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ID1801202400

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/12 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 12. Sitzung Berlin, Freitag, den 31. Januar 2014 I n h a l t : Zur Geschäftsordnung Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 841 B Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . 842 A Zusatztagesordnungspunkt 2: Wahl von Mitgliedern des Verwaltungsra- tes der Kreditanstalt für Wiederaufbau ge- mäß § 7 Absatz 1 Nummer 4 des Gesetzes über die Kreditanstalt für Wiederaufbau  Drucksache 18/398 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 843 B Tagesordnungspunkt 1: Regierungserklärung durch die Bundes- kanzlerin (Fortsetzung der Aussprache) . . . . . . . . . . . . . 843 B Verkehr und digitale Infrastruktur . . . . . . 843 B Alexander Dobrindt, Bundesminister  BMVI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 843 C Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 846 C Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 848 A Stephan Kühn (Dresden) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 849 C Ulrich Lange (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 851 B Dieter Janecek (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 852 C Herbert Behrens (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 853 A Kirsten Lühmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 853 D Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 855 C Gero Storjohann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 856 D Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 857 A Martin Dörmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 859 A Reinhold Sendker (CDU/CSU). . . . . . . . . . . . 860 A Matthias Gastel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 861 B Birgit Kömpel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 861 D Arnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 863 A Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktor- sicherheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 864 C Dr. Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 864 C Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 866 A Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 866 D Peter Meiwald (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 868 A Ute Vogt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 869 C Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . 869 D Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 870 D Marie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 872 A Christian Kühn (Tübingen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 873 B Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 874 B Volkmar Vogel (Kleinsaara) (CDU/CSU) . . . 875 B Steffen Kanitz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 876 D Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Freitag, den 31. Januar 2014 Bildung und Forschung . . . . . . . . . . . . . . . . 877 D Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin  BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 878 A Nicole Gohlke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 880 A Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . 881 B René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 882 A Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 883 C Patricia Lips (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 885 C Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 886 C Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 887 B Dr. Thomas Feist (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 887 C Oliver Kaczmarek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 888 B Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 889 D Oliver Kaczmarek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 890 A Dr. Wolfgang Stefinger (CDU/CSU) . . . . . . . 890 B Dr. Simone Raatz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 891 B Stephan Albani (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 892 C Zusatztagesordnungspunkt 1: Vereinbarte Debatte: zur aktuellen Situation in der Ukraine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 894 A Franz Thönnes (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 894 A Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . 895 C Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 895 D Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 896 D Karl-Georg Wellmann (CDU/CSU) . . . . . . . . 897 A Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 898 B Andrea Lindholz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 899 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 900 C Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 900 B/D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 901 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 901 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Freitag, den 31. Januar 2014 841 (A) (C) (D)(B) 12. Sitzung Berlin, Freitag, den 31. Januar 2014 Beginn: 9.01 Uhr
  • folderAnlagen
    (D) Berichtigung 10. Sitzung, Seite 657 B, zweiter Absatz, zweiter Satz ist wie folgt zu lesen: „Jetzt will ich nicht, dass wir uns anmaßen, eine Leadership-Funktion zu übernehmen, aber vielleicht könnte es eine „Smart Leadership“-Funktion sein: nicht oberlehrerhaft, nicht selbstgefällig, nicht populistisch, sondern ergebnisorientiert und nachhaltig. Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Freitag, den 31. Januar 2014 901 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D)  Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 31.01.2014 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 31.01.2014 Binninger, Clemens CDU/CSU 31.01.2014 Birkwald, Matthias W. DIE LINKE 31.01.2014 Buchholz, Christine DIE LINKE 31.01.2014 Ehrmann, Siegmund SPD 31.01.2014 Freitag, Dagmar SPD 31.01.2014 Gerdes, Michael SPD 31.01.2014 Giousouf, Cemile CDU/CSU 31.01.2014 Grindel, Reinhard CDU/CSU 31.01.2014 Dr. Hahn, André DIE LINKE 31.01.2014 Hardt, Jürgen CDU/CSU 31.01.2014 Heller, Uda CDU/CSU 31.01.2014 Kauder, Volker CDU/CSU 31.01.2014 Krellmann, Jutta DIE LINKE 31.01.2014 Kühn-Mengel, Helga SPD 31.01.2014 Dr. Lamers, Karl A. CDU/CSU 31.01.2014 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31.01.2014 Mast, Katja SPD 31.01.2014 Dr. Müller, Gerd CDU/CSU 31.01.2014 Dr. Murmann, Philipp CDU/CSU 31.01.2014 Dr. Neu, Alexander S. DIE LINKE 31.01.2014 Nietan, Dietmar SPD 31.01.2014 Petzold (Havelland), Harald DIE LINKE 31.01.2014 Pofalla, Ronald CDU/CSU 31.01.2014 Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Haushaltsausschuss hat mitgeteilt, dass er gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen ab- sieht: – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2013 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 11 12 Titel 681 12 – Arbeitslosen- geld II bis zur Höhe von 700 Mio. Euro Drucksachen 18/131(neu), 18/305 Nr. 5 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2013 Mitteilung gemäß § 4 Absatz 2 Satz 6 des Haushaltsge- setzes 2013 i. V. m. § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine außerplanmä- ßige Verpflichtungsermächtigung bei Kapitel 15 11 Titel 712 01 – Große Baumaßnahme des Robert Koch-Insti- tuts Drucksachen 18/132, 18/305 Nr. 6 Rüthrich, Susann SPD 31.01.2014 Dr. Schick, Gerhard BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31.01.2014 Schieder (Schwandorf), Marianne SPD 31.01.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 31.01.2014 Schmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 31.01.2014 Schmidt (Wetzlar), Dagmar SPD 31.01.2014 Tressel, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31.01.2014 Dr. Uhl, Hans-Peter CDU/CSU 31.01.2014 Willsch, Klaus-Peter CDU/CSU 31.01.2014 Zimmermann (Zwickau), Sabine DIE LINKE 31.01.2014  Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 902 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Freitag, den 31. Januar 2014 (A) (C) (B) – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2013 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 17 02 Titel 686 01 Erläuterungs- nummer 2 – Zuweisungen an den Fonds für Opfer der Heimerziehung Ost Drucksachen 18/133, 18/305 Nr. 7 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2013 Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapi- tel 17 10 Titel 681 02 – Elterngeld – bis zu einer Höhe von 280 Mio. Euro Drucksachen 18/148, 18/305 Nr. 9 Offsetdruc sellschaft mbH, Postfach 10 05 34, 50445 K – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2013 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 12 25 Titel 893 01 – Prämien nach dem Wohnungsbau-Prämiengesetz – bis zur Höhe von 30 Mio. Euro Drucksachen 18/264, 18/305 Nr. 11 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2013 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmä- ßige Ausgabe bei Kapitel 07 04 Titel 632 01 „Verwal- tungskostenerstattung an Länder“ bis zur Höhe von 5,556 Mio. Euro Drucksachen 18/265, 18/305 Nr. 12 ö (D) kerei, Bessemerstraße 83–91, 1 ln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 22 12. Sitzung Inhaltsverzeichnis ZP 2 Antrag auf Ergänzung der Tagesordnung: Wahl: Verwaltungsrat der KfW TOP 1 Verkehr und digitale Infrastruktur TOP 1 Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit TOP 1 Bildung und Forschung ZP 1 Vereinbarte Debatte zur Situation in der Ukraine Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Herbert Behrens


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Jetzt haben wir auf einmal ein neues Ministerium, näm-
    lich das für Mobilität und Modernität. Bis gestern war es
    noch das Ministerium für Verkehr und digitale Infra-
    struktur.

    Es ist aber nicht die Frage des Labels, unter dem wir
    arbeiten – um diesen Begriff einmal zu verwenden –,
    sondern es kommt darauf an, wie viel Substanz in den
    Vorschlägen steckt, die Sie als Minister uns vorlegen
    wollen. Kritische Anmerkungen haben Sie eben schon
    gehört.

    Ich will meinen Beitrag kurz mit einem positiven Bei-
    spiel beginnen, damit klar wird, wie wir uns digitale
    Infrastruktur vorstellen. In der Integrierten Gesamt-
    schule in meinem Heimatort Osterholz-Scharmbeck tau-
    schen sich Schülerinnen und Schüler in Videokonferen-
    zen in englischer Sprache mit ihren Mitschülern aus
    Finnland aus. Sie arbeiten an gemeinsamen Projekten
    und lösen zusammen ihre Schulaufgaben. Das alles ist
    nur durch das Internet möglich.

    Damit das kein Einzelbeispiel bleibt, brauchen wir
    flächendeckend eine digitale Infrastruktur auf dem neu-
    esten Stand der Technik. Die Linke will deshalb schnel-
    les Internet für alle, ob Jung oder Alt, ob in der Stadt
    oder auf dem Land.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Die neue Bundesregierung befasst sich mit diesem
    Thema jetzt in gleich fünf Ministerien; aber egal, bleiben
    wir erst einmal beim Ministerium – ich nenne es einfach
    noch einmal so – für Verkehr und digitale Infrastruktur.
    In der Koalitionsvereinbarung heißt es:

    Für ein modernes Industrieland ist der flächende-
    ckende Breitbandausbau eine Schlüsselaufgabe.

    So weit, so gut.

    Aber ein Bekenntnis reicht nicht aus – in einigen Dis-
    kussionsbeiträgen ist das schon angemerkt worden –, die
    Bundesregierung muss auch Geld in die Hand nehmen.
    Es soll ein Sonderfinanzierungsprogramm „Premiumför-
    derung Netzausbau“ geben und außerdem ein Breitband-
    bürgerfonds eingerichtet werden. Beides ist hilfreich,
    aber es wird nicht reichen, um die notwendigen Investi-
    tionen zu finanzieren.

    Der TÜV Rheinland hat nachgerechnet und kommt
    auf Kosten von 20 Milliarden Euro für einen flächende-
    ckenden Breitbandausbau. Für Glasfaserversorgung wird
    mit 80 Milliarden Euro gerechnet. Zusätzlich muss in die
    Datensicherheit investiert werden, um Industriespio-
    nage und das Ausforschen der Privatsphäre zu verhin-
    dern. Der Minister muss sagen, wie er das umsetzen will,
    und er muss erklären, wie er die Übertragungsrate von
    50 Megabit pro Sekunde erreichen will. Appelle an In-
    vestoren, doch bitte schön Milliarden in den Breit-
    bandausbau zu investieren, reichen nicht.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Datenverbindungen sind schneller geworden – keine
    Frage –, doch die Datenmengen steigen schneller als die
    Bandbreiten. Noch vor zwei Jahren galten 2 Megabit als
    ordentliche Grundversorgung. Das war gestern. Heute ist
    in den Niederlanden ein Netzbetreiber dabei, ein flä-
    chendeckendes Glasfasernetz bis zum Hausanschluss
    aufzubauen. In Zürich sind Leistungen von 300 Megabit
    lieferbar. Wer sich mit Korea vergleicht, Herr Dobrindt,
    der muss wissen, dass dort an einem Netz gearbeitet
    wird, über das innerhalb einer Sekunde 800 Megabyte
    Daten geschickt werden können.


    (Arnold Vaatz [CDU/CSU]: Nordoder Südkorea? – Gegenruf des Abg. Gero Storjohann [CDU/CSU]: Sonst nehmen sie immer Nordkorea!)


    800 Megabyte! Das muss man sich auf jeden Fall auf der
    Zunge zergehen lassen.

    Sie sprechen von einer Aufholjagd, um Deutschland
    an die Weltspitze des digitalen Fortschritts zu führen.
    Eine solche Aufholjagd sieht anders aus. Sie bleiben
    weit dahinter zurück. Nur Glasfasertechnik bringt die
    nötigen Geschwindigkeiten. Deshalb fordert die Linke
    eine klare Weichenstellung für den Glasfaserausbau.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Herr Dobrindt, genauso wenig, wie Sie zur Finanzie-
    rung Stellung nehmen, sagen Sie konkret etwas dazu,
    wie den Menschen in Stadt und Land, in Ost und West
    gleicher Zugang zum schnellen oder, in Ihren Maßstä-
    ben, zu etwas schnellerem Internet – das ist das, was Sie
    vorhaben – garantiert werden soll. Tausende Mittel-
    ständler und Selbstständige warten im ländlichen Raum
    darauf, über schnelles Internet zu verfügen. Ihre ge-
    schäftliche Existenz hängt davon ab. Ihnen helfen keine
    Ankündigungen. Sie brauchen Entscheidungen.

    Ein zweites Thema zum Schluss: die unsinnige Pkw-
    Maut, auch „Ausländer-Maut“ genannt. Da blickt doch
    inzwischen keiner mehr durch. Jahresgebühr oder doch
    Wochen- oder Monatsvignette? Ökorabatt oder Steuer-
    senkung? 2014 oder doch erst 2016? Wenn es nicht so
    ernst wäre, dann wäre es eigentlich eine Lachnummer.
    Herr Dobrindt, die Pkw-Maut ist für Sie in Ihrem Amt
    ein klassischer Fehlstart. Packen Sie die Pläne zusam-
    men und in die unterste Schublade, wo sie hingehören!
    Wenn Sie nicht mehr auf den ADAC hören können, dann
    hören Sie auf Ihren Koalitionspartner SPD.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der LINKEN – Heiterkeit bei der SPD)




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Das Wort hat die Kollegin Kirsten Lühmann für die

SPD-Fraktion.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Kirsten Lühmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Liebe Kollegen und Kolleginnen!

    Gottfried Daimler hat einmal festgestellt:





    Kirsten Lühmann


    (A) (C)



    (D)(B)

    Die weltweite Nachfrage nach Kraftfahrzeugen
    wird eine Million nicht überschreiten – allein schon
    aus Mangel an verfügbaren Chauffeuren.


    (Heiterkeit)


    Wenn es so gekommen wäre, benötigten wir heute
    deutlich weniger Finanzmittel für die Instandhaltung un-
    serer deutschen Infrastruktur. Deutschland würde aber
    auch anders aussehen. Persönliche Freiheiten, Möglich-
    keiten und Entwicklungschancen für die Menschen in
    unserem Lande wären andere, es wären schlechtere.

    Gottlieb Daimler scheint mit seiner Einschätzung,
    dass der Mangel an verfügbaren Chauffeuren ein Pro-
    blem darstellt, schon recht zu haben, wenn man sich die
    Logistikbranche in Deutschland anschaut. Darum hat
    sich die Bundesregierung in dem Koalitionsvertrag die-
    ses Themas angenommen. Was allerdings die Zahl der
    Kfz betrifft, war die Prognose von Gottlieb Daimler
    falsch. Wir hatten im letzten Jahr in Deutschland knapp
    59 Millionen Kraftfahrzeuge, davon allein 43,5 Millio-
    nen Pkw. Weil das so ist, stehen wir vor deutlichen He-
    rausforderungen in der Verkehrspolitik.

    Die zentralen Themen, die unsere Gesellschaft bewe-
    gen und die unser politisches Handeln bestimmen, sind,
    Kollege Kühn, die Energiewende, der Klimaschutz, die
    demografische Entwicklung und die Daseinsvorsorge.


    (Stephan Kühn [Dresden] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wo steht das denn im Koalitionsvertrag?)


    Bei all diesen Themen kann eine richtige – oder eine fal-
    sche – Verkehrspolitik viel bewirken. Es ist also unsere
    Aufgabe, Verkehr nicht nur beschränkt auf einzelne Ver-
    kehrsträger wie Straße, Schiene, Wasserstraße und Luft
    zu denken, sondern wir müssen berücksichtigen, dass
    weder die Menschen noch die Güter, die wir täglich
    transportieren, von Tür zu Tür nur mit einem Verkehrs-
    mittel unterwegs sind.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Um hier für alle eine bezahlbare, sichere und klima-
    freundliche Mobilität zu ermöglichen, müssen jetzt die
    Weichen richtig gestellt werden. Diese Bundesregierung
    hat dazu im Koalitionsvertrag die entscheidenden The-
    menfelder angesprochen.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Zum Beispiel zu der Frage: Was ist zu tun, damit der
    Verkehrssektor einen deutlichen Beitrag zur Energie-
    wende und zum Klimaschutz leistet? Wir lesen dazu im
    Koalitionsvertrag:

    Die von uns geförderte Mobilitätsforschung wird
    zukünftig verstärkt die gesamte Breite von Mobili-
    tätsangeboten auch unter gesellschafts- und sozial-
    wissenschaftlichen Aspekten in den Blick nehmen.

    Etwas weiter heißt es:

    Wir setzen zudem auf die Nutzung moderner Infor-
    mations- und Kommunikationstechnik für eine ver-
    netzte, sichere und effiziente Mobilität.
    Infrastruktur und Mobilität müssen neu gedacht wer-
    den, um größtmöglichen Schutz der Menschen, des Kli-
    mas und einen schonenden Umgang mit Ressourcen zu
    erreichen. Dazu sind in den verschiedenen Bereichen
    Systemvorteile zu nutzen. Die sogenannte Intermodali-
    tät, das heißt die Verknüpfung der unterschiedlichen
    Transportmittel, ist unsere zentrale Aufgabe. Mehr Gü-
    terverkehr auf die Wasserstraße und die Schiene – auch
    das ist eine Verabredung der neuen Bundesregierung,
    und zwar eine gute.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU – Gustav Herzog [SPD]: Und eine klimafreundliche, liebe Freunde von den Grünen!)


    Wir wissen aber auch, dass dies Grenzen hat. Die Ka-
    pazität der Schiene reicht derzeit nicht aus, um den ge-
    samten prognostizierten Zuwachs an Güterverkehren
    aufzunehmen. Der Kapazitätsausbau ist nicht nur an
    finanzielle Grenzen gestoßen, auch die deutliche Verrin-
    gerung der Belastung der Anwohner durch Schienenlärm
    wird für uns eine genauso zentrale Rolle bei den Aus-
    baumaßnahmen spielen.


    (Tabea Rößner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Und bei den Bestandsstrecken?)


    Ein wichtiges Thema, das ich schon in der letzten Le-
    gislatur gerne bearbeitet habe, ist, die Bedingungen auf
    den Straßen zu verändern, um den Transport von Men-
    schen und Gütern zu verbessern. Dazu bedarf es eines
    verstärkten Telematikeinsatzes und eines Ausbaus von
    Verkehrssteuerungsanlagen. Auch dazu haben wir uns
    verabredet; denn unser Ziel ist es, die Mobilität der Men-
    schen und die Intermodalität als Gradmesser für Moder-
    nität zu berücksichtigen.

    Abgestimmte Fahrpläne beim Schienennah- und -fern-
    verkehr, gute Anschlussangebote beim öffentlichen
    Personennahverkehr, Rufbusse, Carsharing sowie Miet-
    möglichkeiten von Fahrrädern und Pedelecs werden es
    möglich machen, ohne Verlust von Lebensqualität ver-
    mehrt auf einen eigenen Pkw zu verzichten.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, das sehen wir doch
    schon in den Großstädten. Aber unsere Herausforderung
    ist es, dieses Angebot auch und besonders in den ländli-
    chen Räumen, in den strukturschwachen Regionen, wo
    ältere Menschen und Menschen mit weniger finanziellen
    Mitteln genau auf diese neuen Konzepte angewiesen
    sind, durchzusetzen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Gustav Herzog [SPD]: Wunderbar! Genau richtig!)


    Das ist übrigens auch eine Verpflichtung, die uns das
    Grundgesetz auferlegt. Dort steht nämlich, dass wir da-
    für zu sorgen haben, dass in Deutschland gleichwertige
    Lebensbedingungen bestehen. Zu dieser Verpflichtung
    steht diese Bundesregierung. Sie hat sehr viele Konzepte
    vorgelegt.

    Wir werden unser Augenmerk noch stärker auf um-
    weltfreundliche Fahrzeuge legen. Die Koalition hat sich
    verpflichtet, die Mobilitäts- und Kraftstoffstrategie wei-
    terzuentwickeln und die Forschung zu intensivieren. Zu-





    Kirsten Lühmann


    (A) (C)



    (D)(B)

    sammen mit den Kommunen müssen Privilegierungen
    von Fahrzeugen mit alternativen Antrieben im Straßen-
    verkehr diskutiert werden. Wichtig dabei ist jedoch, dass
    dies nicht zu einem Nutzungskonflikt mit dem öffentli-
    chen Personennahverkehr führt.


    (Beifall bei der SPD sowie des Abg. Matthias Lietz [CDU/CSU])


    Ein Anreizsystem in Form von Prämien beim Kauf,
    zum Beispiel von Elektrofahrzeugen, halten wir für nicht
    erforderlich. Sinnvoller sind die schon umgesetzten zeit-
    weise geltenden Steuerbefreiungen für diese Fahrzeuge
    oder auch die Energiesteuerermäßigung für klimascho-
    nendes Autogas und Erdgas. Wir haben vereinbart, diese
    Steuerbefreiung über das Jahr 2018 hinaus fortzuführen.


    (Beifall der Abg. Barbara Lanzinger [CDU/ CSU])


    – Danke schön.


    (Heiterkeit)


    Unser immer besser ausgebautes Verkehrsnetz wird
    aber in Teilen auch zu einer Belastung. Was die Men-
    schen in unserem Lande in diesem Zusammenhang am
    meisten beeinträchtigt, ist der Verkehrslärm.


    (Gustav Herzog [SPD]: Ja!)


    Die letzten Jahre haben gezeigt, dass Bürger und Bürge-
    rinnen nicht länger bereit sind, größere Lärmbelästigun-
    gen hinzunehmen, und dass die Bürgerinitiativen zu die-
    sen Themen immer stärker werden.

    Dem hat diese Regierung in doppelter Hinsicht Rech-
    nung getragen, und zwar zum einen mit mehr Lärm-
    schutz und zum anderen mit mehr Bürgerbeteiligung.
    Die Mittel für die Lärmschutzprogramme im Bereich
    Straße und Schiene werden erhöht, und somit wird der
    Lärmschutz für die Anwohnenden deutlich verbessert.
    Dabei – das ist jetzt neu – soll die Gesamtlärmbelästi-
    gung an Bundesfernstraßen und Bundesschienenwegen
    Grundlage der Bemessung sein. Grundlage dafür soll
    also nicht mehr wie bisher die Einzelmessung des je-
    weils einzelnen Verkehrsträgers sein.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU – Gustav Herzog [SPD]: Ein sehr guter Bürgerschutz!)


    Bei all dem sind aber die Interessen der Güterver-
    kehrsbranche und somit auch die Interessen aller Konsu-
    menten und Konsumentinnen, die die Waren, die dort
    transportiert werden, letztendlich kaufen und nutzen
    wollen, nicht aus den Augen zu verlieren. Das ist eine
    Herausforderung für uns, und wir werden sie meistern.

    Hierbei erteilen wir Extrempositionen, wie wir sie
    teilweise hörten, zum Beispiel, dass Betriebszeiten von
    Flughäfen allein an wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu
    orientieren sind, aber auch einem generellen Nachtflug-
    verbot für Deutschland eine deutliche Absage. Jedoch:
    Wenn man diesen Koalitionsvertrag genau liest, Kollege
    Kühn, sieht man, dass darin auch steht, dass wir verein-
    bart haben, die Grenzwerte des Fluglärmschutzgesetzes
    zu überprüfen.

    (Stephan Kühn [Dresden] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ich hoffe, die Überprüfung hat auch Ergebnisse!)


    Liebe Kollegen und Kolleginnen, ich möchte zum
    Schluss ganz ausdrücklich meinem ehemaligen stell-
    vertretenden Parteivorsitzenden Helmut Schmidt wider-
    sprechen, der gesagt hat: Wer Visionen hat, soll zum
    Psychiater gehen. – Ich sage: Wer Visionen hat, sollte In-
    frastrukturpolitik betreiben, am besten mit dieser Bun-
    desregierung. Ich freue mich auf die nächsten vier Jahre.

    Danke schön.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)