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ID1712314600

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    Vokabeln: 1
    1. \n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/123 Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Gernot Erler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Andreas Schockenhoff (CDU/CSU) . . . . . Stefan Liebich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Dr. Frithjof Schmidt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Götzer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dr. Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . Gerda Hasselfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Bernd Neumann, Staatsminister bei der Bundeskanzlerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Siegmund Ehrmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Reiner Deutschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Agnes Krumwiede (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister 14445 A 14445 B 14446 D 14448 B 14450 C 14451 D 14453 C 14454 B 14455 D 14456 D 14492 B 14495 A 14497 A 14499 C 14501 A 14502 B 14503 A Deutscher B Stenografisch 123. Sitz Berlin, Mittwoch, den 7 I n h a l Tagesordnungspunkt 1: (Fortsetzung) a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2012 (Haushaltsgesetz 2012) (Drucksache 17/6600) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2011 bis 2015 (Drucksache 17/6601) . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 05 Auswärtiges Amt Dr. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . E R D D D R J V 14443 A 14443 B 14443 B Veronika Bellmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14458 A 14458 D undestag er Bericht ung . September 2011 t : rika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . uprecht Polenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Einzelplan 04 Bundeskanzleramt r. Frank-Walter Steinmeier (SPD) . . . . . . . . r. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . r. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . ainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . ürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . olker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 14460 A 14461 A 14462 A 14467 D 14474 B 14480 D 14484 D 14488 B BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14504 C 14506 C II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 123. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 7. September 2011 Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst-Reinhard Beck (Reutlingen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Klaus-Peter Willsch (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 23 Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Sibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Riegert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . Volkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14508 D 14510 D 14513 A 14514 A 14515 C 14516 D 14517 A 14517 C 14519 A 14520 B 14521 C 14523 A 14530 D 14531 D 14533 A 14534 D 14535 B 14535 D 14537 D 14539 B 14539 C 14539 D 14540 D 14541 C 14543 B 14543 C Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Dirk Niebel, Bundesminister BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Sibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Marina Schuster (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . V V G N A L 14523 B 14525 A 14526 C 14528 B 14530 B 14530 C olkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) . . . . . . olkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . udrun Kopp (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 14543 C 14544 B 14544 C 14545 C 14546 C 14547 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 123. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 7. September 2011 14443 (A) ) )(B) 123. Sitz Berlin, Mittwoch, den 7 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 123. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 7. September 2011 14547 (A) (C) )(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Beck (Bremen), Marieluise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.09.2011* Behrens, Herbert DIE LINKE 07.09.2011 Bockhahn, Steffen DIE LINKE 07.09.2011 Dr. Dehm, Diether DIE LINKE 07.09.2011 Gerster, Martin SPD 07.09.2011 Glos, Michael CDU/CSU 07.09.2011 Gohlke, Nicole DIE LINKE 07.09.2011 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.09.2011 von der Marwitz, Hans- Georg CDU/CSU 07.09.2011 Menzner, Dorothee DIE LINKE 07.09.2011 Nietan, Dietmar SPD 07.09.2011 Nink, Manfred SPD 07.09.2011 Schreiner, Ottmar SPD 07.09.2011 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich * Hunko, Andrej DIE LINKE 07.09.2011 Dr. Jochimsen, Lukrezia DIE LINKE 07.09.2011 Kramme, Anette SPD 07.09.2011 Krestel, Holger FDP 07.09.2011 Krischer, Oliver BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.09.2011 Lambrecht, Christine SPD 07.09.2011 Dr. Lehmer, Max CDU/CSU 07.09.2011 D S T W W (D für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates r. Strengmann-Kuhn, Wolfgang BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.09.2011 tübgen, Michael CDU/CSU 07.09.2011 ack, Kerstin SPD 07.09.2011 erner, Katrin DIE LINKE 07.09.2011 underlich, Jörn DIE LINKE 07.09.2011 123. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 7. September 2011 Inhalt Redetext a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2012 (Haushaltsgesetz 2012) b) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung Finanzplan des Bundes 2011 bis 2015 Epl. 05: AA Epl. 04: Bundeskanzleramt Epl. 14: Verteidigung Epl. 23: BMZ Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
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    Rede von Klaus Riegert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Meine lieben Kolleginnen und Kol-

    gen! Trotz Finanzkrise und Euro-Krise sind für diesen
    aushalt 6,33 Milliarden Euro vorgesehen, so viel wie
    och nie zuvor. Sie können das nennen, wie Sie wollen:
    as ist ein Haushaltsansatz, der sich durchaus sehen las-

    en kann. Ich glaube, darüber sind wir alle uns insge-
    eim auch einig.

    Wir treffen uns wohl auch bei der Einschätzung, dass
    ir innovative Finanzierungsinstrumente brauchen. Ich
    laube nicht, dass wir auf Dauer mit Steuergeldern das
    ,7-Prozent-Ziel, an dem wir Fachpolitiker ja festhalten,
    rreichen können. Vielmehr werden wir uns neue Ge-
    anken machen müssen. Es freut mich, dass im Ministe-
    um überlegt wird, etwa ethisch orientierte Bundes-
    chatzbriefe oder Ähnliches aufzulegen. Ich denke auch,
    ass der Energie- und Klimafonds eine Chance bietet, et-
    as für weltweiten Klima- und Umweltschutz zu tun.

    Außerdem möchte ich gerne auf ein Thema hinwei-
    en, das von der ODA-Quote ausgeklammert ist. Schäd-
    che Subventionen und Zollschranken, Handelshemm-
    isse, Schutzzölle und Exportsubventionen verhindern
    igene Einnahmen der Entwicklungsländer in doppelter
    öhe der Mittel aller Geberländer; das muss man sich

    inmal vor Augen führen. Deswegen gilt: Wenn wir eine
    ukunftsfähige Entwicklung haben wollen und Hilfe zur
    elbsthilfe erreichen möchten, muss die Doha-Runde
    ndlich erfolgreich abgeschlossen werden.





    Klaus Riegert


    (A) )


    )(B)


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Zur Wirksamkeit der Vorfeldreform wurde schon viel
    gesagt. Der Minister hat in der ihm zu Recht zugeschrie-
    benen Bescheidenheit darauf hingewiesen, dass wir da-
    mit mehr Einfluss auf das operative Geschäft bekom-
    men. Deswegen stelle ich fest: Die Fusion von GTZ,
    DED und InWEnt ist wichtig. Damit werden Doppel-
    strukturen abgeschafft, und wir können perspektivisch
    Einsparungen in Millionenhöhe im Haushalt abbilden.

    Das unabhängige Institut für Deutsche Entwicklungs-
    evaluierung wird in Zukunft unsere Maßnahmen in der
    Entwicklungs- und wirtschaftlichen Zusammenarbeit auf
    ihre Wirksamkeit hin prüfen.

    Die Servicestelle für bürgerschaftliches und kommu-
    nales Engagement, eine Anlaufstelle für in Deutschland
    und im Ausland Engagierte, ist ebenfalls wichtig und zu-
    kunftsträchtig. An dieser Stelle sollten wir auch einmal
    allen im Inland und Ausland bürgerschaftlich und ehren-
    amtlich Engagierten sowie den sonstigen Engagierten,
    egal wie sie angezogen sind, unseren herzlichen Dank
    aussprechen.


    (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Die stärkere Unterstützung von Stiftungen, privaten
    Trägern, der Wirtschaft und Kirchen sowie dieser Ser-
    vicestelle spiegelt sich in einem Plus in dem entspre-
    chenden Ansatz in diesem Haushalt wider.

    Ich teile die Erkenntnis von Kollegin Sibylle Pfeiffer,
    dass Entwicklung nicht nur eine Frage des Geldes ist.
    Entwicklung kann man auch nicht kaufen. Man kann
    nicht entwickelt werden, sondern muss sich schon selbst
    entwickeln.


    (Sibylle Pfeiffer [CDU/CSU]: Genau! Sehr richtig!)


    Der in Eritrea geborene Politikwissenschaftler Mussie
    Habte bringt es in dem Beitrag „Afrika neu denken –
    Krise und Zukunft der Entwicklungszusammenarbeit“ in
    Blätter für deutsche und internationale Politik 1/2011
    auf den Punkt. Ich zitiere:

    Bei aller Diskussion über die finanziellen Mittel gilt
    jedoch: Der Glaube, dass allein die Aufstockung
    der Entwicklungshilfe zur Lösung der Probleme
    Afrikas beitragen kann, geht in die Irre. Mit Geld
    lässt sich zwar manches bewirken, aber ob dies der
    richtige Weg ist, die strukturellen Probleme des
    Kontinents zu bewältigen, muss ausdrücklich be-
    zweifelt werden. … Denn zentral für die Lösung
    der Probleme ist und bleibt das Engagement der
    afrikanischen Staaten selbst.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Entwicklung heißt zuallererst, es selber zu machen
    oder – nach einem von der Weltbank geprägten Bild –
    vom Beifahrer- auf den Fahrersitz zu wechseln. Ent-
    wicklung muss von innen kommen. Unterstützende Ent-
    wicklungszusammenarbeit von außen bleibt dann sinn-

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    (C (D oll und notwendig, wenn die eigenen Kräfte nicht usreichen. Hilfe zur Selbsthilfe. Ziel unserer Entwicklungszuammenarbeit ist, Menschen die Freiheit zu geben, ohne aterielle Not selbstbestimmt und eigenverantwortlich r Leben zu gestalten. In diesem Sinne wollen wir dazu eitragen, dass die Globalisierung zu einer Chance für lle Menschen wird. Deutsche Entwicklungszusammenarbeit wird sich ünftig vor allem auf die Sektoren Bildung, Gesundheit, ndliche Entwicklung, gute Regierungsführung und achhaltige wirtschaftliche Entwicklung konzentrieren. eitprinzip ist dabei der Schutz der Menschenrechte. Ich möchte mich ganz herzlich beim Ministerium für en Haushaltsentwurf bedanken und meine, wir sollten en Haushalt im Ausschuss angehen und diskutieren. In diesem Sinne: Danke. Das Wort hat der Kollege Lothar Binding für die PD-Fraktion. Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! uch ich möchte etwas zu dem Rekordhaushalt sagen nd dies mit einigen Zahlen unterlegen. Das Haushaltsolumen steigt um 1,8 Prozent. Das klingt gut, ist aber eniger als das dem Haushalt zugrunde liegende Wachsm des Bruttoinlandsprodukts. Das heißt, wir haben ein ystem zur systematischen Verfehlung der ODA-Quote. as ist ein großes Problem, weil das systematisch falsch t. Vielleicht ist es auch für jemanden aus der FDP von teresse, dass die Ausgaben für Investitionen sinken, nd zwar in einer Größenordnung von 12 Prozent, wähnd die Verwaltungskosten um mehr als 25 Prozent stei en. uch das ist eine interessante Entwicklung im Haushalt, ie man in den Blick nehmen darf. Weil Deutschland das nicht nötig hat, finde ich es uch etwas schwierig, dass als Drohgebärde der Globale onds auf null gesetzt wird, wohl wissend, dass das gar icht durchgehalten wird. Ich glaube, dass wir uns mit iner Drohgebärde im Haushalt keinen Gefallen tun. Last, but not least fehlen noch die vertraulichen Eruterungen. Ich würde das als „No-Good-Governance“ ezeichnen. Das Parlament braucht die Erläuterungen nbedingt. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

(Beifall bei der SPD)

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Lothar Binding


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    (Beifall bei der SPD)


    (Dr. h. c. Gernot Erler [SPD]: Hört! Hört!)






    Lothar Binding (Heidelberg)



    (A) )


    )(B)

    Ich möchte noch auf einige Bemerkungen von heute
    eingehen. Lange vor Niebel, wenn man das so formulie-
    ren will, gab es unter einer anderen Ministerin, nämlich
    Heidi Wieczorek-Zeul, gute Menschenrechtsaktions-
    pläne mit Stufenplänen. Wenn man immer versucht, die
    Vergangenheit zu verbrämen und zu verleugnen, tut man
    sich selber letztlich keinen Gefallen.

    Ich will es in Erinnerung rufen: Es gab schon 2002 bis
    2006 und erneut 2005 bis 2010 einen Stufenplan zur
    Haushaltsentwicklung. Es ist also nichts Neues, über
    diese Dinge zu reden.

    Man sollte den Blick vielleicht darauf richten, was
    Herr Niebel gut bzw. schlecht macht. Ich will auch sa-
    gen, was er gut macht. Wir stimmen in manchen Fragen
    überein. Er hat davon gesprochen, die Wirksamkeit zu
    erhöhen. Wer wollte das nicht? Immer, wenn man einen
    Euro in die Hand nimmt, sei es privat oder an Steuergel-
    dern, will man ihn so wirksam wie möglich einsetzen.
    Das versteht sich zwar von selbst; trotzdem ist es eine
    gute Idee.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD sowie der Abg. Helga Daub [FDP])


    Er sagt auch: Wir wollen nicht mit großen Zahlen um
    uns werfen. – Das finde ich sehr gut. Es wäre klug, sich
    auch daran zu halten.

    Gut fand ich auch in Teilen die Fusion von GTZ, DED
    und InWEnt zur GIZ. Das ist insgesamt eine gute und
    keine ganz neue Idee, um das in Erinnerung zu rufen.
    Dass es einige Probleme gab, zum Beispiel mit einer Sie-
    ben-zu-eins-Konstellation von Männern gegen Frauen im
    Vorstand und Beschlüssen, die jetzt umgesetzt werden
    müssen und zu großen Schwierigkeiten führen, stelle ich
    hintan.

    Die Idee war gut, und es wurde bereits viel Gutes um-
    gesetzt. Noch besser finde ich, dass sich der Minister zur
    ODA-Quote bekennt und sie erfüllen will; denn dafür
    hat er eine Mehrheit im Parlament.

    Er sagt auch, um noch ein konkretes Beispiel zu nen-
    nen: Wir wollen die Landwirte vor Ort langfristig er-
    tüchtigen. – Das ist eine gute Sache; das gilt für die Ver-
    gangenheit wie für die Zukunft. Das ist ganz klar
    notwendig.

    Gut finde ich auch – es hat darüber gelegentlich Miss-
    verständnisse gegeben –, dass er durch viele Reisen
    Deutschland im Ausland vertritt. Ich finde nicht alles
    gut, was er macht. Das Käppi wurde schon erwähnt.
    Aber insgesamt finde ich die Präsenz im Ausland gut.
    Ich glaube, dass man diese guten Dinge auch erwähnen
    muss.


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP)


    Schlecht finde ich, dass er zum Beispiel sagt – das ist
    für mich eine sehr tiefgehende Aussage –: „Entwick-
    lungszusammenarbeit ist nichts Altruistisches.“ Ich habe
    es im Duden nachgeschlagen. „Altruismus“ heißt „durch
    Rücksicht auf andere gekennzeichnete Denk- und Hand-
    lungsweise“. Der Gegensatz ist Egoismus. Wenn die
    Entwicklungszusammenarbeit nichts Altruistisches ist,

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    (C (D ann kann es im Grunde nur das Gegenteil bedeuten. as lehne ich strikt ab. (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    as ist in gewisser Weise eine gefährliche Entwicklung,
    ie im Denken zutage gefördert wird. Sie ist für die
    enschen, die seit langem in ihrer Arbeit diese Richtung

    inschlagen, nicht leicht zu verstehen.

    Eines verwundert mich nicht, aber es erschreckt mich
    in bisschen, nämlich dass Dirk Niebel die riesige
    hance hat verstreichen lassen, dass mehr als die Hälfte
    on uns allen fraktionsübergreifend sagt – das kommt
    icht allzu häufig vor –: Wir wollen für die ODA-Quote
    den nächsten vier Jahren 1,2 Milliarden Euro jährlich
    ehr aufbringen. Das Einvernehmen führte dazu, dass

    ie SPD das nicht im Pakt für Bildung und Entschuldung
    erücksichtigt hat. Wir sind nämlich davon ausgegan-
    en, dass der Minister das in seinen Entwurf aufnimmt.
    ann hätten wir zugestimmt, und es wäre ein großer Er-
    lg gewesen. Dieser Punkt fehlt jetzt im Pakt der SPD,
    eil wir dachten, das versteht sich von selbst.

    Frank-Walter Steinmeier hat unterschrieben, und un-
    er Parteivorsitzender Gabriel hat unterschrieben. Ich
    ehe gerade, auch Herr Koschyk hat unterschrieben. Es
    äre eine Superidee, die ODA-Quote jetzt festzuklop-
    n. Damit würde man den Worten Taten folgen lassen.
    as wäre eine sehr gute Sache.


    (Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Die Finanzierung ist im Übrigen gar nicht so kompli-
    iert. Die Finanztransaktionsteuer wurde schon erwähnt.
    inzu käme der Verzicht auf Steuersenkungen. Wer sich
    ie leisten kann, kann sich die ODA-Quote erst recht
    isten. Auch die Konzernbesteuerung ist eine schöne
    innahmequelle. Es gibt eine ganze Reihe von Einnah-
    emöglichkeiten, die wir schon im letzten Jahr vorge-

    chlagen haben.

    Es gibt eine schleichende Peinlichkeit. Diese hängt
    amit zusammen, dass der Minister inzwischen gemerkt
    at, welche enorme Kraft die deutsche Entwicklungszu-
    ammenarbeit, auch die finanzielle Zusammenarbeit,
    ntfaltet hat. Das BMZ ist gut aufgestellt, ebenso die
    urch die Fusion von GTZ, InWEnt und DED entstan-
    ene GIZ und die KfW. Die NGOs arbeiten weltweit
    norm gut. Darin arbeiten Tausende von Menschen, die
    in großes Netzwerk in der Welt aufgebaut und eine gute
    eputation erworben haben. Die deutsche Entwick-
    ngszusammenarbeit steht, wenn man sie mit der ande-
    r Länder vergleicht, an vorderster Stelle. Deshalb halte
    h es für sehr problematisch, wenn der Minister meint,

    r müsse das Ministerium nur deshalb neu erfinden, weil
    r einmal gesagt hat, er wolle es abschaffen. Den Wider-
    pruch in dieser Weise auflösen zu wollen, ist ein großes
    roblem. Dieser Linie werden wir keinesfalls folgen.

    Ich will ein Wort zu Ostafrika sagen. Da gibt es ein
    issverständnis. Ländliche Entwicklung und die Ernäh-
    ngssicherung sind langjährige Schwerpunkte der EZ.
    as waren sie in der Vergangenheit, und das sind auch





    Lothar Binding (Heidelberg)



    (A) )


    )(B)

    Ihre Schwerpunkte. Seit Mitte Juli gibt es in Ostafrika
    – das hat jeder gesehen – eine akute Hungersnot. Die
    Kanzlerin war dort und hat 1 Million Euro Hilfe zuge-
    sagt. Das war ungefähr zu der Zeit, als die Engländer
    60 Millionen Euro, die sie bereitgestellt haben, für nicht
    genug hielten. Damals habe ich dem Minister einen
    Brief geschrieben. Aber erst vier Wochen später wurde
    die Regierung aktiv, weil der Minister sagte: Wir müssen
    zunächst viele grundsätzliche Dinge in Kraft setzen. –
    Ich bin in der DLRG. Wenn in der Spree jemand ertrinkt
    und ich erst ein grundsätzliches Konzept zur Verteilung
    von Rettungsringen entlang der gesamten Spree in den
    nächsten Jahren entwickle, hilft das dem Ertrinkenden
    nicht. Ich muss schneller agieren, um den Menschen zu
    helfen.


    (Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Man muss überprüfen, was für die akute Nothilfe be-
    reitgestellt werden kann. Zahlenspiele über den Haushalt
    helfen nicht weiter. Mit dieser Anregung zur Überprü-
    fung möchte ich Sie gern in die Haushaltsdebatte entlas-
    sen.

    Schönen Dank und alles Gute.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)