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ID1821002400

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    Plenarprotokoll 18/210 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 210. Sitzung Berlin, Freitag, den 16. Dezember 2016 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Dr. Ute Finckh-Krämer . . . . . . . . . . . 21047 A Tagesordnungspunkt 27: a) Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: Bericht der Bundesregierung zur Ernährungspolitik, Lebensmittel- und Pro- duktsicherheit – Gesunde Ernährung, si- chere Produkte: (Ernährungspolitischer Bericht 2016) Drucksache 18/8650 . . . . . . . . . . . . . . . . . 21047 B b) Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: Verlässliche Rahmenbedingungen für vegane und vegetarische Lebensmit- telangebote – Klarheit und Wahrheit für Hersteller und Verbraucher Drucksache 18/10633 . . . . . . . . . . . . . . . . 21047 B c) Antrag der Abgeordneten Karin Binder, Caren Lay, Dr . Dietmar Bartsch, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Informationsrechte der Ver- braucherinnen und Verbraucher stär- ken – Hygiene-Smiley für Lebensmittel- betriebe bundesweit ermöglichen Drucksache 18/4214 . . . . . . . . . . . . . . . . . 21047 C d) Antrag der Abgeordneten Nicole Maisch, Harald Ebner, Renate Künast, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Rechtssicherheit und Transparenz bei Lebensmittelkon- trollen endlich herstellen Drucksache 18/9558 . . . . . . . . . . . . . . . . . 21047 D e) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Ernährung und Land- wirtschaft zu dem Antrag der Abgeordne- ten Nicole Maisch, Friedrich Ostendorff, Harald Ebner, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN: Mehr Transparenz bei vegetari- schen und veganen Produkten schaffen Drucksachen 18/9057, 18/9880 . . . . . . . . . 21047 D Christian Schmidt, Bundesminister BMEL . . . 21048 A Karin Binder (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 21050 A Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . . 21051 C Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21052 B Katharina Landgraf (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 21053 D Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21055 A Ursula Schulte (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21056 A Alois Rainer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 21057 A Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21058 A Jeannine Pflugradt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 21058 C Ingrid Pahlmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 21059 C Dr . Karin Thissen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 21060 D Tagesordnungspunkt 28: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Menschenrechte und humanitäre Hilfe – zu dem EU-Jahresbericht 2015 über Menschenrechte und Demokratie in der Welt – Thematischer Teil – Rats- dok. 10255/16 – zu dem EU-Jahresbericht über Men- schenrechte und Demokratie in der Welt Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 210 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 16 . Dezember 2016II im Jahr 2015 – Länder- und regionenspe- zifische Themen – Ratsdok. 12299/16 Drucksachen 18/10116 Nr . A .28 und Nr . A .29, 18/10669 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21062 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 8: Unterrichtung durch das Deutsche Institut für Menschenrechte: Bericht über die Ent- wicklung der Menschenrechtssituation in Deutschland – (Berichtszeitraum Januar 2015 bis Juli 2016) Drucksache 18/10615 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21062 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 9: Unterrichtung durch das Deutsche Institut für Menschenrechte: Jahresbericht 2015 Drucksache 18/10616 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21062 B Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21062 C Inge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 21063 C Frank Heinrich (Chemnitz) (CDU/CSU) . . . . 21065 A Tom Koenigs (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21066 D Angelika Glöckner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 21068 A Dr . Bernd Fabritius (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 21069 B Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21070 A Tom Koenigs (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21071 D Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21073 A Dr . Bernd Fabritius (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 21073 C Gabriela Heinrich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 21074 A Dr . Bernd Fabritius (CDU/CSU) . . . . . . . . . 21074 B Sylvia Pantel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 21075 C Tagesordnungspunkt 29: a) Antrag der Abgeordneten Matthias Gastel, Oliver Krischer, Dr . Valerie Wilms, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Die Bahnpolitik auf das richtige Gleis setzen Drucksache 18/10383 . . . . . . . . . . . . . . . . 21076 D b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr und digitale In- frastruktur zu dem Antrag der Abgeordne- ten Sabine Leidig, Herbert Behrens, Caren Lay, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion DIE LINKE: Den Aufsichtsrat der Deutschen Bahn AG neu und verant- wortungsvoll besetzen Drucksachen 18/592, 18/1845 . . . . . . . . . . 21077 A c) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr und digitale In- frastruktur zu dem Antrag der Abgeordne- ten Sabine Leidig, Herbert Behrens, Caren Lay, weiterer Abgeordneter der Fraktion DIE LINKE: Gewährleistung des Schie- nenpersonenfernverkehrs Drucksachen 18/4186, 18/5246 . . . . . . . . . 21077 A d) Beschlussempfehlung und Bericht des Fi- nanzausschusses zu dem Antrag der Abge- ordneten Sabine Leidig, Herbert Behrens, Caren Lay, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Mehrwertsteuer- reduktion im Schienenpersonenfernver- kehr Drucksachen 18/3746, 18/6599 . . . . . . . . . 21077 B Dr . Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21077 B Enak Ferlemann, Parl . Staatssekretär BMVI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21078 A Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 21079 D Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21081 C Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 21082 B Dirk Fischer (Hamburg) (CDU/CSU) . . . . . . . 21083 D Matthias Gastel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21085 A Kirsten Lühmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 21085 C Ulrich Lange (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 21086 C Tagesordnungspunkt 30: Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: Kultur baut Brücken – Der Beitrag von Kulturpolitik zur Integration Drucksache 18/10634 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21087 D Ute Bertram (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 21087 D Harald Petzold (Havelland) (DIE LINKE) . . . 21089 C Burkhard Blienert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 21090 C Ulle Schauws (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21091 C Dr . Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 21092 D Josip Juratovic (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21093 C Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 210 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 16 . Dezember 2016 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 210 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 16 . Dezember 2016 III Tagesordnungspunkt 31: Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: Starke Forschung und Innovation für Europas Zukunft Drucksache 18/10635 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21094 C Thomas Rachel, Parl . Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21094 D Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 21096 B René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21097 C Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21098 D Dr . Stefan Kaufmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . 21099 D Elfi Scho-Antwerpes (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 21101 D Tagesordnungspunkt 32: Beschlussempfehlung und Bericht des Innen- ausschusses – zu dem Antrag der Abgeordneten Ulla Jelpke, Sevim Dağdelen, Frank Tempel, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Abschiebestopp und Schutz für Flüchtlinge aus Afghanistan – zu dem Antrag der Abgeordneten Luise Amtsberg, Omid Nouripour, Tom Koenigs, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Schutz für Flüchtlinge aus Afghanistan Drucksachen 18/6869, 18/6774, 18/7974 . . . . 21103 A Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . 21103 A Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 21104 D Dr . Lars Castellucci (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 21105 D Luise Amtsberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21108 C Thorsten Frei (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 21109 D Armin Schuster (Weil am Rhein) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21111 B Zusatztagesordnungspunkt 10: Aktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Haltung der Bundesregierung zum CDU-Parteitagsbe- schluss zur Wiedereinführung des Options- zwangs Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21113 B Dr . Peter Tauber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 21114 C Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 21116 B Dr . Katarina Barley (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 21117 C Dr . Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . 21119 A Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 21120 B Josip Juratovic (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21121 B Dr . Günter Krings, Parl . Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21122 C Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21125 A Sebastian Hartmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 21126 B Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . 21127 D Helmut Brandt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 21129 B Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) (Erklärung nach § 30 GO) 21131 A Dr . Stephan Harbarth (CDU/CSU) (Erklärung nach § 30 GO) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21131 B Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (Erklärung nach § 30 GO) . . . . . . . . . . . . . . 21131 C Helmut Brandt (CDU/CSU) (Erklärung nach § 30 GO) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21131 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21132 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 21133 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21133 D (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 210 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 16 . Dezember 2016 21047 210. Sitzung Berlin, Freitag, den 16. Dezember 2016 Beginn: 9 .02 Uhr
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    Helmut Brandt (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 210 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 16 . Dezember 2016 21133 Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Beckmeyer, Uwe SPD 16 .12 .2016 Brugger, Agnieszka BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16 .12 .2016 Bülow, Marco SPD 16 .12 .2016 Connemann, Gitta CDU/CSU 16 .12 .2016 Deligöz, Ekin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16 .12 .2016 Ernstberger, Petra SPD 16 .12 .2016 Freitag, Dagmar SPD 16 .12 .2016 Freudenstein, Dr . Astrid CDU/CSU 16 .12 .2016 Gunkel, Wolfgang SPD 16 .12 .2016 Hardt, Jürgen CDU/CSU 16 .12 .2016 Heck, Dr . Stefan CDU/CSU 16 .12 .2016 Höschel, Dr . Mathias Edwin CDU/CSU) 16 .12 .2016 Hupach, Sigrid DIE LINKE 16 .12 .2016 Ilgen, Matthias SPD 16 .12 .2016 Janecek, Dieter BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16 .12 .2016 Jung, Xaver CDU/CSU 16 .12 .2016 Kekeritz, Uwe BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16 .12 .2016 Lerchenfeld, Philipp Graf CDU/CSU 16 .12 .2016 Leyen, Dr . Ursula von der CDU/CSU 16 .12 .2016 Lietz, Matthias CDU/CSU 16 .12 .2016 Malecha-Nissen, Dr . Birgit SPD 16 .12 .2016 Mortler, Marlene CDU/CSU 16 .12 .2016 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Ripsam, Iris CDU/CSU 16 .12 .2016 Scheer, Dr . Nina SPD 16 .12 .2016 Schlecht, Michael DIE LINKE 16 .12 .2016 Schwarz, Andreas SPD 16 .12 .2016 Stein, Peter CDU/CSU 16 .12 .2016 Steinbach, Erika CDU/CSU 16 .12 .2016 Strebl, Matthäus CDU/CSU 16 .12 .2016 Uhl, Dr . Hans-Peter CDU/CSU 16 .12 .2016 Vries, Kees de CDU/CSU 16 .12 .2016 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16 .12 .2016 Weber, Gabi SPD 16 .12 .2016 Weinberg, Harald DIE LINKE 16 .12 .2016 Zeulner, Emmi * CDU/CSU 16 .12 .2016 *aufgrund gesetzlichen Mutterschutzes Anlage 2 Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat mitge- teilt, dass sie den Antrag Den Umgang mit Nährstoffen an die Umwelt anpassen auf Drucksache 18/1338 zu- rückzieht . Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Finanzausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über die Höhe des steuerfrei zu stellenden Existenzminimums von Erwachsenen und Kindern für das Jahr 2018 (11. Existenzminimumbericht) Drucksachen 18/10220, 18/10444 Nr. 1.2 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 210 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 16 . Dezember 201621134 (A) (C) (B) (D) – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über die Wirkung der kalten Progression im Verlauf des Einkommensteuertarifs für die Jahre 2016 bis 2017 (Zweiter Steuerprogressionsbericht) Drucksachen 18/10221, 18/10444 Nr. 1.3 Ausschuss für Wirtschaft und Energie – Unterrichtung durch die Bundesregierung Jahresbericht der Bundesregierung zum Stand der Deutschen Einheit 2016 Drucksache 18/9700 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über ihre Exportpo- litik für konventionelle Rüstungsgüter im ersten Halbjahr 2016 Drucksachen 18/10150, 18/10307 Nr. 8 Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend – Unterrichtung durch die Bundesregierung Erster Bericht der Bundesregierung über die Aus- wirkungen des Conterganstiftungsgesetzes sowie über die gegebenenfalls notwendige Weiterent- wicklung dieser Vorschriften Drucksache 18/8780 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Uni- onsdokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat . Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/10449 Nr . A .1 EuB-BReg 63/2016 Drucksache 18/10449 Nr . A .2 EuB-BReg 65/2016 Drucksache 18/10449 Nr . A .3 EuB-BReg 66/2016 Drucksache 18/10555 Nr . A .1 EuB-BReg 68/2016 Innenausschuss Drucksache 18/642 Nr . C .4 Ratsdokument 6928/13 Drucksache 18/642 Nr . C .5 Ratsdokument 6930/13 Drucksache 18/642 Nr . C .6 Ratsdokument 6931/13 Drucksache 18/5982 Nr . A .7 Ratsdokument 10314/15 Drucksache 18/8140 Nr . A .4 Ratsdokument 6847/16 Drucksache 18/8470 Nr . A .4 Ratsdokument 7665/16 Drucksache 18/8470 Nr . A .11 Ratsdokument 7772/16 Drucksache 18/8470 Nr . A .12 Ratsdokument 7773/16 Drucksache 18/8470 Nr . A .13 Ratsdokument 7889/16 Drucksache 18/8470 Nr . A .14 Ratsdokument 8097/16 Drucksache 18/8668 Nr . A .6 Ratsdokument 7644/16 Drucksache 18/8668 Nr . A .7 Ratsdokument 7675/16 Drucksache 18/8668 Nr . A .8 Ratsdokument 7676/16 Drucksache 18/8936 Nr . A .1 KOM(2016)271 endg . Drucksache 18/8936 Nr . A .2 KOM(2016)272 endg . Drucksache 18/8936 Nr . A .5 Ratsdokument 8715/16 Drucksache 18/8936 Nr . A .8 Ratsdokument 8857/16 Drucksache 18/8936 Nr . A .10 Ratsdokument 9149/16 Drucksache 18/8936 Nr . A .11 Ratsdokument 9175/16 Drucksache 18/9141 Nr . A .4 Ratsdokument 10014/16 Drucksache 18/9605 Nr . A .6 Ratsdokument 10012/16 Drucksache 18/9605 Nr . A .7 Ratsdokument 10022/16 Drucksache 18/9605 Nr . A .8 Ratsdokument 10216/16 Drucksache 18/9605 Nr . A .9 Ratsdokument 10423/16 Drucksache 18/9605 Nr . A .12 Ratsdokument 10954/16 Drucksache 18/9605 Nr . A .14 Ratsdokument 11013/16 Drucksache 18/9605 Nr . A .23 Ratsdokument 11541/16 Drucksache 18/10116 Nr . A .7 Ratsdokument 12307/16 Finanzausschuss Drucksache 18/10311 Nr . A .10 Ratsdokument 12773/16 Ausschuss für Wirtschaft und Energie Drucksache 18/7422 Nr . A .18 Ratsdokument 14342/15 Drucksache 18/7934 Nr . A .15 Ratsdokument 6224/16 Drucksache 18/9605 Nr . A .49 EP P8_TA-PROV(2016)0293 Drucksache 18/10311 Nr . A .15 Ratsdokument 12252/16 Drucksache 18/10311 Nr . A .16 Ratsdokument 12257/16 Drucksache 18/10311 Nr . A .17 Ratsdokument 12785/16 Drucksache 18/10449 Nr . A .15 Ratsdokument 13758/16 Drucksache 18/10449 Nr . A .16 Ratsdokument 14249/16 Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 18/10311 Nr . A .18 EP P8_TA-PROV(2016)0384 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 210 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 16 . Dezember 2016 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 210 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 16 . Dezember 2016 21135 (A) (C) (B) (D) Drucksache 18/10311 Nr . A .19 EP P8_TA-PROV(2016)0386 Drucksache 18/10311 Nr . A .20 EP P8_TA-PROV(2016)0387 Drucksache 18/10311 Nr . A .21 EP P8_TA-PROV(2016)0388 Drucksache 18/10311 Nr . A .22 EP P8_TA-PROV(2016)0389 Drucksache 18/10311 Nr . A .23 EP P8_TA-PROV(2016)0390 Drucksache 18/10449 Nr . A .17 Ratsdokument 13797/16 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenab- schätzung Drucksache 18/9881 Nr . A .3 Ratsdokument 11901/16 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 210. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 27 Ernährungspolitischer Bericht 2016 TOP 28, ZP 8, 9 Berichte über Menschenrechte und Demokratie TOP 29 Bahnpolitik TOP 30 Integrationsförderung durch Kulturpolitik TOP 31 Forschung und Innovation für Europas Zukunft TOP 32 Schutz für Flüchtlinge aus Afghanistan ZP 10 Aktuelle Stunde zum CDU-Parteitagsbeschluss zum Optionszwang Anlagen Anlage 1 Anlage 2
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    Rede von Ingrid Pahlmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Minister

    Schmidt! Liebe Kolleginnen! Liebe Kollegen! Im Er-
    nährungspolitischen Bericht, der hier heute vorgestellt
    wurde, geht es um Grundlagen, Ziele und Maßnahmen
    im Bereich der Ernährungspolitik und um Verbraucher-
    schutz . Damit geht es um wichtige Themen, die uns alle
    etwas angehen . Wir reden von Ernährungssicherung, Le-
    bensmittelsicherheit, vom Schutz der Verbraucher vor Ir-
    reführung, von Nachhaltigkeit im Konsum, Ernährungs-
    bildung und Information und von Ernährungsprävention .

    Ich bin Hauswirtschaftsleiterin, habe selber jahrelang
    junge Menschen bei uns im Betrieb ausgebildet und weiß
    deshalb aus eigener Erfahrung, dass all diese Themen
    manchmal recht zäh zu vermitteln sind . Ernährungsbil-
    dung, Umgang mit Nahrungsmitteln, Vermeidung von
    Nahrungsmittelverschwendung sind nicht unbedingt hip-
    pe Themen unter jungen Menschen . Mir ist aber bewusst,
    dass es schwer ist, sich ohne eine gewisse Grundbildung
    gesund und ausgewogen zu ernähren – gerade heute, in
    Zeiten des absoluten Überflusses, in denen wir alle mög-
    lichen Produkte in schier unendlicher Vielfalt in den
    Regalen der Einkaufsmärkte vorfinden. Wir finden dort
    nicht nur Grundnahrungsmittel, sondern auch vielfach
    vorgefertigte Teil- oder Voll-Convenience-Produkte .

    Das erschwert den Durchblick, was gesund ist . Was
    brauche ich wirklich? Welche Zusatzstoffe will ich nicht
    essen? Welche vertrage ich gesundheitlich nicht? Mir
    reicht es nicht, zum Beispiel durch eine simple Am-
    pelkennzeichnung den Menschen zu sagen: Dieses Le-
    bensmittel hat viel Zucker, jenes hat viel Fett, und das
    andere enthält viele Kohlenhydrate . Ich weiß, dass der
    Austausch von Zucker durch Zuckerersatzstoffe nicht die
    bessere und gesündere Variante ist .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Wir möchten, dass die Menschen wieder ein solides
    Basiswissen haben und wieder lernen, wie viel sie wo-
    von brauchen und was gut für sie ist . Wir wollen, dass
    die Menschen nicht dumm gehalten werden, sondern ihre
    Kaufentscheidungen bewusst auf der Basis von Wissen
    treffen können und nicht durch staatliche Bevormundung

    Jeannine Pflugradt

    Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 210 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 16 . Dezember 201621060


    (A) (C)



    (B) (D)


    gelenkt werden . Ich erinnere noch einmal an Veggieday
    und Smileys; über die Ampelkennzeichnung habe ich
    schon etwas gesagt . Wer unbedingt Analogkäse essen
    will, der soll es tun, aber er muss es dann auch bewusst
    tun .

    Ich freue mich sehr, dass unser Minister diese Proble-
    matik auf die Tagesordnung gesetzt und viele Mosaik-
    steine, die Ernährungsbildung und Ernährungswissen im
    Fokus haben, auf den Weg gebracht hat . Er hat erkannt,
    dass es unumgänglich ist, dieses Wissen wieder in die
    Köpfe der Menschen zu pflanzen. Nur wer Grundkennt-
    nisse im Bereich der Ernährung hat, kann eine Wahl
    treffen und entscheiden, ob er sich omnivor, vegetarisch,
    vegan oder sonst wie ernähren will . Dazu gehört dann
    aber auch, dass er sich auf Verpackungsangaben verlas-
    sen kann .

    Nehmen wir einmal als Beispiel die vegane Ernäh-
    rung; sie wurde hier schon mehrmals angesprochen .
    Hier muss man sich mit vielen Dingen auseinanderset-
    zen. Man muss Nährstoffe kennen und wissen, was der
    Körper braucht und welche Bausteine in veganen Le-
    bensmitteln nicht vorhanden sind . Vor allem aber muss
    man wissen, wie diese Ernährungsweise ergänzt werden
    muss, um wirklich gesund zu sein .


    (Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das kriegen die Leute schon selber hin!)


    Auf der anderen Seite muss sich ein Veganer darauf ver-
    lassen können, dass vegane Produkte frei von tierischen
    Elementen sind . Tatsächlich aber enthalten viel zu viele
    als vegan beworbene Produkte Inhaltsstoffe tierischer
    Herkunft, die nicht ausgewiesen werden müssen .

    Die Bundesregierung – unser Minister – hat diesbe-
    züglich gehandelt und sich für eine europaweit einheitli-
    che Definition von „vegan“ und „vegetarisch“ eingesetzt.
    Schon in der seit Dezember 2014 gültigen Lebensmittel-
    informations-Verordnung ist in Artikel 36 vorgesehen,
    dass die Europäische Kommission eine einheitliche Defi-
    nition für Informationen über die Eignung eines Lebens-
    mittels für Vegetarier und Veganer erlässt . Dem ist die
    Kommission aber bis heute nicht nachgekommen . Die
    Bezeichnung „vegan“ ist lebensmittelrechtlich nicht de-
    finiert und nicht geschützt. Die Kontrollen sind zudem
    viel zu wenig transparent, und das muss sich ändern .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Unserer Meinung nach geht das aber noch weiter . Ich
    komme zu dem netten Thema: Wann ist eine Wurst eine
    Wurst? Wann ist ein Schnitzel ein Schnitzel? Allein das
    ist schon nicht geklärt . Der Verbraucher muss aber doch
    erkennen können, was er isst . Ist es wirklich Fleisch, oder
    ist es ein fleischfreies Produkt? Es muss drin sein, was
    draufsteht, und es muss draufstehen, was drin ist .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD – Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wenn da „Tofuwurst“ draufsteht, versteht das jeder!)


    Unser Ziel muss es sein, den Verbraucher vor Täuschung
    zu bewahren und die Qualität der Produkte zu schützen .

    Wir fordern daher Klarheit und Wahrheit für Hersteller
    und Verbraucher . Liebe Kollegen der Grünen, Sie fordern
    das sonst doch auch immer vehement . Aber beim Thema
    „vegan“ ist Ihnen das ziemlich egal. Ich finde das sehr
    inkonsequent .


    (Artur Auernhammer [CDU/CSU]: Komisch, nicht?)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, das ist nur ein kur-
    zer Abriss eines wirklich großen Themenkomplexes, der
    aber hoffentlich zeigt, dass die Lebensmittelkennzeich-
    nung ein essenzieller Baustein für bewusste Verbraucher-
    entscheidungen ist .

    Inzwischen ist bewiesen, dass adipöse Mütter mit ho-
    her Wahrscheinlichkeit adipöse Kinder zur Welt bringen,
    dass fehlernährte Mütter irreparable Schäden an ihren
    Kindern provozieren . Deshalb ist es wichtig, dass wir
    den Fokus verstärkt auf Ernährungsbildung, Produkt-
    sicherheit und klare Kennzeichnung legen . Diese Re-
    gierung hat das erkannt und handelt, hat hohe Ziele im
    Bereich „Ernährungspolitik und Verbraucherschutz“ und
    geht diesen Weg konsequent weiter .

    Noch ein Satz, obwohl meine Zeit abgelaufen ist: Sie
    tun immer so, als wenn unsere Nahrungsmittel uns ver-
    giften würden . Liebe Kollegen der Opposition, wir haben
    die sichersten und besten Nahrungsmittel, die es gibt .


    (Zurufe von der CDU/CSU: Jawohl!)


    Liebe Bürgerinnen und Bürger, lassen Sie sich Ihr Weih-
    nachtsfest nicht durch politische Polemik verderben! Ge-
    nießen Sie das Weihnachtsfest! Genießen Sie das Essen!
    Es wird immer so getan, als seien unsere Nahrungsmittel
    schlecht . Wir haben super Nahrungsmittel .

    Ich wünsche allen ein frohes Weihnachtsfest .


    (Beifall bei der CDU/CSU)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Letzte Rednerin zu diesem Tagesordnungspunkt ist

die Kollegin Karin Thissen für die SPD-Fraktion .


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Karin Thissen


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Sehr
    geehrter Herr Minister Schmidt, es verschlägt mir vor
    Freude fast die Sprache, dass Sie uns den Ernährungs-
    politischen Bericht, schon ein Jahr nachdem er erstellt
    wurde, präsentieren .


    (Nicole Maisch [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber nur fast!)


    Dieses schnelle Arbeiten bin ich aus Ihrem Haus so gar
    nicht gewöhnt . Ich betrachte es als eine Art vorweih-
    nachtliche Überraschung .

    Dem Bericht entnehmen wir, dass das Thema Ernäh-
    rung einen immer höheren Stellenwert bekommt, in der
    Bundesregierung, aber auch im Rahmen der G 7 und der
    G 20 . Im Bericht erfahren wir auch, wie wichtig für die
    Lebensmittelsicherheit die Trennung von Risikobewer-

    Ingrid Pahlmann

    Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 210 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 16 . Dezember 2016 21061


    (A) (C)



    (B) (D)


    tung und Risikomanagement ist . Wir lesen beeindru-
    ckende Fremdwörter: Europäisches Schnellwarnsystem,
    Nationaler Rückstandskontrollplan, Allgemeine Verwal-
    tungsvorschrift Rahmen-Überwachung . Wir erfahren,
    was das ist, wie gut miteinander vernetzt und verzahnt
    das alles ist und dass uns diese Strukturen im Prinzip vor
    Lebensmittelkrisen, Skandalen und Katastrophen wie
    BSE, Dioxin, Ehec und bayerischen Salmonelleneiern
    hätten schützen können müssen .

    Obwohl das alles fast so gut wie perfekt ist, kann man
    es immer noch verbessern . Deswegen gibt es in dem Ab-
    schnitt über die Lebensmittelsicherheit auch das Kapitel:
    Was bleibt zu tun?


    (Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Genau! Daraus habe ich schon zitiert!)


    Da lesen wir: proaktive Aufgabe der Politik, Vorsorge-
    prinzip, Feinjustierung . Feinjustierung, Herr Minister,
    ist, wie ich finde, ein ganz tolles Wort. Das hört sich an
    wie: Bloß nicht zu lange und zu dolle an den Gesetzen
    rumschrauben!


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Genau!)


    Dazu fällt mir doch der Arbeitsauftrag aus dem Koali-
    tionsvertrag ein: die rechtssichere Formulierung des § 40
    Absatz 1a LFGB . Da geht es darum, dass für Verbraucher
    klar und eindeutig ersichtlich wird, in welchen Betrieben
    sauber und hygienisch mit Lebensmitteln umgegangen
    wird und in welchen nicht . An diesem Gesetzentwurf,
    Herr Minister, wurschteln Sie sozusagen fleischlos sage
    und schreibe schon drei Jahre herum .


    (Heiterkeit und Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Umso erstaunter war ich, im Ernährungspolitischen Be-
    richt auf Seite 15 zu lesen, dieser Gesetzentwurf sei in-
    zwischen in Ihrem Hause sozusagen Fleisch geworden .
    Ach echt? Kann man diesen Gesetzentwurf einmal lesen?


    (Nicole Maisch [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nein! – Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Er ist in Geheimschrift geschrieben!)


    Haben Sie offiziell etwas in die Wege geleitet, und ich
    habe es verpennt? Ich kenne nur ein Ministeriumspa-
    pier – meine Damen und Herren, ein Ministeriumspapier
    ist so etwas wie ein Gesetzentwurfsimitat, also so etwas
    Ähnliches wie Analogkäse –, das seit kurzem durch die
    Gänge wabert .


    (Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Ist denn heute schon Karneval? Das ist doch eine Büttenrede! Unglaublich!)


    Und der Formulierungsvorschlag in diesem Gesetzent-
    wurfsimitat ist wieder einmal das Papier nicht wert, auf
    dem er steht .


    (Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Tata! Tata! Tata!)


    Der wird uns doch von den Gerichten wieder einkassiert,
    bevor die Tinte, mit der er geschrieben wurde, getrocknet
    ist .


    (Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Helau!)


    Herr Minister, lassen Sie es uns doch endlich einmal
    gescheit anpacken .


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Wir, die SPD, sind bereit; wir wollen effektiven Verbrau-
    cherschutz


    (Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Das klang gerade nicht so!)


    zeitnah und unmittelbar und nicht weiterhin nur angebli-
    chen Schutz der Verbraucher auf dem Papier . Ich sage es
    noch einmal klar und eindeutig: Wir wollen keine Här-
    tefallklausel . Wir wollen kein Geschacher um eine Buß-
    geldschwelle . – So haben wir uns im Koalitionsvertrag
    nicht geeinigt . Wir haben ein Mehr an Verbraucherschutz
    und Transparenz vereinbart . Ihr Entwurf sieht weniger
    Transparenz vor .

    Herr Minister, Ihrem Kapitel „Was bleibt zu tun?“
    hänge ich meine Weihnachtswunschliste an . Die lautet:
    flächendeckende Transparenz, Vergleichbarkeit und ef-
    fektive Rechtsdurchsetzung . Das wünschen sich übrigens
    auch alle Verbraucherinnen und Verbraucher, und nicht
    nur zu Weihnachten .

    Ich danke Ihnen fürs Zuhören .


    (Beifall bei der SPD – Michael GrosseBrömer [CDU/CSU]: War schwer genug!)