragen finden sich in den Kleinen Anfraen sowie in schriftlichen und mündlichen Fragen an die undesregierung wieder. Die Bundesregierung hat diese ragen durchweg beantwortet und damit auch zur Auflärung beigetragen. Die Bundesregierung hat sich im brigen – das wird Sie vielleicht interessieren – in den uständigen Gremien dafür eingesetzt, dass die von Dick arty an Eurocontrol und an das EU-Satellitenzentrum erichteten Fragen beantwortet werden. Frau Pau, Ihre Nachfrage, bitte. Wir haben im Zusammenhang mit meiner ersten rage schon erörtert, dass Herr Marty die Parlamentarier n den nationalen Parlamenten aufgefordert hat, Fragen n ihre jeweilige Regierung zu stellen. Wie Sie wissen, erden aber zwei Drittel unserer Fragen zu diesem Theenkomplex von der Bundesregierung unter Verweis uf die Notwendigkeit der Geheimhaltung oder auf anere Interessen nicht beantwortet. Gibt es irgendeine Möglichkeit für Herrn Marty, trotz lledem an die Antworten zu kommen, die uns im Parlaent nicht gegeben wurden? Frau Kollegin, Ihnen ist sicherlich aufgefallen, dass as Parlamentarische Kontrollgremium nach gemeinsaen Beschlüssen – im Gegensatz zur früheren Praxis – Staatsminister Gernot Erler die Öffentlichkeit über die Ergebnisse seiner Beratungen mehrfach unterrichtet hat. Diese Unterrichtungen stehen natürlich auch Herrn Marty – darin bin ich ganz sicher – zur Verfügung. Frau Pau, Sie haben keine weitere Nachfrage. – Der Kollege Gehrcke hat eine Nachfrage. Herr Staatsminister, ich will mich nur noch einmal vergewissern, ob ich das richtig verstanden habe. Sie werden bis zum 21. Februar den von Herrn Marty angeforderten Bericht vorlegen und die Fragen beantworten. Dann steht es Herrn Marty frei, in seinem Bericht das, was Sie geantwortet haben, öffentlich zu machen. Das heißt doch, dass das, was im Plenum des Deutschen Bundestages nicht öffentlich gemacht werden konnte, über den Bericht von Herrn Marty öffentlich wird. Können Sie mir das erklären? Herr Kollege Gehrcke, ich kann Ihnen nur erklären, wie genau das vom Europarat vorgesehene Verfahren ist. Herr Davis als Generalsekretär des Europarates bekommt von den angeschriebenen Ländern – ich hoffe: von allen – rechtzeitig zum 21. Februar die Berichte. Ihm steht dann völlig frei, wie er mit diesen Berichten verfährt. Vorgesehen ist, dass Herr Marty der Parlamentarischen Versammlung des Europarates einen Abschlussbericht vorlegt, der auch diese Berichte nach Art. 52 berücksichtigen kann. Aber was er von den Berichten einfließen lässt, liegt allein in seiner Verantwortung. Ich rufe nun die Frage 29 des Kollegen Wolfgang Gehrcke auf: Ist die Aussage der Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel beim Empfang des Diplomatischen Korps – laut Meldung des „Handelsblatts“ vom 1. Februar 2006 –, dass „der Kampf gegen den Terrorismus den Einsatz aller politischer, wirtschaftlicher und, wenn nötig, als Ultima Ratio auch militärischer Mittel verlangt – unter dem Dach, wenn immer möglich, der Vereinten Nationen“, so zu verstehen, dass ein gültiges Mandat der Vereinten Nationen für die Bundesregierung nicht mehr unabdingbar für eine Entscheidung über einen Militäreinsatz ist? Bitte, Herr Erler. Herr Kollege Gehrcke, die Bundeskanzlerin hat in ih rer Rede vor dem Diplomatischen Korps hervorgehoben, dass militärische Mittel im Kampf gegen den Terrorismus nur als Ultima Ratio in Betracht kommen. Im Übrigen lässt die Befugnis des UN-Sicherheitsrates, Zwangsmaßnahmen nach Kap. VII zu beschließen, das Recht zur individuellen oder kollektiven Selbstverteidigung unberührt. Das steht ausdrücklich in Art. 51 der Charta der Vereinten Nationen. b f h – V n g s a a A h 1 A s d f v n v m e d u m w H v 1 D s a n w S f m e (C (D Sie haben eine Nachfrage? – Herr Kollege Gehrcke, itte. Herr Staatsminister, das Wort „nur“ haben Sie einge ügt. Das Zitat lautet anders. Meine Frage ist: Die Mehreit der Völkerrechtler sagt, dass eine Militäraktion um so etwas handelt es sich ja – ohne ein Mandat der ereinten Nationen völkerrechtswidrig ist. Es geht hier icht um Verteidigung und ist auch nicht auf Verteidiung beschränkt. Kann ich daraus schlussfolgern, dass ich die Bundesregierung den Bruch des Völkerrechtes ls Möglichkeit offen hält? Selbstverständlich richtet sich die Bundesregierung in ll ihren Aktivitäten nach den Regeln des Völkerrechtes. ber, Herr Kollege Gehrcke, zur Klärung des Sachveraltes: Ich möchte Sie an die Situation nach dem 1. September 2001 erinnern. Es waren nicht staatliche kteure, die die schrecklichen Terroranschläge in Wa hington und New York durchgeführt haben. Einen Tag anach hat der UN-Sicherheitsrat darüber beraten und estgestellt – das hat den Charakter der Setzung einer ölkerrechtlichen Norm –, dass solche Angriffe von icht staatlichen Akteuren mit einem klassischen Angriff on einem Land auf ein anderes gleichgesetzt werden üssen, was damit ein Selbstverteidigungsrecht der Ver inigten Staaten auslöst. In späteren Resolutionen hat er Sicherheitsrat der Vereinten Nationen dies bestätigt, nd zwar auch im Zusammenhang mit der Wahrnehung dieses Rechts, was im Afghanistankrieg der Fall ar. Die von Ihnen unterstellte Trennung zwischen den erausforderungen des Terrorismus und den Angriffen on einem Land auf ein anderes gibt es seit dem 1. September 2001 also nicht mehr. Im Gegenteil: urch die Vereinten Nationen ist ausdrücklich festge tellt worden, dass ein Terrorangriff genauso das Recht uf Selbstverteidigung auslösen kann. Haben Sie noch eine Nachfrage? Selbstverständlich. Bitte schön, Herr Gehrcke. He Selbst in dem Fall, den Sie unterstellen und den ir immer kritisiert haben, gab es eine Entscheidung des icherheitsrats der Vereinten Nationen. Frau Merkel hat ormuliert: Militäreinsätze als Ultima Ratio; wenn imer möglich, mit Mandat. – Das heißt aber auch, wenn s nicht möglich ist, ohne Mandat, ohne Beschluss der Wolfgang Gehrcke Vereinten Nationen. Das ist die Logik der Aussage von Frau Merkel. Ist das wirklich der Ernst der Bundesregierung? Herr Kollege Gehrcke, damit hat sich Frau Bundes kanzlerin Merkel völlig im Rahmen des Völkerrechts bewegt, weil es – darauf muss ich noch einmal hinweisen – nicht nur die Möglichkeit der Mandatierung von Gewaltanwendung durch die Vereinten Nationen gibt, sondern auch das ganz normale Selbstverteidigungsrecht. Bei einem Angriff von außen gilt dieses Recht, auch ohne dass es extra einen Beschluss der Vereinten Nationen gibt. Das steht ausdrücklich in Art. 51 der UN-Charta. Darauf beziehen sich die Äußerungen der Bundeskanzlerin. Ich rufe die Frage 30 des Herrn Abgeordneten Wolfgang Gehrcke von der Fraktion Die Linke auf: Sind diese Aussagen der Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel auch im Hinblick auf den Konflikt mit dem Iran zu verstehen und bedeutet dies, dass die Bundesregierung den Einsatz militärischer Mittel als Ultima Ratio gegen den Iran erwägt? Herr Kollege Gehrcke, ich verweise – das erwarten Sie sicher nicht anders – auf meine Antwort auf Frage 25 des Kollegen Dr. Paech. Die Bundesregierung hat zur Frage einer militärischen Option zur Lösung der iranischen Nuklearproblematik in jüngster Zeit wiederholt Stellung genommen. Im Bundestag habe ich das in der Aktuellen Stunde am 26. Januar 2006 und zuletzt in Beantwortung der Fragen des Kollegen Dr. Paech am 31. Januar 2006 getan. Die Bundesregierung hält in Bezug auf das iranische Nuklearprogramm am Ziel einer diplomatischen Lösung im multilateralen Rahmen fest. Es kommt jetzt darauf an, die zur Verfügung stehenden diplomatischen Mittel klug und mit möglichst breiter Unterstützung der internationalen Gemeinschaft anzuwenden. Da hat es in der letzten Woche ja einige positive Entwicklungen gegeben. An Spekulationen über militärische Optionen beteiligt sich die Bundesregierung nicht. Zusatzfrage? Ja. – Herr Staatsminister, ich unterstreiche das Wort „klug“, das Sie verwendet haben. Halten Sie es für klug, inmitten eines sehr zugespitzten Konfliktes – Raum und Zeit spielen ja in der Politik eine beachtliche Rolle – eine solche Rede mit einem Wortlaut zu halten, aus dem andere Staaten entnehmen könnten – ich betone den Konjunktiv –, dass sie davon betroffen sind? Das bringt doch immer eine Zuspitzung mit sich. Würden Sie das unter den Begriff „klug“ fassen wollen? F h k k t g d Z h t I L m k d d r a n g d d u s d v w g U c a ü u a i b a e (C (D Herr Kollege Gehrcke, Sie unterstellen, dass ich die rage, die Sie eben gestellt haben, mit Ja beantwortet ätte, nämlich dass sich diese Äußerungen der Bundesanzlerin vor dem Diplomatischen Korps auf den Iranonflikt beziehen. Das habe ich ausdrücklich nicht gean. Dadurch ist auch Ihre jetzige Nachfrage egenstandslos. Ihre weitere Zusatzfrage. Darf ich Sie fragen, ob Sie Verständnis dafür hätten, ass ein Staat eine solche Äußerung, die in Raum und eit steht, auch wenn sie sich nicht auf den Iran bezogen aben sollte, so hätte verstehen können? Ich hege eine große Bewunderung für Ihre Sensibili ät gegenüber unseren iranischen Verhandlungspartnern. ch unterstelle auch, dass die iranischen Kollegen in der age sind, eine solche Rede zu lesen und die Zusamenhänge zu begreifen. Wenn Sie die Rede der Bundes anzlerin nachvollziehen, so stellen Sie fest, dass daraus eutlich hervorgeht, dass sich diese Passage nicht auf en Iran bezog, sondern auf die allgemeine Herausfordeung durch terroristische Aktivitäten. Wir haben noch eine Zusatzfrage. Herr Kollege Erler, man kann in Bezug auf den Iran uch noch eine andere Sensibilität haben. Er ist von eier Reihe von Staaten, die nuklear bewaffnet sind, umeben und auch von einer Reihe von Staaten, in denen ie USA militärisch stark präsent sind. Seit 2002 zählt er Iran ebenso wie der Irak zu der „Achse des Bösen“ nd wird bedroht. In dieser Situation hat der Iran verchiedentlich einen Gewaltverzicht von den USA geforert. Großbritannien und Frankreich haben den Gewalterzicht im August 2005 ausgesprochen. Die USA eigern sich, dem nachzukommen. Können Sie verstehen, dass eine wesentliche Bedinung für eine friedliche Lösung sein könnte, dass die SA einen Gewaltverzicht gegenüber dem Iran ausspre hen? Wäre die Bundesregierung bereit und in der Lage, uf die USA dahin gehend einzuwirken, dass sie gegenber dem Iran einen Gewaltverzicht aussprechen? Herr Kollege Dr. Paech, die Position der Europäer nd damit auch Deutschlands ist in dem Vorschlag, der m 5. August letzten Jahres schriftlich gegenüber der ranischen Führung vorgelegt worden ist, deutlich sichtar. Leider hat der Iran das breite Angebot sehr brüsk usgeschlagen. Zwei Punkte dieses Angebots stehen in inem Zusammenhang mit Ihrer Frage: Staatsminister Gernot Erler Erstens. Es wurde eine politische Unterstützung für den Plan einer atomwaffenfreien Zone im Nahen Osten zugesagt. Zweitens. Es wurde auch die Bereitschaft bekundet, mit dem Iran über Sicherheitsfragen weiterzuverhandeln. Das schließt all das, was Sie hier gesagt haben, ein. Damit ist die Position der Bundesregierung in der richtigen Weise und in erkenntlicher Weise ausgedrückt. Wie ich sehe, gibt es keine weiteren Zusatzfragen zu diesem Geschäftsbereich. Herr Staatssekretär, ich darf mich für die Beantwortung der Fragen bedanken. Ich rufe den Geschäftsbereich des Bundesministeriums der Justiz auf. Die Frage 31 des Abgeordneten Jerzy Montag und die Fragen 32 und 33 des Abgeordneten Hans-Michael Goldmann werden schriftlich beantwortet. Dann kommen wir zum Geschäftsbereich des Bundesministeriums der Finanzen. Für die Beantwortung der Fragen steht die Parlamentarische Staatssekretärin Frau Dr. Barbara Hendricks zur Verfügung. Ich rufe die Frage 34 des Abgeordneten Lutz Heilmann, Fraktion Die Linke, auf: Sind die laut „Lübecker Nachrichten“ vom 29. Januar 2006 in Schleswig-Holstein aufgetretenen Probleme mit der seit Monaten nicht erfolgenden Auszahlung des Kindergeldes an mindestens 1 500 Familien auch in anderen Bundesländern aufgetreten und welche Maßnahmen plant die Bundesregierung, damit die Auszahlungsprobleme schnellstmöglich und nicht erst, wie von der Familienkasse in Schleswig-Holstein angekündigt, im Sommer behoben werden? D Herr Kollege Heilmann, die Bundesregierung ist über die längere Zeit der Bearbeitung von Anträgen auf Kindergeld in verschiedenen Bundesländern informiert und hat die zuständigen Stellen aufgefordert, die Probleme schnellstmöglich zu beheben. Nach Auskunft der Bundesagentur für Arbeit liegt der Grund für die längeren Bearbeitungszeiten in der Umstrukturierung der Familienkassen, nämlich in der Einrichtung einer „Besonderen Dienststelle Familienkasse“ mit der Direktion in Nürnberg einerseits und den örtlichen Familienkassen andererseits unter dem Dach der Bundesagentur für Arbeit, sowie in der Zusammenlegung verschiedener Familienkassen einschließlich der Neueinrichtung von Servicecentern. Die Reduktion der Anzahl von Familienkassen entspricht den Empfehlungen des Bundesrechnungshofs. Die Bundesagentur für Arbeit hat mit den örtlichen Familienkassen ein Maßnahmenpaket erarbeitet, um die Bearbeitungsrückstände abzubauen und die laufende Bearbeitung sicherzustellen. Insbesondere sind den örtlichen Familienkassen Ermächtigungen zur Beschäftigung zusätzlicher Arbeitskräfte erteilt worden. Die Bundesregierung geht davon aus, dass diese Maßnahmen zu einem deutlichen Abbau der Bearbeitungsrückstände führen. Zahlreiche Familienkassen konnten diese mittlerweile abbauen und ihre Kindergeldangelegenheiten erledigen. w b B g B A m t n A E s L h t d e S v I E g B l t s k n a I t J (C (D Ihre Zusatzfrage. Frau Staatssekretärin, können Sie mir sagen, inwie eit Sozialhilfeempfänger und ALG-Empfänger davon etroffen sind? D Herr Kollege Heilmann, das kann ich Ihnen nicht sa en. Ich kann Ihnen allerdings sagen, dass sowohl die ezieher von Sozialhilfe als auch die Bezieher von rbeitslosengeld II einerseits das Kindergeld bekomen, welches dann andererseits auf diese Transferleis ungen angerechnet wird. Sofern sie dieses Kindergeld icht bekommen, können sie beim Leistungsträger den ntrag stellen, Zahlungen ungekürzt zu erhalten. twaige Nachzahlungen des Kindergeldes, die ihnen päter zur Verfügung stünden, müssten sie dann an den eistungsträger abführen. Eine weitere Zusatzfrage. Diese Problematik ist mir bekannt; sie wurde an mich erangetragen. Meinen Sie, dass es der richtige Ansatz ist, die Beroffenen auf den Rechtsweg zu verweisen? Sie müssen ann Widerspruch einlegen usw. usf. Könnte es nicht ine kurzfristige Hilfe für die Betroffenen geben? Denn ie wissen ganz genau, dass man im Osten im Monat on 331 Euro und im Westen von 345 Euro leben muss. ch denke, es sollte eine unbürokratische Hilfe erfolgen. s wäre nicht gut, wenn Rechtsstreitigkeiten vor Sozialerichten ausgetragen werden müssten. D Ich stimme Ihnen prinzipell zu. Es ist allerdings wirk ich so, dass Kindergeld nur dann auf die anderen Leisungen angerechnet werden kann, wenn es denn auch tatächlich zufließt. Ich werde der Sache nachgehen und lären, ob das für die Fälle, in denen die Familienkassen och nicht in der Lage sind, das Kindergeld rechtzeitig uszuzahlen, allgemein geregelt werden kann. Ich sagte hnen allerdings schon, dass die Rückstände in den meisen Fällen bereits aufgearbeitet sind. Es gibt keine weiteren Zusatzfragen. Dann rufe ich die Frage 35 des Abgeordneten Hansosef Fell von der Fraktion der Grünen auf: Welche Stellen in den Bundesministerien der Finanzen und für Wirtschaft und Technologie sowie im Bundeskanzleramt werden von Mitarbeitern der Kreditanstalt für Wiederaufbau, KfW, besetzt? D Herr Kollege Fell, die Bundesregierung beschäftigt im Bundeskanzleramt, im Bundesministerium der Finanzen und im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie insgesamt sieben Mitarbeiter der Kreditanstalt für Wiederaufbau. Im Einzelnen sind das zwei Mitarbeiter in der Abteilung Wirtschafts-, Finanzund Arbeitsmarktpolitik im Bundeskanzleramt, zwei Mitarbeiter in der Abteilung Finanzmärkte im Bundesministerium der Finanzen sowie im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie zwei Mitarbeiter in der Abteilung Mittelstandspolitik und ein Mitarbeiter in der Abteilung Außenwirtschaftspolitik. Ihre Zusatzfrage, Herr Fell. Vielen Dank, Frau Staatssekretärin, für die detaillierte Auskunft. – Mich würde zusätzlich noch interessieren, ob die Aufgaben, die von diesen Mitarbeitern erledigt werden, auch im Zusammenhang mit der Erfüllung der Aufgaben stehen, die die Bundesregierung sieht, um beispielsweise das ERP-Sondervermögen in die Hände der KfW zu legen. D Nein, Herr Kollege, es geht in diesem Fall nicht darum, sondern darum, dass die Mitarbeiter der KfW sozusagen die andere Seite kennen lernen. Die KfW ist, wie Sie wissen, die Förderbank des Bundes und wird im Auftrag der Bundesregierung tätig, im Wesentlichen natürlich im Auftrag des Bundesministeriums der Finanzen und des Bundesministeriums für Wirtschaft. Sie wickelt allerdings auch Programme im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit ab. Es geht eben darum, dass die Mitarbeiter dieser öffentlichen Förderbank gleichsam die andere Seite kennen lernen. Ihre zweite Zusatzfrage, bitte. Frau Staatssekretärin, Sie können damit also auch de finitiv ausschließen, dass hier eine Verquickung von Interessen der KfW-Mitarbeiter in den Ministerien und Belangen der KfW besteht, weil die Mitarbeiter nicht im Zusammenhang mit diesen Belangen eingesetzt werden? D Ja, Herr Kollege, ich kann ausschließen, dass es zu Interessenkonflikten kommt. Dann rufe ich die Frage 36 des Kollegen Fell auf: Geht die Bundesregierung weiterhin wie in ihrer Antwort in Bundestagsdrucksache 15/3625 auf die Kleine Anfrage der Fraktion der CDU/CSU „Zukunft des ERP-Sondervermögens“ davon aus, dass eine Kernkapitalerhöhung der KfW nicht erforderlich ist, um weitere Platzhaltergeschäfte im Rah B s s k g g H B n r s G d s d E l P i e m v o n t g v t d D s s d i w k (C (D men von Privatisierungen, etwa der Deutschen Bahn AG, absichern zu können? D Wie bereits in der Antwort in einer Bundestagsdruck ache aus der letzten Legislaturperiode, der Druckache 15/3625, erläutert, steht die ERP-Neuordnung in einem unmittelbaren Zusammenhang mit Platzhaltereschäften des Bundes mit der KfW. Diese Platzhaltereschäfte sind auch ohne die ERP-Neuordnung möglich. Es gibt keine Zusatzfragen. Nun kommen wir zur Frage 37 der Kollegin Britta aßelmann: Kann die Bundesregierung bestätigen, dass Alleinverdienerehen durch das Ehegattensplitting und die Steuerprogression gegenüber Doppelverdienern und Alleinerziehenden bereits steuerliche Vorteile genießen, sodass zusätzliche Abzugsmöglichkeiten für die Betreuung ihrer dreibis sechsjährigen Kinder eine zusätzliche Bevorzugung darstellen? D Frau Kollegin Haßelmann, das Splittingverfahren ist ach der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgeichts keine beliebig veränderbare Steuervergünstigung, ondern eine an dem Schutzgebot des Art. 6 Abs. 1 rundgesetz und der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit er Ehegatten nach Art. 3 Abs. 1 Grundgesetz orientierte achgerechte Besteuerung. Dadurch wird den Ehegatten ie freie Entscheidung darüber ermöglicht, ob nur ein hepartner einen möglichst hohen Beitrag zum Fami ieneinkommen erwirtschaften will, während der andere artner den Haushalt führt, oder ob beide Partner sowohl m Haushalt als auch im Beruf tätig sein wollen, ohne ine ertragsteuerliche Schlechterstellung befürchten zu üssen. Das Ehegattensplitting kommt unabhängig da on zur Anwendung, ob die Ehegatten Kinder haben der nicht, während die geplanten Abzugsmöglichkeiten ur Ehegatten mit Kindern entlasten sollen, deren Leisungsfähigkeit im Vergleich zu Ehegatten ohne Kinder eringer ist. Eine Zusatzfrage, Frau Kollegin? Ja, gern, Frau Präsidentin. – Frau Staatssekretärin, ielen Dank für die Ausführungen zum Ehegattenspliting. Das ist ja ein sehr komplizierter Sachverhalt. Meine Frage richtete sich aber eher darauf, inwieweit urch das neue Absetzbarkeitsmodell, das jetzt in der iskussion ist, Alleinverdienerehen/-familien durch be tehende steuerliche Möglichkeiten wie das Ehegattenplitting und die neuen Maßnahmen besser gestellt weren als Doppelverdienerinnen und Doppelverdiener. Mir st durchaus geläufig, wie das Modell Ehegattensplitting irkt, auch in Bezug auf die unterschiedlichen Steuerlassen. Ich bitte Sie, auf meine Nachfrage einzugehen. D Da es hier um die steuerliche Förderung der Betreuung von Kindern bzw. die steuerliche Entlastung der Betreuungskosten geht, spielt das Ehegattensplitting keine große Rolle; denn das Ehegattensplitting wird, wie ich Ihnen gerade schon sagte, unabhängig davon gezahlt, ob die Ehepartner Kinder haben oder nicht. Das Gesetz, das in der nächsten Woche in diesem Hause eingebracht und in erster Lesung beraten wird, sieht für Eltern, die beide berufstätig sind, weitaus umfangreichere Fördermöglichkeiten vor. Zwei Drittel der anfallenden Betreuungskosten für Kinder vom ersten bis zum 14. Lebensjahr sind bis zu einem Höchstbetrag von 4 000 Euro steuerlich abzugsfähig. Ebendiese Förderung wird für Alleinverdienerehepaare, bei denen davon auszugehen ist, dass einer der beiden Elternteile zu Hause bleibt, lediglich für Kinder von drei bis sechs Jahren vorgesehen. Die Förderung erfolgt vor dem Hintergrund der erfahrbaren Lebenswirklichkeit, dass auch in solchen familiären Konstellationen, in denen sich einer der beiden Ehepartner dafür entschieden hat, für eine gewisse Zeit auf Berufstätigkeit zu verzichten, gleichwohl Wert darauf gelegt wird, dass den Kindern im Alter von drei bis sechs Jahren eine frühkindliche außerschulische Betreuung und Bildung zuteil wird, die möglicherweise sonst zu Hause nicht in der Weise erfolgen könnte, zumal wenn nur sehr kleine Geschwisterkinder da sind, mit denen ein Bildungsaustausch noch nicht möglich ist. Haben Sie eine weitere Zusatzfrage? Ja, Frau Präsidentin, habe ich. Das haben Sie sich si cherlich auch schon gedacht, Frau Hendricks. Denn es gibt ja viel Nebel. Die Pressesprecherin des Familienministeriums hat bereits öffentlich bestätigt, dass es zur Besserstellung bzw. Bevorzugung von Alleinverdienerehen kommt. Von daher irritiert mich doch, dass jetzt keine präzise Antwort bezüglich der Aussagen von Finanzministerium und Familienministerium möglich ist. Deshalb eine zweite Nachfrage – vielleicht führt diese zu einer Antwort –: Wie verteilen sich die 460 Millionen Euro, die demnächst im Rahmen dieses Gesetzes beschlossen werden, auf die Alleinverdienerehen und die Doppelverdienerehen? D Frau Kollegin Haßelmann, zunächst muss ich Ihnen widersprechen. Es gibt durchaus keinen Dissens zwischen dem Bundesministerium für Familie und dem Bundesministerium für Finanzen. Ihre Frage, die ich Ihnen gerade beantwortet habe, richtete sich darauf, ob Alleinverdienerehepaare im Verhältnis zu Doppelverdienerehepaaren bevorzugt werden. Ich habe Ihnen erläutert, dass dies nicht zutrifft; denn bei den Paaren, bei denen beide berufstätig sind, können die Betreuungskosten von Geburt des Kindes an bis zum 14. Lebensjahr gefördert werden, wohingegen dies bei Alleinverdiener e L A d d w u e s e z E u H B k A B e B f s n d c d F B k t T B R I o s E A d (C (D hepaaren nur für Kinder im Alter von drei bis sechs ebensjahren der Fall ist. Eine Bevorzugung von lleinverdienerehepaaren im Verhältnis zu Doppelverienerehepaaren findet also nicht statt. Allerdings weren die Alleinverdienerehepaare im Verhältnis zu dem, as die Koalition in der Zwischenzeit angedacht hatte nd was im Gespräch war, besser gestellt. Nur insofern rfolgt eine Besserstellung; darauf möchte ich hinweien. Angaben darüber, wie das Geld auf Alleinverdienerhepaare und Doppelverdienerehepaare bzw. allein eriehende Elternteile, die genauso behandelt werden wie ltern, die beide berufstätig sind, aufgeteilt wird, liegen ns nicht vor. Wir kommen damit zur Frage 38 der Kollegin Britta aßelmann: Inwieweit geht die Bundesregierung davon aus, mit der Neuregelung der steuerlichen Abzugsfähigkeit von Kinderbetreuungskosten ihr ursprüngliches Ziel der Schaffung von Arbeitsplätzen in Privathaushalten erreichen zu können? D Die verbesserte Absetzbarkeit von Kinderbetreuungs osten stärkt den privaten Haushalt und die Familie als rbeitgeber. Die Anstellung von Kinderfrauen und die eauftragung selbstständiger Tagesmütter werden steurlich attraktiv. Es wird ein Anreiz gegeben, bestehende etreuungsdienstleistungen, die bisher „schwarz“ er olgten, zu legalisieren. Ihre Zusatzfrage. Fr Gibt es Planungen in Ihrem Haus oder im Kabiett insgesamt, dem einen Drittel der Familien, das von ieser steuerlichen Möglichkeit keinen Gebrauch mahen kann, weil es keiner Steuerpflicht unterliegt, kineroder familienpolitische Maßnahmen in anderer orm als positive Unterstützung zukommen zu lassen? D Frau Kollegin Haßelmann, es ist Ihnen sicher be annt, dass die existierenden Kinderbetreuungseinrichungen, die von kommunalen oder freigemeinnützigen rägern wie den Kirchen unterhalten werden, auf der asis bestehender Kindergartengesetze der Länder im egelfall nach Einkommen gestaffelt Beiträge erheben. nsofern sind die Menschen mit Transfereinkommen der ohne eigenes Einkommen meistens von den Kosten ogar vollständig befreit. Die Menschen mit geringerem inkommen zahlen entsprechend geringere Beiträge. uf diese Weise besteht schon eine Förderung. Es ist allerdings nicht von der Hand zu weisen – auch as sagt uns die Lebenswirklichkeit –, dass Menschen Parl. Staatssekretärin Dr. Barbara Hendricks mit geringerem Einkommen oder Menschen, die von Transfereinkommen leben, nicht in der Lage sein werden, Beschäftigungsverhältnisse in ihrem Haushalt zu begründen. Dies liegt aber nicht an der mangelnden steuerlichen Förderung, sondern an der mangelnden Leistungsfähigkeit dieses Personenkreises. Eine zweite Zusatzfrage? Ja, sehr gerne. – Frau Staatssekretärin, dieses Modell wird in erster Linie nicht als familienpolitisches Modell, sondern als Beschäftigungs-/Wachstumsprojekt dargestellt. Ich frage Sie: Wie kann innerhalb des neuen Modells, das zu mehr Beschäftigung führen soll, die Qualität der Kinderbetreuung, insbesondere nach PISA ein großes Thema, sichergestellt werden? Gibt es vonseiten der Bundesregierung geplante Maßnahmen, die auf Länderund kommunaler Ebene greifen sollen? D Frau Kollegin Haßelmann, zunächst möchte ich sagen, dass die Bundesregierung mit diesen Maßnahmen beide Zielrichtungen verfolgt. Die Koalitionsfraktionen sehen das genauso. Dabei ist aber nicht auszuschließen, dass je nach Fachgebiet die einzelnen Kolleginnen und Kollegen mehr den einen oder mehr den anderen Schwerpunkt setzen. Aber es werden beide Zielrichtungen verfolgt: Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie Schaffung von Arbeitsplätzen. Was man aus persönlichem Interesse stärker in den Vordergrund rückt, mag dahingestellt sein. Wie ich schon eben ausführte, wird es zusätzliche Arbeitsplätze in privaten Haushalten nicht in sehr großem Umfang geben können. Damit dies der Fall wäre, müssten mehr Menschen ein entsprechend hohes Einkommen haben. Die steuerlichen Förderungen alleine reichen dafür nicht aus. In den bestehenden Kinderbetreuungseinrichtungen der Bundesrepublik Deutschland gibt es zurzeit rund 400 000 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze. Es ist natürlich wichtig und sinnvoll, diese Arbeitsplätze zu sichern. Vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung neigen manche Kommunen oder freigemeinnützige Träger dazu – das wissen Sie alle –, bestehende Kindergartengruppen zu schließen. Aufgrund der neuen Förderung ist es nun möglich, auch jüngere Kinder aufzunehmen. In den Einrichtungen werden bestehende Arbeitsplätze also zumindest gesichert; vielleicht kann die Anzahl der bestehenden Gruppen sogar erhöht werden. Die Qualitätsoffensive ist eine Frage des Kinderund Jugendrechtes. Sie wissen, dass das Jugendschutzgesetz ein Bundesrecht ist und als allgemeine Rahmengesetzgebung dient. Die Ausführung allerdings liegt bei den Ländern und Kommunen. Ich bin sicher, dass die Länder, die im Rahmen unserer föderalen Ordnung einen großen Wert auf ihre Zuständigkeit für die Bildung legen, in Zusammenarbeit mit den ihnen zugeordneten Kommunen d u w n Z t l L B f d H L n s d D w g L s i d l d e M h K r f E F z D H b S a d (C (D ie bestehenden Kindergärten und anderen Tagesbetreungseinrichtungen auch unter Qualitätsgesichtspunkten eiter ausbauen werden. Ich stimme mit Ihnen überein, dass in den vergangeen Jahren die frühkindliche Erziehung gegenüber dem iel des Ausbaus der Betreuung vielleicht etwas ins Hin ertreffen geraten ist. Die Frage 39 der Kollegin Ekin Deligöz wird schrift ich beantwortet. Wir kommen zur Frage 40 des Kollegen Dr. Reinhard oske: Ist die Bundesregierung der Meinung, dass Biodiesel mit 10 Cent pro Liter und reine Pflanzenöle ohne Anteil von Mineralölen mit 15 Cent über die Mineralölsteuer besteuert werden sollten? D Herr Kollege Loske, nach dem Biokraftstoffbericht ür das Jahr 2004, der im Juni 2005 dem Deutschen Bunestag vorgelegt wurde, war Biodiesel im Jahr 2004 in öhe von 5 Cent je Liter Reinkraftstoff und 10 Cent je iter Beimischung überfördert. Auf die Überprüfung eier Überförderung von Pflanzenöl wurde aufgrund der einerzeit noch geringen Markteinführung verzichtet. Als Folge dieser Feststellungen soll der Einstieg in ie Besteuerung der Biokraftstoffe vollzogen werden. er sich in der Abstimmung befindliche Referentenenturf des Bundesministeriums der Finanzen zum Eneriesteuergesetz sieht Steuersätze in Höhe von 10 Cent je iter reinen Kraftstoffs und 15 Cent je Liter Beimichung vor. Diese Steuersätze berücksichtigen neben der m Biokraftstoffbericht dargelegten Überförderung auch ie seit dem 1. Januar 2005 gestiegenen Preise für fossien Kraftstoff, welche zu einem entsprechenden Anstieg er Überkompensation geführt haben. Aus Sicht des BMF soll Pflanzenöl ebenfalls besteurt werden, da hier seit dem 1. Januar 2005 ein starker arktzuwachs zu beobachten ist und eine Ungleichbe andlung und ungewollte Verschiebungen auf dem raftstoffmarkt vermieden werden müssen. Unter Be ücksichtigung der Marktpreisentwicklung, der Kosten ür den technischen Mehraufwand und des geringeren nergiegehaltes schlägt das Bundesministerium der inanzen eine Besteuerung von 15 Cent je Liter Pflanenöl vor, um eine Überkompensation zu vermeiden. ie Ergebnisse der Ressortabstimmung insbesondere zur öhe der Steuersätze der einzelnen biogenen Kraftstoffe leiben abzuwarten. Ihre Zusatzfrage, Herr Kollege. Danke, Frau Präsidentin. – Frau Kollegin Hendricks, ie sagten, der Entwurf befinde sich noch in der Ressortbstimmung. Nun hat Staatssekretär Peter Paziorek aus em Landwirtschaftsministerium sich dahin gehend ge Dr. Reinhard Loske äußert, dass das, was hier geplant sei, im Ergebnis dazu führe, dass die Branche einen schweren Rückschlag erleiden werde. Mich würde einmal interessieren, inwieweit diese Position die Positionsfindung in Ihrem Hause beeinflusst. D Herr Kollege, diese Position ist zwar geäußert worden; da will ich Ihnen nicht widersprechen. Aber ich hatte eben von der Überförderung gesprochen. Sie müssen sehen: Bevor der fossile Kraftstoff teurer wurde, war er an den Tankstellen auch immer 10 Cent teurer als der Biodiesel. Seltsamerweise ist er immer noch 10 Cent teurer als der Biodiesel. Das heißt mit anderen Worten: Die Preisgestaltung bei den biogenen Kraftstoffen wurde nicht an deren Gestehungskosten orientiert, sondern an dem Abstand des an den Tankstellen zu erzielenden Preises. Das, was dort geschieht, nennt man im Regelfall einen Windfall-Profit; um den englischen Ausdruck zu benutzen. Sie profitieren also von den steigenden Preisen in einem anderen Marktsegment, was mit den Herstellungskosten der biogenen Kraftstoffe nichts zu tun hat. Ich bin sehr sicher – ich bin auch sicher, dass ich den Kollegen Paziorek aus dem Landwirtschaftsministerium noch überzeugen kann –, dass auch nach einer Festlegung eines Steuersatzes von 10 bzw. 15 Cent, wie ich ihn angesprochen habe, der Preisabstand weiter bei 10 Cent an der Tankstelle liegen wird und dass die Differenz dann nicht mehr als Sondergewinn an die Hersteller der biogenen Kraftstoffe fließt, sondern wegen des auch EUrechtlich gebotenen Abbaus von Überförderungen der öffentlichen Hand zugute kommt. Ihre zweite Zusatzfrage, Herr Kollege. Ich schätze Ihren Optimismus in Bezug auf die An nahme, dass Sie den Kollegen Paziorek noch überzeugen können. Unabhängig davon möchte ich präzise nachfragen, ob die von Ihnen vorgeschlagenen Sätze, 10 Cent im einen Fall und 15 Cent im anderen Fall, nach Ihrer Meinung exakt dem so genannten Mitnahmeeffekt, von dem Sie gesprochen haben, entsprechen. D Herr Kollege, ich sagte Ihnen eben: Wir haben zum einen den Mitnahmeeffekt betrachtet. Aber wir haben natürlich zum anderen die Herstellungskosten des biogenen Kraftstoffes berücksichtigt und haben auch dessen geringere Wirksamkeit in Rechnung gestellt. Dies alles zusammen hat uns zu der Überzeugung gebracht, dass wir die geringfügige Besteuerung in der Größenordnung von 10 bzw. 15 Cent wirklich verantwortungsbewusst vorschlagen können. Es ist also in Rechnung gestellt, dass der Verbrauch beim biogenen Diesel etwas höher ist als beim fossilen Diesel. Das alles haben wir berücksichtigt, sodass sich keine Schlechterstellung der Verbraucher ergeben wird. d B d p b t G m d n d i g p B r Ü B n s h b f l Ü B P t w a l n P g c B z 2 g S (C (D Aber ich sage ganz deutlich: Die Extragewinne, die in en letzten Jahren in die Taschen der Produzenten von iokraftstoffen geflossen sind, werden wir auch unter em Gesichtspunkt, dass wir EU-rechtlich dazu verflichtet sind – denn Überförderungen müssen wir abauen –, in die Haushalte der öffentlichen Hand umleien. Dass man, wenn man sich über Jahre an richtig gute ewinne gewöhnt hat, diese nicht so gerne abgibt und an dann natürlich auch Menschen trifft, die sich unter em Gesichtspunkt des Umweltschutzes dafür vereinahmen lassen, die wirtschaftlichen Interessen der Prouzenten zu vertreten, verwundert allerdings nicht. Eine Zusatzfrage des Kollegen Fell. Frau Staatssekretärin, Sie haben den Sachverhalt, der n Bezug auf den Biodiesel von Ihnen korrekt wiedergeeben wurde, nämlich den 10-Cent-Abstand zum Marktreis, als Begründung für eine höhere Besteuerung aller iokraftstoffe herangezogen. Ich halte das nicht für kor ekt und möchte Sie deswegen fragen, ob dies in die berlegungen der Bundesregierung eingeflossen ist. eispielsweise weist bei reinen Pflanzenölen der Preis icht diesen 10-Cent-Abstand zum Marktpreis von Dieel auf; sie werden aber plötzlich mit 15 Cent pro Liter öher besteuert, und dies angesichts der Tatsache, dass ei der Nutzung von reinen Pflanzenölen höhere Kosten ür die Umrüstung der Motoren hinsichtlich ihrer Taugichkeit für Pflanzenöl anfallen. Ist auch dieses in die berlegungen der Bundesregierung eingeflossen? D Herr Kollege, ich sagte es schon eben: Auch bei flanzenölen haben wir natürlich die Herstellungskosen, nämlich die Kosten dafür, dass sie so aufbereitet erden, dass man sie als Kraftstoff nutzen kann, und uch die geringere Energieleistung beachtet. Ich gehe alerdings davon aus – Genaueres müsste ich Ihnen achtragen –, dass wir erhöhte Umrüstungskosten bei KWs und LKWs nicht in die Berechnung mit einbezoen haben; vielmehr haben wir den Kraftstoff als solhen betrachtet. Wir kommen zur Frage 41 des Kollegen Dr. Loske: Wie bewertet die Bundesregierung die Besteuerung von Biodiesel und Pflanzenölen in Hinsicht auf die Planungssicherheit derjenigen Kraftstoffhersteller und Fahrzeughalter, die im Vertrauen auf die gesetzlich verankerte Steuerbefreiung bis zum Jahr 2009 in neue Techniken investiert haben? D Herr Kollege Loske, § 2 a des Mineralölsteuergeset es sieht eine Steuerbegünstigung bis zum 31. Dezember 009 vor, wie Sie das auch in Ihrer Frage zum Ausdruck ebracht haben. Derzeit wird dies noch als vollständige teuerbefreiung gewährt. Jedoch ist der Fortbestand Parl. Staatssekretärin Dr. Barbara Hendricks einer Steuerbegünstigung im derzeitigen Umfang durch die Regelung des § 2 a Abs. 3 des Mineralölsteuergesetzes eingeschränkt, also durch das geltende Recht. Die Vorschrift verpflichtet die Bundesregierung, eine Anpassung der Steuerbegünstigung auch vor Ablauf des Jahres 2009 vorzuschlagen, sobald eine Überkompensation der Mehrkosten für die Herstellung von Biokraftstoffen durch die Steuerbegünstigung festgestellt wird. Steuerpflichtige mussten und müssen daher damit rechnen, dass die Steuerbegünstigung nicht unverändert bis zum 31. Dezember 2009 als Steuerbefreiung aufrechterhalten bleibt. Ihre Zusatzfrage. Dr. Reinhard Loske (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601515800
Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1601515900
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601516000
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1601516100
Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1601516200




(A) )


(B) )

Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601516300
Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1601516400
Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1601516500
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601516600
Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1601516700
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601516800
Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1601516900
Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1601517000
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601517100
Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1601517200
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601517300
Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1601517400
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1601517500




(A) )


(B) )


(Vorsitz: Vizepräsidentin Gerda Hasselfeldt)

Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1601517600
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1601517700
Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1601517800
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1601517900
Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1601518000
Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1601518100
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1601518200
Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1601518300
Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1601518400
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1601518500
Dr. Norman Paech (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1601518600
Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1601518700




(A) )


(B) )

Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1601518800
Dr. Barbara Hendricks (SPD):
Rede ID: ID1601518900
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1601519000
Lutz Heilmann (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1601519100
Dr. Barbara Hendricks (SPD):
Rede ID: ID1601519200
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1601519300
Lutz Heilmann (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1601519400
Dr. Barbara Hendricks (SPD):
Rede ID: ID1601519500
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1601519600




(A) )


(B) )

Dr. Barbara Hendricks (SPD):
Rede ID: ID1601519700
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1601519800
Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601519900
Dr. Barbara Hendricks (SPD):
Rede ID: ID1601520000
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1601520100
Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601520200
Dr. Barbara Hendricks (SPD):
Rede ID: ID1601520300
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1601520400
Dr. Barbara Hendricks (SPD):
Rede ID: ID1601520500
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1601520600
Dr. Barbara Hendricks (SPD):
Rede ID: ID1601520700
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1601520800
Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601520900




(A) )


(B) )

Dr. Barbara Hendricks (SPD):
Rede ID: ID1601521000
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1601521100
Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601521200
Dr. Barbara Hendricks (SPD):
Rede ID: ID1601521300
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1601521400
Dr. Barbara Hendricks (SPD):
Rede ID: ID1601521500
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1601521600
Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601521700
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1601521800
Dr. Barbara Hendricks (SPD):
Rede ID: ID1601521900




(A) )


(B) )

Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1601522000
Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601522100
Dr. Barbara Hendricks (SPD):
Rede ID: ID1601522200
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1601522300
Dr. Barbara Hendricks (SPD):
Rede ID: ID1601522400
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1601522500
Dr. Reinhard Loske (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601522600




(A) )


(B) )

Dr. Barbara Hendricks (SPD):
Rede ID: ID1601522700
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1601522800
Dr. Reinhard Loske (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601522900
Dr. Barbara Hendricks (SPD):
Rede ID: ID1601523000
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1601523100
Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601523200
Dr. Barbara Hendricks (SPD):
Rede ID: ID1601523300
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1601523400
Dr. Barbara Hendricks (SPD):
Rede ID: ID1601523500




(A) )


(B) )

Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1601523600

Ich finde die Antwort nicht überzeugend. Ich erinnere
mich noch sehr gut: Wir haben über dieses Gesetz ge-
meinsam verhandelt und es beraten. Es hat immer die
Überlegung gegeben, dass die Gefahr besteht, dass das
Ganze von der Kommission als Beihilfe gewertet wird,
und dass man daher vorsichtig an die Sache herangehen
und die Regelung zeitlich befristen muss. So macht man
das ja immer bei – in Anführungszeichen – Subventio-
nen oder steuerlichen Förderungen.


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1601523700

Herr Kollege, Sie haben das Wort zu einer Frage er-

teilt bekommen.


(BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Ja, ich frage. Danke, Frau Präsidentin, dass Sie mich
daran erinnert haben. Was ich bis jetzt gesagt habe, war
der Vorspann zu meiner Frage.


(Heiterkeit – Dr. Uwe Küster [SPD]: Mehr Soße als Braten, oder wie?)


– Warten Sie ab.

Die Frage lautet nun wie folgt und hat etwas mit In-
vestitionssicherheit und stabilen Rahmenbedingungen zu
tun. Es sind im Vertrauen auf diese Regelungen Investi-
tionen sowohl auf der Erzeugerseite als auch auf der
Nutzerseite getätigt worden, also sowohl im Anlagenbau
als auch beispielsweise bei Fahrzeugen. Glauben Sie
nicht, dass man mit der vorgesehenen Regelung denjeni-
gen, die im Vertrauen auf die bestehende Regelung ent-
sprechende Investitionen getätigt haben, im Grunde ge-
nommen schweren Schaden zufügt?

D
Dr. Barbara Hendricks (SPD):
Rede ID: ID1601523800


Herr Kollege Loske, die Autofahrer, die biogenen
Kraftstoff tanken, sind daran interessiert, dass sein Preis
immer etwa den gleichen Abstand zum Preis von fossi-
len Kraftstoffen hat; so ist es ja jetzt auch. Biogene
Kraftstoffe sollen also billiger sein. Ich habe schon eben
in der Antwort auf Ihre erste Frage ausgeführt, dass ich

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(C (D est davon überzeugt bin, dass wir mit der vorgesehenen egelung den Windfall-Profit abschöpfen und dass es uch in Zukunft bei der Preisbildung einen solchen Abtand geben wird. Daran haben auch die Hersteller von iogenen Kraftstoffen ein großes Interesse, weil sie onst in der Tat aus dem Markt gedrängt würden. Wir issen ja, dass bei biogenen Kraftstoffen die energe ische Leistung – allerdings in unterschiedlichem Umang – niedriger sein kann; also müssen die biogenen raftstoffe günstiger sein; das ist nicht zu bestreiten. Sie aren es aber auch schon, bevor die fossilen Kraftstoffe ie jetzigen Preishöhen erreichten. Diesen Abstand weren wir auch in Zukunft sicherlich wieder erreichen. Die Herstellungskosten von biogenen Kraftstoffen ind nicht gestiegen. Diejenigen, die zum Beispiel im ahr 2003 oder 2004 Anlagen für die Herstellung von iogenen Kraftstoffen errichtet haben, mussten dies echnerisch auf der Basis der damals geltenden Preise ür fossile Kraftstoffe tun. Das heißt, schon damals usste sich die Errichtung einer solchen Anlage rech en. Wenn wir jetzt die Windfall-Profits abschaffen, echnen wir wieder auf der Basis der Daten aus den Jahen 2002 oder 2003. Haben Sie noch eine Zusatzfrage, Herr Kollege? Dr. Reinhard Loske (BÜNDNIS 90/DIE GRÜEN)

Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1601523900
Ja, ich habe noch eine Zusatzfrage.


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1601524000

Bitte.


(BÜNDNIS 90/DIE GRÜEN)

Abgesehen davon, dass ich die Antwort nicht ganz

efriedigend fand, möchte ich fragen: Wie kann es sein,
ass sozusagen alle Experten in diesem Bereich sagen
ich weiß natürlich, dass man dem Lobbyistengeschrei

ie zum Opfer fallen sollte –, dass gerade einmal ein
anfter Take-off entstanden ist, der jetzt zumindest bei
einen Pflanzenkraftstoffen zu kollabieren droht? Bei Ih-
en klingt es so, als würde sich nichts ändern. Das ist
ber nicht zutreffend.

Ich werde jetzt die Frage formulieren: Halten Sie die
rgumente derer, die jenseits von gewohntem Lobbyis-

engeschrei darauf hinweisen, dass ein sich zart entwi-
kelndes Pflänzchen im Keim erstickt wird, für unplau-
ibel auf der ganzen Breite?

D
Dr. Barbara Hendricks (SPD):
Rede ID: ID1601524100

Ich will noch einmal sagen, dass wir natürlich auch

ie Herstellungskosten des Kraftstoffes auf der Basis rei-
en Pflanzenöls betrachtet haben. Er war in der Tat in
em Bericht, von dem ich gerade sprach und der sich auf
as Jahr 2004 bezog und die Überförderung von Biodie-
el darstellte, nicht enthalten. Das, was Sie als zartes
flänzchen bezeichnet haben, hat in der Tat im Jahr 2005






(A) (C)



(B) )


Parl. Staatssekretärin Dr. Barbara Hendricks

einen nicht unbedeutenden Marktanteil – zumindest war
er größer als 2004; denn sonst hätten wir das schon in
unsere Berichterstattung für 2004 einbezogen – gewon-
nen.

Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass diejenigen,
die im vergangenen Jahr in solche Anlagen investiert ha-
ben, fälschlicherweise davon ausgegangen sind, dass die
Steuerbegünstigung bis zum Jahr 2009 in Form einer
Steuerbefreiung gewährt würde. Aber das war, wie ich
Ihnen bereits unter Hinweis auf § 2 a Abs. 3 des gelten-
den Mineralölsteuergesetzes gesagt habe, so nicht ver-
sprochen.

Bezogen auf die energetische Wirkung und die Her-
stellungskosten ist es nach unserer Auffassung durchaus
möglich, auch reines Pflanzenöl mit 15 Cent pro Liter
Steuer zu belegen. Ich weiß, dass es nicht nur bei den
Herstellern, sondern auch über die Fraktionsgrenzen in
diesem Haus hinweg Widerstand gegen die Besteuerung
gibt. Das werden wir sicherlich noch erörtern müssen,
ich bitte aber zu bedenken: Es ist logisch, dass es sofort
Ausweichbewegungen hin zum reinen Pflanzenöl gäbe,

dieser von Ihnen artikulierte Grundsatz mit der Tatsache,
dass in der Begründung des Gesetzentwurfs des Finanz-
ministeriums steht, dass mit Beginn des Jahres 2007 die
Steuerbefreiung der Biokraftstoffe vollständig beendet
werden soll? Hierdurch ist meiner Ansicht nach die Gel-
tung des von Ihnen genannten Grundsatzes nicht mehr
gewährleistet.

D
Dr. Barbara Hendricks (SPD):
Rede ID: ID1601524200


Ich hatte, Herr Kollege Fell, gesagt, dass der Preisab-
stand nötig war, damit biogene Kraftstoffe auf dem
Markt Fuß fassen konnten. Ferner müssen sie günstiger
sein, weil sie einen geringeren energetischen Wert ha-
ben. Wenn der energetische Wert gleich ist, ist die Vor-
teilsgewährung auf Dauer nicht nötig.

Der entscheidende Punkt ist aber, dass wir ab dem
Jahre 2007 eine Quotenregelung zur Beimischung von
biogenen Kraftstoffen in fossile Kraftstoffe vorschlagen
werden. Dann werden die biogenen Kraftstoffe im Rah-
men dieser Kraftstoffe vollständig besteuert. Diese voll-
wenn man die Steuerbefreiung für einen Teil der bioge-
nen Kraftstoffe, für den Biodiesel, aufheben würde, aber
nicht für das reine Pflanzenöl. Auch die Hersteller von
Biodiesel würden sich sofort darüber beschweren, dass
ihre Anlagen kaputtgehen, während die Anlagen für die
Gewinnung von Pflanzenöl gut laufen. Auch diese Aus-
wirkungen müssen Sie ökonomisch betrachten.


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1601524300

Es gibt noch eine Zusatzfrage des Kollegen Fell.


Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601524400

Frau Staatssekretärin, ich bin Ihnen dankbar, dass Sie

den Grundsatz der Bundesregierung betont haben, dass
sich Biokraftstoffe im Markt nur dann behaupten kön-
nen, wenn sie steuerlich bevorteilt sind, weil sie nur
dann wettbewerbsfähig sind. Wie verträgt sich jedoch

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(D

tändige Besteuerung ist dann aber für die Hersteller von
iogenen Kraftstoffen völlig irrelevant, weil die Bei-
ischung einen Marktzugang garantiert.


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1601524500

Wir sind damit zeitlich am Ende der heutigen Frage-

tunde. Die noch vorliegenden Fragen 42 bis 45 werden
ach unserer Geschäftsordnung schriftlich beantwortet.

Wir sind damit am Ende der heutigen Tagesordnung.

Ich berufe die nächste Sitzung des Deutschen Bun-
estages auf morgen, Donnerstag, den 9. Februar 2006,
Uhr, ein.

Die Sitzung ist geschlossen.