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ID1701300400

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/13 § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 17/277) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Bijan Djir-Sarai (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Peter Beyer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Brand (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Fritz Rudolf Körper (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Florian Hahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Dorothée Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dorothea Steiner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dirk Becker (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Judith Skudelny (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jens Koeppen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 20: Antrag der Fraktion der SPD: Deutschland 1081 C 1081 D 1083 B 1084 B 1085 C 1086 D 1087 D 1089 A 1089 D 1090 C 1099 B 1100 B 1101 C 1101 D 1102 A 1102 D 1104 A 1105 A Deutscher B Stenografisch 13. Sitz Berlin, Freitag, den 18 I n h a l Tagesordnungspunkt 18: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- wärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteili- gung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der EU-geführten Operation „ALTHEA“ zur weiteren Stabilisierung des Friedens- prozesses in Bosnien und Herzegowina im Rahmen der Implementierung der Annexe 1-A und 2 der Dayton-Friedensvereinba- rung sowie an dem NATO-Hauptquartier Sarajevo und seinen Aufgaben, auf Grund- lage der Resolution des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen 1575 (2004) und folgender Resolutionen, zuletzt Resolution 1895 (2009) vom 18. November 2009 (Drucksachen 17/180, 17/275) . . . . . . . . . . . . – Bericht des Haushaltsausschusses gemäß T E O H F b d z ( O D U M 1081 B Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1092 D undestag er Bericht ung . Dezember 2009 t : agesordnungspunkt 19: rste Beratung des von den Abgeordneten liver Krischer, Hans-Josef Fell, Bettina erlitzius, weiterer Abgeordneter und der raktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN einge- rachten Entwurfs eines … Gesetzes zur Än- erung des Bundes-Immissionsschutzgeset- es Drucksache 17/156) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . liver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Michael Paul (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . te Vogt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ichael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1091 A 1091 A 1095 A 1097 A 1097 C 1098 A muss deutliche Zeichen für eine Welt frei von Atomwaffen setzen (Drucksache 17/242) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1106 B II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 13. Sitzung. Berlin, Freitag, den 18. Dezember 2009 Uta Zapf (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Roderich Kiesewetter (CDU/CSU) . . . . . . . . Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Agnes Malczak (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Karl A. Lamers (Heidelberg) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 21: a) Antrag der Abgeordneten Cornelia Möhring, Klaus Ernst, Agnes Alpers, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Bundeseinheitliche Finanzie- rung von Frauenhäusern sicherstellen (Drucksache 17/243) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Monika Lazar, Ekin Deligöz, Josef Philip Winkler, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Grund- Monika Lazar (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) Zusatztagesordnungspunkt 10: Antrag der Abgeordneten Martin Gerster, Nicolette Kressl, Ingrid Arndt-Brauer, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Steuerfreiheit von Zuschlägen für Sonn- tags-, Feiertags- und Nachtarbeit erhalten (Drucksache 17/244) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Martin Gerster (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Olav Gutting (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Daniel Volk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1106 C 1107 D 1109 A 1110 A 1111 C 1112 B 1113 D 1118 D 1119 C 1121 A 1121 A 1122 A 1122 C 1123 C 1124 B 1125 A 1126 C rechte schützen – Frauenhäuser sichern (Drucksache 17/259) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . Dorothee Bär (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Marlene Rupprecht (Tuchenbach) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sibylle Laurischk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . N A L A A 1113 D 1114 A 1115 A 1116 B 1117 D ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 mtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1127 D 1129 A 1129 D Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 13. Sitzung. Berlin, Freitag, den 18. Dezember 2009 1081 (A) ) (B) ) 13. Sitz Berlin, Freitag, den 18 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 13. Sitzung. Berlin, Freitag, den 18. Dezember 2009 1129 (A) (C) (B) ) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 zieht. Liste der entschuldigt A t K s E m f E g Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bas, Bärbel SPD 18.12.2009 Beckmeyer, Uwe SPD 18.12.2009 Bülow, Marco SPD 18.12.2009 Bulling-Schröter, Eva DIE LINKE 18.12.2009 Burchardt, Ulla SPD 18.12.2009 Burkert, Martin SPD 18.12.2009 Dr. Gerhardt, Wolfgang FDP 18.12.2009 Glos, Michael CDU/CSU 18.12.2009 Granold, Ute CDU/CSU 18.12.2009 Groscheck, Michael SPD 18.12.2009 Herrmann, Jürgen CDU/CSU 18.12.2009 Höhn, Bärbel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.12.2009 Kelber, Ulrich SPD 18.12.2009 Koch, Harald DIE LINKE 18.12.2009 Lafontaine, Oskar DIE LINKE 18.12.2009 Lay, Caren DIE LINKE 18.12.2009 Liebich, Stefan DIE LINKE 18.12.2009 Dr. Merkel, Angela CDU/CSU 18.12.2009 Meßmer, Ullrich SPD 18.12.2009 Dr. Miersch, Matthias SPD 18.12.2009 Möhring, Cornelia DIE LINKE 18.12.2009 Nahles, Andrea SPD 18.12.2009 Nestle, Ingrid BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.12.2009 N O D P D R S S T D W W W A (D en Abgeordneten nlage 2 Amtliche Mitteilungen Die Fraktionen der CDU/CSU und FDP haben mitge- eilt, dass sie den Antrag Für ein wirksames globales limaschutzabkommen in Kopenhagen auf Druck- ache 17/71 zurückziehen. Die Fraktion der SPD hat mitgeteilt, dass sie den ntwurf eines Gesetzes zur Regelung der gemeinsa- en Aufgabenwahrnehmung in der Grundsicherung ür Arbeitsuchende auf Drucksache 17/113 und den ntwurf eines … Gesetzes zur Änderung des Grund- esetzes (Artikel 86 a) auf Drucksache 17/114 zurück- ink, Manfred SPD 18.12.2009 rtel, Holger SPD 18.12.2009 r. Ott, Hermann BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.12.2009 ronold, Florian SPD 18.12.2009 r. Röttgen, Norbert CDU/CSU 18.12.2009 oth (Heringen), Michael SPD 18.12.2009 chlecht, Michael DIE LINKE 18.12.2009 chmidt (Eisleben), Silvia SPD 18.12.2009 hönnes, Franz SPD 18.12.2009 r. Troost, Axel DIE LINKE 18.12.2009 icklein, Andrea SPD 18.12.2009 olff (Wolmirstedt), Waltraud SPD 18.12.2009 underlich, Jörn DIE LINKE 18.12.2009 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 13. Sitzung Berlin, Freitag, den 18. Dezember 2009 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Rolf Mützenich


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Meine lieben Kolleginnen und Kolle-

    gen! Am vergangenen Montag vor 14 Jahren, am
    14. Dezember 1995, wurde in Paris das Dayton-Abkom-
    men unterzeichnet. Damit endete einer der blutigsten
    und schrecklichsten Konflikte nach dem Zweiten Welt-
    krieg. Damit endeten die jugoslawischen Erbfolgekriege
    aber leider nicht. Immerhin war dies aber ein wichtiges
    Datum für eine hoffentlich friedliche und zivile Ent-
    wicklung in den einzelnen neuen Staaten des ehemaligen
    Jugoslawiens. Ich hoffe, dass die nachfolgenden Genera-
    tionen die Lehren aus diesem Konflikt ziehen. Das gilt
    für die Menschen dort. Aber ich glaube, das gilt auch für
    uns hier in Europa.

    Herr Kollege, ich möchte Sie ganz herzlich zu Ihrer
    ersten Rede beglückwünschen und Ihnen dafür danken.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


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    (C (D ch freue mich auf die Zusammenarbeit im Auswärtigen usschuss. Ich teile viele Ihrer Schlussfolgerungen. Nur, ch weiß nicht, ob wir wirklich sagen können: Was dort assiert ist, war eine einmalige Erfolgsgeschichte. Ich ersönlich gebe auf der einen Seite zu, dass ich mir manhes schneller erwartet hätte, dass ich gedacht habe, wir ätten in diesem Zusammenhang schnellere und größere rfolge. Leider ist das nicht so. Ich glaube, dass die poli isch Verantwortlichen in dieser Region noch eine enge tun müssen und dass wir weiterhin eine schwie ige Lage haben. Auf der anderen Seite können wir aber feststellen: Es ibt auch Fortschritte. Flüchtlinge sind zurückgekehrt. 0 000 Soldaten waren dort zu Beginn stationiert; heute ind es noch 2 000 Soldaten. Wir brauchen sie noch imer, um die insgesamt schwierige Situation zu überwin en. Die internationale Präsenz ist auch deswegen erforerlich, weil sie das wichtige Zeichen setzt, dass wir ein roßes Interesse an Fortschritten haben. Ein wichtiger Ansatzpunkt für die Fortentwicklung ist das haben Sie gesagt – die europäische Integration. eswegen war ich sehr enttäuscht, als die CDU/CSU in hrem Wahlprogramm geschrieben hat: Diese Perspekive geben wir nicht mehr allen Staaten in dieser Region. Ich glaube, dieser Anreiz muss gegeben werden, um berhaupt zu den Fortschritten zu kommen, die wir uns ünschen, auch um unsere dortige internationale Prä enz überflüssig zu machen. Deswegen würde ich mich irklich freuen, wenn auch in Ihren Reihen ein gewisser ernerfolg eintritt: Die EU-Integration bleibt ein wichties politisches Element für den Balkan und den Frieden n dieser Region; (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der FDP)


    as brauchen wir. Ich bitte den Außenminister – ich
    laube, wir sind hier derselben Auffassung –, seine Kol-
    eginnen und Kollegen und die Bundeskanzlerin zu er-

    utigen, diese Perspektive in Verantwortung aufrechtzu-
    rhalten.

    Auf der anderen Seite erwarten wir von den politi-
    chen Eliten bzw. von Herrn Dodik – ich habe das eben
    ngedeutet –, dass er sich an das hält, was er offensicht-
    ich vorgestern gesagt hat: Es soll keine Separation ge-
    en; der Staatsverbund soll erhalten bleiben. Das ist aber
    uch eine Aufforderung an die Verantwortlichen in Ser-
    ien, keine Hinweise darauf zu geben, dass die Repu-
    lika Srpska irgendwann in Serbien integriert werden
    önnte. Im Gegenteil: Es muss bei den bisherigen Ver-
    ältnissen bleiben. Wir müssen auch von der serbischen
    ührung ein Bekenntnis hierzu verlangen; daran muss
    ach meinem Dafürhalten in den Gesprächen, die die
    egierungen führen, immer wieder erinnert werden.


    (Beifall bei der SPD und der FDP sowie der Abg. Marieluise Beck [Bremen] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Wir haben gehört, dass der Hohe Repräsentant wei-
    erhin über einen Teil seiner Befugnisse verfügt. Zum
    eispiel liegt die juristische Aufarbeitung von Kriegs-

    1084 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 13. Sitzung. Berlin, Freitag, den 18. Dezember 2009


    (A) )



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    Dr. Rolf Mützenich
    verbrechen auch in den nächsten drei Jahren in seiner
    Hand; das ist wichtig und richtig. Er hat aber einen ande-
    ren Teil seiner Befugnisse abgegeben, nämlich die Auf-
    arbeitung von Korruptionsfällen.


    (Marieluise Beck [Bremen] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Abgeben müssen!)


    – Ja, das musste er; aber das ist nicht der Punkt. Die
    Frage wird doch sein: Was machen jetzt die Verantwort-
    lichen aus dieser Situation? Dazu sage ich vonseiten des
    Deutschen Bundestages: Wir brauchen weiterhin eine
    Aufarbeitung der Korruptionsfälle, der Misswirtschaft,
    Kriminalität usw., und zwar unabhängig davon, wer in
    diesem Gebiet welche Rolle spielt. Niemand darf den-
    ken, er wäre von der Verfolgung durch die Strafverfol-
    gungsbehörden ausgenommen. Das ist ein wichtiges Si-
    gnal an die dortigen politischen Akteure: Wir wollen,
    dass die juristische Aufarbeitung von Kriegsverbrechen,
    aber auch von Korruptionsfällen und Kriminalität fortge-
    setzt wird, egal wer die Verantwortung dafür trägt.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der FDP und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Zum Schluss möchte ich einen weiteren Aspekt an-
    sprechen. Wir reden oft über Abrüstung und Rüstungs-
    kontrolle, auch gleich hier im Deutschen Bundestag.
    Wir haben im Zusammenhang mit dem Abkommen von
    Dayton gesehen, dass Abrüstung und Rüstungskontrolle
    wichtige Elemente der Konfliktnachbereitung sind. Mi-
    nenräumung ist ein wichtiges Feld; sie muss in diesem
    Gebiet weiter erfolgen. Hier muss die internationale
    Gemeinschaft noch mehr Anstrengungen leisten. Die
    Rüstungskontrolle spielte auch beim Abkommen von
    Dayton eine wichtige Rolle: Sie sollte eine Überrüstung
    des auseinanderfallenden Jugoslawiens verhindern und
    dafür sorgen, dass es nicht wieder in große Konflikte hi-
    neinschlittert.

    Das Kapitel der Rüstungskontrolle muss neu aufge-
    schlagen werden. Wir haben dazu einen Antrag vorge-
    legt. Damit bietet der Deutsche Bundestag der Regie-
    rung, aber auch der Region eine Perspektive. Ich bitte
    um Zustimmung zu diesem Antrag.

    Ich wünsche Ihnen ein frohes Weihnachtsfest und al-
    les Gute für das neue Jahr.

    Danke.


    (Beifall bei der SPD und der FDP sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Bevor es so weit ist, setzen wir die Debatte fort,


(Heiterkeit)


als Nächstes mit dem Redner Peter Beyer für die CDU/
CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU)


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(C (D Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! iebe Kolleginnen und Kollegen! Bosnien-Herzegowina ämpft bis heute mit den Folgen der Kriegshandlungen uf seinem Gebiet. Die innere Zerrissenheit ist geblieen; ethnische Spannungen bestehen fort. Betrachtet an die Entwicklungen nach dem letzten Krieg, fühlt an sich unwillkürlich an das Wort erinnert, dass der alkan mehr Geschichte habe, als er selbst verarbeiten önne. Die militärische Operation Althea begann im Dezemer 2004. Seitdem ist sie Garant dafür, dass die Sichereitslage im Land stabil geblieben ist, trotz schwieriger olitischer Umstände. Viele der dort stationierten Soldaen werden Weihnachten nicht zu Hause im Kreise ihrer amilie verbringen können. Umso mehr gebührt ihnen er Dank von uns allen. (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD und der FDP sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Peter Beyer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Der Erfolg von Althea ist auch für die Nachbarländer
    on entscheidender Bedeutung. Der Staat Bosnien-Her-
    egowina spielt aufgrund seiner zentralen Lage auf dem
    alkan eine Schlüsselrolle in der gesamten Region. Es

    st deshalb ein sehr gutes Zeichen, dass wegen der
    rundsätzlich stabilen Sicherheitslage die Obergrenze
    on bisher 2 400 Soldatinnen und Soldaten auf 900 ein-
    usetzende Soldatinnen und Soldaten gesenkt werden
    ann. Tatsächlich eingesetzt sind von deutscher Seite
    esentlich weniger: Circa 130 Soldatinnen und Soldaten

    ind derzeit dort stationiert.

    Das alles zeigt: Die gemeinsamen Anstrengungen der
    eteiligten Länder haben die Sicherheit weiter verbes-
    ert. Wichtig ist, dass die Ziele der Mission trotz der
    eutlich reduzierten Truppenstärke nicht aus den Augen
    erloren werden und sie gesichert bleiben, Stichwort:
    eservekräfte, die Over-the-Horizon-Forces.

    Der Friedensprozess ist noch nicht abgeschlossen.
    ie dringend nötige Verfassungsreform stockt, weil die

    thnischen Konflikte weiter schwelen. Bosniaken, Ser-
    en und Kroaten leben in vielen Fällen nebeneinander
    tatt miteinander. Die innere Zerrissenheit der Gesell-
    chaft nach dem Krieg ist lange noch nicht überwunden.

    Das Land muss dahin kommen, dass sich die Men-
    chen vor Ort als Bürger von Bosnien-Herzegowina be-
    reifen und nicht nur als Bosniaken, Serben oder Kroa-
    en. Damit das uns und den Menschen vor Ort gelingt,
    raucht der Staat eine Perspektive. Die Annäherung an
    ie Europäische Union und die NATO kann eine solche
    erspektive sein. Wir freuen uns deshalb sehr darüber,
    ass Bosnien-Herzegowina den Beitritt zur Europäi-
    chen Union anstrebt.

    Dass mangels der Erfüllung der Bedingungen die
    isabeschränkungen für Bosnien-Herzegowina bisher
    icht aufgehoben werden konnten, ist zu bedauern, ins-
    esondere weil die bosnischen Serben aufgrund ihrer
    erbindung zu Serbien andere Möglichkeiten haben als
    ie Bosniaken, was die Situation nicht leichter macht.
    ennoch müssen wir auf der Einhaltung der Kriterien

    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 13. Sitzung. Berlin, Freitag, den 18. Dezember 2009 1085


    (A) )



    (B) )


    Peter Beyer
    bestehen, Herr Kollege Mützenich. Der Fahrplan zur
    Annäherung der Westbalkanländer an die EU legt ein-
    zelne Stufen fest, die nicht übersprungen werden dürfen.
    Dieser schrittweise Prozess ist auch im Interesse von
    Bosnien-Herzegowina und der richtige Weg für dieses
    Land.

    Wir werden mit Althea weiter zur Stabilisierung bei-
    tragen und das Land zudem zivil und finanziell fördern.
    Wir unterstützen ferner den Aufbau einer funktionieren-
    den Polizeistruktur. Aber wir brauchen auch die staatli-
    che Eigenleistung. Demokratie muss sich langfristig
    selbst tragen. Althea darf keine Dauereinrichtung wer-
    den. Ich denke, das ist weitgehender Konsens in diesem
    Hause.

    Bosnien-Herzegowina kann als inhomogenes Gebilde
    nur als föderaler Staat funktionieren. Gerade in födera-
    len Systemen führt aber der demokratische Weg oft nur
    über Konflikt und Kompromiss zum Konsens. Das ist
    langwierig. Demagogen bieten dagegen scheinbar
    schnelle und absolute Lösungen an. Das macht gerade
    junge Staaten so anfällig für deren Versprechungen.

    Das Land braucht letztlich Menschen, die den Mut
    haben, sich nicht hinter dem anfangs erwähnten Zuviel
    an Geschichte zu verstecken. Das gilt gerade im Hin-
    blick auf die Wahlen im nächsten Jahr. Ethnische Fragen
    dürfen nicht länger wichtiger sein als der gemeinsame
    Wille zur gemeinsamen Zukunft. Es braucht Menschen,
    die bereit sind, Vergangenes hinter sich zu lassen, alte
    Grenzen zu überwinden und neue Wege zu beschreiten.
    Den einen Big Bang wird es nicht geben, sondern viele
    kleine Schritte. So hat es kürzlich erst der derzeitige
    Hohe Repräsentant Valentin Inzko formuliert.

    Dass Bosnien-Herzegowina diese Belastungsprobe
    am Ende besteht, daran müssen wir ein ureigenes Inte-
    resse haben. Seit Aufnahme der bilateralen Beziehungen
    verbindet uns mit dem Land eine aufrichtige Freund-
    schaft. Bosnien-Herzegowina verdient endlich Demo-
    kratie statt Manipulation und nationaler Ideologie. Die
    nötigen Anstrengungen, die Kriterien zum Beitritt zur
    EU zu erreichen, werden die demokratischen Struktu-
    ren am Ende kräftigen, nicht schwächen. Mit dem Er-
    folg jeder demokratisch gefundenen Entscheidung wird
    das Vertrauen in die eigene Handlungsfähigkeit steigen.
    Damit die demokratischen Strukturen weiter wachsen
    können, ist die Verlängerung des Althea-Mandats erfor-
    derlich. Dafür bitte ich um Ihre Unterstützung.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP sowie der Abg. Marieluise Beck [Bremen] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])