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ID1803102500

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/31 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 31. Sitzung Berlin, Freitag, den 11. April 2014 I n h a l t : Begrüßung der Oppositionsführerin des Un- terhauses des Parlaments der Republik der Union Myanmar, Frau Aung San Suu Kyi . . 2583 A Tagesordnungspunkt 1: (Fortsetzung) a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2014 (Haushaltsgesetz 2014) Drucksache 18/700 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2583 B b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2013 bis 2017 Drucksache 17/14301 . . . . . . . . . . . . . . . . 2583 B Einzelplan 12 Bundesministerium für Verkehr und digi- tale Infrastruktur Alexander Dobrindt, Bundesminister BMVI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2583 C Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 2587 D Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2589 B Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2591 A Reinhold Sendker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 2593 A Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 2594 B Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 2595 D Steffen Bilger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 2597 A Harald Ebner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2597 D Dr. Valerie Wilms (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2598 C Kirsten Lühmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 2599 D Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 2601 A Arno Klare (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2602 A Arnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 2603 B Schlussrunde: Haushaltsgesetz 2014 Steffen Kampeter, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2605 A Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 2607 D Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2610 B Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2612 B Norbert Brackmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 2614 C Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 2616 B Dr. Hans-Ulrich Krüger (SPD) . . . . . . . . . . . . 2617 B Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2618 D Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 2620 C Ingrid Arndt-Brauer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 2622 C Ingbert Liebing (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2624 C Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . 2626 A Kerstin Radomski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 2627 D Carsten Körber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2629 A Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2630 D Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2630 D Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. April 2014 Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 2631 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2632 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. April 2014 2583 (A) (C) (D)(B) 31. Sitzung Berlin, Freitag, den 11. April 2014 Beginn: 9.01 Uhr
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    Berichtigung 30. Sitzung, Seite 2553 B, die ersten beiden Absätze sind wie folgt zu lesen: Den Gipfel finde ich aber wirklich, dass Sie den An- teil, den Ihr Ministerium erbringen muss, damit das unsägliche Betreuungsgeld gezahlt werden kann, den Ar- beitslosen aufdrücken. Die Arbeitslosen sollen die 5 Millionen Euro aufbringen, die das Betreuungsgeld kostet. Das mag nicht viel Geld sein, aber ich finde, das ist an Symbolkraft nicht mehr zu toppen. Sie handeln nach dem Motto „Die Etats der Jobcenter reichen sowieso von vorne bis hinten nicht; da kommt es auf die 5 Millionen Euro auch nicht mehr an“. Ich halte das für eine ungeheure Unverschämtheit. Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. April 2014 2631 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 11.04.2014 Amtsberg, Luise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.04.2014 Bareiß, Thomas CDU/CSU 11.04.2014 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 11.04.2014 Beck (Bremen), Marieluise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.04.2014 Becker, Dirk SPD 11.04.2014 Dörmann, Martin SPD 11.04.2014 Ehrmann, Siegmund SPD 11.04.2014 Ernstberger, Petra SPD 11.04.2014 Dr. Fabritius, Bernd CDU/CSU 11.04.2014 Färber, Hermann CDU/CSU 11.04.2014 Fograscher, Gabriele SPD 11.04.2014 Freitag, Dagmar SPD 11.04.2014 Fuchtel, Hans-Joachim CDU/CSU 11.04.2014 Gohlke, Nicole DIE LINKE 11.04.2014 Groß, Michael SPD 11.04.2014 Held, Marcus SPD 11.04.2014 Hellmuth, Jörg CDU/CSU 11.04.2014 Kelber, Ulrich SPD 11.04.2014 Keul, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.04.2014 Kömpel, Birgit SPD 11.04.2014 Krellmann, Jutta DIE LINKE 11.04.2014 Dr. Lengsfeld, Philipp CDU/CSU 11.04.2014 Dr. Lindner, Tobias BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.04.2014 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.04.2014 Mihalic, Irene BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.04.2014 Möhring, Cornelia DIE LINKE 11.04.2014 Nouripour, Omid BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.04.2014 Nowak, Helmut CDU/CSU 11.04.2014 Özdemir, Cem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.04.2014 Dr. Pfeiffer, Joachim CDU/CSU 11.04.2014 Pilger, Detlev SPD 11.04.2014 Poschmann, Sabine SPD 11.04.2014 Dr. Priesmeier, Wilhelm SPD 11.04.2014 Rohde, Dennis SPD 11.04.2014 Dr. Röttgen, Norbert CDU/CSU 11.04.2014 Rüthrich, Susann SPD3 11.04.2014 Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 11.04.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 11.04.2014 Schmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 11.04.2014 Schwabe, Frank SPD 11.04.2014 Silberhorn, Thomas CDU/CSU 11.04.2014 Dr. Steinmeier, Frank- Walter SPD 11.04.2014 Thönnes, Franz SPD 11.04.2014 de Vries, Kees CDU/CSU 11.04.2014 Dr. Wagenknecht, Sahra DIE LINKE 11.04.2014 Wellenreuther, Ingo 11.04.2014 Werner, Katrin 11.04.2014 Wunderlich, Jörn DIE LINKE 11.04.2014 Zech, Tobias CDU/CSU 11.04.2014 Ziegler, Dagmar SPD 11.04.2014 CDU/CSU DIE LINKE Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 2632 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. April 2014 (A) (C) (B) Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Ausschuss für Arbeit und Soziales – Unterrichtung durch die Bundesregierung Teilhabebericht der Bundesregierung über die Lebens- lagen von Menschen mit Beeinträchtigungen Teilhabe – Beeinträchtigung – Behinderung Drucksachen 17/14476, 18/413 Nr. 1.3 Ausschuss für Gesundheit – Bericht gemäß § 56a GO-BT des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Technikfolgenabschätzung (TA) Fortpflanzungsmedizin – Rahmenbedingungen, wissen- schaftlich-technische Entwicklungen und Folgen Drucksachen 17/3759, 18/770 Nr. 24 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Fünfter Erfahrungsbericht der Bundesregierung über die Durchführung des Stammzellgesetzes (Fünfter Stammzellbericht) Drucksachen 17/12882, 18/770 Nr. 25 Offsetdruc sellschaft mbH, Postfach 10 05 34, 50445 K – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über Erweiterungsszenarien zur elektroni- schen Dokumentation der Organspendeerklärung auf der elektronischen Gesundheitskarte Drucksachen 17/14326, 18/641 Nr. 18 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht zum Projekt „Deutsches Elektronisches Melde- system für Infektionsschutz“ (DEMIS) Drucksachen 17/14697, 18/641 Nr. 27 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unions- dokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Be- ratung abgesehen hat. Innenausschuss Drucksache 18/419 Nr. A.28 Ratsdokument 13173/13 Ausschuss für Wirtschaft und Energie Drucksache 18/419 Nr. A.83 Ratsdokument 10900/13 Drucksache 18/544 Nr. A.30 Ratsdokument 5160/14 Drucksache 18/642 Nr. A.3 Ratsdokument 5742/14 Drucksache 18/822 Nr. A.16 EP P7_TA-PROV(2014)0069 Drucksache 18/822 Nr. A.17 Ratsdokument 5489/14 (D) kerei, Bessemerstraße 83–91, 1 öln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 22 31. Sitzung Inhaltsverzeichnis Epl 12 Verkehr und digitale Infrastruktur TOP 1 Schlussrunde Haushaltsgesetz 2014 Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Kirsten Lühmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Liebe Kollegen! Liebe Kollegin-

    nen! Europa reiste einst auf einem Stier. Wenn wir der
    Sage glauben, geschah das nicht ganz freiwillig. Aber sie
    kam sicher ans Ziel. – In dem vorliegenden Bundeshaus-
    halt geht es um etwas modernere Verkehrsmittel. Glück-
    licherweise haben wir heutzutage auch die Wahl, wie wir
    unsere Güter oder auch Personen von einem Ort zum an-
    deren bewegen. Die Bundesregierung hat die Weichen
    dafür gestellt, dass diese sogenannte Multimodalität rei-
    bungslos funktioniert, in ganz Europa sogar grenzenlos.

    Es ist natürlich schwierig, Deutschland in dieser Mit-
    tellage so auszubauen, dass das alles so funktioniert, wie
    wir uns das vorstellen. Aber diese Mittellage ist für
    Deutschland auch ein Pfund, mit dem wir wuchern kön-
    nen. Durch diese Mittellage profitieren nämlich nicht
    nur unsere Logistikunternehmen, sondern auch die Men-
    schen in unserem Lande mit ihrer individuellen Mobili-
    tät.

    Die EU hat nun mit den Leitlinien für die TEN, die
    transeuropäischen Netze, Korridore im Bereich von
    Straße, Schiene und Wasserstraße festgelegt, die vorran-
    gig auszubauen sind. Insbesondere hat die Europäische





    Kirsten Lühmann


    (A) (C)



    (D)(B)

    Union dem Aspekt der Vernetzung, also der Möglich-
    keit, von einem Verkehrsträger auf den anderen zu wech-
    seln, besondere Bedeutung zugemessen. Das findet sich
    auch in unserem Haushalt wieder. Auch dort haben wir
    Titel, mit deren Mitteln wir den Anlagenbau dadurch
    fördern, dass wir zum Beispiel Güter von der Schiene
    auf die Straße und umgekehrt transportieren können. Wir
    müssen nur darauf aufpassen, dass das Geld, das wir zur
    Verfügung stellen, seine Wirkung voll entfalten kann.

    Neben der Vernetzung der Verkehrsmittel ist es auch
    bedeutend, dass wir die Rahmenbedingungen bei der
    Mobilität europaweit harmonisieren. Neben den einheit-
    lichen Sicherheitsstandards auf hohem Niveau sind ins-
    besondere einheitliche Zulassungsverfahren im Eisen-
    bahnbereich oder zum Beispiel Veränderungen beim
    Umbau von Lkw im Sinne einer CO2-Reduzierung wich-
    tig, genauso aber wie die konsequente Umsetzung von
    EU-Urteilen zum Verbraucherschutz.

    Dabei dürfen wir aber nicht aus den Augen verlieren,
    dass in einem so dicht besiedelten Land wie unserem die
    Belastung der Bevölkerung zum Beispiel durch Lärm
    eine besondere Bedeutung hat. Daher haben wir in die-
    sem Haushalt die Mittel für den Lärmschutz an den
    Schienenwegen deutlich erhöht, und wir werden auch
    die Anstrengungen im Straßenbereich ausweiten.

    Weil wir den Straßenverkehr sicherer machen wollen,
    werden wir auch hier verstärkt auf Vernetzung setzen
    müssen, und zwar auf Vernetzung der Akteure auf der
    Straße von Telematik über Onlineparkplatzreservierun-
    gen an Autobahnen bis hin zu automatischen Abstands-
    warnungen. Hierbei wirkt es sich vorteilhaft aus, dass
    unser Ministerium jetzt auch für den Ausbau leistungsfä-
    higer, mobiler und stationärer Zugänge zum Internet zu-
    ständig ist. Das ist eine Voraussetzung für alle diese
    Innovationen. Die Aktivitäten hierzu werden wir ab den
    folgenden Haushalten realistisch abbilden.

    Aber zurück zu den TEN-Korridoren: Sie stellen die
    nationalen Regierungen, auch die unsere, vor große He-
    rausforderungen, zumal Deutschland in besonderem
    Maße betroffen ist: Sechs von neun dieser Korridore ver-
    laufen durch Deutschland. Mit der Aufstockung der Mit-
    tel für die Verkehrsinfrastruktur – mein Kollege Sören
    Bartol hat das schon ausgeführt – ist ein wichtiger
    Schritt hin zu einer besseren Finanzierung getan worden.
    Bei den Beratungen wird es jetzt darauf ankommen, dass
    bei der Verteilung dieser Mittel alle Verkehrsträger ange-
    messen Berücksichtigung finden werden.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Bei der Realisierung unserer Projektideen werden wir
    aber mit der bisherigen Praxis der Verkehrswegeplanung
    die neuen Herausforderungen nicht meistern können.
    Der Bundesverkehrswegeplan war und ist in seiner jetzi-
    gen Form eher ein Wünsch-dir-was-Konzert. Realisti-
    sche Priorisierungen, die sich an einem bundesweiten
    oder gar europäischen Netzgedanken orientieren, sind
    bis auf wenige Ausnahmen Fehlanzeige.
    Allein die höchste Kategorie „Vordringlicher Bedarf“
    im aktuellen Bundesverkehrswegeplan enthält knapp
    3 000 Kilometer Ortsumfahrungen, insgesamt etwa
    800 Fernstraßenprojekte, 47 Schienenprojekte und 26 Was-
    serstraßenprojekte. Sie alle bei annähernd gleichbleiben-
    den Mitteln zu bauen, würde uns 25 Jahre kosten. Aller-
    dings läuft dieser Bundesverkehrswegeplan im nächsten
    Jahr aus.

    Die SPD-Bundestagsfraktion hat in der vergangenen
    Wahlperiode umfangreiche Konzepte zu einer zukunfts-
    weisenden Verkehrspolitik vorgelegt und dabei einen
    Entwurf für eine moderne Verkehrsnetzplanung erarbei-
    tet. In der Grundkonzeption für einen neuen Bundesver-
    kehrswegeplan, den Verkehrsminister Dobrindt gerade
    vorgelegt hat, finden wir unsere Vorstellung weitgehend
    und in entscheidenden Punkten wieder.

    Der neue Bundesverkehrswegeplan wird eine Netz-
    planung sein. Diese Netzplanung wird die Grundlage für
    ein nationales Prioritätenkonzept bilden. Damit werden
    wir Projekte identifizieren, die besonders dringend um-
    gesetzt werden müssen, weil damit bedeutsame Netzlü-
    cken geschlossen oder hochbelastete Knoten entlastet
    werden. Verkehrsachsen, zu denen wir binationale Ver-
    träge haben, oder auch die von mir angesprochenen
    TEN-Korridore gehören ebenfalls in diese Kategorie.
    Wir werden dafür bis zu 80 Prozent der Mittel zur Verfü-
    gung stellen.

    Die EU unterstützt unsere nationalen Anstrengungen
    beim Ausbau dieser Korridore und bei der Lärmreduzie-
    rung an der Schiene mit deutlich aufgestockten Mitteln.
    Wir müssen zusehen, dass wir diese auch ausreichend
    nutzen können. Voraussetzung dafür sind aber ausrei-
    chende und zügige Planungen bei allen drei Verkehrsträ-
    gern. Bei Schiene und Wasserstraßen, den Verkehrsträ-
    gern, die in unserer Zuständigkeit liegen, werden wir
    Optimierungen vornehmen, damit wir schneller voran-
    kommen können.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ich weiß nicht, liebe Kolleginnen und Kollegen, ob
    das Reisen auf Stieren heute noch möglich wäre. Ich
    denke, verkehrsrechtlich gäbe es dabei weniger Pro-
    bleme, aber die Tierschützer würden das zu Recht unter-
    sagen. Ich weiß aber sicher, dass wir mit den Vereinba-
    rungen, die diese Regierung im Verkehrsbereich
    getroffen hat, die Voraussetzung dafür geschaffen haben,
    dass der Transport von Gütern und das Reisen in
    Deutschland zukunftssicher aufgestellt werden können.
    Ich freue mich, mit Ihnen gemeinsam an diesem Ziel ar-
    beiten zu dürfen.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)




Rede von Claudia Roth
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Vielen Dank, Frau Kollegin. – Nächster Redner:

Eckhardt Rehberg, CDU/CSU.


(Beifall bei der CDU/CSU)







(A) (C)



(D)(B)


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Eckhardt Rehberg


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren Abge-

    ordneten! Wenn man die Pällmann-, die Daehre- und die
    Bodewig-Kommission und deren Gutachten sowie deren
    Kriterien als Maß für die Höhe der Ausbaumittel bei der
    Verkehrsinfrastruktur nimmt, dann kann man sagen: Wir
    sind deren Forderungen mit dem vereinbarten Koali-
    tionsvertrag ein großes Stück entgegengekommen.
    5 Milliarden Euro insgesamt für die Verkehrsinfrastruk-
    tur: Ich glaube, das sollte man nicht schlecht- oder klein-
    reden.

    Herr Kollege Kindler, ich habe den Eindruck, Sie ha-
    ben den Bundeshaushalt 2014 nicht gelesen.


    (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Doch! Habe ich!)


    Wie können Sie hier behaupten, dass keine Mittel in die
    Erhaltung fließen und nur 3,6 Milliarden Euro in den
    Neubau?


    (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das habe ich nicht gesagt!)


    Beim Ist 2013 sind von den steuerfinanzierten Straßen-
    baumitteln 2,5 Milliarden Euro in die Erhaltung geflos-
    sen und nur 900 Millionen Euro in den Neubau. Sie er-
    zählen hier einen Unfug sondergleichen. Es ist unwahr,
    was Sie gesagt haben, Kollege Kindler.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD – Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist doch Quatsch, Herr Rehberg!)


    Frau Kollegin Leidig, ich persönlich bin sehr froh,
    dass in meinem Heimatland die A 20 gebaut wurde und
    die A 14 im Bau ist.


    (Dr. Valerie Wilms [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: 10 000 Fahrzeuge am Tag!)


    Ich bin für die Kolleginnen und Kollegen aus Sachsen
    sehr froh, dass wir die A 17 nach Prag haben und die A 4
    von Bautzen nach Görlitz. Wenn wir, wie Frau Lühmann
    zu Recht gesagt hat, in Deutschland den Anforderungen
    an uns als Land in der Mitte Europas gerecht werden
    wollen, dann brauchen wir gerade in den neuen Bundes-
    ländern Ost-West- und Nord-Süd-Verbindungen. Wenn
    Sie hier sagen, dass Sie gegen den Neubau der Autobah-
    nen der letzten 20 Jahre waren, dann mache ich Ihnen
    den Vorschlag, Ihnen persönlich und allen, die geklatscht
    haben: Für Sie Autobahnverbot auf diesen Autobahnen!


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD – Dr. Valerie Wilms [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Verbotspartei CDU! – Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja, Verbotspartei CDU!)


    Meine sehr verehrten Damen und Herren, was sind
    die Herausforderungen? Wir werden als Koalition das
    umsetzen, was im Kabinettsbeschluss zur Überjährigkeit
    vereinbart worden ist. Es ist ein großer Fortschritt, wenn
    wir in einem Haushaltsvermerk festlegen, dass Ausgabe-
    reste, die im Einzelplan 12 in den Hauptgruppen 7 und 8
    bei den Kap. 12 03, 12 10 und 12 22 entstehen, für das
    Folgejahr und weitere Folgejahre, wenn es sie dann im-
    mer noch gibt, nicht aus dem Einzelplan 12 ausfinanziert
    werden müssen, sondern aus dem Gesamthaushalt. Dies
    trägt zur Verstetigung der Verkehrsinfrastrukturmittel
    bei. Wir haben nicht mehr das Dezemberfieber; vielmehr
    kann man Geld gleichmäßig ausgeben. Viele Projekte
    werden billiger werden. Ich halte das für einen Riesen-
    fortschritt, wenn wir dieses umsetzen. Die Koalition ist
    fest entschlossen, dieses auch zu tun.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Ich bin heute zitiert worden mit dem Satz: Wir müs-
    sen uns ehrlich machen in der Verkehrspolitik. – Meine
    Damen und Herren, manche beklagen die Kostendyna-
    mik, aber sie schauen nicht, wo die Ursachen liegen.
    Hier wurde kritisiert, dass die Länder so viele Verkehrs-
    projekte angemeldet haben. Die machen es sich einfach.
    Sie nehmen eine Kostenschätzung vor, das NKV wird
    ausgerechnet, sie packen dem Bund Dutzende, vielleicht
    mehrere Hundert Projekte vor die Tür und sagen: Bund,
    priorisiere du jetzt mal. – Dann stellt sich im weiteren
    Verfahren heraus – frühestens beim Gesehen-Vermerk
    befasst man sich wieder mit den Kosten; dazwischen lie-
    gen Linienführung, Raumordnung usw., usf. –: Oh Gott,
    die Kosten sind aber mächtig gestiegen. Wenn der Gese-
    hen-Vermerk erteilt wurde, geht es in die Planfeststel-
    lung, dann kommt die Bürgerbeteiligung, dann kommt
    die Umweltverträglichkeitsprüfung, dann kommen Kla-
    geverfahren, dann kommen möglicherweise Deals mit
    Umweltverbänden, damit das Recht auf Verbandsklage
    nicht in Anspruch genommen wird.

    Ich will Ihnen nur zwei Beispiele aus Mecklenburg-
    Vorpommern nennen, bei denen massive Kostenexplo-
    sionen aus den genannten Gründen stattgefunden haben;
    ich könnte Ihnen Dutzende andere anführen. Für die
    B 96 auf Rügen waren ursprünglich 80 Millionen Euro
    geplant. Heute sind es 125 Millionen Euro, davon
    27 Millionen Euro für die Erfüllung von Umweltstan-
    dards. Oder: Für die Ortsumgehung in Wolgast waren
    60 Millionen Euro geplant. Heute sind es 95 Millionen
    Euro. Ich könnte die Liste der Beispiele beliebig fortset-
    zen.

    Frau Kollegin Lühmann, der letzte Bundesverkehrs-
    wegeplan wurde unter Rot-Grün 2003 aufgestellt.


    (Martin Burkert [SPD]: Das war ein guter! Das war ein sehr guter!)


    – Das war ein guter? Lieber Kollege, schauen Sie sich
    die darin enthaltenen Kostenschätzungen an!

    Wir müssen, wenn die Länder ihre Projekte anmel-
    den, zumindest zu mehr Kostenwahrheit und Kosten-
    klarheit kommen. Der Schwarze Peter darf an dieser
    Stelle nicht beim Bund liegen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD – Sören Bartol [SPD]: Dafür sind wir alle! Da hat der Kollege Rehberg mal recht!)


    Schauen wir uns die Ausschreibungsphase einmal an.
    Wir haben das gerade beim Nord-Ostsee-Kanal erlebt.


    (Zuruf des Abg. Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])






    Eckhardt Rehberg


    (A) (C)



    (D)(B)

    – Langsam, Herr Kollege Kindler! – Die Ingenieure der
    Wasser- und Schifffahrtsverwaltung haben uns gesagt:
    375 Millionen Euro. – Dies haben wir als Haushälter vor
    gut einem Jahr akzeptiert. In der Ausschreibung ist nun
    von 485 Millionen Euro die Rede. Wir müssen bei allen
    Verkehrsinfrastrukturprojekten eine Kostenindexierung
    vornehmen. Alles andere hilft uns nicht weiter.

    Ich glaube, dass wir als Große Koalition die Chance
    haben, im Verkehrsbereich eine Menge umzusetzen, aber
    auch eine Menge zu reformieren, sodass wir zu mehr
    Kostenwahrheit und Kostenklarheit kommen.


    (Dr. Valerie Wilms [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sehr richtig! – Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Da können Sie ja anfangen!)


    Hier sich selber Sand in die Augen zu streuen, hilft nicht
    weiter.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)