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ID1708202400

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    9. SPD-Fraktion.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/82 b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Menschenrechte und hu- manitäre Hilfe zu dem Antrag der Abge- ordneten Volker Beck (Köln), Tom Koenigs, Josef Philip Winkler, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Das Menschen- recht auf Religions- und Glaubensfrei- heit stärken (Drucksachen 17/2424, 17/4121) . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Christoph Strässer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Christian Lindner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Raju Sharma (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Tom Koenigs (BÜNDNIS 90/ Ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 37: Antrag der Abgeordneten Anette Kramme, Gabriele Hiller-Ohm, Josip Juratovic, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Missbrauch der Leiharbeit verhindern (Drucksache 17/4189) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andrea Nahles (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . Anton Schaaf (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 9169 B 9169 D 9171 A 9172 C 9173 B 9190 C, 9192 B 9188 C 9188 C 9195 A 9195 D 9197 B Deutscher B Stenografisch 82. Sitz Berlin, Freitag, den 17 I n h a l Tagesordnungspunkt 36: a) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Menschenrechte und Hu- manitäre Hilfe – zu dem Antrag der Abgeordneten Volker Kauder, Ute Granold, Erika Steinbach, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Marina Schuster, Pascal Kober, Serkan Tören, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion der FDP: Religionsfreiheit weltweit schützen – zu dem Antrag der Fraktion der SPD: Das Menschenrecht auf Religions- und Glaubensfreiheit als politische Herausforderung (Drucksachen 17/2334, 17/3428, 17/4122) A P A V E D D U N9169 A DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Singhammer (CDU/CSU) . . . . . . . . 9175 A 9176 A undestag er Bericht ung . Dezember 2010 t : ngelika Graf (Rosenheim) (SPD) . . . . . . . . ascal Kober (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nnette Groth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . olker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . rika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . ietmar Nietan (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Stefan Ruppert (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Christoph Strässer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Sibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . te Granold (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . amentliche Abstimmungen . . . . . . . . . . . . . 9177 A 9178 B 9179 A 9180 B 9181 C 9183 A 9184 C 9185 B 9185 D 9186 A 9188 A, B Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 9200 A 9201 A II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 82. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Dezember 2010 Beate Müller-Gemmeke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Tauber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Anette Kramme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Vogel (Lüdenscheid) (FDP) . . . . . . Heike Brehmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Gabriele Lösekrug-Möller (SPD) . . . . . . . . . . Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . Gabriele Lösekrug-Möller (SPD) . . . . . . . . . . Ulrich Lange (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Pascal Kober (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gitta Connemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 38: Zweite und dritte Beratung des von den Frak- tionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Ände- rung der Vorschriften zum begünstigten Flächenerwerb nach § 3 Ausgleichsleis- tungsgesetz und der Flächenerwerbsver- ordnung (Zweites Flächenerwerbsände- rungsgesetz – 2. FlErwÄndG) (Drucksachen 17/3183, 17/4236) . . . . . . . . . . Norbert Brackmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Rolf Schwanitz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . . Tagesordnungspunkt 39: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Arbeit und Soziales zu dem An- trag der Abgeordneten Klaus Ernst, Matthias W. Birkwald, Diana Golze, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion DIE LINKE: Sozial- kassen vor Beitragsverlusten bewahren (Drucksachen 17/3042, 17/3732) . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Katja Mast (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Vogel (Lüdenscheid) (FDP) . . . . . . Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . . Beate Müller-Gemmeke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . T B a B d E (D D D P R S M T E D B u N z g (D D R D H D Z A D m S U U M S D S C R D 9202 A 9204 A 9205 B 9206 C 9208 A 9208 D 9210 A 9210 B 9210 C 9211 C 9212 B 9214 B 9214 C 9215 D 9216 D 9218 A 9219 A 9220 A 9221 B 9222 D 9223 A 9224 A 9225 B 9226 D 9227 D 9228 D agesordnungspunkt 40: eschlussempfehlung und Bericht des Innen- usschusses zu der Unterrichtung durch die undesregierung: Jahresbericht der Bun- esregierung zum Stand der Deutschen inheit 2010 rucksachen 17/3000, 17/3110 Nr. 7, 17/4147) r. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . aniela Kolbe (Leipzig) (SPD) . . . . . . . . . . . atrick Kurth (Kyffhäuser) (FDP) . . . . . . . . . oland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . tephan Kühn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . anfred Behrens (Börde) (CDU/CSU) . . . . . agesordnungspunkt 41: rste Beratung des von den Abgeordneten r. Gerhard Schick, Dr. Thomas Gambke, ritta Haßelmann, weiteren Abgeordneten nd der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- EN eingebrachten Entwurfs eines … Geset- es zur Änderung des Wertpapierhandels- esetzes rucksache 17/4053) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . alph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . r. Carsten Sieling (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . olger Krestel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . usatztagesordnungspunkt 5: ktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion IE LINKE: Kein Atomendlager bei Lub- in . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . teffen Bockhahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . rsula Heinen-Esser, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . te Vogt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ichael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . ylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Michael Paul (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . onja Steffen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . hristian Ahrendt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . alph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . r. Maria Flachsbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . 9230 B 9230 C 9231 D 9233 C 9234 D 9236 A 9237 B 9238 C 9238 D 9239 C 9241 D 9243 A 9243 D 9244 B 9244 C 9245 D 9247 A 9248 D 9249 B 9250 C 9251 C 9252 D 9254 A 9255 B Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 82. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Dezember 2010 III Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Matthias Lietz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9256 C 9257 C 9258 D 9259 D 9261 A 9261 D Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 82. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Dezember 2010 9169 (A) ) )(B) 82. Sitz Berlin, Freitag, den 17 Beginn: 9.0
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    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 82. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Dezember 2010 9261 (A) ) )(B) – Drucksachen 17/2058, 17/2548 Nr. 1 –DIE GRÜNEN – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung zum Stand der Umset- zung von Maßnahmen zur Bekämpfung von HIV/AIDS in Deutschland Dr. Merkel, Angela CDU/CSU 17.12.2010 Montag, Jerzy BÜNDNIS 90/ 17.12.2010 Anlage 1 Liste der entschuldigte A m d n Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 17.12.2010 Bahr (Münster), Daniel FDP 17.12.2010 Bosbach, Wolfgang CDU/CSU 17.12.2010 Brase, Willi SPD 17.12.2010 Brunkhorst, Angelika FDP 17.12.2010 Bülow, Marco SPD 17.12.2010 Burchardt, Ulla SPD 17.12.2010 Dobrindt, Alexander CDU/CSU 17.12.2010 Friedhoff, Paul K. FDP 17.12.2010 Frieser, Michael CDU/CSU 17.12.2010 Gerdes, Michael SPD 17.12.2010 Göppel, Josef CDU/CSU 17.12.2010 Dr. Freiherr zu Guttenberg, Karl-Theodor CDU/CSU 17.12.2010 Haustein, Heinz-Peter FDP 17.12.2010 Hempelmann, Rolf SPD 17.12.2010 Hinz (Herborn), Priska BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.12.2010 Dr. Jüttner, Egon CDU/CSU 17.12.2010 Krellmann, Jutta DIE LINKE 17.12.2010 Lay, Caren DIE LINKE 17.12.2010 Lötzer, Ulla DIE LINKE 17.12.2010 Meierhofer, Horst FDP 17.12.2010 Dr. Meister, Michael CDU/CSU 17.12.2010 Menzner, Dorothee DIE LINKE 17.12.2010 N P P R R S S S S S D W Z A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht n Abgeordneten nlage 2 Amtliche Mitteilungen Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben itgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 er Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den achstehenden Vorlagen absieht: Innenausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Jahresbericht der Bundesregierung zum Stand der Deutschen Einheit 2009 – Drucksachen 16/13360, 17/2971 Nr. 1.1 – Ausschuss für Gesundheit ord, Thomas DIE LINKE 17.12.2010 loetz, Yvonne DIE LINKE 17.12.2010 ols, Eckhard CDU/CSU 17.12.2010 aab, Daniela CDU/CSU 17.12.2010 ix, Sönke SPD 17.12.2010 chieder (Schwandorf), Marianne SPD 17.12.2010 chlecht, Michael DIE LINKE 17.12.2010 chmidt (Eisleben), Silvia SPD 17.12.2010 cholz, Olaf SPD 17.12.2010 chreiner, Ottmar SPD 17.12.2010 r. Schwanholz, Martin SPD 17.12.2010 agenknecht, Sahra DIE LINKE 17.12.2010 iegler, Dagmar SPD 17.12.2010 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 9262 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 82. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Dezember 2010 (A) (C) )(B) Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 17/3280 Nr. A.1 EuB-BReg 118/2010 Drucksache 17/3280 Nr. A.2 EuB-BReg 121/2010 Drucksache 17/3280 Nr. A.3 EuB-BReg 122/2010 Drucksache 17/3280 Nr. A.5 Ratsdokument 12933/10 Finanzausschuss Drucksache 17/3791 Nr. A.3 EuB-EP 2078; P7_TA-PROV(2010)0354 Haushaltsausschuss Drucksache 17/3869 Nr. A.1 EuB-BReg 126/2010 Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Drucksache 17/3608 Nr. A.29 Ratsdokument 14198/10 Drucksache 17/3608 Nr. A.30 Ratsdokument 14306/10 Drucksache 17/3608 Nr. A.31 Ratsdokument 14344/10 Drucksache 17/3791 Nr. A.9 Ratsdokument 14483/10 Drucksache 17/3791 Nr. A.10 Ratsdokument 14628/10 Ausschuss für Arbeit und Soziales Drucksache 17/2408 Nr. A.27 Ratsdokument 9989/10 Drucksache 17/2994 Nr. A.46 Ratsdokument 12102/10 Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Drucksache 17/3608 Nr. A.36 Ratsdokument 14284/10 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Drucksache 17/3280 Nr. A.10 Ratsdokument 13455/10 Verbraucherschutz Drucksache 17/3324 Nr. A.1 Ratsdokument 13435/10 Drucksache 17/3608 Nr. A.22 Ratsdokument 13450/10 Drucksache 17/3608 Nr. A.23 Ratsdokument 13575/10 Drucksache 17/3608 Nr. A.24 Ratsdokument 13576/10 Drucksache 17/3608 Nr. A.25 Ratsdokument 13818/10 Drucksache 17/3608 Nr. A.26 Ratsdokument 13877/10 Drucksache 17/3608 Nr. A.27 Ratsdokument 13878/10 Drucksache 17/3608 Nr. A.28 Ratsdokument 14046/10 (D Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 17/1649 Nr. A.11 Ratsdokument 8388/10 Drucksache 17/3955 Nr. A.20 Ratsdokument 15772/10 Ausschuss für Kultur und Medien Drucksache 17/2071 Nr. A.40 Ratsdokument 9387/10 Drucksache 17/2994 Nr. A.65 Ratsdokument 11927/10 Drucksache 17/2994 Nr. A.66 Ratsdokument 12446/10 82. Sitzung Berlin, Freitag, den 17. Dezember 2010 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Erika Steinbach-Hermann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (Plos)


    Frau Präsidentin! Meine lieben Kolleginnen und Kol-

    gen! Verehrte und liebe Gäste auf der Tribüne aus vie-
    n Ländern, in denen Menschen religiös verfolgt wer-
    en! Herr Kollege Beck, es wäre gut, wenn Sie ihre
    cheuklappen ablegen und unseren Antrag richtig durch-
    sen würden.

    Wir sind für die vollständige Religionsfreiheit.


    (Zuruf von der LINKEN: Das glauben Sie doch selber nicht!)


    as kann uns aber nicht an der klaren Erkenntnis hin-
    ern, dass Christen die weltweit am intensivsten ver-
    lgte religiöse Gemeinschaft sind.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Meine Vorredner haben sich überwiegend mit der Re-
    gionsfreiheit in Deutschland beschäftigt, die hier Not
    ide. Dazu sage ich deutlich: In Deutschland gibt es Re-
    gionsfreiheit. Jeder kann hier seinen Glauben frei le-
    en. Der Staat schützt die Religionsfreiheit. Wenn es
    bergriffe in der einen oder anderen Form gibt, dann ist
    as strafbar. Die Menschen werden bestraft, wenn sie ei-
    em anderen etwas zuleide tun. Das ist bei uns nicht ge-
    tattet.


    (Raju Sharma [DIE LINKE]: Das ist in Indien auch strafbar!)


    Wer sich beim Thema Religionsfreiheit primär mit
    nseren deutschen Verhältnissen beschäftigt, der will be-
    usst ausblenden, was sich um uns herum weltweit tut.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    In genau einer Woche feiern wir den Heiligen Abend.
    iele Hundert Millionen Christen in aller Welt wollen

    9182 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 82. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Dezember 2010

    Erika Steinbach


    (A) )


    )(B)

    ihn auch feiern. Aber wir müssen eines erkennen: Nicht
    alle Christen haben die Möglichkeit, das Weihnachtsfest
    in Ruhe und auch in Frieden zu begehen. „Weihnachten
    ist die Botschaft von Hoffnung und Frieden. Beides ha-
    ben wir verloren“, sagte der irakische Christ Abdullah
    al-Naufali aus Bagdad. Er hat diese Befürchtung nicht
    ohne Grund, wie er sagte: „Die meisten Gläubigen bei
    uns im Irak werden sich nicht in die Weihnachtsmetten
    wagen.“

    Über 100 Millionen Christen weltweit sind wegen ih-
    res Glaubens von Misshandlung, Tod, Gefängnis oder
    massiver Diskriminierung bedroht. Wenn man sagt: „In
    Ägypten gibt es ja nur Diskriminierung von Christen“,
    dann halte ich das für ein Kleinreden von Problemen.
    Wenn wir Menschen in Deutschland so diskriminieren
    würden, möchte ich den einen oder anderen meiner Vor-
    redner dazu hören. Dann wäre einiges los im Lande.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Keine andere Religionsgemeinschaft wird intensiver
    verfolgt. Das zeigen die dramatischen Vorfälle in den
    letzten Monaten und Jahren, die wir im Menschenrechts-
    ausschuss behandelt haben.

    Ich spreche keiner Kollegin und keinem Kollegen der
    anderen Fraktionen ab, dass es auch ihnen am Herzen
    liegt, diese Dinge nicht einfach hinzunehmen. Wir haben
    den Tod der 50 irakischen Christen in Erinnerung. Sie
    waren Geiseln islamischer Fundamentalisten in einer sy-
    risch-orthodoxen Kirche. Ein irakischer Bischof sagte
    heute beim Frühstück: „Wer nicht weiß, was die Hölle
    ist, der soll zu uns in den Irak kommen. Bei uns ist die
    Hölle.“ Der Bischof ist anwesend; er sitzt auf der Tri-
    büne.

    Das müssen wir registrieren. Aus unserer Warte, aus
    einem sicheren Hort kann man manches beiseite wischen
    und darüber hinwegsehen.


    (Christoph Strässer [SPD]: Das ist auch eine Konsequenz von George W. Bush und seinem Krieg!)


    Die Zahl der im Irak lebenden Christen betrug vor
    20 Jahren noch 1,4 Millionen. Im Jahr 2003 waren es
    noch 800 000. Heute sind es weniger als 200 000 Men-
    schen christlichen Glaubens, die es noch wagen, im Irak
    zu leben.

    Im indischen Bundesstaat Orissa wurden zwischen
    2007 und 2009 rund 50 000 Christen vertrieben oder er-
    mordet. Auch in der jüngsten Zeit gab es wiederholt
    Übergriffe gegenüber Christen.

    Auch nach Pakistan schauen wir mit Besorgnis. Die
    Christin Asia Bibi – der Kollege Singhammer hat schon
    darauf hingewiesen – soll wegen Blasphemie gehängt
    werden, weil sie Mohammed mit Jesus verglichen hat.
    Noch steht die Vollstreckung zwar aus; aber die pakista-
    nische Regierung steht durch islamische Kräfte unter
    enormem Druck, dieses Urteil tatsächlich zu vollstre-
    cken.

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    (C (D Auch in Eritrea – dieses Land wurde bereits genannt – eobachten wir eine Verschärfung der Situation für die hristen. Es gibt Informationen darüber, dass rund 200 Christen aufgrund ihres Glaubens inzwischen lan esweit unter zum Teil unmenschlichen Bedingungen hne offizielle Anklage oder ohne Gerichtsverfahren ingesperrt worden sind. Das Ausmaß von Diskriminierung, von Unterdrükung und Bedrohung nimmt insbesondere – das können ir alle erkennen, machen wir uns doch nichts vor – in uslimischen Ländern seit Jahren beständig zu. Selbst in der Türkei, die ihren Blick bekanntermaßen ach Europa gerichtet hat – ein Land, dem wir freundchaftlich verbunden sind –, leben Christen nicht ungehrdet. Der Bau von Kirchen ist nahezu unmöglich. hristliche Geistliche schweben in Lebensgefahr, wenn ie durch ihre Kleidung als solche erkennbar sind. Preigten dürfen nur an bestimmten Tagen abgehalten weren. Selbst in den türkischen Städten, die angeblich die estliche Lebensart verkörpern, wie beispielsweise tanbul oder Ankara, ist die Situation nicht unbekümert, um es einmal vorsichtig auszudrücken. Denn auch diesen Städten wird einem als Christin geraten, kein reuz am Hals zu tragen, weil das sonst für Leib und Leen gefährlich sein könnte. Wer glaubt, Ankara sei wie aris, wie es irgendjemand einmal sagte, der täuscht ich, und der täuscht andere. Während vor 60 Jahren der nteil der Christen in der Türkei noch etwa 20 Prozent etrug, so sind es heute nur noch 0,15 Prozent. Neben der prekären Situation der Christen – das ist ns bewusst, so steht es auch in unserem Antrag – gibt es ahlreiche weitere religiöse Gemeinschaften, die ebenlls verfolgt werden. Das gilt besonders für die Situaon der Bahai im Iran. Ich freue mich, dass Professor ofmann, der Sprecher der Bahai-Gemeinde in Deutschnd, heute unter unseren Gästen ist. Herzlich willkomen! – Die Bahai sind im Iran einem unglaublichen Verlgungsdruck ausgesetzt, ebenso ist es in Ägypten. Wenn wir uns umschauen, sehen wir: Religionsfreieit ist weltweit für Christen und viele andere Religioen nicht vorhanden, obwohl sie ein elementares Menchenrecht ist, obwohl sich eine Vielzahl von Staaten zu r bekannt haben. Seit Jahren stellen wir besorgt fest, ass Religionsfreiheit zwar auf dem Papier existiert, im raktischen Leben aber keinerlei Gültigkeit hat. In vien muslimischen Ländern wird sie zugesichert, aber nur Rahmen der Scharia. Religionsfreiheit im Rahmen er Scharia ist ein K.-o.-Kriterium; das ist keine Reliionsfreiheit. In mindestens 64 Ländern der Erde, in denen fast 0 Prozent der Weltbevölkerung leben, ist die Religionseiheit tatsächlich eingeschränkt. Ich glaube, wir brauhen nicht nur bei uns in Deutschland, sondern weltweit in friedliches Miteinander der Religionen. Für mich ist as schönste Beispiel hierfür Lessings Ringparabel aus athan dem Weisen, die auf eine wunderbare Art und eise die Gleichwertigkeit und den Respekt der Religio en voreinander beschreibt. Die heutige Debatte im Deutschen Bundestag kurz or der Weihnachtszeit ist auch ein Zeichen der Solidari Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 82. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Dezember 2010 9183 Erika Steinbach )


    (A) )

    tät mit den Menschen, die wegen ihrer Religionszugehö-
    rigkeit verfolgt und unterdrückt werden und um ihr Le-
    ben bangen. Wir als CDU/CSU-Bundestagsfraktion
    stehen an der Seite aller Menschen, die um ihres Glau-
    bens willen verfolgt werden. Wir sehen aber in dieser
    Adventszeit mit Sorge die Situation der Christen, die
    dieses Fest der Liebe begehen möchten. Ich grüße von
    hier aus alle Christen, die auf ein friedvolles Weih-
    nachtsfest hoffen, von ganzem Herzen. Ich wünsche ih-
    nen und allen Menschen ein friedvolles Weihnachtsfest.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)




Rede von Gerda Hasselfeldt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Nächster Redner ist der Kollege Dietmar Nietan für

die SPD-Fraktion.


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dietmar Nietan


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Religion ist keineswegs Privatsache; aber für jeden gläu-
    bigen Menschen ist sein Glaube etwas ganz Persönli-
    ches, etwas, das sein Sein in der Welt zutiefst prägt, ein
    konstitutives Element seiner Persönlichkeit. Deshalb ist
    Religionsfreiheit für mich nicht irgendein Menschen-
    recht; Religionsfreiheit ist in jeder Hinsicht ein grundle-
    gendes Menschenrecht.

    Religionsfreiheit ist wie alle Menschenrechte ein
    universelles Menschenrecht. Wer Menschenrechtsverlet-
    zungen im Bereich der Religionsfreiheit nach Glaubens-
    richtung, Anzahl der Betroffenen, handelnden Staaten
    oder politischen Systemen unterschiedlich wertet, ist aus
    meiner Sicht auf dem besten Weg, die Axt an den uni-
    versellen Charakter dieses Menschenrechts anzulegen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Wer ein besonderes Augenmerk auf Menschenrechtsver-
    letzungen gegenüber Angehörigen einer bestimmten Re-
    ligion legt, schwächt sein eigenes Anliegen, obwohl es
    ein sehr ehrenwertes Anliegen ist. Jeder Mensch, dessen
    Würde mit Füßen getreten wird, muss uns gleich wichtig
    sein. Er hat unsere Solidarität genauso verdient, wenn er
    wegen eines Glaubens verfolgt wird, den wir möglicher-
    weise ganz und gar nicht teilen.

    Warum betone ich diese Art von Solidarität? Ich be-
    tone das, weil ich glaube, dass wir nur mit dieser Art von
    Solidarität gerade auch mit Andersdenkenden all denje-
    nigen in der Welt entgegentreten können, die unseren
    Einsatz für die Durchsetzung der Menschenrechte gerne
    als Herrschaftsinstrument des Westens diskreditieren
    wollen, um sich so aus der Verantwortung zu stehlen.


    (Beifall bei der SPD sowie des Abg. Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Als Christ fühle ich mich meinen verfolgten Mit-
    schwestern und Mitbrüdern in besonderer Weise verbun-
    den. Trotzdem halte ich es für falsch, ein besonderes Au-
    genmerk auf die Lage der christlichen Minderheiten zu
    legen, wie es der Koalitionsantrag tut. Damit Sie mich
    nicht falsch verstehen: Ich habe die Einbringung dieses

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    (C (D ntrages ausdrücklich für gut geheißen, weil ich es ichtig finde, dass wir hier über dieses Thema diskutien. Ich unterstütze ausdrücklich den Ansatz der Bun esregierung, sich intensiv für die Menschenrechte und amit auch für die Religionsfreiheit einzusetzen. (Christoph Strässer [SPD]: Wenn sie es denn dann tut!)


    h finde aber, dass wir gerade auch den verfolgten
    hristinnen und Christen am besten helfen, wenn wir je-
    er Menschenrechtsverletzung gegenüber jeder religiö-
    en Minderheit die gleiche Aufmerksamkeit zuteilwer-
    en lassen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    as macht uns nämlich am Ende glaubwürdiger. Für
    ich ist Glaubwürdigkeit eine der wichtigsten Waffen
    Kampf für die Menschenrechte.

    Zur Glaubwürdigkeit gehört für mich allerdings auch,
    ass wir den deutlichen Gefährdungen der Religions-
    eiheit im eigenen Land klare Worte entgegenstellen.
    amit ich auch da richtig verstanden werde: Natürlich
    eiß ich, dass wir hier über Gefährdungen der Reli-
    ionsfreiheit reden, nicht von massiven Verfolgungen
    der Diskriminierungen, wie sie in anderen Ländern auf-
    eten. Ich glaube aber, niemand von uns will hier ernst-
    aft behaupten, dass wir im Bundestag erst dann darüber
    den sollten, wenn es mit der Religionsfeindlichkeit in
    eutschland so weit gekommen ist, dass Straftatbe-

    tände auftreten. Vielmehr müssen wir jetzt darüber re-
    en.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    h will es diplomatisch formulieren: Der Antrag der
    oalitionsfraktionen wäre noch besser gewesen, wenn

    s dort klare Worte zur wachsenden Islamophobie in un-
    erem Land gegeben hätte.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Ich habe mich sehr gefreut, dass der Evangelische Ar-
    eitskreis der CDU/CSU unter der Führung meines ge-
    chätzten Kollegen Thomas Rachel sehr großen Wert da-
    uf gelegt hat, dass durch entsprechende Klarstellungen
    der Allgemeinen Verwaltungsvorschrift zum Aufent-

    altsgesetz dafür gesorgt wird, dass die sogenannte Qua-
    fikationsrichtlinie in der deutschen Asylpraxis endlich
    berall in vollem Umfang angewandt wird. Ich hätte
    ich gefreut, wenn die Koalition diese Forderung in
    ren Antrag aufgenommen hätte; denn es dient unserer
    laubwürdigkeit, wenn wir deutlich machen, dass wir

    llen Menschen, die aus religiösen Gründen verfolgt
    erden – egal, welcher Religion sie angehören und was
    er Verfolgungsgrund ist –, Asyl gewähren.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    9184 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 82. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Dezember 2010

    Dietmar Nietan


    (A) )


    )(B)

    Eine entsprechende Klarstellung hätte Ihrem Antrag
    mehr Glaubwürdigkeit verliehen.

    Ich möchte dem verehrten, von mir wirklich geschätz-
    ten Kollegen Raju Sharma sagen: Religionsfreiheit ist in
    der Tat nur in einem säkularen Staat möglich. Aber – das
    betone ich für mich – ein säkularer Staat ist etwas ande-
    res als ein laizistischer Staat. Ich sage hier an dieser
    Stelle sehr deutlich, dass ich bei manchen Diskussions-
    zusammenhängen in unserem Land, die laizistisch ge-
    prägt sind, eine gewisse Melodie erkenne, die mich an
    Religionsfeindlichkeit erinnert. Wenn das mit Laizismus
    gemeint ist, dann kann ich persönlich das nicht unterstüt-
    zen. Es kann nicht sein, dass Äußerungen und Symbole
    zur Religion grundsätzlich aus dem öffentlichen Raum
    verbannt werden. Denn sie gehören zu unserer Kultur
    und zu unserem Land. Diese Art von Laizismus möchte
    ich bei uns in Deutschland nicht haben.


    (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU und der FDP)


    In diesem Zusammenhang empfehle ich sehr die Lek-
    türe von Professor Habermas, der ja nicht in Verdacht
    steht, ein christlicher Fundamentalist zu sein.


    (Beatrix Philipp [CDU/CSU]: Das ist wahr!)


    Professor Habermas hat ausdrücklich betont, dass reli-
    giös begründete Stellungnahmen einen wichtigen und le-
    gitimen Platz in der öffentlichen politischen Diskussion
    haben müssen. Habermas begründet das insbesondere
    damit, dass er sagt: Die praktische Vernunft – und er
    sieht sich als einen Vertreter der nachreligiösen prakti-
    schen Vernunft – braucht geradezu einen neuen Dialog
    mit der Religion, mit dem Religiösen, um nicht an ihren
    eigenen guten Gründen angesichts entgleisender Moder-
    nisierung zu verzweifeln.

    Deshalb sage ich: Ein offener Dialog zwischen prakti-
    scher Vernunft und Religion ist für beide wichtig. Wir
    sollten denjenigen entgegentreten, die meinen, dass Reli-
    gion etwas Althergebrachtes ist, das nicht mehr in unsere
    Zeit gehört. Das ist für mich auch ein Anfang von Reli-
    gionsfeindlichkeit, den wir verhindern sollten.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Das sehen wir auch so!)


    Ich möchte zum Schluss an eine großartige Rede er-
    innern, die unser damaliger Bundespräsident Johannes
    Rau im Jahre 2004 zum Festakt des 275. Geburtstags
    von Gotthold Ephraim Lessing gehalten hat. Ich möchte
    zwei Zitate nennen, die, glaube ich, auf den Punkt brin-
    gen, worum es in unserer Debatte gehen sollte. Ich wün-
    sche mir sehr, dass wir dieses Thema beim nächsten Mal
    in einer Art und Weise diskutieren, dass wir am Ende zu
    einem gemeinsamen Antrag aller Fraktionen kommen.
    Denn das ist dem Thema eigentlich angemessen.


    (Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Johannes Rau hat gesagt:

    Es geht um die Frage: Wie können Menschen mit-
    einander leben, die ganz unterschiedliche Dinge für

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    (C (D wahr und für richtig halten und auch manches tun, was die jeweils anderen unbegreiflich finden? nd er hat in seiner Rede gesagt: Toleranz ist nicht Beliebigkeit. Toleranz und Respekt bedeuten ja gerade, dass man die Existenzberechtigung anderer Überzeugungen und Glaubenswahrheiten akzeptiert, die man nicht für richtig hält. Wenn wir uns dem Thema in diesem Geist widmen nd deutlich machen, dass es um die Verfolgung aller eligionen geht, und wir in dieser Frage keine benachiligen oder bevorzugen, dann tun wir allen Verfolgten, uch den christlichen Mitbrüdern und Mitschwestern, en größten Gefallen. In diesem Sinne sollten wir für die ukunft lernen. Herzlichen Dank. (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der FDP und der LINKEN)