Rede:
ID1820406000

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 12
    1. Ich: 1
    2. erteile: 1
    3. das: 1
    4. Wort: 1
    5. nun: 1
    6. dem: 1
    7. Kollegen: 1
    8. ReinhardBrandl: 1
    9. für: 1
    10. die: 1
    11. CDU/CSU-Fraktion: 1
    12. .\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/204 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 204. Sitzung Berlin, Freitag, den 25. November 2016 Inhalt: Tagesordnungspunkt I (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushalts- jahr 2017 (Haushaltsgesetz 2017) Drucksachen 18/9200, 18/9202 . . . . . . . . . 20389 A b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2016 bis 2020 Drucksachen 18/9201, 18/9202, 18/9827 . 20389 B I .18 Einzelplan 12 Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur Drucksachen 18/9812, 18/9824 . . . . . . . 20389 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 20389 C Norbert Brackmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 20390 D Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20392 C Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 20393 C Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20394 A Alexander Dobrindt, Bundesminister BMVI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20396 D Herbert Behrens (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20399 C Birgit Kömpel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20401 A Dr . Valerie Wilms (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20401 D Reinhold Sendker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20403 A Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20404 C Dorothee Bär (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 20405 B Dr . Birgit Malecha-Nissen (SPD) . . . . . . . . . . 20405 D Gero Storjohann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 20406 D Kirsten Lühmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 20408 A Ulrich Lange (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 20409 B I .19 Einzelplan 32 Bundesschuld Drucksache 18/9822 . . . . . . . . . . . . . . . 20410 C I .20 Einzelplan 60 Allgemeine Finanzverwaltung Drucksache 18/9823 . . . . . . . . . . . . . . . 20410 D I .21 Haushaltsgesetz 2017 Drucksachen 18/9825, 18/9826 . . . . . . . 20411 A Tagesordnungspunkt III: Dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2017 (Haushaltsge- setz 2017) Drucksachen 18/9200, 18/9202, 18/9802, 18/9805, 18/9806, 18/9807, 18/9808, 18/9809, 18/9810, 18/9811, 18/9812, 18/9813, 18/9814, 18/9815, 18/9816, 18/9821, 18/9822, 18/9823, 18/9824, 18/9825, 18/9826 . . . . . . . . . . . . . . . 20411 B Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 20411 C Dr . André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 20413 A Dr . Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20414 D Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 204 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 25 . November 2016II Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20416 A Dr . Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20417 D Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 20420 A Sonja Steffen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20421 A Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20422 B Kerstin Radomski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20423 C Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20425 A Dr . Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 20426 A Martin Gerster (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20427 C Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20428 B Ulrike Gottschalck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 20429 D Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 20430 D Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20431 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20434 D Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20434 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 20435 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20435 C (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 204 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 25 . November 2016 20389 204. Sitzung Berlin, Freitag, den 25. November 2016 Beginn: 9 .00 Uhr
  • folderAnlagen
    Berichtigung 202 . Sitzung, Seite 20240 D, erster Absatz, dritter Satz, ist wie folgt zu lesen: „Ich hoffe, dass wir an dem Punkt besser ausgestattet sind als dieses Jahr und nicht wie- der eine solch peinliche Situation wie im Herbst dieses Jahres im Haushaltsausschuss erleben, wo zwischen Auswärtigem Amt und BMZ über die überplanmäßigen Ausgaben gestritten wurde, bis das Kanzleramt einge- schaltet werden musste .“ (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 204 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 25 . November 2016 20435 Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bilger, Steffen CDU/CSU 25 .11 .2016 Connemann, Gitta CDU/CSU 25 .11 .2016 De Ridder, Dr . Daniela SPD 25 .11 .2016 Freudenstein, Dr . Astrid CDU/CSU 25 .11 .2016 Frieser, Michael CDU/CSU 25 .11 .2016 Gleicke, Iris SPD 25 .11 .2016 Heller, Uda CDU/CSU 25 .11 .2016 Henke, Rudolf CDU/CSU 25 .11 .2016 Hennrich, Michael CDU/CSU 25 .11 .2016 Hintze, Peter CDU/CSU 25 .11 .2016 Jung, Xaver CDU/CSU 25 .11 .2016 Kramme, Anette SPD 25 .11 .2016 Kretschmer, Michael CDU/CSU 25 .11 .2016 Marwitz, Hans-Georg von der CDU/CSU 25 .11 .2016 Michelbach, Dr . h . c . Hans CDU/CSU 25 .11 .2016 Möhring, Cornelia DIE LINKE 25 .11 .2016 Notz, Dr . Konstantin von BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25 .11 .2016 Pilger, Detlev SPD 25 .11 .2016 Rüffer, Corinna BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25 .11 .2016 Sarrazin, Manuel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25 .11 .2016 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25 .11 .2016 Schimke, Jana CDU/CSU 25 .11 .2016 Schlecht, Michael DIE LINKE 25 .11 .2016 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Schnieder, Patrick CDU/CSU 25 .11 .2016 Strebl, Matthäus CDU/CSU 25 .11 .2016 Tank, Azize DIE LINKE 25 .11 .2016 Timmermann-Fechter, Astrid CDU/CSU 25 .11 .2016 Wawzyniak, Halina DIE LINKE 25 .11 .2016 Zeulner, Emmi * CDU/CSU 25 .11 .2016 *aufgrund gesetzlichen Mutterschutzes Anlage 2 Amtliche Mitteilung ohne Verlesung Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Uni- onsdokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat . Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/10116 Nr . A .1 Ratsdokument 12316/16 Drucksache 18/10116 Nr . A .2 Ratsdokument 12495/16 Drucksache 18/10116 Nr . A .3 Ratsdokument 12497/16 Drucksache 18/10116 Nr . A .4 Ratsdokument 12507/16 Innenausschuss Drucksache 18/8140 Nr . A .2 Ratsdokument 6720/16 Drucksache 18/8470 Nr . A .3 EP P8_TA-PROV(2016)0102 Drucksache 18/8668 Nr . A .5 ERH 9/2016 Drucksache 18/8668 Nr . A .10 Ratsdokument 7934/16 Drucksache 18/9605 Nr . A .10 Ratsdokument 10466/16 Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz Drucksache 18/10116 Nr . A .9 Ratsdokument 12253/16 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 204 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 25 . November 201620436 (A) (C) (B) (D) Finanzausschuss Drucksache 18/10116 Nr . A .16 Ratsdokument 12068/16 Drucksache 18/10116 Nr . A .17 Ratsdokument 12302/16 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsi- cherheit Drucksache 18/9605 Nr . A .60 Ratsdokument 11483/16 Drucksache 18/9605 Nr . A .61 Ratsdokument 11494/16 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenab- schätzung Drucksache 18/9605 Nr . A .66 EP P8_TA-PROV(2016)0291 Drucksache 18/9746 Nr . A .8 Ratsdokument 11532/16 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Ent- wicklung Drucksache 18/9605 Nr . A .68 Ratsdokument 11357/16 Drucksache 18/10116 Nr . A .30 EP P8_TA-PROV(2016)0337 Drucksache 18/10116 Nr . A .31 Ratsdokument 12290/16 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Uni- on Drucksache 18/9605 Nr . A .69 EP P8_TA-PROV(2016)0309 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 204 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 25 . November 2016 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 204. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 12 Verkehr und digitale Infrastruktur EPL 32 Bundesschuld EPL 60 Allgemeine Finanzverwaltung TOP I Haushaltsgesetz 2017; Finanzplan 2016 bis 2020 TOP III Haushaltsgesetz 2017 (3. Beratung) Anlagen Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Ewald Schurer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Werte Kolleginnen und Kollegen! Der

    Haushalt 2017 dieser Bundesregierung hat eine innere
    Logik und eine Linie . Ich will dazu sagen: Der Kampf
    um die Deutungshoheit zwischen Opposition und Regie-
    rung lebt auch davon, dass die Opposition eine Linie fin-
    det, wie sie kritisiert .


    (Dr . Tobias Lindner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ihre Linien sind doch flache Linien!)


    Tobias Lindner, geschätzter Kollege aus dem Haushalts-
    ausschuss, ich habe den Eindruck, dass diese Linie nicht
    gefunden wurde . Es gibt immer wieder ritualisierte Kriti-
    ken, die man in jeder Haushaltsdebatte anbringen könnte,


    (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja, die tun weh!)


    aber zählen und wirklich treffen tun sie selten.

    Ich will Frau Hajduk hier loben, die in ihrer Analyse in
    der Tat einen wichtigen Punkt herausgegriffen hat, näm-
    lich den Verteilungsschlüssel für das 5-Milliarden-Eu-
    ro-Programm. Da gab es – das muss man offen und ehr-
    lich zugeben – in dieser Koalition zwischen CDU/CSU
    und SPD ausnahmsweise ein kleines Problem angesichts
    der Frage, wie man die Verteilungslogik verbessern
    könnte . Das gebe ich zu .

    Ein Haushalt, der bei Bildung und Forschung gegen
    18 Milliarden Euro geht; ein Haushalt, der für die In-
    frastruktur mehr Mittel ausweist, als – wie jetzt nach-
    gewiesen – verplant und verbaut werden können; ein
    Haushalt, in dem der Etat – ich habe es gerade von dem
    geschätzten Kollegen gehört – für die wirtschaftliche Zu-
    sammenarbeit seit Beginn dieser Koalition, also nach der
    Niebel-Delle, um 35 Prozent in drei Jahren erhöht wurde;


    (Beifall bei der SPD)


    ein Haushalt, der Familien nach vorne bringt; ein Haus-
    halt, der für den Bereich Migration und Bekämpfung der
    Fluchtursachen insgesamt 20 Milliarden Euro generiert –
    das ist ein Haushalt, der Substanz hat . Das ist ein Haus-
    halt, der in die richtige Richtung geht . Ich muss natürlich
    auch konstatieren, dass es immer darauf ankommt, die
    vorhandenen Mittel nicht nur bereitzustellen, sondern
    auch für eine gute Allokation zu sorgen .

    In meinem Bereich – ich habe es gestern hier vertre-
    ten – geht es darum, dass wir feststellen können: 138 Mil-
    liarden Euro haben wir künftig im Bereich Arbeit und
    Soziales . Das sind 42 Prozent des gesamten Budgets . Da
    kommt es darauf an, wieweit man zum Beispiel in den
    verschiedenen Bereichen Armut bekämpft, wieweit man
    Menschen, die benachteiligt sind, vielleicht auch mit
    neuen Ideen und Instrumenten aus ihrer Situation heraus-
    holt und sie aktiviert, damit sie wieder am Arbeitsmarkt
    und am gesellschaftlichen Leben teilhaben können . Da

    gibt es Punkte, die ich sehr kritisch sehe . Aber wir haben
    einen Haushalt, der sich insgesamt sehen lassen kann .

    Der Haushalt lebt davon, dass wir investieren . Verehr-
    te Kolleginnen und Kollegen von der Opposition, allein
    36 Milliarden Euro – das ist ein Neuntel des gesamten
    Haushaltes – entfallen auf Investitionen, und wir wissen,
    dass wir schon nächste Woche wegen der Investitionen in
    die Schulen im nächsten Jahr über einen Nachtragshaus-
    halt debattieren . Der Haushalt kann sich deswegen sehen
    lassen, weil er die investiven Aufgaben der Zukunft pro-
    aktiv aufnimmt . Es ist nicht so, wie es die Opposition
    behauptet, nämlich dass wir wesentliche Herausforde-
    rungen der Gesellschaft nicht aufnähmen . Das Gegenteil
    ist der Fall .


    (Beifall bei der SPD)


    Eine Regierung soll immer selbstkritisch sein – ja-
    wohl! –, eine Regierung soll sich immer verbessern – ja-
    wohl! –, aber das haben wir über vier Jahre hinweg ge-
    macht . Es war ja nicht so, dass Union und SPD immer
    und überall die gleiche Meinung hatten, es war ja nicht
    so, dass der Koalitionsvertrag in zwei Tagen beschlossen
    wurde, sondern es war ein zähes Ringen um die Deu-
    tungshoheit in der Politik .


    (Dr . Tobias Lindner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ein Hängen und Würgen war’s!)


    Auch wenn Herr Schäuble mit seiner ganzen Autorität
    leider nicht zu allen SPD-Projekten Ja sagen konnte –
    Herr Schäuble, da hätten Sie noch Spielraum und Luft
    nach oben gehabt –, tragen wir Sozialdemokraten den
    Haushalt mit; denn wir wollen einen nachhaltigen Haus-
    halt . Das muss man neben aller feinen Ironie sagen dür-
    fen. Wir wissen, wir können nur das finanzieren, was wir
    über die Wertschöpfung ökonomisch darstellen können .
    Da gab es schon einen Minimalkonsens, wiewohl sich
    Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten in gewissen
    Gebieten investiv noch mehr hätten vorstellen können .

    Ich komme zum Schluss, meine Damen und Herren .
    Es geht doch bei diesem Haushalt vor dem Hintergrund
    einer völlig veränderten gesellschaftlichen Debatte und
    der Gefahr, dass Rechtspopulismus gesellschaftliche Zu-
    sammenhänge verwässert und Menschen auf die falsche
    Spur bringt, darum, dass die demokratischen Parteien
    dazu in der Lage sind, mit einem Minimalkonsens auf
    die Herausforderungen der Zukunft zu reagieren . Ob
    Verteidigung, innere Sicherheit, Bildung oder Familie,
    Senioren, Frauen und Jugend: Wir geben die Antworten .

    Man muss sich auf bestimmte Punkte beschränken
    und mit dem Haushalt Botschaften senden . Der Haus-
    halt bietet die Gelegenheit, den Menschen draußen zu
    erklären, worum es geht . Es geht um die Verbesserung
    der Lebensverhältnisse der Menschen in allen 16 Bun-
    desländern und um eine faire Integration derer, die zu uns
    kommen und bei uns bleiben . Es geht also um mehr Mit-
    einander, um die Sicherung einer ökonomischen Tragfä-
    higkeit für die Zukunft . Das ist Sozialstaat, das ist soziale
    Marktwirtschaft, und dafür stehen wir .






    (A) (C)



    (B) (D)


    Ganz herzlichen Dank .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Ich erteile das Wort nun dem Kollegen Reinhard

Brandl für die CDU/CSU-Fraktion .


(Beifall bei der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Reinhard Brandl


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Herr Präsident! Verehrte Kolleginnen und Kollegen!

    Wer meint, die Politik heute habe keine Antwort auf die
    Herausforderungen unserer Zeit, dem empfehle ich als
    Lektüre diesen Haushalt .


    (Ulrike Gottschalck [SPD]: Ja!)


    Ich beginne mit der ersten Herausforderung, die uns
    über die letzten Jahre massiv beschäftigt hat: die Staats-
    schuldenkrise in Europa . Im Jahr 2016 machen 24 von
    28 Ländern in Europa neue Schulden . Deutschland legt
    in dieser Zeit zum vierten Mal einen Haushalt ohne Neu-
    verschuldung vor .


    (Johannes Kahrs [SPD]: Ja, bei dem Koalitionspartner kein Wunder!)


    Meine Damen und Herren, ich weiß – auch wenn
    Johannes Kahrs stark dafür gekämpft hat –: Ein Haushalt
    ohne Neuverschuldung ist keine neue Nachricht mehr;
    wenn es zum vierten Mal passiert, dann gibt es keine
    Eilmeldung . Aber ich will auf ein Detail hinweisen: Mit
    dem Haushaltsgesetz, das wir jetzt gleich verabschieden,
    gehen wir in die nächste Stufe; wir werden einen Teil des
    Bundesbankgewinnes zur Schuldentilgung einsetzen .
    Diesen Weg können wir in Zukunft noch viel stärker ge-
    hen . Das ist generationengerechte Politik .


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Meine Damen und Herren, wir haben den Tag heute
    mit der zweiten Herausforderung begonnen: Modernisie-
    rung der Infrastruktur . Auch daran misst sich für mich die
    Generationengerechtigkeit . Wir haben mit 11 Prozent die
    höchste Investitionsquote seit 16 Jahren . Bundesminister
    Dobrindt hat heute Morgen den Investitionshochlauf bei
    der Infrastruktur beschrieben . Seit er Minister ist, stehen
    25 Prozent mehr Geld für die Verkehrsinfrastruktur zur
    Verfügung .

    Das Problem ist heutzutage ja nicht mehr, dass der
    Bund zu wenig Geld bereitstellt – wir haben heute mehr-
    fach darüber gesprochen –, sondern das Problem ist, dass
    die Länder und Kommunen das Geld gar nicht mehr ab-
    rufen, weil ihnen die Planungskapazitäten fehlen . Das
    beginnt bei der Verkehrsinfrastruktur und geht über die
    Sanierung öffentlicher Gebäude und die Breitbandver-
    sorgung bis hin zum Kitaausbau . All das sind Themen,
    bei denen wir mehr tun könnten, wenn die Planungskapa-
    zitäten da wären . Das ist der nächste Schritt, an dem wir
    gemeinsam mit den Ländern und Kommunen arbeiten
    müssen .

    Die dritte Herausforderung, auf die der Haushalt eine
    kraftvolle Antwort gibt, ist die Erhaltung des Bildungs-

    und Technologiestandortes Deutschland . Meine Damen
    und Herren, als ich meine erste Rede hier gehalten habe –
    es ging damals, 2009, um den Bildungs- und Forschungs-
    etat –, hatte dieser Etat ein Volumen von 10 Milliarden
    Euro . Wir liegen heute bei 17,6 Milliarden Euro; das ist
    eine Steigerung um über 70 Prozent . Wir als Parlament
    überlegen auch die ganze Zeit, wo wir noch neue Impul-
    se setzen können . Wir haben letzte Woche diesbezüglich
    gehandelt und die Mittel für die Industrielle Gemein-
    schaftsforschung um 30 Millionen Euro erhöht . Außer-
    dem haben wir sechs neue Institute des DLR eingerichtet,
    um in Deutschland weiterhin Spitzenforschung betreiben
    zu können .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Meine Damen und Herren, die vierte Herausforde-
    rung: der soziale Zusammenhalt . 52 Prozent dieses Haus-
    halts werden für das soziale Netz, das unsere Gesellschaft
    zusammenhält, ausgegeben . Man kann diese hohe Quote
    auch kritisch sehen . Aber darum geht es mir an diesem
    Punkt nicht, sondern ich will darauf hinweisen, dass der
    ausgeglichene Haushalt nicht auf Kosten des Sozialstaats
    geht .


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wenn man den Gesamtzusammenhang betrachtet,
    muss man sagen: Wir haben in diesem Jahr die höchste
    Rentenerhöhung seit 23 Jahren, wir haben die niedrigste
    Arbeitslosigkeit seit 25 Jahren, und wir haben so viele
    Beschäftigte wie noch nie . Wir können von Deutschland
    aus sagen: Das Modell der sozialen Marktwirtschaft
    funktioniert . Weil es funktioniert, weil die Menschen
    Arbeit haben, weil die Unternehmen Gewinne machen
    und weil die Steuereinnahmen fließen, können wir uns all
    das, über das ich heute spreche, überhaupt leisten .

    Meine Damen und Herren, die Kollegin Lötzsch von
    den Linken hat die Debatte mit dem Bild von Frau Holle,
    die Geld über das Land verteilt, begonnen und angedeu-
    tet, dass das Geld sozusagen vom Himmel fällt . Das ist
    nicht der Fall . Hinter jedem von uns ausgegebenen Euro,
    der aus Steuermitteln kommt, steht die harte Arbeit unse-
    rer Bürgerinnen und Bürger . Dafür können wir dankbar
    sein .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Aber trotz dieser in Europa vergleichsweise guten Si-
    tuation haben die Menschen bei uns das Gefühl, dass die
    Welt unsicherer wird . Sie wissen, dass die Zukunft unse-
    res Wohlstands und unseres friedlichen Zusammenlebens
    nicht dauerhaft gesichert ist und dass die Welt von Kräf-
    ten bewegt wird, die außerhalb unseres Landes liegen .
    Auch mit Blick auf diese Herausforderungen geben wir
    ganz konkrete Antworten .

    Meine Damen und Herren, ich habe die Debatte zum
    Haushalt des Bundesentwicklungsministers verfolgt . Es
    ist beeindruckend, mit welcher Vielfalt wir zum Beispiel
    die Herausforderungen der Fluchtursachenbekämpfung
    angehen . Mir ist ein Punkt im Kopf geblieben: Deutsch-
    land alleine zahlt in diesem Jahr etwa die Hälfte des Bud-
    gets des Welternährungsprogramms für Syrien und die
    Region . Das ist Fluchtursachenbekämpfung .

    Ewald Schurer






    (A) (C)



    (B) (D)


    Auch die Wahrung der äußeren Sicherheit ist eine
    Herausforderung . Wir alle wissen – auf internationalen
    Konferenzen wird viel darüber gesprochen –: Europa
    muss mehr Geld für seine Verteidigung ausgeben . Wir
    tun das . Der Haushalt der Bundesverteidigungsministe-
    rin steigt um 8 Prozent; das entspricht einem Aufwuchs
    von 2,7 Milliarden Euro .

    Wir nehmen auch die Herausforderungen im Zusam-
    menhang mit den Flüchtlingen sehr, sehr ernst . Im Haus-
    halt des BMI – ich trage dafür im Haushaltsausschuss
    mit die Verantwortung – stehen alleine für Sprachkur-
    se 610 Millionen Euro bereit . Wir führen jetzt – das ist
    neu – Erstorientierungsangebote für Asylbewerber mit
    unklarer Bleibeperspektive ein, wir erhöhen die Mittel
    für die Migrationsberatung, und wir führen ein Anreiz-
    programm zur Förderung der freiwilligen Ausreise ein;
    auch diesen Punkt dürfen wir nicht unterschätzen . Einem
    Asylbewerber, der erkennt, dass er in Deutschland keine
    dauerhafte Bleibeperspektive hat, wollen wir mit diesem
    Programm den Neustart in seiner Heimat erleichtern .


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    Als letzten Punkt möchte ich die innere Sicherheit
    nennen . Ich könnte ein ganzes Bündel an Herausforde-
    rungen nennen: Grenzschutz, Terrorismus, organisier-
    te Kriminalität, Cybersicherheit, Extremismus in allen
    verschiedenen Varianten . Ich glaube, keine Koalition
    vor unserer hat die für die innere Sicherheit zuständigen
    Behörden so gestärkt, wie wir das getan haben . Die Bun-
    despolizei wächst um 7 500 Stellen, um ungefähr 20 Pro-
    zent, das Bundeskriminalamt wächst in fünf Jahren um
    1 000 Stellen, was auch ungefähr 20 Prozent ausmacht;
    Verfassungsschutz, Bundesnachrichtendienst sind weite-
    re Stichworte . Wir investieren in die innere Sicherheit,
    weil wir wissen – das liegt uns als CDU/CSU besonders
    am Herzen –: Die oberste Aufgabe des Staates ist der
    Schutz der Bürgerinnen und Bürger . Diese Aufgabe, die-
    se Verantwortung nehmen wir sehr ernst .


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU sowie des Abg . Martin Gerster [SPD])


    Meine Damen und Herren, das waren jetzt in acht Mi-
    nuten acht Herausforderungen, auf die wir eine Antwort
    geben . Ich weiß, dass in Zeiten postfaktischer Politik
    Fakten nicht mehr die zentrale Rolle spielen; aber ver-
    schweigen dürfen wir sie deswegen auch nicht .

    In diesem Sinne herzlichen Dank für Ihre Aufmerk-
    samkeit .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD – Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Es geht aber, noch mehr Fakten und weniger Ideologie in der Rede zu haben!)