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ID1806801900

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/68 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 68. Sitzung Berlin, Dienstag, den 25. November 2014 I n h a l t : Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2015 (Haushaltsgesetz 2015) (Drucksachen 18/2000, 18/2002) . . . . . . . 6411 A b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2014 bis 2018 (Drucksachen 18/2001, 18/2002, 18/2826) 6411 B I.1 Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsi- dialamt (Drucksachen 18/2823, 18/2324) . . . . . . 6411 B I.2 Einzelplan 02 Deutscher Bundestag (Drucksachen 18/2802, 18/2823) . . . . . . 6411 C I.3 Einzelplan 03 Bundesrat (Drucksachen 18/2823, 18/2824) . . . . . . 6411 D I.4 a) Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen (Drucksachen 18/2808, 18/2823) . . . 6411 D b) Einzelplan 20 Bundesrechnungshof (Drucksachen 18/2818, 18/2823) . . . 6411 D Dr. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . 6412 A Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 6413 D Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6416 C Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6418 C Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6420 B Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 6423 A Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . 6424 A Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6425 D Norbert Brackmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 6426 D Dr. Hans-Ulrich Krüger (SPD) . . . . . . . . . . . . 6428 B Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 6429 C Cansel Kiziltepe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 6430 D I.5 Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit (Drucksachen 18/2814, 18/2823) . . . . . . 6432 A Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 6432 B Helmut Heiderich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 6433 C Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6435 A Petra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 6436 B Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6438 B Kathrin Vogler (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 6440 D Burkhard Blienert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 6441 C Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6443 A Hubert Hüppe (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 6444 B Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 25. November 2014 Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6445 D Birgit Wöllert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 6446 C Hilde Mattheis (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6447 B Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6448 A Reiner Meier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 6449 A I.6 a) Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz (Drucksachen 18/2807, 18/2823) . . . 6450 D b) Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht (Drucksachen 18/2817, 18/2823) . . . 6450 D Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 6451 A Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6452 A Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6453 D Klaus-Dieter Gröhler (CDU/CSU) . . . . . . . . . 6455 C Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6457 C Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 6459 B Dr. Hendrik Hoppenstedt (CDU/CSU) . . . . . . 6460 C Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6462 D Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . . 6464 A Mechthild Heil (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 6465 A Metin Hakverdi (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6466 C Dr. Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 6467 D Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6469 B I.7 Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern (Drucksachen 18/2806, 18/2823) . . . . . . 6470 A Dr. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . 6470 B Dr. Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . 6472 A Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6474 A Martin Gerster (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6475 B Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6476 D Dr. André Hahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 6479 C Rüdiger Veit (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6481 A Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6482 C Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . 6483 D Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6486 A Dr. André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 6487 C Susanne Mittag (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6489 C Michaela Engelmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . . 6490 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6491 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten. . . . . . 6493 A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Nina Warken (CDU/CSU) zur namentlichen Abstimmung über den Änderungsantrag der Abgeordneten Nicole Gohlke, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion DIE LINKE zu dem von der Bundesregierung eingebrachten Entwurf eines Fünfundzwanzigsten Gesetzes zur Änderung des Bundesausbildungsförde- rungsgesetzes (25. BAföGÄndG) (Drucksa- che 18/3181) (66. Sitzung, Tagesordnungs- punkt 13 a) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6493 C Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 25. November 2014 6411 (A) (C) (D)(B) 68. Sitzung Berlin, Dienstag, den 25. November 2014 Beginn: 10.01 Uhr
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 25. November 2014 6493 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 25.11.2014 Bellmann, Veronika CDU/CSU 25.11.2014 Bluhm, Heidrun DIE LINKE 25.11.2014 Dr. Braun, Helge CDU/CSU 25.11.2014 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 25.11.2014 Dörner, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25.11.2014 Feiler, Uwe CDU/CSU 25.11.2014 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 25.11.2014 Frieser, Michael CDU/CSU 25.11.2014 Dr. Gysi, Gregor DIE LINKE 25.11.2014 Heller, Uda CDU/CSU 25.11.2014 Hellmich, Wolfgang SPD 25.11.2014 Kermer, Marina SPD 25.11.2014 Kotting-Uhl, Sylvia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25.11.2014 Nietan, Dietmar SPD 25.11.2014 Nissen, Ulli SPD 25.11.2014 Schön (St. Wendel), Nadine CDU/CSU 25.11.2014 Tempel, Frank DIE LINKE 25.11.2014 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25.11.2014 Wunderlich, Jörn DIE LINKE 25.11.2014 Zech, Tobias CDU/CSU 25.11.2014 Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Nina Warken (CDU/CSU) zur namentlichen Abstimmung über den Ände- rungsantrag der Abgeordneten Nicole Gohlke, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE zu dem von der Bundesregierung einge- brachten Entwurf eines Fünfundzwanzigsten Gesetzes zur Änderung des Bundesausbildungs- förderungsgesetzes (25. BAföGÄndG), Druck- sache 18/3181 (66. Sitzung, Tagesordnungs- punkt 13 a) In der Ergebnisliste ist mein Name nicht aufgeführt. Mein Votum lautet: Nein. Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 68. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 01 Bundespräsident EPL 02 Bundestag EPL 03 Bundesrat EPL 08, EPL 20 Finanzen, Bundesrechnungshof EPL 15 Gesundheit EPL 07, EPL 19 Justiz und Verbraucherschutz, Bundesverfassungsgericht EPL 06 Innen Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Hans-Ulrich Krüger


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! „Gestalten und verantwortungsbewusst spa-
    ren“, dieses Motto haben wir uns zu Beginn der Haus-
    haltsberatungen gegeben. Wir haben es bis zum heutigen
    Tage eingehalten. 299,1 Milliarden Euro, das ist die
    Summe, die wir im nächsten Jahr ausgeben wollen;
    400 Millionen Euro weniger als noch im Regierungsent-
    wurf enthalten. Das Investitionsvolumen beträgt
    26,45 Milliarden Euro.

    Darüber hinaus hat die Bundesregierung ein Investi-
    tionsprogramm von weiteren 10 Milliarden Euro ange-
    kündigt, welches die Haushälter in ihrer Bereinigungs-
    sitzung auf den Weg gebracht haben. Wir gehen davon
    aus, dass Energieeffizienz, Gebäudesanierung und An-
    reize für zusätzliche private Investoren hier die Kern-
    punkte sein werden.

    Der Haushalt 2015 stellt die Weichen in die richtige
    Richtung. Allerdings muss – Carsten Schneider sprach
    es schon an – in den nächsten Jahren darauf geachtet
    werden, dass diese Haushaltsentwicklung bei den Men-
    schen ankommt, und zwar auch in Form steigender Real-
    löhne, damit auch diese an der gesamtwirtschaftlichen
    Entwicklung teilhaben können und sehen: Es lohnt sich,
    verantwortungsbewusst mit Finanzen umzugehen.


    (Beifall bei der SPD sowie des Abg. Norbert Barthle [CDU/CSU])

    Wir werden mit der Bereitstellung von zusätzlichen
    5 Milliarden Euro die Verkehrsinfrastruktur weiter stär-
    ken. Insgesamt steigen die Investitionen in diesem Be-
    reich bis 2017 auf 12 Milliarden Euro. Wir werden die
    Förderung von Forschung und Entwicklung mit weiteren
    3 Milliarden Euro unterstützen, was beispielsweise der
    Exzellenzinitiative und den Hightech-Strategien zugute-
    kommt.

    Auch das sollte an dieser Stelle nicht vergessen wer-
    den: Wir haben durch die BAföG-Reform den Ländern
    und Kommunen 3,5 Milliarden Euro zur Verfügung ge-
    stellt, die diese frei werdenden Mittel nunmehr in Schule
    und Hochschule investieren können;


    (Zuruf des Abg. Ralph Brinkhaus [CDU/ CSU])


    daneben haben wir auch die BAföG-Sätze erhöht – bei-
    des richtige Maßnahmen, die, denke ich, ihren Segen
    werden entfalten können.


    (Ralph Brinkhaus [CDU/CSU]: Nur in Nordrhein-Westfalen leider nicht!)


    Wir haben das Bundesteilhabegesetz im Koalitions-
    vertrag verankert und dort 5 Milliarden Euro zugunsten
    der Kommunen festgeschrieben. 2015 und 2016 wird je
    1 Milliarde Euro kommen. Ich gehe davon aus, dass wir
    2017, wenn wir dieses Gesetz verabschiedet haben wer-
    den, nicht bei 1 Milliarde Euro, sondern bei mindestens
    3 Milliarden Euro stehen werden. Wünschenswert wäre
    es natürlich auch, wenn wir im Jahre 2017 bereits die
    5 Milliarden Euro erreicht hätten. Schau’n wir mal. Wir
    werden dafür arbeiten und kämpfen.


    (Beifall bei der SPD)


    Auch der Ausbau der Kinderbetreuung liegt uns am
    Herzen. Wir haben 5,4 Milliarden Euro für die Kommu-
    nen für die Betreuung der unter Dreijährigen zur Verfü-
    gung gestellt.

    Das alles sind Summen, die sich sehen lassen können,
    Summen, die man sich nicht kleinreden lassen sollte,
    Summen, deren man sich nicht zu schämen braucht.

    Es gibt natürlich noch andere Punkte, gerade auch im
    Bereich der Sicherheit. Bei der Bundespolizei werden
    neue Stellen geschaffen. Besseres Equipment und Fahr-
    zeuge werden zur Verfügung gestellt. Das alles sind
    Punkte, von denen wir sagen müssen: Sie kosten Geld,
    aber es ist gut angelegtes Geld im Interesse unserer Bür-
    gerinnen und Bürger, in unser aller Interesse: für unsere
    Sicherheit.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Im Haushalt 2014 haben wir gemeinsam schon einige
    Akzente zugunsten der Hilfsorganisationen – ich spreche
    hier insbesondere vom THW – gesetzt. Diese Akzente
    haben wir verstärkt. Ich sehe es als eine große Leistung
    von uns SPD-Haushältern an, dass wir noch einiges oben
    draufgelegt haben. Das war zwar im Jahre 2014 schon
    beabsichtigt, ist aber bei den Organisationen – ich sage
    das einmal ein wenig euphemistisch – nicht in dem ge-
    wünschten Umfang angekommen.





    Dr. Hans-Ulrich Krüger


    (A) (C)



    (D)(B)

    Wir werden dafür sorgen, dass künftig keine Mitar-
    beiterinnen und Mitarbeiter des THW mehr in Unter-
    künften ihren Dienst tun müssen, in denen das Wasser
    von der Decke tropft. Anders ausgedrückt: Das Wasser
    soll auch bei THW-Unterkünften aus dem Wasserhahn
    und nicht durchs Dach kommen. – 27 Millionen Euro
    sind vorgesehen, um marode Bausubstanz in einem kon-
    tinuierlichen Prozess in einen vernünftigen Zustand zu
    versetzen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wir alle haben in unseren Wahlkreisen Denkmäler,
    die den unterschiedlichsten Eigentümern und Institutio-
    nen gehören, die erhaltenswert sind und ein Kulturerbe
    darstellen. Diese können allerdings nicht immer in dem
    gebotenen Umfang mit dem entsprechenden Geld finan-
    ziert werden. Dass wir hierfür 100 Millionen Euro zur
    Verfügung gestellt haben, zeigt, dass wir uns unserer
    Tradition und unseres Erbes bewusst sind und dieses
    auch für die Zukunft erhalten wollen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Noch einige Sätze zum Haushalt des Bundesfinanz-
    ministers. Er ist, wie Sie alle wissen, ein verwaltungs-
    orientierter Haushalt. 56 Prozent des Etats betreffen Per-
    sonalausgaben. Hier haben wir gegenüber dem Haushalt
    2014 einen Stellenzuwachs von 916 Stellen zu verzeich-
    nen. Da dies eine hohe Zahl ist, lassen Sie mich etwas
    dazu sagen: Diese 916 Stellen mehr sind die Folge der
    Übernahme der Verwaltung der Kfz-Steuer zum 1. Juli
    2014 durch den Zoll. Durch diese Übernahme werden
    170 Millionen Euro nicht mehr zu zahlen sein, die wir
    bislang im Wege der sogenannten Organleihe an die
    Länder zu leisten hatten. Hier ist es also gelungen, ein
    Plus von 30 bis 40 Millionen Euro für den Bundeshaus-
    halt zu generieren – getreu dem Motto: verantwortungs-
    bewusst sparen.

    Wir haben noch eine große Aufgabe: die Kontrolle
    der Einhaltung des gesetzlichen Mindestlohns. Diese
    Aufgabe werden wir auch weiterhin beim Zoll etatisie-
    ren. Wir werden dafür sorgen, dass das entsprechende
    Personal zur Verfügung gestellt wird, um den Mindest-
    lohn nicht zu einem zahnlosen Tiger werden zu lassen.
    Wir brauchen ein effizientes Instrument zur Kontrolle
    der gesetzlichen Vorgaben. Das wird passieren. Dieses
    Vorhaben wird vom Finanzministerium durch ein eigens
    dafür zuständiges Referat flankiert, das dafür sorgen
    soll, dass durch Rechtsverordnungen und effiziente Be-
    gleitung der Mindestlohn das wird, was wir wollen,
    nämlich ein großer Erfolg – getreu dem Motto: verant-
    wortungsbewusst sparen und gestalten.

    Ich danke Ihnen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Nächster Redner ist der Kollege Barthl Kalb für die

CDU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU)


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Bartholomäus Kalb


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Auskommen mit dem, was man einnimmt – eigentlich
    sollte das selbstverständlich sein,


    (Johannes Kahrs [SPD]: Genau!)


    war es aber nicht. Die Große Koalition hat es sich zum
    Ziel gesetzt, die heute als historisches Ereignis gefeierte
    schwarze Null wieder zu einer Selbstverständlichkeit zu
    machen.

    Die schwarze Null wurde oft ins Auge gefasst. 1999
    sagte Hans Eichel: Die Bundesregierung will so schnell
    wie möglich einen Haushalt ohne neue Schulden vorle-
    gen. – 2008 Peer Steinbrück: Ab dem Haushaltsjahr 2011
    wird der Bund keine neuen Schulden aufnehmen. – Es
    ist immer anders gekommen. Wir kennen die Gründe da-
    für; das ist keine Schuldzuweisung. Ich weiß auch, dass
    Theo Waigel 1989/90 knapp davor war, einen ausgegli-
    chenen Haushalt vorlegen zu können. Dann kam aber
    – ich sage: Gott sei Dank – die Wiedervereinigung. Sie
    hat uns vor neue, große Herausforderungen gestellt. Ich
    sage hier 25 Jahre später freimütig: Ich empfinde es noch
    immer als Glück und als Segen, dass die Teilung unseres
    Landes mit Mauer, Stacheldraht und Schießbefehl fried-
    lich überwunden werden konnte.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Meine sehr verehrten Damen und Herren, ab 2015
    wollen wir auf Dauer mit dem auskommen, was wir ein-
    nehmen, und das ohne Steuererhöhungen.


    (Johannes Kahrs [SPD]: Genau!)


    Sicher hat die Opposition recht, wenn sie sagt, dass wir
    Glück haben, weil wir weniger Zinsen zahlen müssen
    usw.; aber – das ist vorhin schon dargestellt worden –
    auch das drückt aus, dass die internationale Finanzwelt
    Vertrauen hat in die deutsche Wirtschaft und die deut-
    sche Politik. Insofern ist auch das ein Ertrag unserer gu-
    ten Arbeit, die in Deutschland geleistet wird – neben der
    guten wirtschaftlichen Entwicklung, die wir vorzuwei-
    sen haben, neben dem Höchststand an versicherungs-
    pflichtig Beschäftigten und Erwerbstätigen.

    Dies alles macht aber noch keinen ausgeglichenen
    Haushalt. Dazu gehört auch die Ausgabendisziplin.
    Dazu wiederum gehört, dass man der Versuchung wider-
    steht, dass man dem Druck widersteht, der aufgebaut
    wird mit dem Ziel, dass man an anderer Stelle großzügig
    ist. Die unionsgeführten Bundesregierungen haben in
    den vergangenen Jahren bei steigenden Einnahmen kon-
    sequent strikte Ausgabendisziplin gewahrt. Diese Aus-
    dauer wird nun belohnt.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Johannes Kahrs [SPD])


    Wir können am Freitag dieser Woche einen ausgegli-
    chenen Haushalt verabschieden, ohne dass Investitionen
    in die Zukunft unseres Landes auf der Strecke bleiben.
    In der mittelfristigen Finanzplanung bereits haben wir
    alle zentralen Vorhaben des Koalitionsvertrags berück-
    sichtigt: Wir stärken Bildung und Forschung, wir inves-





    Bartholomäus Kalb


    (A) (C)



    (D)(B)

    tieren mehr in Infrastruktur, und wir entlasten unsere
    Kommunen und schaffen auch dort Investitionsspiel-
    räume.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Darüber hinaus treffen wir bereits im Bundeshaus-
    haltsplan 2015 die Vorkehrungen für zusätzliche Investi-
    tionsmaßnahmen in den Jahren 2016, 2017 und 2018;
    dafür ist Vorsorge getroffen. Das ist auch ein Ausdruck
    von Verlässlichkeit und Berechenbarkeit. Zentrale Zu-
    kunftsvorhaben wie die Steigerung der Energieeffizienz,
    die Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur und der
    Breitbandausbau werden dadurch beschleunigt vorange-
    bracht. Der Bundeshaushalt 2015 schafft Vertrauen: Ver-
    trauen der Bevölkerung und der Wirtschaft in die Politik
    der Bundesregierung, aber auch Vertrauen unserer euro-
    päischen Partner in die Bundesrepublik Deutschland.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Wir sollten die Wirkung dieses Vertrauens auf die
    gesellschaftliche Stabilität und das wirtschaftliche Wachs-
    tum nicht unterschätzen. Vertrauen und öffentliche In-
    vestitionen sind wichtige Grundlagen für wirtschaftli-
    ches Wachstum, aber nicht die einzigen. Wir müssen ein
    innovationsfreundliches Klima erhalten und es weiter
    stabilisieren. Dazu wollen wir verstärkt Mut zur Grün-
    dung und zum Unternehmertum vermitteln und die dafür
    nötigen Rahmenbedingungen weiter verbessern. Eine
    zentrale Aufgabe ist dabei die Stärkung der Versorgung
    mit Wagniskapital. Ich weiß, wir haben hier etwas an-
    dere Verhältnisse als in den Vereinigten Staaten von
    Amerika; auch das gilt es zu berücksichtigen. In Kürze
    werden wir den öffentlichen Investitionszuschuss – dem
    dient ein Gesetzgebungsvorhaben – von der Steuer be-
    freien. Weitere Maßnahmen zur Unterstützung von
    Wachstumsunternehmen werden folgen.

    Eine weitere Herausforderung für unsere Wirtschaft
    ist der demografische Wandel. Auch hier müssen wir die
    entsprechenden politischen Antworten geben: Erhöhung
    der Flexibilität des Arbeitsmarktes und Steigerung der
    Beschäftigungsquote; keine Frage. Ab sofort müssen wir
    wieder verstärkt Anreize setzen, damit das Arbeitskräf-
    tepotenzial erhöht werden kann. Um für Fachkräfte
    attraktiv zu bleiben, muss Deutschland bei der Steuer-
    belastung der Leistungsträger – ich nenne hier insbeson-
    dere die Mittelschicht – eine Neujustierung des Systems
    vornehmen; das Stichwort lautet: Abmilderung der Wir-
    kung der kalten Progression. Ich persönlich würde mir
    wünschen, dass wir unsere Kräfte bündeln und uns in
    den nächsten Jahren einen Spielraum erarbeiten, damit
    wir eine strukturell angelegte Steuerreform – Stichwort:
    Mittelstandsbauch – angehen können. Ich weiß, das ist
    eine gewaltige Herausforderung, weil es hier um enorm
    große Summen geht.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wir haben, meine sehr verehrten Damen und Herren,
    auch international erhebliche Fortschritte und Erfolge
    dank des enormen Einsatzes unseres Bundesfinanz-
    ministers erzielen können – auf europäischer Ebene,
    aber auch im Rahmen der G 20 –, insbesondere wenn es
    um Gewinnvermeidung und Gewinnverlagerung geht;
    ich meine die sogenannte BEPS-Initiative. Herr Bundes-
    finanzminister, ganz herzlichen Dank für Ihren uner-
    messlichen Einsatz auf diesem Gebiet! Ich weiß, wie
    schwierig und hart das alles ist. Wir müssen es schaffen,
    dass Steuern dort gezahlt werden, wo ein Unternehmen
    tatsächlich wirtschaftlich tätig ist.

    Ich hätte gerne noch zur Neuordnung der Bund-Län-
    der-Finanzbeziehungen gesprochen. Das geht leider nicht
    mehr, weil meine Redezeit nicht reicht; sonst würde mir
    der Herr Präsident den Saft abdrehen.