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ID1702001800

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/20 BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Kathrin Senger-Schäfer (DIE LINKE) . . . . . . Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Vogel (Lüdenscheid) (FDP) . . . . . . Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . . Friedrich Ostendorff (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stefanie Vogelsang (CDU/CSU) . . . . . . . . . . weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Die Lasten der Krise gerecht verteilen, Spekulationen eindämmen – Internationale Finanztransaktion- steuer einführen (Drucksache 17/527) . . . . . . . . . . . . . . . . c) Antrag der Abgeordneten Dr. Axel Troost, Dr. Barbara Höll, Eva Bulling-Schröter, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Finanztransaktionsteuer international vorantreiben und national einführen (Drucksache 17/518) . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Leo Dautzenberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 1737 C 1739 B 1741 D 1743 C 1744 C 1746 A 1747 B 1748 C 1750 A 1751 A 1751 D 1757 B 1757 C 1757 C 1759 B 1761 D Deutscher B Stenografisch 20. Sitz Berlin, Freitag, den 2 I n h a l Tagesordnungspunkt 18: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Stabilisierung der Finanzlage der Sozialversicherungssysteme und zur Einführung eines Sonderprogramms mit Maßnahmen für Milchviehhalter sowie zur Änderung anderer Gesetze (Sozialversicherungs-Stabilisierungsge- setz – SozVersStabG) (Drucksache 17/507) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Fraktion DIE LINKE: Versi- cherte in der Krise schützen – Finanz- situation der gesetzlichen Krankenver- sicherung und der Bundesagentur für Arbeit entschärfen (Drucksache 17/495) . . . . . . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter, Parl. Staatssekretär D D P T a b 1737 A 1737 B Dr. Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . 1752 D 1753 D undestag er Bericht ung 9. Januar 2010 t : r. Christel Happach-Kasan (FDP) . . . . . . . . r. Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . aul Lehrieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . agesordnungspunkt 19: ) Antrag der Abgeordneten Nicolette Kressl, Joachim Poß, Ingrid Arndt-Brauer, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Maßnahmenbündel gegen Spe- kulationen auf den Finanzmärkten und ungerechtfertigte Banker-Boni (Drucksache 17/526) . . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Dr. Carsten Sieling, Nicolette Kressl, Joachim Poß, 1754 C 1755 A 1755 B 1756 C 1757 A Frank Schäffler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . . 1764 A 1765 C II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 20. Sitzung. Berlin, Freitag, den 29. Januar 2010 Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Carsten Sieling (SPD) . . . . . . . . . . . . . Frank Schäffler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . Dr. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Carsten Sieling (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Leo Dautzenberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Björn Sänger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Björn Sänger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 20: Antrag der Abgeordneten Dr. Barbara Höll, Dr. Axel Troost, Richard Pitterle, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Vermögensteuer als Millionärsteuer wieder erheben (Drucksache 17/453) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Harald Koch (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Christian Freiherr von Stetten (CDU/CSU) . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Volker Wissing (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Lisa Paus (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 21: a) Erste Beratung des von den Abgeordneten Volker Beck (Köln), Jerzy Montag, Kai Gehring, weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Grundgesetzes (Arti- kel 3 Absatz 3 Satz 1) (Drucksache 17/88) . . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines … Ge- setzes zur Änderung des Grundgesetzes (Artikel 3 Absatz 3 Satz 1) (Drucksache 17/254) . . . . . . . . . . . . . . . . . c) Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Barbara Höll, Cornelia Möhring, Matthias W. Birkwald, weiteren Abgeord- neten und der Fraktion DIE LINKE einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zur Än- derung des Grundgesetzes (Artikel 3 Absatz 3 Satz 1) (Drucksache 17/472) . . . . . . . . . . . . . . . . . V D C M C M D D V D Z A B d B c F S D U K J D J D D S R N A L A A 1766 A 1767 D 1768 D 1770 A 1771 C 1773 B 1774 A 1774 C 1778 B 1778 D 1780 A 1780 C 1780 D 1783 B 1783 C 1784 B 1786 C 1788 A 1789 D 1791 A 1791 B 1791 B olker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Jan-Marco Luczak (CDU/CSU) . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . hristine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . arco Buschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . hristine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . arco Buschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . r. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . r. Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . olker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . usatztagesordnungspunkt 2: ktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion ÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Einstieg in ie Kopfpauschale – Weniger Netto vom rutto für die Beitragszahler der gesetzli- hen Krankenversicherung . . . . . . . . . . . . . ritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . tephan Stracke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . r. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . lrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . athrin Vogler (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . ens Spahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Carola Reimann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . ens Ackermann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Harald Terpe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ietrich Monstadt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . teffen-Claudio Lemme (SPD) . . . . . . . . . . . udolf Henke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 mtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1791 C 1792 C 1794 A 1795 A 1796 A 1797 A 1797 B 1797 C 1798 C 1800 A 1800 B 1800 D 1800 D 1802 A 1803 A 1804 B 1805 C 1806 D 1808 A 1809 B 1810 B 1811 B 1812 C 1814 A 1815 C 1817 A 1818 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 20. Sitzung. Berlin, Freitag, den 29. Januar 2010 1737 (A) ) (B) ) 20. Sitz Berlin, Freitag, den 2 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 20. Sitzung. Berlin, Freitag, den 29. Januar 2010 1817 (A) ) (B) ) für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver-Kopp, Gudrun FDP 29.01.2010 sammlung des Europarates * Koenigs, Thomas BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 Zimmermann, Sabine DIE LINKE 29.01.2010 Anlage 1 Liste der entschuldigte Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Andreae, Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 Bätzing, Sabine SPD 29.01.2010 Barnett, Doris SPD 29.01.2010* Bögel, Claudia FDP 29.01.2010 Brüderle, Rainer FDP 29.01.2010 Buchholz, Christine DIE LINKE 29.01.2010 Ernst, Klaus DIE LINKE 29.01.2010 Ernstberger, Petra SPD 29.01.2010 Fischer (Göttingen), Hartwig CDU/CSU 29.01.2010 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 29.01.2010* Fritz, Erich G. CDU/CSU 29.01.2010* Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 29.01.2010 Gerster, Martin SPD 29.01.2010 Glos, Michael CDU/CSU 29.01.2010 Göring-Eckardt, Katrin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 Dr. Freiherr zu Guttenberg, Karl-Theodor CDU/CSU 29.01.2010 Hartmann (Wackernheim), Michael SPD 29.01.2010 Herlitzius, Bettina BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 Hübinger, Anette CDU/CSU 29.01.2010* Hunko, Andrej Konstantin DIE LINKE 29.01.2010* Klöckner, Julia CDU/CSU 29.01.2010 K L L L D L D D M N N P S S D S D S T T W D A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht n Abgeordneten ossendey, Thomas CDU/CSU 29.01.2010 afontaine, Oskar DIE LINKE 29.01.2010 azar, Monika BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 enkert, Ralph DIE LINKE 29.01.2010 r. von der Leyen, Ursula CDU/CSU 29.01.2010 indemann, Lars FDP 29.01.2010 r. Lotter, Erwin FDP 29.01.2010 r. de Maizière, Thomas CDU/CSU 29.01.2010 alczak, Agnes BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 ešković, Wolfgang DIE LINKE 29.01.2010 oll, Michaela CDU/CSU 29.01.2010 flug, Johannes SPD 29.01.2010 chäfer (Bochum), Axel SPD 29.01.2010 charfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 r. Schui, Herbert DIE LINKE 29.01.2010 chuster, Marina FDP 29.01.2010* r. Schwanholz, Martin SPD 29.01.2010 tröbele, Hans-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 empel, Frank DIE LINKE 29.01.2010 rittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 erner, Katrin DIE LINKE 29.01.2010 r. Westerwelle, Guido FDP 29.01.2010 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 1818 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 20. Sitzung. Berlin, Freitag, den 29. Januar 2010 (A) (C) (B) (D) Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Die Vorsitzende des Haushaltsausschusses hat mitge- teilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2009 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 12 25 Titel 632 01 – Wohngeld nach dem Wohngeldgesetz – bis zur Höhe von 12,61 Millio- nen Euro – Drucksachen 17/416, 17/503 Nr. 1.4 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2009 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 17 10 Titel 632 07 – Ausgaben nach § 8 Absatz 2 des Unterhaltsvorschussgesetzes – bis zur Höhe von 17 Millionen Euro – Drucksachen 17/417, 17/503 Nr. 1.5 – - 91, 1 0, T 7980 20. Sitzung Berlin, Freitag, den 29. Januar 2010 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Matthias W. Birkwald


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Meine sehr geehrten

    Damen und Herren! Für dieses Jahr rechnet die Bundes-
    agentur für Arbeit mit einem Defizit in Höhe von gut
    18 Milliarden Euro.


    (Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Wollen Sie denn die Kurzarbeit einschränken, Herr Birkwald, oder was sonst?)


    Das ist ein trauriger Nachkriegsrekord. Nur einen Bruch-
    teil davon kann die Bundesagentur selbst aus ihren
    Rücklagen ausgleichen. Wie konnte es dazu kommen?
    Die Krise sei schuld gewesen, sagt die Bundesregierung.
    Das ist aber nicht die ganze Wahrheit. Die Politik der
    ganz großen Koalition aus CDU/CSU, SPD und FDP hat
    es vermasselt.


    (Stefanie Vogelsang [CDU/CSU]: Bitte?)


    Sehenden Auges hat diese ganz große Koalition die
    Finanzen der Bundesagentur an die Wand gefahren.

    Meine Damen und Herren von der Union, Sie haben,
    in wechselnder Besetzung, grob fahrlässig gehandelt, in-
    dem Sie die Beiträge zur Arbeitslosenversicherung
    mehr als halbiert haben. Sie haben die Gewitterwolken
    aufziehen sehen. Sie haben alle Unwetterwarnungen von
    Experten in den Wind geschlagen. Jetzt stellen Sie sich
    hin, beklagen die Löcher im Dach der Bundesagentur
    und spannen Schutzschirme für die Banken. Gerecht
    geht anders!


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Markus Kurth [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Die Bundesregierung will die Beiträge stabil halten. Das
    waren sie doch. 14 Jahre lang, bis Ende 2006, lagen sie
    bei 6,5 Prozent. Ausgerechnet zu dem Zeitpunkt, als die
    ersten Anzeichen der Krise für jede und jeden sichtbar
    wurden, ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt wurde der
    Beitragssatz auf unter 3 Prozent gesenkt. Das ist der
    niedrigste Wert seit 1975. Doch wer hier Beiträge kürzt,
    hat Sozialabbau im Sinn.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Nein, das war ein Wachstumsimpuls!)


    Beim Arbeitslosengeld war es zunächst anders-
    herum, aber nicht anders: Rot-Grün hat die Bezugsdauer
    des Arbeitslosengeldes I massiv verkürzt und die Ar-
    beitslosenhilfe gleich komplett gestrichen. Dann wurden
    die Beitragssätze gesenkt. Liebe Kolleginnen und Kolle-
    gen von Schwarz-Gelb: Wer heute auf Teufel komm raus
    niedrige Beiträge sät, wird morgen größere Defizite ern-
    ten. Und was machen Sie dann? Das Arbeitslosengeld I
    kürzen? Wir Linken sagen: Das Gegenteil ist richtig. In

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    (C (D er Krise muss die Bezugsdauer für das Arbeitsloseneld verlängert werden, und zwar auf zwei Jahre für alle. as hilft den Beschäftigten, die jetzt entlassen werden, (Beifall bei der LINKEN – Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Arbeit brauchen die Leute!)


    um Beispiel bei Siemens, wo jetzt, wie heute Morgen in
    en Nachrichten zu hören war, 2 000 Stellen gestrichen
    erden sollen.

    Der Gesetzentwurf, den Sie nun vorlegen, ist reine
    lickschusterei. Die Linke sagt: Die Bundesagentur
    uss grundsätzlich wieder solide finanziert werden. Wir

    rauchen eine Staatsgarantie für die Sozialversicherun-
    en, keinen einmaligen Zuschuss, sondern eine dauer-
    afte Defizithaftung.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Heute Morgen konnte man einer Pressemitteilung der
    üddeutschen Zeitung mit dem Titel: „Koalitionshaus-
    älter wollen Zuschüsse für Sozialkassen kürzen“ – sie
    ef auch über den Ticker – entnehmen, dass Ihnen der
    uschuss von 16 Milliarden Euro zu hoch ist und auf
    1 Milliarden Euro gesenkt werden soll und dass dafür
    nter anderem Qualifizierungsprogramme der BA ge-
    trafft werden sollen. Ich sage Ihnen: Es ist komplett der
    lsche Weg, auch noch bei den Qualifizierungsmaßnah-
    en zu sparen. Auch hier wäre der umgekehrte Weg
    chtig; denn wir brauchen mehr Bildung und bessere
    ualifikation.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Mit dem sogenannten Eingliederungsbeitrag werden
    tztendlich die Beitragszahler mit 5 Milliarden Euro da-
    r haftbar gemacht, dass es Langzeiterwerbslosigkeit

    ibt. Das darf nicht sein; denn die Lösung gesamtgesell-
    chaftlicher Probleme muss auch von der gesamten Ge-
    ellschaft finanziert werden.

    Das Schonvermögen für die Altersvorsorge von
    artz-IV-Betroffenen deutlich anzuheben, ist richtig.


    (Paul Lehrieder [CDU/CSU]: Na also! Geht doch!)


    it dieser Forderung ist die Linke bei der Wahl angetre-
    n. Bleiben Sie uns treu: Heben Sie die Vermögens-
    eigrenzen an! Erhöhen Sie den Hartz-IV-Regelsatz auf
    00 Euro! Streichen Sie die unwürdigen Sanktionen und
    chikanen für Hartz-IV-Betroffene und führen Sie end-
    ch – das ist ganz dringend – eine eigenständige Min-
    estsicherung für Kinder ein! Im Übrigen bin ich der
    einung: Hartz IV muss überwunden werden.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der LINKEN – Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Den Mindestlohn haben Sie vergessen, Herr Birkwald!)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Das Wort hat nun Friedrich Ostendorff für die Frak-

on Bündnis 90/Die Grünen.






(A) )



(B) )


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Friedrich Ostendorff


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Meine Damen und Her-

    ren! Ministerin Aigner musste leider schon gehen. Das
    vorliegende Artikelgesetz enthält als zweiten Teil das
    Sonderprogramm mit Maßnahmen für Milchviehhalter,
    besser bekannt unter dem Namen „Kuhschwanzprämie“.
    Herr Schirmbeck, dieses Programm bringt einem durch-
    schnittlichen Milchviehbetrieb mit 30 Milchkühen, der
    in 2009 Milchgeld in Höhe von 13 Cent pro Liter bzw.
    insgesamt 20 000 Euro verloren hat, zwei Jahre lang
    jährlich 1 600 Euro bzw. 1 Cent pro Liter Milch mehr.
    Natürlich sagen die Bäuerinnen und Bauern, auch meine
    Frau daheim, nicht Nein, wenn der Staat ihnen Geld
    schenken will, so wie auch der Autokäufer letztes Jahr
    nicht Nein gesagt hat, als er für das Auto, das er sowieso
    verschrotten wollte, noch 2 000 Euro geschenkt bekam.
    Aber so wie die Abwrackprämie für Autos der Wirt-
    schaft insgesamt geschadet hat, wird auch diese Ab-
    wrackprämie für Milchbauern dem Milchsektor mehr
    schaden als nützen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Dieses Grünlandprogramm zeigt erneut das vollkom-
    men widersprüchliche Vorgehen der Bundesregierung.
    Sie gerieren sich als Vertreter der reinen Marktlehre,
    doch sieht ihre Realpolitik ganz anders aus. Dort zünden
    Sie erst einmal eine Subventionsrakete, wie ich sie in
    40 Jahren Agrarpolitik selten erlebt habe – 750 Millio-
    nen Euro extra, einfach so, ohne Qualifizierung, ohne
    Fokussierung, ohne Lenkungswirkung. Das Problem ist
    nicht, auf Marktkräfte zu bauen, und auch nicht, gesell-
    schaftliche Solidarität in einer Notsituation zu leisten.
    Beides ist richtig und notwendig. Das Problem ist, wie
    Sie es machen. Ihre sogenannte Marktorientierung ba-
    siert auf einer vollkommen falschen Marktanalyse. Bei
    Ihrer Förderpolitik vergessen Sie das Wichtigste, näm-
    lich die Lenkungswirkung der Fördergelder zu beden-
    ken.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Wenn Sie sich den Milchmarkt einmal ansehen würden,
    so wie es das Bundeskartellamt gerade getan hat, so wür-
    den Sie feststellen, dass dieser Markt total verzerrt ist


    (Dr. Wilhelm Priesmeier [SPD]: Richtig!)


    und eine eklatante Benachteiligung der Milcherzeuger
    gegenüber den Molkereien besteht. Diesen Markt sich
    selbst zu überlassen, hieße nicht, die Marktkräfte zum
    Zuge kommen zu lassen, sondern hieße, allein die Mo-
    nopolisten zu stärken, meine Damen und Herren Markt-
    experten von der FDP.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Wir brauchen jetzt Maßnahmen, um diesen Markt erst
    einmal wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Wir müs-
    sen die Erzeugerseite stärken und in gesunde regionale
    Marktstrukturen investieren. Das bedeutet: Wir brauchen
    jetzt eine Bündelungsinitiative zur Förderung bäuerli-
    cher Erzeugergemeinschaften,

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    (C (D (Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Da hat doch keiner was dagegen!)


    ie es das Bundeskartellamt empfiehlt. Die Bundes-
    gierung ist hier gefordert, mit einer gezielten

    undesweiten Kampagne den Zusammenschluss der
    ilcherzeuger unabhängig von Molkereien und Genos-

    enschaften zu unterstützen. Als Beispiel kann hier die
    estehende bundesweite Milcherzeugergemeinschaft,
    as Milch Board, dienen. Das wäre ein marktorientierter
    nd solidarischer Ansatz zugleich und würde den Steuer-
    ahler keine 750 Millionen Euro, sondern gerade mal
    Prozent davon kosten.


    (Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Na ja!)


    Wahrheit wollen Sie der bäuerlichen Landwirtschaft
    ben nicht helfen. In Wahrheit wollen Sie mit diesem
    ammutprogramm Ihre politische Haut retten; ansons-
    n verfolgen Sie ganz andere Ziele.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Georg Schirmbeck [CDU/ CSU]: Friedrich, das kannst du so nicht sagen! Ehrlich!)


    „Wir haben die Antworten für die Probleme der
    elt“, hat der selbsternannte CSU-Export-Staatssekretär
    üller diese Woche im Agrarausschuss großspurig er-

    lärt.


    (Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Der leistet gute Arbeit! Sehr gute Arbeit leistet der!)


    as klingt wie eine Drohung gegenüber den ärmsten
    ändern der Welt und ist wohl auch als Drohung ge-
    eint, wie man annehmen muss, wenn man sich ansieht,
    ie Sie mit Ihrer Exportstrategie die Welt mit billigem
    leisch und billiger Milch überschwemmen wollen.


    (Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Hallo?)


    as Sie hier treiben, zerstört das, was der Weltagrar-
    ericht als das Zukunftsmodell zur Lösung der globalen
    erausforderungen im ländlichen Raum bezeichnet: die
    äuerliche Landwirtschaft, die nachhaltig Umwelt, Na-
    r und Tiere schont und schützt.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)