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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/51 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 51. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 11. September 2014 I n h a l t : Berufung von deutschen Mitgliedern des Eu- ropäischen Parlaments für die Teilnahme an den Sitzungen des Ausschusses für die Ange- legenheiten der Europäischen Union . . . . . . . 4659 A Wahl des Herrn Norbert Seitz als ordentli- ches Mitglied für den Stiftungsrat der Stif- tung Flucht, Vertreibung, Versöhnung . . . . 4659 B Wahl der Abgeordneten Katrin Werner als Schriftführerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4659 B Zusätzliche Ausschussüberweisung . . . . . . . . 4659 C Tagesordnungspunkt 1: (Fortsetzung) a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2015 (Haushaltsgesetz 2015) Drucksache 18/2000 . . . . . . . . . . . . . . . . . 4659 C b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2014 bis 2018 Drucksache 18/2001 . . . . . . . . . . . . . . . . . 4659 D Einzelplan 05 Auswärtiges Amt Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4659 D Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 4662 D Dr. Andreas Schockenhoff (CDU/CSU) . . . . . 4664 B Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 4665 A Dr. Frithjof Schmidt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4667 D Niels Annen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4669 C Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . 4671 A Niels Annen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4671 B Stefan Liebich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 4671 D Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 4673 A Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4674 C Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4675 C Detlef Seif (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 4676 C Alois Karl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 4677 D Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und For- schung Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4679 D Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 4682 C Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . 4684 A Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4685 D Dr. Stefan Kaufmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . 4687 A Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 4688 D Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4689 C Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 4690 C Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4692 C Dr. Wolfgang Stefinger (CDU/CSU) . . . . . . . 4694 A Beate Walter-Rosenheimer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4695 C Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 51. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 11. September 2014 Dr. Simone Raatz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 4696 B Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 4697 D Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 4700 B Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 4700 B René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4700 D Anette Hübinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 4702 C Tagesordnungspunkt 2: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vorschlag für eine Verordnung des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG, EURATOM) Nr. 354/83 im Hin- blick auf die Hinterlegung der histori- schen Archive der Organe beim Euro- päischen Hochschulinstitut in Florenz Drucksache 18/1779 . . . . . . . . . . . . . . . . . 4704 A b) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Änderung des Straßenverkehrs- gesetzes und der Gewerbeordnung Drucksache 18/2134 . . . . . . . . . . . . . . . . . 4704 B c) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Änderung des Umweltstatistik- gesetzes Drucksache 18/2135 . . . . . . . . . . . . . . . . . 4704 B d) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Umsetzung der Richtlinie 2012/17/EU in Bezug auf die Verknüp- fung von Zentral-, Handels- und Gesell- schaftsregistern in der Europäischen Union Drucksache 18/2137 . . . . . . . . . . . . . . . . . 4704 D e) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Übereinkommen der Verein- ten Nationen vom 31. Oktober 2003 gegen Korruption Drucksache 18/2138 . . . . . . . . . . . . . . . . . 4704 C f) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Teilauflösung des Sondervermö- gens „Aufbauhilfe“ und zur Änderung der Aufbauhilfeverordnung Drucksache 18/2230 . . . . . . . . . . . . . . . . . 4704 C g) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Sechs- ten Gesetzes zur Änderung des Verwal- tungs-Vollstreckungsgesetzes Drucksache 18/2337 . . . . . . . . . . . . . . . . . 4704 C h) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Zwölf- ten Gesetzes zur Änderung des Bundes- Immissionsschutzgesetzes Drucksache 18/2442 . . . . . . . . . . . . . . . . . 4704 C i) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Zwei- ten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Errichtung eines Sondervermögens „Energie- und Klimafonds“ Drucksache 18/2443 . . . . . . . . . . . . . . . . . 4704 D j) Antrag des Bundesministeriums der Finan- zen: Entlastung der Bundesregierung für das Haushaltsjahr 2013 – Vorlage der Vermögensrechnung des Bundes für das Haushaltsjahr 2013 – Drucksache 18/1809 . . . . . . . . . . . . . . . . . 4704 D k) Antrag des Bundesministeriums der Finan- zen: Entlastung der Bundesregierung für das Haushaltsjahr 2013 – Vorlage der Haushaltsrechnung des Bundes für das Haushaltsjahr 2013 – Drucksache 18/1930 . . . . . . . . . . . . . . . . . 4705 A Tagesordnungspunkt 3: a) Beschlussempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses – zu dem Antrag des Bundesministe- riums der Finanzen: Entlastung der Bundesregierung für das Haushalts- jahr 2012 – Vorlage der Haushalts- rechnung des Bundes für das Haus- haltsjahr 2012 – – zu dem Antrag des Bundesministe- riums der Finanzen: Entlastung der Bundesregierung für das Haushalts- jahr 2012 – Vorlage der Vermögens- rechnung des Bundes für das Haus- haltsjahr 2012 – – zu der Unterrichtung durch den Bundes- rechnungshof: Bemerkungen des Bun- desrechnungshofes 2013 zur Haus- halts- und Wirtschaftsführung des Bundes (einschließlich der Feststel- lungen zur Jahresrechnung 2012) – zu der Unterrichtung durch den Bun- desrechnungshof: Bemerkungen des Bundesrechnungshofes 2013 zur Haushalts- und Wirtschaftsführung des Bundes – Weitere Prüfungser- gebnisse – Drucksachen 17/14009, 17/14010, 18/111, 18/305 Nr. 4, 18/1220, 18/1379 (neu) Nr. 1.7, 18/1971 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4705 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 51. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 11. September 2014 III b) Beschlussempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses zu dem Antrag des
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 51. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 11. September 2014 4789 (A) (C) (B) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 11.09.2014 Dr. Bartsch, Dietmar DIE LINKE 11.09.2014 Becker, Dirk SPD 11.09.2014 Beckmeyer, Uwe SPD 11.09.2014 Bleser, Peter CDU/CSU 11.09.2014 Buchholz, Christine DIE LINKE 11.09.2014 Connemann, Gitta CDU/CSU 11.09.2014 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 11.09.2014 Dinges-Dierig, Alexandra CDU/CSU 11.09.2014 Färber, Hermann CDU/CSU 11.09.2014 Ferner, Elke SPD 11.09.2014 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 11.09.2014 Gabriel, Sigmar SPD 11.09.2014 Göring-Eckardt, Katrin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.09.2014 Heil (Peine), Hubertus SPD 11.09.2014 Hintze, Peter CDU/CSU 11.09.2014 Kretschmer, Michael CDU/CSU 11.09.2014 Dr. Krüger, Hans-Ulrich SPD 11.09.2014 Leutert, Michael DIE LINKE 11.09.2014 Dr. Nüßlein, Georg CDU/CSU 11.09.2014 Ostendorff, Friedrich BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.09.2014 Dr. Reimann, Carola SPD 11.09.2014 Sarrazin, Manuel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.09.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 11.09.2014 Strässer, Christoph SPD 11.09.2014 Ulrich, Alexander DIE LINKE 11.09.2014 Weinberg, Harald DIE LINKE 11.09.2014 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 51. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 1 Einbringung Haushaltsgesetz 2015 – Finanzplan des Bundes 2014 bis 2018 Epl 05 Auswärtiges Amt Epl 30 Bildung und Forschung TOP 2 Überweisungen im vereinfachten Verfahren TOP 3 Abschließende Beratungen ohne Aussprache Epl 11 Arbeit und Soziales Epl 10 Ernährung und Landwirtschaft Epl 17 Familie, Senioren, Frauen und Jugend Epl 16 Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Susann Rüthrich


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Liebe Zuhörerinnen und Zuhörer! Was kann
    es eigentlich Schöneres geben, als in einer Haushaltsde-
    batte den Haushalt des Familienministeriums zu bespre-
    chen, den Haushalt, der den gesamten Lebenszyklus von
    uns allen mitgestaltet? Was sich darin findet, begleitet
    unsere ganze Gesellschaft in ihrer Breite und Vielfalt:
    Das geht von Schwangerenberatung und Kindergeld
    über Jugendarbeit und Elterngeld bis hin zu Pflegezeit
    und Mehrgenerationenhäusern.


    (Maria Klein-Schmeink [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Also nach Schröder „Gedöns“!)


    Diese Feststellung zaubert uns vielleicht ein Lächeln
    ins Gesicht. Sie meint aber eines nicht: dass es hier um
    Nettigkeiten geht, die wir uns irgendwie leisten. Nein, es
    geht um die soziale Infrastruktur in unserem Land. Ich
    mache an zwei Bereichen deutlich: Hier geht es um den
    Kern unseres Zusammenlebens und um die Sicherheit al-
    ler hier lebenden Menschen.

    Der erste Bereich ist die Kinder- und Jugendpolitik.
    Als Kinderbeauftragte meiner Fraktion sage ich: Kinder-
    rechte sind ein Anspruch, den jedes Kind hat, egal in
    welcher Situation.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Kinder haben ein Recht auf Schutz, auf gewaltfreie Er-
    ziehung, auf gute Ernährung und auf Mitbestimmung.
    Meine sehr geehrten Damen und Herren, das ist nichts,
    was wir den Kindern gönnen, nein, ohne das ist die
    Würde aller Menschen nicht gewahrt, nämlich die der
    Kinder nicht. Nicht nur das: Wir würden uns den Ast ab-
    sägen, auf dem wir sitzen, wenn wir nicht bestmögliche
    Bedingungen für die nachwachsenden Generationen
    schaffen würden.

    Deswegen braucht es etwa das Netzwerk Frühe Hil-
    fen. Damit garantieren wir die Unterstützung junger
    Familien von Anfang an. Es braucht starke Jugendver-
    bände, in denen sich Kinder und Jugendliche ausprobie-
    ren können, in denen sie lernen, in denen sie Interessen
    bündeln. Deswegen ist es richtig, dass wir der Jugend-
    verbandsarbeit – wie schon in diesem Jahr – 1 Million
    Euro mehr geben und dass wir Mittel für eine eigenstän-
    dige Jugendpolitik im Haushalt haben. Denn so pflegen





    Susann Rüthrich


    (A) (C)



    (D)(B)

    wir eine vielfältige Landschaft an Kinder- und Jugendar-
    beit, und Kinder finden einen Platz bei uns.

    Mit dem Stichwort „vielfältig“ komme ich zu meinem
    zweiten Schwerpunkt. Alle Menschen, die bei uns leben,
    haben das Recht auf ein sicheres und angstfreies Leben,


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie der Abg. Diana Golze [DIE LINKE])


    egal wie sie aussehen, egal wen sie lieben, egal welche
    Religion sie haben, egal ob sie viel oder wenig Geld ha-
    ben. Dass das noch nicht so ist, sehen wir gerade daran,
    dass mehrere Moscheen angegriffen wurden. Wir muss-
    ten Angriffe auf Synagogen und antisemitische Ausfälle
    in aller Öffentlichkeit, etwa bei Demonstrationen, erle-
    ben. Deswegen freue auch ich mich über die Demonstra-
    tion gegen Antisemitismus, die am Sonntag hier nebenan
    am Brandenburger Tor stattfinden wird.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Meine sehr geehrten Damen und Herren, das Ergebnis
    einer aktuellen Befragung zeigt, dass die Feindschaft ge-
    genüber Sinti und Roma erschreckende Ausmaße hat.
    Liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, Sie werden es merken:
    Ich komme aus Sachsen.


    (Heiterkeit bei Abgeordneten der SPD)


    Es ist schön, da zu leben. Aber in meiner Heimat wählen
    fast 5 Prozent der Leute eine neonazistische Partei. Noch
    dazu wählen fast 10 Prozent eine Partei, die sich offen
    schwulen- und behindertenfeindlich gibt.


    (Jörn Wunderlich [DIE LINKE]: Und 40 Prozent CDU! Schrecklich! – Gegenruf des Abg. Marcus Weinberg [Hamburg] [CDU/CSU]: Na, na, na! Vorsicht, Herr Kollege!)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, jeden Tag erleben
    Menschen bei uns Alltagsrassismus. Menschen werden
    angegriffen, nur weil sie vielleicht grün gefärbte Haare
    haben. Deswegen hat es mich sehr gefreut, dass wir im
    Koalitionsvertrag vereinbart haben, mehr Geld für De-
    mokratieinitiativen, für Prävention, für Bildung und für
    mobile Opferberatung zur Verfügung zu stellen. Ein-
    stimmig haben wir alle hier im Frühjahr dieses Jahres
    bestätigt, dass wir infolge des NSU-Terrorismus die Mit-
    tel für diese Arbeit erhöhen müssen, angepasst an den
    tatsächlichen Bedarf.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der LINKEN)


    Es ist geplant, eine gesetzliche Grundlage dafür zu
    schaffen. Denn im Bereich der Kinder- und Jugendförde-
    rung ist die gesamtgesellschaftliche Aufgabe der Demo-
    kratiearbeit nicht richtig aufgehoben. Wir müssen diese
    Daueraufgabe auch dauerhaft sichern. Diese gesetzliche
    Änderung ließ sich allerdings nicht in diesem Jahr schaf-
    fen. Nichts wäre schlimmer, als wenn die Projekte, die
    auf Geld warten, nicht am 1. Januar 2015 mit ihrer Ar-
    beit anfangen können. Deswegen liegt nun das Pro-
    gramm „Demokratie leben!“ des Familienministeriums
    vor. Immerhin werden diese Initiativen damit fünf Jahre
    lang gefördert, was ein großer Fortschritt für die Umset-
    zenden ist.

    Das Programm „Demokratie leben!“ greift inhaltlich
    all das auf, was wir im Land brauchen. Wir unterstützen
    damit noch mehr Kommunen als zuvor. Wir unterstützen
    die Länder. Wir unterstützen bundesweit tätige Demo-
    kratie- und Strukturprojekte und innovative Modellpro-
    jekte. Diese sollen zum Beispiel Maßnahmen entwi-
    ckeln, die gerade in den ländlichen Regionen, im
    ländlichen Raum wirken. Ein Bereich kommt ganz neu
    hinzu, nämlich der der Radikalisierungsprävention: Wie
    erreichen wir Jugendliche, die dem Salafismus oder ähn-
    lichen Einstellungen und Vorstellungen zu nahe kom-
    men? Das ganze Programm bezieht sich auf Ost und
    West.

    Sehr geehrte Damen und Herren, Sie sehen: Es sind
    mehr Inhalte, mehr Projekte, mehr Regionen im Pro-
    gramm enthalten. Doch eines ist geblieben: die 30,5 Mil-
    lionen Euro jährlich, die dafür im Haushalt vorgesehen
    sind. Wenn man sich aber einen größeren Tisch zulegt,
    dann reicht die alte Tischdecke nicht mehr aus. Da hilft
    alles Ziehen und Drehen nichts; es braucht eine größere
    Tischdecke. Kurz gesagt: Liebe Kolleginnen und Kolle-
    gen Haushälter, wir brauchen hier mehr Mittel, um
    tatsächlich vor Ort wirken zu können, was wir ja alle
    gemeinsam wollen – sehr gern die 50 Millionen Euro,
    die Summe, der in den Koalitionsverhandlungen nicht
    widersprochen wurde.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Ulla Schmidt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Vielen Dank. – Die Kollegin Rüthrich ist nicht nur

vor einigen Wochen junge Mutter geworden, sondern
das war auch ihre erste Rede hier im Bundestag. Zu bei-
dem möchte ich Ihnen, Frau Rüthrich, sicher im Namen
des gesamten Hauses, ganz herzlich gratulieren.


(Beifall)


Nächste Rednerin ist Astrid Timmermann-Fechter für
die CDU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Astrid Timmermann-Fechter


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Fast 8,5 Milliarden Euro für mehr gesell-
    schaftlichen Zusammenhalt! Fast 8,5 Milliarden Euro
    für mehr Miteinander zwischen den Generationen! Fast
    8,5 Milliarden Euro vor allem auch für mehr Wahlfrei-
    heit als Entlastung von Familien!

    Meine sehr geehrten Damen und Herren, Solidarität
    und Zusammenhalt lassen sich nicht verordnen, schon
    gar nicht vom Staat. Was wir aber tun können, ist, die
    Gesellschaft darin zu stärken und zu unterstützen. Dafür
    steht diese Koalition, indem wir die Wünsche der Men-
    schen ernst nehmen, auf diese reagieren.





    Astrid Timmermann-Fechter


    (A) (C)



    (D)(B)

    Dafür steht auch der Einzelplan 17, der gegenüber
    dem Vorjahr um fast eine halbe Milliarde Euro aufge-
    wachsen ist.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Wir alle wissen, dass der Haushalt des Familienministe-
    riums einen hohen Anteil gesetzlich gebundener Leis-
    tungen enthält. Rund 88 Prozent des Haushalts sind nicht
    disponibel.

    Aber es zeigt sich, dass diese Leistungen erfolgreich
    von den Familien angenommen werden. So erweist sich
    das Elterngeld immer mehr als ein Erfolgsmodell. Die
    Inanspruchnahme durch junge Väter steigt von Jahr zu
    Jahr an und zeigt, dass immer mehr berufstätige Männer
    ihre Rolle als Vater wahrnehmen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD – Ulrike Gottschalck [SPD]: So soll es sein!)


    Dieser Entwicklung trägt der Einzelplan 17 mit einer
    Aufstockung um weitere rund 30 Millionen Euro auf
    nunmehr rund 5,4 Milliarden Euro Rechnung. Das El-
    terngeld ist somit ein Erfolgsmodell, das wir in der Gro-
    ßen Koalition bewusst weiterentwickeln, weil uns Kin-
    der wichtig sind, weil wir nur in ihnen eine Zukunft
    haben.

    Doch die Entlastung von Familien ist nicht allein auf
    den Einzelplan 17 beschränkt. Mehr Entlastung bringen
    wir auch mit der ersten Stufe der Pflegereform für Fami-
    lien, die Angehörige zu versorgen, zu pflegen haben.
    Hier stellt die Bundesregierung noch einmal zusätzlich
    2,4 Milliarden Euro zur Verfügung. Das ist ein Meilen-
    stein in der Geschichte der sozialen Pflegeversicherung.

    An dieser Stelle wird noch einmal deutlich, dass es
    dieser Koalition gelungen ist, Familien- und Gesund-
    heitspolitik ressortübergreifend besser zu verzahnen.
    Deshalb werden wir die Familien auch noch stärker da-
    rin unterstützen, Beruf und Pflege künftig noch besser
    miteinander vereinbaren zu können.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Hierfür wollen wir als Große Koalition in diesem Jahr
    die Familienpflegezeit noch attraktiver machen. Arbeit-
    nehmer sollen künftig einen Rechtsanspruch haben, für
    die Pflege von Angehörigen ihre Arbeitszeit über einen
    Zeitraum von bis zu 24 Monaten reduzieren zu können.
    Diese Leistungsverbesserung soll bereits im nächsten
    Jahr in Kraft treten. Dafür haben wir 1,3 Millionen Euro
    in den Einzelplan 17 eingestellt. Denn nach wie vor ist
    und bleibt Deutschlands Pflegestation Nummer eins die
    Familie, und für dieses Gesellschaftsbild steht auch die
    CDU/CSU.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Auch an anderen Stellen haben wir mit weiteren
    Leistungen Akzente gesetzt, die das Prinzip der Wahl-
    freiheit stärken. So sichern wir auch im nächsten Jahr die
    erfolgreichen Mehrgenerationenhäuser als ein niedrig-
    schwelliges Angebot. Dafür stellen wir zusätzlich rund
    10,5 Millionen Euro zur Verfügung und kommen damit
    insgesamt auf 16,5 Millionen Euro.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Besonders stolz können wir alle gemeinsam auf die
    Entwicklung der Freiwilligendienste sein. Auch in die-
    sem Jahr gibt es wieder rund 35 000 Bundesfreiwillige,
    die sich in sozialen, ökologischen und kulturellen Berei-
    chen, im Sport, im Zivil- und Katastrophenschutz enga-
    gieren.

    Seit Aussetzung der Wehrpflicht im Jahr 2011 haben
    über 100 000 Menschen aller Altersgruppen einen Frei-
    willigendienst absolviert. Für den Bundesfreiwilligen-
    dienst stellen wir 2015 167,2 Millionen Euro zur Verfü-
    gung, für das Freiwillige Soziale Jahr, das Freiwillige
    Ökologische Jahr und den Internationalen Jugendfrei-
    willigendienst zusammen rund 93 Millionen Euro. Für
    die Stärkung der Zivilgesellschaft sind es zusammen
    264,8 Millionen Euro. Das alles sind sehr beeindru-
    ckende Zahlen.

    Da mir insbesondere die Seniorenpolitik am Herzen
    liegt, freue ich mich besonders, dass sich auch viele
    Senioren als Bundesfreiwillige in den Dienst der guten
    Sache stellen. Ich möchte die Gelegenheit nutzen, mich
    bei allen, die einen Freiwilligendienst leisten, herzlich zu
    bedanken; sie leisten einen wichtigen Dienst für die Ge-
    meinschaft und machen für ihren weiteren Lebensweg
    eine ganz großartige Erfahrung.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Ich finde, die Medien sollten auch einmal solche Bei-
    spiele sozialen Zusammenhalts herausstellen.

    Mit fast 2 Millionen Euro bleiben die Mittel für
    überregionale Maßnahmen und Modelleinrichtungen
    konstant. Hier fördert der Bund modellhafte Bauprojekte
    der Altenhilfe, die überregional beispielgebend und ge-
    eignet sind, Initiativen anzuregen. Daran wollen wir
    auch künftig festhalten.

    In den Bereich der Seniorenpolitik gehört auch das
    Programm „Anlaufstellen für ältere Menschen“. Hier
    fördert das Familienministerium über 300 Projekte, die
    das selbstständige Wohnen und Leben im Alter unter-
    stützen, Mobilität fördern und Unterstützungsangebote
    für betreuende und pflegende Angehörige machen. Bis
    2017 stellt der Bund dafür rund 7 Millionen Euro bereit.
    Ich lege Ihnen dieses Programm ans Herz, liebe Kolle-
    ginnen und Kollegen; sicher gibt es auch in Ihrem Wahl-
    kreis ein entsprechendes Projekt, das Sie sich ansehen
    können.

    Dieser Haushalt – ressortübergreifend verbunden mit
    dem Bundesgesundheits- und dem Bundesarbeitsminis-
    terium – zeigt, dass die seniorenpolitischen, gesundheits-
    politischen und pflegepolitischen Themen in dieser Ko-
    alition einen hohen Stellenwert genießen.

    Eine Gesellschaft des langen Lebens birgt nicht nur
    Herausforderungen, sondern auch immens viele Chan-
    cen und Potenziale. Die Lebenserfahrungen der älteren
    Menschen sind wertvolle Schätze, die in der Arbeitswelt,





    Astrid Timmermann-Fechter


    (A) (C)



    (D)(B)

    im Ehrenamt, in Schulen, in der Familie und auch in der
    Pflege eine höhere Wertschätzung erfahren müssen. Da-
    ran müssen wir zukünftig noch besser arbeiten.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Der jetzt vorliegende Haushalt ist solide durchgerech-
    net, obwohl er deutliche Leistungsverbesserungen be-
    inhaltet. Was jedoch nicht geht, meine Damen und Her-
    ren, sind milliardenschwere zusätzliche Forderungen;
    denn letztlich muss das alles auch bezahlbar bleiben –
    das sind wir der nächsten Generation, unseren Kindern,
    schuldig, und das sind wir auch dieser Generation schul-
    dig. Vor diesem Hintergrund finde ich, dass wir hier ei-
    nen strukturell seriös finanzierten Haushalt vorlegen.
    Mit einer Vielzahl von Leistungsverbesserungen und
    noch flexibleren Angeboten schaffen wir eine Band-
    breite an Rahmenbedingungen und Wahlmöglichkeiten.
    Ich freue mich auf die nun beginnenden Beratungen in
    den Ausschüssen und hoffe auf eine konstruktive Zu-
    sammenarbeit.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)