Rede:
ID1702916800

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/29 1 Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsidialamt (Drucksachen 17/601, 17/623) . . . . . . . . . 2 Einzelplan 02 Deutscher Bundestag (Drucksachen 17/602, 17/623) . . . . . . . . . 3 Einzelplan 03 Bundesrat (Drucksachen 17/603, 17/623) . . . . . . . . . 4 a) Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Volker Wissing (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Norbert Brackmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 5 Einzelplan 11 Bundesministerium für Arbeit und So- ziales (Drucksachen 17/611, 17/623) . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Axel E. Fischer (Karlsruhe-Land) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2585 C 2585 D 2585 D 2599 C 2600 D 2602 A 2603 D 2604 C 2605 D 2608 A 2608 B Deutscher B Stenografisc 29. Sit Berlin, Dienstag, d I n h a Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Dr. Herbert Schui . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2010 (Haushaltsgesetz 2010) (Drucksachen 17/200, 17/201) . . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bun- des 2009 bis 2013 (Drucksachen 16/13601, 17/626) . . . . . . . 2585 A 2585 B 2585 B (Drucksachen 17/608, 17/623) . . . . . . in Verbindung mit 2586 A undestag her Bericht zung en 16. März 2010 l t : b) Einzelplan 20 Bundesrechnungshof (Drucksachen 17/623, 17/624) . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ 2586 A 2586 B 2589 B 2591 D 2593 B 2594 A 2596 B 2598 A Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . . 2610 C 2612 C 2613 D II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 29. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 16. März 2010 Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Anton Schaaf (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Sabine Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Katja Mast (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmungen . . . . . . . . . . . . . Ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (Drucksachen 17/609, 17/623) . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Herbert Schui (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Dr. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eduard Oswald (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Garrelt Duin (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Ingrid Nestle (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Rolf Hempelmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Tiefensee (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 2615 C 2616 B 2617 A 2619 B 2620 C 2621 A 2622 A 2624 C 2625 C 2626 C 2628 B 2629 B 2630 C, 2630 D 2630 D 2631 C, 2633 B 2636 A 2638 B 2639 A 2640 C 2641 B 2642 B 2644 B 2645 C 2647 C 2648 C 2649 D 2652 A 2653 A 2654 A 2655 C 2656 A 2656 D 2657 C 2658 A 2658 D 7 Einzelplan 12 Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (Drucksachen 17/612, 17/623) . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Kühn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Ramsauer, Bundesminister BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Döring (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Daniela Wagner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Reinhold Sendker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Uwe Beckmeyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Schnieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 8 Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Natur- schutz und Reaktorsicherheit (Drucksachen 17/615, 17/623) . . . . . . . . . Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Schulte-Drüggelte (CDU/CSU) . . . Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . Heinz-Peter Haustein (FDP) . . . . . . . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Norbert Röttgen, Bundesminister BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Matthias Miersch (SPD) . . . . . . . . . . . . . Reinhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dorothée Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . 2660 C 2660 C 2662 C 2664 B 2665 A 2665 D 2668 C 2670 A 2671 D 2673 A 2674 A 2674 C 2676 A 2677 A 2678 A 2679 B 2680 D 2682 B 2682 A 2684 B 2686 A 2687 A 2688 A 2689 C 2690 C 2691 D 2693 D 2694 D 2696 B 2697 D Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 29. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 16. März 2010 III Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Ulrich Petzold (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 2698 C 2699 C 2701 A 2702 D 2703 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 29. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 16. März 2010 2585 (A) (C) (D)(B) 29. Sit Berlin, Dienstag, d Beginn: 1
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 29. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 16. März 2010 2703 (A) (C) (D)(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bögel, Claudia FDP 16.03.2010 Brinkhaus, Ralph CDU/CSU 16.03.2010 Burchardt, Ulla SPD 16.03.2010 von Cramon-Taubadel, Viola BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.03.2010 Freitag, Dagmar SPD 16.03.2010 Götz, Peter CDU/CSU 16.03.2010 Dr. Götzer, Wolfgang CDU/CSU 16.03.2010 Rawert, Mechthild SPD 16.03.2010 Röspel, René SPD 16.03.2010 Roth (Esslingen), Karin SPD 16.03.2010 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.03.2010 Dr. Schavan, Annette CDU/CSU 16.03.2010 Schuster, Marina FDP 16.03.2010 Dr. Seifert, Ilja DIE LINKE 16.03.2010 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Hirte, Christian CDU/CSU 16.03.2010 Hoff, Elke FDP 16.03.2010 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.03.2010 Koch, Harald DIE LINKE 16.03.2010 Möller, Kornelia DIE LINKE 16.03.2010 Pflug, Johannes SPD 16.03.2010 Strässer, Christoph SPD 16.03.2010 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.03.2010 Werner, Katrin DIE LINKE 16.03.2010 Wieczorek-Zeul, Heidemarie SPD 16.03.2010 29. Sitzung Berlin, Dienstag, den 16. März 2010 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Patrick Döring


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Geschätzter Herr Kollege Kahrs, ich bin extrem dank-

    bar, dass ich Ihnen das außerhalb meiner Redezeit erklä-
    ren kann, zum wiederholten Male in diesem Hause.

    Erstens. Selbst wenn man dazu kommt, dass die Lkw-
    Maut-Einnahmen vollumfänglich der Verkehrsinfra-
    strukturfinanzierungsgesellschaft zur Finanzierung von
    Straßen zur Verfügung gestellt werden, dann bedeutet
    das im Umkehrschluss, dass die steuerfinanzierten Mit-





    Patrick Döring


    (A) (C)



    (D)(B)

    tel für die Straße in dem Umfang, in dem zusätzliche
    Mautmittel für die Straße zur Verfügung gestellt werden,
    sinken und für die Eisenbahn zur Verfügung stehen.
    Nichts anderes will diese Koalition.


    (Johannes Kahrs [SPD]: Warum sagt das keiner?)


    – Ich sage es Ihnen ja. Ich habe es in der ersten Lesung
    gesagt. Ich habe es bei der Beratung des Antrags zur In-
    frastrukturfinanzierung gesagt, und ich sage es jetzt hier
    noch einmal. Sie können es dann nachlesen.

    Zweitens. Die Erträge aus dem Netz basieren, wie
    Sie und Ihre Kollegen wissen, auf Einnahmen aus Tras-
    senentgelten, die alle, die das Schienennetz nutzen, ent-
    richten. Bei der Schiene gibt es längst einen geschlosse-
    nen Finanzierungskreislauf, wie wir ihn bei der Straße
    einführen. Wir, diese Koalition, nicht die Vorgängerko-
    alition, wollen als Eigentümer Bundesrepublik Deutsch-
    land die Infrastrukturgesellschaft verpflichten, diese
    Mittel zusätzlich für diese Infrastrukturinvestitionen zur
    Verfügung zu stellen. Das steht im Koalitionsvertrag:
    Aufhebung der Gewinnabführungsverträge.


    (Johannes Kahrs [SPD]: Wo ist der Gesetzentwurf?)


    – Wir brauchen keinen Gesetzentwurf. Das entscheidet
    nämlich der Aufsichtsrat, geschätzter Kollege. Das steht
    im Aktiengesetz. Das brauchen wir dafür noch nicht ein-
    mal zu ändern.

    Drittens. Dazu, dass hier bei einer 35-Millionen-
    Euro-Abforderung der Mittel für den kombinierten Ver-
    kehr die Streichung eines Haushaltstitels, der ohnehin zu
    hoch war, auf 54 Millionen Euro zu dem zentralen ver-
    kehrspolitischen Argument der SPD geworden ist, kann
    ich nur sagen: Herr im Himmel, da hätten Sie sich etwas
    Besseres aussuchen müssen. Nicht einmal die 54 Millio-
    nen Euro werden abfließen; wir bedauern das. Wir wer-
    den am Ende sicherstellen: Wenn 1 Euro mehr als
    54 Millionen Euro beantragt wird, dann wird auch diese
    Anlage zum kombinierten Verkehr gebaut. Glauben
    Sie mir: Wir müssen hier kein verkehrspolitisches Pro-
    blem lösen.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Norbert Barthle [CDU/CSU]: Das war eine Lehrstunde!)


    Überhaupt ist bemerkenswert, dass in dieser Haus-
    haltsdebatte über diese kleinen Beträge diskutiert wird,
    während am Ende deutlich wird, dass Sie der ganz kla-
    ren, ordnenden Strategie dieser Koalition dieses Hauses
    sehr wenig entgegenzusetzen haben.


    (Lachen bei Abgeordneten der SPD)


    Der Kollege Bartol hat bisher als einziger Oppositions-
    redner dankenswerterweise eine sachliche Rede gehalten
    und hat das Thema „Soziale Stadt“ angesprochen. Da
    haben wir doch die gleiche Situation: Die Mittel aus dem
    vergangenen Jahr sind nicht in dem Umfang abgeflos-
    sen, wie sie etatisiert waren. Jetzt kann man immer sa-
    gen: Daran ist die Wirtschaftskrise schuld. Meine Beob-
    achtung, die Beobachtung meiner Kolleginnen und
    Kollegen in den Wahlkreisen ist, dass viele Kommunen
    jetzt mit dem Programm durch sind. Das Programm gibt
    es seit vielen Jahren. Es war ein gutes Programm. Es gibt
    aber nicht mehr den Bedarf, der hier gelegentlich an die
    Wand gemalt wird.


    (Norbert Barthle [CDU/CSU]: Sehr wahr! – Zurufe von der SPD)


    Ich sage Ihnen auch – ich habe es schon im Ausschuss
    gesagt, ich sage es hier noch einmal –: Wir wollen uns
    darauf konzentrieren, mit dem Programm „Soziale
    Stadt“ Investitionsmaßnahmen zu finanzieren. Die Zeit
    der nichtinvestiven Maßnahmen, zum Beispiel zur Er-
    richtung von Bibliotheken für Mädchen mit Migrations-
    hintergrund, ist vorbei, liebe Kolleginnen und Kollegen!
    Das gab es zu Zeiten einer anderen Koalition.


    (Sören Bartol [SPD]: Das ist aber eine klare Aussage!)


    Wir wollen Investitionen mit dem Stadtumbaupro-
    gramm anschieben. Wir wollen, dass es leistungsfähige
    Infrastruktur in den Städten gibt, und wir wollen weniger
    Projekte fördern, die eigentlich andere aus ihren Haus-
    halten bezahlen sollten bzw. müssten. Diese gehören
    nicht in den Investitionshaushalt des Einzelplans 12.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Dr. Hermann Ott [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wie gut, dass es Stenografen gibt!)


    Interessanterweise hat der Kollege Kahrs als enga-
    gierter Wahlkreisabgeordneter zwei wichtige Dinge aus
    seinem Bereich angesprochen, nämlich zum einen das
    Projekt der Vertiefung der Unterelbe, zu dem diese Koa-
    lition steht und das durchgeführt wird, und zum anderen
    hat er einen Satz zu den Wasser- und Schifffahrtsdi-
    rektionen gesagt. Nun habe ich das sehr genau und auf-
    merksam verfolgt. Es ist ja schon bemerkenswert, dass
    Sie als einen der wenigen konkreten Haushaltsanträge
    den Antrag stellen, in diesem Bereich wie auch in ande-
    ren Bereichen erhebliche Stellenhebungen vorzuneh-
    men. Man kann das verstehen, wenn man annimmt, dass
    Sie Ihr notdürftig zusammengehaltene Wählerklientel
    bei Laune halten wollen.

    Wir bleiben dabei: Die Wasser- und Schifffahrtsver-
    waltung in Deutschland ist gut, aber sie ist gemessen an
    dem Verkehrsaufkommen, das bei diesem Verkehrsträ-
    ger festzustellen ist, zu groß.


    (Beifall des Abg. Winfried Hermann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Sie kann effizienter werden. Eine Aufgabe dieser Bun-
    desregierung wird es auch sein, diese Effizienzreserven
    zu heben, damit wir mehr Mittel für die notwendigen In-
    vestitionen in die Wasserstraßen erhalten. Das ist die
    Aufgabe für 2011.

    Über 2011 ist damit noch nichts gesagt. Die Haushäl-
    ter, die Verkehrspolitiker, die Baupolitiker und das Haus
    sind in guten Verhandlungen. Sie werden sehen, dass wir
    etwas Gutes hinbekommen. Wenn Sie uns dabei unter-
    stützen, werden Sie auch einsehen, dass wir, indem wir





    Patrick Döring


    (A) (C)



    (D)(B)

    vieles, was Ihre Hausleitung in der Vergangenheit falsch
    in die Wege geleitet hat, korrigieren, mehr für die Bürger
    erreichen, als wenn wir dem Alternativkonzept folgen
    würden, das Sie hier in Ihren Reden vorgestellt haben.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)




Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

Das Wort hat die Kollegin Heidrun Bluhm von der

Fraktion Die Linke.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Heidrun Bluhm


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Herr Döring, Sie haben nicht automatisch recht, nur weil
    Sie so laut in den Wald hineinrufen. An verschiedenen
    Stellen gehe ich nachher noch einmal darauf ein.

    Aber eines ist hier ganz deutlich geworden – da will
    ich gleich am Anfang ansetzen –: Jetzt haben Sie das
    wahre Gesicht der FDP in dieser Frage gezeigt.


    (Beifall bei der LINKEN und der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Patrick Döring [FDP]: Ich habe gar nichts anderes gesagt als in den letzten vier Jahren!)


    Ich bin Ihnen sehr sehr dankbar dafür – jetzt werde auch
    ich einmal laut –, dass Sie einfach einmal auf den Punkt
    gebracht haben, was Sie vorhaben, wenn die NRW-Wahl
    vorbei ist. Herzlichen Dank.

    Schon mein Kollege Roland Claus machte hier soe-
    ben deutlich, dass diesem Einzelplan 12 das große
    Potenzial innewohnt, wirklich gerechte, innovative, öko-
    logische und damit zukunftsgerichtete Investitionspolitik
    zu betreiben. Herr Minister, nüchtern analysiert ist das,
    was Sie hier vorlegen, ein Weiter-so der Großen Koali-
    tion, nichts Neues, nur ein Verschiebebahnhof innerhalb
    der einzelnen Haushaltsstellen.


    (Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Seien Sie nicht so hart!)


    Das, was hier vorliegt, ist alles andere als eine kraftvolle
    Lokomotive, wie Sie es bezeichnet haben. So verpassen
    wir eine wirkliche Wende bei den Verkehrsträgern
    Straße und Schiene und vor allem hin zur Einführung
    neuer Technologien und damit zur Bewältigung der Her-
    ausforderungen des Klimawandels.

    Meine Damen und Herren von den Koalitionsfraktio-
    nen, Sie haben kein Konzept. Es gibt keinen ganzheitli-
    chen politischen Handlungsansatz. Es gibt keine Idee,
    wie man mit dem Wohnungswesen und dem Städtebau
    Zukunft für und mit den Menschen gestalten will. Es
    gibt nicht einmal eine umfassende Bestandsanalyse der
    dringend zu behebenden Mängel und Schäden auf der
    Großbaustelle Wohnungswesen und Städtebau. Hierzu
    exemplarisch zwei Denkrichtungen:

    Erstens. Im Einzelplan 12 heißt es zwar „Verkehr,
    Bau und Stadtentwicklung“, dieser logische Zusammen-
    hang wird aber offensichtlich nicht hergestellt. Rund
    80 Prozent der Menschen leben in Städten oder in deren
    Randgebieten. Ihr kulturelles Leben und ihre Arbeit fin-
    den sie aber oft an Orten weit außerhalb ihres Wohn-
    umfeldes. Städtisches Wohnen in seiner heutigen Form
    erzwingt daher Mobilität, leider auch allzu oft Auto-
    mobilität mit all ihren wirtschaftlichen, gesundheitlichen
    und umweltschädigenden Wirkungen.

    Auch die Förderung von Maßnahmen zur energeti-
    schen Gebäudesanierung, Stichwort CO2-Gebäudesanie-
    rungsprogramm, ist ein viel zu kurz geratener Schritt,
    wenn auch in die richtige Richtung. Ich will also gar
    nicht fragen, ob der jetzt aufgestockte Titel aus Einsicht
    in die Notwendigkeit oder auf Druck von Hauseigentü-
    mern oder der Bauwirtschaft zustande gekommen ist.
    Was Sie, meine Damen und Herren der Regierung, nicht
    sehen: Die Anstrengungen der energetischen Sanierung
    werden relativiert und zum Teil durch das Fehlen von In-
    vestitionen zur Schaffung einer individualverkehrver-
    mindernden Wohninfrastruktur konterkariert.


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN)


    Im Gegenteil: Schulen werden geschlossen, die Schul-
    wege für die Kinder werden immer länger, Kitas in
    Wohngebieten werden weggeklagt und Supermärkte auf
    der grünen Wiese vor den Städten gebaut.

    Bau und Stadtentwicklung beschränkt sich nach unse-
    rem Verständnis nicht auf die Bereinigung des Woh-
    nungsmarktes oder auf die finanzielle Begünstigung
    privater Interessen. Wirkliche Stadtentwicklungspolitik
    muss ihren eigenen Anspruch deutlich höher ansetzen,
    als Sie es tun. Sie muss, ausgehend von den objektiven
    ökologischen und demografischen Tendenzen und wis-
    senschaftlich fundierten Prognosen, langfristige städte-
    bauliche Entwicklungserfordernisse definieren, Zielset-
    zungen qualifizieren und in haushälterisch verbindliche
    Zahlen gießen. Das tut dieser Einzelplan an keiner einzi-
    gen Stelle.

    Zweitens. Bau- und Stadtentwicklungspolitik ist für
    die Linke zugleich auch immer Sozialpolitik. Nahezu
    allen hier aufgeführten Titeln sind in ihrer Umsetzung
    soziale Komponenten immanent. Damit kann man aller-
    dings unterschiedlich umgehen. Meines Erachtens muss
    man zum Beispiel bei der Förderung durch das CO2-Ge-
    bäudesanierungsprogramm die Kausalität von Sanie-
    rungsinvestitionen, die daraus folgenden Mietpreisent-
    wicklungen, mögliche Veränderungen der Mieterstruktur
    und damit die grundlegende Veränderung des Charakters
    eines Quartiers, eines ganzen Wohnviertels bedenken.
    Das wäre vorausschauend und politisch verantwortungs-
    voll. Das können die Menschen von einer Regierung
    verlangen. Sie aber begnügen sich mit dem kurzfristig
    angelegten Reagieren auf die gröbsten städtebaulichen
    Missstände, blenden die sozialen Zusammenhänge fast
    immer aus. Die Folgen eines solchen Handelns werden
    oftmals in andere Haushaltsressorts verschoben.

    Zum Schluss möchte ich noch – meine Redezeit geht
    zu Ende – auf das Thema „Soziale Stadt“ zu sprechen
    kommen. Herr Döring, Sie haben vorhin den Versuch
    unternommen, uns zu erklären, warum Mittel, die nicht





    Heidrun Bluhm


    (A) (C)



    (D)(B)

    abgerufen werden, einfach gestrichen werden. Aber auch
    Herr Mücke hat im Ausschuss kein Wort dazu gesagt,
    warum diese Mittel nicht abgerufen werden. Mit dem
    Wachstumsbeschleunigungsgesetz haben Sie den Kom-
    munen die Möglichkeit genommen, die Kofinanzierung
    überhaupt erst auf den Weg zu bringen. Insofern finde
    ich es arrogant und unverantwortlich, dass Sie gerade bei
    den wenigen sozialen Teilen, die im Haushalt noch zu
    finden sind, 20 Millionen Euro wegnehmen.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Meine Damen und Herren, Verkehr, Bau und Stadt-
    entwicklung ist eine äußerst komplexe Langfristaufgabe,
    die man nicht kurzfristig mit kleinen Baustellen erledi-
    gen kann. So kann man Zukunft nicht bauen, so verbaut
    man sie sich. Der Einzelplan 12 ist, um mit Franz
    Müntefering zu sprechen, großer Mist.

    Danke schön.


    (Beifall bei der LINKEN – Georg Schirmbeck [CDU/ CSU]: Das war ein schlechter Abgang!)