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ID1701305200

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/13 § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 17/277) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Bijan Djir-Sarai (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Peter Beyer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Brand (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Fritz Rudolf Körper (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Florian Hahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Dorothée Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dorothea Steiner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dirk Becker (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Judith Skudelny (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jens Koeppen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 20: Antrag der Fraktion der SPD: Deutschland 1081 C 1081 D 1083 B 1084 B 1085 C 1086 D 1087 D 1089 A 1089 D 1090 C 1099 B 1100 B 1101 C 1101 D 1102 A 1102 D 1104 A 1105 A Deutscher B Stenografisch 13. Sitz Berlin, Freitag, den 18 I n h a l Tagesordnungspunkt 18: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- wärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteili- gung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der EU-geführten Operation „ALTHEA“ zur weiteren Stabilisierung des Friedens- prozesses in Bosnien und Herzegowina im Rahmen der Implementierung der Annexe 1-A und 2 der Dayton-Friedensvereinba- rung sowie an dem NATO-Hauptquartier Sarajevo und seinen Aufgaben, auf Grund- lage der Resolution des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen 1575 (2004) und folgender Resolutionen, zuletzt Resolution 1895 (2009) vom 18. November 2009 (Drucksachen 17/180, 17/275) . . . . . . . . . . . . – Bericht des Haushaltsausschusses gemäß T E O H F b d z ( O D U M 1081 B Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1092 D undestag er Bericht ung . Dezember 2009 t : agesordnungspunkt 19: rste Beratung des von den Abgeordneten liver Krischer, Hans-Josef Fell, Bettina erlitzius, weiterer Abgeordneter und der raktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN einge- rachten Entwurfs eines … Gesetzes zur Än- erung des Bundes-Immissionsschutzgeset- es Drucksache 17/156) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . liver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Michael Paul (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . te Vogt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ichael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1091 A 1091 A 1095 A 1097 A 1097 C 1098 A muss deutliche Zeichen für eine Welt frei von Atomwaffen setzen (Drucksache 17/242) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1106 B II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 13. Sitzung. Berlin, Freitag, den 18. Dezember 2009 Uta Zapf (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Roderich Kiesewetter (CDU/CSU) . . . . . . . . Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Agnes Malczak (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Karl A. Lamers (Heidelberg) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 21: a) Antrag der Abgeordneten Cornelia Möhring, Klaus Ernst, Agnes Alpers, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Bundeseinheitliche Finanzie- rung von Frauenhäusern sicherstellen (Drucksache 17/243) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Monika Lazar, Ekin Deligöz, Josef Philip Winkler, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Grund- Monika Lazar (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) Zusatztagesordnungspunkt 10: Antrag der Abgeordneten Martin Gerster, Nicolette Kressl, Ingrid Arndt-Brauer, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Steuerfreiheit von Zuschlägen für Sonn- tags-, Feiertags- und Nachtarbeit erhalten (Drucksache 17/244) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Martin Gerster (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Olav Gutting (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Daniel Volk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1106 C 1107 D 1109 A 1110 A 1111 C 1112 B 1113 D 1118 D 1119 C 1121 A 1121 A 1122 A 1122 C 1123 C 1124 B 1125 A 1126 C rechte schützen – Frauenhäuser sichern (Drucksache 17/259) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . Dorothee Bär (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Marlene Rupprecht (Tuchenbach) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sibylle Laurischk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . N A L A A 1113 D 1114 A 1115 A 1116 B 1117 D ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 mtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1127 D 1129 A 1129 D Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 13. Sitzung. Berlin, Freitag, den 18. Dezember 2009 1081 (A) ) (B) ) 13. Sitz Berlin, Freitag, den 18 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 13. Sitzung. Berlin, Freitag, den 18. Dezember 2009 1129 (A) (C) (B) ) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 zieht. Liste der entschuldigt A t K s E m f E g Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bas, Bärbel SPD 18.12.2009 Beckmeyer, Uwe SPD 18.12.2009 Bülow, Marco SPD 18.12.2009 Bulling-Schröter, Eva DIE LINKE 18.12.2009 Burchardt, Ulla SPD 18.12.2009 Burkert, Martin SPD 18.12.2009 Dr. Gerhardt, Wolfgang FDP 18.12.2009 Glos, Michael CDU/CSU 18.12.2009 Granold, Ute CDU/CSU 18.12.2009 Groscheck, Michael SPD 18.12.2009 Herrmann, Jürgen CDU/CSU 18.12.2009 Höhn, Bärbel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.12.2009 Kelber, Ulrich SPD 18.12.2009 Koch, Harald DIE LINKE 18.12.2009 Lafontaine, Oskar DIE LINKE 18.12.2009 Lay, Caren DIE LINKE 18.12.2009 Liebich, Stefan DIE LINKE 18.12.2009 Dr. Merkel, Angela CDU/CSU 18.12.2009 Meßmer, Ullrich SPD 18.12.2009 Dr. Miersch, Matthias SPD 18.12.2009 Möhring, Cornelia DIE LINKE 18.12.2009 Nahles, Andrea SPD 18.12.2009 Nestle, Ingrid BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.12.2009 N O D P D R S S T D W W W A (D en Abgeordneten nlage 2 Amtliche Mitteilungen Die Fraktionen der CDU/CSU und FDP haben mitge- eilt, dass sie den Antrag Für ein wirksames globales limaschutzabkommen in Kopenhagen auf Druck- ache 17/71 zurückziehen. Die Fraktion der SPD hat mitgeteilt, dass sie den ntwurf eines Gesetzes zur Regelung der gemeinsa- en Aufgabenwahrnehmung in der Grundsicherung ür Arbeitsuchende auf Drucksache 17/113 und den ntwurf eines … Gesetzes zur Änderung des Grund- esetzes (Artikel 86 a) auf Drucksache 17/114 zurück- ink, Manfred SPD 18.12.2009 rtel, Holger SPD 18.12.2009 r. Ott, Hermann BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.12.2009 ronold, Florian SPD 18.12.2009 r. Röttgen, Norbert CDU/CSU 18.12.2009 oth (Heringen), Michael SPD 18.12.2009 chlecht, Michael DIE LINKE 18.12.2009 chmidt (Eisleben), Silvia SPD 18.12.2009 hönnes, Franz SPD 18.12.2009 r. Troost, Axel DIE LINKE 18.12.2009 icklein, Andrea SPD 18.12.2009 olff (Wolmirstedt), Waltraud SPD 18.12.2009 underlich, Jörn DIE LINKE 18.12.2009 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 13. Sitzung Berlin, Freitag, den 18. Dezember 2009 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Wolfgang Gehrcke


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Ich muss ehrlich sagen: Ich habe mich über den Antrag
    der SPD gefreut. Das kommt bei mir sehr selten vor, was
    die Außenpolitik angeht. Über diesen Antrag habe ich
    mich gefreut, weil er einen Grundgedanken transportiert,
    nämlich dass Deutschland Zeichen setzen soll, was die
    atomare Abrüstung angeht. Das heißt, der Ball liegt in
    unserem Spielfeld, so notwendig internationale Verhand-
    lungen über die Abrüstung auch sind.

    Ich habe mich an die Bewegung „Kampf dem Atom-
    tod“ erinnert, die auch in der Sozialdemokratischen Par-
    tei einmal tief verankert war. Ich kann mir durchaus vor-
    stellen, dass sich Menschen in unserem Lande für die
    Vision einer atomwaffenfreien Welt engagieren. Sie zu
    verwirklichen, fängt damit an, dass Deutschland und Eu-
    ropa, zumindest Mitteleuropa, atomwaffenfrei gemacht
    werden.


    (Beifall bei der LINKEN sowie der Abg. Agnes Malczak [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Es ist allerhöchste Zeit.

    Ich habe die Hoffnung, dass jetzt ein politisches Zeit-
    fenster geöffnet ist, was die Atomwaffen angeht. Man
    muss über sehr viele Fragen reden. Ich sage Ihnen aber
    auch: Wenn die Überprüfungskonferenz zum Nichtwei-
    terverbreitungsvertrag scheitert, dann wird das ganze
    System der Kontrolle der atomaren Abrüstung zusam-
    menbrechen. Deswegen können wir uns gar nicht leisten,
    diese Konferenz scheitern zu lassen. Ich möchte die An-
    regung geben, dass Abgeordnete aller Fraktionen des
    Deutschen Bundestags nach New York fahren, um dort
    das Eintreten des deutschen Parlaments für atomare Ab-
    rüstung deutlich zu machen. Ich würde das für ein gutes
    Zeichen der Ermunterung halten.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Schauen wir uns die Sachen im Einzelnen an. Ich
    habe mit großem Vergnügen die Rede des Staatsminis-
    ters im Auswärtigen Amt, des Kollegen Hoyer, zum
    Thema Frieden gelesen, die er vor „Bürgermeistern für
    den Frieden“ – Mayors for Peace – gehalten hat und in
    der er davon spricht, dass atomare Rüstung heute nicht

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    (C (D ehr Sicherheit bringt, sondern eine Belastung für die icherheit geworden ist. Das kann man wörtlich zitieren. Er hat sehr vernünftige Ausführungen gemacht, waum Deutschland gut beraten ist, über diese Frage mit en USA zu reden. Ich frage Sie als Kollegen in diesem arlament ehrlich: Wäre es nicht möglich, einen Antrag it dem simplen Satz „Wir bitten die USA, wir bitten en amerikanischen Präsidenten, die verbliebenen tomwaffen der USA aus Deutschland abzuziehen“ raktionsübergreifend in allem Respekt zu beschließen? Eine einfache Entscheidung löst nicht alle Probleme. ie zeigt aber ein wenig den Weg auf, den man gehen önnte. Deshalb will ich Ihnen von meiner Seite aus eien Vorschlag bzw. eine Überlegung – Angebot hört sich mmer so blöd an – nahebringen. Die drei Anträge der ppositionsfraktionen, also der der Linken, der der Grüen und der der SPD, liegen nicht so weit auseinander. ie haben zwar teilweise andere Begründungen und seten unterschiedliche Schwerpunkte, es wäre aber überaupt kein Problem, aus all dem eine kleine Synopse zu achen und einen gemeinsamen Antrag der drei Oppo itionsfraktionen einzubringen. Ich bin überzeugt davon, ass die FDP, wenn sie das ernst nimmt, was Kollege oyer gesagt hat und was im Koalitionsvertrag steht, agegen nicht opponieren wird. Das heißt, wir könnten on unserem Parlament die Botschaft aussenden – daran in ich sehr interessiert –, dass in der Frage der Atomaffen etwas passiert. (Beifall bei der LINKEN sowie der Abg. Heidemarie Wieczorek-Zeul [SPD] und der Abg. Katja Keul [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP)


    (Beifall bei der LINKEN)


    (Zuruf von der FDP: Das nehmen wir ernst!)


    Ich will auch sagen – das müssen meine Kollegen
    etzt erst einmal verdauen –: Ich habe mit der NATO
    war nichts am Hut, wie Sie wissen – ich bin nie ein
    reund der NATO gewesen, im Gegenteil; ich will das
    uch nicht umdeuten –; ich wäre aber sehr dafür, dass bei
    er nächsten NATO-Konferenz in Lissabon einige Fra-
    en, die im Antrag der SPD angesprochen werden, ernst-
    aft verhandelt werden. Unabhängig von meiner Geg-
    erschaft zur NATO


    (Roderich Kiesewetter [CDU/CSU]: Der NATO verdanken wir unsere Einheit!)


    öchte ich gerne, dass die nukleare Erstschlagsdoktrin
    er NATO aufgegeben wird. Ich möchte, dass die
    ATO-Staaten erklären, dass sie keine Atomwaffen ge-
    en Staaten einsetzen werden, die ihrerseits nicht über
    tomwaffen verfügen. Ich möchte auch, dass das deutli-

    he Signal gesendet wird, dass die Nichtweiterverbrei-
    ung nicht aufrechtzuerhalten sein wird, wenn die Atom-
    affenstaaten jetzt nicht atomar abrüsten. Technisch

    ind viele Länder dazu in der Lage, nach Massenver-
    ichtungs- bzw. Atomwaffen zu greifen. Ich möchte,

    1110 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 13. Sitzung. Berlin, Freitag, den 18. Dezember 2009


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    Wolfgang Gehrcke
    dass ein deutliches Signal gegen den Einsatz solcher
    Waffen gesendet wird.

    Überlegen Sie doch einmal, ob es nicht sinnvoll wäre,
    Ihre NATO-Freunde in diese Richtung zu beraten. Meine
    sind es ja nicht, sodass ich das nicht kann; aber ich kann
    zumindest diesen Rat geben.

    Schönen Dank.


    (Beifall bei der LINKEN)




Rede von Katrin Dagmar Göring-Eckardt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Elke Hoff hat jetzt das Wort für die FDP-Fraktion.


(Beifall bei der FDP)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Elke Hoff


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen!

    Liebe Kollegen! Herr Kollege Gehrcke, ich freue mich,
    dass Sie wenigstens nicht in diesem Zusammenhang den
    Neoliberalismus als Wurzel allen Übels identifiziert ha-
    ben. Das ist zum Ende des Jahres wirklich eine sehr ver-
    söhnliche Geste. Herzlichen Dank dafür!


    (Beifall bei der FDP sowie des Abg. Roderich Kiesewetter [CDU/CSU] – Iris Gleicke [SPD]: Vorsicht!)


    Dass wir heute bereits zum zweiten Mal in diesem
    Monat über Fragen der nuklearen Abrüstung diskutieren,
    ist ein Zeichen für die Bedeutung, die Abrüstung, Rüs-
    tungskontrolle und Nichtverbreitung in den letzten Jah-
    ren erfahren haben. Ich glaube, wir alle, die wir als Kol-
    legen in diesem Bereich tätig sind, können uns keinen
    schöneren Tag als heute wünschen, an dem es zum ers-
    ten Mal Anzeichen dafür gibt, dass es Russland und
    Amerika wohl schaffen werden, ein Nachfolgeabkom-
    men zum START-1-Vertrag auf den Weg zu bringen. Das
    finde ich sehr gut. Das sollten wir begrüßen. Es gibt vor
    allen Dingen auch uns weitere Rückendeckung und wei-
    teren Rückenwind für unsere Aktivitäten hier im Hause.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wir alle können froh sein, dass das Thema der nuklea-
    ren Abrüstung dank des Engagements von vorausschau-
    enden Staatsmännern wie Hans-Dietrich Genscher,
    Helmut Schmidt und Richard von Weizsäcker wieder auf
    die Bühne der öffentlichen Aufmerksamkeit gebracht
    worden ist. Zudem hat sich mit der Prager Rede von US-
    Präsident Obama die historische Chance eröffnet, die
    globalen Abrüstungsbemühungen zaghaft wiederzubele-
    ben und darüber hinaus beherzt den Weg in eine kern-
    waffenfreie Zukunft anzutreten. Die letzte Debatte hier
    im Hause hat gezeigt, dass wir als Parlamentarier über
    alle Fraktionsgrenzen hinweg der Überzeugung sind,
    dass diese Chance genutzt werden sollte.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Deutschland kann und muss hierzu seinen Beitrag
    leisten, indem in enger Abstimmung mit unseren Ver-
    bündeten in der NATO dafür gesorgt wird, dass die letz-

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    (C (D en verbliebenen taktischen Atomwaffen auf deutschem oden abgezogen werden. Ich rechne fest damit, dass ir im neuen Jahr einen interfraktionellen Antrag zur brüstung verabschieden werden. Der vorliegende An rag der SPD-Kollegen bietet hierfür eine sehr gute rundlage. Ich bin der Überzeugung, dass wir in den zu tändigen Ausschüssen hierfür eine abstimmungsfähige emeinsame Grundlage finden werden und damit das eue Jahr mit der nötigen Rückendeckung für unsere undesregierung beginnen können. (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Die Verbreitung von Kernwaffen und die Stabilität
    es internationalen Staatensystems stehen in einem en-
    en Zusammenhang. In den kommenden Monaten wer-
    en von der Weltgemeinschaft wichtige Weichenstellun-
    en für die internationalen Bemühungen um nukleare
    brüstung und Nichtverbreitung vorgenommen. Der
    ipfel zur nuklearen Sicherheit ist hier zu nennen, der

    uf Initiative des amerikanischen Präsidenten im März
    010 zu Beratungen zusammenkommen wird.

    Ebenso besteht die Hoffnung, dass im Frühjahr die
    erhandlungen in der Genfer Abrüstungskonferenz über
    inen Vertrag über ein Verbot zur Produktion von waf-
    enfähigem Spaltmaterial endlich beginnen können. In
    eiden Fällen wird es darum gehen, die Proliferation von
    uklearmaterial und sensiblem Know-how in die fal-

    chen Hände, seien sie staatlich oder nichtstaatlich, zu
    erhindern.

    Im Rampenlicht steht aber die Überprüfungskonfe-
    enz zum Nuklearen Nichtverbreitungsvertrag im Mai
    ächsten Jahres. Ihr erfolgreicher Verlauf wäre ein erster
    eilenstein auf dem Weg in eine kernwaffenfreie Zu-

    unft. Hierfür muss es den Staaten, die den Nichtverbrei-
    ungsvertrag unterzeichnet haben, gelingen, das Gleich-
    ewicht zwischen den drei Säulen des Kooperations-
    egimes – Abrüstung, Nichtverbreitung und das Recht
    uf zivile Nutzung der Kernenergie – wieder herzustel-
    en. Es muss verlorenes Vertrauen in den Nutzen und in
    ie Effektivität des Vertrages wiederhergestellt werden,
    essen Verlust in der gescheiterten Überprüfungskonfe-
    enz 2005 seinen vorläufigen Höhepunkt fand. Wir kön-
    en uns keinen weiteren Verfall des Vertrages leisten,
    enn die Weiterverbreitung von Kernwaffen glaubwür-
    ig verhindert und die Abrüstung weiter vorangebracht
    erden soll.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Es ist einerseits notwendig, die fünf Kernwaffenstaa-
    en des Vertrages an ihre Abrüstungsverpflichtungen aus
    rt. VI des Vertrages über die Nichtverbreitung von
    ernwaffen zu erinnern. Andererseits müssen die Ver-

    ragsstaaten die Verifikations- und Transparenzinstru-
    ente des Vertrages weiter stärken. Regelbrecher und
    roliferateure dürfen nicht das Gefühl haben, unentdeckt
    egen die Normen und Prinzipien des Nichtverbrei-
    ungsvertrages verstoßen zu können.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 13. Sitzung. Berlin, Freitag, den 18. Dezember 2009 1111


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    Elke Hoff
    Deshalb ist es so wichtig, die Universalisierung des
    Zusatzprotokolls zu erreichen, wodurch der Internatio-
    nalen Atomenergiebehörde umfangreichere Inspektions-
    rechte eingeräumt werden. Zudem muss das Projekt
    einer Multilateralisierung des Brennstoffkreislaufs vo-
    rangetrieben werden, um für die Zukunft verdeckte Pro-
    liferation im Rahmen ziviler Nuklearprogramme zu ver-
    hindern.


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP sowie des Abg. Roderich Kiesewetter [CDU/CSU])


    Die neue amerikanische Nuklearstrategie, welche An-
    fang 2010 vorgelegt werden wird, muss zudem zeigen,
    ob sie den politischen Leitlinien der US-Regierung in
    Fragen der Abrüstung und Nichtverbreitung gerecht
    werden kann. Viele Nichtkernwaffenstaaten werden ge-
    rade im Vorfeld der Überprüfungskonferenz auf den
    Nuclear Posture Review schauen und diesen als Grad-
    messer dafür ansehen, wie ernst es auch den Vereinigten
    Staaten mit ihren kurz- und mittelfristigen Abrüstungs-
    bemühungen ist.

    Gleiches gilt für die Entscheidung des US-Senats
    über die amerikanische Ratifikation des Atomteststopp-
    vertrages. Die Ratifikation des CTBT muss aber – nicht
    nur wegen der Vorbildfunktion für Staaten wie Indien –
    gelingen, soll der Vertrag nicht für weitere Jahre auf Eis
    gelegt werden. Nicht zuletzt hängen zukünftige Erfolge
    bei der nuklearen Abrüstung und Nichtverbreitung eng
    mit einer diplomatischen Lösung für die Konflikte um
    das iranische Nuklearprogramm und das nordkoreani-
    sche Kernwaffenprogramm zusammen. Ich habe immer
    noch die Hoffnung, dass gerade mit dem Iran auf der Ba-
    sis des jüngsten Vorschlags der IAEO zur Anreicherung
    von Uran für den Teheran-Forschungsreaktor im Aus-
    land doch noch eine Verständigung – vielleicht in letzter
    Minute – zustande kommt. Denn ohne eine tragfähige
    Lösung dieser Proliferationsrisiken wird ein substanziel-
    ler Fortschritt bei der weltweiten Abrüstung kurz- bis
    mittelfristig kaum möglich sein.

    Abschließend bleibt festzuhalten: Die Herausforde-
    rungen sind vielfältig; die einzelnen Bereiche sind
    schwierig. Bundesaußenminister Westerwelle hat immer
    betont: Abrüstung ist möglich, und zwar jetzt. Das
    Schlüsselwort hierzu heißt „Zusammenarbeit“.

    Auch in diesem Sinne wünsche ich Ihnen, liebe Kol-
    leginnen und Kollegen, ein frohes Weihnachtsfest sowie
    ein gesundes und glückliches neues Jahr. Ich freue mich
    auf den gemeinsamen Antrag im Jahr 2010.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und des Abg. Dr. Rolf Mützenich [SPD])