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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/202 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 202. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 23. November 2016 Inhalt: Tagesordnungspunkt I (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haus- haltsjahr 2017 (Haushaltsgesetz 2017) Drucksachen 18/9200, 18/9202 . . . . . . . 20159 A b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Un- terrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2016 bis 2020 Drucksachen 18/9201, 18/9202, 18/9827 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20159 B I .9 Einzelplan 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzler- amt Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . . 20159 B Dr . Sahra Wagenknecht (DIE LINKE) . . . . . . 20159 C Dr . Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . 20165 B Dr . Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20172 B Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 20175 D Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20179 C Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20182 B Gerda Hasselfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20184 A Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 20186 D Antje Tillmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20188 C Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20190 A Rüdiger Kruse (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20192 A Sigrid Hupach (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 20193 D Marco Wanderwitz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 20194 D Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20196 B Martin Dörmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20197 D Ulle Schauws (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20199 B Hiltrud Lotze (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20200 B Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 20201 C Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20203 C I .10 Einzelplan 05 Auswärtiges Amt Drucksachen 18/9805, 18/9824 . . . . . . . 20201 D Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20201 D Doris Barnett (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20206 A Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20208 A Alois Karl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20209 A Dr . Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20211 B Stefan Liebich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 20213 C Roderich Kiesewetter (CDU/CSU) . . . . . . . . . 20214 D Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20216 C Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 20217 D Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20218 D Dr . Bernd Fabritius (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 20219 D Karl-Heinz Wange (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 20221 B Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 202 . Sitzung . Berlin, Mittwoch, den 23 . November 2016II I .11 Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung Drucksachen 18/9813, 18/9824 . . . . . . . 20222 B Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20222 C Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 20223 D Dr . Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20225 A Karin Evers-Meyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 20226 D Dr . Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20228 C Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . 20231 A Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20232 B Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20234 A Henning Otte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 20234 D Gabi Weber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20237 A Ingo Gädechens (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 20238 A Heidtrud Henn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20239 C I .12 Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftli- che Zusammenarbeit und Entwick- lung Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . . 20240 B Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20240 C Volkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20241 D Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20243 B Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . . 20244 C Dr . Gerd Müller, Bundesminister BMZ . . . . . 20245 D Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 20248 B Sonja Steffen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20249 C Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20250 D Jürgen Klimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20252 A Gabi Weber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20253 A Johannes Selle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20254 A Stefan Rebmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20255 A Sibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20256 C Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 20258 C Sibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20259 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20259 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 20261 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 202 . Sitzung . Berlin, Mittwoch, den 23 . November 2016 20159 202. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 23. November 2016 Beginn: 9 .00 Uhr
  • folderAnlagen
    Niema Movassat (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 202 . Sitzung . Berlin, Mittwoch, den 23 . November 2016 20261 Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Beck (Köln), Volker BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23 .11 .2016 Connemann, Gitta CDU/CSU 23 .11 .2016 De Ridder, Dr . Daniela SPD 23 .11 .2016 Gleicke, Iris SPD 23 .11 .2016 Gysi, Dr . Gregor DIE LINKE 23 .11 .2016 Heller, Uda CDU/CSU 23 .11 .2016 Hennrich, Michael CDU/CSU 23 .11 .2016 Hintze, Peter CDU/CSU 23 .11 .2016 Hirte, Dr . Heribert CDU/CSU 23 .11 .2016 Kofler, Dr. Bärbel SPD 23 .11 .2016 Kretschmer, Michael CDU/CSU 23 .11 .2016 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Marwitz, Hans-Georg von der CDU/CSU 23 .11 .2016 Möhring, Cornelia DIE LINKE 23 .11 .2016 Schimke, Jana CDU/CSU 23 .11 .2016 Schlecht, Michael DIE LINKE 23 .11 .2016 Schnieder, Patrick CDU/CSU 23 .11 .2016 Strebl, Matthäus CDU/CSU 23 .11 .2016 Tank, Azize DIE LINKE 23 .11 .2016 Timmermann-Fechter, Astrid CDU/CSU 23 .11 .2016 Wawzyniak, Halina DIE LINKE 23 .11 .2016 Zeulner, Emmi * CDU/CSU 23 .11 .2016 *aufgrund gesetzlichen Mutterschutzes Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 202. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzleramt EPL 05 Auswärtiges Amt EPL 14 Verteidigung EPL 23 Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Michael Leutert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Herr Minister, im September haben Sie uns einen Ent-
    wurf vorgelegt, der knapp 8 Milliarden Euro umfasste,
    und heute sprechen wir über einen Etat von 8,5 Milli-
    arden Euro, der zur Abstimmung steht . Das heißt, wir
    haben in den Haushaltsverhandlungen noch einmal nach-
    gesteuert, nachgebessert und etwas über 500 Millionen
    Euro draufgepackt .

    Diese Gelder werden insbesondere für die Krisen-
    bewältigung – 100 Millionen Euro –, aber auch für die
    bilaterale Zusammenarbeit eingesetzt . Das heißt, diese
    Gelder werden genutzt, damit die KfW und die GIZ ord-
    nungsgemäß ausgestattet sind, um die Zusammenarbeit
    bei den Projekten, die wir hier beschließen, auch tech-
    nisch  und finanziell  durchführen  zu  können.  Ich  hoffe, 
    dass wir an dem Punkt besser ausgestattet sind als dieses
    Jahr und nicht wieder eine solch peinliche Situation wie
    im Herbst dieses Jahres im Haushaltsausschuss erleben,
    wo zwischen Auswärtigem Amt und GIZ über die über-
    planmäßigen Ausgaben gestritten wurde, bis das Kanz-
    leramt eingeschaltet werden musste .

    50 Millionen Euro mehr werden für die „Sonderini-
    tiative Fluchtursachen bekämpfen“ ausgegeben . All das
    findet unsere Zustimmung.


    (Johannes Selle [CDU/CSU]: Da bin ich gespannt!)


    Allerdings bleiben mindestens zwei große Baustellen,
    und es hilft nichts, dass man, wenn nichts getan wird, auf
    Kritik verzichtet, sondern wir müssen sie immer wieder
    anbringen .

    Die erste Baustelle ist das Ziel, 0,7 Prozent vom
    Bruttoinlandsprodukt für Entwicklungszusammenarbeit
    auszugeben . Es ist einfach bitter und traurig, dass wir das
    noch immer nicht geschafft haben .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, heute früh hat die
    Kanzlerin hier allgemein zum Haushalt 2017 Stellung
    genommen . Wer aufmerksam zugehört hat, konnte fest-
    stellen: Es gab freundliche Worte in Richtung Entwick-
    lungszusammenarbeit – die Zahl 0,7 hat sie aber nicht
    in den Mund genommen –, und es gab eine ausführliche

    Heidtrud Henn






    (A) (C)



    (B) (D)


    Würdigung des Verteidigungsetats, wobei sich die Kanz-
    lerin sehr dafür starkgemacht hat, dass in Zukunft 2 Pro-
    zent des Bruttoinlandproduktes für Verteidigung ausge-
    geben werden . Um einmal klarzumachen, um wie viel
    Geld es da geht: Im Entwicklungsbereich bräuchten wir
    25 Milliarden Euro – knapp 10 Milliarden Euro haben
    wir schon –, also 15 Milliarden Euro mehr . Im Verteidi-
    gungsbereich geht es um 65 bis 70 Milliarden Euro, also
    um ein Mehr von ungefähr 30 Milliarden Euro .

    Ich will das einmal von einer anderen Seite aus be-
    leuchten: Ich glaube, uns alle in diesem Hause eint, dass
    wir dafür sind, dass überall Frieden herrscht . Ich glaube,
    uns eint, dass wir überall Sicherheit für die Menschen
    haben wollen . Uns eint wahrscheinlich auch, dass wir für
    soziale Gerechtigkeit einstehen wollen . Vielleicht gibt es
    da ein paar unterschiedliche Interpretationen, aber wei-
    testgehend sind wir uns einig .

    Ich glaube, wir sind uns auch darüber einig, wo die
    Ursachen dafür zu suchen sind, dass nicht überall Frie-
    den herrscht, dass nicht überall Gerechtigkeit herrscht
    und die Menschen nicht überall in Sicherheit leben . Die
    Ursachen sind Krieg, Umweltzerstörung, Klimawandel
    und damit einhergehende Klimakatastrophen . Ursachen
    sind auch der ungerechte Welthandel und ungerechte
    Weltwirtschaftsbeziehungen .

    Das heißt, wenn wir die Ziele Frieden, Sicherheit,
    Gerechtigkeit erreichen wollen, müssen diese Ursachen
    bekämpft werden, und dafür sind die Sonderinitiativen
    ein geeignetes Instrument . Das bedeutet: Jeder Euro, den
    wir in Entwicklungszusammenarbeit stecken, jeder Euro,
    den wir in das Engagement gegen den Klimawandel ste-
    cken, jeder Euro, den wir in die Hand nehmen, um Hun-
    ger und Armut zu bekämpfen oder Bildungskapazitäten
    und medizinische Betreuung aufzubauen, ist ein Euro für
    effektive Verteidigungspolitik . Wenn wir das verstanden
    haben, können wir in Zukunft vielleicht auch darüber re-
    den, im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit 2 Pro-
    zent des Bruttoinlandproduktes in die Hand zu nehmen,
    um damit zu arbeiten .


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Dann bräuchte man vielleicht nur noch 0,7 Prozent für
    das Militär . Das wäre das richtige Verhältnis, das wären
    die richtigen Maßnahmen . Ich glaube, wir würden damit
    mehr Sicherheit bewirken und das auch noch nachhaltig .

    Nun wissen wir alle aber auch: Geld allein genügt
    nicht, um die Probleme zu lösen . Und ob wir 0,7 oder
    2 Prozent für Entwicklungszusammenarbeit ausgeben:
    Wir werden damit nicht alle Probleme lösen können .
    Deshalb brauchen wir Partner . Das ist die zweite große
    Baustelle . Wir müssen uns erstens darum bemühen, dort
    in Zukunft – es gibt zwei Andockstellen für Partner; eine
    ist die europäische Ebene – zu einer stärkeren Koordi-
    nierung und Abstimmung zu kommen, und wir müssen
    zweitens internationale Organisationen einbinden und
    internationale Programme umsetzen . Es wird sehr viel
    Geld in die Hand genommen, um bilaterale Entwick-
    lungszusammenarbeit auf den Weg zu bringen . Viel zu
    wenig Geld wird in die Hand genommen, um multila-

    terale Entwicklungszusammenarbeit abgestimmt auf den
    Weg zu bringen .


    (Johannes Selle [CDU/CSU]: Würde es dann besser?)


    – Ja, weil wir mit unseren begrenzten Mitteln und Res-
    sourcen allein die Probleme nicht lösen können .

    Die Europäische Union ist derzeit nicht in der besten
    Verfassung . Wäre es nicht ein lohnender Gedanke – es
    würde allen helfen, und ich glaube, dass alle Mitglieds-
    länder der Europäischen Union ein Interesse daran ha-
    ben, die Fluchtursachen und Krisen zu beseitigen –, sich
    in diesem Punkt abzustimmen? Um diese Sache könnten
    sich die europäischen Staaten gemeinsam kümmern und
    sie so zu einem guten Ergebnis führen . Vielleicht könn-
    ten wir da zu größeren Fortschritten kommen, als wenn
    jedes Land seine eigenen Pläne macht und seine eigenen
    Initiativen entwickelt .

    Die zweite Art von Partnern – das habe ich schon
    vorhin in meiner Rede zum Haushalt des Auswärtigen
    Amtes gesagt – sind auf internationaler Ebene Organi-
    sationen wie das Kinderhilfswerk und das UN-Flücht-
    lingshilfswerk . Daneben gibt es auch Programme wie
    das Welternährungsprogramm . Jedes Jahr müssen diese
    Institutionen und diese Programme – das ist einfach eine
    beschämende Situation – um Geld betteln, damit sie aus-
    kömmlich ausgestattet sind, um die Aufgaben zu erledi-
    gen, um die wir sie bitten .

    Es kann nicht sein, dass Deutschland jedes Jahr knapp
    300 Millionen Euro an das Flüchtlingshilfswerk zahlt
    und Russland nur 2 Millionen Euro. Ich finde, wir brau-
    chen einen internationalen Mechanismus – dafür ist jetzt
    die Zeit gekommen –, der an bestimmte Wirtschaftsdaten
    gekoppelt ist, um festzulegen, wie hoch der Pflichtbeitrag 
    ist, der an diese Organisationen gezahlt werden muss, da-
    mit wir auf internationaler Ebene bei den Themen „Be-
    kämpfung der Fluchtursachen“ sowie „Friedenssiche-
    rung“ vorankommen .

    Vielen Dank .


    (Beifall bei der LINKEN)




Rede von Ulla Schmidt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Vielen Dank . – Für die CDU/CSU-Fraktion spricht

jetzt der Kollege Volkmar Klein .


(Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg . Stefan Rebmann [SPD])



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Volkmar Klein


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und

    Herren! Es liegt in der Natur der Sache, dass in die Rede
    des Oppositionsvertreters eine gewisse Kritik einge-
    flochten wurde. Aber auf der anderen Seite bin ich davon 
    überzeugt, dass wir uns am Ende dieser Debatte auf eine
    ziemlich positive Gesamtbetrachtung des Einzelplans
    des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammen-
    arbeit und Entwicklung verständigen können .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Michael Leutert






    (A) (C)



    (B) (D)


    Ich als Hauptberichterstatter im Haushaltsausschuss
    für diesen Bereich möchte mich zu Beginn als Erstes
    einmal bei den Mitberichterstatterinnen und Mitbericht-
    erstattern für die wirklich gute Zusammenarbeit und Be-
    ratung herzlich bedanken . Da ich schon beim Dank bin,
    möchte ich noch sagen: Während der Beratungen haben
    wir viele Berichte von und über Menschen bekommen,
    die in unserem Namen in schwierigen Regionen und
    Ländern wie Nordirak und Afghanistan oder anderswo in
    der Welt arbeiten und helfen . Diesen Menschen möchte
    ich in unser aller Namen herzlich danken . Sie leisten eine
    wirklich wichtige Arbeit im Interesse Deutschlands und
    unserer Werte .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Ich möchte mit dem Danken fortfahren . Diese Hil-
    fe wäre ohne die Haushaltsbeschlussfassung sicherlich
    nicht möglich . Sie wäre aber auch ohne die Arbeit des
    Ministers und seiner Mannschaft nicht möglich . Insofern
    möchte ich Gerd Müller für seine Arbeit in den vergange-
    nen Monaten – ich bin sicher, er wird die Mittel, die wir
    gleich beschließen werden, gut verwenden – ganz herz-
    lich danken . Lieber Gerd Müller, wir sehen, dass du gute
    Arbeit machst .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Das gibt uns die Gewissheit, dass das viele Geld gut
    eingesetzt wird und dass es verantwortbar ist, eine wirk-
    lich beispiellose Erhöhung des Budgets des Ministeriums
    für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung zu
    beschließen . 8,5 Milliarden Euro für das nächste Jahr
    ist – ich wiederhole es – eine beispiellose Steigerung,
    nämlich um 1,1 Milliarden Euro gegenüber dem Haus-
    halt dieses Jahres . Zu Beginn der Kanzlerschaft von
    Angela Merkel 2005 betrug der Haushalt des BMZ noch
    3,8 Milliarden Euro . Diese 8,5 Milliarden Euro sind da-
    her mehr als eine Verdoppelung, nämlich eine Steigerung
    um 120 Prozent . Das ist ein gutes Ergebnis . Das verdient
    allerseits Zustimmung .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Natürlich gibt es auch viel mehr Aufgaben als 2005 .
    Durch Bürgerkrieg zerbrechen Lebenschancen rund um
    Syrien und anderswo . Helfen, dem Nächsten zur Seite
    stehen, ist da ethisch geboten, aber es ist auch in unse-
    rem eigenen Interesse . Denn sonst machen sich noch viel
    mehr Menschen auf den Weg, um ihre Lebenschancen
    woanders zu suchen . Ich denke, dass unser Haushalt eine
    gute Antwort darauf gibt und unsere Bundesregierung in
    die Lage versetzt, anzupacken .

    Dass wir rund die Hälfte des Gesamtbudgets des
    Welternährungsprogramms bezahlen – knapp 750 Milli-
    onen Euro aus den Haushalten des BMZ und des Aus-
    wärtigen Amtes –, dass unser Cash for Work inzwischen
    40 000 Jobs und damit Existenzen und Chancen geschaf-
    fen hat, die die Menschen dort wieder wahrnehmen kön-
    nen, und dass wir mit vielen Diskussionen im Vorfeld –
    oder auch nicht – alleine aus dem BMZ 260 Millionen
    Euro für UNICEF bezahlen, damit die gute Arbeit dort
    fortgesetzt werden kann: Das ist alles gut .


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Beim Titel „Krisenbewältigung und Wiederaufbau,
    Infrastruktur“, aus dem die Hilfe hauptsächlich finanziert 
    wird, wird der Ansatz von 400 Millionen auf 500 Milli-
    onen Euro erhöht . Und es wirkt . Die Menschen machen
    tatsächlich die Erfahrung, dass sie wieder Chancen ha-
    ben . Es machen sich weniger auf den Weg .

    Natürlich gibt es irgendwelche ständig herumkritisie-
    renden Leute, die dann auch noch behaupten, die Tatsa-
    che, dass weniger Flüchtlinge hierherkommen, habe nur
    etwas mit der Schließung der Balkanroute zu tun . So ein
    Unfug! Sie haben nicht einmal geografische Kenntnisse. 
    Denn rein geografisch betrachtet liegt Griechenland vor 
    den Balkanländern; dort müssten demnach besonders
    viele Flüchtlinge ankommen . Das ist aber nicht der Fall .

    All das trägt dazu bei, dass die Menschen in ihren Hei-
    matländern oder in den Lagern in der Nähe ihrer Hei-
    matländer tatsächlich den Eindruck haben, dass sie dort
    Hilfe bekommen und dass ihnen dort Chancen geboten
    werden .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Wir mussten natürlich auch noch ein bisschen lernen,
    allein was die Bewältigung des Programms angeht . Das
    Geld fließt  schneller  ab  als  bei  den  üblichen Projekten 
    der Entwicklungszusammenarbeit, die wir aus der Ver-
    gangenheit kennen . Deshalb gab es in diesem Jahr einen
    Engpass an Barmitteln, und es zeichnet sich bereits auch
    für nächstes Jahr ein möglicher Engpass ab . Das ist ein
    Grund, die Beträge deutlich zu erhöhen, aber verbunden
    mit der Erwartung an das Ministerium, in Zukunft etwas
    besser zu prognostizieren, wie schnell das Geld abfließt. 
    Darauf haben wir als Haushaltsausschuss auch deutlich
    gedrungen .

    Wir müssen den Aufbau von Doppelstrukturen ver-
    meiden. Die Liste der vom Auswärtigen Amt finanzierten 
    Projekte umfasst eine ganze Menge langfristiger Projek-
    te, die ganz bestimmt nichts mit humanitärer Soforthilfe
    zu tun haben . Da werden derzeit im Auswärtigen Amt of-
    fensichtlich Doppelstrukturen zu dem aufgebaut, was im
    BMZ schon vorhanden ist . Wir müssen aufpassen, dass
    das nicht am Ende zu Ineffizienz und zu einem Problem 
    für Deutschland führt .


    (Beifall des Abg . Uwe Kekeritz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Wir müssen sicherstellen, dass die Sonderinitiativen –
    das wollen wir ja – auch privaten Trägern offenstehen .
    Diese beklagen sich nämlich weiterhin darüber, dass sie
    einen deutlich schwereren Zugang zu den Sonderinitiati-
    ven haben .

    Deswegen müssen wir, glaube ich, an der einen oder
    anderen Stelle sicherlich noch besser werden . Aber die
    Botschaft bleibt: Deutschland ist ein verlässlicher Part-
    ner, vielleicht sogar der verlässliche Partner bei der Hilfe
    rund um Syrien .

    Aber wir dürfen über die aktuellen Krisen nicht ver-
    gessen, dass es auch eine – in Anführungszeichen – „nor-
    male“ Arbeit des Ministeriums für wirtschaftliche Zu-
    sammenarbeit und Entwicklung gibt . Wir dürfen nicht

    Volkmar Klein






    (A) (C)



    (B) (D)


    unsere direkte Nachbarschaft vergessen . Die Menschen
    in Afrika, jenseits der Kriegswirren im Nahen Osten,
    brauchen Chancen . Auch das ist am Ende in unserem ei-
    genen Interesse .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Der äthiopisch-deutsche Vordenker Asfa-Wossen As-
    serate schreibt im Titel seines neuen Buches: „Wer Eu-
    ropa bewahren will, muss Afrika retten“ . Das ist ein sehr
    wichtiges und gutes Motto .

    Ein Weiter-so, mehr GIZ-Projekte und der Versuch,
    mit ODA-Mitteln alle Probleme zu lösen, reichen sicher-
    lich nicht . Die Bundeskanzlerin hat heute Morgen noch
    einmal darauf hingewiesen, dass es um mehr Investitio-
    nen, mehr Jobs und mehr Chancen gerade für die Men-
    schen in Afrika geht . Wenn es in Afrika mehr Jobs und
    mehr Steuerzahler gibt, dann sorgt das für eine bessere
    Governance; denn wer Steuern zahlt, fragt seine Regie-
    rung auch, was sie mit seinem Geld macht . Diese Frage
    wird bislang in Afrika erschreckend selten gestellt .


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Der Haushalt des BMZ stellt eine sehr gute Grundlage
    für die weitere Arbeit dar . Die Botschaft lautet: Wir wer-
    den unserer Verantwortung gerecht . Wir sind der wich-
    tigste Pfeiler der Hilfe rund um Syrien . Auf uns können
    sich auch in Zukunft die Menschen in Afrika verlassen .

    Abschließend: Wir sorgen dafür – das ist ganz wich-
    tig –, dass wir auch in Zukunft helfen können; denn ein
    insgesamt ausgeglichener Bundeshaushalt lässt uns in
    Zukunft weiterhin die Stärke haben, die Verpflichtungen, 
    die wir eingegangen sind, zu erfüllen . Dafür wünsche ich
    uns weiterhin viel Erfolg .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)