Rede:
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    11. mGs„rnEgAdgt„dtskgJHJeeBddndgAciSgPzs\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/13 § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 17/277) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Bijan Djir-Sarai (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Peter Beyer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Brand (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Fritz Rudolf Körper (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Florian Hahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Dorothée Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dorothea Steiner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dirk Becker (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Judith Skudelny (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jens Koeppen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 20: Antrag der Fraktion der SPD: Deutschland 1081 C 1081 D 1083 B 1084 B 1085 C 1086 D 1087 D 1089 A 1089 D 1090 C 1099 B 1100 B 1101 C 1101 D 1102 A 1102 D 1104 A 1105 A Deutscher B Stenografisch 13. Sitz Berlin, Freitag, den 18 I n h a l Tagesordnungspunkt 18: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- wärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteili- gung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der EU-geführten Operation „ALTHEA“ zur weiteren Stabilisierung des Friedens- prozesses in Bosnien und Herzegowina im Rahmen der Implementierung der Annexe 1-A und 2 der Dayton-Friedensvereinba- rung sowie an dem NATO-Hauptquartier Sarajevo und seinen Aufgaben, auf Grund- lage der Resolution des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen 1575 (2004) und folgender Resolutionen, zuletzt Resolution 1895 (2009) vom 18. November 2009 (Drucksachen 17/180, 17/275) . . . . . . . . . . . . – Bericht des Haushaltsausschusses gemäß T E O H F b d z ( O D U M 1081 B Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1092 D undestag er Bericht ung . Dezember 2009 t : agesordnungspunkt 19: rste Beratung des von den Abgeordneten liver Krischer, Hans-Josef Fell, Bettina erlitzius, weiterer Abgeordneter und der raktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN einge- rachten Entwurfs eines … Gesetzes zur Än- erung des Bundes-Immissionsschutzgeset- es Drucksache 17/156) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . liver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Michael Paul (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . te Vogt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ichael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1091 A 1091 A 1095 A 1097 A 1097 C 1098 A muss deutliche Zeichen für eine Welt frei von Atomwaffen setzen (Drucksache 17/242) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1106 B II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 13. Sitzung. Berlin, Freitag, den 18. Dezember 2009 Uta Zapf (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Roderich Kiesewetter (CDU/CSU) . . . . . . . . Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Agnes Malczak (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Karl A. Lamers (Heidelberg) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 21: a) Antrag der Abgeordneten Cornelia Möhring, Klaus Ernst, Agnes Alpers, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Bundeseinheitliche Finanzie- rung von Frauenhäusern sicherstellen (Drucksache 17/243) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Monika Lazar, Ekin Deligöz, Josef Philip Winkler, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Grund- Monika Lazar (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) Zusatztagesordnungspunkt 10: Antrag der Abgeordneten Martin Gerster, Nicolette Kressl, Ingrid Arndt-Brauer, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Steuerfreiheit von Zuschlägen für Sonn- tags-, Feiertags- und Nachtarbeit erhalten (Drucksache 17/244) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Martin Gerster (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Olav Gutting (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Daniel Volk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1106 C 1107 D 1109 A 1110 A 1111 C 1112 B 1113 D 1118 D 1119 C 1121 A 1121 A 1122 A 1122 C 1123 C 1124 B 1125 A 1126 C rechte schützen – Frauenhäuser sichern (Drucksache 17/259) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . Dorothee Bär (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Marlene Rupprecht (Tuchenbach) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sibylle Laurischk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . N A L A A 1113 D 1114 A 1115 A 1116 B 1117 D ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 mtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1127 D 1129 A 1129 D Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 13. Sitzung. Berlin, Freitag, den 18. Dezember 2009 1081 (A) ) (B) ) 13. Sitz Berlin, Freitag, den 18 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 13. Sitzung. Berlin, Freitag, den 18. Dezember 2009 1129 (A) (C) (B) ) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 zieht. Liste der entschuldigt A t K s E m f E g Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bas, Bärbel SPD 18.12.2009 Beckmeyer, Uwe SPD 18.12.2009 Bülow, Marco SPD 18.12.2009 Bulling-Schröter, Eva DIE LINKE 18.12.2009 Burchardt, Ulla SPD 18.12.2009 Burkert, Martin SPD 18.12.2009 Dr. Gerhardt, Wolfgang FDP 18.12.2009 Glos, Michael CDU/CSU 18.12.2009 Granold, Ute CDU/CSU 18.12.2009 Groscheck, Michael SPD 18.12.2009 Herrmann, Jürgen CDU/CSU 18.12.2009 Höhn, Bärbel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.12.2009 Kelber, Ulrich SPD 18.12.2009 Koch, Harald DIE LINKE 18.12.2009 Lafontaine, Oskar DIE LINKE 18.12.2009 Lay, Caren DIE LINKE 18.12.2009 Liebich, Stefan DIE LINKE 18.12.2009 Dr. Merkel, Angela CDU/CSU 18.12.2009 Meßmer, Ullrich SPD 18.12.2009 Dr. Miersch, Matthias SPD 18.12.2009 Möhring, Cornelia DIE LINKE 18.12.2009 Nahles, Andrea SPD 18.12.2009 Nestle, Ingrid BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.12.2009 N O D P D R S S T D W W W A (D en Abgeordneten nlage 2 Amtliche Mitteilungen Die Fraktionen der CDU/CSU und FDP haben mitge- eilt, dass sie den Antrag Für ein wirksames globales limaschutzabkommen in Kopenhagen auf Druck- ache 17/71 zurückziehen. Die Fraktion der SPD hat mitgeteilt, dass sie den ntwurf eines Gesetzes zur Regelung der gemeinsa- en Aufgabenwahrnehmung in der Grundsicherung ür Arbeitsuchende auf Drucksache 17/113 und den ntwurf eines … Gesetzes zur Änderung des Grund- esetzes (Artikel 86 a) auf Drucksache 17/114 zurück- ink, Manfred SPD 18.12.2009 rtel, Holger SPD 18.12.2009 r. Ott, Hermann BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.12.2009 ronold, Florian SPD 18.12.2009 r. Röttgen, Norbert CDU/CSU 18.12.2009 oth (Heringen), Michael SPD 18.12.2009 chlecht, Michael DIE LINKE 18.12.2009 chmidt (Eisleben), Silvia SPD 18.12.2009 hönnes, Franz SPD 18.12.2009 r. Troost, Axel DIE LINKE 18.12.2009 icklein, Andrea SPD 18.12.2009 olff (Wolmirstedt), Waltraud SPD 18.12.2009 underlich, Jörn DIE LINKE 18.12.2009 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 13. Sitzung Berlin, Freitag, den 18. Dezember 2009 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Peter Beyer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Der Erfolg von Althea ist auch für die Nachbarländer
    on entscheidender Bedeutung. Der Staat Bosnien-Her-
    egowina spielt aufgrund seiner zentralen Lage auf dem
    alkan eine Schlüsselrolle in der gesamten Region. Es

    st deshalb ein sehr gutes Zeichen, dass wegen der
    rundsätzlich stabilen Sicherheitslage die Obergrenze
    on bisher 2 400 Soldatinnen und Soldaten auf 900 ein-
    usetzende Soldatinnen und Soldaten gesenkt werden
    ann. Tatsächlich eingesetzt sind von deutscher Seite
    esentlich weniger: Circa 130 Soldatinnen und Soldaten

    ind derzeit dort stationiert.

    Das alles zeigt: Die gemeinsamen Anstrengungen der
    eteiligten Länder haben die Sicherheit weiter verbes-
    ert. Wichtig ist, dass die Ziele der Mission trotz der
    eutlich reduzierten Truppenstärke nicht aus den Augen
    erloren werden und sie gesichert bleiben, Stichwort:
    eservekräfte, die Over-the-Horizon-Forces.

    Der Friedensprozess ist noch nicht abgeschlossen.
    ie dringend nötige Verfassungsreform stockt, weil die

    thnischen Konflikte weiter schwelen. Bosniaken, Ser-
    en und Kroaten leben in vielen Fällen nebeneinander
    tatt miteinander. Die innere Zerrissenheit der Gesell-
    chaft nach dem Krieg ist lange noch nicht überwunden.

    Das Land muss dahin kommen, dass sich die Men-
    chen vor Ort als Bürger von Bosnien-Herzegowina be-
    reifen und nicht nur als Bosniaken, Serben oder Kroa-
    en. Damit das uns und den Menschen vor Ort gelingt,
    raucht der Staat eine Perspektive. Die Annäherung an
    ie Europäische Union und die NATO kann eine solche
    erspektive sein. Wir freuen uns deshalb sehr darüber,
    ass Bosnien-Herzegowina den Beitritt zur Europäi-
    chen Union anstrebt.

    Dass mangels der Erfüllung der Bedingungen die
    isabeschränkungen für Bosnien-Herzegowina bisher
    icht aufgehoben werden konnten, ist zu bedauern, ins-
    esondere weil die bosnischen Serben aufgrund ihrer
    erbindung zu Serbien andere Möglichkeiten haben als
    ie Bosniaken, was die Situation nicht leichter macht.
    ennoch müssen wir auf der Einhaltung der Kriterien

    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 13. Sitzung. Berlin, Freitag, den 18. Dezember 2009 1085


    (A) )



    (B) )


    Peter Beyer
    bestehen, Herr Kollege Mützenich. Der Fahrplan zur
    Annäherung der Westbalkanländer an die EU legt ein-
    zelne Stufen fest, die nicht übersprungen werden dürfen.
    Dieser schrittweise Prozess ist auch im Interesse von
    Bosnien-Herzegowina und der richtige Weg für dieses
    Land.

    Wir werden mit Althea weiter zur Stabilisierung bei-
    tragen und das Land zudem zivil und finanziell fördern.
    Wir unterstützen ferner den Aufbau einer funktionieren-
    den Polizeistruktur. Aber wir brauchen auch die staatli-
    che Eigenleistung. Demokratie muss sich langfristig
    selbst tragen. Althea darf keine Dauereinrichtung wer-
    den. Ich denke, das ist weitgehender Konsens in diesem
    Hause.

    Bosnien-Herzegowina kann als inhomogenes Gebilde
    nur als föderaler Staat funktionieren. Gerade in födera-
    len Systemen führt aber der demokratische Weg oft nur
    über Konflikt und Kompromiss zum Konsens. Das ist
    langwierig. Demagogen bieten dagegen scheinbar
    schnelle und absolute Lösungen an. Das macht gerade
    junge Staaten so anfällig für deren Versprechungen.

    Das Land braucht letztlich Menschen, die den Mut
    haben, sich nicht hinter dem anfangs erwähnten Zuviel
    an Geschichte zu verstecken. Das gilt gerade im Hin-
    blick auf die Wahlen im nächsten Jahr. Ethnische Fragen
    dürfen nicht länger wichtiger sein als der gemeinsame
    Wille zur gemeinsamen Zukunft. Es braucht Menschen,
    die bereit sind, Vergangenes hinter sich zu lassen, alte
    Grenzen zu überwinden und neue Wege zu beschreiten.
    Den einen Big Bang wird es nicht geben, sondern viele
    kleine Schritte. So hat es kürzlich erst der derzeitige
    Hohe Repräsentant Valentin Inzko formuliert.

    Dass Bosnien-Herzegowina diese Belastungsprobe
    am Ende besteht, daran müssen wir ein ureigenes Inte-
    resse haben. Seit Aufnahme der bilateralen Beziehungen
    verbindet uns mit dem Land eine aufrichtige Freund-
    schaft. Bosnien-Herzegowina verdient endlich Demo-
    kratie statt Manipulation und nationaler Ideologie. Die
    nötigen Anstrengungen, die Kriterien zum Beitritt zur
    EU zu erreichen, werden die demokratischen Struktu-
    ren am Ende kräftigen, nicht schwächen. Mit dem Er-
    folg jeder demokratisch gefundenen Entscheidung wird
    das Vertrauen in die eigene Handlungsfähigkeit steigen.
    Damit die demokratischen Strukturen weiter wachsen
    können, ist die Verlängerung des Althea-Mandats erfor-
    derlich. Dafür bitte ich um Ihre Unterstützung.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP sowie der Abg. Marieluise Beck [Bremen] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Nächste Rednerin ist die Kollegin Sevim Dağdelen

für die Fraktion Die Linke.


(Beifall bei der LINKEN)


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(C (D Verehrter Herr Präsident! Meine sehr verehrten Da en und Herren! In einem Schreiben des damaligen UNeneralsekretärs Pérez de Cuéllar an Außenminister Gen cher vom 14. Dezember 1991 warnte er – ich zitiere –, dass verfrühte selektive Anerkennungen eine Erweiteung des Konflikts in jenen empfindlichen Regionen ach sich ziehen würden“. Weiter heißt es: „Solch eine ntwicklung könnte schwerwiegende Folgen für die anze Balkanregion haben …“ Wir wissen, welche unrühmliche Rolle die deutsche ußenpolitik dann auf dem Balkan gespielt hat und leier weiter spielt. Das setzt sich im Antrag der Bundesreierung fort. Im SPD-Antrag heißt es dagegen – ich ziiere –: Für die Vereinigten Staaten und die EU gilt es, die Verantwortlichen in der Republika Srpska vor den verheerenden Folgen einer Sezession zu warnen. Bravo!“ möchte man Ihnen zurufen! Plötzlich entecken Sie das Völkerrecht wieder. Aber der Schein rügt. Die rot-grüne und die jetzige Bundesregierung untercheiden sich in diesem Punkt leider gar nicht. Das Völerrecht entdecken Sie immer nur dann, wenn es Ihnen enehm ist. Haben Sie denn irgendetwas getan, um ugoslawien vor dem Zerfall zu bewahren? (Michael Brand [CDU/CSU]: Die Aggressionen kamen doch aus Belgrad! – Kerstin Müller [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das kann doch nicht wahr sein!)

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Sevim Dağdelen


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    (Beifall bei der LINKEN)


    aben Sie nicht einen völkerrechtswidrigen Krieg gegen
    ugoslawien geführt? Und waren Sie es nicht, die die
    inseitige Unabhängigkeitserklärung des Kosovos an-
    rkannt und damit eine neue Lunte an das Pulverfass
    alkan gelegt haben? Jetzt jammern Sie, wenn andere
    urch die Türen gehen, die Sie geöffnet haben.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Eine völkerrechtskonforme Politik auch dieser Bun-
    esregierung würde etwas für den Zusammenhalt Bos-
    ien-Herzegowinas bewegen;


    (Kerstin Müller [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Althea!)


    eutsche Soldaten auf dem Balkan haben es in der Ver-
    angenheit nicht und werden es auch in Zukunft nicht.
    us der Debatte wird auch klar, dass Sie an einer ehrli-

    hen Bilanz des Althea-Militäreinsatzes nicht wirklich
    nteressiert sind. Sie bauen sich hier systematisch eine
    cheinwelt auf, die dazu dient, den Militäreinsatz zu le-
    itimieren.


    (Zuruf von der FDP: Scheinwelten hat nur die Linkspartei!)


    In der jüngsten Studie der Stiftung Wissenschaft und
    olitik zur Bilanz der bisherigen EU-Militär- und Poli-
    eieinsätze heißt es, dass sich die Stimmen mehren, die
    agen, dass die Situation in Bosnien nach Dayton selten

    1086 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 13. Sitzung. Berlin, Freitag, den 18. Dezember 2009


    (A) )



    (B) )


    Sevim DaðdelenSevim Dağdelen
    so verfahren und angespannt war wie im Jahr 2009. Ich
    frage Sie: Ist das das positive Ergebnis dieser Militär-
    mission, das einen weiteren Verbleib in Bosnien recht-
    fertigt? Die Autoren der Studie haben doch recht, wenn
    sie konstatieren, dass dieser Konflikt weder durch politi-
    schen noch durch wirtschaftlichen oder militärischen
    Druck gelöst werden kann. Der EU-Militäreinsatz hat
    – selbst wenn man Ihrer Logik folgen würde – nichts,
    aber auch gar nichts Positives bewirkt. Im Gegenteil: Er
    hat mit verhindert, dass es zu einem wirklich nachhalti-
    gen zivilen und sozialen Aufbau in Bosnien-Herzego-
    wina kommt.


    (Dr. Rainer Stinner [FDP]: Unsinn!)


    Man muss doch den Tatsachen ins Auge sehen. Dazu
    gehört, dass alle deutschen Bundesregierungen nach
    Dayton dabei halfen, dass auch in Bosnien-Herzegowina
    eine neoliberale Wirtschaftsordnung durchgesetzt
    wurde.


    (Beifall bei der LINKEN – Beifall bei der CDU/CSU und der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Zuruf von der SPD: Wer lebt denn hier in einer Scheinwelt?)


    – Schauen Sie sich doch einmal den Anhang des Dayton-
    Abkommens an. Die Privatisierung und damit die Ver-
    schleuderung öffentlichen Eigentums standen ganz oben
    auf der Agenda.


    (Marieluise Beck [Bremen] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Und die russischen Oligarchen, liebe Frau Dağdelen? – Thomas Oppermann [SPD]: Sagen Sie doch mal was zu den russischen Oligarchen!)


    Aber die erwarteten westlichen Investoren hielten sich
    aufgrund der Sicherheitslage zurück. So konnten sich an
    der Privatisierung vor allen Dingen diejenigen berei-
    chern, die nach dem Krieg vor Ort genügend Kapital zur
    Verfügung hatten, nämlich ethnonationalistische Gewalt-
    unternehmer, deren wirtschaftlich-politisch-kriminelle
    Netzwerke heute für die verarmte Bevölkerung das ein-
    zige soziale Netz darstellen.

    Auch wenn Sie das nicht hören wollen: So schafft
    man keinen Frieden, indem man soziale Strukturen zer-
    stört und die Leute damit in die Arme der Nationalisten
    treibt.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Und auch in puncto Rechtsstaatlichkeit haben Sie
    schlichtweg versagt. Der Hohe Repräsentant setzt per
    Dekret Recht, und somit haben wir es mit einem EU-
    Protektorat zu tun, das alle Züge einer Kolonialverwal-
    tung trägt.


    (Beifall bei der LINKEN – Widerspruch bei der FDP)


    – Es ist klar, dass Ihnen das nicht gefällt.

    Die lokale Polizei wurde und wird von NATO und EU
    aufgebaut, ausgebildet und beaufsichtigt, und nach unab-
    hängigen Angaben ist die Bevölkerung in Bosnien-

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    (C (D erzegowina noch nie so schlecht auf diese Polizei zu prechen gewesen wie im letzten Jahr. Auch das gehört u Ihrer Bilanz. Lassen Sie mich mit einem Appell schließen, auch enn ich weiß, dass das bei Ihnen wahrscheinlich gar ichts nutzen wird: Ziehen Sie die Bundeswehr ab, deren ission gescheitert ist! Kehren Sie zurück zur Politik! assen Sie Ihre imperialen Spielchen! (Widerspruch bei der CDU/CSU und der FDP – Michael Brand [CDU/CSU]: Wie oft waren Sie denn in dem Land, über das Sie gerade gesprochen haben?)


    chten Sie endlich wieder das Völkerrecht! Machen Sie
    emokratie, Sozial- und Rechtsstaatlichkeit zur Maxime
    eutscher Außenpolitik, damit deutsche Außenpolitik
    riedenspolitik werden kann!

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der LINKEN – Hermann Gröhe [CDU/CSU]: Sind wir denn hier im Warschauer Pakt?)