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ID1820208800

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/202 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 202. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 23. November 2016 Inhalt: Tagesordnungspunkt I (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haus- haltsjahr 2017 (Haushaltsgesetz 2017) Drucksachen 18/9200, 18/9202 . . . . . . . 20159 A b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Un- terrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2016 bis 2020 Drucksachen 18/9201, 18/9202, 18/9827 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20159 B I .9 Einzelplan 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzler- amt Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . . 20159 B Dr . Sahra Wagenknecht (DIE LINKE) . . . . . . 20159 C Dr . Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . 20165 B Dr . Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20172 B Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 20175 D Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20179 C Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20182 B Gerda Hasselfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20184 A Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 20186 D Antje Tillmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20188 C Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20190 A Rüdiger Kruse (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20192 A Sigrid Hupach (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 20193 D Marco Wanderwitz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 20194 D Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20196 B Martin Dörmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20197 D Ulle Schauws (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20199 B Hiltrud Lotze (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20200 B Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 20201 C Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20203 C I .10 Einzelplan 05 Auswärtiges Amt Drucksachen 18/9805, 18/9824 . . . . . . . 20201 D Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20201 D Doris Barnett (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20206 A Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20208 A Alois Karl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20209 A Dr . Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20211 B Stefan Liebich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 20213 C Roderich Kiesewetter (CDU/CSU) . . . . . . . . . 20214 D Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20216 C Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 20217 D Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20218 D Dr . Bernd Fabritius (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 20219 D Karl-Heinz Wange (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 20221 B Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 202 . Sitzung . Berlin, Mittwoch, den 23 . November 2016II I .11 Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung Drucksachen 18/9813, 18/9824 . . . . . . . 20222 B Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20222 C Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 20223 D Dr . Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20225 A Karin Evers-Meyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 20226 D Dr . Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20228 C Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . 20231 A Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20232 B Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20234 A Henning Otte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 20234 D Gabi Weber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20237 A Ingo Gädechens (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 20238 A Heidtrud Henn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20239 C I .12 Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftli- che Zusammenarbeit und Entwick- lung Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . . 20240 B Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20240 C Volkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20241 D Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20243 B Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . . 20244 C Dr . Gerd Müller, Bundesminister BMZ . . . . . 20245 D Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 20248 B Sonja Steffen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20249 C Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20250 D Jürgen Klimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20252 A Gabi Weber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20253 A Johannes Selle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20254 A Stefan Rebmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20255 A Sibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20256 C Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 20258 C Sibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20259 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20259 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 20261 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 202 . Sitzung . Berlin, Mittwoch, den 23 . November 2016 20159 202. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 23. November 2016 Beginn: 9 .00 Uhr
  • folderAnlagen
    Niema Movassat (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 202 . Sitzung . Berlin, Mittwoch, den 23 . November 2016 20261 Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Beck (Köln), Volker BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23 .11 .2016 Connemann, Gitta CDU/CSU 23 .11 .2016 De Ridder, Dr . Daniela SPD 23 .11 .2016 Gleicke, Iris SPD 23 .11 .2016 Gysi, Dr . Gregor DIE LINKE 23 .11 .2016 Heller, Uda CDU/CSU 23 .11 .2016 Hennrich, Michael CDU/CSU 23 .11 .2016 Hintze, Peter CDU/CSU 23 .11 .2016 Hirte, Dr . Heribert CDU/CSU 23 .11 .2016 Kofler, Dr. Bärbel SPD 23 .11 .2016 Kretschmer, Michael CDU/CSU 23 .11 .2016 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Marwitz, Hans-Georg von der CDU/CSU 23 .11 .2016 Möhring, Cornelia DIE LINKE 23 .11 .2016 Schimke, Jana CDU/CSU 23 .11 .2016 Schlecht, Michael DIE LINKE 23 .11 .2016 Schnieder, Patrick CDU/CSU 23 .11 .2016 Strebl, Matthäus CDU/CSU 23 .11 .2016 Tank, Azize DIE LINKE 23 .11 .2016 Timmermann-Fechter, Astrid CDU/CSU 23 .11 .2016 Wawzyniak, Halina DIE LINKE 23 .11 .2016 Zeulner, Emmi * CDU/CSU 23 .11 .2016 *aufgrund gesetzlichen Mutterschutzes Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 202. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzleramt EPL 05 Auswärtiges Amt EPL 14 Verteidigung EPL 23 Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Gabi Weber


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Kolle-

    ginnen und Kollegen! Ich freue mich für die zivilen und
    militärischen Beschäftigten der Bundeswehr, dass der
    Einzelplan 14 noch einmal 400 Millionen Euro mehr um-
    fasst, als zunächst geplant . Die Planung für die kommen-
    den Jahre sieht zudem jährlich etwa 2 Milliarden Euro
    mehr vor; darauf ist vorhin schon hingewiesen worden .
    Allerdings geht es dabei nicht darum, wer im Kabinett
    den größten Haushalt hat, sondern es geht darum, was
    mit dem Geld der Steuerzahler passiert . Diese möchten
    eine effektive Bundeswehr, keinen Papiertiger, der zwar
    Geld verschlingt, aber nichts zur Sicherheit der Bürger
    und Bürgerinnen beiträgt .

    Eine effektive Bundeswehr ist auf eines besonders
    angewiesen: ausreichendes, gut ausgebildetes und moti-
    viertes Personal. Denn ohne Pilot fliegt kein Flugzeug, 
    ohne Besatzung fährt kein Schiff und ohne Fahrer kein
    Panzer . Zugegeben: Auch mit Personal funktioniert zur-
    zeit nicht alles. Daher fließt ein größerer Anteil der zu-
    sätzlichen Mittel in den Erhalt von Material und ebenso
    verstärkt in die Beschaffung .

    Frau Ministerin, endlich geben Sie, wie von uns schon
    lange gefordert, deutlich mehr Geld für Personal und für
    neue Stellen aus . Insbesondere an die Linke richte ich
    den Hinweis: Dieser Haushalt ist kein Rüstungshaushalt .


    (Christine Buchholz [DIE LINKE]: Es gibt einen dramatischen Anstieg im Rüstungsbereich!)


    Fast ein Drittel der Ausgaben wird für gutes Personal
    aufgewendet, das nicht nur dazu da ist, Maschinen zu
    bedienen, sondern das auch Frieden in vielen Teilen der
    Welt sichert .


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU – Christine Buchholz [DIE LINKE]: Sie sind doch ganz stolz darauf, dass der Rüstungsbereich steigt! Lenken Sie doch nicht ab!)


    Die Bundeswehr steht allerdings beim Werben um
    den Nachwuchs in ständiger Konkurrenz zur freien Wirt-
    schaft . Dabei sind neue und kreative Wege nötig, um das
    richtige  Personal  zu  finden.  Ebenso  durchdacht  sollten 
    die Anreize sein, bei der Bundeswehr zu bleiben . Hier
    geht es beispielsweise um Beteiligungsrechte . Wir haben
    in diesem Jahr ein neues Soldatinnen- und Soldatenbe-
    teiligungsgesetz verabschiedet, mit dem die Vertrauens-
    personen eine Stärkung ihrer Position erfahren haben .
    Mittlerweile werden die Vorgesetzten bereits geschult,
    was die Anwendung dieses Gesetzes angeht . Ein Pro-

    blem gibt es zurzeit allerdings, weil nicht genügend oder
    überhaupt kein Geld eingestellt worden ist, um die Ver-
    trauenspersonen, die diese Aufgaben übernehmen sollen,
    im Zuge ihrer neuen Möglichkeiten zu qualifizieren. Da 
    ist Nachsteuerung notwendig .


    (Beifall bei der SPD)


    Das gleiche Bild haben wir bei den Personalräten . In
    diesem Jahr wurden sehr viele neue Personalräte gewählt .
    Auch hier ist eine entsprechende Qualifizierung notwen-
    dig . Lassen Sie mich als langjährige Gewerkschafterin
    sagen: Eine Beteiligung der Belegschaft an Entscheidun-
    gen der Führung trägt deutlich zur Zufriedenheit der An-
    gestellten bei, und dafür muss eben ausreichend Geld zur
    Verfügung gestellt werden .

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, das Stabselement
    Chancengerechtigkeit, Vielfalt und Inklusion, das dieses
    Jahr eingerichtet wurde, ist, neben dem bereits existie-
    renden Gleichstellungbeauftragten, ein weiterer sinnvol-
    ler Schritt, um sich auf eine veränderte Bewerberlage
    einzustellen .

    Frauen werden in der Bundeswehr trotz gegenteili-
    ger Bekundungen weiterhin nicht so gut behandelt wie
    ihre Kollegen, sei es bei den Bewertungen durch Vor-
    gesetzte, im Zusammenhang mit Beförderungen, bei
    der Aufgabenzuweisung oder im täglichen Umgang in
    einer männlich dominierten Arbeitsumgebung . Wenn in
    diesen Bereichen eine größere Akzeptanz deutlich wür-
    de, wenn unterschiedliche Familienhintergründe und
    Lebensentwürfe nicht diskriminiert und verurteilt, son-
    dern anerkannt und gefördert würden, dann hätte sich die
    Stabsstelle, die ebenfalls aus den Mitteln des Personal-
    haushalts bestritten wird, bereits bezahlt gemacht . Denn
    im Werben um qualifizierten Nachwuchs kann es sich die 
    Bundeswehr nicht leisten, die Hälfte der Bevölkerung zu
    ignorieren .

    Frau Ministerin, zum Ende meines kurzen Beitrags
    ist es mir ein Anliegen, die Wichtigkeit des informellen
    Austauschs zwischen Soldaten und Parlamentariern zu
    betonen . Derzeit wird ein neuer Verhaltenskodex für den
    Bereich des Verteidigungsministeriums erarbeitet, der an
    manchen Stellen über das sicher gut gemeinte Ziel hin-
    ausschießt . Die eigentliche Absicht dieses Kodex sollte
    nicht aus den Augen verloren werden . Aber in einem de-
    mokratischen Rechtsstaat mit gewählten Abgeordneten
    müssen offene Gespräche möglich bleiben, zum Beispiel
    bei Empfängen, bei Mandatsbesuchen oder auch beim
    Besuch der Kasernen im Wahlkreis, wie bei mir in Diez
    oder in Rennerod . Frau Ministerin, ein gewisses Vertrau-
    en ins eigene Personal und die Übertragung von Verant-
    wortung sollten heutzutage selbstverständlich sein .


    (Beifall bei der SPD – Henning Otte [CDU/ CSU]: Frau Weber, jetzt überziehen Sie aber! Haben Sie mal Vertrauen zu uns!)


    Noch ein Hinweis zum vernetzten Ansatz . Der Ver-
    teidigungshaushalt wächst an den richtigen Stellen auf .
    Gutes Personal ist teuer . Wir stehen dazu, unseren An-
    teil in Höhe von 1,2 Prozent des BIP zu leisten, wie es
    die NATO-Kriterien vorsehen . Wir können in diesem
    Zusammenhang aber nicht nur über Verteidigung re-

    Henning Otte






    (A) (C)



    (B) (D)


    den, sondern der vernetzte Ansatz weist uns auch in die
    Richtung des Haushalts des Bundesministeriums für
    wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung . Hier
    haben wir nach wie vor noch lange nicht die vereinbarte
    ODA-Quote von 0,7 Prozent erreicht; da haben wir also
    noch unsere Hausaufgaben zu machen . Nur wenn wir ein
    Gleichgewicht zwischen diesen beiden Haushalten hin-
    bekommen, haben wir einen sehr guten Haushalt . Jetzt
    haben wir einen guten Haushalt für das Verteidigungsmi-
    nisterium, dem wir zustimmen werden .

    Danke .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)




Rede von Ulla Schmidt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Vielen Dank . – Als Nächstes hat Ingo Gädechens,

CDU/CSU-Fraktion, das Wort .


(Beifall bei der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Ingo Gädechens


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Nach fast anderthalb Stunden Debattenzeit zum Verteidi-
    gungsetat, zum Einzelplan 14,


    (Dr . Tobias Lindner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Kommt was Neues!)


    hat man es, wenn man der elfte Redner ist, nicht leicht,
    zu vermeiden, dass man Argumente wiederholt . Aber ich
    will an der einen oder anderen Stelle die guten Argumen-
    te der CDU/CSU-Fraktion noch einmal verstärken .

    Ich möchte an dieser Stelle gerne der Kollegin Karin
    Evers-Meyer danken . Denn nicht nur Barthl Kalb hat
    zum letzten Mal den Einzelplan 14 beackert und bear-
    beitet, auch die Kollegin Evers-Meyer hat ihren letzten
    Bericht zu diesem Einzelplan abgegeben . Ihr hat in der
    letzten Wahlperiode die Lehrzeit im Verteidigungsaus-
    schuss so gut getan, dass sie im Haushaltsausschuss eine
    gute Arbeit für den Einzelplan 14 hat leisten können . Wir
    in Schleswig-Holstein pflegen immer zu sagen: Es ist un-
    glaublich, wie viel Lob ein Mensch ertragen kann, bevor
    er an der Seele Schaden nimmt . – Also: Ein Lob den bei-
    den Berichterstattern im Haushaltsausschuss, liebe Kol-
    leginnen und Kollegen .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Mein Lob richte ich auch an die Ministerin und vor
    allen Dingen an das Team in ihrem Haus . Es ist solide
    gearbeitet worden . Da ja ein Mangel an Transparenz be-
    klagt worden ist, sage ich: Ich erkenne Transparenz an
    allen Ecken und Enden . Meine Fraktion ist wirklich froh,
    dass wir die Erhöhung des Plafonds tatsächlich in diesem
    Umfang haben erreichen können . Denn – das ist jetzt die
    Wiederholung der politischen Diskussion – die Sicher-
    heitslage in der Welt ist wirklich instabiler geworden .
    Deshalb ist die Erhöhung auch zu rechtfertigen .

    Wir leben in unsicheren Zeiten . Unsicherheit entsteht
    auch aus Ungewissheit . Einige meiner Vorrednerinnen
    und Vorredner haben schon gesagt: Wir können mit Blick
    auf unseren transatlantischen Partner und das, was jetzt in

    den USA passiert, nur schwer abschätzen, was im Detail
    auf uns zukommt . Unsere Außen- und Sicherheitspolitik
    war bislang geprägt von einer tief verankerten transat-
    lantischen Partnerschaft . Diese Partnerschaft basierte auf
    Vertrauen, gekennzeichnet von politischer Vernunft und
    sicherheitspolitischer Zuverlässigkeit . Sowohl politische
    Vernunft als auch sicherheitspolitische Zuverlässigkeit
    habe ich bislang, jedenfalls in den Wahlkampfaussagen
    des gewählten und designierten zukünftigen Präsidenten
    der Vereinigten Staaten, nicht gehört . Deshalb richte ich
    aus diesem Haus an die US-Administration die Bitte, sie
    möge sich schnell sortieren und Positionen für eine trag-
    bare Außenpolitik beschreiben .

    Wir können leider nicht mehr davon ausgehen, dass
    unsere Wertegemeinschaft allein ausreicht, um ein kraft-
    volles transatlantisches Bündnis zu begründen . Wir
    müssen erneut alle gemeinsam dafür werben, uns aber
    zeitgleich darauf einstellen, dass sich Amerika seiner
    Verantwortung zu einem guten Stück entziehen wird .
    Das bedeutet, dass Europa und insbesondere Deutsch-
    land deutlich mehr für die eigene Sicherheitsvorsorge
    werden leisten müssen .

    Hier gibt es verschiedene Wege . Es geht etwa um
    mehr  Effizienz. Die  verschiedenen Waffensysteme  und 
    die unterschiedlichen Fernmeldegeräte innerhalb der
    NATO wurden angesprochen; hier wünschen wir uns alle
    mehr Effizienz. Aber,  lieber Kollege Arnold, wenn Sie 
    das SPD-Papier von vor zwei Jahren zitieren, muss ich
    sagen: Es ist doch ein erheblicher Unterschied in der Be-
    grifflichkeit, ob man eine europäische Armee oder eine 
    Europäisierung der Armeen will .


    (Rainer Arnold [SPD]: Wir haben das doch beschrieben! Sie müssen es auch mal lesen!)


    Ich sage es einmal so: Was die Kooperation betrifft, sind
    wir deutlich erkennbar auf einem guten Weg . Man denke
    zum Beispiel an die Niederlande oder im Hinblick auf
    die Fähigkeiten, etwa U-Boote, an Norwegen . Hier sind
    wir, wie gesagt, auf einem wirklich guten Weg, liebe
    Kolleginnen und Kollegen .

    Das sicherheitspolitische Umfeld ist noch komplexer,
    volatiler, dynamischer und damit schwieriger vorher-
    sehbar geworden . Die Krisenherde in und um Europa
    mit den Konflikten im Osten und Südosten werden alle 
    Bündnispartner und in ganz besonderer Weise uns for-
    dern .

    Wir haben aktuell 3 500 Soldatinnen und Soldaten in
    zwölf höchst unterschiedlichen Missionen im Einsatz .
    Aber, lieber Kollege Nouripour, wenn Sie sich als Frak-
    tion Bündnis 90/Die Grünen ein größeres Engagement
    auf dem Kontinent Afrika wünschen und hier mit der
    Zahl 200, die Sie in den Raum geworfen haben, agieren,
    dann will ich Ihnen gerne sagen: Die Zahl der Soldaten
    alleine im MINUSMA-Mandat soll von 500 auf 1 000
    aufwachsen, damit wir gemeinsam mit den Bündnispart-
    nern unseren Aufgaben und unserer Verantwortung ge-
    recht werden können . Bei UNMISS und UNAMID er-
    kennt man ja schon an den Namen, dass es UN-Mandate
    sind, weil sie mit „UN“ beginnen . Aber auch MINUSMA
    ist ein UN-Mandat . Auch im Rahmen dieses Mandats
    entsenden wir Soldatinnen und Soldaten .

    Gabi Weber






    (A) (C)



    (B) (D)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, die Vielzahl un-
    serer Einsätze zeigt auch die Komplexität . Herr Kolle-
    ge Lamers, wir waren ja in Incirlik, um zu sehen, was
    unsere deutschen Soldatinnen und Soldaten dort leisten .
    Aber es ist egal, wohin man fährt und wo man die Truppe
    besucht: Ich persönlich bin immer wieder zutiefst beein-
    druckt von der Professionalität der Soldatinnen und Sol-
    daten und davon, wie überzeugt die Männer und Frauen
    von ihrem Tun und Handeln sind . Unser Bestreben hier
    in diesem Haus muss doch sein, diesen Soldatinnen und
    Soldaten nicht nur Anerkennung zu zollen, sondern ihnen
    den Rücken zu stärken und sie entsprechend mit vernünf-
    tigem Material auszustatten, verehrte Kolleginnen und
    Kollegen .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Ich habe jetzt bestimmte Themenfelder selektiert, will
    aber doch noch ein paar Worte zum Thema Korvetten
    sagen . Ich bin Berichterstatter meiner Fraktion für die
    Marine, und ich sage Ihnen ganz ehrlich: Die Korvetten
    sind nicht vom Himmel gefallen . Das war auch keine
    Idee, die irgendwo im Haushaltsausschuss plötzlich auf-
    gekommen ist .


    (Dr . Tobias Lindner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ein Weihnachtsmärchen!)


    – Nein, lieber Kollege Lindner, wir haben uns darüber ja
    auch schon einmal bilateral unterhalten .

    Wer einmal genau in die Haushalte hineinschaut – gu-
    cken Sie auch in den geheimen Teil –, sieht, dass eine
    Strategie verfolgt wurde . Vor wenigen Tagen haben wir
    die Schnellboote der Klasse 143A außer Dienst gestellt .
    Diese Schnellboote sollten von weiteren fünf Korvetten
    ersetzt werden . Dann drehte sich die Welt weiter, und
    die Idee war eigentlich, ein Mehrzweckkampfschiff –
    MKS 180 – zu entwickeln . Als wir aber erkannten, dass
    wir, bedingt durch die Ausschreibungsmodalitäten, in
    dieser Wahlperiode zu keiner Auftragsvergabe mehr
    kommen konnten,


    (Dr . Tobias Lindner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber der Zusammenhang wurde doch immer bestritten, Herr Gädechens! Gibt es den jetzt doch? Interessant!)


    haben wir gesagt: Wir setzen auf ein eingeführtes Gerät,
    wir setzen auf diese Korvette, um nämlich das zu bewir-
    ken, was, glaube ich, alle hier im Raum, die sich intensiv
    mit dem Thema befassen, wollen: nämlich die Marine zu
    entlasten . Deshalb setzen wir auf eine schnelle Beschaf-
    fung dieser Korvette .


    (Dr . Tobias Lindner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: 2022!)


    Liebe Freundinnen und Freunde, Kolleginnen und
    Kollegen, wer das nicht glaubt, der soll sich bitte einmal
    mit dem Inspekteur der Marine zusammensetzen . Dann
    wird er erfahren, was für eine Einsatzbelastung diese
    Teilstreitkraft in Kauf nehmen muss . Jetzt kehrt gerade
    eine Fregatte mit 280 Seetagen in den Heimathafen zu-
    rück . Was das für die Kameradinnen und Kameraden an
    Bord bedeutet, muss ich vielleicht gar nicht ausmalen .
    Ich bin der Meinung, dass diese Beschaffung richtig ist,

    und Sie können mir sicherlich glauben, dass ich all de-
    nen, die daran mitgewirkt haben, sehr dankbar bin .

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, liebe Kolle-
    ginnen und Kollegen, ich glaube, mit dem Einzelplan 14
    sind wir nicht nur auf einem richtigen, sondern auf ei-
    nem sehr guten Weg, das zu erreichen, was das gemein-
    same Ziel aller sein sollte, nämlich für die Sicherheit der
    Menschen in der Bundesrepublik Deutschland zu sorgen .
    Deshalb werden wir dem Einzelplan zustimmen .

    Herzlichen Dank .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)