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ID1707401200

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    12. Grünen.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/74 zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2011 (Haushaltsgesetz 2011) (Drucksachen 17/2500, 17/2502) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bun- des 2010 bis 2014 (Drucksachen 17/2501, 17/2502, 17/3526) 8 Einzelplan 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzler- amt (Drucksachen 17/3504, 17/3523) . . . . . . . Dr. Frank-Walter Steinmeier (SPD) . . . . . . . . Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . Dr. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) . . . . . Reiner Deutschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Agnes Krumwiede (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . Agnes Krumwiede (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 Einzelplan 05 Auswärtiges Amt 8050 A 8050 A 8050 B 8050 C 8055 C 8089 B 8090 B 8091 A 8092 A 8092 B 8092 C 8094 D Deutscher B Stenografisc 74. Sit Berlin, Mittwoch, den I n h a Glückwünsche zum Geburtstag des Vizepräsi- denten Dr. Hermann Otto Solms . . . . . . . . . Wahl des Abgeordneten Siegmund Ehrmann als stellvertretendes Mitglied im Stiftungsrat der Kulturstiftung des Bundes . . . . . . . . . . Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Absetzung der Tagesordnungspunkte VI b und c . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nachträgliche Ausschussüberweisung . . . . . . Tagesordnungspunkt I (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- 8049 A 8049 B 8049 B 8049 D 8049 D Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . 8063 A 8066 D undestag her Bericht zung 24. November 2010 l t : Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Petra Merkel (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8072 C 8076 C 8077 C 8080 C 8080 D 8081 A 8083 B 8086 D 8088 B (Drucksachen 17/3505, 17/3523) . . . . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Link (Heilbronn) (FDP) . . . . . . . . . . . . 8092 C 8092 D 8097 A II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 74. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. November 2010 Stefan Liebich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Ruprecht Polenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karl-Georg Wellmann (CDU/CSU) . . . . . . . . Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karl-Georg Wellmann (CDU/CSU) . . . . . . . . Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Agnes Malczak (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Ute Granold (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Viola von Cramon-Taubadel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Gauweiler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Christoph Strässer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Bijan Djir-Sarai (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Rüdiger Kruse (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Link (Heilbronn) (FDP) . . . . . . . . . . Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bettina Kudla (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . 10 Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung (Drucksachen 17/3513, 17/3523) . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . Klaus-Peter Willsch (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Inge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Bartels (SPD) . . . . . . . . . . Inge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . 8098 C 8100 D 8102 C 8104 A 8106 B 8106 D 8107 A 8107 C 8108 C 8109 D 8111 B 8112 C 8114 A 8115 C 8116 D 8118 C 8120 B 8121 C 8122 D 8123 A 8123 C 8124 B 8124 D 8125 A 8126 C 8128 B 8130 D 8132 D 8133 D 8135 C 8136 B 8136 C 8137 A Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Robert Hochbaum (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Ernst-Reinhard Beck (Reutlingen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt VI: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Übereinkommen des Euro- parats vom 16. Mai 2005 zur Verhütung des Terrorismus (Drucksache 17/3801) . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 1: a) Antrag der Abgeordneten Agnes Krumwiede, Ekin Deligöz, Katja Dörner, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Kulturelle Bildung von Bundesseite nachhaltig för- dern – Auflegung eines Förderpro- gramms „Jugendkultur Jetzt“ (Drucksache 17/3066) . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Sylvia Kotting- Uhl, Oliver Krischer, Hans-Josef Fell, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Kein Atommüllexport nach Russland (Drucksache 17/3854) . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt VII: a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Wirtschaftsplans des ERP-Sonderver- mögens für das Jahr 2011 (ERP-Wirt- schaftsplangesetz 2011) (Drucksachen 17/3119, 17/3835) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Menschenrechte und Hu- manitäre Hilfe zu dem Antrag der Abge- ordneten Volker Beck (Köln), Tom Koenigs, Marieluise Beck (Bremen), wei- terer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Einigkeit über die Definition des Tatbestandes des Aggressionsverbrechens im IStGH- Statut erzielen (Drucksachen 17/1767, 17/3889) . . . . . . . c) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für wirtschaftliche Zusam- menarbeit und Entwicklung zu dem An- 8137 B 8139 C 8140 C 8141 D 8142 D 8144 D 8144 D 8145 A 8145 A 8145 B Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 74. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. November 2010 III trag der Abgeordneten Ute Koczy, Thilo Hoppe, Uwe Kekeritz, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Pakistan nach der Flut lang- fristig unterstützen und Schulden um- wandeln (Drucksachen 17/3206, 17/3779) . . . . . . . d)–j) Beschlussempfehlungen des Petitionsaus- schusses: Sammelübersichten 164, 165, 166, 167, 168, 169 und 170 zu Petitionen (Drucksachen 17/3664, 17/3665, 17/3666, 17/3667, 17/3668, 17/3669, 17/3670) . . . . 11 Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Drucksachen 17/3519, 17/3523) . . . . . . . Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Harald Leibrecht (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Volkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . Johannes Selle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel, Bundesminister BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel, Bundesminister BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dagmar Wöhrl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dagmar Wöhrl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . Dr. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . . Klaus Riegert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 8145 C 8145 D 8146 C 8146 D 8148 C 8149 C 8151 A 8152 C 8153 B 8154 B 8156 A 8157 C 8157 C 8157 D 8158 A 8159 C 8160 B 8160 D 8161 B 8162 B 8163 A 8164 C 8164 D 8165 A 8165 C 8167 C Tagesordnungspunkt II: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streit- kräfte an der EU-geführten Operation Atalanta zur Bekämpfung der Piraterie vor der Küste Somalias auf Grundlage des Seerechtsübereinkommens der Vereinten Nationen von 1982 und der Resolutionen 1814 (2008) vom 15. Mai 2008, 1816 (2008) vom 2. Juni 2008, 1838 (2008) vom 7. Okto- ber 2008, 1846 (2008) vom 2. Dezember 2008, 1897 (2009) vom 30. November 2009 und nachfolgender Resolutionen des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen in Verbindung mit der Gemeinsamen Aktion 2008/851/GASP des Rates der Europäi- schen Union vom 10. November 2008, dem Beschluss 2009/907/GASP des Rates der Europäischen Union vom 8. Dezember 2009, dem Beschluss 2010/437/GASP des Rates der Europäischen Union vom 30. Juli 2010 und dem erwarteten Beschluss des Rates der Europäischen Union vom 13. De- zember 2010 (Drucksache 17/3691) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Edelgard Bulmahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Kossendey, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . Joachim Spatz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt III: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der EU-geführten Opera- tion „ALTHEA“ zur weiteren Stabilisie- rung des Friedensprozesses in Bosnien und Herzegowina im Rahmen der Implementie- rung der Annexe 1-A und 2 der Dayton- Friedensvereinbarung sowie an dem NATO-Hauptquartier Sarajevo und seinen Aufgaben, auf Grundlage der Resolution des Sicherheitsrates der Vereinten Natio- nen 1575 (2004) und Folgeresolutionen (Drucksache 17/3692) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8169 B 8169 C 8170 D 8171 A 8171 D 8173 B 8174 C 8175 B 8175 C 8176 A 8177 A 8178 A IV Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 74. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. November 2010 Dr. Werner Hoyer, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dietmar Nietan (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christian Schmidt, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt IV: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung des Einsatzes bewaffneter deutscher Streit- kräfte bei der Unterstützung der gemeinsa- men Reaktion auf terroristische Angriffe gegen die USA auf Grundlage des Arti- kels 51 der Satzung der Vereinten Nationen und des Artikels 5 des Nordatlantikver- trags sowie der Resolutionen 1368 (2001) und 1373 (2001) des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen (Drucksache 17/3690) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Werner Hoyer, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Groschek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Kossendey, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 8178 B 8179 B 8180 D 8181 D 8182 C 8183 A 8183 C 8184 C 8185 C 8185 D 8187 A 8188 C 8189 D 8190 D 8191 D 8192 C 8193 A 8193 D 8195 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 74. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. November 2010 8049 (A) (C) (D)(B) 74. Sit Berlin, Mittwoch, den Beginn: 9
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 74. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. November 2010 8195 (A) (C) (D)(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 24.11.2010 Bellmann, Veronika CDU/CSU 24.11.2010 Bluhm, Heidrun DIE LINKE 24.11.2010 Bögel, Claudia FDP 24.11.2010 Bülow, Marco SPD 24.11.2010 Dyckmans, Mechthild FDP 24.11.2010 Frankenhauser, Herbert CDU/CSU 24.11.2010 Friedhoff, Paul K. FDP 24.11.2010 Laurischk, Sibylle FDP 24.11.2010 Nord, Thomas DIE LINKE 24.11.2010 Oswald, Eduard CDU/CSU 24.11.2010 Röspel, René SPD 24.11.2010 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.11.2010 Scheel, Christine BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.11.2010 Dr. Schmidt, Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.11.2010 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Klöckner, Julia CDU/CSU 24.11.2010 Kramme, Anette SPD 24.11.2010 Kretschmer, Michael CDU/CSU 24.11.2010 Schnurr, Christoph FDP 24.11.2010 Schreiner, Ottmar SPD 24.11.2010 74. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 24. November 2010 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Birgit Homburger


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Herr Präsident, ich werde an dem Punkt noch einmal

    beginnen, an dem die Grünen eben nicht mehr zuhören
    wollten. Meine sehr verehrten Damen und Herren von
    den Grünen, Ihre Philosophie stellt den Protest auf der
    Straße über die Legitimität parlamentarischer Verfahren.
    Dieses Handlungsmuster kennen wir an verschiedenen
    Stellen. Ich bin der Meinung, dass Menschen in diesem
    Land einen Anspruch auf Verlässlichkeit haben. Deshalb
    werden wir an der Rechtsstaatlichkeit festhalten und
    nicht akzeptieren, dass die letzte Instanz in diesem Land
    die Sitzblockade ist.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wir gehen die Erneuerung Deutschlands entschlossen
    an, und zwar in allen Bereichen.


    (Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das fürchten viele in diesem Land!)


    Das gilt auch für die Bundeswehrreform. Wir haben im
    Koalitionsvertrag vereinbart, dass eine Strukturkommis-
    sion eingesetzt wird. Wir haben durchgesetzt, dass zu-
    nächst einmal die Wehrpflicht auf sechs Monate redu-
    ziert wird.

    Das hat zu einem Rutschbahneffekt geführt und auch
    zu einem neuen Nachdenken im Verteidigungsministe-
    rium. Jetzt sind wir an einem Punkt, an dem wir endlich
    nach vielen Jahren der Diskussion eine neue, zukunftsfä-
    hige Struktur für die Bundeswehr auf den Weg bringen
    und vor allen Dingen die Wehrpflicht aussetzen. Das be-
    deutet, dass es ein Meilenstein für die junge Generation
    ist. Tausende junge Männer werden im nächsten
    Sommer eben nicht mehr zur Kleiderkammer der Bun-
    deswehr gehen, sondern direkt in die Hörsäle und in die
    Berufsschulen gehen können.


    (Thomas Oppermann [SPD]: Hauptsache, Sie finden dort einen Platz!)


    Das, meine Damen und Herren, ist ein Erfolg, und es er-
    öffnet wiederum neue Chancen für die junge Generation
    in Deutschland.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Der Haushalt, den wir in dieser Woche abschließend
    beraten, ist ein Wendepunkt in der Haushaltspolitik.


    (Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja, auch das haben wir so befürchtet!)


    Wir arbeiten mit Ausgabenkürzungen statt mit Ausga-
    benausweitung. Wir senken die Neuverschuldung im
    Bund um 40 Prozent, während unter gleichen wirtschaft-





    Birgit Homburger


    (A) (C)



    (D)(B)

    lichen Rahmenbedingungen Rot-Grün in NRW die Ver-
    schuldung um 35 Prozent erhöht. Das ist die Realität.
    Wir werden bis 2014 80 Milliarden Euro gegenüber
    dem Entwurf von Ihrem Herrn Steinbrück einsparen.
    Das ist die Realität, und es ist sozialer und gerechter als
    alles, was Sie in Ihrer Regierungszeit beschlossen haben.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wir werden die Neuverschuldung weiter reduzieren.
    Sie haben hier immer wieder eingewandt, man könnte
    das schon jetzt tun und man könnte noch viel mehr tun.
    Ich will Ihnen einmal sagen, meine sehr verehrten Da-
    men und Herren von der SPD:


    (Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN], an die SPD gewandt: Nun hört mal zu!)


    Sie haben über Jahre in diesem Land Regierungsverant-
    wortung getragen. In dieser Zeit gab es viele wirtschaft-
    lich gute Jahre mit sprudelnden Steuereinnahmen. In
    keinem einzigen dieser Jahre haben Sie es geschafft, die
    Ausgaben zu reduzieren – in keinem einzigen. Trotz
    Milliarden Mehreinnahmen haben Sie die Ausgaben al-
    lein von 2005 bis 2009 um 30 Milliarden Euro gestei-
    gert.


    (Thomas Oppermann [SPD]: Mit Ihrem Koalitionspartner!)


    Der letzte, der dieser Koalition haushaltspolitische Vor-
    schläge und Ratschläge geben sollte, ist die SPD.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Thomas Oppermann [SPD], an die CDU/CSU gewandt: Und da klatschen Sie mit! Sie beklatschen noch die Kritik an Ihnen! – Gegenruf des Abg. Volker Kauder [CDU/CSU])


    Deshalb hat die Haushaltskonsolidierung für uns
    oberste Priorität. Wir stehen bei den Staatsausgaben auf
    der Bremse, und wir werden noch in diesem Jahr eine
    Steuervereinfachung auf den Weg bringen, die vor allen
    Dingen den Bürgerinnen und Bürgern in diesem Land
    nutzt.


    (Thomas Oppermann [SPD]: Da sind wir aber sehr gespannt!)


    Wir werden – auch die Bundeskanzlerin hat das gesagt –
    alles dafür tun, dass wir in dieser Legislaturperiode die
    Spielräume erarbeiten, die wir brauchen, um eine Entlas-
    tung der unteren und mittleren Einkommensgruppen in
    Deutschland zu ermöglichen.


    (Thomas Oppermann [SPD]: Als Wahlgeschenk!)


    Das ist eine Frage der Gerechtigkeit, Herr Oppermann,
    und wir werden uns auch von Ihnen davon nicht abhalten
    lassen.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Thomas Oppermann [SPD]: Sie schottern unseren Sozialstaat!)


    Es geht um die Stabilisierung des Euro. Auch des-
    halb ist die Haushaltskonsolidierung von zentraler Be-
    deutung. Dabei geht es um Europa, aber es geht eben
    auch um das Ersparte der kleinen Leute. Wir haben hier
    eine Vorbildfunktion, die wir wahrnehmen, ganz anders
    als Sie seinerzeit im Jahr 2004, als Sie dafür gesorgt ha-
    ben, dass der Stabilitätspakt in Europa gelockert wurde.
    Das war einer der Momente, die dazu geführt haben,
    dass wir heute in dieser Krise sind.


    (Beifall bei der FDP – Zuruf von der SPD: Ah!)


    Wir werden dafür werben, dass der Stabilitätspakt ver-
    schärft wird.


    (Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sagen Sie mal was zu Irland! Das war doch immer unsere Zukunft!)


    – Verehrter Herr Trittin, ich komme gerade zum Beispiel
    Irland.

    Was die Frage Irland angeht: Hier zeigt sich, dass wir
    über die Entscheidungen, die wir im Frühjahr gefällt ha-
    ben, für die Krise gewappnet sind.


    (Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Da sind doch Ihre steuerpolitischen Vorstellungen verwirklicht worden! – Gegenruf des Abg. Volker Kauder [CDU/CSU]: Schlimmer geht es nimmer!)


    Ich stelle an dieser Stelle fest, dass wir uns der Verant-
    wortung gestellt haben, während Sie von der Opposition
    dagegen gestimmt oder sich kraftvoll enthalten haben.


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie waren doch gegen alles!)


    Das war alles, was Sie gemacht haben. Sie schlagen sich
    in die Büsche, wir haben die Verantwortung übernom-
    men.


    (Beifall bei der FDP)


    Wir brauchen deshalb Krisenmechanismen,


    (Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was lernen Sie aus Irland? – Petra Merkel [Berlin] [SPD]: Was lernen Sie denn?)


    die die Beteiligung privater Gläubiger vorsehen. Wir als
    Koalition hier im Deutschen Bundestag wollen – das ha-
    ben wir deutlich gemacht – einen Zukunftsmechanis-
    mus, der dafür sorgt, dass es eine Art Umschuldung, eine
    Art Insolvenzordnung für Staaten gibt. Ich bin der tiefen
    Überzeugung, dass wir dafür sorgen müssen, dass mehr
    Verantwortlichkeit in diesen Bereich zurückkehrt. Des-
    halb werden wir uns auf europäischer Ebene genau hier-
    für einsetzen.

    Was Sie hier tun, ist doppelt unverantwortlich. Bei der
    Rettung tauchen Sie ab, und hinterher gibt beispiels-
    weise Herr Gabriel Interviews, in denen er den Euro ka-
    puttredet. Herr Steinmeier schlägt sich in die Büsche,
    wenn es um die Abstimmung geht, gibt uns aber hier in
    seiner Rede Belehrungen, wie man es besser machen
    soll.


    (Dr. Frank-Walter Steinmeier [SPD]: Sie haben die gemeinsame Entschließung verhindert!)






    Birgit Homburger


    (A) (C)



    (D)(B)

    Ich bin der Auffassung, dass wir einen starken Euro
    brauchen. Wir brauchen solide Haushalte, strenge Stabi-
    litätskriterien und einen dauerhaften Krisenmechanis-
    mus, um einen harten Euro zu erreichen. Diese Koalition
    kämpft für einen harten Euro und gegen eine Transfer-
    union. Sie sind herzlich eingeladen, sich dieser Verant-
    wortung zu stellen.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Wir haben schon lange eine Transferunion! Was ist die Europäische Union anderes als eine Transferunion?)


    Neue Herausforderungen erfordern kluges und beson-
    nenes Handeln. Das gilt auch für die aktuelle Sicher-
    heitslage. Wir als FDP-Bundestagsfraktion haben volles
    Vertrauen in die deutschen Sicherheitsbehörden und de-
    ren gute Ermittlungsarbeit, die sie in den letzten Jahren
    immer wieder bewiesen haben. Wir sind der Meinung,
    dass die vorhandenen Gesetze konsequent genutzt und
    Vollzugsdefizite abgebaut werden müssen. Wir als Ko-
    alition haben in der letzten Woche nochmals bewiesen:
    Wenn es notwendig ist, schnell zu handeln, dann tun wir
    das. Als sich gezeigt hat, dass bei der Frachtkontrolle
    Probleme bestehen, haben wir im Haushaltsausschuss
    sofort dafür gesorgt, dass 450 neue Stellen vorgesehen
    werden, durch die die Kontrolle und die Sicherheit ge-
    währleistet werden. Das ist ein Beispiel für das sofortige,
    entschlossene Handeln, das diese Koalition auszeichnet.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Der reflexartige Ruf nach schärferen Gesetzen sorgt
    nicht für mehr Sicherheit. Deshalb, denke ich, sollten
    wir die Lage ruhig analysieren und die nötigen Maßnah-
    men ergreifen. Denn Angst ist die stärkste Waffe des
    Terrors. Terroristen zielen auf unsere freiheitliche Ge-
    sellschaft. Sie wollen Angst, Schrecken und weniger
    Freiheit; das ist das Ziel der Terroristen. Ich bin der Auf-
    fassung, dass wir hier in diesem Hause gemeinsam dafür
    sorgen sollten, dass sie das nicht erreichen. Ich danke an
    dieser Stelle ganz ausdrücklich dem Bundesinnen-
    minister de Maizière, aber auch der Justizministerin
    Leutheusser-Schnarrenberger, die in Ruhe und Beson-
    nenheit reagiert und die nötigen Maßnahmen auf den
    Weg gebracht haben.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Schwarz-Gelb trägt Verantwortung für unser Land.
    Wir handeln entschlossen und treffen Entscheidungen,
    auch wenn sie unpopulär sind. Das ist der Unterschied
    zwischen Rot-Rot-Grün und Schwarz-Gelb: Wir gestal-
    ten Deutschland, Sie sind für den Stillstand. Wir wollen
    Deutschland zukunftsfähig machen, Sie wollen den
    Rollback in alte Rezepte von gestern. Wir übernehmen
    Verantwortung, Herr Kuhn, Sie drücken sich vor Ent-
    scheidungen und schlagen sich in die Büsche. Wir haben
    Kraft und Mut für Richtungsentscheidungen, Sie ma-
    chen eine Wohlfühlpolitik, versprechen allen alles und
    ziehen sich in Ihre Kuschelecke zurück.

    Wachstum, Bildung, Zusammenhalt – dafür steht
    diese Koalition, dafür arbeiten wir. Wir haben den Mut
    zu Veränderungen und zu Verantwortung. Das ist der
    Unterschied zur Opposition in diesem Haus.

    Vielen Dank.


    (Anhaltender Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Das Wort hat die Kollegin Renate Künast für die

Fraktion Bündnis 90/Die Grünen.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Renate Künast


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Ich

    möchte erst einmal nach oben schauen.


    (Norbert Barthle [CDU/CSU]: Ja! Schauen Sie ab und zu ruhig mal nach oben! – Dr. HansPeter Friedrich [Hof] [CDU/CSU]: Ein Stoßgebet kann nie schaden! – Weiterer Zuruf: Es ist keiner da!)


    – Ja. – Dort oben laufen während unserer Sitzungen nor-
    malerweise Menschen, aus diesem Lande, aus ganz
    Europa und aus vielen anderen Ländern, die eines genie-
    ßen: dass der Deutsche Bundestag das einzige Parlament
    ist, das so frei ist, dass man sich nicht einmal anmelden
    muss, bevor man sich dort vorne in die Schlange stellt,
    um wenig später aus dem Reichstag hinaus- und auf uns
    hinabzuschauen.

    Ich glaube – zumindest mir geht es in den letzten Ta-
    gen so –, das ist etwas, das wir immer im Kopf haben
    müssen: Das ist aufgrund der Erkenntnisse im Zusam-
    menhang mit dem Terrorismus im Moment nicht mög-
    lich. Aber ein Gefühl sollte uns heute verbinden. Auch
    wenn wir hier tagen wie immer und arbeiten wie immer,
    sollten wir wissen: Dies ist ein freies Parlament in einem
    freien Land, das wird es immer bleiben, und das Dach
    wird wieder geöffnet werden.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der CDU/CSU, der SPD und der FDP sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Ich möchte an dieser Stelle dem Bundesinnenminister
    danken.


    (Petra Merkel [Berlin] [SPD]: Ja! Das finde ich auch!)


    Wir sind bei diversen Themen nicht einer Meinung. Ich
    will mich aber dafür bedanken, dass Sie die Dinge mit
    der Ihnen typischen Ernsthaftigkeit und Seriosität ganz
    ruhig angegangen sind, das, was nötig war, erklärt haben
    und das tun, was notwendig und rechtlich zulässig ist.
    Ich glaube, das hilft uns auch, um aus dieser Situation
    herauszukommen. Später werden wir unsere Debatten
    – wir wissen schon, welche – natürlich weiterführen.
    Dennoch sage ich Ihnen insofern meinen und unseren
    herzlichen Dank.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der CDU/CSU und der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD)






    Renate Künast


    (A) (C)



    (D)(B)

    Nun zum Haushalt und zu Ihrer Rede, Frau Bundes-
    kanzlerin. Sie sind ans Redepult getreten und haben ge-
    sagt, Sie möchten jetzt endlich eine Rede für die Zukunft
    halten.


    (Ernst Hinsken [CDU/CSU]: Ja! Das hat sie auch!)


    Eine solche Rede haben Sie aber nicht gehalten. Dies
    war keine Rede für die Zukunft.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Ich will Ihnen auch erklären, warum. Das, was Sie ge-
    sagt haben, war nicht wirklich der Zukunft verpflichtet.
    Sie haben in den letzten Monaten im Übrigen eine an-
    dere These vertreten. Als Sie mit Schwarz-Gelb so rich-
    tig tief im Sumpf saßen, haben Sie gesagt: Nun kommt
    der Herbst der Entscheidungen. – Entscheiden allein ist
    aber keine Qualität, Frau Merkel. Es kommt auch auf
    den Inhalt und die Richtung der Entscheidungen an.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Ja, Sie haben sich entschieden. Sie haben sich ent-
    schieden – gegen eine zukunftssichere Energiepolitik in
    Deutschland. Sie haben sich entschieden – gegen Solida-
    rität in der Gesundheitspolitik. Sie haben sich entschie-
    den – gegen sozialen Zusammenhalt. Sie spalten das
    Land. Das ist nicht der Zukunft, sondern das ist dem
    Vergangenen verpflichtet, Frau Merkel.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Dr. Hans-Peter Friedrich [Hof] [CDU/CSU]: Was erzählen Sie denn da für einen Quatsch, Frau Künast?)


    Sie haben gesagt: starke Wirtschaft, starker Staat,
    starkes Gemeinwesen. Dass die FDP bei all dem mit-
    macht – ich wiederhole: „starkes Gemeinwesen“ und
    „starker Staat“ –, wage ich zu bezweifeln. Aber egal! Sie
    haben nichts von all dem organisiert. Sie haben im letz-
    ten Jahr Klientelgeschenke verteilt. Wenn wir „Möven-
    pick“ hören, zucken wir alle zusammen. Keiner denkt
    mehr an Eis, sondern alle denken nur noch an Steuerpri-
    vilegien.


    (Jörg van Essen [FDP]: So ein Unsinn!)


    Sie machen eine gnadenlose Klientelpolitik: für die
    Pharmaindustrie, für den Profit der Atomkonzerne, für
    die Privilegien einiger weniger in der Gesundheitspoli-
    tik. Die Folgen dieser Politik haben Sie selbst beschrie-
    ben, Frau Merkel. Ich möchte zitieren, was Sie auf Ihrem
    Parteitag gesagt haben:

    Wir brauchen uns nicht zu wundern, dass sich viele
    Menschen angewidert von den politischen Parteien
    und den Politikern abwenden, wenn die Politik ih-
    rerseits selbst das Gespür für die Grenzen des An-
    stands verliert.

    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Thomas Oppermann [SPD]: Das war eine richtige Erkenntnis!)


    Das ganze erste Jahr Schwarz-Gelb zeigte: Sie haben das
    Gespür für den Anstand, für die Menschen verloren.
    Frau Merkel, Sie haben vorhin – auch ich bin in der
    Lage, Pirouetten zu drehen, aber man muss erst einmal
    auf die Idee kommen, so zu denken –


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Vorführen! Machen Sie mal!)


    etwas zur globalen Natur und zur Nachhaltigkeit erzählt.
    Nachdem Sie da oben in den philosophischen Sphären
    herumgereist sind, kamen Sie wieder herunter und sag-
    ten: Deshalb muss Gorleben gebaut werden. – Frau
    Merkel, nachhaltig ist das nicht, weil man dann nämlich
    gar nicht erst damit angefangen hätte.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Denn das ist eine Risikotechnologie, gar nicht davon zu
    reden, wenn man dies verlängern würde.

    Sie machen es immer nach der Methode: Der Regie-
    rungssprecher erzählt vorher schon einmal, was Sie an-
    geblich alles erreicht haben, damit möglichst viele es
    schreiben. Ich nehme das so wahr: Wenn der Regie-
    rungssprecher angekündigt hat, was Sie tun werden, tre-
    ten Sie an das Redepult, spitzen den Mund, und heraus
    kommt ein verzagter Pfiff.


    (Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin: Immerhin!)


    – Immerhin, das stimmt. Gar kein Ton wäre noch
    schlimmer. – Ich sage Ihnen: So kann die Zukunft unse-
    res Landes nicht organisiert werden.

    Sie haben sich überlegt, nachdem Sie nicht wussten,
    wer Sie jeweils sind – es gibt ja nicht wenige, die Pro-
    bleme haben, zu sagen: „Wer bin ich und wenn ja, wie
    viele?“, auch als Partei; die Grünen trifft es gerade nicht,
    aber die CDU weiß es nicht; Sie rufen ständig etwas
    Neues aus –:


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Einmal sind Sie Mitte, liberal, um ihnen das Wasser ab-
    zugraben. Dann sind Sie wieder konservativ und wollen
    das Bürgertum in den Großstädten erreichen. Dann ist
    wieder das große C dran. Jetzt ist die große Geschichte:
    Immer auf die Grünen. Wir nehmen den Handschuh
    gerne auf, den Sie werfen: Immer auf die Grünen. Ich
    bin sowieso der Überzeugung, dass dieses Land, wenn es
    sich um seine Zukunft Gedanken macht, im Wesentli-
    chen zwischen zwei Konzepten zu entscheiden hat: Ih-
    rem und unserem, schwarz oder grün.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Schauen wir uns einmal an, wohin die Reise geht. Sie
    sprechen immer vom großen C, dem Christlichen. Dann
    müssten Sie aber einmal den Haushalt richtig konsolidie-
    ren und dabei das große C mitnehmen. Ist es christlich,
    nur bei den Ärmsten zu sparen?


    (Zurufe von der CDU/CSU: Oh! – Gegenruf des Abg. Thomas Oppermann [SPD]: Das ist langweilig, nicht? – Petra Merkel [Berlin] [SPD]: Was ist das für eine Reaktion, Herr Kollege Kauder?)






    Renate Künast


    (A) (C)



    (D)(B)

    – Ich weiß, jetzt ruft Herr Kauder gleich wieder: Sie den-
    ken immer nur an die Hartz-IV-Leute. – Nein, nicht im-
    mer nur, aber auch. Und ich denke an die Zukunft.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Warum streicht man eigentlich diesen Eltern, nicht aber
    der erwerbslosen Ehefrau das Elterngeld? Auch das ist
    keine Ersatzleistung, oder, meine Herren? Sie haben das
    Elterngeld für Hartz-IV-Empfänger sowie die Renten-
    beiträge gestrichen und die Mittel zur Qualifizierung um
    16 Milliarden Euro gekürzt. Das soll Zukunft sein? Das
    organisiert die Arbeitslosigkeit der Zukunft. Das organi-
    siert die tiefe Armut im Rentenalter. Das ist nicht Zu-
    kunft, sondern ganz blöde alte Denke.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Sie sagen, dieser Haushalt sei angeblich christlich
    ausgewogen. Na toll! Die Brennelementesteuer wird
    vollständig absetzbar. Die Ausnahmen bei der Ökosteuer
    bleiben alle erhalten. Um sie zu finanzieren, sollen die
    Menschen mehr Steuern für das Rauchen zahlen. Das ist
    irgendwie schräg. Ich will nicht behaupten, Rauchen sei
    gesund.


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Das wäre ja noch schöner!)


    Im Gegenteil: Die Nichtraucherregelungen gefallen auch
    mir. Sie meinen, die einen, die nicht einmal internatio-
    nale Konkurrenz und Wettbewerb haben, dürften die
    Ökosteuerausnahmen nicht verlieren. Bei den anderen
    sagt man: Ihr müsst jetzt einmal einen Solidarbeitrag
    leisten.


    (Dr. Michael Meister [CDU/CSU]: Die Steuersubventionen haben Sie doch eingeführt, Frau Künast!)


    Ich kann Ihnen nur eines sagen: Ihr Haushaltsentwurf
    ist der soziale und ökologische Offenbarungseid und
    kein Zukunftsversprechen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Sie sprechen von 48 Milliarden Euro neuen Schulden.
    Aber Sie haben vergessen, was Sie noch alles an Neben-
    schauplätzen versteckt haben.

    Dann beglückt uns noch der von Frau Homburger im-
    mer so gelobte Herr Brüderle. Er schwadroniert schon
    wieder über Steuersenkungen. Und Ihr Herr Lindner
    – das ist der Ersatzmann, damit Westerwelle nicht so oft
    gesehen wird –


    (Lachen und Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    profiliert sich immer mit seinen Gewerbesteueralbträu-
    men.

    Was in diesem Land sozial ist und wie der Alltag or-
    ganisiert wird, wird in den Kommunen entschieden.
    Wir brauchen Kindergärten, Schulen, Horte, Sozialarbei-
    ter und Stadtteilarbeit, und zwar nicht erst dann, wenn
    der Stadtteil bereits in einem total miserablen Zustand
    ist. Wir brauchen Freibäder. Wir brauchen Kinder, die
    das Seepferdchen machen können, damit sie schwimmen
    lernen. Das ist der soziale Alltag in Deutschland. Dafür
    brauchen die Kommunen Geld, und das wollen Sie ihnen
    nehmen. Das ist nicht christlich, und das ist auch nicht
    Zukunft.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Sie haben etwas zu Europa gesagt; auch Frau Merkel
    hat hier etwas darüber berichtet. Ich habe jetzt nicht die
    Zeit, die gesamte Europapolitik aufzumachen, und
    möchte deshalb an dieser Stelle nur auf Irland eingehen.
    Ich sage Ihnen eines: Irland zeigt – das negieren Sie auch
    nicht –, wohin unvernünftige neoliberale Wirtschafts-
    politik führt. Es ist richtig, das Land zu stützen. Wir als
    Grüne haben das hier gerade auch bei der Debatte über
    Griechenland sehr klar gesagt. Wir haben damals gesagt:
    Wir diskutieren einmal nicht über Frau Merkel, sondern
    über Griechenland, über die Europäische Union und
    über den Euro, den wir schützen wollen. Darum ging es,
    und darum geht es auch bei Irland.

    Um eines mache ich mir aber Sorgen, Frau Merkel:
    Es geht ja um die Steuersätze dort. Nach dem Gipfel von
    Deauville und Ihrem Alleingang, dem Überraschungs-
    coup zusammen mit Sarkozy, wird es für Deutschland
    nicht einfacher, in Richtung Irland zu sagen, was jetzt zu
    tun ist.


    (Dr. Hans-Peter Friedrich [Hof] [CDU/CSU]: So ein Käse! Das hat doch damit überhaupt nichts zu tun! Das ist doch Unfug!)


    Das wird das sein, was Sie jetzt leisten müssen: Irland
    muss bei der Steuerharmonisierung einen Schritt weiter-
    gehen und darf nicht sagen, sie bleiben bei den
    12,5 Prozent. Es muss klar sein, was unter dem Begriff
    „geeignete Maßnahmen“ zu verstehen ist, die zu ergrei-
    fen sind, damit sich so etwas nicht wiederholt, und dass
    die Iren entsprechende Maßnahmen ergreifen. Das ist
    nicht einfach, weil ich sehe, dass die Grünen im Augen-
    blick die einzigen sind, die an dieser Stelle agieren.


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Das müssen Sie einmal erklären! – Dr. Hans-Peter Friedrich [Hof] [CDU/CSU]: Darüber wird doch verhandelt! Das ist Gegenstand des Rettungsschirms!)


    Sie sollten sich an dieser Stelle auch nicht zu laut äu-
    ßern. Hans Eichel hat sich damals als Bundesfinanz-
    minister immer an der, wie ich zugebe, nicht einfachen
    Steuerharmonisierung in Europa versucht.


    (Dr. Hans-Peter Friedrich [Hof] [CDU/CSU]: Eichel, oh ja!)


    Wer hat ihn damals kritisiert? Der rechte Teil des Hau-
    ses. Auch hier wäre also ein bisschen Demut angebracht.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD – Volker Kauder [CDU/CSU]: Ach ja!)


    – Ja, schon.





    Renate Künast


    (A) (C)



    (D)(B)

    Zurück zum Kern des Haushaltes. Worum geht es in
    der Debatte? In der Debatte heute muss es darum gehen,
    eine wirkliche Haushaltskonsolidierung aufzulegen
    und einen Dreiklang zu praktizieren: durch Einsparun-
    gen, durch die sozial ausgewogene Steigerung von Ein-
    nahmen und durch gezielte Investitionen in Bildung,
    Klima und Soziales. Sie haben aber keinen Haushalt der
    Gestaltung vorgelegt, sondern einen Haushalt alter, ver-
    gangener Klientelpolitik.


    (Norbert Barthle [CDU/CSU]: So ein Blödsinn!)


    Die Ausnahmen der Ökosteuer habe ich schon er-
    wähnt. Warum gehen Sie an den Spitzensteuersatz nicht
    ran? Warum führen Sie keine einmalige Vermögensab-
    gabe ein? Warum besteuern Sie Kapital nicht tatsächlich
    genauso wie Arbeitseinkommen? Wie sieht es mit den
    Investitionen aus? Welche Leitlinien haben Sie eigent-
    lich hinsichtlich der Investitionen der Zukunft? Wo
    schaffen Sie eigentlich Arbeitsplätze?

    Frau Merkel hat hier heute über Bildung und über
    Hartz IV geredet. Bezüglich der Verhandlungen zur Um-
    setzung des BGH-Urteils zu Hartz IV sind Sie uns mit
    ein paar harten Sätzen angegangen. Ich sage Ihnen aber
    eines: Ein bisschen Demut täte Ihnen hier gut.


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Schon wieder!)


    Jede Rednerin und jeder Redner tut so, als würde die
    CDU/CSU-FDP-Koalition jetzt endlich für die großen
    Strukturen in der Bildung sorgen. Mal halblang! Auf-
    grund einer miserablen Bildungspolitik in diesem gan-
    zen Land und fehlender Chancen für jedes Kind sind Sie
    durch den BGH dazu verpflichtet.


    (Zuruf der Abg. Birgit Homburger [FDP])


    – Das hat mit Hartz IV gar nichts zu tun. Sie verstehen
    schon wieder nichts. Sie verstehen von gar nichts etwas,
    Frau Homburger.


    (Dr. Hans-Peter Friedrich [Hof] [CDU/CSU]: Wollen Sie das Gymnasium abschaffen oder nicht, Frau Künast?)


    Aufgrund der miserablen Bildungspolitik in diesem
    Land und der fehlenden Strukturen, wodurch nicht je-
    dem Kind die gleiche Chance gegeben und nicht jedes
    Kind gefördert wird, wenn es Defizite hat, hat der BGH
    gesagt: Es gehört zur persönlichen Entfaltung und zum
    Recht der Kinder, dass sie zum Beispiel gefördert wer-
    den und Nachhilfe bekommen.


    (Dr. Hans-Peter Friedrich [Hof] [CDU/CSU]: Deshalb wollen Sie das Gymnasium abschaffen!)


    Sie haben jetzt die Sachleistungen angesprochen. Sie
    müssen das Urteil umsetzen; das ist nicht Ihre eigene
    Idee. Mir fehlt dabei aber eine zusätzliche Idee von Ih-
    nen. Allein die Umsetzung des Urteils hinsichtlich der
    Sachleistungen bedeutet doch keine Bildungspolitik in
    diesem Land. Sie müssen jetzt gezielt in die Bildungsin-
    frastruktur investieren und dürfen nicht nur für einen
    Wildwuchs an einzelnen Maßnahmen und mehr Büro-
    kratie sorgen.

    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Rein in die regionalen Bildungspartnerschaften, Sozial-
    arbeiter mit einbeziehen, damit die Probleme der ganzen
    Familie bearbeitet werden können und die Kinder Zeit,
    Raum, Gefühl und Energie haben, sich zu bilden. Dazu
    bieten Sie nichts an, außer dass Sie immer über den
    Wegfall von Gewerbesteuern schwadronieren, statt end-
    lich einmal für eine verlässliche Finanzierung der Kom-
    munen zu sorgen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Frau Merkel, wir haben Ihnen zusammen mit der SPD
    geschrieben, wir seien an dieser Stelle bereit, zu reden.
    Dabei muss es dann aber wirklich um regionale Bil-
    dungspartnerschaften und um die Fragen gehen, wie
    innerhalb des Hartz-IV-Konzeptes eigentlich die Regel-
    sätze berechnet werden und was Sie für Langzeitarbeits-
    lose tun, weil Hartz IV nur ein Übergang sein soll. Die-
    sen Übergang in das andere muss man dann bitte schön
    auch organisieren.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Frau Merkel, Sie reden hier immer über die Zukunft,
    aber an keiner Stelle sagen Sie wirklich, wie das Land in
    Zukunft organisiert sein soll.

    Wie soll es denn in 10, 20, 30 Jahren aussehen? Keine
    Idee, kein Mut, immer nur so kleine sektorale Felder, die
    angegangen werden. Bei dem ganz großen Feld Elektro-
    mobilität machen Sie einen Elektroauto-Gipfel. Sie zie-
    hen das also auf den kleinsten und auch unökologischs-
    ten Teil. Frau Merkel, Deutschland verschläft an dieser
    Stelle seine Zukunft. Wenn man in diesem Bereich die
    Arbeitsplätze in der Automobilindustrie halten will,
    wenn man mehr Arbeitsplätze schaffen will, dann muss
    man jetzt an den systematischen Strukturwandel im Be-
    reich Verkehr ran. Das heißt Elektromobilität. Dazu ge-
    hören das Auto, das Fahrrad, der Roller, die Vernetzung
    der Angebote, die Bahn, der öffentliche Verkehr. Dazu
    haben Sie in Wahrheit gar nichts. Wo ist die Forschungs-
    initiative für das vernetzte Konzept? Wo sind die Prä-
    mien für entsprechende Autos? Wir haben ein fertiges
    Konzept dazu. Ich sage Ihnen: Bei der Elektromobilität
    stehen sich zwei Konzepte gegenüber, das schwarze und
    das grüne. Unseres geht aber in die Zukunft.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Schauen wir uns das Thema Energie an: ihr Konzept,
    unser Konzept. Frau Merkel, Sie haben gesagt, die
    Atomenergie sei eine Brückentechnologie. Das war sie
    aber schon, bevor Sie die Laufzeitverlängerung gemacht
    haben – aus lauter Not, um wieder herauszukommen.
    Wir setzen auf 100 Prozent erneuerbare Energie bis
    2050. Sie reden mittlerweile immer vom Zeitalter der er-
    neuerbaren Energie, das übrigens mit dem EEG und
    nicht mit Ihnen angefangen hat, um es einmal klar zu sa-
    gen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)






    Renate Künast


    (A) (C)



    (D)(B)

    Aber bei Ihnen heißt die Antwort: 2050 30 Prozent Strom-
    import. So wollen wir die Zukunft Deutschlands nicht
    organisieren. Wir wollen unabhängig werden.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Zuruf von der CDU/CSU)


    Wir wollen in der Entwicklung der Technologie vorne
    sein, und es geht. Da muss man aber Mut haben und darf
    nicht reine Lobbygeschenke verteilen.

    100 Milliarden Euro Zusatzgewinne an die Atom-
    energie, an die Atomkonzerne. Davon müssen sie allen-
    falls, wenn es hoch kommt, 30 Milliarden Euro ausge-
    ben. Meine Damen und Herren, das ist nicht Zukunft,
    das ist alte Klientelpolitik, wie sie schon unter Helmut
    Kohl gemacht wurde. Sie setzen sie fort, Frau Merkel.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Zuruf von der CDU/CSU: Wenn das stimmen würde, würden die Aktien hochgehen! Tun sie aber nicht! – Weitere Zurufe von der CDU/ CSU)


    Das Bundesverfassungsgericht wird das so nicht beste-
    hen lassen. Es wird auch keinen politischen Bestand
    über 2013 hinaus haben, und das ist auch gut so.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sie reden hier für meine Begriffe verdächtig wenig
    über die Frage von Konzepten für Bereiche. Das machen
    Sie im Energiebereich nicht. Ich sage Ihnen: Im Ver-
    kehrsbereich hängen Sie sich immer an der Frage von
    Stuttgart 21, diesem Bahnhof, fest. Es freut mich, dass
    Sie dazu etwas sagen. Frau Merkel, es freut mich auch,
    dass Sie unseren Spitzenkandidaten dort, Herrn
    Kretschmann, erwähnen und ihn zitiert haben. Er hat ge-
    sagt: Wir versprechen nichts, aber wir werden alles dafür
    tun, dass Stuttgart 21, dieser Bahnhof, nicht kommt.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Norbert Barthle [CDU/CSU]: Sie wissen aber genau, dass Sie Verträge einhalten müssen!)


    Deshalb haben wir ja einen Stopp weiterer Baumaßnah-
    men gefordert. Wissen Sie, Frau Merkel, das unterschei-
    det uns von Ihnen: Wir versprechen nur das, was man
    auch halten kann. So klug sind wir auch geworden.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Widerspruch bei der CDU/CSU und der FDP – Zuruf von der CDU/CSU: Auf der Straße bleiben!)


    Ich gebe zu, wir haben in Moorburg etwas versprochen
    und die Gerichtsentscheidung unterschätzt, die da noch
    ansteht. Deshalb sagen wir bei Stuttgart 21: Klar, wir
    versuchen alles, was geht.


    (Norbert Barthle [CDU/CSU]: Sie wissen, dass es nicht geht! – Weiterer Zuruf des Abg. Jörg van Essen [FDP])


    Meine sehr geehrten Damen und Herren, wenn Sie bei
    Ihren Steuersenkungen Ihren Grips einmal ähnlich an-
    strengen würden, wäre das Land weiter.

    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Zuruf von der CDU/CSU: Das ist die Unredlichkeit der Grünen! – Zuruf von der FDP: Unredlich!)