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ID1703010700

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/30 2705 B Dr. Frank-Walter Steinmeier (SPD) . . . . . . . . Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . . Bernd Scheelen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . (Drucksachen 17/605, 17/623) . . . . . . . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . Herbert Frankenhauser (CDU/CSU) . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . 2705 D 2711 A 2720 A 2725 A 2730 B 2734 C 2734 D 2735 B 2736 B 2739 A 2749 C 2749 C 2754 B 2756 C 2758 B 2759 A 2759 B 2761 A 2761 C 2763 D Deutscher B Stenografisc 30. Sit Berlin, Mittwoch, d I n h a Tagesordnungspunkt I (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2010 (Haushaltsgesetz 2010) (Drucksachen 17/200, 17/201) . . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2009 bis 2013 (Drucksachen 16/13601, 17/626) . . . . . . . 9 Einzelplan 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzleramt (Drucksachen 17/604, 17/623) . . . . . . . . . 2705 A 2705 B Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) (CDU/CSU) . . . Petra Merkel (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 2740 D 2743 B undestag her Bericht zung en 17. März 2010 l t : Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) Dr. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) . . . . . Reiner Deutschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Siegmund Ehrmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Einzelplan 05 Auswärtiges Amt 2744 C 2745 C 2746 B 2747 C 2748 C 2749 B 2752 C Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . 2764 B 2764 C II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. März 2010 Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Andrej Konstantin Hunko (DIE LINKE) . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Herbert Frankenhauser (CDU/CSU) . . . . . Marina Schuster (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Roth (Heringen) (SPD) . . . . . . . . . . . Michael Stübgen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Ute Granold (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Rüdiger Kruse (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 11 Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung (Drucksachen 17/613, 17/623) . . . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . Klaus-Peter Willsch (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus-Peter Willsch (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Inge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Henning Otte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Henning Otte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . Henning Otte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Michael Brand (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 2764 D 2765 C 2767 A 2767 C 2768 A 2769 C 2771 B 2772 D 2773 B 2774 C 2775 C 2777 A 2778 D 2780 B 2781 A 2781 B 2783 A 2784 B 2785 D 2786 C 2786 C 2788 C 2789 B 2791 D 2793 A 2794 D 2795 B 2795 B 2796 A 2796 D 2798 C 2800 C 2801 D Tagesordnungspunkt III: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Abschaffung des Finanzpla- nungsrates (Drucksache 17/983) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Fraktion DIE LINKE: Men- schenrechte in Kolumbien auf die Agenda setzen – Freihandelsabkommen EU-Ko- lumbien stoppen (Drucksache 17/1015) . . . . . . . . . . . . . . . c) Antrag der Fraktion DIE LINKE: Den Schie- nenverkehr als sichere Verkehrsform er- halten und stärken (Drucksache 17/1016) . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt IV: a) Erste Beschlussempfehlung des Wahlprü- fungsausschusses: zu Einsprüchen ge- gen die Gültigkeit der Wahl der Abge- ordneten des Europäischen Parlaments aus der Bundesrepublik Deutschland am 7. Juni 2009 (Drucksache 17/1000) . . . . . . . . . . . . . . . b) – l) Beschlussempfehlungen des Petitionsaus- schusses: Sammelübersichten 50, 51, 52, 53, 54, 55, 56, 57, 58, 59 und 60 zu Peti- tionen (Drucksachen 17/909, 17/910, 17/911, 17/912, 17/913, 17/914, 17/915, 17/916, 17/917, 17/918, 17/919) . . . . . . . . . . . . . . 12 Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Drucksachen 17/619, 17/623) . . . . . . . . . Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Harald Leibrecht (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Volkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel, Bundesminister BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2803 D 2803 D 2804 A 2804 A 2804 B 2805 B 2805 C 2807 B 2808 B 2809 D 2810 D 2811 B 2812 B 2814 B 2816 A 2818 A 2818 A 2818 B Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. März 2010 III Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Holger Haibach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Holger Haibach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel, Bundesminister BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Klimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Volkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Ute Koczy (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Link (Heilbronn) (FDP) . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 2819 B 2820 A 2820 C 2821 D 2823 B 2823 C 2823 D 2825 A 2826 A 2826 C 2827 C 2828 B 2828 D 2829 B 2829 D 2830 D 2831 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. März 2010 2705 (A) (C) (D)(B) 30. Sit Berlin, Mittwoch, d Beginn: 9
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. März 2010 2831 (A) (C) (D)(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Barchmann, Heinz- Joachim SPD 17.03.2010 Bellmann, Veronika CDU/CSU 17.03.2010 Brinkhaus, Ralph CDU/CSU 17.03.2010 Burchardt, Ulla SPD 17.03.2010 Cramon-Taubadel, Viola von BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.03.2010 Götz, Peter CDU/CSU 17.03.2010 Dr. Götzer, Wolfgang CDU/CSU 17.03.2010 Golze, Diana DIE LINKE 17.03.2010 Körper, Fritz Rudolf SPD 17.03.2010 Kramme, Anette SPD 17.03.2010 Möller, Kornelia DIE LINKE 17.03.2010 Pflug, Johannes SPD 17.03.2010 Roth (Esslingen), Karin SPD 17.03.2010 Schäfer (Bochum), Axel SPD 17.03.2010 Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 17.03.2010 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.03.2010 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Hempelmann, Rolf SPD 17.03.2010 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.03.2010 Koch, Harald DIE LINKE 17.03.2010 Dr. Steffel, Frank CDU/CSU 17.03.2010 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.03.2010 Werner, Katrin DIE LINKE 17.03.2010 30. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 17. März 2010 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Rüdiger Kruse


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und

    Herren! Der Kollege von den Linken hatte vorhin die
    langen Linien vermisst. Lange Linien sind meistens
    nicht so spannend, weil sie nicht diese Ausschläge ha-
    ben. Natürlich gibt es diese langen Linien. Außer den in-
    ternationalen Missionen, an denen wir beteiligt sind und
    die meistens mit Afghanistan oder Fragen finanzpoliti-
    scher Art verbunden sind, gibt es auch unsere Präsenz im
    Ausland, die der Kulturpolitik zuzuordnen ist. Das ist so
    eine lange Linie. Um an das anzuschließen, was meine
    Vorrednerin zum Thema Menschenrechte gesagt hat: Es
    gibt auch ein Menschenrecht auf kulturelle Teilhabe. Es
    liegt oberhalb der Menschenrechte, für deren Einhaltung
    wir meistens kämpfen müssen, aber es ist ein sehr wich-
    tiges. In sehr vielen Ländern stillt unser Beitrag, den wir
    zum Beispiel über das Goethe-Institut und andere Ein-
    richtungen leisten, einen Hunger, der hier in Deutsch-
    land vielleicht gar nicht mehr so groß ist. Es ist ein Hun-
    ger auf andere Kulturen, auf Anregungen, auf etwas, was
    neugierig macht.
    Ich frage gerne Besuchergruppen, wie hoch der Anteil
    der Mittel für Kultur im Haushalt der Bundesrepublik
    ist. Die Schätzungen liegen regelmäßig bei etwa
    20 Prozent. Diese Zahl ist richtig, wenn das Aufregungs-
    potenzial, das Kultur hat, gemeint ist; aber der finan-
    zielle Anteil beträgt 0,4 Prozent. Über Kultur kann man
    wunderbar streiten, und Kultur regt zum Nachdenken an.
    Man kann sich fragen, was eine Ausstellung meinethal-
    ben in China mit Bildern aus der Zeit der europäischen
    Aufklärung nützt. Sie regt zum Nachdenken an. Kunst
    begeistert, irritiert, oder sie provoziert. Das liegt im
    Auge des Betrachters. Das heißt, wir setzen etwas in Be-
    wegung, und gleichzeitig machen wir neugierig auf das
    Land, aus dem die Kunst kommt. Das ist unsere Visiten-
    karte; das ist, wenn man so will, der Trailer zu einem
    Film. Wenn der Trailer gut ist, dann schaue ich mir auch
    den ganzen Film Deutschland an, und wenn er richtig
    gut ist, auch den zweiten und dritten Teil. Wir interessie-
    ren mit ganz wenig Aufwand Menschen für unser Land.
    Das ist für mich sehr wichtig. Es ist schön, wenn jemand
    sagt, dass Deutschland für den schicken ICE oder auch
    für Windräder steht, oder wenn jemand die guten deut-
    schen Autos anführt. Aber viel interessanter und blei-
    bender ist die Wirkung, die wir durch Kultur erzielen.

    Nun kann man im Ausland natürlich nicht für eine Sa-
    che werben, die es im Inland gar nicht mehr gibt. Dann
    könnten höchstens kulturelle Ruinen besucht werden.
    Deswegen korrespondiert der Kulturanteil im Haushalt
    des auswärtigen Bereichs mit dem Kulturanteil im Haus-
    halt des innerdeutschen Bereichs. Mit diesem vorgeleg-
    ten Haushalt sind wir nicht der Versuchung erlegen, ei-
    nem allgemeinen Trend entsprechend Kultur als Luxus,
    der in der Krise verzichtbar ist, zu kennzeichnen, son-
    dern wir haben ganz klar gesagt, dass wir die Weiterent-
    wicklung von Kultur fortschreiben wollen. Das machen
    wir auch im Haushalt deutlich. Wir haben nicht brutal
    gekürzt. Dieser Versuchung sind wir nicht erlegen. Ich
    glaube, das ist wichtig. Im Zusammenhang mit dem
    Einzelplan 04 sind die Kommunen angesprochen wor-
    den. Gerade in diesen Bereichen darf man nicht sparen.
    Es lohnt sich unwahrscheinlich, Investitionen in Kultur
    zu tätigen.

    Ich bin sehr froh, dass die Themen „kulturelle Ent-
    wicklung“ und „kulturelle Botschaft im Ausland“ vom
    Auswärtigen Amt, das jetzt unter einer anderen Führung
    steht – offensichtlich gibt es jetzt jemanden, der nicht
    nur kellnern will, sondern auch einmal kocht –, aufrecht-
    erhalten und ganz bewusst gesetzt werden.Vor dem Hin-
    tergrund der fortschreitenden Integration dieser Welt, der
    fortschreitenden Globalisierung werden wir in den
    nächsten Jahren wesentliche Beiträge über kulturelle Im-
    pulse leisten können. Das sind Dinge, die die Menschen
    der verschiedenen Länder einander näherbringen. Auch
    wenn es ein bisschen abgegrast klingt: Wenn man ein
    Land näher kennengelernt hat, dann ist es viel schwieri-
    ger, in einen Konflikt mit diesem Land zu kommen. –
    Das zu erkennen, ist die Aufgabe. Ich hoffe, Herr Minis-
    ter, dass Sie sich dieser Aufgabe mit viel Macht und In-
    tensität – dies lässt der Haushaltsentwurf erkennen –
    stellen.

    Herzlichen Dank.





    Rüdiger Kruse


    (A) (C)



    (D)(B)


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP und des Abg. Johannes Kahrs [SPD])




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Ich schließe die Aussprache.

Wir kommen nun zur Abstimmung über den
Einzelplan 05, Auswärtiges Amt, in der Ausschussfas-
sung. – Wer stimmt für den Einzelplan 05 in der Aus-
schussfassung? – Wer stimmt dagegen? – Wer enthält
sich? – Der Einzelplan 05 ist mit den Stimmen der Uni-
onsfraktion und der FDP-Fraktion gegen die Stimmen
der SPD-Fraktion, der Fraktion Die Linke und der Frak-
tion Bündnis 90/Die Grünen angenommen.

Ich rufe den Tagesordnungspunkt I.11 auf:

Einzelplan 14
Bundesministerium der Verteidigung

– Drucksachen 17/613, 17/623 –

Berichterstattung:
Abgeordnete Bartholomäus Kalb
Klaus-Peter Willsch
Bernhard Brinkmann (Hildesheim)

Dr. h. c. Jürgen Koppelin
Dr. Gesine Lötzsch
Alexander Bonde

Zum Einzelplan 14 liegen zwei Änderungsanträge der
Fraktion Die Linke sowie ein Änderungsantrag der Ab-
geordneten Klaus-Peter Willsch und Dr. h. c. Jürgen
Koppelin vor. Außerdem liegt ein Entschließungsantrag
der Fraktion Die Linke vor, über den wir am Freitag
nach der Schlussabstimmung abstimmen werden.

Nach einer interfraktionellen Vereinbarung sind für
die Aussprache anderthalb Stunden vorgesehen. – Ich
höre keinen Widerspruch. Dann ist so beschlossen.

Ich eröffne die Aussprache. Das Wort hat der Kollege
Bernhard Brinkmann für die SPD-Fraktion.


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Bernhard Brinkmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Meine lieben Kolleginnen und Kol-

    legen! Bei der ersten Lesung des Einzelplans 14 am
    20. Januar 2010 habe ich von gleicher Stelle ausgeführt,
    dass der Regierungsentwurf des Verteidigungshaushalts
    auf den ersten Blick stabil und solide erscheint. Nach
    den Beratungen im Ausschuss und den Ergebnissen aus
    der Bereinigungssitzung kann man das allerdings nicht
    mehr behaupten. In zu vielen Punkten bleibt der oberste
    Grundsatz der Haushaltswahrheit und -klarheit leider auf
    der Strecke.


    (Beifall bei der SPD)


    Angesichts der Rednerliste sei mir ein kurzer Einwurf
    gestattet: Ich vermisse auf der Rednerliste den Namen
    des Ministers der Verteidigung, Herrn Freiherr zu
    Guttenberg.

    (Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Im Schützengraben!)


    Man kann nur spekulieren – vielleicht wird diese Speku-
    lation im Laufe der Debatte aufgehoben –: Darf er nicht?
    Will er nicht? Möchte er nicht? – Schauen wir einmal,
    was die Koalition zu dieser Angelegenheit sagen wird.

    Im Rahmen der Haushaltsberatungen ist deutlich ge-
    worden, dass 90 Prozent des investiven Anteils durch
    Großvorhaben über Jahre gebunden sind, sodass für die
    nächsten Jahre finanzielle Handlungsspielräume für
    Neues so gut wie nicht mehr vorhanden sind. Das un-
    fassbare Durcheinander bei der Beschaffung des Flug-
    zeugs A400M erreicht heute durch einen kurzfristig ein-
    gereichten Antrag der Koalition anscheinend eine neue
    Größenordnung, man könnte fast sagen: den absoluten
    Höhepunkt. Man muss sich einmal vor Augen führen,
    wie die Koalition in dieser Frage in der Bereinigungssit-
    zung mit Ihnen, Herr Minister, umgegangen ist – ich will
    ganz deutlich sagen, dass die Bundeswehr dieses Flug-
    zeug braucht; die SPD-Fraktion steht nach wie vor zu
    diesem Beschaffungsvorhaben –; das schreit zum Him-
    mel.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Da wird über Nacht ein Kürzungsvorschlag in Höhe
    von 100 Millionen Euro durchgesetzt – ohne Begrün-
    dung –, obwohl jeder wusste, dass in 2010 aufgrund des
    bestehenden Vertrages selbst vor der jüngst erfolgten Ei-
    nigung mit EADS 250 Millionen Euro fällig geworden
    wären. Damit das geheilt und das Projekt insgesamt ge-
    rettet werden kann, herrschte hier gestern hektische Be-
    triebsamkeit. Der Kollege Willsch, der Kollege Kalb und
    der Kollege Koppelin waren mehrfach mit dem Minister
    im Plenarbereich unterwegs.


    (Dr. Andreas Schockenhoff [CDU/CSU]: So was!)


    Andere wurden nicht dazugebeten, obwohl es eine
    durchaus übliche und sehr faire Praxis ist, dass alle Be-
    richterstatter des Einzelplans über Veränderungen infor-
    miert werden. Aber nun kommt es: Kurz vor der ab-
    schließenden Beratung legt die Koalition einen Antrag
    vor – dass darüber abgestimmt wird, hat die Frau Präsi-
    dentin eben angekündigt – über eine Verpflichtungser-
    mächtigung für den A400M in Höhe von 500 Millionen
    Euro. Wie sieht es da mit dem Einhalten des hehren
    Grundsatzes eines jeden Haushälters der Haushaltswahr-
    heit und -klarheit aus, Herr Minister? Die Koalitions-
    fraktionen – das sage ich in aller Deutlichkeit – tanzen
    Ihnen auf der Nase herum. Sie haben letztendlich durch
    diese Vorgehensweise wie bei vielen anderen Einzelplä-
    nen auch mehr als deutlich gemacht, dass diese Koali-
    tion nicht regierungsfähig ist.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Henning Otte [CDU/CSU]: Das ist aber ein Trugschluss!)


    Die SPD-Fraktion steht mit dieser Äußerung zur Re-
    gierungsfähigkeit nicht alleine da. Ich gehe einmal da-





    Bernhard Brinkmann (Hildesheim)



    (A) (C)



    (D)(B)

    von aus, dass auch Sie sich Umfragen und Bewertungen
    anschauen. Über 70 Prozent der deutschen Bevölkerung
    – das ist eine deutliche Mehrheit – sind ebenfalls dieser
    Auffassung; sie sagen: Die können das nicht. – Das ist
    auch so; aber Sie sind nicht bereit, den ersten Schritt zu
    tun, um das zu verändern.


    (Norbert Barthle [CDU/CSU]: Wie ist es bei euch? Abgewählt!)


    Einsicht wäre der erste Schritt auf dem Weg der Besse-
    rung. Sie aber halten an diesem totalen Durcheinander
    fest.

    Es kommt aber noch schlimmer.


    (Dr. h. c. Jürgen Koppelin [FDP]: Noch schlimmer?)


    Der Kollege Kahrs hat in der Bereinigungssitzung den
    Minister und den Staatssekretär gefragt, wie sie diese
    über Nacht ausgeheckten Kürzungen bewerten. Antwort
    des Ministers darauf: Dazu bin ich nicht in der Lage. –
    Wie sollen dann aber Haushälter eine Entscheidung hin-
    sichtlich von Beschaffungsmaßnahmen für den Schutz
    unserer Soldatinnen und Soldaten und auch für die ge-
    fährlichen Auslandseinsätze treffen? Weder die Verteidi-
    gungspolitiker noch die zuständigen Berichterstatter der
    Opposition wurden über diese – ich muss es wiederholen
    und möchte es deutlich betonen – über Nacht ausgeheck-
    ten Kürzungen informiert.

    So geht man im parlamentarischen Beratungsverfah-
    ren nicht miteinander um. So ist man auch nach 1998
    nicht mit den Berichterstattern des Einzelplans 14 und
    aller anderen Einzelpläne umgegangen. Das ist unfair
    und macht nur ganz deutlich, dass die FDP wieder ein-
    mal versucht, ein bisschen Profil zu gewinnen und eine
    Gegenfinanzierung für die 1 Milliarde Euro hinzube-
    kommen, die Sie, liebe Kolleginnen und Kollegen, aus
    dem Hotelfenster geworfen haben. Wie durchsichtig das
    ist, wird daran deutlich, dass die DEHOGA heute erklärt
    hat, dass ihre Mitgliedsunternehmen bereit sind, im Ge-
    genzug für dieses Steuergeschenk in Höhe von 1 Mil-
    liarde Euro vielleicht 400 Millionen Euro zu investieren.
    Wo bleiben die anderen 600 Millionen Euro? Sie sind
    wohl als reines Klientelgeschenk der Regierung und der
    Koalitionsfraktionen anzusehen.

    Meine sehr verehrten Damen und Herren von der Ko-
    alition, Sie müssen den Soldatinnen und Soldaten erklä-
    ren, warum ab dem Haushaltsjahr 2010 – in den Folge-
    jahren wird der Spielraum ja noch enger – die unbedingt
    notwendigen Finanzmittel für Schutz und Ausrüstung
    nicht mehr zur Verfügung stehen.

    Gestatten Sie mir noch zwei kurze Anmerkungen.
    Gestern Abend war die Jubiläumsfeier des Verbandes
    der Reservisten. Dort gab der Minister bekannt, dass er
    die im Koalitionsvertrag festgelegte Verkürzung des
    Wehrdienstes auf den 1. Oktober vorziehen will. Damit
    werden Sie bestimmten Fragen nicht gerecht und verab-
    schieden Sie sich endgültig von einer sicherheitspoliti-
    schen Begründung für die Aufrechterhaltung der Wehr-
    pflicht. Sie sagen auch nicht, wie Sie die in vielen
    Bereichen daraus resultierenden Herausforderungen fi-
    nanzieren wollen. Bei der von Ihnen vorgesehenen Ver-
    kürzung der Wehrpflicht auf sechs Monate wird der Auf-
    wand für die Ausbildung von Personal, für Material und
    Infrastruktur in keinem Verhältnis mehr zum Ergebnis
    stehen. Ich habe bis zum jetzigen Zeitpunkt auch nichts
    dazu von Ihnen gehört, Herr Minister, wie Sie das in der
    künftigen Haushaltsplanung darstellen wollen und wie
    Sie das finanzieren wollen.

    Lassen Sie mich noch ein paar kurze Anmerkungen
    zu Lagerhaltung, ÖPP und Privatisierung machen.


    (Henning Otte [CDU/CSU]: Jetzt kommt er mal zum Thema!)


    Ich sage für die SPD-Fraktion ganz deutlich, dass die im
    Ministerium zurzeit angestellten Vergleichsberechnun-
    gen transparent erfolgen müssen und dass man auch die
    berechtigten Sorgen und Nöte der Beschäftigten ernst
    nehmen muss. Private Dienstleister sind nämlich nicht
    generell besser und kostengünstiger. Stichworte wie
    Bundeswehr-Fuhrpark, BWI oder auch Entwicklungen
    in anderen von PPP geprägten Bereichen sind der beste
    Beweis dafür.

    Es gibt natürlich nicht nur Kritik, sondern durchaus
    auch erfreuliche Dinge, die ich kurz erwähnen möchte,
    nämlich die Baumaßnahmen im Rahmen des Konjunk-
    turpakets II und das Zentrum für die Traumabehandlung
    der vom Einsatz zurückkehrenden Soldatinnen und Sol-
    daten, das übrigens auf einen Antrag der Arbeitsgruppe
    „Sicherheit“ der SPD-Fraktion zurückgeht.


    (Widerspruch bei Abgeordneten der CDU/ CSU)


    Wir brauchen weiterhin eine junge, leistungsstarke
    Armee. Diese muss, um eine gewisse Attraktivität zu
    entfalten, gut ausgerüstet sein. Hierzu hat der Wehrbe-
    auftragte in seinem Bericht sehr viele, durchaus nach-
    vollziehbare und kritische Anmerkungen gemacht, die
    wir in unseren weiteren Beratungen berücksichtigen
    müssen.

    Zum Schluss meiner Ausführungen darf ich allen Sol-
    datinnen und Soldaten und dem zivilen Personal den
    Dank, die Anerkennung und den Respekt der SPD-Frak-
    tion aussprechen. Das gilt insbesondere für die Teile der
    Bundeswehr, die einen gefährlichen und schwierigen
    Auslandseinsatz zu bewältigen haben. Herzlichen Dank
    auch allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Minis-
    teriums, die uns bei den Berichterstattergesprächen stets
    die gewünschten Informationen zur Verfügung gestellt
    haben. Die Zusammenarbeit hat sich bisher ausgespro-
    chen angenehm dargestellt.

    Wir lehnen den Einzelplan 14 ab und werden auch der
    heute Mittag kurzfristig von Ihnen eingereichten Ver-
    pflichtungsermächtigung über 500 Millionen Euro un-
    sere Zustimmung nicht geben.


    (Henning Otte [CDU/CSU]: Kein Geld für die Soldaten! So stellen Sie sich das vor!)


    Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der SPD)







    (A) (C)



    (D)(B)