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ID1705202400

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    1. tocInhaltsverzeichnis
      Plenarprotokoll 17/52 ordneten Sahra Wagenknecht, Michael Schlecht, Dr. Barbara Höll, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion DIE LINKE: Kreditausfallversicherungen (CDS) und deren Handel vollständig verbieten (Drucksachen 17/1733, 17/2097) . . . . . . . Leo Dautzenberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Manfred Zöllmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Björn Sänger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Manfred Zöllmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . (Drucksache 17/2232) . . . . . . . . . . . . . . . Garrelt Duin (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulla Lötzer (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Volker Wissing (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Christine Scheel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Mathias Middelberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ 5455 C 5455 D 5456 D 5458 D 5460 C 5462 A 5463 C 5464 B 5468 B 5468 C 5470 A 5472 C 5473 D 5475 D 5476 D 5478 B Deutscher B Stenografisch 52. Sitz Berlin, Freitag, de I n h a l Tagesordnungspunkt 19: a) Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Vorbeugung gegen missbräuchliche Wertpapier- und Derivategeschäfte (Drucksachen 17/1952, 17/2336) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Fi- nanzausschusses zu dem Antrag der Ab- geordneten Michael Schlecht, Sahra Wagenknecht, Dr. Herbert Schui, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Banken regulieren – Spekula- tionsblasen verhindern (Drucksachen 17/1151, 17/2336) . . . . . . . c) Beschlussempfehlung und Bericht des Fi- nanzausschusses zu dem Antrag der Abge- T a b 5455 A 5455 B Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 5465 B 5466 B undestag er Bericht ung n 2. Juli 2010 t : agesordnungspunkt 20: ) Große Anfrage der Abgeordneten Garrelt Duin, Carsten Schneider (Erfurt), Hubertus Heil (Peine), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Umsetzung der Ergebnisse im Bereich der Wirtschafts- und Finanzpolitik der G-8- und G-20- Gipfel durch die Bundesregierung (Drucksachen 17/1796, 17/2295) . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Ulla Lötzer, Dr. Barbara Höll, Eva Bulling-Schröter, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: G-20-Gipfel in Toronto für eine demokratische Kontrolle der Fi- nanzmärkte und eine Wende zur nach- haltigen Regulierung der Weltwirt- schaft nutzen 5468 B DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Aumer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 5479 D 5480 C II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 52. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. Juli 2010 Tagesordnungspunkt 21: a) Beschlussempfehlung und Bericht des Fi- nanzausschusses zu dem Antrag der Abge- ordneten Caren Lay, Dr. Axel Troost, Ka- rin Binder, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Finanziellen Ver- braucherschutz stärken – Finanz- märkte verbrauchergerecht regulieren (Drucksachen 17/887, 17/1782) . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Fi- nanzausschusses zu dem Antrag der Abge- ordneten Dr. Gerhard Schick, Dr. Thomas Gambke, Lisa Paus, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Grauen Kapitalmarkt durch einheitliches Anlegerschutzniveau über- winden (Drucksachen 17/284, 17/2335) . . . . . . . . Lucia Puttrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . . Frank Schäffler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 22: Erste Beratung des von den Abgeordneten Memet Kilic, Josef Philip Winkler, Katja Dörner, weiteren Abgeordneten und der Frak- tion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrach- ten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Aufenthaltsgesetzes (Ehegattennachzug) (Drucksache 17/1626) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Memet Kilic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Reinhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Memet Kilic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rüdiger Veit (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hartfrid Wolff (Rems-Murr) (FDP) . . . . . . . . Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 5481 B 5481 C 5481 D 5483 A 5484 B 5485 B 5486 A 5490 A 5490 A 5491 A 5492 A 5493 A 5494 D 5496 B 5497 B 5498 D 5499 A Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Harald Koch (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Carsten Sieling (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . L A A 5487 A 5487 D 5488 D iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 mtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5501 A 5501 C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 52. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. Juli 2010 5455 (A) ) )(B) 52. Sitz Berlin, Freitag, de Beginn: 9.0
    2. folderAnlagen
      Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 52. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. Juli 2010 5499 Vizepräsident Dr. Hermann Otto Solms (A) (C)Berichtigung 51. Sitzung, Seite 5314 (B), die Antwort von Katherina Reiche, Parl. Staatssekretärin beim Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, ist wie folgt zu lesen: „Es gibt keine Überlegungen, laufende Vorhaben zu unterbinden. Außer den 17 Förderbohrungen auf der Mit- telplate und der auf der A6-A – Informationen dazu habe ich Ihnen zukommen lassen – sind keine Details zu Explo- rationsvorhaben oder Planungen bekannt.“ (D) (B) Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 52. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. Juli 2010 5501 (A) ) )(B) Drucksache 17/136 Nr. A.1Weinberg, Harald DIE LINKE 02.07.2010 EuB-BReg 37/2009 tung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Schreiner, Ottmar SPD 02.07.2010 Sendker, Reinhold CDU/CSU 02.07.2010 Anlage 1 Liste der entschuldigt A m S z m d Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Beck (Köln), Volker BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 02.07.2010 Beckmeyer, Uwe SPD 02.07.2010 Bluhm, Heidrun DIE LINKE 02.07.2010 Dr. Bunge, Martina DIE LINKE 02.07.2010 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 02.07.2010 Dörner, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 02.07.2010 Dyckmans, Mechthild FDP 02.07.2010 Freitag, Dagmar SPD 02.07.2010 Friedhoff, Paul K. FDP 02.07.2010 Gottschalck, Ulrike SPD 02.07.2010 Groschek, Michael SPD 02.07.2010 Groth, Annette DIE LINKE 02.07.2010 Höger, Inge DIE LINKE 02.07.2010 Holmeier, Karl CDU/CSU 02.07.2010 Krischer, Oliver BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 02.07.2010 Lange, Ulrich CDU/CSU 02.07.2010 Leidig, Sabine DIE LINKE 02.07.2010 Link (Heilbronn), Michael FDP 02.07.2010 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 02.07.2010 Menzner, Dorothee DIE LINKE 02.07.2010 Möller, Kornelia DIE LINKE 02.07.2010 Nietan, Dietmar SPD 02.07.2010 W Z Z A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten nlage 2 Amtliche Mitteilungen Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben itgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 atz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung u der nachstehenden Vorlage absieht: Auswärtiger Ausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung zum Stand der Bemühun- gen um Abrüstung, Rüstungskontrolle und Nichtver- breitung sowie über die Entwicklung der Streitkräfte- potenziale 2009 (Jahresabrüstungsbericht 2009) – Drucksache 17/445 – Ausschuss für Wirtschaft und Technologie – der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über ihre Exportpolitik für konventionelle Rüstungsgüter im Jahr 2008 (Rüstungsexportbericht 2008) – Drucksachen 17/1333, 17/1644 Nr. 1.3 – Ausschuss für Kultur und Medien – Bericht des Ausschusses für Bildung, Forschung und Tech- nikfolgenabschätzung (18. Ausschuss) gemäß § 56 a der Geschäftsordnung Technikfolgenabschätzung (TA) Zukunftsreport – Ubiquitäres Computing – Drucksache 17/405 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben itgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unions- okumente zur Kenntnis genommen oder von einer Bera- olff (Wolmirstedt), Waltraud SPD 02.07.2010 apf, Uta SPD 02.07.2010 immermann, Sabine DIE LINKE 02.07.2010 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 5502 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 52. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. Juli 2010 (A) (C) )(B) Drucksache 17/720 Nr. A.2 EuB-BReg 72/2010 Drucksache 17/1492 Nr. A.6 Ratsdokument 7032/10 Drucksache 17/1821 Nr. A.3 Ratsdokument 8824/10 Sportausschuss Drucksache 17/136 Nr. A.28 EuB-EP 1972; P6_TA-PROV(2009)0347 Finanzausschuss Drucksache 17/1821 Nr. A.5 EuB-EP 2018; P7_TA-PROV(2010)0056 Haushaltsausschuss Drucksache 17/1270 Nr. A.2 Ratsdokument 6806/10 Drucksache 17/1492 Nr. A.13 Ratsdokument 7180/10 Drucksache 17/1492 Nr. A.14 Ratsdokument 7182/10 Drucksache 17/1492 Nr. A.15 Ratsdokument 7183/10 Drucksache 17/1492 Nr. A.22 Ratsdokument 7830/10 Drucksache 17/1492 Nr. A.23 Ratsdokument 7831/10 Drucksache 17/1693 Nr. A.2 Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Drucksache 17/859 Nr. A.8 EuB-EP 1999; P7_TA-PROV(2009)0110 Drucksache 17/1821 Nr. A.8 Ratsdokument 8502/10 Drucksache 17/1821 Nr. A.9 Ratsdokument 8523/10 Ausschuss für Arbeit und Soziales Drucksache 17/1649 Nr. A.4 Ratsdokument 8320/10 Drucksache 17/1649 Nr. A.5 Ratsdokument 8439/10 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 17/178 Nr. A.40 Ratsdokument 15361/09 Drucksache 17/315 Nr. A.8 Ratsdokument 17196/09 Drucksache 17/504 Nr. A.25 Ratsdokument 16016/09 Drucksache 17/1100 Nr. A.13 Ratsdokument 7110/10 Drucksache 17/1492 Nr. A.46 Ratsdokument 8029/10 Drucksache 17/1492 Nr. A.47 Ratsdokument 8134/10 Drucksache 17/1492 Nr. A.48 Ratsdokument 14930/09 Drucksache 17/1649 Nr. A.12 Ratsdokument 8399/10 Drucksache 17/1821 Nr. A.25 Drucksache 17/1821 Nr. A.7 Ratsdokument 8690/10 (D Drucksache 17/1821 Nr. A.26 Ratsdokument 9233/10 Ratsdokument 9609/10 Ratsdokument 9231/10 52. Sitzung Berlin, Freitag, den 2. Juli 2010 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
    • insert_commentVorherige Rede als Kontext
      Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse


      • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
      • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


      Das Wort hat nun Bundesminister Wolfgang

      Schäuble.


      (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


      Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister der Finan-
      zen:

      Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Herr Kol-
      lege Duin, um die Prozesse, die Sie beschrieben haben,
      nicht zu befördern, sollten wir uns darauf verständigen,
      dass Global Governance, also eine Welt, die immer
      stärker vernetzt ist, in der sich Entwicklungen, Entschei-
      dungen und Probleme in einem Teil der Welt in allen
      anderen Teilen der Welt auswirken, von einer ungeheu-
      ren Komplexität ist. Diese Probleme können von keinem
      Land allein gelöst werden. Die Bundeskanzlerin der
      Bundesrepublik Deutschland ist eine der wichtigsten
      politischen Führungsfiguren in der Welt, aber nicht sie
      allein trifft die Entscheidungen für die 7 Milliarden
      Menschen auf dieser Welt.

      Die Verhandlungen der G 20 sind außergewöhnlich
      schwierig. Ich habe großen Respekt; aber wenn Sie sa-
      gen, nach dem Ende der Amtszeit meines geschätzten
      Vorgängers sei alles gut gewesen und seitdem sei alles
      schlechter geworden, machen Sie sich eher lächerlich.


      (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


      Lassen Sie einen Moment die Liste der Teilnehmer eines
      G-20-Gipfels auf sich wirken: ein paar europäische Län-
      der wie Frankreich, Großbritannien, die Bundesrepublik
      Deutschland, Italien, die Präsidentschaft, die Euro-
      päische Union – auch die Niederlande sind als Gäste da-
      bei –, die Vereinigten Staaten von Amerika, Kanada,
      Australien, Japan, Brasilien, Mexiko, Argentinien, Süd-
      afrika, die Afrikanische Union, Indonesien, Vietnam,
      Türkei, Saudi-Arabien und viele andere. Sie stellen si-
      cher schnell fest, dass die Kritik, die Sie hier an der Bun-
      desrepublik Deutschland geäußert haben, kein angemes-
      sener Diskussionsbeitrag ist.


      (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


      Wir müssen in diesem Prozess mit großer Verantwor-
      tung, aber auch mit Ernsthaftigkeit darüber reden, wie
      wir angesichts der Probleme und der Erfahrungen, die
      wir gemacht haben, Schritt für Schritt vorankommen
      können.

      Im Vordergrund des Gipfels in Toronto standen im
      Wesentlichen zwei Themen – ich bleibe dabei, dass es
      die Bereiche sind, die die Hauptursachen für die Krise
      waren –, nämlich auf der einen Seite die zu hohe Ver-
      schuldung in einem großen Teil der Länder, insbeson-
      dere der hoch entwickelten Industrieländer – da sind die
      Europäer nicht an der Spitze; es gibt andere, die eine
      noch höhere Neuverschuldung haben –, die völlig unter-
      schiedlichen Probleme in Indien, in der Volksrepublik
      China oder in Brasilien und auf der anderen Seite der
      Mangel an Regelungen in einer Welt global vernetzter
      Finanzmärkte, die zu diesen desaströsen Entwicklungen
      geführt haben.

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      (C (D Die Verschuldung, die eine der Hauptursachen der rise ist – das ist bisher unbestritten gewesen –, war ein auptthema vor Toronto. In diesem wichtigen Bereich ind die Europäer – das nennt man Exit-Strategie – mit iner selten einmütigen und einheitlichen Position in Toonto aufgetreten. Die europäische Position hat sich in oronto vollständig durchgesetzt, (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Garrelt Duin [SPD]: Das ist falsch!)


      ämlich maßvolle Zurückführung der zu hohen Defizite,
      ber zugleich in einer Weise, die wachstumsfreundlich
      st und das Wachstum nicht beschädigt.

      Wenn man über Wachstumsraten redet, dann gebietet
      s die Ehrlichkeit, darauf hinzuweisen, dass wir in
      eutschland ein anderes Wachstumspotenzial haben, als

      s Indien oder China brauchen. Wir werden mit 1,5 Pro-
      ent nachhaltigem Wachstum auskommen müssen, wäh-
      end Schwellen- und Entwicklungsländer Wachstums-
      aten brauchen, die eher gegen 10 Prozent gehen. Wenn
      ir das nicht offen aussprechen, können wir auf interna-

      ionalen Konferenzen überhaupt nicht sinnvoll zusam-
      enarbeiten.


      (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


      Im Übrigen hat der Bundeswirtschaftsminister in sei-
      er Regierungserklärung gezeigt, dass wir mit unserer
      xit-Strategie – vom Bundeshaushalt 2010 über das
      ukunftspaket bis hin zu unseren Maßnahmen im euro-
      äischen und globalen Bereich – vonseiten der konjunk-
      urellen Entwicklung in Deutschland her außergewöhn-
      ich erfolgreich sind. Deswegen haben wir selbst im
      bschlusskommuniqué von Toronto mit der Zustim-
      ung der Vereinigten Staaten von Amerika – da klang es

      orher ein bisschen anders; das ist wahr – ein klares
      ekenntnis zu dem Weg einer maßvollen und wachs-

      umsfreundlichen Reduzierung der zu hohen Defizite
      unterschiedlich in der Einzelsituation, aber insgesamt

      ichtig – abgelegt. Niemand hat die Europäer kritisiert.
      ir alle sind in dieser Frage mit einer gemeinsamen

      osition aufgetreten. Diese besteht in der Stärkung des
      uropäischen Stabilitäts- und Wachstumspakts. Wir ha-
      en daran in Europa noch intensiv zu arbeiten. Aber wir
      ind sehr engagiert dabei.


      (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


      Nun zur Frage einer besseren Regulierung der Fi-
      anzmärkte. Es ist wahr, dass wir alle unter dem hier
      orhandenen Mangel leiden. Wir alle wünschen uns,
      ass es schneller geht. Ich habe es übrigens oft genug
      ier gesagt und will es nicht wiederholen. In Toronto
      tanden hier im Wesentlichen zwei Punkte im Vorder-
      rund; sie waren vorher hinreichend öffentlich disku-
      iert. Der eine Punkt ist: Wie können wir Eigenkapital,
      iquiditätsmanagement und Risikovorsorge im Finanz-
      ektor verbessern? Das ist im Wesentlichen der Basel-
      rozess. Wir sind in diesem Prozess. Die Amerikaner
      ollen im nächsten Jahr Basel II implementieren. Bisher
      aben sie es nicht gemacht; das muss man in allen De-
      atten sagen. Aber sie wollen es nun. Mit dem Entwurf
      ür Basel III vom Ende vergangenen Jahres liegen uns
      eitreichende und weiterführende Vorschläge vor, die in





      Bundesminister Dr. Wolfgang Schäuble


      (A) )


      )(B)

      ihren Auswirkungen aber genau geprüft werden müssen.
      Dafür haben wir eine Quantitative Impact Study in Auf-
      trag gegeben, die im Juli hinsichtlich der Auswirkungen
      ausgewertet wird. Danach wird entschieden. In Seoul
      wird entschieden; es gibt keinen Zweifel daran, dass wir
      alle diese Fragen in Seoul entscheiden werden. Jetzt
      wäre es zu früh gewesen; denn wir kennen noch nicht die
      Auswirkungen auf die einzelnen Institute.

      Ich sage Ihnen vorher: Wir werden noch eine Menge
      arbeiten müssen – das sollten wir möglichst gemeinsam
      tun –, um zum Beispiel die Besonderheiten des deut-
      schen Finanzsektors – ich nenne nur das Stichwort
      „Sparkassen und Genossenschaftsbanken“ – im Basel-
      Prozess angemessen zu berücksichtigen und darauf zu
      achten, dass nichts entschieden wird, was wachstums-
      feindlich wäre.


      (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


      Daran müssen wir arbeiten, und das tun wir, so wie wir
      daran arbeiten, in Bezug auf die europäische Finanzauf-
      sicht in den Verhandlungen mit dem Europäischen Parla-
      ment zu einem erfolgreichen Ergebnis zu kommen.

      Wir sind auf einem guten Weg, der aber anstrengend
      und ungeheuer schwierig ist. Wir haben übrigens in
      Toronto Einvernehmen darüber erzielt, dass für alle
      relevanten Finanzinstitute Restrukturierungsverfahren in
      den einzelnen Mitgliedsländern eingeführt werden müs-
      sen, die sicherstellen, dass die Institute beim nächsten
      Mal nicht auf Kosten der Steuerzahler gerettet werden
      müssen. So weit sind wir auf der G-20-Ebene. Das ist
      nicht schlecht. Damit sind wir nicht am Ziel, aber auf ei-
      nem guten Weg.

      Ich habe das übrigens von diesem Pult aus schon so
      oft gesagt, dass ich Sie darum bitte, nicht immer so zu
      tun, als hätten wir das Gegenteil gesagt. Wir haben es
      sehr klar gesagt, unter anderem im Wahlprogramm. Wir
      haben, übrigens damals noch gemeinsam mit der SPD,
      eine Finanztransaktionsteuer gefordert, unter der Voraus-
      setzung, dass eine globale Vereinbarung möglich ist.
      Frau Merkel hat ihre Position in dieser Frage also über-
      haupt nicht geändert. Sie haben ein bisschen Kabarett
      gemacht, aber mit der Wirklichkeit hat das nichts zu tun.


      (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP – Joachim Poß [SPD]: Im Parlament hat sich die Regierung lange nicht dazu bekannt!)


      – Das war die Position.

      Anfang des Jahres haben wir eine Debatte geführt.
      Dann haben wir uns, auch nach dem G-7-Finanzminis-
      tertreffen Anfang Februar in Kanada, gemeinsam mit
      Frankreich entschieden, den Weg einer Restrukturie-
      rung des Bankenwesens einzuschlagen. Der Gesetzent-
      wurf ist gerade in der Abstimmung. Er wird in der Som-
      merpause vorgelegt. Die Eckpunkte haben wir in
      Anwesenheit meiner Kollegin Lagarde beschlossen. Wir
      wollen das Vorhaben gemeinsam umsetzen. Inzwischen
      hat auch die Europäische Union eine entsprechende
      Richtung eingeschlagen. Das zeigt übrigens, dass wir,
      wenn wir auf nationaler Ebene vorangehen, Europa nicht

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      (C (D palten, sondern voranbringen. So viel zu der Debatte, ie Sie gerade geführt haben. Übrigens ist es wahr: Am ersten Tag nach unserem lleingang bei den ungedeckten Leerverkäufen hat Frau agarde in der Presse eine mangelnde Abstimmung kri isiert. Sie hat aber später gesagt, sie werde die Kritik icht aufrechterhalten. In der Tat haben zwei Tage später er französische Staatspräsident und die Bundeskanzlein die Europäische Kommission in einem gemeinsamen rief aufgefordert, eine europäische Regelung für unedeckte Leerverkäufe vorzuschlagen. Das heißt, wir ind genau auf dem richtigen Weg. (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Joachim Poß [SPD]: Das ist offenbar wie hier! Eine funktionierende Regierung!)


      (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


      So bringt man es voran, Herr Poß. Sie haben als Spre-
      her der Opposition wieder und wieder gefordert, natio-
      al voranzugehen, notfalls mit nationalen Alleingängen.
      echseln Sie doch die Argumente nicht so häufig, wie

      ie es bei diesen heißen Temperaturen hoffentlich mit
      hren Hemden tun!


      (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Joachim Poß [SPD]: Ich habe es doch begrüßt!)


      Zu der Frage Finanztransaktionsteuer will ich
      chlicht und einfach wiederholen, was ich in der letzten
      ebatte an diesem Pult gesagt habe. Ich habe gesagt:
      ir wollen zunächst einmal feststellen, ob es eine
      hance auf eine globale Regelung gibt, und das muss

      pätestens auf dem Gipfel in Toronto geklärt werden.


      (Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: So ist es!)


      n Toronto hat sich für niemanden überraschend heraus-
      estellt, dass es keine Chance auf eine globale Finanz-
      ransaktionsteuer gibt. Das interessiert China, Brasilien,
      rgentinien oder Südafrika überhaupt nicht, und auch

      nnerhalb der Industrieländer gibt es da keine gemein-
      ame Position.

      Dann habe ich als Finanzminister gesagt – dazu stehe
      ch auch, oder besser gesagt: Ich sitze dazu; denn stehen
      ann ich ja nicht –: Wir werden uns, wenn wir nach
      oronto wissen, dass es nicht zu einer internationalen
      inanztransaktionsteuer kommt, für eine europäische
      egelung einsetzen.


      (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


      ch werde in diesen Tagen gemeinsam mit meiner fran-
      ösischen Kollegin – das habe ich schon mit ihr bespro-
      hen – die Kommission auffordern, Vorschläge für eine
      uropäische Finanztransaktionsteuer zu erarbeiten. Wir
      erden in diesem Zusammenhang auch die belgische
      räsidentschaft anschreiben.


      (Garrelt Duin [SPD]: Herr Solms hält sich mit dem Beifall noch etwas zurück!)


      Auch Sie haben gerade nicht geklatscht. Es hat nie-
      and geklatscht. Warum soll sich Herr Solms nicht ge-

      auso verhalten, wie ich es mir eigentlich wünsche,





      Bundesminister Dr. Wolfgang Schäuble


      (A) )


      )(B)

      nämlich dass wir uns gegenseitig zuhören, damit wir
      vernünftig und sachlich diskutieren können?


      (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Garrelt Duin [SPD]: Jederzeit!)


      Dann werden wir daran arbeiten – es wird nicht leicht –,
      eine europäische Regelung zustande zu bringen. Wir
      werden gemeinsam mit Frankreich vorgehen. Ich hoffe,
      dass wir es schaffen.

      Wenn wir es nicht schaffen sollten, müssen wir uns
      noch einmal der Frage nähern, ob wir es notfalls im Rah-
      men der Europäischen Währungsunion versuchen, und
      zwar auch dann, wenn andere europäische Staaten dabei
      nicht mitmachen. Aber das ist die nächste Sorge. Der
      bessere Weg wäre eine europäische Regelung, und genau
      dafür treten wir nach Toronto ein. In Toronto haben die
      Bundeskanzlerin, Präsident Sarkozy, die französische Fi-
      nanzministerin Lagarde und ich verabredet, dass wir
      noch in dieser Woche die Initiative ergreifen.


      (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


      Genau das habe ich Ihnen gesagt. Genau diesen Weg ge-
      hen wir.

      Ich komme zum Schluss. Wenn wir in diesem schwie-
      rigen Feld vorankommen wollen, dann müssen wir
      schauen, dass wir so viele globale Absprachen wie
      möglich treffen; aber wir können uns darauf nicht verlas-
      sen. Wir brauchen ein stärkeres Europa. Deswegen muss
      Europa möglichst mit einer einzigen Stimme sprechen.
      Was die Finanzpolitik angeht, ist dies in Toronto sehr gut
      gelungen. Was die Finanzmarktbesteuerung angeht,
      müssen wir abwarten; daran arbeiten wir.

      Gelegentlich werden wir auch national vorausgehen
      müssen, um andere zu einer anderen Haltung zu bewe-
      gen. Das ist uns bei der Bankenrestrukturierung gelun-
      gen, und das wird uns bei der Finanztransaktionsteuer
      genauso gelingen. Ich lade dazu ein, darüber gemeinsam
      ernsthaft zu diskutieren und nicht jedes Mal hinterher die
      Wahrheit völlig zu verzerren. So werden wir mehr Erfolg
      haben, und so werden wir, Herr Kollege Duin, eher eine
      Chance haben, dass nicht eintritt – –


      (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Außer Spesen nichts gewesen!)


      – Ach, Herr Heil, dieser Zuruf ist zu dümmlich, als dass
      ich darauf eingehen möchte.


      (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

      Wir werden am ehesten mit einer der Verantwortung

      gerecht werdenden wie auch die Schwierigkeiten benen-
      nenden Diskussion eine Chance haben, zu vermeiden,
      was unsere gemeinsame Sorge ist: dass aufgrund der Un-
      fähigkeit dieser globalen Welt mit 7 Milliarden Men-
      schen, diese Probleme besser zu lösen, das Vertrauen in
      die demokratischen Institutionen geschwächt wird. Denn
      längst stehen nicht nur die finanzielle und die wirtschaft-
      liche Stabilität auf dem Spiel, sondern auch die demo-
      kratische Stabilität insgesamt. Dem müssen wir uns
      alle verpflichtet fühlen.

      Herzlichen Dank.

      (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


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      (C (D Das Wort hat nun Ulla Lötzer für die Fraktion Die inke. Herr Präsident! Kolleginnen und Kollegen! Herr chäuble, dann müssen sich die G 20 aber auch daran essen lassen, was sie effektiv zur Lösung der Probleme eisten. Sie als Bundesregierung müssen sich daran mesen lassen, was Sie für eine Rolle dabei spielen. Sie, err Schäuble, haben hier versucht, den Eindruck zu erecken, dass die Bundesregierung auf der Ebene der 20 die Rolle eines Problemlösers, eines Vorantreibers pielt. Das sehe ich nicht so. Ich werde das an einigen eispielen darstellen. Die G 20 versagt angesichts der Krise erbärmlich; das uss man feststellen. Die Bundesregierung ist einer der auptverursacher des Versagens und kein Vertreter des ösens der Probleme. (Beifall bei der LINKEN – Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Unsinn!)


    Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
    • insert_commentNächste Rede als Kontext
      Rede von Ursula Lötzer


      • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
      • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


      Schon 2009 in Washington haben Sie zum Beispiel
      erkündet, Sie wollten die Ratingagenturen besser
      berwachen.


      (Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Ja!)


      as ist seither passiert? Auch da nichts!


      (Dr. Mathias Middelberg [CDU/CSU]: Das ist doch schon längst beschlossen!)


      m Gegenteil: Die europäische Lösung erweist sich in
      er europäischen Krise die ganze Zeit als nicht wir-
      ungsvoll, als Flickenteppich, durch den überhaupt kein
      roblem gelöst wird. Gerade Griechenland beweist, dass
      ie Ratingagenturen nach wie vor Öl ins Feuer gießen.
      ie sind Brandbeschleuniger bei der Krise und nicht
      euerwehr.


      (Beifall bei der LINKEN)


      Sie haben dafür gesorgt, dass die Spekulationen auf
      taatsanleihen im Rahmen der Griechenland-Krise ange-
      eizt wurden. Sie haben dafür gesorgt, dass der Zugang
      u Kreditmärkten für Griechenland verteuert wurde. Im
      rgebnis zahlt Griechenland heute 8 Prozentpunkte
      ehr Zinsen auf seine Staatsschulden als Deutschland.


      (Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Eben nicht mehr, Frau Kollegin! Durch den Rettungsring ist das eben nicht mehr der Fall!)


      afür zahlen sollen die sozial Benachteiligten. In jeder
      inanzmarktkrise der letzten 15 bis 20 Jahre haben die
      atingagenturen diese Rolle gespielt. Wir brauchen eine
      uropäische Ratingagentur, die dem Treiben dieses
      achtkartells endlich ein Ende gebietet. Die Schaffung

      iner solchen Agentur verweigern Sie bisher. Auf globa-
      er Ebene sind Sie in dieser Frage keinen Schritt voran-
      ekommen.


      (Beifall bei der LINKEN)






      Ulla Lötzer


      (A) )


      )(B)

      Die Liste lässt sich leider endlos verlängern: die Fra-
      gen der Einführung einer Bankenabgabe – sie wurde auf
      Seoul verschoben – sowie der Beschränkung von Speku-
      lationen auf Rohstoffe, Nahrungsmittel und Währungen
      und selbst die zaghaften Versuche, die Eigenkapitalhin-
      terlegung von Banken zu verschärfen. Bei alldem wird
      die Liste der Arbeitsaufträge immer länger; es gibt kei-
      nen Schritt zu einer Lösung.

      Frau Merkel und Sie, Herr Schäuble, erzählen uns seit
      anderthalb Jahren – auch heute Morgen –, wie schwierig
      es sei, dass aufs Schwerste daran gearbeitet werde; aber
      bei der Verkündung der Ergebnisse werden Sie immer
      kleinlauter. Herr Schäuble, Sie haben erneut auf die
      Beteiligung des Finanzsektors an den Krisenkosten
      hingewiesen. Sie haben jetzt angekündigt, Vorschläge
      für eine europäische Lösung einzuholen und dort mit
      Frankreich die Initiative zu ergreifen, aufbauend auf dem
      Ergebnis von Toronto. Das begrüßen wir.

      Das Beste wäre aber, wenn wir hier im Parlament ei-
      nen Vorratsbeschluss fassen würden, wie es andere
      europäische Parlamente längst getan haben. Es wäre ein
      guter Schritt; das hat der österreichische Staatssekretär
      im Finanzministerium in der Anhörung gegenüber mei-
      nem Kollegen Troost glaubhaft dargelegt.


      (Beifall bei der LINKEN)


      Er hat gesagt, es wäre extrem positiv, wenn das deutsche
      Parlament einen solchen Beschluss fassen würde: Wahr-
      scheinlich „wäre das der Durchbruch“ auf europäischer
      Ebene. Sie verweigern jedoch nach wie vor einen sol-
      chen Beschluss. Wenn Sie es mit dem, was Sie eben ge-
      sagt haben, ernst meinen, lassen Sie uns in der nächsten
      Sitzungswoche einen entsprechenden Vorratsbeschluss
      fassen. Wir werden Ihnen dazu Gelegenheit geben.


      (Beifall bei der LINKEN)


      Das wäre tatsächlich ein Schritt, um auf globaler Ebene
      voranzukommen.

      Herr Schäuble, allen Schönredereien gestern von
      Herrn Brüderle und heute auch von Ihnen zum Trotz:
      Die globale wirtschaftliche Erholung steht auf tönernen
      Füßen. Deshalb hat Präsident Obama die G 20 ange-
      schrieben und sie gebeten, die Weltkonjunktur zu stüt-
      zen. Er kritisierte Länder wie Deutschland, die sich nur
      auf ihre Exportstärke verließen und mit ihren Kürzungs-
      programmen die Binnennachfrage abwürgten. Das ist
      – zu Recht – eine schallende Ohrfeige für das, was Sie
      hier eben wieder dargestellt haben. Umso schlimmer ist
      es, dass Sie sich ausgerechnet bei diesem Punkt mit einer
      Schuldenbremse durchsetzen konnten. In England rechnen
      die Regierungsstellen aufgrund des Kürzungspakets
      mit dem Wegfall von 600 000 Stellen im öffentlichen
      Dienst und weiteren 600 000 Stellen im Privatsektor.
      Das wird in der Abschlusserklärung als intelligentes
      Sparen bezeichnet. Ich frage Sie allerdings, was daran
      intelligent ist, die sozial Benachteiligten, die Ärmsten
      der Armen und die Beschäftigten zur Kasse zu bitten, ob
      hier, in Griechenland oder in England.


      (Beifall bei der LINKEN)


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      (C (D Die Sparpakete werden die Binnenmärkte weiter abürgen, ob hier, in Europa oder den USA. Die Gefahr ist roß, dass die Exporte Deutschlands in die Europäische nion einbrechen. Ihr Glaube, China und die anderen chwellenländer würden längerfristig diese Ausfälle usgleichen und Staubsauger für die deutschen Exporte ein, wird sich als Irrtum herausstellen. Ihre Kürzungsrogramme sind nicht intelligent; sie sind sozial untragar und ökonomischer Selbstmord. Herr Schäuble, ich frage Sie: Warum verpflichten die 20 nicht die Länder mit Exportüberschüssen zu Maß ahmen zur Stärkung der Binnennachfrage? Warum erpflichten Sie nicht die Notenbanken dazu, in Kriseneiten Staatsanleihen zu kaufen? (Dr. Mathias Middelberg [CDU/CSU]: Weil sie nicht bescheuert sind!)


      (Beifall bei der LINKEN)


      arum verpflichten Sie nicht Banken und Fonds, die auf
      reisentwicklungen bei Nahrungsmitteln spekulieren,
      ie Nahrungsmittel nach Ablauf der Verträge zu kau-
      en? Warum lassen Sie nicht Zielkorridore für die Wäh-
      ung festlegen, um damit der Spekulation auf Währungen
      ntgegenzuwirken und ihr die Grundlage zu entziehen?
      ll dies tun Sie nicht; aber es würde die Defizite verrin-
      ern.


      (Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Das hört sich nach Planwirtschaft an, Frau Kollegin! – Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Am besten einen Fünfjahresplan!)


      So würde das Kasinogeld herausgezogen. Damit wür-
      en die weltwirtschaftlichen Ungleichgewichte abgebaut
      nd auch hier nachhaltiges Wachstum ermöglicht.


      (Beifall bei der LINKEN – Dr. h. c. Hans Michelbach [CDU/CSU]: Die DDR lässt grüßen!)


      All diese Vorschläge stammen von der UN, der
      NCTAD. Sie umzusetzen, wäre der richtige Weg.

      Die G 20 wollen sich nicht mit den Finanzmarktak-
      euren anlegen. Deshalb versagen sie. Wir sagen Ihnen:

      achen Sie den Weg frei für einen Neuanfang, zur de-
      okratischen Regulierung der Finanzmärkte im Rahmen

      er UN! Dann kommt dabei etwas heraus.

      Danke.


      (Beifall bei der LINKEN)