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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/82 b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Menschenrechte und hu- manitäre Hilfe zu dem Antrag der Abge- ordneten Volker Beck (Köln), Tom Koenigs, Josef Philip Winkler, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Das Menschen- recht auf Religions- und Glaubensfrei- heit stärken (Drucksachen 17/2424, 17/4121) . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Christoph Strässer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Christian Lindner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Raju Sharma (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Tom Koenigs (BÜNDNIS 90/ Ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 37: Antrag der Abgeordneten Anette Kramme, Gabriele Hiller-Ohm, Josip Juratovic, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Missbrauch der Leiharbeit verhindern (Drucksache 17/4189) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andrea Nahles (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . Anton Schaaf (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 9169 B 9169 D 9171 A 9172 C 9173 B 9190 C, 9192 B 9188 C 9188 C 9195 A 9195 D 9197 B Deutscher B Stenografisch 82. Sitz Berlin, Freitag, den 17 I n h a l Tagesordnungspunkt 36: a) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Menschenrechte und Hu- manitäre Hilfe – zu dem Antrag der Abgeordneten Volker Kauder, Ute Granold, Erika Steinbach, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Marina Schuster, Pascal Kober, Serkan Tören, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion der FDP: Religionsfreiheit weltweit schützen – zu dem Antrag der Fraktion der SPD: Das Menschenrecht auf Religions- und Glaubensfreiheit als politische Herausforderung (Drucksachen 17/2334, 17/3428, 17/4122) A P A V E D D U N9169 A DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Singhammer (CDU/CSU) . . . . . . . . 9175 A 9176 A undestag er Bericht ung . Dezember 2010 t : ngelika Graf (Rosenheim) (SPD) . . . . . . . . ascal Kober (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nnette Groth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . olker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . rika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . ietmar Nietan (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Stefan Ruppert (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Christoph Strässer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Sibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . te Granold (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . amentliche Abstimmungen . . . . . . . . . . . . . 9177 A 9178 B 9179 A 9180 B 9181 C 9183 A 9184 C 9185 B 9185 D 9186 A 9188 A, B Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 9200 A 9201 A II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 82. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Dezember 2010 Beate Müller-Gemmeke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Tauber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Anette Kramme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Vogel (Lüdenscheid) (FDP) . . . . . . Heike Brehmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Gabriele Lösekrug-Möller (SPD) . . . . . . . . . . Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . Gabriele Lösekrug-Möller (SPD) . . . . . . . . . . Ulrich Lange (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Pascal Kober (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gitta Connemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 38: Zweite und dritte Beratung des von den Frak- tionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Ände- rung der Vorschriften zum begünstigten Flächenerwerb nach § 3 Ausgleichsleis- tungsgesetz und der Flächenerwerbsver- ordnung (Zweites Flächenerwerbsände- rungsgesetz – 2. FlErwÄndG) (Drucksachen 17/3183, 17/4236) . . . . . . . . . . Norbert Brackmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Rolf Schwanitz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . . Tagesordnungspunkt 39: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Arbeit und Soziales zu dem An- trag der Abgeordneten Klaus Ernst, Matthias W. Birkwald, Diana Golze, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion DIE LINKE: Sozial- kassen vor Beitragsverlusten bewahren (Drucksachen 17/3042, 17/3732) . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Katja Mast (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Vogel (Lüdenscheid) (FDP) . . . . . . Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . . Beate Müller-Gemmeke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . T B a B d E (D D D P R S M T E D B u N z g (D D R D H D Z A D m S U U M S D S C R D 9202 A 9204 A 9205 B 9206 C 9208 A 9208 D 9210 A 9210 B 9210 C 9211 C 9212 B 9214 B 9214 C 9215 D 9216 D 9218 A 9219 A 9220 A 9221 B 9222 D 9223 A 9224 A 9225 B 9226 D 9227 D 9228 D agesordnungspunkt 40: eschlussempfehlung und Bericht des Innen- usschusses zu der Unterrichtung durch die undesregierung: Jahresbericht der Bun- esregierung zum Stand der Deutschen inheit 2010 rucksachen 17/3000, 17/3110 Nr. 7, 17/4147) r. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . aniela Kolbe (Leipzig) (SPD) . . . . . . . . . . . atrick Kurth (Kyffhäuser) (FDP) . . . . . . . . . oland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . tephan Kühn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . anfred Behrens (Börde) (CDU/CSU) . . . . . agesordnungspunkt 41: rste Beratung des von den Abgeordneten r. Gerhard Schick, Dr. Thomas Gambke, ritta Haßelmann, weiteren Abgeordneten nd der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- EN eingebrachten Entwurfs eines … Geset- es zur Änderung des Wertpapierhandels- esetzes rucksache 17/4053) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . alph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . r. Carsten Sieling (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . olger Krestel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . usatztagesordnungspunkt 5: ktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion IE LINKE: Kein Atomendlager bei Lub- in . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . teffen Bockhahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . rsula Heinen-Esser, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . te Vogt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ichael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . ylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Michael Paul (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . onja Steffen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . hristian Ahrendt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . alph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . r. Maria Flachsbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . 9230 B 9230 C 9231 D 9233 C 9234 D 9236 A 9237 B 9238 C 9238 D 9239 C 9241 D 9243 A 9243 D 9244 B 9244 C 9245 D 9247 A 9248 D 9249 B 9250 C 9251 C 9252 D 9254 A 9255 B Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 82. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Dezember 2010 III Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Matthias Lietz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9256 C 9257 C 9258 D 9259 D 9261 A 9261 D Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 82. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Dezember 2010 9169 (A) ) )(B) 82. Sitz Berlin, Freitag, den 17 Beginn: 9.0
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    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 82. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Dezember 2010 9261 (A) ) )(B) – Drucksachen 17/2058, 17/2548 Nr. 1 –DIE GRÜNEN – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung zum Stand der Umset- zung von Maßnahmen zur Bekämpfung von HIV/AIDS in Deutschland Dr. Merkel, Angela CDU/CSU 17.12.2010 Montag, Jerzy BÜNDNIS 90/ 17.12.2010 Anlage 1 Liste der entschuldigte A m d n Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 17.12.2010 Bahr (Münster), Daniel FDP 17.12.2010 Bosbach, Wolfgang CDU/CSU 17.12.2010 Brase, Willi SPD 17.12.2010 Brunkhorst, Angelika FDP 17.12.2010 Bülow, Marco SPD 17.12.2010 Burchardt, Ulla SPD 17.12.2010 Dobrindt, Alexander CDU/CSU 17.12.2010 Friedhoff, Paul K. FDP 17.12.2010 Frieser, Michael CDU/CSU 17.12.2010 Gerdes, Michael SPD 17.12.2010 Göppel, Josef CDU/CSU 17.12.2010 Dr. Freiherr zu Guttenberg, Karl-Theodor CDU/CSU 17.12.2010 Haustein, Heinz-Peter FDP 17.12.2010 Hempelmann, Rolf SPD 17.12.2010 Hinz (Herborn), Priska BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.12.2010 Dr. Jüttner, Egon CDU/CSU 17.12.2010 Krellmann, Jutta DIE LINKE 17.12.2010 Lay, Caren DIE LINKE 17.12.2010 Lötzer, Ulla DIE LINKE 17.12.2010 Meierhofer, Horst FDP 17.12.2010 Dr. Meister, Michael CDU/CSU 17.12.2010 Menzner, Dorothee DIE LINKE 17.12.2010 N P P R R S S S S S D W Z A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht n Abgeordneten nlage 2 Amtliche Mitteilungen Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben itgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 er Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den achstehenden Vorlagen absieht: Innenausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Jahresbericht der Bundesregierung zum Stand der Deutschen Einheit 2009 – Drucksachen 16/13360, 17/2971 Nr. 1.1 – Ausschuss für Gesundheit ord, Thomas DIE LINKE 17.12.2010 loetz, Yvonne DIE LINKE 17.12.2010 ols, Eckhard CDU/CSU 17.12.2010 aab, Daniela CDU/CSU 17.12.2010 ix, Sönke SPD 17.12.2010 chieder (Schwandorf), Marianne SPD 17.12.2010 chlecht, Michael DIE LINKE 17.12.2010 chmidt (Eisleben), Silvia SPD 17.12.2010 cholz, Olaf SPD 17.12.2010 chreiner, Ottmar SPD 17.12.2010 r. Schwanholz, Martin SPD 17.12.2010 agenknecht, Sahra DIE LINKE 17.12.2010 iegler, Dagmar SPD 17.12.2010 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 9262 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 82. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Dezember 2010 (A) (C) )(B) Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 17/3280 Nr. A.1 EuB-BReg 118/2010 Drucksache 17/3280 Nr. A.2 EuB-BReg 121/2010 Drucksache 17/3280 Nr. A.3 EuB-BReg 122/2010 Drucksache 17/3280 Nr. A.5 Ratsdokument 12933/10 Finanzausschuss Drucksache 17/3791 Nr. A.3 EuB-EP 2078; P7_TA-PROV(2010)0354 Haushaltsausschuss Drucksache 17/3869 Nr. A.1 EuB-BReg 126/2010 Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Drucksache 17/3608 Nr. A.29 Ratsdokument 14198/10 Drucksache 17/3608 Nr. A.30 Ratsdokument 14306/10 Drucksache 17/3608 Nr. A.31 Ratsdokument 14344/10 Drucksache 17/3791 Nr. A.9 Ratsdokument 14483/10 Drucksache 17/3791 Nr. A.10 Ratsdokument 14628/10 Ausschuss für Arbeit und Soziales Drucksache 17/2408 Nr. A.27 Ratsdokument 9989/10 Drucksache 17/2994 Nr. A.46 Ratsdokument 12102/10 Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Drucksache 17/3608 Nr. A.36 Ratsdokument 14284/10 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Drucksache 17/3280 Nr. A.10 Ratsdokument 13455/10 Verbraucherschutz Drucksache 17/3324 Nr. A.1 Ratsdokument 13435/10 Drucksache 17/3608 Nr. A.22 Ratsdokument 13450/10 Drucksache 17/3608 Nr. A.23 Ratsdokument 13575/10 Drucksache 17/3608 Nr. A.24 Ratsdokument 13576/10 Drucksache 17/3608 Nr. A.25 Ratsdokument 13818/10 Drucksache 17/3608 Nr. A.26 Ratsdokument 13877/10 Drucksache 17/3608 Nr. A.27 Ratsdokument 13878/10 Drucksache 17/3608 Nr. A.28 Ratsdokument 14046/10 (D Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 17/1649 Nr. A.11 Ratsdokument 8388/10 Drucksache 17/3955 Nr. A.20 Ratsdokument 15772/10 Ausschuss für Kultur und Medien Drucksache 17/2071 Nr. A.40 Ratsdokument 9387/10 Drucksache 17/2994 Nr. A.65 Ratsdokument 11927/10 Drucksache 17/2994 Nr. A.66 Ratsdokument 12446/10 82. Sitzung Berlin, Freitag, den 17. Dezember 2010 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Matthias W. Birkwald


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Meine Damen und Her-

    n! Das Bundesarbeitsgericht, Herr Vogel, hat am
    ienstag ein klares und deutliches Urteil gefällt: Die so-
    enannte Tarifgemeinschaft Christlicher Gewerkschaf-
    n für Zeitarbeit und Personalserviceagenturen, kurz
    GZP, ist tarifunfähig. Das heißt, die christlichen Ge-

    (B)


    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 82. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Dezember 2010 9227

    Matthias W. Birkwald


    (A) )


    )(B)

    werkschaften hätten niemals Lohndumpingtarifverträge
    abschließen dürfen, und sie dürfen es auch künftig nicht.
    Das Urteil ist ein tarifpolitischer Meilenstein und ein
    großartiger Erfolg für die Leiharbeiterinnen und Leih-
    arbeiter, die jetzt nämlich vorenthaltenen Lohn nachfor-
    dern dürfen.

    Aber das Urteil ist nicht vom Himmel gefallen. Wir
    verdanken es der gemeinsamen Initiative der Gewerk-
    schaft Verdi, der Professoren Peter Schüren und
    Wolfgang Däubler und des Landes Berlin. Darum
    möchte ich mich hier bei Verdi, den beiden Wissen-
    schaftlern und vor allem bei der damaligen Berliner Ar-
    beitssenatorin Dr. Heidi Knake-Werner und ihrer Nach-
    folgerin Carola Bluhm – beide übrigens Mitglieder der
    Linken – herzlich bedanken.


    (Beifall bei der LINKEN – Paul Lehrieder [CDU/ CSU]: Das haben wir ja vermutet!)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, die Christen-
    gewerkschaften sind ein grandioser Etikettenschwindel:
    Sie sind keineswegs christlich, und Gewerkschaften sind
    sie erst recht nicht. Ihre Nächstenliebe galt bisher aus-
    schließlich den Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern. Mit
    den Gefälligkeitstarifen ist jetzt Schluss. Dazu kann ich
    nur sagen: Gott sei Dank, dabei muss es auch bleiben.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Das Bundesarbeitsgericht hat seinen Job getan. Was
    ist jetzt zu tun? Es muss dringend dafür gesorgt werden,
    dass die Sozialkassen die Beiträge für 2006 erhalten,
    Herr Vogel. Es geht um viel Geld. Die Bundesregierung
    hätte längst handeln müssen. Seit 2008 liegt das Problem
    auf dem Tisch, und 2009 hat Berlins Arbeitssenatorin
    Carola Bluhm die Bundesarbeitsministerin aufgefordert,
    aktiv zu werden. Frau Bluhm hat gegen die CGZP ge-
    klagt. Das hätten Sie, Herr Staatssekretär Fuchtel, und
    Ihre Ministerin Frau von der Leyen ebenfalls tun kön-
    nen. Sie haben es nicht getan, und das ist nicht zu akzep-
    tieren.


    (Beifall bei der LINKEN sowie der Abg. Beate Müller-Gemmeke [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Das Nichtstun kostet die Sozialkassen jedes Jahr
    mehr als eine halbe Milliarde Euro. Ihnen geht es doch
    immer um Beitragssatzstabilität. Diese Beiträge gehen
    der Rentenversicherung und der Krankenversicherung
    komplett verloren, wenn die Ansprüche verjähren; diese
    Gefahr besteht. Für die Jahre 2004 und 2005 ist das Kind
    bereits in den Brunnen gefallen. 1,2 Milliarden Euro
    sind futsch, Herr Vogel. Weitere zweieinhalb Milliarden
    Euro stehen auf dem Spiel. Die Deutsche Rentenversi-
    cherung Bund muss deswegen sofort die Leiharbeitsfir-
    men auffordern, zu melden, ob sie nach den miesen Tari-
    fen der christlichen Gewerkschaften gezahlt haben oder
    nicht. Damit wäre die Verjährung unterbrochen, und
    mehr als eine halbe Milliarde Euro Nachzahlung wäre
    für das Jahr 2006 gesichert. Wenn hier nicht sofort ge-
    handelt wird, werden die Lohndrücker geradezu ermun-
    tert, an ihrem schmutzigen Treiben festzuhalten. Das ist,
    liebe Kolleginnen und Kollegen von CDU/CSU und
    FDP, unverantwortlich.

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    (C (D (Beifall bei der LINKEN und der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Die Lohndrückergewerkschaft CGZP ist nur die sicht-
    are Folge politischer Fehlentscheidungen und arbeits-
    chtlicher Missstände. Es geht nicht allein um Miss-

    rauch des Leiharbeitsgesetzes, worüber wir heute
    ormittag geredet haben. Das Gesetz selbst öffnet dem
    ohndumping Tür und Tor. Hier haben sich alle außer
    er Linken nicht mit Ruhm bekleckert. Rot-Grün hat es
    ingeführt, und Schwarz-Gelb hält an der Einladung zur
    ohndrückerei weiterhin fest. Im Klartext: In der Leih-
    rbeit herrscht Lohndumping per Gesetz. Das müssen
    ir ändern, und zwar ganz dringend.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Die Linke hat bereits Anfang des Jahres einen Antrag
    ur strikten Begrenzung von Leiharbeit vorgelegt. Einen
    esetzentwurf zur dringend notwendigen Änderung des
    rbeitnehmerüberlassungsgesetzes hat die Linke eben-
    lls eingebracht. Was wollen wir? Wir Linken wollen

    nter anderem, dass Leiharbeiterinnen und Leiharbeiter
    b der ersten Stunde gleichen Lohn für gleiche Arbeit er-
    alten wie die Festangestellten. Wir wollen, dass Leih-
    rbeit in einem Betrieb auf höchstens drei Monate be-
    renzt wird. Die Linke will, dass Betriebsräte das Recht
    rhalten, über den Einsatz von Leiharbeiterinnen und
    eiharbeitern mitzubestimmen. Wir sagen: Leiharbeite-
    nnen und Leiharbeiter dürfen für ihre Flexibilität nicht
    it Dumpinglöhnen bestraft werden. Nein, stattdessen
    üssen sie mit einer Flexibilitätsprämie von 10 Prozent
    ohnzuschlag belohnt werden. Kurzum: Das Lohndum-
    ing per Gesetz muss endlich ein Ende haben.

    Haben Sie herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
    h wünsche Ihnen einen guten Rutsch ins neue Jahr und

    in friedliches 2011. Ich freue mich auf die Debatten mit
    nen, Herr Vogel.

    Danke schön.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Johannes Vogel [Lüdenscheid] [FDP])




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Das Wort hat nun Beate Müller-Gemmeke für die

raktion Bündnis 90/Die Grünen.


(BÜNDNIS 90/DIE GRÜEN)

Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Kollegin-

en und Kollegen! Diese Woche ist eine gute Woche.
as Bundesarbeitsgericht hat der Tarifgemeinschaft
hristlicher Gewerkschaften für Zeitarbeit und Personal-

erviceagenturen die Tariffähigkeit aberkannt; darauf
arte ich schon lange und ungeduldig. Damit hat die
ohndrückerei dieser Pseudotarifgemeinschaft endlich
in Ende.

Die Leiharbeitskräfte in Betrieben mit diesen Gefäl-
gkeitstarifverträgen mussten in den vergangenen Jah-
n für einen unsäglich niedrigen Lohn arbeiten. Sie ha-

en unter der Pseudotarifgemeinschaft gelitten, die sich

9228 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 82. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Dezember 2010

Beate Müller-Gemmeke


(A) )


)(B)

als christlich bezeichnet und nicht einmal die Durchset-
zungskraft besitzt, bei nur einem einzigen Unternehmen
einen Tarifvertrag durchzusetzen. Das BAG hat nun mit
dem Beschluss klargestellt: Die tarifrechtlichen Voraus-
setzungen werden nicht erfüllt.

Für mich stand schon lange fest, dass bei dieser Tarif-
gemeinschaft nicht die Beschäftigten im Mittelpunkt
stehen, sondern die Interessen der Arbeitgeber. Ziel der
Tarifgemeinschaft sind niedrige Löhne und schlechte
Arbeitsbedingungen. Sie, die Regierungsfraktionen, hat-
ten da immer eine andere Meinung.


(Peter Weiß [Emmendingen] [CDU/CSU]: Nein, das ist nicht wahr!)


Das ist ein Skandal und zugleich aber auch ein Armuts-
zeugnis für die Unternehmen, die derartige Tarifverträge
abgeschlossen haben, um Löhne zu drücken und Ar-
beitsbedingungen zu verschlechtern.

Ärgerlich ist aber auch, dass die Deutsche Rentenver-
sicherung abgewartet hat, bis das Bundesarbeitsgericht
entschieden hat,


(Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN, der SPD und der LINKEN)


obwohl der Beschluss nach den beiden zuvor gefällten
Urteilen absehbar war. Die Rentenversicherung hätte die
Sozialversicherungsansprüche von über 200 000 Leih-
arbeitskräften sicherstellen und vor Verjährung schützen
müssen. Jetzt haben nicht nur die Leiharbeitskräfte
Nachteile. Auch die Versichertengemeinschaft aller So-
zialkassen hat damit eine erhebliche Summe verloren.
Ich meine, dass die Bundesregierung hieran eine Mit-
schuld trägt. Sie hat die Rechtsaufsicht über die Deut-
sche Rentenversicherung und hätte längst dafür sorgen
können und müssen, dass die Rentenversicherung tätig
wird. Stattdessen wurde das Abwarten seitens der Bun-
desregierung immer wieder verteidigt, auch in Kleinen
Anfragen.

Mich ärgert aber auch, dass sich die Regierung bei-
spielsweise beim Arbeitslosengeld II völlig anders ver-
halten hat. In vorauseilendem Gehorsam wurden von der
Bundesagentur für Arbeit Hartz-IV-Bescheide ver-
schickt, noch bevor die Streichung des Elterngeldes hier
im Bundestag beschlossen wurde. So viel zum Thema
Rechtsstaatlichkeit, Herr Kollege Straubinger, aber auch
zum Thema Respekt vor dem Bundestag, Herr Kollege
Vogel.


(Johannes Vogel [Lüdenscheid] [FDP]: Das ist aber die Rechtslage! – Zuruf von der CDU/ CSU: Und die Grünen haben gerade die Erhöhung verweigert!)


Aufgrund nochmaliger Änderungen mussten die Be-
scheide dann korrigiert werden.


(Widerspruch bei der CDU/CSU und der FDP)


– Warum ist es auf Ihrer Seite jetzt so laut? Habe ich ir-
gendetwas gesagt, das Ihnen nicht passt?


(Anton Schaaf [SPD]: Die ärgern sich!)



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(C (D Jedem müsste doch klar sein, dass dieses Vorgehen das frühzeitige Verschicken der Bescheide – die Men chen unnötig verunsichert hat. Ich frage mich, warum eim Arbeitslosengeld vorschnell gehandelt wird, obohl es sich nur um geringe Summen handelt, die im undeshaushalt eingespart werden können, während die undesregierung nichts macht und abwartet, wenn es arum geht, Sozialversicherungsbeiträge in dreistelliger illionenhöhe von Unternehmen nachzufordern. Diese nterschiedliche Herangehensweise finde ich nicht akeptabel und nicht gerecht. Damit nicht noch mehr Schaden entsteht, damit nicht och mehr Beitragsansprüche verjähren, bleibt jetzt nur ines: Die Rentenversicherung muss ganz schnell haneln (Matthias W. Birkwald [DIE LINKE]: Ja, genau! Handeln!)


nd darf nicht nochmals prüfen, abwarten und wieder
rüfen. Sie muss Betriebsprüfungen durchführen und
ozialversicherungsbeiträge nacherheben, damit die
eiharbeitskräfte, aber auch die Versichertengemein-
chaft zu ihrem Recht kommen.

Handeln ist übrigens auch deshalb notwendig, damit
ie Leiharbeitsunternehmen für das jahrelange Lohn-
umping die entsprechende Rechnung bekommen; denn
iese haben sie wahrlich verdient.

Auch ich wünsche Ihnen schöne und frohe Weihnach-
n, und ich hoffe, Sie haben eine besinnliche Zeit.

Vielen Dank.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der SPD und der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Das Wort hat nun Peter Weiß für die Fraktion der

    DU/CSU.


    (Beifall bei der CDU/CSU)