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ID1701610000

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/16 Rainer Brüderle, Bundesminister setz 2010) (Drucksache 17/200) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 11 Bundesministerium für Arbeit und Sozia- les . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Garrelt Duin (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Peter Friedrich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Christian Lindner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . 1355 C 1355 D 1355 D 1358 C 1360 D 1362 B 1363 B 1365 B 1376 C 1379 A 1381 C 1383 B 1385 A 1386 A 1387 C 1389 B 1390 C 1392 A 1394 B Deutscher B Stenografisch 16. Sitz Berlin, Donnerstag, de I n h a l Wahl der Abgeordneten Angelika Krüger- Leißner als Mitglied und der Abgeordneten Ulla Schmidt (Aachen) als stellvertretendes Mitglied in den Verwaltungsrat der Filmför- derungsanstalt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wahl der Abgeordneten Bärbel Bas in den Stiftungsrat der Stiftung „Humanitäre Hilfe für durch Blutprodukte HIV-infizierte Perso- nen“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 2 (Fortsetzung): Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2010 (Haushaltsge- B D K M A A E B n 1355 B 1355 B 1355 B Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . 1366 B 1367 A undestag er Bericht ung n 21. Januar 2010 t : ettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . r. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . atja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . ax Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . nette Kramme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . xel E. Fischer (Karlsruhe-Land) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . inzelplan 09 undesministerium für Wirtschaft und Tech- ologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1368 A 1369 A 1370 C 1371 C 1372 C 1373 A 1373 C 1375 B 1376 C Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Andreas G. Lämmel (CDU/CSU) . . . . . . . . . 1394 D 1395 B II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 16. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 21. Januar 2010 Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 3: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Vertrag über die Errichtung des IT-Pla- nungsrats und über die Grundlagen der Zusammenarbeit beim Einsatz der Infor- mationstechnologie in den Verwaltungen von Bund und Ländern – Vertrag zur Aus- führung von Artikel 91 c GG (Drucksache 17/427) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 1: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Übereinkommen Nr. 187 der Interna- tionalen Arbeitsorganisation vom 15. Juni 2006 über den Förderungsrahmen für den Arbeitsschutz (Drucksache 17/428) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 4: a) Beirat bei der Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen (Drucksache 17/460 (neu)) . . . . . . . . . . . . b) Beirat für Fragen des Zugangs zur Ei- senbahninfrastruktur (Eisenbahninfra- strukturbeirat) (Drucksache 17/461) . . . . . . . . . . . . . . . . . c) Beirat zur Auswahl von Themen für die Sonderpostwertzeichen ohne Zuschlag beim Bundesministerium der Finanzen (Programmbeirat) (Drucksache 17/462) . . . . . . . . . . . . . . . . . d) Beirat für die grafische Gestaltung der Sonderpostwertzeichen beim Bundes- ministerium der Finanzen (Kunstbeirat) (Drucksache 17/463) . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Kristina Köhler, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Steffen Bockhahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . D C N D E R M A E B s D D M M D D U D D A S H M H B E B D E J K B H 1396 C 1397 C 1399 A 1399 A 1399 B 1399 B 1399 C 1399 C 1399 C 1399 D 1401 C 1402 D 1404 C 1406 A orothee Bär (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . aren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . icole Bracht-Bendt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . iana Golze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . rwin Josef Rüddel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . olf Schwanitz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . iriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ndreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . inzelplan 16 undesministerium für Umwelt, Natur- chutz und Reaktorsicherheit . . . . . . . . . . . r. Norbert Röttgen, Bundesminister BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Matthias Miersch (SPD) . . . . . . . . . . . . . ichael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . ichael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . orothea Steiner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . lrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . r. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . ngelika Brunkhorst (FDP) . . . . . . . . . . . . . . abine Stüber (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . ans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . arie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . einz-Peter Haustein (FDP) . . . . . . . . . . . . . ernhard Schulte-Drüggelte (CDU/CSU) . . . inzelplan 15 undesministerium für Gesundheit . . . . . . r. Philipp Rösler, Bundesminister BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lke Ferner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ohannes Singhammer (CDU/CSU) . . . . . . . athrin Vogler (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . irgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . einz Lanfermann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . 1408 C 1410 B 1410 D 1412 C 1413 C 1414 C 1415 D 1417 C 1419 A 1420 C 1420 C 1423 D 1426 A 1427 A 1428 A 1429 C 1431 B 1431 B 1432 A 1433 C 1434 B 1435 A 1436 B 1437 B 1438 A 1439 A 1439 A 1440 B 1442 B 1444 C 1446 A 1447 A 1447 C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 16. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 21. Januar 2010 III Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Bärbel Bas (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alois Karl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Martina Bunge (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Maria Anna Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stefanie Vogelsang (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Karin Maag (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 1448 D 1449 B 1450 C 1452 B 1453 B 1454 A 1455 C 1457 B 1458 D 1459 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 16. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 21. Januar 2010 1355 (A) ) (B) ) 16. Sitz Berlin, Donnerstag, de Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 16. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 21. Januar 2010 1459 (A) (C) (B) (D) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bellmann, Veronika CDU/CSU 21.01.2010 Edathy, Sebastian SPD 21.01.2010 Ernst, Klaus DIE LINKE 21.01.2010 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 21.01.2010 Günther (Plauen), FDP 21.01.2010 Joachim Jelpke, Ulla DIE LINKE 21.01.2010 Lafontaine, Oskar DIE LINKE 21.01.2010 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.01.2010 Dr. de Maizière, Thomas CDU/CSU 21.01.2010 Nahles, Andrea SPD 21.01.2010 Nešković, Wolfgang DIE LINKE 21.01.2010 Steinbrück, Peer SPD 21.01.2010 Süßmair, Alexander DIE LINKE 21.01.2010 Zapf, Uta SPD 21.01.2010 Zimmermann, Sabine DIE LINKE 21.01.2010 16. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 21. Januar 2010 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Hermann Otto Solms


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Das Wort hat jetzt der Kollege Sven-Christian Kindler

    von Bündnis 90/Die Grünen.


    (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und
    Kollegen! Sehr geehrte Damen und Herren! Es wird all-
    gemein behauptet, Ursula von der Leyen habe als Fami-
    lienministerin das Weltbild der Union verändert, die
    Union neu aufgestellt, die Union modernisiert. Man
    muss zugeben: Mit der Einführung des Elterngeldes
    – dessen Bezug auch an Vätermonate geknüpft wurde –
    und mit der Einführung des Rechtsanspruches auf einen
    Betreuungsplatz für Kinder unter drei Jahren ab 2013 hat
    die Union, gerade die konservative Union, eine gute
    Leistung erbracht. Das muss man lobend anerkennen.


    (Ute Kumpf [SPD]: Du bist falsch informiert! Das war die SPD!)


    – Die SPD war beteiligt; aber die SPD war damals schon
    weiter als die Union.

    Die Frage bleibt, ob die Union wirklich ihr gesell-
    schaftliches Weltbild verändert hat. Schauen wir uns das
    an: Gleich nachdem der Rechtsanspruch auf einen Be-
    treuungsplatz für Kinder unter drei Jahren festgeschrie-
    ben war, hat die CSU quergeschossen und gefordert,
    dass Eltern, die ihr Kind lieber zu Hause betreuen wol-
    len, Geld dafür bekommen sollen, ein sogenanntes
    Betreuungsgeld.


    (Beifall der Abg. Dorothee Bär [CDU/CSU])


    Das war ein Fehler.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)


    Der Streit geht in der neuen Koalition weiter. FDP
    und CSU streiten sich jetzt um die Frage „Gutscheine
    oder Barauszahlung“, obwohl dieser Streit nur davon ab-
    lenkt, dass das Betreuungsgeld an sich einfach widersin-
    nig ist. Auf der einen Seite werden Betreuungseinrich-
    tungen ausgebaut, was richtig ist, und auf der anderen
    Seite werden Anreize geschaffen, die neuen Kitas zu
    meiden und die Kinder eben nicht dorthin zu schicken.
    Wo ist denn da die Logik? Das ist doch abstrus.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Dorothee Bär [CDU/CSU]: Wahlfreiheit heißt das!)


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    (C (D Wichtig ist beim Ausbau der U-3-Betreuung, dass es icht allein um die Betreuung geht, sondern vor allen ingen um Bildung und Integration, damit alle Kinder ute Startchancen haben. Gerade die Kinder aus bilungsfernen Schichten brauchen Betreuung in gut ausestatteten Kitas und Kinderbetreuungsstätten. In Thüringen kann man heute schon sehen, was pasiert, wenn ein Betreuungsgeld eingeführt wird. Kinder us bildungsfernen Schichten wurden massenhaft von en Kitas abgemeldet. Frau Köhler, es ist jetzt an der eit, sich zu entscheiden und Stellung zu beziehen, in elche Richtung es gehen soll. Wollen wir vorwärts in ine moderne Zukunft mit gerechten Startchancen für lle Kinder, oder geht es mit der Herdprämie zurück in ie Vergangenheit, wo Frauen dafür belohnt werden, keier Erwerbsarbeit nachzugehen, und wo Kinder aus bilungsfernen Schichten dabei hinten runterfallen? Ich ann Ihnen nur raten, Frau Köhler, dieses Betreuungseld so schnell wie möglich zu entsorgen; es ist unsozial nd integrationsfeindlich, und es fördert die Spaltung er Gesellschaft. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der SPD und der LINKEN)


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Das Betreuungsgeld ist auch keine Maßnahme, die
    irklich Kinderarmut bekämpft. Das Thema Kinderar-
    ut wird seit Jahren intensiv diskutiert. Geändert hat

    ich trotz vieler Absichtserklärungen leider nichts. Viel
    u viele Kinder in unserer Gesellschaft sind weiterhin
    on Armut betroffen. Ein Viertel aller Kinder unter
    5 Jahren, 26 Prozent, sind nach Daten des „Sozio-oeko-
    omischen Panels“ in der Bundesrepublik vom Armuts-
    isiko betroffen. Das heißt, jedes vierte Kind in Deutsch-
    and ist von Armut bedroht. Es gibt verschiedene
    ntersuchungen, warum dies trotz der vielfältigen Leis-

    ungen für Familien so ist. Unter anderem erforscht das
    ompetenzzentrum für familienbezogene Leistungen für
    as Familienministerium, welche Wirkungen auf Kin-
    erarmut Leistungen wie Ehegattensplitting, Kinderzu-
    chlag, Elterngeld und das Kindergeld haben. Anstatt
    etzt aber einen Abschlussbericht durch dieses Kompe-
    enzzentrum vorlegen zu lassen, wird dieser Experten-
    irkel still und heimlich geschlossen und im Haushalts-
    ntwurf für 2010 ein neues Kompetenzzentrum für
    achhaltige Familienpolitik eingerichtet. Da drängt sich
    chon die Frage auf, ob das Ministerium gar kein Inter-
    sse daran hat, dass das alte Kompetenzzentrum einen
    bschlussbericht vorlegt.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN – Miriam Gruß [FDP]: Dass da die SPD mitklatscht, ist schon der Hammer!)


    Wie wir alle wissen, haben wir kein Erkenntnispro-
    lem, sondern ein Umsetzungsproblem. Eigentlich wis-
    en wir, worum es bei Kinderarmut geht. Ein Umset-
    ungsproblem haben wir zum Beispiel im Hinblick auf
    as Ehegattensplitting. Es ist offensichtlich, dass das
    hegattensplitting nicht der Förderung von Kindern
    ient. Insbesondere kinderlose Ehepaare profitieren von






    (A) )



    (B) )


    Sven-Christian Kindler
    den steuerlichen Vorteilen, und gleichzeitig wird für
    Frauen ein Anreiz gesetzt, zu Hause zu bleiben und kei-
    ner Erwerbsarbeit nachzugehen.


    (Ingrid Fischbach [CDU/CSU]: Ich gebe Ihnen mal die Studie des DIW!)


    Deswegen ist es jetzt an der Zeit, bei der steuerlichen
    Förderung von Familien nicht mehr die Ehe, sondern die
    Kinder in den Vordergrund zu stellen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)


    Jetzt entgegnet die Bundesregierung natürlich: Wieso,
    wir haben doch die Leistungen für Kinder im Rahmen
    des „Schuldenbeschleunigungsgesetzes“ erhöht. Kinder
    in Gutverdienerfamilien bekommen wegen der Erhö-
    hung des Freibetrages knapp 40 Euro, 20 Euro Kinder-
    geld gibt es, wenn die Eltern durchschnittlich verdienen,
    und genau null Euro, nämlich gar nichts, überhaupt
    nichts, gibt es für die 1,8 Millionen Kinder, die in Hartz-
    IV-Familien leben. So bekämpft man keine Kinderar-
    mut. Im Gegenteil, so vergrößert man die Spaltung und
    die Chancenungleichheit zwischen armen und reichen
    Kindern.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der SPD und der LINKEN)


    Die Entlastung für Besserverdienende, für Erben, für
    Unternehmen, für Mövenpick ist nicht nur unsozial, son-
    dern sie vergrößert die sowieso schon hohen Defizite,
    die hohen Schulden in Bund, Ländern und Kommunen
    um weitere 8,5 Milliarden Euro. Mit 8,5 Milliarden Euro
    entlasten Sie im Wachstumsbeschleunigungsgesetz Ihre
    Klientel; aber dieses Geld fehlt an anderer Stelle. Es
    fehlt, um die notwendige Erhöhung der Kinderregelsätze
    zu finanzieren. Es fehlt beim Ausbau der öffentlichen
    Daseinsvorsorge. Gerade die öffentliche Daseinsvor-
    sorge bei der Bildung, beim öffentlichen Nahverkehr, bei
    Büchereien und Kultureinrichtungen ist bei der Schaf-
    fung von Chancengleichheit und gerechten Perspektiven
    für Kinder und Jugendliche so entscheidend. Generatio-
    nengerechte Politik würde hier wirklich Schwerpunkte
    setzen und neben massiven Investitionen in Klimaschutz
    auch Investitionen in die Kindergrundsicherung, Bildung
    und öffentliche Daseinsvorsorge tätigen. Das wäre gene-
    rationengerecht, weil davon die jetzige und zukünftige
    Generationen profitieren würden.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)


    Deswegen fordere ich Sie auf, Frau Köhler: Stoppen Sie
    diese teure Klientelpolitik, und setzen Sie sich für eine
    gerechte Zukunft der Kinder und Jugendlichen ein!


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Ich will noch auf das Thema Generationengerech-
    tigkeit eingehen. Generationengerechtigkeit heißt nicht,
    dass man junge Menschen gegen alte Menschen aus-

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    (C (D pielt, wie es leider von manchen jungen Liberalen oder ungen Konservativen gerne gemacht wird. Ich erinnere ur an die Debatte über künstliche Hüftgelenke. enerationengerechtigkeit muss auch immer Generatioensolidarität sein. Gerade angesichts des demografichen Wandels brauchen wir Antworten darauf, wie wir olidarisch zusammen in einer Gesellschaft leben wolen, die schrumpft und die älter, bunter und vielfältiger ird. Deswegen sollten sich alte und junge Menschen emeinsam für einen guten ÖPNV, mehr und bessere ugendzentren, Bibliotheken, Sportvereine und kultuelle Initiativen einsetzen. Gerade junge und alte Menchen sind besonders auf eine wohnortnahe Infrastruktur ngewiesen. Doch alle diese Angebote müssen wahrscheinlich ween der schlimmen Kassenlage der Kommunen, die urch das „Schuldenbeschleunigungsgesetz“ noch vertärkt wird, gekürzt werden oder wegfallen. Das ist nicht ur im Hinblick auf Kinderoder Altersarmut fatal. Es st auch katastrophal für das Engagement gegen Rechtsxtremismus; denn Rechtsextreme stoßen gezielt in iese Lücke vor mit Angeboten für Jugendliche, die auf er Suche nach Orientierung sind. So gibt es Konzerte it rechter Musik, oder man kann Fußball spielen, zu ammen etwas unternehmen. (Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Aber die Linksextremisten sind schon im Bundestag! Da sollten Sie sich mal was einfallen lassen! Das ist die Wahrheit! Die gehören aus dem Bundestag heraus! – Gegenruf der Abg. Monika Lazar [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist jetzt aber kein Thema!)


    (Widerspruch bei der CDU/CSU)


    as ist eine perfide, aber leider zum Teil auch erfolgrei-
    he Strategie, weil die Kommunen entsprechende Ange-
    ote kürzen oder einstellen. Wir dürfen dazu nicht
    chweigen oder wegschauen; wir müssen das unterbin-
    en. Wir müssen die Kommunen mit den notwendigen
    inanziellen Mitteln für den Kampf gegen Rechtsextre-
    ismus ausstatten. Insbesondere die zivilgesellschaftli-

    hen Organisationen brauchen eine verlässliche Unter-
    tützung beim Kampf gegen Nazis.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der SPD und der LINKEN)


    Am Montag hat Ministerin Köhler im Ausschuss an-
    ekündigt, dass sie die Bundesmittel für den Kampf ge-
    en Rechtsextremismus auf alle Extremismusformen
    usweiten will; Kollege Bockhahn hat das bereits ange-
    prochen. Am Dienstag, also nur einen Tag später, zau-
    erte sie dann plötzlich 2 Millionen Euro zusätzlich ge-
    en Linksextremismus und Islamismus aus dem Hut.


    (Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Das muss auch sein!)


    ch frage mich schon: Was, bitte schön, ist Ihr Plan? Wo
    st das Geld im Haushalt veranschlagt? Frau Köhler, er-
    lären Sie uns bitte nachvollziehbar und haushaltstech-
    isch korrekt, woher dieses Geld kommen soll.






    (A) )



    (B) )


    Sven-Christian Kindler

    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Die größte Bedrohung für unsere demokratische Ge-
    sellschaft sind nicht linksradikale Gruppen, sondern ex-
    trem rechte und menschenfeindliche Einstellungen in der
    Gesellschaft.


    (Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Wer hat Ihnen das aufgeschrieben?)


    Allein 2009 gab es über 20 000 von Rechtsextremen be-
    gangene Straftaten. Immer wieder werden Menschen
    von Nazis schwer verletzt oder sogar getötet. Seit der
    Wende wurden 140 Menschen von Rechtsextremen er-
    mordet. In wenigen Wochen, am 13. Februar, wollen in
    Dresden wieder viele Tausend Nazis – das ist der größte
    Naziaufmarsch in Europa – aufmarschieren. Sie werden
    dabei die Schoah relativieren und deutsche Täter zu Op-
    fern machen. Es ist wichtig, am 13. Februar auf die
    Straße zu gehen, um den Naziaufmarsch friedlich zu blo-
    ckieren.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der SPD und der LINKEN)


    Das ist das Problem bei dieser Extremismusdebatte:
    Jede Gleichsetzung des Rechtsextremismus mit anderen
    Extremismusformen verharmlost die Gewalt und die
    mörderische Ideologie von Nazis. Die Mittel für Pro-
    gramme gegen Rechtsextremismus und für Vielfalt,
    Toleranz und Demokratie müssen erhöht werden. Ge-
    rade in Problemregionen brauchen wir dringend mehr
    demokratisch angelegte Angebote als bisher. Ihre
    Scheindebatten, Frau Köhler, um einen angeblich be-
    drohlichen Linksextremismus lenken leider in unverant-
    wortlicher Weise davon ab, dass das Problem in
    Deutschland die Nazis sind.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)


    Weil es um eine gerechte Zukunft geht, müssen wir
    jetzt die Weichen richtig stellen und massiv in Infra-
    struktur investieren, sodass alle Kinder gute Startchan-
    cen bekommen. Wir müssen in die Infrastruktur investie-
    ren, damit die Daseinsvorsorge für alle Generationen
    gesichert ist und der Kampf gegen Rechtsextremismus
    erfolgreich geführt werden kann. Für die Zukunft brau-
    chen wir Gerechtigkeit.

    Vielen Dank.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD)




Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

Herr Kollege Kindler, ich darf auch Ihnen im Namen

des ganzen Hauses herzlich zu Ihrer ersten Rede im Bun-
destag gratulieren.


(Beifall)


Das Wort hat jetzt die Kollegin Dorothee Bär für die
CDU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU)


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(C (D Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! iebe Kolleginnen und Kollegen! Ich darf zunächst einal unserer Ministerin zu ihrer guten Rede gratulieren. ehr geehrte Frau Dr. Köhler, das war eine sehr gute ede zur Haushaltseinbringung, die sich genau mit den hemen befasst hat, um die wir uns zu kümmern haben. ie war nicht ideologiegeprägt, wie das bei manch andeen Reden heute der Fall war. (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Widerspruch bei der SPD und der LINKEN)

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dorothee Mantel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    hre Rede hat konkrete Vorstellungen und detaillierte
    rogramme enthalten.

    Frau Ziegler, ich muss in diesem Zusammenhang
    chon sagen, dass Sie ein sehr seltsames Verständnis von
    ppositionspolitik haben, wenn Sie sich hierhin stellen
    nd wortwörtlich sagen: Wir sind die Opposition; wir
    üssen keine Vorschläge machen. – Ich, die ich selber

    chon Oppositionspolitikerin war, finde das sehr beein-
    ruckend.


    (Dagmar Ziegler [SPD]: Die kommen schon noch!)


    in bisschen Gestaltungswillen erwarte ich auch von der
    pposition in diesem Hohen Hause.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Wir debattieren heute über den Einzelplan 17. Es geht
    m Ausgaben in Höhe von rund 6,56 Milliarden Euro.
    as ist natürlich nur ein Bruchteil der Aufwendungen,
    ie jährlich für staatliche Maßnahmen und Leistungen
    ür Familien aufgebracht werden; ich komme gleich zu
    en einzelnen Posten. Wir haben aber als Familien-,
    rauen-, Jugend- und Seniorenpolitiker mit einer Viel-
    ahl von Themen zu tun, bei denen sehr viel nicht mit
    eld geleistet werden kann. Natürlich brauchen wir auch
    ehr Geld. Nicht, dass der Herr Staatssekretär beim Fi-

    anzminister denkt, dass wir weniger Geld brauchen.
    as Gegenteil ist der Fall.

    Ein Beispiel für die Vielzahl der Themen, mit denen
    ir uns auseinandersetzen: Ich habe eine neue europäi-

    che Studie darüber gelesen, wie stark die Lust auf
    inder in den einzelnen europäischen Staaten ausge-

    rägt ist. So wurde gefragt: Was ist für Sie die ideale
    inderzahl? Die Antworten sind erschreckend. In Frank-

    eich haben 3 Prozent gesagt, dass gar keine Kinder die
    erfekte Anzahl sind. In vielen anderen europäischen
    ändern sagen im Schnitt 5 Prozent, dass keine Kinder
    er gewünschte Idealzustand sind. In den Niederlanden
    st die Quote sehr hoch. Dort wünschen sich fast
    2 Prozent keine Kinder. Aber Spitzenreiter ist Deutsch-
    and, wo 17 Prozent sagen, dass sie, wenn sie es sich
    ussuchen können, keine Kinder haben wollen. Daran
    üssen wir gesellschaftspolitisch arbeiten. Schließlich

    eben wir schon sehr viel Geld für Familien aus. Nach
    erechnungen des Finanzministeriums und des Fami-

    ienministeriums handelt es sich um ungefähr 180 Mil-
    iarden Euro, die nicht nur aus dem Gesamtetat des Bun-
    es, sondern auch von den Ländern und Kommunen
    eigesteuert werden.






    (A) )



    (B) )


    Dorothee Bär
    Wir investieren trotz einer wirtschaftlich schwierigen
    Lage weiter massiv in die Stärkung der Familie – das
    wurde schon angesprochen –: Erhöhung des Kindergel-
    des um volle 20 Euro pro Kind und Monat, des Kinder-
    freibetrags um fast 1 000 Euro sowie die bessere Absetz-
    barkeit von Aufwendungen für die Kranken- und
    Pflegeversicherung, die ab dem 1. Januar dieses Jahres
    wirksam sind und Familien erheblich entlasten. In der
    Haushaltsdebatte ringt man natürlich darum, wofür das
    Geld am besten ausgegeben werden kann. Es ist wichtig,
    dass wir klug und umsichtig handeln, damit das Geld
    den Bürgern wieder zugutekommt. Ich denke, wir sind
    uns alle einig, dass das im Einzelplan 17 für Familien in-
    vestierte Geld gut angelegt ist, weil das die beste Zu-
    kunftsinvestition ist. Ich verstehe natürlich den Bundes-
    finanzminister, Herr Staatssekretär Koschyk, dass er
    versucht, Einsparungspotenziale zu finden.

    Herr Kindler, Sie selber haben in Ihrer ersten Rede
    – dazu herzlichen Glückwunsch – das Thema Genera-
    tionengerechtigkeit angesprochen. Aber man darf sich
    nicht über andere erheben und so tun, als hätte die Ju-
    gendorganisation der Grünen die Generationengerech-
    tigkeit gepachtet.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Dieses Thema ist für alle Jugendorganisationen, egal
    welcher Partei, wichtig. Genauso wenig wie den Kolle-
    gen von der Jungen Union und den Jungen Liberalen
    spreche ich der Grünen Jugend ab, sich um das Thema
    Generationengerechtigkeit zu kümmern. Nur so viel als
    kleine Zwischenbemerkung.

    Da wir nach Einsparungspotenzialen suchen, möchte
    ich sowohl die Haushälter – auch die der Koalitionsfrak-
    tionen – als auch das Bundesfinanzministerium bitten,
    das nicht in unserem Einzelplan zu tun; denn es ist nicht
    möglich, hier Einsparungen vorzunehmen. Wir können
    nicht weniger Geld für familienpolitische Leistungen
    ausgeben, sondern brauchen eher mehr Geld. Ich bitte
    Sie, Herr Staatssekretär, das an den Minister weiterzuge-
    ben.

    Als Familienpolitiker haben wir in den letzten Jahren
    mit unserer verlässlichen Politik auf die sich stark verän-
    dernde Gesellschaft reagiert. Es gibt neue Lebensent-
    würfe und neue Möglichkeiten in Bildung, Wissenschaft
    und Forschung, die jungen Menschen und besonders
    jungen Frauen neue Perspektiven eröffnet haben.

    Ich bin sehr froh, dass wir in der letzten Legislaturpe-
    riode unter Federführung von Ursula von der Leyen das
    Elterngeld eingeführt haben, dass wir die Partnerkom-
    ponente haben, die wir jetzt verstärkt fördern wollen. Ich
    bin auch Ihnen, Frau Ministerin Köhler, dankbar, dass
    Sie im Ausschuss noch einmal deutlich gemacht haben,
    dass Ihnen diese Weiterentwicklung wichtig ist. Es muss
    auch jungen Vätern die Möglichkeit eröffnet werden,
    sich sehr stark an der Familienarbeit zu beteiligen. Der
    Erfolg des Elterngeldes hängt natürlich auch damit zu-
    sammen, inwieweit wir den Ausbau von Kinderbetreu-
    ungsplätzen unterstützen, um so eine gute Anschlussper-

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    (C (D pektive für die Zeit nach dem Elterngeldbezug zu ieten. Ich wollte das Thema heute nicht in aller Ausführlicheit ansprechen, aber möchte noch sagen, dass wir in den ächsten Jahren sehr viel darüber debattieren müssen, ie echte Wahlfreiheit für Familien aussieht. Man ann sich über die Ausgestaltung immer im Detail streien. Aber mir ist wichtig, dass wir dies ideologiefrei tun. ch weiß, dass das einigen hier schwerer fällt als andeen. (Jörn Wunderlich [DIE LINKE]: Wem fällt das wohl schwer? – Caren Marks [SPD]: Das ist eine ideologische Debatte, die Sie hier führen!)


    Nein, unsere Partei hat noch nie eine Ideologie gehabt.
    ir haben Visionen.


    (Lachen bei der SPD und der LINKEN – Caren Marks [SPD]: Inhalte haben Sie noch nie gehabt!)


    ch würde Sie bitten, einmal zu versuchen, mit etwas we-
    iger Schaum vor dem Mund mit uns darüber zu disku-
    ieren.

    Um diese Wahlfreiheit ermöglichen zu können,
    raucht man den Ausbau der Kinderbetreuungsplätze.
    rau Dr. Köhler hat bereits angesprochen, dass der Bund
    ich daran mit 4 Milliarden Euro beteiligt. Das ist kein
    appenstiel, sondern wirklich viel Geld, das wir zur Ver-
    ügung stellen, weil uns der Ausbau wichtig ist. Ich weiß
    ar nicht, ob sich jeder den Betrag von 4 Milliarden Euro
    orstellen kann. Außerdem beteiligen wir uns mit
    70 Millionen Euro an den Betriebskosten.

    Mir ist auch der Rechtsanspruch auf einen Betreu-
    ngsplatz sehr wichtig, weil gute Familienpolitik sich
    ür uns hauptsächlich durch Verlässlichkeit auszeichnet.
    unge Paare müssen sich darauf verlassen können, einen
    etreuungsplatz zu bekommen. Natürlich verstehen wir
    uch die Kommunen; aber das ist eine Gesamtaufgabe,
    n der sich Bund, Länder und Kommunen beteiligen
    üssen. Wenn der Bund seine Hausaufgaben macht,
    üssen das die anderen politischen Ebenen genauso tun.

    ch sage das auch als Kreisrätin meines Landkreises.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Es gibt auch gute Beispiele wie den Freistaat Bayern.
    nders als andere Länder schöpft der Freistaat Bayern
    ie Mittel des Bundes aus und legt noch eigenes Geld
    rauf, um ohne Deckelung fördern zu können. Kein an-
    eres Bundesland hat seinen Kommunen bisher so viele
    ittel bewilligt. Es waren Anfang Dezember 2009

    chon über 230 Millionen Euro. Nirgendwo in Deutsch-
    and geht der Ausbau so schnell voran. Wir werden es al-
    er Voraussicht nach in Bayern schon bis Ende 2012 ge-
    chafft haben, die Quoten zu erfüllen und genügend
    etreuungsplätze zur Verfügung zu stellen. Ich würde
    ir wünschen, dass andere Bundesländer, die im Gegen-

    atz zu Bayern Mittel aus dem Länderfinanzausgleich
    eziehen, dem Beispiel Bayerns folgen.






    (A) )



    (B) )


    Dorothee Bär

    (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie haben lange genug Mittel aus dem Länderfinanzausgleich bezogen!)


    Wir werden also versuchen müssen, in den nächsten
    Jahren klug zu agieren. Ich hätte noch viel mehr The-
    men, die ich ansprechen möchte. Aber nachdem ich
    mich auch mit unsinnigen Vorschlägen der Opposition
    auseinandersetzen musste, fehlt mir jetzt leider die Zeit.


    (Dagmar Ziegler [SPD]: Ich denke, wir haben keine!)


    – Stimmt, mein Fehler. Sie haben ja gar keine Vor-
    schläge.


    (Caren Marks [SPD]: Haben Sie eine Phantomrede gehalten? – Britta Haßelmann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was war es denn nun?)


    Trotzdem biete ich von Unionsseite auch den Opposi-
    tionsparteien einen konstruktiven Dialog an.


    (Dagmar Ziegler [SPD]: Lassen Sie mal!)


    – Frau Ziegler, Sie sagen jetzt: „Lassen Sie mal!“ Ich
    frage mich, warum Sie sich in den Bundestag haben
    wählen lassen, wenn Sie keine Vorschläge machen und
    keine konstruktive Oppositionspolitikerin sein wollen.


    (Dagmar Ziegler [SPD]: Doch! Aber nicht heute!)


    Ich biete es Ihnen trotzdem an und hoffe, dass Sie noch
    zur Vernunft kommen.


    (Dagmar Ziegler [SPD]: Ich habe wenigstens die Chance! Sie nicht mehr! Sie sind so verbohrt!)


    Wenn man einmal Landesministerin war, sollte man ei-
    gentlich wissen, wie man mit Opposition umgeht. Ich
    freue mich auf weitere gute Verhandlungen und auf kon-
    struktive vier Jahre Familienpolitik für die Familien in
    diesem Lande.

    Danke schön.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Dagmar Ziegler [SPD]: Amen!)