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ID1820211300

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/202 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 202. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 23. November 2016 Inhalt: Tagesordnungspunkt I (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haus- haltsjahr 2017 (Haushaltsgesetz 2017) Drucksachen 18/9200, 18/9202 . . . . . . . 20159 A b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Un- terrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2016 bis 2020 Drucksachen 18/9201, 18/9202, 18/9827 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20159 B I .9 Einzelplan 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzler- amt Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . . 20159 B Dr . Sahra Wagenknecht (DIE LINKE) . . . . . . 20159 C Dr . Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . 20165 B Dr . Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20172 B Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 20175 D Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20179 C Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20182 B Gerda Hasselfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20184 A Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 20186 D Antje Tillmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20188 C Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20190 A Rüdiger Kruse (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20192 A Sigrid Hupach (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 20193 D Marco Wanderwitz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 20194 D Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20196 B Martin Dörmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20197 D Ulle Schauws (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20199 B Hiltrud Lotze (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20200 B Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 20201 C Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20203 C I .10 Einzelplan 05 Auswärtiges Amt Drucksachen 18/9805, 18/9824 . . . . . . . 20201 D Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20201 D Doris Barnett (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20206 A Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20208 A Alois Karl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20209 A Dr . Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20211 B Stefan Liebich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 20213 C Roderich Kiesewetter (CDU/CSU) . . . . . . . . . 20214 D Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20216 C Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 20217 D Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20218 D Dr . Bernd Fabritius (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 20219 D Karl-Heinz Wange (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 20221 B Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 202 . Sitzung . Berlin, Mittwoch, den 23 . November 2016II I .11 Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung Drucksachen 18/9813, 18/9824 . . . . . . . 20222 B Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20222 C Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 20223 D Dr . Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20225 A Karin Evers-Meyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 20226 D Dr . Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20228 C Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . 20231 A Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20232 B Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20234 A Henning Otte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 20234 D Gabi Weber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20237 A Ingo Gädechens (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 20238 A Heidtrud Henn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20239 C I .12 Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftli- che Zusammenarbeit und Entwick- lung Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . . 20240 B Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20240 C Volkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20241 D Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20243 B Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . . 20244 C Dr . Gerd Müller, Bundesminister BMZ . . . . . 20245 D Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 20248 B Sonja Steffen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20249 C Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20250 D Jürgen Klimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20252 A Gabi Weber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20253 A Johannes Selle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20254 A Stefan Rebmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20255 A Sibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20256 C Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 20258 C Sibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20259 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20259 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 20261 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 202 . Sitzung . Berlin, Mittwoch, den 23 . November 2016 20159 202. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 23. November 2016 Beginn: 9 .00 Uhr
  • folderAnlagen
    Niema Movassat (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 202 . Sitzung . Berlin, Mittwoch, den 23 . November 2016 20261 Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Beck (Köln), Volker BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23 .11 .2016 Connemann, Gitta CDU/CSU 23 .11 .2016 De Ridder, Dr . Daniela SPD 23 .11 .2016 Gleicke, Iris SPD 23 .11 .2016 Gysi, Dr . Gregor DIE LINKE 23 .11 .2016 Heller, Uda CDU/CSU 23 .11 .2016 Hennrich, Michael CDU/CSU 23 .11 .2016 Hintze, Peter CDU/CSU 23 .11 .2016 Hirte, Dr . Heribert CDU/CSU 23 .11 .2016 Kofler, Dr. Bärbel SPD 23 .11 .2016 Kretschmer, Michael CDU/CSU 23 .11 .2016 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Marwitz, Hans-Georg von der CDU/CSU 23 .11 .2016 Möhring, Cornelia DIE LINKE 23 .11 .2016 Schimke, Jana CDU/CSU 23 .11 .2016 Schlecht, Michael DIE LINKE 23 .11 .2016 Schnieder, Patrick CDU/CSU 23 .11 .2016 Strebl, Matthäus CDU/CSU 23 .11 .2016 Tank, Azize DIE LINKE 23 .11 .2016 Timmermann-Fechter, Astrid CDU/CSU 23 .11 .2016 Wawzyniak, Halina DIE LINKE 23 .11 .2016 Zeulner, Emmi * CDU/CSU 23 .11 .2016 *aufgrund gesetzlichen Mutterschutzes Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 202. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzleramt EPL 05 Auswärtiges Amt EPL 14 Verteidigung EPL 23 Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Jürgen Klimke


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Kollege Movassat, Sie haben dem Minister vorgeworfen,
    dass er netten Worten keine Taten folgen lassen würde .
    Anja Hajduk sagte, man müsse kritische Blicke auf den
    Haushalt werfen . Halten wir drei Punkte doch noch ein-
    mal fest:

    Erstens . Der Einzelplan 23 wächst in 2017 um insge-
    samt 1,1 Milliarden Euro .

    Zweitens . Der Haushalt für Entwicklungspolitik über-
    schreitet die Grenze von 8 Milliarden Euro .

    Drittens.  Die  Steigerung  der  finanziellen  Mittel  für 
    Entwicklungspolitik beträgt in dieser Legislaturperiode
    35 Prozent .

    Das müssen wir hier festhalten . Das ist Ihr Erfolg,
    Herr Minister, und der Erfolg der Koalition, und darauf
    sind wir auch ein bisschen stolz .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Lassen Sie mich als Außen- und Entwicklungspoli-
    tiker an dieser Stelle einen Blick auf die multilateralen
    Anstrengungen in der Entwicklungszusammenarbeit
    werfen; denn angesichts weltweiter Herausforderungen –
    wir haben das ja immer wieder gesagt – in den Bereichen
    Migration, Ernährung und Umwelt können wir nur durch
    eine internationale Kooperation, Zusammenarbeit, nach-
    haltige Entwicklungserfolge erzielen .

    Ich erinnere daran, dass die Zahl der Flüchtlinge
    65 Millionen beträgt . 41 Millionen von ihnen sind in
    ihrem Heimatland geblieben . Ohne intensive Bemühun-
    gen und ohne gemeinsame internationale Lösungsansät-
    ze – das ist das Entscheidende – voranzubringen, wird
    es keine Verbesserung dieser Lage geben . Deswegen
    begrüße ich es ausdrücklich, dass im aktuellen Haushalt
    die Aufstockung der Verpflichtungsermächtigung für die 
    Afrikanische Entwicklungsbank um 45 Millionen Euro
    erreicht werden konnte, und auch die Aufstockung der
    Barmittel für die Vereinten Nationen und internationale
    Organisationen ist ein positives Signal .

    Erst gestern saß ich mit einem hochrangigen Ge-
    sprächspartner des UNDP, des Entwicklungsprogramms
    der Vereinten Nationen, zusammen . Gleich zu Beginn
    sagte er mir, dass es eine super Lösung und eine sehr gute
    Nachricht ist, dass Deutschland mit 25 Millionen Euro
    einen essenziellen Beitrag für die Arbeit der Organisation
    leisten wird .

    Ein zentrales Anliegen der deutschen Entwicklungs-
    politik ist die Steigerung der Effizienz und der Wirkung 
    internationaler Maßnahmen . Mit Fokussierung auf leis-
    tungsstarke Geber, also zum Beispiel auf die UN oder die
    Weltbank, trägt Deutschland dazu bei, die Fragmentie-
    rung der Geberlandschaft zu begrenzen . Dieses Vorhaben
    wird in den kommenden Jahren nicht einfacher . So bleibt
    eben natürlich auch abzuwarten, welche Schwerpunkte
    der neue amerikanische Präsident in der internationalen
    Zusammenarbeit setzen wird . Auch dahinter, wie hinter
    vielen anderen Punkten, sind Fragezeichen .

    Auch ein Blick auf unsere europäischen Nachbarn
    wirft Fragen auf . Was bedeutet der Brexit für die europä-
    ische Außen- und Entwicklungspolitik? Großbritannien
    hat die internationale Entwicklungspolitik in den vergan-
    genen Jahren sehr maßgeblich mit beeinflusst. Das Verei-
    nigte Königreich ist der zweitgrößte Geber weltweit und
    damit ein Schwergewicht und tonangebender Staat bei
    der strategischen Ausrichtung der Entwicklungszusam-
    menarbeit .

    Meine Damen und Herren, Deutschlands Position in
    der multilateralen Entwicklungszusammenarbeit und in
    der Koordinierung mit der EU – untereinander, miteinan-
    der – wird sich verändern müssen . Wir müssen uns da-
    rauf einstellen, dass wir als verlässlicher Partner in der
    Entwicklungszusammenarbeit künftig noch intensiver
    gebraucht und nachgefragt werden .

    Als Entwicklungspolitiker in Deutschland haben wir
    es in der Vergangenheit oft schwer gehabt, Gehör für
    unsere Themen zu finden. Im Gegensatz zu den großen 
    Fragen der Außen-, der Innen- und der Wirtschaftspolitik
    standen Fragen der Entwicklungspolitik eben nur selten
    im Mittelpunkt der Schlagzeilen und der öffentlichen
    Aufmerksamkeit . Manchmal braucht es leider eben eine
    Krise, um tatsächlich ein Umdenken deutlich werden zu
    lassen .

    Lassen Sie mich noch eines hinzufügen: Trotz unseres
    starken Engagements im Bereich „Flucht und Migrati-
    on“ verliert die Koalition auch andere Herausforderun-
    gen nicht aus ihren Augen . Ich nenne hier – Sie haben
    es auch heute Abend noch einmal deutlich gesagt, Herr
    Minister – das Textilbündnis, die Umsetzung der Nach-
    haltigkeitsagenda 2030 und die Energiepartnerschaften
    in Afrika . Deutschland übernimmt mit den aufgezählten
    Beispielen internationale Verantwortung und ist bereit,
    gemeinsam mit seinen Partnern zum Erfolg beizutragen .

    Meine Damen und Herren, mit dem aktuellen Haus-
    haltsplan liefert die Bundesregierung den Beweis dafür,
    dass wir – die Regierung, das Parlament; jedenfalls die
    Mehrheit – die Herausforderungen verstanden haben .
    Und Bundeskanzlerin Angela Merkel hat immer wieder –
    auch heute – deutlich gemacht, dass sie sich mit starker
    Stimme für die Entwicklungszusammenarbeit einsetzt,
    und dafür sind wir ihr dankbar .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Wer Hunger leidet, von Bürgerkrieg oder der eigenen
    Regierung bedroht ist, wer keine Perspektive für seine
    Kinder sieht, wird niemanden fragen, ob er seine Hei-
    mat verlassen darf, um in Europa eine bessere Zukunft

    Anja Hajduk






    (A) (C)



    (B) (D)


    zu suchen . Mit den eingeplanten Haushaltsmitteln wird
    Deutschland auch im kommenden Jahr seinen Beitrag
    leisten, um diesen Menschen eine Perspektive in ihrer
    Heimat zu geben und weniger die Flucht zu unterstützen .

    Herzlichen Dank .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)




Rede von Claudia Roth
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Vielen Dank, Jürgen Klimke . – Nächste Rednerin:

Gabi Weber für die SPD-Fraktion .


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Gabi Weber


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Kollegin-

    nen und Kollegen! Meine Vorrednerinnen und Vorredner
    sind bereits darauf eingegangen, dass wir zum zweiten
    Mal in Folge einen Rekordhaushalt für das BMZ auf den
    Weg bringen .

    Kleiner Rückblick: Damit ist die Niebel-Delle, mit
    der wir 2014 angefangen haben, Vergangenheit, und wir
    haben die Möglichkeit, diesen Haushalt so weiterzuent-
    wickeln, dass wir das 0,7-Prozent-Ziel erreichen, und
    zwar am besten, indem die Kosten für die Flüchtlinge
    im Inland und der Haushalt ohne die Kosten für diese
    Flüchtlinge getrennt ausgewiesen werden, damit wir ei-
    nen vernünftigen Überblick haben .


    (Beifall bei der SPD sowie der Abg . Sibylle Pfeiffer [CDU/CSU])


    Insgesamt kann man betonen: Jeder Euro, den wir zur
    Schaffung von guten Lebensperspektiven für die Men-
    schen in den Entwicklungsländern einsetzen, ist gut an-
    gelegt . Das gilt übrigens auch für die Bekämpfung von
    Fluchtursachen . Schaut man sich die Welt an, bedarf
    es keiner großen Vorhersagekunst, um zu erahnen, dass
    Flucht und deren Folgen auch im nächsten Jahr eines der
    zentralen Themen der Entwicklungszusammenarbeit sein
    werden . Aus diesem Grund wird der Bereich Krisenbe-
    wältigung und Wiederaufbau sowie Infrastruktur zusam-
    men mit der Sonderinitiative „Fluchtursachen bekämp-
    fen – Flüchtlinge reintegrieren“ um 150 Millionen Euro
    aufgestockt . Darüber hinaus wird vor allem die bilaterale
    staatliche Entwicklungszusammenarbeit mit einem Plus
    von über 500 Millionen Euro deutlich gestärkt; das war
    überfällig .


    (Beifall bei der SPD)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, beim Blick auf die
    Weltkarte der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen
    sehe ich einen betrüblichen Trend zu einem Mehr an
    Zensur, Verfolgung von Medienschaffenden und der Ein-
    schränkung freier Debatten in vielen Ländern der Erde .
    Gerade deshalb brauchen wir jetzt Einrichtungen, die dem
    entgegenwirken . Ohne eine lebendige Medienlandschaft
    kann Demokratie nicht gedeihen und wird Entwicklung
    behindert . Die Liste der unrühmlichen Gegenbeispiele
    wird leider immer länger . Eines der jüngsten Beispiele ist
    leider die Türkei, die aber kein Entwicklungsland, son-
    dern ein Schwellenland ist .

    Bezogen auf den jetzigen Haushalt freue ich mich
    sehr, dass die Forderung der SPD aus der ersten Le-
    sung, im Bereich der Medien mehr Geld zur Verfügung
    zu stellen und die Förderung nicht um 3 Millionen Euro
    zu kürzen, erhört worden ist . Wir haben die Kürzung zu-
    rückgenommen und eine Aufstockung um 800 000 Euro
    vorgenommen . Das ist ein wichtiges Signal und kommt
    Einrichtungen wie der Deutschen Welle bei ihrer wichti-
    gen Arbeit unmittelbar zugute .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Ein weiterer Bereich, der mir und meiner Fraktion
    sehr am Herzen liegt, ist der Zivile Friedensdienst . Auch
    hier konnte ein Aufwuchs des entsprechenden Titels um
    3 Millionen Euro erreicht werden . Danke . Das war eben-
    falls eine unserer Forderungen. Dass die Verpflichtungs-
    ermächtigungen in diesem Bereich ebenfalls um 3 Milli-
    onen Euro angehoben worden sind, ist ein gutes Signal
    und verlässliche Zusage an diejenigen, die in diesem Be-
    reich weiter arbeiten . Insgesamt werden wir den Zivilen
    Friedensdienst bei der unsicheren Weltlage sicher weiter
    stärken müssen .


    (Beifall bei der SPD)


    Liebe Kollegen und Kolleginnen, Entwicklung
    braucht  Zeit;  Konfliktprävention  und  Nachsorge  auch. 
    Gerade deshalb müssen wir darauf achten, Gelder vor al-
    lem mittel- bis langfristig bereitzustellen . Bis zum Erfolg
    braucht es einen langen Atem . Viele Projekte im Bereich
    der  Entwicklungszusammenarbeit  oder Konfliktpräven-
    tion und Nachsorge werden oftmals von kleinen Trä-
    gern umgesetzt . Ihre Partner, meist kleine und lokale
    Organisationen, die das Gelingen der Arbeit durch eine
    enge Vertrauensbeziehung mit den Menschen vor Ort
    sicherstellen, arbeiten oft mit Projekten von geringerem
    Volumen und kürzerer Laufzeit als etwa große Organi-
    sationen . Aber wir brauchen beide, und wir brauchen für
    beide Planungssicherheit und Transparenz im Vergabe-
    verfahren .

    Daher  sind  Verpflichtungsermächtigungen  wichtig; 
    denn sie geben für kommende Haushaltsaufstellungen
    bereits gewisse Leitplanken vor . So haben wir sie auch
    in diesem Haushalt um 158 Millionen Euro angehoben .

    Ein Wermutstropfen an dieser Stelle . Beim Titel für
    die Arbeit privater Träger haben wir am Ende 8 Milli-
    onen Euro mehr  für Verpflichtungsermächtigungen ein-
    gestellt und den Barmittelansatz um 4 Millionen Euro
    erhöht . Allerdings erreichen mich zurzeit Hinweise von
    kleinen Organisationen, die einerseits das Signal erhalten
    haben, dass es diesen Haushaltsaufwuchs gibt, aber ande-
    rerseits befürchten, dass das, was an Haushaltsaufwuchs
    kommt, nicht bei ihnen, den kleinen Trägern, landet,
    sondern bei großen Trägern und dass die kleinen Träger
    dadurch keine Chance haben, ihre Projekte zu verwirk-
    lichen . Das sollte, Herr Minister, genau beobachtet wer-
    den, und es sollte sichergestellt werden, dass sowohl die
    großen Träger mit guten Projekten als auch die kleinen
    Träger wirklich zum Zuge kommen .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Wie bei mir üblich kommt jetzt der Blick zum Platz
    des Finanzministers . Ich möchte das wichtige Thema Fi-

    Jürgen Klimke






    (A) (C)



    (B) (D)


    nanztransaktionsteuer nicht links liegen lassen und noch
    einmal dafür werben, dass wir die Signale, die im Ok-
    tober dieses Jahres von der EU-Finanzministerkonferenz
    gekommen sind, nutzen und dass von unserer Seite aus
    die Initiative weitergetragen wird, die Finanztransakti-
    onsteuer auf europäischer Ebene tatsächlich noch 2018
    einzuführen .

    Liebe Kollegen und Kolleginnen, abschließend möch-
    te ich allen danken, die in Parlament und Regierung an
    der Aufstellung des Haushalts mitgewirkt haben . Insbe-
    sondere den verschiedenen Akteuren vonseiten der Zivil-
    gesellschaft möchte ich für die kritische Begleitung und
    die wichtigen Hinweise an uns Parlamentarier danken .

    Ich bitte Sie um Zustimmung zu diesem Haushalt .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)