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ID1701303000

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/13 § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 17/277) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Bijan Djir-Sarai (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Peter Beyer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Brand (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Fritz Rudolf Körper (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Florian Hahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Dorothée Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dorothea Steiner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dirk Becker (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Judith Skudelny (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jens Koeppen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 20: Antrag der Fraktion der SPD: Deutschland 1081 C 1081 D 1083 B 1084 B 1085 C 1086 D 1087 D 1089 A 1089 D 1090 C 1099 B 1100 B 1101 C 1101 D 1102 A 1102 D 1104 A 1105 A Deutscher B Stenografisch 13. Sitz Berlin, Freitag, den 18 I n h a l Tagesordnungspunkt 18: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- wärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteili- gung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der EU-geführten Operation „ALTHEA“ zur weiteren Stabilisierung des Friedens- prozesses in Bosnien und Herzegowina im Rahmen der Implementierung der Annexe 1-A und 2 der Dayton-Friedensvereinba- rung sowie an dem NATO-Hauptquartier Sarajevo und seinen Aufgaben, auf Grund- lage der Resolution des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen 1575 (2004) und folgender Resolutionen, zuletzt Resolution 1895 (2009) vom 18. November 2009 (Drucksachen 17/180, 17/275) . . . . . . . . . . . . – Bericht des Haushaltsausschusses gemäß T E O H F b d z ( O D U M 1081 B Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1092 D undestag er Bericht ung . Dezember 2009 t : agesordnungspunkt 19: rste Beratung des von den Abgeordneten liver Krischer, Hans-Josef Fell, Bettina erlitzius, weiterer Abgeordneter und der raktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN einge- rachten Entwurfs eines … Gesetzes zur Än- erung des Bundes-Immissionsschutzgeset- es Drucksache 17/156) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . liver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Michael Paul (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . te Vogt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ichael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1091 A 1091 A 1095 A 1097 A 1097 C 1098 A muss deutliche Zeichen für eine Welt frei von Atomwaffen setzen (Drucksache 17/242) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1106 B II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 13. Sitzung. Berlin, Freitag, den 18. Dezember 2009 Uta Zapf (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Roderich Kiesewetter (CDU/CSU) . . . . . . . . Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Agnes Malczak (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Karl A. Lamers (Heidelberg) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 21: a) Antrag der Abgeordneten Cornelia Möhring, Klaus Ernst, Agnes Alpers, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Bundeseinheitliche Finanzie- rung von Frauenhäusern sicherstellen (Drucksache 17/243) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Monika Lazar, Ekin Deligöz, Josef Philip Winkler, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Grund- Monika Lazar (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) Zusatztagesordnungspunkt 10: Antrag der Abgeordneten Martin Gerster, Nicolette Kressl, Ingrid Arndt-Brauer, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Steuerfreiheit von Zuschlägen für Sonn- tags-, Feiertags- und Nachtarbeit erhalten (Drucksache 17/244) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Martin Gerster (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Olav Gutting (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Daniel Volk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1106 C 1107 D 1109 A 1110 A 1111 C 1112 B 1113 D 1118 D 1119 C 1121 A 1121 A 1122 A 1122 C 1123 C 1124 B 1125 A 1126 C rechte schützen – Frauenhäuser sichern (Drucksache 17/259) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . Dorothee Bär (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Marlene Rupprecht (Tuchenbach) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sibylle Laurischk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . N A L A A 1113 D 1114 A 1115 A 1116 B 1117 D ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 mtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1127 D 1129 A 1129 D Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 13. Sitzung. Berlin, Freitag, den 18. Dezember 2009 1081 (A) ) (B) ) 13. Sitz Berlin, Freitag, den 18 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 13. Sitzung. Berlin, Freitag, den 18. Dezember 2009 1129 (A) (C) (B) ) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 zieht. Liste der entschuldigt A t K s E m f E g Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bas, Bärbel SPD 18.12.2009 Beckmeyer, Uwe SPD 18.12.2009 Bülow, Marco SPD 18.12.2009 Bulling-Schröter, Eva DIE LINKE 18.12.2009 Burchardt, Ulla SPD 18.12.2009 Burkert, Martin SPD 18.12.2009 Dr. Gerhardt, Wolfgang FDP 18.12.2009 Glos, Michael CDU/CSU 18.12.2009 Granold, Ute CDU/CSU 18.12.2009 Groscheck, Michael SPD 18.12.2009 Herrmann, Jürgen CDU/CSU 18.12.2009 Höhn, Bärbel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.12.2009 Kelber, Ulrich SPD 18.12.2009 Koch, Harald DIE LINKE 18.12.2009 Lafontaine, Oskar DIE LINKE 18.12.2009 Lay, Caren DIE LINKE 18.12.2009 Liebich, Stefan DIE LINKE 18.12.2009 Dr. Merkel, Angela CDU/CSU 18.12.2009 Meßmer, Ullrich SPD 18.12.2009 Dr. Miersch, Matthias SPD 18.12.2009 Möhring, Cornelia DIE LINKE 18.12.2009 Nahles, Andrea SPD 18.12.2009 Nestle, Ingrid BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.12.2009 N O D P D R S S T D W W W A (D en Abgeordneten nlage 2 Amtliche Mitteilungen Die Fraktionen der CDU/CSU und FDP haben mitge- eilt, dass sie den Antrag Für ein wirksames globales limaschutzabkommen in Kopenhagen auf Druck- ache 17/71 zurückziehen. Die Fraktion der SPD hat mitgeteilt, dass sie den ntwurf eines Gesetzes zur Regelung der gemeinsa- en Aufgabenwahrnehmung in der Grundsicherung ür Arbeitsuchende auf Drucksache 17/113 und den ntwurf eines … Gesetzes zur Änderung des Grund- esetzes (Artikel 86 a) auf Drucksache 17/114 zurück- ink, Manfred SPD 18.12.2009 rtel, Holger SPD 18.12.2009 r. Ott, Hermann BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.12.2009 ronold, Florian SPD 18.12.2009 r. Röttgen, Norbert CDU/CSU 18.12.2009 oth (Heringen), Michael SPD 18.12.2009 chlecht, Michael DIE LINKE 18.12.2009 chmidt (Eisleben), Silvia SPD 18.12.2009 hönnes, Franz SPD 18.12.2009 r. Troost, Axel DIE LINKE 18.12.2009 icklein, Andrea SPD 18.12.2009 olff (Wolmirstedt), Waltraud SPD 18.12.2009 underlich, Jörn DIE LINKE 18.12.2009 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 13. Sitzung Berlin, Freitag, den 18. Dezember 2009 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dorothee Menzner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Werte Kolleginnen und

    Kollegen! Die Blindheit der bundesdeutschen Genehmi-
    gungsgesetze in Bezug auf Klima- und Ressourcen-
    schutz ist schon enorm. Werden bei einem geplanten
    Kohlekraftwerk die Grenzwerte des Bundes-Immis-
    sionsschutzgesetzes eingehalten, so hat der Betreiber in
    der Regel Anspruch auf Genehmigung, selbst wenn die
    Bürger, die Politik und die Behörden das eigentlich gar
    nicht wollen. Bündnis 90/Die Grünen mussten das in
    Hamburg-Moorburg leidvoll erfahren. Wenn der außer-
    parlamentarische Widerstand in Berlin-Lichtenberg
    nicht ausgereicht hätte, um das Vattenfall-Projekt der Er-
    richtung eines Steinkohlekraftwerks zu kippen, wäre es
    uns von der Linken nicht anders ergangen.

    Es gibt also quasi einen Zwang, solche Dreckschleu-
    dern zu genehmigen, wenn planungsrechtliche Auflagen
    erfüllt sind. Dieser Zwang besteht, weil für CO2 keine
    Grenzwerte gesetzt sind. Das ist der Fall in einem Land,
    in dem man, wenn man in einem reinen Wohngebiet ei-
    nen Kindergarten errichten will, aufwendigste Gutachten
    beibringen muss, um nachzuweisen, dass die Emission,
    in diesem Fall die Lärmemission, nicht zu hoch ist. Was
    aber bei einem solchen Kraftwerk aus dem Schornstein
    kommt und wie effizient der Rohstoff eingesetzt wird,
    hat überhaupt keine Auswirkung auf die Genehmigungs-
    fähigkeit. Das ist der Fall, weil CO2 bisher nicht als

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    (C (D chadstoff eingestuft ist, anders als zum Beispiel chwefeldioxid, Stickoxide oder Schwermetalle. Jetzt könnte man einwenden – das Argument kam ben –, die Kraftwerke unterlägen doch dem Emissionsandel, der einen Grenzwert setze. Das ist aber ein ziemich zahnloses Argument; ich werde das gleich weiter usführen. In Anbetracht der Debatten, die wir im Moent führen, der Konferenz in Kopenhagen und der ge amtgesellschaftlichen Debatten halte ich die Ausnahen für CO2 für ziemlich unfassbar. Es stellt sich schon die Frage, wieso es überhaupt usnahmen für CO2 gibt. Wir alle wissen um die chädlichkeit von CO2. Schäden treten aber nicht unbeingt am Ort des Entstehens auf, sondern an irgendinem Ort, unter Umständen weit entfernt, wo die Folen der Klimaerwärmung – Dürre, Tod und Zerstörung – u spüren sind. Kann es sein, dass wir uns diese Ausahme im Bundes-Immissionsschutzgesetz noch leisten, eil die Folgen nicht bei uns vor der Haustür zu spüren ind? Vorletzte Woche hat die nationale Umweltbehörde der ereinigten Staaten von Amerika CO2 als gesundheitschädlich eingestuft. Die Chefin der dortigen Umweltbeörde hält dies für einen Schritt, den Treibhauseffekt achhaltig und pragmatisch zu bekämpfen. Ich finde, sie at recht. Damit wird in den USA etwas möglich, das bei ns bisher nicht möglich ist: Die Höhe des CO2-Austoßes einer Anlage sowie ihre Effizienz können die rundlage der Entscheidung in einem Genehmigungserfahren, zum Beispiel bei der Genehmigung eines raftwerkes, bilden. Der Gesetzentwurf der Grünen forert etwas Vergleichbares. Wir unterstützen das. (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    (Beifall bei der LINKEN)


    Wir haben eben die Einwände von Herrn Dr. Paul und
    on Herrn Kauch gehört: Wir hätten doch den Emis-
    ionshandel; damit sei doch alles wunderbar geregelt.
    ber wenn das tatsächlich so wäre, dann müsste der Ge-

    etzentwurf gar nicht sein.

    Der Emissionshandel funktioniert nicht. Das will ich
    n einigen Beispielen deutlich machen. Eben wurde
    chon darauf hingewiesen, dass es Emissionsgutschrif-
    en gibt, die gegen Projekte in der Dritten Welt aufge-
    echnet werden. Wir wissen alle, dass ungefähr ein Drit-
    el dieser Aufrechnungen nicht funktioniert und dass
    ine Menge gemauschelt wird. Die Einsparung ist also
    icht real.

    Weil die Emissionsrechte noch bis 2012 verschenkt
    erden, schaffen wir keinen Anreiz für die Energie-
    nternehmen, sparsam zu sein. Die Zertifikate wurden
    eichlich ausgegeben, und man hat derzeit noch keinen
    enkungseffekt. Man kann nur hoffen, dass das eines Ta-
    es anders ist.

    Wir werden in der laufenden Handelsperiode 2008 bis
    012 ungefähr 400 Millionen Tonnen CO2 übrig haben.
    ie sind in die nächste Handelsperiode übertragbar. Von

    1100 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 13. Sitzung. Berlin, Freitag, den 18. Dezember 2009


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    Dorothée Menzner
    daher werden wir auch in näherer Zukunft, in der nächs-
    ten Handelsperiode, keinen Lenkungseffekt haben.

    Wir alle wissen, dass die Zeit davonläuft. Wir können
    nicht so weitermachen wie bisher. Jedes neu genehmigte
    Kraftwerk hat eine voraussichtliche Laufzeit von 40 bis
    50 Jahren. Die Entscheidung, die wir heute fällen, be-
    deutet also einen höheren Ausstoß, auch in Zukunft.

    Deswegen: Einigen wir uns auf Mindestwirkungs-
    grade, gerade beim Neubau fossiler Kraftwerke. Nur so
    können wir die Klimasünden verringern.


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN)


    Eröffnen wir Räume für einen zukunftsfähigen Strom-
    mix aus erneuerbaren Energien und auch Gaskraftwer-
    ken, die deutlich schneller regelbar sind und besser zu
    erneuerbaren Energien passen. Die ganze Diskussion
    über die Grundlast ist fehl am Platz.

    Wir brauchen eine juristische Handhabe, um den Bau
    von extrem klimaschädlichen und ineffizienten Kraft-
    werken verhindern zu können. Diesen Ansatz verfolgt
    der Gesetzentwurf der Grünen. Diesen Ansatz unter-
    stützt Die Linke.

    Ich danke Ihnen.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Ich erteile das Wort dem Kollegen Dr. Georg Nüßlein

für die CDU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Georg Nüßlein


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Herr Präsident! Meine Damen! Meine Herren! In der

    Tat ist es so, dass man im Umweltrecht ambitionierte
    Standards setzen muss. Insofern ist es legitim, über die
    Frage nachzudenken, welche Wirkungsgrade Kohle-
    kraftwerke in Zukunft haben können und müssen. Dabei
    spielt die Erreichbarkeit die entscheidende Rolle. Dazu
    haben der Kollege Paul und der Kollege Kauch das Not-
    wendige gesagt: Ihnen geht es in der Tat um den deut-
    schen Komplettausstieg aus der Nutzung der Kohle.


    (Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Keine neuen Kraftwerke!)


    Wenn man sich das vornimmt, dann darf man aber
    keinen Schaufenstergesetzentwurf vorlegen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Was Sie zu den Bestandsanlagen schreiben, ist ziemlich
    entlarvend; denn Sie scheinen nicht davon auszugehen,
    dass Ihr Vorschlag zum Tragen kommt. Es geht zuerst
    um die ernsthafte Frage, wie die Übergangsfristen ge-
    staltet werden müssten.

    Es ist spannend, dass zwei verschiedene Termine in
    Ihrem Gesetzentwurf stehen. Offenbar hat sich der Ver-
    fasser des Gesetzentwurfs plötzlich besonnen. In der Be-
    gründung sprechen Sie von der ersten Stufe zum 1. Ja-

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    (C (D uar 2012, und im Gesetzestext schreiben Sie dann lötzlich 31. Dezember 2015. Jemandem ist es offenbar ufgefallen, dass man das so kurzfristig nicht machen ann. Es ist dem Verfasser auch aufgefallen, dass es ein verassungsrechtliches Problem gäbe. Das hat er geschickt mschifft, und zwar in der Weise, dass er über rt. 14 GG – Schutz des Eigentums – im Zusammenang mit Neuanlagen philosophiert, der aber gar nicht inschlägig ist. Bei Bestandsanlagen aber lässt er ihn aktisch weg. Sie wissen genau, dass man das so kalt, ie Sie das machen wollen, wenn es denn so käme, nicht achen kann. Deshalb sage ich noch einmal: Das ist ein chaufenstergesetzentwurf. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP – Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das hat Helmut Kohl schon in den 70er-Jahren gemacht!)


    Reden Sie nicht dazwischen.

    Das ist wie immer bei Ihren Ausstiegsforderungen.
    olange Sie in der Opposition sind, fordern Sie den so-
    ortigen Ausstieg aus der Kernenergie. Aber wenn man
    n der Regierung ist, dann ist dies plötzlich unverant-
    ortbar, und die Laufzeiten werden um 20 Jahre und
    ehr verlängert. Bei diesem Thema machen Sie es ge-

    auso. Sie waren sieben Jahre in der Regierung.


    (Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wir haben das doch gemacht! Sie machen es doch rückgängig!)


    o bitte war da Ihre Forderung nach einem Ausstieg aus
    er Kohlekraft? Die gab es nicht. Aber kaum dass Sie in
    er Opposition sind, sagen Sie, dass wir die Kohle über-
    aupt nicht brauchen und 100 Prozent erneuerbare Ener-
    ien realistisch sind. Meine Damen und Herren, ein biss-
    hen Realitätsbezug braucht man schon!


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Zuruf der Abg. Dorothea Steiner [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN])


    Bestreiten Sie doch bitte nicht das, was Sie selber in
    hrem Gesetzentwurf formuliert haben.

    Immerhin sind Sie, wie man Ihnen schon vorhin an-
    and des Textes deutlich gemacht hat, bei den Neuanla-
    en sehr ehrlich. Laut Ihrem Gesetzentwurf gibt es,
    enn das mit dem Wirkungsgrad von 58 Prozent nicht

    unktioniert, keine Neuanlagen. Das weist natürlich den
    eg zum Gas. Ich gehe noch einen Schritt weiter als
    err Kollege Kauch vorhin: Das wird infolge der Ent-
    icklung auf den Gasmärkten nicht nur dazu führen,
    ass woanders alte Kohlekraftwerke am Netz bleiben,
    ondern dass es eine Gegenbewegung gibt. Die Tatsache,
    ass Gas bei uns in Deutschland – in Verbindung mit
    em Emissionshandel auch in Europa – teurer wird, wird
    azu führen, dass Lieferantenländer wie zum Beispiel
    ussland Kohlekraftwerke bauen werden.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    ch frage mich, ob man eine gesicherte Energieversor-
    ung in Deutschland wirklich aufs Spiel setzen muss,

    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 13. Sitzung. Berlin, Freitag, den 18. Dezember 2009 1101


    (A) )



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    Dr. Georg Nüßlein
    um am Ende nur die Emissionen von A nach B zu ver-
    schieben.

    Im Übrigen findet sich in dem Gesetzentwurf der
    Grünen kein Wort zu CCS. Sie wissen genau, dass man
    nicht beides kann, nämlich auf der einen Seite die Wir-
    kungsgrade erhöhen und CO2-Abscheidung und -Spei-
    cherung betreiben.


    (Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ihnen ist aber bekannt, dass CCS den Wirkungsgrad reduziert? – Abg. Dorothea Steiner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN] meldet sich zu einer Zwischenfrage)


    – Nein, ich lasse an dieser Stelle keine Zwischenfragen
    zu. – Sie wissen genau, dass man nicht beides kann: Wir-
    kungsgrade steigern und CCS betreiben. Von einem zu-
    kunftsweisenden Gesetzentwurf hätte ich erwartet, dass
    zu diesem Thema darin Stellung genommen wird.

    Ganz vorne in Ihrem Gesetzentwurf schreiben Sie
    wieder etwas über die Theorie, die mich immer ganz be-
    sonders ärgert, dass nämlich eine teilweise Aufrechter-
    haltung der konventionellen Energieversorgung die Ent-
    wicklung der erneuerbaren Energien behindert. Das ist
    objektiv falsch. Es gibt einen Einspeisevorrang, der im
    EEG formuliert ist. Die neue Regierung wird an diesem
    Einspeisevorrang nicht rütteln. Deshalb ist Ihre Behaup-
    tung, dass das eine das andere behindert, widerlegt.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Wir stehen dazu, dass wir unseren Beitrag dazu leis-
    ten werden, die erneuerbaren Energien nach Kräften aus-
    zubauen und zu fördern. Wir als Union wollen einen
    dynamischen Energiemix, bei dem der Anteil der erneuer-
    baren Energien mit Blick auf Wirtschaftlichkeit, Versor-
    gungssicherheit und Klimaschutz aufwächst und der An-
    teil der konventionellen Energieversorgung in gleichem
    Maße abnimmt. Das halte ich für ganz entscheidend. Es
    geht darum, sicherzustellen, dass wir keine Energielücke
    bekommen und dass der Weg in eine dezentrale Energie-
    versorgung, den auch wir wollen, so verläuft, dass die
    Wirtschaft in diesem Land keinen Schaden nimmt.

    Denn beim Klimaschutz können wir nicht ausschließ-
    lich in Deutschland etwas bewegen. Es wird darauf an-
    kommen, dass wir den Schwellenländern und anderen
    Ländern zeigen, dass man beides kann: das Klima scho-
    nen und wirtschaftlich vorankommen. Mit dem, was Sie
    vorschlagen, nämlich schlagartig und schockartig in die
    Wirtschaft einzugreifen, werden wir das nicht hinbe-
    kommen. Der Weg, den die Union in der Energiepolitik
    einschlägt, ist der realistischere und deshalb auch der
    bessere.

    Vielen herzlichen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Hans-Josef Fell [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist der Weg in den Atomstaat!)