Rede:
ID1802804500

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 7
    1. die: 2
    2. Für: 1
    3. SPD-Fraktion: 1
    4. hat: 1
    5. Kollegin: 1
    6. Fograscher: 1
    7. dasWort.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/28 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 28. Sitzung Berlin, Dienstag, den 8. April 2014 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2014 (Haushaltsgesetz 2014) Drucksache 18/700 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2221 B b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2013 bis 2017 Drucksache 17/14301 . . . . . . . . . . . . . . . . 2221 B in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 2: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Haushalts- begleitgesetzes 2014 Drucksache18/1050 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2221 B Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2221 D Allgemeine Finanzdebatte (einschließ- lich Einzelpläne 08, 20, 32 und 60) Dr. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . 2230 B Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . 2232 A Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2234 A Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2236 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 2239 A Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 2240 B Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2243 D Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2246 A Antje Tillmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2247 A Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 2249 A Dr. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . 2250 D Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2252 B Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 2255 A Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2256 C Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2258 B Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . 2259 D Dr. André Hahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 2261 B Dr. André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 2262 C Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2263 D Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 2264 D Barbara Woltmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 2266 A Dr. Lars Castellucci (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 2267 B Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2268 B Dr. Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . 2269 A Matthias Schmidt (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . 2270 B Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 8. April 2014 Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz und für Ver- braucherschutz Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2271 C Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 2273 C Thomas Strobl (Heilbronn) (CDU/CSU) . . . . 2275 A Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2276 D Dr. Hendrik Hoppenstedt (CDU/CSU) . . . . . . 2278 A Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 2279 D Burkhard Lischka (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 2281 A Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2282 B Sebastian Steineke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 2283 D Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2285 C Michael Frieser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2287 A Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . . 2288 C Klaus-Dieter Gröhler (CDU/CSU) . . . . . . . . . 2289 B Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft Christian Schmidt, Bundesminister BMEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2291 A Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . 2292 D Ulrich Freese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2294 A Friedrich Ostendorff (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2295 B Dr. Franz Josef Jung (CDU/CSU) . . . . . . . . . 2296 B Karin Binder (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 2297 D Christina Jantz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2299 A Harald Ebner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2300 C Marlene Mortler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 2301 D Rainer Spiering (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2303 A Alois Gerig (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 2304 C Ute Vogt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2305 C Cajus Caesar (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 2306 D Tagesordnungspunkt 3: Antrag der Bundesregierung: Entsendung bewaffneter deutscher Streitkräfte zur Beteiligung an der Europäischen Über- brückungsmission in der Zentralafrikani- schen Republik (EUFOR RCA) auf Grund- lage der Beschlüsse 2014/73/GASP sowie 2014/183/GASP des Rates der Europäi- schen Union vom 10. Februar 2014 und vom 1. April 2014 in Verbindung mit den Resolutionen 2127 (2013) und 2134 (2014) des Sicherheitsrates der Vereinten Natio- nen vom 5. Dezember 2013 und vom 28. Ja- nuar 2014 Drucksache 18/1081 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2308 B Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2308 C Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 2309 B Michael Roth, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2310 C Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2311 C Dagmar Freitag (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2312 C Florian Hahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 2313 C Elisabeth Motschmann (CDU/CSU) . . . . . . . 2314 B Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 2315 B Elisabeth Motschmann (CDU/CSU) . . . . . . . 2315 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2316 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 2317 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 8. April 2014 2221 (A) (C) (D)(B) 28. Sitzung Berlin, Dienstag, den 8. April 2014 Beginn: 11.00 Uhr
  • folderAnlagen
    (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 8. April 2014 2317 (A) (C) (B) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 08.04.2014 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 08.04.2014 Dr. Brunner, Karl-Heinz SPD 08.04.2014 Ehrmann, Siegmund SPD 08.04.2014 Ernst, Klaus DIE LINKE 08.04.2014 Ernstberger, Petra SPD 08.04.2014 Dr. Fabritius, Bernd CDU/CSU 08.04.2014 Gehrcke, Wolfgang DIE LINKE 08.04.2014 Gohlke, Nicole DIE LINKE 08.04.2014 Groß, Michael SPD 08.04.2014 Groth, Annette DIE LINKE 08.04.2014 Gunkel, Wolfgang SPD 08.04.2014 Hardt, Jürgen CDU/CSU 08.04.2014 Hellmuth, Jörg CDU/CSU 08.04.2014 Ilgen, Matthias SPD 08.04.2014 Keul, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.04.2014 Dr. Lamers, Karl A. CDU/CSU 08.04.2014 Dr. Launert, Silke CDU/CSU 08.04.2014 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.04.2014 Meiwald, Peter BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.04.2014 Möhring, Cornelia DIE LINKE 08.04.2014 Pitterle, Richard DIE LINKE 08.04.2014 Pronold, Florian SPD 08.04.2014 Reichenbach, Gerold SPD 08.04.2014 Rüthrich, Susann SPD 08.04.2014 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.04.2014 Schauws, Ulle BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.04.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 08.04.2014 Schwabe, Frank SPD 08.04.2014 Stritzl, Thomas CDU/CSU 08.04.2014 Tressel, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.04.2014 de Vries, Kees CDU/CSU 08.04.2014 Werner, Katrin DIE LINKE 08.04.2014 Wunderlich, Jörn DIE LINKE 08.04.2014 Zech, Tobias CDU/CSU 08.04.2014 Ziegler, Dagmar SPD 08.04.2014 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 28. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 1 Einbringung Haushaltsgesetz 2014 – Finanzplan Epl 08, Epl 20, Epl 32, Epl 60, TOP 2 Allgemeine Finanzdebatte Epl 06 Innen Epl 07 Justiz Epl 10 Ernährung und Landwirtschaft TOP 3 Bundeswehreinsatz EUFOR RCA (Zentralafrik. Rep.) Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Anja Hajduk


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und

    Herren! Es ist schon darauf hingewiesen worden, wel-
    ches Volumen dieser Haushalt hat: knapp 5,8 Milliarden
    Euro, davon zwei Drittel für die innere Sicherheit – bei
    einem insgesamt sehr großen und breiten Aufgabenspek-
    trum.

    Sie, Herr Minister, haben gesagt: Es kommt darauf
    an, auch bei knappen oder zumindest nicht überreichlich
    vorhandenen öffentlichen Mitteln handlungsfähig zu
    bleiben. – Ich möchte Sie zu diesem Terminus fragen, ob
    Sie als Regierung vor dem Hintergrund der Entschei-
    dung des EuGH zur Vorratsdatenspeicherung jetzt wirk-
    lich handlungsfähig bleiben werden. Das ist mir noch ein
    bisschen unklar. Ich möchte dem Minister Maas, der in
    der Debatte zum nächsten Einzelplan sprechen wird
    – wir hoffen, dass er etwas zu diesem Thema sagt –, zu-
    rufen: Herr Maas, Nichtstun wäre hier gute Bürgerrecht-
    lerpflicht!


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)


    Ich möchte jetzt natürlich auf den Etat des Ministers
    de Maizière eingehen und einen wichtigen Aufgabenbe-
    reich ansprechen, den der Integration und der Migration.
    Sie haben im Koalitionsvertrag einen hohen Anspruch





    Anja Hajduk


    (A) (C)



    (D)(B)

    formuliert, nämlich bei den Integrationskursen Verbesse-
    rungen herbeizuführen. Wir wissen aus den aktuellen
    Gesprächen, dass es eine erhöhte Inanspruchnahme der
    Kurse geben wird. Sie wollen die Qualität durch Ziel-
    gruppendifferenzierung und auch durch die Größe der
    Kurse an sich verbessern. Weil das so ist, wissen wir
    mittlerweile auch, dass es einen Mehrbedarf von 45 Mil-
    lionen Euro in diesem Bereich gibt. Sie haben allerdings
    eine kleine Kürzung vorgenommen und nur 204 Millio-
    nen Euro eingestellt. Schon zu Beginn der Beratung wis-
    sen wir also: Da fehlen 45 Millionen Euro. – Vor dem
    Hintergrund Ihrer eigenen Zielsetzung aus dem Koali-
    tionsvertrag ist das keine solide Vorlage für die Haus-
    haltsberatungen – es fehlen 20 bis 25 Prozent –, und das
    ist ein ganz schöner Skandal.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich interpretiere das einmal so, dass Sie jetzt Hoff-
    nung in das Parlament setzen; denn es gibt im Finanz-
    ministerium noch eine „Wundertüte“ in Form eines Top-
    fes von 500 Millionen Euro, mit dem alle Ressorts
    glücklich gemacht werden sollen. Ich hoffe, dass Sie in
    der Großen Koalition die Verantwortung für die Integra-
    tion ernst nehmen und der mangelnden Finanzausstat-
    tung in diesem Zuständigkeitsbereich des Bundesinnen-
    ministers etwas entgegensetzen werden.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Herr de Maizière, Sie haben beim Thema Umgang
    mit Flüchtlingen von der humanitären Verantwortung
    gesprochen. Mein Vorredner hat gerade gesagt, die Re-
    gierung hätte hier mit Blick auf die zunehmende Anzahl
    von Asylanträgen Vorsorge getroffen. Ich möchte Ihnen
    da erwidern: Das kann ich nach einer sorgfältigen Ana-
    lyse leider nicht erkennen.

    Sie sagen selbst, Sie gehen davon aus, dass es
    140 000 bis 150 000 neue Anträge und 20 000 Folge-
    anträge gibt. Über 100 000 Anträge ist noch nicht ent-
    schieden. Das BAMF, das zuständige Bundesamt, hat
    vor diesem Hintergrund deutlich gemacht: Wir brauchen
    eigentlich 900 zusätzliche Mitarbeiter, um eine korrekte
    und gute Bearbeitung dieser Anträge sicherzustellen. Sie
    sehen sich jetzt aber nur in der Lage, 300 neue Stellen zu
    schaffen. Daran sieht man schon, dass Sie auf die reale
    Herausforderung, die auf Deutschland zukommt, keine
    angemessene Antwort haben und dass Sie gar nicht da-
    rauf vorbereitet sind – weder haushalterisch noch perso-
    nell –, diesen Bereich seriös abzuarbeiten und schon gar
    nicht das selbst gesteckte Ziel der Verfahrensverkürzung
    hinzubekommen. Ich kann Ihnen nur zurufen: Diese He-
    rausforderung bekommen Sie nicht in den Griff, indem
    Sie den Begriff von den sogenannten sicheren Her-
    kunftsstaaten ausweiten. Bei dieser Frage werden Sie
    auch noch ein saftiges Koalitionsproblem zu lösen ha-
    ben.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich komme noch auf einen weiteren Punkt zu sprechen.
    Es war eine überfällige Entscheidung, ein zweites Auf-
    nahmekontingent für syrische Flüchtlinge am 23. De-
    zember – endlich – zu beschließen. Es hat mich aber
    verärgert, dass Sie im März dieses Jahres bei der Kabi-
    nettsentscheidung zum Haushalt keine zusätzlichen
    Haushaltsmittel bereitgestellt haben. Ich frage mich, wa-
    rum Sie so handeln. Das ist kein ehrlicher Entwurf. Wir
    werden natürlich versuchen, da nachzubessern. Im Be-
    reich Integration und Migration sieht es relativ traurig
    aus.

    Ich möchte zum Abschluss noch einen anderen Be-
    reich ansprechen, auch wenn die Dinge, die ich bisher
    dargelegt habe, für eine solide Etataufstellung nichts Gu-
    tes erahnen lassen. Herr Minister, das Innenministerium
    steht vor großen Herausforderungen im Bereich IT-
    Infrastruktur; wir haben da mit Blick auf zukünftige
    wichtige Investitionsstrategien noch vieles zu beraten
    und zu planen. Dazu gehören die Netze des Bundes, Fol-
    gen aus dem NSA-Skandal, der große Bereich der Netz-
    sicherheit und eine erfolgreiche Spionageabwehr.

    In diesem Bereich brauchen wir sicherlich eine neue
    Investitionsstrategie. Dazu gehören effizientere Netz-
    investitionen und wahrscheinlich auch entsprechende
    parlamentarische Strukturen, um diese Maßnahmen zu
    begleiten. Das sage ich vor dem Hintergrund, dass wir
    hinsichtlich der Einführung des Digitalfunks – das ist
    eine sehr alte und lange Geschichte – heute realisieren
    müssen, dass es zu wenig Flexibilität und auch vielleicht
    zu wenig Kontrolle gab. Jetzt müssen wir die Restinves-
    titionen in eine Struktur tätigen, die dem technologi-
    schen Fortschritt eigentlich nicht mehr gerecht wird. Ich
    hoffe, dass wir das bei den zukünftigen Investitionen in
    die IT-Infrastruktur besser machen. Dabei lassen wir uns
    auch in die Pflicht nehmen.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Für die SPD-Fraktion hat die Kollegin Fograscher das

Wort.


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Gabriele Fograscher


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Verehrte Kolleginnen und Kolle-

    gen!

    Wir wollen nachhaltig ausgeglichene Haushalte.
    Wir werden Einnahmen und Ausgaben des Bundes
    so gestalten, dass der Bund ab dem Jahr 2014 einen
    strukturell ausgeglichenen Haushalt und beginnend
    mit dem Jahr 2015 einen Haushalt ohne Nettoneu-
    verschuldung aufstellt.

    So heißt es im Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU
    und SPD. Der vorliegende Haushaltsentwurf für das lau-
    fende Jahr wird dem gerecht. Ja, wir verzichten auf Steu-
    ererhöhungen.

    Der Gesamtansatz für den Haushalt beträgt 2014 rund
    5,8 Milliarden Euro. Das sind etwa 1,3 Prozent weniger
    als das Soll des Haushaltsjahres 2013 und gut 5 Prozent
    weniger als das Ist in 2013. Damit trägt der Haushalt des
    BMI zur Konsolidierung des Bundeshaushaltes bei. Der
    größte Teil der finanziellen Mittel im Einzelplan 06 ist





    Gabriele Fograscher


    (A) (C)



    (D)(B)

    an Personalausgaben gebunden. Es bleiben daher kaum
    Spielräume für Veränderungen und Verschiebungen in-
    nerhalb des Einzelplans. Trotzdem gibt es aber einige
    Aufgaben, bei denen wir Schwerpunkte setzen und uns
    stärker engagieren müssen und wollen, als der Etat es
    derzeit vorsieht. Ich stimme dem Kollegen Mayer aus-
    drücklich zu: Es wird in Zukunft nicht ohne ein Mehr an
    finanziellen Ressourcen gehen.

    Das gilt zum Beispiel für die personelle Ausstattung
    des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge. Für die
    zügige Bearbeitung der Asylanträge braucht das Bundes-
    amt in den nächsten Jahren mehr Personal. Es ist richtig
    und wichtig, dass wir dem Bundesamt in den nächsten
    Jahren einen Personalaufwuchs von rund 900 Stellen,
    Frau Hajduk, zugesagt haben. In diesem Jahr beginnen
    wir mit dem ersten Schritt und planen 300 zusätzliche
    Stellen ein. Das Thema Integrationskurse greift mein
    Kollege Castellucci nachher auf.

    Zum Thema THW. Mit dem THW verfügen wir über
    eine vorbildliche Organisation, die nicht nur in Deutsch-
    land, sondern weltweit bei Katastrophen im Einsatz ist:
    gerade aktuell beim Öleinsatz an den Ostseestränden
    oder beim Aufbau der Wasserversorgung nach dem Tai-
    fun „Haiyan“ auf den Philippinen oder bei der Wieder-
    herstellung der Stromversorgung nach einem heftigen
    Winter in Slowenien.

    Das THW, das zu 99 Prozent aus Ehrenamtlichen be-
    steht, ist immer da, wo es gebraucht wird. Doch steht das
    THW nach dem Aussetzen der Wehrpflicht vor neuen
    Herausforderungen. Etwa jeder dritte ehrenamtliche
    Helfer hat anstelle des Wehrdienstes Ersatzdienst beim
    THW geleistet. Mehr als zwei Drittel blieben nach dem
    Ende des Ersatzdienstes beim THW. Um die Einsatzfä-
    higkeit des THW garantieren zu können, bedarf es Men-
    schen, die sich dort langfristig engagieren. Deshalb ist es
    notwendig, die Ortsverbände zu stärken. Die im Entwurf
    vorgesehene Kürzung der Mittel für die Ortsverbände
    wird den Herausforderungen, vor denen das THW steht,
    nicht gerecht. Wir sind uns einig, dass wir im Laufe des
    parlamentarischen Verfahrens und spätestens im Haus-
    halt 2015 die Mittel für die THW-Ortsverbände erhöhen
    müssen.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Wir haben vor kurzem interfraktionell in diesem
    Hause nochmals bekräftigt, die Empfehlungen des NSU-
    Untersuchungsausschusses umzusetzen. Neben internen
    Veränderungen in den Sicherheitsbehörden und einer
    verstärkten Zusammenarbeit zwischen Bund und Län-
    dern, dem Bundesamt und den Landesämtern für Verfas-
    sungsschutz, werden wir in Zukunft auch in diesem Be-
    reich in Personal und Ausstattung investieren müssen.

    Wir müssen und wollen die Kräfte im Kampf gegen
    Rechtsextremismus, Antisemitismus und Fremdenfeind-
    lichkeit bündeln. Dazu bedarf es einer langfristigen
    Finanzierung von vorbildlichen, wirkungsvollen Präven-
    tionsprojekten. Wir begrüßen es, dass die sogenannte
    Extremismusklausel abgeschafft wurde.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Wurde nicht abgeschafft!)

    Das stellt die Zusammenarbeit von Staat und Zivilgesell-
    schaft auf eine vertrauensvolle Basis.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Monika Lazar [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was heißt das konkret?)


    Wichtig bleibt auch die Stärkung der interkulturellen
    Kompetenz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des öf-
    fentlichen Dienstes. Nur wer sensibilisiert ist, kann
    rechtsextreme, antisemitische und fremdenfeindliche
    Motive und Entwicklungen frühzeitig erkennen und da-
    gegen angehen.

    Wir müssen dafür sorgen, dass das Wissen, die Erfah-
    rung und die Kontakte zu zivilgesellschaftlichen Akteu-
    ren beim Kampf gegen Rechtsextremismus nicht verlo-
    ren gehen. Ich nenne als Beispiel die Geschäftsstelle des
    „Bündnisses für Demokratie und Toleranz – gegen
    Extremismus und Gewalt“. Sie ist inzwischen bei der
    Bundeszentrale für politische Bildung angesiedelt. Sie
    verfügt über kompetente und engagierte Mitarbeiterin-
    nen und Mitarbeiter. Einige von ihnen haben leider nur
    einen befristeten Arbeitsvertrag. Läuft der Vertrag aus,
    verlieren das Bündnis und somit wir als Staat wichtiges
    Know-how und unverzichtbare Kontakte. Das müssen
    wir dringend ändern. Das Gleiche gilt im Übrigen auch
    für den öffentlichen Dienst. Hier gehen dem Bund in
    vielen Bereichen qualifizierte Nachwuchskräfte verlo-
    ren, weil die Zeit bis zum Freiwerden einer entsprechen-
    den Planstelle oftmals nicht überbrückt werden kann.

    Die NSA-Affäre und der Diebstahl von Passwörtern
    haben uns gezeigt: Unsere Daten sind nicht sicher. Hier
    gibt es Handlungsbedarf. Deutschland und Europa sind
    in sehr vielen Bereichen der digitalen Gesellschaft, bei
    Hard- und Software, bei Internetdiensten und – der
    Minister hat darauf hingewiesen – kritischen Infrastruk-
    turen, von Zulieferern aus den USA und Asien abhängig.
    Wir werden diese Abhängigkeiten überprüfen und Fä-
    higkeiten und Hersteller in Deutschland und Europa stär-
    ken. Wir brauchen eine Bestandsaufnahme der Gefahren
    durch technische Manipulationen für die Nutzer der digi-
    talen Infrastruktur. Unsere Ziele sind dabei die Verbesse-
    rung der IT-Sicherheit, die auch ein positiver Standort-
    faktor ist, mehr Datenschutz, mehr Datensicherheit,
    Spionageabwehr und die Förderung des vermehrten Ein-
    satzes von Verschlüsselungstechniken.

    Diese Ziele liegen im Interesse der Bundesregierung
    und des Bundesinnenministeriums; denn die Moderni-
    sierung der Verwaltung und der Abbau von Bürokratie,
    zum Beispiel durch den Ausbau des E-Governments,
    werden nur funktionieren, wenn die Kommunikation der
    Bürgerinnen und Bürger und der Wirtschaft sicher ist
    und die übermittelten Daten geschützt sind. Mehr Inves-
    titionen in diesem Bereich sind somit im Interesse der
    Bevölkerung und der öffentlichen Hand. Das Bundesamt
    für Sicherheit in der Informationstechnik, das auch im
    aktuellen Fall von Passwortdiebstahl den Bürgerinnen
    und Bürgern mit einer eigens dafür eingerichteten Inter-
    netseite hilft, gewinnt deshalb im digitalen Zeitalter im-
    mer mehr an Bedeutung und muss auch in Zukunft ge-
    stärkt werden.





    Gabriele Fograscher


    (A) (C)



    (D)(B)

    Mit knapp 2 Prozent Anteil am Gesamthaushalt steht
    der Haushalt des Bundesministeriums des Innern vor
    großen Herausforderungen. Ich hoffe auf konstruktive
    Beratungen in den Ausschüssen. Wir werden diesen He-
    rausforderungen gerecht werden.

    Danke schön.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)