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ID1807708100

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/77 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 77. Sitzung Berlin, Freitag, den 19. Dezember 2014 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 22: Abgabe einer Regierungserklärung durch die Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit: zur UN-Klima- konferenz in Lima . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7383 A Dr. Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7383 B Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . . 7386 A Matern von Marschall (CDU/CSU) . . . . . . . . 7387 B Dr. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7388 C Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7389 D Dr. Anja Weisgerber (CDU/CSU) . . . . . . . . . 7391 B Annalena Baerbock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7392 C Dr. Matthias Miersch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 7394 A Peter Stein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 7394 D Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 7396 A Dr. Thomas Gebhart (CDU/CSU) . . . . . . . . . 7397 B Tagesordnungspunkt 23: Antrag der Abgeordneten Katja Kipping, Sabine Zimmermann (Zwickau), Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Gute Arbeit und eine sanktions- freie Mindestsicherung statt Hartz IV Drucksache 18/3549 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7398 B Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 7398 B Dr. Matthias Zimmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 7399 C Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . 7400 A Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . 7402 D Dr. Martin Rosemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . 7403 C Matthäus Strebl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 7405 A Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 7406 A Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7406 B Dr. Matthias Bartke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 7408 A Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7408 C Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7409 C Albert Stegemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 7410 C Markus Paschke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 7412 A Christel Voßbeck-Kayser (CDU/CSU) . . . . . 7413 B Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7414 A Tagesordnungspunkt 24: a) Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: Regionale Wirtschaftspolitik – Die richtigen Weichen für die Zukunft stel- len Drucksache 18/3404 . . . . . . . . . . . . . . . . . 7415 C b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Koordinierungsrahmen der Gemein- schaftsaufgabe „Verbesserung der regio- nalen Wirtschaftsstruktur“ ab 1. Juli 2014 Drucksache 18/2200 . . . . . . . . . . . . . . . . . 7415 C Andrea Wicklein (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 7415 D Thomas Nord (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 7417 A Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 77. Sitzung. Berlin, Freitag, den 19. Dezember 2014 Jan Metzler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 7417 D Markus Tressel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7418 D Karl Holmeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 7420 A Tagesordnungspunkt 26: Antrag der Abgeordneten Harald Ebner, Nicole Maisch, Friedrich Ostendorff, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Gentechnik-Anbau- verbot bundeseinheitlich und konsequent umsetzen Drucksache 18/3550 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7421 A Harald Ebner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7421 A Kees de Vries (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 7422 B Harald Ebner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7423 A Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . 7423 C Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . 7424 C Carola Stauche (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 7425 C Johann Saathoff (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7427 B Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7428 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 7429 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7429 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 77. Sitzung. Berlin, Freitag, den 19. Dezember 2014 7383 (A) (C) (D)(B) 77. Sitzung Berlin, Freitag, den 19. Dezember 2014 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 77. Sitzung. Berlin, Freitag, den 19. Dezember 2014 7429 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 19.12.2014 Becker, Dirk SPD 19.12.2014 Brugger, Agnieszka BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 19.12.2014 Buchholz, Christine DIE LINKE 19.12.2014 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 19.12.2014 Dörflinger, Thomas CDU/CSU 19.12.2014 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 19.12.2014 Gohlke, Nicole DIE LINKE 19.12.2014 Dr. Harbarth, Stephan CDU/CSU 19.12.2014 Irlstorfer, Erich CDU/CSU 19.12.2014 Jarzombek, Thomas CDU/CSU 19.12.2014 Jung, Andreas CDU/CSU 19.12.2014 Kaczmarek, Oliver SPD 19.12.2014 Kassner, Kerstin DIE LINKE 19.12.2014 Kauder, Volker CDU/CSU 19.12.2014 Kovac, Kordula CDU/CSU 19.12.2014 Dr. Krüger, Hans-Ulrich SPD 19.12.2014 Kunert, Katrin DIE LINKE 19.12.2014 Dr. Lamers, Karl A. CDU/CSU 19.12.2014 Dr. von der Leyen, Ursula CDU/CSU 19.12.2014 Dr. de Maizière, Thomas CDU/CSU 19.12.2014 Dr. Merkel, Angela CDU/CSU 19.12.2014 Dr. Middelberg, Mathias CDU/CSU 19.12.2014 Petry, Christian SPD 19.12.2014 Pilger, Detlev SPD 19.12.2014 Rüffer, Corinna BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 19.12.2014 Dr. Schick, Gerhard BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 19.12.2014 Schiewerling, Karl CDU/CSU 19.12.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 19.12.2014 Schön (St. Wendel), Nadine CDU/CSU 19.12.2014 Dr. Steinmeier, Frank- Walter SPD 19.12.2014 Tank, Azize DIE LINKE 19.12.2014 Tillmann, Antje CDU/CSU 19.12.2014 Vogler, Kathrin DIE LINKE 19.12.2014 Dr. Wagenknecht, Sahra DIE LINKE 19.12.2014 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 19.12.2014 Weinberg, Harald DIE LINKE 19.12.2014 Wellmann, Karl-Georg CDU/CSU 19.12.2014 Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Haushaltsausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2014 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 06 25 Titel 671 01 – Erstattung an Dritte für die Durchführung der Fluggast- und Reisege- päckkontrollen – bis zur Höhe von 26 Mio. Euro Drucksachen 18/2885, 18/3108 Nr. 1 Ausschuss für Kultur und Medien – Unterrichtung durch die Deutsche Welle Evaluationsbericht 2013 der Deutschen Welle Drucksache 17/14285 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 7430 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 77. Sitzung. Berlin, Freitag, den 19. Dezember 2014 (A) (C) (D)(B) Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/3110 Nr. A.2 EuB-BReg 75/2014 Innenausschuss Drucksache 18/1935 Nr. A.3 Ratsdokument 10060/14 Drucksache 18/1935 Nr. A.4 Ratsdokument 10062/14 Drucksache 18/1935 Nr. A.5 Ratsdokument 10063/14 Drucksache 18/2055 Nr. A.2 Ratsdokument 10297/14 Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz Drucksache 18/544 Nr. A.24 Ratsdokument 17509/13 Drucksache 18/2533 Nr. A.26 Ratsdokument 12184/14 Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 18/3362 Nr. A.9 Ratsdokument 14590/14 Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe Drucksache 18/3362 Nr. A.13 EP P8_TA-PROV(2014)0041 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 18/3362 Nr. A.14 Ratsdokument 14755/14 Drucksache 18/3362 Nr. A.15 Ratsdokument 14757/14 Drucksache 18/3362 Nr. A.16 Ratsdokument 14758/14 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 18/1935 Nr. A.13 Ratsdokument 10108/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.65 Ratsdokument 12570/14 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 18/419 Nr. A.186 Ratsdokument 13002/13 Drucksache 18/419 Nr. A.187 Ratsdokument 13920/13 Drucksache 18/419 Nr. A.194 Ratsdokument 16118/13 Drucksache 18/419 Nr. A.195 Ratsdokument 16171/13 Drucksache 18/419 Nr. A.196 Ratsdokument 16348/13 Drucksache 18/642 Nr. A.14 Ratsdokument 5634/14 Drucksache 18/1048 Nr. A.18 EP P7_TA-PROV(2014)0128 Drucksache 18/2055 Nr. A.12 Ratsdokument 10582/14 Drucksache 18/2055 Nr. A.14 Ratsdokument 10679/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.68 Ratsdokument 10648/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.71 Ratsdokument 12425/14 Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 77. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 22 Regierungserklärung zur UN-Klimakonferenz TOP 23 Gute Arbeit und sanktionsfreie Mindestsicherung TOP 24 Regionale Wirtschaftspolitik TOP 26 Gentechnik-Anbauverbot Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Elvira Drobinski-Weiß


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Sehr verehrte Kolleginnen und Kol-

    legen! Liebe Zuhörerinnen und Zuhörer! Auf das ver-
    frühte Weihnachtsgeschenk – die Nachrichten aus Brüs-
    sel – ist schon hingewiesen worden. Ich denke, der
    Kompromiss auf der europäischen Ebene zwischen Rat,
    Kommission und Parlament ist ein Kompromiss, der den
    nationalen Ausstieg aus dem Anbau gentechnisch verän-
    derter Pflanzen ermöglicht – und dieser Kompromiss ist
    gut!


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


    Er enthält wesentliche Punkte, die wir von der SPD
    gefordert haben. Wir haben lange dafür gekämpft, und
    die Anstrengungen haben sich gelohnt.


    (Beifall bei der SPD)


    Die Mitgliedstaaten der EU können künftig souverän
    entscheiden, ob sie Gentechnik auf ihren Äckern erlau-
    ben wollen oder nicht. Die Entscheidung muss nicht, wie
    es ursprünglich einmal geplant war, mit den Unterneh-
    men ausgehandelt werden. Das, finde ich, war auch völ-
    lig inakzeptabel.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)


    Der Ausstieg soll nun also jederzeit möglich sein, und
    Länder, die den Anbau gentechnisch veränderter Pflan-
    zen erlauben, werden zu Schutzmaßnahmen gegenüber
    den Nachbarstaaten verpflichtet. Beides ist sehr wichtig.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 77. Sitzung. Berlin, Freitag, den 19. Dezember 2014 7425

    Elvira Drobinski-Weiß


    (A) (C)



    (D)(B)

    Noch lieber hätte ich es natürlich gesehen, wenn die
    Regeln im Umweltrecht und nicht im Binnenmarktrecht
    verankert worden wären.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Aber der Ausstieg aus der Gentechnik auf dem Acker
    wird trotzdem rechtssicherer. Diesen Ausstieg, denke
    ich, wollen wir alle.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)


    Ich sage Ihnen auch, warum: weil die Gentechnik auf
    dem Acker nicht kontrollierbar ist


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)


    und weil wir als Gesetzgeber die Pflicht haben, die na-
    türlichen Lebensgrundlagen für die zukünftigen Genera-
    tionen zu schützen. Das, sehr verehrte Kolleginnen und
    Kollegen, steht in unserem Grundgesetz.


    (Beifall bei der SPD)


    Die langfristige Wirkung der Grünen Gentechnik auf
    die Artenvielfalt, auf die Ökosysteme, auf die Lebens-
    mittel- und Futtermittelkreisläufe ist nicht absehbar.
    Diese Technologie ist enorm risikobehaftet, und sie ist
    nicht rückholbar. Ich denke, das müssen wir uns klarma-
    chen. Felder, Äcker und Beete sind eben keine abge-
    schlossenen Laborräume. Samen fliegen umher, kreuzen
    aus. Wenn wir die Gentechnik auch nur begrenzt zulas-
    sen, dann haben wir sie irgendwann überall, dann ist es
    nämlich mit der Wahlfreiheit für Verbraucherinnen und
    Verbraucher vorbei. Die Mehrheit dieser Verbraucher-
    schaft will eben keine Gentechnik auf dem Teller.


    (Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dann müssen Sie dem Antrag zustimmen!)


    Im Koalitionsvertrag haben wir vereinbart, diese Vor-
    behalte der Bevölkerung gegenüber der Gentechnik an-
    zuerkennen. Das heißt für die nationale Umsetzung des
    europäischen Kompromisses:

    Erstens. Wir brauchen die rechtliche Möglichkeit,
    bundesweite Anbauverbote zu verhängen; ich betone:
    bundesweit.

    Zweitens. Wir müssen die Anbauverbote auch regel-
    mäßig bundesweit aussprechen.

    Und drittens. Das alles muss selbstverständlich ohne
    irgendwelche Verhandlungen mit den Saatgutkonzernen
    stattfinden.

    Herr Minister Schmidt ist heute nicht da, aber ich
    denke, dass die Frau Staatssekretärin das weitergeben
    wird. Das wird, finde ich, eines unserer wichtigsten Pro-
    jekte im nächsten Jahr, ebenso wie die Kennzeichnungs-
    pflicht – ich möchte nochmals darauf hinweisen, damit
    das nicht vergessen wird – für die Produkte von Tieren,
    die mit gentechnisch veränderten Futtermitteln gefüttert
    worden sind.


    (Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was ist mit den Zulassungen?)

    Auch dafür muss sich Deutschland auf der europäischen
    Ebene starkmachen.


    (Beifall bei der SPD und der LINKEN)


    Das haben wir den Menschen in unserem Koalitionsver-
    trag versprochen. Das heißt also: Wir werden das tatkräf-
    tig anpacken. Lassen Sie uns aber erst noch das kom-
    mende Weihnachtsfest friedlich begehen. Und dann
    arbeiten wir im neuen Jahr weiter.


    (Harald Ebner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Stimmen Sie jetzt zu! – Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Also, ihr stimmt unserem Antrag zu?)


    Vielen Dank und alles Gute.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)




Rede von Dr. h.c. Edelgard Bulmahn
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Als nächste Rednerin spricht Carola Stauche von der

CDU/CSU.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Carola Stauche


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Sehr verehrte Präsidentin! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! In einer knappen Woche, ganz unerwartet wie
    jedes Jahr, werden wir Weihnachten feiern. Es ist nicht
    nur das Fest der Liebe, der Familie usw., sondern auch
    das Fest, an dem es sehr viele Geschenke gibt. Wie das
    bei Geschenken so ist, ist oft auch das eine oder andere
    dabei, das man eigentlich gar nicht braucht.


    (Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Gentechnik! Genau! Gentechnik brauchen wir nicht!)


    Ich habe den Eindruck, dass der Antrag, über den wir
    heute beraten, ein solches Geschenk ist.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Deshalb werden wir dieses Geschenk nicht annehmen.


    (Dr. Kirsten Tackmann [DIE LINKE]: Das ist doch die erste Lesung!)


    Nun könnte man meinen, das wäre ungebührlich, da
    dieses Geschenk ja immerhin auf dem Wunschzettel ge-
    standen hätte; denn im Antrag der Grünen wird aus ei-
    nem Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD vom
    20. Mai 2014 zitiert, wo es heißt:

    Der Deutsche Bundestag fordert die Bundesregie-
    rung auf, … das Selbstbestimmungsrecht der Mit-
    gliedstaaten beim Anbau gentechnisch veränderter
    Organismen zu stärken und die Möglichkeiten zum
    nationalen Ausstieg aus dem GVO-Anbau rechtssi-
    cher zu verankern …

    Doch ich gebe zu bedenken: Da hat man wohl den
    Wunschzettel falsch verstanden.


    (Zurufe vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Hier wird keine bundeseinheitliche Umsetzung gefor-
    dert. Diese Aussage bezieht sich auf das Selbstbestim-

    7426 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 77. Sitzung. Berlin, Freitag, den 19. Dezember 2014

    Carola Stauche


    (A) (C)



    (D)(B)

    mungsrecht der Mitgliedstaaten. Es geht hier nicht um
    eine bundeseinheitliche Lösung, sondern lediglich um
    die Möglichkeit, innerhalb Deutschlands eine eigene Lö-
    sung zu finden.


    (Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die beantragen wir!)


    Wie mein Kollege de Vries bereits bemerkt hat, muss
    noch juristisch und fachlich geprüft werden, ob eine
    bundesweite oder eine föderale oder eine gemischte Lö-
    sung am besten ist.


    (Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Eine bundesweite ist doch eine föderale!)


    Einen politischen Aspekt halte ich in dieser Frage für
    bedenkenswert: Eine Stärke Deutschlands ist der Föde-
    ralismus.


    (Harald Ebner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber nicht bei der Gentechnik!)


    – Aha. – Ich halte es nicht für das Schlechteste, wenn
    Landesregierungen ihre eigenen Akzente setzen können.


    (Dr. Kirsten Tackmann [DIE LINKE]: Ihr seid doch sonst für gemeinsame Wirtschaftsräume!)


    Ich denke, zumindest in diesem Punkt ganz generell
    können Sie mir zustimmen.

    Aber, wie gesagt: Die fachliche und juristische Prü-
    fung steht noch aus. Hier werden selbstverständlich die
    verschiedenen Ressorts des Bundes und der Länder eng
    miteinander zusammenarbeiten. Vorbereitende Gesprä-
    che hat es dazu im Übrigen bereits gegeben, und es sind
    weitere Gespräche geplant.


    (Dr. Kirsten Tackmann [DIE LINKE]: Also Kleinstaaterei! – Harald Ebner [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Flickenteppich!)


    Wenn Gentechnik in Deutschland weitgehend unmög-
    lich gemacht wird, so ist die öffentliche Forschung auf
    diesem Gebiet umso wichtiger. Die Unternehmen ziehen
    sich zurück; der Forschungsstandort Deutschland ver-
    liert.


    (Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das passt jetzt aber nicht zusammen!)


    Aber nur weil wir nicht mehr forschen, heißt das nicht,
    dass nicht mehr geforscht wird. Auch in der Gentechnik
    wird die Entwicklung weitergehen. Ich kann sie genauso
    wenig voraussagen wie Sie, wie wir alle. Wir wissen
    nicht, was die Zukunft bringt.