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ID1814702200

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    Plenarprotokoll 18/147 Textrahmenoptionen: 16 mm Abstand oben Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 147. Sitzung Berlin, Freitag, den 18. Dezember 2015 Inhalt: Tagesordnungspunkt 22: Beratung der Unterrichtung durch den Parla- mentarischen Beirat für nachhaltige Entwick- lung: Stellungnahme des Parlamentarischen Beirates für nachhaltige Entwicklung zum Indikatorenbericht 2014 „Nachhaltige Ent- wicklung in Deutschland“ des Statistischen Bundesamtes – und – Erwartungen an den Fortschrittsbericht 2016 der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie Drucksache 18/7082 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14513 B Carsten Träger (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14513 C Birgit Menz (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 14514 C Dr . Andreas Lenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14515 C Dr . Valerie Wilms (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14516 D Dr . Lars Castellucci (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 14518 C Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 14519 C Andreas Jung (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 14520 B Bernd Westphal (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14521 D Matern von Marschall (CDU/CSU) . . . . . . . . 14522 D Jeannine Pflugradt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 14524 B Sybille Benning (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 14525 A Tagesordnungspunkt 23: Antrag der Abgeordneten Matthias W . Birkwald, Sabine Zimmermann (Zwickau), Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Rentenniveau anheben – Für eine gute, lebensstandardsichernde Rente Drucksache 18/6878 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14526 C Matthias W . Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . . 14526 D Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 14529 A Harald Petzold (Havelland) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14530 A Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14530 D Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 14531 D Dr . Martin Rosemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 14533 C Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . . 14535 A Matthias W . Birkwald (DIE LINKE) . . . . . 14536 C Dagmar Schmidt (Wetzlar) (SPD) . . . . . . . . . 14537 D Jana Schimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 14539 A Ralf Kapschack (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14541 B Tagesordnungspunkt 24: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung über die Maß- nahmen zur Förderung der Kulturarbeit gemäß § 96 des Bundesvertriebenengesetzes in den Jahren 2013 und 2014 Drucksache 18/5598 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14542 D Dr . Christoph Bergner (CDU/CSU) . . . . . . . . 14542 D Sigrid Hupach (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 14544 A Hiltrud Lotze (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14545 A Ulle Schauws (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14546 D Ute Bertram (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 14547 D Dr . Bernd Fabritius (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 14548 C Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 147 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 18 . Dezember 2015II Tagesordnungspunkt 25: Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: Transfer von Forschungsergebnissen und Innovationen in die Gesundheitsver- sorgung beschleunigen Drucksache 18/7044 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14549 D Stephan Albani (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 14550 A Kathrin Vogler (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 14552 A René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14553 B Kai Gehring (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . 14555 B Tino Sorge (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 14556 C Tagesordnungspunkt 26: Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr . Julia Verlinden, Christian Kühn (Tübin- gen), Annalena Baerbock, weiteren Abge- ordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs ei- nes Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Förderung Erneuerbarer Energien im Wärmebereich (Erneuerbare-Energi- en-Wärmegesetz – EEWärmeG) Drucksache 18/6885 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14558 C Dr . Julia Verlinden (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14558 C Dr . Herlind Gundelach (CDU/CSU) . . . . . . . . 14560 A Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 14562 A Dr . Nina Scheer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14563 A Dr . Andreas Lenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14564 B Klaus Mindrup (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14566 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14567 D Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14567 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 14569 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14569 B Textrahmenoptionen: 30,5 mm Abstand oben (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 147 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 18 . Dezember 2015 14513 147. Sitzung Berlin, Freitag, den 18. Dezember 2015 Beginn: 9 .00 Uhr
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    Berichtigung 146 . Sitzung, Seite 14458 B, vorletzter Absatz, ers- ter Satz, ist wie folgt zu lesen: „Wir haben außerdem eine Indexierung vorgenommen und diese im Grunde genommen identisch an die Entwicklung der absoluten Obergrenze angekoppelt, die seit 2011 gilt .“ Klaus Mindrup (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 147 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 18 . Dezember 2015 14569 Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bulling-Schröter, Eva DIE LINKE 18 .12 .2015 Ehrmann, Siegmund SPD 18 .12 .2015 Ernstberger, Petra SPD 18 .12 .2015 Feiler, Uwe CDU/CSU 18 .12 .2015 Gerdes, Michael SPD 18 .12 .2015 Gohlke, Nicole DIE LINKE 18 .12 .2015 Göppel, Josef CDU/CSU 18 .12 .2015 Griese, Kerstin SPD 18 .12 .2015 Janecek, Dieter BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18 .12 .2015 Jantz, Christina SPD 18 .12 .2015 Karawanskij, Susanna DIE LINKE 18 .12 .2015 Kindler, Sven-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18 .12 .2015 Kömpel, Birgit SPD 18 .12 .2015 Kunert, Katrin DIE LINKE 18 .12 .2015 Mast, Katja SPD 18 .12 .2015 Merkel, Dr . Angela CDU/CSU 18 .12 .2015 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Middelberg, Dr . Mathias CDU/CSU 18 .12 .2015 Nahles, Andrea SPD 18 .12 .2015 Nouripour, Omid BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18 .12 .2015 Rachel, Thomas CDU/CSU 18 .12 .2015 Röring, Johannes CDU/CSU 18 .12 .2015 Schröder (Wiesbaden), Dr . Kristina CDU/CSU 18 .12 .2015 Spinrath, Norbert SPD 18 .12 .2015 Steinbach, Erika CDU/CSU 18 .12 .2015 Steinke, Kersten DIE LINKE 18 .12 .2015 Steinmeier, Dr . Frank- Walter SPD 18 .12 .2015 Volmering, Sven CDU/CSU 18 .12 .2015 Wagenknecht, Dr . Sahra DIE LINKE 18 .12 .2015 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18 .12 .2015 Weber, Gabi SPD 18 .12 .2015 Wicklein, Andrea SPD 18 .12 .2015 Anlage 2 Amtliche Mitteilung ohne Verlesung Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat mit- geteilt, dass sie den Antrag zu dem Vorschlag für eine Verordnung des Europäischen Parlaments und des Rates über die Tierzucht- und Abstammungs- bestimmungen für den Handel mit Zuchttieren und deren Zuchtmaterial in der Union sowie für die Einfuhr derselben in die Union, KOM(2014) 5 endg., hier: Stellungnahme gegenüber der Bundes- regierung gemäß Artikel 23 Absatz 3 des Grund- gesetzes, Kennzeichnung von Zuchttieren und -materialien mit Klonabstammung im EU-Tier- zuchtrecht verankern auf Drucksache 18/3557 sowie den Antrag Novelle des Kraft-Wärme-Kopp- lungsgesetzes unverzüglich vorlegen auf Drucksa- che 18/3919 zurückzieht . Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Haushaltsausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die Entwicklung der Finanzhilfen des Bundes und der Steuerver- günstigungen für die Jahre 2013 bis 2016 (25. Sub- ventionsbericht) Drucksachen 18/5940, 18/6138 Nr. 7 14570 (A) (C) (B) (D) Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 147 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 18 . Dezember 2015 Ausschuss für Wirtschaft und Energie – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht zur Verordnung über Vereinbarungen zu abschaltbaren Lasten Erforderlichkeit und Eignung abschaltbarer Las- ten, um Gefährdungen oder Störungen der Sicher- heit und Zuverlässigkeit des Elektrizitätsversor- gungssystems zu beseitigen Drucksache 18/6096 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Verfahren zur Zulassung privater Bewachungsun- ternehmen auf Seeschiffen gemäß § 31 der Gewer- beordnung Erfahrungsbericht des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie im Benehmen mit dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infra- struktur und dem Bundesministerium des Innern Drucksachen 18/6443, 18/6605 Nr. 1.5 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reak- torsicherheit – Unterrichtung durch die Bundesregierung Programm für eine verantwortungsvolle und si- chere Entsorgung bestrahlter Brennelemente und radioaktiver Abfälle (Nationales Entsorgungspro- gramm) Drucksachen 18/5980, 18/6138 Nr. 8 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Wohngeld- und Mietenbericht 2014 Drucksachen 18/6540, 18/6708 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Uni- onsdokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat . Innenausschuss Drucksache 18/642 Nr . C .3 Ratsdokument 6007/11 Drucksache 18/1393 Nr . A .18 Ratsdokument 8401/14 Drucksache 18/1393 Nr . A .19 Ratsdokument 8406/14 Drucksache 18/2533 Nr . A .17 Ratsdokument 11815/14 Drucksache 18/4152 Nr . A .3 Ratsdokument 5470/15 Drucksache 18/4504 Nr . A .2 Ratsdokument 6624/15 Drucksache 18/5982 Nr . A .4 Ratsdokument 8892/15 Drucksache 18/5982 Nr . A .5 Ratsdokument 8905/15 Drucksache 18/5982 Nr . A .6 Ratsdokument 10078/15 Drucksache 18/5982 Nr . A .9 Ratsdokument 11021/15 Drucksache 18/6417 Nr . A .17 Ratsdokument 12128/15 Drucksache 18/6417 Nr . A .18 Ratsdokument 12137/15 Finanzausschuss Drucksache 18/4749 Nr . A .27 Ratsdokument 7373/15 Haushaltsausschuss Drucksache 18/6607 Nr . A .14 Ratsdokument 12502/15 Drucksache 18/6607 Nr . A .15 Ratsdokument 12503/15 Drucksache 18/6711 Nr . A .5 Ratsdokument 13159/15 Ausschuss für Wirtschaft und Energie Drucksache 18/6146 Nr . A .9 Ratsdokument 11485/15 Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 18/6607 Nr . A .18 Ratsdokument 12575/15 Drucksache 18/6607 Nr . A .19 Ratsdokument 12576/15 Drucksache 18/6607 Nr . A .20 Ratsdokument 12584/15 Drucksache 18/6607 Nr . A .21 Ratsdokument 12598/15 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Uni- on Drucksache 18/419 Nr . A .183 Ratsdokument 12730/13 Drucksache 18/3898 Nr . A .17 Ratsdokument 5080/15 Drucksache 18/4152 Nr . A .15 Ratsdokument 5711/15 Drucksache 18/4152 Nr . A .16 Ratsdokument 5712/15 Drucksache 18/5459 Nr . A .18 Ratsdokument 8876/15 Drucksache 18/5459 Nr . A .19 Ratsdokument 9435/15 147. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 22 Nachhaltige Entwicklung in Deutschland TOP 23 Lebensstandardsichernde Rente TOP 24 Bericht über Förderung der Kulturarbeit TOP 25 Innovationstransfer in die Gesundheitsversorgung TOP 26 Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz Anlagen Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Jeannine Pflugradt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Werte Gäste! Wir haben schon viel über den
    Indikatorenbericht gehört . Ich beziehe mich heute aus-
    schließlich auf den Indikator 14e „Anteil der Menschen
    mit Adipositas (Fettleibigkeit)“ .

    Die Gesundheit der Bevölkerung ist ein wichtiges Zu-
    kunftsthema und entscheidend für die ökonomische und
    soziale Entwicklung . Die Mitgliedstaaten der Weltge-
    sundheitsorganisation, WHO, der Europäischen Region
    haben sich deshalb auf ein gemeinsames Rahmenkonzept
    „Gesundheit 2020“ verständigt . Die Strategie ist insbe-
    sondere darauf ausgerichtet, gesundheitliche Ungleich-
    heiten zu verringern .

    Besonders ausgeprägt ist die Bedeutung der sozioöko-
    nomischen Situation für die Verbreitung von Adipositas .
    Starkes Übergewicht ist ein bedeutender Risikofaktor für
    Fettstoffwechselstörungen, Bluthochdruck, erhöht – –


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Muss denn das jetzt vor Weihnachten sein? – Heiterkeit bei Abgeordneten im ganzen Hause)


    – Doch, Herr Kauder, das ist ganz wichtig vor Weihnach-
    ten . Uns stehen Tage mit sehr fettreichem Essen bevor .

    Von daher können Sie vielleicht noch zwei Minuten zu-
    hören . –


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Das alles ist uns bekannt, auch Herrn Kauder . Das ist
    ganz wunderbar .


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Mir ist es leider bekannt!)


    Der Anteil adipöser Personen ist jedoch in den niedrigen
    Statusgruppen deutlich größer als in den höheren Status-
    gruppen . Bei Frauen wirkt sich traurigerweise der sozi-
    oökonomische Status noch stärker als bei Männern aus .
    Gleichzeitig nehmen jedoch Menschen mit niedrigem
    sozioökonomischem Status Präventionsangebote selte-
    ner in Anspruch als Personen mit höherem Status .

    In Deutschland ist in den vergangenen Jahren eine
    Zunahme von ungesundem Ernährungsverhalten und Be-
    wegungsmangel festzustellen, in deren Folge die Anzahl
    der übergewichtigen Menschen zunimmt . Es ist von be-
    sonderer Wichtigkeit, gegen den Anstieg ernährungsbe-
    dingter Krankheiten aktiv vorzugehen . Hierbei muss vor
    allem die Gruppe der Kinder und Jugendlichen in einen
    besonderen Fokus gerückt werden . Kitas und Schulen
    gelten wegen ihres universellen und vergleichsweise dis-
    kriminierungsarmen Zugangs als Schlüssel zur Verbesse-
    rung gesundheitlicher Chancengleichheit .

    Die Daten der KiGGS-Studie des Robert-Koch-Insti-
    tuts zeigen, dass Kinder und Jugendliche mit niedrigem
    sozialem Status insgesamt seltener sportlich aktiv sind
    und seltener Vereinssport treiben und leider Gottes mehr
    Zeit mit der Nutzung elektronischer Medien verbringen
    als Gleichaltrige aus der mittleren oder hohen Status-
    gruppe . Hinzu kommt, dass sich Kinder und Jugendli-
    che der niedrigen Statusgruppe ungesünder ernähren . Sie
    konsumieren deutlich häufiger Weißbrot, Fleisch, Wurst-
    waren, Fast-Food-Produkte sowie fast alle zuckerreichen
    Lebensmittel und Getränke . Der Anteil der übergewich-
    tigen und adipösen Kinder und Jugendlichen ist in der
    niedrigen Statusgruppe ebenfalls am größten .

    Präventive Maßnahmen sollen in besonderem Maße
    sozial benachteiligte Bevölkerungsgruppen mit einem
    niedrigen sozioökonomischen Status erreichen, da die-
    se häufig einen schlechteren Gesundheitszustand ha-
    ben . Diese Bevölkerungsgruppen nehmen, wie bereits
    erwähnt, die verhaltenspräventiven Maßnahmen jedoch
    leider am wenigsten wahr . Genau daraus ergibt sich ein
    Bedarf an spezifischen Angeboten und an weiterführen-
    den Ansätzen . Dazu gehören Maßnahmen zur Gesund-
    heitsförderung und verhältnispräventive Maßnahmen,
    die das Ziel haben, die Lebens-, Arbeits- und Umweltbe-
    dingungen so zu entwickeln, dass sie der Gesundheit der
    Bevölkerung dienen .

    Es besteht weiterhin erheblicher Bedarf, die Bedeu-
    tung von Prävention und Gesundheitsförderung gesell-
    schaftspolitisch zu stärken, finanziell auszubauen und
    neben den verhaltens- auch verhältnispräventive Maß-
    nahmen umzusetzen sowie miteinander zu verzahnen .
    Darunter müssen unbedingt Initiativen, die ausgewogene
    Ernährung und körperliche Aktivität für alle Menschen

    Matern von Marschall

    Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 147 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 18 . Dezember 2015 14525


    (A) (C)



    (B) (D)


    unterstützen, in den Fokus genommen werden . Uns allen
    ist klar, dass natürlich in erster Linie die Eltern in der
    Pflicht sind, hierauf zu achten. Dennoch dürfen wir als
    Staat sie dabei nicht alleinlassen; denn wir haben doch
    ein ureigenes Interesse an der Senkung von horrend teu-
    ren Ausgaben im Gesundheitswesen, die man im Kindes-
    und Jugendalter bereits vermeiden kann .


    (Beifall bei der SPD sowie des Abg . Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU])


    Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit und wün-
    sche allen hier im Hause eine gesegnete und friedvolle
    Weihnacht .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Letzte Rednerin zu diesem Tagesordnungspunkt ist

die Kollegin Sybille Benning für die CDU/CSU-Frakti-
on .


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Sybille Benning


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Sehr geehrte Damen und Herren! Als letzte
    Rednerin in dieser Debatte möchte ich, nachdem wir
    noch viel Optimierungspotenzial festgestellt haben, aber
    auch eine Menge Lob gehört haben, jetzt einfach einmal
    aufzeigen, was wir schon alles unternehmen, um die
    Nachhaltigkeitsstrategie mit Leben zu füllen .

    Die 17 Nachhaltigkeitsziele müssen jetzt auch lokal
    umgesetzt werden . Die Umsetzung dieser konkreten
    weltweiten Ziele erfordert es, unser Leben in Zukunft
    nachhaltiger zu gestalten. Jetzt befinden wir uns in ei-
    nem strukturierten Dialog, um die vertikale Kohärenz bei
    der Umsetzung zu gewährleisten . Seit diesem Herbst ge-
    schieht das auch unter reger Teilnahme der Bevölkerung
    dank der Bürgerdialoge im Rahmen der deutschen Nach-
    haltigkeitsstrategie .

    In dieser Rede möchte ich mich auf zwei Indikatoren
    des Nachhaltigkeitsberichtes konzentrieren: die Indika-
    toren zu Bildung und zu Innovation, also Forschung .

    Bildung ist der Katalysator für die Sicherung einer
    nachhaltigen und damit besseren Zukunft; und in der
    neuen Nachhaltigkeitsstrategie soll Bildung für Nachhal-
    tigkeit mehr Gewicht erhalten . Bildung für nachhaltige
    Entwicklung hat das Ziel, vom Wissen zum Handeln zu
    kommen . Bis 2030 soll jeder Lernende zum Beispiel wis-
    sen, was ein nachhaltiger Lebensstil ist, was Menschen-
    rechte sind und was Geschlechtergerechtigkeit bedeutet .
    Das alles soll ein nachhaltiges Bewusstsein fördern .
    Bildung für Nachhaltigkeit ist kein Randthema, sondern
    gehört in Kita, Schule, Berufsschule, Hochschule, For-
    schungsinstitute und Unternehmen; denn der Blick in die
    Zukunft muss mitgedacht werden – lebenslang .


    (Beifall bei der CDU/CSU – Volker Kauder [CDU/CSU]: Klatscht mal, ihr Faulenzer!)


    Es gibt bereits Initiativen, die diese Aufgaben durch-
    führen . Im Anschluss an die UN-Dekade „Bildung für
    nachhaltige Entwicklung“ werden wir jetzt unser nati-
    onales Konzept umsetzen . Hier freut es mich ganz be-
    sonders, dass auch die erfolgreiche Bundesinitiative zur
    MINT-Bildung, das „Haus der kleinen Forscher“, in dem
    schon die Kleinsten in Kita und Grundschule für Wissen-
    schaft und Forschung begeistert werden, in die Vermitt-
    lung von Bildung für Nachhaltigkeit einbezogen wird .


    (Marie-Luise Dött [CDU/CSU]: Das ist eine gute Initiative!)


    Wenn wir, wie im Koalitionsvertrag festgelegt, 80 Pro-
    zent der Kindertageseinrichtungen mit dem „Haus der
    kleinen Forscher“ erreichen, so ist das doch wohl schon
    ein guter Anfang .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Diese vielversprechende Verbindung von MINT-Initia-
    tiven und Bildung für nachhaltige Entwicklung begrüße
    ich ausdrücklich .

    Ich komme zur Forschung . Forschungsergebnisse un-
    terstützen unser Verständnis von Klimawandel und un-
    sere Fähigkeit, mit den Folgen umzugehen . Im Rahmen
    dieses Wandels zu einer nachhaltigen Gesellschaft müs-
    sen wir scheinbar gegenläufige Ziele in Einklang bringen:
    Wohlstand, Fortschritt und eine lebenswerte Zukunft .
    Dabei sollen gleichzeitig der Ressourcenverbrauch und
    der Ausstoß klimaschädlicher Stoffe gemindert werden .
    Das ist eine Herausforderung und Chance zugleich . Auch
    unser Leitantrag auf dem CDU-Parteitag „Nachhaltig le-
    ben – Lebensqualität bewahren“ unterstreicht das einmal
    mehr . Er ist lebens- und ausführenswert .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Mit den Kopernikus-Projekten wurde jetzt die größte
    Forschungsinitiative zur Energiewende gestartet . Neue
    Energiesysteme und -konzepte sollen entwickelt werden,
    um sie im großen Maßstab anwenden zu können . Sowohl
    die maximale Förderdauer von zehn Jahren als auch die
    geplante Fördersumme von 400 Millionen Euro machen
    den herausragenden Stellenwert des Vorhabens deutlich .
    Kopernikus soll die Weichen für neue Wege in der Ko-
    operation von Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft
    stellen . Kopernikus ist eine Energieforschung, die uns
    hilft, Nachhaltigkeit und unsere Klimaziele zu erreichen .


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Das Anfang dieses Jahres vorgestellte Forschungs-
    programm „Forschung für Nachhaltige Entwicklung“,
    FONA3, ist darauf ausgerichtet, Innovationen zum Um-
    bau zu einer nachhaltigen Gesellschaft zu fördern . Unter
    den zentralen Elementen des neuen Programms ist neben
    der Green Economy und der Energiewende besonders die
    Zukunftsstadt das Thema, das mich als Berichterstatterin
    für nachhaltige Stadtentwicklung besonders beschäftigt .

    Jeannine Pflugradt

    Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 147 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 18 . Dezember 201514526


    (A) (C)



    (B) (D)


    Die Stadt der Zukunft braucht eine nachhaltige Stadt-
    entwicklung .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN)


    Nachhaltige Stadtentwicklung ist erfreulicherweise ein
    eigenes globales Nachhaltigkeitsziel, das SDG 11 . Im
    Bereich nachhaltiger Urbanisierung ist die deutsche For-
    schung auch international führend und trägt mit einer
    Reihe ausgezeichneter Forschungsprogramme dazu bei,
    Städte und Megacitys der Zukunft lebenswert zu machen .


    (Marie-Luise Dött [CDU/CSU]: Das müssen wir mehr in den Fokus stellen!)


    – Wir müssen das mehr in den Vordergrund stellen; da hat
    die Kollegin völlig recht .


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Marie-Luise Dött [CDU/CSU]: Genau!)


    Zusammen mit den UN-Habitat-Programmen und
    weiteren Partnern fördert das BMBF mit dem Projekt
    „Rapid Planning“ die Entwicklung einer schnell umsetz-
    baren transsektionalen Stadtplanungsmethodik, die eine
    rasche Anpassung an schnellwachsende Städte erlaubt .
    Ich hatte die Möglichkeit, mit Architekten und Studen-
    ten in Hanoi intensiv dieses Programm zu diskutieren . Es
    kommt gut an, und es wird auch realisiert .

    Für die deutsche Nachhaltigkeitsstrategie wäre es
    gut – das meint auch der Bericht –, Faktoren mit den In-
    dikatoren Fläche, Innovation und nachhaltige Mobilität
    im Sinne einer nachhaltigen Stadtentwicklung zusam-
    menzufassen und abzubilden . Das muss natürlich im Di-
    alog mit den Kommunen geschehen .

    Als Berichterstatterin sind mir verschiedene Kommu-
    nen bekannt, die dank des FONA-Programms „Zukunfts-
    werkstatt“ hervorragende, nachhaltige und zukunftswei-
    sende Projekte implementiert haben . Ich nenne hier nur
    Freiburg und Bottrop, von Münster ganz zu schweigen .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Eine ganz erfreuliche Entwicklung ist die zunehmen-
    de Wertschätzung urbaner Grünflächen in der Stadtpla-
    nung . Grün in der Stadt sorgt nicht nur für Freiräume,
    Orte der Begegnung, der Erholung, der Integration, son-
    dern liefert auch einen wichtigen Beitrag zu Klimaschutz
    und Gesundheit .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD – Dr . Valerie Wilms [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Genau: Grün!)


    Grün in der Stadt ist einfach lebensnotwendig


    (Peter Meiwald [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist ein gutes Schlusswort!)


    – und völlig ideologiefrei, meine Kollegen . – Davon pro-
    fitieren kleine und große Städte, kleine Forscher bis hin
    zu großen Forschungsvorhaben nachhaltig .

    Meine Kollegen, ich wünsche Ihnen allen eine gute
    Weihnachtszeit und bedanke mich für die gute Zusam-
    menarbeit in diesem Jahr .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)