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ID1803106100

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/31 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 31. Sitzung Berlin, Freitag, den 11. April 2014 I n h a l t : Begrüßung der Oppositionsführerin des Un- terhauses des Parlaments der Republik der Union Myanmar, Frau Aung San Suu Kyi . . 2583 A Tagesordnungspunkt 1: (Fortsetzung) a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2014 (Haushaltsgesetz 2014) Drucksache 18/700 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2583 B b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2013 bis 2017 Drucksache 17/14301 . . . . . . . . . . . . . . . . 2583 B Einzelplan 12 Bundesministerium für Verkehr und digi- tale Infrastruktur Alexander Dobrindt, Bundesminister BMVI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2583 C Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 2587 D Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2589 B Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2591 A Reinhold Sendker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 2593 A Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 2594 B Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 2595 D Steffen Bilger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 2597 A Harald Ebner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2597 D Dr. Valerie Wilms (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2598 C Kirsten Lühmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 2599 D Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 2601 A Arno Klare (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2602 A Arnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 2603 B Schlussrunde: Haushaltsgesetz 2014 Steffen Kampeter, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2605 A Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 2607 D Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2610 B Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2612 B Norbert Brackmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 2614 C Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 2616 B Dr. Hans-Ulrich Krüger (SPD) . . . . . . . . . . . . 2617 B Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2618 D Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 2620 C Ingrid Arndt-Brauer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 2622 C Ingbert Liebing (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2624 C Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . 2626 A Kerstin Radomski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 2627 D Carsten Körber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2629 A Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2630 D Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2630 D Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. April 2014 Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 2631 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2632 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. April 2014 2583 (A) (C) (D)(B) 31. Sitzung Berlin, Freitag, den 11. April 2014 Beginn: 9.01 Uhr
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    Berichtigung 30. Sitzung, Seite 2553 B, die ersten beiden Absätze sind wie folgt zu lesen: Den Gipfel finde ich aber wirklich, dass Sie den An- teil, den Ihr Ministerium erbringen muss, damit das unsägliche Betreuungsgeld gezahlt werden kann, den Ar- beitslosen aufdrücken. Die Arbeitslosen sollen die 5 Millionen Euro aufbringen, die das Betreuungsgeld kostet. Das mag nicht viel Geld sein, aber ich finde, das ist an Symbolkraft nicht mehr zu toppen. Sie handeln nach dem Motto „Die Etats der Jobcenter reichen sowieso von vorne bis hinten nicht; da kommt es auf die 5 Millionen Euro auch nicht mehr an“. Ich halte das für eine ungeheure Unverschämtheit. Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. April 2014 2631 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 11.04.2014 Amtsberg, Luise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.04.2014 Bareiß, Thomas CDU/CSU 11.04.2014 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 11.04.2014 Beck (Bremen), Marieluise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.04.2014 Becker, Dirk SPD 11.04.2014 Dörmann, Martin SPD 11.04.2014 Ehrmann, Siegmund SPD 11.04.2014 Ernstberger, Petra SPD 11.04.2014 Dr. Fabritius, Bernd CDU/CSU 11.04.2014 Färber, Hermann CDU/CSU 11.04.2014 Fograscher, Gabriele SPD 11.04.2014 Freitag, Dagmar SPD 11.04.2014 Fuchtel, Hans-Joachim CDU/CSU 11.04.2014 Gohlke, Nicole DIE LINKE 11.04.2014 Groß, Michael SPD 11.04.2014 Held, Marcus SPD 11.04.2014 Hellmuth, Jörg CDU/CSU 11.04.2014 Kelber, Ulrich SPD 11.04.2014 Keul, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.04.2014 Kömpel, Birgit SPD 11.04.2014 Krellmann, Jutta DIE LINKE 11.04.2014 Dr. Lengsfeld, Philipp CDU/CSU 11.04.2014 Dr. Lindner, Tobias BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.04.2014 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.04.2014 Mihalic, Irene BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.04.2014 Möhring, Cornelia DIE LINKE 11.04.2014 Nouripour, Omid BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.04.2014 Nowak, Helmut CDU/CSU 11.04.2014 Özdemir, Cem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.04.2014 Dr. Pfeiffer, Joachim CDU/CSU 11.04.2014 Pilger, Detlev SPD 11.04.2014 Poschmann, Sabine SPD 11.04.2014 Dr. Priesmeier, Wilhelm SPD 11.04.2014 Rohde, Dennis SPD 11.04.2014 Dr. Röttgen, Norbert CDU/CSU 11.04.2014 Rüthrich, Susann SPD3 11.04.2014 Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 11.04.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 11.04.2014 Schmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 11.04.2014 Schwabe, Frank SPD 11.04.2014 Silberhorn, Thomas CDU/CSU 11.04.2014 Dr. Steinmeier, Frank- Walter SPD 11.04.2014 Thönnes, Franz SPD 11.04.2014 de Vries, Kees CDU/CSU 11.04.2014 Dr. Wagenknecht, Sahra DIE LINKE 11.04.2014 Wellenreuther, Ingo 11.04.2014 Werner, Katrin 11.04.2014 Wunderlich, Jörn DIE LINKE 11.04.2014 Zech, Tobias CDU/CSU 11.04.2014 Ziegler, Dagmar SPD 11.04.2014 CDU/CSU DIE LINKE Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 2632 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. April 2014 (A) (C) (B) Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Ausschuss für Arbeit und Soziales – Unterrichtung durch die Bundesregierung Teilhabebericht der Bundesregierung über die Lebens- lagen von Menschen mit Beeinträchtigungen Teilhabe – Beeinträchtigung – Behinderung Drucksachen 17/14476, 18/413 Nr. 1.3 Ausschuss für Gesundheit – Bericht gemäß § 56a GO-BT des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Technikfolgenabschätzung (TA) Fortpflanzungsmedizin – Rahmenbedingungen, wissen- schaftlich-technische Entwicklungen und Folgen Drucksachen 17/3759, 18/770 Nr. 24 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Fünfter Erfahrungsbericht der Bundesregierung über die Durchführung des Stammzellgesetzes (Fünfter Stammzellbericht) Drucksachen 17/12882, 18/770 Nr. 25 Offsetdruc sellschaft mbH, Postfach 10 05 34, 50445 K – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über Erweiterungsszenarien zur elektroni- schen Dokumentation der Organspendeerklärung auf der elektronischen Gesundheitskarte Drucksachen 17/14326, 18/641 Nr. 18 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht zum Projekt „Deutsches Elektronisches Melde- system für Infektionsschutz“ (DEMIS) Drucksachen 17/14697, 18/641 Nr. 27 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unions- dokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Be- ratung abgesehen hat. Innenausschuss Drucksache 18/419 Nr. A.28 Ratsdokument 13173/13 Ausschuss für Wirtschaft und Energie Drucksache 18/419 Nr. A.83 Ratsdokument 10900/13 Drucksache 18/544 Nr. A.30 Ratsdokument 5160/14 Drucksache 18/642 Nr. A.3 Ratsdokument 5742/14 Drucksache 18/822 Nr. A.16 EP P7_TA-PROV(2014)0069 Drucksache 18/822 Nr. A.17 Ratsdokument 5489/14 (D) kerei, Bessemerstraße 83–91, 1 öln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 22 31. Sitzung Inhaltsverzeichnis Epl 12 Verkehr und digitale Infrastruktur TOP 1 Schlussrunde Haushaltsgesetz 2014 Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Ingbert Liebing


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Liebe Kolleginnen

    und Kollegen! Im Verlauf der Haushaltsberatungen in
    dieser Woche ist auch vielfältig über die Lage der Kom-
    munen diskutiert worden. Auch die Opposition hat sich
    an diesem Thema abgemüht. Heute ist Gelegenheit, ein
    Fazit dieser Debatte zu ziehen. Mit Blick auf die Finanz-
    lage der Kommunen lautet das Fazit: Gerade auch die
    Kommunen profitieren von der Politik unserer Koalition
    und auch der Bundesregierungen der vergangenen Jahre.


    (Dr. André Hahn [DIE LINKE]: Das sehen wir aber anders!)


    Diese gute Politik setzen wir auch fort.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Dies möchte ich an drei Aspekten aufzeigen:

    Erstens. Es ist das Ergebnis unserer Politik, die auf
    Stabilität und Haushaltskonsolidierung beruht und die
    auf wirtschaftliches Wachstum setzt, dass wir in den ver-
    gangenen Jahren steigende Steuereinnahmen verzeich-
    nen konnten. Die Steuereinnahmen sind aufgrund von
    Wachstum gestiegen und nicht aufgrund von Steuererhö-
    hungen; das ist das Entscheidende.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Davon profitieren auch die Kommunen, wie die Zahlen
    zeigen. Die Kommunen in Deutschland haben im ver-
    gangenen Jahr Mehreinnahmen in Höhe von 8 Milliar-
    den Euro verzeichnen können. Das ist ein Anstieg um
    4 Prozent. Die Gewerbesteuereinnahmen erreichten im
    vergangenen Jahr mit netto 32,6 Milliarden Euro einen
    neuen Höchststand. Im Ergebnis haben die Kommunen
    in Deutschland im vergangenen Jahr schwarze Zahlen
    geschrieben: 1,1, Milliarden Euro Überschuss. Die
    Kommunen haben mehr investieren können als in den
    Jahren zuvor. Das sind gute Ergebnisse unserer Politik.





    Ingbert Liebing


    (A) (C)



    (D)(B)


    (Lothar Binding [Heidelberg] [SPD]: Aber 40 Milliarden Euro Kassenkredite sind auch da!)


    Dennoch wissen wir, dass die Finanzlage der Kommu-
    nen unterschiedlich ist, es hier eine Vielfalt gibt.

    Wir haben Städte und Gemeinden, die einen Haus-
    haltsausgleich nur dadurch erreichen können, dass sie
    auch an der Unterhaltung ihrer Liegenschaften sparen,
    also bei den Kindergärten, bei den Schulen und bei den
    Straßen, obwohl da viel mehr zu tun wäre.

    Die Vielfalt bei der Finanzlage der Kommunen wird
    nirgends so deutlich wie bei den Kassenkrediten. Kassen-
    kredite sind eigentlich nur zur kurzfristigen Überbrückung
    von Liquiditätsengpässen zulässig. Die Kommunen in Ba-
    den-Württemberg und Bayern haben im Landesschnitt
    kaum Kassenkredite: 14 bzw. 20 Euro Kassenkredit pro
    Einwohner in Bayern und Baden-Württemberg. In Nord-
    rhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz sieht das aber ganz
    anders aus: 1 360 Euro Kassenkredit pro Einwohner in
    Nordrhein-Westfalen und 1 530 Euro Kassenkredit pro
    Einwohner in Rheinland-Pfalz. Die Lage in den einzel-
    nen Bundesländern ist also völlig unterschiedlich. Allein
    das macht deutlich, dass es nicht gelingen wird, eine für
    alle Kommunen passende Lösung auf Bundesebene zu
    finden. Hier stehen in allererster Linie die Bundesländer
    in der Verantwortung, für eine aufgabengerechte Finanz-
    ausstattung der Kommunen zu sorgen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Dennoch helfen wir seitens des Bundes auch den
    Kommunen. Die zweite gute Botschaft für die Kommu-
    nen ist: Der Bundeshaushalt 2014 finanziert die dritte
    Stufe der Übernahme der Kosten der Grundsicherung
    durch den Bund. 1,6 Milliarden Euro mehr für die Kom-
    munen stecken allein für diese Aufgabe im Bundeshaus-
    halt 2014.


    (Norbert Barthle [CDU/CSU]: Das muss einmal gesagt werden!)


    Gerade deshalb ist der Vorwurf, der hin und wieder erho-
    ben wird, der Bundesfinanzminister spare seinen Haus-
    halt zulasten der Kommunen zurecht, schlichtweg
    Quatsch.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Das Gegenteil ist der Fall: Haushaltskonsolidierung, Sa-
    nierung des Haushalts ist zwingende Voraussetzung da-
    für, dass wir überhaupt in der Lage sind, für die Kommu-
    nen etwas zu leisten.

    Diese Politik setzen wir auch in den nächsten Jahren
    fort. Der Finanzplan für die Jahre bis 2018 weist dies
    aus. In den Jahren 2015, 2016 und 2017 werden wir aus
    dem Bundeshaushalt jeweils 1 Milliarde Euro zusätzlich
    für die Kommunen bereitstellen, und ab 2018 werden
    wir in die Finanzierung der Eingliederungshilfe für Men-
    schen mit Behinderungen einsteigen. 5 Milliarden Euro
    Entlastung sind zugesagt.


    (Zuruf des Abg. René Röspel [SPD])

    Zugleich werden wir bei der Eingliederungshilfe die
    Menschen in den Mittelpunkt stellen und nicht die Ein-
    richtungen.

    Dies alles machen wir nicht von ungefähr. Bei der
    Grundsicherung machen wir das, um einen Fehler aus
    rot-grüner Regierungszeit zu korrigieren. Auch daran
    darf man gerne einmal erinnern, dass SPD und Grüne in
    der Zeit, in der sie gemeinsam Regierungsverantwortung
    trugen, ein tolles Gesetz zur Grundsicherung im Alter
    verabschiedet haben. Sie haben sich dafür feiern lassen,
    aber die Rechnung an die Kommunen geschickt.


    (Ralph Brinkhaus [CDU/CSU]: So ist das!)


    Diese Philosophie, schöne Wohltaten zu beschließen,
    aber die Kommunen dafür zahlen zu lassen, gehört zu
    den Fehlern der Vergangenheit, unter denen die Kommu-
    nen noch heute leiden.


    (René Röspel [SPD]: Das sind Leistungen, die die Kommunen sowieso zu bezahlen hatten!)


    Diese Fehler korrigieren wir. Deswegen ist unser Weg
    richtig.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Viele Kommunen leiden vor allem unter steigenden
    Soziallasten. Auch hier setzen wir an, um den Kommu-
    nen zu helfen. Das ist die dritte gute Botschaft dieses
    Bundeshaushaltes für die Kommunen.

    Wir lösen die Probleme, die die Kommunen mit stei-
    genden Sozialkosten haben, doch nicht dadurch, dass wir
    immer mehr Geld in ein Sozialsystem geben. Viel wich-
    tiger ist es doch, dass wir die Ursachen der steigenden
    Sozialkosten, die Probleme selber anpacken und lösen,
    anstatt immer nur mehr Geld zur Finanzierung der Pro-
    bleme bereitzustellen. Die Ursachen zu bekämpfen und
    die Probleme zu lösen, das ist der richtige Weg. Dies
    dient den Menschen am Ende auch viel mehr. Denn
    wenn die Menschen unabhängiger werden von staatli-
    chen Transferleistungen, wenn sie wieder in Lohn und
    Brot kommen und Arbeit haben, wenn sie selber für ih-
    ren Lebensunterhalt sorgen können, dient das den Men-
    schen mehr, als wenn wir nur die Sozialkosten finanzie-
    ren. Auch hierzu leisten wir mit dem Bundeshaushalt
    einen Beitrag. Wir stellen uns unserer Verantwortung im
    Bund.

    Ich nenne nur zwei Stichworte. Die Städtebauförde-
    rung ist eines der besten Instrumente, mit denen wir mit
    öffentlicher Mitfinanzierung zugleich auch privates Ka-
    pital mobilisieren, um die Struktur in den Städten zu ver-
    bessern. Auch das hilft, um steigende Sozialkosten zu
    verhindern. Die Entflechtungsmittel – das ist das zweite
    Stichwort – sollten nach der Föderalismusreform bis
    zum Jahr 2019 eigentlich schrittweise abgeschmolzen
    werden. So war es mit den Ländern vereinbart. Trotzdem
    setzen wir sie auf hohem Niveau gleichbleibend bis 2019
    fort. Damit steht in den Ländern Geld zur Verfügung, um
    in den Wohnungsbau zu investieren und um Projekte im
    Rahmen der Gemeindeverkehrsfinanzierung zu bezah-
    len. Auf diese Leistungen sind die Kommunen dringend
    angewiesen, und wir stellen diese Gelder zur Verfügung.
    Aber jetzt ist es auch notwendig, dass die Länder diese





    Ingbert Liebing


    (A) (C)



    (D)(B)

    Mittel genau für diese Zwecke einsetzen und nicht zur
    Sanierung ihrer eigenen Haushalte zweckentfremden.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Dies alles leisten wir. Wir leisten es nicht auf Pump,
    wie es früher üblich war, sondern solide finanziert.


    (Zuruf vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Na ja!)


    Wir haben den Haushalt auf der Einnahmenseite in Ord-
    nung gebracht und mit Sparsamkeit ebenfalls auf der
    Ausgabenseite. Dies ist gute Politik, die allen dient: Das
    dient dem Bund bzw. dem Bundeshaushalt. Davon profi-
    tieren die Länder. Davon profitieren auch die Kommu-
    nen. Das dient aber vor allem den Menschen in den Städ-
    ten und Gemeinden. Das ist wichtig. Deswegen ist es
    gute Politik.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)




Rede von Dr. h.c. Edelgard Bulmahn
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Als nächster Redner hat der Kollege Swen Schulz das

Wort.


(Beifall bei der SPD – Johannes Kahrs [SPD]: Aber jetzt!)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Swen Schulz


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Meine sehr verehrten Damen und Herren! Die Hauptbot-
    schaft der Koalition in dieser ersten Lesung des Ent-
    wurfs des Haushaltsplans ist: Wir sind auf dem Weg zu
    einem ausgeglichenen Haushalt.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Das ist ein gutes, ein lohnenswertes Ziel; denn das ver-
    leiht in den künftigen Jahren größere Handlungsspiel-
    räume. Um das zu veranschaulichen, gibt es die be-
    kannte Redewendung: Auf Schuldenbergen können
    Kinder nicht spielen.


    (Norbert Barthle [CDU/CSU]: Das stammt von Steffen!)


    Der Haushalt gibt aber noch mehr her; denn gleichzeitig
    wollen wir in die Zukunft investieren. In der Bildungs-
    politik heißt es: Wir wollen für die Kinder sparen, nicht
    an den Kindern. – Darum hält diese Koalition 9 Milliar-
    den Euro zusätzlich für Bildung und Wissenschaft bereit.
    Das ist eine starke Ansage, Kolleginnen und Kollegen!


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wir sollten aber realistisch sein: Die Spielräume sind
    gleichwohl eng. Wir haben uns ja nicht nur vorgenom-
    men, keine Schulden mehr zu machen, sondern darüber
    hinaus wird eine aktive Steuerpolitik abgelehnt, Kollege
    Barthle, und den Subventionsabbau geht unser Koali-
    tionspartner nicht an. Daher bleibt so manche sinnvolle
    Ausgabe für Verkehr, für Soziales, für Forschung, für
    Familien oder eben für Bildung auf der Strecke. Es ist
    darum sehr gut, dass wir uns als Haushälter in der Koali-
    tion vorgenommen haben, im Falle höherer Einnahmen
    die gewonnenen Spielräume für sinnvolle Ausgaben und
    Investitionen zu nutzen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ich will ein Beispiel ansprechen, das uns und mir sehr
    wichtig ist: das BAföG. Das BAföG ist die soziale Bil-
    dungsfinanzierung für Schüler und Studierende, die sich
    von Haus aus Bildung nicht leisten können. Seit Jahren
    ist da nichts mehr gemacht worden. Da müssen wir ran.
    Für das BAföG muss auch zusätzliches Geld zur Verfü-
    gung gestellt werden.


    (Zurufe von der CDU/CSU)


    Thomas Oppermann hat das in der Generaldebatte vor
    zwei Tagen klar auf den Punkt gebracht, indem er sagte:
    Es kann nicht sein, dass wir in der Koalition zusätzliche
    Milliarden für die Rentenpolitik mobilisieren, für das
    BAföG dann aber kein Geld mehr da ist. Das BAföG
    muss strukturell verbessert und die Mittel dafür substan-
    ziell erhöht werden.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und des Abg. Harald Petzold [Havelland] [DIE LINKE])


    In diesem Zusammenhang will ich betonen, dass es
    den Abgeordneten von CDU und CSU selbstverständlich
    freisteht, sich gegen die Rentenpolitik der Bundesregie-
    rung zu stellen. Ich bin grundsätzlich für offene Debat-
    ten und freue mich über selbstbewusste Abgeordnete.
    Noch mehr würde ich mich allerdings freuen, wenn es
    auch nur ansatzweise ein ähnliches Engagement dieser
    Abgeordneten für eine stärkere Familien- und Bildungs-
    finanzierung gäbe.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Das ist doch wichtig für die Zukunft der jungen
    Leute. Es ist nicht nur wichtig, dass die Alten fair in
    Rente gehen können, sondern auch, dass Bildung und
    Familien unterstützt werden. Auch da müssen wir etwas
    machen.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Tankred Schipanski [CDU/CSU]: Wir nehmen beides in den Blick!)


    Die Familienpolitik und die frühkindliche Bildung
    sind von größter Bedeutung. Gute Betreuungsangebote
    sind zum einen wichtig, damit Eltern arbeiten können,
    wenn sie wollen oder müssen. Die frühkindliche Bildung
    ist zum anderen wichtig für die Entwicklung der Kinder.
    Studien zeigen, dass die Kinder, die eine Kita besucht
    haben, in der Regel besser auf die Schule vorbereitet
    sind. In der Kita werden wichtige Bildungsgrundlagen
    geschaffen. Wir müssen diesen Bereich stärken und wei-
    ter verbessern. Dieser Herausforderung müssen wir uns
    stellen, Kolleginnen und Kollegen!


    (Beifall bei der SPD)






    Swen Schulz (Spandau)



    (A) (C)



    (D)(B)

    Für die Familien und darüber hinaus ist auch wichtig,
    dass wir den gesetzlichen Mindestlohn einführen. Faire
    Bezahlung führt zu höheren Steuereinnahmen, mehr
    Sozialversicherungsbeiträgen, weniger Sozialausgaben.
    Dass nun ausgerechnet Bildungspolitiker der Union for-
    dern,


    (Tankred Schipanski [CDU/CSU]: Sehr richtig! Richtige Forderung!)


    den Mindestlohn an eine abgeschlossene Berufsausbil-
    dung zu koppeln,


    (Tankred Schipanski [CDU/CSU]: Bravo!)


    kann ich nicht nachvollziehen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und der Abg. Ekin Deligöz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Ich will Ihnen das erklären: Was wäre denn die Folge?
    Leute mit Berufsausbildung würden durch Dumping-
    löhne von Ungelernten verdrängt.


    (Beifall der Abg. Ulli Nissen [SPD])


    Das wäre erstens ungerecht und zweitens eine Entwer-
    tung der beruflichen Ausbildung. Das können Sie doch
    nicht im Ernst wollen, lieber Kollege.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und der Abg. Ekin Deligöz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Sie sehen, meine sehr verehrten Damen und Herren:
    In einer Koalition ist das immer so eine Sache, zumal in
    einer Großen Koalition. Da gibt es eben auch unter-
    schiedliche Auffassungen, über die wir fair und offen
    miteinander diskutieren sollten. Ich wundere mich zum
    Beispiel über Kolleginnen und Kollegen, die in diesen
    Haushaltsberatungen ungefähr folgendes Argumentati-
    onsmuster an den Tag legen: Erstens wird der Verzicht
    auf neue Schulden gefeiert; das ist okay. Zweitens wer-
    den gleichzeitig Steuererhöhungen und Subventions-
    abbau abgelehnt. Drittens werden dann auch noch Steu-
    ersenkungen gefordert – Stichwort: kalte Progression.
    Viertens, als Höhepunkt, fordern diese Kolleginnen und
    Kollegen bei der Beratung ihres Fachbereichs auch noch
    Mehrausgaben. Ich bitte Sie! An dieser Stelle habe ich
    den Eindruck, dass manche Kollegen „Im Himmel ist
    Jahrmarkt“ spielen wollen.


    (Ekin Deligöz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Traumtänzer!)


    Mit uns nicht! Die SPD steht für eine solide Haushalts-
    und Finanzpolitik.


    (Beifall bei der SPD sowie der Abg. Ekin Deligöz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN] – Norbert Barthle [CDU/CSU]: Wie war das mit der BAföG-Erhöhung?)


    Ich will noch ein Thema ansprechen, dessen wir uns
    im Haushaltsausschuss grundsätzlich annehmen sollten,
    nämlich die demografische Entwicklung und ihre Aus-
    wirkung auf das Personal in den Bundesverwaltungen.
    Nach Jahren der Stellenreduzierung kommen wir nun in
    eine Phase, in der immer mehr Beschäftigte in den Ruhe-
    stand gehen. In diesem Jahr werden es gut 2 000 sein, im
    Jahr 2018 bereits über 4 000. Die Tendenz ist also sehr
    deutlich steigend. Wir müssen uns schnell Maßnahmen
    überlegen, damit qualifiziertes Personal die Altersab-
    gänge rechtzeitig ersetzt. Wir wollen die Bundesverwal-
    tung leistungsfähig halten.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, die Große Koalition
    setzt einige neue und richtige Akzente. Dazu zählen die
    Städtebauförderung und das Programm „Die soziale
    Stadt“, das wir wieder flottmachen. In vielen Städten
    gibt es Viertel, die dringend Unterstützung benötigen, in
    die investiert werden muss und in denen Projekte geför-
    dert werden müssen, die das Zusammenleben verbessern
    und die Attraktivität steigern. Solche Sprüche, wie wir
    sie in der letzten Legislaturperiode gehört haben, als es
    hieß: „Projekte für Kopftuch tragende Mädchen haben
    wir genug“, gehören hoffentlich ein für alle Mal der Ver-
    gangenheit an.


    (Beifall bei der SPD sowie der Abg. Ekin Deligöz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN] und Roland Claus [DIE LINKE])


    Ebenso wichtig ist die Verbesserung der Förderung
    für Langzeitarbeitslose durch die Jobcenter. Wir haben
    Jahre der Kürzungen bei den arbeitsmarktpolitischen
    Maßnahmen hinter uns. Gerade für Langzeitarbeitslose
    wurde nicht mehr viel getan. Jetzt sollen viele von ihnen
    eine neue Perspektive erhalten, und das ist gut so.

    Wir haben uns, über die angesprochenen Punkte hi-
    naus, noch mehr vorgenommen. Der Haushalt 2014 wird
    noch nicht vollständig ein SPD-Haushalt sein, aber wir
    arbeiten daran.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der SPD – Eckhardt Rehberg [CDU/CSU]: Das wird er nie sein, Herr Schulz! Damit Sie klarsehen!)