Rede:
ID1802811000

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 22
    1. Vielen: 1
    2. Dank,: 1
    3. Marlene: 1
    4. Mortler.: 1
    5. Bei: 1
    6. Ihnen: 1
    7. wäre: 1
    8. ichheute: 1
    9. auch: 1
    10. ganz: 1
    11. besonders: 1
    12. gnädig: 1
    13. gewesen.: 1
    14. –: 1
    15. RainerSpiering: 1
    16. ist: 1
    17. der: 1
    18. nächste: 1
    19. Redner: 1
    20. für: 1
    21. die: 1
    22. SPD.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/28 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 28. Sitzung Berlin, Dienstag, den 8. April 2014 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2014 (Haushaltsgesetz 2014) Drucksache 18/700 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2221 B b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2013 bis 2017 Drucksache 17/14301 . . . . . . . . . . . . . . . . 2221 B in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 2: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Haushalts- begleitgesetzes 2014 Drucksache18/1050 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2221 B Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2221 D Allgemeine Finanzdebatte (einschließ- lich Einzelpläne 08, 20, 32 und 60) Dr. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . 2230 B Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . 2232 A Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2234 A Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2236 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 2239 A Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 2240 B Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2243 D Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2246 A Antje Tillmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2247 A Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 2249 A Dr. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . 2250 D Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2252 B Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 2255 A Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2256 C Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2258 B Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . 2259 D Dr. André Hahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 2261 B Dr. André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 2262 C Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2263 D Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 2264 D Barbara Woltmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 2266 A Dr. Lars Castellucci (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 2267 B Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2268 B Dr. Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . 2269 A Matthias Schmidt (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . 2270 B Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 8. April 2014 Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz und für Ver- braucherschutz Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2271 C Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 2273 C Thomas Strobl (Heilbronn) (CDU/CSU) . . . . 2275 A Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2276 D Dr. Hendrik Hoppenstedt (CDU/CSU) . . . . . . 2278 A Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 2279 D Burkhard Lischka (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 2281 A Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2282 B Sebastian Steineke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 2283 D Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2285 C Michael Frieser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2287 A Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . . 2288 C Klaus-Dieter Gröhler (CDU/CSU) . . . . . . . . . 2289 B Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft Christian Schmidt, Bundesminister BMEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2291 A Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . 2292 D Ulrich Freese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2294 A Friedrich Ostendorff (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2295 B Dr. Franz Josef Jung (CDU/CSU) . . . . . . . . . 2296 B Karin Binder (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 2297 D Christina Jantz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2299 A Harald Ebner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2300 C Marlene Mortler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 2301 D Rainer Spiering (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2303 A Alois Gerig (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 2304 C Ute Vogt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2305 C Cajus Caesar (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 2306 D Tagesordnungspunkt 3: Antrag der Bundesregierung: Entsendung bewaffneter deutscher Streitkräfte zur Beteiligung an der Europäischen Über- brückungsmission in der Zentralafrikani- schen Republik (EUFOR RCA) auf Grund- lage der Beschlüsse 2014/73/GASP sowie 2014/183/GASP des Rates der Europäi- schen Union vom 10. Februar 2014 und vom 1. April 2014 in Verbindung mit den Resolutionen 2127 (2013) und 2134 (2014) des Sicherheitsrates der Vereinten Natio- nen vom 5. Dezember 2013 und vom 28. Ja- nuar 2014 Drucksache 18/1081 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2308 B Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2308 C Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 2309 B Michael Roth, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2310 C Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2311 C Dagmar Freitag (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2312 C Florian Hahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 2313 C Elisabeth Motschmann (CDU/CSU) . . . . . . . 2314 B Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 2315 B Elisabeth Motschmann (CDU/CSU) . . . . . . . 2315 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2316 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 2317 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 8. April 2014 2221 (A) (C) (D)(B) 28. Sitzung Berlin, Dienstag, den 8. April 2014 Beginn: 11.00 Uhr
  • folderAnlagen
    (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 8. April 2014 2317 (A) (C) (B) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 08.04.2014 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 08.04.2014 Dr. Brunner, Karl-Heinz SPD 08.04.2014 Ehrmann, Siegmund SPD 08.04.2014 Ernst, Klaus DIE LINKE 08.04.2014 Ernstberger, Petra SPD 08.04.2014 Dr. Fabritius, Bernd CDU/CSU 08.04.2014 Gehrcke, Wolfgang DIE LINKE 08.04.2014 Gohlke, Nicole DIE LINKE 08.04.2014 Groß, Michael SPD 08.04.2014 Groth, Annette DIE LINKE 08.04.2014 Gunkel, Wolfgang SPD 08.04.2014 Hardt, Jürgen CDU/CSU 08.04.2014 Hellmuth, Jörg CDU/CSU 08.04.2014 Ilgen, Matthias SPD 08.04.2014 Keul, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.04.2014 Dr. Lamers, Karl A. CDU/CSU 08.04.2014 Dr. Launert, Silke CDU/CSU 08.04.2014 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.04.2014 Meiwald, Peter BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.04.2014 Möhring, Cornelia DIE LINKE 08.04.2014 Pitterle, Richard DIE LINKE 08.04.2014 Pronold, Florian SPD 08.04.2014 Reichenbach, Gerold SPD 08.04.2014 Rüthrich, Susann SPD 08.04.2014 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.04.2014 Schauws, Ulle BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.04.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 08.04.2014 Schwabe, Frank SPD 08.04.2014 Stritzl, Thomas CDU/CSU 08.04.2014 Tressel, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.04.2014 de Vries, Kees CDU/CSU 08.04.2014 Werner, Katrin DIE LINKE 08.04.2014 Wunderlich, Jörn DIE LINKE 08.04.2014 Zech, Tobias CDU/CSU 08.04.2014 Ziegler, Dagmar SPD 08.04.2014 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 28. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 1 Einbringung Haushaltsgesetz 2014 – Finanzplan Epl 08, Epl 20, Epl 32, Epl 60, TOP 2 Allgemeine Finanzdebatte Epl 06 Innen Epl 07 Justiz Epl 10 Ernährung und Landwirtschaft TOP 3 Bundeswehreinsatz EUFOR RCA (Zentralafrik. Rep.) Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Marlene Mortler


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Ich bin froh, in dieser Zeit und in einem Land
    zu leben, wo Lebensmittel noch nie so sicher waren wie
    heute, ob biologisch oder konventionell hergestellt.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Dr. Wilhelm Priesmeier [SPD])






    Marlene Mortler


    (A) (C)



    (D)(B)

    Ich darf aus einem Interview mit unserem Minister
    Schmidt in der heutigen Ausgabe des Tagesspiegels
    zitieren. Als er in zwei Sätzen erklären sollte, was er als
    seine wichtigste Aufgabe ansieht, hat er geantwortet:
    „Die Landwirtschaft und die Bedeutung des ländlichen
    Raums allen Menschen näherzubringen.“ Das wünsche
    ich mir auch von der Opposition. Des Weiteren sagte er:
    „Unsere Lebensmittel sicherhalten und für den Respekt
    vor der Schöpfung arbeiten.“


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Für diese wichtigen Aufgaben geben wir ihm heute
    den nötigen Agrarhaushalt an die Hand. Mit 5,31 Mil-
    liarden Euro halten wir den Agrarhaushalt, wie ich
    meine, auf einem hohen Niveau, und das zu Recht; denn
    Landwirtschaft ist eine Zukunftsbranche. Nur mit der
    Landwirtschaft wird es gelingen, die Herausforderungen
    angesichts der wachsenden Weltbevölkerung zu meis-
    tern. Ich denke, Deutschland hat hier als Gunst- und
    Wissensstandort national und international eine beson-
    dere Verantwortung.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Wir setzen also in diesem Haushalt nicht nur auf Konti-
    nuität, sondern wollen auch eine Landwirtschaft, die
    nachhaltig wirtschaftet und leistungs- und wettbewerbs-
    fähig bleibt.

    Lassen Sie mich aus meiner Sicht noch drei Punkte
    aus dem Haushalt herausgreifen. Erstens. Den größten
    Posten – das wurde schon mehrfach genannt –, nämlich
    70 Prozent des Haushalts, bildet der Agrarsozialbereich.
    Als zuständige Berichterstatterin sind mir folgende
    Punkte wichtig: In der landwirtschaftlichen Bevölkerung
    werden zwar mehr Kinder geboren als in der übrigen Be-
    völkerung; aber es zahlen nur diejenigen Beiträge in das
    landwirtschaftliche Sicherungssystem, die einen Hof be-
    wirtschaften bzw. dort arbeiten. Das ist leider die abso-
    lute Minderheit. Das heißt auch, dass das Verhältnis von
    Beitragszahlern zu Leistungsempfängern in der land-
    wirtschaftlichen Sozialversicherung viel schlechter ist
    als in der allgemeinen gesetzlichen Sozialversicherung.
    Das hat gravierende Auswirkungen.

    Dem tragen wir durch angepasste Haushalte übrigens
    immer wieder Rechnung. Bereits im Jahr 1957, als die
    landwirtschaftliche Alterssicherung eingeführt wurde,
    hat man von einem Teilsicherungssystem gesprochen.
    Seit 1995 trägt nun der Bund die finanziellen Folgen ei-
    nes leider beschleunigten Strukturwandels. Das ist nicht
    selbstverständlich. Daher an alle Akteure, die im Haus-
    haltsbereich tätig sind, ein großes, dickes Danke.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Lieber Kollege Priesmeier, ich freue mich aufrichtig,
    dass du schon fast wieder der Alte bist.


    (Willi Brase [SPD]: Er hört auf, zu rauchen!)


    Damit es dir gleich noch viel besser geht, spreche ich die
    Hofabgabeklausel an, die ebenfalls auf unserer Agenda
    bleibt.


    (Friedrich Ostendorff [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das interessiert uns auch!)

    Auch in der landwirtschaftlichen Krankenversiche-
    rung können die aktiven Mitglieder nicht alle Ausgaben
    für ihre eigenen Rentner bzw. Altenteiler stemmen. Sie
    wären finanziell schlichtweg überfordert. Danke deshalb
    auch dem Bundesminister und den Haushältern für die
    zusätzlichen, heute schon mehrfach genannten Kompen-
    sationsmittel von 37 Millionen bzw. 25 Millionen Euro.
    All dieses Geld ist gut investiert. Es hilft im Alter, unter-
    stützt bei Krankheit und sichert bei Unfällen ab.

    Mein zweiter Punkt ist der gesundheitliche Verbrau-
    cherschutz. Auch wenn das V im BML verschwunden
    ist, bleibt Verbraucheraufklärung Daueraufgabe. Gerade
    die Arbeit des Bundesinstituts für Risikobewertung hat
    sich bewährt. Deshalb begrüße ich auch hier die Mittel-
    aufstockung sehr.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Denn das BfR zeigt Missstände auf, und es steuert auch
    dann mit Fakten dagegen, wenn Verunsicherung oder be-
    wusste Panikmache den Blick für Sachargumente ver-
    schließen. Je mehr sich die Menschen von der Lebens-
    wirklichkeit auf dem Land und der Erzeugung von
    Lebensmitteln entfremden, umso wichtiger wird diese
    Arbeit bzw. diese Aufgabe.

    Meine lieben Kolleginnen und Kollegen, als Landfrau
    freue ich mich außerdem, dass wir weiter auf eine ge-
    sunde Ernährungsweise setzen, auf transparente Lebens-
    mittelkennzeichnung und auf die Vermeidung von Le-
    bensmittelabfällen.

    Dritter Bereich: unsere Investitionen in Forschung
    und Innovationen. Kollege Jung hat darauf intensiv hin-
    gewiesen: Immerhin sind dafür im Etat 510 Millionen
    Euro veranschlagt. Ich möchte das Kind gerne einmal beim
    Namen nennen: Egal ob Tiergesundheit – Friedrich-
    Loeffler-Institut –, Kulturpflanzen – Julius-Kühn-Institut –,
    leistungsfähige Pflanzensorten – Bundessortenamt –, Er-
    nährung und Lebensmittel – Max-Rubner-Institut –, Le-
    bensmittelsicherheit – Bundesamt für Verbraucherschutz
    und Lebensmittelsicherheit – oder Ressourcennutzung
    – Johann-Heinrich-von-Thünen-Institut –: Hier liegt die
    Forschung in unserem Land in guten Händen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Wer aufgepasst hat, hat bemerkt: Die BLE, die Bun-
    desanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, habe ich
    nicht erwähnt. Ich nenne sie jetzt ganz bewusst noch.
    Die BLE richtet nämlich alle zwei Jahre – das ist den
    meisten hier unbekannt – eine internationale Tagung für
    alle Führungskräfte im Bereich der Landjugend aus
    – diese Tagung ist einmalig –, und zwar in Herrsching in
    Bayern; darüber freue ich mich als Bayerin natürlich.
    Dorthin kommen junge Leute, um sich – das ist weltweit
    einmalig – auszutauschen, um sich fit zu machen für die
    Anliegen der Landwirtschaft und der ländlichen Räume.
    Auch dieser Austausch wird durch unseren Haushalt ge-
    stützt.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir werden unse-
    rem Minister mit diesem Etat ein solides Fundament be-





    Marlene Mortler


    (A) (C)



    (D)(B)

    reiten. Wir wünschen ihm eine glückliche Hand im
    Sinne von Respekt und Bewahrung unserer Schöpfung.

    Sehr geehrte Frau Präsidentin, ich habe das, was ich
    das letzte Mal überzogen hatte, heute wiedergutgemacht.
    Ich bin vor Ablauf meiner Redezeit fertig.

    Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit und alles
    Gute bei den weiteren Beratungen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)




Rede von Claudia Roth
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Vielen Dank, Marlene Mortler. Bei Ihnen wäre ich

heute auch ganz besonders gnädig gewesen. – Rainer
Spiering ist der nächste Redner für die SPD.


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Rainer Spiering


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Verehrte Gäste! Liebe Schülerinnen und
    Schüler! Im aktuellen Haushalt nehmen die Bereiche
    Nachhaltigkeit, Forschung und Innovation einen hohen
    Stellenwert ein. Wir hören, das Gesamtbudget umfasst
    5,3 Milliarden Euro. Hiervon entfallen, wie bekannt,
    3,6 Milliarden Euro auf die landwirtschaftliche Sozial-
    politik und 600 Millionen Euro auf die GAK-Mittel. Für
    Forschung und die vier Ressortforschungseinrichtungen
    sind insgesamt 510 Millionen Euro – eine halbe Mil-
    liarde Euro, Kolleginnen und Kollegen! – veranschlagt;
    damit ist dies der drittgrößte Posten in diesem Einzel-
    plan.

    Schwerpunkte der Forschungsinvestitionen sind eine
    nachhaltige landwirtschaftliche Produktion, Klima- und
    Ressourcenschutz, Sicherheit von Lebensmitteln, Tier-
    wohl – die Kollegin Christina Jantz hat es gerade gesagt
    und, wie ich finde, sehr anschaulich deutlich gemacht –


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    und gesunde Ernährung.

    Es ist richtig, den Mittelzufluss für die großen For-
    schungseinrichtungen konsequent zu steigern und ihnen
    Planungssicherheit zu geben. Die Langzeit- und Groß-
    forschung ist mit einer Haushaltssteigerung von 4 Pro-
    zent gut berücksichtigt. Glückwunsch, Herr Minister!


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Forschung im Landwirtschafts- und Ernährungsbe-
    reich hat nicht nur etwas mit Saatgut und Seuchenprä-
    vention zu tun, nein, es geht hierbei auch um zentrale
    Fragen unserer zukünftigen Ernährung. Diese wird
    durch die Landwirtschaft und die nachgelagerte Lebens-
    mittelproduktion gesichert. Sie wissen, unsere Erde und
    ihre Ressourcen gibt es nur einmal.

    Phosphor zum Beispiel als Bestandteil von Dünger
    wird in naher Zukunft ein knappes Gut sein. Die welt-
    weiten Phosphorvorräte werden, wenn nicht massiv um-
    gesteuert wird, in nicht einmal einer Generation aufge-
    braucht sein. Ich habe gelernt, nur 0,09 Prozent der
    Erdrinde geben Phosphor her. Es heißt, Alternativen aufzu-
    zeigen. Hier sind wir in Deutschland mit unseren großen
    Instituten Julius Kühn, Friedrich Loeffler, Max Rubner,
    Johann Heinrich von Thünen und anderen sehr gut auf-
    gestellt.

    Herr Minister, ich möchte jetzt auf eine besondere
    Förderung des ländlichen Raums kommen: Wichtig ist,
    auch kleinere Institute in den Blick zu nehmen. Lassen
    Sie mich an dieser Stelle einen kurzen Augenblick bei
    einer Stadt im nördlichen Landkreis Osnabrück verwei-
    len. Ich gebe zu: Jetzt kommt der Werbeblock Heimat.

    Quakenbrück ist ein kleines Mittelzentrum mit circa
    13 000 Einwohnern im Grenzbereich der Landkreise
    Cloppenburg und Vechta, die wiederum allgemein be-
    kannt sein dürften. Wir befinden uns in einer Region, die
    maßgeblich an der Fleischproduktion der Bundesrepu-
    blik Deutschland beteiligt ist.

    Ende der 80er-Jahre erlebte diese kleine Stadt wie
    viele andere auch eine tiefgreifende Strukturkrise, ver-
    bunden mit dem Rückgang der Zahl hochwertiger Ar-
    beitsplätze. Heute beheimatet die Stadt Quakenbrück das
    Deutsche Institut für Lebensmitteltechnik, kurz: DIL.
    Eingebettet in eines der Zentren der Fleisch- und Le-
    bensmittelproduktion hat sich hier ein Hochleistungs-
    zentrum für Forschung und Anlagentechnik entwickelt.

    Eine kleine Randbemerkung. Dem einen oder anderen
    Sportbegeisterten wird Quakenbrück bekannt sein.


    (Franz-Josef Holzenkamp [CDU/CSU]: Ja!)


    Die Basketballmannschaft Artland Dragons spielt in der
    1. Bundesliga.


    (Beifall bei der SPD – Willi Brase [SPD]: Bravo!)


    – Ja, ein Spitzenteam im ländlichen Raum. – Herr Minis-
    ter, wir brauchen auch Spitzenteams in Forschung und
    Innovation im ländlichen Raum.


    (Beifall bei der SPD – Dr. Kirsten Tackmann [DIE LINKE]: Haben Sie gerade dichtgemacht!)


    Wenn wir diesen Raum stärken wollen, haben wir die
    Möglichkeit dazu, durch vermehrte Projektförderung
    von kleineren Forschungseinrichtungen, auch fernab der
    Ballungszentren, gerade auch, verehrte Kolleginnen und
    Kollegen, in den Bereichen der Technikfolgenabschät-
    zung und der Nanotechnologie. Lassen Sie uns die For-
    schung dort fördern, wo auch die Produktion stattfindet:
    im ländlichen Raum.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Dann ist die Kette zwischen Forschung und Umsetzung
    in der Praxis auch geschlossen.

    Warum brauchen wir diese Forschung? In unserer
    hochmodernen Gesellschaft vergessen wir mitunter, was
    die Basis unseres Daseins ist. Wir benötigen täglich ge-
    sunde Nahrungsmittel, am besten nachhaltig und res-
    sourcenschonend produziert. Der erste Sektor, also die
    Urproduktion, sichert unsere Ernährung und bildet die
    Grundlage für alles, was danach kommt, für den Sektor





    Rainer Spiering


    (A) (C)



    (D)(B)

    der Industrie und die Dienstleistungsbranche. Man muss
    immer wissen, wo es anfängt und wo es aufhört.

    Ernährung ist in hohem Maße eine Frage des Vertrau-
    ens. Wir haben in der Vergangenheit häufig erlebt, dass
    durch Lebensmittelskandale dieses Vertrauen erschüttert
    wurde. Es ist unsere Aufgabe, durch Forschung und Ent-
    wicklung dafür zu sorgen, dass das Grundvertrauen der
    Verbraucher langfristig wiederhergestellt wird und dass
    die Landwirtschaft und die Lebensmittelindustrie ihre
    Produkte, die gut hergestellt sind, auch ordentlich auf
    den Markt bringen können.

    Aber es geht auch darum, die Ernährung generell si-
    cherzustellen. Wir finden heute im Supermarkt ein An-
    gebot im Überfluss. Aber ist es sicher, dass das langfris-
    tig so bleibt? Stichworte in einer sich verändernden
    Umwelt sind „Klimawandel“, „Rückgang der Ressour-
    cen“, als kleines Beispiel: „massenhaftes Bienenster-
    ben“, und zwar durch Einflüsse, die wir erzeugt haben.

    Schon heute gibt es eine Eiweißlücke in Europa. Wir
    benötigen mehr pflanzliches Eiweiß, als auf den Acker-
    flächen unseres gesamten Kontinents angebaut werden
    könnte. Diese Eiweiße werden für Futtermittel benötigt,
    um die Tiere zu mästen, die später unseren Fleischbedarf
    stillen sollen. Was uns an pflanzlichem Eiweiß fehlt,
    stammt von Soja-Monokulturanbauflächen in Nordame-
    rika oder aus abgeholzten Regenwäldern in Südamerika.
    Ist das nachhaltig? Nein.


    (Beifall des Abg. Willi Brase [SPD])


    Ist das ressourcenschonend oder wirtschaftlich effizient?
    Nein. Ist das ethisch vertretbar? Ein ganz großes Frage-
    zeichen!

    Dies sind nur einige Beispiele, die zeigen, warum
    Forschung im Bereich der Ernährung und Landwirt-
    schaft wichtig ist. Das ist übrigens auch ein Bereich, in
    dem das vorhin von mir genannte DIL forscht.

    Forschung allein reicht aber nicht. Die Forschungs-
    ergebnisse müssen auch in die Praxis gelangen und dort
    angewendet werden. Deshalb begrüßt die SPD-Fraktion
    die konsequente Förderung des Bundesprogramms
    „Ökologischer Landbau“ und anderer Formen nachhalti-
    ger Landwirtschaft.


    (Beifall bei der SPD – Harald Ebner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Es bleibt bei 17 Millionen!)


    Das Bundesprogramm richtet sich auf die nachhaltige
    Beseitigung von Wachstumshemmnissen entlang der ge-
    samten Wertschöpfungskette. Rund 10 Millionen Euro
    sollen für die Förderung des Wissenstransfers zwischen
    Forschung und Praxis verwendet werden. Das ist der
    richtige Weg.

    Der Etat des Bundesministeriums für Ernährung und
    Landwirtschaft benötigt Kontinuität und Flexibilität und
    darf nicht Streichreserve für das Gesamtbudget werden.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Unsere Maximen sind: Planungssicherheit für die großen
    Institute, die hervorragende Arbeit leisten, aber auch
    Förderung kleinerer Einrichtungen als regionale Leucht-
    türme, die eine Perspektive für den ländlichen Raum
    darstellen.

    Herzlichen Dank fürs Zuhören.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)