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ID1820404500

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/204 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 204. Sitzung Berlin, Freitag, den 25. November 2016 Inhalt: Tagesordnungspunkt I (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushalts- jahr 2017 (Haushaltsgesetz 2017) Drucksachen 18/9200, 18/9202 . . . . . . . . . 20389 A b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2016 bis 2020 Drucksachen 18/9201, 18/9202, 18/9827 . 20389 B I .18 Einzelplan 12 Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur Drucksachen 18/9812, 18/9824 . . . . . . . 20389 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 20389 C Norbert Brackmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 20390 D Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20392 C Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 20393 C Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20394 A Alexander Dobrindt, Bundesminister BMVI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20396 D Herbert Behrens (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20399 C Birgit Kömpel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20401 A Dr . Valerie Wilms (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20401 D Reinhold Sendker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20403 A Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20404 C Dorothee Bär (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 20405 B Dr . Birgit Malecha-Nissen (SPD) . . . . . . . . . . 20405 D Gero Storjohann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 20406 D Kirsten Lühmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 20408 A Ulrich Lange (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 20409 B I .19 Einzelplan 32 Bundesschuld Drucksache 18/9822 . . . . . . . . . . . . . . . 20410 C I .20 Einzelplan 60 Allgemeine Finanzverwaltung Drucksache 18/9823 . . . . . . . . . . . . . . . 20410 D I .21 Haushaltsgesetz 2017 Drucksachen 18/9825, 18/9826 . . . . . . . 20411 A Tagesordnungspunkt III: Dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2017 (Haushaltsge- setz 2017) Drucksachen 18/9200, 18/9202, 18/9802, 18/9805, 18/9806, 18/9807, 18/9808, 18/9809, 18/9810, 18/9811, 18/9812, 18/9813, 18/9814, 18/9815, 18/9816, 18/9821, 18/9822, 18/9823, 18/9824, 18/9825, 18/9826 . . . . . . . . . . . . . . . 20411 B Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 20411 C Dr . André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 20413 A Dr . Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20414 D Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 204 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 25 . November 2016II Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20416 A Dr . Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20417 D Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 20420 A Sonja Steffen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20421 A Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20422 B Kerstin Radomski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20423 C Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20425 A Dr . Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 20426 A Martin Gerster (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20427 C Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20428 B Ulrike Gottschalck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 20429 D Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 20430 D Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20431 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20434 D Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20434 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 20435 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20435 C (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 204 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 25 . November 2016 20389 204. Sitzung Berlin, Freitag, den 25. November 2016 Beginn: 9 .00 Uhr
  • folderAnlagen
    Berichtigung 202 . Sitzung, Seite 20240 D, erster Absatz, dritter Satz, ist wie folgt zu lesen: „Ich hoffe, dass wir an dem Punkt besser ausgestattet sind als dieses Jahr und nicht wie- der eine solch peinliche Situation wie im Herbst dieses Jahres im Haushaltsausschuss erleben, wo zwischen Auswärtigem Amt und BMZ über die überplanmäßigen Ausgaben gestritten wurde, bis das Kanzleramt einge- schaltet werden musste .“ (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 204 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 25 . November 2016 20435 Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bilger, Steffen CDU/CSU 25 .11 .2016 Connemann, Gitta CDU/CSU 25 .11 .2016 De Ridder, Dr . Daniela SPD 25 .11 .2016 Freudenstein, Dr . Astrid CDU/CSU 25 .11 .2016 Frieser, Michael CDU/CSU 25 .11 .2016 Gleicke, Iris SPD 25 .11 .2016 Heller, Uda CDU/CSU 25 .11 .2016 Henke, Rudolf CDU/CSU 25 .11 .2016 Hennrich, Michael CDU/CSU 25 .11 .2016 Hintze, Peter CDU/CSU 25 .11 .2016 Jung, Xaver CDU/CSU 25 .11 .2016 Kramme, Anette SPD 25 .11 .2016 Kretschmer, Michael CDU/CSU 25 .11 .2016 Marwitz, Hans-Georg von der CDU/CSU 25 .11 .2016 Michelbach, Dr . h . c . Hans CDU/CSU 25 .11 .2016 Möhring, Cornelia DIE LINKE 25 .11 .2016 Notz, Dr . Konstantin von BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25 .11 .2016 Pilger, Detlev SPD 25 .11 .2016 Rüffer, Corinna BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25 .11 .2016 Sarrazin, Manuel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25 .11 .2016 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25 .11 .2016 Schimke, Jana CDU/CSU 25 .11 .2016 Schlecht, Michael DIE LINKE 25 .11 .2016 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Schnieder, Patrick CDU/CSU 25 .11 .2016 Strebl, Matthäus CDU/CSU 25 .11 .2016 Tank, Azize DIE LINKE 25 .11 .2016 Timmermann-Fechter, Astrid CDU/CSU 25 .11 .2016 Wawzyniak, Halina DIE LINKE 25 .11 .2016 Zeulner, Emmi * CDU/CSU 25 .11 .2016 *aufgrund gesetzlichen Mutterschutzes Anlage 2 Amtliche Mitteilung ohne Verlesung Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Uni- onsdokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat . Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/10116 Nr . A .1 Ratsdokument 12316/16 Drucksache 18/10116 Nr . A .2 Ratsdokument 12495/16 Drucksache 18/10116 Nr . A .3 Ratsdokument 12497/16 Drucksache 18/10116 Nr . A .4 Ratsdokument 12507/16 Innenausschuss Drucksache 18/8140 Nr . A .2 Ratsdokument 6720/16 Drucksache 18/8470 Nr . A .3 EP P8_TA-PROV(2016)0102 Drucksache 18/8668 Nr . A .5 ERH 9/2016 Drucksache 18/8668 Nr . A .10 Ratsdokument 7934/16 Drucksache 18/9605 Nr . A .10 Ratsdokument 10466/16 Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz Drucksache 18/10116 Nr . A .9 Ratsdokument 12253/16 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 204 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 25 . November 201620436 (A) (C) (B) (D) Finanzausschuss Drucksache 18/10116 Nr . A .16 Ratsdokument 12068/16 Drucksache 18/10116 Nr . A .17 Ratsdokument 12302/16 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsi- cherheit Drucksache 18/9605 Nr . A .60 Ratsdokument 11483/16 Drucksache 18/9605 Nr . A .61 Ratsdokument 11494/16 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenab- schätzung Drucksache 18/9605 Nr . A .66 EP P8_TA-PROV(2016)0291 Drucksache 18/9746 Nr . A .8 Ratsdokument 11532/16 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Ent- wicklung Drucksache 18/9605 Nr . A .68 Ratsdokument 11357/16 Drucksache 18/10116 Nr . A .30 EP P8_TA-PROV(2016)0337 Drucksache 18/10116 Nr . A .31 Ratsdokument 12290/16 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Uni- on Drucksache 18/9605 Nr . A .69 EP P8_TA-PROV(2016)0309 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 204 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 25 . November 2016 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 204. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 12 Verkehr und digitale Infrastruktur EPL 32 Bundesschuld EPL 60 Allgemeine Finanzverwaltung TOP I Haushaltsgesetz 2017; Finanzplan 2016 bis 2020 TOP III Haushaltsgesetz 2017 (3. Beratung) Anlagen Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Tobias Lindner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Meine sehr geehrten Damen und Herren! Offen gestan-
    den habe ich mich in dieser Woche manchmal gefragt, ob
    es den Kollegen von der Koalition nicht langsam lang-
    weilig wird, ständig über Nullen reden zu müssen .


    (Andreas Mattfeldt [CDU/CSU]: Überhaupt nicht!)


    Sie haben seit 2013 im Jahresrhythmus Nullverschul-
    dungsfestspiele aufgeführt . Ich gebe zu: Bei den Banken
    verschulden Sie sich immerhin nicht mehr . Aber jetzt ist
    es auch einmal gut . Am Ende zählt bei der Haushaltspo-
    litik doch nicht nur der Summenstrich; entscheidend ist,
    wofür Sie das Geld ausgeben . Entscheidend sind die Zah-
    len über dem Summenstrich und die Schwerpunkte, die

    Dr. André Berghegger






    (A) (C)



    (B) (D)


    Sie setzen, und Sie haben eben keinen zukunftsgerechten
    Haushalt vorgelegt .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Über den ganzen Jubel über Ihre schwarze Null haben
    Sie vor lauter Party vergessen, die Arbeit an den schwie-
    rigen Baustellen in diesem Haushalt zu vollbringen . Ich
    glaube, Sie machen das nicht nur aus Langeweile: Sie
    haben schlichtweg keine Antworten auf die großen He-
    rausforderungen unserer Zeit .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sie machen nicht Ernst beim Klimaschutz . Sie tun zu
    wenig für den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft .
    Und bei den Investitionen, Kollege Berghegger, bleiben
    Sie ohne Anspruch . Das Schlimme ist: Sie hätten die
    Chance dazu gehabt . Am Geld kann es nicht liegen . Sie
    hatten in diesen Haushaltsberatungen mehr Finanzmittel
    als in den Vorjahren zur Verfügung .

    Ich glaube, Ihnen fehlen schlichtweg der Mut und die
    Fantasie, die richtigen Schwerpunkte zu setzen . Dieser
    Haushalt ist und bleibt ein Haushalt der verpassten Chan-
    cen .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Die Frage, ob wir beim Kampf gegen den Klimawan-
    del Ernst machen, ist nicht nur für die Stabilität auf die-
    sem Planeten entscheidend, sondern auch ganz essenziell
    für die Zukunft unseres Industriestandorts Deutschland .
    Wenn Sie beim Klimaschutz Ernst machen wollen, Frau
    Hendricks, dann reichen unverbindliche Ankündigungen
    nicht . Dann müssen Sie auch angemessene Finanzmittel
    in die Hand nehmen . Sie müssten jährlich allein 800 Mil-
    lionen Euro in den Klimaschutz investieren . Sie müssten
    die vielen umweltschädlichen Subventionen angehen,
    die wir immer noch in diesem Haushaltsplan haben und
    für die über 50 Milliarden Euro vorgesehen sind . Da tun
    Sie nichts .

    Wir Grünen haben gezeigt, wie es geht . Wir haben in
    diesen Beratungen einen Klimaschutzhaushalt vorgelegt,
    der beim Klimaschutz Ernst macht .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Die zweite Null in Ihrem Etat ist die Tatsache, dass Sie
    den Zusammenhalt unserer Gesellschaft nicht ernsthaft
    gestärkt haben . Investitionen in den sozialen Zusammen-
    halt nützen uns am Ende allen .

    Wenn die Bundeskanzlerin am Sonntagabend im
    Fernsehen davon spricht, dass es für junge Familien in
    München endlich wieder möglich sein muss, sich ein
    Eigenheim zu kaufen, dann frage ich mich: Was ist mit
    all denjenigen, die in unseren Städten eine Mietwohnung
    suchen? Was ist mit all denjenigen, die sich fragen, ob sie
    steigende Mieten bezahlen können? Wer das ausblendet
    und sich zuerst auf die Eigenheime fokussiert, der setzt
    wirklich seltsame Prioritäten in den Haushaltsberatun-
    gen .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Besonders krass mit Blick auf die Investitionsquote
    finde ich, wie Sie sich da loben. Ja, unter den Blinden ist
    der Einäugige König; das ist bekannt . Bei einem Gesamt-
    volumen des Haushalts von 330 Milliarden Euro wird der
    Bund im nächsten Jahr 36 Milliarden Euro investieren .

    Betrachten wir einmal das Jahr 2012 – Herr
    Berghegger, Sie haben das ja angesprochen –: Damals
    umfasste der Haushalt nur 306 Milliarden Euro; und es
    wurden auch 36 Milliarden Euro für Investitionen in die
    Hand genommen . – Und jetzt hören Sie einmal auf, über
    Sondereffekte, wie den ESM, zu reden! Machen wir uns
    doch nichts vor: Wenn wir diese Einlage nicht hätten leis-
    ten müssen, dann hätten 8 Milliarden Euro mehr zur Ver-
    fügung gestanden . Diese hätte man dann in andere sinn-
    volle Dinge investieren können . Wir haben Ihnen damals
    entsprechende Vorschläge gemacht . Tun Sie also nicht
    so, als wären Sie hier Investitionsweltmeister .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Wir Grüne haben Ihnen in diesen Haushaltsberatun-
    gen gezeigt, wie man einen Bundeshaushalt aufstellen
    kann, der ohne neue Schulden auskommt, aber neue
    Chancen schafft.


    (Lachen der Abg . Ulrike Gottschalck [SPD])


    Wir haben über 400 Änderungsanträge gestellt . Allein
    mit unseren Anträgen würden wir 7 Milliarden Euro mehr
    investieren . Die Investitionsquote würde über 2 Prozent-
    punkte steigen . Das ist zukunftsgerichtete Haushaltspo-
    litik .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sie hatten glückliche Rahmenbedingungen wie nie
    zuvor, und Sie haben die Mehreinnahmen verteilt . Die
    wahren Chancen, die sich aus dieser Situation ergeben,
    haben Sie aber nicht genutzt . Sie schieben die drängen-
    den Probleme in Wahrheit doch in die Zukunft .

    Sie mögen vielleicht keine neuen Schulden machen,
    ja, aber Sie hinterlassen dem nächsten Deutschen Bun-
    destag und vor allem den zukünftigen Generationen mit
    diesem Haushalt weiterhin eine ganz große Hypothek .
    Am Ende mag vielleicht eine schwarze Null stehen, aber
    wenn Sie einmal auf die 2 974 Seiten dieses Druckwer-
    kes gucken, dann finden Sie darin nicht mehr und nicht
    weniger als eine Dokumentation der Ideenlosigkeit die-
    ser Großen Koalition .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Andreas Mattfeldt [CDU/CSU]: Es ist schon schwer, bei einer so erfolgreichen Regierung in der Opposition zu sein!)


    Herr Berghegger, vielleicht hätten Sie eben nicht nur
    mit Frau Holle reden sollen . Vielleicht hätten Sie auch
    mit den Bürgerinnen und Bürgern in diesem Land reden
    sollen,


    (Bartholomäus Kalb [CDU/CSU]: Das tun wir mehr als Sie!)


    die täglich Fragen haben, die Ideen haben, die dieses
    Land weiterentwickeln wollen . Wir Grüne haben das in
    unseren Anträgen aufgegriffen.

    Dr. Tobias Lindner






    (A) (C)



    (B) (D)


    Wir lehnen diesen Haushalt der verpassten Chancen
    ab, und ich füge hinzu: Ab dem Herbst 2017 machen wir
    es besser .

    Herzlichen Dank .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Lachen bei Abgeordneten der CDU/ CSU – Helmut Heiderich [CDU/CSU]: Aber nicht mit den wirren Ideen des Parteitages! – Volkmar Klein [CDU/CSU]: Das heißt, ihr stimmt als Opposition dann zu!)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Diese Zusage wird zu Protokoll genommen . – Nun hat

der Kollege Johannes Kahrs für die SPD-Fraktion das
Wort .


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Johannes Kahrs


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Im Gegensatz zu Ihnen, Herr Lindner, haben
    wir es vier Jahre lang besser gemacht,


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Dr . Tobias Lindner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Oh, Vorsicht!)


    und im Gegensatz zu dem, was Sie gesagt haben, haben
    wir hier nicht Versprechungen und Geld wie Frau Holle
    über alle ausgeschüttet, sondern hart auf der Sachebene
    und Antrag für Antrag unser Land besser gemacht . Das
    könnten Sie ehrlicherweise ruhig auch einmal anerken-
    nen .


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


    Wenn man sich das einfach einmal anguckt, dann sieht
    man: Gemeinsam als SPD, CDU und CSU haben wir den
    Einstieg in das von Sigmar Gabriel initiierte Solidarpro-
    jekt beschlossen . – Vielen Dank, Sigmar .


    (Heiterkeit und Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Daneben haben wir massiv in die innere Sicherheit, in
    die Bekämpfung von Fluchtursachen und in die huma-
    nitäre Hilfe investiert . Durch eine Änderung im Haus-
    haltsgesetz, lieber Eckhardt, haben wir die Möglichkeit
    geschaffen und auch den entsprechenden Mechanismus
    wieder ins Leben gerufen, Schulden auch zurückzahlen
    zu können .

    Wir als Parlament – Frau Lötzsch hat ja erwähnt, dass
    das auch ein Haushalt des Parlamentes ist – haben das,
    was uns die Regierung vorgelegt hat, wieder ein Stück
    besser gemacht . Dafür gibt es das Parlament, und das ha-
    ben wir gut hingekriegt . Ich möchte mich an dieser Stelle
    bei den Kolleginnen und Kollegen der Koalition, insbe-
    sondere bei dir, lieber Eckhardt, für die gute und frucht-
    bare Zusammenarbeit herzlich bedanken . Viele Dinge

    hätten wir nicht hinkriegen können, wenn wir sie nicht
    gemeinsam angegangen wären .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Sigmar Gabriel hat ja gestern auf der einen Seite mit
    Blick auf unsere Partei erklärt: Man darf nicht immer zu
    viel von dem versprechen, was man gerne hätte, auch
    wenn es einen drängt und man es für billig und gerecht
    hält . Auf der anderen Seite hat er, an die Union gerichtet,
    erklärt: Man darf nicht zu hohe Steuerentlastungen for-
    dern . – Im Kern haben wir das Problem, dass in diesem
    Haushalt, auch wenn er gut aussieht und wir keine neuen
    Schulden machen, natürlich erhebliche Risiken vorhan-
    den sind .


    (Dr . Tobias Lindner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist bei der ganzen Politik so!)


    Schauen wir uns einmal die mittelfristige Finanzpla-
    nung und das an, was in den nächsten Jahren passiert:
    Bei den Ländern und bei den Kommunen werden die
    Steuereinnahmen steigen, während sie beim Bund eher
    zurückgehen werden . Das liegt daran, dass wir, und zwar
    nicht nur einmalig, sondern strukturell, sehr viel für Län-
    der und Kommunen getan haben, damit sie vor Ort in-
    vestieren und – das ist heute schon mehrfach ausgeführt
    worden – ihren Investitionsfluss erhöhen können. Das
    heißt, dafür haben wir viel Geld ausgegeben . Wir haben
    den Bundeshaushalt strukturell sogar eher in schwieri-
    gere Gewässer gebracht, damit Kommunen und Länder
    klarkommen können. Ich finde, auch das ist ein Teil der
    Wahrheit; das kann man hier gerne einfach einmal er-
    wähnen .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Jetzt haben wir alle eine Woche lang auch die Reden
    der Opposition gehört . Ich habe am Anfang der Woche
    hier gesessen und mir die Rede von Frau Wagenknecht
    angehört . Hätte ich die Augen zugemacht, dann hätte ich
    glauben können, Frau Petry zu hören .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Das war eine grottenschlechte, populistische, miese
    Rede, in der nur an Hass, Frust, Neid, Angst und Miss-
    gunst appelliert wurde . Diese Rede war dieses Hohen
    Hauses unwürdig . Wenn man die extreme Linke und die
    extreme Rechte stärken will, dann macht man das genau
    so. Deswegen war diese Rede unsäglich. Ich hoffe, dass
    sie sich dafür entschuldigen wird . Aber, ehrlich gesagt,
    bin ich mir nicht sicher, ob sie dafür die Größe hat . Aber
    man kann das zumindest anmahnen .


    (Zuruf von der LINKEN)


    – Liebes, sei entspannt . Wir sind da der gleichen Mei-
    nung .


    (Heiterkeit bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


    Im Ergebnis ist es so, dass wir 1,1 Milliarden Euro
    mehr für den Haushalt des Auswärtigen Amtes und des
    BMZ ausgeben . Herr Schäuble, ich glaube, das war eine
    große Tat . Das war vernünftig . Es ist gut, dass man in die

    Dr. Tobias Lindner






    (A) (C)



    (B) (D)


    Bekämpfung von Fluchtursachen investiert . Eben das ist
    einer der von uns gesetzten Schwerpunkte, den die Oppo-
    sition nach ihren Aussagen nicht finden konnte, bei dem
    sie nicht wusste, wo das Geld gelandet ist .


    (Dr . Tobias Lindner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: In letzter Minute haben Sie das gemacht!)


    Damit Sie das verstehen, sage ich es Ihnen hier einfach:
    Dorthin ist das Geld geflossen, das wir 2017 zusätzlich
    ausgeben . Das ist richtig, und das ist gut .


    (Beifall bei der SPD sowie des Abg . Helmut Heiderich [CDU/CSU])


    Wir Sozialdemokraten stehen für einen handlungsfä-
    higen, einen funktionsfähigen und einen starken Staat,
    weil man nur dann die Dinge umsetzen kann, die wir in
    diesem Land wichtig finden. Dafür braucht es Investiti-
    onen in die Sozialsysteme auf der einen Seite und in die
    Sicherheit auf der anderen Seite . Schauen wir uns das an .

    Wir haben in dieser Legislaturperiode insbesondere in
    die Bundespolizei mehr Geld investiert .


    (Beifall des Abg . Martin Gerster [SPD])


    Wir haben da in der Vergangenheit 3 000 neue Stellen ge-
    schaffen. Wir werden da mit diesem Haushalt 4 000 neue
    Stellen schaffen. Wir haben Geld investiert und auch wel-
    ches für die Schiffe der Bundespolizei bereitgestellt.


    (Dr . Tobias Lindner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Maritime Wochen im Haushaltsausschuss!)


    All das war notwendig . Ich glaube, das muss man einfach
    einmal sagen .


    (Beifall bei der SPD sowie des Abg . Helmut Heiderich [CDU/CSU])


    Zum Thema Investitionen muss man feststellen: Wir
    haben mehr Geld in die Infrastruktur investiert, als wir
    derzeit überhaupt ausgeben können .


    (Bettina Hagedorn [SPD]: Ja!)


    Wir bekommen ja Geld von der Deutschen Bahn AG und
    Gelder, die für Investitionen in die Straßen und Wasser-
    straßen vorgesehen waren, zurück . Darauf braucht man
    nicht stolz zu sein . Wir haben das Problem, dass in der
    Vergangenheit, auch beim Personal, zu viel gespart wor-
    den ist . Da haben wir alle uns hier nicht mit Ruhm be-
    kleckert . Deswegen haben wir dies in diesem Haushalt
    besser gemacht . Auch dafür danke ich dem Kollegen
    Eckhardt Rehberg .

    Wir haben hier einen Dreisatz angewandt, indem wir
    gesagt haben: Wir müssen dringend neue Stellen schaf-
    fen . Das kann man zum Beispiel beim Zoll sehen . Beim
    Zoll haben wir Mittel zur Schaffung von 500 neuen Stel-
    len zur Verfügung gestellt .

    Zugleich haben wir gesagt: Man muss Stellen entfris-
    ten . Diese befristeten Stellen, von denen es auch beim

    Bund in bestimmten Bereichen überdurchschnittlich vie-
    le gibt, müssen entfristet werden .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Damit haben wir in Form von großen Paketen angefan-
    gen . Arbeitsplatzsicherheit ist für die Arbeitsplatzzufrie-
    denheit richtig wichtig .

    Außerdem haben wir Stellen gehoben . Beim Zoll – ich
    war eben da – haben wir neben der Neuschaffung von
    500 Stellen auch noch 250 Stellen gehoben; das hat auch
    etwas mit Attraktivität zu tun .


    (Bettina Hagedorn [SPD]: Ja!)


    Das haben wir auch anderswo gemacht . Beim THW ha-
    ben wir beschlossen, 150 neue Stellen zu schaffen, und
    haben 167,5 Stellen gehoben . Das heißt, man kümmert
    sich nicht nur um diejenigen, die die Arbeit machen, in-
    dem man die Personalbasis verstärkt, sondern hilft denen
    auch selbst . Ich glaube, nur gemeinsam bekommen wir
    das vernünftig hin .


    (Beifall des Abg . Martin Gerster [SPD])


    Neben den ganzen großen Dingen haben wir auch ein
    paar kleine gemacht, auf die ich sehr stolz bin . Wir haben
    wieder 15 Millionen Euro in die Bildungsberatungsstelle
    Garantiefonds Hochschule für C1-Sprachkurse inves-
    tiert . Jedes Jahr satteln wir hier mehr Geld drauf . Das
    sind Kurse für die Flüchtlinge, die akademisch vorge-
    bildet sind und denen man die Möglichkeit geben muss,
    in Deutschland zu lernen, damit sie später hier arbeiten
    können . Dafür braucht es diese Sprachkurse . Wir haben
    zudem 2 Millionen Euro für die politischen Jugendver-
    bände investiert und vieles mehr .

    Ich erlaube mir noch einmal die Bemerkung: Man
    muss mehr für das Personal tun . Wir haben Geld, das wir
    investieren können . Wir müssen dafür aber etwas beim
    Planungsrecht tun . Wenn wir das Planungsrecht vereinfa-
    chen und mehr Personal einstellen, können wir das Geld
    investieren und die Vorhaben umsetzen . Damit haben wir
    angefangen; das haben wir angeschoben .

    Der Haushalt 2017 ist ein guter Haushalt . Ich möch-
    te mich bei den Kollegen von SPD und CDU/CSU ganz
    herzlich bedanken und auch bei den Kollegen der Oppo-
    sition im Haushaltsausschuss . Auch mit euch konnte man
    anständig zusammenarbeiten .

    Vielen Dank .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)