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ID1813814400

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/138 Textrahmenoptionen: 16 mm Abstand oben Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 138. Sitzung Berlin, Dienstag, den 24. November 2015 Inhalt: Gedenken an die Opfer der Pariser Attentate . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13497 A Begrüßung der Delegation von Parlamentari- ern aus Usbekistan unter Vorsitz von Herrn Shadmanov . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13518 D Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushalts- jahr 2016 (Haushaltsgesetz 2016) Drucksachen 18/5500, 18/5502 . . . . . . . . 13498 B b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2015 bis 2019 Drucksachen 18/5501, 18/5502, 18/6127 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13498 B I .1 Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsidi- alamt Drucksachen 18/6124, 18/6125 . . . . . . . . 13498 B I .2 Einzelplan 02 Deutscher Bundestag Drucksachen 18/6102, 18/6124 . . . . . . . . 13498 B I .3 Einzelplan 03 Bundesrat Drucksachen 18/6124, 18/6125 . . . . . . . . 13498 C I .4 a) Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen Drucksachen 18/6108, 18/6124 . . . . . . 13498 C b) Einzelplan 20 Bundesrechnungshof Drucksachen 18/6124, 18/6125 . . . . . . 13498 D Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 13498 D Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 13500 A Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13501 D Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13503 A Dr . Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13504 D Dr . Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13506 A Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13507 B Dr . Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13508 D Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . 13510 B Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13511 D Dr . Hans-Ulrich Krüger (SPD) . . . . . . . . . . . . 13513 D Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 13515 A Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 13516 A Carsten Körber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 13517 D I .5 Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Na- turschutz, Bau und Reaktorsicherheit Drucksachen 18/6115, 18/6124 . . . . . . . . 13519 B Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13519 B Steffen-Claudio Lemme (SPD) . . . . . . . . . . . . 13521 A Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13522 A Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 138 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 24 . November 2015II Josef Rief (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13523 C Dr . Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13525 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13526 C Hubertus Zdebel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 13527 C Dr . Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13528 D Steffi Lemke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13531 C Carsten Träger (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13532 D Christian Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 13533 D Christian Kühn (Tübingen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13535 A Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13536 B Christian Haase (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13537 C I .6 a) Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Drucksachen 18/6106, 18/6124 . . . . . 13540 A b) Einzelplan 21 Bundesbeauftragte für den Daten- schutz und die Informationsfreiheit Drucksachen 18/6119, 18/6124 . . . . . . 13540 A Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 13540 B Dr . Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 13541 C Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13543 A Martin Gerster (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13544 B Dr . Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13546 B Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 13548 C Dr . Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13549 D Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13551 C Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . 13553 A Dr . Lars Castellucci (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 13554 D Armin Schuster (Weil am Rhein) (CDU/ CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13556 A Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13557 C Susanne Mittag (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13558 D I .7 a) Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz Drucksachen 18/6107,18/6124 . . . . . . 13560 B b) Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht Drucksachen 18/6124, 18/6125 . . . . . . 13560 B Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 13560 B Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13562 A Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 13562 B Dr . Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13564 B Klaus-Dieter Gröhler (CDU/CSU) . . . . . . . . . 13565 C Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . 13568 A Harald Petzold (Havelland) (DIE LINKE) . . . 13570 B Thomas Strobl (Heilbronn) (CDU/CSU) . . . . 13571 B Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13573 B Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . . 13575 A Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . 13575 C Metin Hakverdi (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13577 D Michael Frieser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13578 D I .8 Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und Forschung Drucksachen 18/6124, 18/6125 . . . . . . 13580 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 13580 C Anette Hübinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13581 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13583 B Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . . 13584 C Dr . Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13587 A Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 13590 A Dr . Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 13591 B Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13593 A Stephan Albani (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 13593 D Beate Walter-Rosenheimer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13595 C Saskia Esken (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13596 A Dr. Wolfgang Stefinger (CDU/CSU) . . . . . . . 13597 B Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 13598 D Dr. Wolfgang Stefinger (CDU/CSU) . . . . . . . 13599 B René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13599 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13601 B Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 13603 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 138 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 24 . November 2015 13497 138. Sitzung Berlin, Dienstag, den 24. November 2015 Beginn: 10 .00 Uhr
  • folderAnlagen
    Vizepräsidentin Claudia Roth (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 138 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 24 . November 2015 13603 Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Albsteiger, Katrin CDU/CSU 24 .11 .2015 Binder, Karin DIE LINKE 24 .11 .2015 Dörner, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24 .11 .2015 Ernstberger, Petra SPD 24 .11 .2015 Gundelach, Dr . Herlind CDU/CSU 24 .11 .2015 Gysi, Dr . Gregor DIE LINKE 24 .11 .2015 Hartmann, Sebastian SPD 24 .11 .2015 Heiderich, Helmut CDU/CSU 24 .11 .2015 Jung, Andreas CDU/CSU 24 .11 .2015 Kekeritz, Uwe BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24 .11 .2015 Kindler, Sven-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24 .11 .2015 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Lagosky, Uwe CDU/CSU 24 .11 .2015 Launert, Dr . Silke CDU/CSU 24 .11 .2015 Neu, Dr . Alexander S . DIE LINKE 24 .11 .2015 Nissen, Ulli SPD 24 .11 .2015 Nouripour, Omid BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24 .11 .2015 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24 .11 .2015 Schick, Dr . Gerhard BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24 .11 .2015 Schnieder, Patrick CDU/CSU 24 .11 .2015 Strässer, Christoph SPD 24 .11 .2015 Westphal, Bernd SPD 24 .11 .2015 Wicklein, Andrea SPD 24 .11 .2015 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 138. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 01 Bundespräsident EPL 02 Bundestag EPL 03 Bundesrat EPL 08 Finanzen EPL 20 Bundesrechnungshof EPL 16 Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit EPL 06 Innen EPL 21 Datenschutz und Informationsfreiheit EPL 07 Justiz und Verbraucherschutz EPL 19 Bundesverfassungsgericht EPL 30 Bildung und Forschung Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Ralph Lenkert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Geehrte Kollegin-

    nen und Kollegen! Die positiven Mittelsteigerungen im
    Haushalt des Ministeriums für Bildung und Forschung
    wurden bereits umfassend gewürdigt . Mehr Geld für
    Bildung, Hochschulen und Forschung ist auch zwingend
    notwendig .

    Wir kennen doch die Realität in Deutschland: Schul-
    gebäude sind so mies wie die Kommunalhaushalte,
    Hochschulen sind überfüllt, und deren Ausstattung hängt
    von Drittmitteln oder dem Glück bei Exzellenzinitiativen
    ab .


    (Stephan Albani [CDU/CSU]: Oder von der Landesregierung!)


    Junge Wissenschaftler und Forscher müssen sich wegen
    der mangelhaften Grundfinanzierung unserer Hochschu-
    len


    (Tankred Schipanski [CDU/CSU]: Die Länder sind zuständig!)


    und aufgrund der fehlenden Stellen in Stellenplänen dem
    Befristungswahnsinn nach Wissenschaftszeitvertragsge-
    setz unterwerfen .

    Im Grundgesetz werden vergleichbare Lebensverhält-
    nisse in der gesamten Republik gefordert, auch in der
    Bildung .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Aber die Ausstattung der Schulen, Hochschulen und For-
    schungseinrichtungen hängt an Landeshaushalten


    (Tankred Schipanski [CDU/CSU]: Richtig! Das ist festgelegt, Herr Lenkert!)


    oder an der Finanzkraft der Kommunen . Was kann ein
    Student für seine Herkunft, was kann ein Kind für seinen
    Wohnort? Nichts . Aber an Herkunft und Wohnort hän-
    gen die Bildungschancen und hängt die Zukunft eines
    Kindes . Ihre Exzellenzinitiativen verschärfen die Unter-
    schiede zwischen armen und reichen Bundesländern . Das
    ist grundgesetzwidrig .


    (Beifall bei der LINKEN – Zurufe von der CDU/CSU: Oh!)


    Freilich ist in diesem Haushalt für die Hochschulen
    mehr Geld vorgesehen . Reicht jedoch Ihr Ansatz aus?
    Leider nein . Die Studentenzahlen wachsen schneller als
    die Mittel für die Hochschulen . Die Mittel je Student sin-
    ken mit diesem Haushalt erneut . Das ist falsch .


    (Beifall der Abg . Nicole Gohlke [DIE LINKE])


    Das Verhältnis von Professorinnen und Professoren zu
    Studentinnen und Studenten sackt in den Keller .

    Die Hochschulen ersetzen festangestellte Dozenten
    durch Lehrbeauftragte, die nur 500 Euro pro Lehrveran-
    staltung im Semester erhalten .


    (Dr . Gesine Lötzsch [DIE LINKE]: Unglaublich!)


    Ein Lehrbeauftragter, der sechs Veranstaltungen inklu-
    sive Vor- und Nachbereitung schafft, ist echt spitze und
    bekommt dafür 3 000 Euro – im Halbjahr .


    (Tankred Schipanski [CDU/CSU]: Darum soll sich Ramelow kümmern!)


    Das ist Hartz-IV-Niveau . Diese Zustände sind menschen-
    gemacht und kein Naturgesetz . Also nehmen Sie die zu-
    sätzlich eingestellten Mittel in Höhe von 1,7 Milliarden
    Euro für den Hochschulpakt in die Hand: für zusätzliche
    Dauerstellen in Lehre und Forschung, für bessere materi-
    elle Ausstattung und für eine bessere Grundfinanzierung
    an den Hochschulen .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Zu erfolgreichen Abschlüssen braucht es auch eine
    materielle Mindestabsicherung für Auszubildende und
    Studierende . Gerade für Kinder aus einkommensschwa-
    chen Familien bestehen in diesem Bereich riesige Hür-
    den . Viele Abiturientinnen und Abiturienten verzichten
    wegen des akuten Geldbedarfs ihrer Familien auf ein
    Studium oder können die Zusatzkosten einfach nicht
    aufbringen . Ein Fünftel der Studienabbrüche beruht auf
    Problemen mit der Finanzierung . Ohne Ausbildung, ohne
    Studium sieht die Zukunft junger Menschen schlecht aus .

    Die entscheidenden Rohstoffe unseres Landes sind
    Wissen und Bildung . So wie man im Bergbau in beste
    Anlagen investiert, so müssen wir in beste Bildung in-
    vestieren .


    (Beifall bei der LINKEN – Uwe Schummer [CDU/CSU]: Das tun wir doch!)


    Gehen wir es an und investieren weitere 5,4 Milliarden
    Euro in unsere Jugend, in ein echtes BAföG-Programm
    und in ein Sonderprogramm Ausbildung . Natürlich
    braucht es dafür Mehreinnahmen beim Bund . Höhere
    Spitzensteuersätze, Wiedereinführung der Vermögen-
    steuer,


    (Tankred Schipanski [CDU/CSU]: Reichensteuer!)


    Einführung der Finanztransaktionsteuer und eine höhe-
    re Körperschaftsteuer auf Helmut-Kohl-Niveau schaffen
    die finanziellen Spielräume.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Übrigens finden sich auch in Ihrem Haushaltsentwurf
    Potenziale zur Umschichtung .


    (Dr . Gesine Lötzsch [DIE LINKE]: Allerdings!)


    48 Millionen Euro planen Sie für das Deutschlandstipen-
    dium ein . Fast ein Viertel des Geldes geht für die Bü-






    (A) (C)



    (B) (D)


    rokratie drauf . Lassen Sie das Deutschlandstipendium
    auslaufen, und stecken Sie das Geld lieber in das BAföG!


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Oder warum zahlen Sie 73 Millionen Euro für die Er-
    forschung der Auswirkungen der umstrittenen Fra-
    cking-Technologie? Fracking ist politisch tot und ein
    Irrweg für die Umwelt .


    (Beifall der Abg . Nicole Gohlke [DIE LINKE])


    Lenken Sie das Geld zur Unterstützung der Hochschulen
    in strukturschwachen Regionen um .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Im Haushalt 2016 stecken erneut Risiken für Bildung
    und Forschung . Im Bildungsetat sind über 250 Millio-
    nen Euro als globale Minderausgabe vorgesehen . Diese
    Millionen haben also einen Sperrvermerk . Bei den Sper-
    rungen der letzten Jahre waren die Klimaforschung, die
    Projektverbundforschung von Fachhochschulen mit For-
    schungseinrichtungen und die Ausbildung besonders hart
    betroffen . Wiederholen Sie diesen Fehler nicht!


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN)


    Wer im Bildungs- und Forschungshaushalt spart, ist wie
    ein Bauer, der minderwertiges Saatgut einsetzt . Er freut
    sich über das eingesparte Geld bis zur Ernte, die dann
    mager ausfällt .

    Lassen Sie uns mehr für die Bildung investieren, wie
    es die rot-rot-grüne Landesregierung in Thüringen macht,


    (Lachen bei Abgeordneten der CDU/CSU – Tankred Schipanski [CDU/CSU]: Da ist nichts! Da wird nichts mehr investiert!)


    welche für Thüringer Schulen, Berufsschulen und Hoch-
    schulen 2016 190 Millionen Euro mehr einsetzt als die
    unionsgeführte Vorgängerregierung 2014 .


    (Beifall bei der LINKEN – Dr . Gesine Lötzsch [DIE LINKE]: Das ist eine gute Sache!)


    Von der Wichtigkeit von Bildung und Forschung wur-
    de hier genug geredet . Handeln Sie endlich! Geben Sie
    zusätzliche Milliarden Euro für Bildung und Forschung!
    Dann bekommt die Koalition sogar unsere Zustimmung .


    (Beifall bei der LINKEN – René Röspel [SPD]: Das möchte ich ja mal erleben! Ab wie viel Milliarden gilt das denn?)




Rede von Claudia Roth
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Vielen Dank, Kollege Lenkert . – Nächster Redner ist

Dr . Ernst Dieter Rossmann für die SPD .


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CUS)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Ernst Dieter Rossmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Herr Lenkert, es ist manchmal nicht so gut, wenn man

    sowohl bei der ersten wie bei der zweiten Lesung spricht .
    Ich lasse Sie heute einfach einmal links liegen


    (Heiterkeit und Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU – Ralph Lenkert [DIE LINKE]: Ich habe bei der ersten Lesung nicht geredet! Da war ich krank!)


    und wende mich dem zu, was wir in der Großen Koali-
    tion zusammen erarbeitet haben und was nicht nur eine
    Vorgeschichte im Ministerium, sondern auch im Haus-
    haltsausschuss hat .

    Ich danke dem Ministerium und den Mitgliedern des
    Haushaltsausschusses, dass sie diesen Haushalt noch
    so verfeinert bzw . weiter optimiert haben . Wir haben ja
    als Koalitionsfraktionen einen ersten Aufschlag im Par-
    lament gemacht . Mit dem haben wir uns nicht umsonst
    der beruflichen Bildung und der Gleichwertigkeit von
    beruflicher und akademischer Bildung gewidmet. Wenn
    das ernst gemeint war, müsste es eigentlich durch jedes
    Haushaltsjahr hindurch tragen .

    Ich will dieses Ziel noch einmal in folgenden Zusam-
    menhang stellen: Natürlich entspricht es unserer Gesamt-
    philosophie, wenn sowohl die Unterstützung der High
    Potentials im akademischen Bereich im Rahmen des
    Promotionsstipendiums als auch die Unterstützung der
    High Potentials im beruflichen Bereich im Rahmen des
    Meister-BAföG verstärkt werden .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Diese Gleichgewichtigkeit macht immer eine Erzäh-
    lung aus, nämlich die Erzählung, dass wir auch weiter-
    denken müssen und wir uns fragen müssen, was denn
    daraus folgt, wenn wir hervorragende Promovierende
    haben, die sich ohne materielle Sorgen noch mehr auf
    den Gegenstand von Wissenschaft konzentrieren können .
    Damit münden wir in ein Zehn-Jahres-Programm ein, das
    dem wissenschaftlichen Nachwuchs gewidmet ist – mit
    all den Wirkungen, die sich dann hoffentlich auch noch
    im Hinblick auf eine Qualifizierung an den Hochschulen
    ergeben werden . Denn, Frau Ministerin, auch wenn uns
    die OECD bestätigt hat, dass manches gut ist: Die Ver-
    ringerung der Abbruchquoten an den Hochschulen ist na-
    türlich eine gemeinsame Aufgabe . Sie sollten zumindest
    nicht so hoch bleiben . Es sollte da eine Angleichung an
    das Niveau der Abschlussquoten in der beruflichen Bil-
    dung geben .

    Ich will, dass wir unsere Anstrengungen fortsetzen .
    Deshalb fördern wir die Aufstiegsfortbildung für die
    170 000 Betroffenen, die sich jetzt darin befinden. Lei-
    der sind das in der Mehrzahl keine Handwerksmeister,
    sondern Techniker und Fachwirte . Wenn wir aber auch
    noch in höherem Maße die Handwerksmeister gewinnen
    könnten, würden wir auch dort eine zukunftsweisende
    Linie aufzeigen; denn es ist absehbar, dass 200 000 Be-
    triebsnachfolger im handwerklichen Mittelstand gesucht
    werden. Ohne eine qualifizierte Ausbildung verlieren wir
    dort das Potenzial, aus dem dann wieder Lehrstellen – ich
    denke dabei an die duale Ausbildung sowie auch an die
    Qualifizierung im beruflichen Bereich – mit erwachsen
    können .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Ralph Lenkert






    (A) (C)



    (B) (D)


    Die Erzählung soll also sein, dass in geschickter Weise an
    wichtigen strategischen Punkten so angesetzt wird, dass
    es eine nachhaltige Wirkung gibt .

    Um auf ein zweites Thema einzugehen: Wir brauchen
    diese nachhaltige Wirkung auch, wenn wir verstärkt die
    große Chance – das ist eine Chance und keine Bedro-
    hung – nutzen wollen, diejenigen, die zu uns geflohen
    sind – Kinder und Jugendliche sowie junge Erwach-
    sene –, über unser Bildungssystem als gute deutsche
    Staatsbürger in die Gesellschaft und in die Wirtschaft zu
    integrieren . Dieses setzt aber auch entsprechende Bil-
    dungsinvestitionen voraus .

    Auch dazu kann wiederum gesagt werden, dass es
    hier eine Gleichgewichtigkeit geben muss . Schauen Sie
    auf die Veränderungen, die es im Haushalt gibt . Sie se-
    hen dann, dass im Bereich der beruflichen Bildung von
    Potenzialanalysen bis KAUSA rund 20 Millionen Euro
    draufgepackt wurden . Bei der akademischen Bildung
    sieht es genauso aus . Es wurden an der Stelle auch wich-
    tige strategische Entscheidungen mit vorbereitet .

    Frau Deligöz, ich muss jetzt auf Ihre Ausführungen
    noch einmal eingehen . Man kann ja viel kritisieren . Aber
    es ist doch gut, dass jetzt 13 Millionen Euro von den
    2,5 Milliarden Euro, die für den Hochschulpakt vorge-
    sehen sind, umgeschichtet worden sind; denn die DFG
    konnte nicht genügend Projekte an den Hochschulen
    platzieren, sodass dort die zweite Säule des Hochschul-
    paktes, die Forschungspauschale, nicht gegriffen hat . In-
    sofern ist es doch erst einmal gut, wenn Haushälter das
    merken . Und zum Zweiten ist es gut, wenn das übrig ge-
    bliebene Geld in ganz präzise funktionierende Projekte
    übertragen wird . Natürlich war dies das Beste, was ge-
    macht werden konnte . Mit dem Geld in gleicher Höhe,
    ungefähr 15 Millionen Euro, wurde ein Projekt beim
    DAAD – ich nenne das Stichwort „Humboldt“ – entspre-
    chend verstärkt . Was haben Sie da eigentlich zu kritisie-
    ren? Das ist doch wunderbar .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Es ist doch wunderbar, dass diese 13 Millionen Euro aus
    den 2,5 Milliarden Euro für den Hochschulpakt zielge-
    richtet eingesetzt wurden .

    Ich könnte noch etwas anderes anführen . Auch die
    Frau Ministerin hat schon an anderer Stelle mit angespro-
    chen, dass es eine großartige Bewegung an den Hoch-
    schulen ist, wenn sich Studierende für Studenten, die zu
    uns geflohen sind, einsetzen. Auch das findet sich in den
    Haushaltsanträgen wieder . Es sind 4 Millionen Euro für
    Refugee-Unterstützung an den Hochschulen vorgesehen .

    Ich meine, dass wir eine Integrationserzählung brau-
    chen . Wir brauchen eine Integrationserzählung, die be-
    sagt: Wenn wir wirklich eine Bildungsrepublik sind, gibt
    es jetzt auch die Chance, das aktive Engagement vieler
    Bürger in der Bildungsförderung im Hinblick auf die Zu-
    wendung für Zugewanderte ehrenamtlich aufzunehmen,


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    indem Bildung nicht an Profis delegiert wird, sondern in-
    dem sich diese Bürger selber bemühen und sich zu in der
    Bildungsintegration engagierten Persönlichkeiten entwi-

    ckeln . Auch dies nimmt das Ministerium mit auf, indem
    dort ehrenamtliche Helfer, Lernbegleiter und andere ge-
    fördert werden sollen .

    Macht es eine Bildungsrepublik nicht erst aus, dass
    es ein Engagement gibt, und zwar nicht nur, weil man
    selbst ein Elternteil ist oder weil man dafür bezahlt wird,
    sondern weil man die Bildung als Zentrum einer demo-
    kratisch-integrativen Kultur begreift und sich deshalb
    dafür engagiert? Eine Bildungsrepublik setzt auch eh-
    renamtliches Engagement voraus, und die Chance in der
    Flüchtlingsintegration besteht jetzt darin, dass es dann
    auch ausstrahlt und dass es bleibt . Das auch haushalte-
    risch mit unterstützt zu haben, ist genauso gut wie die
    Tatsache, dass es sich im Gesamthaushalt und in der ge-
    samten Politik dieser Bundesregierung abzeichnet, dass
    Bildungsfragen nicht allein an das Bildungsressort dele-
    giert werden .

    Wenn es um das wichtige Element der Sprachförde-
    rung geht, dann finden Sie Maßnahmen im Familien-
    ministerium, durch die denjenigen, die das Sprachni-
    veau C1 erreichen wollen, eine entsprechende Förderung
    zuteilwird. Sie finden das im Sozialministerium, in dem
    180 Millionen Euro für berufsbezogene Sprachförderung
    bereitgestellt worden sind. Sie finden das beim Innenmi-
    nisterium, wo der Ansatz verdoppelt worden ist, um über
    die Integrationskurse Sprachinklusion betreiben zu kön-
    nen. Und Sie finden das auch im Bildungsministerium.

    Damit ist die Sprachförderung eine Querschnittsauf-
    gabe bzw . die Aufgabe des gesamten Kabinetts und der
    gesamten Regierung . Wer will das schelten? Es ist doch
    wunderbar, dass dies langsam und schrittweise begriffen
    wird und dass sich auch weitere Perspektiven abzeich-
    nen . Wir wissen nämlich, dass wir bei diesem Bildungs-
    und Integrationsprogramm des Jahres 2016 nicht stehen
    bleiben können . Die Ministerin hat es schon angedeutet .
    Wir werden zusätzlich etwas in Bezug auf berufliche Bil-
    dung und auf Schulbegleitung tun müssen . Wenn es um
    die beiden Lernorte Schule und Ausbildungsbetrieb geht,
    sollte es neben dem Bildungsassistenten vielleicht auch
    Einstiegsassistenten oder Integrationsassistenten geben .
    Wir werben jedenfalls darum .

    Letzen Endes soll es um das gute Ergebnis gehen . Ob
    das unter dem Stichwort „Aufhebung des Kooperations-
    verbotes“, „Nationale Bildungsallianz“ oder „Gemein-
    schaftsaufgabe Bildung“ läuft oder als Fachprogramm,
    wie es jetzt von der CDU/CSU und ihrer Arbeitsgruppe
    vorgelegt worden ist, kann am Ende wichtig sein, aber es
    ist nicht die entscheidende aktuelle Frage . Die entschei-
    dende aktuelle Frage ist, ob wir im Haushalt 2017 und
    2018 eine nachhaltige Fortsetzung des Integrationsauf-
    bruchs finden, die durch diesen Haushalt vorgezeichnet
    ist . Darum werben wir .

    Danke schön .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Dr. Ernst Dieter Rossmann






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    (B) (D)