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ID1820102400

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/201 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 201. Sitzung Berlin, Dienstag, den 22. November 2016 Inhalt: Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2017 (Haushaltsgesetz 2017) Drucksachen 18/9200, 18/9202 . . . . . . . . . 20051 B b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2016 bis 2020 Drucksachen 18/9201, 18/9202, 18/9827 . . . 20051 B I .1 Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsidi- alamt Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . 20051 B I .2 Einzelplan 02 Deutscher Bundestag Drucksachen 18/9802, 18/9824 . . . . . . 20051 B Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20051 C I .3 Einzelplan 03 Bundesrat Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . 20052 B I .4 a) Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen Drucksachen 18/9808, 18/9824 . . . . . . 20052 B b) Einzelplan 20 Bundesrechnungshof Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . 20052 B Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 20052 C Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20053 D Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20055 B Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20057 C Dr . Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20059 B Susanna Karawanskij (DIE LINKE) . . . . . . . . 20061 A Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . 20062 C Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20064 A Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 20065 B Dr . Hans-Ulrich Krüger (SPD) . . . . . . . . . . . . 20067 B Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 20068 C Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 20069 D Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20071 A Carsten Körber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20071 C I .5 a) Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz Drucksachen 18/9807, 18/9824 . . . . . . 20072 C b) Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . 20072 C Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 20072 C Dr . Johannes Fechner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 20073 C Dr . Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20075 A Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 201 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 22 . November 2016II Klaus-Dieter Gröhler (CDU/CSU) . . . . . . . . . 20076 A Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . 20077 D Harald Petzold (Havelland) (DIE LINKE) . . . 20079 C Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20080 D Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20082 B Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . . 20083 C Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20084 B Dr . Patrick Sensburg (CDU/CSU) . . . . . . . . . 20085 A Christian Flisek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 20086 C Dr . Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . 20087 D Christina Jantz-Herrmann (SPD) . . . . . . . . . . 20088 A Helmut Brandt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20088 D Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20090 B Dr . Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20091 C I .6 a) Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Drucksachen 18/9806, 18/9824 . . . . . . 20092 D b) Einzelplan 21 Bundesbeauftragte für den Daten- schutz und Informationsfreiheit Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . 20092 D Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 20093 A Dr . Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 20094 B Luise Amtsberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20095 D Martin Gerster (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20097 B Dr . Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20099 B Dr . André Hahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20102 A Sebastian Hartmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 20103 C Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20105 A Dr . Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . 20106 B Uli Grötsch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20107 C Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . 20108 C Michaela Engelmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 20110 C Dr . André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 20111 D I .7 Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit Drucksachen 18/9814, 18/9824 . . . . . . 20113 B Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 20113 B Helmut Heiderich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20114 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20116 C Burkhard Blienert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 20118 A Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . . 20120 A Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 20122 A Bärbel Bas (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20123 C Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20125 A Erich Irlstorfer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20126 D Dr . Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 20128 A Dr . Katja Leikert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20130 A Thomas Stritzl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20131 C I .8 Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Na- turschutz, Bau und Reaktorsicherheit Drucksachen 18/9815, 18/9824 . . . . . . 20133 C Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20133 C Steffen-Claudio Lemme (SPD) . . . . . . . . . . . . 20135 A Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20135 D Dr . Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 20137 B Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . 20138 A Dr . Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20140 A Annalena Baerbock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20142 B Dr . Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20142 D Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 20143 C Josef Rief (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20144 C Peter Meiwald (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20145 D Manfred Grund (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20146 B Carsten Träger (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20148 A Hubertus Zdebel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 20149 A Christian Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20149 D Michael Groß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20151 D Volkmar Vogel (Kleinsaara) (CDU/CSU) . . . . 20153 A Dr . Klaus-Peter Schulze (CDU/CSU) . . . . . . . 20154 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20156 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 20157 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 201 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 22 . November 2016 20051 201. Sitzung Berlin, Dienstag, den 22. November 2016 Beginn: 10 .01 Uhr
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    Dr. Klaus-Peter Schulze (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 201 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 22 . November 2016 20157 Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Beck (Köln), Volker BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22 .11 .2016 Binder, Karin DIE LINKE 22 .11 .2016 Connemann, Gitta CDU/CSU 22 .11 .2016 De Ridder, Dr . Daniela SPD 22 .11 .2016 Ebner, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22 .11 .2016 Heller, Uda CDU/CSU 22 .11 .2016 Hintze, Peter CDU/CSU 22 .11 .2016 Höger, Inge DIE LINKE 22 .11 .2016 Kofler, Dr. Bärbel SPD 22 .11 .2016 Kühn (Dresden), Stephan BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22 .11 .2016 Marwitz, Hans-Georg von der CDU/CSU 22 .11 .2016 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Möhring, Cornelia DIE LINKE 22 .11 .2016 Schimke, Jana CDU/CSU 22 .11 .2016 Schlecht, Michael DIE LINKE 22 .11 .2016 Schnieder, Patrick CDU/CSU 22 .11 .2016 Strebl, Matthäus CDU/CSU 22 .11 .2016 Tank, Azize DIE LINKE 22 .11 .2016 Timmermann-Fechter, Astrid CDU/CSU 22 .11 .2016 Tressel, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22 .11 .2016 Troost, Dr . Axel DIE LINKE 22 .11 .2016 Wawzyniak, Halina DIE LINKE 22 .11 .2016 Zeulner, Emmi * CDU/CSU 22 .11 .2016 *aufgrund gesetzlichen Mutterschutzes Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 201. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 01 Bundespräsident EPL 02 Bundestag EPL 03 Bundesrat EPL 08 Finanzen EPL 20 Bundesrechnungshof EPL 07 Justiz und Verbraucherschutz EPL 19 Bundesverfassungsgericht EPL 06 Innen EPL 21 Datenschutz und Informationsfreiheit EPL 15 Gesundheit EPL 16 Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Hans-Ulrich Krüger


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Nach diesen vielen vortrefflichen Schlusssätzen des Kol-
    legen Brinkhaus weiß ich gar nicht, wie ich den Schritt
    zurück auf die Sachebene hinbekommen soll; aber ich
    versuche es .


    (Heiterkeit bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU – Eckhardt Rehberg [CDU/CSU]: Das schaffst du schon!)


    Wir haben es, liebe Kolleginnen und Kollegen, wieder
    einmal geschafft: 329,1 Milliarden Euro – das sind genau
    400 Millionen Euro mehr als im Regierungsentwurf vor-
    gesehen –, das ist der Betrag, den sich der Haushaltsaus-
    schuss aktuell auf die Fahne schreibt . Zu den Investitio-
    nen in Höhe von 36,07 Milliarden Euro ist schon einiges
    gesagt worden . Ohne die einzelnen Etats anzusprechen,
    muss man sagen: Es ist eine echte Herausforderung, so
    viel PS – 36,07 Milliarden Euro – auf die Straße zu brin-
    gen und dabei nicht nur Gummiabrieb zu erzeugen . Das
    wird die große Aufgabe der einzelnen Ressorts sein . Es
    ist ein Signal an die deutsche Wirtschaft und die Beschäf-
    tigten, dass Bundesregierung und Bundestag ihre Aufga-
    be wahrnehmen .

    Es wird vor allen Dingen – das ist auch den Notwen-
    digkeiten geschuldet – deutlich mehr Geld in ein zweites
    Sicherheitspaket gesteckt . Es sollen bis zum Jahre 2020
    4 300 neue Stellen bei den Sicherheitsbehörden geschaf-
    fen und 876 Millionen Euro für Personal- und Sachmittel
    zur Verfügung gestellt werden . Das sind Maßnahmen,
    mit denen wir den Herausforderungen der Zeit im Sinne
    unserer Bürgerinnen und Bürger effizient begegnen.

    Zur Bekämpfung der Fluchtursachen erhalten das
    Auswärtige Amt circa 628 Millionen Euro und das Ent-
    wicklungshilfeministerium 554 Millionen Euro mehr als
    im Regierungsentwurf vorgesehen . Das sind klare Si-
    gnale, dass sich Deutschland zu seiner Verantwortung in
    der Welt bekennt .

    Im Rahmen unseres Solidarpakts – er wurde schon
    mehrfach angesprochen – stellen wir 5 Milliarden Euro
    für sozialen Wohnungsbau, Integration und Langzeitar-
    beitslose bereit . Durch diese Schwerpunkte im sozialen
    Bereich machen wir deutlich, dass wir die Menschen in
    unserem Lande nicht im Stich lassen .

    Trotz dieser Schwerpunktsetzungen und trotz unvor-
    hersehbarer zusätzlicher Kosten, gerade bei der Unter-
    bringung der zu uns gekommenen Menschen, haben wir
    einen ausgeglichenen Haushalt . Natürlich: Das hängt
    auch mit den niedrigen Zinsen und der guten Konjunk-
    tur – beides ist angesprochen worden – zusammen .
    Gleichwohl tun wir gut daran, unsere Erfolge beim Na-
    men zu nennen. Wir dürfen die fiskalischen und wirt-
    schaftlichen Erfolge der Großen Koalition nicht kleinre-
    den .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Nun zu zwei Punkten, die den Etat des Bundesfinanz-
    ministeriums betreffen. Im Etat des Bundesfinanzminis-
    ters, welcher sehr stark durch Verwaltungskosten, Perso-
    nalkosten etc . geprägt ist, ist für 2017 ein Ausgabensoll
    von knapp 6 Milliarden Euro vorgesehen . In den Bera-
    tungen haben wir noch 111 Millionen Euro drauflegen
    können . Warum haben wir das gemacht? Wir haben uns
    die Personalausgaben beim Zoll, aber auch die Ausgaben
    für Investitionen in die Informationstechnik zur Gewähr-
    leistung der Sicherheit und Integrität finanzrelevanter
    Daten einmal angeschaut und sind dann zu dem Schluss
    gekommen: Hier müssen wir etwas tun . Bei der Zollver-
    waltung gibt es einen Aufwuchs von 505 Stellen . Auf die

    Ralph Brinkhaus






    (A) (C)



    (B) (D)


    Finanzkontrolle Schwarzarbeit entfallen dabei 346 Stel-
    len .

    Wir alle wissen – das ist jedenfalls die Meinung mei-
    ner Fraktion –, dass der Mindestlohn ein sozialer Meilen-
    stein war und ist .


    (Beifall bei der SPD)


    Die düsteren Szenarien – vor zwei Jahren von einzelnen
    Arbeitgebern an die Wand gemalt – sind allesamt wider-
    legt worden . Wir sehen allerdings heute, dass es immer
    noch Arbeitgeber gibt, die mit allen Mitteln und Tricks
    versuchen, die Arbeitnehmer um ihren verdienten Lohn
    zu bringen . Das ist schäbig und muss vonseiten des Staats
    sanktioniert und effektiv bekämpft werden .


    (Beifall bei der SPD)


    Es ist ein wichtiger Punkt gewesen – zusätzlich zu den
    bereits ausgebrachten 200 Stellen –, dafür zu sorgen,
    dass die Finanzkontrolle Schwarzarbeit kein zahnloser
    Tiger ist oder wird .

    Lassen Sie mich daher zum Abschluss noch einige
    Bemerkungen – auch das ist im Einzelplan 08 etatisiert –
    zu Fragen des sozialen Wohnungsbaus der BImA, die so
    häufig angesprochen wird, machen. Wir hatten im Ko-
    alitionsvertrag vereinbart, 100 Millionen Euro für die
    Unterbringung von Flüchtlingen und Asylbewerbern im
    Rahmen des sozialen Wohnungsbaus – auf Konversions-
    flächen etc. – aufzubringen. Dann ergab sich plötzlich die
    Notwendigkeit, mehrere Hunderttausend Menschen bin-
    nen kürzester Zeit hier in menschenwürdigen Unterkünf-
    ten unterzubringen und zu versorgen . Dabei hat uns die
    BImA – das sollte an dieser Stelle auch einmal deutlich
    gesagt werden – geholfen . Es wurden 165 000 Unterbrin-
    gungsplätze in 1 155 BImA-Liegenschaften zur Verfü-
    gung gestellt . Das ging einher mit der Zurverfügungstel-
    lung von Mitteln in Höhe von mehr als 150 Millionen
    Euro aus dem Etat . Das ist die Leistung, die wir erbracht
    haben, um den Kommunen bei den ihnen obliegenden
    Aufgaben – wie ich denke, auch effizient – zu helfen.

    Da ist natürlich – das war die logische Konsequenz –
    Folgendes passiert . Die 100 Millionen Euro, welche die
    Große Koalition im Koalitionsvertrag festgeschrieben
    hatte, sind nur zu einem Bruchteil abgeflossen, weil die
    Kommunen in ihrer Not schlicht und ergreifend die miet-
    zinsfreie Überlassung von Liegenschaften und die Über-
    nahme von Herrichtungskosten zur Unterbringung von
    Flüchtlingen und Asylbegehrenden der Eigenentwick-
    lung, die zudem noch Zeit kostete, vorzogen . Von daher
    haben wir im Haushalt ein kleines, aber, wie ich denke,
    wichtiges Detail verankert: Wir haben nämlich die ur-
    sprüngliche Befristung auf vier Jahre für die Verwendung
    der 100 Millionen Euro um zwei weitere Jahre erweitert,
    sodass es also möglich sein wird, auch in der nächsten
    Wahlperiode auf diesen Topf zurückzugreifen, um dann
    den Kommunen, die sich mithilfe entbehrlicher Grund-
    stücke der BImA fortentwickeln wollen, die Möglichkeit
    zu geben, die entsprechenden Flächen preisgünstig zu
    erwerben . Sie könnten diese dann, sofern sie sozialen
    Wohnungsbau betreiben, sogar mit einem nennenswerten
    Nachlass von 25 000 Euro pro geschaffener Wohneinheit

    zugunsten ihrer Bürgerinnen und Bürger am Markt an-
    bieten .

    Ich denke also – das sage ich als kleine Überschrift –,
    dass dieser Haushalt Maß und Mitte wahrt . Er setzt sozi-
    ale Akzente, vernachlässigt nicht die Herausforderungen
    der Zukunft und ist ein Haushalt für die Bürgerinnen und
    Bürger . Daher kann er sich sehen lassen .

    Ich danke Ihnen .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Ich erteile nun das Wort dem Kollegen Barthalomäus

Kalb für die CDU/CSU .


(Beifall bei der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Bartholomäus Kalb


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Kolleginnen

    und Kollegen! Dieser Bundeshaushalt macht Freude . Wir
    können wiederum einen ausgeglichenen Haushalt vorle-
    gen . Seit 45 Jahren hat es Derartiges nicht gegeben . Ich
    glaube, darauf können wir stolz sein . Das ist eine histo-
    rische Leistung . Diese Leistung ist aber auch nur deswe-
    gen möglich, weil es viele fleißige, tüchtige und kreative
    Menschen in diesem Land gibt, die unser Volkseinkom-
    men bzw . unser Bruttoinlandsprodukt erwirtschaften und
    sich jeden Tag anstrengen .

    Dieser Haushalt ist aber auch das Ergebnis der rich-
    tigen Rahmensetzung durch die Politik . Wir haben in
    der Vergangenheit wichtige Weichenstellungen vor-
    nehmen müssen . Ich erinnere an die Situation in den
    Jahren 2007/2008 . Da haben wir in der Finanz-, Wirt-
    schafts-, Banken- und Euroverschuldungskrise – bei all
    diesen Ereignissen – die richtigen Maßnahmen ergriffen .

    Vielleicht sollten wir heute auch darauf hinweisen,
    dass sich diese Maßnahmen, über die wir seinerzeit ernst-
    haft gerungen haben – es gab viele Diskussionen darüber,
    ob sie richtig sind –, letztlich als richtig und stabilisie-
    rend herausgestellt haben . Ich darf nur erwähnen, dass
    die Garantien für die Bankenrettung samt und sonders
    ohne einen Cent Verlust wieder zurückgegeben werden
    konnten . Ähnlich war es bei den Maßnahmen, die zur
    Stabilisierung des Euros beigetragen haben . Auch sie –
    wir haben hier sehr streitig darüber diskutiert und darum
    gerungen, ob sie richtig sind oder nicht – haben sich als
    richtig erwiesen .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg . Dr . Hans-Ulrich Krüger [SPD])


    Das Wohlergehen der Menschen bei uns hängt auch
    vom Wohlergehen Europas – von der Stabilität des Euros
    sowie von der Einheit und der Zukunftsfähigkeit Euro-
    pas – ab . Das wird in Zukunft vermutlich sogar noch stär-
    ker der Fall sein, weil sich die Dinge auch international
    sehr rasant verändern und die Bedrohungen eher zuneh-
    men . Diese Vorgänge führen natürlich zu einer wachsen-
    den Verunsicherung in der Bevölkerung – auch bei uns .

    Objektiv gesehen geht es uns so gut wie selten zuvor:
    Die Wirtschaft wächst, wir haben den höchsten Stand

    Dr. Hans-Ulrich Krüger






    (A) (C)



    (B) (D)


    an Erwerbstätigen und sozialversicherungspflichtig Be-
    schäftigten, die Lage der Sozialversicherungssysteme ist
    gut, und insbesondere in Bezug auf die Jugendarbeits-
    losigkeit würden sich viele Länder Europas unsere Si-
    tuation wünschen . Die jungen Menschen haben derzeit
    Chancen wie in kaum einer Zeit vorher .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD – Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: In Deutschland, ja!)


    Trotzdem gibt es auch in diesen guten Zeiten Men-
    schen, die nicht auf der Sonnenseite stehen . Auch für sie
    treffen wir in diesem Bundeshaushalt Vorsorge: Ich darf
    einmal darauf hinweisen, dass weit mehr als 50 Prozent
    des Bundeshaushaltes für Soziales verwendet wird . Das
    zeigt, dass wir auch für diejenigen da sind, die es im Le-
    ben nicht so leicht haben .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Wir unterstützen – auch das ist bereits mehrfach ange-
    sprochen worden – die Länder und die Gemeinden, damit
    sie ihre Aufgaben erfüllen können . Das gilt vor allen Din-
    gen hinsichtlich der Bewältigung der Probleme, die sich
    aus den Flüchtlingswellen ergeben . Daneben darf man
    sagen, dass auch die Neuregelung des Länderfinanzaus-
    gleichs, der Finanzbeziehungen von Bund und Ländern,
    nicht zum Nachteil der Länder ausgefallen ist .

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, wir ge-
    ben die richtigen Antworten auf die Herausforderungen
    in der kommenden Zeit . Wir stärken die Investitionen .
    Wie oft hätte ich mir in der Vergangenheit gewünscht,
    im Bundeshaushalt eine Investitionsquote von 11 Pro-
    zent feststellen zu können! Diese Mittel fließen in den
    Substanzerhalt, in die Erneuerung und Ergänzung der
    Verkehrsinfrastruktur und auch, Herr Kollege Rehberg,
    in die Stärkung der ländlichen Räume sowie den Ausbau
    der digitalen Infrastruktur . Das alles gehört zusammen .

    Ein ganz wichtiges Anliegen ist uns die Sicherheit .
    Auf dieses berechtigte Anliegen der Bevölkerung gehen
    wir mit großen Anstrengungen für die Bundespolizei und
    unsere Sicherheitsorgane ein . Wir geben auch die richti-
    gen Antworten auf die Fragen – auch das ist angespro-
    chen worden –, die sich aus der Bekämpfung der Flucht-
    ursachen und der daraus entstehenden Risiken ergeben .
    „Entwicklungszusammenarbeit“ ist hier ein Stichwort .

    Natürlich müssen wir auch für die äußere Sicherheit
    sorgen . Deswegen unternehmen wir verstärkte Anstren-
    gungen im Verteidigungsbereich . Auch wenn man das
    kritisieren mag: Die allermeisten Menschen im Lande
    wissen, dass auch die Belange der äußeren Sicherheit zu-
    nehmend an Bedeutung für uns gewinnen .

    Die Steuerschätzung vom November hat gezeigt, dass
    zwar die Einnahmen steigen, dass aber die Bäume auch
    hier nicht in den Himmel wachsen . Deswegen müssen
    wir jetzt, in guten Zeiten, Vorsorge treffen, damit wir
    uns in schlechten Zeiten nicht wieder überfordert fühlen
    müssen .

    Meine Damen und Herren, natürlich müssen wir uns
    auch Gedanken über die Entwicklung der Steuerquote
    machen . Wir wissen, sollte die Steuerquote einmal über

    23 Prozent steigen, so wird sich das eher konjunktur-
    dämpfend bis konjunkturschädlich auswirken . Deswegen
    werden wir in der nächsten Legislaturperiode eine Steu-
    erreform angehen müssen . Ich denke an die Überprüfung
    der kalten Progression, wie wir sie uns vorgenommen
    haben, und insbesondere an den Abbau des sogenannten
    Mittelstandsbauches . Das hat nichts mit dem klassischen
    Mittelstand zu tun, sondern mit den Beziehern kleinerer
    und mittlerer Einkommen .

    Natürlich stellt sich auch die Frage: Wann greift der
    Spitzensteuersatz? Ich glaube, niemand im Lande fühlt
    sich mit einem Einkommen von gut 53 000 Euro bereits
    als Besserverdiener oder gar als Spitzenverdiener . Auch
    darauf müssen wir eine Antwort geben . Später müssen
    wir uns mit dem Solidaritätszuschlag befassen . Bund und
    Länder haben sich bereits darauf verständigt, dass wir all
    dies angehen wollen .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich glaube,
    auch hier gilt, dass wir immer abwägen müssen: Wie viel
    Einnahmen brauchen der Staat und die öffentliche Hand,
    um die Aufgaben zu erfüllen, die sie erfüllen müssen?
    Auf der anderen Seite gilt: Wie viel muss man dem Bür-
    ger belassen? In Abwandlung eines Bibelwortes möchte
    ich sagen: Gebt dem Staat, was des Staates ist, und lasst
    dem Bürger, was des Bürgers ist .

    Lassen Sie uns also mit Leidenschaft, Hingabe und
    Begeisterung für die Menschen und deren Zukunft in un-
    serem Lande arbeiten . Dies gilt auch eingedenk dessen,
    was Helmut Schmidt gesagt hat – ich darf ihn zitieren –:

    Keine Begeisterung sollte größer sein als die nüch-
    terne Leidenschaft zur praktischen Vernunft .

    Herzlichen Dank .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)