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ID1814707900

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/147 Textrahmenoptionen: 16 mm Abstand oben Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 147. Sitzung Berlin, Freitag, den 18. Dezember 2015 Inhalt: Tagesordnungspunkt 22: Beratung der Unterrichtung durch den Parla- mentarischen Beirat für nachhaltige Entwick- lung: Stellungnahme des Parlamentarischen Beirates für nachhaltige Entwicklung zum Indikatorenbericht 2014 „Nachhaltige Ent- wicklung in Deutschland“ des Statistischen Bundesamtes – und – Erwartungen an den Fortschrittsbericht 2016 der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie Drucksache 18/7082 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14513 B Carsten Träger (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14513 C Birgit Menz (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 14514 C Dr . Andreas Lenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14515 C Dr . Valerie Wilms (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14516 D Dr . Lars Castellucci (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 14518 C Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 14519 C Andreas Jung (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 14520 B Bernd Westphal (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14521 D Matern von Marschall (CDU/CSU) . . . . . . . . 14522 D Jeannine Pflugradt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 14524 B Sybille Benning (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 14525 A Tagesordnungspunkt 23: Antrag der Abgeordneten Matthias W . Birkwald, Sabine Zimmermann (Zwickau), Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Rentenniveau anheben – Für eine gute, lebensstandardsichernde Rente Drucksache 18/6878 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14526 C Matthias W . Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . . 14526 D Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 14529 A Harald Petzold (Havelland) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14530 A Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14530 D Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 14531 D Dr . Martin Rosemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 14533 C Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . . 14535 A Matthias W . Birkwald (DIE LINKE) . . . . . 14536 C Dagmar Schmidt (Wetzlar) (SPD) . . . . . . . . . 14537 D Jana Schimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 14539 A Ralf Kapschack (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14541 B Tagesordnungspunkt 24: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung über die Maß- nahmen zur Förderung der Kulturarbeit gemäß § 96 des Bundesvertriebenengesetzes in den Jahren 2013 und 2014 Drucksache 18/5598 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14542 D Dr . Christoph Bergner (CDU/CSU) . . . . . . . . 14542 D Sigrid Hupach (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 14544 A Hiltrud Lotze (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14545 A Ulle Schauws (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14546 D Ute Bertram (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 14547 D Dr . Bernd Fabritius (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 14548 C Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 147 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 18 . Dezember 2015II Tagesordnungspunkt 25: Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: Transfer von Forschungsergebnissen und Innovationen in die Gesundheitsver- sorgung beschleunigen Drucksache 18/7044 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14549 D Stephan Albani (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 14550 A Kathrin Vogler (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 14552 A René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14553 B Kai Gehring (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . 14555 B Tino Sorge (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 14556 C Tagesordnungspunkt 26: Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr . Julia Verlinden, Christian Kühn (Tübin- gen), Annalena Baerbock, weiteren Abge- ordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs ei- nes Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Förderung Erneuerbarer Energien im Wärmebereich (Erneuerbare-Energi- en-Wärmegesetz – EEWärmeG) Drucksache 18/6885 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14558 C Dr . Julia Verlinden (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14558 C Dr . Herlind Gundelach (CDU/CSU) . . . . . . . . 14560 A Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 14562 A Dr . Nina Scheer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14563 A Dr . Andreas Lenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14564 B Klaus Mindrup (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14566 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14567 D Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14567 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 14569 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14569 B Textrahmenoptionen: 30,5 mm Abstand oben (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 147 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 18 . Dezember 2015 14513 147. Sitzung Berlin, Freitag, den 18. Dezember 2015 Beginn: 9 .00 Uhr
  • folderAnlagen
    Berichtigung 146 . Sitzung, Seite 14458 B, vorletzter Absatz, ers- ter Satz, ist wie folgt zu lesen: „Wir haben außerdem eine Indexierung vorgenommen und diese im Grunde genommen identisch an die Entwicklung der absoluten Obergrenze angekoppelt, die seit 2011 gilt .“ Klaus Mindrup (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 147 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 18 . Dezember 2015 14569 Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bulling-Schröter, Eva DIE LINKE 18 .12 .2015 Ehrmann, Siegmund SPD 18 .12 .2015 Ernstberger, Petra SPD 18 .12 .2015 Feiler, Uwe CDU/CSU 18 .12 .2015 Gerdes, Michael SPD 18 .12 .2015 Gohlke, Nicole DIE LINKE 18 .12 .2015 Göppel, Josef CDU/CSU 18 .12 .2015 Griese, Kerstin SPD 18 .12 .2015 Janecek, Dieter BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18 .12 .2015 Jantz, Christina SPD 18 .12 .2015 Karawanskij, Susanna DIE LINKE 18 .12 .2015 Kindler, Sven-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18 .12 .2015 Kömpel, Birgit SPD 18 .12 .2015 Kunert, Katrin DIE LINKE 18 .12 .2015 Mast, Katja SPD 18 .12 .2015 Merkel, Dr . Angela CDU/CSU 18 .12 .2015 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Middelberg, Dr . Mathias CDU/CSU 18 .12 .2015 Nahles, Andrea SPD 18 .12 .2015 Nouripour, Omid BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18 .12 .2015 Rachel, Thomas CDU/CSU 18 .12 .2015 Röring, Johannes CDU/CSU 18 .12 .2015 Schröder (Wiesbaden), Dr . Kristina CDU/CSU 18 .12 .2015 Spinrath, Norbert SPD 18 .12 .2015 Steinbach, Erika CDU/CSU 18 .12 .2015 Steinke, Kersten DIE LINKE 18 .12 .2015 Steinmeier, Dr . Frank- Walter SPD 18 .12 .2015 Volmering, Sven CDU/CSU 18 .12 .2015 Wagenknecht, Dr . Sahra DIE LINKE 18 .12 .2015 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18 .12 .2015 Weber, Gabi SPD 18 .12 .2015 Wicklein, Andrea SPD 18 .12 .2015 Anlage 2 Amtliche Mitteilung ohne Verlesung Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat mit- geteilt, dass sie den Antrag zu dem Vorschlag für eine Verordnung des Europäischen Parlaments und des Rates über die Tierzucht- und Abstammungs- bestimmungen für den Handel mit Zuchttieren und deren Zuchtmaterial in der Union sowie für die Einfuhr derselben in die Union, KOM(2014) 5 endg., hier: Stellungnahme gegenüber der Bundes- regierung gemäß Artikel 23 Absatz 3 des Grund- gesetzes, Kennzeichnung von Zuchttieren und -materialien mit Klonabstammung im EU-Tier- zuchtrecht verankern auf Drucksache 18/3557 sowie den Antrag Novelle des Kraft-Wärme-Kopp- lungsgesetzes unverzüglich vorlegen auf Drucksa- che 18/3919 zurückzieht . Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Haushaltsausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die Entwicklung der Finanzhilfen des Bundes und der Steuerver- günstigungen für die Jahre 2013 bis 2016 (25. Sub- ventionsbericht) Drucksachen 18/5940, 18/6138 Nr. 7 14570 (A) (C) (B) (D) Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 147 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 18 . Dezember 2015 Ausschuss für Wirtschaft und Energie – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht zur Verordnung über Vereinbarungen zu abschaltbaren Lasten Erforderlichkeit und Eignung abschaltbarer Las- ten, um Gefährdungen oder Störungen der Sicher- heit und Zuverlässigkeit des Elektrizitätsversor- gungssystems zu beseitigen Drucksache 18/6096 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Verfahren zur Zulassung privater Bewachungsun- ternehmen auf Seeschiffen gemäß § 31 der Gewer- beordnung Erfahrungsbericht des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie im Benehmen mit dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infra- struktur und dem Bundesministerium des Innern Drucksachen 18/6443, 18/6605 Nr. 1.5 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reak- torsicherheit – Unterrichtung durch die Bundesregierung Programm für eine verantwortungsvolle und si- chere Entsorgung bestrahlter Brennelemente und radioaktiver Abfälle (Nationales Entsorgungspro- gramm) Drucksachen 18/5980, 18/6138 Nr. 8 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Wohngeld- und Mietenbericht 2014 Drucksachen 18/6540, 18/6708 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Uni- onsdokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat . Innenausschuss Drucksache 18/642 Nr . C .3 Ratsdokument 6007/11 Drucksache 18/1393 Nr . A .18 Ratsdokument 8401/14 Drucksache 18/1393 Nr . A .19 Ratsdokument 8406/14 Drucksache 18/2533 Nr . A .17 Ratsdokument 11815/14 Drucksache 18/4152 Nr . A .3 Ratsdokument 5470/15 Drucksache 18/4504 Nr . A .2 Ratsdokument 6624/15 Drucksache 18/5982 Nr . A .4 Ratsdokument 8892/15 Drucksache 18/5982 Nr . A .5 Ratsdokument 8905/15 Drucksache 18/5982 Nr . A .6 Ratsdokument 10078/15 Drucksache 18/5982 Nr . A .9 Ratsdokument 11021/15 Drucksache 18/6417 Nr . A .17 Ratsdokument 12128/15 Drucksache 18/6417 Nr . A .18 Ratsdokument 12137/15 Finanzausschuss Drucksache 18/4749 Nr . A .27 Ratsdokument 7373/15 Haushaltsausschuss Drucksache 18/6607 Nr . A .14 Ratsdokument 12502/15 Drucksache 18/6607 Nr . A .15 Ratsdokument 12503/15 Drucksache 18/6711 Nr . A .5 Ratsdokument 13159/15 Ausschuss für Wirtschaft und Energie Drucksache 18/6146 Nr . A .9 Ratsdokument 11485/15 Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 18/6607 Nr . A .18 Ratsdokument 12575/15 Drucksache 18/6607 Nr . A .19 Ratsdokument 12576/15 Drucksache 18/6607 Nr . A .20 Ratsdokument 12584/15 Drucksache 18/6607 Nr . A .21 Ratsdokument 12598/15 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Uni- on Drucksache 18/419 Nr . A .183 Ratsdokument 12730/13 Drucksache 18/3898 Nr . A .17 Ratsdokument 5080/15 Drucksache 18/4152 Nr . A .15 Ratsdokument 5711/15 Drucksache 18/4152 Nr . A .16 Ratsdokument 5712/15 Drucksache 18/5459 Nr . A .18 Ratsdokument 8876/15 Drucksache 18/5459 Nr . A .19 Ratsdokument 9435/15 147. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 22 Nachhaltige Entwicklung in Deutschland TOP 23 Lebensstandardsichernde Rente TOP 24 Bericht über Förderung der Kulturarbeit TOP 25 Innovationstransfer in die Gesundheitsversorgung TOP 26 Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz Anlagen Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von René Röspel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und

    Herren! Vielleicht versuchen wir nun, anhand des An-
    trags ein bisschen zu referieren, worum es geht . Der Kol-
    lege Albani hat viel, wenn auch relativ schnell, aus dem
    Antrag zitiert . Es geht tatsächlich um die Verbesserung
    der Medizintechnik und der Versorgung von Menschen .
    An dieser Stelle, Stephan Albani, vielen Dank für die
    gute Zusammenarbeit – auch mit der Kollegin Griesbach
    aus Ihrem Team – im abgelaufenen Jahr . Wir haben uns
    beispielsweise um vernachlässigte und armutsassoziierte
    Krankheiten gekümmert, einen entsprechenden Antrag
    gestellt und forciert, dass das BMBF dagegen etwas tut .
    Die Linke ist leider vor langer Zeit aus diesem Thema
    ausgestiegen und beschränkt sich in ihren Anträgen of-
    fenbar auf Ihre Ideologieschemata und -schablonen .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Weil Sie den unbewiesenen, da falschen Vorwurf der
    interessengeleiteten Forschung erhoben haben,


    (Dr . André Hahn [DIE LINKE]: Das ist so billig!)


    will ich darauf hinweisen, dass wir, die drei Fraktionen,
    die sich in den letzten anderthalb Jahrzehnten der Re-

    gierungsverantwortung gestellt und nicht verweigert ha-
    ben, in den Bereich des basisgesellschaftlichen und ba-
    siswissenschaftlichen Fortschritts wesentlich investiert
    haben, nämlich in die Grundlagenforschung . Seit 2005,
    als Rot-Grün den Pakt für Forschung und Innovation
    auf den Weg gebracht hat, den alle nachfolgenden Re-
    gierungen fortgesetzt haben, gibt es bis zum Auslaufen
    dieses Paktes 22 Milliarden Euro mehr für die Grundla-
    genforschung. Diese Forschung findet beispielsweise bei
    Max-Planck-Instituten und der Helmholtz-Gemeinschaft
    statt .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Diese Forschung ist nicht interessengeleitet . Im Rahmen
    des Hochschulpakts wird bis zu dessen Ende 2019 die
    zentrale Basis unseres Wissenschaftssystems mit über
    20 Milliarden Euro gefördert, nämlich die Forschung an
    den Hochschulen . Diese Forschung ist ebenfalls nicht
    interessengeleitet, auch wenn Sie das gerne anders hät-
    ten . Kein Max-Planck-Forscher wird sich vorschreiben
    lassen, was er zu erforschen hat, und das ist auch gut so .


    (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Das war übrigens kein leichter Akt, sondern eine große
    Kraftanstrengung .

    Warum ist Grundlagenforschung so wichtig? In der
    Grundlagenforschung widmen sich Menschen bestimm-
    ten Fragen und suchen nach Antworten . In der ange-
    wandten Forschung, die von Unternehmen betrieben
    wird, wird eine Lösung für ein Problem gesucht, eine
    Lösung, die man meinethalben kommerzialisieren kann .


    (Kathrin Vogler [DIE LINKE]: Ja, wir brauchen aber auch Lösungen, die keiner kommerzialisieren kann!)


    – Deshalb fördern wir die Grundlagenforschung . Aber
    die Politik mischt sich nicht ein . Die Forscher können
    im Rahmen ethischer Grenzen tun und lassen, was sie
    wollen .


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


    Es gibt ein paar prägnante Beispiele, die deutlich
    machen, warum Grundlagenforschung für den Erkennt-
    nisgewinn wichtig ist . Genau darum geht es in unse-
    rem Antrag: Wie können wir Erkenntnisse, die in der
    Grundlagenforschung gewonnen werden, in die Gesund-
    heitsversorgung oder – dagegen ist nichts zu sagen – in
    kommerzielle Anwendungen transferieren? Vor 120 Jah-
    ren – das ist vielleicht eines der bekanntesten Beispiele –
    hat ein Physiker im Physikalischen Institut in Würzburg
    vor einer abgedeckten Kathodenröhre gesessen und ein
    bisschen experimentiert . Dann hat er festgestellt, dass be-
    stimmte Substanzen außerhalb dieser Region zu leuchten
    anfangen . Dieser Physiker war Wilhelm Conrad Rönt-
    gen . Er hat sich mit Grundlagenforschung befasst und
    überhaupt keine Überlegungen angestellt, welche An-
    wendung seine geniale Entdeckung haben könnte . Auf
    Röntgenforschung, Röntgenstrahlen und Röntgenappa-
    rate will heute aber niemand mehr in einem guten Ge-
    sundheitssystem verzichten .

    Kathrin Vogler

    Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 147 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 18 . Dezember 201514554


    (A) (C)



    (B) (D)


    Was ich beschrieben habe, ist vor 120 Jahren pas-
    siert . Ein aktuelles und räumlich näheres Beispiel: Keine
    500 Meter Luftlinie von hier entfernt befindet sich das
    Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie . Dort betreibt
    man reine Grundlagenforschung . Man hat sich dort unter
    anderem mit der Tuberkulose befasst . Der einzige Impf-
    stoff gegen Tuberkulose ist fast 100 Jahre alt; er stammt
    von 1921 . Dieses Grundlagenforschungsinstitut hat die
    große Hoffnung, einen neuen Impfstoff gegen Tuberku-
    lose zu entwickeln, auch wenn sich dieser noch in der kli-
    nischen Phase befindet. Der entscheidende Punkt ist, wie
    man die Erkenntnisse der Grundlagenforschung gewinn-
    bringend – gewinnbringend im Sinne von gesellschaftli-
    cher Verbesserung, von mir aus auch gewinnbringend für
    pharmazeutische Unternehmen, die daraus irgendwann
    Kapital schlagen können – auf den Markt bringen kann .
    Das geht zunächst leider nicht ohne staatliche Mittel;
    aber irgendwann muss sich ein Pharmaunternehmen die-
    ser Erkenntnisse der Grundlagenforschung annehmen,
    um dann, wie hier, einen Impfstoff zu vermarkten .

    Dieser Antrag setzt sich im Wesentlichen mit Medi-
    zintechnik auseinander: Wie können wir das, was Rönt-
    gen entdeckt hat, im medizintechnischen Bereich prak-
    tisch umsetzen? Aber wir gehen auch deutlich über die
    Medizintechnik hinaus . So fordern wir zum Beispiel ei-
    nen Aktionsplan Wirkstoff- und Arzneimittelforschung .
    Das Thema Antibiotika ist hier schon angesprochen wor-
    den . Es gibt seitens des BMBF seit längerem – vielen
    Dank dafür – eine Antibiotika-Resistenzstrategie, weil
    bekannt ist, dass gegen die meisten Antibiotika, die wir
    verwenden, wegen menschlichen Missbrauchs – von mir
    aus können wir auch sagen: wegen kommerziellen Miss-
    brauchs – Resistenzen existieren . Dagegen müssen wir
    etwas tun . Wir wollen einen Aktionsplan Wirkstoff- und
    Arzneimittelforschung, weil die pharmazeutischen Un-
    ternehmen da versagen; das muss man deutlich sagen .

    Wir haben gestern über das EFI-Gutachten gespro-
    chen. Darin findet man die Aussage, dass die Forschungs-
    und Entwicklungsintensität gerade der pharmazeutischen
    Industrie seit 2012 rückläufig ist. Sie ist in Deutschland
    zwar immer noch auf einem hohen Niveau; aber offenbar
    wird zu wenig geforscht . Da braucht es leider staatliches
    Engagement und politische Initiativen, um eine Verbes-
    serung zustande zu bringen . Deutschland war einmal
    die Apotheke der Welt . Unsere globale Verantwortung
    für Menschen und Länder, die sich Medizin eben nicht
    so leisten können wie wir, bewegt uns dazu, zu sagen:
    Wir müssen in diesem Bereich unseren Teil beitragen . Es
    braucht öffentliche Mittel, also Steuermittel, und öffent-
    liche Forschung, um da ein Stück weiterzukommen . Die-
    ser Gedanke findet sich in unserem Antrag wieder.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wir fordern zum Beispiel, dass die Deutschen Zen-
    tren der Gesundheitsforschung, die es seit einigen Jah-
    ren gibt – dort konzentriert man sich auf die Arbeit zu
    bestimmten Themen; man ist vernetzt mit Dritten, mit
    Hochschulen, aber auch mit Wirtschaftsunternehmen –,
    im Hinblick auf die Möglichkeit evaluiert werden, die
    dort gewonnenen Erkenntnisse in die Versorgungspraxis,
    in die Gesundheitsversorgung zu transferieren . Es geht

    also darum, dass das, was dort erforscht wird, bei den
    Menschen ankommt .

    Unsere bereits bestehenden Systeme, die Gesund-
    heitsnetzwerke und die Kompetenznetzwerke – wo Men-
    schen gesundheitlich versorgt werden, wo Forscher, etwa
    Hochschulkliniker, arbeiten, wo die Erfahrungen aus
    Forschung und die Behandlung von Patienten zusam-
    menkommen –, müssen stärker gefördert werden .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Auch da wollen wir bestehendes Gutes im Sinne der Pati-
    entenorientierung und der Forschung erhalten .

    Ich will auch darauf hinweisen, dass deutlich mehr
    Patientenverbände als bisher beispielsweise im soge-
    nannten Agenda-Setting von Forschung berücksichtigt
    werden müssen .


    (Beifall des Abg . Dr . Ernst Dieter Rossmann [SPD])


    Wir wollen die Betroffenen und Patientenverbände an
    den Überlegungen, was für Forschung betrieben werden
    soll, partizipieren lassen. Ich finde, dagegen kann man
    überhaupt nichts sagen . Es wird noch schwer genug sein,
    diese Neuerung durchzusetzen .

    Ein letzter wichtiger Punkt – das hätten Sie in unserem
    Antrag lesen können –: Wir wollen mehr in die Versor-
    gungsforschung und in die Pflegewissenschaft investie-
    ren .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Medizintechnische Innovationen sind wichtig, wie sich
    bei Röntgen gezeigt hat . Manchmal sind es aber gar nicht
    die großen teuren Geräte, die unsere Gesellschaft weiter-
    bringen . Es wäre schon ein Fortschritt, wenn sich mehr
    Menschen im Krankenhaus einfach nur die Hände wa-
    schen würden . Mit einfachen Mitteln, etwa mit der Be-
    achtung von Hygieneregeln, würden wir uns viele Pro-
    bleme ersparen .

    Das heißt: Wir wollen nicht nur mit Medizintechnik
    auf die Menschen zugehen und dort das Heil suchen,
    sondern wir sagen, dass es in der Versorgungsforschung
    viele kleine Maßnahmen gibt, von technischen Maßnah-
    men abgesehen,


    (Kordula Schulz-Asche [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Zum Beispiel mehr Personal!)


    etwa wie man mit pflegebedürftigen Menschen umgeht
    und was man beachten muss . Genau das wollen wir hin-
    zunehmen, damit am Ende das Wichtigste steht, nämlich
    dass es den Menschen im Alltag bei ihrer Gesundheits-
    und Krankheitsversorgung besser geht .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Vom forschungsseitigen Ansatz her ist dies, wie ich
    glaube, ein guter Antrag . Wir werden ein Stück weiter-
    kommen . Die politische Diskussion, was die Gesell-
    schaft damit macht und was die Bürgerinnen und Bürger
    entscheiden, was ihnen eine gute Gesundheitsversorgung

    René Röspel

    Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 147 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 18 . Dezember 2015 14555


    (A) (C)



    (B) (D)


    in diesem Land wert ist und ob sie bereit sind, möglicher-
    weise mehr dafür zu bezahlen,


    (Kathrin Vogler [DIE LINKE]: Vor allem weil ihr ja nur die Versicherten belastet!)


    findet auf einer anderen Ebene statt. Wir als SPD werden
    unser Konzept der Bürgerversicherung weiter aufrecht-
    erhalten, weil wir glauben, dass es wichtig, ist, dass alle
    in eine Kasse zahlen und alle die gleichen Möglichkeiten
    haben .


    (Beifall bei der SPD sowie des Abg . Dr . Thomas Feist [CDU/CSU] – Kathrin Vogler [DIE LINKE]: Stellt doch erst mal die Qualität wieder her!)


    Aber das werden wir heute hier nicht entscheiden .

    Ich danke allen Initiatoren und Mitinitiatoren für die-
    sen Antrag, stelle fest, dass ich nichts mehr dazu zu sagen
    habe, aber noch eine Minute Redezeit habe . Die nutze ich
    jetzt, um meine Redezeitüberschreitung des ablaufenden
    Jahres zu kompensieren und Ihnen allen frohe Weihnach-
    ten zu wünschen .

    Vielen Dank .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Das Wort hat der Kollege Kai Gehring für die Fraktion

Bündnis 90/Die Grünen .


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Kai Gehring


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Es freut mich, dass ich jetzt ein bisschen mehr Zeit habe .


    (Kathrin Vogler [DIE LINKE]: Die Präsidentin schüttelt schon den Kopf!)


    – Das war nur ein Scherz .

    Meine Damen und Herren! Der zügige Transfer von
    Ergebnissen der Gesundheitsforschung in die Praxis be-
    deutet für viele Menschen eine Verbesserung ihrer Le-
    bensqualität . Deshalb ist das Grundanliegen des vorlie-
    genden Antrags der Koalitionsfraktionen zu unterstützen .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der CDU/CSU sowie beim Abg . Dr . Ernst Dieter Rossmann [SPD])


    Es ist aber nicht damit getan, wie Herr Albani es getan hat,
    zu sagen: Von der Idee zur Anwendung muss es schneller
    gehen . – Nein, wir brauchen Ernsthaftigkeit, Gründlich-
    keit, Sicherheit und Qualität in den Zulassungsverfahren .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN – Dr . Thomas Feist [CDU/CSU]: Und Schnelligkeit!)


    – Da hätten Sie jetzt auch mitklatschen können .

    Ich finde an Ihrem Antrag, den wir seit vorgestern
    haben und der wieder sehr lang geraten ist, wirklich an-

    strengend, dass die Koalition dem kleinteiligen Lob des
    Regierungshandelns so breiten Raum gibt


    (Albert Rupprecht [CDU/CSU]: Sehr detailliert!)


    und dagegen bei den Forderungen so allgemein und vage
    bleibt .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN – Albert Rupprecht [CDU/CSU]: Stimmt überhaupt nicht!)


    Im Antrag verteilen Sie Weihnachtsgeschenke: Die Re-
    gierung bekommt Lobeshymnen,


    (Tino Sorge [CDU/CSU]: Das sind objektive Feststellungen!)


    die Gesundheitsindustrie ein Musterzeugnis und der Mit-
    telstand einen warmen Händedruck . Einige Probleme
    werden benannt, deren Gründe aber weitgehend ausge-
    blendet . So erreichen wir weder mehr Patientenorientie-
    rung noch einen effizienteren Einsatz der Forschungsmit-
    tel .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie der Abg . Kathrin Vogler [DIE LINKE])


    Beispiel: KMU-Förderung . Sie erwähnen mehrfach
    das Rückgrat der Branche, also kleine und mittlere Un-
    ternehmen . Unbestritten ist, dass diese von bestehenden
    Förderinstrumenten nicht ausreichend erreicht werden .


    (Albert Rupprecht [CDU/CSU]: Deswegen entwickeln wir das weiter! Genau lesen, Kai!)


    Das war gestern übrigens auch Thema in der EFI-Debat-
    te . Ihnen fällt ein: mehr Wagniskapital und die Erhöhung
    der Programmmittel, die bisher noch nicht so gut wirken .


    (Dr . Thomas Feist [CDU/CSU]: Das ist doch gut! Dann ist doch nichts dagegen einzuwenden!)


    Wir haben mit der Einführung einer steuerlichen For-
    schungsförderung für KMU ein wirksames Instrument
    vorgeschlagen .


    (Dr . Thomas Feist [CDU/CSU]: Ach!)


    Es ist nicht hinnehmbar, dass dieser fehlende Ausgleich
    von Förderdefiziten, die es EU-weit nur noch in Deutsch-
    land und Estland gibt, Forschungsaktivitäten hierzulande
    hemmt .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sie fordern weiter blumig mehr Abstimmung der For-
    schungs- und Gesundheitspolitik mit der industriellen
    Gesundheitswirtschaft . Aber erst drei lange Seiten später
    werden dann endlich die Patientinnen und Patienten er-
    wähnt .


    (René Röspel [SPD]: Das Beste zum Schluss!)


    Unklar bleibt, wie diese unterschiedlichen Akteursinter-
    essen fairer als bisher ausbalanciert werden sollen, damit
    am Ende nicht erneut steigende Arzneimittelkosten und

    René Röspel

    Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 147 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 18 . Dezember 201514556


    (A) (C)



    (B) (D)


    höhere Beiträge für die Versicherten stehen . Das gilt es
    zu vermeiden .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Sie fokussieren in Ihrem Antrag auf Forschungsfel-
    der, aus denen sich unmittelbar wirtschaftlicher Profit
    schlagen lässt . Die wichtige und richtige Forderung, ne-
    ben technischen auch soziale Innovationen zu fördern,
    kommt dagegen leider nur in einem Halbsatz vor . So set-
    zen Sie nicht die richtigen Prioritäten; denn die wären:
    mehr Prävention und integrierte Versorgungssysteme
    zum Wohl der Patientinnen und Patienten .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sie haben eben gefordert, dass es eine schnellere Zu-
    lassung von Medikamenten geben müsse . Das ist gene-
    rell ein gutes Ziel . Die Sicherheit darf dabei nicht auf der
    Strecke bleiben .


    (Stephan Albani [CDU/CSU]: Das habe ich ausgeführt! – Albert Rupprecht [CDU/CSU]: Schau einmal in den Antrag hinein!)


    – Das haben Sie ausgeführt . Aber wie konkret soll es
    denn dann gehen? – Wie werden das Verfahren und die
    Zulassung beschleunigt? Ich finde, da bleiben Sie in Ih-
    rem Antrag, der die Grundlage dieser Debatte ist, sehr
    nebulös .


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN sowie des Abg . Ralph Lenkert [DIE LINKE])


    Das gilt ebenso für Ihre Forderung, den tatsächlichen
    Nutzen für die Gesundheit stärker bei der Förderent-
    scheidung zu gewichten . Wie wollen Sie denn den Kos-
    tenträgern, wie Sie schreiben, frühzeitig die Möglichkeit
    zur Beteiligung an Innovationsprozessen geben? In dem
    vorgeschlagenen Dialogverfahren werden die Kranken-
    kassen gar nicht erwähnt . Warum greifen Sie nicht unsere
    Vorschläge zur Gesundheitsförderung und zur Stärkung
    der Versorgungsforschung aus den Haushaltsberatungen
    auf? Das wären wichtige Schritte .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Unterstützen möchte ich ausdrücklich die Forde-
    rungen nach Stärkung und Evaluation der Verbundfor-
    schung . Hierzu muss auch die Rolle der Deutschen Zen-
    tren der Gesundheitsforschung reflektiert werden. Deren
    Kooperationen, zum Beispiel mit Universitätsklinika,
    verlaufen generell gut, aber nicht überall optimal . Die
    Unikliniken haben zudem das Problem eines räumlichen
    und apparativen Investitionsstaus . Verbesserungen bei
    der Grundfinanzierung der Hochschulen und Lösungen
    für den Hochschulbau und Universitätsklinikbau sind
    somit auch wichtige Bedingungen für einen besseren
    Forschungstransfer zum Nutzen der Patientinnen und
    Patienten .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Albert Rupprecht [CDU/CSU]: Kai, du hast das Kooperationsverbot vergessen!)


    Patientenbeteiligung, Angebots- und Kostentranspa-
    renz sind hehre Ziele; sie sind aber in der Realität längst

    noch nicht verwirklicht . Sie fordern heute die Beteiligung
    von Patientenvertreterinnen und -vertretern am Agen-
    da-Setting-Prozess . Das ist gut . Bisher hat die Koalition
    im Gesundheitswesen dazu wenig zustande gebracht . Es
    würde uns daher sehr interessieren, wie genau Sie die
    Forschungsförderung tatsächlich und konkret partizipati-
    ver gestalten wollen . Wir freuen uns auf Ihre guten Ideen
    und bringen eigene ein .

    Ihr Antrag bietet auf jeden Fall insgesamt sehr viel
    Stoff zur Diskussion . Deshalb freue ich mich auf intensi-
    ve Beratungen im Forschungsausschuss .


    (Tankred Schipanski [CDU/CSU]: Ein würdiger Schluss!)


    Schöne Feiertage .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)