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ID1807707000

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    Plenarprotokoll 18/77 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 77. Sitzung Berlin, Freitag, den 19. Dezember 2014 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 22: Abgabe einer Regierungserklärung durch die Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit: zur UN-Klima- konferenz in Lima . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7383 A Dr. Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7383 B Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . . 7386 A Matern von Marschall (CDU/CSU) . . . . . . . . 7387 B Dr. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7388 C Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7389 D Dr. Anja Weisgerber (CDU/CSU) . . . . . . . . . 7391 B Annalena Baerbock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7392 C Dr. Matthias Miersch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 7394 A Peter Stein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 7394 D Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 7396 A Dr. Thomas Gebhart (CDU/CSU) . . . . . . . . . 7397 B Tagesordnungspunkt 23: Antrag der Abgeordneten Katja Kipping, Sabine Zimmermann (Zwickau), Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Gute Arbeit und eine sanktions- freie Mindestsicherung statt Hartz IV Drucksache 18/3549 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7398 B Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 7398 B Dr. Matthias Zimmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 7399 C Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . 7400 A Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . 7402 D Dr. Martin Rosemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . 7403 C Matthäus Strebl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 7405 A Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 7406 A Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7406 B Dr. Matthias Bartke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 7408 A Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7408 C Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7409 C Albert Stegemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 7410 C Markus Paschke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 7412 A Christel Voßbeck-Kayser (CDU/CSU) . . . . . 7413 B Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7414 A Tagesordnungspunkt 24: a) Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: Regionale Wirtschaftspolitik – Die richtigen Weichen für die Zukunft stel- len Drucksache 18/3404 . . . . . . . . . . . . . . . . . 7415 C b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Koordinierungsrahmen der Gemein- schaftsaufgabe „Verbesserung der regio- nalen Wirtschaftsstruktur“ ab 1. Juli 2014 Drucksache 18/2200 . . . . . . . . . . . . . . . . . 7415 C Andrea Wicklein (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 7415 D Thomas Nord (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 7417 A Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 77. Sitzung. Berlin, Freitag, den 19. Dezember 2014 Jan Metzler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 7417 D Markus Tressel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7418 D Karl Holmeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 7420 A Tagesordnungspunkt 26: Antrag der Abgeordneten Harald Ebner, Nicole Maisch, Friedrich Ostendorff, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Gentechnik-Anbau- verbot bundeseinheitlich und konsequent umsetzen Drucksache 18/3550 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7421 A Harald Ebner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7421 A Kees de Vries (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 7422 B Harald Ebner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7423 A Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . 7423 C Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . 7424 C Carola Stauche (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 7425 C Johann Saathoff (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7427 B Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7428 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 7429 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7429 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 77. Sitzung. Berlin, Freitag, den 19. Dezember 2014 7383 (A) (C) (D)(B) 77. Sitzung Berlin, Freitag, den 19. Dezember 2014 Beginn: 9.00 Uhr
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    (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 77. Sitzung. Berlin, Freitag, den 19. Dezember 2014 7429 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 19.12.2014 Becker, Dirk SPD 19.12.2014 Brugger, Agnieszka BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 19.12.2014 Buchholz, Christine DIE LINKE 19.12.2014 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 19.12.2014 Dörflinger, Thomas CDU/CSU 19.12.2014 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 19.12.2014 Gohlke, Nicole DIE LINKE 19.12.2014 Dr. Harbarth, Stephan CDU/CSU 19.12.2014 Irlstorfer, Erich CDU/CSU 19.12.2014 Jarzombek, Thomas CDU/CSU 19.12.2014 Jung, Andreas CDU/CSU 19.12.2014 Kaczmarek, Oliver SPD 19.12.2014 Kassner, Kerstin DIE LINKE 19.12.2014 Kauder, Volker CDU/CSU 19.12.2014 Kovac, Kordula CDU/CSU 19.12.2014 Dr. Krüger, Hans-Ulrich SPD 19.12.2014 Kunert, Katrin DIE LINKE 19.12.2014 Dr. Lamers, Karl A. CDU/CSU 19.12.2014 Dr. von der Leyen, Ursula CDU/CSU 19.12.2014 Dr. de Maizière, Thomas CDU/CSU 19.12.2014 Dr. Merkel, Angela CDU/CSU 19.12.2014 Dr. Middelberg, Mathias CDU/CSU 19.12.2014 Petry, Christian SPD 19.12.2014 Pilger, Detlev SPD 19.12.2014 Rüffer, Corinna BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 19.12.2014 Dr. Schick, Gerhard BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 19.12.2014 Schiewerling, Karl CDU/CSU 19.12.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 19.12.2014 Schön (St. Wendel), Nadine CDU/CSU 19.12.2014 Dr. Steinmeier, Frank- Walter SPD 19.12.2014 Tank, Azize DIE LINKE 19.12.2014 Tillmann, Antje CDU/CSU 19.12.2014 Vogler, Kathrin DIE LINKE 19.12.2014 Dr. Wagenknecht, Sahra DIE LINKE 19.12.2014 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 19.12.2014 Weinberg, Harald DIE LINKE 19.12.2014 Wellmann, Karl-Georg CDU/CSU 19.12.2014 Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Haushaltsausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2014 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 06 25 Titel 671 01 – Erstattung an Dritte für die Durchführung der Fluggast- und Reisege- päckkontrollen – bis zur Höhe von 26 Mio. Euro Drucksachen 18/2885, 18/3108 Nr. 1 Ausschuss für Kultur und Medien – Unterrichtung durch die Deutsche Welle Evaluationsbericht 2013 der Deutschen Welle Drucksache 17/14285 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 7430 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 77. Sitzung. Berlin, Freitag, den 19. Dezember 2014 (A) (C) (D)(B) Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/3110 Nr. A.2 EuB-BReg 75/2014 Innenausschuss Drucksache 18/1935 Nr. A.3 Ratsdokument 10060/14 Drucksache 18/1935 Nr. A.4 Ratsdokument 10062/14 Drucksache 18/1935 Nr. A.5 Ratsdokument 10063/14 Drucksache 18/2055 Nr. A.2 Ratsdokument 10297/14 Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz Drucksache 18/544 Nr. A.24 Ratsdokument 17509/13 Drucksache 18/2533 Nr. A.26 Ratsdokument 12184/14 Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 18/3362 Nr. A.9 Ratsdokument 14590/14 Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe Drucksache 18/3362 Nr. A.13 EP P8_TA-PROV(2014)0041 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 18/3362 Nr. A.14 Ratsdokument 14755/14 Drucksache 18/3362 Nr. A.15 Ratsdokument 14757/14 Drucksache 18/3362 Nr. A.16 Ratsdokument 14758/14 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 18/1935 Nr. A.13 Ratsdokument 10108/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.65 Ratsdokument 12570/14 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 18/419 Nr. A.186 Ratsdokument 13002/13 Drucksache 18/419 Nr. A.187 Ratsdokument 13920/13 Drucksache 18/419 Nr. A.194 Ratsdokument 16118/13 Drucksache 18/419 Nr. A.195 Ratsdokument 16171/13 Drucksache 18/419 Nr. A.196 Ratsdokument 16348/13 Drucksache 18/642 Nr. A.14 Ratsdokument 5634/14 Drucksache 18/1048 Nr. A.18 EP P7_TA-PROV(2014)0128 Drucksache 18/2055 Nr. A.12 Ratsdokument 10582/14 Drucksache 18/2055 Nr. A.14 Ratsdokument 10679/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.68 Ratsdokument 10648/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.71 Ratsdokument 12425/14 Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 77. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 22 Regierungserklärung zur UN-Klimakonferenz TOP 23 Gute Arbeit und sanktionsfreie Mindestsicherung TOP 24 Regionale Wirtschaftspolitik TOP 26 Gentechnik-Anbauverbot Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Harald Ebner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Das EU-Parlament hat uns ein Weihnachtsge-
    schenk gemacht und hat den komplett untauglichen Vor-
    schlag von Kommission und Rat zum Anbau gentech-
    nisch veränderter Pflanzen doch noch in eine bessere
    Richtung gelenkt. Es ist besser als nichts, aber noch
    lange nicht wirklich gut.

    Es bleibt dabei: Die Flucht in nationale Anbauverbote
    bleibt falsch, weil sie die Gentechnik nach Europa
    bringt, statt sie draußen zu halten. Nationale Anbauver-
    bote können nur ein Notnagel sein, solange sich an man-
    gelhaften Zulassungsverfahren für GVO nichts ändert.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Es bleibt falsch, erst zuzulassen und dann wieder ein
    bisschen zu verbieten.

    Aber wenn man nationale Anbauverbote umsetzt,
    dann bitte richtig, liebe Kolleginnen und Kollegen. Das
    heißt: bundesweit für das ganze Land, statt einen Fli-
    ckenteppich zu häkeln.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Leider hat die Bundesregierung bei den Verhandlun-
    gen eine unrühmliche Rolle gespielt. So ist es nur dem
    Europaparlament zu verdanken, dass gewählte Regie-
    rungen künftig nicht als Bittsteller bei Monsanto und
    Konsorten anklopfen müssen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)

    Wir wissen, dass die Bundesregierung in den Gesprä-
    chen in Brüssel zu fast allen sinnvollen Änderungsvor-
    schlägen des Europäischen Parlaments Nein gesagt hat,
    zur Aufhebung der verpflichtenden Konzernbeteiligung
    ebenso wie zum Umweltrecht als Rechtsgrundlage. Aber
    es kommt noch schlimmer: Der Beschluss des Deut-
    schen Bundestages zu verpflichtenden Koexistenzmaß-
    nahmen war der Bundesregierung bei den Verhandlun-
    gen in Brüssel nicht nur egal; sie wollte diese Forderung
    ausdrücklich nicht mittragen.


    (Dr. Franziska Brantner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Unglaublich!)


    Das ist in den Protokollen nachzulesen.

    Wichtig war dem Vertreter dagegen, in den Text noch
    einen Passus zu den Chancen der Gentechnik hineinzu-
    verhandeln. Weil das nicht geklappt hat, musste die Sit-
    zung unterbrochen werden und erst das Plazet aus Berlin
    eingeholt werden.

    Dieser Kompromiss ist also nicht wegen, sondern
    trotz der Bundesregierung zustande gekommen.


    (Anja Hajduk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist ein Trauerspiel!)


    Aber wegen der Bundesregierung ist er nicht besser ge-
    worden, als er jetzt ist. Dass Sie sich, liebe Kolleginnen
    und Kollegen von den Regierungsfraktionen, von der ei-
    genen Regierung so an der Nase herumführen lassen, ist
    aus meiner Sicht schlicht peinlich.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Die CDU bleibt der politische Arm der Gentechlobby.
    An dem Tag, als die Regierung in Brüssel der neuen Re-
    gelung zugestimmt hat, beschließt die CDU in Köln,
    dass sie die Umsetzung dieser Regelung kritisch prüfen
    möchte. Wer sich bei der Gentechnikfreiheit auf diese
    Bundesregierung verlässt, ist wirklich verlassen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Die US-Regierung hat Minister Schmidt und mir in
    der letzten Woche deutlich gemacht, dass sie bei der
    Gentechnikkennzeichnung und den Gentechnikstandards
    unsere Standards nicht akzeptieren möchte. Aber wie
    wir gestern gehört haben, singt Ihr Fraktionsvize Fuchs
    weiterhin ein Loblied auf TTIP.

    Die Erhaltung der gentechnikfreien Geflügelfütterung
    haben wir schließlich nicht Ihnen, sondern dem Lebens-
    mitteleinzelhandel, den Umweltverbänden, dem Handel
    sowie den Verbraucherinnen und Verbrauchern zu ver-
    danken.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Rita Stockhofe [CDU/CSU]: Ist das auch eine Lobby?)


    – Das ist auch eine Lobby, nämlich die Lobby der Ver-
    braucher.

    Zur Krönung kommen Sie nun auf die Idee, die An-
    bauverbote auf die Bundesländer abzuschieben und da-
    mit in die Kleinstaaterei zurückzufallen, und das gegen

    7422 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 77. Sitzung. Berlin, Freitag, den 19. Dezember 2014

    Harald Ebner


    (A) (C)



    (D)(B)

    den Willen der Bundesländer; ein Vertreter sitzt hier. Das
    wäre wirklich absurd.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Wie soll das denn in der Praxis funktionieren? Wollen
    Sie Grenzkontrollen einführen und alle Saat- und Ernte-
    guttransporte durchleuchten lassen? Der Milchwirtschaft
    entstehen heutzutage schon 2 Milliarden Euro Kosten,
    um ihre Produktionskette sauber zu halten. Hier noch ei-
    nen Flickenteppich einzuführen, ist das Letzte, was un-
    sere krisengeschüttelten Milchviehbetriebe brauchen.

    Ich komme zum Schluss. Bevor Sie sich verrennen,
    bieten wir Ihnen mit unserem Antrag eine Lösung an.
    Sorgen Sie für bundesweite Anbauverbote! Nutzen Sie
    die Option, Gruppen von Gentechpflanzen zu verbieten!
    Verbieten Sie alle Gentechpflanzen mit Bt- und Herbi-
    zidtoleranz – diese braucht kein Mensch –, und verhin-
    dern Sie weitere Zulassungen von Gentechpflanzen in
    Europa! Setzen Sie an den Ursachen an, anstatt an den
    Symptomen herumzudoktern! Gehen Sie über die Feier-
    tage in sich! Gehen Sie diesen Weg im neuen Jahr mit
    uns und den Menschen in diesem Land!

    Danke schön.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)




Rede von Dr. h.c. Edelgard Bulmahn
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Als nächster Redner spricht Kees de Vries von der

CDU/CSU.


(Beifall bei der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Kees de Vries


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten

    Kolleginnen und Kollegen! Wir beraten heute über den
    Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen. Nun bin
    ich auch schon in Weihnachtsstimmung und deshalb ein
    bisschen milder gestimmt.


    (Heiterkeit bei der CDU/CSU)


    Trotzdem: Diesen Antrag braucht keiner. Er ist vollkom-
    men überflüssig, es sei denn, man braucht wieder einmal
    eine Bühne.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was?)


    Zum Ergebnis des informellen Trilogs vom 3. und
    4. Dezember zur Änderung der Freisetzungsrichtlinie ist
    festzustellen, dass die Mitgliedstaaten den Anbau von in
    der EU zugelassenen GVO-Pflanzen in ihrem Hoheits-
    gebiet beschränken oder verbieten können. An dieser
    Stelle sollte man folgende Festlegungen noch einmal
    nennen: Erstens. Es gilt der Verzicht auf die obligatori-
    sche Verbindung der Phasen 1 und 2. Das heißt, dass das
    begründete Verbot direkt oder zu einem späteren Zeit-
    punkt möglich ist.

    Zweitens. Die Mitgliedstaaten, die GVO-Pflanzen an-
    bauen, werden verpflichtet, Koexistenzbestimmungen
    gegenüber Mitgliedstaaten, die nicht GVO-Pflanzen an-
    bauen, in Grenzgebieten zu erlassen.


    (Harald Ebner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das wollte die Bundesregierung nicht!)


    Drittens. Darüber hinaus werden die Opt-out-Mög-
    lichkeiten auf Gruppen von zugelassenen GVO erwei-
    tert.

    Mit den eben genannten Punkten wurden die zentra-
    len Forderungen des Bundestagsbeschlusses aus dem
    Mai dieses Jahres auf den Weg gebracht. Die Bundes-
    regierung hat dann konsequenterweise im Rat dem im
    Trilog gefundenen Kompromiss zugestimmt. Damit ha-
    ben wir unser Versprechen, die Sorgen und Vorbehalte
    der Bevölkerung im Zusammenhang mit dem Anbau von
    genetisch veränderten Organismen ernst zu nehmen und
    in unserem Handeln zu berücksichtigen, erfüllt.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Harald Ebner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber widerwillig!)


    Verehrte Kolleginnen und Kollegen der Fraktion
    Bündnis 90/Die Grünen, in Ihrem Antrag fordern Sie
    nun, bei der Umsetzung der Änderung der Freisetzungs-
    richtlinie in nationales Recht gesetzlich zu verankern,
    dass entsprechende Anbauverbote immer bundeseinheit-
    lich zu verhängen sind. Dem kann man zum jetzigen
    Zeitpunkt noch nicht zustimmen, weil es einfach nicht
    klar ist, ob ein solches Gesetz juristisch sicher ist.


    (Harald Ebner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die Frage ist, ob man es will oder nicht! – Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wollen Sie das denn?)


    Die in Ihrem Antrag daraus resultierende Forderung
    – ich zitiere –, „das so geänderte Recht anzuwenden, um
    den kommerziellen Anbau aller zugelassenen und zur
    Zulassung anstehenden gentechnisch veränderten Pflan-
    zen in Deutschland zu untersagen“, würde bedeuten,
    dass wir bis in alle Ewigkeit möglichen neuen wissen-
    schaftlichen Erkenntnissen per Gesetz eine Absage ertei-
    len.


    (Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aha!)


    Ich denke nicht, dass das im Interesse der Menschen
    in unserem Land ist.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Ihre Aufforderung an die Bundesregierung, bei der
    Abstimmung über die EU-Anbauzulassungen von GVO,
    deren Anbau in Deutschland untersagt werden soll, mit
    einer Ablehnung zu votieren, weise ich entschieden zu-
    rück.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Im Mai dieses Jahres hat sich der Deutsche Bundestag
    deutlich für das Selbstbestimmungsrecht der EU-Mit-
    gliedstaaten ausgesprochen. Daran hat sich bis heute
    nichts geändert.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 77. Sitzung. Berlin, Freitag, den 19. Dezember 2014 7423


    (A) (C)



    (D)(B)