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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/206 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 206. Sitzung Berlin, Dienstag, den 20. November 2012 I n h a l t : Wahl des Abgeordneten Harald Weinberg als Schriftführer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Begrüßung des Präsidenten der Parlamentari- schen Versammlung des Europarates, Herrn Jean-Claude Mignon . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2013 (Haushaltsgesetz 2013) (Drucksachen 17/10200, 17/10202) . . . . . b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2012 bis 2016 (Drucksachen 17/10201, 17/10202, 17/10826) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . I.1. Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsi- dialamt (Drucksachen 17/10801, 17/10823) . . . I.2. Einzelplan 02 Deutscher Bundestag (Drucksachen 17/10802, 17/10823) . . . I.3. Einzelplan 03 Bundesrat (Drucksachen 17/10823, 17/10824) . . . I.4. a) Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen (Drucksachen 17/10808, 17/10823) b) Einzelplan 20 Bundesrechnungshof (Drucksachen 17/10823, 17/10824) c) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung eines Zweiten Nach- trags zum Bundeshaushaltsplan für das Haushaltsjahr 2012 (Zwei- tes Nachtragshaushaltsgesetz 2012) (Drucksachen 17/10900, 17/10901, 17/11290, 17/11291) . . . . . . . . . . . . . d) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Haushaltsbegleit- gesetzes 2013 (HBeglG 2013) (Drucksachen 17/10588, 17/10864, 17/11477) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . e) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur inner- staatlichen Umsetzung des Fiskal- vertrags (Drucksachen 17/10976, 17/11011, 17/11504) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . 25103 B 25165 A 25103 D 25103 D 25104 A 25104 A 25104 B 25104 C 25104 C 25104 C 25104 D 25104 D 25105 A 25108 C 25110 D Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 206. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 20. November 2012 Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . Dr. Volker Wissing (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Steffen Bockhahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . I.5. Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern (Drucksachen 17/10806, 17/10823) . . . Dr. Peter Danckert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Stefanie Vogelsang (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Steffen Bockhahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Friedrich, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Friedrich, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . . Dr. Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Jens Petermann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Memet Kilic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Günter Krings (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Gerold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . Hartfrid Wolff (Rems-Murr) (FDP) . . . . . . . . I.6. a) Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz (Drucksachen 17/10807, 17/10823) . b) Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht (Drucksachen 17/10823, 17/10824) . Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Thomae (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Jens Petermann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Alexander Funk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Jens Petermann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Alexander Funk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Ingrid Hönlinger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christian Ahrendt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andrea Astrid Voßhoff (CDU/CSU) . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Norbert Geis (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Christoph Strässer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Thomae (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Norbert Geis (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . I.7. Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Na- turschutz und Reaktorsicherheit (Drucksachen 17/10823, 1710824) . . . . Uwe Beckmeyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Schulte-Drüggelte (CDU/CSU) . . . Dorothée Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . Stephan Thomae (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dorothea Steiner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Altmaier, Bundesminister BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Matthias Miersch (SPD) . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Hermann E. Ott (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25112 D 25115 C 25117 D 25120 C 25121 B 25123 A 25125 B 25126 C 25127 D 25129 B 25131 A 25132 B 25134 B 25135 D 25136 A 25137 D 25139 B 25141 A 25142 A 25143 D 25145 D 25146 A 25146 C 25148 A 25149 A 25150 A 25151 A 25153 A 25154 C 25156 B 25157 C 25157 D 25157 D 25159 B 25160 C 25163 A 25164 C 25164 D 25165 A 25166 C 25167 D 25169 B 25171 B 25172 A 25173 D 25174 B 25175 B 25175 B 25177 D 25177 D 25179 B 25181 B 25182 C 25184 A 25185 B 25188 B 25189 D 25191 C 25192 A 25192 B 25193 C 25194 C 25196 A 25197 C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 206. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 20. November 2012 III Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Josef Göppel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . I.8. Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit (Drucksachen 17/10814, 17/10823) . . . Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Christine Aschenberg-Dugnus (FDP) . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Alois Karl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Daniel Bahr, Bundesminister BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rolf Koschorrek (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dr. Martina Bunge (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Maria Michalk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Bärbel Bas (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Lothar Riebsamen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Neuabdruck der Antwort auf die Mündliche Frage 69 (203. Sitzung) Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Themen der Sitzung der Deutsch-Tschechi- schen Kommission am 12. November 2012 Antwort Ursula Heinen-Esser, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25198 A 25198 C 25199 D 25200 A 25201 C 25202 C 25203 D 25205 C 25207 A 25208 D 25210 C 25212 D 25213 D 25215 A 25215 C 25217 B 25218 C 25220 C 25221 A 25221 D Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 206. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 20. November 2012 25103 (A) (C) (D)(B) 206. Sitzung Berlin, Dienstag, den 20. November 2012 Beginn: 10.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 206. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 20. November 2012 25221 (A) (C) (D)(B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates Anlage 2 Neuabdruck der Antwort der Parl. Staatssekretärin Ursula Heinen-Esser auf die Frage der Abgeordneten Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) (203. Sitzung, Drucksache 17/11282, Frage 69): Welche inhaltlichen Punkte sollen nach jetzigem Stand auf der kommenden Sitzung der Deutsch-Tschechischen Kom- mission am 12. November 2012 in Berlin behandelt werden – bitte möglichst konkrete Angabe inklusive Hinweis, ob sie bereits Bestandteil einer (gegebenenfalls vorläufigen) Tages- ordnung sind –, und welche Punkte hat das Bundesministe- rium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, BMU, unabhängig davon bzw. darüber hinaus bislang für sich ins Auge gefasst, die es ansprechen/behandeln möchte (bitte ebenfalls möglichst konkrete Angabe)? Es werden die üblichen Tagesordnungspunkte behan- delt, die die gegenseitige Information über legislative und administrative Fragen der Aufsichtsbehörden sowie über den Betrieb der Kernkraftwerke im vergangenen Jahr beinhalten. Ansonsten ist die Abstimmung der Ta- gesordnung noch nicht abgeschlossen. Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Burkert, Martin SPD 20.11.2012 Dyckmans, Mechthild FDP 20.11.2012 Fischer (Göttingen), Hartwig CDU/CSU 20.11.2012 Fritz, Erich G. CDU/CSU 20.11.2012* Gabriel, Sigmar SPD 20.11.2012 Granold, Ute CDU/CSU 20.11.2012 Heinen-Esser, Ursula CDU/CSU 20.11.2012 Hinsken, Ernst CDU/CSU 20.11.2012 Hintze, Peter CDU/CSU 20.11.2012 Hunko, Andrej DIE LINKE 20.11.2012* Krumwiede, Agnes BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 20.11.2012 Kühn, Stephan BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 20.11.2012 Kuhn, Fritz BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 20.11.2012 Laurischk, Sibylle FDP 20.11.2012 Dr. Lötzsch, Gesine DIE LINKE 20.11.2012 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 20.11.2012 Möller, Kornelia DIE LINKE 20.11.2012 Nahles, Andrea SPD 20.11.2012 Nink, Manfred SPD 20.11.2012 Dr. Ratjen-Damerau, Christiane FDP 20.11.2012 Roth (Augsburg), Claudia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 20.11.2012 Rupprecht (Tuchen- bach), Marlene SPD 20.11.2012* Dr. Schröder (Wies- baden), Kristina CSU/CSU 20.11.2012 Tempel, Frank DIE LINKE 20.11.2012 Dr. Wadephul, Johann CDU/CSU 20.11.2012 Wagenknecht, Sahra DIE LINKE 20.11.2012 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 20.11.2012 Dr. Westerwelle, Guido FDP 20.11.2012 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 206. Sitzung Inhaltsverzeichnis Epl 01 Bundespräsident Epl 02 Bundestag Epl 03 Bundesrat Epl 08 Finanzen, Bundesrechnungshof Epl 20, I.4.c)-e) Fiskalvertrag Epl 06 Innen Epl 07, 19 Justiz, Bundesverfassungsgericht Epl 16 Umwelt, Naturschutz, Reaktorsicherheit Epl 15 Gesundheit Anlagen
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    Rede von Petra Pau


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Das Wort hat der Kollege Hartfrid Wolff für die FDP-

    Fraktion.


    (Beifall bei der FDP)


    Hartfrid Wolff (Rems-Murr) (FDP):
    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Ich

    glaube, wir können sehr zufrieden mit dem sein, was die
    Koalition gerade in der Innenpolitik geleistet hat. Lieber
    Herr Kollege Reichenbach, die Schreierei gerade zum
    Datenschutz ersetzt nicht den Blick in den Haushalt. Sie
    sollten einmal schauen, was die Stiftung Datenschutz
    tatsächlich bedeutet.


    (Beifall bei der FDP – Dr. Peter Danckert [SPD]: Wer sitzt denn da?)


    Wer hat sie denn geschaffen? Diese Koalition hat die
    Stiftung Datenschutz geschaffen. Den Sozialdemokraten
    fällt dazu an der Stelle nur ein, eine Verweigerungshal-
    tung einzunehmen. Noch nicht einmal im Beirat wollen
    Sie mitmachen. Sie haben überhaupt kein Interesse, dass
    das ein Erfolg wird.


    (Dr. Peter Danckert [SPD]: Ohne uns wäre das kein Erfolg!)


    Insofern ist es, glaube ich, schon vernünftig, wenn ich
    noch einmal darauf hinweise, dass gerade diese Koali-

    tion hier im Haushalt zusätzliche Investitionen in die
    Stiftung Datenschutz vorgesehen hat. Also, Kollege, ein
    Blick in den Haushalt hilft.

    Um auf das zurückzukommen, was die Grünen gerade
    zum Aufenthaltsrecht gesagt haben: Als weltoffenes
    Land brauchen wir Fachkräfte und eine an klaren Krite-
    rien ausgerichtete Zuwanderungssteuerung. Hier sind
    wir – ehrlich in der Sache und beharrlich, Herr Kollege –
    in der laufenden Legislaturperiode einen sehr großen
    Schritt vorangekommen. Wir haben die Visawarndatei
    eingeführt, die rechtlichen Hürden für die Zuwanderung
    deutlich gesenkt und entbürokratisiert. Zugleich haben
    wir zusätzliche Integrationsanreize geschaffen. Der Pa-
    radigmenwechsel dieser Koalition in der Zuwanderungs-
    politik ist eine Erfolgsgeschichte.


    (Memet Kilic [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist kein Paradigmenwechsel!)


    Wir haben auch im Bereich des humanitären Zuwan-
    derungsrechts Standards gesetzt, die gerade in der Zeit
    von Rot-Grün offensichtlich vergessen worden sind. Lie-
    ber Herr Kollege Kilic, es gibt erstmals ein Bleiberecht
    für Kinder und Jugendliche, und zwar unabhängig vom
    Aufenthaltsstatus ihrer Eltern. Wir haben gerade für
    zwangsverheiratete Frauen in Not einiges getan. Durch
    ein Rückkehrrecht erhalten sie endlich eine Chance, sich
    aus dieser Not zu befreien. Wo war da Rot-Grün? Nir-
    gendwo war Rot-Grün.


    (Beifall bei der FDP)


    Auch bei den Verhandlungen zum Asylbewerberleis-
    tungsgesetz werden wir unsere Vorschläge einbringen. Je
    früher gearbeitet und je schneller gelernt werden kann,
    desto besser – solange keine Anreize für Missbrauch ge-
    schaffen werden.

    Meine Damen und Herren, uns alle hier im Haus hat
    die Aufdeckung der Mordtaten des NSU ziemlich betrof-
    fen gemacht. Mit der Aufarbeitung im Untersuchungs-
    ausschuss setzen wir gemeinsam ein klares Zeichen ge-
    gen das Verbergen und Vergessen, gegen Antisemitismus
    und Intoleranz und für mehr Demokratie und Rechts-
    staat. Das ist die gute Nachricht. Die schlechte ist, dass
    es so viele Fehler in den Behörden gegeben hat, dass un-
    sere Sicherheitsarchitektur dringend und gründlich auf
    den Prüfstand muss. Wie kann es möglich sein, dass die
    Naziterroristen 13 Jahre im Untergrund lebten und unge-
    hindert einen Mord nach dem anderen begingen? Wieso
    tauchen immer wieder neue Fakten über vernichtete Ak-
    ten auf? Wurden Kriminelle gar von Sicherheitsbeamten
    gedeckt? Dem immensen Vertrauensverlust der Sicher-
    heitsbehörden in Bund und Ländern muss durch eine
    gründliche Revision der Behörden selbst und der Struk-
    turen der Zusammenarbeit entgegengetreten werden.

    Die Reaktion der Länder auf die nötige Reformde-
    batte zeugt aber eher von Zuständigkeitsdenken statt von
    der Bereitschaft, endlich nach Lösungen zur Schließung
    der Sicherheitslücken zu suchen. Die Anzahl und die Art
    der Zusammenarbeit der Behörden ist dringend reform-
    bedürftig. Es muss rechtsstaatliche Standards für den
    V-Leute-Einsatz geben. Das bedeutet, dass die Aufbe-
    wahrung und Löschung von Akten bei Bund und Län-





    Hartfrid Wolff (Rems-Murr)



    (A) (C)



    (D)(B)


    dern standardisiert werden muss. Weiter brauchen wir
    dringend eine bessere Ausbildung für die Dienste, aber
    auch für die Sicherheitsbehörden. Gerade bei den Diens-
    ten sollte es eine zentrale Abschlussprüfung nach drei
    Jahren geben.

    Das Parlamentarische Kontrollgremium des Deut-
    schen Bundestages muss gestärkt werden. Es kann nicht
    sein, dass man uns etwas vorenthält, dass einige Infor-
    mationen bewusst vorenthalten und nicht geliefert wer-
    den.


    (Beifall bei der FDP)


    Mehr Kontrolle, mehr Zusammenarbeit, bessere Struktu-
    ren und ein rechtsstaatliches Selbstverständnis können
    wieder Vertrauen schaffen. Nur so kann es auch gelin-
    gen, hier die Sicherheitsarchitektur neu aufzustellen.

    Meine Damen und Herren, Innenpolitik ist Gesell-
    schaftspolitik. Deutschland ist in der Innenpolitik seit
    2009 dank dieser Koalition deutlich vorangekommen,
    und die Erfolge sind sichtbar.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Ich schließe die Aussprache.

Wir kommen zur Abstimmung über den Einzel-
plan 06 – Bundesministerium des Innern – in der Aus-
schussfassung. Hierzu liegen sieben Änderungsanträge
vor, über die wir zuerst abstimmen. Wir beginnen mit
vier Änderungsanträgen der Fraktion der SPD.

Wir kommen zur Abstimmung über den Änderungs-
antrag der SPD auf Drucksache 17/11519. Wer stimmt
dafür? – Wer stimmt dagegen? – Wer enthält sich? – Der
Änderungsantrag ist mit den Stimmen der Unionsfrak-
tion und der FDP-Fraktion gegen die Stimmen der SPD-
Fraktion und der Fraktion Die Linke bei Enthaltung der
Fraktion Bündnis 90/Die Grünen abgelehnt.

Wir kommen zur Abstimmung über den Änderungs-
antrag der SPD auf Drucksache 17/11520. Wer stimmt
dafür? – Wer stimmt dagegen? – Wer enthält sich? – Der
Änderungsantrag ist mit den Stimmen der Koalitions-
fraktionen gegen die Stimmen der Oppositionsfraktionen
abgelehnt.

Wir kommen zur Abstimmung über den Änderungs-
antrag der SPD auf Drucksache 17/11521. Wer stimmt
dafür? – Wer stimmt dagegen? – Wer enthält sich? – Der
Änderungsantrag ist mit den Stimmen der Koalitions-
fraktionen gegen die Stimmen der Oppositionsfraktionen
abgelehnt.

Wir kommen zur Abstimmung über den Änderungs-
antrag der SPD auf Drucksache 17/11522. Wer stimmt
dafür? – Wer stimmt dagegen? – Wer enthält sich? – Der
Änderungsantrag ist mit den Stimmen der Koalitions-
fraktionen gegen die Stimmen der SPD-Fraktion und der
Fraktion Die Linke bei Enthaltung der Fraktion Bünd-
nis 90/Die Grünen abgelehnt.

Wir kommen jetzt zur Abstimmung über den Ände-
rungsantrag der Fraktion Die Linke auf Drucksache

17/11505. Wer stimmt dafür? – Wer stimmt dagegen? –
Wer enthält sich? – Der Änderungsantrag ist mit den
Stimmen der Koalitionsfraktionen gegen die Stimmen
der Fraktion Die Linke bei Enthaltung der SPD-Fraktion
und der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen abgelehnt.

Wir kommen nun zur Abstimmung über den Ände-
rungsantrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen auf
Drucksache 17/11518 (neu). Wer stimmt dafür? – Wer
stimmt dagegen? – Wer enthält sich? – Der Änderungs-
antrag ist mit den Stimmen der Koalitionsfraktionen ge-
gen die Stimmen der Oppositionsfraktionen abgelehnt.

Wir kommen schließlich zur Abstimmung über den
Einzelplan 06 – Bundesministerium des Innern – in der
Ausschussfassung. Wer stimmt dafür? – Wer stimmt da-
gegen? – Wer enthält sich? – Der Einzelplan 06 ist mit
den Stimmen der Koalitionsfraktionen gegen die Stim-
men der Oppositionsfraktionen angenommen.

Ich rufe den Tagesordnungspunkt I.6 auf:

a) Einzelplan 07
Bundesministerium der Justiz

– Drucksachen 17/10807, 17/10823 –

Berichterstattung:
Abgeordnete Alexander Funk
Ewald Schurer
Stephan Thomae
Steffen Bockhahn
Manuel Sarrazin

b) Einzelplan 19
Bundesverfassungsgericht

– Drucksachen 17/10823, 17/10824 –

Berichterstattung:
Abgeordnete Alexander Funk
Dr. Peter Danckert
Dr. Stefan Ruppert
Dr. Dietmar Bartsch
Manuel Sarrazin

Zum Einzelplan 07 liegt ein Änderungsantrag der
Fraktion der SPD vor.

Nach einer interfraktionellen Vereinbarung sind für
die Aussprache anderthalb Stunden vorgesehen. – Ich
höre keinen Widerspruch. Dann ist so beschlossen.

Ich eröffne die Aussprache. Das Wort hat der Kollege
Ewald Schurer für die SPD-Fraktion.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Ewald Schurer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine werten Kolle-

    ginnen und Kollegen! Meine sehr geehrten Damen und
    Herren! Zunächst einmal, wie auch in der ersten Lesung,
    möchte ich dem Ministerium für die gute Vorbereitung
    aller Beratungen bis hin zur Bereinigungssitzung am
    8. November danken. Ebenso möchte ich den Kollegin-
    nen und Kollegen Mitberichterstattern für den guten und
    sachlichen Dialog danken.

    Die Bereinigungssitzung hat noch zu kleineren Ände-
    rungen geführt. Insgesamt haben wir in diesem Einzel-





    Ewald Schurer


    (A) (C)



    (D)(B)


    plan jetzt 484,3 Millionen Euro Einnahmen gegenüber
    606,836 Millionen Euro Ausgaben. Das ist erwähnens-
    wert; denn es ist ein Novum bei den Einzelplänen, dass
    die Deckungsquote bei knapp 80 Prozent – sprich: bei
    vier Fünfteln – der gesamten Ausgaben im Bereich Jus-
    tiz liegt.

    Die notwendigen Änderungen beim Personal wurden
    von allen Fraktionen mitgetragen, weil es schließlich
    und endlich um die Arbeitsfähigkeit gewisser Funktions-
    teile des Justizministeriums und seiner nachgelagerten
    Behörden ging. Ich denke, das war politisch einsichtig.

    Gut ist, dass in 2013 die Einnahmen vor allen Dingen
    durch das Bundesamt für Justiz und das Deutsche Pa-
    tent- und Markenamt der Prognose nach noch einmal um
    circa ein Zehntel, also 10 Prozent, steigen werden. Das
    ist gut für die Erfüllung und die Finanzierung der Aufga-
    ben.

    Gut ist auch – darauf muss man hinweisen –, dass die
    bestehenden Ausgabenreste, die wir über viele Jahre in
    diesem Einzelplan 07 mitgeschleppt haben, auf ein rea-
    listisches Maß zurückgeführt worden sind, um damit vor
    allen Dingen die notwendigen Tarifanpassungen im Be-
    reich des Bundesministeriums und seiner Behörden ge-
    genzufinanzieren. Da haben wir handwerklich durchaus
    Fortschritte gemacht.

    Sehr geehrte Frau Ministerin, auf meine Anregung
    hin ist fraktionsübergreifend – danke auch an den Kolle-
    gen Funk von der Union! – beschlossen worden, dass
    wir den Ansatz bei Titel „Härteleistungen für Opfer
    extremistischer Übergriffe“ nicht absenken, sondern aus
    evidenten politischen Gründen auf dem bestehenden Ni-
    veau belassen, um vor allen Dingen im Zusammenhang
    mit den grausamen Morden des NSU zumindest finan-
    ziell etwas Linderung zu schaffen. Die Verbrechen selbst
    kann man mit finanziellen Mitteln – das wissen wir alle –
    nicht ungeschehen machen. Wir können damit nur versu-
    chen, die gröbste Not der Menschen zu lindern.

    In diesem Zusammenhang möchte ich in dieser De-
    batte zum Justizhaushalt das aufgreifen, was Kollege
    Wolff von der FDP gerade zum Haushalt des Innen-
    ministeriums gesagt hat. Die Pannen und Unterlassun-
    gen im politischen Bereich und bei den verantwortlichen
    Instanzen im Zusammenhang mit den NSU-Morden ha-
    ben sicherlich nicht nur der Öffentlichkeit aufgezeigt,
    dass es einen dramatischen Mangel an Koordination
    zwischen Bund und Ländern und auch zwischen den
    Ländern selbst gab. Diese haben beim größten Justiz-
    und Rechtsskandal der letzten Jahrzehnte kein gutes Bild
    abgegeben. Das, was gelaufen ist, hat viele Menschen
    mittelbar und unmittelbar erschüttert. Deswegen muss
    man auch in der Justizdebatte sagen und sagen dürfen,
    dass der Verfassungsschutz bei diesem Thema nicht dazu
    beigetragen hat, das Vertrauen der Menschen in den
    Staat und seine Instanzen, in die Gewaltenteilung zu för-
    dern. Frau Minister, ich sage das in der Erwartungshal-
    tung, dass das BMJ künftig alles Notwendige und Er-
    denkliche zur Gefahrenabwehr beiträgt und dafür sorgt,
    dass Extremismus, vor allen Dingen Rechtsextremismus,
    bekämpft werden kann.

    Ein weiterer Titel, zu dem ich etwas sagen möchte, ist
    die, wie ich finde, begrüßenswerte Ausbringung einer
    Verpflichtungsermächtigung, einer VE, für die Jahre
    2014 und 2015, bei der es darum geht, in einem wissen-
    schaftlichen Forschungsvorhaben endlich die Rolle des
    Justizministeriums in der NS-Vergangenheit aufzuarbei-
    ten. Dies ist eine politisch notwendige Maßnahme, die
    eigentlich schon vor Jahrzehnten – da sollten wir alle
    selbstkritisch sein – hätte stattfinden müssen und sollen.

    Lassen Sie mich ein wichtiges Thema aufgreifen, das
    nach meiner Meinung gemeinhin zu wenig Aufmerk-
    samkeit bekommt, in den Medien aber doch beachtet
    wird. Es geht um die Nationale Stelle zur Verhütung von
    Folter. Sie vereint die Bundesstelle und die entspre-
    chende Länderkommission. Man muss sich einmal vor-
    stellen: Insgesamt 360 sogenannte Gewahrsamseinrich-
    tungen bei Bundespolizei, Bundeswehr und Zoll sind
    von dieser Stelle zu kontrollieren, zusätzlich 186 Justiz-
    vollzugsanstalten, 1 430 Polizeidienststellen in Deutsch-
    land und 245 psychiatrische Krankenhäuser. Werte
    Kolleginnen und Kollegen, angesichts von fünf ehren-
    amtlichen Mitgliedern dieser Kommission und drei wis-
    senschaftlichen Mitarbeitern nebst einer Bürokraft lässt
    sich nun wirklich nicht von einer ausreichenden bzw.
    hinreichenden Amtsausstattung dieser Behörde spre-
    chen.

    Folter gibt es leider auch im demokratischen Rechts-
    staat – dessen müssen wir uns bewusst sein – und kann
    in Einzelfällen bei Bediensteten nie ganz ausgeschlossen
    werden. Öffentliche Anschuldigungen via Medien – das
    wissen wir alle – sind ausreichend Beleg hierfür. Den
    Änderungsantrag von uns Sozialdemokraten, das hierfür
    vorgesehene allzu knappe Budget von 300 000 Euro zu
    erhöhen, hat die Koalition leider nicht mitgetragen. Das
    bedaure ich nachhaltig und sehr.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Mein letzter großer Punkt ist ganz anders positioniert
    und motiviert. Frau Minister, für Millionen von Men-
    schen sind derzeit die Themen „Miete“, „Wohnraument-
    wicklung“ und „Mietrechtsänderungen“ existenziell.
    Das trifft die Leute in Mark und Bein. Die schwarz-
    gelbe Regierung hat am 23. Mai 2012 im Bundeskabi-
    nett den Entwurf eines Gesetzes zur Mietrechtsänderung
    beschlossen. Zwischenzeitlich wurde er nach einer
    Expertenanhörung gestoppt. Offensichtlich waren neue
    Erkenntnisse vorhanden. Das ist im Grundsatz gut. Wie
    diese neuen Erkenntnisse seitens der Regierung umge-
    setzt werden sollen/wollen/können, ist aber noch nicht
    so recht ans Licht der Öffentlichkeit gekommen. Deswe-
    gen haben Sie erst einmal die zweite und dritte Lesung
    des Entwurfs Ihres Änderungsgesetzes abgesetzt.


    (Halina Wawzyniak [DIE LINKE]: Besser so!)


    „Gott sei Dank!“ werden viele Menschen denken.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Das gilt aber nur temporär. Was danach materiell
    kommt, wissen wir nämlich noch nicht.





    Ewald Schurer


    (A) (C)



    (D)(B)


    Ich will eines sagen – denn das, Frau Minister, ent-
    täuscht mich schon –: Ich habe von Schwarz-Gelb etwas
    mehr soziale Verantwortung erwartet.


    (Jerzy Montag [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was? Wieso denn?)


    – Vielleicht war das naiv. – Die von Ihnen beabsichtigte
    einseitige Lastenverschiebung hin zu den Mieterinnen
    und Mietern verschärft vor dem Hintergrund der allseits
    bekannten Verteuerung von Wohnraum ohne Zweifel die
    soziale Schieflage im Land. Nach der Lehman-Pleite
    und angesichts der Wirtschaftskrise investieren heute
    viele Menschen in Wohnungen und nicht mehr so sehr in
    hochkarätige Zockinstrumente an den Börsen. Das hat
    zu einer nachhaltigen Verteuerung des Wohnraums ge-
    führt. Alleine die Luxussanierungen in Deutschlands
    Metropolen und Großstädten, aber auch in Mittelstädten
    – das ist ja keine Konstruktion – bedrohen heute in der
    Tat Hunderttausende Familien mit Kindern und Rentner-
    haushalte. Dabei geht es um ihre Existenz in den betrof-
    fenen Citys. Denn durch Luxusmodernisierungen – das
    ist systemimmanent – werden die Wohnungen teuer und
    für normale Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer unbe-
    zahlbar.


    (Beifall der Abg. Halina Wawzyniak [DIE LINKE])


    An dieser Stelle, Frau Minister, hat auch diese Regie-
    rung – ich sage das nicht mit übermäßiger Polemik –
    eine große soziale Verantwortung für den sozialen Frie-
    den im Lande; das gilt auch für die Rechtspolitik. Mit
    der Mietrechtsreform, die Sie planen, tragen Sie eher
    dazu bei, dass sich die Verwerfungen zwischen Arm und
    Reich vergrößern, statt sie zu vermindern.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    In diesem Sinne bitte ich Sie, Frau Minister, noch ein-
    mal in sich zu gehen, nachzudenken und Ihre ursprüngli-
    che Intention, einseitig die Mieter zu belasten, aufzuge-
    ben. Das wäre mein großer und dringender Appell an
    Sie. Das sollten Sie übrigens noch vor der nächsten Bun-
    destagwahl tun. Sonst müssen wir auch das später rück-
    gängig machen.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der SPD)