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    Plenarprotokoll 18/219 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 219. Sitzung Berlin, Freitag, den 17. Februar 2017 Inhalt: Tagesordnungspunkt 21: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Entwurfs eines … Gesetzes zur Änderung des Strafge- setzbuches – Stärkung des Schutzes von Voll- streckungsbeamten und Rettungskräften Drucksache 18/11161 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21937 A Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . 21937 B Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 21938 D Dr . Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . 21941 A Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21942 B Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 21943 C Dr . Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . 21944 A Irene Mihalic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21944 C Dr . Johannes Fechner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 21945 C Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21946 D Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21948 C Gerold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 21949 B Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21950 A Dr . Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 21950 D Zusatztagesordnungspunkt 8: Antrag der Abgeordneten Kerstin Andreae, Dr . Thomas Gambke, Renate Künast, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Mehr für das Gemeinwohl – Steuerabzug für Managergehälter deckeln Drucksache 18/11176 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21952 A in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 5: Antrag der Abgeordneten Dr . Sahra Wagenknecht, Dr . Dietmar Bartsch, Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Managergehälter wirksam be- grenzen Drucksache 18/11168 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21952 B Katrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21952 B Dr . Michael Meister, Parl . Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21953 D Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21955 C Dr . Michael Meister, Parl . Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21956 A Dr . Sahra Wagenknecht (DIE LINKE) . . . . . . 21956 D Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . 21958 C Dr . Heribert Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 21960 B Dr . Johannes Fechner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 21961 D Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21962 D Olav Gutting (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 21964 A Dr . Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 21965 B Olav Gutting (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 21965 C Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 21965 D Dr . Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 21967 A Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 219 . Sitzung . Berlin, Freitag den 17 . Februar 2017II Zusatztagesordnungspunkt 9: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Recht und Verbraucherschutz (6 Ausschuss) zu den Streitverfahren vor dem Bundesverfassungsgericht 2 BvR 2347/15, 2 BvR 651/16, 2 BvR 1261/16, 2 BvR 1494/16, 2 BvR 1593/16, 2 BvR 1624/16, 2 BvR 1807/16 und 2 BvR 2354/16: Drucksache 18/11198 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21968 C Tagesordnungspunkt 23: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Entwurfs eines … Gesetzes zur Änderung des Straf- gesetzbuches – Ausweitung des Maßregel- rechts bei extremistischen Straftätern Drucksache 18/11162 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21968 D Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . 21969 A Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 21969 D Dr . Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 21971 A Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21972 A Dr . Johannes Fechner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 21973 B Dr . Patrick Sensburg (CDU/CSU) . . . . . . . . . 21974 A Zusatztagesordnungspunkt 10: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neustrukturierung des Bundeskriminalamtgesetzes Drucksache 18/11163 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21975 D Dr . Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21976 A Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 21977 A Uli Grötsch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21978 A Dr . Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21979 A Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . 21980 B Susanne Mittag (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21981 D Marian Wendt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 21982 C Tagesordnungspunkt 25: Beratung der Antwort der Bundesregierung auf die Große Anfrage der Abgeordneten Sabine Zimmermann (Zwickau), Herbert Behrens, Matthias W . Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Soziale Lage und Absicherung von Solo-Selbstständigen Drucksachen 18/8803, 18/10762 . . . . . . . . . . 21984 A Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21984 A Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . . 21985 A Dr . Wolfgang Strengmann-Kuhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . 21987 A Michael Gerdes (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21988 C Jana Schimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 21989 D Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21991 C Jana Schimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 21992 A Dr . Martin Rosemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 21992 B Tagesordnungspunkt 26: a) Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: MINT-Bildung als Grundlage für den Wirtschaftsstandort Deutschland und für die Teilhabe an unserer von Wis- senschaft und Technik geprägten Welt Drucksache 18/11164 . . . . . . . . . . . . . . . . 21993 D b) Antrag der Abgeordneten Özcan Mutlu, Kai Gehring, Beate Walter-Rosenheimer, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Für ein gerechtes und innovatives Deutsch- land 2030 – Als Konsequenz aus den Er- gebnissen von PISA 2015 eine Bildungs- offensive starten Drucksache 18/11179 . . . . . . . . . . . . . . . . 21993 D Sybille Benning (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 21994 A Dr . Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . 21995 C Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 21996 D Elfi Scho-Antwerpes (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 21997 C Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21999 A Xaver Jung (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 22000 B Dr . Daniela De Ridder (SPD) . . . . . . . . . . . . . 22001 B Sven Volmering (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 22002 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22003 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 22005 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22006 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 219 . Sitzung . Berlin, Freitag den 17 . Februar 2017 21937 219. Sitzung Berlin, Freitag, den 17. Februar 2017 Beginn: 9 .00 Uhr
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    Sven Volmering (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 219 . Sitzung . Berlin, Freitag den 17 . Februar 2017 22005 Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Amtsberg, Luise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17 .02 .2017 Brandl, Dr . Reinhard CDU/CSU 17 .02 .2017 Brantner, Dr . Franziska BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17 .02 .2017 Dröge, Katharina * BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17 .02 .2017 Ebner, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17 .02 .2017 Ernst, Klaus DIE LINKE 17 .02 .2017 Esken, Saskia SPD 17 .02 .2017 Gabriel, Sigmar SPD 17 .02 .2017 Gohlke, Nicole DIE LINKE 17 .02 .2017 Groth, Annette DIE LINKE 17 .02 .2017 Heil (Peine), Hubertus SPD 17 .02 .2017 Held, Marcus SPD 17 .02 .2017 Ilgen, Matthias SPD 17 .02 .2017 Kolbe, Daniela SPD 17 .02 .2017 Künast, Renate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17 .02 .2017 Lamers, Dr . Dr . h . c . Karl A . CDU/CSU 17 .02 .2017 Lanzinger, Barbara CDU/CSU 17 .02 .2017 Leidig, Sabine DIE LINKE 17 .02 .2017 Lemke, Steffi BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17 .02 .2017 Leutert, Michael DIE LINKE 17 .02 .2017 Leyen, Dr . Ursula von der CDU/CSU 17 .02 .2017 Liebich, Stefan DIE LINKE 17 .02 .2017 Lotze, Hiltrud SPD 17 .02 .2017 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17 .02 .2017 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Malecha-Nissen, Dr . Birgit SPD 17 .02 .2017 Möhring, Cornelia DIE LINKE 17 .02 .2017 Müller, Dr . Gerd CDU/CSU 17 .02 .2017 Noll, Michaela CDU/CSU 17 .02 .2017 Nouripour, Omid BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17 .02 .2017 Obermeier, Julia CDU/CSU 17 .02 .2017 Özoğuz, Aydan SPD 17 .02 .2017 Ripsam, Iris CDU/CSU 17 .02 .2017 Rupprecht, Albert CDU/CSU 17 .02 .2017 Rüthrich, Susann * SPD 17 .02 .2017 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17 .02 .2017 Schlecht, Michael DIE LINKE 17 .02 .2017 Schmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 17 .02 .2017 Schmidt, Dr . Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17 .02 .2017 Steinke, Kersten DIE LINKE 17 .02 .2017 Strenz, Karin CDU/CSU 17 .02 .2017 Ulrich, Alexander DIE LINKE 17 .02 .2017 Vogt, Ute SPD 17 .02 .2017 Wawzyniak, Halina DIE LINKE 17 .02 .2017 Werner, Katrin DIE LINKE 17 .02 .2017 Wöhrl, Dagmar G . CDU/CSU 17 .02 .2017 Zech, Tobias CDU/CSU 17 .02 .2017 Ziegler, Dagmar SPD 17 .02 .2017 Zollner, Gudrun CDU/CSU 17 .02 .2017 * aufgrund gesetzlichen Mutterschutzes Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 219 . Sitzung . Berlin, Freitag den 17 . Februar 201722006 (A) (C) (B) (D) Anlage 2 Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung Der Bundesrat hat in seiner 953 . Sitzung am 10 . Feb- ruar 2017 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zu- zustimmen bzw . einen Antrag gemäß Artikel 77 Absatz 2 des Grundgesetzes nicht zu stellen: – Gesetz zur Sicherung der Sozialkassenverfahren im Baugewerbe (Sozialkassenverfahrensicherungs- gesetz – SokaSiG) – Viertes Gesetz zur Änderung des Conterganstif- tungsgesetzes – Gesetz zur Stärkung der Bekämpfung der Schwarz- arbeit und illegalen Beschäftigung – Gesetz zur Änderung des Zollverwaltungsgesetzes – Gesetz zur Auflösung der Bundesmonopolverwal- tung für Branntwein und zur Änderung weiterer Gesetze (Branntweinmonopolverwaltung-Auflö- sungsgesetz BfBAG) – Gesetz zur Änderung betäubungsmittelrechtlicher und anderer Vorschriften – Gesetz zur Verbesserung der Handlungsfähigkeit der Selbstverwaltung der Spitzenorganisationen in der gesetzlichen Krankenversicherung sowie zur Stärkung der über sie geführten Aufsicht (GKV-Selbstverwaltungsstärkungsgesetz) – Gesetz zur Einbeziehung der Bundespolizei in den Anwendungsbereich des Bundesgebührengesetzes – Gesetz zur Umsetzung der Richtlinie 2014/55/EU über die elektronische Rechnungsstellung im öf- fentlichen Auftragswesen – Zweites Gesetz zur Änderung des Vereinsgesetzes – Gesetz zur Vorbereitung eines registergestützten Zensus einschließlich einer Gebäude- und Woh- nungszählung 2021 (Zensusvorbereitungsgesetz 2021 – ZensVorbG 2021) Der Bundesrat hat ferner folgende Entschließung ge- fasst: 1 . Der Bundesrat begrüßt, dass die Bundesregierung den Zensus 2021 in ihrer Gegenäußerung zur Stellung- nahme des Bundesrates vom 4 . November 2016 (vgl . BR-Drucksache 546/16 (Beschluss)) als gemeinsames Großprojekt von Bund und Ländern ansieht, das in ge- meinsamer Verantwortung getragen wird . 2 . Unter Hinweis auf Ziffer 1 Buchstabe f seiner Stel- lungnahme vom 4 . November 2016 (vgl . BR-Druck- sache 546/16 (Beschluss)) sowie die dazu ergangene Gegenäußerung der Bundesregierung (vgl . BT-Druck- sache 18/10484) geht der Bundesrat davon aus, dass der Bund dem Grunde nach eine auskömmliche Fi- nanzzuweisung für die Länder anerkennt . 3 . Der Bundesrat stellt fest, dass ein Großteil der Voll- zugsaufgaben wie auch der IT-Aufgaben des Zensus 2021 – insbesondere bezüglich des Betriebs von Erhe- bungsstellen – bei den Ländern verbleiben wird . Vor diesem Hintergrund erwarten die Länder im Zensus- anordnungsgesetz, das voraussichtlich im Jahr 2019 beraten wird, eine klare Regelung über eine angemes- sene Kostenbeteiligung des Bundes . – Gesetz zur Neuregelung des Bundesarchivrechts – Gesetz zur Verbesserung des Schutzes gegen Nach- stellungen – Gesetz zur Änderung des Kreislaufwirtschaftsgeset- zes und des Elektro- und Elektronikgerätegesetzes Der Bundesrat hat ferner folgende Entschließung ge- fasst: Die Bundesregierung wird gebeten, eine Bund-Län- der-Arbeitsgruppe zur Erarbeitung einer Vollzugshilfe zur Umsetzung der Rechtslage nach Entfall der Regelung des § 8 Absatz 3 Satz 1 KrWG einzuberufen, um den Ab- fallerzeugern und zuständigen Behörden eine effiziente und möglichst unbürokratische Vorgehensweise in den Einzelfällen zu ermöglichen . Begründung: Mit Verabschiedung des Gesetzes zur Änderung des Kreislaufwirtschaftsgesetzes und des Elektro- und Elek- tronikgerätegesetzes wird die sogenannte Heizwert- klausel abgeschafft . Nach Wegfall der Heizwertklausel gibt es bereits definierte Abfallströme, für die nicht in einer Rechtsverordnung geklärt ist, ob ein Vorrang oder Gleichrang der energetischen Verwertung im Rahmen der Abfallhierarchie gemäß §§ 6 und 8 KrWG gegeben ist . Insbesondere die chemische Industrie ist von Tausen- den verschiedenartigen Abfällen betroffen . Hier wäre in jedem Einzelfall vom Abfallerzeuger-/besitzer der vorzugswürdige Verwertungsweg zu ermitteln und das Ergebnis der zuständigen Behörde zur Prüfung vorzu- legen . Um hier effektiver vorzugehen und auch einen bundesweit abgestimmten Vollzug zu ermöglichen, ist eine zügige Abstimmung zwischen Bund und Ländern erforderlich . Der Bundesrat bittet daher die Bundesre- gierung, schnellstens in Absprache mit den Ländern eine Vollzugshilfe zu erarbeiten . – Gesetz zur Änderung des Soldatengesetzes und weiterer soldatenrechtlicher Vorschriften – Viertes Gesetz zur Änderung des Bundesfernstra- ßenmautgesetzes – Energiestatistikgesetz (EnStatG) – Gesetz zu dem Abkommen vom 21. Dezember 2015 über eine verstärkte Partnerschaft und Zusam- menarbeit zwischen der Europäischen Union und ihren Mitgliedstaaten einerseits und der Republik Kasachstan andererseits – Gesetz zu dem Protokoll vom 7. April 2016 zwi- schen der Regierung der Bundesrepublik Deutsch- land und der Regierung der Französischen Repu- blik über den grenzüberschreitenden Einsatz von Luftfahrzeugen zur Ergänzung des Abkommens vom 9. Oktober 1997 über die Zusammenarbeit der Polizei- und Zollbehörden in den Grenzgebieten – Gesetz zu dem Protokoll vom 19. Mai 2016 zum Nordatlantikvertrag über den Beitritt Monenegros Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 219 . Sitzung . Berlin, Freitag den 17 . Februar 2017 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 219 . Sitzung . Berlin, Freitag den 17 . Februar 2017 22007 (A) (C) (B) (D) Darüber hinaus hat der Bundesrat eine Entschließung zur Weiterführung des Gesetzgebungsverfahrens zum Pflegeberufereformgesetz (PflBRefG) gefasst: 1 . Der Bundesrat begrüßt, dass die Bundesregierung ei- nen Gesetzentwurf (vgl . BT-Drucksache 18/7823) für eine überwiegend generalistische Pflegeausbildung, in der die drei Ausbildungen in der Altenpflege, der Gesundheitsund Krankenpflege und Gesundheit- und Kinderkrankenpflege zu einem Berufsbild zusammen- geführt werden sollen, ins Gesetzgebungsverfahren eingebracht hat . Der Bundesrat verweist in diesem Zu- sammenhang auf seine Stellungnahme zu dem Gesetz- entwurf vom 26 . Februar 2016 (vgl . BR-Drucksache 20/16 (Beschluss)) . 2 . Der Bundesrat sieht für die Sicherung einer qualitati- ven Pflegeversorgung und der damit verbundenen not- wendigen Pflegeberufereform dringenden Handlungs- bedarf . Dafür ist es erforderlich, dass eine Reform der Pflegeausbildungen beschlossen wird, in der pflege- wissenschaftliche Erkenntnisse sowie übergreifende pflegerische Kompetenzen zur Pflege von Menschen aller Altersgruppen in allen Versorgungsbereichen und Pflegesettings vermittelt werden. 3 . Der Bundesrat fordert die Bundesregierung und den Deutschen Bundestag auf, alle notwendigen Anstren- gungen zu unternehmen, damit das Gesetzgebungsver- fahren zu einem Abschluss kommt . Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie ge- mäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Haushaltsausschuss – Unterrichtung durch die Delegation des Deutschen Bundestages in der Interparlamentarischen Konferenz über Stabilität, wirtschaftspolitische Koordinierung und Steuerung in der Europäischen Union Sechste Tagung der Konferenz im Rahmen der Eu- ropäischen Parlamentarischen Woche vom 16. und 17. Februar 2016 in Brüssel Drucksachen 18/9921, 18/10102 Nr. 11 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2016 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaus- haltsordnung über die Kenntnisnahme einer au- ßerplanmäßigen Ausgabe bei Kapitel 0603 Titel 532 14 – Betrieb von besonderen Aufnahmeeinrich- tungen – bis zur Höhe von 17,898 Mio. Euro Drucksachen 18/10692, 18/10924 Nr. 1.7 Ausschuss für Wirtschaft und Energie – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung 2015 nach § 7 des Gesetzes zur Einsetzung eines Nationalen Normen- kontrollrates Bessere Rechtsetzung 2015: Mehr Entlastung. Mehr Transparenz. Mehr Zeit für das Wesentliche. Drucksachen 18/8257, 18/8461 Nr. 1.3 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Jahresgutachten 2016/2017 des Sachverständigen- rates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung Drucksache 18/10230 – Unterrichtung durch die Bundesregierung 13. Bericht der Bundesregierung über die Aktivitä- ten des Gemeinsamen Fonds für Rohstoffe und der einzelnen Rohstoffabkommen Drucksachen 18/10855, 18/11025 Nr. 1.4 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Jahreswirtschaftsbericht 2017 der Bundesregie- rung Drucksache 18/10990 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfol- genabschätzung – Unterrichtung durch die Bundesregierung Nationaler Bildungsbericht – Bildung in Deutsch- land 2016 und Stellungnahme der Bundesregierung Drucksache 18/10100 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Uni- onsdokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat . Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz Drucksache 18/8771 Nr . A .2 EP P8_TA-PROV(2016)0227 Drucksache 18/8771 Nr . A .3 Ratsdokument 9324/16 Drucksache 18/10311 Nr . A .8 EP P8_TA-PROV(2016)0376 Drucksache 18/10932 Nr . A .4 EP P8_TA-PROV(2016)0481 Drucksache 18/10932 Nr . A .5 Ratsdokument 15198/16 Drucksache 18/10932 Nr . A .6 Ratsdokument 15199/16 Finanzausschuss Drucksache 18/419 Nr . A .67 Ratsdokument 15337/13 Drucksache 18/1393 Nr . A .30 Ratsdokument 8633/14 Drucksache 18/2533 Nr . A .28 Ratsdokument 10896/14 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 219 . Sitzung . Berlin, Freitag den 17 . Februar 201722008 (A) (C) (B) (D) Drucksache 18/4375 Nr . A .3 Ratsdokument 6272/15 Drucksache 18/7422 Nr . A .16 Ratsdokument 15373/15 Haushaltsausschuss Drucksache 18/10311 Nr . A .11 Ratsdokument 12187/16 Drucksache 18/10706 Nr . A .5 Ratsdokument EG23/16 Drucksache 18/10706 Nr . A .6 Ratsdokument 14643/16 Drucksache 18/10706 Nr . A .7 Ratsdokument 14648/16 Drucksache 18/10932 Nr . A .12 Ratsdokument 15058/16 Ausschuss für Wirtschaft und Energie Drucksache 18/10932 Nr . A .17 Ratsdokument 15172/16 Drucksache 18/10932 Nr . A .18 Ratsdokument 15291/16 Drucksache 18/11029 Nr . A .17 Ratsdokument 15068/16 Drucksache 18/11029 Nr . A .18 Ratsdokument 15176/16 Verteidigungsausschuss Drucksache 18/10932 Nr . A .21 Ratsdokument 14104/16 Drucksache 18/10932 Nr . A .22 Ratsdokument 15160/16 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 18/10311 Nr . A .28 Ratsdokument 12947/16 Drucksache 18/10311 Nr . A .29 Ratsdokument 13296/16 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 18/1048 Nr . A .19 Ratsdokument 6713/14 Drucksache 18/4749 Nr . A .43 Ratsdokument 7273/15 Drucksache 18/5165 Nr . A .14 Ratsdokument 8789/15 Drucksache 18/6855 Nr . A .13 Ratsdokument 13356/15 Drucksache 18/6855 Nr . A .15 Ratsdokument 13374/15 Drucksache 18/7612 Nr . A .36 Ratsdokument EUCO4/16 Drucksache 18/8470 Nr . A .29 EP P8_TA-PROV(2016)0105 Drucksache 18/8936 Nr . A .25 Ratsdokument 8807/16 Drucksache 18/9141 Nr . A .37 EP P8_TA-PROV(2016)0294 Drucksache 18/10116 Nr . A .34 Ratsdokument 11889/16 Drucksache 18/10116 Nr . A .35 Ratsdokument 11890/16 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 219 . Sitzung . Berlin, Freitag den 17 . Februar 2017 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 219. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 21 Schutz von Vollstreckungsbeamten und Rettungskräften ZP 8, TOP 5 Managergehälter ZP 9 StreitverfahrenvordemBundesverfassungsgericht TOP 23 Maßregelrecht bei extremistischen Straftätern ZP 10 Neustrukturierung des Bundeskriminalamtgesetzes TOP 25 Soziale Absicherung von Solo-Selbständigen TOP 26 MINT-Bildung Anlagen Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Sahra Wagenknecht


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren!

    Millionen Menschen fühlen, dass es in diesem Staat
    nicht gerecht zugeht …

    Wenn ein Konzernchef verheerende Fehlentschei-
    dungen trifft, dafür noch Millionen an Boni kassiert,
    eine Verkäuferin dagegen aber für eine kleine Ver-
    fehlung rausgeschmissen wird, dann geht es nicht
    gerecht zu .


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen von der SPD, ich
    wundere mich, dass Sie jetzt nicht alle geklatscht haben .

    Sven-Christian Kindler

    Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 219 . Sitzung . Berlin, Freitag den 17 . Februar 2017 21957


    (A) (C)



    (B) (D)


    Das waren Aussagen Ihres Kanzlerkandidaten und künf-
    tigen Parteichefs .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Martin Schulz hätte natürlich ehrlicherweise dazu-
    sagen können, dass die SPD in ihren letzten 15 Jahren
    Regierungszeit erhebliche Mitverantwortung für die von
    ihm zu Recht kritisierten Zustände trägt . Aber egal, späte
    Einsicht ist besser als gar keine Einsicht .


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Natürlich ist es ein Skandal, dass in diesem Land im-
    mer mehr Menschen trotz harter Arbeit auch nicht ansatz-
    weise einen halbwegs gesicherten Wohlstand erreichen
    können, während am oberen Ende der Einkommenspy-
    ramide Millionen eingestrichen werden, die jeden Bezug
    zur persönlichen Leistung verloren haben, wo elementare
    Prinzipien von Haftung und persönlicher Verantwortung
    völlig außer Kraft gesetzt sind . Das sind himmelschrei-
    ende Ungerechtigkeiten .


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Und das empfinden die meisten Menschen zu Recht so.

    Deswegen ist es gut, dass Sie von der SPD das inzwi-
    schen auch so sehen . Darüber freuen wir uns .


    (Carsten Schneider [Erfurt] [SPD]: Nein!)


    Die Freude wäre allerdings ungetrübter, wenn wir das
    Gefühl hätten, den Reden von Herrn Schulz würden jetzt
    auch reale Taten folgen . Es klang ja zunächst gut, als die
    SPD-Fraktion angekündigt hat, im März einen Gesetz-
    entwurf vorzulegen mit einem festgeschriebenen Maxi-
    malverhältnis zwischen Vorstandsgehältern und durch-
    schnittlichem Einkommen im Unternehmen .


    (Carsten Schneider [Erfurt] [SPD]: Das stimmt nicht!)


    Das wäre vernünftig . Deshalb haben wir als Linke ge-
    nau das schon mehrfach in diesem Parlament beantragt .
    Allerdings hat sich Ihre eigene Wirtschaftsministerin
    davon schon wieder abgewandt und die Forderung auf
    eine Begrenzung der steuerlichen Abzugsfähigkeit von
    Managergehältern reduziert – also das, was jetzt auch die
    Grünen beantragt haben .


    (Zuruf von der SPD: Ganz schlecht nachgelesen!)


    Ja, glauben Sie denn im Ernst, dass die Begrenzung
    der steuerlichen Abzugsfähigkeit irgendeinen Konzern
    davon abhalten wird, weiter seine Gehaltsexzesse aus-
    zuleben? Das ist doch völlig absurd, das hätte doch gar
    keinen Effekt .


    (Beifall bei der LINKEN – Christian Hirte [CDU/CSU]: Eben!)


    Und dann will die SPD ihren Gesetzentwurf natürlich
    auch nur dann im Parlament einbringen, wenn sie sich
    mit der CDU geeinigt hat . Nun hat zwar die Kanzlerin
    diese Woche, wie ich der Presse entnommen habe, ihre
    Fraktionskollegen sogar ermuntert, sie könnten ruhig

    über die Begrenzung von Managergehältern diskutie-
    ren – das finden wir wirklich großzügig von ihr –,


    (Dr . Heribert Hirte [CDU/CSU]: Das haben wir im Koalitionsvertrag vereinbart!)


    aber für den Fall, dass es um mehr als ums Diskutieren
    geht, hat Herr Schäuble schon einmal vorsorglich verfas-
    sungsrechtliche Bedenken angemeldet . Ich muss sagen:
    Es ist eigentlich schade, dass Herrn Schäuble solche ver-
    fassungsrechtlichen Bedenken bei Milliardenbetrügerei-
    en mit Cum/Cum- und Cum/Ex-Geschäften von Banken
    komischerweise nie gekommen sind . Das hätte dem Staat
    und damit dem Steuerzahler Mindereinnahmen in Höhe
    mehrerer Milliarden ersparen können; aber das nur ne-
    benbei .


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    So oder so: Jede Erfahrung, und auch der Redebeitrag
    von Herrn Meister natürlich, spricht dagegen, dass die
    SPD mit der CDU in dieser Frage eine vernünftige Rege-
    lung erreichen wird .


    (Zuruf von der LINKEN: Das stimmt!)


    Deshalb möchten wir in Erinnerung rufen, dass es im
    Bundestag längst eine Mehrheit von SPD, Linken und
    Grünen gibt .


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Sie brauchen also gar nicht Frau Merkel oder Herrn
    Schäuble zu überzeugen, Sie müssen allenfalls einige all-
    zu wirtschaftsliberale Grüne überzeugen. Aber ich finde:
    Das sollte machbar sein, und es ist auch dringend not-
    wendig, wenn man sich die Entwicklungen ansieht .


    (Beifall bei der LINKEN – Unruhe bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    – Ich habe gesagt: „einige“ Grüne, da müssen Sie sich
    nicht so sehr aufregen .


    (Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Da ist jetzt aber viel los!)


    Anfang der 90er-Jahre lag das Verhältnis der Mana-
    gerbezüge zu dem Einkommen eines durchschnittlichen
    Arbeitnehmers bei 1 : 28, das heißt, ein Manager bekam
    in einem Jahr so viel wie ein Arbeitnehmer in 28 Jahren .
    Das war schon ziemlich viel . Aber heute ist es völlig an-
    ders . Heute liegt das Verhältnis im Schnitt bei 1 : 83, das
    heißt, ein Manager streicht in einem Jahr doppelt so viel
    ein wie ein durchschnittlicher Arbeitnehmer in seinem
    ganzen Erwerbsleben . Und dieser absurden Entwicklung
    haben Sie alle jahrelang zugeschaut .

    Während Herr Schulz Gerechtigkeitsreden hält,
    stimmt Herr Weil der viel diskutierten 12-Millionen-Eu-
    ro-Abfindung bei VW zu, und obendrauf – das ist noch
    nicht erwähnt worden – gibt es auch noch eine Rente
    von rund 8 000 Euro für Frau Hohmann-Dennhardt bis
    zum Lebensende, und das Ganze für eine 13-monatige
    Tätigkeit . Angesichts dieser schamlosen Selbstberei-
    cherung möchte ich Sie daran erinnern, wie hoch die

    Dr. Sahra Wagenknecht

    Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 219 . Sitzung . Berlin, Freitag den 17 . Februar 201721958


    (A) (C)



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    Durchschnittsrente ist, die ein Arbeitnehmer nach 40
    bis 45 Beitragsjahren erhält . Sie beläuft sich dank Ihrer
    Rentenkürzung auf etwa 1 000 Euro . Und dann wundern
    Sie sich, dass die Menschen empört sind und dass viele
    den Politikbetrieb nur noch für korrupt und verlogen hal-
    ten? Wenn Ihnen der Zusammenhalt unserer Gesellschaft
    wirklich am Herzen liegt, dann tun Sie doch endlich et-
    was dafür, dass diese Schere nicht immer weiter ausein-
    andergeht .


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Tun Sie etwas dafür, dass die Durchschnittsrente
    steigt; man kann es nicht oft genug betonen . In Öster-
    reich zum Beispiel bekommt ein Durchschnittsrentner
    800 Euro mehr Rente, und zwar im Monat . Tun Sie etwas
    dafür, dass diese Boniexzesse nicht mehr möglich sind .
    Der einzig effektive Weg dazu ist tatsächlich eine Koppe-
    lung der Managervergütungen an die Lohnentwicklung
    im Unternehmen, etwa in der Relation 1 : 20 zur unteren
    Lohngruppe, so wie wir das ja auch beantragt haben . Das
    wäre übrigens nicht nur sozial gerechter, es würde vor al-
    lem ganz andere Anreize setzen; denn statt in erster Linie
    auf den Aktienkurs zu schielen, würden Manager dann
    belohnt, wenn sie ein Unternehmen so führen, dass auch
    die Arbeitnehmer von der Entwicklung profitieren.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ich sage Ihnen: Der Ehrgeiz in den Vorstandsetagen, jede
    sich bietende Möglichkeit zur Lohndrückerei auszunut-
    zen, würde ganz schnell gravierend ermatten; und das
    wäre ja vielleicht auch nicht schlecht .

    Es gibt übrigens sehr erfolgreiche Unternehmen, in
    denen es eine solche Regelung gibt . Die Carl-Zeiss-Stif-
    tung etwa hat seit dem 19 . Jahrhundert eine Begrenzung
    der Managergehälter auf das Zehnfache des Durch-
    schnittslohns in ihrem Statut . Und das ist ein Unterneh-
    men, das seit etwa 150 Jahren erfolgreich ist .

    Wir sollten natürlich auch darüber reden, weshalb es
    sich die großen Konzerne überhaupt leisten können, Jahr
    für Jahr auf der einen Seite Rekorddividenden auszu-
    schütten und auf der anderen Seite ihr Management in
    Millionen zu baden . Dafür gibt es Gründe, und die Grün-
    de haben ganz wesentlich mit den Gesetzen der letzten
    20 Jahre zu tun . Sie haben etwas zu tun mit der schlech-
    ten Lohnentwicklung dank Leiharbeit und Werkverträ-
    gen, woran auch diese Koalition wieder nichts verändert
    hat . Sie haben zu tun mit der Deckelung der Sozialversi-
    cherungsbeiträge, weil die abhängig Beschäftigten einen
    immer größeren Teil für Kranken- und Rentenversiche-
    rung inzwischen selber zahlen müssen . Sie haben zu tun
    mit den Steuergesetzen, die bewirken, dass inzwischen
    80 Prozent des Steueraufkommens ausschließlich aus
    Lohn- und Verbrauchsteuern stammen, während sich die
    Konzerne immer leichter um ihre Steuerpflichten drü-
    cken können . Das alles muss dringend geändert werden,
    wenn es in diesem Land wieder gerecht zugehen soll .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen von der SPD, wenn
    Sie die vorhandene Mehrheit jetzt nicht nutzen, wer soll
    Ihnen glauben, dass Sie das nach der Wahl tun werden?

    Die Linke jedenfalls redet nicht nur von sozialer Gerech-
    tigkeit, sondern wir stimmen und streiten auch dafür .


    (Beifall bei der LINKEN – Lothar Binding [Heidelberg] [SPD]: Aber man muss im richtigen Moment handeln, nicht im falschen!)




Rede von Johannes Singhammer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Für die SPD spricht jetzt der Kollege Carsten

Schneider .


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Carsten Schneider


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Es

    war ja bisher eine muntere Debatte . Sie wird auch mun-
    ter bleiben; denn das Thema „Hohe Managergehälter“
    regt die Menschen auf . Es regt sie insbesondere dann
    auf, wenn die hohe Vergütung nicht im Einklang mit der
    erbrachten Leistung steht . Es regt sie auf, wenn – wie
    derzeit in Deutschland – die Tarifbeschäftigten des öf-
    fentlichen Dienstes streiken und man erfährt, dass zum
    Beispiel Erzieherinnen und Erzieher – in Deutschland im
    Durchschnitt 2 500 Euro brutto verdienen, in Thüringen,
    meinem Bundesland, sogar nur 2 000 Euro brutto . Erzie-
    herin ist ein sehr verantwortungsvoller Beruf; ich selbst
    bin Vater von zwei Töchtern und glaube, es gibt nichts
    Wertvolleres, als seine Kinder gut betreut zu wissen,
    wenn man sie in Obhut gibt . Deren Gehalt steht in kei-
    nem Verhältnis zu den Gehältern im obersten Manage-
    mentbereich der DAX-Konzerne – die Zahlen wurden
    genannt – und erst recht nicht zu den Pensionszusagen .

    Die Frage ist: Was macht man? Frau Göring-Eckardt
    hat das Thema VW angesprochen . Dort hat es – ganz
    klar – eine Fehlentwicklung gegeben . Diese Fehlentwick-
    lung, nämlich viel zu hohe Gehälter, begann allerdings
    schon 2001 mit dem Eintritt von Martin Winterkorn in
    den Vorstand . Damals hatten Herr McAllister und Herr
    Wulff die Verantwortung .


    (Dr . Johannes Fechner [SPD]: Genau!)


    In Teilen sind das noch laufende Verträge . Ich per-
    sönlich muss sagen: Ich kann den Vertrag von Frau
    Hohmann-Dennhardt überhaupt nicht nachvollziehen .
    Ich hätte dem auch nicht zugestimmt .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU, der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ich finde, die Grünen sind mit ihrem Antrag sehr nah
    an den Positionen der SPD, was die steuerliche Absetz-
    barkeit betrifft .


    (Kerstin Andreae [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wunderbar! Dann könnt ihr ja zustimmen!)


    Wir machen aber Gesetze und stellen keine Anträge, Frau
    Andrae .


    (Markus Kurth [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dann machen Sie doch!)


    Dr. Sahra Wagenknecht

    Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 219 . Sitzung . Berlin, Freitag den 17 . Februar 2017 21959


    (A) (C)



    (B) (D)


    Man muss zu seiner Verantwortung stehen, auch in einer
    Koalition, auch in Niedersachsen. Ich finde, Sie machen
    sich einen etwas zu schlanken Fuß, wenn Sie mit dem
    Finger jetzt nur auf die beiden Vertreter der SPD im Auf-
    sichtsrat zeigen .


    (Britta Haßelmann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Hallo?)


    Sie hätten diese Fragen auch sehr gut in Ihrem Koaliti-
    onsvertrag regeln können .


    (Katrin Göring-Eckardt [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wir haben einen Antrag gestellt, Herr Schneider!)


    Wenn Sie unserem Gesetzentwurf zustimmen, dass
    letztendlich die Hauptversammlung der Anteilseigner,
    der Besitzer, der Eigentümer des Unternehmens die Ent-
    scheidung über die Vergütungssysteme und die einzelnen
    Verträge trifft, dann sind wir auf dem richtigen Weg .


    (Britta Haßelmann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Besprich das mal mit Weil und Lies!)


    Dann wären sie mit in der Verantwortung und könnten
    sich dazu bekennen .


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Wir wollen, dass der angesprochenen Fehlentwick-
    lung in Deutschland etwas entgegengesetzt wird . Dabei
    gibt es bisher einen Dissens . Denn wenn ich die Ausfüh-
    rungen von Herrn Meister richtig verstanden habe – ich
    weiß allerdings nicht, ob das die private Meinung von
    Herrn Meister, die Auffassung des Finanzministeriums
    oder die der CDU/CSU war –, dann wollen Sie keine
    steuerliche Begrenzung der Absetzbarkeit . Zumindest
    Frau Hasselfeldt – sie ist ja keine irrelevante politi-
    sche Person im Bundestag, sondern die Vorsitzende der
    CSU-Landesgruppe – habe ich so verstanden, dass sie
    dem offen gegenübersteht .

    Frau Wagenknecht, die Verhältnisse zwischen den
    Managementvergütungen und den normalen Einkommen
    der Arbeitnehmer sind explodiert . Die Höhe der Ma-
    nagergehälter beträgt derzeit das 50-Fache des Durch-
    schnittseinkommens der Beschäftigten . In den Zeiten des
    Wirtschaftswunders lag sie beim 15- bis 20-Fachen; auch
    da haben Vorstände schon gut verdient, aber sie waren
    zufrieden . Ich glaube, für eine so verantwortungsvolle
    Aufgabe, die derjenige auch übernehmen will, bekommt
    man auch jemanden für weniger Geld . Wir reden ja nicht
    von viel weniger Geld .

    Wir wollen, dass nicht mehr die Aufsichtsräte, son-
    dern die Gesellschafter, die Aktionäre, über die Höhe der
    Vergütung entscheiden . Dafür gibt es gute Gründe .

    Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz
    hat nicht nur aufgearbeitet, dass die Managementvergü-
    tung derzeit das 50-Fache der Durchschnittsvergütung
    beträgt, sondern sich auch angeguckt, wie die Hauptver-
    sammlungen über die Managementvergütung entschie-
    den haben, wenn sie es konnten . Im Jahr 2015 betrug
    die Zustimmung zu den Vergütungssystemen noch über
    90 Prozent . Im Jahre 2016 lag sie nur noch bei 76 Pro-
    zent, und bei der Deutschen Bank ist sogar ein Vorschlag

    des Aufsichtsrates abgelehnt worden, weil die Vergütung
    zu hoch war .

    Deswegen ist für uns sehr klar, dass wir hier Transpa-
    renz und eine Orientierungsgröße haben wollen, die zwi-
    schen der maximalen Vergütung und der Durchschnitts-
    vergütung – also nicht der untersten Lohngruppe – liegt,
    und dass die Aktionäre über die Managergehälter zu ent-
    scheiden haben . Sie werden dann sehr wohl entscheiden,
    ob derjenige das tatsächlich auch wert ist . Ich bin zuver-
    sichtlich, dass das auch gelingt . Dabei geht es letztend-
    lich auch um den Gewinn .

    Daneben wollen wir eine Begrenzung der steuerlichen
    Absetzbarkeit . In den nächsten beiden Wochen – wir
    sind fast fertig – werden wir einen Gesetzentwurf vorle-
    gen, der die steuerliche Absetzbarkeit von Gehältern auf
    500 000 Euro deckelt – Boni etc . inklusiv .


    (Beifall bei der SPD)


    Ich komme nun zu den Pensionen, die abstrus hoch
    sind . Wieso braucht jemand, der keine Leistung mehr
    bringt, aber Millionen verdient hat, noch 3 000 Euro pro
    Tag? Das ist für mich überhaupt nicht nachvollziehbar .


    (Beifall des Abg . Dr . Diether Dehm [DIE LINKE])


    Wir wollen, dass auch dort ein Stoppschild gesetzt wird,
    indem es für die Aktionäre, die Eigentümer, teurer ge-
    macht wird, Herr Meister . Die Absetzbarkeit von Auf-
    wendungen zur Altersvorsorge soll auf das Maximum
    dessen begrenzt werden, was an gesetzlicher Rente pro
    Jahr ausgezahlt wird, und das ist deutlich weniger .


    (Beifall bei der SPD)


    Das ist das, was wir aus unserer Sicht im Rahmen
    des Grundgesetzes rechtlich normieren können . Frau
    Wagenknecht, Sie haben darauf hingewiesen, dass wir
    das ja mit schmaler Mehrheit im Bundestag jetzt schon
    tun können . Ich bin ganz zuversichtlich, dass uns das
    auch in dieser Koalition noch gelingt .


    (Lachen der Abg .Kerstin Andreae [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    – Warten Sie es ab . – Wir werden in den nächsten beiden
    Wochen den Gesetzentwurf vorlegen und dann mit der
    CDU/CSU-Fraktion Gespräche darüber führen . Ich bin
    zuversichtlich, dass auch bei den Unionsabgeordneten
    Bereitschaft besteht, darüber zu sprechen .


    (Kerstin Andreae [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dann wollen wir dazu erst einmal die Rede von Herrn Hirte hören!)


    Wir werden allerdings keinen faulen Kompromiss
    machen . Eine halbgare Lösung, nur um eine Lösung zu
    haben, wird es also nicht geben . Dann werden wir uns
    im Wahlkampf darüber auseinandersetzen; denn auch Sie
    wissen, dass wir wegen eines solchen Punktes so kurz
    vor einer Bundestagswahl keine Koalition platzen lassen;
    das ist klar .

    Die entscheidende Frage ist aber: Wofür steht die
    SPD? Wir stehen für Transparenz, für Begrenzung, dafür,
    dass der Steuerzahler diese hohen Gehälter und Pensio-

    Carsten Schneider (Erfurt)


    Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 219 . Sitzung . Berlin, Freitag den 17 . Februar 201721960


    (A) (C)



    (B) (D)


    nen nicht noch zusätzlich subventionieren muss, dass es
    teurer und unangenehmer wird und dass auch wieder ein
    bisschen Moral in diesem Land einkehrt .


    (Beifall bei der SPD)


    Ein Letztes . Dass das gehen kann, haben wir mit der
    Institutsvergütungsverordnung für Banken gezeigt . Da-
    rin ist auch die Frage geregelt, was passiert wenn jemand
    eine Schlechtleistung erbringt . Dabei geht es um die so-
    genannte Clawback-Klausel .

    Bei der Deutschen Bank betragen die Vorstandsgehäl-
    ter zurzeit das 22-Fache des durchschnittlichen Arbeit-
    nehmergehalts, das vielleicht ein bisschen höher ist als
    in anderen Betrieben . Das ist überraschend . Bei anderen
    Unternehmen liegt die Spanne zwischen dem 50-Fachen
    und dem 114-Fachen . Es geht also . Wenn dort ein Vor-
    stand eine Schlechtleistung erbringt, werden die Boni,
    die in Deutschland einen viel zu hohen Gehaltsbestand-
    teil ausmachen, nämlich fast 48 Prozent, gekürzt . Ich bin
    hier mehr für Festvergütungssysteme; in diese Richtung
    geht ja auch Daimler Benz .

    Daneben muss es bei einer Schlechtleistung von Ma-
    nagern auch eine Rückgriffsmöglichkeit geben . Frau
    Göring-Eckardt hat in ihrer Rede recht gehabt: Es kann
    nicht sein, dass man nur nimmt, wenn es gut läuft – dann
    schaut man nur auf den kurzfristigen Unternehmenser-
    folg und nicht darauf, dass man auch nachhaltig arbei-
    tet –, und keine Verantwortung trägt, wenn es dann mal
    schlecht läuft . Das wollen wir Sozialdemokraten nicht,
    und aus diesem Grund ist das eine gute Richtschnur .

    Vielen Dank .


    (Beifall bei der SPD)