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    Vokabeln: 0
    1. tocInhaltsverzeichnis
      Plenarprotokoll 17/28 Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Versicherte in der Krise schüt- zen – Finanzsituation der gesetzlichen Krankenversicherung und der Bundes- agentur für Arbeit entschärfen (Drucksachen 17/495, 17/928) . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ilse Aigner, Bundesministerin BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . (Drucksache 17/890) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . Ottmar Schreiner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Johann Wadephul (CDU/CSU) . . . . . . . . Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ 2507 B 2507 D 2509 B 2510 A 2511 C 2512 D 2513 D 2514 D 2525 D 2525 D 2528 A 2529 A 2530 C 2530 D 2531 B 2532 C 2534 B 2534 D 2534 D Deutscher B Stenografisch 28. Sitz Berlin, Freitag, den I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Ulla Lötzer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 20: a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Stabilisierung der Finanzlage der Sozialversicherungssys- teme und zur Einführung eines Sonder- programms mit Maßnahmen für Milch- viehhalter sowie zur Änderung anderer Gesetze (Sozialversicherungs-Stabilisie- rungsgesetz – SozVersStabG) (Drucksachen 17/507, 17/814, 17/928) . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses zu dem Antrag der Abgeordneten Harald Weinberg, Dr. Martina Bunge, Klaus Ernst, weiterer D F K E D J T A K A N M 2507 A 2507 B Katja Mast (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2516 A 2517 A undestag er Bericht ung 5. März 2010 t : r. Martina Bunge (DIE LINKE) . . . . . . . . . riedrich Ostendorff (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . arl-Josef Laumann, Minister (Nordrhein-Westfalen) . . . . . . . . . . . . . . . . lke Ferner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Daniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . . r. Christel Happach-Kasan (FDP) . . . . . . . . ens Spahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 21: ntrag der Abgeordneten Jutta Krellmann, laus Ernst, Matthias W. Birkwald, weiterer bgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: iedriglöhne bekämpfen – Gesetzlichen indestlohn einführen 2518 B 2519 A 2519 D 2521 A 2522 A 2523 A 2523 D DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . 2535 D 2536 C II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Freitag, den 5. März 2010 Anton Schaaf (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Pascal Kober (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anton Schaaf (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Paul Lehrieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Josip Juratovic (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Reiner Deutschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Matthias Zimmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . Tagesordnungspunkt 22: – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Umsetzung steuerli- cher EU-Vorgaben sowie zur Änderung steuerlicher Vorschriften (Drucksachen 17/506, 17/813, 17/923, 17/939) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . – Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 17/929) . . . . . . . . . . . . . . . . . Manfred Kolbe (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Sabine Bätzing (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Bätzing (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Daniel Volk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Thomas Gambke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Daniel Volk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Barthel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Mathias Middelberg (CDU/CSU) . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Leo Dautzenberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Carl-Ludwig Thiele (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 23: a) Antrag der Abgeordneten Swen Schulz (Spandau), Dr. Ernst Dieter Rossmann, Dr. Hans-Peter Bartels, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion der SPD: BAföG ausbauen und Chancengleichheit stärken (Drucksache 17/884) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Kai Gehring, Priska Hinz (Herborn), Ekin Deligöz, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Sozial ge- rechtes Zwei-Säulen-Modell statt elitä- rer Studienfinanzierung (Drucksache 17/899) . . . . . . . . . . . . . . . . . S D N D K D M D T B a J T A D G (D H R H U J N A L A E G m U z g A N B G n B A A 2537 B 2538 C 2539 A 2539 D 2540 D 2542 A 2543 D 2544 C 2546 A 2546 C 2546 D 2547 A 2548 A 2549 B 2551 B 2552 D 2554 B 2555 A 2555 C 2556 B 2558 A 2558 B 2559 A 2559 C 2560 B 2560 C wen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . r. Helge Braun, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . icole Gohlke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . r. Andreas Pinkwart, Minister (Nordrhein-Westfalen) . . . . . . . . . . . . . . . . Willi Brase (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Stefan Kaufmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . arianne Schieder (Schwandorf) (SPD) . . . . r. Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . agesordnungspunkt 24: eschlussempfehlung und Bericht des Innen- usschusses zu dem Antrag der Abgeordneten osef Philip Winkler, Viola von Cramon- aubadel, Marieluise Beck (Bremen), weiterer bgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN: Rückschiebungen nach riechenland sofort aussetzen rucksachen 17/449, 17/822) . . . . . . . . . . . . elmut Brandt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . üdiger Veit (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . artfrid Wolff (Rems-Murr) (FDP) . . . . . . . . lla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . osef Philip Winkler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 rklärung nach § 31 GO des Abgeordneten unther Krichbaum (CDU/CSU) zur Abstim- ung über den Entwurf eines Gesetzes zur msetzung steuerlicher EU-Vorgaben sowie ur Änderung steuerlicher Vorschriften (Ta- esordnungspunkt 22) . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 3 achträglich zu Protokoll gegebene Rede zur eratung des Antrags: Kinderlärm – Kein rund zur Klage (27. Sitzung, Tagesord- ungspunkt 18) ettina Herlitzius (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 4 mtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2560 C 2562 A 2562 C 2564 A 2565 B 2566 A 2567 D 2569 A 2570 D 2572 A 2573 A 2573 B 2575 C 2576 D 2577 D 2578 C 2579 D 2581 A 2581 D 2582 A 2582 D Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Freitag, den 5. März 2010 2507 (A) ) (B) ) 28. Sitz Berlin, Freitag, den Beginn: 9.0
    2. folderAnlagen
      Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Freitag, den 5. März 2010 2581 (A) ) (B) ) Marlene tungen, deren Qualität und/oder Tarif durch die AGB des individuellen Absprache zwischen Dienstleister und Kunden ausgeführt werden. Der Gesetzentwurf sieht in § 4 Nr. 11 b Satz 3 Buch- stabe b) UStG darüber hinaus vor, dass Postdienstleis- Pflug, Johannes SPD 05.03.2010 Rupprecht (Tuchenbach), SPD 05.03.2010* Anlage 1 Liste der entschuldigte * A V k k U g w e 2 je Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Binding (Heidelberg), Lothar SPD 05.03.2010 Burgbacher, Ernst FDP 05.03.2010 Burkert, Martin SPD 05.03.2010 von Cramon-Taubadel, Viola BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 05.03.2010 Ehrmann, Siegmund SPD 05.03.2010 Freitag, Dagmar SPD 05.03.2010 Friedhoff, Paul K. FDP 05.03.2010 Göring-Eckardt, Katrin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 05.03.2010 Gruß, Miriam FDP 05.03.2010 Dr. Gysi, Gregor DIE LINKE 05.03.2010 Hunko, Andrej Konstantin DIE LINKE 05.03.2010* Dr. Jochimsen, Lukrezia DIE LINKE 05.03.2010 Koch, Harald DIE LINKE 05.03.2010 Dr. Koschorrek, Rolf CDU/CSU 05.03.2010 Dr. Krings, Günter CDU/CSU 05.03.2010 Krumwiede, Agnes BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 05.03.2010 Lange, Ulrich CDU/CSU 05.03.2010 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 05.03.2010 Dr. Murmann, Philipp CDU/CSU 05.03.2010 Ortel, Holger SPD 05.03.2010 Dr. Ott, Hermann BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 05.03.2010 S D S S D S T W D A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht n Abgeordneten für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates nlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Gunther Krichbaum (CDU/ CSU) zur Abstimmung über den Entwurf eines Gesetzes zur Umsetzung steuerlicher EU-Vor- gaben sowie zur Änderung steuerlicher Vor- schriften (Tagesordnungspunkt 22) Dem „Gesetz zur Umsetzung steuerrechtlicher EU- orgaben sowie weiterer steuerrechtlicher Regelungen“ ann ich nur unter erheblichen europarechtlichen Beden- en zustimmen. Es ist zu begrüßen, dass das vorliegende Gesetz die msatzsteuerbefreiung für Postdienstleistungen neu re- elt und damit die Voraussetzungen für mehr Wettbe- erb auf dem Gebiet des Postwesens schafft. Ursächlich für die Neuregelung ist im Wesentlichen in Urteil des Europäischen Gerichtshofs vom 23. April 009, Rs. C-357/07, das eine Umsatzsteuerbefreiung für ne Postdienstleistungen ausschließt, die aufgrund einer ager, Krista BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 05.03.2010 r. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 05.03.2010 charfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 05.03.2010 chlecht, Michael DIE LINKE 05.03.2010 r. Schwanholz, Martin SPD 05.03.2010 teinbrück, Peer SPD 05.03.2010 rittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 05.03.2010 erner, Katrin DIE LINKE 05.03.2010 r. Westerwelle, Guido FDP 05.03.2010 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 2582 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Freitag, den 5. März 2010 (A) ) (B) ) Leistungserbringers bestimmt sind, nicht unter die Steu- erbefreiung fallen. In einer vorläufigen Stellungnahme geht der Mehr- wertsteuerausschuss der DG TAX – taxud.d.1 (2009) 328553-DE – jedoch davon aus, dass auch solche Post- dienstleistungen von der Umsatzsteuer zu befreien sind, weil es bei diesen nach AGB erbrachten Leistungen re- gelmäßig am Merkmal der „individuellen Absprache“ fehlt. Auch die Mehrzahl der vom Finanzausschuss des Deutschen Bundestages am 9. Februar 2010 angehörten Experten hat sich aus europarechtlicher Sicht dieser In- terpretation des fraglichen EuGH-Urteils angeschlossen und sieht die Gefahr der Einleitung eines Vertragsverlet- zungsverfahrens gegen die Bundesrepublik Deutschland. Das Bundesfinanzministerium erwartet für Mai 2010 eine Überarbeitung der vorläufigen Stellungnahme der EU-Kommission und rechnet mit dem möglichen Erlass einer verbindlichen Auslegungsrichtlinie. Aus europa- politischer Sicht wäre es begrüßenswert gewesen, diese Überarbeitung abzuwarten, um der Gefahr eines Ver- tragsverletzungsverfahrens bzw. einer möglichen Klage vor dem Europäischen Gerichtshof zu entgehen. Anlage 3 Nachträglich zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung des Antrags: Kinderlärm – Kein Grund zur Klage (27. Sitzung, Tagesordnungs- punkt 18) Bettina Herlitzius (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Kinder sind die Säulen unserer Gesellschaft. Wir sind mehr denn je auf sie angewiesen, und deshalb freuen wir uns über jede Initiative, die ihre Situation in unserer Ge- sellschaft verbessert. Und deshalb begrüße ich auch die Anregungen, die die SPD in ihrem Antrag hier vor- schlägt. Bereits heute haben die Kommunen über die Ausnah- meregelung im Baugesetzbuch die Möglichkeit, den Bau von Kitas auch in reinen Wohngebieten zuzulassen. Al- lerdings scheint diese Lösung nicht gerichtsfest zu sein. Denn verschiedene Gerichte haben in diesem Zusam- menhang und in der Frage des Kinderlärms bei bereits bestehenden Kitas „kinderfeindlich“ geurteilt. Und hier sollten wir aufhorchen: Denn wenn Kinder hier in Deutschland, in unserer Gesellschaft wegen ihrer Geräu- sche als störend empfunden werden, scheint das Problem Kinderlärm ein größeres zu sein. Sicherlich gibt es die Möglichkeiten, den Klageversuchen einen Deckel aufzu- setzen, indem man durch Änderungen in der Baunut- zungsverordnung und dem Bundes-Immissionsschutzge- setz eine eindeutige rechtliche Grundlage schafft. Doch nur weil man die Möglichkeit zu klagen nimmt, werden die Beschwerden über Kinder und den Lärm, den sie ma- chen, nicht verschwinden. Es ist vielmehr unsere Auf- gabe, uns an den eigentlichen Kern der Sache zu wagen: Wieso betrachten wir in Deutschland Kinder als störend? W ih w z u d c a n d v L e z g g s b u lu s d z u u d u K A m S z (C (D ieso gibt es Menschen, die gegen den Bau einer Kita in rer Nachbarschaft vor Gericht gehen? Spielen macht nicht „nur“ Spaß, sondern ist auch sehr ichtig für die Entwicklung. Kinder müssen spielen, um u lernen. Sie entwickeln beim Spielen ihre motorischen nd sozialen Fähigkeiten. Dabei können und dürfen sie urchaus laut werden. Ich finde, in einer kinderfreundli- hen Gesellschaft – das schreiben wir uns ja schließlich uf die Fahnen – sollten die Geräusche von Kindern icht als Krach und Lärm wahrgenommen werden. Die gesellschaftliche Wahrnehmung können wir urch einen Beschluss im Bundestag aber leider nicht erändern. Und die Beispiele Berlins – hier wurde das andesimmissionsschutzgesetz geändert – und der aktu- llen Bundesratsinitiative des Landes Rheinland-Pfalz eigen, dass wir leider den Weg der gesetzlichen Festle- ungen gehen müssen, um unseren Kindern ein würdi- es Leben und Aufwachsen zu ermöglichen. Denn dafür tehen wir in der Verantwortung. Und der nach langen Auseinandersetzungen endlich eschlossene Ausbau der Kindertagesbetreuung für die nter Dreijährigen zeigt: Wir haben einen akuten Hand- ngsbedarf. Denn auch wenn infolge des demografi- chen Wandels ein Teil des Mehrbedarfs durch freiwer- ende Plätze gedeckt werden kann, sind der Neubau usätzlicher Kindertagesstätten in reinen Wohngebieten nd die Erweiterung vorhandener Kindertagesstätten, m die zusätzlichen Plätze in Kitas bereitzustellen, urchaus notwendig. Und es gilt, ein eindeutiges Zeichen für die Kinder nd die Geräusche, die sie verursachen, zu setzen. Denn inderlärm ist Zukunftsmusik! nlage 4 Amtliche Mitteilungen Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses hat itgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 atz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung u den nachstehenden Vorlagen absieht: – Unterrichtung durch die Delegation der Bundesrepublik Deutschland in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates über die Tagung der Parlamentarischen Versammlung des Euro- parates vom 2. bis 26. Juni 2009 in Straßburg – Drucksachen 16/14141, 17/591 Nr. 1.35 – – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Parla- mentarischen Versammlung der NATO Frühjahrstagung der Parlamentarischen Versammlung der NATO vom 22. bis 26. Mai 2009 in Oslo, Norwegen – Drucksachen 16/14143, 17/591 Nr. 1.36 – – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Parla- mentarischen Versammlung der NATO 54. Jahrestagung der Parlamentarischen Versammlung der NATO vom 14. bis 18. November 2008 in Valencia, Spanien – Drucksachen 16/14144, 17/591 Nr. 1.37 – Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Freitag, den 5. März 2010 2583 (A) (C) (B) (D) – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Euro- päischen Versammlung für Sicherheit und Verteidigung/ Versammlung der Westeuropäischen Union Tagung der Versammlung vom 2. bis 4. Juni 2009 in Paris – Drucksachen 16/14151, 17/591 Nr. 1.40 – – Unterrichtung durch die Delegation der Bundesrepublik Deutschland in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates über die Tagung der Parlamentarischen Versammlung des Euro- parates vom 27. bis 30. April 2009 in Straßburg – Drucksachen 16/14161, 17/591 Nr. 1.42 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unions- dokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Be- ratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 17/504 Nr. A.2 EuB-BReg 56/2009 Drucksache 17/504 Nr. A.3 EuB-BReg 57/2009 Drucksache 17/504 Nr. A.4 EuB-BReg 58/2009 Drucksache 17/504 Nr. A.5 EuB-BReg 61/2009 Drucksache 17/504 Nr. A.6 EuB-BReg 62/2009 Drucksache 17/504 Nr. A.7 EuB-BReg 63/2009 Drucksache 17/504 Nr. A.8 EuB-BReg 64/2009 Drucksache 17/504 Nr. A.9 EuB-BReg 65/2009 Drucksache 17/504 Nr. A.10 EuB-BReg 66/2009 Drucksache 17/504 Nr. A.11 Ratsdokument 15710/09 Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Drucksache 17/136 Nr. A.71 Ratsdokument 14728/09 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 17/136 Nr. A.105 Ratsdokument 12168/09 Drucksache 17/136 Nr. A.106 Ratsdokument 13323/09 Drucksache 17/136 Nr. A.107 Ratsdokument 13468/09 Drucksache 17/178 Nr. A.37 Ratsdokument 14257/09 28. Sitzung Berlin, Freitag, den 5. März 2010 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4
    • insert_commentVorherige Rede als Kontext
      Rede von Jens Spahn


      • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
      • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


      Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

      ollegen! Es ist schon interessant, zu sehen, wie Sie sich
      uälen und winden, wenn Ihnen ein leibhaftiger Arbeits-
      inister aus Nordrhein-Westfalen Ihre sozialpolitischen
      ersäumnisse vorhält.


      (Elke Ferner [SPD]: Er war doch bei den Blockierern dabei!)


      ie Fakten lassen sich am Ende aber nicht wegdiskutie-
      n, liebe Kollegen von der SPD. Da können Sie hier

      och so viel herumschreien. Die Anträge sind tatsächlich
      us Nordrhein-Westfalen gekommen.

      Frau Kollegin Ferner, man fragt sich natürlich, wie
      ich die ehemalige Gesundheitsministerin, Frau
      chmidt, fühlen muss, wenn sie Sie hier so reden hört.


      (Ulrike Flach [FDP]: Das ist wohl wahr!)


      as, was Sie von der sozialdemokratischen Fraktion in
      en letzten Tagen gemacht haben, ist im Grunde eine
      brechnung mit den Regierungsjahren und der Frau
      inisterin Ulla Schmidt.

      2524 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Freitag, den 5. März 2010


      (A) )



      (B) )


      Jens Spahn

      (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Elke Ferner [SPD]: Nein, mit dem, was Sie durchgedrückt haben!)


      Sie wollen alles, was damals beschlossen worden ist, zu-
      rückdrehen, auch das, was wir gemeinsam beschlossen
      haben;


      (Elke Ferner [SPD]: Unsinn!)


      das habe ich in diesem Hause schon gestern gesagt. Das
      gilt etwa für die Zusatzbeiträge, die eine Entkopplung
      der steigenden Gesundheitskosten von den Arbeitskos-
      ten bewirken. Das wurde auch und immer zu Recht von
      Frau Ministerin Schmidt positiv begleitet und von uns
      unterstützt.


      (Elke Ferner [SPD]: Doch nicht so, wie Sie das jetzt handhaben, Herr Spahn!)


      Insofern müssen Sie intern, in Ihrer ehemaligen Re-
      gierungsfraktion, vielleicht einmal klären, wie Sie sich
      zu den letzten elf Jahren Regierungszeit verhalten wol-
      len, ob Sie sich schämen für das, was Sie beschlossen
      haben,


      (Gabriele Fograscher [SPD]: Keinesfalls! – Elke Ferner [SPD]: Für das, was wir gewollt haben, brauchen wir uns nicht zu schämen!)


      oder ob Sie zurückfallen wollen in den Populismus der
      80er- und 90er-Jahre; denn das ist es, was wir in den
      letzten Tagen hier erleben.


      (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


      Ich will kurz auf den vorliegenden Gesetzentwurf be-
      züglich der Dinge eingehen, die die gesetzliche Kran-
      kenversicherung betreffen. In diesem Jahr erwarten wir
      bei der gesetzlichen Krankenversicherung ein Defizit
      von etwa 8 Milliarden Euro, das sich im Grunde aus
      zwei Bestandteilen zusammensetzt:

      Zum einen sind da die Ausgabensteigerungen zu
      nennen, die wir insbesondere im ärztlichen Bereich, bei
      den Krankenhäusern und den Arzneimitteln haben. Je-
      der, der fortgesetzt sagt, wir sollten im Gesundheitswe-
      sen endlich mehr sparen, der muss bitte auch konkret sa-
      gen, bei welchen Ärzten und welchen Krankenhäusern
      wir sparen sollen,


      (Markus Kurth [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die Positivliste ist schon einmal eine Idee!)


      zumal wir die Ausgabenentwicklungen in der Großen
      Koalition gemeinsam beschlossen haben: etwa für eine
      bessere Versorgung in Ostdeutschland und für die Pfle-
      gestellen in den Krankenhäusern. Ich glaube, diese Ent-
      scheidungen waren richtig.


      (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Elke Ferner [SPD]: Was ist denn mit den Arzneimitteln, Herr Spahn?)


      Neben den Ausgabensteigerungen haben wir zum
      Zweiten durch die Krise bedingt Einnahmeausfälle in
      Höhe von gut 4 Milliarden Euro in der gesetzlichen
      Krankenversicherung. Es ist ein gutes Zeichen, dass die

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      (C (D hristlich-liberale Koalition diese Ausfälle jetzt mit ,9 Milliarden Euro abfängt. Das wirkt wie ein Schutzchirm für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, da adurch in der Krise die Beiträge nicht steigen müssen nd die Einkommen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitehmer insofern nicht geschwächt werden. Einer Aufgabe bzw. Herausforderung müssen auch Sie ich stellen – das wird klar, wenn man Ihre Debattenbeiäge gestern und heute hier verfolgt hat –: Wir erwarten um 1. Januar 2011 und für das folgende Jahr ein Defizit on 11 Milliarden Euro in der gesetzlichen Krankenvericherung. Eines jedenfalls geht nicht, nämlich dass man infach sagt: Es soll alles so bleiben, wie es ist. Sie sagen sogar, Sie wollten in die guten alten Zeiten der 80ernd 90er-Jahre zurück. Sie wollen also alles zurückdreen. Sie machen nach Ihren elf Jahren Regierungspolitik ine Abrechnung und sagen: Was passiert, wenn diese 1 Milliarden Euro Defizit da sind, das ist uns egal. Sie issen genau, was dann passieren wird: Wir werden eine teigerung bei den Zusatzbeiträgen, die Sie neuerdings mer kritisieren, haben, ohne dass es einen sozialen usgleich gibt. (Elke Ferner [SPD]: Den haben doch Sie verhindert, Herr Spahn! Jetzt reicht es aber! – Gegenruf der Abg. Ulrike Flach [FDP]: Das hätten Sie längst tun können, Frau Ferner!)


      enau das ist die Herausforderung, die wir angehen wol-
      n. Heute ist es bei den Zusatzbeiträgen so: Wenn sie
      ber 1 Prozent des Einkommens liegen, wird die Diffe-
      nz zwischen dem, was von den Arbeitnehmerinnen

      nd Arbeitnehmern eigentlich zu zahlen wäre, und die-
      em 1 Prozent nicht bei den Kassen ankommen. Es wird
      infach gekappt.


      (Elke Ferner [SPD]: Das haben Sie zu verantworten! Sie und Ihre Fraktion! Und Ihre Kanzlerin!)


      ieses Geld fehlt dann natürlich in der gesetzlichen
      rankenversicherung.

      Genau dieses System wollen wir weiterentwickeln,
      dem wir einen sozialen Ausgleich aus Steuermitteln

      inführen. Wenn Sie sagen, dass das für Sie keine Lö-
      ung ist, dann müssen Sie zumindest auch sagen, was
      rer Meinung nach die Lösung wäre. Ein paar konstruk-

      ve Ansätze an der einen oder anderen Stelle kann man
      umindest von der größten Oppositionsfraktion erwar-
      n.


      (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP – Bettina Hagedorn [SPD]: Wie wollen Sie es denn finanzieren?)


      Kollege Lauterbach hat uns gestern wieder – das hat
      r schon im Dezember getan – versprochen, dass wir ein
      urchgerechnetes Konzept zur Bürgerversicherung vor-
      elegt bekommen.


      (Bettina Hagedorn [SPD]: Wer regiert denn: Sie oder wir? Sie können doch die Steuern senken!)


      Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Freitag, den 5. März 2010 2525


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      Jens Spahn
      Auf dieses durchgerechnete Konzept warten wir im
      Grunde schon seit Jahren.


      (Elke Ferner [SPD]: Auf Ihres warten wir auch! Sie können sich ja nicht auf eines verständigen!)


      Sie wissen genau, warum Sie es nicht vorlegen. Bürger-
      versicherung klingt schön, bedeutet aber, dass Sie Kapi-
      taleinkünfte, Mieteinnahmen und vieles andere mehr
      mitverbeitragen würden. Dazu müssten Sie sich äußern.


      (Elke Ferner [SPD]: Das ist schon wieder gelogen, Herr Spahn!)


      – Ich kann gar nicht lügen, weil Sie gar kein konkretes
      Konzept vorlegen.


      (Bettina Hagedorn [SPD]: Sie ja auch nicht!)


      Insofern kann man sich zu diesen Fragen nur spekulativ
      äußern.

      Sie müssten auch einmal sagen, wo die Beitragsbe-
      messungsgrenze liegen soll. Sie wissen ganz genau, wa-
      rum Sie dieses Konzept nicht vorlegen:


      (Elke Ferner [SPD]: Ich habe es Ihnen doch gestern vorgelegt! – Bettina Hagedorn [SPD]: Aber Sie regieren doch!)


      Dann würden die Menschen in diesem Land, insbeson-
      dere die Facharbeiter und die Angestellten mit mittleren
      Einkommen, merken, dass sie wieder einmal Ihre Ver-
      sprechungen bezahlen sollen.


      (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


      Deswegen erhalten wir keine konkreten Zahlen von Ih-
      nen. Auch gestern wollten Sie nicht sagen, wie Sie die-
      ses schön klingende Konzept der Bürgerversicherung
      tatsächlich ausfüllen wollen.


      (Elke Ferner [SPD]: Das glauben Sie ja selber nicht, Herr Spahn! – Bettina Hagedorn [SPD]: Wo ist denn Ihr Konzept, Herr Spahn?)


      Wer nichts tun will, muss – das sagen Sie uns immer –
      alles so lassen, wie es ist.


      (Bettina Hagedorn [SPD]: Das stimmt ja gar nicht! Wer sagt das denn?)


      Man sollte aber sagen, wie man mit diesen Herausforde-
      rungen und Entwicklungen umgehen will. Wir geben mit
      diesem Gesetzentwurf, den wir heute verabschieden
      wollen, eine Antwort auf die Frage, wie wir mit dem De-
      fizit in diesem Jahr umgehen. Ich glaube, damit machen
      wir einen ersten wichtigen Schritt zur Stabilisierung der
      sozialen Sicherungssysteme. Ich würde mich freuen,
      wenn Sie die nächsten Schritte konstruktiv – das wäre
      einmal etwas Neues – begleiten.


      (Anton Schaaf [SPD]: Wenn Sie uns was Sinnvolles vorlegen, überlegen wir uns das!)


      Ich bleibe bei dem, was ich gestern gesagt habe: Wir
      machen uns frohen Mutes ans Werk.


      (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


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      (C (D Ich schließe die Aussprache. Wir kommen nun zur Abstimmung über den von der undesregierung eingebrachten Entwurf eines Sozialver icherungs-Stabilisierungsgesetzes auf den Drucksachen 7/507 und 17/814. Der Haushaltsausschuss empfiehlt nter Buchstabe a seiner Beschlussempfehlung auf rucksache 17/928, den Gesetzentwurf der Bundesregieng anzunehmen. Ich bitte diejenigen, die dem Gesetz ntwurf zustimmen wollen, um das Handzeichen. – Wer timmt dagegen? – Wer enthält sich der Stimme? – Das rste war die Mehrheit. Damit ist der Gesetzentwurf in weiter Beratung angenommen. Wir kommen zur dritten Beratung nd Schlussabstimmung. Ich bitte diejenigen, die dem esetzentwurf zustimmen wollen, sich zu erheben. – er stimmt dagegen? – Wer enthält sich der Stimme? – amit ist der Gesetzentwurf angenommen. Wir kommen nun zur Beschlussempfehlung des aushaltsausschusses zum Antrag der Fraktion Die Linke it dem Titel „Versicherte in der Krise schützen – Fi anzsituation der gesetzlichen Krankenversicherung und er Bundesagentur für Arbeit entschärfen“. Der Auschuss empfiehlt unter Buchstabe b seiner Beschlussmpfehlung auf der genannten Drucksache, den Antrag er Fraktion Die Linke auf der Drucksache 17/495 abzuhnen. Wer stimmt für diese Beschlussempfehlung? – er stimmt dagegen? – Wer enthält sich? – Auch diese eschlussempfehlung ist mit der Mehrheit des Hauses ngenommen. Ich rufe nun Tagesordnungspunkt 21 auf: Beratung des Antrags der Abgeordneten Jutta Krellmann, Klaus Ernst, Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE Niedriglöhne bekämpfen – Gesetzlichen Mindestlohn einführen – Drucksache 17/890 – Überweisungsvorschlag: Ausschuss für Arbeit und Soziales Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Nach einer interfraktionellen Vereinbarung sind auch r diese Aussprache 75 Minuten vorgesehen. – Ich höre einen Widerspruch. Dann können wir so verfahren. Ich eröffne die Aussprache. Das Wort erhält der Kolge Klaus Ernst für die Fraktion Die Linke. (Beifall bei der LINKEN – Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Guten Morgen, Herr Ernst!)


    Rede von Dr. Norbert Lammert
    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    • insert_commentNächste Rede als Kontext
      Rede von Klaus Ernst


      • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
      • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


      Guten Morgen, Herr Kolb. – Meine sehr verehrten

      amen und Herren! Herr Präsident! Wiederholt disku-
      eren wir hier im Deutschen Bundestag über den Min-
      estlohn. Zuerst zu den Fakten: In der feinkeramischen

      2526 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Freitag, den 5. März 2010


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      Klaus Ernst
      Industrie liegen die Tariflöhne zurzeit bei 8,95 Euro, in
      der Kunststoffindustrie bei 8,18 Euro, im Einzelhandel
      in NRW bei 7,73 Euro, in der Steine-und-Erden-Indus-
      trie in Thüringen – jetzt kommen wir weiter nach unten –
      bei 6,83 Euro, im Bewachungsgewerbe in Berlin bei
      5,50 Euro und im Friseurhandwerk in Sachsen bei
      3,06 Euro.


      (Dr. Gesine Lötzsch [DIE LINKE]: Das ist unglaublich!)


      Das ist die Realität. Daran wird deutlich, wie sich Leis-
      tung in diesem Lande lohnt. Ich kann Ihnen sagen – Sie
      von der FDP wissen das wohl am besten –: Für dieses
      Geld würden Sie morgens nicht einmal Ihr Augenlid he-
      ben.


      (Heiterkeit und Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


      Meine Damen und Herren, der Niedriglohnsektor in
      unserem Land hat inzwischen Ausmaße angenommen,
      die unerträglich sind. 1,2 Millionen Menschen, 4 Prozent
      der Beschäftigten, arbeiten für Löhne unter 5 Euro, für
      Löhne unter 6 Euro arbeiten 2,2 Millionen Menschen,
      für Löhne unter 7 Euro arbeiten 3,7 Millionen Men-
      schen, und für Löhne unter 8 Euro arbeiten 5,1 Millio-
      nen Menschen.


      (Dr. Gesine Lötzsch [DIE LINKE]: Eine Sauerei!)


      Man kann natürlich sagen: Das hat sich zufällig so
      entwickelt. – Dem ist aber nicht so. Ich erinnere an das,
      was unser Exkanzler Schröder gesagt hat.


      (Uwe Schummer [CDU/CSU]: Wie bitte? Euer Exkanzler?)


      Er hat im Februar 1999, kurz nach seinem Amtsantritt,
      verkündet – ich zitiere wörtlich –:

      Wir müssen einen Niedriglohnsektor schaffen


      Im Jahr 2005 hat er in Davos gesagt – Zitat –:

      Wir haben unseren Arbeitsmarkt liberalisiert. Wir
      haben einen der besten Niedriglohnsektoren aufge-
      baut, den es in Europa gibt.

      Das stimmt.


      (Dr. Anton Hofreiter [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nur zur Erinnerung, Herr Ernst: Im Moment regiert Schwarz-Gelb! Rot-Grün ist schon lange vorbei! Sagen Sie mal etwas zur aktuellen Regierung!)


      Die Politik von Rot-Grün hat tatsächlich zu einer Aus-
      weitung des Niedriglohnsektors geführt; das hängt auch
      mit den Hartz-Gesetzen zusammen.


      (Dr. Anton Hofreiter [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist doch totaler Schmarren! Wer ist denn an der Regierung? Schwarz-Gelb!)


      Heute hat der Niedriglohnsektor im Vergleich zu 1995
      ein deutlich größeres Ausmaß. Im Jahre 1995 waren
      29,3 Prozent der unter 25-Jährigen im Niedriglohnbe-
      reich beschäftigt. Inzwischen sind 46,9 Prozent der unter

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      (C (D 5-Jährigen, also fast die Hälfte, im Niedriglohnbereich eschäftigt. (Dr. Anton Hofreiter [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Opposition richtet sich gegen die Regierung, Herr Ernst, und zwar gegen die aktuelle Regierung und nicht gegen die von vor zehn Jahren! Warum reden Sie denn die ganze Zeit von Rot-Grün?)


      Ich weiß gar nicht, warum Sie so brüllen. Wir sind
      och nicht im Bierzelt!


      (Heiterkeit und Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Dr. Heinrich L. Kolb [FDP])


      Meine Damen und Herren, Leistung soll sich lohnen.
      h frage mich nur: Für wen? Geht es Ihnen um die Leis-
      ng der Erben, die Sie durch Ihre Gesetze vor einer be-

      onderen Steuer bewahren wollen, geht es Ihnen um die
      eistung der Hoteliers, die Sie bei der Mehrwertsteuer
      m die Hälfte entlasten,


      (Peter Weiß [Emmendingen] [CDU/CSU]: Die Leute in der Hotellerie und der Gastronomie müssen doch auch ihr Geld verdienen!)


      der geht es Ihnen um die Leistung der Steuerhinterzie-
      er, Herr Kolb? Schließlich bemüht sich die FDP ja ganz
      esonders dafür zu sorgen, dass die entsprechenden Da-
      n nicht in den Besitz des Staates gelangen.

      Herr Kolb, ich sage Ihnen – das ist das Traurige an
      ieser ganzen Angelegenheit –: Ihr Chef, Herr
      esterwelle, kann nicht rechnen. In der Welt vom

      1. Februar dieses Jahres hat er geschrieben – ich zitiere –:

      Wer kellnert, verheiratet ist und zwei Kinder hat,
      bekommt im Schnitt 109 Euro weniger im Monat,
      als wenn er oder sie Hartz IV bezöge.

      Mittlerweile liegen entsprechende Berechnungen vor.
      ankenswerterweise hat auch das Bundesarbeitsministe-
      um gerechnet. Es kam zu dem Ergebnis, dass jemand,
      er arbeitet, immer mehr Geld bekommt als jemand, der
      icht arbeitet. Herr Westerwelle hat also, was den
      rundtenor der Aussage angeht, nicht die Wahrheit ge-

      agt.


      (Dr. Gesine Lötzsch [DIE LINKE]: Richtig!)


      err Kolb, wenn man ausrechnet, wie viel die Kellnerin
      us dem genannten Beispiel wirklich bekommt, dann
      ommt man zu dem Ergebnis, dass sie, wenn sie arbeitet,
      45 Euro mehr bekommt, als wenn sie nicht arbeitet.
      wischen Wahrheit und Realität liegen bei Herrn
      esterwelle also insgesamt 454 Euro.


      (Beifall bei der LINKEN)


      Herr Kolb, angesichts dieser Rechenkunststücke kann
      ie Bundesrepublik Deutschland von Glück sagen, dass
      err Westerwelle Außenminister und nicht Finanzminis-
      r ist.


      (Beifall bei der LINKEN – Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Na ja! Überlegen Sie lieber noch mal!)


      Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Freitag, den 5. März 2010 2527


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      Klaus Ernst
      Wäre er in Geografie genauso schlecht wie in Mathema-
      tik und würde er bei seinen Auslandsreisen selbst flie-
      gen, dann käme er in Uganda an, wenn er in New York
      landen will.


      (Heiterkeit und Beifall bei der LINKEN)


      Das ist das Problem, wenn Sie rechnen. Das Ziel, das Sie
      mit dieser Debatte verbinden, ist natürlich ein anderes.
      Ihr Ziel ist, diejenigen, die arbeiten, gegen diejenigen
      auszuspielen, die nicht arbeiten. Sie sausen durch die
      Gegend und verkünden Parolen, die die Menschen dis-
      kriminieren.

      Meine Damen und Herren, was macht die Bundesre-
      gierung? Die Bundesregierung fabuliert in ihrer Koali-
      tionsvereinbarung davon, dass sie sittenwidrige Löhne
      abschaffen will. Anders formuliert: Sie will zunächst sit-
      tenwidrige Löhne einführen, um letztlich eine Unter-
      grenze beim Lohn einziehen zu können. Es ist wichtig,
      sich vor Augen zu halten, was es real bedeuten würde,
      wenn sittenwidrige Löhne gezahlt würden.


      (Peter Weiß [Emmendingen] [CDU/CSU]: Wir wollen doch keine sittenwidrigen Löhne, Herr Ernst! So ein Quatsch! Wir wollen sie verhindern!)


      – Ach, Herr Weiß, wenn Sie es wenigstens wüssten; aber
      Sie wissen es nicht, Sie heißen nur so.


      (Heiterkeit und Beifall bei der LINKEN)


      Herr Weiß, das Problem ist Folgendes: Wenn eine Fri-
      seurin oder ein Friseur jetzt 3 Euro verdient und die
      Grenze für sittenwidrige Löhne bei 30 Prozent unterhalb
      des bezahlten Branchenlohns läge, dann dürfte diese Fri-
      seurin oder dieser Friseur künftig 2 Euro verdienen. Das
      ist Ihre Untergrenze.


      (Peter Weiß [Emmendingen] [CDU/CSU]: Wo steht das?)


      Das, was Sie machen, ist eine staatliche Aufforderung
      zum Lohndumping. Das geht nicht, Herr Weiß; das
      sage ich in aller Klarheit.


      (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


      Meine Damen und Herren, Ihre Vorschläge gehen ein-
      deutig ins Leere. Im Übrigen bringen Sie immer das Ar-
      gument, dass mit der Einführung des Mindestlohns Ar-
      beitsplätze abgebaut würden. Wir haben folgende
      Situation: Die Arbeitslosenquote bei Geringqualifizier-
      ten liegt in den Niederlanden, wo es einen Mindestlohn
      gibt, bei 4,8 Prozent, in Großbritannien, ebenfalls mit
      Mindestlohn, bei 5,7 Prozent, in Schweden – ebenfalls
      mit Mindestlohn; dort ist er tariflich – bei 7,3 Prozent
      und selbst in den USA, wo es einen Mindestlohn gibt,
      bei 8,3 Prozent. Bei uns in Deutschland beträgt die Ar-
      beitslosenquote bei Geringqualifizierten ohne Mindest-
      lohn 19,9 Prozent. Ich weiß nicht, woher Sie die Weis-
      heit haben, Herr Weiß, zu sagen, dass die Einführung des
      Mindestlohns zu einem Mehr an Arbeitslosigkeit in die-
      sem Bereich führte.

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      (C (D (Peter Weiß [Emmendingen] [CDU/CSU]: Habe ich doch nicht gesagt!)


      as ist durch keine Studie belegt. Jede Studie sagt Ihnen
      twas anderes.


      (Beifall bei der LINKEN – Peter Weiß [Emmendingen] [CDU/CSU]: Ich weiß gar nicht, wen Sie anreden, Herr Ernst!)


      Deshalb halten wir es nach wie vor für dringend not-
      endig, dass eine Untergrenze des Lohnes eingeführt
      ird. Wir sagen in dieser Legislaturperiode: 10 Euro.
      ir sehen, dass es in anderen Ländern, die nicht nur

      ber eine Forderung diskutieren, real existierende Min-
      estlöhne gibt, die nah an unsere Forderung herankom-
      en. Vielleicht nehmen Sie einmal zur Kenntnis, dass in
      uxemburg der Mindestlohn zurzeit 9,73 Euro beträgt,
      Frankreich 8,86 Euro – er ist übrigens 2010 um 1,7 Pro-

      ent erhöht worden, in Luxemburg um 2,5 Prozent –, in
      land 8,65 Euro, in den Niederlanden 8,64 Euro, in Bel-
      ien 8,41 Euro. Ich weiß nicht, warum Sie von der CSU,
      on der CDU und von der FDP eigentlich glauben, dies
      anz anders machen zu können, als es in anderen Län-
      ern in Europa der Fall ist, zumal wir gleichzeitig wis-
      en, dass wir inzwischen Geschäftsmodelle wie bei der
      in AG finanzieren, Herr Weiß,


      (Dr. Gesine Lötzsch [DIE LINKE]: Richtig!)


      ie darauf hinauslaufen, dass der Steuerzahler die Löhne
      r eine ganze Branche finanzieren soll, weil die Löhne
      der jeweiligen Branche durch das Nichtvorhandensein

      on Mindestlöhnen immer weiter nach unten abrutschen.
      as Urteil in Sachen Pin AG hat sofort dazu geführt,
      ass die Löhne abgesenkt wurden.

      Letztendlich wird das Nichtvorhandensein eines Min-
      estlohns in der gesamten Wirtschaft, auch in den Bran-
      hen, in denen es momentan noch Tarifverträge gibt,
      azu führen, dass der Lohn real abgesenkt wird. Dies
      ann nicht unser Ziel sein.


      (Beifall bei der LINKEN)


      ie sind als Regierung nicht auf so etwas vereidigt. Von
      er Regierung sind heute ja nicht viele da; offensichtlich
      teressiert dieses Thema nicht sehr viele in der Bundes-
      gierung. Aber das verstehe ich auch: Deren Löhne sind
      deutlich über dem Mindestlohn.


      (Stefan Müller [Erlangen] [CDU/CSU]: Ihrer auch!)


      Ich kann nur sagen, meine Damen und Herren: Wenn
      ir uns dieses Problems nicht annehmen und nicht dazu
      ommen, eine Grenze einzuziehen, dann wird das dazu
      hren, dass sich die Menschen zunehmend fragen, in
      elchem Interesse dieser Bundestag eigentlich Politik
      acht: im Interesse derer, die von niedrigen Löhnen pro-
      tieren, oder im Interesse der Menschen, die einen Min-
      estlohn brauchen.

      Ich danke fürs Zuhören.


      (Beifall bei der LINKEN)


      2528 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Freitag, den 5. März 2010


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