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    Plenarprotokoll 18/28 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 28. Sitzung Berlin, Dienstag, den 8. April 2014 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2014 (Haushaltsgesetz 2014) Drucksache 18/700 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2221 B b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2013 bis 2017 Drucksache 17/14301 . . . . . . . . . . . . . . . . 2221 B in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 2: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Haushalts- begleitgesetzes 2014 Drucksache18/1050 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2221 B Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2221 D Allgemeine Finanzdebatte (einschließ- lich Einzelpläne 08, 20, 32 und 60) Dr. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . 2230 B Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . 2232 A Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2234 A Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2236 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 2239 A Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 2240 B Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2243 D Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2246 A Antje Tillmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2247 A Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 2249 A Dr. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . 2250 D Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2252 B Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 2255 A Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2256 C Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2258 B Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . 2259 D Dr. André Hahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 2261 B Dr. André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 2262 C Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2263 D Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 2264 D Barbara Woltmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 2266 A Dr. Lars Castellucci (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 2267 B Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2268 B Dr. Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . 2269 A Matthias Schmidt (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . 2270 B Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 8. April 2014 Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz und für Ver- braucherschutz Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2271 C Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 2273 C Thomas Strobl (Heilbronn) (CDU/CSU) . . . . 2275 A Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2276 D Dr. Hendrik Hoppenstedt (CDU/CSU) . . . . . . 2278 A Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 2279 D Burkhard Lischka (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 2281 A Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2282 B Sebastian Steineke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 2283 D Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2285 C Michael Frieser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2287 A Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . . 2288 C Klaus-Dieter Gröhler (CDU/CSU) . . . . . . . . . 2289 B Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft Christian Schmidt, Bundesminister BMEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2291 A Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . 2292 D Ulrich Freese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2294 A Friedrich Ostendorff (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2295 B Dr. Franz Josef Jung (CDU/CSU) . . . . . . . . . 2296 B Karin Binder (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 2297 D Christina Jantz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2299 A Harald Ebner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2300 C Marlene Mortler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 2301 D Rainer Spiering (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2303 A Alois Gerig (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 2304 C Ute Vogt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2305 C Cajus Caesar (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 2306 D Tagesordnungspunkt 3: Antrag der Bundesregierung: Entsendung bewaffneter deutscher Streitkräfte zur Beteiligung an der Europäischen Über- brückungsmission in der Zentralafrikani- schen Republik (EUFOR RCA) auf Grund- lage der Beschlüsse 2014/73/GASP sowie 2014/183/GASP des Rates der Europäi- schen Union vom 10. Februar 2014 und vom 1. April 2014 in Verbindung mit den Resolutionen 2127 (2013) und 2134 (2014) des Sicherheitsrates der Vereinten Natio- nen vom 5. Dezember 2013 und vom 28. Ja- nuar 2014 Drucksache 18/1081 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2308 B Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2308 C Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 2309 B Michael Roth, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2310 C Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2311 C Dagmar Freitag (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2312 C Florian Hahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 2313 C Elisabeth Motschmann (CDU/CSU) . . . . . . . 2314 B Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 2315 B Elisabeth Motschmann (CDU/CSU) . . . . . . . 2315 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2316 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 2317 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 8. April 2014 2221 (A) (C) (D)(B) 28. Sitzung Berlin, Dienstag, den 8. April 2014 Beginn: 11.00 Uhr
  • folderAnlagen
    (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 8. April 2014 2317 (A) (C) (B) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 08.04.2014 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 08.04.2014 Dr. Brunner, Karl-Heinz SPD 08.04.2014 Ehrmann, Siegmund SPD 08.04.2014 Ernst, Klaus DIE LINKE 08.04.2014 Ernstberger, Petra SPD 08.04.2014 Dr. Fabritius, Bernd CDU/CSU 08.04.2014 Gehrcke, Wolfgang DIE LINKE 08.04.2014 Gohlke, Nicole DIE LINKE 08.04.2014 Groß, Michael SPD 08.04.2014 Groth, Annette DIE LINKE 08.04.2014 Gunkel, Wolfgang SPD 08.04.2014 Hardt, Jürgen CDU/CSU 08.04.2014 Hellmuth, Jörg CDU/CSU 08.04.2014 Ilgen, Matthias SPD 08.04.2014 Keul, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.04.2014 Dr. Lamers, Karl A. CDU/CSU 08.04.2014 Dr. Launert, Silke CDU/CSU 08.04.2014 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.04.2014 Meiwald, Peter BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.04.2014 Möhring, Cornelia DIE LINKE 08.04.2014 Pitterle, Richard DIE LINKE 08.04.2014 Pronold, Florian SPD 08.04.2014 Reichenbach, Gerold SPD 08.04.2014 Rüthrich, Susann SPD 08.04.2014 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.04.2014 Schauws, Ulle BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.04.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 08.04.2014 Schwabe, Frank SPD 08.04.2014 Stritzl, Thomas CDU/CSU 08.04.2014 Tressel, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.04.2014 de Vries, Kees CDU/CSU 08.04.2014 Werner, Katrin DIE LINKE 08.04.2014 Wunderlich, Jörn DIE LINKE 08.04.2014 Zech, Tobias CDU/CSU 08.04.2014 Ziegler, Dagmar SPD 08.04.2014 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 28. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 1 Einbringung Haushaltsgesetz 2014 – Finanzplan Epl 08, Epl 20, Epl 32, Epl 60, TOP 2 Allgemeine Finanzdebatte Epl 06 Innen Epl 07 Justiz Epl 10 Ernährung und Landwirtschaft TOP 3 Bundeswehreinsatz EUFOR RCA (Zentralafrik. Rep.) Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Harald Ebner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Werte Kolleginnen

    und Kollegen! Gut Ding will Weile haben, könnte man
    beim späten Einbringen dieses Haushalts meinen – wenn
    es denn so wäre. Beim Blick auf den Einzelplan 10 frage
    ich mich aber: Was haben Sie eigentlich die ganze Zeit
    gemacht?


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Franz-Josef Holzenkamp [CDU/CSU]: Gearbeitet!)


    Der Plan ist ein einziges Weiter-so, Kollege
    Holzenkamp. Vom Regierungswechsel merke ich nichts.

    Doch auch wenn sich offenbar drinnen trotz neuer
    Koalition nichts geändert hat: Draußen in der Welt hat
    sich doch einiges von Relevanz für Landwirtschaft und
    Ernährung getan. Lassen Sie mich drei Punkte heraus-
    greifen: den Bericht des Weltklimarates, den Bericht zur
    Lage der Natur und, last, but not least, die Gentechnik.


    (Franz-Josef Holzenkamp [CDU/CSU]: Das überrascht mich jetzt!)


    Eines zur Klarstellung vorneweg: Wir Grünen sagen
    ausdrücklich Ja zur bäuerlichen Landwirtschaft und zu
    unseren wunderschönen Kulturlandschaften in Deutsch-
    land. Das gehört untrennbar zusammen. Gerade deshalb
    wollen wir, dass unsere Bauern und Bäuerinnen auf die
    Herausforderungen der Zukunft vorbereitet werden. Das
    ist Ihre Aufgabe, Herr Minister, als Bundesregierung.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Wo liegen die Herausforderungen? Erstens. Der neue
    Bericht des Weltklimarates zeigt: Es geht nicht mehr um
    Wandel. Es droht eine Klimakatastrophe, und das auch
    bei uns. Wenn künftig immer häufiger extreme Starkre-
    genereignisse auf ausgetrocknete vegetationsarme Bö-
    den treffen, dann ist die Existenzgrundlage unserer Bau-
    ern, nämlich der Boden, akut gefährdet.

    Wenn Sie schon nicht die Ursachen der Klimakata-
    strophe angehen wollen, weil Ihnen die Kohle wichtiger
    ist als das Klima, dann müssen Sie doch wenigstens die
    Anpassung unserer Landwirtschaft an die Folgen unter-
    stützen. Das geht aber nicht mit einem Haushalt des
    Weiter-so. Dafür brauchen wir gezielte Investitionen in
    eine klimagerechte Landwirtschaft.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Zuruf von der CDU/CSU: Das machen wir doch!)


    (B)






    Harald Ebner


    (A) (C)



    (D)(B)

    Da lassen Sie die Landwirte aber im ausbleibenden Re-
    gen stehen. Immerhin, Sie fördern die Züchtung klima-
    angepasster Kulturpflanzen mit 1 Million Euro; aber den
    Posten haben Sie im Vergleich zum Vorjahr um die
    Hälfte gekürzt. Gleichzeitig geben Sie allein für die Ver-
    besserung der Fleischqualität das Dreifache aus. Ja, beim
    Klima geht es um die Wurst, aber da haben Sie, glaube
    ich, doch etwas falsch verstanden.

    Das, was Sie anpacken, passt nicht zu Ihrer Politik in
    anderen Feldern, meine Damen und Herren. Sie stocken
    die Mittel für die Biomasseforschung weiter auf. Gleich-
    zeitig kürzen Sie beim EEG und gehen den erneuerbaren
    Energien an den Kragen. Das ergibt doch keinen Sinn.
    Ich habe den Eindruck: Hier weiß die linke Hälfte der
    Regierung nicht, was die rechte Hälfte der Regierung tut.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Machen Sie hier doch etwas für die Ökologisierung der
    Biomasse und für das Biogas!

    Zweitens. Der aktuelle Bericht zur Lage der Natur
    von Umweltministerin Hendricks ist ein Offenbarungs-
    eid. Gerade in unseren Agrarökosystemen müssen wir
    ein dramatisches Artensterben beklagen. Aber statt in
    die Forschung und die Förderung von Bewirtschaftungs-
    alternativen zu investieren, will die Bundesregierung
    jetzt auch Pestizide auf den ökologischen Vorrangflä-
    chen zulassen. Staatssekretärin Flachsbarth schiebt die
    Verantwortung ab und ruft die Bundesländer zu größeren
    Anstrengungen bei den Agrarumweltmaßnahmen auf.
    Dabei hat Bundeskanzlerin Merkel die dafür nötigen
    EU-Gelder in der zweiten Säule zusammenstreichen las-
    sen. Von Horst Seehofers Versprechen, die Mittel für die
    GAK aufzustocken, hört man nach der Wahl nichts
    mehr. Sie wollen mit weniger Geld mehr Natur- und
    Umweltschutz betreiben und dann noch eine nachhaltige
    Politik für den ländlichen Raum. Das funktioniert nicht.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Franz-Josef Holzenkamp [CDU/CSU]: Das kann nicht jeder!)


    Dabei wäre es doch so einfach. Der von der Bundes-
    regierung eingesetzte Rat für Nachhaltige Entwicklung
    hat den Ökolandbau als Goldstandard der Nachhaltigkeit
    bezeichnet. Aber ausgerechnet das Bundesprogramm
    Ökologischer Landbau dümpelt auch in diesem Haushalt
    weiter vor sich hin. Bei Ihnen ist das Bundesprogramm
    zur Resterampe verkommen, mit der alles Mögliche fi-
    nanziert wird, nur möglichst kein Ökolandbau. Wer
    mehr Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft will, muss
    genau hier investieren. Genau das werden wir einfor-
    dern.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sie versenken lieber 4 Millionen Euro für ein verbes-
    sertes Düngemanagement in viehstarken und wassersen-
    siblen Gebieten und geben damit Steuergelder aus, um
    ein Problem zu lösen, an dessen Schaffung andere Geld
    verdienen. Verursacherprinzip sieht anders aus.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

    Dabei liegen im Forschungsministerium – wenn Sie da
    denn ran wollen – satte 135 Millionen Euro für den Be-
    reich Bioökonomie bereit. Dieses Geld gehört aus mei-
    ner Sicht zumindest in wesentlichen Teilen in den Agrar-
    haushalt, Herr Minister. Sie können doch nicht ernsthaft
    für Ihr Haus die Federführung bei der Entwicklung der
    Bioökonomiestrategie reklamieren und sich dann jeden
    Gestaltungsspielraum im Haushalt aus der Hand nehmen
    lassen. Da müssen Sie ran, wenn Sie nicht König ohne
    Land sein wollen.

    Drittens und Letztens. In der Agrogentechnik verfol-
    gen Sie gerade die Linie bei der Genmaiszulassung: erst
    die Katze aus dem Sack lassen und dann mit Schmackes
    auf den Sack draufhauen und mit Opt-out Scheinlösun-
    gen vorgaukeln. Das muss man erst einmal hinbekom-
    men. Wenn es nun eine Scheineinigkeit in der Gentech-
    nik gibt – alle sagen, dass wir die Gentechnik nicht
    brauchen –, dann frage ich mich: Wo finde ich das im
    Haushalt? Ich finde es nicht. Es gibt kein Geld für eine
    Kampagne für das Qualitätssiegel „Ohne Gentechnik“.
    Es gibt zudem keine gezielte Förderung der gentechnik-
    freien Pflanzenzüchtung. Da herrscht im Haushalt Fehl-
    anzeige. Das muss sich ändern.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Franz-Josef Holzenkamp [CDU/CSU]: Das genau nicht!)


    Noch eine allerletzte Bemerkung. Im Europawahlpro-
    gramm der CDU ist zu lesen:

    Zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit wollen wir
    den Züchtern die Möglichkeit einräumen, auf dem
    Gebiet der Nutzung grüner Gentechnik wissen-
    schaftlich tätig zu sein.

    Was, glauben Sie denn, kommt dabei heraus, wenn sich
    Züchter mit Grüner Gentechnik befassen?


    (Rita Stockhofe [CDU/CSU]: Gute Ergebnisse!)


    Dabei kommt Gentechniksaatgut für den Anbau heraus.
    Das werden wir bekommen, wenn Sie mit dem Haushalt
    so weitermachen. Das muss sich ändern. Dafür setzen
    wir uns ein.

    Danke schön.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Claudia Roth
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Danke, Herr Kollege. – Nächste Rednerin ist Marlene

Mortler für die CDU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Marlene Mortler


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Ich bin froh, in dieser Zeit und in einem Land
    zu leben, wo Lebensmittel noch nie so sicher waren wie
    heute, ob biologisch oder konventionell hergestellt.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Dr. Wilhelm Priesmeier [SPD])






    Marlene Mortler


    (A) (C)



    (D)(B)

    Ich darf aus einem Interview mit unserem Minister
    Schmidt in der heutigen Ausgabe des Tagesspiegels
    zitieren. Als er in zwei Sätzen erklären sollte, was er als
    seine wichtigste Aufgabe ansieht, hat er geantwortet:
    „Die Landwirtschaft und die Bedeutung des ländlichen
    Raums allen Menschen näherzubringen.“ Das wünsche
    ich mir auch von der Opposition. Des Weiteren sagte er:
    „Unsere Lebensmittel sicherhalten und für den Respekt
    vor der Schöpfung arbeiten.“


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Für diese wichtigen Aufgaben geben wir ihm heute
    den nötigen Agrarhaushalt an die Hand. Mit 5,31 Mil-
    liarden Euro halten wir den Agrarhaushalt, wie ich
    meine, auf einem hohen Niveau, und das zu Recht; denn
    Landwirtschaft ist eine Zukunftsbranche. Nur mit der
    Landwirtschaft wird es gelingen, die Herausforderungen
    angesichts der wachsenden Weltbevölkerung zu meis-
    tern. Ich denke, Deutschland hat hier als Gunst- und
    Wissensstandort national und international eine beson-
    dere Verantwortung.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Wir setzen also in diesem Haushalt nicht nur auf Konti-
    nuität, sondern wollen auch eine Landwirtschaft, die
    nachhaltig wirtschaftet und leistungs- und wettbewerbs-
    fähig bleibt.

    Lassen Sie mich aus meiner Sicht noch drei Punkte
    aus dem Haushalt herausgreifen. Erstens. Den größten
    Posten – das wurde schon mehrfach genannt –, nämlich
    70 Prozent des Haushalts, bildet der Agrarsozialbereich.
    Als zuständige Berichterstatterin sind mir folgende
    Punkte wichtig: In der landwirtschaftlichen Bevölkerung
    werden zwar mehr Kinder geboren als in der übrigen Be-
    völkerung; aber es zahlen nur diejenigen Beiträge in das
    landwirtschaftliche Sicherungssystem, die einen Hof be-
    wirtschaften bzw. dort arbeiten. Das ist leider die abso-
    lute Minderheit. Das heißt auch, dass das Verhältnis von
    Beitragszahlern zu Leistungsempfängern in der land-
    wirtschaftlichen Sozialversicherung viel schlechter ist
    als in der allgemeinen gesetzlichen Sozialversicherung.
    Das hat gravierende Auswirkungen.

    Dem tragen wir durch angepasste Haushalte übrigens
    immer wieder Rechnung. Bereits im Jahr 1957, als die
    landwirtschaftliche Alterssicherung eingeführt wurde,
    hat man von einem Teilsicherungssystem gesprochen.
    Seit 1995 trägt nun der Bund die finanziellen Folgen ei-
    nes leider beschleunigten Strukturwandels. Das ist nicht
    selbstverständlich. Daher an alle Akteure, die im Haus-
    haltsbereich tätig sind, ein großes, dickes Danke.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Lieber Kollege Priesmeier, ich freue mich aufrichtig,
    dass du schon fast wieder der Alte bist.


    (Willi Brase [SPD]: Er hört auf, zu rauchen!)


    Damit es dir gleich noch viel besser geht, spreche ich die
    Hofabgabeklausel an, die ebenfalls auf unserer Agenda
    bleibt.


    (Friedrich Ostendorff [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das interessiert uns auch!)

    Auch in der landwirtschaftlichen Krankenversiche-
    rung können die aktiven Mitglieder nicht alle Ausgaben
    für ihre eigenen Rentner bzw. Altenteiler stemmen. Sie
    wären finanziell schlichtweg überfordert. Danke deshalb
    auch dem Bundesminister und den Haushältern für die
    zusätzlichen, heute schon mehrfach genannten Kompen-
    sationsmittel von 37 Millionen bzw. 25 Millionen Euro.
    All dieses Geld ist gut investiert. Es hilft im Alter, unter-
    stützt bei Krankheit und sichert bei Unfällen ab.

    Mein zweiter Punkt ist der gesundheitliche Verbrau-
    cherschutz. Auch wenn das V im BML verschwunden
    ist, bleibt Verbraucheraufklärung Daueraufgabe. Gerade
    die Arbeit des Bundesinstituts für Risikobewertung hat
    sich bewährt. Deshalb begrüße ich auch hier die Mittel-
    aufstockung sehr.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Denn das BfR zeigt Missstände auf, und es steuert auch
    dann mit Fakten dagegen, wenn Verunsicherung oder be-
    wusste Panikmache den Blick für Sachargumente ver-
    schließen. Je mehr sich die Menschen von der Lebens-
    wirklichkeit auf dem Land und der Erzeugung von
    Lebensmitteln entfremden, umso wichtiger wird diese
    Arbeit bzw. diese Aufgabe.

    Meine lieben Kolleginnen und Kollegen, als Landfrau
    freue ich mich außerdem, dass wir weiter auf eine ge-
    sunde Ernährungsweise setzen, auf transparente Lebens-
    mittelkennzeichnung und auf die Vermeidung von Le-
    bensmittelabfällen.

    Dritter Bereich: unsere Investitionen in Forschung
    und Innovationen. Kollege Jung hat darauf intensiv hin-
    gewiesen: Immerhin sind dafür im Etat 510 Millionen
    Euro veranschlagt. Ich möchte das Kind gerne einmal beim
    Namen nennen: Egal ob Tiergesundheit – Friedrich-
    Loeffler-Institut –, Kulturpflanzen – Julius-Kühn-Institut –,
    leistungsfähige Pflanzensorten – Bundessortenamt –, Er-
    nährung und Lebensmittel – Max-Rubner-Institut –, Le-
    bensmittelsicherheit – Bundesamt für Verbraucherschutz
    und Lebensmittelsicherheit – oder Ressourcennutzung
    – Johann-Heinrich-von-Thünen-Institut –: Hier liegt die
    Forschung in unserem Land in guten Händen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Wer aufgepasst hat, hat bemerkt: Die BLE, die Bun-
    desanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, habe ich
    nicht erwähnt. Ich nenne sie jetzt ganz bewusst noch.
    Die BLE richtet nämlich alle zwei Jahre – das ist den
    meisten hier unbekannt – eine internationale Tagung für
    alle Führungskräfte im Bereich der Landjugend aus
    – diese Tagung ist einmalig –, und zwar in Herrsching in
    Bayern; darüber freue ich mich als Bayerin natürlich.
    Dorthin kommen junge Leute, um sich – das ist weltweit
    einmalig – auszutauschen, um sich fit zu machen für die
    Anliegen der Landwirtschaft und der ländlichen Räume.
    Auch dieser Austausch wird durch unseren Haushalt ge-
    stützt.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir werden unse-
    rem Minister mit diesem Etat ein solides Fundament be-





    Marlene Mortler


    (A) (C)



    (D)(B)

    reiten. Wir wünschen ihm eine glückliche Hand im
    Sinne von Respekt und Bewahrung unserer Schöpfung.

    Sehr geehrte Frau Präsidentin, ich habe das, was ich
    das letzte Mal überzogen hatte, heute wiedergutgemacht.
    Ich bin vor Ablauf meiner Redezeit fertig.

    Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit und alles
    Gute bei den weiteren Beratungen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)