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ID1814702400

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    Plenarprotokoll 18/147 Textrahmenoptionen: 16 mm Abstand oben Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 147. Sitzung Berlin, Freitag, den 18. Dezember 2015 Inhalt: Tagesordnungspunkt 22: Beratung der Unterrichtung durch den Parla- mentarischen Beirat für nachhaltige Entwick- lung: Stellungnahme des Parlamentarischen Beirates für nachhaltige Entwicklung zum Indikatorenbericht 2014 „Nachhaltige Ent- wicklung in Deutschland“ des Statistischen Bundesamtes – und – Erwartungen an den Fortschrittsbericht 2016 der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie Drucksache 18/7082 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14513 B Carsten Träger (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14513 C Birgit Menz (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 14514 C Dr . Andreas Lenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14515 C Dr . Valerie Wilms (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14516 D Dr . Lars Castellucci (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 14518 C Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 14519 C Andreas Jung (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 14520 B Bernd Westphal (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14521 D Matern von Marschall (CDU/CSU) . . . . . . . . 14522 D Jeannine Pflugradt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 14524 B Sybille Benning (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 14525 A Tagesordnungspunkt 23: Antrag der Abgeordneten Matthias W . Birkwald, Sabine Zimmermann (Zwickau), Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Rentenniveau anheben – Für eine gute, lebensstandardsichernde Rente Drucksache 18/6878 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14526 C Matthias W . Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . . 14526 D Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 14529 A Harald Petzold (Havelland) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14530 A Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14530 D Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 14531 D Dr . Martin Rosemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 14533 C Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . . 14535 A Matthias W . Birkwald (DIE LINKE) . . . . . 14536 C Dagmar Schmidt (Wetzlar) (SPD) . . . . . . . . . 14537 D Jana Schimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 14539 A Ralf Kapschack (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14541 B Tagesordnungspunkt 24: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung über die Maß- nahmen zur Förderung der Kulturarbeit gemäß § 96 des Bundesvertriebenengesetzes in den Jahren 2013 und 2014 Drucksache 18/5598 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14542 D Dr . Christoph Bergner (CDU/CSU) . . . . . . . . 14542 D Sigrid Hupach (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 14544 A Hiltrud Lotze (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14545 A Ulle Schauws (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14546 D Ute Bertram (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 14547 D Dr . Bernd Fabritius (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 14548 C Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 147 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 18 . Dezember 2015II Tagesordnungspunkt 25: Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: Transfer von Forschungsergebnissen und Innovationen in die Gesundheitsver- sorgung beschleunigen Drucksache 18/7044 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14549 D Stephan Albani (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 14550 A Kathrin Vogler (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 14552 A René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14553 B Kai Gehring (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . 14555 B Tino Sorge (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 14556 C Tagesordnungspunkt 26: Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr . Julia Verlinden, Christian Kühn (Tübin- gen), Annalena Baerbock, weiteren Abge- ordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs ei- nes Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Förderung Erneuerbarer Energien im Wärmebereich (Erneuerbare-Energi- en-Wärmegesetz – EEWärmeG) Drucksache 18/6885 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14558 C Dr . Julia Verlinden (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14558 C Dr . Herlind Gundelach (CDU/CSU) . . . . . . . . 14560 A Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 14562 A Dr . Nina Scheer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14563 A Dr . Andreas Lenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14564 B Klaus Mindrup (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14566 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14567 D Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14567 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 14569 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14569 B Textrahmenoptionen: 30,5 mm Abstand oben (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 147 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 18 . Dezember 2015 14513 147. Sitzung Berlin, Freitag, den 18. Dezember 2015 Beginn: 9 .00 Uhr
  • folderAnlagen
    Berichtigung 146 . Sitzung, Seite 14458 B, vorletzter Absatz, ers- ter Satz, ist wie folgt zu lesen: „Wir haben außerdem eine Indexierung vorgenommen und diese im Grunde genommen identisch an die Entwicklung der absoluten Obergrenze angekoppelt, die seit 2011 gilt .“ Klaus Mindrup (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 147 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 18 . Dezember 2015 14569 Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bulling-Schröter, Eva DIE LINKE 18 .12 .2015 Ehrmann, Siegmund SPD 18 .12 .2015 Ernstberger, Petra SPD 18 .12 .2015 Feiler, Uwe CDU/CSU 18 .12 .2015 Gerdes, Michael SPD 18 .12 .2015 Gohlke, Nicole DIE LINKE 18 .12 .2015 Göppel, Josef CDU/CSU 18 .12 .2015 Griese, Kerstin SPD 18 .12 .2015 Janecek, Dieter BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18 .12 .2015 Jantz, Christina SPD 18 .12 .2015 Karawanskij, Susanna DIE LINKE 18 .12 .2015 Kindler, Sven-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18 .12 .2015 Kömpel, Birgit SPD 18 .12 .2015 Kunert, Katrin DIE LINKE 18 .12 .2015 Mast, Katja SPD 18 .12 .2015 Merkel, Dr . Angela CDU/CSU 18 .12 .2015 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Middelberg, Dr . Mathias CDU/CSU 18 .12 .2015 Nahles, Andrea SPD 18 .12 .2015 Nouripour, Omid BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18 .12 .2015 Rachel, Thomas CDU/CSU 18 .12 .2015 Röring, Johannes CDU/CSU 18 .12 .2015 Schröder (Wiesbaden), Dr . Kristina CDU/CSU 18 .12 .2015 Spinrath, Norbert SPD 18 .12 .2015 Steinbach, Erika CDU/CSU 18 .12 .2015 Steinke, Kersten DIE LINKE 18 .12 .2015 Steinmeier, Dr . Frank- Walter SPD 18 .12 .2015 Volmering, Sven CDU/CSU 18 .12 .2015 Wagenknecht, Dr . Sahra DIE LINKE 18 .12 .2015 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18 .12 .2015 Weber, Gabi SPD 18 .12 .2015 Wicklein, Andrea SPD 18 .12 .2015 Anlage 2 Amtliche Mitteilung ohne Verlesung Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat mit- geteilt, dass sie den Antrag zu dem Vorschlag für eine Verordnung des Europäischen Parlaments und des Rates über die Tierzucht- und Abstammungs- bestimmungen für den Handel mit Zuchttieren und deren Zuchtmaterial in der Union sowie für die Einfuhr derselben in die Union, KOM(2014) 5 endg., hier: Stellungnahme gegenüber der Bundes- regierung gemäß Artikel 23 Absatz 3 des Grund- gesetzes, Kennzeichnung von Zuchttieren und -materialien mit Klonabstammung im EU-Tier- zuchtrecht verankern auf Drucksache 18/3557 sowie den Antrag Novelle des Kraft-Wärme-Kopp- lungsgesetzes unverzüglich vorlegen auf Drucksa- che 18/3919 zurückzieht . Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Haushaltsausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die Entwicklung der Finanzhilfen des Bundes und der Steuerver- günstigungen für die Jahre 2013 bis 2016 (25. Sub- ventionsbericht) Drucksachen 18/5940, 18/6138 Nr. 7 14570 (A) (C) (B) (D) Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 147 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 18 . Dezember 2015 Ausschuss für Wirtschaft und Energie – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht zur Verordnung über Vereinbarungen zu abschaltbaren Lasten Erforderlichkeit und Eignung abschaltbarer Las- ten, um Gefährdungen oder Störungen der Sicher- heit und Zuverlässigkeit des Elektrizitätsversor- gungssystems zu beseitigen Drucksache 18/6096 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Verfahren zur Zulassung privater Bewachungsun- ternehmen auf Seeschiffen gemäß § 31 der Gewer- beordnung Erfahrungsbericht des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie im Benehmen mit dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infra- struktur und dem Bundesministerium des Innern Drucksachen 18/6443, 18/6605 Nr. 1.5 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reak- torsicherheit – Unterrichtung durch die Bundesregierung Programm für eine verantwortungsvolle und si- chere Entsorgung bestrahlter Brennelemente und radioaktiver Abfälle (Nationales Entsorgungspro- gramm) Drucksachen 18/5980, 18/6138 Nr. 8 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Wohngeld- und Mietenbericht 2014 Drucksachen 18/6540, 18/6708 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Uni- onsdokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat . Innenausschuss Drucksache 18/642 Nr . C .3 Ratsdokument 6007/11 Drucksache 18/1393 Nr . A .18 Ratsdokument 8401/14 Drucksache 18/1393 Nr . A .19 Ratsdokument 8406/14 Drucksache 18/2533 Nr . A .17 Ratsdokument 11815/14 Drucksache 18/4152 Nr . A .3 Ratsdokument 5470/15 Drucksache 18/4504 Nr . A .2 Ratsdokument 6624/15 Drucksache 18/5982 Nr . A .4 Ratsdokument 8892/15 Drucksache 18/5982 Nr . A .5 Ratsdokument 8905/15 Drucksache 18/5982 Nr . A .6 Ratsdokument 10078/15 Drucksache 18/5982 Nr . A .9 Ratsdokument 11021/15 Drucksache 18/6417 Nr . A .17 Ratsdokument 12128/15 Drucksache 18/6417 Nr . A .18 Ratsdokument 12137/15 Finanzausschuss Drucksache 18/4749 Nr . A .27 Ratsdokument 7373/15 Haushaltsausschuss Drucksache 18/6607 Nr . A .14 Ratsdokument 12502/15 Drucksache 18/6607 Nr . A .15 Ratsdokument 12503/15 Drucksache 18/6711 Nr . A .5 Ratsdokument 13159/15 Ausschuss für Wirtschaft und Energie Drucksache 18/6146 Nr . A .9 Ratsdokument 11485/15 Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 18/6607 Nr . A .18 Ratsdokument 12575/15 Drucksache 18/6607 Nr . A .19 Ratsdokument 12576/15 Drucksache 18/6607 Nr . A .20 Ratsdokument 12584/15 Drucksache 18/6607 Nr . A .21 Ratsdokument 12598/15 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Uni- on Drucksache 18/419 Nr . A .183 Ratsdokument 12730/13 Drucksache 18/3898 Nr . A .17 Ratsdokument 5080/15 Drucksache 18/4152 Nr . A .15 Ratsdokument 5711/15 Drucksache 18/4152 Nr . A .16 Ratsdokument 5712/15 Drucksache 18/5459 Nr . A .18 Ratsdokument 8876/15 Drucksache 18/5459 Nr . A .19 Ratsdokument 9435/15 147. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 22 Nachhaltige Entwicklung in Deutschland TOP 23 Lebensstandardsichernde Rente TOP 24 Bericht über Förderung der Kulturarbeit TOP 25 Innovationstransfer in die Gesundheitsversorgung TOP 26 Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz Anlagen Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Sybille Benning


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Sehr geehrte Damen und Herren! Als letzte
    Rednerin in dieser Debatte möchte ich, nachdem wir
    noch viel Optimierungspotenzial festgestellt haben, aber
    auch eine Menge Lob gehört haben, jetzt einfach einmal
    aufzeigen, was wir schon alles unternehmen, um die
    Nachhaltigkeitsstrategie mit Leben zu füllen .

    Die 17 Nachhaltigkeitsziele müssen jetzt auch lokal
    umgesetzt werden . Die Umsetzung dieser konkreten
    weltweiten Ziele erfordert es, unser Leben in Zukunft
    nachhaltiger zu gestalten. Jetzt befinden wir uns in ei-
    nem strukturierten Dialog, um die vertikale Kohärenz bei
    der Umsetzung zu gewährleisten . Seit diesem Herbst ge-
    schieht das auch unter reger Teilnahme der Bevölkerung
    dank der Bürgerdialoge im Rahmen der deutschen Nach-
    haltigkeitsstrategie .

    In dieser Rede möchte ich mich auf zwei Indikatoren
    des Nachhaltigkeitsberichtes konzentrieren: die Indika-
    toren zu Bildung und zu Innovation, also Forschung .

    Bildung ist der Katalysator für die Sicherung einer
    nachhaltigen und damit besseren Zukunft; und in der
    neuen Nachhaltigkeitsstrategie soll Bildung für Nachhal-
    tigkeit mehr Gewicht erhalten . Bildung für nachhaltige
    Entwicklung hat das Ziel, vom Wissen zum Handeln zu
    kommen . Bis 2030 soll jeder Lernende zum Beispiel wis-
    sen, was ein nachhaltiger Lebensstil ist, was Menschen-
    rechte sind und was Geschlechtergerechtigkeit bedeutet .
    Das alles soll ein nachhaltiges Bewusstsein fördern .
    Bildung für Nachhaltigkeit ist kein Randthema, sondern
    gehört in Kita, Schule, Berufsschule, Hochschule, For-
    schungsinstitute und Unternehmen; denn der Blick in die
    Zukunft muss mitgedacht werden – lebenslang .


    (Beifall bei der CDU/CSU – Volker Kauder [CDU/CSU]: Klatscht mal, ihr Faulenzer!)


    Es gibt bereits Initiativen, die diese Aufgaben durch-
    führen . Im Anschluss an die UN-Dekade „Bildung für
    nachhaltige Entwicklung“ werden wir jetzt unser nati-
    onales Konzept umsetzen . Hier freut es mich ganz be-
    sonders, dass auch die erfolgreiche Bundesinitiative zur
    MINT-Bildung, das „Haus der kleinen Forscher“, in dem
    schon die Kleinsten in Kita und Grundschule für Wissen-
    schaft und Forschung begeistert werden, in die Vermitt-
    lung von Bildung für Nachhaltigkeit einbezogen wird .


    (Marie-Luise Dött [CDU/CSU]: Das ist eine gute Initiative!)


    Wenn wir, wie im Koalitionsvertrag festgelegt, 80 Pro-
    zent der Kindertageseinrichtungen mit dem „Haus der
    kleinen Forscher“ erreichen, so ist das doch wohl schon
    ein guter Anfang .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Diese vielversprechende Verbindung von MINT-Initia-
    tiven und Bildung für nachhaltige Entwicklung begrüße
    ich ausdrücklich .

    Ich komme zur Forschung . Forschungsergebnisse un-
    terstützen unser Verständnis von Klimawandel und un-
    sere Fähigkeit, mit den Folgen umzugehen . Im Rahmen
    dieses Wandels zu einer nachhaltigen Gesellschaft müs-
    sen wir scheinbar gegenläufige Ziele in Einklang bringen:
    Wohlstand, Fortschritt und eine lebenswerte Zukunft .
    Dabei sollen gleichzeitig der Ressourcenverbrauch und
    der Ausstoß klimaschädlicher Stoffe gemindert werden .
    Das ist eine Herausforderung und Chance zugleich . Auch
    unser Leitantrag auf dem CDU-Parteitag „Nachhaltig le-
    ben – Lebensqualität bewahren“ unterstreicht das einmal
    mehr . Er ist lebens- und ausführenswert .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Mit den Kopernikus-Projekten wurde jetzt die größte
    Forschungsinitiative zur Energiewende gestartet . Neue
    Energiesysteme und -konzepte sollen entwickelt werden,
    um sie im großen Maßstab anwenden zu können . Sowohl
    die maximale Förderdauer von zehn Jahren als auch die
    geplante Fördersumme von 400 Millionen Euro machen
    den herausragenden Stellenwert des Vorhabens deutlich .
    Kopernikus soll die Weichen für neue Wege in der Ko-
    operation von Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft
    stellen . Kopernikus ist eine Energieforschung, die uns
    hilft, Nachhaltigkeit und unsere Klimaziele zu erreichen .


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Das Anfang dieses Jahres vorgestellte Forschungs-
    programm „Forschung für Nachhaltige Entwicklung“,
    FONA3, ist darauf ausgerichtet, Innovationen zum Um-
    bau zu einer nachhaltigen Gesellschaft zu fördern . Unter
    den zentralen Elementen des neuen Programms ist neben
    der Green Economy und der Energiewende besonders die
    Zukunftsstadt das Thema, das mich als Berichterstatterin
    für nachhaltige Stadtentwicklung besonders beschäftigt .

    Jeannine Pflugradt

    Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 147 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 18 . Dezember 201514526


    (A) (C)



    (B) (D)


    Die Stadt der Zukunft braucht eine nachhaltige Stadt-
    entwicklung .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN)


    Nachhaltige Stadtentwicklung ist erfreulicherweise ein
    eigenes globales Nachhaltigkeitsziel, das SDG 11 . Im
    Bereich nachhaltiger Urbanisierung ist die deutsche For-
    schung auch international führend und trägt mit einer
    Reihe ausgezeichneter Forschungsprogramme dazu bei,
    Städte und Megacitys der Zukunft lebenswert zu machen .


    (Marie-Luise Dött [CDU/CSU]: Das müssen wir mehr in den Fokus stellen!)


    – Wir müssen das mehr in den Vordergrund stellen; da hat
    die Kollegin völlig recht .


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Marie-Luise Dött [CDU/CSU]: Genau!)


    Zusammen mit den UN-Habitat-Programmen und
    weiteren Partnern fördert das BMBF mit dem Projekt
    „Rapid Planning“ die Entwicklung einer schnell umsetz-
    baren transsektionalen Stadtplanungsmethodik, die eine
    rasche Anpassung an schnellwachsende Städte erlaubt .
    Ich hatte die Möglichkeit, mit Architekten und Studen-
    ten in Hanoi intensiv dieses Programm zu diskutieren . Es
    kommt gut an, und es wird auch realisiert .

    Für die deutsche Nachhaltigkeitsstrategie wäre es
    gut – das meint auch der Bericht –, Faktoren mit den In-
    dikatoren Fläche, Innovation und nachhaltige Mobilität
    im Sinne einer nachhaltigen Stadtentwicklung zusam-
    menzufassen und abzubilden . Das muss natürlich im Di-
    alog mit den Kommunen geschehen .

    Als Berichterstatterin sind mir verschiedene Kommu-
    nen bekannt, die dank des FONA-Programms „Zukunfts-
    werkstatt“ hervorragende, nachhaltige und zukunftswei-
    sende Projekte implementiert haben . Ich nenne hier nur
    Freiburg und Bottrop, von Münster ganz zu schweigen .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Eine ganz erfreuliche Entwicklung ist die zunehmen-
    de Wertschätzung urbaner Grünflächen in der Stadtpla-
    nung . Grün in der Stadt sorgt nicht nur für Freiräume,
    Orte der Begegnung, der Erholung, der Integration, son-
    dern liefert auch einen wichtigen Beitrag zu Klimaschutz
    und Gesundheit .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD – Dr . Valerie Wilms [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Genau: Grün!)


    Grün in der Stadt ist einfach lebensnotwendig


    (Peter Meiwald [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist ein gutes Schlusswort!)


    – und völlig ideologiefrei, meine Kollegen . – Davon pro-
    fitieren kleine und große Städte, kleine Forscher bis hin
    zu großen Forschungsvorhaben nachhaltig .

    Meine Kollegen, ich wünsche Ihnen allen eine gute
    Weihnachtszeit und bedanke mich für die gute Zusam-
    menarbeit in diesem Jahr .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Ich schließe die Aussprache .

Interfraktionell wird Überweisung der Vorlage auf
Drucksache 18/7082 an die in der Tagesordnung aufge-
führten Ausschüsse vorgeschlagen . Sind Sie damit ein-
verstanden? – Das ist der Fall . Dann ist die Überweisung
so beschlossen .

Ich rufe jetzt unseren Tagesordnungspunkt 23 auf:

Beratung des Antrags der Abgeordneten Matthias
W . Birkwald, Sabine Zimmermann (Zwickau),
Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der
Fraktion DIE LINKE

Rentenniveau anheben – Für eine gute, le-
bensstandardsichernde Rente

Drucksache 18/6878
Überweisungsvorschlag:
Ausschuss für Arbeit und Soziales (f)

Ausschuss für Wirtschaft und Energie
Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

Nach einer interfraktionellen Vereinbarung sind für
die Aussprache 60 Minuten vorgesehen, wobei sich die
Fraktionen offenkundig darauf verständigt haben, dass
die Fraktion Die Linke zwei Minuten zusätzlich erhalten
soll,


(Beifall bei Abgeordneten der LINKEN)


was ich erst durch wohlwollende Nachfragen ermittelt
habe, aber hiermit ausdrücklich zustimmend zur Kennt-
nis nehme . Darf ich fragen, ob auch alle übrigen Kolle-
ginnen und Kollegen mit dieser Vereinbarung einverstan-
den sind? – Das ist offensichtlich der Fall . Also können
wir so verfahren .

Dann eröffne ich die Aussprache und erteile dem Kol-
legen Matthias Birkwald das Wort .


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Matthias W. Birkwald


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Meine Damen und Her-

    ren! Ich beginne mit einem Zitat:

    . . . – zum Mitschreiben –: Die Rente ist sicher .


    (Zuruf von der CDU/CSU: Stimmt ja auch!)


    Das sagte der damalige Sozialminister Norbert Blüm,
    CDU, am 10 . Oktober 1997 im Deutschen Bundestag .


    (Beifall bei der LINKEN – Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Der Sozialexperte der SPD, Rudolf Dreßler, antwortete
    ihm – Zitat –:

    Wer sich auf das Wort des Bundesministers . . . ver-
    lässt, hat auf Sand gebaut .

    Sybille Benning

    Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 147 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 18 . Dezember 2015 14527


    (A) (C)



    (B) (D)


    Heute wissen wir: Rudolf Dreßler hatte recht . Das Ren-
    tenniveau befindet sich im freien Fall.

    Was heißt das? Das Rentenniveau bezeichnet das
    Verhältnis zwischen einer Standardrente und dem
    Durchschnittsgehalt der sozialversicherungspflichtig
    Beschäftigten im selben Jahr . Die für die Berechnung
    zugrundegelegte Standardrente entspricht der Altersrente
    eines Durchschnittsverdieners nach 45 Jahren .

    Dieses Rentenniveau – offiziell heißt es Sicherungsni-
    veau vor Steuern – lag im Jahr 2000 bei 53 Prozent . Alle
    Fachleute sind sich einig: Das ist ein lebensstandardsi-
    cherndes Rentenniveau . Und das wird seit 15 Jahren
    systematisch ruiniert . Gerhard Schröder, SPD, Walter
    Riester, SPD, und Joschka Fischer, Grüne, haben unter
    lautem Beifall von CDU und CSU dafür gesorgt, dass das
    Rentenniveau Schritt für Schritt dramatisch sinkt . Rudolf
    Dreßler hatte sich das bestimmt anders vorgestellt, meine
    Damen und Herren .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Heute liegt das Rentenniveau nur noch bei 47,5 Pro-
    zent . Bis zum Jahr 2030 darf es auf bis zu 43 Prozent
    absinken . Meine Damen und Herren, das war unverant-
    wortlich, ist unverantwortlich und wird unverantwortlich
    bleiben .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Was heißt das in Euro? Das heißt: Die Sekretärin aus
    Köln, die zum Beispiel am 1 . Mai 2029 nach 45 Jahren
    Durchschnittsverdienst in Rente gehen wird, wird jeden
    Monat rund 245 Euro Rente weniger erhalten, weil die
    Rentenkaputtreformierer zwei sogenannte Dämpfungs-
    faktoren in die Rentenanpassungsformel eingebaut ha-
    ben . Knapp 245 Euro weniger Rente im Monat – das
    macht rund 2 940 Euro Rente weniger im Jahr . Da Frauen
    ihre Rente durchschnittlich 21,4 Jahre beziehen, bedeu-
    tet das: Fast 63 000 Euro werden dieser Rentnerin durch
    die Einführung des Nachhaltigkeitsfaktors und des Ries-
    ter-Faktors im Portemonnaie fehlen . 63 000 Euro Ren-
    tenkürzung nach einem harten Berufsleben – das ist so-
    zial ungerecht, völlig inakzeptabel und absolut daneben!


    (Beifall bei der LINKEN)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, Sie behaupten, die
    drastischen Verluste bei der gesetzlichen Rente könnten
    die Menschen ja mit privater Altersvorsorge oder einer
    Betriebsrente ausgleichen . Drei-Säulen-Modell nennen
    Sie das . Ich sage Ihnen: Die Riester-Rente ist tot, und die
    betriebliche Altersversorgung ist gefangen in der Nied-
    rigzinsfalle . Schauen Sie doch mal bitte in Ihrem eigenen
    Rentenversicherungsbericht auf Seite 40 nach . Da träu-
    men Sie nämlich von einem Gesamtversorgungsniveau
    aus gesetzlicher Rente und Riester-Rente von 51,1 Pro-
    zent im Jahr 2029 . Das ist maßlos überschätzt, weil Sie
    immer noch von einer Verzinsung von 4 Prozent ausge-
    hen . Das ist völlig utopisch .

    Liebe Koalition, Sie sind mit der Teilprivatisierung
    der Rente völlig auf dem Holzweg . Darum fordere ich
    Sie auf: Stoppen Sie die Talfahrt der gesetzlichen Rente!
    Die Linke sagt deshalb: Für eine gute und lebensstan-

    dardsichernde Rente muss das Rentenniveau angehoben
    werden . Auf 53 Prozent!


    (Beifall bei der LINKEN)


    Herr Kollege Weiß, Sie haben laut Handelsblatt vom
    2 . Dezember gesagt – Zitat –:

    Die Rendite der gesetzlichen Rente liege bei drei
    Prozent . „Da haben kapitalgedeckte Systeme eher
    Schwierigkeiten, eine solche Rendite darzustel-
    len .“…


    (Zuruf von der CDU/CSU: Im Moment ja!)


    Richtig, Herr Weiß . Betriebliche und private Vorsorge
    sind aber meistens kapitalgedeckt . Nur: Warum gehen
    Sie dann weiter den falschen Weg der beitragsfreien Ent-
    geltumwandlung? Da steht nur Betriebsrente drauf, da
    ist aber keine Betriebsrente drin . Im Gegenteil: Bei der
    Entgeltumwandlung zahlen die Versicherten Geld von
    ihrem Bruttoeinkommen zum Beispiel in eine Direkt-
    versicherung ein . Dadurch sinkt ihr Lohn . Und deshalb
    werden geringere Beiträge an die gesetzliche Rentenver-
    sicherung abgeführt . Die Folge: Wer Entgeltumwand-
    lung macht, kürzt sich selbst die gesetzliche Rente . Und
    noch schlimmer: Weil die Lohnsumme aller Versicherten
    dadurch sinkt, wird auch die Rente von allen anderen
    gekürzt, sogar von denen, die selbst gar keine Entgelt-
    umwandlung machen . Darum sage ich: Schaffen Sie die
    Entgeltumwandlung ab, und erhöhen Sie stattdessen das
    Rentenniveau!


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen von Union und SPD,
    Riester und solch schlechte Betriebsrenten sind keine gu-
    ten Alternativen zur gesetzlichen Rente . Warum kürzen
    Sie dann das Rentenniveau bis 2030 so dramatisch? Jahr
    für Jahr bleibt die gesetzliche Rente hinter den Löhnen,
    dem Wachstum und dem Wohlstand immer mehr zu-
    rück . Dabei sollte die Rente genau das Gegenteil leisten,
    nämlich den im Arbeitsleben erreichten Lebensstandard
    sichern und die Menschen am Wohlstand, den sie sich er-
    arbeitet haben, auch im Alter teilhaben lassen . Und: Die
    Rente soll vor Armut schützen .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Das tut sie aber nicht mehr, weil durchschnittlich Verdie-
    nende im Jahr 2030 bereits 31,5 Jahre werden arbeiten
    müssen, um eine Rente in Höhe der Sozialhilfe zu erhal-
    ten . Der durchschnittliche Bedarf der Grundsicherung im
    Alter liegt übrigens derzeit bei 785 Euro . Das ist nicht
    armutsfest . Deshalb lassen Sie uns die Notbremse zie-
    hen und umkehren . Die Rente muss wieder den Löhnen
    folgen .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ich habe in der vergangenen Woche Sozialministerin
    Andrea Nahles gefragt, wie die beiden Kürzungsfakto-
    ren, die Sie in die Rentenanpassungsformel hineinge-
    schrieben haben, denn Jahr für Jahr wirken . Die Antwort