Protokoll:
15174

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Metadaten
  • date_rangeWahlperiode: 15

  • date_rangeSitzungsnummer: 174

  • date_rangeDatum: 11. Mai 2005

  • access_timeStartuhrzeit der Sitzung: None Uhr

  • av_timerEnduhrzeit der Sitzung: 16:57 Uhr

  • account_circleMdBs dieser Rede
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 15/174 Tagesordnungspunkt 2: Fragestunde (Drucksache 15/5432) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 1 Gerlinde Kaupa (CDU/CSU) Weitere Maßnahmen im Nachgang zur Verabschiedung des Alcopopsteuergesetzes zur Einhaltung der Jugendschutzbestim- mungen im Zusammenhang mit dem Ver- kauf/Erwerb bzw. dem Ausschank von al- koholischen Getränken Antwort Marieluise Beck, Parl. Staatssekretärin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . mit dem Ziel der Liquidation Antwort Alfred Hartenbach, Parl. Staatssekretär BMJ Zusatzfrage Dr. Gesine Lötzsch (fraktionslos) . . . . . . . . . Mündliche Frage 7 Dr. Peter Jahr (CDU/CSU) Geltendmachung von Forderungen für vor 1990 errichtete Meliorationsanlagen gegen- über den heutigen Eigentümern auch bei bereits bei Bemessung des Eigenkapitals der LPG abgezogenen Kosten Antwort Dr. Gerald Thalheim, Parl. Staatssekretär BMVEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16296 D 16297 A 16299 B 16299 D 16300 C Deutscher B Stenografisch 174. Sitz Berlin, Mittwoch, de I n h a l Tagesordnungspunkt 1: Befragung der Bundesregierung: Entwurf eines Gesetzes zur Förderung besonders partikelreduzierter Personenkraftwagen . . Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hubert Deittert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stefan Müller (Erlangen) (CDU/CSU) . . . . . . Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . M G P M d A M Z G M D G g V 16295 A 16295 B 16296 A 16296 A 16296 B 16296 B Zusatzfrage Gerlinde Kaupa (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 16297 C undestag er Bericht ung n 11. Mai 2005 t : ündliche Frage 2 erlinde Kaupa (CDU/CSU) flicht des Handels zur Schulung seiner itarbeiter hinsichtlich der Einhaltung er Vorschriften des Jugendschutzgesetzes ntwort arieluise Beck, Parl. Staatssekretärin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfrage erlinde Kaupa (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 3 r. Gesine Lötzsch (fraktionslos) esetzesvorhaben bzw. Gesetzesänderun- en bis zur nächsten Bundestagswahl zur erhinderung von Unternehmenskäufen 16298 B 16298 C Zusatzfrage Dr. Peter Jahr (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 16300 C II Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 174. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 11. Mai 2005 Mündliche Frage 8 Dr. Peter Jahr (CDU/CSU) Eventuell neu zu führende Vermögensaus- einandersetzungen für den Fall, dass For- derungen für vor 1990 errichtete Melio- rationsanlagen geltend gemacht werden, die bereits bei der Bemessung des LPG- Eigenkapitals abgezogen wurden Antwort Dr. Gerald Thalheim, Parl. Staatssekretär BMVEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 9 Hildegard Müller (CDU/CSU) Verteilung der Mehreinnahmen infolge des geplanten Vorziehens des Zahlungstermins für die Sozialbeiträge auf die verschiede- nen Zweige der Sozialversicherung Antwort Franz Thönnes, Parl. Staatssekretär BMGS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Hildegard Müller (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Birgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erika Lotz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Marlies Volkmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 10 Andreas Storm (CDU/CSU) Auswirkungen der Beitragsmindereinnah- men im ersten Quartal 2005 und der Korrektur der offiziellen Wachstumspro- gnose auf die weitere Entwicklung der Rentenfinanzen in diesem und im nächsten Jahr Antwort Franz Thönnes, Parl. Staatssekretär BMGS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Andreas Storm (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 11 Andreas Storm (CDU/CSU) Finanzielle Belastungen für die Haushalte des Bundes, der Länder und Kommunen infolge des geplanten Vorziehens des Zah- lungstermins für die Sozialversicherungs- beiträge A F Z A K M M A l L A F Z M V A E M G A d t m A F Z G D H K B E M Z E M V U v B A I 16301 A 16301 B 16301 C 16302 A 16302 B 16302 D 16303 B 16303 C 16304 A 16304 B 16304 D 16305 A ntwort ranz Thönnes, Parl. Staatssekretär BMGS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen ndreas Storm (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . arsten Schönfeld (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 12 ax Straubinger (CDU/CSU) uswirkungen des Vorziehens des Zah- ungstermins für die Sozialbeiträge für die änder und Kommunen ntwort ranz Thönnes, Parl. Staatssekretär BMGS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen ax Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . erena Butalikakis (CDU/CSU) . . . . . . . . . . ndreas Storm (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . rika Lotz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ündliche Fragen 13 und 14 erald Weiß (Groß-Gerau) (CDU/CSU) uswirkungen des geplanten Vorziehens es Zahlungstermins für die Sozialbei- räge für die Betriebe, insbesondere für die ittelständischen Unternehmen ntwort ranz Thönnes, Parl. Staatssekretär BMGS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen erald Weiß (Groß-Gerau) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . ildegard Müller (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . arsten Schönfeld (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . irgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . rika Lotz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ax Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . ur Geschäftsordnung ckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . . ündliche Frage 17 eronika Bellmann (CDU/CSU) msetzungsstand und Finanzierung der orgesehenen Baumaßnahmen für die 101 innerhalb Sachsens ntwort ris Gleicke, Parl. Staatssekretärin BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16305 C 16305 D 16306 A 16306 B 16306 D 16307 B 16307 C 16307 C 16308 A 16308 B 16309 D 16310 C 16310 D 16311 A 16311 D 16312 B 16312 B 16312 D Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 174. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 11. Mai 2005 III Mündliche Frage 18 Veronika Bellmann (CDU/CSU) Umsetzungsstand und Finanzierung der vorgesehenen Baumaßnahmen für die B 173 innerhalb Sachsens Antwort Iris Gleicke, Parl. Staatssekretärin BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 23 Petra Pau (fraktionslos) Anzahl der in Deutschland gelagerten Atomwaffen, Entfernung der von den USA gelagerten Atomwaffen Antwort Kerstin Müller, Staatsministerin AA . . . . . . . Zusatzfrage Petra Pau (fraktionslos) . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 29 Dr. Gesine Lötzsch (fraktionslos) Verbindliche Zusagen oder Selbstverpflich- tungen von Großunternehmen oder Unter- nehmervereinigungen für mehr Investi- tionen im Inland als Gegenleistung für die Absenkung der Körperschaftsteuer; Gegenfinanzierung der Absenkung der Körperschaftsteuer Antwort Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Dr. Gesine Lötzsch (fraktionslos) . . . . . . . . . . Carl-Ludwig Thiele (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christoph Bergner (CDU/CSU) . . . . . . . . Mündliche Frage 30 Max Straubinger (CDU/CSU) Auswirkungen des Vorziehens des Zah- lungstermins für die Sozialbeiträge auf das Haushaltsdefizit Antwort Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfrage Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 32 Albrecht Feibel (CDU/CSU) Umstellungskosten der Bundesanstalt für Arbeit auf „Bundesagentur“ sowie Kosten für das neue Logo Antwort Dr. Ditmar Staffelt, Parl. Staatssekretär BMWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfrage Albrecht Feibel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . M E K d A D Z E M E V L A D Z E K Z A C t t V U D B A E H P M P P K D G N B 16313 A 16313 B 16313 C 16314 A 16314 B 16315 A 16315 D 16316 A 16316 B 16316 C 16317 A ündliche Frage 33 ckart von Klaeden (CDU/CSU) osten der Neufassung des Logos der Bun- esagentur für Arbeit ntwort r. Ditmar Staffelt, Parl. Staatssekretär BMWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfrage ckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . . ündliche Frage 34 ckart von Klaeden (CDU/CSU) erantwortung für die Umstellung des ogos der Bundesagentur für Arbeit ntwort r. Ditmar Staffelt, Parl. Staatssekretär BMWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen ckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . . arl-Josef Laumann (CDU/CSU) . . . . . . . . . usatztagesordnungspunkt 1: ktuelle Stunde auf Antrag der Fraktion der DU/CSU: Umstellung des Zahlungs- ermins für die Sozialversicherungsbei- räge olker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . lla Schmidt, Bundesministerin BMGS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . irgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ndreas Storm (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . rika Lotz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ildegard Müller (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . etra Selg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ax Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . eter Dreßen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . eter Götz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . arsten Schönfeld (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . r. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . udrun Schaich-Walch (SPD) . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . erichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16317 C 16317 D 16318 C 16318 C 16319 C 16319 D 16321 A 16322 C 16323 D 16325 A 16326 C 16327 D 16328 D 16329 C 16331 A 16331 D 16333 A 16334 B 16335 B 16336 D 16336 D IV Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 174. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 11. Mai 2005 Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Mündliche Frage 4 Andrea Astrid Voßhoff (CDU/CSU) Vorlage einer Liste mit Gesetzen und Rechtsverordnungen aus dem Bereich des Bundesjustizministeriums, die abgeschafft werden sollen; Abschaffungstermin Antwort Alfred Hartenbach, Parl. Staatssekretär BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 3 Mündliche Fragen 5 und 6 Dirk Niebel (FDP) Gelagerte Mengen an Linsen, Reis, Kon- densmilch und Vollmilchpulver im Rah- men der Zivilen Notfallreserve; Kosten der Lagerung Antwort Dr. Gerald Thalheim, Parl. Staatssekretär BMVEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 4 Mündliche Fragen 15 und 16 Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) Einbeziehung der B 3 zwischen Karlsruhe und Basel sowie anderer Streckenab- schnitte in die Mautpflicht; Kriterien für die Einstufung eines Bundesstraßenab- schnitts als Ausweichroute Antwort Iris Gleicke, Parl. Staatssekretärin BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 5 Mündliche Frage 19 Michael Kretschmer (CDU/CSU) Abkommen zwischen Deutschland und Polen über den Bau des Grenzübergangs Ostritz (Kloster Mariental)–Ruszdorf (Posoda) Antwort Iris Gleicke, Parl. Staatssekretärin BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A M H B I b r s A I A M D W z d A K A M D A s N A K A M A E s h k A F A M H E s 16337 A 16337 B 16337 D 16338 B 16338 C nlage 6 ündliche Frage 20 ans Michelbach (CDU/CSU) au zusätzlicher Streckenabschnitte der CE-Trasse Nürnberg–Coburg–Erfurt 2005 is 2008 aufgrund des von der Bundes- egierung zum Ausbau der Verkehrsinfra- truktur aufgelegten Programms ntwort ris Gleicke, Parl. Staatssekretärin BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 7 ündliche Frage 21 r. Egon Jüttner (CDU/CSU) iederaufflammen des Grenzkonflikts wischen Eritrea und Äthiopien im Vorfeld er Parlamentswahlen in Äthiopien ntwort erstin Müller, Staatsministerin AA . . . . . . . nlage 8 ündliche Frage 22 r. Egon Jüttner (CDU/CSU) ktueller Stand der Verhandlungen zwi- chen Ägypten, Sudan und Äthiopien zur utzung des Nilwassers ntwort erstin Müller, Staatsministerin AA . . . . . . . nlage 9 ündliche Frage 24 lbrecht Feibel (CDU/CSU) insatz von Bediensteten des Bundesgrenz- chutzes am Flughafen Saarbrücken-Ens- eim zur Gewährleistung der Sicherheits- ontrolle; Kosten ntwort ritz Rudolf Körper, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 10 ündliche Fragen 25 und 26 artmut Koschyk (CDU/CSU) insatz von Leistungsprämien, Leistungs- tufen und Leistungszulagen in der Bun- 16338 D 16339 A 16339 A 16339 B Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 174. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 11. Mai 2005 V desverwaltung; Auswirkungen auf Mit- arbeiter; Ermittlungsart Antwort Fritz Rudolf Körper, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 11 Mündliche Frage 27 Ralf Göbel (CDU/CSU) Nachträgliche Speicherung von biometri- schen Merkmalen auf einem nur mit Pass- bild versehenen Chip Antwort Fritz Rudolf Körper, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 12 Mündliche Frage 28 Ralf Göbel (CDU/CSU) Ermöglichung der Einreise in die USA ohne Visum Antwort Fritz Rudolf Körper, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 13 Mündliche Frage 31 Gitta Connemann (CDU/CSU) Anstieg von Arbeitsplätzen bei Unterneh- men mit Finanzinvestoren, den so genann- ten Private-Equity-Gesellschaften, vor dem Hintergrund der so genannten Kapitalis- mus-Debatte Antwort Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 14 Mündliche Fragen 35 und 36 Hartmut Schauerte (CDU/CSU) Unterstützung der Änderung des Logos der Bundesagentur für Arbeit durch die Bundesregierung Antwort Dr. Ditmar Staffelt, Parl. Staatssekretär BMWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A M D U m d A D A M K Ö L d A D A M M A W r n A D A M H M l l A D A M P A S g A D 16339 D 16340 A 16340 B 16340 C 16340 D nlage 15 ündliche Fragen 37 und 38 r. Ralf Brauksiepe (CDU/CSU) nterrichtung des Bundeswirtschafts- inisteriums über die Änderung des Logos er Bundesagentur für Arbeit ntwort r. Ditmar Staffelt, Parl. Staatssekretär BMWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 16 ündliche Fragen 39 und 40 arl-Josef Laumann (CDU/CSU) ffentliche Ausschreibung des neuen ogos der Bundesagentur für Arbeit; Än- erungsgründe ntwort r. Ditmar Staffelt, Parl. Staatssekretär BMWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 17 ündliche Fragen 41 und 42 anfred Grund (CDU/CSU) usschluss Arbeitsloser von geförderten eiterbildungsmaßnahmen, deren Förde- ung mit Arbeitslosengeld I während oder ach Durchführung der Maßnahme endet ntwort r. Ditmar Staffelt, Parl. Staatssekretär BMWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 18 ündliche Fragen 43 und 44 elmut Heiderich (CDU/CSU) aßnahmen zur Sicherstellung der beruf- ichen Rehabilitation behinderter Jugend- icher ntwort r. Ditmar Staffelt, Parl. Staatssekretär BMWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 19 ündliche Frage 45 etra Pau (fraktionslos) nrechnungen von Leistungen nach dem GB II auf Studierende in einer Bedarfs- emeinschaft ntwort r. Ditmar Staffelt, Parl. Staatssekretär BMWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16341 A 16341 B 16341 C 16342 A 16342 C VI Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 174. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 11. Mai 2005 Anlage 20 Mündliche Fragen 46 und 47 Dr. Christoph Bergner (CDU/CSU) Maßnahmen im Rahmen des „Beschäfti- gungspaktes für 58-jährige Arbeitslose“; Finanzierung Antwort Dr. Ditmar Staffelt, Parl. Staatssekretär BMWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 21 Mündliche Frage 48 Hildegard Müller (CDU/CSU) Beitragssenkung in der Arbeitslosenver- sicherung aufgrund der Mehreinnahmen des geplanten Vorziehens des Zahlungs- termins für die Sozialversicherungsbei- träge Antwort Dr. Ditmar Staffelt, Parl. Staatssekretär BMWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 22 Mündliche Frage 49 Hans Michelbach (CDU/CSU) Sich für die Region einsetzende Unter- nehmen in Oberfranken, wie zum Beispiel die HUK-Coburg-Versicherungsgruppe Antwort Dr. Ditmar Staffelt, Parl. Staatssekretär BMWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 23 Mündliche Frage 50 Gitta Connemann (CDU/CSU) Abbau eines Drittels von Arbeitsplätzen bei einer Kapitalanlagefirma der SPD vor dem Hintergrund der so genannten Kapi- talismus-Debatte Antwort Dr. Ditmar Staffelt, Parl. Staatssekretär BMWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16343 A 16343 C 16343 C 16343 D Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 174. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 11. Mai 2005 16295 (A) ) (B) ) 174. Sitz Berlin, Mittwoch, de Beginn: 13.0
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    ung (D) letzter Absatz, der : „Es geht um 720 Millio- Gebäudesanierungspro- bsatz ist wie folgt zu le- en Euro Investitionen in uslösen und dass die Ar- leren Betrieben des Bau- n geht, gesichert werden, Zeiten die Beiträge stabil dem BÜNDNIS 90/ Heinrich [FDP]: Da- chter werden!) gen ist, die Beiträge stabil hende Auswirkung auf der war bei jedem Gesetz, das mittleren Einkommen von g der Mehrbelastung in und pro Haushalt. Diese politische Seite im Blick. Aber Sie sind den nächsten weil es Ihnen an der notwendig batte fehlt. Sie müssen sich nä hoch die Belastung der Arbeitg fallen Zinsen für die Zwisch letztendlich würde eine Beitrag nahmen im Umfang von 9 M würde, eine Mehrbelastung in den Euro für die Arbeitgeber be (Dr. Heinrich L. Kolb [FD deckte Beitragssatz Das haben wir vermieden; 400 Millionen Euro fällig werd Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 174. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 11. Mai 2005 16337 (A) ) (B) ) über das Internetportal des Bundesministeriums der Jus- maanlagen nicht erforderlich. Selbst beim wegen seiner Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten * für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Alfred Hartenbach auf die Frage der Abgeordneten Andrea Voßhoff (CDU/CSU) (Druck- sache 15/5432, Frage 4): Wann ist mit einer vollständigen Liste der Gesetze und Rechtsverordnungen aus dem Bereich des Bundesministe- riums der Justiz (BMJ) zu rechnen, die laut Pressemitteilung des BMJ vom 4. Mai 2005 (Quelle: http://www.bmj.bund.de) abgeschafft werden sollen, und bis wann soll die Abschaffung erfolgen? Die Bundesregierung versteht die Bereinigung des Bundesrechts, die ein Kernprojekt der Initiative Bürokra- tieabbau darstellt, als Daueraufgabe. So markiert auch der am 4. Mai 2005 vom Bundeskabinett beschlossene Entwurf eines Ersten Gesetzes über die Bereinigung von Bundesrecht im Zuständigkeitsbereich des Bundesminis- teriums der Justiz keinen Endpunkt für die Rechtsberei- nigung in diesem Bereich. Aus dem Entwurf, der auch t w s B s s v I m A d F s Z l g j s d Z s te d K S Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Dr. Bietmann, Rolf CDU/CSU 11.05.2005 Dr. Däubler-Gmelin, Herta SPD 11.05.2005 Fahrenschon, Georg CDU/CSU 11.05.2005 Hilsberg, Stephan SPD 11.05.2005 Jäger, Renate SPD 11.05.2005 Dr. Lucyga, Christine SPD 11.05.2005* Merz, Friedrich CDU/CSU 11.05.2005 Nitzsche, Henry CDU/CSU 11.05.2005 Scharping, Rudolf SPD 11.05.2005 Schösser, Fritz SPD 11.05.2005 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.05.2005 Vogel, Volkmar Uwe CDU/CSU 11.05.2005 Dr. Westerwelle, Guido FDP 11.05.2005 (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht iz allgemein zugänglich gemacht wird, ist zu ersehen, elche Vorschriften im Rahmen des gegenwärtigen Ge- etzgebungsverfahrens aufgehoben werden sollen. Die undesregierung hält es daher nicht für erforderlich, zu- ätzlich eine Liste der zur Aufhebung anstehenden Ge- etze und Verordnungen vorzulegen. Wann die Aufhebung erfolgt, hängt in erster Linie om Verlauf der parlamentarischen Beratungen ab. Das n-Kraft-Treten des Gesetzes ist – mit wenigen Ausnah- en – für den Tag nach der Verkündung vorgesehen. nlage 3 Antwort es Parl. Staatssekretärs Dr. Gerald Thalheim auf die ragen des Abgeordneten Dirk Niebel (FDP) (Druck- ache 15/5432, Fragen 5 und 6): Wie groß sind die Mengen an Linsen, Reis, Kondensmilch und Vollmilchpulver, die im Rahmen der zivilen Notfallre- serve gelagert werden, und welche Kosten verursacht die La- gerung? Müssen Maßnahmen in Bezug auf Belüftung, Kühlung oder Schutzatmosphäre getroffen werden, und ist eine ökolo- gisch verträgliche Lagerung gewährleistet? u Frage 5: Die im Rahmen der zivilen Notfallreserve derzeit ge- agerten Mengen sowie die Kosten der Lagerung (Lager- eld) sind der nachstehenden Tabelle zu entnehmen. Die ährlich in Abhängigkeit des Warenzu- und -verkaufs tärker schwankenden Aus- und Einlagerungskosten sind arin nicht enthalten. u Frage 6: Für die Bevorratung im Rahmen der zivilen Notfallre- erve gelten die üblichen, für die Lagerung von Lebensmit- ln an Lagerhallen gestellten Anforderungen. Aufgrund er bei den Lagerobjekten geforderten isolierenden älte- und Wärmedämmung sind bei der Lagerung der ackware (Hülsenfrüchte und Reis) energieintensive Kli- Produkt Menge in t Kosten p. a. in Millio- nen Euro Linsen 23 946 0,49 Langkornreis 40 439 0,88 Rundkornreis 30 504 0,62 Kondensmilch 6 035 0,78 Vollmilchpulver 500 0,01 Erbsen (nachrichtl.) 25 523 0,50 Zivile Notfallreserve 126 947 3,28 16338 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 174. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 11. Mai 2005 (A) ) (B) ) Sensibilität gegenüber Temperaturschwankungen in Hal- len mit Klimaanlagen gelagerten Vollmilchpulver kom- men diese Aggregate nur bei langen Frost- bzw. Hitzepe- rioden zum Einsatz. Kondensmilch wird im Rahmen einer Werkslagerung direkt beim Hersteller bevorratet. Durch die hohe Qualität der eingelagerten Ware und der damit verbundenen langen Lagerfähigkeit von durch- schnittlich zehn Jahren wird zudem eine häufige, mit Transporten verbundene Wälzung der Bestände vermie- den. Eine ökologisch verträgliche Lagerung ist somit ge- währleistet. Anlage 4 Antwort der Parl. Staatssekretärin Iris Gleicke auf die Fragen des Abgeordneten Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) (Drucksache 15/5432, Fragen 15 und 16): Wird die Bundesregierung im Zuge der vom Bundesminis- ter für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen, Dr. Manfred Stolpe, angekündigten Ausdehnung der Mautpflicht für Last- kraftwagen auf die als typische Ausweichstrecken genutzten Bundesstraßen ab 2006 (vergleiche „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ vom 28. April 2005) auch die Bundesstraße B 3 zwi- schen Karlsruhe und Basel in die Mautpflicht einbeziehen, und wenn ja, für welche Streckenabschnitte soll dann die LKW-Maut gelten? Welche Kriterien legt das Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen der Einstufung eines Bundesstra- ßenabschnitts als Ausweichroute zugrunde? Zu Frage 15: Mit Abschluss der Untersuchungen zu den Auswir- kungen der Einführung der LKW-Maut im Herbst 2005 werden aussagekräftige Ergebnisse zu potenziellen Ver- lagerungsstrecken vorliegen. Erst dann wird auch eine Aussage über mögliche Maßnahmen an der Bundes- straße B 3 zwischen Karlsruhe und Basel erfolgen kön- nen. Zu Frage 16: Die zur Ermittlung der Auswirkung der Einführung der LKW-Maut notwendigen Studien werden durch eine Arbeitsgruppe, bestehend aus dem Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen, der Bundesan- stalt für Straßenwesen und den vier Bundesländern Nordrhein-Westfalen (Federführung für die Länder), Baden-Württemberg, Brandenburg und Rheinland-Pfalz betreut. In dieser Arbeitsgruppe werden auf Grundlage der Erkenntnisse der Untersuchungen im Laufe des Jah- res Hinweise für die Frage der Ausdehnung der Maut- pflicht auf Bundesstraßen entwickelt. Wegen der Unter- schiede einzelner Streckenabschnitte, zum Beispiel hinsichtlich Streckencharakteristik, Verkehrsstärke usw., wird aber zusätzlich eine Einzelfallbetrachtung erforder- lich sein, bevor eine Entscheidung über mögliche Maß- nahmen gegen eine mautbedingte Verkehrsverlagerung getroffen werden kann. A d A ( s R g Z V D E M b n d A d A s s w s D 2 E d d r g d A d A s (C (D nlage 5 Antwort er Parl. Staatssekretärin Iris Gleicke auf die Frage des bgeordneten Michael Kretschmer (CDU/CSU) Drucksache 15/5432, Frage 19): Welche Fortschritte zu einem Abkommen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Polen über den Bau des Grenzübergangs Ostritz (Kloster Marien- tal)–Ruszdorf (Posoda) wurden bisher erzielt, und wann rech- net die Bundesregierung mit dem Baubeginn? Es besteht grundsätzlich Einvernehmen mit der polni- chen Seite, zwischen Ostritz (Kloster Mariental) und uszdorf (Posoda) eine Grenzübertrittsstelle für Fußgän- er und Radfahrer zu errichten. Im Interesse des baldigen ustandekommens einer erforderlichen völkerrechtlichen ereinbarung hat die Bundesrepublik Deutschland der eutschen Botschaft in Warschau im Februar 2005 eine inleitungsnote mit der Bitte um Zustellung an das inisterium für Auswärtige Angelegenheiten der Repu- lik Polen zugeleitet. Die Antwortnote liegt bislang icht vor. Konkrete Angaben zum Baubeginn können aher noch nicht gemacht werden. nlage 6 Antwort er Parl. Staatssekretärin Iris Gleicke auf die Frage des bgeordneten Hans Michelbach (CDU/CSU) (Druck- ache 15/5432, Frage 20): Welche Streckenabschnitte des Verkehrsprojektes Deut- sche Einheit Nr. 8.1 des BVWP, der ICE-Trasse Nürn- berg–Coburg–Erfurt werden in den Jahren 2005 bis 2008 ge- baut werden, und welche kommen zusätzlich zu den bereits fest für die Jahre 2005 bis 2008 geplanten Abschnitten auf- grund des von der Bundesregierung zum Ausbau der Ver- kehrsinfrastruktur aufgelegten Programms über 2 Milliarden Euro hinzu? Bis auf den Abschnitt Staffelstein werden alle Ab- chnitte der Neubaustrecke (NBS) Ebensfeld–Erfurt so- ie die Ausbaustrecke Nürnberg–Ebensfeld im Ab- chnitt Nürnberg–Fürth im Zuge des Verkehrsprojektes eutsche Einheit (VDE) Nr. 8.1 im Zeitraum 2005 bis 008 in Bau sein. Mit den Mitteln des 2-Milliarden- uro-Investitionsprogramms sollen die Bauarbeiten in en einzelnen Abschnitten der Neubaustrecke gegenüber en ursprünglichen Planungen verstärkt werden. Da- über hinaus ist der Baubeginn des Abschnittes Thürin- er Wald vorgesehen. Die konkreten Planungen hierzu auern noch an. nlage 7 Antwort er Staatsministerin Kerstin Müller auf die Frage des bgeordneten Dr. Egon Jüttner (CDU/CSU) (Druck- ache 15/5432, Frage 21): Hat die Bundesregierung Informationen über das partielle Wiederaufflammen des Grenzkonflikts zwischen Eritrea und Äthiopien im Vorfeld der Parlamentswahlen in Äthiopien am 15. Mai 2005, und wie schätzt die Bundesregierung die Aus- Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 174. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 11. Mai 2005 16339 (A) ) (B) ) sicht auf langfristige Beilegung dieses Konflikts nach den Wahlen in Äthiopien ein? Im April 2005 wurden mehrere bewaffnete Zwischen- fälle mit Toten und Verletzten in der temporären Sicher- heitszone zwischen Äthiopien und Eritrea bekannt. Beide Seiten warfen sich gegenseitig eine Verletzung des Waffenstillstandsabkommens vor. Die Untersuchungen der VN-Mission (UNMEE) sind noch nicht abgeschlos- sen. Die VN bezeichnen die militärische Lage trotz der Vorfälle als stabil. Die Bundesregierung geht davon aus, dass nach den für den 15. Mai anstehenden äthiopischen Parlamentswahlen verstärkte Bemühungen der neuen äthiopischen Regierung, der eritreischen Führung, der Vereinten Nationen, der EU und sonstiger Akteure ein- setzen werden, um eine dauerhafte und stabile Friedens- lösung des Konflikts auf der Grundlage der einschlägi- gen Resolutionen der VN herbeizuführen. Anlage 8 Antwort der Staatsministerin Kerstin Müller auf die Frage des Abgeordneten Dr. Egon Jüttner (CDU/CSU) (Druck- sache 15/5432, Frage 22): Liegen der Bundesregierung Informationen über den aktu- ellen Stand der Verhandlungen zwischen Ägypten, Sudan und Äthiopien zur Nutzung des Nilwassers vor, und wenn ja, zeichnen sich nach Auffassung der Bundesregierung in dieser Frage zwischenstaatliche Konflikte ab? Der Bundesregierung liegen keine Informationen über neue trilaterale Verhandlungen zwischen Ägypten, Su- dan und Äthiopien zur Nutzung des Nilwassers vor. Im Rahmen der Nilbeckeninitiative (Nile Basin Initiative, NBI) der zehn Nilanrainerstaaten (Ägypten, Äthiopien, Burundi, Eritrea, Kenia, Demokratische Republik Kongo, Ruanda, Sudan, Tansania, Uganda) finden je- doch fortlaufend Gespräche – zuletzt Anfang Mai 2005 in Uganda – zu diesem Thema statt, ohne dass sich eine grundsätzliche Einigung zur Frage der Nilwassernutzung abzeichnen würde. Obwohl es zur Frage der Nutzung des Nilwassers unterschiedliche Interessen und Auffassun- gen der Anrainerstaaten gibt, liegen der Bundesregierung keine Erkenntnisse vor, die auf eine signifikante Zu- nahme der Gefahr zwischenstaatlicher Konflikte hindeu- ten. Anlage 9 Antwort des Parl. Staatssekretärs Fritz Rudolf Körper auf die Frage des Abgeordneten Albrecht Feibel (CDU/CSU) (Drucksache 15/5432, Frage 24): Wie viele Bedienstete des Bundesgrenzschutzes (BGS) müssen am Flughafen Saarbrücken-Ensheim eingesetzt wer- den, um eine ausreichende Sicherheitskontrolle zu gewähr- leisten, und um wie viele Bedienstete des BGS lässt sich die derzeitige Anzahl reduzieren, um Kosten einzusparen? Mit Stand Mai 2005 ist für die Durchführung der Maßnahmen gemäß § 5 Luftsicherheitsgesetz auf dem F s m A s d s t S i D h A d g ( B b L g n 4 H t b t d L B r ü B 2 f d d d V g D t m ß I v (C (D lughafen Saarbrücken nachfolgendes Personal einge- etzt: Polizeivollzugsbeamte: 24 (integrative Wahrneh- ung der Luftsicherheits- und Grenzpolizeilichen ufgaben, §§ 2 und 4 Bundesgrenzschutzgesetz); Ange- tellte des Bundes (Luftsicherheitsassistenten/-innen): 12, avon 5 im Beschäftigungsverhältnis 50 Prozent, ent- pricht 9,5 Vollzeitbeschäftigten; Luftsicherheitsassis- enten/-innen der Firma Flug- und Industriesicherheit ervice- und Beratungs GmbH: 29, Anforderung erfolgt n Anlehnung an das Fluggastaufkommen stundenweise. er Personaleinsatz ist zur Gewährleistung der Sicher- eitsstandards sachangemessen. nlage 10 Antwort es Parl. Staatssekretärs Fritz Rudolf Körper auf die Fra- en des Abgeordneten Hartmut Koschyk (CDU/CSU) Drucksache 15/5432, Fragen 25 und 26): In welchem Umfang wurde seit 1998 von den Instrumen- ten Leistungsprämien, Leistungsstufen und Leistungszulagen im Einzelnen in der Bundesverwaltung (oberste Bundesbehör- den und nachgeordneter Bereich insgesamt) Gebrauch ge- macht, und welche Wirkungen hatte der Einsatz dieser Leis- tungsanreizsysteme auf Motivation und Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter? In welcher Form wurden diese Wirkungen ermittelt, und welche Ergebnisse hatten – sofern erfolgt – entsprechende Be- fragungen von Vorgesetzten, Mitarbeitern und Personalvertre- tungen? Seit 2001 werden die Vergabe der leistungsbezogenen ezahlungsinstrumente und Erfahrungen aller Bundes- ehörden abgefragt und ausgewertet. Danach haben eistungsstufen, Leistungsprämien oder Leistungszula- en in 2001 42 000 Beschäftigte in Höhe von 36 Millio- en Euro, in 2002 35 000 Beschäftigte in Höhe von 2 Millionen Euro und in 2003 41 000 Beschäftigte in öhe von 50 Millionen Euro erhalten. Damit sind Beam- innen und Beamte, Soldatinnen und Soldaten sowie Ar- eitnehmerinnen und Arbeitnehmer erfasst. Repräsenta- ive Daten vor 2001 liegen nicht vor. Die leistungsbezogenen Bezahlungsinstrumente, mit enen bei Beamtinnen und Beamten herausragende eistungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der esoldungsordnung A honoriert werden, werden in ih- er Wirkung auf Motivation und Leistungsbereitschaft berwiegend positiv bewertet. Im Erfahrungsbericht der undesregierung zur Dienstrechtsreform 1997 vom 0. Juni 2001 werden insbesondere Aussagen zur Ein- ührung leistungsbezogener Bezahlungsinstrumente in er Bundesverwaltung getroffen. Die Erfahrungen wur- en im Rahmen einer wissenschaftlichen Untersuchung urch Fragebögen und Interviews mit Bediensteten und ergabeberechtigten sowie durch statistische Erhebun- en in vier ausgewählten Bundesbehörden gewonnen. anach wird die Leistungsbezahlung von den Mitarbei- erinnen und Mitarbeitern durchaus positiv angenom- en. Auch die vergabeberechtigten Vorgesetzten begrü- en mehrheitlich Leistungsbezahlung als zusätzliches nstrument der Personalführung. Die in diesem Bericht orgeschlagenen Verbesserungen – Vereinfachung des 16340 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 174. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 11. Mai 2005 (A) ) (B) ) Vergabeverfahrens, Ausweitung des Kreises der Emp- fängerinnen und Empfänger, Flexibilisierung der Instru- mente untereinander und bessere Honorierung von Teamarbeit – wurden mit dem Besoldungsstrukturge- setz vom 21. Juni 2002 umgesetzt. Anlage 11 Antwort des Parl. Staatssekretärs Fritz Rudolf Körper auf die Frage des Abgeordneten Ralf Göbel (CDU/CSU) (Drucksache 15/5432, Frage 27): Können in Ausweisdokumente, bei denen zunächst nur das Passbild auf einem Chip gespeichert wird, nachträglich biometrische Merkmale gespeichert werden, ohne ein neues Dokument ausstellen zu müssen, und welchen Zeitplan hat die Bundesregierung bei der Einführung biometrischer Merkmale in Ausweisdokumenten für den Fall, dass technische Pro- bleme bei der Gesichtsfelderkennung die Speicherung dieses Merkmals verzögern? Aus Gründen der Dokumentensicherheit wird der Chip nach der Herstellung des Reisepasses gegen Lö- schen oder Ändern der Daten versiegelt. Die in einem ersten Schritt ausgegebenen Dokumente nur mit dem ge- speicherten Gesichtsbild werden die übliche Gültigkeits- dauer von zehn Jahren besitzen, sodass den Bürgerinnen und Bürgern insofern kein Nachteil entsteht. Im Rahmen der Kontrollen des neuen Reisepasses soll ein biometri- scher Abgleich des im Chip gespeicherten Gesichtsbil- des mit der Person, die den Pass vorlegt, erfolgen. Diese so genannte 1 : 1-Verifikation mit Gesichtserkennung wurde von BKA und BSI ausreichend getestet. Die Tests haben gezeigt, dass diese Abgleichmethode zu zuverläs- sigen Ergebnissen führt. Technische Probleme sind nicht zu erwarten. Anlage 12 Antwort des Parl. Staatssekretärs Fritz Rudolf Körper auf die Frage des Abgeordneten Ralf Göbel (CDU/CSU) (Drucksache 15/5432, Frage 28): Welche Voraussetzungen müssen deutsche Pässe erfüllen, damit Deutsche ab Oktober 2005 ohne Visum in die USA ein- reisen können, und welche Maßnahmen will die Bundesregie- rung bis dahin umsetzen, damit die Einreise ohne Visum mög- lich bleibt? Die USA haben festgelegt, dass nach dem 26. Okto- ber 2005 nur solche Länder weiter an dem Visa-Waiver- Programm teilnehmen werden, die bis zu diesem Zeit- punkt ein Programm zur Einführung biometrischer Pässe aufgelegt haben. Deutschland beabsichtigt, noch im Herbst die ersten biometriegestützten Reisepässe auszu- geben. Mithin werden alle Deutschen – auch solche mit nicht biometrischen Pässen – weiterhin visumfrei in die USA einreisen können. A d F C k d E l o h t s l R s s w m E z r U V g P d h d d W p A d g ( t t ü (C (D nlage 13 Antwort er Parl. Staatssekretärin Dr. Barbara Hendricks auf die rage der Abgeordneten Gitta Connemann (CDU/ SU) (Drucksache 15/5432, Frage 31): Ist der Bundesregierung eine Studie der Fachzeitschrift „Finance“ bekannt, wonach sich bei Unternehmen mit Finanz- investoren, den so genannten Privat-Equity-Gesellschaften, die Zahl der Mitarbeiter um 4,5 Prozent pro Jahr erhöht hat (vergleiche „Wirtschaftswoche“ vom 28. April 2005), und wie beurteilt sie diese Erkenntnisse vor dem Hintergrund der so genannten Kapitalismus-Debatte? Der Bundesregierung ist die oben genannte Studie be- annt. Die Bundesregierung ist sich der Tatsache bewusst, ass Finanzinvestoren durch ihr Engagement positive inflüsse auf das Wachstum und die Beschäftigungszah- en von Unternehmen sowie die Entwicklung des Stand- rts Deutschland haben können. Die Bundesregierung at daher das ZEW in Mannheim beauftragt, ein Gutach- en zu erstellen, in dem die rechtlichen und ökonomi- chen Rahmenbedingungen für die Branche in Deutsch- and untersucht werden. Ziel dieses Gutachtens ist es, die ahmenbedingungen für Private-Equity-Fonds so zu ge- talten, dass sie einen Beitrag zu Wachstum und Be- chäftigung leisten. Die ersten Ergebnisse der Gutachter erden derzeit ausgewertet. Genauso ist es jedoch auch öglich – und kommt auch vor –, dass es Private- quity-Fonds nicht gelingt, angeschlagene Unternehmen u retten, oder dass Private-Equity-Fonds nicht im Inte- esse der Unternehmen und Mitarbeiter handeln. Nur nternehmen, für die Letzteres gilt, sind in der jüngsten ergangenheit Gegenstand der öffentlichen Diskussion eworden. Die Kritik bezog sich ebenfalls nur auf solche rivate-Equity-Fonds, die deutlich gegen das Interesse er übernommenen Unternehmen und deren Mitarbeiter andeln. Die Bundesregierung wird sich auch zukünftig afür einsetzen und diejenigen Unternehmen fördern, ie zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit und achstumsdynamik sowie zur Sicherung von Arbeits- lätzen in Deutschland beitragen. nlage 14 Antwort es Parl. Staatssekretärs Dr. Ditmar Staffelt auf die Fra- en des Abgeordneten Hartmut Schauerte (CDU/CSU) Drucksache 15/5432, Fragen 35 und 36): Unterstützt die Bundesregierung die Änderung des Logos der BA? Hält die Bundesregierung die mit der Neufassung des Lo- gos der BA verbundenen Kosten für sinnvoll eingesetzte Bei- tragsmittel? Die Bundesagentur für Arbeit ist eine selbstverwal- ete Körperschaft des öffentlichen Rechts mit Organisa- ionshoheit. Sie entscheidet in eigener Verantwortung ber ihr Erscheinungsbild in der Öffentlichkeit. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 174. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 11. Mai 2005 16341 (A) ) (B) ) Anlage 15 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Ditmar Staffelt auf die Fra- gen des Abgeordneten Dr. Ralf Brauksiepe (CDU/ CSU) (Drucksache 15/5432, Fragen 37 und 38): Wann ist ein Vertreter des BMWA über die Pläne der BA zur Änderung des Logos informiert worden? Hat der Vertreter des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit diese Pläne unterstützt? Das Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit war in die Entwicklung des neuen Erscheinungsbildes der Bundesagentur für Arbeit nicht eingebunden und wurde auch nicht gesondert informiert. Dies ist auch nicht erforderlich, da die Bundesagentur für Arbeit als Körperschaft des öffentlichen Rechts mit Selbstverwal- tung im Rahmen der Organisationshoheit über solche Fragen in eigener Verantwortung entscheidet. Die Ent- scheidung über das neue Erscheinungsbild hat der Vor- stand der Bundesagentur für Arbeit getroffen. Anlage 16 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Ditmar Staffelt auf die Fra- gen des Abgeordneten Karl-Josef Laumann (CDU/ CSU) (Drucksache 15/5432, Fragen 39 und 40): Ist der Auftrag zur Neufassung des Logos der BA öffent- lich ausgeschrieben worden? Aus welchen Gründen ist das Logo der BA geändert wor- den? Zu Frage 39: Nach Auskunft der Bundesagentur für Arbeit wurde der Auftrag für die Entwicklung des neuen Erschei- nungsbildes beschränkt ausgeschrieben. Es wurden meh- rere Bieter am Verfahren beteiligt. Der Auftrag ging an den preisgünstigsten Anbieter. Zu Frage 40: Die Bundesagentur für Arbeit befindet sich in einem Umbauprozess zu einem modernen Dienstleister am Ar- beitsmarkt. Kernelement der Reform ist die zurzeit statt- findende Umstellung der Agenturen für Arbeit auf ein neues Geschäftsmodell, das so genannte Kundenzen- trum. In den Kundenzentren sollen die Anliegen von Ar- beitslosen und Arbeitgebern schnell, kundenfreundlich und wirkungsorientiert bearbeitet werden. Derzeit sind 70 und bis zum Jahresende 2005 werden alle 180 Agen- turen für Arbeit auf das neue Geschäftsmodell umge- stellt sein. Mit dem neuen Erscheinungsbild will die BA die Kernelemente dieser Reform ergänzen und den Kun- den den Zugang zu den vielfältigen Angeboten der Agenturen für Arbeit erleichtern. Dies geschieht unter anderem durch ein Farbsystem für Broschüren und Info- schriften. Durch die Farbkennung auf den Informations- medien der BA wird für jeden Kunden sofort ersichtlich, welche Informationen für ihn wichtig sind. Das moder- nisierte Logo ist nach Auffassung der BA ein Signal da- f t A d g ( Z b b Z b k f t r g b A d g ( (C (D ür, dass sich die BA zu einem modernen, kundenorien- ierten Dienstleister wandelt. nlage 17 Antwort es Parl. Staatssekretärs Dr. Ditmar Staffelt auf die Fra- en des Abgeordneten Manfred Grund (CDU/CSU) Drucksache 15/5432, Fragen 41 und 42): Ist der Bundesregierung die Praxis von Arbeitsagenturen bekannt, keine Weiterbildungsmaßnahmen für Arbeitslose zu fördern, deren Förderung mit Arbeitslosengeld I während oder nach Durchführung der Maßnahme endet, weil angeblich die Zuständigkeit für die Zahlung von Arbeitslosengeld II un- geklärt sei, obwohl eine Einstellungszusage eines Arbeitge- bers bei erfolgreichem Maßnahmeabschluss vorliegt, und wie bewertet sie diese? Wird die Bundesregierung gegebenenfalls durch entspre- chende rechtliche Regelungen sicherstellen, dass künftig auch der in der Frage zuvor beschriebene Personenkreis nicht wei- ter von geförderten Weiterbildungsmaßnahmen ausgeschlos- sen bleibt? u Frage 41: Der Bundesregierung und der Bundesagentur für Ar- eit ist eine derartige Praxis von Arbeitsagenturen nicht ekannt. u Frage 42: Die Bundesregierung und die Bundesagentur für Ar- eit sind selbstverständlich bereit, gegebenenfalls kon- reten Einzelfällen nachzugehen, in denen Agenturen ür Arbeit die Weiterbildungsförderung nach dem Drit- en Buch Sozialgesetzbuch von einer Zuständigkeitsklä- ung für die Zahlung von Arbeitslosengeld II abhängig emacht haben sollen. Ein gesetzlicher Regelungsbedarf esteht nicht. nlage 18 Antwort es Parl. Staatssekretärs Dr. Ditmar Staffelt auf die Fra- en des Abgeordneten Helmut Heiderich (CDU/CSU) Drucksache 15/5432, Fragen 43 und 44): In welcher Weise wird die Bundesregierung auf die sich immer mehr verdichtenden Hinweise reagieren, dass die be- ruflichen Rehabilitationen behinderter Jugendlicher wegen Geldmangels bei der BA, wegen Rechtsunklarheiten nach der Hartz-IV-Einführung oder aus sonstigen Gründen auch bei ge- setzlichen Pflichtleistungen nicht mehr im notwendigen Um- fang erbracht werden (vergleiche „Hersfelder Zeitung“ vom 3. Mai 2005), und ist sie insofern bereit, ihre Position in den Antworten des Staatssekretärs im Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit (BMWA), Rudolf Anzinger, vom 22. März 2005 auf meine schriftlichen Fragen 35 und 36 auf Bundestagsdrucksache 15/5181 – wonach die Handlungs- und Budgetkompetenz nach Mitteilung der BA ausreichend sei – zu verändern? Welche Aktivitäten hat die Bundesregierung bisher entwi- ckelt, um gemeinsam mit den Vertretern der Behinderten, den Berufsbildungs- und -förderungswerken, Rehabilitationszen- tren sowie betroffenen Kommunen eine langfristige Zukunfts- sicherung dieser Aufgabe zu erreichen, und inwieweit ist da- raus ein umfassendes Konzept zur Erfüllung der gesetzlichen 16342 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 174. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 11. Mai 2005 (A) ) (B) ) Pflichtleistungen entstanden, das vor allem den behinderten Jugendlichen die zustehenden Leistungen garantiert? Zu Frage 43: Nach Auffassung der Bundesagentur für Arbeit kön- nen die gesetzlichen Leistungen zur Teilhabe behinderter Menschen am Arbeitsleben auch weiterhin im notwendi- gen Umfang erbracht werden. Für die Rechtsanspruchs- leistungen stehen im Haushalt der Bundesagentur für Ar- beit in 2005 trotz der schwierigen finanziellen Rahmenbedingungen 2,53 Milliarden Euro zur Ver- fügung. Bis Ende April 2005 waren insgesamt rund 2,2 Milliarden Euro durch Ausgaben und Zahlungsver- pflichtungen gebunden. Das sind 77 Milliarden Euro oder 3,4 Prozent weniger als von der Bundesagentur für Arbeit bis Ende April 2005 projektiert. Die finanziellen Handlungsspielräume der Bundesagentur für Arbeit sind daher noch nicht erschöpft. Allerdings stellt sich die Budgetauslastung in den einzelnen Regionen unter- schiedlich dar. Bewirtschaftungsspitzen in einzelnen Agenturen für Arbeit wurden und werden im Rahmen der dezentralen Handlungs- und Budgetkompetenz der Bundesagentur aufgefangen. So hat beispielsweise die Regionaldirektion Hessen der Bundesagentur für Arbeit in ihrem Bezirk Haushaltsmittel zwischen einzelnen Agenturen umverteilt. Zentrale Bewirtschaftungsmaß- nahmen werden vor diesem Hintergrund von der Bun- desagentur für Arbeit derzeit nicht für vordringlich ge- halten. Sollten jedoch künftig Budgetlösungen auf der Ebene der Regionaldirektion nicht zur Finanzierung der notwendigen Rehabilitationsleistungen ausreichen, geht die Bundesregierung davon aus, dass die Bundesagentur einen überregionalen Mittelausgleich vornimmt. Zu Frage 44: Für die Bundesregierung hat die Förderung der beruf- lichen Teilhabe behinderter Menschen weiterhin eine große Bedeutung. Das trotz schwieriger finanzieller und arbeitsmarktlicher Rahmenbedingungen erhebliche fi- nanzielle Engagement der Bundesagentur für Arbeit ist Ausdruck dieses Stellenwertes. In diesem Zusammen- hang weist die Bundesregierung darauf hin, dass allein die Ausgaben für Pflichtleistungen zur Förderung der beruflichen Teilhabe behinderter Menschen durch die Bundesagentur für Arbeit seit 1998 von 1,647 Milliarden Euro auf über 2,5 Milliarden Euro in 2005 angehoben wurden. Dies entspricht einer Steigerung der Ausgaben um über 50 Prozent. Mit einem Mittelvolumen in Höhe von über 2,9 Milliarden Euro für Pflicht- und Ermessens- leistungen nach dem SGB III ist auch in diesem Jahr für die Förderung Behinderter und Schwerbehinderter Sorge getragen. Die Bundesregierung geht davon aus, dass im Bereich der Grundsicherung die Arbeitsgemeinschaften und zugelassenen kommunalen Träger die zur Verfü- gung stehenden Mittel verstärkt auch für den Bereich der Förderung der beruflichen Teilhabe behinderter, hilfe- bedürftiger Menschen nutzen. Sie ist hierzu auch im Dialog mit den Ländern und den kommunalen Spitzen- verbänden. Der besondere Stellenwert der Berufsför- derungs- und Berufsbildungswerke für die berufliche Teilhabe Behinderter ist für die Bundesregierung unum- stritten. Ziel der beruflichen Eingliederung behinderter u s u d b p t z g t d A d d s b e s s g B b m L L s g F g b U d L r g w S r e t S A d g C (C (D nd schwerbehinderter Menschen ist es, unter Berück- ichtigung aller Umstände des Einzelfalles wirksame nd wirtschaftliche Maßnahmen für eine Integration in en Arbeitsmarkt zu ergreifen. Hierbei muss stärker als isher das gesamte breite Spektrum der arbeitsmarkt- olitischen Leistungen genutzt werden. Diese, an den In- eressen behinderter und schwerbehinderter Menschen u orientierenden Entscheidungen stehen im Vorder- rund. Es kann daher nicht Aufgabe der Rehabilitations- räger sein, die Förderung an einer Kapazitätsauslastung ieser Einrichtungen auszurichten. nlage 19 Antwort es Parl. Staatssekretärs Dr. Ditmar Staffelt auf die Frage er Abgeordneten Petra Pau (fraktionslos) (Druck- ache 15/5432, Frage 45): Ist der Bundesregierung bekannt, dass Studierende, wel- che mit Leistungsempfangenden nach dem Zweiten Buch So- zialgesetzbuch (SGB II) zusammenleben, in die Bedarfsge- meinschaft eingerechnet werden, und widerspricht die Anrechung freiwilliger Unterhaltsleistungen der Eltern dem Ansinnen der Bundesregierung, Studierende nicht unter das SGB II fallen zu lassen? Es ist richtig, dass Studierende, die mit einem Ar- eitslosengeld-II-Empfänger verheiratet sind oder in heähnlicher Gemeinschaft leben, zur Bedarfsgemein- chaft des erwerbsfähigen Hilfebedürftigen gehören. Be- teht eine solche Bedarfsgemeinschaft, ist nach den Re- elungen des § 9 SGB II auch das Einkommen des in edarfsgemeinschaft lebenden Partners bei dem Hilfe- edürftigen anzurechnen. Die Bildung der Bedarfsge- einschaft ist nicht abhängig von einem möglichen eistungsbezug. Auch Rentner sind vom Bezug von eistungen nach dem SGB II grundsätzlich ausgeschlos- en, unabhängig davon können sie aber zu der Bedarfs- emeinschaft ihres Partners gehören. Auch in diesen ällen erfolgt eine Anrechnung der Rente und des sonsti- en Einkommens auf den Leistungsanspruch des hilfe- edürftigen Partners. Eine Anrechnung von freiwilligen nterhaltsleistungen der Eltern eines Studierenden wi- erspricht nicht dem Grundsatz, dass Studierende keine eistungen nach dem SGB II erhalten können. Eine An- echnung der Unterhaltsleistungen auf den Arbeitslosen- eld-II-Anspruch des Partners kann nur dann erfolgen, enn die Unterhaltsleistungen den eigenen Bedarf des tudierenden übersteigen. Des Weiteren stellt sich ge- ade bei einem unverheirateten Paar die Frage, ob bereits ine eheähnliche Partnerschaft vorliegt und die Partner atsächlich eine Bedarfsgemeinschaft im Sinne des GB II bilden. nlage 20 Antwort es Parl. Staatssekretärs Dr. Ditmar Staffelt auf die Fra- en des Abgeordneten Dr. Christoph Bergner (CDU/ SU) (Drucksache 15/5432, Fragen 46 und 47): Welche Maßnahmen plant die Bundesregierung im Rah- men des von Bundesminister Wolfgang Clement angekündig- Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 174. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 11. Mai 2005 16343 (A) (C) (B) ) ten „Beschäftigungspaktes für 58-jährige Arbeitslose“ (Pres- semitteilung des BMWA vom 19. April 2005), und wie soll das Maßnahmevolumen auf die Bundesländer aufgeteilt wer- Sollen die durch die geplante Maßnahme entstehenden Mehreinnahmen in der Arbeitslosenversicherung den Bei- tragszahlern in Form einer Beitragssatzsenkung zugute kom- den? Wie soll die Finanzierung der Maßnahmen erfolgen, und wie weit ist bei der Umsetzung dieses zentralen Programms für ältere Arbeitslose mit einer Beanspruchung von Mitteln zu rechnen, die nach bisheriger Planung den Arbeitsgemein- schaften bzw. Optionskommunen (SGB II) zustehen? Zu Frage 46: Die Beschäftigungssituation älterer Arbeitnehmerin- nen und Arbeitnehmer ist nach wie vor schwierig. Der Bundeskanzler hat daher in seiner Regierungserklärung vom 17. März 2005 verstärkt Beschäftigungsmaßnah- men speziell bei den über 55- und 58-jährigen arbeits- losen älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern an- gekündigt. Zur Umsetzung dieses Ziels will die Bundesregierung Beschäftigungspakte mit der Wirt- schaft, mit den Ländern und in den Regionen schließen, um das gesamtgesellschaftliche Potenzial zur (Wieder-) Eingliederung älterer Arbeitsloser in das Erwerbsleben zu nutzen. Wie bereits aus der Presseerklärung vom 19. April 2005 hervorgeht, plant das Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit mit den Ländern eine gemein- same Initiative „50 000 Zusatzjobs“ für ältere Langzeit- arbeitslose. Die Eckpunkte werden in der Presseerklä- rung genannt. Auf der Basis des Zweiten Buches Sozialgesetzbuch – Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II) wird die Förderung von 50 000 Arbeitsgele- genheiten mit Mehraufwandsentschädigung (Zusatzjobs) gemäß § 16 Abs. 3 Satz 2 SGB II angestrebt. Über die Aufteilung des Maßnahmevolumens auf die Länder kann die Bundesregierung derzeit keine Aussagen treffen, da sich die Länder über eine Beteiligung an der Initiative noch nicht erklärt haben. In der Besprechung der Länder mit Bundesminister Wolfgang Clement am 19. April 2005 wurde vereinbart, dass sich die Länder bis Ende Mai 2005 entscheiden, ob und in welcher Größenordnung sie sich an der Initiative beteiligen. Zu Frage 47: Die Eckpunkte der geplanten Finanzierung durch den Bund und die Länder werden in der Presseerklärung vom 19. April 2005 genannt. Die Finanzierung der Initiative mit den Ländern soll bundesseitig in den Haushaltsjahren 2006 bis 2008 aus einem separaten Haushaltsansatz finanziert und über Sondermittelzuweisungen umgesetzt werden, die die Träger des SGB II, die sich an der Initiative „50 000 Zu- satzjobs“ beteiligen, neben der normalen Mittelzuwei- sung für Eingliederungsmaßnahmen erhalten. Anlage 21 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Ditmar Staffelt auf die Frage der Abgeordneten Hildegard Müller (CDU/CSU) (Drucksache 15/5432, Frage 48): Z E g J A d d ( ä S b d g S d a f m v n m A d d ( m r d (D men, und wenn ja, wie will die Bundesregierung dies sicher- stellen? Bei den Mehreinnahmen infolge des Vorziehens des ahlungstermins handelt es sich um einen einmaligen ffekt, der im Rahmen der Aufstellung und Genehmi- ung des Haushalts der Bundesagentur für Arbeit für das ahr 2006 berücksichtigt werden wird. nlage 22 Antwort es Parl. Staatssekretärs Dr. Ditmar Staffelt auf die Frage es Abgeordneten Hans Michelbach (CDU/CSU) Drucksache 15/5432, Frage 49): Welche weiteren Unternehmen in Oberfranken zählen nach Auffassung der Bundesregierung zusätzlich zu der vom Staats- minister im Bundeskanzleramt, Rolf Schwanitz, explizit ge- nannten HUK-Coburg-Versicherungsgruppe (vergleiche „Co- burger Tageblatt“ vom 27. April 2005) zu denjenigen positiven Beispielen von Unternehmen, die sich erwähnungswürdig für die Region und ihre Menschen einsetzen? Gemäß „Coburger Tageblatt“ vom 27. April 2005 ußerte sich der Staatsminister im Bundeskanzleramt, chwanitz, im Rahmen seines Besuchs bei der HUK Co- urg am Beispiel dieses Unternehmens dahin gehend, ass es „natürlich Unternehmen gibt, die sich für die Re- ion und ihre Menschen einsetzen“. Staatsminister chwanitz verdeutlichte damit die Auffassung der Bun- esregierung, wonach das Verhalten von Unternehmen bseits ihrer reinen wirtschaftlichen Interessen stets dif- erenziert gesehen werden muss. Dies gilt für Unterneh- en bundesweit. Da jede weitere Aufzählung von ergleichbar zur HUK Coburg sich verhaltenden Unter- ehmen deshalb naturgemäß unvollständig bleiben uss, wird hierauf jedoch verzichtet. nlage 23 Antwort es Parl. Staatssekretärs Dr. Ditmar Staffelt auf die Frage er Abgeordneten Gitta Connemann (CDU/CSU) Drucksache 15/5432, Frage 50): Trifft es zu, dass eine Kapitalanlage-Firma der SPD, die sich DDVG abkürzt, bei der Übernahme der „Frankfurter Rundschau“ innerhalb eines Jahres ein Drittel der Arbeits- plätze abgebaut hat (vergleiche „Berliner Zeitung“ vom 2. Mai 2005), und wie begründet die Bundesregierung ihre Haltung vor dem Hintergrund der so genannten Kapitalismus- Debatte, an der sich auch einzelne Vertreter der Bundesregie- rung beteiligt haben? Informationen zu Einzelverhältnissen von Unterneh- en bzw. ihren Beteiligungen werden durch die Bundes- egierung nicht systematisch vorgehalten. Damit sind erartige Auskünfte nicht möglich. 174. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 11. Mai 2005 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4 Anlage 5 Anlage 6 Anlage 7 Anlage 8 Anlage 9 Anlage 10 Anlage 11 Anlage 12 Anlage 13 Anlage 14 Anlage 15 Anlage 16 Anlage 17 Anlage 18 Anlage 19 Anlage 20 Anlage 21 Anlage 22 Anlage 23
Gesamtes Protokol
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1517400000

Guten Tag, liebe Kolleginnen und Kollegen! Die Sit-

zung ist eröffnet.
Ich rufe Tagesordnungspunkt 1 auf:

Befragung der Bundesregierung
Die Bundesregierung hat als Thema der heutigen Ka-

binettssitzung mitgeteilt: Entwurf eines Gesetzes zur
Förderung besonders partikelreduzierter Personen-
kraftwagen.

Das Wort für den einleitenden fünfminütigen Bericht
hat die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundes-
minister der Finanzen, Dr. Barbara Hendricks. Bitte
schön, Frau Hendricks.

D
Dr. Barbara Hendricks (SPD):
Rede ID: ID1517400100


Herr Präsident! Meine lieben Kolleginnen und Kolle-
gen! Mit diesem Gesetzentwurf sollen über die Kraftfahr-
zeugsteuer Anreize für solche Diesel-PKW geschaffen
werden, die deutlich weniger Partikelmasse ausstoßen
und so vor allem in Ballungsgebieten zur Verminderung
der Feinstaubbelastung und der damit verbundenen
gesundheitlichen Gefährdungen beitragen können. Das
Gesetz soll die weitere Verbreitung moderner Partikel-

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Redet
minderungstechniken für neue und auch für bereits im
Verkehr befindliche Diesel-PKW beschleunigen.

Es geht dabei nicht um die steuerliche Förderung be-
stimmter Techniken, sondern um die Förderung aller
PKW, die vorgesehene Grenzwerte einhalten. Die An-
reize für neue PKW sind auf die frühzeitige Einhaltung
des von der EU-Kommission für die nächste Abgasnorm
Euro 5 vorgeschlagenen Partikelgrenzwertes von 5 Milli-
gramm pro Kilometer gerichtet. Es handelt sich einerseits
um befristete Steuerbefreiungen in Höhe von 350 Euro,
andererseits um einen Zuschlag von 20 Prozent bei ge-
ringerer Partikelminderung ab dem 1. Januar 2008.

Für die Nachrüstung bereits im Verkehr b
PKW ist hinsichtlich der geforderten Partikel
ein Stufenmodell vorgesehen, um einen Anre
terer Basis zu geben. Die befristete Steuerbe

(C (D ung n 11. Mai 2005 0 Uhr rägt 250 Euro; das sind bis zu 50 Prozent der Kosten. ie Halter von Fahrzeugen, die in diesem Jahr erstmals ugelassen oder nachgerüstet wurden bzw. werden, weren diese Förderung bei Erfüllung dieser Voraussetzung b dem 1. Januar 2006 in vollem Umfang erhalten. Die efristeten Steuerbefreiungen für besonders emissionseduzierte PKW sollen, wie es auch bei bisherigen Beünstigungen der Fall war, fahrzeugbezogen sein. Bei alterwechsel verbleibt für den neuen Halter also ein och nicht abgelaufener Befreiungszeitraum. Stilllegunen oder Saisonkennzeichen haben keine verlängernde irkung auf den Befreiungszeitraum. Für den vorgesehenen Förderzeitraum 2006/2007 erden unter Einbeziehung bereits in diesem Jahr erstals zugelassener oder nachgerüsteter PKW befristete teuerbefreiungen in Höhe von insgesamt 1,2 Milliarden uro erwartet. Aus der stetigen Zunahme des Anteils on Diesel-PKW fließen den Ländern bei der Kraftfahreugsteuer vergleichsweise höhere Einnahmen zu. Voaussetzungen für das In-Kraft-Treten dieser Regelung m 1. Januar 2006 sind, dass die notwendigen verkehrsechtlichen Regelungen hinsichtlich der Anforderungen n die Partikelminderungstechnik zügig geschaffen weren und dass die EU-Kommission – davon gehe ich us – ihre Zustimmung erteilt. ext Schließlich hoffe ich, dass die Länder zum Gelingen dieser Initiative konstruktiv beitragen werden. Im Hinblick auf das angestrebte Ziel einer nachhaltigen Reduktion der Partikelemissionen des Straßenverkehrs hält die Bundesregierung die vorgeschlagene Lösung für die am schnellsten wirkende. Außerdem wird sich die Bundesregierung auf europäischer Ebene für die weitere Verschärfung der Abgasgrenzwerte für PKW und LKW einsetzen. In den Verhandlungen zur Eurovignetten-Richtlinie wurde jüngst das Ziel erreicht, die emissionsbezogene Spreizung der LKW-Maut erhöhen zu dürfen. Dies erscheint als der ef um einen möglichst raschen Umstieg auf gerem Partikelausstoß zu bewirken. ank. efindlicher minderung iz auf breifreiung be fektivste Weg, LKW mit gerin Herzlichen D Vielen Dank, Frau Staatssekretärin. – Ich bitte, zu nächst Fragen zu dem Themenbereich zu stellen, über den soeben berichtet worden ist. Die erste Frage geht an den Kollegen Hubert Deittert. Frau Staatssekretärin, gibt es belastbare Zahlen, wie groß der prozentuale Anteil der Feinstaubbelastung ist, um den man reduzieren kann, wenn alle Diesel-PKW mit entsprechenden Filtern ausgerüstet werden? Meine zweite Frage – wenn ich sie gleich anschließen darf –: Gibt es vonseiten der Bundesregierung Überlegungen, wie man die übrige Feinstaubbelastung angehen will? D Herr Kollege Deittert, ich bitte um Entschuldigung, aber diese Fragestellungen fallen eher in den Bereich des Bundesumweltministeriums. Ich könnte Ihnen selbstverständlich die Zahlen, von denen wir ausgehen, nachliefern – das ist keine Frage –, wie viel es zur Partikelminderung beitragen würde, wenn alle Diesel-PKW mit Rußfiltern nachgerüstet bzw. ausgestattet wären. Welche Anstrengungen ansonsten – außerhalb des Straßenverkehrs – unternommen werden können, um Partikelminderungen herbeizuführen, dazu würde ich Sie bitten, sich an das Bundesministerium für Umwelt zu wenden. Eine weitere Frage des Kollegen Stefan Müller. Frau Staatssekretärin, wenn ich das Finanzierungs tableau richtig interpretiere, gehen die Steuermindereinnahmen allein zulasten der Bundesländer. Ist es nicht eine gemeinsame Aufgabe von Ländern und Bund, die Kommunen bei der Reduzierung der Feinstaubbelastung zu unterstützen? Ich möchte als zweite Frage anschließen: Welche Gegenfinanzierung will der Bund den Ländern dafür vorschlagen? D Der Bund wird den Ländern keine weitere Gegenfinanzierung vorschlagen. Zunächst zu der Frage, ob es nicht eine gemeinsame Aufgabe von Bund und Ländern sei, den Kommunen bei diesem Problem zu helfen: Nein, dies ist eine Aufgabe der Länder; denn die Kommunen sind nach unserer Verfassung Teil der Länder. Es handelt sich um die Umsetzung von Ordnungsrecht, was in der Verantwortung der kommunalen Behörden liegt. Da die Kommunen Teil der Länder sind, haben die Länder natürlich die Aufgabe, die Kommunen dabei zu unterstützen. Daneben darf ich darauf hinweisen, dass der Anteil der Diesel-PKW an der Gesamtflotte aller PKW, die in der Bundesrepublik Deutschland zugelassen sind, in den letzten Jahren erheblich zugenommen hat. Wie Sie wis s h G a v g d E d m w ä L B d k r d c K j b r n d B s a A w f F T m Z s K (C (D en, Herr Kollege, ist die Kfz-Steuer für Diesel-PKW öher als für PKW, die mit Benzin betrieben werden. Im egenzug dazu ist Dieselkraftstoff günstiger besteuert ls Benzin. Das heißt also, schon die Entwicklung der ergangenen Jahre – mit einer deutlichen Zunahme zuelassener PKW, die mit Diesel betrieben werden – hat azu geführt, dass auf der einen Seite die Kfz-Steuerinnahmen deutlich überproportional gestiegen sind und ass auf der anderen Seite das Mineralölsteueraufkomen zurückgegangen ist; denn da wird der Diesel ja etas günstiger besteuert. Es hat also allein durch die Vernderung der Flotte eine tendenzielle Besserstellung der änder und eine tendenzielle Schlechterstellung des undes gegeben, weil die Länder über das Aufkommen er Kfz-Steuer verfügen und der Bund über das Aufommen der Mineralölsteuer, welches, wie ich Ihnen geade geschildert habe, tendenziell gesunken ist. Deswegen sieht die Bundesregierung keine Notwen igkeit, weiter gehende Finanzierungsvorschläge zu mahen, sondern geht davon aus, dass es im Rahmen der fz-Steuer selbst zu regeln sein wird. Die Länder haben a im Gesetzgebungsverfahren alle Möglichkeiten dazu. Vielen Dank. Gibt es weitere Fragen zu dem Themen ereich? – Das ist nicht der Fall. Gibt es Fragen zu andeen Themen der heutigen Kabinettssitzung? – Das ist icht der Fall. Gibt es darüber hinaus Fragen an die Bunesregierung? – Auch das ist nicht der Fall. Dann ist die efragung der Bundesregierung vorzeitig beendet. Jetzt kämen wir zum Tagesordnungspunkt 2: Frage tunde. Da die Kollegen, die Fragen stellen, noch nicht nwesend sind, weil sie nicht mit einem so schnellen blauf gerechnet haben, würde ich vorschlagen, dass ir die Sitzung unterbrechen. Ich frage die Geschäftsührer, ob sie damit einverstanden sind. – Das ist der all. Somit unterbreche ich die Sitzung bis 13.30 Uhr. Ich eröffne die unterbrochene Sitzung wieder und rufe agesordnungspunkt 2 auf: Fragestunde – Drucksache 15/5432 – Wir beginnen mit dem Geschäftsbereich des Bundesinisteriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. ur Beantwortung steht die Parlamentarische Staatsekretärin Marieluise Beck zur Verfügung. Wir kommen zur Frage 1 der Kollegin Gerlinde aupa: Was hat die Bundesregierung im Nachgang zur Verabschiedung des so genannten Alkopopsteuergesetzes zur Umsetzung der von der Kinderkommission des Deutschen Bundestages gefassten und vom Deutschen Bundestag verabschiedeten Beschlüsse – Bundestagsdrucksache 15/3084 – unternommen, um die Einhaltung von Jugendschutzbestimmungen im Zusammenhang mit dem Verkauf/Erwerb bzw. dem Ausschank von alkoholischen Getränken durchzusetzen? Marieluise Beck, Parl. Staatssekretärin bei der Bun desministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend; Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration: Liebe Frau Kollegin Kaupa, ich beantworte Ihre Frage wie folgt: Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend wird im Sommer dieses Jahres die Aktion „Jugendschutz – Wir halten uns daran“ mit Plakaten, Flyern und Aufklebern durchführen. Mit dabei sind die Bundesarbeitsgemeinschaft Kinderund Jugendschutz, der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels, der Deutsche Hotelund Gaststättenverband und der Bundesverband Tankstellen und Gewerbliche Autowäsche Deutschland. Die Aktion zur Einhaltung des Jugendschutzgesetzes richtet sich in erster Linie an das Personal in Gaststätten, Tankstellen und im Einzelhandel und bezieht sich auf die Abgabeverbote für Alkohol und Tabakwaren, die Abgabe von Videos und Computerspielen nur entsprechend den Alterskennzeichnungen sowie die Altersund Zeitbegrenzungen für Gaststättenund Diskothekenbesuche. Darüber hinaus hält die Bundesregierung Aufklärungskampagnen über die Gefahren des Konsums von Alkohol und insbesondere von Alcopops gerade für Kinder und Jugendliche für notwendig, so wie das auch die Kinderkommission des Deutschen Bundestages empfiehlt. Im Auftrag der Bundesregierung weist deshalb die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, die Fachbehörde des Bundesministeriums für Gesundheit und Soziale Sicherung, im Rahmen ihrer Kampagne zur Alkoholprävention mit zahlreichen Materialien und Aktionen bereits seit längerem auf die Gefahren und Probleme im Zusammenhang mit dem Konsum von Alkohol und insbesondere von Alcopops hin. Zu nennen ist hier beispielsweise die Kampagne „Bist du stärker als Alkohol?“, die auf der Grundlage des Peer-Education-Ansatzes mit ihrem Mix aus direkter Ansprache von Jugendlichen durch geschulte Vertreterinnen und Vertreter der Zielgruppe, den so genannten Peers, und jugendgerechten Informationsmaterialien basiert. Im Übrigen wird darauf hingewiesen, dass die Kontrolle der Einhaltung des Jugendschutzgesetzes den Behörden der Länder obliegt, wie in den von der Kinderkommission des Deutschen Bundestages gefassten und vom Deutschen Bundestag verabschiedeten Beschlüssen zutreffend festgestellt wurde. Aufgrund der von der Verfassung vorgegebenen Aufgabenverteilung ist die Bundesregierung nicht befugt, den Behörden in den Ländern Weisungen zu erteilen. Die Bundesregierung begrüßt, dass zur Umsetzung des Beschlusses der Jugendministerkonferenz vom Mai 2004 zu Alcopops in den Ländern differenzierte Maßnahmen zur Einhaltung der Alkoholabgabevorschriften des Jugendschutzgesetzes durchgeführt werden. Eine Zusatzfrage, Frau Kaupa. m j g o s g v H v g o h g d B l z l t d D W w s z k h L d m W z k h r r A a h v u g h H s d (C (D Vielen Dank. – Es ist also schon vieles geplant und anches auch schon auf den Weg gebracht worden. Gibt es auch schon Zwischenberichte? Sie haben sich a festgelegt, nach einem Jahr Erfahrungsberichte abzueben. Hat sich denn bis jetzt schon gezeigt, was wirkt der was noch getan bzw. verändert werden muss? Sie haben gesagt, Sie können den Ländern nichts vor chreiben; das ist ganz klar. Aber Sie können Impulse eben und Sie können die Länder dazu bringen, dass sie ermehrt Kontrollen durchführen und Anzeige erstatten. aben Sie einen Überblick, ob da etwas geschieht, ob es ermehrt Anzeigen gibt bzw. in welcher Höhe die Bußelder beschieden werden, ob das ausgenutzt wird oder b dafür überhaupt kein Personal – denn die Kommunen aben im Moment wenig finanzielle Mittel – zur Verfüung steht. Marieluise Beck, Parl. Staatssekretärin bei der Bun esministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend; eauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtinge und Integration: In § 5 des Alkopopsteuergesetzes ist vorgegeben, dass um 1. Juli, also in etwa acht Wochen, ein Bericht vorgeegt werden soll. Hierfür werden im Augenblick die Daen zusammengetragen. Ich kann den Ergebnissen, die ann zum 1. Juli veröffentlicht werden, nicht vorgreifen. etaillierte Antworten auf Ihre Fragen zu der positiven irkung dieser Steuer kann ich Ihnen nicht geben. Sie issen aber, dass im Rahmen der Diskussion um das Geetzgebungsverfahren Beispiele aus anderen Ländern geeigt haben, dass die Alcopopsteuer auf den Alkoholonsum von Jugendlichen sehr wohl mindernd gewirkt at. Zu der Frage der Umsetzung – das ist ein bisschen eid und Freud des Föderalismus –: Die Durchsetzung es Jugendschutzgesetzes ist in den Ländern und Komunen in ganz unterschiedlichen Behörden angesiedelt. ir haben es hier mit unterschiedlichen Zuständigkeiten u tun. Die Tatsache, dass die Bundesjugendministeronferenz dieses Thema auf ihre Tagesordnung gesetzt at, zeigt, dass dieses Problem in allen Jugendministeien der Länder sehr wohl gesehen wird und große Beeitschaft und Energie darauf verwandt wird, um diesen lkoholkonsum mit allen nur möglichen Stellschrauben, n denen man drehen kann, einzuschränken und zu verindern. Da sind die Maßnahmen in den Ländern sehr ielfältig. Zweite Zusatzfrage. Danke schön. – Die Diskussion in der Politik, also bei ns, und auch in den Medien hat sehr viel dazu beigetraen, dass wir alle für diese Probleme der Jugendlichen ellhörig geworden sind und helfen wollen. Eine große ilfe ist auch die Kennzeichnung – Sie haben es angeprochen – dieser Produkte: einmal für den Handel, für ie Verkäuferinnen und Verkäufer, die so wissen, dass Gerlinde Kaupa sie diese Getränke nicht an Jugendliche verkaufen dürfen, und ebenso wissen, wie sie zu handeln haben, aber auch für die Käuferinnen und Käufer, die Eltern, damit sie wissen: Dieses Produkt darf ich Kindern nicht geben. Was ist hier geplant? Gibt es ein Signal, wenn ein solches Produkt über den Scanner läuft, damit die Verkäuferinnen und Verkäufer aufmerksam werden? Sind diese Produkte in den Regalen gekennzeichnet? Sind sie vielleicht getrennt einsortiert? Muss das der Einzelhandel alleine machen – vieles wird auch schon gemacht – oder gibt es Regelungen, um das zu beschleunigen und die Bemühungen zu intensivieren? Marieluise Beck, Parl. Staatssekretärin bei der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend; Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration: Sie nehmen damit ein bisschen die Beantwortung der nächsten Frage vorweg, nämlich die Aufklärung des Personals und wie es mit den Alcopops im Verkauf umgeht. Es ist so, dass jetzt eine Kennzeichnungspflicht auferlegt worden ist. Eine Schwierigkeit in der Praxis ist gewesen, dass diese Alcopopgetränke in dem Sortiment der Läden oft bei den Fruchtsäften eingeordnet worden sind, damit noch einmal den Eindruck vermitteln, es handele sich hier um ein harmloses Getränk. Die Verbraucherschutzministerin und der Einzelhandelsverband haben hierüber kommuniziert. Hier gibt es die Bereitschaft, im Rahmen des Möglichen eine vernünftige Lösung zu finden. Man kann aber nicht wegdiskutieren, dass es hier immer ein Spannungsfeld von Interessen gibt: auf der einen Seite die Eltern und auch die Politik, die wissen, dass sie Jugendliche vor diesem frühen Konsum von Alkohol schützen müssen, und auf der anderen Seite der Markt, der immer wieder sehr findig ist und neue Wege erprobt, um den Alkohol an die Jugendlichen heranzutragen. Ich habe mir gerade von meiner erwachsenen Tochter erzählen lassen, dass als nächste Etappe ein entsprechendes Pulver auf den Markt kommt. Es verschlägt einem schon manchmal die Sprache, wie verantwortungslos hier gehandelt wird. Dann kommen wir zur Frage 2 der Kollegin Kaupa: Welche Bestimmungen gibt es hinsichtlich einer Pflicht des Handels zur Schulung seiner Mitarbeiter über die Einhaltung der Vorschriften des Jugendschutzgesetzes? Marieluise Beck, Parl. Staatssekretärin bei der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend; Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration: Es geht hier um die Schulung der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die mit dem Verkauf von Alcopops zu tun haben. In den Ausbildungsordnungen wird mit Blick auf sich ständig ändernde Rechtslagen kein konkreter Bezug auf aktuelle Gesetze und Vorschriften genommen, sondern eine offene Formulierung gewählt. So ist im Rahmen der Ausbildung dem Auszubildenden oder der Auszubildenden die Berücksichtigung und Anwendung rechtlicher Vorschriften, die bei der Ausübung seiner b H g f u w k z t s s D z e u d B l V k s w w w r b l g m w k D d t d l c l A s d M s c (C (D zw. ihrer Berufstätigkeit relevant sind, zu vermitteln. ierunter fällt für die betroffenen Branchen auch das Juendschutzgesetz. Zusatzfrage? Sie haben das Pulver angesprochen. Ich habe eine An rage gestellt, ob auch das darunter fällt. Es fällt nicht nter die Alcopopbesteuerung. Schauen wir jetzt zu oder ird überlegt, wie man den Missbrauch verhindern ann? Denn es wird über das Internet bestellt. Man muss war anklicken, ob man 18 ist – das wird dann auch gean –, aber dann wird es zugeschickt. Dann hat man beipielsweise 25 solcher Päckchen, die man sich selber michen kann, und zwar in dem Verhältnis, das man will. ann wird das Getränk möglicherweise noch hochproentiger. Wie will man diesem Problem begegnen? Gibt s irgendeinen Weg, um zu verhindern, dass Jugendliche nter 16 oder 18 an das Pulver herankommen? Marieluise Beck, Parl. Staatssekretärin bei der Bunesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend; eauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtinge und Integration: Zunächst einmal muss man davon ausgehen, dass sich erkäufer – auch diejenigen, die über das Internet veraufen – an die Gesetze halten und, wenn sich heraustellt, dass sie gegen Gesetze verstoßen, das geahndet ird. In der Praxis ist das in der Tat oft schwierig. Das ird durch den Internethandel nicht einfacher. Die Enticklung, dass jetzt das Pulver auf den Markt kommt, ist elativ neu. In der Tat beginnen jetzt auch bei uns und ei den Jugendministern die Überlegungen, ob wir Mögichkeiten sehen, auch diesen Weg, der sich nun neu aufetan hat, wirkungsvoll zu versperren. Auf jeden Fall üssen wir das immer – ich glaube, das ist letztlich das ichtigste Mittel, das wir in der Hand haben – über Auflärung tun, und zwar nicht nur gegenüber den Eltern. er Staat kann nicht bis ins Letzte bestimmen, was in er Privatsphäre bzw. den Elternhäusern passiert. Wir müssen also einmal an die Erziehungsverantwor ung der Eltern und zum anderen an die Verantwortung er Jugendlichen und jungen Erwachsenen selber appelieren. Wenn wir es nicht schaffen, ihnen deutlich zu mahen, dass der Alkoholkonsum – gerade in dieser gefährichen Mischung – peu à peu dazu führt, dass sie in eine bhängigkeit geraten können, dann haben wir sowieso chlechte Karten. Insofern würde ich sagen – ich glaube, as ist auch Konsens –: Ganz an der Spitze von allen aßnahmen steht die Aufklärung. Zweite Zusatzfrage? Die Aufklärung und der Appell an die Verantwortung ind wirklich wichtig und das müssen wir weiterhin forieren. Gerlinde Kaupa Ich möchte noch einmal zu dem Pulver zurückkom men. Ich habe das bereits vor einem halben Jahr im Internet bestellt. Seit dieser Zeit habe ich es. Das ist also kein neues Problem. Sie sagen, der Händler, der es verschickt, muss die Gesetze einhalten. Wenn er aber fragt, ob der Kunde 18 ist und der oder die Betreffende mit Ja antworten und der Händler dann das Pulver verschickt, wer trägt dann die Verantwortung? Derjenige, der ein falsches Alter anklickt, oder derjenige, der auf die richtige Angabe vertraut? Das Problem ist nicht neu. Seit einem halben Jahr gibt es die Möglichkeit. Wie wird weiterhin gehandelt? Irgendetwas muss man sich doch überlegen. Marieluise Beck, Parl. Staatssekretärin bei der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend; Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration: Es ist ziemlich klar, dass ein Anbieter, wenn er seiner Pflicht nachzufragen nachkommt, nicht dazu verpflichtet werden kann, nachzuforschen, ob diese Angabe auch der Richtigkeit entspricht. Das Problem stellt sich übrigens auch, wenn Alkohol im Laden verkauft wird. In dem Moment, in dem ein Erwachsener eine Flasche Alkohol für einen Jugendlichen erwirbt, tritt dieses Problem auch auf. Ich kann nur noch einmal sagen: Niemals wird der Gesetzgeber hundertprozentig den verschiedenen Möglichkeiten durch Gesetze begegnen können. Es geht vor allen Dingen um mündige Bürgerinnen und Bürger. Darauf sind wir in allen Bereichen angewiesen, also auch in diesem. Vielen Dank, Frau Staatssekretärin. Wir kommen dann zum Geschäftsbereich des Bun desministeriums der Justiz. Zur Beantwortung der Fragen steht der Parlamentarische Staatssekretär Alfred Hartenbach zur Verfügung. Wir kommen zur Frage 3 der Kollegin Dr. Gesine Lötzsch: Welche Gesetzesvorhaben bzw. Gesetzesänderungen will die Bundesregierung bis zur nächsten Bundestagswahl umsetzen, um Investoren, die Unternehmen nur kaufen, um ihnen Kapital zu entziehen und sie anschließend zu liquidieren, in ihren Handlungsmöglichkeiten einzuschränken? A Sehr geehrte Frau Kollegin Lötzsch, auf Ihre Frage kann ich wie folgt antworten: Derartige Fälle, die durchaus großen Schaden anrichten, können ein Indiz für eine Unterbewertung der betreffenden Unternehmen sein. Die Bundesregierung tut alles, um den Finanzplatz Deutschland für Investoren an den Aktienmärkten und im nicht börsennotierten Bereich so attraktiv zu machen, dass solche Unterbewertungen nicht auftreten. Sie tut dies durch eine konsequente Verbesserung der rechtlichen Rahmenbedingungen für unsere Unternehmen und die Verbesserung ihrer Wachstumschancen. Sie tut dies ferner durch den verbesserten Schutz der Anleger. p g A i m r h R v d g w c M s e M b i h m c n Ü v V l F g s d A B f s H h d te u r s s V d e (C (D Konkret geht es um die zügige Umsetzung des Zehnunkteprogramms für Unternehmensintegrität und Anleerschutz und die 20 Maßnahmen zur Fortsetzung der genda 2010. Aus dem Zehnpunkteprogramm erwähne ch beispielhaft das UMAG – das Gesetz zur Unternehensintegrität und Modernisierung des Anfechtungsechts, zu dem in der nächsten Sitzungswoche eine Anörung stattfindet, wenn Sie das interessiert –, womit die ahmenbedingungen börsennotierter Gesellschaften erbessert werden, aber auch die bilanzrechtlichen Änerungen, die wir schon vollzogen haben und die noch eplant sind. Für den Bereich mittelständischer Unternehmen erähne ich aus den 20 Punkten nur die erbschaftsteuerlihen Erleichterungen für den Generationswechsel im ittelstand. Dadurch wird es ermöglicht, dass mitteltändische Unternehmen in Familienhand bleiben, und s wird der Abgabedruck verringert und damit auch die öglichkeit verhindert, mittelständische Unternehmen illig aufzukaufen. Das vermehrte Einsteigen von Private-Equity-Fonds n Deutschland hat, wie wir gehört haben, durch die höere Nachfrage bereits zu einem Anziehen der Unternehenspreise geführt. Das spricht dafür, dass sich mögliherweise manches von selber beruhigen und auf einer icht unbedingt gesetzlichen Ebene regeln wird. Im brigen enthält das deutsche Recht eine ganze Reihe on Instrumenten, mit denen einem missbräuchlichen erhalten, wie Sie es skizzieren, begegnet werden kann. Zusatzfrage, Frau Lötzsch. Vielen Dank, Herr Präsident. – Herr Staatssekretär, in etzter Zeit ist sehr viel über die Äußerung des SPDraktionsund Parteivorsitzenden Franz Müntefering esprochen worden. Er sprach unter anderem von „Heuchrecken“-Investoren. Stimmt die Bundesregierung mit er Einschätzung, die zum Beispiel auch in der letzten usgabe des „Stern“ geäußert wurde, überein, dass die undesregierung durch Öffnung des deutschen Marktes ür die so genannten Hedgefonds erst einmal die Vorausetzungen für die Tätigkeit dieser so genannten – wie err Müntefering es nennt – Heuschrecken geschaffen at? Al Frau Lötzsch, ich habe hierauf zwei Antworten. Ersns. Diese Bundesregierung achtet in großem Maße die nterschiedlichen Positionen von Fraktion und Bundesegierung und wird sich daher nicht dazu verleiten lasen, eine Antwort auf Ihre Frage zu geben. Das Verfasungsorgan Bundestag hat seine eigenen Rechte und das erfassungsorgan Bundesregierung wird sich hüten, in iese Rechte einzugreifen; (Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: Das hat sie gar nicht verlangt!)





(A) )


(B) )

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1517400200
Hubert Deittert (CDU):
Rede ID: ID1517400300
Dr. Barbara Hendricks (SPD):
Rede ID: ID1517400400
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1517400500
Stefan Müller (CSU):
Rede ID: ID1517400600
Dr. Barbara Hendricks (SPD):
Rede ID: ID1517400700
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1517400800

(Unterbrechung von 13.09 bis 13.31 Uhr)

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1517400900




(A) )


(B) )

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1517401000
Gerlinde Kaupa (CSU):
Rede ID: ID1517401100
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1517401200
Gerlinde Kaupa (CSU):
Rede ID: ID1517401300




(A) )


(B) )

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1517401400
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1517401500
Gerlinde Kaupa (CSU):
Rede ID: ID1517401600
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1517401700
Gerlinde Kaupa (CSU):
Rede ID: ID1517401800




(A) )


(B) )

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1517401900
Alfred Hartenbach (SPD):
Rede ID: ID1517402000
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1517402100
Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1517402200
Alfred Hartenbach (SPD):
Rede ID: ID1517402300

s sei denn, es ist gesetzlich zulässig.






(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretär Alfred Hartenbach

Zweitens. Sie kennen mich nun schon länger und wis-

sen, dass ich mich, wenn ich diese Bundesregierung hier
vertreten darf, grundsätzlich nicht zu Zeitungsartikeln
äußere.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1517402400

Weitere Zusatzfrage, Frau Lötzsch.

Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1517402500

Ich beginne nicht mit einer Frage, sondern mit einer

Bemerkung: Ich habe nicht nach dem Zeitungsartikel ge-
fragt; ich hätte auch das Beispiel „Stern“ weglassen kön-
nen.


(Alfred Hartenbach, Parl. Staatssekretär: Doch! Sie haben gefragt, wie wir den „Stern“Artikel bewerten!)


– „Zum Beispiel“, sagte ich. Das können wir aber in
Klammern setzen.

Sind Sie – um nicht länger bei der Zeitung zu
bleiben – bereit, aus Erfahrungen wie zum Beispiel mit
der Privatisierung der Bundesdruckerei zu lernen?


(Zuruf der Abg. Ute Kumpf [SPD])

– Lesen Sie bitte meine Ausgangsfrage, Frau Kollegin!

Die Bundesdruckerei ist ja an einen Finanzinvestor
aus Großbritannien gegangen. Den Zuschlag hat nicht
ein Traditionshaus bekommen. Sind Sie in Zukunft be-
reit, darauf zu achten, dass bei der Privatisierung von
Bundesunternehmen nicht nur die Firmen, die das
Höchstgebot abgeben, den Zuschlag erhalten, sondern
auch diejenigen, die aufgrund ihres Profils in der Lage
sind, die privatisierten Unternehmen weiterzuführen und
Arbeitsplätze zu sichern?

A
Alfred Hartenbach (SPD):
Rede ID: ID1517402600


Der Bundesregierung ist immer daran gelegen, dass
bei einem Firmenwechsel Arbeitsplätze nicht nur erhal-
ten, sondern möglicherweise auch ausgebaut werden.
Aber die Bundesregierung wird keinen Staatsmonopol-
kapitalismus betreiben oder in irgendeiner Form staat-
lich lenkend eingreifen, wo sie es nicht darf.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1517402700

Die Frage 4 der Kollegin Voßhoff wird schriftlich be-

antwortet. – Vielen Dank, Herr Staatssekretär.
Wir kommen nun zum Geschäftsbereich des Bundes-

ministeriums für Verbraucherschutz, Ernährung und
Landwirtschaft. Zur Beantwortung steht der Parlamenta-
rische Staatssekretär Dr. Gerald Thalheim zur Verfü-
gung.

Die Fragen 5 und 6 des Kollegen Niebel werden
schriftlich beantwortet.

Wir kommen zur Frage 7 des Kollegen Dr. Peter Jahr:
Können Forderungen für Meliorationsanlagen, die vor

1990 errichtet wurden, gegenüber den heutigen Eigentümern
auch dann geltend gemacht werden, wenn die Kosten bereits
bei der Bemessung des abfindungsrelevanten Eigenkapitals
der Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft, LPG,
abgezogen wurden?

B
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(C (D Dr Herr Präsident! Herr Kollege Jahr, nach § 13 Abs. 1 es Meliorationsanlagengesetzes kann die LPG als früere Anlageneigentümerin vom Grundstückseigentümer ntschädigung für die auf ihn kraft Gesetzes übergeganene Entwässerungsanlage verlangen. Ein Abzug der für ie Errichtung der Meliorationsanlage ursprünglich enttandenen Kosten vom abfindungsrelevanten Eigenkapial im Rahmen der Vermögensauseinandersetzung nach em Landwirtschaftsanpassungsgesetz war hingegen icht zulässig. Wurde ein solcher Abzug vorgenommen, indert dies aber nicht die Geltendmachung des Anspruhes nach § 13 Abs. 1 des Meliorationsanlagengesetzes. tattdessen können Nachabfindungsansprüche auf der rundlage der Vorschriften des Landwirtschaftsanpasungsgesetzes entstanden sein. Erste Zusatzfrage, Herr Jahr. Herr Staatssekretär, im Wesentlichen ist das eine Antort auf meine beiden schriftlich eingereichten Fragen. ch habe noch folgendes Problem: Der Regelfall war zueist, dass seinerzeit, vor der Zwangskollektivierung, ie Bauern meliorierten Boden eingebracht haben. Aus eren Sicht stellt es sich so dar: Sie haben meliorierten oden eingebracht und bekommen meliorierten Boden urück. Ist Ihnen bekannt, auf welcher Basis man die eliorationsanlagen bewerten könnte? Spielt die ertsteigerung bei der Rückgabe der ehemals eigenen lächen eine Rolle? Dr Wie Ihnen, wenn ich mich richtig erinnere, schon einal auf eine schriftliche Frage geantwortet wurde, ist für ie Wertermittlung bei nun gestellten Forderungen der eitwert der Anlage zu dem Zeitpunkt maßgeblich, zu em sie in das Eigentum des Grundstückseigentümers bergeht. Hier spielen die Fragen nach der Errichtung er Anlage, der Abschreibung und den derzeitigen Nutungsmöglichkeiten eine Rolle. Das heißt letztendlich, ass ein entsprechendes Wertgutachten einzuholen ist. Zweite Zusatzfrage, bitte. Meine zweite Zusatzfrage: Nicht immer geht aus den nterlagen zur Vermögensauseinandersetzung eindeutig ervor, ob Meliorationsanlagen beim abfindungsrelevanen Eigenkapital berücksichtigt worden sind oder nicht. aben demzufolge aus Ihrer Sicht die Eigentümer nun as Recht, nochmals Einblick in die Unterlagen zu nehen? Schließlich könnten sich die Betriebe zumeist auf erjährungsfristen berufen. Dr. Wie meiner Antwort auf Ihre zweite eingereichte Frage zu entnehmen sein wird, wenn ich sie dann vorgetragen habe, wird hier § 215 des BGB wirksam. Das heißt, trotz des Eintretens entsprechender Verjährungsvorschriften des Landwirtschaftsanpassungsgesetzes sind unter bestimmten Voraussetzungen Forderungen geltend zu machen. Allerdings hängt das von der Konstellation des Einzelfalls ab. Ob letztendlich der von Ihnen geschilderte Einzelfall darunterfällt, hängt in der Tat von den entsprechenden örtlichen Gegebenheiten ab. Wir kommen zur Frage 8 des Kollegen Jahr: Muss die Vermögensauseinandersetzung für ausgeschiedene Mitglieder ehemaliger LPGs neu geführt werden, wenn Forderungen für Meliorationsanlagen, die vor 1990 errichtet wurden, geltend gemacht werden, die bereits bei der Bemesssung des abfindungsrelevanten Eigenkapitals der LPG abgezogen wurden? Dr Herr Kollege Jahr, die Antwort auf Ihre Frage lautet: Wurden die Kosten für die Errichtung von Entwässerungsanlagen bei der Bemessung des abfindungsrelevanten Eigenkapitals der LPG abgezogen, so können Nachabfindungsansprüche auf der Grundlage der Vorschriften des Landwirtschaftsanpassungsgesetzes zugunsten der ausgeschiedenen LPG-Mitglieder entstanden sein. Diese Nachabfindungsansprüche könnten ehemalige LPG-Mitglieder gegen einen etwaigen Entschädigungsanspruch nach § 13 Satz 1 des Meliorationsanlagengesetzes aufrechnen und ihn damit ganz oder teilweise tilgen. Die Aufrechnung kommt nach § 215 des Bürgerlichen Gesetzbuches selbst dann in Betracht, wenn die Nachabfindungsforderungen ihrerseits nach § 3 b des Landwirtschaftsanpassungsgesetzes bereits verjährt sind. Herr Jahr, möchten Sie eine Zusatzfrage stellen? – Das ist nicht der Fall. Immerhin haben wir gelernt, dass es ein Meliorations anlagengesetz gibt. Das wusste ich vorher nicht. – Vielen Dank, Herr Staatssekretär. Wir kommen zum Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Gesundheit und Soziale Sicherung. Zur Beantwortung der Fragen steht der Parlamentarische Staatssekretär Franz Thönnes zur Verfügung. Wir kommen zur Frage 9 der Kollegin Hildegard Müller: Wie verteilen sich die Mehreinnahmen in Höhe von 20 Milliarden Euro infolge des geplanten Vorziehens des Zahlungstermins für die Sozialbeiträge auf die verschiedenen Zweige der Sozialversicherung? F Verehrte Kollegin Müller, die Antwort lautet: Das Vorziehen des Zahlungstermins für den Gesamtsozial v 2 d c c 0 3 z r m w B t A b R J c P n s d s K s e m h D d k „ E t u s r b t K (C (D ersicherungsbeitrag umfasst ein Volumen von maximal 0 Milliarden Euro, das sich wie folgt auf die Zweige er Sozialversicherung verteilt: gesetzliche Rentenversiherung 9,6 Milliarden Euro, gesetzliche Krankenversiherung 6,7 Milliarden Euro, soziale Pflegeversicherung ,6 Milliarden Euro und Arbeitslosenversicherung ,1 Milliarden Euro. Zusatzfrage, Frau Müller. Für wie beitragssatzrelevant halten Sie die prognosti ierten Mehreinnahmen der jeweiligen Sozialversicheungsbereiche? F Was den Bereich der Rentenversicherung angeht, ird dies dazu beitragen – dies ist die Absicht der undesregierung –, angesichts der schwierigen konjunkurellen Situation sowohl den Arbeitnehmerinnen und rbeitnehmern als auch den Arbeitgeberinnen und Areitgebern Beitragssatzstabilität zu gewährleisten; der entenversicherungsbeitrag soll auch im kommenden ahr bei 19,5 Prozent liegen. Was die anderen Bereiche angeht: Für die gesetzli hen Krankenversicherungen und für die gesetzlichen flegeversicherungen wird diese Einnahme einen so geannten Liquiditätsvorteil bedeuten. Was die Arbeitsloenversicherung angeht, wird dies bei der Aufstellung es Haushaltes der Bundesagentur für Arbeit zu berückichtigen sein. Eine weitere Zusatzfrage, bitte. Ich habe noch eine Zusatzfrage zur gesetzlichen rankenversicherung: Glauben Sie, dass man die Verchuldung der Krankenversicherungen durch die Mehrinnahmen weitgehend zurückführen kann? F Frau Müller, es wird so sein, dass die jeweilige Haus altslage der gut 288 verschiedenen Krankenkassen in eutschland – Sie wissen, dass es so viele sind – über ie Höhe des Beitragssatzes entscheidet. Jede Krankenasse wird in eigener Verantwortung – Stichwort Selbstverwaltung“ – entscheiden müssen, wie sie diese innahmen – sie werden sich auf die Krankenkassen unerschiedlich verteilen – zu ihren sonstigen Einnahmen nd zu ihren Ausgaben ins Verhältnis setzt. Dann muss ie die entsprechenden haushalterischen Schlussfolgeungen in Bezug auf den Abbau einer möglicherweise estehenden Verschuldung bzw. in Bezug auf eine Beiragssatzsenkung ziehen. Das obliegt jeder einzelnen rankenkasse. Jetzt möchte die Kollegin Bender eine Zusatzfrage stellen. Herr Staatssekretär, können Sie quantifizieren, inwie weit durch die vorgezogene Beitragszahlung eine Belastung der Betriebe entsteht und wie sich diese Belastung darstellen würde, wenn es zu einer Beitragssatzanhebung käme? F Werte Frau Kollegin Bender, man muss von Folgendem ausgehen: Bei der prinzipiellen Ausrichtung der Politik der Bundesregierung auf das Ziel, die Beitragssätze stabil zu halten, und vor dem Hintergrund der Entscheidungen, die in der Vergangenheit getroffen worden sind, die einerseits das Rentenniveau ein Stück weit mindern, andererseits den Arbeiternehmerinnen und Arbeitnehmern durch zusätzliche Förderleistungen die Möglichkeit bieten, eine zusätzliche private kapitalgedeckte Altersversorgung aufzubauen – den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern wird damit etwas abverlangt; das gilt auch bei der Verschiebung des Termins für die Auszahlung der ersten Rente nach Ausscheiden aus dem Berufsleben vom Monatsanfang auf das Monatsende –, erwarten wir von den Arbeitgebern, jetzt an dieser Stelle hinzunehmen, dass wir einen Zinsvorteil, der ihnen dadurch eingeräumt worden ist, dass sie für Löhne und Gehälter, die am 25. oder 26. eines Monats gezahlt werden, erst am 15. des darauf folgenden Monats die Beiträge an die Sozialversicherung abführen müssen, zurückführen und damit erreichen, dass auch die Arbeitgeber an der Stabilisierung des Rentenversicherungsbeitrags beteiligt werden. Hierdurch fällt für die Unternehmen ein Finanzierungsvolumen von schätzungsweise gut 400 Millionen Euro an – der Zinsvorteil, der ihnen bislang gegeben worden ist, wird zurückgeführt und entsprechend muss Liquidität finanziert werden –, was ein akzeptables Volumen ist, wenn man bedenkt, dass es ansonsten zu Beitragssatzerhöhungen kommen würde. Zudem können wir darauf verweisen, dass wir mit der Erhebung eines Sonderbeitrags im Bereich der gesetzlichen Krankenversicherung von 0,9 Prozentpunkten der Wirtschaft ein Entlastungsvolumen von 4,5 Milliarden Euro jährlich geben. Vor diesem Hintergrund ist es allemal gerechtfertigt, Beitragssatzstabilität zu wahren und den Unternehmen die Schulterung dieser relativ geringen Kosten aufzugeben. Eine weitere Frage, und zwar der Kollegin Erika Lotz. Herr Staatssekretär, vor dem Regierungswechsel 1998 betrug der Beitragssatz 20,3 Prozent. Es ist gelungen, den Beitragssatz relativ schnell auf 19,1 Prozent und sogar auf 18,6 Prozent zu senken. Jetzt gilt schon eine Weile ein stabiler Beitragssatz von 19,5 Prozent. Meine F g – B t h m L C m w 1 z e s w w j E d g A ö g t f A u – f t r H b b O V r d n F a w B L 2 e t (C (D rage: Hätte es denn Alternativen zu den Maßnahmen egeben, die Regierung und Koalition getroffen haben es ist sicherlich als Erfolg zu bezeichnen, dass der eitragssatz von 19,5 Prozent schon so lange Zeit gehalen werden kann –, und, wenn ja, wie hätten sie ausgeseen? F Die Stabilisierung des Beitragssatzes, Frau Kollegin otz, ist eine wesentliche Voraussetzung dafür, dass die hancen auf Wirtschaftswachstum und damit auch auf ehr Beschäftigung gewahrt werden. Sie wissen, dass ir im letzten Jahr ein Wirtschaftswachstum von gut ,6 Prozent hatten. In den drei Jahren davor betrug es wischen 0,8 Prozent und minus 0,1 Prozent; es war also ine ganz schwierige Phase. Wir haben durch die Stabiliierung des Beitragssatzes dazu beitragen können, dass ir nun auf den Wachstumspfad zurückkehren. Auch enn die Annahmen zur wirtschaftlichen Entwicklung etzt auf 1 Prozent reduziert worden sind, ist es doch als rfolg zu bezeichnen – das würde ich schon sagen –, ass wir überhaupt wieder Wirtschaftswachstum haben. Alternativen gäbe es mehrere. Beitragssatzerhöhun en wären eine Alternative. Das wollten wir nicht. Eine lternative wäre – von Teilen der Wirtschaft wird das ffentlich gefordert –, Einschnitte in die Rentenleistunen vorzunehmen. Das wollten wir auch nicht. Wir wollen versuchen, die Belastungen, die sich aus den Herausorderungen der demographischen Entwicklung und der rbeitslosigkeit ergeben, auf die Beitragszahlerinnen nd Beitragszahler, auf die Rentnerinnen und Rentner ich sage an dieser Stelle: in einem verträglichen Umang – und auf die Wirtschaft zu verteilen, um den Beiragssatz zu halten. Das wird sich letzten Endes auch als ichtig erweisen. Nicht zuletzt bestätigt selbst Herr undt von der Bundesvereinigung der Deutschen Areitgeberverbände, dass es richtig ist, den Beitragssatz ei 19,5 Prozent zu stabilisieren. Ich sehe auch an den Fragen, die heute hier von der pposition gestellt werden, dass es im Kern über das orziehen der Abführung des Gesamtsozialversicheungsbeitrages überhaupt keinen Dissens gibt, da wir an ieser Stelle ja über technische Fragen diskutieren, also icht mehr über die Frage des Ob, sondern über die rage des Wie. Die nächste Frage hat der Kollege Dr. Heinrich Kolb. He Es ist doch so, dass diese Maßnahme ab 2006 irken soll. Der erste Beitrag 2006 wird aber noch der eitrag von Dezember 2005 sein; darauf werden im aufe des Jahres zwölf weitere Beiträge für das Jahr 006 folgen. Das heißt, in 2006 werden 13 Beiträge verinnahmt. Läuft das denn nicht auf eine verdeckte Beiragserhöhung hinaus? Fr Herr Kollege Kolb, wir sind uns ja beide aufgrund un serer Ausbildung bestimmter mathematischer Grundlagen durchaus bewusst. Ich will Ihnen gerne noch einmal erläutern, wie die Abwicklung konkret aussehen wird: Die Unternehmen, die am 15. eines Monats die Löhne und Gehälter begleichen, überweisen auch zu diesem Zeitpunkt die Sozialversicherungsbeiträge. Diejenigen, die das später machen, überweisen sie im Grunde erst am 15. des darauf folgenden Monats, also diejenigen, die die Löhne und Gehälter am 25. eines Monats bezahlen, brauchen die Sozialversicherungsbeiträge erst am 15. des darauf folgenden Monats zu überweisen. Das ist ein Zinsvorteil bzw. Liquiditätsvorteil, den die Betriebe bisher hatten. Dieser ist angesichts der Rahmenbedingungen, die im Moment für die Sozialversicherungssysteme herrschen, nicht mehr vertretbar. Damit in aller Deutlichkeit zu Ihrer Frage: Es handelt sich nicht um einen 13. Beitrag, sondern um ein Zurückführen der Beitragszahlung auf den eigentlichen Leistungserbringungszeitraum. Ich bin Ihnen auch ganz dankbar, dass Sie die Frage so gestellt haben. Herr Kollege Kolb, Sie waren ja in der 13. Legislaturperiode, wenn ich mich recht erinnere, Mitglied der Bundesregierung. Damals wurde ein Wachstumsund Beschäftigungsförderungsgesetz erlassen, das durch Ihre Mehrheit im Parlament verabschiedet wurde. In diesem Wachstumsförderungsgesetz wurde damals geregelt, dass trotz der schwierigen Situation der Rentenversicherung vor dem Hintergrund zurückgegangener Beitragseinnahmen aufgrund der Arbeitslosigkeit unter allen Umständen Beitragssatzerhöhungen verhindert werden sollten. In diesem Zusammenhang wurde auch die Abführung der Sozialversicherungsbeiträge vorgezogen. Damit hat man sich einen einmaligen Liquiditätsvorteil in Höhe von 2 Milliarden Euro zurückgeholt und die Rentenversicherung entlastet. Sie können in der entsprechenden Bundestagsdrucksache gerne nachschauen. Die nächste Frage hat die Kollegin Dr. Marlies Volkmer. Wie schätzen Sie die aktuelle Finanzsituation der Rentenversicherung gegenüber der Situation ein, die wir im Jahre 2004 hatten? F Frau Kollegin Volkmer, wir haben die Situation, dass im Vergleich zum letzten Jahr nur ein geringer Zuwachs bei den Beiträgen zu verzeichnen ist. Wenn Sie den Vergleich mit dem Jahr 2004 ziehen, stellen Sie fest, dass die Zahl der Erwerbstätigen nur um 0,3 Prozentpunkte angestiegen ist, die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten um 1,6 Prozentpunkte zurückgegangen ist und die Bruttolöhne und -gehälter nur um 1,1 Prozentpunkte gestiegen sind. Das bedeutet für die gesetzliche Rentenversicherung, dass in den zurückliegenden Mona t J g S H d r g w t z h h B Z b z w d m n f n l V h a s r i F w S – D s l z W a n f d Ü d g a V t (C (D en von Januar bis März gegenüber dem vergangenen ahr die Pflichtbeiträge um 1,4 Prozentpunkte zurückgeangen sind. Dieser Zuwachs lag erheblich unter den chätzungen, die vorher abgegeben wurden. Vor diesem intergrund haben wir jetzt die Entscheidung getroffen, en Termin für die Zahlung der Gesamtsozialversicheungsbeiträge vorzuziehen, um Beitragssatzstabilität zu ewährleisten. Die nächste Frage hat der Kollege Max Straubinger. Herr Staatssekretär, Sie führten vorhin bei der Antort auf die Frage der Kollegin Bender aus, dass die Beriebe mit der Beitragsabsenkung um 0,9 Prozentpunkte um 1. Juli erheblich entlastet würden und dass es desalb sozusagen gerechtfertigt sei, jetzt mit der Vorzieung der Beitragszahlungen wieder Belastungen für die etriebe zu schaffen. Ich frage Sie: Ist es grundsätzlich iel der Bundesregierung, Entlastungen bei den Betrieen, die notwendig sind, um Wettbewerbsfähigkeit herustellen und die Arbeitsplätze in Deutschland zu halten, ieder zu schmälern, indem man neue Belastungen für ie Betriebe einführt? F Herr Kollege Straubinger, ich wiederhole es: Es geht icht darum, neue Belastungen für die Betriebe einzuühren. Die Betriebe sind mit den Beitragskosten geauso wie jeder andere auch belastet, weil dies der soziaen Sicherung dient. Es gibt nach dem bisherigen erfahren eine Differenz insofern, als die Löhne und Geälter zu einem bestimmten Zeitpunkt gezahlt werden, ber erst 14 Tage später die Beiträge an die Rentenvericherung, die Krankenversicherung, die Pflegeversicheung und die Arbeitslosenversicherung fließen. Daraus st den Betrieben bislang ein Vorteil sozusagen in der orm eines gewährten Kredites entstanden. Dies halten ir vor dem Hintergrund der Situation der sozialen icherungssysteme zurzeit nicht mehr für vertretbar. Die Alternative zu einem Vorziehen der Zahlungen ich wiederhole das – wäre eine Beitragssatzerhöhung. iese wird von niemandem gewollt, auch von der Wirtchaft nicht. Es geht darum, es bei einer minimalen Beastung zu belassen. Es entsteht ein zusätzlicher Finanierungskostenaufwand von circa 400 Millionen Euro. ir sagen an der Stelle: Für den Fall, dass der eine oder ndere Betrieb in Schwierigkeiten gerät, weil er im Jauar sozusagen zwei Beiträge entrichten muss, nämlich ür den Dezember des Vorjahres und den Januar des ann laufenden Jahres, arbeitet man zurzeit an einer bergangsregelung, die wir mit einbringen wollen und ie vorsieht, dass der erste vorgezogene Betrag in Raten ezahlt werden kann. Wir kommen den Betrieben hier lso durchaus entgegen. Ich glaube wirklich, dass das im ergleich zu einer Erhöhung des Beitragssatzes eine verretbare Maßnahme ist. Wir kommen dann zur Frage 10 des Kollegen Andreas Storm: Welche Auswirkungen haben die Einbrüche bei den Bei tragseinnahmen im ersten Quartal 2005 und die Korrektur der offiziellen Wachstumsprognose vom Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit, Wolfgang Clement, auf die weitere Entwicklung der Rentenfinanzen in diesem Jahr und im nächsten Jahr? F Herr Kollege Storm, obwohl die Beitragsentwicklung im ersten Quartal unbefriedigend verlaufen ist, hat sich bereits im März eine Verbesserung eingestellt. Im April dieses Jahres war die Beitragsentwicklung im Vergleich zum Vorjahreszeitraum erstmals positiv. Nach wie vor unterliegen aber die monatlichen Beiträge, auch aufgrund von kalendarischen Einflüssen, starken Schwankungen. Die Einschätzung des unterjährigen Verlaufs der Beiträge ist daher ausgesprochen schwierig. So wurde noch im Oktober des vergangenen Jahres angenommen, dass die Nachhaltigkeitsrücklage 2004 0,28 Prozent einer Monatsausgabe betragen würde. Tatsächlich aber fiel das Ergebnis mit 0,32 Prozent einer Monatsausgabe um 600 Millionen Euro günstiger aus. Vor diesem Hintergrund, denke ich, muss man die weitere Entwicklung der Beitragseinnahmen Monat für Monat abwarten. Aufgrund der nach unten revidierten Wirtschaftsannahmen ergibt sich gegenüber der bisherigen Einschätzung ein zusätzlicher Finanzierungsbedarf von rund 1,5 Milliarden Euro im Jahr 2005 und rund 3,5 Milliarden Euro im Jahr 2006. Die Bundesregierung wird aber durch das Vorziehen der Fälligkeit des Gesamtsozialversicherungsbeitrages gewährleisten, dass der Beitragssatz bei 19,5 Prozent stabilisiert wird. Ich glaube auch, dass das notwendig ist, um an der Stelle kein falsches Signal durch einen höheren Beitragssatz zu setzen und die Impulse einer positiven Entwicklung in der Wirtschaft nicht zu gefährden. Zusatzfrage? – Bitte, Herr Storm. Herr Staatssekretär, Sie haben ja vorhin mehrfach ausgeführt, dass der Beitragssatz mit der Maßnahme des Vorziehens der Beitragszahlungen im nächsten Jahr stabil gehalten werden soll. Wie hoch müsste der Beitragssatz in den Jahren 2006 und 2007 nach dieser Projektion denn angehoben werden, wenn diese Maßnahme nicht durchgeführt werden sollte, und wie hoch ist die Schwankungsreserve voraussichtlich am Ende dieses Jahres und des kommenden Jahres? F Die Schwankungsreserve, die Nachhaltigkeitsrücklage, wird im Jahre 2005 bei 1,8 Milliarden Euro liegen, im Jahre 2006 bei 7,6 Milliarden Euro. Darin ist bereits die einmalige Sondereinnahme von gut 9 Milliarden Euro d v S N G a n d d n a n u B S s m N c R g t K F d W l S m l S K R r m h D u t b I (C (D urch das Vorziehen der Abführung des Gesamtsozialersicherungsbeitrages einbezogen. Wir haben in einem chreiben an die Wirtschaft als Vergleich und auch als achweis für die Entscheidung, dass die Abführung des esamtsozialversicherungsbeitrages vorgezogen wird, ls Alternative die Belastungen angegeben, die bei eiem Beitragssatz von 19,9 Prozent liegen würden und amals so errechnet wurden. Bei der Zugrundelegung er ökonomischen Daten, die jetzt der Schätzerkreis geannt hat, lägen wir um 0,1 Prozentpunkte höher. Weitere Zusatzfrage? – Bitte. Herr Staatssekretär, können Sie darlegen, wie sich ufgrund dieser jüngsten Projektion die unterjährige Fianzsituation der Rentenversicherung entwickeln wird, nd insbesondere, ob ein Vorziehen der monatlichen undeszuschusszahlungen erforderlich sein wird und ob ie eine Liquiditätshilfe des Bundes in diesem Jahr auschließen können? F Die ökonomische Entwicklung bleibt abzuwarten. ach den bisherigen Projektionsdaten wird es mögliherweise das erste Mal im Monat Juli bezüglich des isikostrukturausgleichs ein Vorziehen des Zuschusses eben müssen. Im Bereich der Renten wird dies im Sepember dieses Jahres der Fall sein. Noch eine Zusatzfrage. Bitte schön, Kollege Heinrich olb. Herr Staatssekretär, Sie haben unsere mathematischen ähigkeiten hier bereits öffentlich bekundet. Können Sie ann auch meine folgende Überlegung nachvollziehen: enn Ende 2005 die Nachhaltigkeitsrücklage 1,8 Mil iarden Euro beträgt und dann durch einen einmaligen ondereffekt 9 Milliarden Euro dazukommen, dann üsste die Rücklage am Ende des Jahres 2006 ja eigentich 10,8 Milliarden Euro betragen. Tatsächlich haben ie gesagt, dass Sie bei 7,6 liegen wird. Das heißt im lartext, Sie rechnen auch in 2006 mit einem Defizit der entenversicherung von 3,2 Milliarden Euro. Ist das ichtig? F Nein, Herr Kollege Kolb, Sie müssen ja davon ausge en, dass auf dieser Wegstrecke auch die ökonomischen aten des Schätzerkreises zugrunde gelegt worden sind nd dass sich die Einnahmen und die Ausgaben der Renenversicherung in einem dementsprechenden Verhältnis ewegen, sodass die Zahl dabei herauskommt, die ich hnen gerade genannt habe. Parl. Staatssekretär Franz Thönnes (Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Aber das heißt im Klartext: Defizit 3,2 Milliarden! Das kann ja nicht anders sein!)

Dr. Gerald Thalheim (SPD):
Rede ID: ID1517402800
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1517402900
Dr. Peter Jahr (CDU):
Rede ID: ID1517403000
Dr. Gerald Thalheim (SPD):
Rede ID: ID1517403100
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1517403200
Dr. Peter Jahr (CDU):
Rede ID: ID1517403300




(A) )


(B) )

Dr. Gerald Thalheim (SPD):
Rede ID: ID1517403400
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1517403500
Dr. Gerald Thalheim (SPD):
Rede ID: ID1517403600
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1517403700
Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1517403800
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1517403900
Hildegard Müller (CDU):
Rede ID: ID1517404000
Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1517404100
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1517404200
Hildegard Müller (CDU):
Rede ID: ID1517404300
Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1517404400




(A) )


(B) )

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1517404500
Birgitt Bender (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1517404600
Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1517404700
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1517404800
Erika Lotz (SPD):
Rede ID: ID1517404900
Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1517405000
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1517405100
Dr. Heinrich L. Kolb (FDP):
Rede ID: ID1517405200
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1517405300




(A) )


(B) )

Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1517405400
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1517405500
Dr. Marlies Volkmer (SPD):
Rede ID: ID1517405600
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1517405700
Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1517405800
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1517405900
Max Straubinger (CSU):
Rede ID: ID1517406000




(A) )


(B) )

Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1517406100
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1517406200
Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1517406300
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1517406400
Andreas Storm (CDU):
Rede ID: ID1517406500
Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1517406600
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1517406700
Andreas Storm (CDU):
Rede ID: ID1517406800
Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1517406900
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1517407000
Dr. Heinrich L. Kolb (FDP):
Rede ID: ID1517407100




(A) )


(B) )



Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1517407200

Eine weitere Frage des Kollegen Max Straubinger.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1517407300

Herr Staatssekretär, Sie haben gerade in Ihrer Antwort

an Kollegen Storm zur Finanzentwicklung auf der
Grundlage der Annahmen der Bundesregierung darge-
stellt, dass die Wirtschaft um 1 Prozent wachsen wird.
Welche finanziellen Auswirkungen wird es geben, wenn
die Wirtschaft sich so entwickelt, wie es das Frühjahrs-
gutachten der fünf Wirtschaftsweisen ausdrückt, die von
einem Wirtschaftswachstum von 0,7 Prozent ausgehen?

F
Max Straubinger (CSU):
Rede ID: ID1517407400


Herr Kollege Straubinger, das wird mathematische
Auswirkungen haben, die ich Ihnen hier allerdings nicht
mit Daten belegen kann.


(Lachen bei der CDU/CSU und der FDP)

Man kann es sich ausrechnen. Sie kennen die Daten, die
der Schätzerkreis vorgelegt hat. Ich will aber dazusagen,
dass die ökonomischen Daten, die die Wirtschaftsweisen
vorgelegt haben, eine Größe sind. Es gibt von anderen
Wirtschaftsinstituten andere Daten, die darüber liegen,
nämlich bei 1,1 Prozent.

Ich glaube, dass wir mit 1 Prozent Wachstum eine
Prognose getroffen haben, die im realistischen Bereich
liegt, die auch nicht zu viel Pessimismus verbreitet – den
brauchen wir in der momentanen Situation nicht – und
die deutlich macht, dass die Wirtschaft wächst. Wir
freuen uns über jeden Prozentpunkt, der dazukommt.
Wir können munter darüber diskutieren, was wäre, wenn
es denn schlechter werden würde. Wir sind grundsätzlich
davon beseelt, dass alle politischen Entscheidungen, die
hier getroffen werden, darauf ausgerichtet sind, mehr
Beschäftigung zu schaffen, mehr ökonomische Entfal-
tung zu ermöglichen und damit mehr Wirtschaftswachs-
tum zu erreichen. Denn das würde allemal dazu beitra-
gen, die sozialen Sicherungssysteme zu stabilisieren.

Vielleicht darf ich noch anschließen – denn ich habe
den Kollegen Kolb vorhin nicht mit der Drucksachen-
nummer versorgt; das Ganze gilt ja auch für Ihre dama-
lige Koalition –: Damals hat Ihre Koalition vor dem
Hintergrund der aktuellen Finanzlage mit der Druck-
sache 13/4610 vom 10. Mai 1996 kurzfristige Einnah-
meverbesserungen zur Senkung des Beitragssatzanstie-
ges beschlossen, die mit einem Effekt von 2 Milliarden
Euro dazu beigetragen haben, die Beitragssätze zu stabi-
lisieren.


Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1517407500

Vielen Dank. – Wir kommen dann zur Frage 11 des

Kollegen Andreas Storm:
Welche finanziellen Belastungen ergeben sich für die

Haushalte des Bundes, der Länder und Kommunen im kom-

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(C (D menden Jahr durch die geplante Neuregelung, wonach der Termin für die Zahlung der Sozialbeiträge vom 15. des Folgemonats auf das Ende des Monats verlegt wird, in dem die Arbeitsleistung erbracht wurde? F Herr Kollege Storm, von der Verlegung des Termins er Zahlung der Sozialversicherungsbeiträge sind diejeigen öffentlichen Arbeitgeber betroffen, die von der öglichkeit der Verschiebung der Gehaltszahlung geäß dem Tarifabschluss für den öffentlichen Dienst Gerauch gemacht haben. In Bezug auf die Fälligkeit der ozialbeiträge wird der früher geltende Abführungsterin im Prinzip wiederhergestellt bzw. leicht verbessert. er Liquiditätsvorteil aufgrund der Verschiebung des ermins der Auszahlung von Löhnen und Gehältern leibt jedoch erhalten. Durch die Neuregelung entstehen den öffentlichen assen dauerhafte Finanzierungskosten für die gut zwei ochen früher fälligen Beiträge. Diese Kosten werden uf rund 60 Millionen Euro geschätzt. Eine Übergangsegelung – ich erwähnte das bereits – soll die Möglicheit geben, die Beiträge aus dem Januar auf das Einfühungsjahr zu verteilen. Den Kosten stehen jedoch Entlastungen der öffent ichen Arbeitgeber an anderer Stelle gegenüber. So erden auch die öffentlichen Arbeitgeber durch die Einührung des Sonderbeitrages in der gesetzlichen Kranenversicherung von 0,9 Prozent zum 1. Juli 2005 auerhaft um jährlich rund 300 Millionen Euro entlastet. urch die Aktualisierung des Fälligkeitstermins wird ein nstieg des Beitragssatzes zur gesetzlichen Rentenversiherung vermieden. Ansonsten hätten sich höhere Belasungen ergeben. Bitte, Herr Storm, Ihre Zusatzfrage. He Sie haben eben von den dauerhaften Kosten für die ffentlichen Haushalte gesprochen; meine Frage zielte ber konkret auf die Kosten im kommenden Jahr ab. elche Haushaltsbelastungen sind für Bund, Länder und ommunen konkret im Haushaltsjahr 2006 durch diese aßnahme zu erwarten? F Herr Kollege Storm, ich würde Ihnen diese Frage erne schriftlich beantworten. Weitere Frage? – Bitte schön, Herr Storm. Herr Staatssekretär, könnten Sie bitte auch die Frage eantworten, für welche Länder und für welchen Anteil er Kommunen eine Veränderung nicht erforderlich ist, Andreas Storm sprich: Welche Länder und welche Kommunen zahlen die Beiträge für Arbeiter und Angestellte bislang noch nicht am Monatsende aus? F Es entstehen, wie ich vorhin gesagt habe, Finanzierungskosten in Höhe von 60 Millionen Euro. Nicht betroffen sind der Bund, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen. Gibt es dazu eine weitere Frage? – Bitte schön. Herr Staatssekretär, um die Finanzen der Rentenversi cherung zu konsolidieren, hat die Bundesregierung bereits in den letzten Jahren umfangreiche Maßnahmen eingeleitet. Welche Konsequenzen sind damit für das Rentenniveau und die finanzielle Situation im Alter insgesamt verbunden? F Sie wissen, dass wir das Ziel haben, dass das Rentenniveau vor Steuern nicht unter 46 Prozent sinkt. Vor diesem Hintergrund hat sich die Bundesregierung entschieden, den Versicherten die Möglichkeit zu geben, mit einer kapitalgedeckten Altersvorsorge eine zusätzliche private Altersvorsorge zu betreiben. Dafür steht ab dem Jahr 2008 schon jetzt aufwachsend ein Fördervolumen von gut 13 Milliarden Euro zur Verfügung. Wenn man davon Gebrauch macht und den Betrag, der sich durch den schrittweisen Wechsel von der vorgelagerten auf die nachgelagerte Besteuerung der Rentenversicherungsbeiträge als Entlastung ergibt, in eine zusätzliche Altersvorsorge investiert, dann kann man – bei den üblichen Zinsentwicklungen – davon ausgehen, dass das heutige Rentenniveau gewahrt werden kann. Das setzt aber voraus, dass man die Spielräume, die geschaffen worden sind, wirklich zum Aufbau einer privaten kapitalgedeckten Altersvorsorge nutzt. Danke schön. – Wir kommen jetzt zur Frage 12 des Kollegen Max Straubinger: Wird nach Einschätzung der Bundesregierung durch das geplante Vorziehen des Termins für die Zahlung der Sozialbeiträge nicht das Ergebnis der Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst aus dem Jahr 2003 revidiert, wonach man den Ländern und Kommunen durch die Umstellung des Termins für die Zahlung der Löhne und Gehälter von der Monatsmitte auf das Monatsende zusätzliche finanzielle Spielräume schaffen wollte, und wie sollen nach Meinung der Bundesregierung die Länder und Kommunen diese Konsequenzen angesichts ihrer angespannten Finanzlage auffangen? F Herr Kollege Straubinger, das Ergebnis wird nicht revidiert. Die Antwort lautet also ganz klar und deutlich: Nein. Durch ein Vorziehen des Termins für die Zahlung d M d b g z r w d t G n O K z i M z e E s e d e g v 3 s t d g e n j b K s g h m l s g v w D r m (C (D er Sozialbeiträge nehmen wir nach der Eröffnung der öglichkeit der Verschiebung des Zahlungstermins von er Monatsmitte auf das Monatsende für die Bruttoezüge, insbesondere für die Auszahlung der Nettoehälter an die Arbeitnehmer, wie es der Tarifvertrag um Ziel hatte, schlichtweg den bestehenden Finanzieungsund Kreditvorteil zurück. Was die Zahlungen an die Rentenkassen angeht, so ird, soweit Länder und Kommunen betroffen sind, nur ie Regelung in etwa wiederhergestellt, die diese durch arifvertragliche Verlegung der Fälligkeit der Lohnund ehaltszahlungen auf einen Tag nach dem 15. eines Moats, nämlich auf den Monatsletzten, beseitigt hatten. hne diese tarifliche Gestaltung galt für die Länder und ommunen bis zu diesem Zeitpunkt die Beitragszahlung um 25. des Monats, in dem der Lohn gezahlt worden st. Zukünftig soll die Zahlung zum drittletzten Tag eines onats erfolgen, was in der Regel eine spätere Beitragsahlung zur Folge hat. Die Frage nach der Finanzierung dieser Beiträge ist ine allgemeine Frage, die sich allen Arbeitgebern stellt. ine Übergangsregelung – das habe ich eben schon geagt – soll die Verteilung der zusätzlichen Kosten des rsten Monats auf das Einführungsjahr ermöglichen. Den Kosten der öffentlichen Arbeitgeber stehen je och Entlastungen an anderer Stelle gegenüber. Wie ben schon ausgeführt, werden die öffentlichen Arbeiteber auch durch die Einführung des Sonderbeitrages on 0,9 Prozent zur Krankenversicherung dauerhaft um 00 Millionen Euro jährlich entlastet. Durch die Aktualiierung des Fälligkeitstermins wird ein Anstieg des Beiragssatzes zur gesetzlichen Rentenversicherung vermieen. Dies hätte wesentlich höhere Belastungen mit sich ebracht. Zusatzfrage, Herr Straubinger. Herr Staatssekretär, Ziel der Tarifvereinbarung war s, die öffentlichen Kassen zu entlasten und die Arbeitehmer mit einzubeziehen. Die Bundesregierung macht etzt glatt das Gegenteil: Sie belastet die öffentlichen Areitgeber. Sie erklärt zwar immer wieder, dass sie die ommunen entlasten möchte. Hier aber muss man festtellen, dass es wieder eine Belastung der Kommunen ibt. Ist das mit den Zielen der Bundesregierung überaupt vereinbar? F Ich habe vorhin die Ziele der Bundesregierung deut ich beschrieben, Herr Kollege Straubinger. Das grundätzliche Ziel besteht darin, wieder Wachstum zu enerieren und damit die Beschäftigungsaussichten zu erbessern, um die Arbeitslosigkeit zu reduzieren. Ein esentlicher Faktor dabei sind die Lohnnebenkosten. eswegen wollen wir die Lohnnebenkosten stabilisieen. Da, wo wir sie reduzieren können, wie wir es geeinsam im Bereich der gesetzlichen Krankenversiche Parl. Staatssekretär Franz Thönnes rung in Angriff genommen haben, wollen wir dies unter allen Umständen versuchen. Deswegen ist das absolute Ziel die Beitragssatzstabilisierung in der gesetzlichen Rentenversicherung. Bei dem Tarifabschluss haben sich die beiden Tarifvertragspartner darauf verständigt, dass der Termin für die Zahlung der Gehälter um 14 Tage verschoben werden kann. Dementsprechend sind – vor dem Hintergrund der noch geltenden Bedingungen – auch die Beiträge zu zahlen. Es gibt an dieser Stelle keinen Anlass, die öffentlichen Arbeitgeber anders als die anderen Arbeitgeber zu behandeln. Vielmehr geht es darum, den gewährten Vorteil von gut 14 Tagen Kreditgewährung vor dem Hintergrund der angespannten Lage der Rentenversicherung und der sozialen Sicherungssysteme – ich wiederhole das – zurückzuholen und damit auch von allen Arbeitgebern einen Beitrag zur Stabilisierung der Beiträge einzufordern. Zweite Zusatzfrage. Sie führten vorhin aus, Herr Staatssekretär, dass dies eine zusätzliche Last in Höhe von 60 Millionen Euro für die Kommunen und Länder bedeutet. Ist dies nur die Last für den Rentenversicherungsteil oder ist es die Gesamtlast? F Es ist die Gesamtlast. Eine weitere Frage der Kollegin Verena Butalikakis. Sehr geehrter Herr Staatssekretär, ich komme noch einmal auf die Frage nach den Zahlen zurück. Sie hatten vorhin von einer Belastung der Länder und Kommunen in Höhe von 2,5 Milliarden Euro gesprochen. Bei der Beantwortung der Frage haben Sie gerade angeführt, das mache nichts, die Länder und Kommunen würden um 300 Millionen Euro durch die gesetzliche Krankenversicherung entlastet. Nun ist das kein Verhältnis; denn man kommt immer noch auf eine Belastung in Höhe von 2,2 Milliarden Euro. Bestätigen Sie die Zahlen, die ich gerade dargestellt habe? Meine zweite Frage ist: Sie haben ausgeführt, zwei Länder und der Bund seien nicht beteiligt. Wie verteilen sich die Summen auf die einzelnen Bundesländer bzw. in welchem Verhältnis werden sie auf Länder und Kommunen verteilt? F Die zweite Frage würde ich Ihnen gerne schriftlich beantworten; das andere bestätige ich Ihnen. H z m g m l g W w d w m G D n v m S m b a (C (D Eine weitere Frage des Kollegen Andreas Storm. Herr Staatssekretär, schließt die Bundesregierung im inblick auf die von Ihnen genannte erhebliche finanielle Belastung von Ländern und Kommunen im komenden Jahr eine Zustimmungsbedürftigkeit dieser Reelung im Bundesrat weiterhin aus? F Ja, die Bundesregierung schließt das weiterhin aus. Eine weitere Frage der Kollegin Erika Lotz. Herr Staatssekretär, die Opposition kreist um die Be astungen der Kommunen und Länder vor dem Hinterrund des geplanten Vorziehens dieses Zahlungstermins. ie wäre die Belastung von Ländern und Kommunen, enn alternativ die Beiträge erhöht würden? Wie sähen ie Belastungen für die Arbeitgeber insgesamt aus? Wie äre die Wirkung von Beitragserhöhungen? F Ich habe es dem Kollegen Storm bereits gesagt. Das esamtvolumen macht 0,5 Beitragssatzpunkte aus. ementsprechend würde der hälftige Betrag für Arbeitehmer und Arbeitgeber anfallen. Genau das wollen wir ermeiden. Wir kommen zur Frage 13 des Kollegen Gerald Weiß: Teilt die Bundesregierung die Einschätzung – vergleiche „Süddeutsche Zeitung“ vom 2. Mai 2005 –, dass in der gegenwärtigen konjunkturellen Lage der Entzug von Liquidität bei den Betrieben infolge des geplanten Vorziehens des Zahlungstermins für die Sozialbeiträge deren finanzielle Situation noch weiter verschärfen und damit zahlreiche Arbeitsplätze kosten werde? F Herr Kollege Weiß, Sie haben zwei Fragen gestellt. ehr geehrter Herr Präsident und Herr Kollege Weiß, ich öchte darum bitten, die Fragen 13 und 14 zusammen eantworten zu dürfen. Dann rufe ich die Frage 14 des Kollegen Gerald Weiß uf: Teilt die Bundesregierung die Einschätzung – vergleiche Presseinformation Nr. 31/2005 der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände vom 29. April 2005 –, dass die Betriebe, die Löhne und Gehälter auf Stundenbasis berechnen, die Entgeltabrechnung erst nach Monatsende vornehmen können, weil erst dann das zu vergütende Stundenvolumen und die zu leistenden Zuschläge für Überstunden feststehen, und damit die geplante Umstellung des Zahlungstermins für die Sozialbeiträge überhaupt nicht bewerkstelligen Vizepräsident Dr. Hermann Otto Solms könnten bzw. die Entgeltberechnung ständig korrigieren müssten, was den Verwaltungsund Kostenaufwand der Lohnund Gehaltsabrechnung gerade für mittelständische Betriebe weiter erhöhen würde? F Die Bundesregierung teilt die angesprochene Einschätzung nicht, die Sie in Ihrer Frage getroffen haben. Sie sprechen davon, dass ein Liquiditätsentzug dadurch bei den Betrieben erfolgen würde und dass sich deren finanzielle Situation noch weiter verschärfen würde. Die Bundesregierung ist vielmehr der Auffassung, dass die Alternative, eine Anhebung des Beitragssatzes zur gesetzlichen Rentenversicherung, eine weit größere Belastung der Wirtschaft zur Folge hätte. Eine Übergangsregelung, wie ich sie soeben dargestellt habe, soll dazu beitragen, dass auch die zusätzlichen Aufwendungen auf das gesamte Einführungsjahr verteilt werden können, um die Belastung abzufedern. Bei der Maßnahme wird nicht mehr auf die Zahlung der Entgelte, sondern auf die voraussichtliche Beitragsschuld aus der erbrachten Arbeitsleistung des Beschäftigten abgestellt. Der Zahlungszeitpunkt für den Gesamtsozialversicherungsbeitrag wird damit dem Grunde nach zeitlich mit der Erbringung der ihm zugrunde liegenden Arbeitsleistung und der Entstehung des Anspruchs synchronisiert und somit nicht mehr von der vielfach nachträglich erfolgenden tatsächlichen Zahlung der Entgelte abhängig gemacht. Allerdings bezieht sich die so ausgestaltete Beitragspflicht nur auf die voraussichtliche Beitragsschuld für den laufenden Monat. Für variable Gehaltsbestandteile wie Erfolgsprämien, Einmalzahlungen, Weihnachtsoder Urlaubsgeld kann sich die Zahlung des Gesamtsozialversicherungsbeitrages nicht an der Entstehung des Anspruchs orientieren, sondern kann erst nach der genauen Feststellung im Folgemonat erfolgen. Die beiden im geltenden Recht bestehenden Zeitpunkte für die Fälligkeit des Gesamtsozialversicherungsbeitrages werden mit einer konsequenten Anknüpfung an die Entstehung des Anspruches auf nur noch einen Zeitpunkt zum Monatsende konzentriert. Die Anzahl der Abrechnungstermine für den Gesamtsozialversicherungsbeitrag bei Unternehmen und bei den Einzugsstellen reduziert sich damit von 24 auf zwölf im Jahr. Beiträge, die mit der voraussichtlichen Beitragsschuld am Monatsende nicht abgerechnet werden können, werden automatisch mit der Abrechnung im Folgemonat verbunden. Dies führt dann auch zu einer Vereinfachung für die Betriebe. In einigen Betrieben ist das teilweise auch heute schon Praxis. Zusatzfrage, Herr Weiß. Gerald Weiß Herr Staatssekretär, Sie haben vorhin schon berichtet, dass der Zinsverlust für die Unternehmen aufgrund dieser Gesetzesänderung 400 Millionen Euro betragen wird. Das ist eine Belastung der Wirtschaft, die in Liqui d v – n U s A L t t a M o M m t g s d w W b d M V r d G s z h e e n m d r m E o n w r k l n (C (D itätsentzug münden wird. Darüber hinaus wirkt diese orgezogene Zahlung des Sozialversicherungsbeitrages wie vorhin schon in einigen nachfassenden Fragen achgewiesen – wie eine einmalige Sonderzahlung. Die nternehmen werden im Jahre 2006 nicht zwölfmal, ondern 13-mal Sozialversicherungsbeiträge abführen. uch daraus erwächst ein Liquiditätsentzug. Die finanzielle Situation der Betriebe ist schlecht, die iquiditätslage vielfach dramatisch. In den produktiviätsschwächeren, arbeitsintensiveren Branchen und Berieben ist sie tendenziell noch ein wenig dramatischer ls in den übrigen. Aber genau die treffen Sie mit Ihrer aßnahme. Haben Sie einmal fachlichen Rat eingeholt der geprüft, wie viele Arbeitsplätze diese belastende aßnahme kosten könnte? F Wir gehen davon aus, dass die Situation für die Be riebe aufgrund der Übergangsregelung, die ich Ihnen erade genannt habe, vertretbar ist. Angesichts der Geamtlage der sozialen Sicherungssysteme, in dem Fall er Rentenversicherung, ist Beitragssatzstabilität viel ichtiger, weil hiermit Arbeitsplätze gesichert und achstumschancen verbessert werden sowie ein Areitsplatzaufwuchs organisiert werden kann. Wir sagen eutlich: Die Auswirkungen auf die Liquidität, die Ihrer einung nach hervorgerufen werden, können durch eine erteilung abgefedert werden und sind allemal vertretbaer als eine Beitragssatzerhöhung. Herr Weiß, bitte. Gerald Weiß Herr Staatssekretär, geben Sie mir Recht, dass es für ie Betriebe relativ schnurz ist, ob diese Belastung in estalt einer einmaligen Sonderzahlung mit einem Geamtgewicht von 20 Milliarden Euro auf die Betriebe ukommt oder ob sie einen möglicherweise temporär höeren Beitrag zahlen müssen? Es ist in jedem Fall eine rhöhte Beitragslast für die Betriebe. Sind Sie nicht zu iner Politik in der Lage, bei der es weder zu dem einen och zu dem anderen kommt? F Herr Kollege Weiß, ich habe vorhin auch bei den an eren Fragen schon ausgeführt, dass die Rentenversicheung angesichts der zurückgegangenen Beitragseinnahen, die zum Teil auch damit zusammenhängen, dass inkommen reduziert worden sind, dass Arbeitszeiten hne Einkommenserhöhungen ausgeweitet worden sind, icht die prognostizierten Beitragseinnahmen hat. Die Alternative, nun den Beitragssatz zu erhöhen, ürde die gesamte Wirtschaft sowie die Arbeitnehmeinnen und Arbeitnehmer belasten und würde auch ganz onkrete Kaufkraftverluste nach sich ziehen. Dies wolen wir vermeiden. In technischer Hinsicht machen wir – indem wir kei en zusätzlichen Beitrag erheben – den gleichen Schritt, Parl. Staatssekretär Franz Thönnes den auch die damalige Koalition im Jahr 1996 gemacht hat. Deswegen will ich mich absolut gegen diese Wortwahl verwehren und deutlich sagen: Es geht darum, dass die Beitragsleistung an den Zeitpunkt der Entgeltleistung herangeführt wird. Dies ist vor dem Hintergrund der Belastungen der Versicherten, der Rentnerinnen und Rentner und auch der Wirtschaft in dieser Situation vertretbar, insbesondere vor dem Hintergrund, dass die Alternative eine viel größere Belastung mit sich bringen würde. Wir sind entschieden dafür, diesen Punkt umzusetzen, weil wir durch die Beitragssatzstabilität dazu beitragen können, die Chancen auf mehr Beschäftigung und steigendes Wachstum erheblich zu verbessern. Herr Weiß, in Anbetracht dessen, dass Ihre beiden Fragen zusammengefasst worden sind, haben Sie das Recht, noch zwei weitere Fragen zu stellen. Gerald Weiß Herr Staatssekretär, wäre es nicht sehr viel besser, eine wirklich wachstumsorientierte Politik zu betreiben, dabei Beitragserhöhungen zu vermeiden und, ganz im Gegenteil, Beitragsentlastungen zu unterstützen, statt Ihre Maßnahmen durchzuführen, die im Ergebnis negative Folgen haben werden, weil immer nur am Problem herumgewerkelt wird, die Ursachen aber nicht angegangen werden? F Mit der Agenda 2010 und dem 20-Punkte-Programm, das im Nachgang zu der Regierungserklärung, die der Bundeskanzler im März dieses Jahres hier im Parlament abgegeben hat, aufgelegt wurde, ist die Bundesregierung die Herausforderungen, die sich aus der Globalisierung und der wirtschaftlichen Schwächephase ergeben, angegangen. In Teilbereichen – bei der Zusammenlegung von Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe und bei den Reformen im Gesundheitswesen – haben wir gemeinsame Entscheidungen getroffen. Auch im Nachgang zu der angesprochenen Regierungserklärung haben wir gemeinsame Entscheidungen getroffen, die wir hier im Bundestag in Wirkung setzen. All unsere Bemühungen sind darauf ausgerichtet, die Beitragssätze zu stabilisieren und Wachstum zu fördern. Nicht zuletzt erinnere ich daran, dass der Eingangssteuersatz von 25,9 Prozent auf 15 Prozent reduziert wurde, dass der Spitzensteuersatz gesenkt wurde und dass den Privathaushalten und Mittelständlern in den letzten Jahren Steuergelder in Höhe von fast 60 Milliarden Euro zurückgegeben worden sind, was unter anderem dazu führt, dass eine Durchschnittsfamilie mit einem Haushaltseinkommen von circa 35 000 Euro und zwei Kindern keine Steuern mehr zahlen muss. Vor diesem Hintergrund muss man sagen, dass wir die Voraussetzungen für die Stärkung der Nachfrage und mehr Wachstum geschaffen haben, die jetzt durch die Beitragssatzstabilität innerhalb der sozialen Sicherungssysteme untermauert werden müssen. Darum geht es bei der Entscheidung, die hier zu treffen ist. p z t S z w d l r m N n t v D v w b v n j n u c i w n D d s d i „ t f a S t s d d H B D w G d Z (C (D Gerald Weiß Herr Staatssekretär, leider haben sich bisher keine ositiven Wirkungen eingestellt. Ich will Sie noch etwas u einem anderen Aspekt fragen: Wie ist das mit den Berieben, die ihre Gehaltsund Lohnberechnungen auf tundenbasis durchführen? Haben Sie einmal abschäten lassen, zu welchem bürokratischen Aufwand und zu elcher zusätzlichen Belastung Ihre Neuregelungen für iese Betriebe, die ihre Entgeltberechnungen auf Grundage ihrer Istergebnisse ständig korrigieren müssen, fühen werden? F Herr Kollege Weiß, lassen Sie mich eines sagen: achdem wir fast drei Jahre Nullwachstum zu verzeichen hatten, betrug das Wachstum in Deutschland im letzen Jahr 1,6 Prozent. Für dieses Jahr ist ein Wachstum on 1 Prozent prognostiziert. (Zuruf von der CDU/CSU: Das können wir dann ja verprassen!)

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1517407600
Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1517407700
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
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Andreas Storm (CDU):
Rede ID: ID1517407900
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1517408000
Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1517408100
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1517408200




(A) )


(B) )

Andreas Storm (CDU):
Rede ID: ID1517408300
Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1517408400
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1517408500
Karsten Schönfeld (SPD):
Rede ID: ID1517408600
Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1517408700
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1517408800
Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1517408900
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1517409000
Max Straubinger (CSU):
Rede ID: ID1517409100




(A) )


(B) )

Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1517409200
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1517409300
Max Straubinger (CSU):
Rede ID: ID1517409400
Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1517409500
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1517409600
Verena Butalikakis (CDU):
Rede ID: ID1517409700
Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1517409800
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1517409900
Andreas Storm (CDU):
Rede ID: ID1517410000
Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1517410100
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1517410200
Erika Lotz (SPD):
Rede ID: ID1517410300
Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1517410400
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1517410500
Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1517410600




(A) )


(B) )

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1517410700
Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1517410800
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1517410900
Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1517411000
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1517411100




(A) )


(B) )


(Karl-Josef Laumann [CDU/CSU]: Na ja!)

Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1517411200
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1517411300
Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1517411400

as ist allemal besser als die Wachstumsraten, die wir
or vier, fünf Jahren zu verzeichnen hatten. Das hat et-
as bewirkt. Im Februar dieses Jahres betrug das Minus
ei den sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungs-
erhältnissen im Vergleich zum vergangenen Jahr nur
och 150 000. Auch diese Zahl ist gegenüber dem Vor-
ahr erheblich gesunken. Im Kern sind wir also auf ei-
em guten Weg. Weil Sie diesen Weg in Teilbereichen
nterstützen und wir bestimmte Schritte gemeinsam ma-
hen, wundere ich mich über Ihre Fragestellung; denn
ch glaube schon, dass sich hier Erfolge abzeichnen.
Als Antwort auf Ihre Frage muss ich Ihnen sagen: Sie
issen, dass es über die Betriebe, die ihre Lohnabrech-
ungen auf Stundenbasis machen, keine statistischen
aten gibt. Ich will Ihnen aber sagen: Wir haben mit
em Verwaltungsvereinfachungsgesetz Regelungen ge-
chaffen, die genau dazu führen, dass die Differenzen,
ie zwischen den jeweiligen Abrechnungen entstehen,
m Monat darauf verrechnet werden, sodass es dieses
Hin-und-her-Rechnen“ überhaupt nicht mehr gibt. Dies
rägt dazu bei, dass eine erhebliche Verwaltungsverein-
achung, auch auf der Basis der Nutzung der datenver-
rbeitungstechnischen Möglichkeiten, entsteht. Ihre
orge kann ich da absolut nicht teilen. Ganz im Gegen-
eil, wir haben hier im Deutschen Bundestag die Voraus-
etzungen geschaffen, dass entbürokratisiert wird und
ass Verwaltungsverfahren vereinfacht werden.

Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1517411500

Ich habe jetzt noch eine Reihe von Wortmeldungen zu

iesem Komplex. Ich verlese einmal die Namen:
einrich Kolb, Hildegard Müller, Karsten Schönfeld,
irgitt Bender, Erika Lotz. – Der Nächste ist
r. Heinrich Kolb.

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1517411600

Schönen Dank, Herr Präsident. – Herr Staatssekretär,
ir haben heute Morgen im zuständigen Ausschuss für
esundheit und Soziale Sicherung über die Berechnung
es Aufwandes gesprochen – es ist ja ein Aufwand, kein
insverlust. Denn „Zinsverlust“, Herr Kollege Weiß,






(A) )



(B) )


Dr. Heinrich L. Kolb

würde ja bedeuten, dass irgendwo ein Guthaben gewe-
sen wäre, das man nicht mehr hat, weil ein Liquiditätsab-
fluss stattgefunden hat. Tatsache ist, dass die Unterneh-
men diesen Liquiditätsverlust in der Regel durch eine
höhere Kreditaufnahme ausgleichen müssen. Sie haben
mir auf meine Frage geantwortet, dass Sie von einem
Zinssatz von 5 Prozent ausgegangen sind. Würden Sie
mir Recht geben, dass das eigentlich zu niedrig angesetzt
ist, wenn die Unternehmen einen Kontokorrent in An-
spruch nehmen? Sofern ein Überziehungskredit in An-
spruch genommen werden muss, wäre doch eher von
zweistelligen Zinssätzen auszugehen. Also: Wie kom-
men Sie zu der Annahme, dass 5 Prozent der angemes-
sene Zinssatz zur Berechnung des Zinsaufwandes wäre?

F
Dr. Heinrich L. Kolb (FDP):
Rede ID: ID1517411700


Wir glauben, dass 5 Prozent der angemessene Zins-
satz sind, weil es Unternehmen gibt, die aufgrund der ei-
genen Liquidität gar nicht in die Situation kommen, Kre-
dite in Anspruch nehmen zu müssen. Es wird auch
darauf ankommen, wie die Unternehmen die Verteilung
des Beitrages auf die weiteren Monate des Jahres kon-
zentrieren. Die Festsetzung des Zinssatzes hat auch im-
mer etwas damit zu tun, wie der Wert des Unternehmens
eingeschätzt wird, wie die Liquidität des Unternehmens
überhaupt ist, wie die Vermögenssituation des Unterneh-
mens ist, welche Kreditspielräume das Unternehmen bei
seinen jeweiligen Banken hat. Deshalb glauben wir, dass
dieser Zinssatz im Durchschnitt angesetzt werden kann.


Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1517411800

Nachdem die zwei Fragen zusammengefasst worden

sind, können Sie auch zwei Zusatzfragen stellen. Bitte
schön, Herr Kolb.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1517411900

Vielen Dank, Herr Präsident. – Sie haben sich offen-

sichtlich Gedanken gemacht. Daher würde ich gern
nachfragen, wie hoch Ihrer Ansicht nach der Prozentsatz
derjenigen deutschen Unternehmen – insgesamt sind es
3,3 Millionen – ist, die solche Vermögensverhältnisse
haben, wie Sie es dargestellt haben, die also, bildlich ge-
sprochen, noch aus dem Vollen schöpfen können? Ist der
Bundesregierung denn nicht bekannt, dass der Mittel-
stand derzeit – Stichwort „Basel II“ – landauf, landab er-
hebliche Kreditprobleme hat, dass sich insbesondere das
Rating der Unternehmen verschlechtert, wodurch ohne-
hin Druck auf die Zinskonditionen der Unternehmen
besteht? Können Sie vor dem Hintergrund noch einmal
beleuchten, wie Sie die Zusammensetzung des Mittel-
standes sehen?

F
Dr. Heinrich L. Kolb (FDP):
Rede ID: ID1517412000


Ich kann Ihnen da jetzt keine Zusammensetzung nen-
nen: Die Ertragssituation der Unternehmen ist sehr un-
terschiedlich. Wir halten es angesichts der Kreditange-
bote und Nutzungsmöglichkeiten für vertretbar, von
einem Zinssatz von 5 Prozent auszugehen.


Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1517412100

Die nächste Frage stellt Hildegard Müller.

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(C (D Herr Staatssekretär, wenn ich Sie gerade richtig ver tanden habe, dann haben Sie gesagt, dass überall dort, o variable Bestandteile seien – außer Urlaubsgeld, eihnachtsgeld und Sonstigem –, die Abrechnung im olgemonat gemacht werden könne. Es ist richtig, dass amit die Lohnund Gehaltsabrechnung und die Abfühung der Sozialabgaben auseinander fallen würden. Aber ie haben eben gesagt, Sie würden 9,6 Milliarden Euro ür die Rentenversicherung erwarten. Dann müssen Sie och kalkuliert haben, wie viel Prozent etwa auf diese ariablen Gehaltsbestandteile entfallen. Konkret die achfrage: Muss ein Unternehmen, das die Zahlen mit er Abrechnung des Folgemonats einreichen kann, die alutierung trotzdem rückwirkend vornehmen? Wenn icht, entgeht Ihnen doch der Liquiditätseffekt, auf den ie hier setzen. Können Sie mich darüber aufklären? F Ich kann Ihnen die Zusammensetzung der Betriebe, ie mit diesen Variablen arbeiten bzw. die Stundenlohnbrechnungen machen, nicht nennen; ich habe Ihnen das orhin gesagt. Wenn uns die Daten vorliegen – ich erde mich gerne danach erkundigen –, werde ich sie hnen schriftlich mitteilen, Frau Kollegin Müller. Der Kollege Karsten Schönfeld ist der nächste Frage teller. Herr Staatssekretär, früher war es ja durchaus üblich, ass die Löhne bereits am 15. eines Monats gezahlt wuren und dass die Sozialversicherungsbeiträge in der onsequenz am Monatsende fällig waren. In den letzten ahren hat es eine Verlagerung der Lohnzahlungen auf as Monatsende gegeben, wodurch es auch zu einem erausschieben der Zahlung der Sozialversicherungseiträge auf den 15. des Folgemonats kam. Gibt es Einchätzungen über die Zahl, um wie viel sich die Unterehmen durch dieses Verfahren auf Kosten der ozialkassen entlastet haben? F Herr Schönfeld, wir müssen feststellen: Wenn man ine Einnahme von circa 20 Milliarden Euro – um einen olchen Betrag geht es, wenn man davon ausgeht, dass ie Zahlungen auf den Termin gelegt werden, zu dem die ohnund Gehaltszahlungen erfolgen – für 14 Tage anegen würde und dafür einen durchschnittlichen Zinssatz nsetzt, dann kommt man auf den in Rede stehenden orteil, der der Wirtschaft durch diese relativ großzügige eitragszahlung gewährt worden ist. Das ging über einen gewissen Zeitraum. Das kann an dann machen, wenn die sozialen Sicherungssyseme ohne Sorge sind; das kann man aber nicht mehr ertreten, wenn aufgrund mangelnder Beitragseinnahen eine sehr angespannte Situation entstanden ist. enn man die Absicht hat, Beitragssatzstabilität zu be Parl. Staatssekretär Franz Thönnes wahren und keine Leistungskürzungen im Bereich der Rentenversicherung vorzunehmen, dann ist es vertretbar, die Entscheidung zu treffen, dass der Zeitpunkt der Beitragszahlung mit dem Zeitpunkt der Lohnbzw. Gehaltsauszahlung zusammenfallen muss. Die nächste Frage hat die Kollegin Birgitt Bender. Herr Könnten Sie uns bitte darlegen, dass für den Fall, dass man beide Alternativen ablehnt, man eine andere Maßnahme zur kurzfristigen Verbesserung der Finanzsituation der Rentenversicherung treffen müsste, was im Zweifelsfall eine Mehrbelastung der Rentner und Rentnerinnen bedeuten würde, und mitteilen, warum sich die Regierung nicht für eine solche Maßnahme entschieden hat? F Wir haben uns bei den zurückliegenden Rentenreformen entschieden, die Rentenversicherung in verschiedenen Bereichen zu stabilisieren. Ich nannte vorhin die Verschiebung des Auszahlungszeitpunktes der ersten Rente nach einem abgeschlossenen Berufsleben auf das Monatsende. Es ist vertretbar, weil man das letzte Gehalt bzw. den letzten Lohn in der Regel auch am Monatsende bekommen hat. Das war eine Entscheidung. Eine zweite Entscheidung war, den vollen Pflegeversicherungsbeitrag auch bei den Rentnerinnen und Rentnern zu erheben. Im Übrigen ist darauf hinzuweisen, dass der große Teil der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland durch die Einbringung des Bußund Bettages eine Zahlung zugunsten der Pflegeversicherung in fast demselben Umfang finanziert. Wir haben zudem die Frühverrentung gestoppt und die Entscheidung getroffen, dass sich die rentenwirksame Anrechnungszeit durch die Schulausbildung bzw. das Studium nicht mehr um drei Jahre erhöht, sodass sie später nicht mehr zu einer Höherbewertung der Rente führt. Auf diesen Seiten sind Entscheidungen getroffen worden, die bis hin zur langfristigen Absenkung des Rentenniveaus führen. Das sind sozusagen Beiträge der Versicherten und der Rentnerinnen und Rentner zur Stabilisierung der gesamten Rentenversicherung vor dem Hintergrund nicht zuletzt der demographischen Entwicklung. Wenn wir die heute zu diskutierende Entscheidung umsetzen können, werden wir den Beitragssatz weiterhin bei 19,5 Prozent halten können, sodass wir dann seit vier Jahren einen stabilen Beitragssatz haben. Ich will daran erinnern, dass der Beitragssatz bei dem Regie r d s s e t t t z G ü b B w W k S g r g g r u g j w D d s w 2 e d u w d s B e O g s z s m z M s (C (D ungswechsel 1998 bei 20,3 Prozent gelegen hat. Wenn amals im Vorfeld keine Mehrwertsteuererhöhung bechlossen worden wäre, dann wäre er noch höher geween. Frau Kollegin Bender, ich will darüber hinaus daran rinnern, dass man auch vor dem Hintergrund der renenpolitischen Beschlüsse, die die CDU auf ihrem Pareitag gefasst hat – ich nenne die Perspektive eines Beiragssatzes von 20 Prozent bis zum Jahre 2022 und usätzliche Ausweitungen im Leistungsbereich –, eher efahr liefe, auf einen Beitragssatz zu kommen, der weit ber 22 Prozent liegt. All das halten wir für nicht vertretar. Unser absolutes Ziel ist es, in dieser Situation den eitragssatz von 19,5 Prozent zu stabilisieren und damit irklich die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass achstum entsteht und Arbeitsplätze geschaffen werden önnen. Im Übrigen ist es ein ganz wesentliches und wichtiges ignal auch an die Wirtschaft, hier Kalkulierbarkeit zu ewährleisten, auch wenn es jetzt in einem kleinen Beeich zu Aufwendungen kommt, die man aber über das anze Jahr verteilen kann. Dies bleibt, wie Sie eingangs efragt haben, in einem vertretbaren Rahmen. Alle andeen Entscheidungen würden Leistungseinschränkungen nd Beitragssatzerhöhungen bedeuten. Das ist zum jetzien Zeitpunkt nicht angesagt. Wir wollen, dass die Konunktur in Gang kommt und Arbeitsplätze geschaffen erden. Mir liegen zu diesem Komplex noch zwei Fragen vor. ie nächste Frage hat die Kollegin Erika Lotz. Herr Staatssekretär, ich bin Ihnen dankbar, dass Sie ie Mehrwertsteuererhöhung, die, glaube ich, 1996 bechlossen wurde, erwähnt haben; denn ohne diese Mehrertsteuererhöhung wäre der Beitragssatz von damals 0,3 Prozent überhaupt nicht zu halten gewesen, sondern r wäre sicherlich auf 22 Prozent gestiegen. Da jetzt, gewissermaßen tränenreich, die Belastung er Wirtschaft geschildert wird, möchte ich Sie bitten, ns vielleicht Ihre Einschätzung mitzuteilen – wir beide aren schon damals im Parlament –, welche Belastung ie Mehrwertsteuererhöhung für die Wirtschaft insgeamt bedeutet hat. Eigentlich war es umgekehrt: Eine elastung durch einen Beitragssatz von 22 Prozent wäre benfalls sehr schwierig gewesen. Aber damals ist die pposition den Weg der Mehrwertsteuererhöhung mitegangen, um eben die Beiträge nicht auf 22 Prozent teigen zu lassen. Können Sie uns einmal Ihre Einschätung schildern, welche Belastungen dies für die Wirtchaft bedeutet hat? F Werte Kollegin Lotz, die Differenz in den Prozentsät en haben Sie gerade beschrieben. Allerdings wird eine ehrwertsteuererhöhung – das muss man deutlich agen – von den Verbraucherinnen und Verbrauchern Parl. Staatssekretär Franz Thönnes gezahlt. Sie leisten über diese steuerliche Größe einen wichtigen Beitrag zur Stabilisierung der sozialen Sicherungssysteme. Damals sind wir diesen Weg mitgegangen, weil man genau wie heute die Absicht hatte, Wachstum zu fördern und Beschäftigung zu schaffen. Die heutige Opposition bzw. die damalige Regierungskoalition hat seinerzeit genau das Gleiche gemacht, als sie diese Maßnahmen im Gesetz zur Förderung des Wachstums und der Beschäftigung beschlossen hat. Wir haben uns jetzt entschieden, die Abgabe des Gesamtsozialversicherungsbeitrages vorzuziehen. Wir versuchen auf diesem Weg, eine Situation herbeizuführen, in der die Beiträge verlässlich und stabil bleiben und damit eben auch für die mittelständischen Unternehmen erträglich sind, die nicht unbedingt in die Kategorie der Unternehmen fallen, die mit dazu beitragen, dass Deutschland Exportweltmeister ist. Es zeigt sich ja in vielen Bereichen, dass das durchaus geht, dass sie eine kalkulierbare Größe haben, die ihnen Zuverlässigkeit bietet. Vor diesem Hintergrund – ich kann es nur wiederholen – halten wir unser Vorgehen in dieser Situation für vertretbar. Die letzte Frage zu diesem Fragenkomplex hat der Kollege Max Straubinger. Herr Staatssekretär, es wurde vorhin schon die Büro kratie thematisiert, die damit verbunden ist, insbesondere bei Betrieben, die auf Stundenbasis abrechnen. Sind Betriebe, die ihre Stunden erst am Monatsende aufaddieren und die entsprechenden Entgelte ausrechnen können, um am 15. des Folgemonats die Sozialversicherungsbeiträge abzuführen, jetzt genötigt, ihre Lohnabrechnung vorzuziehen und umzustellen, damit sie Ihrem Ansinnen nachkommen können? F Die Betriebe, Herr Kollege Straubinger, müssen die Lohnabrechnung nicht vorziehen, sondern sie machen ihre normalen Lohnabrechnungen und werden auf dieser Basis ihre Beiträge bezahlen. Die variablen Größen werden im Folgemonat anhand der Daten, die von den Betrieben eingehen, abgerechnet. Damit gibt es für die Betriebe ein vereinfachtes Verfahren. Ich habe gerade gesagt, dass es dann nicht mehr 24 Vorgänge im Jahr sind, sondern zwölf. Wir haben dies im Verwaltungsvereinfachungsgesetz auch so beschlossen. Ich glaube, mich sogar daran zu erinnern, dass wir es gemeinsam beschlossen haben. Vielen Dank, Herr Staatssekretär, für die Beantwor tung dieser Fragen. Wollten Sie, Herr von Klaeden, einen Antrag zur Ge schäftsordnung stellen? – Bitte schön. Herr Präsident! Da das Bedürfnis der Koalition und der Regierung so groß ist, sich mit der Vorgängerregie r b m E d a Z A t S d Z s u s g m i P – B O B t P Z n k t W g d w B (C (D ung auseinander zu setzen, wollen wir ihr und uns seler die Gelegenheit geben, uns in einer Aktuellen Stunde it dem Thema „Einnahmeausfälle und Finanztricks zur rhaltung der Liquidität in der Sozialversicherung“ mit en aktuellen Entwicklungen zu beschäftigen. Ich stelle lso den Antrag auf eine Aktuelle Stunde nach Anlage 5 iffer I unserer Geschäftsordnung. (Zuruf von der SPD: Wenn wir uns mit der Vorgängerregierung beschäftigen, ist das eine historische Stunde!)

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1517412200
Hildegard Müller (CDU):
Rede ID: ID1517412300
Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1517412400
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1517412500
Karsten Schönfeld (SPD):
Rede ID: ID1517412600




(A) )


(B) )

Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1517412700
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1517412800
Birgitt Bender (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1517412900
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1517413000
Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1517413100
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1517413200
Erika Lotz (SPD):
Rede ID: ID1517413300




(A) )


(B) )

Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1517413400
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1517413500
Max Straubinger (CSU):
Rede ID: ID1517413600
Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1517413700
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1517413800


Eckart von Klaeden (CDU):
Rede ID: ID1517413900

Es ist nicht ganz unbekannt geblieben, dass dieser
ntrag gestellt werden würde. Ich glaube, alle Frak-
ionen sind darauf vorbereitet. Wir rufen die Aktuelle
tunde um 15.35 Uhr wie geplant auf.
Wir kommen dann zum Geschäftsbereich des Bun-

esministeriums für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen.
ur Beantwortung steht die Parlamentarische Staats-
ekretärin Iris Gleicke zur Verfügung. Die Fragen 15
nd 16 des Abgeordneten Peter Weiß (Emmendingen)

ollen schriftlich beantwortet werden.
Deswegen beginnen wir mit der Frage 17 der Kolle-

in Veronika Bellmann:
Welchen jeweiligen Umsetzungsstand weisen die im Bun-

desverkehrswegeplan, BVWP, als „Neue Vorhaben/Vordring-
licher Bedarf“ für die Bundesstraße B 101 vorgesehenen Bau-
maßnahmen innerhalb Sachsens auf und inwieweit ist die
Finanzierung dieser Vorhaben gesichert?

I
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1517414000

Frau Kollegin Bellmann, die Ortsumgehung Lauter ist

n der Vorplanung, die Ortsumgehung Markersbach im
lanfeststellungsverfahren, bei der Verlegung in Aue
das ist die Zusammenhangsmaßnahme B 101 und
169 – ist der Vorentwurf in Bearbeitung. Bei der
rtsumgehung Freiberg-West ist der Sichtvermerk des
MVBW zum Vorentwurf am 21. April dieses Jahres er-
eilt worden. Das heißt, es wird in diesem Jahr mit dem
lanfeststellungsverfahren begonnen werden. Bei dem
wischenstück Freiberg–Brand-Erbisdorf ist die Vorpla-
ung im Gange.


(Vorsitz: Vizepräsidentin Dr. h. c. Susanne Kastner: Da für alle vorgenannten Maßnahmen bisher noch ein Baurecht vorliegt, konnten sie noch nicht in das akuelle Finanzierungsprogramm aufgenommen werden. ie Sie der Presse entnehmen konnten, soll die Ortsumehung Markersbach nach Erlangung des Baurechts aus em 2-Milliarden-Euro-Programm zusätzlich finanziert erden. Ihre Zusatzfragen, bitte. – Keine Zusatzfragen. Dann rufe ich die Frage 18 der Kollegin Veronika ellmann auf: Welchen jeweiligen Umsetzungsstand weisen die im BVWP als „Neue Vorhaben/Vordringlicher Bedarf“ für die Bundesstraße B 173 vorgesehenen Baumaßnahmen innerhalb Sachsens auf und inwieweit ist die Finanzierung dieser Vorhaben gesichert? Ir Frau Kollegin Bellmann, ich will die Maßnahmen im Einzelnen nennen. Es handelt sich um die Ortsumgehung Mülsen. Hier ist die Vorplanung abgeschlossen. Das gleiche gilt für die Ortsumgehung Bernsdorf. Bei der Verlegung in Flöha ist der Vorentwurf derzeit zur Prüfung im Bundesministerium für Verkehr, Bauund Wohnungswesen. Wir rechnen in diesem Jahr noch mit dem Beginn des Planfeststellungsverfahrens. Bei der Teilortsumgehung Reichenbach gibt es bisher nur Linienuntersuchungen. Beim Zubringer von Plauen zur A 72 ist der Vorentwurf in Bearbeitung. Bei der Ortsumgehung Freiberg-Ost ist der Sichtvermerk des Bundesministeriums für Verkehr, Bauund Wohnungswesen am 21. April dieses Jahres erteilt worden, weil das mit der in der vorherigen Frage genannten Ortsumgehung Freiberg-West zusammenhängt. Bei der Ortsumgehung Oberlungwitz/Mittelbach ist der Vorentwurf in Bearbeitung. Da für alle vorgenannten Maßnahmen bisher noch kein Baurecht vorliegt, konnten sie noch nicht in das aktuelle Finanzierungsprogramm aufgenommen werden. Die Finanzierung der Verlegung in Flöha soll nach Erlangung des Baurechts mit Mitteln aus dem Aufbauhilfefonds „Hochwasser“ erfolgen. Ihre Zusatzfragen, bitte. – Keine Zusatzfragen. Die Frage 19 des Kollegen Michael Kretschmer soll schriftlich beantwortet werden. Die Frage 20 des Kollegen Michelbach wird ebenfalls schriftlich beantwortet. Vielen Dank, Frau Staatssekretärin, für die Beantwor tung der Fragen. Ich rufe den Geschäftsbereich des Auswärtigen Am tes auf. Zur Beantwortung der Fragen steht Frau Staatsministerin Kerstin Müller zur Verfügung. Die Fragen 21 und 22 des Kollegen Dr. Egon Jüttner werden schriftlich beantwortet. Ich rufe die Frage 23 der Kollegin Petra Pau auf: Wie viele Atomwaffen werden derzeit in der Bundesrepu blik Deutschland gelagert und welche konkreten Schritte hat die Bundesregierung unternommen, um auf die US-Regierung einzuwirken, damit diese ihre Atomwaffen aus Deutschland zurückzieht und vernichtet? K Ihre Frage beantworte ich wie folgt: Die USA haben bereits 95 Prozent ihrer substrategischen Nuklearwaffen – nur um diese geht es noch – in Europa abgebaut. Die Anzahl der in Deutschland stationierten substrategischen Nuklearwaffen unterliegt der Geheimhaltung. Wir brauchen ein neues Momentum in der nuklearen Abrüstung. Das ist eine zentrale deutsche Forderung bei der laufenden NVV-Überprüfungskonferenz in New York. 2 r s d g i r u r e U Ü i f d w g A w u f w r z k f s s d l s n S A M a A d (C (D Bundesaußenminister Fischer hat in seiner Rede am . Mai dieses Jahres vor der siebten Überprüfungskonfeenz zum Nichtverbreitungsvertrag gesagt: Auch bei den ubstrategischen Nuklearwaffen bleibt es unser Ziel, iese Waffen zu reduzieren, bis hin zu ihrer vollständien Abschaffung. Die Bundesregierung setzt sich seit mehreren Jahren m Rahmen der Vorbereitung der Überprüfungskonfeenz zum Nichtverbreitungsvertrag für die Reduzierung nd langfristig vollständige bündniskonforme Eliminieung dieser Waffen ein. Diesen von der Bundesregierung ingebrachten schrittweisen Ansatz hat die Europäische nion in ihrem gemeinsamen Standpunkt zur NVVberprüfungskonferenz aufgegriffen. Ihre Zusatzfragen, bitte. Danke, Frau Staatsministerin. Da wir offensichtlich m Ziel der vollständigen Abrüstung übereinstimmen, rage ich Sie, ob die Bundesregierung beabsichtigt, aus em System der nuklearen Teilhabe auszusteigen, und, enn ja, in welchem Zeitrahmen das als erster einseitier Schritt geschehen soll. K Das strategische Konzept der NATO von 1999 ist eiterhin gültig. Eine Änderung bedarf der Erörterung nd Entscheidung der NATO-Gremien. Unserem langristigen Ziel einer Welt ohne Nuklearwaffen wollen wir, ie gesagt, schrittweise, aber auch gemeinsam mit unseen Partnern näher kommen. Insofern kann ich nichts um Zeitrahmen sagen. Sie haben noch eine Zusatzfrage. Da wir als Bundesrepublik aus dem System der nu learen Teilhabe nicht ausgestiegen sind und derzeit ofensichtlich auch nicht aussteigen, möchte ich gerne wisen, in welchem Fall und mit welchen Einsatzoptionen ich die Bundesregierung bzw. dann in ihrem Auftrag ie Bundeswehr an Atomwaffeneinsätzen der USA, soange diese Waffen eben nicht abgezogen und vernichtet ind, beteiligen würde. Es war ja zu lesen, dass dafür inerhalb dieses Systems deutsches Gerät und deutsche oldaten vorgehalten werden. K Darüber kann und werde ich jetzt nicht spekulieren. eines Erachtens und meiner Kenntnis nach steht dies uch nicht an. Wir sind damit am Ende des Geschäftsbereichs des uswärtigen Amtes. Vielen Dank für die Beantwortung er Fragen, Frau Staatsministerin. Vizepräsidentin Dr. h. c. Susanne Kastner Ich rufe den Geschäftsbereich des Bundesministe riums des Innern auf. Die Frage 24 des Kollegen Albrecht Feibel, die Fragen 25 und 26 des Kollegen Hartmut Koschyk und die Fragen 27 und 28 des Kollegen Ralf Göbel werden schriftlich beantwortet. Deshalb rufe ich den Geschäftsbereich des Bundesministeriums der Finanzen auf. Die Fragen beantwortet Frau Parlamentarische Staatssekretärin Dr. Barbara Hendricks. Ich rufe die Frage 29 der Kollegin Dr. Gesine Lötzsch auf: Welche verbindlichen Zusagen oder Selbstverpflichtungen von Großunternehmen oder Unternehmervereinigungen für mehr Investitionen im Inland gibt es als Gegenleistung für die Absenkung der Körperschaftsteuer von 25 auf 19 Prozent und durch die Schließung welcher Steuerschlupflöcher wird die Absenkung der Körperschaftsteuer von 25 auf 19 Prozent gegenfinanziert? D Frau Kollegin Lötzsch, Ziel der Absenkung des Körperschaftsteuersatzes von 25 Prozent auf 19 Prozent ist es, die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland zu verbessern. Die Maßnahme dient nicht allein dazu, inländischen Unternehmen zusätzliche Anreize für Tätigkeit und Investitionen in Deutschland zu geben, sondern richtet sich gleichermaßen an ausländische Unternehmen. Eine Selbstverpflichtung inländischer Unternehmen würde daher im Hinblick auf das Gesamtkonzept keinen Sinn machen. Zur Finanzierung wird unter anderem die Abzugsfähigkeit von Verlusten aus so genannten Steuerstundungsmodellen eingeschränkt. Hiervon betroffen sind insbesondere die gängigen Steuersparmodelle wie Medienfonds, die zukünftig nicht mehr zur Reduzierung der persönlichen Steuerbelastung genutzt werden können. Im Übrigen führt die verbesserte Wettbewerbssituation durch die Absenkung des Körperschaftsteuersatzes naturgemäß dazu, dass die Tendenz zu Steuergestaltungen und Gewinnverlagerungen abnehmen wird und in Deutschland wieder mehr Steuern gezahlt werden. Ihre Zusatzfragen, bitte. Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Frau Staatssekretä rin, Sie haben Zusagen und Selbstverpflichtungen nicht gänzlich ausgeschlossen. Könnten Sie darstellen, welche Erfahrungen die Bundesregierung mit der Einhaltung von Selbstverpflichtungen von Großunternehmen und Unternehmensvereinigungen im Hinblick auf angekündigte Steuersenkungen hat? D Frau Kollegin Lötzsch, wir haben im Zusammenhang mit der Senkung von Steuern niemals irgendwelche S m ic s a n r e r F r g w m T B G a S r d d g p s d a k B m m d s m b n w B s e G w F i z d n o (C (D elbstverpflichtungserklärungen von Unternehmen angeahnt, abgefragt oder erwartet. Denn es ist schon so, wie h Ihnen gerade sagte: Eine solche Maßnahme richtet ich nicht nur an die inländischen Unternehmen, sondern uch an ausländische Investoren. Infolgedessen wäre es icht besonders sinnvoll, eine Selbstverpflichtungserkläung von deutschen Unternehmen zu erwarten. Andererseits gibt es bei sinkenden Steuern natürlich in Interesse der Unternehmen daran – dies habe ich beeits bei der Beantwortung Ihrer schriftlich eingereichten rage ausgeführt –, in dem Land sozusagen die Besteueung anfallen zu lassen, in dem es sich – vereinfacht ausedrückt – mehr lohnt als woanders. Deswegen gehen ir davon aus, dass sinkende Steuern dazu führen, dass ehr Steuersubstrat in Deutschland anfällt; denn in der at haben international tätige Konzerne – das ist keine esonderheit des deutschen Steuerrechtes – vielfältige estaltungsmöglichkeiten, die es zwar nicht vollständig, ber weitgehend ihrer Einflusssphäre überlassen, wo die teuerzahlungen anfallen. Sie haben noch eine Zusatzfrage. Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Frau Staatssekretä in, die Tagesordnung für die Plenartagung am kommenen Freitag hatte ursprünglich eine Debatte über den von er Bundesregierung bzw. den Koalitionsfraktionen einebrachten Entwurf eines Gesetzes betreffend die Körerschaftsteuer vorgesehen. Haben Sie zufällig authentiche Informationen darüber, warum die Beratung über iesen Gesetzentwurf nun wieder von der Tagesordnung bgesetzt wurde? Ich frage das, damit wir hier nicht speulieren müssen. D Frau Kollegin Lötzsch, gerne will ich Ihnen die Inforationen dazu geben. Es war selbstverständlich nicht öglich, die Behandlung des Gesetzentwurfs der Bunesregierung auf die Tagesordnung des Bundestages zu etzen, weil er sich zurzeit – um es untechnisch zu forulieren – im ersten Durchgang, also zur Stellungnahme eim Bundesrat, befindet. Die Bundesregierung hat ämlich den Gesetzentwurf erst am vergangenen Mittoch, also am 4. Mai 2005, verabschiedet und dann dem undesrat zugeleitet, wie es im Gesetzgebungsverfahren ein muss. Sehr häufig bringen die Koalitionsfraktionen Parallel ntwürfe in den Deutschen Bundestag ein, sodass das esetzgebungsverfahren insgesamt zwar nicht schlanker ird, wohl aber – das betrifft die Verkürzung von risten – etwas rascher vonstatten gehen kann. Dies ist n diesem Fall nicht notwendig, weil der Bundesrat inwischen auf sämtliche Fristen verzichtet hat. So steht ie Beratung über den Regierungsentwurf schon in der ächsten Sitzungswoche des Bundestages auf der Tagesrdnung. Insofern tritt keine Zeitverzögerung ein. Eine Zusatzfrage des Kollegen Thiele. Sehr geehrte Frau Staatssekretärin, alle Fraktionen haben zu Beginn der Woche die vorläufige Tagesordnung für die Plenardebatte gesehen. Dort stand ganz klar, dass am kommenden Freitag der Entwurf eines Gesetzes betreffend die Unternehmensteuerreform gelesen werden sollte, und zwar auf Basis des von Ihnen angesprochenen Kabinettsentwurfs sowie eines Fraktionsentwurfs, der noch kommen sollte. Da dem nun nicht so ist, wird die Debatte darüber erst in drei Wochen stattfinden können, also nach der nordrhein-westfälischen Landtagswahl. Erst danach kann der Finanzausschuss beraten und können die Anhörungen erfolgen. Halten Sie es eigentlich nicht für einen völlig atypischen und wirtschaftsschädigenden Vorgang, dass man dieses Gesetzgebungsverfahren, welches vom Bundeskanzler am 10. März dieses Jahres in diesem Hause intoniert wurde, verschiebt, um ja nicht zu einem Ergebnis zu kommen, um ja nicht den Wählern vor der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen sagen zu müssen: „Die großen Kapitalgesellschaften werden wir steuerlich entlasten, indem wir die Körperschaftsteuer von 25 auf 19 Prozent senken, obwohl wir diesen Unternehmen eigentlich gar nicht helfen wollen, weil sie“ – wie es der Vorsitzende Ihrer Partei ausgedrückt hat; andere Worte erspare ich mir in diesem Zusammenhang – „störende Fremdinvestoren in unserem Lande sind“? D Herr Kollege Thiele, in Ihrer Frage waren mehrere nicht zutreffende kleine Unrichtigkeiten enthalten. Erstens. Die Regierungserklärung war am 17. März und nicht am 10. März dieses Jahres. Zweitens. Ich muss auch Ihnen sagen: Es hätte in dieser Woche noch kein Regierungsentwurf gelesen werden können, weil er sich noch im ersten Durchgang beim Bundesrat befindet. Der Regierungsentwurf kann immer erst dann in das Parlament eingebracht werden, wenn der Bundesrat Stellung genommen hat und die Bundesregierung darauf eingegangen ist. Wie ich Ihnen eben sagte, hat der Bundesrat zwischenzeitlich auf sämtliche Fristeinreden verzichtet und deswegen wird diese Lesung in der nächsten Sitzungswoche stattfinden. Ich kann Sie aber beruhigen: Es hat keinerlei inhaltliche Gründe. In Nordrhein-Westfalen gibt es sogar Flugblätter – ich habe jetzt keines dabei; aber ich könnte Ihnen noch heute eines in Ihr Büro schicken –, die auf die beabsichtigte Senkung der Körperschaftsteuersätze hinweisen. (Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Von der Bundesregierung?)

Iris Gleicke (SPD):
Rede ID: ID1517414100




(A) )


(B) )

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1517414200
Iris Gleicke (SPD):
Rede ID: ID1517414300
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1517414400
Kerstin Müller (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1517414500
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1517414600
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1517414700
Kerstin Müller (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1517414800
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1517414900
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1517415000
Kerstin Müller (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1517415100




(A) )


(B) )

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1517415200
Dr. Barbara Hendricks (SPD):
Rede ID: ID1517415300
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1517415400
Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1517415500
Dr. Barbara Hendricks (SPD):
Rede ID: ID1517415600
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1517415700
Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1517415800
Dr. Barbara Hendricks (SPD):
Rede ID: ID1517415900




(A) )


(B) )

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1517416000
Carl-Ludwig Thiele (FDP):
Rede ID: ID1517416100

– Sozialdemokratische Flugblätter von Herrn Minister-
präsident Steinbrück. – Es gibt also keinerlei Anhalts-
punkte dafür, dass man in Nordrhein-Westfalen die
Absicht hat, dieses Vorhaben zu verschweigen. Das Ge-
genteil ist der Fall: Ministerpräsident Steinbrück wirbt
damit im nordrhein-westfälischen Wahlkampf auf Flug-
blättern, die das Emblem der Sozialdemokratischen Par-
tei Deutschlands in Nordrhein-Westfalen tragen. Ihre

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(C (D efürchtung ist an dieser Stelle wirklich unbegründet; an muss sich wegen dieser Angelegenheit keinerlei orgen machen. Wenn es in der Zwischenzeit zu Verzögerungen ge ommen ist, so liegt das insbesondere daran – das ist icht Ihrer Fraktion zuzurechnen, Herr Kollege Thiele, ondern der neben Ihnen sitzenden –, dass sich die nion nicht darauf verständigen konnte, was sie eigentich will. (Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: Deswegen bringen Sie keinen Entwurf ein?)


Am 17. März hat ein Treffen des Bundeskanzlers mit
en Vorsitzenden der beiden Unionsparteien, also mit
rau Dr. Merkel und mit Herrn Dr. Stoiber, stattgefun-
en. In dieser Sitzung am Nachmittag des 17. März im
undeskanzleramt haben die drei verabredet, sich vorab
achlich zu einigen, um längerfristige Gesetzgebungs-
erfahren und mögliche Vermittlungsausschussverfahren
u verhindern.


(Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: Jetzt nicht lachen, Frau Hendricks!)


eauftragte waren die Herren Hans Eichel, Finanz-
inister des Bundes, Jochen Dieckmann, Finanzminister
es Landes Nordrhein-Westfalen, und Professor Kurt
altlhauser, Finanzminister des Freistaates Bayern. Herr
rofessor Kurt Faltlhauser hat zwar an einem Treffen
ilgenommen, war aber leider nicht autorisiert, für die
nion Vorabschlüsse zu tätigen und den Gesetzentwurf
o vorzubereiten, dass über ihn Einvernehmen besteht
nd er rasch verabschiedet werden kann.
Die eigentliche Zusage der Vorsitzenden der Unions-

arteien, die dem Kanzler gegeben worden war, ist also
icht eingehalten worden, weil Herr Faltlhauser nicht
bschlussberechtigt war. Von seinen persönlichen Fähig-
eiten her wäre er dazu sicherlich in der Lage gewesen;
ber – ich wiederhole – er war nicht abschlussberechtigt.
as war der eigentliche Grund für die Verzögerung.


Dr. Barbara Hendricks (SPD):
Rede ID: ID1517416200

Eine weitere Zusatzfrage des Kollegen Bergner.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1517416300

Frau Staatssekretärin, Ihre Erläuterungen provozie-

en jetzt natürlich eine Fülle von Nachfragen. Man
üsste sich zum einen die Frage stellen, weshalb eine
ppositionsfraktion die Regierung daran hindern soll,
inen Entwurf, der schon auf der vorläufigen Tagesord-
ung stand, auf die endgültige Tagesordnung zu setzen.
ch verweise darauf, dass fehlende Einigkeit in Sachen
rbschaftsteuer jedenfalls die Unionsfraktion nicht da-
an gehindert hat, dem Parlament einen eigenen Entwurf
orzulegen.

D
Dr. Christoph Bergner (CDU):
Rede ID: ID1517416400

Ich begrüße durchaus, dass die Unionsfraktion diesen

ntwurf jetzt vorlegt. Auch Bayern hat eine entspre-
hende Initiative im Bundesrat angekündigt. Ich bin






(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretärin Dr. Barbara Hendricks

sicher, die entsprechende Vorlage ist in der Zwischenzeit
eingegangen. Das wird morgen auf der Tagesordnung
der Sitzung des Bundesratsfinanzausschusses stehen.
Dass sich die Union diesen Gesetzentwurf zu Eigen ge-
macht hat, begrüße ich durchaus.

Die Bundesregierung hat am 4. Mai, also in der ver-
gangenen Woche, den gleichen Entwurf verabschiedet
und dem Bundesrat zur Stellungnahme zugeleitet. Er
wird hier also in der nächsten Sitzungswoche vorliegen.


(Dr. Christoph Bergner [CDU/CSU]: Es geht um die Debatte hier und um die nordrheinwestfälische Wahl!)



Dr. Barbara Hendricks (SPD):
Rede ID: ID1517416500

Ich rufe die Frage 30 des Kollegen Max Straubinger

auf:
Haben die einmaligen Mehreinnahmen von 20 Milliarden

Euro im kommenden Jahr infolge des geplanten Vorziehens
des Zahlungstermins für die Sozialbeiträge Auswirkungen auf
die Ermittlung der 3-Prozent-Defizitgrenze nach dem
Maastricht-Vertrag und, wenn ja, in welchem Umfang wird
das Haushaltsdefizit durch diese Maßnahme reduziert?

D
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1517416600


Herr Kollege Straubinger, in der volkswirtschaftli-
chen Gesamtrechnung werden die Zahlungsströme zu
dem Zeitpunkt gebucht, dem sie vom Grund her zuzu-
ordnen sind – dem liegt das so genannte Entstehungs-
prinzip zugrunde –, und nicht zu dem Zeitpunkt, zu dem
sie kassenmäßig oder aufgrund administrativer Verzöge-
rungen tatsächlich erfolgen.

Eine Verschiebung des Termins der Beitragszahlung
in der Sozialversicherung hat deshalb keinen Einfluss
auf den Finanzierungssaldo in der VGR-Abgrenzung
– VGR bedeutet volkswirtschaftliche Gesamtrechnung –
und damit auch nicht auf das maastrichtrelevante Defizit
der Sozialversicherung.


Dr. Barbara Hendricks (SPD):
Rede ID: ID1517416700

Ihre Zusatzfragen, bitte.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1517416800

Wenn die Maßnahme keine Einflüsse auf die Einhal-

tung der Maastricht-Kriterien hat, Frau Staatssekretärin,
dann verstehe ich nicht die Eile, mit der dies jetzt so um-
gestellt werden soll.

D
Max Straubinger (CSU):
Rede ID: ID1517416900


Herr Kollege Straubinger, Sie hatten Gelegenheit,
meinen Kollegen Franz Thönnes dazu ungefähr eine
Dreiviertelstunde lang – wenn nicht länger – zu befra-
gen. Die Beantwortung ist ausführlich erfolgt. Im Übri-
gen hat Ihr Parlamentarischer Geschäftsführer, Herr von
Klaeden, eine Aktuelle Stunde zu diesem Thema bean-
tragt. Ich bitte Sie, sich darauf zu konzentrieren.


(Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: Er kann doch trotzdem eine Frage stellen!)


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(C (D Sie haben noch eine Zusatzfrage, Herr Kollege. – Es ird verzichtet. Die Frage 31 der Abgeordneten Gitta Connemann soll chriftlich beantwortet werden. Wir sind damit am Ende des Geschäftsbereichs des undesministeriums der Finanzen. Vielen Dank, Frau taatssekretärin, für die Beantwortung der Fragen. Wir kommen zum Geschäftsbereich des Bundesinisteriums für Wirtschaft und Arbeit. Die Fragen bentwortet der Herr Parlamentarische Staatssekretär r. Ditmar Staffelt. Ich rufe die Frage 32 des Kollegen Albrecht Feibel uf: Wie hoch waren die damaligen Umstellungskosten der Bundesanstalt für Arbeit, BA, auf „Bundesagentur für Arbeit“ und welche Kosten entstehen nun zusätzlich zu den 100 000 Euro Entwicklungskosten für das neue Logo der Bundesagentur, zum Beispiel für Briefumschläge, Briefpapier, Beschilderung der Liegenschaften usw.? D Frau Präsidentin! Sehr geehrter Herr Abgeordneter, ach Auskunft der Bundesagentur für Arbeit wurden im usammenhang mit der Umbenennung der ehemaligen undesanstalt für Arbeit in „Bundesagentur für Arbeit“ ür neue Stempel und Siegel sowie für offizielle Amtschilder bisher rund 358 000 Euro ausgegeben. Darüber inaus ist es möglich, dass in den Agenturen für Arbeit n geringem Umfang weitere Kosten im Zusammenhang it der Umbenennung entstanden sind. Diese Ausgaben ind der Zentrale der BA nicht bekannt. Die entsprehenden Daten konnten nicht kurzfristig erhoben weren. Die Behauptung, allein die Entwicklungskosten für as neue Logo betrügen 100 000 Euro, ist nicht zutrefend. Die Kosten für die Erstellung und Verbreitung des euen Logos können nach Auskunft der Bundesagentur ür Arbeit nicht gesondert ausgewiesen werden, da das ogo nur ein Teil eines ganzheitlichen Erscheinungsbiles ist. (Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: Was ist das denn für ein Quatsch?)

Dr. Barbara Hendricks (SPD):
Rede ID: ID1517417000
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1517417100

arunter fallen beispielsweise die Überarbeitung der
estaltungsrichtlinien für die Informationsmedien der
A, die Entwicklung eines Farbkennungssystems für
ublikationen sowie die visuelle Neugestaltung von On-
inemedien.


(Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: Nicht lachen! – Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Nicht lachen!)


Die Kosten für die Erstellung und für die Planung zur
inführung des gesamten neuen Erscheinungsbildes der
undesagentur für Arbeit belaufen sich auf insgesamt
und 100 000 Euro. In diesen Kosten sind bereits Pro-
uktionskosten für die Vervielfältigung der Gestaltungs-
ichtlinien sowie Maßnahmen zur Information der Mit-
rbeiterinnen und Mitarbeiter der BA enthalten.






(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretär Dr. Ditmar Staffelt

Die neue Gestaltung wird immer dann umgesetzt,

wenn neue Auflagen oder neue Publikationen gedruckt
werden müssen. Für Briefpapier und Visitenkarten wer-
den die Vorlagen elektronisch zur Verfügung gestellt, so-
dass auch dafür keine zusätzlichen Kosten entstehen.

Die Neubeschilderung der Liegenschaften wird der-
zeit vorbereitet. Ein Kostenrahmen für die Neubeschil-
derung wird dabei festgelegt, sodass Angaben zur Höhe
der Kosten noch nicht möglich sind.


Dr. Ditmar Staffelt (SPD):
Rede ID: ID1517417200

Ihre Zusatzfragen, bitte.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1517417300

Herr Kollege, kann ich davon ausgehen, dass diese

Leistungen, insbesondere der Entwurf eines Logos, nicht
ausgeschrieben worden sind und dass man auch keine
Vergleichsmöglichkeiten hatte – das entnehme ich Ihren
Ausführungen –, was die Höhe der Kosten der einzelnen
Leistungen angeht?

D
Albrecht Feibel (CDU):
Rede ID: ID1517417400


Davon, dass nicht ausgeschrieben worden ist, können
Sie nicht ausgehen. Es hat eine beschränkte Ausschrei-
bung gegeben. Im Zusammenhang mit anderen Fragen
werde ich darauf noch eingehen. Ich füge allerdings
ganz ausdrücklich hinzu: Bei der Bundesagentur für Ar-
beit handelt es sich, wie Sie wissen, um eine Körper-
schaft des öffentlichen Rechts. Wir haben es mit einem
Selbstverwaltungsorgan zu tun. Die Bundesregierung,
hier das Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit,
ist nicht gehalten, jede organisationstechnische oder ver-
waltungstechnische Maßnahme der Bundesagentur für
Arbeit zu überprüfen, zu überwachen oder zu begleiten.
Wie Sie wissen, haben wir gut bezahlte Vorstände. Wir
haben einen Verwaltungsrat, der die entsprechende Kon-
trolle ausübt. Dies gilt insbesondere auch für die infrage
stehenden Maßnahmen, die durchzuführen im Übrigen
jedem Unternehmen zugebilligt werden würde, das sich
neu strukturiert. Dies muss wohl auch der Bundesagen-
tur für Arbeit zugestanden werden.


Dr. Ditmar Staffelt (SPD):
Rede ID: ID1517417500

Sie haben noch eine Zusatzfrage, Herr Kollege.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1517417600

Die Bundesagentur ist uns ja lieb und teuer, vor allen

Dingen milliardenschwer. Wir haben das gerade eben
wieder im Haushaltsausschuss besprochen. Wenn eine
solche Einrichtung hohe Zuwendungen des Bundes er-
hält, ist es nicht mehr als recht und billig, dass wir uns
über Punkte auf der Ausgabenseite intensiv unterhalten.
Deshalb habe ich auch die Frage gestellt. Selbst wenn es
ein Selbstverwaltungsorgan ist, kann es uns nicht egal
sein, ob die optische Änderung eines „A“, also des Lo-
gos, was ja jetzt angeblich schlechter als vorher ausse-
hen soll, möglicherweise erhebliche Entwurfskosten ver-
ursacht. Von 100 000 Euro war in den Medien die Rede.
Woher die Zahl stammt, weiß ich nicht. Ich wollte sie

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(C (D erne verifizieren, indem ich Sie fragte, wie hoch die osten für den Entwurf dieses Logos sind; aber offenichtlich können Sie darüber keine Auskunft geben. Dr Wir sind ja auf die Auskünfte des Vorstandes der undesagentur angewiesen. Wie ich eben ausgeführt abe, ist uns eine ausdifferenzierte Darstellung einzelner ostenpositionen nicht zugeleitet worden, sodass ich sie hnen hier auch nicht vortragen kann. Ich möchte an dieser Stelle aber noch einmal ganz usdrücklich sagen: Ich gebe Ihnen völlig Recht, dass ir von politischer Seite, insbesondere was den Output er Bundesagentur für Arbeit betrifft, ein Augenmerk uf diese Körperschaft richten müssen. Das heißt aber icht, dass wir uns mit jeder Teilverwaltungsmaßnahme useinander setzen müssen. Die hier zur Sprache gerachten Maßnahmen haben eine Größenordnung, die, ie ich finde, im Vergleich zu dem Volumen des Hausaltes der Bundesagentur für Arbeit von untergeordneter edeutung ist. Ich rufe die Frage 33 des Kollegen Eckart von laeden auf: Was hat die Neufassung des Logos der BA insgesamt gekostet und von wem ist die Neufassung durchgeführt worden? D Frau Präsidentin! Sehr geehrter Herr Kollege Abge rdneter! Die Bundesagentur für Arbeit hat mitgeteilt, ass sich die Gesamtkosten für die Erstellung und Plaung zur Einführung ihres neuen Erscheinungsbildes auf und 100 000 Euro belaufen. Darin enthalten sind die osten für die Überarbeitung der Gestaltungsrichtlinien, ür die Informationsmedien der BA, für die Entwicklung ines Farbkennungssystems für Publikationen sowie für ie visuelle Neugestaltung von Onlinemedien, die Prouktionskosten für die Vervielfältigung der Gestaltungsichtlinien, die Kosten für Maßnahmen zur Information er Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der BA sowie die ntwicklungskosten des neuen Logos der BA. Die Neugestaltung des Erscheinungsbildes der BA urde von der Münchner Werbeagentur Saleaway auf er Grundlage einer beschränkten Ausschreibung ausgeührt. Da sich der Name der Agentur ohne Bindestrich chreibt, möchte ich mir noch folgende Zusatzanmerung erlauben: Das Auseinanderhalten der Bereiche sale“ und „a way“ muss durch Betonung erfolgen, denn onst wird daraus ein Name, den niemand verstehen ürde. Ihre Zusatzfragen bitte, Herr Kollege. Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Herr Staatssekretär, etzt einmal ganz persönlich gefragt: Glauben Sie Eckart von Klaeden wirklich, dass die Bundesagentur eine Ausschreibung gemacht hat, in der nicht gefordert wurde, die Kosten für die Gestaltung des Logos im Angebot separat auszuweisen? Wenn man ein Angebot für eine Gestaltungsmaßnahme einholt, gehört das doch eigentlich selbstverständlich dazu, dass die Positionen, die Sie jetzt zur Erheiterung des Plenums hier vorgelesen haben, einzeln aufgeführt werden. Das ist doch das Normalste, was man tut, wenn man Geld ausgibt, das einem nicht selber gehört. D Herr Abgeordneter, ich kann hier nur darauf verweisen: Es sind insgesamt sechs verschiedene Positionen aufgeführt, die offenbar im Rahmen dieses Volumens von 100 000 Euro durch die hier genannte Firma bearbeitet und auf den Weg gebracht worden sind. Vor diesem Hintergrund gehe ich davon aus, dass das eigentliche Logo nur einen Teilbetrag dieser genannten 100 000 Euro ausmachen kann. Das jedenfalls ist meine Schlussfolgerung aus der Auflistung, die wir von der Bundesagentur erhalten haben. Das ist ja offensichtlich auch der öffentliche Ein druck, der entstehen soll, indem die Frage nicht vernünftig beantwortet wird. Aber haben Sie denn, wenn Sie hier dem Parlament Auskunft geben sollen, nicht nachgefragt, wie viel das Logo gekostet hat, wenn Sie eine solche – im Grunde auch Sie beleidigende – Antwort von der Bundesagentur bekommen haben, in der die Kosten für die einzelnen Positionen nicht aufgeführt werden? Haben Sie sich die Mühe gemacht, einmal bei der Bundesagentur nachzufragen: Es ist nach den Entwurfskosten für das Logo gefragt worden; habt ihr euch nicht, da es nicht euer eigenes Geld ist, sondern das Geld fremder Leute – entweder Beitragsmittel oder Steuermittel –, danach erkundigt, wie viel dieser Entwurf gekostet hat? Dann würden wir jetzt nicht mit Antworten zu Onlinemedien oder Informationen von Mitarbeitern abgespeist, wonach gar nicht gefragt worden ist. D Herr Abgeordneter, ich darf noch einmal darauf aufmerksam machen, dass ich es für plausibel halte, dass hier ein Gesamtkonzept mit einer Reihe von Teilleistungen ausgeschrieben worden ist, in dem nicht zwingend die finanzielle Werthaltigkeit im Einzelnen aufgeführt worden sein muss. Zum Zweiten darf ich Ihnen sagen, dass wir außerordentlich verlässliche und verantwortungsbewusste Beamte in unserem Ministerium haben, die selbstverständlich alle Informationen, die für die sachgerechte Beantwortung einer solchen Anfrage aus dem Deutschen Bundestag erforderlich sind, bei der Bundesagentur erfragen. Zum Dritten weise ich erneut darauf hin, dass die Bundesagentur eine öffentliche Körperschaft ist, bei der w d i S o K d B – d z b d h t d w f a g d d u e g d h G w e d e – r U P s z m w (C (D ir nicht beabsichtigen, jede Verwaltungsentscheidung, ie sich auf die Darstellung der Behörde selbst bezieht, n dem von Ihnen offensichtlich so verstandenen engen inne unmittelbar zu kontrollieren oder zu begleiten der gar in solche Entscheidungen einzugreifen. Ich rufe die Frage 34 des Kollegen Eckart von laeden auf: Wer hat die Umstellung des Logos der BA angeordnet und trägt für diese Entscheidung die Verantwortung? D Das neue Erscheinungsbild ist Teil des Umbaus der A und wurde vom Vorstand der BA beschlossen. Punkt. Herr Kollege, Ihre Zusatzfrage, bitte. Her Sind Sie denn bereit, sich ei der Bundesagentur noch einmal nach den Kosten für ie Gestaltung dieses Logos zu erkundigen? Denn ich abe ein bisschen den Eindruck, dass, wenn Sie es nicht un, die Bundesagentur oder der Vorstand oder jedenfalls iejenigen, die für die Beantwortung der Fragen verantortlich sind, versuchen, uns hier hinter die Fichte zu ühren. Ich halte es nämlich im Gegensatz zu Ihnen für ußerordentlich unplausibel, dass man einen sechsstellien Betrag ausgibt und nicht wenigstens klar macht, wie ie einzelnen Positionen berechnet worden sind. So hanelt man nicht, wenn man mit dem Geld fremder Leute mgeht. Wenn jemand sich selber neue Visitenkarten für inen fünfstelligen Betrag anfertigen lässt, kann er saen, dass es ihm nicht darauf ankommt, wie viel er für en Druck und wie viel er für die Gestaltung ausgegeben at. Das soll mir egal sein. Aber hier geht es um das eld anderer Leute und ich finde, damit könnte man etas sorgfältiger umgehen. Deswegen darf ich Sie noch inmal bitten, sich danach zu erkundigen. D Herr Abgeordneter, ich möchte noch einmal sehr rnsthaft darauf verweisen, dass es in der Wirtschaft Sie sind ja als Rechtsanwalt sicherlich auch als Freibeufler tätig und haben also auch Dienstleistungen von nternehmen in Anspruch zu nehmen – sehr attraktive auschalangebote gibt, bei denen die einzelnen Kostentellen nicht ausgewiesen sind, sondern das Gesamtkonept entscheidet. Ich halte das durchaus für möglich. Ich will an dieser Stelle noch einmal sagen: Ich wehre ich dagegen, dass hier der Eindruck erweckt wird, als ürde die Frage, welchen Preis dieses Logo hat, bewusst Parl. Staatssekretär Dr. Ditmar Staffelt nicht beantwortet werden. Ich stelle mir andererseits als Politiker – auch wenn ich natürlich das Fragerecht eines Mitglieds des Deutschen Bundestages nicht in Abrede stellen will – die Frage: Was macht diese Frage eigentlich so unglaublich spannend, dass unbedingt diese Kostenstelle „Logo“ ausgewiesen werden muss? Ich muss Ihnen sagen: Mich interessiert nur, dass die Bundesagentur für Arbeit funktioniert, dass sie Arbeitsstellen vermittelt und dass wir dadurch am Arbeitsmarkt vorankommen. Die von Ihnen kritisierte Maßnahme ist randständiger Natur. Ihre Kritik zielt nur darauf ab, die Bundesagentur für Arbeit in der Öffentlichkeit als ein nicht ganz funktionstüchtiges Unternehmen darzustellen. Wir widersprechen diesem Vorwurf ganz entschieden, weil er nicht zutrifft. Ich lasse noch zwei Zusatzfragen zu, nämlich eine von Herrn von Klaeden und eine von Herrn Laumann. Dann sind wir am Ende unserer Fragestunde. Ich kann ehrlich gesagt nicht nachvollziehen, Herr Staatssekretär, warum man für dieses neue Logo 100 000 Euro ausgibt. (Zuruf von der CDU/CSU: Ich hätte es für 50 gemacht! – Lachen bei der CDU/CSU)

Albrecht Feibel (CDU):
Rede ID: ID1517417700
Dr. Ditmar Staffelt (SPD):
Rede ID: ID1517417800
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1517417900
Dr. Ditmar Staffelt (SPD):
Rede ID: ID1517418000
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1517418100




(A) )


(B) )

Eckart von Klaeden (CDU):
Rede ID: ID1517418200
Dr. Ditmar Staffelt (SPD):
Rede ID: ID1517418300
Eckart von Klaeden (CDU):
Rede ID: ID1517418400
Dr. Ditmar Staffelt (SPD):
Rede ID: ID1517418500
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1517418600

(Karsten Schönfeld [SPD]: Punkt!)

Dr. Ditmar Staffelt (SPD):
Rede ID: ID1517418700
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1517418800
Eckart von Klaeden (CDU):
Rede ID: ID1517418900
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1517419000




(A) )


(B) )


(Beifall bei der SPD)

Dr. Ditmar Staffelt (SPD):
Rede ID: ID1517419100
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1517419200

Für uns ist der sonstige Erfolg der Bundesagentur signi-
fikant.

Da Sie die Bundesagentur für Arbeit ständig mit ei-
nem Unternehmen vergleichen oder sogar als ein Unter-
nehmen bezeichnen, möchte ich gerne einmal wissen,
wie hoch der Gewinn der Bundesagentur im letzten Jahr
gewesen ist. Man kann für die Umgestaltung eines Lo-
gos nicht 100 000 Euro ausgeben, ohne eine vernünftige
Kalkulationsbasis zu haben.

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Eckart von Klaeden (CDU):
Rede ID: ID1517419300


Sehr geehrter Herr von Klaeden, wir haben wesentli-
che Teile der Umstrukturierung der Bundesagentur ge-
meinsam beschlossen.


(Dr. Christoph Bergner [CDU/CSU]: Aber nicht das Logo!)


Dazu gehört eben auch, dass wir ihr den Status einer
schlichten Verwaltungsinstitution nehmen wollten und
ihr – mit einem neuen Image versehen – die Flexibilität
geben wollten, die sie in die Lage versetzt, Antworten
auf die Probleme am Arbeitsmarkt zu geben.

Ich bitte Sie, an dieser Stelle Ihre Polemik ein wenig
zurückzunehmen. Die Umgestaltung des Logos ist nur
ein Teil der Maßnahmen. Es ist völlig unerheblich, was
dieser Teilschritt gekostet hat. Entscheidend sind die Ge-
samtkosten, die für die Imagekampagne hinsichtlich ei-
nes – wenn ich das so sagen darf – neuen Marktauftritts

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(C (D er Bundesagentur für Arbeit angefallen sind. Mehr ist u diesem Thema von unserer Seite nicht zu sagen. Was ie sonstige Kostenseite betrifft, haben wir in ausreihender Weise Auskunft gegeben. Eine letzte Zusatzfrage, bitte, Herr Kollege Laumann. Herr Staatssekretär, wir beide haben in den letzten ahren viel Erfahrung mit der Ausschreibungspraxis der undesagentur für Arbeit gesammelt. Ich habe folgende rage: Wie viele Agenturen sind an der beschränkten usschreibung beteiligt worden? D Diese Frage kann ich Ihnen nicht beantworten. Ich weiß nicht, was es da zu lachen gibt. Ich bin doch icht der Oberbuchhalter der Bundesagentur für Arbeit. ch werde nachfragen, wie viele Agenturen daran beteiigt sind. Ich werde Ihnen diese Antwort sehr gerne chriftlich zukommen lassen. (Karl-Josef Laumann [CDU/CSU]: Bitte nennen Sie auch die Namen der Firmen!)

Dr. Ditmar Staffelt (SPD):
Rede ID: ID1517419400
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1517419500
Karl-Josef Laumann (CDU):
Rede ID: ID1517419600

(Lachen bei der CDU/CSU)


Und Sie fragen die Preise ab?


Dr. Ditmar Staffelt (SPD):
Rede ID: ID1517419700

Herr Staatssekretär, ich bedanke mich bei Ihnen für

ie Beantwortung der Fragen.
Wir sind am Ende der Fragestunde. Die Fragen, die

eute aus Zeitgründen nicht mehr aufgerufen worden
ind, werden nach der Geschäftsordnung schriftlich be-
ntwortet.
Die Fraktion der CDU/CSU hat zu den Antworten der
undesregierung eine Aktuelle Stunde verlangt. Diesem
erlangen ist nach Anlage 5 I 1 b unserer Geschäftsord-
ung stattzugeben. Diese Aktuelle Stunde muss unmit-
elbar im Anschluss an die Fragestunde durchgeführt
erden.
Ich rufe daher Zusatzpunkt 1 auf:

Aktuelle Stunde
Umstellung des Zahlungstermins für die So-
zialversicherungsbeiträge

Ich eröffne die Aussprache. Das Wort hat der Kollege
olker Kauder, CDU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU)



Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1517419800

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen! Liebe Kolle-

en! Selten wurden die Auswirkungen rot-grüner Politik
eutlicher als in diesen Tagen.


(Peter Dreßen [SPD]: Ach!)







(A) )



(B) )


Volker Kauder

Noch nie seit Bestehen der Bundesrepublik gab es so
viele Arbeitslose in Deutschland wie heute im siebten
Jahr der Regierung Schröder. Obwohl sich diese Ent-
wicklung schon seit Monaten abzeichnete, hat man die
entsprechenden Zahlen nicht korrigiert. Erst vor weni-
gen Tagen war die Regierung bereit, die Zahl der Ar-
beitslosen im Jahresmittel um 200 000 auf 4,7 Millionen
zu erhöhen.

Jetzt haben wir schon um die 5 Millionen. Man sieht:
Die Bundesregierung ist nicht bereit, die Realitäten zur
Kenntnis zu nehmen.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

In der Rentenkasse werden bis Ende dieses Jahres

mehr als 2 Milliarden Euro fehlen, obwohl die Bundes-
regierung bzw. die zuständige Ministerin noch vor weni-
gen Tagen erklärt hat, dass Mehreinnahmen in Millio-
nenhöhe angenommen werden könnten. Auch hier ist die
Bundesregierung von den Realitäten weit entfernt.

In den staatlichen Kassen klaffen nach Berechnungen
des „Arbeitskreises Steuerschätzung“ Finanzlöcher in
Höhe von mehr als 50 Milliarden Euro.


(Peter Dreßen [SPD]: In fünf Jahren!)

Das ist das größte Haushaltsloch in der Geschichte der
Bundesrepublik Deutschland.


(Peter Dreßen [SPD]: Sagen Sie doch, dass das auf fünf Jahre verteilt ist!)


Allein im Bundeshaushalt gibt es aufgrund geschönter
Annahmen Risiken in Höhe von mindestens 16 Milliar-
den Euro.


(Peter Dreßen [SPD]: Das sind Bund und Länder, Herr Kauder!)


– Wenn Sie sich einmal Gedanken machen würden, be-
vor Sie einen Satz aussprechen, würde das dem Land
auch gut tun; das kann ich Ihnen nur sagen.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Karsten Schönfeld [SPD]: Weniger Arroganz wäre auch gut! – Erika Lotz [SPD]: Pure Nervosität!)


Die rot-grüne Bundesregierung handelt immer nach
dem gleichen Muster – das sieht man auch an den Kolle-
gen –, wenn es um Finanzen geht: Es wird geredet und
es werden Prognosen abgegeben. Es wird nicht gehan-
delt und am Ende stimmt nichts mehr, weder die Progno-
sen noch alles andere in diesem Land.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


Eine große Tageszeitung, die Sie, liebe Kolleginnen und
Kollegen, auch lesen, hat es heute auf den Punkt ge-
bracht: „Tricksen, tarnen, täuschen“.


(Carl-Ludwig Thiele [FDP]: So ist es!)

Sie – auch der Bundeskanzler – reden sehr gerne von

der Deutschland AG. Dazu sage ich Ihnen: Sie können
froh sein, dass Sie dieser Deutschland AG nicht angehö-
ren. Denn das, was Sie machen, ist nach dem Aktien-
recht Prospektbetrug. Darauf stehen hohe Strafen.

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(C (D (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP – Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Konkursverschleppung ist das, Herr Kauder, nicht Prospektbetrug!)


ll dies beruht darauf, dass Sie ständig Prognosen abge-
en, die nicht der Realität entsprechen. Sie machen da-
it den Menschen ständig etwas vor, was nicht zutrifft.
Dies lässt sich an verschiedenen Beispielen festma-

hen. Ich habe mir einmal die entsprechenden Zahlen für
ie Arbeitsmarktpolitik aufgeschrieben. Vergleichbares
ieße sich mit den Prognosen von Herrn Eichel machen.
ch weiß nur nicht, ob es sich überhaupt noch lohnt, über
hn zu reden, da er offenbar schon auf der Flucht ist bzw.
n die Flucht getrieben werden soll.


(Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Zehn Tage noch!)


ch will Ihnen einmal sagen, wie sich die Zahlen auf dem
rbeitsmarkt darstellen: 2001 4,1 Millionen Arbeitslose.
Mein Ziel: Arbeitslosigkeit unter 3 Millionen brin-
en“ – so Schröder am 4. März 2001. Am 31. Dezember
001: „Wir werden den Aufschwung schaffen“ –
,3 Millionen Arbeitslose! Am 6. März 2003 Wolfgang
lement: „Scheitelpunkt erreicht“ – 4,7 Millionen!


(Heiterkeit des Abg. Manfred Grund [CDU/ CSU])


m 28. Januar 2004 Wolfgang Clement: „Tal der Tränen
urchschritten.“ Wolfgang Clement am 28. April 2005:
Arbeitsmarkt ist auf dem Weg der Besserung“ –
,2 Millionen Arbeitslose! Das sind die Prognosen und
rgebnisse dieser rot-grünen Bundesregierung.
Angesichts dessen, dass Sie in diesen Tagen herum-

ennen und sagen, Sie wollten die soziale Marktwirt-
chaft, muss ich Ihnen sagen: Sie machen das glatte Ge-
enteil von dem, was soziale Marktwirtschaft bedeutet.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

oziale Marktwirtschaft heißt nämlich Wachstum und
ohlstand für alle.


(Birgitt Bender [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Auf Knopfdruck!)


n Ihrer Regierungszeit sind die Menschen ärmer gewor-
en. Es gibt immer mehr Menschen mit immer weniger
hancen. Sie haben dafür gesorgt, dass dieses Land dra-
atisch in Menschen mit Chancen und – zunehmend –
n chancenlose Menschen gespalten wird.
Das ist das Ergebnis von Rot-Grün. Das hat mit sozia-

er Marktwirtschaft nichts zu tun. Deswegen sage ich Ih-
en: Soziale Marktwirtschaft statt Rot-Grün, das ist das
hema in diesen Tagen.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Karsten Schönfeld [SPD]: Meine Güte!)



Volker Kauder (CDU):
Rede ID: ID1517419900

Das Wort hat die Bundesministerin Ulla Schmidt.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)







(A) )



(B) )


Ulla Schmidt, Bundesministerin für Gesundheit und

Soziale Sicherung:
Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Es ist so, wie Nietzsche einmal gesagt hat: Wer zu tief
und zu lange in den Abgrund schaut, in den schaut auch
der Abgrund bald hinein.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Ja, da haben Sie ein Problem!)


Was Sie heute in der Fragestunde veranstaltet haben –
ich verstehe ja, dass der Herr Kollege Kauder, da er von
der Rentenpolitik wenig versteht,


(Karsten Schönfeld [SPD]: Nicht nur von der Rentenpolitik!)


über Arbeitsmarktpolitik reden musste –, zeigt schon,
dass Sie all das, was Sie immer gemacht haben, was für
Sie zum alltäglichen Politikgeschäft gehört, hier der
Koalition unterstellen wollen. Das bezieht sich auch auf
die Frage der Rentenpolitik.

Ich hätte auch von Herrn Kauder gerne etwas Inhaltli-
ches gehört. Es wäre für die Menschen in Deutschland
interessant gewesen, zu wissen, was die Union will,
wenn sie einmal regieren würde.


(Peter Dreßen [SPD]: Ja!)

Jeder in Deutschland muss wissen: Nach dem, was CSU
und CDU beschlossen haben, werden die Renten ge-
kürzt, und zwar um 10 Prozent. So einfach ist das.


(Zurufe von der SPD: Hört! Hört! – Manfred Grund [CDU/CSU]: Unsinn! Du sollst nicht falsch Zeugnis geben!)


Darüber können wir gerne reden. Im Übrigen: Sagen Sie
doch einmal, was Sie gemacht hätten!


(Peter Dreßen [SPD]: Kürzen! – Wolfgang Zöller [CDU/CSU]: Eine bessere Wirtschaftspolitik!)


Wir haben in einer schwierigen Situation zu entschei-
den, was zu tun ist. Bei der Rentenversicherung gibt es
ja nicht viele Stellschrauben. Die Beitragssätze anzuhe-
ben ist nicht gut für die Beschäftigung. Rentenkürzun-
gen gibt es für uns nicht. Deshalb wählen wir den Weg,
die Sozialversicherungsbeiträge dann fällig werden zu
lassen, wenn die Arbeitgeber sie von den Beschäftigten
einbehalten, da diese sie in diesem Monat auch erwirt-
schaftet haben. Das ist der Weg, den wir gehen.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


Noch vor drei Jahren hat der Rentenversicherungs-
bericht … für das nächste Jahr eine Prognose abge-
geben, die fast zwei Beitragssatzpunkte niedriger
war. Wenn der Beitragssatz also nun um zwei
Punkte höher liegt, als man es damals erwartet
hatte, so ist das keineswegs eine Fehleinschät-
zung …, sondern das hat ganz handfeste Gründe in
der Entwicklung der Arbeitsmarktlage.

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(C (D (Zuruf von der CDU/CSU: Das ist Ihre Politik!)


err Kollege Kauder, so Ihr Rentenexperte Andreas
torm am 12. November 1997 im Bundestag.
Ich ergänze, um einmal die Fakten klarzustellen, um

u sagen, was es angeblich nie gegeben hat und was
zum ersten Mal in dieser Republik“ auftaucht – auch
enn gerade Wahlkampf ist, ein bisschen Ehrlichkeit
nd Seriosität gehört auch dann zur Oppositionspoli-
ik –:


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


intergrund war, dass es den Rentenversicherungen da-
als schlecht ging. Das war zu Zeiten der CDU/CSU
nd der FDP; Herr Kollege Kolb, der nach mir reden
ird, war damals Mitglied der Bundesregierung. Am
0. Oktober 1997 teilte Norbert Blüm Folgendes mit
ich zitiere –:


(Manfred Grund [CDU/CSU]: Ich denke, Andreas Storm!)


Das war vorher; Herrn Storm habe ich schon zitiert.
etzt zitiere ich Norbert Blüm, einen meiner Vorgänger:

Dass die Beiträge im nächsten Jahr in der Renten-
versicherung nicht auf 20,6 Prozent, sondern auf
21 Prozent steigen, ist keine gute Nachricht, für die
Beitragszahler nicht und auch nicht für die Arbeits-
plätze.

r hatte Recht. Das ist keine gute Nachricht.

(Karsten Schönfeld [SPD]: Blamabel! – Manfred Grund [CDU/CSU]: Und was hat Herr Storm gesagt?)


Herr Kollege Kauder, Sie waren damals noch nicht
itglied des Bundestages,


(Zurufe von der CDU/CSU: Doch!)

ber ich. Sie vergessen, dass im Jahr zuvor, um das abzu-
enden, was 1997 anstand, nämlich ein Beitragssatz der
entenversicherung von 21 Prozent, und wofür er da-
als die SPD brauchte, nämlich zur Beschließung der
ehrwertsteuererhöhung, Herr Kollege Blüm schon ein-
al die Zahlung der Sozialversicherungsbeiträge vorge-
ogen hat, um auf Finanzprobleme der Rentenkasse zu
eagieren,


(Peter Dreßen [SPD]: So ist es!)

ämlich für diejenigen, die die Löhne und Gehälter am
5. des Monats auszahlen. Lassen Sie uns darüber reden,
as wir machen können, aber lassen Sie uns dies seriös
un! Es ist noch nicht so lange her, dass Sie alles verges-
en haben könnten, was zu Ihrer Zeit war.


(Volker Kauder [CDU/CSU]: Sie irren!)

Da wir bei den Arbeitslosenzahlen sind: Jeder in die-

em Land weiß, dass die Überschreitung der 5-Millio-
en-Grenze der registrierten Arbeitslosen zur Zeit der
ohl-Regierung Fakt war


(Volker Kauder [CDU/CSU]: Alles falsch!)







(A) )



(B) )


Bundesministerin Ulla Schmidt

und dass in diesen Zahlen nicht 90 Prozent derjenigen
Menschen enthalten waren, die heute erstmals in dieser
Statistik auftauchen. Wir wollen diese Menschen der Be-
schäftigung zuführen und sie nicht in der Arbeitslosen-
statistik gefangen halten. Bleiben Sie bei der Wahrheit,
Herr Kollege Kauder! Dann kommen wir weiter.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Volker Kauder [CDU/CSU]: Sie sagen doch die Unwahrheit!)


Jetzt möchte ich zu dem kommen, was wir aktuell
machen.


(Volker Kauder [CDU/CSU]: Ich war 1990 im Bundestag!)


Wir befinden uns in einer Situation, in der die Einnah-
men in der Rentenversicherung aufgrund der Konjunk-
turentwicklung nicht so hoch sind, wie wir sie gerne hät-
ten. Sie kennen diese Situation genau, weil Sie sie über
viele Jahre hinweg selber so erlebt haben. Im April – ich
bitte den Kollegen Storm, das nicht zu vergessen – gab
es erstmals wieder einen Anstieg von 1 Prozent. Wir ha-
ben auch in den letzten Jahren diese Debatte im Frühjahr
geführt und im Laufe des Jahres hat sich die Einnahme-
situation erholt. In einer solchen Situation muss eine ver-
antwortliche Ministerin, muss eine Regierung überlegen,
welche Schritte getan werden müssen, um die Renten-
beiträge zu konsolidieren. Ich sage Ihnen eins: Wir wer-
den auch im kommenden Jahr am Beitragssatz von
19,5 Prozent festhalten.


(Volker Kauder [CDU/CSU]: Tricksen!)

Im Gegensatz zu dem, was Sie auf Ihren Parteitagen

beschlossen haben, wird es mit uns eine Rentenkürzung
nicht geben.


(Beifall bei der SPD – Volker Kauder [CDU/ CSU]: Die ist schon Fakt! – Manfred Grund [CDU/CSU]: Die Rentenkürzung ist schon da!)


Wir werden nicht zulassen – auch das sage ich Ihnen
deutlich –, dass in unserem Land großes Geschrei an-
fängt und man von Zumutungen spricht, wenn man von
den Unternehmern erwartet, dass sie fristgerecht, näm-
lich dann, wenn sie die Sozialbeiträge vom Lohn abzie-
hen, diese auch abführen. Arbeitgeber, Unternehmerver-
bände, Interessengruppen, Professoren, Börsengurus und
Teile der CDU/CSU und der FDP betrachten die Belas-
tungen, die man den Beschäftigten und den Rentnerin-
nen und Rentnern zumutet, schließlich auch als gerecht-
fertigt, weil sie zum Wohle dieses Landes sind.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


Ich glaube, Sie sollten ein bisschen darüber nachden-
ken, ob das zum Wohle dieses Landes beiträgt. Ich
denke, es ist angebracht, auch von denjenigen Verant-
wortung einzufordern, die stets von der Verantwortung
der gesamten Bevölkerung reden. Wir werden diesen
Weg gehen. Wir vereinfachen das Einzugsverfahren. Wir
haben eine moderne Sozialversicherung und wir wollen
nicht mehr, als dass die Unternehmen in dem Monat, in

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(C (D em die Beschäftigten ihre Sozialbeiträge erwirtschaften nd sie vom Lohn abgezogen bekommen, auch diese eiträge weiterleiten. Das ist gerechte Politik. Daran önnten Sie sich ein Beispiel nehmen. (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)



Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1517420000

Nächster Redner ist der Kollege Dr. Heinrich Kolb,

DP-Fraktion.

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1517420100

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

rau Ministerin Schmidt, Sie haben am 20. April im zu-
tändigen Ausschuss des Deutschen Bundestages auf
eine Frage, wie Sie die absehbaren Löcher in der Ren-
enkasse stopfen wollen, geantwortet: Wir prüfen alle
aßnahmen. Am 29. April, gerade einmal neun Tage
päter, haben Sie der Presse mitgeteilt, dass man durch
inen vorgezogenen Beitragsabführungstermin die Li-
uidität der Sozialkassen verbessern und eine Erhöhung
es Rentenbeitragssatzes vermeiden wolle.


(Karsten Schönfeld [SPD]: Bisher war alles richtig, was Sie gesagt haben!)


Ich finde das unerhört, Frau Ministerin Schmidt. Es
ibt nämlich nur zwei Möglichkeiten: Entweder haben
ie am 20. April den in dieser Sache federführenden
usschuss des Deutschen Bundestages bewusst darüber
m Unklaren gelassen, was Sie vorhaben – das wäre eine
robe Missachtung des Parlaments –,


(Petra Selg [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: „Prüfen“!)


der – das halte ich für wahrscheinlicher – Sie haben am
0. April wirklich noch nicht gewusst, was Sie am
9. April tun wollen. Das wäre allerdings ein weiterer
eleg für die Kurzfristigkeit, mit der Rot-Grün in der
entenpolitik handelt.


(Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

Dabei ist das Loch in der Rentenkasse alles andere als

berraschend. Wenn wir uns die Entwicklung der letzten
ahre ansehen, stellen wir fest: Das Defizit betrug im
ahr 2002 4,1 Milliarden Euro, im Jahr 2003 2 Milliar-
en Euro und im Jahr 2004 3,5 Milliarden Euro. Das
ind insgesamt fast 10 Milliarden Euro und ist genau die
rößenordnung, um die auch die Schwankungsreserve
n diesem Zeitraum abgeschmolzen worden ist. Am
nde des Jahres 2004 betrug sie noch 0,3 Monatsausga-
en, und das trotz Anhebung der Beitragsbemessungs-
renze, trotz Beitragsanhebung und trotz Ökosteuer.
Das will ich festhalten: In diesem Jahr betrug das
ufkommen der Ökosteuer 18 Milliarden Euro, das sind
,8 Prozent Beitragspunkte. Eigentlich, Frau Ministerin
chmidt, sollte der Beitragssatz in diesem Jahr doch auf
8 Prozent abgesenkt werden. Davon ist überhaupt keine
ede mehr, wenn Sie sich hier ans Pult stellen und sich
ur Rente äußern.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)







(A) )



(B) )


Dr. Heinrich L. Kolb

Zu der Situation, die ich beschrieben habe, ist es auch

deswegen gekommen, weil Sie sich in jedem Jahr aufs
Neue etwas vorgemacht haben. Am Jahresanfang stan-
den immer die optimistischen Wachstumsprognosen. Im
Jahresverlauf äußerten Sie immer noch die Hoffnung,
dass das Wachstum spätestens in der zweiten Jahres-
hälfte anziehe. Zum Jahresende kamen immer die kurz-
fristigen Aktionen, die ich auch schon beschrieben habe.
Ich erinnere daran, dass die Rentenkasse ohne den Ver-
kauf des GAGFAH-Vermögens schon im letzten Jahr in
eine äußerst prekäre Situation gekommen wäre.


(Birgitt Bender [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die GAGFAH wollten Sie auch schon verkaufen! – Peter Dreßen [SPD]: Sie sind sie nicht losgeworden!)


– Und nun, Frau Kollegin Bender, ist also das Vorziehen
des Fälligkeitstermins das wohlfeile Mittel zur Lösung
der aktuellen Probleme.

Ich will das vor dem Hintergrund kommentieren, dass
Sie, Frau Schmidt, das Vorziehen des Fälligkeitstermins
mit der Aussage verbunden haben, das zu tun sei für den
Wachstumsprozess unerlässlich. Dies muss man einmal
vor dem Hintergrund der Auswirkungen auf das zu er-
wartende Wachstum beleuchten.


(Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Da bin ich gespannt!)


Sie sind unter allen Aspekten – Liquidität, Ertrag der
Unternehmen und auch Bürokratie – negativ. Wir wer-
den nicht mehr, sondern weniger Wachstum haben. Es
wird zu einer Abwärtsspirale kommen.

Zur Liquidität: Die 20 Milliarden Euro, die Sie jetzt
zusätzlich in die Sozialkassen pumpen wollen, kommen
doch nicht aus dem luftleeren Raum, sondern nach dem
Prinzip der kommunizierenden Röhren steht dem Liqui-
ditätszuwachs bei den Versicherungsträgern eine ent-
sprechend geringere Liquidität bei den vor allen Dingen
mittelständischen Unternehmen gegenüber. Das heißt,
diese 20 Milliarden Euro stehen in einer Zeit einer aus-
geprägten Wachstums- und Investitionsschwäche entwe-
der nicht für Investitionen zur Verfügung


(Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Richtig!)

– so auch der Präsident des DIHK, Ludwig Georg Braun,
am 3. Mai – oder sie belasten einfach zusätzlich die jetzt
schon ausgereizten Kreditlinien des Mittelstandes.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


Da muss man sehen, Frau Schmidt, dass das Gros der
von den Gläubigern induzierten Insolvenzen in Deutsch-
land durch Anträge von Sozialversicherungsträgern
zustande kommt. Das heißt, eine Vorverlegung des Fäl-
ligkeitszeitpunktes für Sozialabgaben wird diese Ent-
wicklung noch verschärfen. Zwischen 4 000 und
5 000 Euro – Sie können das selbst ausrechnen, aber ich
mache das gern für Sie – an Liquiditätsmitteln werden
den mittelständischen Unternehmen im Durchschnitt
dauerhaft entzogen. Das ist für viele kleine und mittlere
Unternehmen der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen
bringt.

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(C (D Das heißt für mich, dass Folge Ihres Vorschlags, Frau chmidt, eine Ausweitung der ohnehin bereits viel zu ohen Zahl von Insolvenzen im Mittelstand – 40 000 im etzten und wahrscheinlich auch in diesem Jahr – sein ird. (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Leider wahr!)


Daneben stellt auch das Vorziehen des Fälligkeitster-
ins ein bürokratisches Problem für die Unternehmen
ar, die auf der Basis von Stundenlöhnen abrechnen.
ie kann ich denn am Ende eines Monats schon das ab-

ühren, was eigentlich abgeführt werden müsste, wenn
ie Zahl der Stunden noch ermittelt werden muss? Was
uten Sie den Unternehmen zu? In der Praxis müsste es
tändig zu Korrekturen von Beitragsanmeldungen kom-
en. Das ist kein Weniger, sondern ein Mehr an Büro-
ratie und belastet die Unternehmen zusätzlich.


(Beifall bei der FDP – Karsten Schönfeld [SPD]: Wenn Sie in der Fragestunde zugehört hätten, wüssten Sie, dass alles schon beantwortet worden ist! So etwas nennt man beratungsresistent!)


Auch die Finanzierungskosten in Höhe von
00 Millionen Euro werden deutlich unterschätzt. Wir
aben gerade Ihren Staatssekretär in der Fragestunde zu
iesem Thema gehört. Er meint, Zinsen in Höhe von
Prozent – diese Zahl wurde unterstellt – seien realis-
isch. Frau Schmidt, gehen Sie einmal mit einem mittel-
tändischen Unternehmer zu einer Bank und versuchen
ie, einen Kredit für 5 Prozent zu bekommen. Tatsache
st, dass die meisten das durch die Ausdehnung ihres
ontokorrentkredits finanzieren müssen. Dann sind wir
her bei Zinsen in Höhe von 8 bis 10 Prozent.

Dr. Heinrich L. Kolb (FDP):
Rede ID: ID1517420200

Herr Kollege, Sie müssen zum Ende kommen. Sie

önnen das nicht mehr in epischer Breite ausführen.

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1517420300

Das mache ich dann nicht. – Wenn dann der Überzie-

ungskredit fällig wäre, sind es sogar noch mehr.
Frau Schmidt, Ihr Vorschlag ist nicht geeignet, die

robleme zu lösen. Sie werden die Probleme verschärfen
nd am Ende des Jahres vor einem Scherbenhaufen ste-
en.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.


(Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


Dr. Heinrich L. Kolb (FDP):
Rede ID: ID1517420400

Das Wort hat die Kollegin Birgitt Bender, Bünd-

is 90/Die Grünen.

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1517420500

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Man

eibt sich angesichts dieser Debatte, die eine aktuelle
ein soll, die Augen. Es geht angeblich um die Rentenfi-
anzen. Es tritt kein Geringerer als der Generalsekretär






(A) )


)

Birgitt Bender

der CDU auf. Was hören wir von ihm? Er fängt Sätze an
mit „Noch nie“. Sie enden mit „war es so schlecht in
Deutschland wie unter dieser Regierung“.


(Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Leider wahr!)

Sie werfen der Regierung Betrug vor


(Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Konkursverschleppung ist das!)


und sehen Minister auf der Flucht. Am Ende dieses
apokalyptischen Szenarios haben Sie nichts anderes zu
bieten als eine Variation des alten Mottos „Freiheit statt
Sozialismus“.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Zurufe von der FDP: Bravo! – Zugabe!)


Wo sind wir denn, meine Damen und Herren? Was
soll man denn daraus schließen, Herr Kollege Kauder?


(Peter Dreßen [SPD]: Wo ist Herr Kauder? – Karsten Schönfeld [SPD]: Herr Kauder ist auf der Flucht!)


Da kann man doch nur annehmen, dass Sie mental im
Jahre 1986 stehen geblieben sind. Damals haben Sie da-
mit zugegebenermaßen eine Wahl gewonnen.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

Aber Sie glauben doch nicht, dass das fast 20 Jahre

später immer noch geht.
Darf ich Sie daran erinnern, dass sich in diesem

Lande inzwischen einiges getan hat?

(Manfred Grund [CDU/CSU]: Das sieht man an euren Umfragewerten! – Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Gestern standen wir vor dem Abgrund, heute sind Sie einen Schritt weiter!)


Es kam zur deutschen Einheit, die unter anderem auch
Geld gekostet hat. Im Jahre 1998 haben wir eine finan-
zielle Situation vorgefunden,


(Manfred Grund [CDU/CSU]: Ja, wie war die denn?)


bei der man im Privatleben eine Erbschaft ausschlagen
würde. Stattdessen haben wir die Verschuldung – sowohl
des Haushalts als auch der sozialen Sicherungssyste-
me –, die Sie zu verantworten haben,


(Widerspruch bei der CDU/CSU und der FDP)

übernehmen und politisch weiterführen müssen. Das war
die Situation.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Manfred Grund [CDU/ CSU]: Hat jemand ein Handtuch dabei?)


Wo sind denn heute die Alternativen der Opposition?
Ich habe keine einzige gehört. Wenn sich der Pulver-
dampf verzieht, dann steht die Opposition ganz nackt da.


(Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN)


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(C (D ie haben überhaupt keinen Vorschlag zur kurzfristigen anierung der Rentenfinanzen gemacht. (Wolfgang Zöller [CDU/CSU]: Ja, ja! Aber jetzt sagen Sie doch mal, was Sie machen wollen!)


er Beitrag der Opposition besteht lediglich darin, zu
agen: In Deutschland ist alles schlecht.


(Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Nein, nur die Regierung! Sonst ist alles in Ordnung!)


Da auch Sie offensichtlich Zeitung lesen und mit Leu-
en reden, sollten Sie sich einmal vor Augen halten: Un-
ere schwierige wirtschaftliche Situation ist, wie immer
ieder beschrieben wird, zum Teil auch darin begründet,
ass sich die Menschen schlechter fühlen, als es ihnen
igentlich geht.


(Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Also eine gefühlte Krise? – Manfred Grund [CDU/CSU]: Aha! So ist das also!)


as Ganze hat also auch etwas mit Psychologie zu tun.
arum reden Sie die wirtschaftliche Situation in
eutschland dauernd schlecht, anstatt dazu beizutragen,
ass die Leute wieder Mut fassen? Das wäre eine politi-
che Aufgabe.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Das sind also nur gefühlte Insolvenzen? – Manfred Grund [CDU/CSU]: Sind das nur gefühlte 5 Millionen Arbeitslose?)


Die rot-grüne Regierung hat zahlreiche Maßnahmen
etroffen, um die wirtschaftliche Lage und die Situation
uf dem Arbeitsmarkt zu verbessern.


(Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Nein! Oh nein!)

ur letzten Rentenreform hatten Sie nichts beizutragen,
ußer zu fordern: Die Beiträge müssen gesenkt, die Leis-
ungen allerdings ausgeweitet werden. Das ist die Qua-
ratur des Kreises. Meine Damen und Herren, das sollte
ich nicht einmal eine Opposition erlauben.
Worüber reden wir heute?

(Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Dass Sie dem Mittelstand das Wasser ablassen, darüber reden wir! – Ulla Schmidt, Bundesministerin, zu Abg. Dr. Heinrich L. Kolb [FDP] gewandt: Nein! Das habt ihr früher gemacht!)


ir reden über das Vorziehen des Fälligkeitstermins der
eitragszahlungen zu den sozialen Sicherungssystemen.
ies bedeutet für die Wirtschaft zweifellos eine Belas-
ung, und das sollte man auch zugeben. Aber was ist die
lternative? Will die Wirtschaft vielleicht eine Beitrags-
atzanhebung? In der Fragestunde haben Sie die Zahlen
ehört. Wir reden, was die Gesamtbelastung der Wirt-
chaft angeht, über den Unterschied zwischen
00 Millionen Euro und – im Falle einer Beitragssatzan-
ebung – 950 Millionen Euro, und das in jedem Jahr.

(B)







(A) )



(B) )


Birgitt Bender


(Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Das stimmt doch nicht! 5 Prozent sind nicht realistisch, Frau Bender!)


Ich frage Sie: Wollen Sie das? Sie schreien immer nur
Nein und sagen, dass Sie weder das eine noch das andere
wollen. Die Alternativen bestehen darin, entweder die
Steuern zu erhöhen, um die Rente zu sanieren, oder die
Rente zu kürzen. Wenn sich der Pulverdampf verzieht,
wird sich zeigen, dass das die Alternativen der Opposi-
tion wären, wenn sie dazu einmal Stellung beziehen
würde. Seien Sie doch Manns genug, das wenigstens laut
zu sagen.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Die Regierung ist Opfer ihrer eigenen Politik! Das spielen Sie hier gerade vor!)



Birgitt Bender (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1517420600

Nächster Redner ist der Kollege Andreas Storm,

CDU/CSU-Fraktion.

(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)



Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1517420700

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Im Rahmen der heutigen Aktuellen Stunde hätte die
Ministerin Gelegenheit gehabt, endlich einmal Tacheles
zu reden.


(Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Chance vertan!)

Stattdessen sagt sie kein einziges Wort zur Lage der
Rentenfinanzen. Es ist wirklich beschämend, dass die
zuständige Ministerin dieses Thema an einem solchen
Tag schlicht und ergreifend ignoriert.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Zuruf von der SPD: Und Sie haben uns immer angelogen!)


Aber das kommt ja nicht von ungefähr. Das, was Sie
vorhaben, reiht sich in eine Kette rot-grüner Rentennot-
operationen ein. Frau Schmidt, im Oktober 2002 haben
Sie ihr Amt als Sozialministerin angetreten. Im
Jahr 2003 haben Sie die Beitragsbemessungsgrenze an-
gehoben und dadurch 1 Milliarde Euro mehr pro Jahr in
die Rentenkasse gespült. Im Jahr 2004 wurde die Ren-
tenanpassung ausgesetzt, gleichzeitig aber von den Rent-
nern ein voller Beitrag zur Pflegeversicherung erhoben.
Im Klartext: Die Renten wurden im Jahr 2004 gekürzt.


(Zurufe von der CDU/CSU: Genau! – So ist es!)


Im Jahr 2005 gab es die nächste Nullrunde, und für
das Jahr 2006 – das haben Ihnen die Wirtschaftsfor-
schungsinstitute in ihrem Gutachten, das sie vor 14 Ta-
gen vorgelegt haben, ins Stammbuch geschrieben – ist
bereits die nächste Nullrunde programmiert. Das bedeu-
tet: Sie werden letztendlich in maximal vier Amtsjahren
drei Nullrunden für die Rentnerinnen und Rentner zu
verantworten haben. Das hat es in der deutschen Sozial-
geschichte noch nie gegeben.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: So sieht es R ü N d R D s D d n d z m t I d l e t d i d u t i w d d r k l m s t (C (D aus! – Zuruf von der SPD: Sie wollen doch die Renten kürzen!)


Als Sie Ihr Amt angetreten haben, haben Sie eine
entenversicherungsrücklage von 13,8 Milliarden Euro
bernommen.


(Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Futsch! Alles futsch!)


ach Ihren eigenen Angaben vor dem Sozialausschuss
es Bundestages wird Ende des Jahres nur noch eine
ücklage von 1,8 Milliarden Euro vorhanden sein.


(Dr. Wolfgang Gerhardt [FDP]: Unglaublich! – Manfred Grund [CDU/CSU]: Das ist das, was noch übrig ist!)


as heißt: in vier Jahren 12 Milliarden Euro verwirt-
chaftet.


(Peter Dreßen [SPD]: Was heißt „verwirtschaftet“? Das ist unglaublich, was Sie da sagen! Das haben die Rentner bekommen!)


er Kollege Kolb hat zu Recht darauf hingewiesen, dass
ie Rentenversicherung ohne die Veräußerung der Woh-
ungsbestände schon im vergangenen Jahr nicht mehr in
er Lage gewesen wäre, aus eigener Kraft die Renten zu
ahlen.


(Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Leider wahr!)

Meine Damen und Herren, warum ist die Lage so dra-
atisch? Das hat auch etwas mit einem massiven Reali-
ätsverlust der Ministerin zu tun.


(Peter Dreßen [SPD]: Herr Storm, da übertreffen Sie die Ministerin noch!)


m Rentenversicherungsbericht, den Sie im November
es vergangenen Jahres dem Deutschen Bundestag zuge-
eitet haben, sind neun Varianten durchgerechnet: von
iner optimistischen Wirtschaftsentwicklung bis zur Si-
uation, dass alles grottenschlecht kommt. Für den Fall,
ass es ganz schlecht läuft, haben Sie gesagt: Dann droht
m nächsten Jahr ein Beitragssatz von 19,9 Prozent. In
er Fragestunde – vor einer Stunde, liebe Kolleginnen
nd Kollegen! – musste nun der zuständige Staatssekre-
är einräumen, dass der Beitrag ohne die Notoperation
m nächsten Jahr auf mindestens 20 Prozent ansteigen
ird. Das heißt: Noch nicht einmal ein halbes Jahr nach
er Vorlage Ihres Rentenversicherungsberichts wird
eutlich, dass Sie – wie in den Vorjahren auch – alle Be-
echnungen auf Sand gebaut haben, dass Sie Wolken-
uckucksheime bauen und in Wirklichkeit eine Riesen-
ücke in allen Zweigen der Sozialversicherung klafft.


(Marion Caspers-Merk [SPD]: Sie müssen es besser wissen, Herr Storm!)


Was bedeutet es denn, wenn Sie im nächsten Jahr ein-
alig 9,6 Milliarden Euro zusätzlich für die Rentenkas-
en bei den Unternehmen und den öffentlichen Haushal-
en kassieren?


(Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Wie gewonnen, so zerronnen!)







(A) )



(B) )


Andreas Storm

Das bedeutet, Sie kommen im nächsten Jahr – da haben
wir zufällig Bundestagswahl – über die Runden. Aber
schon im Jahr 2007 ist die nächste Finanzkrise vorpro-
grammiert,


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP – Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Das muss Frau Schmidt ja nicht mehr durchrechnen! – Peter Dreßen [SPD]: Was würden Sie machen? Sagen Sie es doch! – Dr. Wolfgang Gerhardt [FDP]: Ich bin gespannt, was Sie dann als Opposition sagen!)


weil Sie die strukturelle Unterfinanzierung der Renten-
versicherung aber auch mit keinem einzigen Cent lösen.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP – Peter Dreßen [SPD]: Was machen Sie denn dagegen? Schlagen Sie doch einmal etwas vor!)


Meine Damen und Herren, wer hingeht und sagt: „Na
ja, das ist den Unternehmen zuzumuten“, verkennt eines:
Es geht nicht nur um die Zinsdifferenz von 400 oder
500 Millionen Euro, sondern es geht darum, dass die
Wirtschaft 20 Milliarden Euro im Jahr 2006 bereitstellen
muss, die sie ansonsten erst im Jahr 2007 bereitstellen
müsste. Für viele kleine Handwerksmeister kann dieser
zusätzliche Liquiditätsentzug der Tropfen sein, der das
Fass zum Überlaufen bringt. Damit sind weitere Arbeits-
plätze in unserem Land gefährdet.


(Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: So ist es!)

Aber auch die Haushalte von Ländern und Kommunen
werden im kommenden Jahr geschröpft. Denn von den
20 Milliarden Euro – auch das wurde vorhin vom Minis-
terium bestätigt – müssen alleine 2,5 Milliarden Euro
von Ländern und Kommunen aufgebracht werden. Das
bedeutet, dass die Landesfinanzminister und die Käm-
merer der Kommunen im nächsten Jahr bis zu
2,5 Milliarden Euro mehr Schulden machen müssen.

Meine Damen und Herren, das, was wir hier erleben,
ist das Gegenteil einer nachhaltigen Rentenpolitik: Es ist
der Versuch, sich noch einige Monate notdürftig über
Wasser zu halten. Aber sämtliche rentenpolitischen Ziele
werden nachdrücklich verfehlt.


Andreas Storm (CDU):
Rede ID: ID1517420800

Herr Kollege Storm, Sie müssen zum Ende kommen.

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1517420900

Das Ergebnis ist, dass die Rentenfinanzen so unsolide

sind wie noch nie zuvor in der Geschichte der Bundes-
republik Deutschland.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Zuruf von der FDP: Leider wahr! – Peter Dreßen [SPD]: Nur miesmachen, aber keine Lösung!)



Andreas Storm (CDU):
Rede ID: ID1517421000

Nächste Rednerin ist die Kollegin Erika Lotz, SPD-

Fraktion.

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(C (D Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen! Ich denke, die enschen draußen werden sich gefragt haben, welches iel diese Aktuelle Stunde hat. ch sage Ihnen: Sie hat nur ein Ziel: Die Opposition will rawall machen, sie will die Menschen verunsichern nd sonst nichts. (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: „Haltet den Dieb!“, ist das Motto!)

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1517421100

(Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Ja!)


as hier bisher an Fragen vorgetragen worden ist, das
urde heute Morgen im Ausschuss gefragt, das wurde
orhin in der Fragestunde gefragt – und ausreichend be-
ntwortet.


(Zuruf von der SPD: Genau! – Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Nein, nein, nein!)


un stellen Sie sich hier noch einmal hin und tun so, als
b alles neu vom Himmel gefallen wäre.


(Beifall bei der SPD – Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Sie werfen Nebelkerzen am laufenden Band!)


err Kauder – wo ist er eigentlich? –

(Zuruf vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Futsch! – Zurufe von der SPD: Auf der Flucht!)


ebärdet sich hier als Chefankläger, redet von
Millionen Arbeitslosen. Ich kann mich noch erinnern:
ie Zahl 5 Millionen, die die Ministerin schon genannt
at, hatten wir schon zu Ihrer Regierungszeit.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Wir hatten nie 5 Millionen!)


llerdings waren die Sozialhilfebezieher nicht dabei.

(Zuruf von der SPD: Sehr richtig!)


Was nutzt es denn, wenn wir uns hier gegenseitig vor-
alten, was alles schlecht ist? Wir müssen doch über Al-
ernativen reden. Zu Alternativen habe ich von Ihnen
ber kein Sterbenswörtchen gehört.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


on Ihnen kamen Beschimpfungen, aber keine Alternati-
en. Sie haben Kritik an der Regierung geübt, aber keine
lternativen genannt. Ich sage: Das ist einfach zu billig,
h denke, dafür werden Sie zu hoch bezahlt. Sie müssen
chon mal Alternativen nennen. Sie haben ja welche. Al-
erdings würde das Rentenkürzungen oder eine Erhö-
ung der Beiträge bedeuten. Das sagen Sie aber nicht.
ie machen nur eines: Sie verunsichern die Menschen.


(Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Wir machen eine wachstumsorientierte Politik! Dadurch lösen wir die Probleme!)







(A) )



(B) )


Erika Lotz

Wozu führt diese Verunsicherung? Die Verunsicherung
führt natürlich dazu, dass sich die Menschen beim Kon-
sum zurückhalten. Was bedeutet das? Das hat wiederum
Auswirkungen auf die Arbeitsplätze und auf die Beitrag-
seinnahmen; denn schließlich hängt dies zusammen.

Der Herrn Storm hat aufgezählt, was diese Regierung
alles getan hat. Diese Regierung hat diese Dinge getan
und zum Teil haben Sie sie ja auch mitgetragen.


(Andreas Storm [CDU/CSU]: Die Gedanken haben wir kein Mal mitgetragen!)


Ziel war es allerdings immer, die Beiträge stabil zu hal-
ten, also nicht steigen zu lassen; denn das hätte schädli-
che Wirkungen auf die Wirtschaft und bei den Arbeit-
nehmerinnen und Arbeitnehmern.


(Andreas Storm [CDU/CSU]: Welche dieser Maßnahmen sollen wir mitgetragen haben? Keine!)


Herr Storm, Sie haben hier gesagt, das Geld sei ver-
wirtschaftet worden. Ich muss sagen: Mir fehlen die
Worte; das ist ungeheuerlich. Diese Gelder sind bei den
Rentnern und Rentnerinnen angekommen und für Reha-
Maßnahmen ausgegeben worden.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


Herr Storm, die Belastungen zu Ihrer Regierungszeit wa-
ren: Mehrwertsteuer hoch, Altersgrenze hoch, Kürzun-
gen bzw. Abschläge bei denjenigen, die vorzeitig in den
Ruhestand bzw. in die Rente gingen. Das alles haben Sie
getan, um den Beitrag letztendlich nicht weiter steigen
zu lassen.

Die Probleme sind da. Es ist ja nicht so, dass wir sa-
gen, es seien keine Probleme vorhanden. Unser Ziel ist
es, die Beiträge zu stabilisieren, sie also in der Höhe von
19,5 Prozent zu halten. Deshalb fordere ich Sie auf: Ma-
chen Sie hier doch keinen solchen Zinnober! Das führt
zu nichts. Ich sage das noch einmal ganz klar: Rentner
und Rentnerinnen brauchen sich keine Sorgen zu ma-
chen, dass sie ihre Rente in Zukunft am Monatsende
nicht pünktlich erhalten werden. Hier wird versucht, das
Gegenteil darzustellen und die Menschen dadurch zu
verunsichern, dass gesagt wird, dass die Rente nicht
mehr gezahlt wird. Das stimmt nicht. Es ist in keiner
Weise angebracht, hier so etwas darzustellen.

Die Rentenversicherung steht auch in Zukunft auf ge-
sunden Füßen. Dafür sorgen wir.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD – Manfred Grund [CDU/CSU]: Auf Plattfüßen!)


Wenn der Schritt hier gegangen wird, dass die Arbeitge-
ber den Sozialversicherungsbeitrag am Monatsende zah-
len müssen, dann ist das ein wichtiger und richtiger
Schritt, weil dies letztendlich dazu dient, den Beitrag sta-
bil zu halten.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD – Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Das ist doch längstens in zwei Jahren verpufft!)


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(C (D Zu Ihrer Zeit gab es doch versicherungsfremde Leisngen, die aus der Rentenkasse gezahlt worden sind. ir haben dafür gesorgt, dass dies jetzt gesamtgesellchaftlich finanziert wird. Ich denke, das ist ein richtiger chritt. 1997 gab es lediglich 45 Milliarden Euro für die ersicherungsfremden Leistungen an die Rentenversiherung. Wir haben erreicht, dass mittlerweile fast 0 Milliarden Euro als Bundeszuschuss in die Rentenersicherung fließen. Ich denke, Sie sollten hier einfach inmal würdigen, welche Schritte gegangen worden ind. (Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Ich würde Sie wirklich gern mal würdigen!)


Ihre Rentenreform, das, was die Herzog-Kommission
arstellt, ist nicht zu bezahlen. Es ist ein hilfloses und
nbezahlbares Leistungsversprechen und letztendlich
ine aufgepumpte Variante unseres Rentenkonzepts.


(Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Wenn die SPDKollegen verzichten, würde ich gerne würdigen!)


as Vorziehen des Zahlungstermins ist richtig. Es wird
azu dienen, dass der eingeschlagene Weg, die Beiträge
tabil zu halten, weitergegangen wird.
Wir denken, dass wir damit den richtigen Schritt tun.
ören Sie doch bitte mit der Verunsicherung der Rentne-
innen und Rentner auf!


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)



Erika Lotz (SPD):
Rede ID: ID1517421200

Das Wort hat die Kollegin Hildegard Müller, CDU/
SU-Fraktion.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1517421300

Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und
erren! „Gedankenflug aus der Champions League“,
as hat die BMGS-Sprecherin Frau Klug über den Vor-
chlag gesagt. Wenn man irgendwo herausfliegt, Frau
chmidt, dann ist das meistens wegen schlechter, nicht
egen guter Leistungen. Ich kann nur sagen: Die finanz-
olitische Geisterfahrt von Rot-Grün geht im Bereich
er Rentenversicherung weiter.
Sie haben hier eben eine Behauptung aufgestellt, für

ie Sie keinen Beleg haben.

(Ulla Schmidt, Bundesministerin: Doch!)


ch bitte Sie wirklich, den Beleg dafür nachzureichen.

(Ulla Schmidt, Bundesministerin: Gerne!)


ie haben Beschlusslagen von CDU und CSU themati-
iert, die angeblich eine Rentenkürzung von 10 Prozent
orsehen. Darüber bin ich erstaunt. Ich bin Mitglied der
DU und weiß davon nichts.


(Birgitt Bender [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

mal nachgerechnet!)






(A) )



(B) )


Hildegard Müller

Zweifelsohne versuchen Sie einen Rechentrick, um

über die nächsten Monate zu kommen. Aber Sie ändern
nichts an der chronischen Unterfinanzierung der Renten-
versicherung. Frau Lotz, zu Ihrer Bemerkung mit den
gesunden Füßen möchte ich gerne den Staatssekretär
Thönnes auf eine Anfrage der CDU/CSU zitieren: Die
steigende Lebenserwartung und das gleichzeitig ungüns-
tiger werdende Verhältnis zwischen Beitragszahlern und
Rentnern hat zu einem deutlich zunehmenden Finanzbe-
darf geführt. Parallel dazu führen längere Rentenlaufzei-
ten, die von einem kleiner werdenden Anteil der Aktiven
finanziert werden müssen, ebenfalls zu einem finanz-
politischen Handlungsbedarf. – Sind das die sicheren
Füße, Frau Lotz, von denen Sie gesprochen haben? Auf
genau dieses Problem weisen wir seit Jahren hin. Außer
Ihnen haben alle die Probleme längst erkannt.


(Erika Lotz [SPD]: Sagen Sie doch mal, was Sie machen würden!)


Sie aber verschleppen sie wieder. Wieder machen Sie
keine Strukturreform, sondern machen reine Luft-
buchungen von der einen auf die andere Seite. Von den
2,5 Milliarden Euro, die die Kommunen im nächsten
Jahr dafür zahlen müssen, haben wir schon gehört. Sie
haben keine Lösung anzubieten.


(Erika Lotz [SPD]: Zu billig, was Sie hier machen!)


Wir müssen einmal sagen, was der Geistesblitz, von
dem Sie hier sprechen, für die Wirtschaft bedeutet. Alle
Betriebe, die auf Stundenbasis abrechnen, können dies
erst am Monatsende tun. Das sind nicht nur überholte
Regelungen aus der Zeit der Lohntüte, Frau Ministerin,
von denen Sie sprachen.


(Ulla Schmidt, Bundesministerin: Doch!)

Folgende Branchen sind davon betroffen: Bau, Druck,
Ernährung, Holz, Stahl, Textil, Bekleidung und das ge-
samte Handwerk. Ich möchte einmal das Bäckerhand-
werk zitieren, das sich hierzu zu Wort gemeldet hat.
17 178 eingetragene Handwerksbäckereien müssen ihre
Buchungen umstellen. Das sind insbesondere kleine und
mittelständische Unternehmen, die die Buchführung
ausgelagert haben. Sie müssen einen Steuerberater dop-
pelt beschäftigen usw. Der Herr Staatssekretär konnte
uns in der Fragestunde keine Antwort geben, wie das
buchhalterisch abgewickelt werden soll, ob das nachge-
zahlt werden soll und, wenn ja, mit welcher Valuta nach-
gezahlt werden soll. Sie haben gesagt, Herr Thönnes, Sie
können diese Frage nicht beantworten. Mir scheint, dass
es sich bei diesem Vorschlag, den Sie uns vorlegen, nicht
um einen Geistesblitz, sondern um einen Blindflug han-
delt.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

Über die Bürokratie ist gesprochen worden. In vielen

Tarifverträgen ist im Übrigen festgelegt, dass die Gehäl-
ter zum 10. oder 15. des Folgemonats fällig werden. Sie
greifen hier in die von Ihnen sonst so hochgehaltene Ta-
rifautonomie ein. Bisher müssen nämlich die Zahlungen
zusammenfallen. Da höre ich von den Gewerkschaften,
die sich sonst so gerne zu Wort melden, wenn man in die

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(C (D arifautonomie eingreift, leider gar nichts mehr. All das assen Sie links liegen. Sie sagen, Sie können sich einen zinslosen Kredit an ie Unternehmen nicht länger leisten. Aber auch die öfentliche Hand ist Arbeitgeber. Wir haben von den ,5 Milliarden Euro gehört, die von der rechten in die inke Tasche wandern; etwas anderes kann ich dazu nicht agen. Ein anderes Thema ist die Finanzausstattung. Reden ir einmal über die Lage der Unternehmen in diesem and. Die Finanzausstattung in diesem Land ist so chlecht – der Kollege Kolb hat darauf hingewiesen –, ass wir weitere Unternehmensinsolvenzen befürchten üssen. 40 000 waren es im letzten Jahr. Ein Drittel der leinen und mittelständischen Unternehmen, Frau chmidt, hat im letzten Jahr keinen einzigen Euro Geinn gemacht. Wenn Sie ihnen weitere Liquidität entzieen, führt das zu mehr Arbeitslosigkeit, Zahlungsunfäigkeit, weiteren Jobverlusten, neuen fehlenden eitragseinnahmen in der Rentenversicherung und Löhern in der Rentenkasse. Es sind eben keine Strukturaßnahmen. Sie müssen eine andere Möglichkeit finen. Machen Sie einen Kassensturz! Die Opposition hat azu Vorschläge vorgelegt, auch wenn Sie diese nicht erne hören. Wir wissen um die bestehenden Herausforerungen. Aber wir – Sie schon gar nicht – dürfen den enschen nicht weiter vorgaukeln, es gehe einfach so eiter. Ich möchte mit einem Zitat aus einem Brief des Zen ralverbandes des Bäckerhandwerks an Frau Ministerin chmidt enden, das ich für sehr wichtig halte. Sie haben em Generalsekretär der CDU vorgeworfen, er habe ber den Arbeitsmarkt und nicht über die Rente gesprohen. Dazu möchte ich Ihnen Folgendes vorlesen: In uneren Betrieben macht sich mittlerweile tiefe Resignaion darüber breit, dass von verantwortlicher politischer eite immer neue Belastungen erdacht werden, als deren olge der von der Bundesregierung ständig in Aussicht estellte wirtschaftliche Aufschwung (Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: In immer weitere Ferne rückt!)


eden realen Hintergrund verliert. – Genau das machen
ie in der Wirtschaft und auf dem Arbeitsmarkt: Sie ver-
ichten weiter Jobs.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



Hildegard Müller (CDU):
Rede ID: ID1517421400

Das Wort hat die Kollegin Petra Selg, Bündnis 90/Die
rünen.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1517421500

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!
enn man zu dieser Debatte im Rahmen der Aktuellen
tunde Schulnoten vergeben müsste, dann müsste ich zu
em, was von Ihnen von der Opposition gekommen ist,
agen: Thema verfehlt, setzen, sechs!


(Widerspruch bei der CDU/CSU)







(A) )



(B) )


Petra Selg

Oberstes Gebot müsste doch für alle sein, die sozialen

Sicherungssysteme zu stabilisieren.

(Wolfgang Zöller [CDU/CSU]: So eine Arroganz bei 5 Millionen Arbeitslosen!)

Beim Gesundheitsmodernisierungsgesetz haben wir es
doch auch gemeinsam geschafft. Wir sind sicher in einer
wirklich schwierigen Lage. Das ist vollkommen korrekt.
Aber eines muss ich Ihnen sagen, Frau Müller: Sie spre-
chen von Arbeit und Beschäftigung, von Haushaltskon-
solidierung usw. usf. Warum blockieren Sie eigentlich
alle unsere Vorschläge im Bundesrat, mit denen wirklich
mehr Arbeit und Beschäftigung geschaffen und die so-
zialen Sicherungssysteme zukunftsfest gemacht werden
könnten?


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


Noch etwas, Herr Kauder, zu Tricksen, Täuschen und
Tarnen: Wie wurde denn die Wiedervereinigung 1990 fi-
nanziert? Doch nicht über Steuern und durch den Staat,
sondern über die Beiträge der Beitragszahlerinnen und
Beitragszahler, also über die sozialen Sicherungssys-
teme.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)

Was wollen Sie denn eigentlich?


(Wolfgang Zöller [CDU/CSU]: Sie wollten die Wiedervereinigung nicht!)


– Natürlich wollte ich die Wiedervereinigung. Aber die
Finanzierung war nicht gerecht und nicht sozial ausge-
wogen.

Kein Wort habe ich in dieser Debatte darüber vernom-
men, was Sie eigentlich wollen. Wollen Sie weitere Bei-
tragssatzsteigerungen? Wollen Sie Rentenkürzungen?


(Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Wir wollen eine Politik, die zu wirklichem Wachstum und zu Beschäftigung führt!)


Wollen Sie eine stärkere Steuerfinanzierung angesichts
dieser Haushaltslage? Dann schreien Sie wiederum, wir
seien zu blöde, um den Maastrichter Vertrag einzuhalten,
wenn wir weitere Haushaltslöcher schaffen. Keinen ein-
zigen Beitrag dazu, was Sie eigentlich wollen, habe ich
in dieser Debatte gehört.


(Zuruf von der CDU/CSU: Wir wollen eine andere Regierung!)


Wir haben heute Morgen im Ausschuss darüber debat-
tiert. Wir hatten eine Fragestunde und haben jetzt die
Aktuelle Stunde. Es wurde alles angesprochen, auch
viele Dinge, die noch ungeklärt sind, zum Beispiel wie
die Übergangsfristen bei kleineren Unternehmen zu
handhaben sind. Manchmal frage ich mich: Was wollen
Sie eigentlich mit diesem Theater?


(Erika Lotz [SPD]: Ist schon klar!)

Zu den sozialen Sicherungssystemen möchte ich sa-

gen: Die Beitragszahlerinnen und Beitragszahler haben
schon viele Beiträge geleistet. Gerade die Pflegeversi-
cherung wurde alleine von ihnen getragen, indem ein

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(C (D eiertag abgeschafft wurde. Daran haben sich die Wirtchaftsunternehmen und Betriebe überhaupt nicht beteiigt. Wir haben den Rentnerinnen und Rentnern mit der ollen Verbeitragung der Pflegeversicherungsbeiträge iel abverlangt. Ich frage mich schon: Warum machen ie so ein Geschrei, wenn sich jetzt Wirtschaftsbetriebe n einem gewissen Rahmen an der Stabilisierung der ohnnebenkosten beteiligen sollen? Wenn wir das erreichen, ist auch für die Wirtschaft iel getan; denn stabile Beiträge sichern uns ein Wirtchaftswachstum, das Sie und wir wollen. Sagen Sie icht ständig hier in diesem Haus, was Sie nicht wollen, ondern sagen Sie, wie Sie die Sozialversicherungsbeiräge stabil halten wollen, wie Sie Wirtschaft und eschäftigung in diesem Land wirklich voranbringen ollen. Nennen Sie uns Ihre Lösungsvorschläge und lockieren, täuschen und tricksen Sie nicht ständig, nur eil irgendwo Wahlkampftermine anstehen. Vielen Dank. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)



Petra Selg (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1517421600

Nächster Redner ist der Kollege Max Straubinger,
DU/CSU-Fraktion.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1517421700

Verehrte Frau Präsidentin! Werte Kolleginnen und
ollegen! Wir erleben heute den Renten-GAU der Bun-
esregierung,


(Zurufe von der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Oh!)


eil im Sommer das Geld ausgeht. Das kommt nicht von
er CDU/CSU, sondern das können Sie im „Spiegel“
achlesen. Da können Sie auch feststellen, wie sich die
ntwicklung der Rentenversicherung in der Vergangen-
eit dargestellt hat.


(Erika Lotz [SPD]: In der „Bild“-Zeitung!)

Dem „Bayernkurier“ hätten Sie, Frau Kollegin, wahr-
cheinlich nichts geglaubt, oder?


(Heiterkeit bei der CDU/CSU – Zuruf von der SPD: Zu Recht! – Erika Lotz [SPD]: Gibt es da einen Unterschied?)


ch glaube, dass das daran liegt, dass die Regierung in
er Vergangenheit eine verkehrte Rentenpolitik und da-
über hinaus eine falsche Wirtschaftspolitik in unserem
and betrieben hat. Dies hat dazu geführt, dass wir mitt-
erweile über 5 Millionen Arbeitslose und einen Verlust
on über 1,2 Millionen sozialversicherungspflichtigen
eschäftigungsverhältnissen zu verzeichnen haben. Dies
st eine der Ursachen der Finanzprobleme in der Renten-
ersicherung.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

Verehrte Frau Ministerin, die Bundesregierung hat
insbesondere in den vergangenen Jahren – hier immer
ieder falsche Angaben gemacht. In dem „Spiegel“-






(A) )



(B) )


Max Straubinger

Artikel wird auch dargestellt, dass vor allen Dingen die
Beitragseinnahmen zu hoch geschätzt waren, die Ausga-
ben zu gering veranschlagt worden sind und dass dies
– der Kollege Kolb hat bereits darauf hingewiesen –
Finanzprobleme in einem Umfang von 10 Milliarden bis
15 Milliarden Euro in den vergangenen Jahren nach sich
gezogen hat. Sie haben aber keine Gegenmaßnahmen
getroffen.


(Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Das ist der eigentliche Punkt! Sehenden Auges seid ihr in die Katastrophe gelaufen!)


Eine Ursache liegt auch darin – Frau Kollegin Bender
hat heute von Freiheit und Sozialismus gesprochen –,


(Birgitt Bender [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nein, ihr habt davon gesprochen!)


dass seinerzeit, als es zur Regierungsübernahme von
Rot-Grün kam, ein falscher Ansatz in der Rentenpolitik
verfolgt wurde.


(Zuruf vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Ach!)


Wir haben als CDU/CSU-Bundestagsfraktion gemein-
sam mit der FDP den demographischen Faktor einge-
führt, der notwendig und weitsichtig war.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

Sie aber haben dies seinerzeit aus billigem parteipoliti-
schen Populismus im Bundestagswahlkampf als „So-
zialabbau“ apostrophiert


(Widerspruch bei der SPD)

und heute ernten Sie das Ergebnis, nämlich die ständigen
Finanzprobleme in der Rentenversicherung.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Birgitt Bender [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: So ein alter Hut! Noch nie was von Nachhaltigkeitsfaktor gehört? Wo waren Sie denn die letzten zwei Jahre?)


Sie haben mit ständigen Korrekturen wie der Redu-
zierung der Rentenanpassung der Jahre 2000 und 2001,
der Absenkung des Rentenniveaus


(Zuruf von der CDU/CSU: Unanständig war das!)


und dem so genannten Beitragssatzsicherungsgesetz, das
auch die Absenkung der Schwankungsreserve bedeutet
und zu einer Anhebung des Beitragssatzes auf
19,5 Prozent geführt hat, versucht, die Renten zukünftig
zu stabilisieren. Aber Sie haben es trotz der Ökosteuer,
die die Wirtschaft dramatisch belastet und deshalb
ebenso wie diese nicht in Gang kommt, nicht geschafft.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Petra Selg [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: So ein alter Zopf! man kann es nicht mehr hören!)


Es ist schon toll, wenn die rot-grüne Bundesregierung
nach sieben Jahren zu der Einsicht kommt, statt eines de-
mographischen Faktors einen Nachhaltigkeitsfaktor ein-
zuführen.

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(C (D (Birgitt Bender [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja! Der ist besser!)


o lange Lernprozesse können wir uns in der Republik
icht leisten.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


eshalb ist es notwendig, dass wir eine andere Regie-
ung in Deutschland bekommen.
Die Misere in unserem Land ist aber auch in massiver
eise ideologiebedingt. Wenn sich die rot-grüne Bun-
esregierung in zwei oder drei Tagen wieder auf die
chulter klopft und verkündet, dass sie endlich wieder
in Atomkraftwerk stillgelegt hat,


(Petra Selg [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was hat das mit dem Thema hier zu tun? – Ulrich Heinrich [FDP]: Das Sicherste habt ihr stillgelegt!)


ann bedeutet das in Deutschland Arbeitsplatzverluste in
ngekanntem Ausmaß. Damit fehlen die Beitragseinnah-
en in der Rentenversicherung.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

Auch wenn wir glauben, dass wir mit dem EEG ein

aar Arbeitsplätze schaffen, vernichtet dieses Gesetz
angfristig Arbeitsplätze in unserem Land,


(Beifall des Abg. Dr. Heinrich L. Kolb [FDP])

ie eine Untersuchung des Bremer Energieinstituts er-
eben hat. Deshalb wird es auch weiterhin Finanzpro-
leme in der Rentenversicherung geben.
Sie können die Ökosteuer gar nicht so stark anheben,
ie es notwendig ist, um die Ausfälle auszugleichen.


(Peter Dreßen [SPD]: Sie haben sie doch abgelehnt!)


enn die Erfahrung hat gezeigt, dass bei einer überdi-
ensionierten Steuererhöhung wie bei der Tabaksteuer
etztlich weniger Steuereinnahmen zu verzeichnen sind.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Birgitt Bender [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das haben wir gemeinsam beschlossen! Das haben Sie wohl vergessen!)


Dasselbe gilt in vielen anderen Bereichen wie in der
andwirtschaft und beim Ausstieg aus der Grünen Gen-
echnik. Die Forschungs- und Technikfeindlichkeit von
ot-Grün ist letztendlich für die Arbeitsplatzmisere in
nserem Land und damit auch für die fehlenden Bei-
ragseinnahmen in der Rentenversicherung verantwort-
ich. Deshalb fordere ich Sie auf: Kehren Sie um und
achen Sie eine andere Politik, damit die Renten in un-
erem Land wieder sicher werden!


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Birgitt Bender [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Mir kommen die Tränen!)



Max Straubinger (CSU):
Rede ID: ID1517421800

Das Wort hat der Kollege Peter Dreßen, SPD-Frak-

ion.






(A) )



(B) )



Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1517421900

Meine Damen und Herren von CDU und CSU, seit

Sie in der Opposition sind, kritisieren Sie einerseits, dass
die Lohnnebenkosten zu hoch sind, und andererseits,
dass die Renten nicht steigen. Alles, was die rot-grüne
Koalition getan hat, um den Beitrag zu stabilisieren
– wie die Einführung der Ökosteuer oder die Zuschüsse
des Bundes –, wurde von Ihnen kategorisch abgelehnt.


(Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Sie halten die Versprechen nicht ein!)


Ich höre von Ihnen kein Wort zu Lösungsansätzen,
mit denen wir in dieser Problematik weiterkommen kön-
nen. Nur das Stichwort „Wachstum“ in die Debatte zu
werfen, ist meines Erachtens zu billig. Das nimmt Ihnen
inzwischen kein Mensch mehr ab. Ihre Rentenpolitik ist
schlichtweg chaotisch. Sie müssen sich schon überlegen,
ob Sie die Renten kürzen – was übrigens nach der blüm-
schen Rentenreform schon der Fall wäre – oder ob Sie
auf Kontinuität in der Rentenpolitik setzen wollen.

Herr Straubinger, der Unterschied zwischen dem dy-
namischen Faktor, den Sie damals eingeführt haben, und
unserem Nachhaltigkeitsfaktor bei der riesterschen Ren-
tenreform ist, dass in Ihrer Regierungszeit die Renten
permanent gesunken sind, während Walter Riester mit
seiner Reform einen Ausgleich geschaffen hat, der zu-
sätzlich steuerfinanziert ist. Wir wollen, dass die Renten
auf einer Ebene bleiben. Das wäre nach der Rentenfor-
mel von Norbert Blüm schlichtweg nicht der Fall gewe-
sen. Vielmehr wären die Renten permanent gesunken.

Erinnern wir uns einmal: 1982, als Sie an die Regie-
rung kamen, lag der Beitragssatz in der Rentenversiche-
rung bei 18 Prozent. 1998, als wir die Regierungsverant-
wortung übernommen haben, lag er bei 20,3 Prozent.
Als Sie an die Regierung kamen, lag der Beitragssatz in
der Arbeitslosenversicherung bei 3,6 Prozent. Als wir
die Regierungsverantwortung übernommen haben, lag er
bei 6,5 Prozent. Als Sie an die Regierung kamen, lag der
Beitragssatz in der Krankenversicherung bei 12 Prozent
und am Ende Ihrer Regierungszeit bei 13,5 Prozent.
Überall nur Beitragssatzerhöhungen und gleichzeitig
verschiedene zusätzliche Belastungen der Arbeitnehmer!
Das war Ihre Politik.


(Beifall bei der SPD)

Als wir 1998 die Regierung übernahmen, haben wir

mit Walter Riester eine Rentenpolitik betrieben, die
keine Kürzungen für die Bestandsrentner vorsah, wohl
aber, dass die Renten in Zukunft nicht mehr so stark stei-
gen werden, wie man das in der Hochkonjunkturphase
erwarten konnte.


(Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Das ist für eine Nullrunde schön ausgedrückt!)


Ich darf Sie daran erinnern, dass wir 1998 den Wählern
versprochen haben, zukünftig alle versicherungsfremden
Leistungen in der Rentenversicherung über Steuern zu
finanzieren. Hier haben wir Wort gehalten. Durch die
Einnahmen aus der Ökosteuer, die Sie vehement abge-
lehnt haben, haben wir den damaligen Bundeszuschuss
in Höhe von 43 Milliarden Euro auf nun über

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(C (D 7 Milliarden Euro gesteigert. Heute leisten auch der eamte, der Abgeordnete und der selbstständige Unterehmer mit seinen entrichteten Steuern einen Beitrag zur inanzierung von Rentenbeiträgen bei Kindererzieungsund Wehrpflichtzeiten sowie der vereinigungsbeingten Lasten in der Rentenversicherung. Was Sie hier emacht haben, war völlig falsch. Wir haben also Wort gehalten. Das, was Sie im Rahen der Wiedervereinigung falsch gemacht haben, ussten wir mühsam korrigieren. Wir haben mit der iester-Rente Wege aufgezeigt, wie man die Schwierigeiten, die durch den demographischen Wandel entsteen, bewältigen kann. Aber Sie von der Opposition haen sich in den vergangenen Jahren in keiner Weise onstruktiv an den Lösungen in der Rentenpolitik beteiigt. Im Gegenteil: Sie haben die Rentnerinnen und Renter mit Ihren Attacken in Panik versetzt. Herr Storm, enn ich nur daran denke – Stichworte „Rente auf ump“ und „vorzeitig“ –, was Sie uns schon alles gepreigt haben! Nichts von dem, was Sie uns vorgeworfen aben, ist eingetreten. Ich will Ihnen nur einmal die Schlagzeilen in Erinne ung rufen. Ich erinnere mich noch gut an das Tandem udolf Dreßler/Norbert Blüm, die auch in Wahlkampfeiten bei diesem für die ältere Generation wichtigen hema gemeinsam nach Lösungen gesucht und sie uch gefunden haben. Wenn nun Ulla Schmidt durch as 14-tägige Vorziehen der Beitragszahlungen mehr eld in die Rentenkasse bekommt, ohne dass eine Beiragssatzsteigerung notwendig ist, dann ist das ein guter nd richtiger Weg. hr Nörgeln und Ihre Miesmacherei habe ich satt. Kehen Sie endlich zu einer verantwortungsbewussten Poliik zurück! Die ältere Generation hat es nicht verdient, o von Ihnen behandelt und verunsichert zu werden. (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Ihr verunsichert doch! Ihr seid die erste allgemeine Verunsicherung!)


(Beifall bei der SPD)


(Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Nein!)



Peter Dreßen (SPD):
Rede ID: ID1517422000

Nächster Redner ist der Kollege Peter Götz, CDU/
SU-Fraktion.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1517422100

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!
eine sehr geehrten Damen und Herren! In dieser
ktuellen Stunde debattieren wir über ein typisches Bei-
piel, das deutlich macht, wie ohnmächtig und hilflos
ot-Grün auf voraussehbare Entwicklungen reagiert.
er „Minusminister“, wie die „Süddeutsche Zeitung“
estern den Finanzminister betitelte, sucht Finanzquel-
en am liebsten bei anderen, frei nach der Devise: Das
eld ist da, nur in den falschen Taschen. Also greift er in
ie Taschen der Unternehmen, der Länder, der Kommu-
en und der Bürger.






(A) )



(B) )


Peter Götz


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Peter Dreßen [SPD]: Wie viele Steuerermäßigungen haben wir denn schon hinter uns?)


Herr Kollege Dreßen, die Bundesregierung entzieht mit
der geplanten Aktion Liquidität – das wissen Sie sehr
gut –


(Peter Dreßen [SPD]: Wie viele Steuererleichterungen haben wir schon gemacht?)


und verschärft die Situation nicht nur für die Unterneh-
men, sondern auch für die öffentlichen Arbeitgeber, so-
weit sie Löhne und Gehälter am Monatsende zahlen.

Nach den Tarifverhandlungen des öffentlichen Diens-
tes vor zwei Jahren ist das – das wissen auch Sie – bei
den Ländern und bei den Kommunen der Fall. Seinerzeit
wurde vereinbart, dass die Löhne und Gehälter nicht
mehr zur Monatsmitte, sondern erst am Monatsende ge-
zahlt werden. Damit haben die Tarifpartner gegenüber
den Ländern und den Kommunen finanzielle Spiel-
räume, übrigens zulasten ihrer Beschäftigten, geschaf-
fen.

Durch das Vorziehen des Termins zur Zahlung der So-
zialbeiträge wird diese Entscheidung konterkariert. Die
Länder und die Kommunen müssen dafür im kommen-
den Jahr 2,5 Milliarden Euro mehr aufbringen. Neue
Schulden sind die logische Folge. Der Bund ist davon als
Arbeitgeber nicht betroffen. Frau Ministerin, der schöne
Titel „Aktion stabiler Rentenbeitrag“ ist ein reiner Ver-
schiebebahnhof zulasten der Unternehmen, der Länder
und der Kommunen.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Erika Lotz [SPD]: Wer muss Beitragserhöhungen bezahlen?)


Nun kann man vielleicht einwenden, dass einige Mil-
liarden Euro bei den vielen öffentlichen Schulden, für
die Sie verantwortlich sind, keine Rolle mehr spielen.


(Erika Lotz [SPD]: Eigenheimzulage! Das blockieren Sie!)


Nur, was hilft es den Menschen, wenn die Kommunen,
die durch die verfehlte kommunalfeindliche Politik die-
ser Bundesregierung sowieso schon nicht mehr investie-
ren können, noch mehr als bisher beschnitten werden?

Wie Sie sehr gut wissen, müssen Büchereien,
Schwimmbäder und andere öffentliche Einrichtungen
geschlossen werden,


(Erika Lotz [SPD]: Abbau von Steuersubventionen!)


weil den Städten und Gemeinden das Geld fehlt. Oder
schauen Sie sich einfach einmal die kaputten Straßen in
Ihren eigenen Kommunen an! Die Zahl der Kommunen
allein in Nordrhein-Westfalen, die unter dem Zwang ei-
ner vorläufigen Haushaltsführung stehen, wird in diesem
Jahr den traurigen Rekord von 103 Städten und Gemein-
den erreichen.


(Erika Lotz [SPD]: Eigenheimzulage!)

Frau Kollegin, erkundigen Sie sich doch einmal in Ihrem
Heimatlandkreis danach, wie sich die Kreisumlage in

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(C (D en letzten Jahren entwickelt hat und welche Spielräume och vorhanden sind. Frau Kollegin Bender, Sie haben das Jahr 1998 ange prochen. Ein Blick auf die kommunalen Haushalte eigt, dass die Kassenkredite – also der Kontokorrentredit – der Kommunen 1998 bei 5,8 Milliarden Euro laen. Inzwischen liegen sie bei 20 Milliarden Euro. Das st fast das Vierfache – ein trauriger Rekord. Wie wir alle ehr wohl wissen, ist eine Besserung nicht in Sicht. Sie haben mit Ihrer erstaunlichen Kreativität in den etzten Jahren ein System entwikkelt, mit dem Sie versuhen, anderen entweder ständig neue Aufgaben aufs uge zu drücken, ohne dafür zu zahlen, oder etwas urch die Hintertür wegzunehmen. (Erika Lotz [SPD]: Sie blockieren doch bei der Eigenheimzulage!)


Bei den Kommunen, also bei den Städten und Ge-
einden, wird dies besonders deutlich, sei es beim TAG
it 1,8 Milliarden Euro, sei es – wie zuletzt – bei der
ewerbesteuerumlage, wo auf unseren Druck hin die
alsche Entscheidung über die Erhöhung der Gewerbe-
teuerumlage vor gut einem Jahr zurückgenommen wor-
en ist,


(Erika Lotz odurch für die Kommunen etwas Luft zum Atmen gechaffen wurde. Nur: Vor wenigen Wochen wurde vom Finanzminister llen Ernstes eine erneute Diskussion über eine Erhöung der Gewerbesteuerumlage zulasten der Kommunen n einer Größenordnung von 1 Milliarde Euro angezetelt. (Peter Dreßen [SPD]: Erzählen Sie doch mal was über die Steuererleichterungen, die wir gemacht haben!)


nzwischen haben Sie diese Forderung wieder eingesam-
elt. Wie lange es dabei bleibt, weiß keiner. Ich warte
ie nächsten Tage ab. Wir werden einmal sehen, was
ieder auf uns zukommt. Ihr Problem ist doch, dass die
albwertszeit politischer Entscheidungen immer kürzer
ird.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

Das ist keine glaubwürdige Politik. Wie soll der Käm-
erer einer Stadt seinen Haushalt planen? Die Men-
chen in unserem Land erwarten zu Recht verlässliche
olitische Rahmenbedingungen und nicht jeden Tag eine
eue Idee, die von Ihnen am nächsten Tag wieder ein-
assiert wird.
Unser Ziel muss sein, die Finanzkraft der Kommunen

achhaltig zu stärken, damit sie wieder in Schulen, in
indergärten, aber auch in Straßen investieren können.
as hilft dem Mittelstand und dem örtlichen Handwerk.
adurch entstehen Wachstum, Beschäftigung und auch
rbeitsplätze vor Ort. Gefragt ist nicht dieser ständige
ot-grüne Zickzackkurs in Verbindung mit Schönreden
nd Gesundbeten, sondern eine verlässliche, solide und
laubwürdige Politik.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)







(A) )



(B) )



Peter Götz (CDU):
Rede ID: ID1517422200

Herr Kollege, das wäre ein guter Schlusssatz gewe-

sen.

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1517422300

Die Menschen, die Unternehmen, aber auch die

Städte und die Gemeinden wollen es anpacken. Geben
Sie ihnen den notwendigen Freiraum und dann wird es
auch in unserem Land wieder aufwärts gehen.

Herzlichen Dank.

(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



Peter Götz (CDU):
Rede ID: ID1517422400

Das Wort hat der Kollege Karsten Schönfeld, SPD-

Fraktion.

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1517422500

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Herr Kollege Götz, nicht alles, was wir von Ihnen aus
dem Bereich der Kommunalfinanzen gehört haben, war
falsch, aber Sie haben vergessen, den wesentlichen
Punkt zu erwähnen, wie Sie das immer tun. Sie von der
CDU/CSU sind es doch gewesen, die im Vermittlungs-
ausschuss alles blockiert haben,


(Manfred Grund [CDU/CSU]: Was? Was haben wir blockiert?)


was im Zuge der Gemeindefinanzreform die Kommunen
heute in eine ganz andere Situation versetzt hätte.


(Beifall bei der SPD – Manfred Grund [CDU/ CSU]: Was zum Beispiel? Beispiel!)


Die Kollegin Selg hat Ihnen hier vorhin zu Recht die
Schulnote „Sechs“ gegeben.


(Manfred Grund [CDU/CSU]: Beispiel! Was haben wir blockiert? – Er hat kein Beispiel! Er weiß es nicht!)


Nach dem, was wir heute von Ihnen gehört haben, muss
man noch hinzufügen: beratungsresistent, nicht bil-
dungsfähig; Sie haben nichts dazugelernt.


(Beifall bei der SPD)

Alles, was mit den Rentenversicherungsbeiträgen zu-

sammenhängt, haben wir heute Morgen im Ausschuss
ausführlich behandelt. Wir haben es in der Fragestunde
ausführlich besprochen. Ich frage mich, was an dieser
Stunde aktuell ist. Aber Sie geben uns die Möglichkeit
– dafür bin ich dankbar –, hier noch einmal darzustellen,
dass die Bundesregierung und die SPD alles tun, um den
Beitragssatz in der gesetzlichen Rentenversicherung sta-
bil zu halten.


(Beifall bei der SPD)

Es ist doch überhaupt keine Frage, dass die konjunk-

turelle Entwicklung unbefriedigend ist. Wir stehen ins-
besondere vor der schwierigen Aufgabe, auf der einen
Seite die Finanzierungsgrundlage der Rentenkassen zu
erhalten und auf der anderen Seite zu vermeiden, dass
die wirtschaftliche Belebung durch steigende Beitrags-
sätze gestört wird. Wir sollten uns doch darin einig sein,

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(C (D iebe Kolleginnen und Kollegen, dass ein steigender entenbeitragssatz nicht der richtige Weg ist, die Konunktur anzukurbeln. Wir haben von Ihnen im Jahr 1998 wir haben es heute schon gehört – einen Rekordbeiragssatz von 20,3 Prozent übernommen. Wir waren es, ie den Beitragssatz auf 19,1 Prozent haben absenken önnen. Heute, in einer schwierigen konjunkturellen Siuation, liegt der Beitragssatz bei 19,5 Prozent. Davon aben Sie doch nur geträumt. (Beifall bei der SPD – Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Ihr wolltet in 2005 doch bei 18,0 Prozent sein, mit der Ökosteuer! – Gegenruf des Abg. Peter Dreßen [SPD]: Von diesen Zahlen haben die nur geträumt!)


Wenn die Sozialbeiträge der Unternehmen zeitgleich
it der Auszahlung der Löhne und Gehälter am Ende je-
es Monats, also zwei Wochen früher als bisher, über-
iesen werden – das ist der vorgeschlagene Weg –, dann
ägt das dazu bei, dass auch in der jetzigen Situation der
eitragssatz zur Rentenversicherung stabil gehalten wer-
en kann und die Liquidität der Rentenkassen erhöht
erden kann.
Das hat überhaupt nichts mit Trickserei oder Schön-

echnen zu tun.

Karsten Schönfeld (SPD):
Rede ID: ID1517422600
Oh doch!)

as ist eine Reaktion auf moderne technische Möglich-
eiten des elektronischen Zahlungsverkehrs.


(Beifall bei der SPD)

ass die Unternehmen die Sozialversicherungsbeiträge
isher am 15. des Folgemonats überwiesen haben,
ommt doch aus einer Zeit, in der Löhne und Gehälter
ozusagen noch von Hand berechnet wurden.


(Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: So ein Quatsch!)

a hat es natürlich auch gedauert, bis die genaue Höhe
er Sozialbeiträge feststand.


(Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: So ein Quatsch!)

ir haben hier im Bundestag mit dem Verwaltungsver-
infachungsgesetz beschlossen, dass das Beitragsein-
ugsverfahren ab dem 1. Januar 2006 auf elektronischem
eg zu erfolgen hat. Da ist es konsequent, wenn der
eitragseinzug zeitgleich mit der Zahlung der Löhne
nd Gehälter erfolgt.
Unternehmen, aber auch viele Bereiche im öffentli-

hen Dienst haben sich insoweit über Jahre ohnehin
echt günstig eingerichtet


(Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Vorsicht, Herr Schönfeld!)


nd hier zum Teil auf Kosten der Sozialkassen gelebt.
öhne und Gehälter werden heute meist nicht mehr, so
ie es früher durchaus üblich war, am 15. des Monats,
ondern am Ende des Monats gezahlt. Es müssen aber
ie Sozialbeiträge nicht am Ende des Monats, sondern
rst zwei Wochen später gezahlt werden. So entstand ein
icht unerheblicher Gewinn aufseiten der Unterneh-
en – auf Kosten der Sozialkassen.






(A) )



(B) )


Karsten Schönfeld


(Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Oh nein! Er war wohl in der Wirtschaftsklippschule!)

Der Einwand, dass die Unternehmen bei variablen

Arbeitsentgelten die Beiträge nicht unmittelbar berech-
nen können, greift auch nicht; denn Beiträge, die mit der
voraussichtlichen Beitragsschuld zum Monatsende nicht
abgerechnet werden können, werden automatisch bei der
Abrechnung im Folgemonat berücksichtigt. Das ist be-
reits heute zum Teil so. Es ist auch überhaupt kein Pro-
blem, es so zu machen.


(Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Wissen Sie überhaupt, wovon Sie reden, Herr Kollege Schönfeld? Wann waren Sie das letzte Mal in einem richtigen Unternehmen?)


Es ist legitim, glaube ich, zu sagen, dass die Unter-
nehmen jetzt gefordert sind, ihren Teil zu übernehmen.
Sie helfen dann mit, eine noch schwerwiegendere Belas-
tung durch Beitragserhöhungen für Arbeitnehmer, für
Rentner, aber auch für sich selbst zu vermeiden. Wir alle
haben heute die Zahlen gehört. Ich denke, dass es alle-
mal besser ist, den Beitragssatz stabil zu halten, als eine
Erhöhung vorzunehmen.

Vielen Dank.

(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Sie sollten den Redenschreiber rausschmeißen, Herr Schönfeld!)



Dr. Heinrich L. Kolb (FDP):
Rede ID: ID1517422700

Nächster Redner ist der Kollege Dr. Michael Luther,

CDU/CSU-Fraktion.

(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeord neten der FDP)


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1517422800

Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine Damen und

Herren! Herr Schönfeld, Sie haben eben gerade ange-
zweifelt, dass diese Aktuelle Stunde aktuell sei.

Ich halte es erst einmal für sehr wichtig, dass man
nicht nur im Ausschuss über diese Dinge redet, sondern
sie auch öffentlich darstellt. Die Leute sollen nämlich
wissen, wie es um die öffentlichen Kassen und insbeson-
dere um die Rentenkassen steht.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP – Erika Lotz [SPD]: Dann sollte man beim Thema bleiben!)


Zweitens glaube ich, dass dieses Thema sehr aktuell
ist. Diese Auffassung kann ich auch begründen: Hätten
wir in der letzten Sitzungswoche diese Aktuelle Stunde
gehabt, dann hätte die Frau Bundesministerin Folgendes
gesagt:

Für die Zahlung der Rentenausgaben müssen keine
Bundesmittel vorgezogen werden. Eine Liquiditäts-
hilfe ist nicht erforderlich.

Das steht in einer Antwort auf eine Anfrage, die ich am
16. März im Haushaltsausschuss gestellt habe. Ich habe
die gleiche Frage am 20. April, also einen Monat später,

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(C (D estellt und habe folgende Antwort erhalten: Für die ahlung der Renten muss nach den neuen Annahmen zur irtschaftlichen Entwicklung die Auszahlung von Bunesmitteln erstmals Ende September vorgezogen weren. – Wenn ich die in der heutigen Fragestunde gegebeen Antworten richtig verstanden habe, dann sieht die ituation so aus, dass wir uns darauf einstellen müssen, ass es schon ab Juli zu einer vorgezogenen Auszahlung es Bundeszuschusses kommt. Ich denke, das stellt eine ktuelle und dramatische Veränderung der Situation dar. arüber müssen wir hier im Bundestag reden. Für mich ist es nicht überraschend, dass das so ge ommen ist, aber mir scheint, für Sie, meine Damen und erren Kollegen von der Koalition, und für Sie, Frau inisterin, kommt das überraschend. (Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Die machen sich etwas vor!)


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


s ist aber deshalb nicht überraschend, weil man sich
ur einmal die Haushaltszahlen genau anschauen muss.
ie Einnahmen-Ausgaben-Relation bei den Renten hat
ich wie folgt entwickelt: 2002 gab es ein Defizit von
,1 Milliarden Euro, 2003 von 2 Milliarden Euro, 2004
on 2,9 Milliarden Euro.


(Pete Dreßen [SPD]: Sie haben doch die Sozialversicherung ausgehöhlt duch die Minijobs!)


Sie haben diese Defizite jeweils durch Einmalopera-
ionen auffangen können. Eine davon sah so aus, dass
ie die Schwankungsreserve, die Sie heute sinniger-
eise Nachhaltigkeitsrücklage nennen – ich möchte ein-
al wissen, in welchem Punkt diese Politik nachhaltig
ein soll –, aufgebraucht haben. 2002 haben Sie sie auf
,8 Monatsausgaben, dann auf 0,5 und 2004 auf 0,2 ab-
esenkt. Wenn die Prognosen stimmen, wird die
chwankungsreserve Ende 2005 bei 0,1 Monatsausga-
en liegen. All das waren Einmalmaßnahme, aber sie
ätten noch nicht einmal ausgereicht, wenn man nicht
och eine weitere Einmalmaßnahmen durchgeführt
ätte. Allein dadurch nämlich, dass man im letzten Jahr
ie GAGFAH, also die Wohnungsbestände der Renten-
ersicherer, für 2,1 Milliarden Euro verkauft hat, konnte
ie Finanzierung der Rentenversicherung im letzten Jahr
inigermaßen über Wasser gehalten werden. Jetzt planen
ie wieder eine Einmalmaßnahme, um irgendwie bis in
as Jahr 2006 zu kommen, nämlich das Vorziehen des
inzuges der Sozialversicherungsbeiträge um circa ei-
en halben Monat. Das bedeutet im Endeffekt, dass im
ahr 2006 Mehreinnahmen in Höhe von 9 Milliarden
uro zustande kommen. Diese werden aber danach nicht
ieder erzielt werden können.
Beim Regierungsantritt 1998 wollten Sie alles besser
achen. Wahr ist, Sie haben die sozialen Sicherungssys-
eme in Deutschland an die Wand gefahren.


(Peter Dreßen [SPD]: Herr Luther, bleiben Sie auf dem Teppich! – Petra Selg [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Wir haben sie von Ihnen übernommen!)


ie haben jegliche Reserve, die den sozialen Sicherungs-
ystemen zur Verfügung stand, aufgebraucht.






(A) )



(B) )


Dr. Michael Luther


(Peter Dreßen [SPD]: Unsinn! Wo wart ihr denn, als wir die Rentenreform gemacht haben? Wo wart ihr in den letzten vier Jahren?)


Sie haben sich auf einen Irrweg begeben, indem Sie ge-
glaubt haben, man brauche bloß die Mineralöl- und die
Energiesteuer zu erhöhen, dann würde sich die Sache für
alle Zeiten erledigen und man könne alles so lassen wie
bisher.


(Birgitt Bender [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wo wart ihr denn? – Peter Dreßen [SPD]: Die haben die Veränderugen nicht mitgekriegt! Er war im sächsischen Wald!)


Die Wahrheit, die Sie zur Kenntnis nehmen müssen,
ist, dass das System der Sozialversicherungen für ein
paar Jahre über Wasser gehalten wurde, aber gleichzeitig
die Wirtschaft in Deutschland enorm belastet wurde und
die private Nachfrage zurückging. Das hatte zum Ergeb-
nis, dass der Konjunkturmotor stockte, wir eine hohe
Zahl an Arbeitsplätzen verloren und die hohe Arbeitslo-
sigkeit von heute produziert haben. Das schließlich ist
ein ganz wesentlicher Grund dafür, warum wir eine sol-
che Misere bei den sozialen Sicherungssystemen haben.

Am meisten haben Sie sich dadurch versündigt, dass
Sie 1998, als in einer breiten Debatte, auch im Vorfeld
der Wahl, deutlich geworden ist, dass man an den sozia-
len Sicherungssystemen etwas ändern muss, nicht die
Chance ergriffen haben, das zu tun.


(Peter Dreßen [SPD]: Natürlich! Wo waren Sie denn?)


Wenn Sie das getan hätten, hätten Sie inzwischen seit
sieben Jahren einen Umbau der sozialen Sicherungssys-
teme vornehmen können, mit dem Ergebnis, dass der
Faktor Arbeit von den Sozialversicherungsbeiträgen ent-
lastet und Wirtschaftswachstum generiert worden wäre.


(Erika Lotz [SPD]: Wo waren Sie denn in der letzten Wahlperiode?)


Mein letzter Satz. Frau Ministerin, Sie haben mit ei-
nem Zitat von Nietzsche begonnen: „Wer zu tief und zu
lange in den Abgrund schaut“.


(Ulla Schmidt, Bundesministerin: Sie!)

Sie kommen mir vor wie eine klassische Kinderbuchfi-
gur, der Hans Guckindieluft. Der Graben liegt vor Ihnen
und Sie laufen mit Ihrer Rente zügig hinein.

Danke schön.

(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



Dr. Michael Luther (CDU):
Rede ID: ID1517422900

Das Wort hat die Kollegin Gudrun Schaich-Walch,

SPD-Fraktion.

(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1517423000

Frau Präsidentin! Kolleginnen und Kollegen! Herr

Luther, ich stimme Ihnen in einem Punkt zu: Es ist wich-
tig, über die Frage der Rente und die Finanzierung zu re-

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(C (D en. Aber mindestens genauso wichtig ist die Art und eise, in der man hier darüber redet. Da haben Ihre raktion und die FDP-Fraktion heute hier jede Seriosität ermissen lassen. (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Also bitte! Nehmen Sie das zurück!)


Sie haben sich von Ihrem ersten Redner, der zum
hema überhaupt nicht gesprochen hat, bis zum letzten
edner darauf beschränkt, dass Sie den alten Menschen
n diesem Land Angst machen. Da hat sich Herr Storm
esonders hervorgetan,


(Peter Dreßen [SPD]: Das macht er immer so!)

ndem er gesagt hat, die Renten würden gekürzt.


(Andreas Storm [CDU/CSU]: Im letzten Jahr haben Sie sie faktisch gekürzt!)


s gibt keine Rentenerhöhung. Aber in diesem Land er-
ebt zurzeit praktisch kein Mensch eine Erhöhung seines
inkommens. Dieser Situation ist die der Rentner ange-
asst. Wenn Sie jetzt sagen, dass es sich um eine Renten-
ürzung handelt, wenn Rentner ihre Pflegeversicherung
elber tragen müssen, was die Arbeitnehmerinnen und
rbeitnehmer schon lange tun, dann ist das einfach per-
ide.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Die Menschen empfinden das so!)


em steht eine Leistung gegenüber. Niemand von uns,
er in einem Arbeitsverhältnis ist und eine Erhöhung
um Beispiel seiner Krankenversicherungsbeiträge hin-
ehmen muss, würde sich hinstellen und sagen, man
abe sein Einkommen oder sein Gehalt gekürzt. Die
ortwahl, die Sie draufhaben, soll bei den Menschen
ur Angst und Verunsicherung schüren.
Sie, Herr Kolb, beklagen sehr, dass wir zur Beitrags-

atzstabilisierung den Verkauf der GAGFAH vorgenom-
en hätten. Sie wollten das doch jahrelang; aber Sie ha-
en es nicht hinbekommen.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Aber wir wollten damit die Schwankungsreserve stabil halten, Frau Schaich-Walch! Das ist ja unglaublich!)


ie waren nicht in der Lage, einen Preis zu erzielen, der
kzeptabel gewesen wäre. Deshalb musste man Ihnen
en Verkauf dieser Wohnungen letztendlich verwehren.
Jetzt zu dem Punkt „verkehrte Rentenpolitik“. Wir

aben seit Bestehen der Bundesrepublik einmal eine
eitragssatzerhöhung in der Rentenversicherung um
,1 Prozent – von 19,2 auf 20,3 Prozent – gehabt. Dieser
nstieg erfolgte zum 1. Januar 1997. Unter Ihrer Verant-
ortung gab es also den höchsten Anstieg in der Ge-
chichte der Bundesrepublik. Und Sie stellen sich hier
in und beklagen Maßnahmen, die diese Regierung er-
reift, um die Beitragssätze stabil zu halten!
Ich stimme Ihnen zu: Wir haben die Schwankungs-

eserve heruntergefahren. Aber wofür hat man sie denn,






(A) (C)



(B) )


Gudrun Schaich-Walch
wenn nicht dafür, in schlechten
zu halten?


(Beifall bei der SPD und DIE GRÜNEN – Ulrich mit die Zeiten noch schle Jedes Mal, wenn es uns gelun zu halten, gab es eine entsprec Seite der Beitragszahler. Das wir gemacht haben, bei einem 30 000 Euro eine Vermeidun Höhe von 60 Euro pro Jahr Seite vergessen Sie immer. Sie haben die arbeitsmarkt Schritt nicht gegangen, en Redlichkeit in der Demlich einmal fragen, wie eber tatsächlich ist. Zwar enfinanzierung an, aber ssatzsteigerung, die Einilliarden Euro erbringen Höhe von 4,5 Milliardeuten. P]: Es ist eine versteigerung!)

es werden etwa nur

en.

Das ist richtig. Deshalb treten wir jedes Mal dafür ein,
die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, die natürlich
in Zeiten mit wenig Beschäftigung und sinkenden Ein-
nahmen schwierig durchzusetzen sind. Nur, Herr Götz,
was haben Sie denn gemeint, als Sie gesagt haben, wir
sollten den Unternehmen noch ein paar Freiheiten mehr
geben?


(Peter Götz [CDU/CSU]: Den Kommunen sollen Sie Freiheiten geben!)


Hatten Sie da noch weitere Absenkungen und die Aus-
höhlung des Kündigungsschutzes im Auge? Hatten Sie
dabei im Auge, das Urlaubsgeld und das Weihnachtsgeld
noch weiter zurückzufahren, damit es den Unternehmen
besser geht? Dies alles bedeutet Verluste auf der Einnah-
menseite. Wenn wir keine Rentenkürzungen wollen
– diese wird es mit uns nicht geben –, dann müssen wir
die Einnahmeverluste durch andere Maßnahmen kom-
pensieren.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


Ich komme nun zu dem Vorwurf des Griffs in die fal-
sche Tasche. Was tun wir? Wir sind in einer für die Fi-
nanzierung der sozialen Sicherungssysteme schwierigen
Zeit nicht länger bereit, zinslose Kredite zu geben. Dem-
entsprechend handeln wir jetzt.


(Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Das ist doch unerhört!)


Schauen wir uns einmal die Auswirkungen an! Sie haben
Recht, dass es für das eine oder andere Unternehmen
Probleme geben wird. Diese Tatsache wird aber in dem
Gesetzentwurf durch verschiedene Zeitintervalle, in de-
nen gezahlt werden kann, berücksichtigt.

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Berichtig
172. Sitzung, Seite 16062,

dritte Satz ist wie folgt zu lesen
nen Euro zur Fortsetzung des
gramms.“

Seite 16064, (A) der letzte A
sen: „Dass diese 720 Million
Höhe von 5 Milliarden Euro a
beitsplätze in kleinen und mitt
handwerks, um die es auch Ihne
ist sehr wichtig.“

(D Sie weisen außerdem auf die Kommunen hin. Darauf ntgegne ich: Die Kommunen müssten aber ebenfalls en gestiegenen Beitragssatz bezahlen. Mit der Maßahme, die wir treffen werden, ist die Finanzierung der entenversicherung sichergestellt. Wir vermeiden auerdem Beitragssatzsteigerungen, die für die Unternehen viel belastender gewesen wären, als auf einen zinsosen Kredit zu verzichten. Ich glaube, dass man dies erlangen kann. Denn auch Arbeitnehmer können nicht orher ihr Geld, das in die sozialen Sicherungssysteme ließt, anlegen und dafür Zinsen bekommen. Ich glaube, dies ist ein wichtiger Schritt im Sinne ei er vernünftigen Arbeitsmarktpolitik und Wirtschaftspoitik. Wir gehen davon aus, dass sich diese Maßnahme uszahlen wird und dass sich die Einnahmesituation der entenversicherung ab 2006 verbessern wird. Vielen Dank. (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Das hören wir jetzt seit vier Jahren!)



Gudrun Schaich-Walch (SPD):
Rede ID: ID1517423100

Die Aktuelle Stunde ist beendet.
Wir sind damit am Schluss unserer heutigen Tages-

rdnung.
Ich berufe die nächste Sitzung des Deutschen Bun-

estages auf morgen, Donnerstag, den 12. Mai 2005,
Uhr, ein.
Die Sitzung ist geschlossen.

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1517423200