Protokoll:
16013

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Metadaten
  • date_rangeWahlperiode: 16

  • date_rangeSitzungsnummer: 13

  • date_rangeDatum: 25. Januar 2006

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  • av_timerEnduhrzeit der Sitzung: 16:43 Uhr

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/13 Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . Siegfried Kauder (Villingen-Schwenningen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hildegard Müller, Staatsministerin BK . . . . . Ulrich Maurer (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Hildegard Müller, Staatsministerin BK . . . . . Tagesordnungspunkt 2: der Laufzeiten von Atomkraftwerken Antwort Astrid Klug, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . Zusatzfragen Hans Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 3 Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) Zugang des Europarat-Ausschusses zur Verhütung von Folter zu allen KFOR-Haft- einrichtungen Antwort Gernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . 878 A 878 A 878 B 878 C 878 D 879 A 879 C 879 C 880 D 880 D 881 B Deutscher B Stenografisch 13. Sitz Berlin, Mittwoch, den I n h a l Tagesordnungspunkt 1: Befragung der Bundesregierung: Entwurf eines Gesetzes zur Umsetzung des Rah- menbeschlusses über den Europäischen Haftbefehl; Pressemitteilungen über die Einschätzung des Europarat-Sonderbe- richterstatters Dick Marty hinsichtlich der Informationspolitik der Bundesregierung Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . M D K g g A R Z D M H D A s 875 A 876 C 876 D 877 B 877 D Fragestunde (Drucksache 16/414) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 879 C undestag er Bericht ung 25. Januar 2006 t : ündliche Frage 1 r. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) lagen von Krankenkassenvorständen ge- en die Veröffentlichung der Vorstandsver- ütungen und dadurch entstandene Kosten ntwort olf Schwanitz, Parl. Staatssekretär BMG . . usatzfragen r. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . ündliche Frage 2 ans Josef Fell (BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN) ussage des Bundesministers für Wirt- chaft und Technologie zur Verlängerung 879 D 880 A Zusatzfragen Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . 881 C II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 13. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 25. Januar 2006 Mündliche Frage 4 Hans Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Hinweise auf geplante terroristische An- schläge auf Atomanlagen Antwort Peter Altmaier, Parl. Staatssekretär BMI . . . . Zusatzfragen Hans Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) Hellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 6 Jörg Rohde (FDP) Bürokratischer Aufwand für Handwerks- betriebe durch Anwendung der in der Fahrpersonalverordnung geforderten Auf- zeichnungspflicht über Lenkzeiten, Ar- beitszeiten usw. bereits für Fahrzeuge ab 2,8 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht Antwort Ulrich Kasparick, Parl. Staatssekretär BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Jörg Rohde (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 7 Jörg Rohde (FDP) Mögliche Entlastung des Handwerks durch Ausweitung der 50-Kilometer-Grenze hin- sichtlich der Aufzeichnungspflicht über Lenkzeiten, Arbeitszeiten, Lenkzeitunter- brechungen und Ruhezeiten Antwort Ulrich Kasparick, Parl. Staatssekretär BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfrage Jörg Rohde (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 8 Hellmut Königshaus (FDP) Betrieb nicht planfestgestellter Bahnstre- cken in Deutschland Antwort Ulrich Kasparick, Parl. Staatssekretär BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Hellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . . . M H G r g A U Z H M C S l H A A Z C M P Ä s z A T Z P M P B F d A T Z P M P Ü l w R B A H 882 A 882 B 882 C 883 A 883 A 883 C 883 C 884 A 884 B 884 C 884 C ündliche Frage 9 ellmut Königshaus (FDP) eltungsbereich des von der Bundesregie- ung geplanten Lärmsanierungspro- ramms für Bahnstrecken ntwort lrich Kasparick, Parl. Staatssekretär BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen ellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 14 ornelia Hirsch (DIE LINKE) tärkung der Chancen der bei der Exzel- enzinitiative bisher nicht ausgewählten ochschulen ntwort ndreas Storm, Parl. Staatssekretär BMBF . . usatzfragen ornelia Hirsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 15 atrick Meinhardt (FDP) nderungen bei der Zuordnung von For- chungsschwerpunkten zum Forschungs- entrum Karlsruhe ntwort homas Rachel, Parl. Staatssekretär BMBF usatzfragen atrick Meinhardt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 16 atrick Meinhardt (FDP) eibehaltung der Höhe der derzeit für das orschungszentrum Karlsruhe aufgewen- eten Forschungsmittel ntwort homas Rachel, Parl. Staatssekretär BMBF . usatzfragen atrick Meinhardt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 17 aul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) bermittlung von Informationen über Mi- itärkonvois, Stellenausbau in Bagdad so- ie Requirierungsmaßnahmen irakischer egimekräfte an US-Stellen durch den ND während des Irakkrieges ntwort ildegard Müller, Staatsministerin BK . . . . . 885 A 885 B 885 D 886 A 886 C 886 D 887 C 887 C 888 B Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 13. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 25. Januar 2006 III Zusatzfragen Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . . Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . Mündliche Frage 23 Grietje Bettin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Evaluierung und Ergänzung des Aktions- programms „Informationsgesellschaft 2006“ Antwort Dagmar Wöhrl, Parl. Staatssekretärin BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Grietje Bettin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 24 Grietje Bettin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Änderungen des Gemeinschaftsrechts hin- sichtlich Informationsgesellschaft und Me- diendienste Antwort Dagmar Wöhrl, Parl. Staatssekretärin BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Grietje Bettin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 25 Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Förderung der Forschung im Bereich der Sicherheit, Zuverlässigkeit und Interopera- bilität von Informations- und Kommunika- tionstechnologien, insbesondere in kleinen und mittleren Unternehmen Antwort Dagmar Wöhrl, Parl. Staatssekretärin BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 26 Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Maßnahmen zur Schaffung einer Informa- tionsgesellschaft mit dem Ziel einer Anhe- bung der Lebensqualität A D Z P Z A D d s n M R D D P D S U S M K H E J N A L A M U D H r s A D 888 B 888 C 889 A 889 B 889 C 889 D 890 B 890 C ntwort agmar Wöhrl, Parl. Staatssekretärin BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen riska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatztagesordnungspunkt 1: ktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion IE LINKE: Vorschlag des Ministerpräsi- enten von Sachsen-Anhalt, bei einer ent- prechenden Entwicklung der Steuerein- ahmen 2006 auf eine Erhöhung der ehrwertsteuer zu verzichten oland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . r. Wolfgang Böhmer, Ministerpräsident (Sachsen-Anhalt) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Volker Wissing (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . etra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . r. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . teffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . lrich Maurer (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . imone Violka (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . anfred Kolbe (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . laas Hübner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . ngelbert Wistuba (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . ochen-Konrad Fromme (CDU/CSU) . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 ündliche Frage 5 lrike Höfken (BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN) altung des Bundesministers für Ernäh- ung, Landwirtschaft und Verbraucher- chutz zum Ökolandbau ntwort r. Peter Paziorek, Parl. Staatssekretär BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 890 D 891 A 891 C 893 A 894 A 895 A 896 B 897 B 898 B 899 C 900 D 902 A 903 B 904 B 905 B 906 D 907 A 907 C IV Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 13. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 25. Januar 2006 Anlage 3 Mündliche Fragen 10 und 11 Peter Hettlich (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Kennzeichnung der Straßenbauvorhaben mit naturschutzfachlichem Planungsauf- trag im Straßenbauplan sowie Beteiligung von Bundesumweltministerium und Bun- desamt für Naturschutz an der Abarbei- tung des naturschutzfachlichen Auftrags Antwort Ulrich Kasparick, Parl. Staatssekretär BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 4 Mündliche Frage 18 Hans-Joachim Otto (Frankfurt) (FDP) Haltung der Bundesregierung zur Aussage des Kultur- und Medienbeauftragten Neu- mann über eine Verankerung der Kultur als Staatsziel im Grundgesetz Antwort Hildegard Müller, Staatsministerin BK . . . . . wurfs zum so genannten Zweiten Korb des Urheberrechts in der Informationsgesell- schaft Antwort Hildegard Müller, Staatsministerin BK . . . . . Anlage 6 Mündliche Frage 20 Cornelia Hirsch (DIE LINKE) Abstimmungshaltung gegen eine EU- Dienstleistungsrichtlinie, in deren Gel- tungsbereich auch gemäß Bundestagsbe- schluss auszunehmende Bildungs- und kul- turelle Dienstleistungen fallen Antwort Dagmar Wöhrl, Parl. Staatssekretärin BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 7 Mündliche Frage 27 Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) 907 D 907 B 907 C 907 D Anlage 5 Mündliche Frage 19 Hans-Joachim Otto (Frankfurt) (FDP) Ablehnung einer so genannten Bagatell- klausel und Vorlage eines Referentenent- B s t A D ehauptete doppelte Abrechnung von Per- onalkosten durch das Münchner Ifo-Insti- ut für Wirtschaftsforschung ntwort agmar Wöhrl, Parl. Staatssekretärin BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 909 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 13. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 25. Januar 2006 875 (A) ) (B) ) 13. Sitz Berlin, Mittwoch, den Beginn: 13.0
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    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 13. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 25. Januar 2006 907 (A) ) (B) ) durch diese Kennzeichnung auch nach Aufnahme in den Stra- ßenbauplan weiter bestehen?Teuchner, Jella SPD 25.01.2006 des Abgeordneten Peter Hettlich (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/414, Fragen 10 und 11): Wie sieht die Kennzeichnung der Straßenbauvorhaben mit naturschutzfachlichem Planungsauftrag im Straßenbauplan aus, und bleibt der naturschutzfachliche Planungsauftrag Dr. Schockenhoff, Andreas CDU/CSU 25.01.2006 Strässer, Christoph SPD 25.01.2006* Anlage 1 Liste der entschuldigt * ** A d d G r e v B n g d A d Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Adam, Ulrich CDU/CSU 25.01.2006* Aydin, Hüseyin-Kenan DIE LINKE 25.01.2006 Barnett, Doris SPD 25.01.2006* Bisky, Lothar DIE LINKE 25.01.2006 Deittert, Hubert CDU/CSU 25.01.2006* Dzembritzki, Detlef SPD 25.01.2006* Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 25.01.2006* Hänsel, Heike DIE LINKE 25.01.2006 Heynemann, Bernd CDU/CSU 25.01.2006* Hilsberg, Stephan SPD 25.01.2006 Hintze, Peter CDU/CSU 25.01.2006 Höfer, Gerd SPD 25.01.2006* Höger-Neuling, Inge DIE LINKE 25.01.2006 Hörster, Joachim CDU/CSU 25.01.2006* Lintner, Eduard CDU/CSU 25.01.2006* Müller (Köln), Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25.01.2006 Pflug, Johannes SPD 25.01.2006 Raidel, Hans CDU/CSU 25.01.2006** Dr. Ramsauer, Peter CDU/CSU 25.01.2006 Riester, Walter SPD 25.01.2006* Schmidt (Nürnberg), Renate SPD 25.01.2006 Schmidt (Aachen), Ulla SPD 25.01.2006 U W D A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung der NATO nlage 2 Antwort es Parl. Staatssekretärs Dr. Peter Paziorek auf die Frage er Abgeordneten Ulrike Höfken (BÜNDNIS 90/DIE RÜNEN) (Drucksache 16/414, Frage 5): Welche konkreten Maßnahmen möchte der Bundesminis- ter für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Horst Seehofer, reduzieren bzw. abschaffen, wenn er eine Be- endigung der Bevorzugung des Ökolandbaus fordert (verglei- che „www.netzeitung.de“ vom 12. Januar 2006) – gerade auch unter Berücksichtigung der neuen Studie von Professor Stephan Dabbert von der Universität Hohenheim (Titel: Organic farming and measures of European agricultural policy) im Auftrag der EU-Kommission? Richtschnur für die Politikgestaltung der Bundes- egierung sind die im Koalitionsvertrag getroffenen Ver- inbarungen. Als Ziel ist dort festgelegt, sowohl die kon- entionellen als auch die ökologisch wirtschaftenden etriebe zu stärken. Es soll keine Bevorzugung oder Be- achteiligung der einen oder anderen Wirtschaftsweise eben. Bedauerlicherweise wurde dieser Tenor so von er Presse nicht aufgegriffen. nlage 3 Antwort es Parl. Staatssekretärs Ulrich Kasparick auf die Fragen lrich, Alexander DIE LINKE 25.01.2006* ächter, Gerhard CDU/CSU 25.01.2006 r. Wodarg, Wolfgang SPD 25.01.2006* bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 908 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 13. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 25. Januar 2006 (A) ) (B) ) Wie werden das Bundesministerium für Umwelt, Natur- schutz und Reaktorsicherheit sowie das Bundesamt für Natur- schutz an der Abarbeitung des naturschutzfachlichen Pla- nungsauftrags beteiligt? Zu Frage 10: Die betreffenden Projekte mit „besonderem natur- schutzfachlichem Planungsauftrag“ sind in den Er- läuterungen des Straßenbauplans mit einer Fußnote aufgenommen. Die Vorhaben werden entsprechend ge- kennzeichnet: „Maßnahmen des Bedarfsplans für die Bundesfernstraßen mit rechtlich umfassend abgearbeite- tem besonderem naturschutzfachlichen Planungsauf- trag sind mit *) gekennzeichnet.“ Der naturschutzfachli- che Planungsauftrag bleibt nicht weiter bestehen. Mit Erlangung des Baurechts ist er abgearbeitet. Zu Frage 11: Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) wird bei linienbestimmungs- pflichtigen Vorhaben im Rahmen der Ressortabstim- mung bei der Linienbestimmung beteiligt; die Einbin- dung des Bundesamts für Naturschutz obliegt dem BMU. Die weitere Abarbeitung des besonderen natur- schutzfachlichen Planungsauftrags erfolgt im Verfahren zur Schaffung des Baurechts durch die Länder, die die Bundesfernstraßen im Auftrag des Bundes verwalten. Anlage 4 Antwort der Staatsministerin Hildegard Müller auf die Frage des Abgeordneten Hans-Joachim Otto (Frankfurt) (FDP) (Drucksache 16/414, Frage 18): Gibt der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Staatsminister Bernd Neumann, die Auffassung der Bundesregierung wieder, als er im Interview mit der Nach- richtenagentur AP am 24. Dezember 2005 äußerte: „Eine Ver- ankerung [der Kultur als Staatsziel] im Grundgesetz, gerade auch durch eine Initiative aus dem Deutschen Bundestag selbst, würde deutlich machen, welche Bedeutung Kultur für die Gesamtgesellschaft hat.“? Das Vorhaben, die Kultur als Staatsziel im Grundge- setz zu verankern, hatte im vergangenen Jahr durch eine entsprechende Meinungsbildung in der Enquete-Kom- mission des Deutschen Bundestages „Kultur in Deutsch- land“ erneute Aktualität erhalten: „Die Enquete-Kom- mission ,Kultur in Deutschland‘ empfiehlt (…) dem Deutschen Bundestag einstimmig, Kultur als Staatsziel im Grundgesetz zu verankern und das Grundgesetz um den Artikel 20b Grundgesetz mit folgender Formulie- rung zu ergänzen: ,Der Staat schützt und fördert die Kul- tur.‘“ (Bundestagsdrucksache 15/5560 vom 1. Juni 2005) Hiernach ist also der Deutsche Bundestag aufgefordert, gegebenenfalls initiativ zu werden. Deshalb war zu kei- nem Zeitpunkt beabsichtigt, dass etwa die Bundesregie- rung einen entsprechenden Gesetzentwurf zur Änderung des Grundgesetzes vorlegt. Für die Bundesregierung be- s s K A d A ( t h l w e n r n N f p e n l R r D r A d d ( m D g (C (D tand und besteht daher keine Veranlassung, eine abge- timmte Auffassung hinsichtlich einer Aufnahme der ultur als Staatsziel ins Grundgesetz herbeizuführen. nlage 5 Antwort er Staatsministerin Hildegard Müller auf die Frage des bgeordneten Hans-Joachim Otto (Frankfurt) (FDP) Drucksache 16/414, Frage 19): Entspricht die vom Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Staatsminister Bernd Neumann, in seiner Rede auf dem Neujahrsempfang der deutschen Phono- verbände am 18. Januar 2006 geäußerte Ablehnung einer so genannten Bagatellklausel der Auffassung der Bundesregie- rung, und wann ist mit der Befassung des Bundeskabinetts mit einem Referentenentwurf zum so genannten Zweiten Korb des Urheberrechtsgesetzes in der Informationsgesellschaft zu rechnen? Die Bundesministerin der Justiz hat mit dem Referen- enentwurf eines Zweiten Gesetzes zur Regelung des Ur- eberrechts in der Informationsgesellschaft eine Rege- ung vorgeschlagen, wonach nicht bestraft werden soll, er Werke nur in geringer Zahl und ausschließlich zum igenen privaten Gebrauch vervielfältigt. Diese so ge- annte „Bagatellklausel“ gewährleistet, dass Urheber- echtsverletzungen in geringer Zahl durch private End- utzer nicht kriminalisiert werden. Herr Staatsminister eumann hat sich in seiner Rede bei dem Neujahrsemp- ang der Phonoverbände dahingehend geäußert, dass er ersönlich eine Bagatellklausel ablehnt. Der Referenten- ntwurf wird in einer Verbandsanhörung des Bundesmi- isteriums der Justiz am 26. Januar 2006 mit den betei- igten Kreisen erörtert. Danach wird der Entwurf im essortkreis erörtert und die Haltung der Bundesregie- ung auch zu der Bagatellklausel abgestimmt werden. ie Bundesregierung wird möglichst rasch den Regie- ungsentwurf im Kabinett beschließen. nlage 6 Antwort er Parl. Staatssekretärin Dagmar Wöhrl auf die Frage er Abgeordneten Cornelia Hirsch (DIE LINKE) Drucksache 16/414, Frage 20): Inwieweit wird die Bundesregierung im EU-Ministerrat gegen eine Fassung der EU-Dienstleistungsrichtlinie stim- men, in deren Geltungsbereich auch Bildungs- und kulturelle Dienstleistungen fallen, die laut Beschluss des Deutschen Bundestages vom 30. Juni 2005 (Plenarprotokoll 15/184, Seite 17369 C) vollständig aus dem Geltungsbereich auszu- nehmen sind? Es ist bislang noch offen, zu welchem Zeitpunkt und it welchem genauen Inhalt die geplante Europäische ienstleistungsrichtlinie im Rat zur Abstimmung gelan- en wird. Der Anfang 2004 unterbreitete Kommissions- Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 13. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 25. Januar 2006 909 (A) (C) (B) (D) vorschlag für eine Richtlinie über Dienstleistungen im Binnenmarkt wird derzeit intensiv in den europäischen Gremien diskutiert. Ich erinnere an die Schlussfolgerun- gen des Europäischen Rates bei seiner Tagung am 22./ 23. März 2005, wonach der Entwurf überarbeitet werden soll mit dem Ziel, einen breiten Konsens herzustellen, der den verschiedenen Interessen gerecht wird. Öster- reich, das seit Januar 2006 die Ratspräsidentschaft über- nommen hat, beabsichtigt, vor weiteren Schritten zu- nächst das Votum des Europäischen Parlaments abzuwarten. Dies entspricht auch dem Votum des Wett- bewerbsfähigkeitsrats vom 29. November 2005 sowie dem Wunsch des Europäischen Rats vom 15./16. De- zember 2005. Beide Gremien haben aus Respekt vor der anstehenden Entscheidung des Parlaments bewusst auf politische Vorfestlegungen verzichtet. Die Bundesregierung teilt dieses Verständnis. Das deutsche Stimmverhalten kann und sollte abschließend erst festgelegt werden, wenn ein belastbares Gesamtkon- zept zum Richtlinientext auf dem Tisch liegt. Anlage 7 Antwort der Parl. Staatssekretärin Dagmar Wöhrl auf die Frage der Abgeordneten Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) (Drucksache 16/414, Frage 27): Trifft es zu, dass das Münchner ifo Institut für Wirtschafts- forschung, eine vom Bund und dem Freistaat Bayern geför- derte Forschungseinrichtung, nach Aussagen des Bayerischen Obersten Rechnungshofes (ORH) Personalkosten doppelt ab- gerechnet hat, und wenn ja, welche Schlussfolgerungen hat die Bundesregierung aus diesem Vorfall gezogen (Berliner Zeitung vom 8. Dezember 2006)? Es trifft zu, dass der Bayerische Oberste Rechnungs- hof diesen Vorwurf erhoben hat. Allerdings teilen weder das zuständige Bayerische Staatsministerium für Wirt- schaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie als Zu- wendungsgeber und Aufsicht führendes Sitzland noch die Bundesregierung als Zuweisungsgeber diese Auffas- sung des ORH. Folglich sind aus dem Vorwurf des Rechnungshofes auch keine Schlussfolgerungen gezo- gen worden. 13. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 25. Januar 2006 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4 Anlage 5 Anlage 6 Anlage 7
Gesamtes Protokol
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1601300000

Grüß Gott, liebe Kolleginnen und Kollegen! Die Sit-

zung ist eröffnet.

Ich rufe den Tagesordnungspunkt 1 auf:

Befragung der Bundesregierung

Die Bundesregierung hat als Thema der heutigen Ka-
binettssitzung mitgeteilt: Entwurf eines Gesetzes zur
Umsetzung des Rahmenbeschlusses über den Euro-
päischen Haftbefehl.

Das Wort für den einleitenden fünfminütigen Bericht
hat die Bundesministerin der Justiz, Brigitte Zypries.


Brigitte Zypries (SPD):
Rede ID: ID1601300100

Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Meine sehr geehrten

Damen und Herren Kolleginnen und Kollegen! Das Ka-
binett hat heute den Entwurf eines Gesetzes zur Umset-
zung eines Rahmenbeschlusses der Europäischen Union
zum Europäischen Haftbefehl beschlossen. Dieser Ge-
setzentwurf ist erforderlich geworden, weil das erste
Umsetzungsgesetz vom 23. August 2004, das unter der
Regierung Schröder beschlossen wurde, vom Bundes-
verfassungsgericht mit Urteil vom 18. Juli 2005 für ver-
fassungswidrig und insgesamt für nichtig erklärt worden
war. Grundlage dieser Entscheidung – Sie erinnern sich

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Redet
wahrscheinlich daran – war die Verfassungsbeschwerde
des deutsch-syrischen Staatsangehörigen Darkazanli, der
wegen des Verdachts terroristischer Straftaten an Spa-
nien ausgeliefert werden sollte. Er befand sich in Ham-
burg in Auslieferungshaft und wurde noch am Tag der
Entscheidung auf freien Fuß gesetzt.

Das Bundesverfassungsgericht hat für die Neurege-
lung des Gesetzes zum Europäischen Haftbefehl zwei
Dinge gefordert, wobei man über die Frage, mit welcher
Intensität das zu bewerten ist, geteilter Ansicht sein
kann. Darauf kommen wir vielleicht noch in der an-
schließenden Diskussion zu sprechen.

Wichtig war dem Gericht, dass die Bewil
scheidung anfechtbar ist. Das war bisher nicht
immer eine Bewilligungsentscheidung, es gab
zweistufiges Verfahren, und die Bewilligun

(C (D ung 25. Januar 2006 0 Uhr ung war rechtlich nicht anfechtbar. Etwas anderes war isher auch nicht gefordert, weder von der Rechtsprehung noch in der entsprechenden Literatur. Karlsruhe at insofern einen ganz neuen Weg aufgezeigt. Wir haen diesen Gedanken aufgegriffen; dazu komme ich leich. Zweitens hat das Gericht gesagt: Es kann nicht sein, ass das Oberlandesgericht relativ frei abwägt, ob ein aßgeblicher Inlandsbezug oder ein maßgeblicher Aus andsbezug gegeben ist. Der Gesetzgeber muss dem Geicht nähere Anhaltspunkte geben. Es muss genauer defiiert werden, was unter Inlandsbezug und was unter uslandsbezug zu verstehen ist. Außerdem müssen, enn ein deutscher Staatsangehöriger ausgeliefert weren soll, Tatort und Erfolgseintritt in wesentlichen Teilen m Ausland liegen. In diesen beiden Punkten haben wir das Gesetz sehr ründlich überarbeitet. Im Übrigen bleibt es bei der onzeption des Gesetzes, das sich in der etwa einjährien Praxisphase umfassend bewährt hat. Die Europäiche Kommission, die jetzt eine erste Evaluierung dieser esetze vorgenommen hat, hatte an der deutschen Um etzung des Rahmenbeschlusses nichts zu beanstanden. Beim letzten Gesetzgebungsverfahren gab es eine De ext batte über die so genannte Ausländerklausel, die schlussendlich erst im Vermittlungsausschuss beendet wurde. Diese Klausel haben wir jetzt ein wenig verändert. Sie beschränkt sich nun auf den Schutz von Ehe, Familie und eingetragenen Lebenspartnerschaften. Das hat folgenden Hintergrund: Nach dem Gesetz darf ein Deutscher nur dann zur Strafverfolgung – im Gegensatz zur Strafvollstreckung – ausgeliefert werden, wenn er nach seiner Verurteilung zur Verbüßung der Freiheitsstrafe nach Deutschland zurücküberstellt wird. Das heißt also, der Staat, der den Deutschen aburteilen will, muss schon bei der Auslieferung zusagen, dass er rurteilung nach Deutschland zurücküberfvollstreckung darf ein Deutscher überliefert werden, wenn er ausdrücklich zuen bleibt er hier. ligungsent so. Es gab immer ein gsentschei ihn nach der Ve stellt. Zur Stra haupt nur ausge stimmt; ansonst Bundesministerin Brigitte Zypries Jetzt ist in § 80 Abs. 4 des Gesetzentwurfs vorgesehen, dass diese Regelungen auch auf bestimmte Ausländer anzuwenden sind, nämlich auf solche Ausländer, die hier mit einem deutschen Ehepartner verheiratet sind und mit ihm in familiärer Gemeinschaft leben, und auf solche, die mit einem Lebenspartner oder deutschen Familienangehörigen in familiärer Gemeinschaft leben. Der Hintergrund ist klar: Wir wollen die Resozialisierung der Menschen, die eine dauerhafte Aufenthaltsberechtigung haben, garantieren. Bestehende Beziehungen sollen nicht auseinander gerissen werden. Wir meinen, dass es der Schutz durch Art. 6 Grundgesetz gebietet, Ausländer mit besonders gefestigtem Aufenthaltsstatus hier den Deutschen gleichzustellen. Die im Vergleich zum ersten Gesetz vorgenommenen Änderungen bestehen in Folgendem: Die vom Bundesverfassungsgericht geforderte Justiziabilität der Bewilligungsentscheidung haben wir in § 79 Abs. 2 des Gesetzentwurfs aufgenommen. Nunmehr ist vorgesehen, dass die Bewilligungsbehörde – das ist in der Praxis die Generalstaatsanwaltschaft – vorab mitteilen muss, ob – und wenn ja: warum – sie von möglichen Bewilligungshindernissen keinen Gebrauch macht, warum sie also nicht dafür sorgt, dass die betreffende Person in Deutschland bleibt; denn nur dann besteht ja ein Interesse an einer gerichtlichen Überprüfung. Diese Entscheidung der Generalstaatsanwaltschaft wird dann vom Oberlandesgericht als eine Art Vorabbewilligung im Zuge der Zulässigkeitsentscheidung gleich mitgeprüft. Wir meinen, dass wir dadurch eine möglichst schnelle und reibungslose Bearbeitung garantieren können. Das wesentliche Ziel des EU-Haftbefehls ist ja, im Interesse der Betroffenen die Haftzeit zu verkürzen. Früher betrug die Dauer des Auslieferungsverfahrens neun Monate, heute sind es im Schnitt 43 Tage. Das kommt den Menschen, um die es hier geht, zugute. Die zweite Forderung aus Karlsruhe, Deutsche nur dann auszuliefern, wenn ihre Tat einen maßgeblichen Auslandsbezug hat, setzen wir ebenfalls um. Wir definieren genauer den Unterschied zwischen maßgeblichem Inlandsbezug und maßgeblichem Auslandsbezug und gehen auf die so genannten Mischfälle ein, in denen weder der Inlandsnoch der Auslandsbezug überwiegt. In diesen Fällen muss eine Abwägung stattfinden, die jeweils das zuständige Gericht vorzunehmen hat. Dafür geben wir dem Gericht in § 80 Abs. 2 Satz 3 ff. Kriterien an die Hand. Die Entscheidung, ob es sich um einen überwiegenden Inlandsbezug, einen überwiegenden Auslandsbezug oder um einen Mischfall handelt und wie im Zweifel damit umzugehen ist, trifft in jedem Fall das zuständige Oberlandesgericht. Um auf den Ausgangspunkt, die Verfassungsbeschwerde, zurückzukommen: Wir können nicht sagen, wie sich der Fall Darkazanli in Zukunft entwickeln wird. Die Entscheidung darüber liegt beim Hanseatischen Oberlandesgericht. Danke schön, Frau Ministerin. – Ich bitte, zunächst Fragen zu dem Themenbereich zu stellen, über den soeben berichtet wurde. S t E n V g i r d f g R Z r v s G s ü e t d a f d n c d t m s A E s n v h g s l k t n r E r d H r (C (D Das Wort hat die Kollegin Leutheusserchnarrenberger. Frau Ministerin, ich habe zu dem von Ihnen vorgeleg en Gesetzentwurf folgende Fragen: Erstens. Das Bundesverfassungsgericht ist in seiner ntscheidung auf die Rücküberstellung eines Deutschen ach seiner Verurteilung eingegangen und hat striktere orgaben hinsichtlich der Anforderungen an die Zusage emacht, was dazu führt, dass eine bloße Zusage, wie sie m bisher geltenden Gesetz enthalten ist, nicht mehr auseicht. Bitte beantworten Sie mir die Frage, warum ich azu im vorliegenden Gesetzentwurf keine Änderung inde. Zweitens. Sie haben die Änderungen beim Bewilliungsbescheid angesprochen und gesagt, dass schon im ahmen der Vorabübermittlung geprüft wird, ob die ulässigkeitsvoraussetzungen erfüllt sind, und ob Vo aussetzungen, die die Bewilligung behindern könnten, orliegen oder nicht. Sie haben gesagt, dass die Generaltaatsanwaltschaft, der zuständige Staatsanwalt und die eneralbundesanwaltschaft dem zuständigen Gericht chon vorab eine entsprechende Entscheidung hierzu bermitteln. Ich frage Sie: Aus welchen Gründen kann ine Bewilligungsentscheidung nicht auch noch nachräglich angefochten werden? Welche Überlegungen hat as Justizministerium dazu angestellt? Wenn ich noch kurz eine dritte, allgemeinere Frage nschließen dürfte? – Sie wissen ja, dass ein Vorlageverahren beim Europäischen Gerichtshof anhängig ist, das en Rahmenbeschluss betrifft und auch die Grundlage ach dem EU-Vertrag zu diesem Rahmenbeschluss. Welhe Überlegungen hat die Bundesregierung angestellt, ass sie ihren Gesetzentwurf jetzt vorlegt und nicht waret, bis der Europäische Gerichtshof zumindest deutlich acht, in welche Richtung er im Vorlageverfahren ent cheiden wird? Noch konkreter gefragt: Sind Sie der uffassung, dass dieses Vorlageverfahren vor dem uGH keinerlei Auswirkungen auf den Rahmenbechluss haben dürfte? Vielen Dank. Um mit der letzten Frage anzufangen, Frau Abgeord ete: Deutschland hat mit der Entscheidung des Bundeserfassungsgerichts zum Europäischen Haftbefehl inneralb der Europäischen Union für große Verwirrung esorgt. Die Kolleginnen und Kollegen aller europäichen Länder waren doch sehr aufgeregt, weil Deutschand am Europäischen Haftbefehl nicht mehr teilnehmen onnte, der ansonsten nicht zu beanstanden ist, gut funkioniert und, wie ich eben ausgeführt habe, den Betroffeen helfen soll insofern, als die Abarbeitung von Verfahen, die ohnehin anstehen, schneller erfolgt, womit der ingriff in die Rechte des Betroffenen entsprechend ge inger ist. Weil Deutschland sich nach der Entscheidung es Bundesverfassungsgerichts über das Europäische aftbefehlsgesetz nicht mehr am Auslieferungsverfah en hat beteiligen können, wollten wir so schnell wie Bundesministerin Brigitte Zypries möglich wieder einen entsprechenden Gesetzentwurf vorlegen, damit es Deutschland ermöglicht wird, wieder an diesem Verfahren teilzunehmen. Wir wollten deshalb nicht mögliche Entscheidungen abwarten, für die ein Datum bisher auch gar nicht absehbar ist. Wir gehen nicht davon aus, dass die ausstehende Entscheidung negativ ausfallen wird, aber das weiß man natürlich nie. Sollte die Entscheidung negativ ausfallen, wird das auch Auswirkungen auf den Rahmenbeschluss der Europäischen Union als solchen haben. Dann wird er insgesamt zu ändern sein und es wird erneuter Diskussionen im Rat bedürfen. Ich denke, dass es legitim und vertretbar ist, in Deutschland wieder ein Gesetz zu verabschieden und abzuwarten, wie der EuGH entscheidet. Wenn die Entscheidung entsprechend ausfällt, muss der Rat in seiner Gesamtheit beschließen, wie darauf zu reagieren ist. Hinsichtlich der Bewilligungsentscheidung sage ich Ihnen als Fachfrau nichts Neues, wenn ich sage, dass es hier unterschiedliche Auffassungen gibt. Es gibt zum Beispiel unterschiedliche Auffassungen darüber, ob man nach dem zweistufigen Verfahren vorgehen soll oder nicht. Wir haben uns dazu entschieden, es so zu machen, weil wir meinen, dass es in bestimmten Einzelfällen erforderlich sein kann, dass die Generalstaatsanwaltschaft bzw. bei der Rückübertragung die Länder oder der Bund eine politische Entscheidung treffen, ob eine Überstellung richtig ist oder nicht, beispielsweise in solch seltenen Fällen, dass zwei Länder den Antrag auf Auslieferung einer bestimmten Person zur Strafverfolgung stellen. Wie gesagt, wir haben uns für das zweistufige Verfahren entschieden und die Frage des Rechtsmittels folgendermaßen gelöst: Die Entscheidung soll vorher ergehen, damit das Oberlandesgericht sie mit überprüfen kann. Wenn eine Veränderung erforderlich ist, kann das Gericht auch wieder überprüfen. Die Justiziabilität ist also gesichert. Auf die Rücküberstellung, die Sie angesprochen haben, gehen wir in der Begründung des Gesetzentwurfs ein. Wir rechnen dazu übrigens mit einem weiteren Rahmenbeschluss, in dem die Rechte der Beschuldigten in ihrer Gesamtheit zusammengestellt werden. Dann werden wir das entsprechend nacharbeiten. Herr Kollege Montag, bitte. Frau Ministerin, ich habe zwei Fragen zu Ihrem Be richt. Die erste betrifft den Komplex der Pflichtverteidigung. Wir wissen, dass es im europäischen Rahmen eine Vorarbeit für einen Rahmenbeschluss zur Regelung grundlegender verfassungsmäßiger Rechte von Beschuldigten im Strafverfahren gibt. Im Rahmen dieser Vorarbeit hat Brüssel in den Entwurf aufgenommen, und zwar, wie ich finde, mit guter Begründung, dass bei jeder Auslieferung nach den Regeln des Europäischen Haftbefehls ein Anwalt bzw. ein Pflichtverteidiger zugegen sein soll. p F s m b v v z n s d F J b D d b o b b a r P s e r s a d I m P g g D E h K H g B w F R t b D m s e l l (C (D Bei den Beratungen, die wir im Unterausschuss Euroarecht dazu geführt haben, haben die Vertreter aller raktionen und auch der Bundesregierung die Auffasung vertreten, dass diese Regelung richtig ist. Ich frage ich deswegen, weshalb im jetzt vorliegenden Entwurf eim Vollzug des Europäischen Haftbefehls eine Pflichterteidigung nur noch für besonders schwierige Fälle orgesehen ist und nicht mehr für alle Betroffenen; denn umindest ab dem Zeitpunkt, an dem sich die Betroffeen mit einer erleichterten Auslieferung nicht einvertanden erklären, sind alle Fälle – die Fachleute wissen as – hochkompliziert, dann gibt es keine einfachen älle mehr. Meine zweite Frage. Im bisherigen Gesetz, das ein ahr gegolten und sich umfassend bewährt hat – Sie haen das ausgeführt –, war in § 80 vorgesehen, dass in eutschland lebende Ausländer in bestimmten Fällen an er Privilegierung deutscher Staatsangehöriger teilhaen, und zwar dann, wenn sie in Deutschland geboren der aufgewachsen sind und hier ihr ganzes Leben verracht haben oder wenn sie schon sehr lange Zeit hier leen. Dieser Passus ist vom Bundesverfassungsgericht usdrücklich nicht gerügt worden. Das Verfassungsgeicht hat zwar das Gesetz insgesamt aufgehoben, diesen assus aber nicht gerügt. Sie wollen das Gesetz in dieem Punkt nun ändern und die Möglichkeiten extrem inengen, und zwar dahin gehend, dass die Privilegieung nur noch auf die Ausländer zutrifft, die mit Deutchen verheiratet oder verpartnert sind. Dies würde dann uch für die Ausländer gelten, die erst seit kurzem eutsch verheiratet oder verpartnert sind. Die faktischen nländer aber, die hier geboren sind, wären dann nicht ehr geschützt. Was hat Sie veranlasst, das zu ändern? Herr Abgeordneter, zunächst zu Ihrer Frage zur flichtverteidigung. Es ist in der Tat so, dass wir nur in anz besonders schwierigen Fällen eine Pflichtverteidiung vorsehen. Aber in diesem Fall geht es doch um eutsche, die sich in Deutschland aufhalten und an das U-Ausland ausgeliefert werden sollen. In Deutschland at ohnehin jeder einen Anspruch auf einen Verteidiger. ann er diesen nicht bezahlen, so gibt es finanzielle ilfe vonseiten des Staates. Im Rahmenbeschluss, den Sie angesprochen haben, eht es um die EU-Ebene, also um die Fälle, wenn zum eispiel ein Deutscher in Frankreich vor Gericht gestellt erden soll. Wir wollen sicherstellen, dass in diesem all der Deutsche in Frankreich einen entsprechenden echtsbeistand bekommt. Wir wollen, dass gewährleis et wird, dass EU-Staatsbürger, die in anderen Ländern eschuldigt werden, dort Unterstützung bekommen. eswegen ist diese unterschiedliche Regelung, wie ich eine, durchaus gerechtfertigt. Wie gesagt, jeder Deut che kann sich hier nach den allgemeinen Regelungen inen Verteidiger besorgen. Nun zu Ihrer Frage, welche Ausländerinnen und Ausänder in den Geltungsbereich dieser Privilegierung falen. Eine Bestimmung nach den ausländerrechtlichen Bundesministerin Brigitte Zypries Vorschriften, auf wen das anzuwenden ist, ist ausgesprochen schwierig. Größere Verwaltungsprüfungen wären wegen der unterschiedlichen Stufen erforderlich geworden. Wir sind davon ausgegangen, dass die wesentlichen Gesichtspunkte aus Art. 6 Grundgesetz, die Zusammenführung von Ehe und Familie, ausreichend sind, um den Großteil der Fälle abzudecken. Die nächste Frage hat die Kollegin Petra Pau. Frau Ministerin, ich habe eine Frage zu § 80 Abs. 1. Dort ist geregelt, dass die Auslieferung eines Deutschen zum Zwecke der Strafverfolgung nur zulässig ist, … wenn gesichert ist, dass der ersuchende Mitgliedstaat nach Verhängung einer rechtskräftigen Freiheitsstrafe oder sonstigen Sanktion anbieten wird, den Verfolgten auf seinen Wunsch zur Vollstreckung in den Geltungsbereich dieses Gesetzes – also in die Bundesrepublik – zurückzuüberstellen. Meine Frage ist, nach welchen Kriterien Sie dieses „gesichert“ überprüft wissen wollen bzw. warum Sie darauf verzichtet haben, das im Gesetz konkreter zu regeln. Wie das im Einzelfall zu sichern ist, muss man sehen. Ich gehe davon aus, dass es reicht, wenn der jeweilige Staat, der um die Auslieferung ersucht, schriftlich mitteilt, dass die betreffende Person zurücküberstellt wird. Wenn man später andere Erfahrungen sammelt, wird man die Sicherung vielleicht noch anders darstellen müssen. Das wird aber die Praxis zeigen. Herr Kollege Kauder, bitte. Siegfried Kauder CSU)





(A) )


(B) )

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1601300200
Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP):
Rede ID: ID1601300300
Brigitte Zypries (SPD):
Rede ID: ID1601300400




(A) )


(B) )

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1601300500
Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601300600
Brigitte Zypries (SPD):
Rede ID: ID1601300700




(A) )


(B) )

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1601300800
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1601300900
Brigitte Zypries (SPD):
Rede ID: ID1601301000
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1601301100

Frau Justizministerin, zugegebenermaßen ist die Ent-
scheidung des Bundesverfassungsgerichts zum Europäi-
schen Haftbefehlsgesetz ein schlechter Leitfaden für ei-
nen neuen Gesetzentwurf geworden. So sieht es auch
Professor Schünemann in einer Publikation im „Straf-
verteidiger“ – Ausgabe Dezember 2005, Seite 681 –, in
der er kritisiert, die Entscheidung des Bundesverfas-
sungsgerichts sei ein markiges Ergebnis mit einer enttäu-
schenden Begründung.

Ich glaube, es ist deswegen umso wichtiger, die Kri-
tik, die aus der Fachwelt kommt, zu filtern, durchzuse-
hen und ernst zu nehmen. Es gibt einen ganzen Katalog
von Kritikpunkten des Bayerischen Staatsministeriums
der Justiz. Ich möchte einen herausgreifen; er betrifft die
Auslieferung zur Strafvollstreckung. Es ist schon ange-
sprochen worden, dass Ausländer, die in Deutschland ei-
nen familiären Bezug haben, privilegiert werden sollen.

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(C (D ies hat nach zutreffender Begründung des Bayerischen taatsministeriums die Konsequenz, dass Ausländer, die inen familiären Bezug haben, leichter nach Russland usgeliefert werden können, weil dort das europäische uslieferungsübereinkommen gilt, als in einen anderen uropäischen Staat. Hat man sich überlegt, wie man dieen Wertungswiderspruch lösen kann? Bei der zweiten Frage geht es nicht um die Strafvolltreckung, sondern um die Strafverfolgung. Es gibt hier ine umfangreiche Kritik der Bundesrechtsanwaltskamer, in der sie darauf hinweist, dass bezüglich der bei erseitigen Strafbarkeit Prüfkriterien nur bei den so enannten Mischfällen nach § 80 Abs. 2 des Gesetzenturfs gegeben sind, nicht aber bei den Fällen nach § 80 bs. 1. Dabei wäre das genauso wichtig für den Schutz er deutschen Staatsangehörigen. Warum führt man icht auch dort das Kriterium der beiderseitigen Strafarkeit ein? Wenn ich das wüsste, würde ich Ihnen die Frage be ntworten, Herr Abgeordneter. Ich muss Ihnen das leider chriftlich nachreichen, weil ich nicht weiß, wie die Erägungen diesbezüglich waren. (Siegfried Kauder [Villingen-Schwenningen] [CDU/CSU]: Ich gebe es Ihnen schriftlich!)

Brigitte Zypries (SPD):
Rede ID: ID1601301200

Ja.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1601301300

Es gibt keine weiteren Fragestellerinnen und Frage-

teller mehr. Vielen Dank für die Beantwortung der Fra-
en.

Gibt es Fragen zu anderen Themen der heutigen Ka-
inettssitzung? – Herr Kollege Beck, bitte.


Volker Beck (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601301400

Da sich das Kabinett sicherlich auch mit der aktuellen

age beschäftigt hat, möchte ich zu Pressemeldungen
ber den Sonderberichterstatter des Europarates, Dick
arty, vom gestrigen Tage nachfragen, der sich über die
undesregierung und ihre Informationspolitik beschwert
at.

Die Bundesregierung hatte auf unsere Anfrage, wie
ie Zusammenarbeit mit den EU- und Europaratsinsti-
utionen bei der Aufklärung der Gefangenentrans-
orte aussieht, geantwortet: Die Bundesregierung unter-
tützt diese Bemühungen politisch und wirkt bei Bedarf
ktiv an ihnen mit. – Nun sagt Herr Marty, dass Deutsch-
and eine mangelhafte Kooperationsbereitschaft zeige.
eutschland habe auf viele seiner Fragen nicht geant-
ortet und darauf hingewiesen, dass Informationen über
ie Tätigkeit des BND nur dem zuständigen Kontroll-
usschuss des Bundestages gegeben werden könnten.
ch frage die Bundesregierung, ob sie bereit ist, Herrn

arty aufgrund der seit dieser Woche neuen Diskus-
ionslage so umfassend zu informieren, wie sie das Par-
ament informieren will, zumal heute die Aussage des
arlamentarischen Geschäftsführers der SPD-Fraktion






(A) )



(B) )


Volker Beck (Köln)

über die Agenturen läuft, dass vier Fünftel der Informa-
tionen, die im PKGr zu den aktuell diskutierten Themen
gegeben werden, öffentlich berichtet werden könnten.
Von daher verstehe ich nicht, warum man den Sonder-
ermittler des Europarates vonseiten der Bundesregierung
offensichtlich so auflaufen lässt.

Ich möchte Sie bitten, uns mitzuteilen, was die Bun-
desregierung berichtet hat und aus welchen Gründen sie
so berichtet hat, wie sie berichtet hat.

H
Hildegard Müller (CDU):
Rede ID: ID1601301500


Lieber Herr Kollege Beck, das Thema war heute nicht
Gegenstand der Kabinettsberatung. Mir ist die Stellung-
nahme bisher auch nur durch Presseberichte bekannt. Ich
bitte um Verständnis dafür, dass ich mich dazu nicht äu-
ßern kann. Ich kenne keine schriftliche Stellungnahme
von Herrn Marty. Diese müssen wir uns ansehen. Dann
können wir Ihre Frage beantworten.


Volker Beck (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601301600

Aber Sie wissen sicher, wie die Bundesregierung die

Fragen von Herrn Marty beantwortet hat. Vielleicht
könnten Sie das Hohe Haus darüber informieren, zu wel-
chen Themenkomplexen die Bundesregierung geantwor-
tet und zu welchen Themenkomplexen sie unter Hinweis
auf das PKGr die Antwort verweigert hat.

H
Hildegard Müller (CDU):
Rede ID: ID1601301700


Herr Beck, ich bitte Sie um Verständnis dafür, dass
ich weder die Anfrage im Detail referieren noch die De-
tails über die Antwort nennen kann, die die Bundesregie-
rung gegeben hat. Wir müssen prüfen, was wir beant-
worten können bzw. was in den dafür zuständigen
Gremien des Deutschen Bundestages beantwortet wer-
den muss.


(Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dürfte ich Sie bitten, uns diese Antwort noch heute schriftlich zukommen zu lassen? Da man das Schreiben an Herrn Marty nur heraussuchen muss, kann man uns das vielleicht noch heute zustellen!)


– Herr Beck, wir werden diese Frage natürlich schriftlich
beantworten. Ich weiß nicht, ob das noch heute klappt;
dafür bitte ich um Verständnis. Aber wir werden das
schnellstmöglich tun.


(Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Morgen!)



Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1601301800

Wollen Sie eine Frage zu Themenbereichen der heuti-

gen Kabinettssitzung stellen?


(Ulrich Maurer [DIE LINKE]: Ja!)


– Gut, Herr Kollege Maurer.

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(C (D Fra Wäre es möglich, da in auch die Beantwortung der Frage aufzunehmen, ob s zutrifft, dass der Sonderermittler die Einsetzung eines ntersuchungsausschusses durch den Deutschen Bunestag gefordert hat? H Ich sage es noch einmal, Herr Maurer: Da mir die tellungnahme des Sonderermittlers nicht bekannt ist, ann ich zu diesem Zeitpunkt nur auf Zeitungsberichte ekurrieren. Ich sichere Ihnen ungern etwas zu. Wir weren die Anfragen aber umfassend beantworten. Ich beende nun die Themenbereiche der heutigen Ka inettssitzung. Gibt es darüber hinaus Fragen an die Bundesregieung? – Das ist nicht der Fall. Dann beende ich die Beragung. Ich rufe den Tagesordnungspunkt 2 auf: Fragestunde – Drucksache 16/414 – Ich rufe den Geschäftsbereich des Bundesministeiums für Gesundheit auf. Die Beantwortung der Fragen bernimmt der Parlamentarische Staatssekretär Rolf chwanitz. Ich rufe die Frage 1 der Kollegin Dr. Gesine Lötzsch uf: Welche Krankenkassenvorstände haben gegen die Veröffentlichung der Vorstandsvergütungen geklagt und welche Kosten sind durch diese Klagen entstanden? R Frau Kollegin Dr. Lötzsch, Ihre Frage möchte ich fol endermaßen beantworten: Bei den bundesunmittelbaren rankenkassen, die der Aufsicht des Bundesversiche ungsamtes unterstehen, haben insgesamt 22 Krankenassen gegen die Veröffentlichungspflicht geklagt. Jetzt olgt eine längere Liste, die ich Ihnen nicht vorenthalten öchte, auch wenn sie 22 Positionen umfasst. Es geht m folgende Kassen: die BKK DELPHI, die Salus BKK, ie BKK VOR ORT – diese taucht nachher noch einmal uf; sie hat an dieser Stelle als Rechtsnachfolgerin der KK Degussa gehandelt –, die Kaiser’s BKK, die BKK ssanelle, die NOVITAS Vereinigte BKK, die Ford KK, die BKK DEMAG KRAUSS MAFFEI, die OGISTIK BKK, die BKK VOR ORT für sich selbst, ie BKK Heisterholz, die BKK Diakonie, die BKK ildemeister Seidensticker, die BKK Dr. Oetker, die ertelsmann BKK, die BKK Mannesmann, die Gemein ame BKK, die ktp-BKK, die CITY-BKK, die BKK Parl. Staatssekretär Rolf Schwanitz Hoechst, die Techniker Krankenkasse und die FORTISNOVA BKK. Welche Kosten den Kassen hierdurch entstanden sind oder entstehen werden, kann erst nach Abschluss der Gerichtsverfahren ermittelt werden. In 20 Verfahren hat bisher noch keine mündliche Verhandlung in der ersten Instanz stattgefunden. Zu Klageverfahren bei den der Aufsicht der Länder unterstehenden Krankenkassen liegen keine konkreten Erkenntnisse vor. Ihre Zusatzfragen, bitte. Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Herr Staatssekretär, die Pflicht zur Veröffentlichung der Einkommen der Krankenkassenvorstände ist im Zuge des Gesundheitsmodernisierungsgesetzes – kurz: der Gesundheitsreform – eingeführt worden und sollte dazu dienen, eine größere Transparenz herzustellen. Welchen Grund haben die klagenden Kassenvorstände angegeben, ihre Einkommen nicht veröffentlichen zu wollen? Welche Gründe sind zumindest Ihnen bekannt? R Frau Kollegin Dr. Lötzsch, ich habe keinen Einblick in entsprechende Klageschriften genommen. Es ist – das möchte ich ergänzend hinzufügen – bisher ein rechtskräftiges Urteil ergangen, in dem der Argumentation des für die Aufsicht zuständigen Bundesversicherungsamtes voll entsprochen worden ist. Meines Wissens geht es dabei – das war auch Grundlage der Beanstandungen durch die Aufsichtsbehörden – um das Nichtbeachten des Veröffentlichungszeitpunktes. Gegebenenfalls spielen auch unzureichende inhaltliche Regelungen und eine mögliche Nichtveröffentlichung eine Rolle. Welche Argumente von der Gegenseite angeführt worden sind, kann nur nach Einsicht in die Klageschriften beantwortet werden. Sie haben noch eine Zusatzfrage. Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Herr Staatssekretär, Sie beziehen sich möglicherweise auf dasselbe Urteil, das mir vorliegt, nämlich das Urteil des Sozialgerichts Augsburg. Daraus geht hervor, dass die Klage abgewiesen wurde. Die Klägerin wurde darauf hingewiesen, dass ihre Rechte als Körperschaft des öffentlichen Rechts nicht unmittelbar betroffen sind, sondern dass die Kassen in diesem Zusammenhang die Interessen ihrer Vorstände wahrnehmen. Ich hoffe, dass Sie mit mir übereinstimmen – danach frage ich Sie –, dass, wenn die Kassenvorstände auf die Wahrnehmung ihrer Persönlichkeitsrechte bestehen, die d d m z m g B F v d S m s s m h g A k A g a a t m D l s M (C (D adurch entstehenden Kosten nicht von den Mitgliedern er Krankenkassen, sondern von ihnen selbst übernomen werden sollten. Stimmen Sie mir in dieser Frage u? R Ich teile diese Auffassung, Frau Dr. Lötzsch, und laube, dass das auch Gegenstand der Prüfung durch das undesversicherungsamt sein muss. Es wird in jedem all zu klären sein, wie mit der Kostenübernahme zu erfahren ist. Wir gehen davon aus, dass sie nicht durch ie Krankenkassen erfolgt. Vielen Dank für die Beantwortung der Fragen, Herr taatssekretär. Wir kommen nun zum Geschäftsbereich des Bundesinisteriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktor icherheit. Die Fragen beantwortet Frau Parlamentariche Staatssekretärin Astrid Klug. Ich rufe die Frage 2 des Kollegen Hans Josef Fell auf: Handelt es sich bei den Aussagen des Bundesministers für Wirtschaft und Technologie, Michael Glos, für eine Verlängerung der Laufzeiten von Atomkraftwerken um eine Privatmeinung des Ministers oder beabsichtigt die Bundesregierung, ihre Arbeitsgrundlage zu verändern, die sie in der Antwort auf meine Frage 44 in der Fragestunde am 18. Januar 2006 hat, dass der § 1 Nr. 1 des Atomgesetzes, demzufolge die Nutzung der Kernenergie zur gewerblichen Erzeugung von Elektrizität geordnet beendet wird, Grundlage der Arbeit der Bundesregierung sei sowie dass eine Verlagerung der Laufzeiten nach dem geltenden Recht nicht möglich sei? Ast Lieber Herr Kollege Fell, Sie haben nach der Arbeits rundlage der Bundesregierung bezüglich möglicher nträge auf Verlängerung der Laufzeiten von Atomraftwerken gefragt. Ich beantworte Ihre Frage gerne: rbeitsgrundlage der Bundesregierung sind sowohl das eltende Recht als auch der Koalitionsvertrag. Ihre Zusatzfrage, bitte. Vielen Dank, Frau Staatssekretärin. – Das habe ich uch so erwartet. Sie haben aber meiner Frage sicherlich uch entnommen, dass es in der Bundesregierung Miniser gibt, die eine andere Meinung vertreten. Der Bundes inister für Wirtschaft und Technologie Glos hat in aller eutlichkeit darauf hingewiesen, dass eine Laufzeitver ängerung von Atomkraftwerken in seinem Sinne sei. Inofern lautet meine Frage, ob dies die Privatmeinung des inisters oder die Meinung der Bundesregierung ist. As Herr Kollege Fell, ich nehme es Ihnen nicht übel, dass Sie den Koalitionsvertrag nicht ganz so gut kennen wie die Koalitionsfraktionen. Deshalb zitiere ich gerne aus dem Koalitionsvertrag: Zwischen CDU, CSU und SPD bestehen hinsichtlich der Nutzung der Kernenergie zur Stromerzeugung unterschiedliche Auffassungen. Deshalb kann die am 14. Juni 2000 zwischen Bundesregierung und Energieversorgungsunternehmen geschlossene Vereinbarung und können die darin enthaltenen Verfahren sowie die dazu in der Novelle des Atomgesetzes getroffene Reglung nicht geändert werden. Sie haben noch eine Zusatzfrage. Frau Staatssekretärin, auch das stellt mich nicht ganz zufrieden, wie Sie sich vorstellen können; denn es handelt sich immerhin um die Aussage eines Bundesministers, die nicht im Sinne des Koalitionsvertrages ist. Wie stellt sich die Bundesregierung dazu? Welche Bedeutung hat eine solche Aussage? As Das Entscheidende ist, dass im Sinne des Koalitionsvertrages gehandelt wird. Ich schließe damit diesen Geschäftsbereich. Vielen Dank für die Beantwortung der Fragen, Frau Staatssekretärin. Wir kommen zum Geschäftsbereich des Auswärtigen Amtes. Die Fragen beantwortet Herr Staatsminister Gernot Erler. Ich rufe die Frage 3 des Kollegen Paul Schäfer auf: Ist die Bundesregierung der allgemeinen Aufforderung des Generalsekretärs des Europarates, Terry Davis, nachgekommen, zumindest im deutschen Verantwortungsbereich der KFOR-Truppen dafür Sorge zu tragen, dass der Ausschuss zur Verhütung von Folter des Europarates ungehinderten Zugang zu allen KFOR-Hafteinrichtungen erhält? Herr Kollege Schäfer, in der Verantwortung des deut schen KFOR-Einsatzkontingents wird keine Hafteinrichtung betrieben. Ihre Frage nach dem Zugang des Ausschusses zur Verhütung von Folter des Europarats stellt sich im Hinblick auf das deutsche KFOR-Kontingent insofern nicht. Ihre erste Zusatzfrage, Herr Schäfer. w d Z d w g g R K d e s n d C V m E z K b a s A r s s 1 s I E l d w m E r K s w – H (C (D Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Herr Staatsminister, elche Erkenntnisse liegen denn der Bundesregierung arüber vor, ob dem Beauftragten des Europarats freier ugang zu den KFOR-Hafteinrichtungen außerhalb des eutschen Sektors, zum Beispiel zu Camp Bondsteel, geährt wurde? Herr Kollege Schäfer, ich habe Sie schon in der Fra estunde am 14. Dezember des letzten Jahres über die so enannte Detention Directive unterrichtet, also die ichtlinie zur Behandlung von Inhaftierten, die der FOR-Kommandeur am 12. Juli 2004 erlassen hat. Aus ieser Detention Directive geht hervor, dass zunächst inmal humanitäre Hilfsorganisationen, wie zum Beipiel der UNHCR oder das IKRK, also das Internatioale Komitee vom Roten Kreuz regelmäßig Zugang zu en Hafteinrichtungen von KFOR, das heißt auch zu amp Bondsteel, haben. Herr Kollege Schäfer, Camp Bondsteel ist schon von ertretern des Europarates besucht worden. Es gibt Beühungen, etwa den Zugang des Antifolterkomitees des uroparates auf eine rechtlich einwandfreie Grundlage u stellen. Voraussetzung dafür ist die Zustimmung der FOR-Staaten und der NATO. Die Bundesregierung ist emüht, die Zustimmung der NATO zu erreichen; denn uch wir sind daran interessiert, dass dem für uns vertändlichen Wunsch vonseiten des Europarates und des ntifolterkomitees Rechnung getragen wird. Herr Schäfer, Sie haben noch eine zweite Zusatzfrage. Habe ich Sie richtig verstanden, dass die Bundes egierung das Ansinnen von Terry Davis, dem Generalekretär des Europarates, innerhalb der NATO untertützt, dort ungehinderten Zugang zu gewähren? Ja. Terry Davis hat in einer Pressemitteilung am 0. Januar dieses Jahres noch einmal darauf hingewieen, dass diese Frage nach wie vor ungelöst ist, und sein nteresse zum Ausdruck gebracht, dass der Zugang des uroparates und des Antifolterkomitees auf eine recht ich einwandfreie Grundlage gestellt wird. Wir halten as für ein berechtigtes Anliegen und unterstützen es, ie gesagt, innerhalb der NATO; denn sie muss zustimen. Davon hängt übrigens auch ab, ob die Vertreter des uroparates und des Antifolterkomitees UNMIK-Ein ichtungen – UNMIK hat viel mehr Haftanstalten im osovo als KFOR – besuchen dürfen. Ich habe Ihnen chon das letzte Mal berichtet, dass das vielleicht noch ichtiger ist; denn in Camp Bondsteel ist seit Mitte 2004 jedenfalls nach unseren Informationen – kein einziger äftling mehr. Ich schließe damit diesen Geschäftsbereich. Vielen Dank für die Beantwortung der Fragen, Herr Staatsminister. Wir kommen zum Geschäftsbereich des Bundesministeriums des Innern. Die Fragen beantwortet Herr Parlamentarische Staatssekretär Peter Altmaier. Ich rufe die Frage 4 des Kollegen Hans Josef Fell auf: Welche Fälle im Inoder Ausland sind der Bundesregie rung bekannt, in denen es Hinweise darauf gab, dass Terroristen über Anschläge auf Atomanlagen nachgedacht bzw. sogar Anschläge geplant haben? Bitte, Herr Altmaier. P Herr Kollege Fell, es gab seit dem 11. September 2001 Pressemeldungen, in denen über mögliche Anschläge von Terroristen auf kerntechnische Einrichtungen insbesondere im Ausland berichtet worden ist. Den deutschen Sicherheitsbehörden liegen allerdings keine gesicherten Erkenntnisse vor, dass über derartige Anschläge nachgedacht wurde oder dass sie geplant wurden. Derartige Erkenntnisse liegen uns weder für das Inland noch für das Ausland vor. Ihre Zusatzfrage, bitte. Herr Staatssekretär, vielen Dank. – Ich denke, dass es doch sehr besorgniserregend ist, wenn die Presse über solche terroristischen Anschlagsversuche berichtet. Es wäre doch die Aufgabe der Bundesregierung, dieses Sicherheitsrisiko abzuschätzen und diesen Meldungen nachzugehen. Es gab beispielsweise solche Anschlagsversuche auch in westlich orientierten Ländern, beispielsweise in Australien, wo ein Anschlag auf einen Forschungsreaktor versucht wurde, den aber die dortigen Geheimdienstbehörden rechtzeitig aufgedeckt haben. Insofern möchte ich Sie fragen, ob die Bundesregierung gewillt ist, diesen Pressemitteilungen nachzugehen, um damit das nationale Sicherheitsrisiko abschätzen zu können. P Sie wissen, dass so etwas grundsätzlich nicht völlig ausgeschlossen werden kann. Aber die Bundesregierung stuft ein solches Ereignis aufgrund der ihr vorliegenden Erkenntnisse derzeit nicht als wahrscheinlich ein. Ungeachtet dessen sind allerdings nach dem 11. September 2001 eine Reihe von Sicherheitsmaßnahmen ergriffen worden, um das mögliche Risiko derartiger Anschläge weiter zu minimieren. Es gab bereits vor dem 11. September 2001 im internationalen Maßstab vorbildliche Sicherheitsstandards in Deutschland. Wir haben diese Standards seither weiter erhöht. Wir sind dabei, die getroffenen Maßnahmen schrittweise umzusetzen. Einige der Maßnahmen sind bereits umgesetzt, andere befinden s d d h f n s d h n r m s u r ü M m K g w a V s t m s f m g r v k K i v S s (C (D ich in der Umsetzung. Insofern tut die Bundesregierung as ihr Mögliche, um Anschläge zu verhindern. Sie haben noch eine Zusatzfrage. Herr Staatssekretär, gestatten Sie mir die Bemerkung, ass es natürlich wichtig ist, dass man maximale Sichereitsvorkehrungen trifft. Ich erlaube mir aber, zu hinterragen, ob dies möglich ist, wenn die Bundesregierung icht einmal Kenntnis darüber hat, wie die Terroristen olche Anlagen eventuell angreifen wollen; denn nur araus kann man Erkenntnisse gewinnen, wie man den öchsten Sicherheitsstandard gestalten soll. Wäre es also icht doch notwendig, diese Erkenntnisse der Bundesegierung zugänglich zu machen? P Sie können davon ausgehen, Herr Abgeordneter, dass ich die deutschen Nachrichtendienste um alle wichtigen nd notwendigen Erkenntnisse bemühen, die im Inteesse unserer Sicherheit wichtig sind. Eine weitere Zusatzfrage des Kollegen Beck. Herr Kollege Altmaier, ich bin ein bisschen erstaunt ber die milden Töne zur Sicherheitslage aus Ihrem unde, da ich sonst aus Ihrer Richtung eher den Alarismus vernehme. Ich bin blutiger Laie in Bezug auf die onstruktion von Atomkraftwerken. Deshalb würde ich erne von Ihnen wissen, was denn geschehen würde, enn ein Atomkraftwerk von einem entführten Flugzeug ngesteuert würde – ich erinnere an die vergleichbaren orgänge vom 11. September –, und wie der Unfall ausehen würde, wenn tatsächlich ein mit Kerosin vollgeanktes Flugzeug auf ein Atomkraftwerk stürzen würde. P Herr Kollege Beck, die Bundesregierung bemüht ich, alles zu tun, damit es nicht zu einem solchen Vorall kommt. Sie wissen, dass wir diesbezüglich Maßnahen ergriffen haben. Was die Flugsicherheit angeht, so ibt es Kontrollen in den Flughäfen und Kontrollen wähend der Flüge. Wir haben allerdings auch eine Reihe on Maßnahmen im baulichen Bereich ergriffen; hinzu ommen Maßnahmen, die die Zugangskontrolle von ernkraftwerken betreffen. Ich kann diese Maßnahmen m Einzelnen hier nicht schildern, weil sie naturgemäß ertraulich sind. Im Übrigen verbietet es sich an dieser telle darüber zu spekulieren, was geschähe, wenn ein olches Ereignis einträte. Eine weitere Zusatzfrage der Kollegen Deligöz. Herr Staatssekretär, eine Sache ist mir nicht klar. Sie haben zum einen gesagt, Ihnen lägen keine Informationen vor, die auf einen solchen Anschlag hinweisen würden, auf der anderen Seite sagen Sie aber, Sie als Bundesregierung hätten alle erdenklichen Maßnahmen ergriffen, um solche Anschläge zu verhindern. Das ist doch ein Widerspruch in sich. Was meinen Sie dazu? P Ich habe vorhin gesagt: Es liegen uns keine gesicherten Erkenntnisse vor, dass solche Anschläge geplant sind. Das ist das, was die Nachrichtenlage hergibt. Das ändert aber nichts daran, dass wir trotzdem über Eventualitäten nachdenken. Das wird auch in diesem Haus immer wieder gefordert. Eine Zusatzfrage des Kollegen Königshaus. Herr Staatssekretär, Sie sagen, es lägen keine gesi cherten Erkenntnisse vor. Liegen denn ungesicherte Erkenntnisse vor? P Ich bin nicht imstande, über Spekulationen – – Herr Kollege Königshaus, bleiben Sie bitte stehen! P Ich glaube, wir sind uns einig, dass an dieser Stelle angesichts der Ernsthaftigkeit dieses Themas kein Raum für Spekulationen ist. „Keine gesicherten Erkenntnisse“ bedeutet, dass wir keine belastbaren Hinweise dafür haben, dass derartige Anschläge geplant sind. Die Meldungen in den Medien sind Ihnen bekannt. Diese Meldungen waren von uns aber nicht zu verifizieren. Vielen Dank, Herr Parlamentarischer Staatssekretär, für die Beantwortung der Fragen. – Ich schließe damit diesen Geschäftsbereich. Ich rufe den Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz auf. Die Frage 5 der Kollegin Ulrike Höfken wird schriftlich beantwortet. Ich rufe den Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung auf. Die Fragen beantwortet Herr Parlamentarischer Staatssekretär Ulrich Kasparick. Ich rufe Frage 6 des Kollegen Jörg Rohde auf: m f B 3 t R V w s s t M e H R w r l m h z R m 5 F d F w d a n F e z s (C (D Wie bewertet die Bundesregierung den Umstand, dass durch die Anwendung der Fahrpersonalverordnung bereits für Fahrzeuge ab 2,8 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht – statt wie nach europäischem Recht ab 3,5 Tonnen – für zahlreiche Handwerksbetriebe – trotz Ausnahmeregel für Fahrten innerhalb einer 50-Kilometer-Grenze – hoher bürokratischer Aufwand durch die Pflicht der Aufzeichnung von Lenkzeiten, Arbeitszeiten, Lenkzeitunterbrechungen und Ruhezeiten entsteht? U Herr Kollege Rohde, Ihre Frage beantworte ich wie olgt: Die analog den europäischen Vorschriften für die eförderung von Gütern mit Fahrzeugen über ,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht seit langem gelenden Regelungen – Sie wissen vielleicht, dass diese egelungen seit 1971 gelten – liegen im Interesse aller erkehrsteilnehmer. Für uns ist besonders wichtig, dass ir die Straßenverkehrssicherheit in den Mittelpunkt un erer Betrachtungen stellen. Es gibt mittlerweile techniche Möglichkeiten, um den von Ihnen zu Recht beklagen bürokratischen Aufwand deutlich zu reduzieren: an kann Kontrollgeräte einbauen. Ihre Zusatzfrage, bitte. Herr Staatssekretär, kommt für die Bundesregierung ine dahin gehende Ausnahmeregelung in Betracht, dass andwerksbetriebe von der Aufzeichnungspflicht im ahmen der Fahrpersonalverordnung ausgenommen erden, solange sie nicht primär und gewerbsmäßig Wa en transportieren, sondern überwiegend eigene Baustelen mit Materialien versorgen? U Sie beziehen sich damit auf die Novellierungsbemü ungen, die auf europäischer Ebene in Gang sind. Es eichnet sich ab, dass man auch mit den europäischen egelungen an der derzeitigen Begrenzung der Ausnahen festhält. Das gilt insbesondere in Bezug auf die 0-Kilometer-Grenze, die Sie auch in Ihrer nächsten rage ansprechen – daran wird man festhalten –, und auf ie Bedingung, dass das Lenken des Fahrzeugs für den ahrer nicht die Haupttätigkeit darstellt. Insofern können ir nicht davon ausgehen, dass es zu einer Erweiterung er Zahl der Ausnahmetatbestände kommt. Sie haben noch eine Zusatzfrage. Wie bewertet die Bundesregierung die Möglichkeit, nalog zum europäischen Recht die Fahrpersonalverordung so zu ändern, dass auch in Deutschland erst für ahrzeuge ab 3,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht ine Pflicht zur Aufzeichnung von Lenkzeiten, Arbeitseiten, Lenkzeitunterbrechungen und Ruhezeiten beteht? U Sie wissen, dass diese Regelung – sie weicht von der europäischen ab – eine lange Geschichte hat. Ich habe Sie schon vorhin darauf hingewiesen, dass es in Deutschland seit 1971 so geregelt ist. Auch wenn es in der Begründung nicht ausdrücklich erwähnt ist, war das Ziel der gesetzlichen Regelung, dass im Hinblick auf Fahrzeuge, die nicht schwerer als PKWs sind, in Anlehnung an damalige Abgrenzungsregeln in der Straßenverkehrs-Ordnung die Vorschriften über die Beschäftigungszeiten im Straßenverkehr nicht gelten. Das ist sozusagen die Geschichte dieser Regelung. Es gibt im Grunde keinen Anlass, daran etwas zu ändern. Ich rufe die Frage 7 des Kollegen Jörg Rohde auf: Teilt die Bundesregierung die Einschätzung, dass durch eine Ausweitung der bisherigen 50-Kilometer-Grenze auf einen größeren Radius das Handwerk im Bereich der Bürokratie entlastet werden kann, und, wenn nein, welche anderen Mittel zur Deregulierung und zum Abbau der Bürokratie für Handwerksbetriebe schlägt die Bundesregierung im Bereich der Pflicht der Aufzeichnung von Lenkzeiten, Arbeitszeiten, Lenkzeitunterbrechungen und Ruhezeiten vor? U Herr Kollege Rohde, die Frage 7 bezieht sich ebenfalls auf den Aufwand, der mit Aufzeichnungspflichten verbunden ist. Wie ich eben schon angesprochen habe, haben wir mittlerweile gute technische Lösungen: elektronische Kontrollgeräte und Möglichkeiten zur elektronischen Aufzeichnung, die uns mittlerweile zur Verfügung stehen. Der Einbau solcher Geräte entlastet natürlich erheblich. Ihre Zusatzfrage, bitte. Das Problem sehe ich zum Beispiel, wenn ein Hand werksbetrieb einen Auftrag annimmt, der Mitarbeiter 40 Kilometer fährt und ein solches Gerät nicht einschalten muss. Nach einem Telefonanruf nimmt er aber einen Zusatzauftrag an, überschreitet daraufhin die 50-Kilometer-Grenze und muss dann rückwirkend etwas tun. Für Handwerksbetriebe, die örtlich agieren, in das natürlich sehr schwer praktikabel. Wie sehen Sie das? U Ich vertraue sehr auf die Kreativität des Mittelstands, wenn es darum geht, solche Regelungen anzuwenden. Man muss das Gerät einfach rechtzeitig einschalten. Haben Sie noch eine Zusatzfrage? – Das ist nicht der Fall. Dann rufe ich die Frage 8 des Kollegen Hellmut Königshaus auf: Ist aus der Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs beim Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung m m w D b s M k d f B d U S w A o m U w A e h d v s b m k A (C (D Ulrich Kasparick auf meine Frage 41 in der Fragestunde am 18. Januar 2006 schließen, dass in Deutschland „nicht planfestgestellte“ Bahnstrecken betrieben werden, und, wenn ja, weshalb wird dann dort der Betrieb nicht untersagt? U Herr Königshaus, Sie beziehen sich in Ihrer Frage auf eine Antwort aus der letzten Fragestunde und möchten issen, ob aus meiner Antwort zu schließen ist, dass in eutschland nicht planfestgestellte Bahnstrecken betrieen werden. Das können Sie aus meiner Antwort nicht chließen, Herr Königshaus. Ihre Zusatzfragen. Herr Staatssekretär, in Ihrem Haus sind intelligente enschen tätig; Sie selbst haben studiert. Wenn Sie er lären, dass ein Lärmschutzprogramm aufgelegt wird, as eine Trendwende bewirken soll, mir aber erläutern, ür eine bestimmte Strecke werde das deshalb nicht in etracht kommen, weil diese Strecke planfestgestellt ist, ann ist entweder das gesamte Programm offenkundig nsinn oder aber es existieren nicht planfestgestellte trecken. Insofern ergibt sich diese Frage aus Ihrer Antort. Deshalb bitte ich Sie, jetzt konkret zu sagen: War Ihre ntwort falsch, gibt es nicht planfestgestellte Strecken der ist das eben kein Kriterium? U Wir reden hier über die Anhalter Bahn. (Hellmut Königshaus [FDP]: Ich rede erst einmal ganz allgemein über Fragen der Logik, Herr Staatssekretär!)

Ulrich Maurer (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1601301900
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1601302000
Hildegard Müller (CDU):
Rede ID: ID1601302100

(Dr. Jürgen Gehb [CDU/CSU]: Sehr gut!)

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1601302200
Rolf Schwanitz (SPD):
Rede ID: ID1601302300




(A) )


(B) )

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1601302400
Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1601302500
Rolf Schwanitz (SPD):
Rede ID: ID1601302600
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1601302700
Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1601302800
Rolf Schwanitz (SPD):
Rede ID: ID1601302900
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1601303000

(Plenarprotokoll 16/10, Seite 705 D) dahin gehend gegeben

Astrid Klug (SPD):
Rede ID: ID1601303100
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1601303200
Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601303300




(A) )


(B) )

Astrid Klug (SPD):
Rede ID: ID1601303400
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1601303500
Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601303600
Astrid Klug (SPD):
Rede ID: ID1601303700
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1601303800
Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1601303900
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1601304000
Paul Schäfer (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1601304100
Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1601304200
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1601304300
Paul Schäfer (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1601304400
Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1601304500




(A) )


(B) )

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1601304600
Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1601304700
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1601304800
Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601304900
Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1601305000
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1601305100
Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601305200
Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1601305300
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1601305400
Volker Beck (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601305500
Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1601305600
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1601305700




(A) )


(B) )

Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601305800
Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1601305900
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1601306000
Hellmut Königshaus (FDP):
Rede ID: ID1601306100
Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1601306200
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1601306300
Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1601306400
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1601306500
Ulrich Kasparick (SPD):
Rede ID: ID1601306600
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1601306700
Jörg Rohde (FDP):
Rede ID: ID1601306800
Ulrich Kasparick (SPD):
Rede ID: ID1601306900
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1601307000
Jörg Rohde (FDP):
Rede ID: ID1601307100




(A) )


(B) )

Ulrich Kasparick (SPD):
Rede ID: ID1601307200
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1601307300
Ulrich Kasparick (SPD):
Rede ID: ID1601307400
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1601307500
Jörg Rohde (FDP):
Rede ID: ID1601307600
Ulrich Kasparick (SPD):
Rede ID: ID1601307700
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1601307800
Ulrich Kasparick (SPD):
Rede ID: ID1601307900
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1601308000
Hellmut Königshaus (FDP):
Rede ID: ID1601308100
Ulrich Kasparick (SPD):
Rede ID: ID1601308200

nd ich antworte Ihnen auf Ihre Frage wie folgt: Ich ver-
eise auf § 18 des Allgemeinen Eisenbahngesetzes. Der
ntwort zu Ihrer Frage 41 der letzten Fragestunde ist zu

ntnehmen, dass Planfeststellungsbeschlüsse für die An-
alter Bahn erlassen worden sind.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1601308300

Sie haben noch eine Zusatzfrage.


Hellmut Königshaus (FDP):
Rede ID: ID1601308400

Die ist auch nötig. – Herr Staatssekretär, wofür gilt

enn das Lärmschutzprogramm, das in der Koalitions-
ereinbarung so großartig angekündigt worden ist? Es
ind offenkundig alle Strecken planfestgestellt. Dann
leibt kein Anwendungsbereich.

U
Ulrich Kasparick (SPD):
Rede ID: ID1601308500

Das Ziel der Politik der Bundesregierung im Ver-

ehrsbereich ist, die Lärmschutzbestimmungen und ihre
nwendung im Interesse der Bürger zu verbessern. Des-






(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretär Ulrich Kasparick
wegen sind die Bestimmungen im Planfeststellungsver-
fahren auch so anzuwenden, dass ein höherer Lärm-
schutz erreicht wird. Sie wissen, dass dazu vor Ort
Emissionsmessungen vorgenommen werden. Was den
Fall der Anhalter Bahn betrifft, sind die Grenzwerte
nicht erreicht worden.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1601308600

Ich rufe die Frage 9 des Kollegen Hellmut

Königshaus auf:
Auf welche Bahnstrecken soll sich das von der Bundesre-

gierung geplante Lärmsanierungsprogramm beziehen, wenn
„planfestgestellte“ Strecken wie die Anhalter Bahn ausschei-
den?

U
Ulrich Kasparick (SPD):
Rede ID: ID1601308700


Damit sind wir bei dem Thema: Emissionsgrenzwerte
für die Lärmsanierung. Im zweiten Regierungsentwurf
des Bundeshaushalts 2006 sind diese Emissionsgrenz-
werte genannt. Die Voraussetzungen und der entspre-
chende Gesamtbedarf der Lärmsanierung an Schienen-
wegen der Eisenbahnen des Bundes hat das damalige
Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungs-
wesen am 1. April 2005 den Abgeordneten des Hohen
Hauses übermittelt. Die entsprechenden Unterlagen ste-
hen auch auf der Internetseite des Ministeriums zur Ver-
fügung, und zwar unter dem Pfad: Verkehr/Schiene/
Lärmschutz.

Ausschlusskriterium für die Aufnahme in den Lärm-
sanierungsbedarf ist hierbei nicht das formale Kriterium
einer Planfeststellung für eine Strecke. Für die Anhalter
Bahn wurden im Rahmen der Planfeststellungsverfahren
durchgängig Schallschutzansprüche genau geprüft. Im
Ergebnis ist keine Überschreitung der Emissionsgrenz-
werte der Lärmsanierung zu erwarten.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1601308800

Ihre Zusatzfragen, bitte.


Hellmut Königshaus (FDP):
Rede ID: ID1601308900

Wir alle, glaube ich, gehen davon aus, dass Fragen,

die wir an die Bundesregierung richten, unmittelbar be-
antwortet werden und wir die Antworten nicht im Inter-
net nachlesen müssen; das könnten wir nämlich auch
ohne Frage.

Sie sagten eben, es habe Schallschutzmessungen an
der Anhalter Bahn gegeben. Ich darf Sie fragen: Wann
wurden diese Messungen durchgeführt und welche Er-
gebnisse gibt es?

U
Ulrich Kasparick (SPD):
Rede ID: ID1601309000


Die Angaben können wir Ihnen gern schriftlich nach-
reichen.

Ich möchte Sie aber noch auf Folgendes aufmerksam
machen: Es geht nicht darum, Sie nachträglich über et-
was zu informieren; diese Informationen liegen Ihnen
bereits vor, und zwar seit dem 1. April 2005.

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(C (D Sie haben noch eine Zusatzfrage. Herr Staatssekretär, ich erlaube mir die Bemerkung, ass der Strom im Fahrdraht vor drei Wochen eingechaltet wurde. Insofern ist Ihr Hinweis auf Ergebnisse on Lärmschutzmessungen etwas mutig. Ich bin auf die ntwort gespannt. Sie verweisen auf bereits bestehende Programme. Ich atte das in einer bestimmten Weise verstanden, so war eine Frage aufgebaut; dazu bitte ich Sie jetzt auch um ine konkrete Antwort. Es wird eine Trendwende angeündigt. Heißt das, dass in Zukunft mehr gemacht wird ls das, worauf Sie sich jetzt beziehen, was man im nternet nachlesen kann, oder soll die Trendwende woöglich sogar bedeuten – denn nur dann macht es Sinn –, ass weniger gemacht wird? U Unser Ziel ist es, den Lärmschutz zu verbessern. Die Fragen Nummer 10 und 11 des Kollegen Peter ettlich werden schriftlich beantwortet. Damit schließe ich auch diesen Geschäftsbereich. ielen Dank, Herr Staatssekretär, für die Beantwortung er Fragen. Ich rufe den Geschäftsbereich des Bundesministerims für Bildung und Forschung auf. Die Fragen 12 bis 4 beantwortet Herr Parlamentarischer Staatssekretär ndreas Storm. Ich rufe die Frage 12 der Kollegin Krista Sager auf. – ie ist nicht da. Dann werden die Fragen 12 und 13 nach er Geschäftsordnung behandelt. Ich rufe die Frage 14 der Kollegin Cornelia Hirsch uf: Wie wird die Bundesregierung sicherstellen, dass die Hochschulen, die dieses Mal bei der so genannten Exzellenzinitiative aufgrund ihrer schlechteren Ausgangslage nicht ausgewählt wurden, im Vergleich zu den Hochschulen, die über die Initiative im nächsten Jahr gefördert werden, nicht noch weiter zurückfallen und somit bei zukünftigen Auswahlverfahren noch geringere Chancen haben? A Frau Präsidentin, die Frage der Kollegin Hirsch be ntworte ich wie folgt: Bund und Länder haben den ettbewerb ausdrücklich zur Förderung von internatio al wettbewerbsfähiger Exzellenz in der Forschung verinbart. Die Exzellenzinitiative ist deshalb kein Instruent der Breitenförderung. Ich bin mir aber dennoch icher, dass der Wettbewerb an allen teilnehmenden Uniersitäten und nicht nur bei denjenigen, die jetzt zur Anragstellung aufgefordert wurden, Innovationsschübe uslösen wird. Entscheidend ist, dass das Verfahren fair, ransparent und streng nach wissenschaftsgeleiteten Krierien durchgeführt wird. Außerdem haben auch dieenigen Hochschulen, die in dieser ersten Runde nicht Parl. Staatssekretär Andreas Storm weitergekommen sind, eine erneute Chance. Sie können sich in diesem Jahr auch für die zweite Förderrunde bewerben. Ihre Zusatzfrage, bitte. Würden Sie mir trotzdem zustimmen, dass es relativ unstrittig sein dürfte, dass die Hochschulen, die jetzt auch von der Presse und den Medien herausgestellt werden, als die Gewinnerhochschulen in Zukunft bessere Möglichkeiten haben werden, qualifizierteres Lehrpersonal anzuziehen, weil es natürlich attraktiver ist, an einer Elitehochschule zu lehren und zu forschen, und dass es langfristig bzw. sogar mittelfristig Schwierigkeiten für andere Hochschulen geben wird, die nun zu den Verliererhochschulen gehören? A Frau Kollegin, da stimme ich Ihnen ausdrücklich nicht zu. Ich würde Sie auch bitten, einen Begriff wie „Verliererhochschulen“ nicht zu verwenden. Wir haben bei diesem Wettbewerb drei Förderlinien mit insgesamt 86 Programmen, um die es in der Prüfung für die zweite Stufe, die im Oktober dieses Jahres endgültig entschieden wird, geht. Derzeit beläuft sich die Zahl der Hochschulen in den drei Förderlinien auf etwa drei Dutzend; es sind also wesentlich mehr als nur die zehn in der dritten Förderlinie. Hinzu kommt, dass es allen Hochschulen offen steht, sich in der zweiten Runde erneut zu beteiligen. Die Bundesregierung geht davon aus, dass mit dieser Exzellenzinitiative ein Innovationsschub in der gesamten Hochschullandschaft ausgelöst worden ist. Sie haben noch eine Zusatzfrage. Dann habe ich noch eine Frage aus der studentischen Perspektive. Sie werden mir wahrscheinlich zustimmen, dass es für Studienbewerberinnen und -bewerber auf jeden Fall attraktiver sein wird, sich an einer Elitehochschule zu bewerben, was folglich an diesen Hochschulen zu einem Anstieg der Zahl der Bewerberinnen und Bewerber führen wird. Die Elitehochschulen werden dann voraussichtlich mit verschärften Auswahlverfahren, vermutlich auch mit Gebührenregelungen versuchen, auf diesen Anstieg zu reagieren. Meine Frage an Sie ist, inwieweit Sie hier soziale Diskriminierung befürchten. A Frau Kollegin Hirsch, ich darf auf meine Antwort auf die vorherige Frage verweisen. Es greift zu kurz, wenn dieser Wettbewerb auf die dritte Förderlinie reduziert wird. Es sind insgesamt bereits etwa drei Dutzend Hochschulen in allen drei Förderlinien, sodass die Konzentration auf den Begriff „Elitehochschulen“ eine zu starke Verengung darstellen würde. Von daher ist auch nicht d A E t s H b a d g v p K z s v i d g s g 1 w G d e b f t d z p c T S s v i s z p K (C (D avon auszugehen, dass sich hier im Hinblick auf die uswahl der Studenten bei den Hochschulen bereits eine ntwicklung abzeichnen würde. Im Übrigen geht es na ürlich darum, Deutschland als Hochschulstandort insgeamt auch für ausländische Studenten zu stärken. Wir kommen nun zu den Fragen 15 und 16, die von errn Parlamentarischen Staatssekretär Thomas Rachel eantwortet werden. Ich rufe die Frage 15 des Kollegen Patrick Meinhardt uf: Sind nach Kenntnis der Bundesregierung Änderungen bei der Zuordnung von Forschungsschwerpunkten zum Forschungszentrum Karlsruhe geplant und, wenn ja, welche? T Herr Kollege Meinhardt, zu Ihrer Frage muss man saen, dass sich das Forschungszentrum Karlsruhe seit ielen Jahren in einem umfassenden Umstrukturierungsrozess befindet. Das frühere Kernforschungszentrum arlsruhe ist heute ein multidisziplinäres Forschungs entrum. Dieser Prozess entwickelt sich weiter. Das Forchungszentrum Karlsruhe plant, seine Forschungsaktiitäten stärker zu fokussieren, um in diesen Bereichen nternational stärker sichtbar zu werden. Dabei ist allerdings grundsätzlich zu beachten, dass ie Forschungsarbeiten des FZK im Rahmen der prorammorientierten Förderung der Helmholtz-Gemeinchaft Deutscher Forschungszentren erfolgen. Diese prorammorientierte Förderung bedeutet, dass sich alle 5 HGF-Zentren im Wettbewerb um die finanziellen Zuendungen von Bund und Ländern befinden. Darüber hinaus weise ich darauf hin, dass die beiden esellschafter des FZK, also der Bund und das Land Baen-Württemberg, im Sommer des vergangenen Jahres ine so genannte Perspektivkommission eingesetzt haen, die den Auftrag hat, Empfehlungen für eine langristige strategische Ausrichtung des Forschungszenrums Karlsruhe zu erarbeiten. Den Abschlussbericht ieser Perspektivkommission gilt es nun erst einmal abuwarten. Ihre Zusatzfrage, bitte. Herr Staatssekretär, Sie haben eben von Schwer unktverlagerung und dem Perspektivpapier gesprohen. Nichtsdestotrotz lassen sich durchaus bestimmte endenzen absehen. Da Sie sagen, es gebe innerhalb des trukturprozesses Überlegungen, bestimmte Forschungschwerpunkte von einem Bereich in einen anderen zu erlagern, gehe ich davon aus, dass dies alles nicht nur m Rahmen des Perspektivpapiers beantwortet wird, ondern dass bestimmte Tendenzen erstens absehbar und weitens von der Bundesregierung wahrscheinlich auch ositiv begleitet werden. Deswegen die Zusatzfrage: önnen Sie schon sagen, an welcher Stelle Sie For Patrick Meinhardt schungsschwerpunkte aus Karlsruhe wegverlagern würden? T Herr Kollege Meinhardt, der Sinn einer solchen Perspektivkommission besteht nicht darin, dass beispielsweise die Bundesregierung sagt: In diese Richtung geht es. Der Sinn besteht vielmehr darin, dass eine hochrangig besetzte Expertenkommission unabhängig und aus wissenschaftlicher Perspektive herausarbeitet, welche Schwerpunkte sich auch für die Zukunft als richtig erweisen werden und wo Veränderungen vorgenommen werden sollen. Im Sinne dieses Grundverständnisses ist jetzt erst einmal abzuwarten, wie die Vorschläge genau aussehen werden. Es wird dann Gelegenheit sein, dass sich das Forschungszentrum Karlsruhe mit seinen Gremien, aber auch der Senat der Helmholtz-Gemeinschaft und gegebenenfalls dann auch die beiden Sitzländer mit diesen Vorschlägen auseinander setzen. Ihre zweite Zusatzfrage, bitte. Kann ich also davon ausgehen, dass wir dann, wenn es zu unterschiedlichen Positionierungen bei der Bildung von Schwerpunkten oder bei Verlagerungen innerhalb der Forschungseinrichtungen der Bundesrepublik Deutschland kommen sollte, im entsprechenden Gremium des Deutschen Bundestages nicht nur das offizielle Perspektivpapier zur Kenntnis bekommen, sondern auch die davon abweichenden Meinungsbildungen, um uns in einem Diskussionsprozess selbst eine eigene Meinung bilden zu können? T Der Bundestagsausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung hat auch in den vergangenen Jahren an den forschungspolitischen Grundlagen und der Arbeit in den Forschungszentren stetig Anteil genommen und pflegt einen intensiven Austausch. Ich weiß, dass die Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren morgen früh mit Abgeordneten zusammensitzt und informiert. Es gibt also genügend Anlässe und Möglichkeiten, sich nicht nur zu informieren, sondern sich auch einzubringen. Ich rufe die Frage 16 des Kollegen Patrick Meinhardt auf: Wird die Bundesregierung sich im Rahmen ihrer Kompe tenzen für eine Beibehaltung der derzeit für Karlsruhe aufgewendeten Forschungsmittel in mindestens gleicher Höhe auch in den nächsten Jahren einsetzen? d B f d t 3 t d w s Ü s e d h t W m t s p k m d s R v h a s t W s W w d q s h I t m (C (D T Zu Ihrer Frage ist zunächst anzumerken, dass die undesregierung zusammen mit den Ländern im Pakt ür Forschung und Innovation beschlossen hat, die Förerung der institutionell geförderten Forschungseinrichungen bis zum Jahr 2010 jeweils um mindestens Prozent anzuheben. Sie sehen: Es gibt eine Perspek ive, die nicht Stillstand bzw. Status quo bedeutet, sonern wir haben uns politisch vorgenommen, einen Aufuchs zu organisieren. Im Jahr 2005 wurden für die Helmholtz-Gemeinchaft insgesamt rund 1,6 Milliarden Euro aufgewandt. ber die konkrete Höhe der Fördergelder für das For chungszentrum Karlsruhe kann man heute noch keine ndgültige Auskunft geben; denn – wie ich bereits in er Beantwortung der vorigen Frage deutlich gemacht abe – die finanzielle Unterstützung des Forschungszenrums Karlsruhe hängt von seinem Abschneiden im ettbewerb mit den anderen Zentren der Helmholtz-Geeinschaft ab. Ihre Zusatzfrage, bitte. Herr Staatssekretär, Sie haben von einer dreiprozen igen Erhöhung bei der institutionellen Förderung geprochen. Heißt das, dass diese Marge unabhängig vom rojektorientierten Förderansatz gewährt wird? Ganz onkret: Wird es für den Standort Karlsruhe 3 Prozent ehr im Rahmen der institutionellen Förderung geben? T Ich glaube, wir dürfen nicht allein aus der Lokalperpektive blicken; hier geht es um den Gesamtansatz. Im ahmen des Paktes für Forschung und Innovation ist ereinbart worden, bis zum Jahr 2010 eine jährliche Eröhung um 3 Prozent zu erreichen. Diese bezieht sich uf die in diesem Zusammenhang geförderten Forchungseinrichtungen. Die Vergabe der Forschungsmitel innerhalb der Helmholtz-Gemeinschaft erfolgt im ettbewerbsverfahren; insofern muss sich das Forchungszentrum Karlsruhe wie alle anderen auch dem ettbewerbsverfahren stellen und anschließend sehen, as dabei herauskommt. Sie haben noch eine Zusatzfrage. Herr Staatssekretär, wie ist das Verhältnis zwischen er institutionellen und der projektbezogenen Förderuote? Sie haben vorhin bewusst auf den Bereich der intitutionellen Förderung abgehoben. Aus diesem Grunde abe ich auch noch einmal nach den 3 Prozent gefragt. n die sonstige Fördermasse fließen auch projektorienierte Mittel ein, deshalb stelle ich meine Frage noch ein al ganz konkret: Hat die institutionelle Förderung Patrick Meinhardt einen Umfang von 3 Prozent, ja oder nein? Es ist richtig, dass die Mittel der projektbezogenen Förderung in das Gesamtbudget fließen und von daher keine endgültige Aussage möglich ist. T Ich darf auf meine Antworten auf die vorigen Fragen Bezug nehmen. Der Pakt für Forschung und Innovation besagt eindeutig, dass die Förderung der institutionell geförderten Forschungseinrichtungen um jährlich mindestens 3 Prozent steigen soll. Dies bezieht sich auf alle Forschungszentren, also auch auf Karlsruhe. Allerdings handelt es sich, wie ich bereits ausführte, um ein Wettbewerbsverfahren. Wir sind damit am Ende des Geschäftsbereichs des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Vielen Dank an die beiden Herren Staatssekretäre für die Beantwortung der Fragen. Ich rufe den Geschäftsbereich der Bundeskanzlerin und des Bundeskanzleramtes auf. Die Fragen beantwortet Frau Staatsministerin Hildegard Müller. Ich rufe die Frage 17 des Abgeordneten Paul Schäfer Ist die Meldung der „Leipziger Volkszeitung“ vom 18. Januar 2006, die sich auf „hochrangige deutsche Sicherheitskreise“ beruft, dahin gehend zutreffend, dass „Informationen über Militär-Konvois, Stellungsausbau in Bagdad sowie Requirierungsmaßnahmen irakischer Kräfte“ an US-Stellen seitens des Bundesnachrichtendienstes während des Krieges „übermittelt“ worden sind, wenn diese „auffällig“ waren? H Sehr geehrter Herr Schäfer, die Frage betrifft Tätigkeiten der Nachrichtendienste des Bundes. Dazu kann die Bundesregierung nur den dafür zuständigen Gremien des Deutschen Bundestages Auskunft erteilen. Ich möchte aber darauf hinweisen, dass sich das Parlamentarische Kontrollgremium bereits am 13. und 18. Januar 2006 mit dem Vorgang befasst hat. Auf die jeweils im Anschluss erfolgten Erklärungen des Gremiums möchte ich hiermit verweisen. Das Parlamentarische Kontrollgremium wird sich auch in dieser Woche nochmals mit der Angelegenheit befassen. Ihre Zusatzfrage, bitte. Frau Staatsministerin, können Sie wenigstens die im „Spiegel“ diese Woche zu lesende Nachricht dementieren, dass die beiden BND-Beamten in Bagdad militärisch verwendbare Informationen weitergegeben haben? H Herr Schäfer, ich bitte um Verständnis dafür, dass die Bundesregierung keine Pressemitteilungen kommentiert. b K n m n k z d t g w m G h d s m f d W w g g I k d D O V t r b D (C (D Eine weitere Zusatzfrage. Nun gut, dann spielen wir weiter „Feuerzangen owle“ und stellen uns „janz dumm“. (Manfred Grund [CDU/CSU]: Kein großes Problem!)

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1601309100
Hellmut Königshaus (FDP):
Rede ID: ID1601309200
Ulrich Kasparick (SPD):
Rede ID: ID1601309300
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1601309400
Andreas Storm (CDU):
Rede ID: ID1601309500




(A) )


(B) )

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1601309600
Cornelia Hirsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1601309700
Andreas Storm (CDU):
Rede ID: ID1601309800
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1601309900
Cornelia Hirsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1601310000
Andreas Storm (CDU):
Rede ID: ID1601310100
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1601310200
Thomas Rachel (CDU):
Rede ID: ID1601310300
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1601310400
Patrick Meinhardt (FDP):
Rede ID: ID1601310500




(A) )


(B) )

Thomas Rachel (CDU):
Rede ID: ID1601310600
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1601310700
Patrick Meinhardt (FDP):
Rede ID: ID1601310800
Thomas Rachel (CDU):
Rede ID: ID1601310900
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1601311000
Thomas Rachel (CDU):
Rede ID: ID1601311100
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1601311200
Patrick Meinhardt (FDP):
Rede ID: ID1601311300
Thomas Rachel (CDU):
Rede ID: ID1601311400
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1601311500
Patrick Meinhardt (FDP):
Rede ID: ID1601311600




(A) )


(B) )

Thomas Rachel (CDU):
Rede ID: ID1601311700
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1601311800

(Köln) auf:

Hildegard Müller (CDU):
Rede ID: ID1601311900
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1601312000
Paul Schäfer (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1601312100
Hildegard Müller (CDU):
Rede ID: ID1601312200
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1601312300
Paul Schäfer (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1601312400

önnen Sie denn allgemein bestätigen, dass Informatio-
en über militärische Konvois und Befestigungsanlagen
ilitärisch relevant und für eine mögliche Kriegszielpla-

ung erheblich sein können?

H
Hildegard Müller (CDU):
Rede ID: ID1601312500


Herr Kollege Schäfer, weder spiele ich hier „Feuer-
angenbowle“ noch stellt sich die Bundesregierung
umm. Ich weise nur darauf hin, dass die Fragen zu Tä-
igkeiten der Nachrichtendienste in dem dafür zuständi-
en Gremium des Deutschen Bundestages behandelt
erden, und das ist das Parlamentarische Kontrollgre-
ium.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1601312600

Es gibt eine weitere Zusatzfrage des Kollegen

ehrcke.


Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1601312700

Frau Staatsministerin, der Herr Außenminister hat uns

eute im Auswärtigen Ausschuss darüber informiert,
ass die Bundesregierung bis Ende Februar einen zu-
ammengefassten Bericht über alle in diesem Zusam-
enhang bestehenden Fragen vorlegen wird. Es war of-

en, ob dieser Bericht gegenüber dem Parlament oder
em Parlamentarischen Kontrollgremium erstattet wird.
ären Sie bereit, in einem solchen Bericht aufzulisten,
elche komplexen Unterstützungsmaßnahmen Ihre Vor-
ängerregierung im Zusammenhang mit dem Krieg ge-
en den Irak – von Überflugrechten bis zum Agieren im
rak selber – geleistet hat?

H
Hildegard Müller (CDU):
Rede ID: ID1601312800


Herr Kollege, ich muss darauf verweisen, dass auch
iese Frage nur in dem dafür zuständigen Gremium des
eutschen Bundestages beantwortet werden kann.


(Lachen bei der LINKEN)



Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1601312900

Die Fragen 18 und 19 des Kollegen Hans-Joachim

tto (Frankfurt) werden schriftlich beantwortet.

Wir sind damit am Ende dieses Geschäftsbereichs.
ielen Dank, Frau Staatsministerin, für die Beantwor-

ung der Fragen.

Ich rufe den Geschäftsbereich des Bundesministe-
iums für Wirtschaft und Technologie auf. Die Fragen
eantwortet Frau Parlamentarische Staatssekretärin
agmar Wöhrl.






(A) )



(B) )


Vizepräsidentin Dr. h. c. Susanne Kastner
Die Frage 20 der Kollegin Cornelia Hirsch wird ge-
mäß Nr. 2 Abs. 2 der Richtlinien schriftlich beantwortet.

Wir kommen zu den Fragen 21 und 22 des Kollegen
Matthias Berninger. Da er nicht im Saal ist, wird verfah-
ren, wie in der Geschäftsordnung vorgesehen.

Ich rufe daher die Frage 23 der Kollegin Grietje
Bettin auf:

Soll das Aktionsprogramm „Informationsgesellschaft
Deutschland 2006“ inklusive der darin vereinbarten Maßnah-
men auch vor dem Hintergrund der nun im Rahmen der so ge-
nannten „i2010-Initiative“ der Europäischen Kommission
notwendigen Maßnahmen evaluiert werden und um welche
Maßnahme soll es gegebenenfalls ergänzt werden?

D
Dagmar G. Wöhrl (CSU):
Rede ID: ID1601313000


Zu Ihrer Frage, Frau Kollegin Bettin: Die Bundes-
regierung berät derzeit, in welcher Form zentrale Vorha-
ben ihrer IKT-Politik in einem einheitlichen neuen Pro-
gramm gebündelt werden können. Sie wird sich in
diesem Zusammenhang im Sinne einer Bestandsauf-
nahme mit den Ergebnissen des Aktionsprogramms
„Informationsgesellschaft Deutschland 2006“, das Ihnen
bekannt ist und in dem Programme für verschiedene Mi-
nisterien enthalten sind, sowie mit den Inhalten und An-
forderungen der „i2010-Initiative“ der EU, die jetzt
durch den Rat gegangen ist, auseinander setzen. Gleich-
zeitig wird die Hightechstrategie aus den Koalitionsver-
einbarungen in die Überlegungen und damit in das neue
Papier mit einfließen.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1601313100

Ihre Zusatzfragen, bitte.


Grietje Bettin (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601313200

Frau Staatssekretärin, meine Nachfrage bezieht sich

darauf, dass sich die meisten Maßnahmen zur Förderung
der Informationsgesellschaft vor allem auf die Technolo-
gie- und Forschungsförderung beziehen, aber Teilhabe-
chancen und IT-Kompetenz häufig zu kurz kommen.
Deshalb die konkrete Nachfrage: Welche Maßnahmen
haben Sie hier vor Augen? Werden zum Beispiel kon-
krete Maßnahmen zur Förderung von Barrierefreiheit im
IT-Bereich auch von Ihrem Haus entsprechend begleitet?
Ist das in der Bundesregierung koordiniert?

D
Dagmar G. Wöhrl (CSU):
Rede ID: ID1601313300


Es findet eine Koordination zwischen den beiden
Ministerien statt und sie wird auch in Zukunft stattfin-
den, unabhängig von der neuen Aufteilung in diesen Be-
reichen. Wir werden die Förderung der Bereiche des Ak-
tionsprogramms „Informationsgesellschaft Deutschland
2006“ fortführen, wenn die Bestandsaufnahme ergibt,
dass dies erfolgreich war. Genau wie in der Vergangen-
heit werden wir aber vor allem die kleinen und mittleren
Unternehmen sehr stark in den Zenit unserer Ausarbei-
tung stellen.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1601313400

Sie haben noch eine Zusatzfrage.

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(C (D Mich würde noch der Zeitplan interessieren. Es ist ine Reihe von EU-Programmen aufgelegt worden, die uch koordiniert werden müssen. Sie haben erklärt, dass ie das entsprechend abstimmen wollen. Noch einmal eine Nachfrage: In welchem Zeitraum soll diese Ab timmung erfolgen und welches Haus soll die Federfühung haben? D Da dies in einem sehr umfassenden Rahmen gesche en wird, hoffen wir, dass die Bestandsaufnahme bis ommer abgeschlossen ist. Sie wissen, dass die Zustänigkeit für den Bereich IKT beim Wirtschaftsministeium liegt. Ich rufe die Frage 24 der Kollegin Grietje Bettin auf: Setzt sich die Bundesregierung im Rahmen der Evaluation des gesamten Gemeinschaftsrechts durch die EU-Kommission im Hinblick auf die Informationsgesellschaft und die Mediendienste für Änderungen des Gemeinschaftsrechts ein und welche Änderungsvorschläge werden das sein? D Frau Kollegin, die Europäische Kommission hat an ekündigt, bis 2007 das gesamte Gemeinschaftsrecht im inblick auf die Informationsgesellschaft und die Meien zu analysieren und aufgrund dieser Analyse Ändeungsvorschläge zu machen. Die Überlegungen der ommission zielen auf einen offenen, wettbewerbsfähien Binnenmarkt im Bereich der Informationsgesellchaft und der Medien ab. Wir begrüßen den inzwischen vorliegenden Vorschlag er Kommission zur Revision der Fernsehrichtlinie, der m Zeitalter der Konvergenz der Medien einen kohärenen europäischen Rechtsrahmen anstrebt, nach dem für leiche Arten von audiovisuellen Diensten zukünftig die leichen Grundregeln gelten sollen. Zur Evaluierung des ahmens des Gemeinschaftsrechts besteht derzeit noch ein Anlass. Zur Fortentwicklung der E-Commerce-Richtlinie ist ie Europäische Kommission über die Einrichtung einer xpertengruppe in einen Konsultationsprozess mit den itgliedstaaten eingetreten, in deren Rahmen sie alle ragen behandeln will. Die Expertengruppe hat ihre Areit, deren Ergebnisse voraussichtlich bis Ende 2007 in inen Evaluierungsbericht der Kommission fließen solen, gerade erst aufgenommen. Deswegen kann man leier noch nichts Weiteres dazu sagen. Ihre Zusatzfragen. Ich habe eine kurze Nachfrage: Wie wollen Sie die ktivitäten, die im Rahmen des WSIS-Folgeprozesses tattfinden sollen, mit den Maßnahmen „i2010“ vernüpfen? D Sie wissen, dass „i2010“ auf drei Säulen basiert. Im Rahmen dieser Initiative werden Empfehlungen an die einzelnen Länder gemacht. Wir werden versuchen, diese Empfehlungen bei unseren nationalen Programmen – natürlich mit dem Ziel, die Lissabonstrategie zu erreichen – mit Leben zu füllen. Ich habe noch eine kurze Nachfrage: Sie haben jetzt keine Antwort darauf gegeben, wie das mit den Aktivitäten, die als Folge aus dem WSIS-Prozess entstehen, koordiniert werden soll. D Wissen Sie, wir sind gerade dabei, eine Bestandsaufnahme zu machen. Bevor man Schlussfolgerungen zieht und sagt, wie man weiter vorgehen will, muss man eine Bestandsaufnahme haben. Deswegen bitte ich um ein bisschen Geduld, bis wir die Analyse abgeschlossen haben. Ich rufe die Frage 25 der Kollegin Priska Hinz auf: Welche Maßnahmen plant die Bundesregierung, um die Forschung im Bereich der Sicherheit, Zuverlässigkeit und Interoperabilität von Informationsund Kommunikationstechnologien, IKT, voranzubringen, und sind spezielle Förderungen von Forschung in kleinen und mittleren Unternehmen, KMU, vorgesehen? D Frau Kollegin Hinz, Frau Bundesministerin Schavan hat in ihrer Rede vor dem Deutschen Bundestag am 1. Dezember 2005 anlässlich der Regierungserklärung zur Bildung und Forschung angekündigt, sich auf nationaler Ebene auch auf die Sicherheitsforschung konzentrieren zu wollen. Die nationale Förderinitiative steht in engem Zusammenhang mit den Plänen der Europäischen Kommission, unter dem Dach des 7. Forschungsrahmenprogramms ein eigenes EU-Sicherheitsforschungsprogramm für die Jahre 2007 bis 2013 aufzulegen. Hierbei werden dann die verschiedenen anderen Facetten der Sicherheit und daneben auch die Aspekte der Aufrechterhaltung von Sicherheit und Interoperabilität von IuKSystemstrukturen beleuchtet. Ein entsprechendes Konzept für ein nationales Sicherheitsforschungsprogramm wird derzeit vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gemeinsam mit den anderen Bundesressorts erstellt. Forschungsarbeiten zu innovativen Lösungen im Bereich der Zuverlässigkeit und Interoperabilität von IKT werden darüber hinaus vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen der fachlichen Prioritätenfindung mit Forschung und Industrie für ein geplantes neues IT-Programm diskutiert. Darauf habe ich vorhin schon hingewiesen. Dies knüpft an das Forschungsprogramm „IT-Forschung 2006“ an, in dessen Rahmen bereits Aktivitäten gestartet worden sind, die fortgeführt w u N d n m d d p t B P d g n n N P s r m D F m z c h i d (C (D erden – auch das habe ich vorhin schon ausgeführt – nd durch weitere Maßnahmen ergänzt werden sollen. Ihre Zusatzfragen, bitte. Priska Hinz EN)

Grietje Bettin (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601313500
Dagmar G. Wöhrl (CSU):
Rede ID: ID1601313600
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1601313700
Dagmar G. Wöhrl (CSU):
Rede ID: ID1601313800
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1601313900
Grietje Bettin (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601314000




(A) )


(B) )

Dagmar G. Wöhrl (CSU):
Rede ID: ID1601314100
Grietje Bettin (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1601314200
Dagmar G. Wöhrl (CSU):
Rede ID: ID1601314300
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1601314400
Dagmar G. Wöhrl (CSU):
Rede ID: ID1601314500
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1601314600
Frau Staatssekretärin, inwieweit ist eine spezielle För-

erung von Forschung in kleinen und mittleren Unter-
ehmen vorgesehen?

D
Dagmar G. Wöhrl (CSU):
Rede ID: ID1601314700

Wir haben die kleinen und mittleren Betriebe schon in

er Vergangenheit in vielen Bereichen sehr stark geför-
ert. Sie kennen zum Beispiel den Deutschen Internet-
reis. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Kompetenzzen-
ren für die verschiedenen Bereiche, auch das Handwerk.

Diese Initiativen haben wir für den Mittelstand im IT-
ereich gestartet, was sich sehr bewährt hat. Obwohl das
rogramm noch nicht angelaufen ist, glaube ich sagen zu
ürfen, dass erfolgreiche Programme sicherlich weiter-
eführt werden. Ich gehe zwar davon aus, dass auch
eue Programme aufgelegt werden, aber das ist noch
icht definitiv beschlossen.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1601314800

Sie haben noch eine Zusatzfrage.

Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ-
EN):
Wer wird bei der Erstellung und Entwicklung dieser

rogramme die Federführung haben: das Bundesfor-
chungsministerium oder das Bundeswirtschaftsministe-
ium?

D
Dagmar G. Wöhrl (CSU):
Rede ID: ID1601314900

Für das Aktionsprogramm „Informationsgesellschaft

eutschland 2006“ hatte das Wirtschaftsministerium die
ederführung; das wird auch in Zukunft so sein.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1601315000

Ich rufe die Frage 26 der Kollegin Priska Hinz auf:

Welche Maßnahmen plant die Bundesregierung, um, wie
in der so genannten „i2010-Initiative“ der Europäischen Kom-
mission angestrebt, eine Informationsgesellschaft zu schaffen,
die alle Menschen einbezieht, hochwertige öffentliche Dienste
bietet und zur Anhebung der Lebensqualität beiträgt, und wel-
che Maßnahmen sind speziell für den Bildungs- und Wissen-
schaftsbereich vorgesehen?

D
Dagmar G. Wöhrl (CSU):
Rede ID: ID1601315100

Die Bundesregierung berät derzeit, in welcher Form

entrale Vorhaben ihrer IKT-Politik in einem einheitli-
hen neuen Programm gebündelt werden können; darauf
abe ich bereits hingewiesen. Wichtige Säulen bilden die
n Ihrer Frage angesprochenen Themen Innovation und
igitale Integration.






(A) )



(B) )


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1601315200

Ihre Zusatzfragen.

Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ-
NEN):

Mir ist, ehrlich gesagt, noch nicht ganz klar gewor-
den, welche speziellen Maßnahmen zur Förderung der
Bereiche Wissenschaft und Bildung vorgesehen sind, um
in einer künftigen Wissens- und Informationsgesell-
schaft tatsächlich die gleichberechtigte Teilhabe unter-
schiedlicher Bevölkerungsgruppen sicherzustellen.

D
Dagmar G. Wöhrl (CSU):
Rede ID: ID1601315300


Hinsichtlich des Teils Ihrer Frage, der den Bildungs-
bereich betrifft, bitte ich, auf meine Kolleginnen und
Kollegen aus dem Forschungsministerium verweisen zu
dürfen. Für das neue Programm im IKT-Bereich ist hin-
gegen das Wirtschaftsministerium zuständig.


(Unruhe beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


– Ich kann Ihnen nur anbieten, dass Ihre konkreten Fra-
gen zum Wissens- bzw. Bildungsbereich schriftlich be-
antwortet werden.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1601315400

Sie haben noch eine Zusatzfrage, Frau Kollegin.

Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ-
NEN):

Ich habe noch folgende Zusatzfrage – vielleicht kön-
nen Sie mir ja diese Frage beantworten, Frau Staats-
sekretärin –: Welche Strategien entwerfen Sie und welche
Maßnahmen führen Sie durch, um die Barrierefreiheit
des E-Government in Deutschland voranzutreiben?

D
Dagmar G. Wöhrl (CSU):
Rede ID: ID1601315500


Damit knüpfen Sie an eine Frage an, die bereits ge-
stellt wurde. Ich kann Ihnen wiederum nur antworten,
dass wir uns momentan mit der Analyse beschäftigen
und darüber nachdenken, wie die Barrierefreiheit zu-
künftig gestaltet werden soll. Ich bitte Sie, sich noch zu
gedulden, bis wir unsere Vorschläge auf den Tisch legen.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1601315600

Die Frage 27 der Kollegin Dr. Gesine Lötzsch wird

schriftlich beantwortet.

Wir sind damit am Ende dieses Geschäftsbereichs.
Vielen Dank, Frau Staatssekretärin, für die Beantwor-
tung der Fragen.

Gleichzeitig sind wir auch am Ende der Fragestunde.

Ich unterbreche die Sitzung des Deutschen Bundesta-
ges bis zum Beginn der Aktuellen Stunde um 15.30 Uhr.


(Unterbrechung von 14.23 bis 15.30 Uhr)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1601315700

Die unterbrochene Sitzung ist wieder eröffnet.

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(C (D Ich rufe den Zusatzpunkt 1 auf: Aktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion der LINKEN Vorschlag des Ministerpräsidenten von Sachsen-Anhalt, bei einer entsprechenden Entwicklung der Steuereinnahmen 2006 auf eine Erhöhung der Mehrwertsteuer zu verzichten Ich eröffne die Aussprache. Als erster Redner hat für en Antragsteller das Wort der Kollege Roland Claus für ie Fraktion Die Linke. Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und erren! Meine Fraktion, die Fraktion Die Linke, hält iese Aussprache im Deutschen Bundestag ausdrücklich ür erforderlich, aber nicht deshalb, weil wir hier nachuprüfen hätten, ob der Ministerpräsident von Sachsennhalt – den ich ganz herzlich begrüße – dies so oder so esagt hat, sondern weil die Bürgerinnen und Bürger ieses Landes ein Recht darauf haben, zu erfahren, „was ier abgeht“. (Beifall bei der LINKEN – Simone Violka [SPD]: Das steht im Koalitionsvertrag! Das ist nachlesbar!)


(Beifall bei der LINKEN)

Roland Claus (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1601315800

ies gilt erst recht vor Wahlen.

Ich will erinnern: Am Sonntag wurde die Meldung
erbreitet, der Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt
abe gesagt, dass bei erwarteten höheren Steuereinnah-
en die für das nächste Jahr geplante Mehrwertsteuerer-

öhung zur Disposition gestellt werden kann.


(Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Das lassen Sie den Ministerpräsidenten gleich selbst erläutern!)


un hat er das am Dienstag dementiert, aber zugleich
ill er ausgemacht haben, dass eine Front gegen ihn auf-
ebaut werde. Nun will ich einmal daran erinnern, dass
s nicht nur meine Fraktion war, die hier Aufklärungsbe-
arf sah, sondern anscheinend hat auch sein eigener Fi-
anzminister, Herr Paqué, diese Äußerungen als eine
istanzierung von der beschlossenen Erhöhung der
ehrwertsteuer verstanden. Die Mehrwertsteuererhö-

ung wiederum – das muss ich Ihnen von der Koalition
icht erklären – ist eine der wenigen Kernaussagen, die
n Ihrem Koalitionsvertrag stehen.


(Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Die Absenkung der Lohnnebenkosten ist die Kernaussage!)


eshalb sollte die Bundesregierung hier klarstellen, ob
er Ministerpräsident Recht hat – dann kann man sich
iese Mehrwertsteuererhöhung sparen – oder ob er nicht
echt hat – dann muss klargestellt werden, dass Unred-

ichkeiten auch in Wahlkämpfen nichts zu suchen haben.


(Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der FDP)







(A) )



(B) )


Roland Claus
Die sozialdemokratische Fraktion im Landtag von
Sachsen-Anhalt hat festgestellt, dass der Ministerpräsi-
dent einen Zickzackkurs fahre. Mir fehlte als Ergänzung
dazu nur noch: Das können wir Sozialdemokraten bes-
ser!


(Heiterkeit bei der LINKEN)


Um es klarzustellen: Es geht hier nicht um Pillepalle;
eine Erhöhung der Mehrwertsteuer um 3 Prozentpunkte
bedeutet im Durchschnitt jährliche Mehrkosten von etwa
270 Euro. Nun werden wir als Bundestagsabgeordnete
das überhaupt nicht merken. Aber für eine Verkäuferin
bedeutet diese 270 Euro im Portemonnaie nicht zu ha-
ben, dass der – obendrein schon geplante – Miniurlaub
nun auch noch gestrichen werden muss. Das ist die trau-
rige Wahrheit!


(Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der FDP)


Weil Herr Böhmer sich im Lande auskennt, weiß er das
natürlich und bringt es hier zur Sprache.

Nun wird meiner Partei, der Linkspartei, und der
Linksfraktion gerne Populismus vorgeworfen.


(Johannes Kahrs [SPD]: Genau! – Beifall bei Abgeordneten der SPD)


– Ich merke schon, da spreche ich Ihr Lieblingsthema
an. – Aber auch hier gilt: Populismus ist an sich nicht
schlecht, aber es geht dann darum, wenigstens einen
„Populismus mit beschränkter Haftung“ an den Tag zu
legen und nicht den Leuten vor der Wahl etwas anderes
zu versprechen, als hinterher eintritt.


(Beifall bei der LINKEN)


Noch etwas, was wir derzeit erleben, geht nicht,
meine Damen und Herren von der Koalition: dass Frau
Bundeskanzlerin Angela Merkel hier die Maggie
Thatcher gibt und Franz Müntefering den Robin Hood,
der sich um das Soziale bemüht.


(Johannes Kahrs [SPD]: Franz Müntefering ist ein Guter!)


Das lassen wir Ihnen nicht durchgehen, heute nicht und
auch in Zukunft nicht.

Die Internet-Rothäute von der SPD kämpfen noch
heute gegen die geplante Mehrwertsteuererhöhung; ich
kann Ihnen das zeigen.


(Abg. Roland Claus [DIE LINKE] zeigt dem Plenum einen Ausdruck – Beifall bei der LINKEN)


Die Plakate von Ihnen sind nach wie vor zu erreichen.
Da heißt es ausdrücklich:

2 % Merkelsteuer auf alles!

Und jetzt kommt’s:

Deutschland kann sich CDU/CSU nicht leisten.

Wenn Sie sich schon distanzieren, dann bringen Sie we-
nigstens Ihre aktuellen Veröffentlichungen in Ordnung.


(Beifall bei der LINKEN)


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(C (D Nun kommt das Kuriosum: In den Aussagen im ahlkampf zum Thema Mehrwertsteuererhöhung stand ie rote Null gegen die schwarze Zwei. Man könnte meien, dass es möglich ist, hier zu einem Kompromiss zu ommen. Herausgekommen ist aber eine Mehrwertsteurerhöhung von 3 Prozentpunkten. Ich muss Ihnen saen: Ich habe etwas Neues über Kompromisse gelernt. (Dr. Uwe Küster [SPD]: Herr Claus, das ist höhere Mathematik!)


Wenn das Ihre höhere Mathematik ist, wie Sie dazwi-
chenrufen, dann muss den Bürgerinnen und Bürgern in
iesem Land vor dieser Politik angst und bange werden.


(Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der FDP)


So wenig SPD war nie zuvor – und Sie sind auch
och stolz darauf. Aber bitte, das ist Ihr Problem. Wir sa-
en: Das, was Sie betreiben, ist nicht mehr nur Populis-
us, das ist Betrug an den Wählerinnen und Wählern.
as sollte man Ihnen nicht durchgehen lassen.


(Beifall bei der LINKEN und der FDP – Johannes Kahrs [SPD]: Von Sachkenntnis ungetrübt! – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Das, was Sie hier vortragen, ist Populismus!)


Sie wissen doch wie wir: Eine solche Mehrwertsteuer-
rhöhung ist Gift für den Sozialstaat. Aber wie wir in-
wischen aus sehr vielen Veröffentlichungen wissen, ist
ine solche Mehrwertsteuererhöhung auch Gift für die
irtschaft, gerade für die kleinen und mittelständischen
nternehmen, deren Unterstützung so notwendig ist,
nd für Existenzgründer. Für sie geht dieser Schritt aus-
rücklich in die falsche Richtung.


(Beifall bei der LINKEN)


Deshalb muss immer auch über Alternativen gespro-
hen werden. Es gibt solche Alternativen. Im Steuerkon-
ept der Linkspartei.PDS werden die Mehreinnahmen
ür den Staat mit 60 Milliarden Euro beziffert. Wir wol-
en für arbeitsintensive Dienstleistungen, das Handwerk
nd den Tourismus einen Mehrwertsteuersatz von
Prozent. Wir wollen, um überhaupt wieder Spielraum

ür kommunale Selbstverwaltung zu eröffnen, für die
ommunen einen Anteil an der Mehrwertsteuer von
0 Prozent. Das sind die Dimensionen, in denen wir den-
en müssen.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1601315900

Herr Claus, kommen Sie bitte zum Schluss.


Roland Claus (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1601316000

Das will ich gerne tun, Herr Präsident. – Doch ma-

hen Sie bitte eines nicht: Erklären Sie uns heute nicht,
ie Mehrwertsteuererhöhung sei alternativlos. Politik ist
enschenwerk. Es geht deshalb immer auch anders. Das

st natürlich auch bei der unsäglichen geplanten Mehr-
ertsteuererhöhung so.

Vielen Dank.


(Beifall bei der LINKEN – Johannes Kahrs [SPD]: Schwache Rede!)







(A) )



(B) )


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1601316100

Das Wort hat jetzt der Ministerpräsident des Landes

Sachsen-Anhalt, Herr Professor Dr. Wolfgang Böhmer.


(Beifall bei der CDU/CSU)



(SachsenAnhalt)


Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und
Herren! Der Abgeordnete Herr Claus hat zum Glück für
mich deutlich gemacht, dass es nicht ursächlich um eine
– das gebe ich zu – verunglückte Äußerung von mir
geht, sondern um ein grundsätzliches Problem, für das er
einen Aufhänger gesucht hat. Sei es ihm gegönnt; mir
wird auf diese Weise wenigstens die Möglichkeit gege-
ben, mich dazu etwas ausführlicher zu erklären.

Aus dem Titel Ihrer Aktuellen Stunde geht hervor, ich
hätte Ihnen das Ganze eingebrockt. Das wäre aber irre-
führend, wenn Sie die Debatte auf der Grundlage einer
tendenziellen Exegese eines einzigen, von mir allerdings
autorisierten Satzes führen würden. Deshalb sollten Sie
die Zusammenhänge kennen. Ich möchte sie Ihnen kurz
darstellen:

Per Fax bin ich kurzfristig um eine schnelle schriftli-
che Beantwortung von einigen Fragen ersucht worden,
nämlich zur grundsätzlichen Berechtigung der Mehr-
wertsteuer, zu einer eventuellen Reduzierung der Sätze,
zu einer veränderten Verwendung der Einnahmen und zu
einer eventuellen Korrektur oder Verschiebung der Ent-
scheidung bei steigenden Steuereinnahmen. Da ich diese
Form dem wichtigen Thema für völlig unangemessen
hielt, habe ich eine Stellungnahme abgelehnt und die
Anfrage mit einem einzigen Satz beantworten lassen.
Dieser wurde korrekt zitiert, wurde aber in einen Fließ-
text so eingebaut, dass man eine Ablehnung oder we-
nigstens eine Infragestellung hineininterpretieren kann.
Dies ist – das bekenne ich – meine Schuld; das darf ich
so deutlich sagen. Das darf aber nicht dazu führen, dass
die weitere Debatte darauf aufgebaut wird.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


In aller Ruhe und Sachlichkeit sage ich ganz deutlich
– ich habe das auch schon an anderer Stelle deutlich ge-
sagt, übrigens nicht erst gestern, sondern schon am
Sonntag im MDR-Fernsehen –: Ich hielt und halte die
schrittweise Umfinanzierung der sozialen Sicherungs-
systeme unter Abkoppelung von den Tarifen und damit
den Lohnstückkosten für notwendig und für sachlich
richtig und geboten.


(Beifall bei der CDU/CSU)


Ich halte es auch für richtig und notwendig, den sozia-
len Ausgleich wenigstens teilweise nicht innerhalb einer
Gruppe von Versicherten, sondern über das Steuersystem
innerhalb der gesamten Gesellschaft zu organisieren. Ich
sage dazu: Diese Diskussion fängt jetzt erst an.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


Wir werden sie noch in mehreren anderen Zusammen-
hängen gemeinsam führen müssen. Die Diskussion über
die Reform der gesetzlichen Krankenversicherung be-

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(C (D innt ja erst. Wir alle wissen, dass das Thema dort wieer behandelt wird. Ich habe auch eine gewisse Freude daran, dass ausgeechnet die Linkspartei – in Klammern: PDS, wie auch mmer – dieses Thema aufgenommen hat. Verehrter Herr laus, nicht hier, aber an einer anderen Stelle würde ich it Ihnen gerne auch einmal über die Richtlinien der taatlichen Kommission zur Preisbildung aus früheren eiten reden. Dort ist das, was Sie hier heute kritisieren, ämlich genauso bedacht worden. Das ist aber ein andees Thema. (Johannes Kahrs [SPD]: Das haben sie alles vergessen und verdrängt!)


Ich nehme für mich in Anspruch, dies schon vor min-
estens drei Jahren öffentlich vertreten zu haben, als ich
afür – auch daran kann ich mich noch erinnern – nicht
ur keine Unterstützung erhielt, sondern auch in den ei-
enen Reihen gelegentlich gescholten wurde. Ich halte
iese notwendige Entwicklung aber auch heute noch für
ichtig. Wir werden diesen Weg gemeinsam gehen müs-
en und wir werden auch mit den Nebenwirkungen um-
ehen müssen. Denn eines ist auch richtig – das sage ich
etzt in eine ganz besondere Richtung –: Natürlich hat
ine solche Reform auch Auswirkungen auf andere Be-
eiche und natürlich werden wir im Zusammenhang mit
iner grundsätzlichen Steuerreform aufgrund der not-
endigen Entwicklungen auch diesen Umstand berück-

ichtigen müssen; aber die Entwicklung im 21. Jahrhun-
ert wird uns dazu zwingen, den Wirtschaftsstandort
ettbewerbsfähig zu machen. Dies geht nur mit Refor-
en unserer Strukturen.


(Beifall bei der CDU/CSU)


Eine völlig andere Frage ist, wie viele Prozentpunkte
ir wofür einsetzen müssen. Die jetzige Entscheidung

st der Haushaltssituation geschuldet. Das geht uns in
achsen-Anhalt nicht anders als Ihnen im Bund. Mit der
itte, es nicht unbedingt gegen mich zu verwenden, sage

ch auch: Auch unser Finanzminister hat die erwarteten
innahmen schon in die mittelfristige Finanzplanung
ingestellt, weil es anders gar nicht geht.


(Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Aha! – Simone Violka [SPD]: Der ist von der FDP, oder?)


enn aber durch eine bessere Einnahmesituation einmal
ine andere Verteilung möglich wird, dann darf es nicht
bsolet sein, auch über eine Senkung der Mehrwert-
teuer nachzudenken. Nur, mit dem Gegenteil würden
ir uns dem Verdacht einer unredlichen Argumentation

ussetzen; denn jeder weiß, womit wir diese Diskussion
egonnen haben.

Da wir möglichst viele auf diesen sehr grundsätzli-
hen Weg mitnehmen möchten, kann ich mit einer öf-
entlichen Diskussion darüber gut leben, auch wenn sie
inleitend zu meinen Lasten gegangen ist; das muss man
ushalten können. Sie sollte aber nicht auf einer irrigen
nnahme beruhen, sondern auf Aussagen, die ich gerne
or Ihnen machen wollte.

Deswegen danke ich Ihnen für die Aufmerksamkeit.


(Beifall bei der CDU/CSU)







(A) )



(B) )


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1601316200

Das Wort hat jetzt der Kollege Dr. Volker Wissing

von der FDP-Fraktion.


Dr. Volker Wissing (FDP):
Rede ID: ID1601316300

Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Wenn der Staat die Einnahmen erzielt, die er braucht,
dann kann er auf Steuererhöhungen verzichten. Das
sollte eine Binsenweisheit sein. Herr Ministerpräsident
Böhmer, Sie brauchen sich für Ihre Gedanken überhaupt
nicht zu entschuldigen.

Um es vorab klarzustellen: Der Finanzminister des
Landes Sachsen-Anhalt ist eindeutig gegen die Erhö-
hung der Mehrwertsteuer. Damit hat er auch Recht.


(Beifall bei der FDP – Simone Violka [SPD]: Aber nicht im Haushalt! Im Haushalt ist er nicht dagegen! – Dr. Uwe Küster [SPD]: Er ist aber nur ein klein bisschen dagegen!)


– Er ist nicht ein bisschen dagegen, sondern er ist ent-
schieden dagegen.


(Dr. Uwe Küster [SPD]: Ein bisschen dagegen!)


Es ist interessant, welche Reaktionen die Äußerungen
des sachsen-anhaltinischen Ministerpräsidenten hervor-
gerufen haben. Die schwarz-roten Steuererhöher kom-
men bei seinen Worten nämlich nicht ins Grübeln, wo-
von man ja ausgehen könnte, nein, sie sind sich völlig
einig: Die Mehrwertsteuer wird auf jeden Fall erhöht,
egal wie sich die Steuereinnahmen entwickeln. Sie hal-
ten an einer falschen Politik fest, obwohl Sie wissen,
dass Sie unserer Wirtschaft damit einen schweren Scha-
den zufügen. Sie wollten Deutschland dienen. Jetzt be-
dienen Sie sich bei den Deutschen.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der LINKEN – Widerspruch bei der SPD)


Die Mehrwertsteuererhöhung ist ein gefährliches Mit-
tel zur Sanierung der Staatsfinanzen. Die entsprechenden
Zahlen haben Sie – Sie brauchen sich gar nicht so laut-
stark zu Wort zu melden, liebe Kolleginnen und Kollegen
von der SPD – im Wahlkampf geliefert: 21,8 Millionen
Rentnerinnen und Rentner, 1,4 Millionen Pensionäre und
Versorgungsempfänger, 1,8 Millionen Beamte, 4,7 Millio-
nen Arbeitslose, 2 Millionen Studenten und 3,8 Millio-
nen Selbstständige – sie alle haben, so Ihre Analyse,
meine Damen und Herren von der SPD, faktisch weniger
Geld beim Einkaufen. Dank tatkräftiger Mitwirkung der
SPD werden es jetzt sogar gleich 3 Prozentpunkte weni-
ger.


(Beifall bei der FDP)


Sie sagen, Sie wollten etwas für den wirtschaftlichen
Aufschwung tun. Aber was Sie planen, ist das gewal-
tigste Wirtschaftsschrumpfungsprogramm, das eine Bun-
desregierung je aufgelegt hat.


(Beifall bei Abgeordneten der FDP)


Da fordert ein nüchtern denkender Ministerpräsident,
dass man diese Maßnahme überdenkt – ein Vorschlag,

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(C (D er ganz dem gesunden Menschenverstand folgt. Doch as hört man vonseiten der Großkoalitionäre? Einhel ige Ablehnung! Das sagt nicht viel über Herrn Böhmer us, aber sehr viel über Schwarz-Rot. Diese Regierung ist eine Regierung der Steuererhöungen und keine Regierung des Wirtschaftswachstums der gar der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit. Sie legen in so genanntes Wachstumspaket auf und konterkarieen es gleich wieder, indem Sie die Steuern erhöhen. ine Erhöhung der Mehrwertsteuer um 3 Prozentpunkte st für den wirtschaftlichen Aufschwung nichts anderes ls eine Vollbremsung. Das Ganze kostet Sie am Ende ehr, als Sie damit kurzfristig einfahren. Die SPD selbst at es im Wahlkampf immer wieder betont: Die Erhöung der Mehrwertsteuer schadet der Konjunktur und efährdet Arbeitsplätze. – Wie wahr! (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


(Beifall bei der FDP)


(Beifall bei Abgeordneten der FDP)


Das größte Risiko für den Bundeshaushalt ist nach
ie vor die extrem hohe Arbeitslosigkeit in unserem
and. Genau dieses Problem verschärfen Sie durch hö-
ere Steuern. Es wäre das beste Konjunkturprogramm,
en Bürgerinnen und Bürgern Freiräume zu verschaffen,
ndem man ihnen endlich mehr Geld in den Taschen
ässt. Was hilft es denn, wenn Sie einerseits Handwer-
errechnungen steuerlich absetzbar machen, auf der an-
eren Seite aber gleichzeitig die Mehrwertsteuer um
Prozentpunkte erhöhen und damit die Schwarzarbeit

ördern?


(Beifall bei der FDP)


Sie, meine Damen und Herren von der großen Koali-
ion, gehen einen Schritt vor und gleich zwei Schritte zu-
ück. Hier wird ein bisschen entlastet und dort gleich
ieder richtig abkassiert. Wie von einer solchen Politik

mpulse für Wachstum und Beschäftigung ausgehen sol-
en, muss erst einmal jemand erklären. Ihre Politik ist in
ich widersprüchlich. Die Familienministerin und der

irtschaftsminister konzentrieren sich aufs Ausgeben
nd der Finanzminister möchte gleich doppelt wieder
insammeln. Vielleicht sollte man die gesamte Bundes-
egierung noch einmal so lange in Klausur schicken, bis
eißer Rauch aufsteigt und Sie dann am Ende verkün-
en können: Habemus conceptum.

Die SPD ist damals in puncto Mehrwertsteuererhö-
ung zu dem Fazit gekommen: Deutschland kann sich
ie CDU/CSU nicht leisten. – Noch viel weniger kann
ich unser Land aber diese große Koalition leisten, die
en CDU/CSU-Plänen noch 1 Prozentpunkt hinzufügt.


(Beifall bei der FDP)


An die Kolleginnen und Kollegen von der Linken
öchte ich noch ein Wort richten. Ich bin sehr gespannt,
ie Sie sich in Sachen Mehrwertsteuererhöhung in den
ändern verhalten werden, in denen Sie Verantwortung

ragen.






(A) )



(B) )


Dr. Volker Wissing

(Johannes Kahrs [SPD]: Wie ist das bei Ihnen?)


Ich kann für unser Land nur hoffen, dass Sie sich
noch einmal in Klausur begeben, meine Damen und Her-
ren von der großen Koalition, und diese Mehrwertsteuer-
erhöhung an unserem Land vorüberzieht. Sie schadet
Deutschland.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der LINKEN)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1601316400

Das Wort hat jetzt die Kollegin Petra Hinz von der

SPD-Fraktion.


(Beifall bei der SPD)



Petra Hinz (SPD):
Rede ID: ID1601316500

Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Herr Dr. Wissing, der Wahlkampf liegt ja schon einige
Zeit hinter uns. Ihr Kollege, Herr Westerwelle, erklärte,
als es im Wahlkampf darum ging, dass die FDP gegen
eine Mehrwertsteuererhöhung kämpft: Das eine ist der
Wahlkampf, das andere ist dann die Koalition. – So viel
zum Thema Glaubwürdigkeit und Doppelmoral der FDP.


(Beifall bei der SPD – Lachen bei der FDP)


In der Koalition mit der CDU/CSU hätten Sie diese
Kröte ebenfalls schlucken müssen, um Programme
durchzusetzen.


(Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Nein!)


Sie haben also noch lange nicht verarbeitet, dass Sie in
der Opposition sind.


(Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Aber wir hätten aus der Kröte keinen Alligator gemacht!)


Nun zu Ihnen, Herr Claus. Sie haben hier bewiesen,
dass es Ihnen nur um reinen Populismus ging. Sie haben
nicht ein einziges neues Argument, nicht einen einzigen
Wirtschaftsplan oder andere Aspekte genannt, die tat-
sächlich dazu hätten führen können, dass wir die Anre-
gungen des Herrn Ministerpräsidenten hätten unterstrei-
chen können.

Nichts von dem ist geschehen. Sie haben nur die alten
Argumente aufgewärmt – mehr nicht.


(Beifall bei der SPD – Widerspruch bei der LINKEN)


Herr Claus, es ist schon bemerkenswert, dass Sie das
Thema eines Wahlkämpfers aufgreifen. Das ist unsolide
und unseriös.


(Beifall bei der FDP)


Die Konsolidierung der öffentlichen Haushalte ist eine
der größten Herausforderungen, der wir uns gemeinsam
stellen sollten. Es geht dabei um die Finanzkraft des
Bundes, der Länder und der Kommunen.


(Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Was haben Sie im Wahlkampf gesagt?)


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(C (D as hat im Übrigen auch Finanzminister Peer Steinbrück in Ihrer Anwesenheit – in der heutigen Sitzung des Fianzausschusses in beeindruckender Weise deutlich geacht. Ihre Argumente zum Thema Konsolidierung waren ehr schwach, mein lieber Kollege. ie Haushaltskonsolidierung sollte eigentlich eine Geeinschaftsaufgabe des ganzen Hauses – nicht nur der roßen Koalition – sein. (Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Aber doch nicht nur durch Steuererhöhungen!)


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)


s geht dabei um einen Dreiklang von Steuervergünsti-
ungsabbaugesetz, Prüfung der Ausgaben – auch das ist
ben sehr deutlich geworden – und Einnahmenwachstum
zw. um die Frage, wie das Wachstum forciert werden
ann.


(Beifall bei der SPD – Dr. Wolfgang Gerhardt [FDP]: Nein! Es geht darum, was vor und nach der Wahl ist! – Weiterer Zuruf von der FDP: Es geht um Wahlversprechen!)


Die Mehrwertsteuer wird nicht willkürlich erhöht; sie
st vielmehr ein Baustein, um die Maastrichtkriterien zu
rfüllen. Ich gestehe aber auch freimütig – Sie können
uhig auf die Wahlplakate verweisen –, dass die Mehr-
ertsteuererhöhung sicherlich nicht das Ziel der SPD
ar.


(Lachen bei der FDP – Dr. Volker Wissing [FDP]: Vielleicht nicht die 2 Prozentpunkte! – Weiterer Zuruf von der FDP: Wer hat Sie denn gezwungen?)


Ihres doch auch nicht.

Auf die Frage, was Herr Westerwelle machen würde,
enn Sie eine Koalition mit der CDU/CSU bildeten, hat

hr Kollege klar gesagt: Das ist ein anderes Thema.
ann haben wir eine Koalition. – Prüfen Sie das einmal
ach!


(Beifall bei der SPD – Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Das brauche ich gar nicht, weil ich genau weiß, was Sie gesagt haben!)


on den Argumenten brauchen wir nichts zurückzuneh-
en. Aber im Rahmen einer Koalition beschließt man
das hätten auch Sie getan – ein gemeinsames Konzept

nd setzt die Vertragspunkte gemeinsam um.


(Dr. Barbara Höll [DIE LINKE]: Da setzt man noch eins und noch eins drauf!)


Genau.

Im Gegensatz zu Ihnen haben wir ein Handlungspro-
ramm zur Sanierung des Haushalts vorgelegt. Insofern
ollten Sie sich nicht nur auf die Wahlplakate beziehen;
ch würde Ihnen raten, auch den Koalitionsvertrag
urchzulesen.

Sie sollten sich einmal in Erinnerung rufen – auch
ie, Herr Ministerpräsident Böhmer, haben diese Frage






(A) )



(B) )


Petra Hinz (Essen)

vorhin angesprochen –, wie die Mehreinnahmen aus der
Mehrwertsteuererhöhung um 3 Prozentpunkte aufgeteilt
werden sollen. Insbesondere die Ministerpräsidenten ha-
ben laut und deutlich darauf hingewiesen, dass auch sie
daran partizipieren wollen.


(Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Außer Sachsen! Sachsen will kein Geld!)


1 Prozentpunkt steht für die Senkung der Beiträge zur
Arbeitslosenversicherung. Was haben Sie dem entgegen-
zusetzen, liebe Kollegen von der Linken und der FDP?


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)


Nur wenn wir handlungsfähig sind, können wir Inves-
titionen fördern und tätigen, Familien fördern und Las-
ten sozial ausgewogen verteilen. In diesem Zusammen-
hang setzen wir folgende Schwerpunkte: Belebung der
Wirtschaft, Mittelstandsförderung, private Haushalte als
Arbeitgeber, Förderung von Familien sowie von For-
schung und Entwicklung und Erhöhung der Verkehrsin-
vestitionen,


(Zuruf von der CDU/CSU: Ja!)


um nur einige Beispiele zu nennen.

Abschließend appelliere ich an das gesamte Haus,
dass die gesamtstaatliche Anstrengung von Bund, Län-
dern und Kommunen ausgeht, um die Maastrichtkrite-
rien erfüllen zu können. Deshalb müssen wir auch bei
höheren Steuereinnahmen die Mehrwertsteuer erhöhen.

Vielen Dank.


(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1601316600

Frau Kollegin Hinz, im Namen des ganzen Hauses

gratuliere ich Ihnen zu Ihrer ersten Rede im Deutschen
Bundestag. Herzlichen Glückwunsch!


(Beifall)


Das Wort hat jetzt der Kollege Dr. Gerhard Schick
vom Bündnis 90/Die Grünen.


(BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Wir debat-
tieren heute nicht zum ersten Mal über die Mehrwert-
steuer. Wir haben es schon nach der Regierungserklä-
rung der Bundeskanzlerin im November 2005 mit fast
denselben Argumenten getan. Ich finde es trotzdem rich-
tig, dass wir diese Debatte erneut führen, und zwar nicht
deshalb, damit wir noch einmal dieselben Wahlplakate
sehen, die wir seinerzeit im Original gesehen haben, und
auch nicht, damit sich die FDP wieder als Retter der
kleinen Leute aufpumpen kann.


(Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Warum nicht?)


Ich glaube, wir sollten uns auch an dieser Stelle an
den letzten Sommer erinnern, als Sie gesagt haben: An
uns wird die Mehrwertsteuererhöhung nicht scheitern.
Das war Ihre Ansage im letzten Sommer. Insofern sollte
man jetzt nicht so tun, als hätte es sie nie gegeben.

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(C (D (Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Das war nicht unsere Ansage!)


Ich möchte begründen, warum wir, Bündnis 90/
ie Grünen, die geplante Erhöhung der Mehrwertsteuer
m 3 Prozentpunkte – im Wesentlichen zur Haushaltssa-
ierung – eindeutig ablehnen. Der erste Grund ist: Eine
olche Erhöhung ist ungerecht. Da die SPD im Sommer
es letzten Jahres dies ausführlich dargelegt hat, muss
ch nicht in die Einzelheiten gehen. Nur so viel: Sie ist
ine regressive Steuer. Sie belastet in besonderem Maße
ezieher kleiner Einkommen, Haushalte mit einem
ohen Konsumanteil. Deswegen lehnen wir eine Mehr-
ertsteuererhöhung ab. Ich möchte in diesem Zusam-
enhang die neuesten Ergebnisse der Gerechtigkeitsde-

atte der Union zur Kenntnis geben. Der Finanzminister
on Schleswig-Holstein fordert die Abschaffung des er-
äßigten Mehrwertsteuersatzes bei Lebensmitteln. Da-

on wären gerade die kleinen Leute betroffen. Wenn das
ie Art und Weise ist, wie in der Union über Gerechtig-
eit debattiert wird, haben wir noch spannende Diskus-
ionen vor uns.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie der Abg. Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE])


Der zweite Grund für unsere Ablehnung ist: Die ge-
lante Mehrwertsteuererhöhung in Kombination mit
em vorgesehenen Konjunkturprogramm ist eine gefähr-
iche Wette auf die zukünftige konjunkturelle Entwick-
ung; das ist eine riskante Strategie. Dadurch, dass Sie
ich nur sehr mühsam auf dieses Konjunkturprogramm
inigen konnten, haben Sie direkt Vertrauen verspielt.
n die Kollegen der Linkspartei richte ich die Frage:
arum machen Sie sich nun den „Vorschlag“ von Mi-

isterpräsident Böhmer zu Eigen? Sie argumentieren, die
eplante Mehrwertsteuererhöhung sei schädlich, weil sie
ie positive konjunkturelle Entwicklung störe. Das heißt
ber, dass man dann, wenn die Konjunktur gut läuft und
ie Steuerquellen sprudeln, eine Mehrwertsteuererhö-
ung vornehmen dürfte, nicht aber, wenn die konjunktu-
elle Entwicklung schlecht verläuft. Sie sollten sich die
ntwicklung der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage noch
inmal genauer anschauen.

Es ist richtig, dass wir uns mit der geplanten Mehr-
ertsteuererhöhung hier beschäftigen, aber aus einem

nderen Grund. Es wird noch interessante Verhandlun-
en mit den Bundesländern geben. Daher wäre es gut ge-
esen, hier über die geplante Mehrwertsteuererhöhung
it verschiedenen Ministerpräsidenten zu diskutieren.
ir müssen das Finanzausgleichsgesetz ändern, weil die

erteilung der Einnahmen aus der Umsatzsteuer verän-
ert werden muss, und zwar zulasten der Bundesländer.
as wird noch eine lustige Debatte. Ich wünsche Ihnen
och viel Freude damit.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Der dritte Grund, warum wir gegen eine Mehrwert-
teuererhöhung sind, ist: Das wird ein großes Programm
ur Förderung des Umsatzsteuerbetrugs. Das ist das
etzte, was wir in unserem Land brauchen.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)







(A) )



(B) )


Dr. Gerhard Schick
Schon heutzutage ist die Rendite im Bereich des Mehr-
wertsteuerbetrugs gut. Die Einnahmeausfälle werden auf
17 Milliarden bis 20 Milliarden Euro geschätzt. Die da-
malige rot-grüne Bundesregierung hat einiges dagegen
getan. Ich erinnere an die Umsatzsteuernachschau und
die Pflicht zur monatlichen Vorausmeldung. Sie ver-
trauen nun auf das Reverse-Charge-Modell; das ist in
Ordnung. Wir unterstützen das. Aber das kommt mögli-
cherweise viel zu spät; denn wir wissen nicht, ob wir da-
für Unterstützung von der europäischen Ebene bekom-
men werden. Deswegen sollte man in der Zwischenzeit
etwas tun, das seit langem in Deutschland notwendig ist:
die Errichtung einer Bundessteuerverwaltung. Wir brau-
chen eine solche Verwaltung, um den Umsatzsteuerbe-
trug – dieser wird in massiver Weise zunehmen, wenn
Sie wie geplant die Mehrwertsteuer erhöhen – zu be-
kämpfen.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


An dieser Stelle wäre es richtig, durchzuregieren. Sie ha-
ben doch in beiden Kammern große Mehrheiten. Sie
sollten besser Strukturreformen machen, als die ein-
fachste Lösung zu wählen und den Mehrwertsteuersatz
anzuheben.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Bund und Länder sollten hier zusammenarbeiten.
Dann könnte etwas Sinnvolles herauskommen und man
könnte sich eine so starke Mehrwertsteuererhöhung spa-
ren.

Danke schön.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1601316700

Herr Kollege Dr. Schick, ich gratuliere Ihnen im Na-

men des ganzen Hauses zu Ihrer ersten Rede im Deut-
schen Bundestag. Herzlichen Glückwunsch!


(Beifall)


Das Wort hat jetzt der Kollege Steffen Kampeter von
der CDU/CSU-Fraktion.


Steffen Kampeter (CDU):
Rede ID: ID1601316800

Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und

Herren! In Parlamentsdebatten sind noble Gesten, insbe-
sondere im politischen Streit, selten geworden. Daher
will ich hervorheben, dass der selbstkritische Wortbei-
trag des Ministerpräsidenten von Sachsen-Anhalt, wo-
nach eine seiner Formulierungen nicht so präzise gewe-
sen sei, wie sie hätte sein können – wofür er die
Verantwortung trage –, eine ausgesprochen noble Geste
ist. Ich möchte mich dafür herzlich bedanken.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


Das wird umso deutlicher, wenn man die Rede des
sachsen-anhaltinischen Ministerpräsidenten mit der üblen
Wahlkampfrede der antragstellenden Fraktion ver-
gleicht,

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(C (D (Dr. Barbara Höll [DIE LINKE]: Na, na, mein Lieber! Vorsichtig!)


er es an Selbstkritik am eigenen Verhalten und an der
igenen Vergangenheit mangelt. Diese Fraktion hat zum
eil mehr Geld gefordert, die Mehrwertsteuererhöhung
ber im Wesentlichen kritisiert. Es ist unerträglich dop-
elzüngig und darf nicht durchgehen, dass sich Herr
laus hier hinstellt und finanzielle Forderungen stellt,
leichzeitig aber sagt, dass die Steuern nicht erhöht wer-
en müssten. Er stellt also die Einnahmen für das, was er
usgeben will, infrage. So kann man keinen Haushalt
ühren. Das ist unanständig und unredlich.


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD – Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Falsch! Vermögensteuer, Erbschaftsteuer!)


Eine weitere Anmerkung: Es hat keine Rednerin und
ein Redner einen Vorschlag unterbreitet, wie man die
enkung der Lohnzusatzkosten um 2 Prozentpunkte zum
. Januar 2007 – das ist das Vorhaben der großen Koali-
ion – solide und mit weniger Schwierigkeiten als mit
nserem Vorschlag der Mehrwertsteueranpassung finan-
ieren könnte.


(Zuruf von der LINKEN: Ihr greift den Armen in die Tasche!)


uch hier gilt: Man kann nicht die Senkung der Lohn-
usatzkosten fordern, sich für eine Umfinanzierung aus-
prechen und sagen, man wolle auch die Beiträge zur
rbeitslosenversicherung senken, dann aber, wenn es
onkret wird, in einer wüsten Art und Weise gegen die
ehrwertsteuererhöhung polemisieren, wie das manche
edner hier getan haben. Das ist unseriös und unanstän-
ig.


(Beifall bei der CDU/CSU – Dr. Barbara Höll [DIE LINKE]: Ihr seid für die Vermögensteuer zu feige!)


Die Kollegin von der SPD hat schon auf eines hin-
ewiesen: Es ist seltsam, dass gerade ein Vertreter des
andes Rheinland-Pfalz, in dem Ihre Partei, lieber Herr
issing, Regierungsverantwortung trägt und dessen

inanzminister die Einnahmen aus der Mehrwertsteuer-
rhöhung genauso wie alle anderen Finanzminister in
eine Überlegungen einbezogen hat, hier in den Chor der
DS einstimmt und sagt, an und für sich wolle man die
ehrwertsteuererhöhung nicht haben. Will die FDP in
heinland-Pfalz denn wirklich dem Bund das Geld aus
iner möglichen Mehrwertsteuererhöhung zurückerstat-
en, damit wir es anderweitig verwenden, oder will die
DP in Rheinland-Pfalz dieses Geld zur Sanierung der
heinland-pfälzischen Finanzen in Anspruch nehmen?
uch solche Wortbeiträge sind unanständig und unse-

iös.


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD – Dr. Volker Wissing [FDP]: Rheinland-Pfalz wird aber nicht zustimmen! – Dr. Barbara Höll [DIE LINKE]: Und sie sind zu feige, gerade die Vermögensteuer anzutasten!)


Ich will mich jetzt auch nicht zu dem Vorschlag der
bgeordneten Pieper äußern, die gesagt hat, man könne






(A) )



(B) )


Steffen Kampeter
im Westen die Mehrwertsteuer erhöhen und sie im Osten
aussetzen. Auch das dürfte kein Vorschlag sein, der den
Seriositätspreis im Finanzausschuss bekommt.

Lassen Sie mich eine Anmerkung zu Ihnen, Herr
Dr. Schick, machen. Im Rahmen Ihrer ersten Rede haben
Sie den Eindruck erweckt, als seien auch Sie gegen die
Mehrwertsteuererhöhung. Drehen Sie sich einmal um!
Da sitzt die langjährige Vorsitzende des Finanzausschus-
ses, Frau Scheel. Sie hat dicke Papiere verfasst – ebenso
wie Frau Hajduk –, in denen sie genau den Vorschlag,
den wir jetzt in der Koalitionsvereinbarung umsetzen,
nämlich Senkung der Lohnzusatzkosten und Refinanzie-
rung durch eine Anpassung der Mehrwertsteuer, ge-
macht hat.


(Beifall bei der CDU/CSU – Dr. Gerhard Schick [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber nicht Haushaltskonsolidierung! – Weitere Zurufe vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Heute wollen die Grünen mit ihren früheren Vorschlägen
nichts mehr zu tun haben. Wer Verantwortung trägt,
muss verantwortungsvolle Vorschläge machen; wer
keine Verantwortung will, der kann Reden halten wie die
heutige Opposition. Und in die Opposition gehört diese
Fraktion offenbar auch hin.


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


Wir wollen und werden durch die langfristige Ankün-
digung einer kalkulierbaren Steuerpolitik und einer kal-
kulierbaren Abgabenpolitik verlässliche Rahmenbedin-
gungen schaffen. Wir wollen den Wachstumsfaktor
Vertrauen wieder nutzen, damit sich die Menschen in
diesem Lande – die Zuversicht in diesem Lande ist ge-
wachsen – mehr leisten können und damit sich die Wirt-
schaft positiv entwickelt.

Das Programm der großen Koalition ist ein Angebot,
die Chancen, die wir in diesem unserem Lande haben,
auch zu nutzen. Wir werden sie uns nicht miesmachen
und kaputtreden lassen von denjenigen, die sauer sind,
weil sie den Auftrag zur Übernahme von Verantwortung
in diesem Land nicht erhalten haben.


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1601316900

Das Wort hat der Kollege Ulrich Maurer von der

Fraktion Die Linke.


(Beifall bei der LINKEN)



Ulrich Maurer (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1601317000

Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Her-

ren! Lieber Herr Ministerpräsident, ich komme aus dem
fernen Süden der Republik. Gelegentlich habe ich von
Ihnen den Eindruck gehabt, dass Sie ein Mann sind, der
sich eine unabhängige Meinung leistet. Deswegen habe
ich gedacht: Donnerwetter, vielleicht bewegen Sie sich
doch noch. – Herr Ministerpräsident, jetzt bin ich doch
enttäuscht, dass Sie hier nichts anderes als einen öffentli-
chen Widerruf ablegen. Im 16. Jahrhundert war es üb-
lich, zur „revocatio“ gezwungen zu werden. Sie haben

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(C (D ich schon sehr präzise ausgedrückt – ich zitiere, was Sie n der „Bild am Sonntag“ gesagt haben –: Doch wenn sich die Steuerentwicklung im Laufe des Jahres weiter verbessert, sollte man diese Frage Ende des Jahres noch einmal neu stellen. (Jochen-Konrad Fromme [CDU/CSU]: Die Wiederholung macht es nicht richtiger!)


Er hat es so gesagt. Jetzt hat er es widerrufen. Es geht
ar nicht um den Zusammenhang. Ich wiederhole: Er hat
s so gesagt. Was ist denn daran unvernünftig? Herr
inisterpräsident, Sie haben sich bis heute in guter Ge-

ellschaft befunden.

Es gibt keinen Wissenschaftler in Deutschland, weder
inen Volkswirtschaftler noch einen Betriebswirtschaft-
er, der Ihre Auffassung teilt.


(Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Das stimmt nicht!)


ie Chefvolkswirte der Deutschen Bank schreiben – es
ird Sie verblüffen, dass ich das zitiere –, dass die Ge-

ahr besteht, dass die Vereinigten Staaten und der Dollar-
aum im Jahr 2007 in eine rezessive Entwicklung gera-
en.


(Hans Michelbach [CDU/CSU]: Was ist mit unserer Währung?)


Schon heute ist die Situation so, dass der Wert des
uro steigt. Die Vorstellung, dass wir im nächsten Jahr
eiterhin ausschließlich vom Export leben können, ist

rrig und hochgefährlich. Eine Strategie zu entwickeln,
ie darauf hinausläuft, dass man ausgerechnet zu dem
eitpunkt, zu dem der Export mit großer Wahrschein-

ichkeit zurückgehen wird, auch noch die Binnenkauf-
raft in Deutschland ruiniert, ist politisch absurd.


(Beifall bei der LINKEN – Jochen-Konrad Fromme [CDU/CSU]: Dann erklären Sie uns doch mal, wie Sie das machen wollen!)


Sie begründen das ausschließlich mit einer so genann-
en Haushaltsnotlage. Diese Notlage kennen wir alle. Ich
ill Ihnen schon sagen: Ihre so genannte Handlungs-
nfähigkeit haben Sie in den zurückliegenden Jahren in
er größten aller Koalitionen, nämlich der zwischen
undesregierung und Bundesrat, herbeigeführt. Sie ha-
en den Einkommensteuerspitzensatz massiv gesenkt.
ie haben Entscheidungen getroffen, die dazu geführt
aben, dass von deutschen Großunternehmen über viele
ahre hinweg überhaupt keine Körperschaftsteuer mehr
ezahlt wird. Sie haben damit die Staatsverschuldung
ochgetrieben. Sie haben die Steuerfreiheit für Veräuße-
ungsgewinne beschlossen. Sie haben die Vermögen-
teuer faktisch abgeschafft. Sie haben auf die Anpassung
er Erbschaftsteuer verzichtet. Sie selber haben diese
aushaltsnotlage herbeigeführt.


(Beifall bei der LINKEN – Johannes Kahrs [SPD]: Das ist doch Unsinn!)


Die Kolleginnen und Kollegen von den Grünen waren
mmerhin so ehrlich, dass sie sich im Wahlkampf wieder
ür eine leichte Erhöhung des Spitzensteuersatzes ausge-






(A) )



(B) )


Ulrich Maurer
sprochen haben, in der Erkenntnis, dass man übertrieben
hatte. Aber Sie können doch nicht hergehen und durch
permanente Umverteilungsmaßnahmen zugunsten der
Unternehmen und zugunsten der Besserverdienenden
eine Haushaltsnotlage herbeiführen und anschließend
– wider jede konjunkturelle und wirtschaftspolitische
Vernunft – ankündigen: Wir holen uns jetzt das Geld, das
wir den einen vorher geschenkt haben, bei der Masse der
Konsumenten zurück. Das geht nicht.


(Beifall bei der LINKEN – Petra Hinz [Essen] [SPD]: Wo sind Ihre Alternativen?)


Dies wird nicht die letzte Debatte hierüber sein. Wir
werden nicht aufhören, den Versuch zu unternehmen, Sie
von diesem falschen Weg abzubringen. In unserem Land
sind im letzten Jahr sogar die Bruttolöhne gesunken
– darin unterscheiden wir uns von anderen Ländern
Europas –; die Reallöhne sinken seit langem. Ausge-
rechnet in dieser Situation, wo die Hälfte der Bevölke-
rung buchstäblich nichts mehr ausgeben kann, nehmen
Sie eine solche Steuererhöhung vor. Das heißt, Sie schaf-
fen eine einmalige Situation, indem Sie äußerst negative
soziale Wirkungen auch noch mit äußerst schädlichen
volkswirtschaftlichen Wirkungen verbinden. Deswegen
folgt Ihnen an der Stelle niemand. Nicht einmal die Neo-
liberalen in der Wissenschaft können das begrüßen, weil
sie ja noch einigermaßen in volkswirtschaftlichen Zu-
sammenhängen denken. Alle anderen müssen das ableh-
nen. Bei Gesamtbetrachtung der Politik mit all den Steu-
erkürzungen und -geschenken, die Sie vorher gemacht
haben, und mit der jetzt geplanten Mehrwertsteuererhö-
hung ist das das größte Umverteilungsprogramm von un-
ten nach oben, das in den letzten Jahren in einem euro-
päischen Land gefahren worden ist.


(Beifall bei der LINKEN – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Es wird langsam deutlich, dass Sie nicht nur kein Manuskript haben! Sie haben auch keine Ahnung!)


– Lieber Kollege, wenn Sie die Zahlen nachlesen wür-
den, dann wüssten Sie, dass das, was in den zurücklie-
genden Jahren an Steuergeschenken gemacht worden ist,
auch mit Ihrer Zustimmung, ein Vielfaches von dem be-
trägt, was Sie mit dieser Mehrwertsteuererhöhung glau-
ben wieder hereinholen zu müssen, und zwar, wie ge-
sagt, zulasten der Konjunktur.

Ich habe schon viel erlebt, aber was die Kollegin Hinz
ausgerechnet der FDP unter Berufung auf Westerwelle
mitgeteilt hat, nämlich in Deutschland sei es so, dass
man in Wahlkämpfen etwas anderes sagt, als man in ei-
ner Koalition dann anschließend macht, war, fand ich,
ein bemerkenswertes Geständnis.


(Beifall bei der LINKEN – Petra Hinz [Essen] [SPD]: So wie Ihr Vortrag gerade!)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1601317100

Das Wort hat die Kollegin Simone Violka von der

SPD-Fraktion.


(Beifall bei der SPD)


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(C (D Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich in schon einige Jahre Mitglied des Finanzausschusses. enn Landtagswahlen oder andere Wahlen anstehen, aben wir erstaunlicherweise regelmäßig eine Debatte, eist in der Aktuellen Stunde, weil irgendwo in diesem and jemand zum Thema Mehrwertsteuer gerülpst hat. (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Das nehmen Sie aber sofort zurück! – Zuruf von der FDP: Na, na, na!)

Simone Violka (SPD):
Rede ID: ID1601317200

Nein, das nehme ich bestimmt nicht zurück. Weil im-
er wieder irgendjemand, egal welcher Couleur, ob zu-

tändig oder nicht, irgendetwas dazu gesagt hat, haben
ir uns sieben Jahre lang anhören müssen, vorrangig
on der FDP, dass wir vorhätten, die Mehrwertsteuer zu
rhöhen.


(Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Aber jetzt machen Sie es doch!)


ieben Jahre haben Sie erleben dürfen, dass das, was Sie
rophezeit haben,


(Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Wir hatten ja Recht! – Dr. Volker Wissing [FDP]: Wir hatten ja Recht!)


as Sie in der Kristallkugel oder im Kaffeesatz oder wo
uch immer gesehen haben, einfach falsch war.


(Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Jetzt sind wir im achten Jahr!)


Ich hätte zumindest erwartet, dass Sie sich hierher
tellen und sagen: Wir haben es viele Jahre befürchtet;
ie waren in Ihrer Aussage, dass Sie es nicht tun, immer
hrlich; das sollten wir auch irgendwie berücksichti-
en. – Sie haben es uns immer unterstellt und wir haben
s nicht gemacht.


(Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Aber jetzt tun Sie es doch! – Dr. Volker Wissing [FDP]: Aber jetzt tun Sie es doch!)


Anders in diesem Fall hier: Jetzt haben wir eine Ko-
lition, in der ein Teil das sogar auf seine Wahlplakate
eschrieben hat.


(Carl-Ludwig Thiele [FDP]: „3 Prozent“ hat keiner geschrieben!)


etzt soll das wieder falsch sein und genau das Gegenteil
ichtig sein? Sie müssten Ihre Kristallkugel einmal polie-
en. So funktioniert das nicht.


(Dr. Volker Wissing [FDP]: Sie müssen Ihre Wahlversprechen einhalten!)


Es gab eine eindeutige Aussage. Wenn von der linken
artei das Thema Wählertäuschung vorgebracht oder die
rage „Was will man denn nun?“ gestellt wird, braucht
an schlicht und ergreifend nur den Koalitionsvertrag

u lesen. Darin steht eindeutig – das ist für jeden Bürger
ugänglich –: ab 2007. – Insofern weiß ich nicht, wie Sie
uf die Idee kommen, zu sagen, man wolle die Bürger
erwirren. Wer verwirrt, das ist die Linkspartei,


(Beifall der Abg. Petra Hinz [Essen] [SPD])







(A) )



(B) )


Simone Violka
weil sie ständig mit irgendwelchen Aussagen und mit
Plakaten in den Wahlkampf zieht mit dem Motto:
„Hände weg von Omas Rente!“ Ich wusste zum Beispiel
noch gar nicht, dass das Thema Rente ein Land-
tagsthema ist. Dennoch verkaufen Sie es den Leuten bei
Wahlkämpfen regelmäßig. Das verwirrt die Bürgerinnen
und Bürger, weil letztlich niemand mehr weiß, wer hier
überhaupt für was zuständig ist.


(Beifall bei der SPD – Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Sie für die Mehrwertsteuererhöhung!)


Sachsen-Anhalt hat einen Finanzminister, der von der
FDP ist.


(Dr. Uwe Küster [SPD]: Das ist kein Finanzminister, das ist ein Schuldenminister!)


Ich weiß nicht, wie so ein FDP-Finanzminister bei einem
strukturellen Defizit von 500 Millionen Euro jährlich er-
klären will, dass er das Geld nicht braucht.


(Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Weil das die Konjunktur kaputtmacht! – Dr. Wolfgang Gerhardt [FDP]: Das haben Sie vor der Wahl auch gesagt! – Dr. Volker Wissing [FDP]: Sie alle haben das vor der Wahl auch gesagt!)


Bedenken muss man dann noch, dass in Sachsen-An-
halt die Gelder aus dem Solidarpakt nur zu 15 Prozent
für Investitionen – dafür sind sie gedacht – ausgereicht
werden. Da sollte man sich auch einmal überlegen,
wieso man den Löwenanteil dieser Gelder für Investitio-
nen zum Stopfen von Haushaltslöchern verwendet, ob
man dadurch nicht vielleicht Arbeitsplätze vernichtet.
Würde man das Geld vernünftig investieren, könnten da-
mit Arbeitsplätze geschaffen werden. Vielleicht sollte
man in Sachsen-Anhalt an dieser Stelle wirklich einmal
überlegen, was man, auch vonseiten der FDP, da eigent-
lich macht.


(Beifall bei der SPD)


Wenn man sich die angeblichen Konzepte der Frak-
tion links von mir ansieht, die immer wieder mit Hüten
kommt, die so alt sind, dass man sie nicht mehr trägt,
weil sie auch gar nicht mehr passen


(Dr. Uwe Küster [SPD]: Der rote Hut passt ihnen doch noch!)


– der rote Hut passt gut; das stimmt –, dann muss man
sich einmal überlegen, was in der Vergangenheit passiert
ist mit einem Staat, der durchaus seine Konzepte hatte
und diese auch umgesetzt hat, aber irgendwann gemerkt
hat, dass das Geld nicht reicht. Es gab kein Geld mehr
für Infrastrukturmaßnahmen; verschiedene Dinge wur-
den zurückgefahren. Um zu sehen, wohin das geführt
hat, brauchen wir uns doch nur anzuschauen, in welchem
Zustand die DDR 1989 war.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD – Widerspruch bei der LINKEN)


Wo war sie denn infrastrukturmäßig? Wo war sie in der
Baubranche? Wo gab es Defizite? Wo wurde mir von ei-
nem Arzt gesagt, die Salbe könne er mir geben, aber die

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(C (D lastikbinde müsse ich selber mitbringen, weil es die geade nicht gebe? Ist das der Staat, den Sie wollen? Wenn ich daran denke, dass dieser Staat – aus dem ja uch in Ihren Reihen noch einige sitzen – nicht einmal avor zurückgeschreckt ist, die eigenen Leute an den esten zu verkaufen, um Devisen zu bekommen, dann berlege ich schon, ob ein solcher Staat eine wünschenserte Alternative ist. Oder ist das alles schon vergessen? nsofern fällt mir, wenn ich von Ihnen das Wort „Alterativen“ höre, nichts mehr ein, nur solche Geschichten; ber so etwas möchte ich nicht noch einmal erleben. (Dr. Barbara Höll [DIE LINKE]: Das zeigt, dass Ihnen überhaupt nichts mehr einfällt!)


Ich möchte von Ihnen ein vernünftiges Konzept se-
en, das nicht darauf abzielt, wieder einen Staat einzu-
auern;


(Zuruf von der LINKEN: Pfui!)


enn wir befinden uns nicht in einem Land, wo man
irtschaftsbeziehungen mit anderen Ländern und Glo-

alisierung einfach per Knopfdruck abschalten könnte.
enn Sie so etwas wollen, sagen Sie das. Ansonsten

tellen Sie Konzepte vor, die die Bedingungen, die wir in
eutschland haben und die ich auch weiterhin befür-
orte, beinhalten. Tun Sie nicht so, als könnte man sich

inen Staat stricken!


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1601317300

Das Wort hat jetzt der Kollege Manfred Kolbe von

er CDU/CSU-Fraktion.


Manfred Kolbe (CDU):
Rede ID: ID1601317400

Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

err Claus, Sie haben Ihren Debattenbeitrag mit der
ussage eingeleitet, dass Ministerpräsident Böhmer hier
andtagswahlkampf betreibe. Das ist nun wirklich blan-
er Unsinn; denn seine landespolitische Bilanz ist so gut,
ass er keinen steuerpopulistischen Wahlkampf braucht.


(Beifall bei der CDU/CSU)


as sage ich nicht, um ihm zu schmeicheln – er ist auch
chon gegangen –, sondern das sage ich, weil es die ob-
ektive Wahrheit ist. Sachsen-Anhalt ist nach vielen Jah-
en des rot-roten Magdeburger Modells endlich auf ei-
em guten Wege.


(Dr. Uwe Küster [SPD]: Herr Kolbe!)


as Land wird wieder als Land wahrgenommen, das
eine Probleme selber anpackt.


(Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Guter Finanzminister!)


as Verliererimage aus rot-roten Tagen hat es abge-
treift. Im „Focus“ hieß es, Sachsen-Anhalt sei ein Land
uf der Überholspur.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)







(A) )



(B) )


Manfred Kolbe
Ich darf dafür drei Beispiele nennen: Nach vielen Jah-
ren ist Sachsen-Anhalt nicht mehr das Land mit der
höchsten Arbeitslosigkeit. Die neueste PISA-Studie be-
scheinigt Sachsen-Anhalt die größten Fortschritte. Au-
ßerdem hat Sachsen-Anhalt bemerkenswerte eigene
Sparanstrengungen unternommen.


(Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Das ist der Weg: Sparen!)


Beispielsweise sind das Weihnachtsgeld und das Ur-
laubsgeld bei Beamten fast vollständig abgeschafft.

All dies sage ich auch als Bundestagsabgeordneter
aus dem benachbarten Freistaat Sachsen, wo wir der
Meinung sind, dass wir es noch etwas besser machen.
Aber deshalb sind meine Komplimente auch besonders
glaubwürdig.


(Beifall bei der CDU/CSU)


Also Kompliment, Ministerpräsident Böhmer, aus Berlin
und Sachsen für das, was Sie in den letzten vier Jahren
geleistet haben!

Nun zur Mehrwertsteuer. Wir sind uns alle einig: Die
Mehrwertsteuererhöhung ist sicherlich nicht das Königs-
projekt dieser großen Koalition.


(Beifall bei Abgeordneten der FDP)


Sie ist vielmehr die bittere Medizin, deren Einnahme un-
vermeidlich ist, um wieder zu gesunden. Dazu bringen
wir den Mut auf. Alle Redner, auch Herr Wissing, haben
von der Mehrwertsteuererhöhung gesprochen. Wir müs-
sen da aber bitte differenzieren. Zumindest 1 Prozent-
punkt der Erhöhung der Mehrwertsteuer ist politisch so
gut wie unumstritten, nämlich der Prozentpunkt zur Sen-
kung der Lohnzusatzkosten.


(Zurufe von der LINKEN: Was?)


Das wird auch von der Wirtschaft so gesehen. Wir sen-
ken dadurch die Belastung durch die Lohnzusatzkosten,
stärken die Wirtschaft und schaffen damit für viele Men-
schen wieder die Möglichkeit, in Arbeit zu kommen.
Dieses 1 Prozent Mehrwertsteuererhöhung ist also, je-
denfalls soweit ich das wahrnehme, unumstritten.


(Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Nein!)


Das war übrigens – wenn ich das noch einflechten
darf – auch der Kern des Wahlprogramms der CDU vom
vergangenen Jahr: Mehrwertsteuererhöhung zur Sen-
kung der Lohnzusatzkosten.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


Das setzt diese Koalition jetzt teilweise um.


(Zurufe vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Sehr gut!)


Darüber hinaus soll die Mehrwertsteuer zur Haus-
haltskonsolidierung um 2 Prozentpunkte erhöht werden.
Dies ist leider unverzichtbar; denn der Bund kann nicht
auf Dauer den Stabilitätspakt verletzen und die Verschul-
dungsgrenze in Art. 115 Grundgesetz überschreiten.

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(C (D (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Sehr richtig! Aber das interessiert die Linken doch gar nicht!)


Wir haben im Bundeshaushalt eine Zinslast von mehr
ls 40 Milliarden Euro. Diese würde ohne eine Konsoli-
ierung weiter steigen; meine Herren von der FDP, das
issen auch Sie.


(Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Stimmt leider!)


ie wissen auch, dass wir augenblicklich von den niedri-
en Zinsen profitieren.


(Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Stimmt auch!)


ine Zinserhöhung um 1 Prozentpunkt würde die Zins-
ast des Bundes um 9 Milliarden Euro steigen lassen.
ies könnte der Bundeshaushalt nicht verkraften.

Setzen Sie einmal die Zinslast von 40 Milliarden Euro
n Relation zu dem, was wir für andere wichtige Berei-
he ausgeben: Wir geben im Bundeshaushalt für For-
chung und Entwicklung 10 Milliarden Euro und für
erkehrsinvestitionen 10 Milliarden Euro aus. Eine
inslast in Höhe von 40 Milliarden Euro ist zu hoch.
as müssen wir anpacken,


(Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Stimmt!)


uch wenn es bitter und schwer ist. Dazu hat diese große
oalition den Mut.

Natürlich wissen auch wir, dass das unter Umständen
olkswirtschaftlich nicht unproblematisch ist. Auch der
undesfinanzminister hat heute Morgen im Finanzaus-

chuss eingeräumt,


(Dr. Volker Wissing [FDP]: Der hat es noch etwas deutlicher ausgedrückt! – Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Der war klar!)


as sei volkswirtschaftlich kontraproduktiv.

Allerdings sind die Argumentationsketten der Mehr-
ertsteuererhöhungsgegner widersprüchlich. Die einen

agen: Die Konjunktur belebt sich; die Wirtschaft
ächst; also dürfen wir das durch die Mehrwertsteuerer-
öhung nicht wieder zerstören. Die anderen sagen: Die
irtschaft ist schwach. Wenn wir jetzt noch die Mehr-
ertsteuer erhöhen, dann geben wir ihr den Todesstoß. –
eide Argumentationsketten passen nicht zusammen.
eshalb sind sie beide nicht überzeugend.


(Dr. Volker Wissing [FDP]: Nein, deshalb ist die Mehrwertsteuererhöhung auf jeden Fall falsch!)


Wann soll denn der Bundesfinanzminister konsolidie-
en, wenn nicht in einer Aufschwungphase wie jetzt?
atürlich wäre es besser, allein über Einsparungen zu
onsolidieren.


(Beifall des Abg. Carl-Ludwig Thiele [FDP])


ber – das möchte ich zum Schluss sagen – dann bitte
orschläge her! Ich habe in der heutigen Debatte keinen
rnst zu nehmenden Einsparvorschlag gehört,


(Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Genau, keinen einzigen!)







(A) )



(B) )


Manfred Kolbe
durch den die Mehrwertsteuererhöhung verhindert wer-
den kann.


(Beifall bei der CDU/CSU)


Ein solcher Vorschlag wäre es wert, über ihn zu debattie-
ren. Aber ein solcher wurde heute leider nicht gemacht.


(Dr. Barbara Höll [DIE LINKE]: Na, na, na!)


Bleiben wir also bei der Koalitionsvereinbarung!
Deutschland braucht leider diese bittere Medizin.

Danke.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1601317500

Das Wort hat jetzt der Kollege Klaas Hübner von der

SPD-Fraktion.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)



Klaas Hübner (SPD):
Rede ID: ID1601317600

Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Her-

ren! Ministerpräsident Böhmer hat sich zwar leider
schon verabschiedet; trotzdem bin ich froh, dass er hier
noch einmal klargestellt hat, dass er seine Aussage, so
wie sie zitiert worden ist, nicht so gemeint hat. Es mag
an einer gewissen Nervosität seinerseits gelegen haben,
dass er sich so artikuliert hat.


(Dr. Volker Wissing [FDP]: Die SPD hat es vor der Wahl aber schon so gemeint!)


Die Umfragen in Sachsen-Anhalt sehen ihn momentan
nur noch auf gleicher Augenhöhe mit unserem Spit-
zenkandidaten Jens Bullerjahn und der SPD. Ich kann
nur anraten: Wenn man einen Fragenkatalog als unange-
messen betrachtet, dann ist es die angemessene Vorge-
hensweise, ihn gar nicht zu beantworten. Das hätte uns
viele Irritationen erspart.

Leider ist das alles in seinem Kabinett noch nicht
ganz angekommen. Sein Finanzminister Paqué – das ist
schon angesprochen worden – geriert sich als ein Gegner
der Mehrwertsteuererhöhung,


(Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Recht hat er!)


schämt sich aber überhaupt nicht, die Einnahmen aus der
Erhöhung der Mehrwertsteuer um 3 Prozentpunkte in
seine Finanzplanung mit einzustellen.


(Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Muss er ja!)


Wenn das eine glaubwürdige Politik sein soll, meine Da-
men und Herren von der FDP, dann weiß ich nicht, wo-
hin das bei Ihnen noch führen soll.


(Beifall bei der SPD – Dr. Volker Wissing [FDP]: Denken Sie mal an Ihre Wahlplakate!)


Ich glaube ja, dass Herr Paqué dies aus einem guten
Grund tut. Er ist der Auffassung, dass man durch ein hö-
heres Wirtschaftswachstum Mehreinnahmen generieren
könne. Was sagen die Zahlen dazu? Eine Mehrwertsteu-
ererhöhung um 1 Prozentpunkt bringt round about

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(C (D Milliarden Euro, die von uns geplanten 3 Prozentunkte bringen gesamtwirtschaftlich 24 Milliarden Euro. in Wirtschaftswachstum von 1 Prozentpunkt mehr ührt zu ungefähr 4,4 Milliarden Euro mehr Steuereinahmen. Das heißt also, wenn man allein durch das irtschaftswachstum eine solche Einnahme, wie sie sich urch die Mehrwertsteuererhöhung ergeben würde, ompensieren wollte, bräuchte man ein um 5,5 Prozent öheres Wirtschaftswachstum, als wir es jetzt haben. as ist nun wirklich jenseits aller Realität, auch und ge ade im Land Sachsen-Anhalt. Ich möchte bei dieser Gelegenheit sagen, Frau Pieper: ie haben vor vier Jahren in Sachsen-Anhalt einen erolgreichen Wahlkampf geführt. Sie haben gesagt: Höppner geht, die Arbeit kommt.“ (Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Stimmt! Recht hat sie!)


(Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Pro Jahr!)


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)


Lassen Sie uns die Zahlen ansehen, Frau Pieper: Die
rbeitslosenquote im Jahre 2005 in Sachsen-Anhalt ist

m Durchschnitt nach wie vor die höchste in ganz
eutschland.


(Cornelia Pieper [FDP]: Das stimmt doch gar nicht!)


ie Zahl der Erwerbstätigen ist auf unter 1 Million ge-
unken; sie lag vorher deutlich darüber. Die Zahl der
angzeitarbeitslosen ist während der Zeit der Beteili-
ung Ihrer Partei an der Regierung um rund 7 Prozent
estiegen. Die Jugendarbeitslosigkeit – die wohl
chwerste Geißel – ist ebenfalls gestiegen. Die Investiti-
nsquote ist gesunken. Das alles passierte in einem Mo-
ellprojekt der FDP. Sie haben in Sachsen-Anhalt drei
chlüsselministerien inne: das Finanz-, das Wirtschafts-
nd das Sozialministerium.


(Dr. Uwe Küster [SPD]: Die können es nicht! Die können es wirklich nicht!)


o sieht Ihre desaströse Bilanz aus. Daher ist es gut, dass
ir Ihrer Kabinettsbeteiligung am 26. März ein Ende be-

eiten werden.


(Beifall bei der SPD – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Herr Präsident! Er muss zur Tagesordnung sprechen!)


Frau Pieper, Sie haben gerade ausgeführt, Sie hätten
ie rote Laterne abgegeben. Ich habe jedoch über die
ahresdurchschnittszahlen gesprochen. In den Monaten
ovember und Dezember war die rote Laterne in Bezug

uf die Arbeitslosenquote – sie ist fast schon ein Wan-
erpokal, der zwischen Mecklenburg-Vorpommern, Ber-
in und Sachsen-Anhalt herumgereicht wird – gerade
inmal nicht in Sachsen-Anhalt. Aber als alter Fußball-
an sage ich Ihnen: Die letzten drei Plätze bleiben Ab-
tiegsplätze; daher ist es unredlich, Ihre Bilanz als Erfolg
u verkaufen. Ihre Bilanz in Sachsen-Anhalt befindet
ich nach wie vor auf einem Abstiegsplatz.






(A) )



(B)


Klaas Hübner

(Beifall bei der SPD – Dr. Uwe Küster [SPD]: Frau Pieper ist die Absteigerin der Nation!)


Bei dieser Gelegenheit möchte ich ein Wort an die
Linke richten. Sie machen es sich sehr einfach, indem
Sie immer wieder sagen, dass nicht gekürzt werden darf,
sondern dass mehr Mittel ausgegeben werden müssen,
ohne auch nur den Ansatz zu unternehmen, dafür eine
seriöse Finanzierung vorzulegen.


(Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Jetzt redet er wieder vernünftig!)


Das ist alles andere als nachhaltige Politik.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)


Ihre Steuerkonzeptionen basieren auf der Grundlage ei-
ner zu positiven Steuerschätzung. Ihre Steuerkonzeptio-
nen haben sich in der Vergangenheit als wirkungslos er-
wiesen und sind historisch widerlegt. Sie betreiben eine
hochgradig unseriöse Politik.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


Sie wollen nicht anerkennen, dass wir die Konjunktur
trotz der geplanten Steuererhöhungen nicht bremsen
wollen. Würde man jedoch Ihre Politik umsetzen, hieße
das konsequenterweise, die Schulden weiter ansteigen
zu lassen. Das wäre eine Politik auf Kosten der zukünfti-
gen Generationen.


(Beifall bei der SPD)


Dieser Politik stellen wir in der Koalition eine sehr aus-
gewogene Politik entgegen: Auf der einen Seite wollen
wir in diesem Jahr alles versuchen, um dem Wachstum
einen weiteren Schub zu geben; auf der anderen Seite
werden wir durch Konsolidierungspolitik und Einnah-
meverbesserung dafür sorgen, dass der Haushalt konsoli-
diert wird. Wir tun das nicht nur, um das Maastrichtkrite-
rium einzuhalten, sondern auch, um unseren Kindern
und Kindeskindern ein selbstbestimmtes politisches
Handeln zu ermöglichen.

Herzlichen Dank.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Steffen Kampeter [CDU/ CSU]: Leider Haltungsmängel, Herr Kollege!)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1601317700

Das Wort hat jetzt der Kollege Hans Michelbach von

der CDU/CSU-Fraktion.


(Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Endlich einer, der nicht Wahlkampf führen will!)



Hans Michelbach (CSU):
Rede ID: ID1601317800

Sehr geehrter Herr Präsident! Den Zeitpunkt der heu-

tigen Debatte halte ich im Sinne einer Konjunkturbele-
bung für grundsätzlich falsch. Wir stehen im Moment
vor einer positiven Trendumkehr bei Wachstum und Be-
schäftigung. Das dürfen wir nicht täglich neu belasten.


(Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Richtig!)


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(C (D ir brauchen die Trendumkehr für mehr Beschäftigung nd für mehr Wachstum in Deutschland. (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD)


Grundsätzlich stelle ich fest: Niemand ist ein Freund
on Steuererhöhungen.


(Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Na?)


atürlich ist jede Steuererhöhung problematisch für die
onjunktur. Das weiß man in jeder Volkswirtschaft;


(Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Im Wahlkampf wolltet ihr sie doch erhöhen!)


ber wir können vor der Realität doch nicht die Augen
erschließen. Die Zahlen sind 2005 vielleicht weniger
chlecht, aber, meine Damen und Herren, sie sind doch
eiß Gott nicht gut. Wir dürfen den Bürgern keinen
taat vorgaukeln, der so längst nicht mehr finanzierbar
t.

Die Lage der Haushalte von Bund, Ländern, Kommu-
en und Sozialversicherungen hat sich ständig ver-
chlechtert. 20 Prozent der Ausgaben sind nicht finan-
iert. Das muss natürlich auch mit Einsparungen
onsolidiert werden; das ist richtig. Aber der Konsoli-
ierungsbedarf ist inzwischen so groß, dass er kurzfristig
llein durch Einsparungen nicht mehr bewältigt werden
ann.

Die öffentlichen Haushalte befinden sich derzeit in ei-
er außerordentlich ernsten Lage. Mit 39 Milliarden
uro pro Jahr nur für Zins und Tilgung macht dieser Be-

eich inzwischen den zweitgrößten Ausgabeposten im
aushalt aus. Die Defizitquote liegt nach wie vor über
er 3-Prozent-Grenze. Diese Grenze jedoch darf schon
elbst nicht das Normalmaß sein. Es ist nur die Ober-
renze, um zu dem Ziel eines ausgeglichenen Haushalts
u kommen. Wenn die größte Volkswirtschaft der Euro-
äischen Union fortgesetzt den Stabilitäts- und Wachs-
umspakt missachtet, hat dies gewaltige Auswirkungen
uf die Währung und die Finanzmärkte. Das sollten wir
ns nicht leisten.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


Also: Deutschland braucht eine nationale Anstren-
ung auf allen Ebenen,


(Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Aber keine Mehrwertsteuererhöhung!)


m das gesamtwirtschaftliche Wachstum zu steigern und
ie strukturelle Unterdeckung der öffentlichen Haushalte
urch gemeinsame Konsolidierungsanstrengungen und
trukturreformen zu beseitigen.

Die Menschen in unserem Land erwarten jetzt endlich
hrliche Antworten auf die Herauforderungen. Wie sieht
as in der Koalition festgelegte Konsolidierungskonzept
enn aus? Ich sage dies in fünf Punkten:

Erstens. Zunächst haben wir mit dem Vorzieheffekt
m Jahr 2006 einen Konjunkturanreiz geschaffen, der
chon jetzt zu verbesserten Wachstumsprognosen Anlass
ibt.
)






(A) )



(B) )


Hans Michelbach
Zweitens. Darüber hinaus werden wir gezielte Haus-
haltseinsparungen vornehmen.

Drittens. Des Weiteren haben wir ein Wachstums-
paket in Höhe von 25 Milliarden Euro aufgelegt, das es
noch zu finanzieren gilt. Damit wollen wir ehrliche und
erhebliche Investitions- und Beschäftigungsanreize
schaffen. Ich denke nur an die degressive AfA und die
Beschäftigung in Privathaushalten.

Viertens. Zum Jahr 2007 nehmen wir einen Mix aus
unumgänglichen Steuererhöhungen und gleichzeitiger
Senkung von Lohnzusatzkosten vor. Die Ziele „Vorfahrt
für Arbeit“ und „Verbilligung von Arbeit“ sind also auch
Teil dieses Pakets.

Fünftens. Zum Jahr 2008 haben wir die Unterneh-
mensteuerreform, die die Wettbewerbsfähigkeit unserer
Arbeitsplätze wieder herstellen kann.

Das sind fünf klare Punkte unseres Finanzkonzepts,
das uns weiterhilft, das uns in die Zukunft führen kann,
das uns weggehen lässt von den Versprechungen hin zu
einer klaren, richtigen Wegführung für die Zukunft.


(Beifall bei der CDU/CSU)


Wir brauchen für die Wirtschaft einen handlungsfähi-
gen Staat. Mit soliden Finanzen haben wir eine gute
Ausgangslage, um dauerhaft wieder mehr Wachstum
und Beschäftigung zu erreichen. Darauf kommt es letz-
ten Endes an. Deswegen bilden diese fünf Punkte, die
ich angesprochen habe, das richtige Konsolidierungs-
und Wachstumspaket, das Deutschland für die Zukunft
braucht. Damit werden die Arbeitsplätze der Zukunft in
Deutschland gesichert und es werden auch neue geschaf-
fen.

Vielen Dank.


(Beifall bei der CDU/CSU)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1601317900

Das Wort hat jetzt der Kollege Engelbert Wistuba von

der SPD-Fraktion.


Engelbert Wistuba (SPD):
Rede ID: ID1601318000

Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Kollegin-

nen und Kollegen!

Ich käme nicht auf den Gedanken, die Mehrwertsteu-
ererhöhung rückgängig zu machen: So wurde der Minis-
terpräsident von Sachsen-Anhalt, Wolfgang Böhmer,
gestern von der Deutschen Presse Agentur zitiert.


(Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Aber er hat das heute hier erklärt, Herr Kollege!)


Eigentlich ist diese Aktuelle Stunde damit gegenstands-
los, soll sie doch gerade das Gegenteil beweisen.

Der Koalitionsvertrag zwischen CDU/CSU und SPD
sieht bekanntermaßen eine Mehrwertsteuererhöhung von
derzeit 16 auf 19 Prozent zum 1. Januar 2007 vor. Un-
sere gemeinsamen Ziele lauten dabei: erstens Konsoli-
dierung der Haushalte und zweitens Senkung der Lohn-
nebenkosten. Das sind Ziele, die es erst noch zu
erreichen gilt. Sie sind nicht dadurch erreicht, dass sich

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(C (D ie Konjunkturaussichten aufhellen und die Steuereinahmeprognosen nach oben korrigiert werden. as weiß aber auch Professor Böhmer. In einer Reihe von Interviews in den Printmedien und m Radio hat sich Ministerpräsident Böhmer in den letzen Monaten deutlich für eine Erhöhung der Mehrwertteuer ausgesprochen. Ich brauche Sie sicherlich nicht aran zu erinnern, dass es meine Partei, die SPD, war, ie sich im Bundestagswahlkampf – das wurde hier auch chon mehrfach erwähnt – gegen eine Mehrwertsteuereröhung gewandt hatte. Für diese Politik haben wir die otwendige Mehrheit bei der Bundestagswahl nicht beommen. (Dr. Volker Wissing [FDP]: Aha! Die CDU/ CSU allein!)


(Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Sehr wahr!)


In den Koalitionsverhandlungen haben wir mit unse-
en politischen Partnern einen tragfähigen wirtschafts-
nd finanzpolitischen Kompromiss ausgehandelt. Das ist
in Fahrplan, mit dem wir unser Land in den kommen-
en Jahren wieder auf Erfolgskurs bringen wollen.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


ie SPD-Bundestagsfraktion steht zu diesem Fahrplan.
ie Äußerungen aus den Reihen der CDU/CSU der letz-

en Tage machen deutlich, dass das auch bei unserem
oalitionspartner der Fall ist.

Wir brauchen einen handlungsfähigen Staat, der ver-
ässliche Rahmenbedingungen für wirtschaftliches

achstum schafft. Eine Politik, die alle zwei Monate
ber einen Kurswechsel diskutiert oder diesen betreibt,
äre das eigentliche Desaster für die Unternehmerinnen
nd Unternehmer in unserem Land. In der Politik dürfe
s nicht verboten sein, Entscheidungen neu zu bedenken,
ird Ministerpräsident Böhmer zitiert. Das ist im
rundsatz sicherlich richtig. Nachdenken muss erlaubt

ein, auch das laute Nachdenken. Gerade wir Ostdeut-
chen wissen aus Erfahrung, dass das durchaus keine
elbstverständlichkeit ist. Trotzdem: Ein Schelm, wer
öses dabei denkt, wenn ein Ministerpräsident und Spit-
enkandidat seiner Partei eine populäre Forderung wie
en Verzicht auf die Mehrwertsteuererhöhung ausge-
echnet mitten im Landtagswahlkampf stellt und dann
uch noch in der „Bild am Sonntag“. Ich bitte Sie!

Als Sprecher der Landesgruppe Sachsen-Anhalt der
PD-Fraktion bin ich der Meinung, dass wir uns im
ahlkampf natürlich profilieren müssen. Die Wählerin-

en und Wähler in Sachsen-Anhalt müssen wissen, was
ie von einer sozialdemokratisch geführten Landesregie-
ung zu erwarten haben und was von einer CDU-geführ-
en.


(Dr. Volker Wissing [FDP]: Wahrscheinlich das Gegenteil von dem, was auf dem Wahlplakat steht!)


iese Profilierung muss bei den wichtigen Themen der
andespolitik erfolgen. Sie kann nicht auf Kosten der






(A) )



(B) )


Engelbert Wistuba
Koalitionsvereinbarung im Bund ausgetragen werden.
Das ist meine feste Überzeugung.


(Beifall bei der SPD)


Das laute Nachdenken verliert seine Unschuld, wenn
der Zeitpunkt dafür so schlecht oder nur nach den Krite-
rien politischen Taktierens gewählt wird. Diese Kritik
richte ich allerdings nicht so sehr an den Ministerpräsi-
denten, sondern vielmehr an diejenigen, denen wir diese
Aktuelle Stunde zu verdanken haben. Ich verstehe Ihren
Wunsch, einen Keil oder wenigstens einen kleinen Riss
in die Koalition zu treiben, um davon am 26. März 2006
in Sachsen-Anhalt zu profitieren. Aber mit solchen
durchsichtigen Manövern wird Ihnen das nicht gelingen.
Sie haben eine Aktuelle Stunde zu einem Vorschlag des
Ministerpräsidenten von Sachsen-Anhalt verlangt. So
steht es hier auf der Tagesordnung. Aber was versteht
die Fraktion Die Linke eigentlich unter einem Vor-
schlag? Ein oder zwei Sätze in der Sonntagsausgabe der
„Bild“? Ist das für Sie schon ein diskussionswürdiger
Vorschlag? Manchmal hat man tatsächlich diesen Ein-
druck. Ich kann nur hoffen, dass Sie nicht jedes Mal,
wenn ein Ministerpräsident in der „Bild“-Zeitung laut
nachdenkt, eine Aktuelle Stunde beantragen werden.

Für den Landtagswahlkampf in Sachsen-Anhalt wün-
sche ich mir jedenfalls, dass wir eine ernsthafte, inhaltli-
che Auseinandersetzung suchen. Die SPD und ihr Spit-
zenkandidat Jens Bullerjahn sind dafür bestens
aufgestellt. Von der Linkspartei erwarten wir noch einen
ausgereiften, konstruktiven und finanzierbaren Vor-
schlag


(Dr. Uwe Küster [SPD]: Die streiten sich doch nur!)


für die Konsolidierung unserer Staatsfinanzen, für wirt-
schaftliches Wachstum und für die Schaffung neuer Ar-
beitsplätze. Bis zum 26. März bleibt Ihnen dafür nicht
allzu viel Zeit.

Danke schön.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1601318100

Als letztem Redner in dieser Aktuellen Stunde erteile

ich das Wort dem Kollegen Jochen-Konrad Fromme von
der CDU/CSU-Fraktion.


Jochen-Konrad Fromme (CDU):
Rede ID: ID1601318200

Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und

Herren! Herr Kollege Claus, Sie haben Recht, wenn Sie
sagen: Die Menschen haben ein Recht darauf, zu erfah-
ren, was abgeht. Aber wenn Sie hinterher den Eindruck
erwecken wollen, Sie seien eine Partei, die gegen Steuer-
erhöhungen ist, dann kann man das wie in der Bibel als
pharisäerhaft bezeichnen. Denn Sie sind die Partei, die
– auch im Wahlkampf – immer für mehr Steuern einge-
treten ist.


(Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Sehr wahr!)


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(C (D etzt wollen Sie den Menschen das Gegenteil weismahen. Herr Kollege Maurer, man muss sich, bei dem, as Sie hier von sich gegeben haben, dafür schämen, ass wir in Baden-Württemberg einmal in einer gemeinamen Koalition waren. (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Das stimmt allerdings!)


Zu den Grünen, die hier so tun, als seien sie die Hüter
er Kasse der Menschen, kann ich nur sagen: Keine Par-
ei hat das Volumen der Mehrwertsteuer so hoch getrie-
en wie Sie.


(Widerspruch beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


enn als Schattenwirkung der Ökosteuer sind jede
enge Milliarden Euro Mehrwertsteuer entstanden.
iemand anders als Sie hat das gemacht. Sie wollen die
teuersätze nicht erhöhen, um zu verhindern, dass die
enschen es bemerken. Aber sie merken es an ihrem

ortemonnaie.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


eswegen brauchen Sie hier gar nicht so aufzutreten.

Frau Kollegin Pieper, Sie haben in einem Zwischen-
uf gesagt, das mache dann der Bundesrat. Das ist ein
erhalten nach dem Motto: Ablehnung, weil die Zustim-
ung gesichert ist. So kann man sich als Landesfinanz-
inister nicht verhalten. Das finde ich nicht in Ordnung.

Ich bedaure sehr, dass der Kollege Niebel nicht anwe-
end ist, da er es war, der Herrn Böhmer angegriffen und
hm Parteitaktik und falsches Spiel vorgeworfen hat.

er das angesichts dieses Verhaltens im Bundestags-
ahlkampf behauptet, dem muss ich wirklich sagen: Ich

inde es schlicht und einfach nicht in Ordnung, wenn Sie
o tun, als seien Sie gegen diese Steuer, aber hinterher
agen, die Regierung werde daran scheitern.

Liebe Kolleginnen und Kollegen, Steuerfragen sind
mmer sensible Fragen. Deshalb sollte man sich hüten,
ede Woche eine andere Sau durchs Dorf zu treiben und
ur, weil man kein anderes Thema hat, eine Aktuelle
tunde dazu zu beantragen.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


Da Sie das Nachdenken von Ministerpräsident
öhmer zum Anlass für diese Aktuelle Stunde genom-
en haben, sage ich Ihnen: Erstens hat er seine Aussa-

en in dem Zusammenhang gemacht, den er genannt hat.
ch finde, dass das, was er gedacht hat, sehr klug war.
weitens sage ich Ihnen: Ich würde mich freuen, wenn
ie jedes Nachdenken eines CDU-Ministerpräsidenten
um Anlass für eine Aktuelle Stunde nehmen würden;
enn zum einen haben wir viele und zum anderen kluge
inisterpräsidenten, die sehr viel nachdenken.


(Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Allerdings! Sehr wahr! – Heiterkeit bei Abgeordneten der CDU/CSU)







(A) (C)



(B) )


Jochen-Konrad Fromme

Dann würde hier sehr viel über die Politik der CDU ge-
sprochen.


(Beifall bei der CDU/CSU)


Wir waren im Wahlkampf so ehrlich, etwas zu sagen,
was die Menschen nicht erfreut hat. Ich glaube, das ist
die richtige Politik: Wir müssen aufzeigen, was getan
werden muss.


(Abg. Otto Fricke [FDP] stößt gegen die Verblendung seines Sitzplatzes, die daraufhin zu Boden fällt)


– Sehen Sie, da bricht die FDP schon zusammen. –


(Heiterkeit und Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Dr. Uwe Küster [SPD]: Und nur ein Loch bleibt übrig!)


Wir haben das ja nicht getan, um die Menschen zu är-
gern. Dem liegt vielmehr ein Konzept zugrunde, wie wir
die Wirtschaft in Deutschland wieder in Gang bringen

sere Staatshaushalte nicht in Ordnung waren. Wie viele
Aufträge könnten die Gemeinden, könnten die Länder
und könnte der Bund, wenn wir geordnete Finanzen hät-
ten, erteilen, um unseren Wirtschaftskreislauf auf eine
vernünftige Art und Weise wieder in Gang zu bringen!
Genau darum geht es.


(Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Warum eigentlich 3 Prozent?)


– Warum 3 Prozent? Das haben wir Ihnen doch ganz klar
gesagt. Sie wissen, wie viele Prozentpunkte nach unse-
rem Konzept zur Senkung der Lohnnebenkosten einge-
stellt werden sollen, um unsere Wettbewerbsfähigkeit zu
erhalten. Denn darum muss es uns gehen. Die Senkung
der Arbeitslosigkeit ist unser Hauptziel und die Sanie-
rung unserer Staatsfinanzen eine dafür wesentliche Vo-
raussetzung.


(Beifall bei Abgeordneten der FDP)


Deswegen ergreifen wir die entsprechenden Maßnah-

können. Das können wir nur durch die Senkung der
Lohnnebenkosten und die Sanierung der Staatshaushalte
schaffen.

Wie wichtig die erfolgreiche Sanierung unserer
Staatshaushalte für eine bessere Entwicklung unseres
Landes ist, zeigt uns das Beispiel Belgien. Die Belgier
haben ihr Staatsdefizit – in Prozent des BIP – von mehr
als 137 Prozent auf weit unter 100 Prozent gesenkt. Da-
ran können wir sehen, dass diese Maßnahmen Erfolg
hatten. Die wirtschaftliche Entwicklung Belgiens ver-
läuft wesentlich besser. Deswegen führt an der Sanie-
rung unserer Staatsfinanzen kein Weg vorbei,


(Beifall des Abg. Carl-Ludwig Thiele [FDP])


wenn wir unsere Aufgaben wieder ordnungsgemäß er-
füllen wollen.

Wir beklagen uns immer, dass die Dinge bei uns nicht
in Ordnung sind. Nehmen wir als Beispiel den Einsturz
der Schwimmhalle in Bad Reichenhall. Es ist doch ein
Problem, dass der Grund dafür möglicherweise eine un-
terlassene Bauunterhaltung war, zu der es kam, weil un-

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(D en. Das tun wir aber nicht wie Sie, indem wir sagen, ass andere es schon richten werden und wir uns daran icht die Finger schmutzig machen müssen; denn das ist eine lautere Politik. Wenn die heutige Aktuelle Stunde ies ergeben hat, dann hat sie einen Sinn gehabt. Ich danke für die Aufmerksamkeit. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1601318300

Die Aktuelle Stunde ist beendet.

Wir sind damit am Schluss unserer heutigen Tages-
rdnung.

Ich berufe die nächste Sitzung des Deutschen Bun-
estages auf morgen, Donnerstag, den 26. Januar 2006,
Uhr, ein.

Die Sitzung ist geschlossen.