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    Plenarprotokoll 17/13 § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 17/277) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Bijan Djir-Sarai (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Peter Beyer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Brand (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Fritz Rudolf Körper (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Florian Hahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Dorothée Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dorothea Steiner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dirk Becker (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Judith Skudelny (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jens Koeppen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 20: Antrag der Fraktion der SPD: Deutschland 1081 C 1081 D 1083 B 1084 B 1085 C 1086 D 1087 D 1089 A 1089 D 1090 C 1099 B 1100 B 1101 C 1101 D 1102 A 1102 D 1104 A 1105 A Deutscher B Stenografisch 13. Sitz Berlin, Freitag, den 18 I n h a l Tagesordnungspunkt 18: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- wärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteili- gung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der EU-geführten Operation „ALTHEA“ zur weiteren Stabilisierung des Friedens- prozesses in Bosnien und Herzegowina im Rahmen der Implementierung der Annexe 1-A und 2 der Dayton-Friedensvereinba- rung sowie an dem NATO-Hauptquartier Sarajevo und seinen Aufgaben, auf Grund- lage der Resolution des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen 1575 (2004) und folgender Resolutionen, zuletzt Resolution 1895 (2009) vom 18. November 2009 (Drucksachen 17/180, 17/275) . . . . . . . . . . . . – Bericht des Haushaltsausschusses gemäß T E O H F b d z ( O D U M 1081 B Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1092 D undestag er Bericht ung . Dezember 2009 t : agesordnungspunkt 19: rste Beratung des von den Abgeordneten liver Krischer, Hans-Josef Fell, Bettina erlitzius, weiterer Abgeordneter und der raktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN einge- rachten Entwurfs eines … Gesetzes zur Än- erung des Bundes-Immissionsschutzgeset- es Drucksache 17/156) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . liver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Michael Paul (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . te Vogt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ichael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1091 A 1091 A 1095 A 1097 A 1097 C 1098 A muss deutliche Zeichen für eine Welt frei von Atomwaffen setzen (Drucksache 17/242) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1106 B II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 13. Sitzung. Berlin, Freitag, den 18. Dezember 2009 Uta Zapf (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Roderich Kiesewetter (CDU/CSU) . . . . . . . . Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Agnes Malczak (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Karl A. Lamers (Heidelberg) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 21: a) Antrag der Abgeordneten Cornelia Möhring, Klaus Ernst, Agnes Alpers, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Bundeseinheitliche Finanzie- rung von Frauenhäusern sicherstellen (Drucksache 17/243) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Monika Lazar, Ekin Deligöz, Josef Philip Winkler, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Grund- Monika Lazar (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) Zusatztagesordnungspunkt 10: Antrag der Abgeordneten Martin Gerster, Nicolette Kressl, Ingrid Arndt-Brauer, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Steuerfreiheit von Zuschlägen für Sonn- tags-, Feiertags- und Nachtarbeit erhalten (Drucksache 17/244) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Martin Gerster (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Olav Gutting (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Daniel Volk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1106 C 1107 D 1109 A 1110 A 1111 C 1112 B 1113 D 1118 D 1119 C 1121 A 1121 A 1122 A 1122 C 1123 C 1124 B 1125 A 1126 C rechte schützen – Frauenhäuser sichern (Drucksache 17/259) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . Dorothee Bär (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Marlene Rupprecht (Tuchenbach) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sibylle Laurischk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . N A L A A 1113 D 1114 A 1115 A 1116 B 1117 D ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 mtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1127 D 1129 A 1129 D Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 13. Sitzung. Berlin, Freitag, den 18. Dezember 2009 1081 (A) ) (B) ) 13. Sitz Berlin, Freitag, den 18 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 13. Sitzung. Berlin, Freitag, den 18. Dezember 2009 1129 (A) (C) (B) ) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 zieht. Liste der entschuldigt A t K s E m f E g Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bas, Bärbel SPD 18.12.2009 Beckmeyer, Uwe SPD 18.12.2009 Bülow, Marco SPD 18.12.2009 Bulling-Schröter, Eva DIE LINKE 18.12.2009 Burchardt, Ulla SPD 18.12.2009 Burkert, Martin SPD 18.12.2009 Dr. Gerhardt, Wolfgang FDP 18.12.2009 Glos, Michael CDU/CSU 18.12.2009 Granold, Ute CDU/CSU 18.12.2009 Groscheck, Michael SPD 18.12.2009 Herrmann, Jürgen CDU/CSU 18.12.2009 Höhn, Bärbel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.12.2009 Kelber, Ulrich SPD 18.12.2009 Koch, Harald DIE LINKE 18.12.2009 Lafontaine, Oskar DIE LINKE 18.12.2009 Lay, Caren DIE LINKE 18.12.2009 Liebich, Stefan DIE LINKE 18.12.2009 Dr. Merkel, Angela CDU/CSU 18.12.2009 Meßmer, Ullrich SPD 18.12.2009 Dr. Miersch, Matthias SPD 18.12.2009 Möhring, Cornelia DIE LINKE 18.12.2009 Nahles, Andrea SPD 18.12.2009 Nestle, Ingrid BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.12.2009 N O D P D R S S T D W W W A (D en Abgeordneten nlage 2 Amtliche Mitteilungen Die Fraktionen der CDU/CSU und FDP haben mitge- eilt, dass sie den Antrag Für ein wirksames globales limaschutzabkommen in Kopenhagen auf Druck- ache 17/71 zurückziehen. Die Fraktion der SPD hat mitgeteilt, dass sie den ntwurf eines Gesetzes zur Regelung der gemeinsa- en Aufgabenwahrnehmung in der Grundsicherung ür Arbeitsuchende auf Drucksache 17/113 und den ntwurf eines … Gesetzes zur Änderung des Grund- esetzes (Artikel 86 a) auf Drucksache 17/114 zurück- ink, Manfred SPD 18.12.2009 rtel, Holger SPD 18.12.2009 r. Ott, Hermann BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.12.2009 ronold, Florian SPD 18.12.2009 r. Röttgen, Norbert CDU/CSU 18.12.2009 oth (Heringen), Michael SPD 18.12.2009 chlecht, Michael DIE LINKE 18.12.2009 chmidt (Eisleben), Silvia SPD 18.12.2009 hönnes, Franz SPD 18.12.2009 r. Troost, Axel DIE LINKE 18.12.2009 icklein, Andrea SPD 18.12.2009 olff (Wolmirstedt), Waltraud SPD 18.12.2009 underlich, Jörn DIE LINKE 18.12.2009 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 13. Sitzung Berlin, Freitag, den 18. Dezember 2009 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Norbert Lammert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Nächste Rednerin ist die Kollegin Sevim Dağdelen

    für die Fraktion Die Linke.


    (Beifall bei der LINKEN)


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    (C (D Verehrter Herr Präsident! Meine sehr verehrten Da en und Herren! In einem Schreiben des damaligen UNeneralsekretärs Pérez de Cuéllar an Außenminister Gen cher vom 14. Dezember 1991 warnte er – ich zitiere –, dass verfrühte selektive Anerkennungen eine Erweiteung des Konflikts in jenen empfindlichen Regionen ach sich ziehen würden“. Weiter heißt es: „Solch eine ntwicklung könnte schwerwiegende Folgen für die anze Balkanregion haben …“ Wir wissen, welche unrühmliche Rolle die deutsche ußenpolitik dann auf dem Balkan gespielt hat und leier weiter spielt. Das setzt sich im Antrag der Bundesreierung fort. Im SPD-Antrag heißt es dagegen – ich ziiere –: Für die Vereinigten Staaten und die EU gilt es, die Verantwortlichen in der Republika Srpska vor den verheerenden Folgen einer Sezession zu warnen. Bravo!“ möchte man Ihnen zurufen! Plötzlich entecken Sie das Völkerrecht wieder. Aber der Schein rügt. Die rot-grüne und die jetzige Bundesregierung untercheiden sich in diesem Punkt leider gar nicht. Das Völerrecht entdecken Sie immer nur dann, wenn es Ihnen enehm ist. Haben Sie denn irgendetwas getan, um ugoslawien vor dem Zerfall zu bewahren? (Michael Brand [CDU/CSU]: Die Aggressionen kamen doch aus Belgrad! – Kerstin Müller [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das kann doch nicht wahr sein!)


Rede von Sevim Dağdelen
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

(Beifall bei der LINKEN)


aben Sie nicht einen völkerrechtswidrigen Krieg gegen
ugoslawien geführt? Und waren Sie es nicht, die die
inseitige Unabhängigkeitserklärung des Kosovos an-
rkannt und damit eine neue Lunte an das Pulverfass
alkan gelegt haben? Jetzt jammern Sie, wenn andere
urch die Türen gehen, die Sie geöffnet haben.


(Beifall bei der LINKEN)


Eine völkerrechtskonforme Politik auch dieser Bun-
esregierung würde etwas für den Zusammenhalt Bos-
ien-Herzegowinas bewegen;


(Kerstin Müller [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Althea!)


eutsche Soldaten auf dem Balkan haben es in der Ver-
angenheit nicht und werden es auch in Zukunft nicht.
us der Debatte wird auch klar, dass Sie an einer ehrli-

hen Bilanz des Althea-Militäreinsatzes nicht wirklich
nteressiert sind. Sie bauen sich hier systematisch eine
cheinwelt auf, die dazu dient, den Militäreinsatz zu le-
itimieren.


(Zuruf von der FDP: Scheinwelten hat nur die Linkspartei!)


In der jüngsten Studie der Stiftung Wissenschaft und
olitik zur Bilanz der bisherigen EU-Militär- und Poli-
eieinsätze heißt es, dass sich die Stimmen mehren, die
agen, dass die Situation in Bosnien nach Dayton selten

1086 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 13. Sitzung. Berlin, Freitag, den 18. Dezember 2009


(A) )



(B) )


Sevim DaðdelenSevim Dağdelen
so verfahren und angespannt war wie im Jahr 2009. Ich
frage Sie: Ist das das positive Ergebnis dieser Militär-
mission, das einen weiteren Verbleib in Bosnien recht-
fertigt? Die Autoren der Studie haben doch recht, wenn
sie konstatieren, dass dieser Konflikt weder durch politi-
schen noch durch wirtschaftlichen oder militärischen
Druck gelöst werden kann. Der EU-Militäreinsatz hat
– selbst wenn man Ihrer Logik folgen würde – nichts,
aber auch gar nichts Positives bewirkt. Im Gegenteil: Er
hat mit verhindert, dass es zu einem wirklich nachhalti-
gen zivilen und sozialen Aufbau in Bosnien-Herzego-
wina kommt.


(Dr. Rainer Stinner [FDP]: Unsinn!)


Man muss doch den Tatsachen ins Auge sehen. Dazu
gehört, dass alle deutschen Bundesregierungen nach
Dayton dabei halfen, dass auch in Bosnien-Herzegowina
eine neoliberale Wirtschaftsordnung durchgesetzt
wurde.


(Beifall bei der LINKEN – Beifall bei der CDU/CSU und der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Zuruf von der SPD: Wer lebt denn hier in einer Scheinwelt?)


– Schauen Sie sich doch einmal den Anhang des Dayton-
Abkommens an. Die Privatisierung und damit die Ver-
schleuderung öffentlichen Eigentums standen ganz oben
auf der Agenda.


(Marieluise Beck [Bremen] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Und die russischen Oligarchen, liebe Frau Dağdelen? – Thomas Oppermann [SPD]: Sagen Sie doch mal was zu den russischen Oligarchen!)


Aber die erwarteten westlichen Investoren hielten sich
aufgrund der Sicherheitslage zurück. So konnten sich an
der Privatisierung vor allen Dingen diejenigen berei-
chern, die nach dem Krieg vor Ort genügend Kapital zur
Verfügung hatten, nämlich ethnonationalistische Gewalt-
unternehmer, deren wirtschaftlich-politisch-kriminelle
Netzwerke heute für die verarmte Bevölkerung das ein-
zige soziale Netz darstellen.

Auch wenn Sie das nicht hören wollen: So schafft
man keinen Frieden, indem man soziale Strukturen zer-
stört und die Leute damit in die Arme der Nationalisten
treibt.


(Beifall bei der LINKEN)


Und auch in puncto Rechtsstaatlichkeit haben Sie
schlichtweg versagt. Der Hohe Repräsentant setzt per
Dekret Recht, und somit haben wir es mit einem EU-
Protektorat zu tun, das alle Züge einer Kolonialverwal-
tung trägt.


(Beifall bei der LINKEN – Widerspruch bei der FDP)


– Es ist klar, dass Ihnen das nicht gefällt.

Die lokale Polizei wurde und wird von NATO und EU
aufgebaut, ausgebildet und beaufsichtigt, und nach unab-
hängigen Angaben ist die Bevölkerung in Bosnien-

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(C (D erzegowina noch nie so schlecht auf diese Polizei zu prechen gewesen wie im letzten Jahr. Auch das gehört u Ihrer Bilanz. Lassen Sie mich mit einem Appell schließen, auch enn ich weiß, dass das bei Ihnen wahrscheinlich gar ichts nutzen wird: Ziehen Sie die Bundeswehr ab, deren ission gescheitert ist! Kehren Sie zurück zur Politik! assen Sie Ihre imperialen Spielchen! (Widerspruch bei der CDU/CSU und der FDP – Michael Brand [CDU/CSU]: Wie oft waren Sie denn in dem Land, über das Sie gerade gesprochen haben?)


chten Sie endlich wieder das Völkerrecht! Machen Sie
emokratie, Sozial- und Rechtsstaatlichkeit zur Maxime
eutscher Außenpolitik, damit deutsche Außenpolitik
riedenspolitik werden kann!

Vielen Dank.


(Beifall bei der LINKEN – Hermann Gröhe [CDU/CSU]: Sind wir denn hier im Warschauer Pakt?)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Norbert Lammert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Nächste Rednerin ist die Kollegin Marieluise Beck,

    raktion Bündnis 90/Die Grünen.


    (Michael Brand [CDU/CSU]: Jetzt wird es wieder sachlich!)


    Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ-
    EN):
    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!
    anche von Ihnen wissen, dass ich seit 1992 mit dieser
    egion sehr verbunden bin. Solch ein Beitrag macht
    ich einfach fassungslos.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der CDU/CSU, der SPD und der FDP)


    Frau Kollegin, es ist eine Tatsache: Die kroatische
    tadt Vukovar wurde von der serbischen Armee überfal-

    en, bevor Kroatien anerkannt worden war. Lesen Sie
    och bitte ein bisschen in den Geschichtsbüchern.


    (Beifall des Abg. Joachim Spatz [FDP])


    och etwas: Srebrenica war keine Scheinwelt. Vielleicht
    ollte Ihre Fraktion einmal den Mut haben – das möchte
    ch Ihnen wirklich nahelegen – und nach Srebrenica fah-
    en.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der CDU/CSU, der SPD und der FDP – Jan van Aken [DIE LINKE]: Sie haben das Völkerrecht gebrochen!)


    ahren Sie einmal dorthin! Schauen Sie sich das an! Der
    enozid in Srebrenica ist sogar gefilmt worden. Sie kön-
    en sich die Dokumente anschauen. Man kann sogar Ge-
    eral Mladic auf dem Gelände der ehemaligen Batte-
    iefabrik in Potocari sehen, wo die Selektion der Männer
    nd Jungen beginnt, die dann in die Wälder geführt wor-
    en sind, um dort ermordet zu werden.

    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 13. Sitzung. Berlin, Freitag, den 18. Dezember 2009 1087


    (A) )



    (B) )


    Marieluise Beck (Bremen)


    (Jan van Aken [DIE LINKE]: Jetzt erzählen Sie noch etwas zum Hufeisenplan!)


    Althea dient der Stabilisierung; es ist jetzt eigentlich
    ein Präventionseinsatz. Es geht um Prävention von Ge-
    walt, was für UN-Missionen gut und richtig ist. Wir soll-
    ten jetzt weniger über Militär und mehr über Politik
    sprechen.


    (Jan van Aken [DIE LINKE]: Hufeisenplan, Frau Beck!)


    Der Kollege Mützenich hat schon gesagt, dass sich
    hier auch an uns die Frage richtet: Welche Perspektive
    geben wir dieser Region? Um diese Region nicht zu ei-
    nem schwarzen Flecken innerhalb Europas werden zu
    lassen, braucht die Region die Perspektive einer EU-
    Mitgliedschaft.


    (Beifall des Abg. Michael Brand [CDU/CSU] sowie des Abg. Joachim Spatz [FDP])


    Wir alle wissen, dass dieser Passus in der Koalitionsver-
    einbarung ausgespart worden ist. Das offenbart, dass es
    diesbezüglich in der Regierung eine Differenz gibt und
    die CDU dieser Region diese Perspektive nicht aufzei-
    gen will. Wenn der Fortschritt in dieser Region nicht mit
    dem Tempo kommt, das wir alle uns wünschen, hat das
    sehr viel damit zu tun, dass diese Perspektive nicht
    glaubwürdig und klar von uns und der Europäischen
    Union formuliert wird.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Die Dinge stehen nicht so gut, wie wir in diesem Ho-
    hen Haus das gerne sagen; darüber haben wir hier schon
    diskutiert, Herr Außenminister. Es wird häufig geschrie-
    ben, dass die zentrifugalen Kräfte in Bosnien eher zu-
    nehmen und bosnische Politiker sich mit nationalisti-
    schen Parolen und der Obstruktion von Reformen, die
    für die Schaffung eines Gesamtstaates erforderlich sind,
    profilieren können. Aber auch da haben wir eine Verant-
    wortung. Wir haben mit dem Dayton-Abkommen eine
    Verfassung schreiben und unterschreiben lassen, in der
    die Zugehörigkeit zu einer Ethnie – man müsste eigent-
    lich sagen: Religionsgruppe – Voraussetzung für den Zu-
    gang zu Ämtern ist. Der jetzige bosnische Außenminis-
    ter kann nicht für das Staatspräsidium dieses Landes
    kandidieren, weil er sich keiner der Gruppen, die be-
    nannt worden sind, zuordnen kann. Junge Menschen, die
    aus einer kroatisch-bosnischen Ehe hervorgegangen
    sind, müssen sich einer sogenannten Ethnie zuordnen,
    bevor sie für das Amt des Repräsentanten dieses Staates
    kandidieren können. Das kann in Europa nicht sein.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der SPD und der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wenn wir über unsere Werte sprechen, muss uns klar
    sein, dass wir eine Bringschuld haben; denn so können
    wir dieses Land gar nicht in Europa aufnehmen. Unsere
    Aufgabe ist die Überwindung von Dayton. Das ist eine
    sehr große Aufgabe.

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    (C (D Man muss auch den Mut haben, sehr deutlich zu beennen, wo der Hauptstörenfried sitzt. Wir alle wissen s. Ministerpräsident Dodik kann schadlos das Entitäteneto nutzen. Er setzt dieses Veto ein, wenn es darum eht, diesen Staat zu bauen und endlich zentrale Instituionen einzurichten, um ihn überhaupt arbeitsfähig zu achen. Dann knickt auch noch der OHR ein bzw. muss inknicken, weil er keine Rückendeckung von den euroäischen Staaten bekommt und immer mehr zur Lame uck gemacht wird; das setzt sich durch die ganze Reihe er Hohen Repräsentanten fort. Auch das ist eine Verantortung, die auf uns zeigt und nicht nur nach Bosnien elbst. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Die Menschen haben ein tiefes Bedürfnis nach Ge-
    echtigkeit. Das ist auch in Bosnien so. Ich sage noch
    inmal: Es ist nicht nachvollziehbar, dass ein kleines
    and wie Serbien, das ja keinen großen Dschungel hat,
    icht in der Lage ist, General Mladic auszuliefern. Wenn
    ir in dieser Region Frieden und Gerechtigkeit herbei-

    ühren wollen – dabei geht es nicht um Strafe oder Ra-
    he, sondern nur um die Benennung der Wahrheit –,
    uss mit großer Klarheit und Ernsthaftigkeit verlangt
    erden, dass General Mladic endlich in Den Haag lan-
    et.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der CDU/CSU, der SPD und der FDP)


    s darf nicht darauf gesetzt werden, dass uns eines Tages
    ie biologische Lösung von dieser Forderung, die
    chwer durchzusetzen ist und Konflikte mit Serbien be-
    eutet, befreit.

    Schönen Dank.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der SPD und der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)