Rede:
ID1700419500

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    Vokabeln: 9
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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/4 Zusatztagesordnungspunkt 3: Antrag der Abgeordneten Sabine Zimmermann, Klaus Ernst, Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Folgen der Krise für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ab- mildern – ALG I befristet auf 24 Monate verlängern (Drucksache 17/22) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 4: Antrag der Abgeordneten Diana Golze, Klaus Ernst, Matthias W. Birkwald, weiterer Abge- Dr. Norbert Röttgen, Bundesminister BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Marco Bülow (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Horst Meierhofer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dorothée Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . 179 C 147 A 150 B 151 B 152 D 153 D 155 C 157 A 157 D 158 D 160 A Deutscher B Stenografisc 4. Sitz Berlin, Mittwoch, den I n h a Tagesordnungspunkt 1: Fortsetzung der Aussprache zur Regierungs- erklärung der Bundeskanzlerin . . . . . . . . . Arbeit und Soziales in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Abgeordneten Jutta Krellmann, Klaus Ernst, Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Förderung der Altersteilzeit durch die Bundesagentur für Arbeit fortführen (Drucksache 17/21) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit 127 A 179 B ordneter und der Fraktion DIE LINKE: Anhe- bung und bedarfsgerechte Ermittlung der Kinderregelsätze (Drucksache 17/23) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 179 C undestag her Bericht ung 11. November 2009 l t : Rainer Brüderle, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Sahra Wagenknecht (DIE LINKE) . . . . . . . . Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . Ulla Lötzer (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 127 B 129 A 133 B 136 A 137 B 139 D 141 A 142 A 144 B 145 D Josef Göppel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 161 A 161 D II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 4. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 11. November 2009 Dr. Peter Ramsauer, Bundesminister BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Florian Pronold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Döring (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Winfried Hermann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Fischer (Hamburg) (CDU/CSU) . . . . . . Uwe Beckmeyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Götz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . Elke Ferner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Vogel (Lüdenscheid) (FDP) . . . . . . Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Anton Schaaf (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Olaf Scholz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Olaf Scholz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Dieter Wiefelspütz (SPD) . . . . . . . . . . Hartfrid Wolff (Rems-Murr) (FDP) . . . . . . 163 B 165 D 167 A 169 C 170 D 172 C 174 A 175 C 176 C 178 A 179 C 181 C 183 D 186 B 187 C 189 B 189 D 190 D 192 C 194 D 196 A 197 A 198 A 198 D 199 B 200 A 202 C 204 C 206 A 206 C 207 D 209 A 209 D Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Dieter Wiefelspütz (SPD) . . . . . . . . . . . . Hartfrid Wolff (Rems-Murr) (FDP) . . . . . . . . Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Reinhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . Olaf Scholz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Günter Krings (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Raju Sharma (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christian Ahrendt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Christine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . Jens Petermann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Daniela Raab (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dr. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Meinhardt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Krista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . Dr. Martin Neumann (Lausitz) (FDP) . . . . . . Albert Rupprecht (Weiden) (CDU/CSU) . . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Miriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ingrid Fischbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sibylle Laurischk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Singhammer (CDU/CSU) . . . . . . . 210 D 212 B 213 B 214 B 215 A 216 C 217 D 219 C 221 D 225 B 226 A 227 D 228 C 230 D 232 B 233 B 234 D 235 D 238 A 240 B 241 D 243 D 245 C 247 B 249 A 250 B 251 B 253 B 254 D 256 C 258 D 260 C 262 C 263 D 265 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 4. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 11. November 2009 III Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michaela Noll (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 266 C 267 A 268 B 269 D 271 A/C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 4. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 11. November 2009 127 (A) (C) (B) (D) 4. Sitz Berlin, Mittwoch, den Beginn: 9
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 4. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 11. November 2009 271 (A) (C)Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Glos, Michael CDU/CSU 11.11.2009 Lafontaine, Oskar DIE LINKE 11.11.2009 Mattheis, Hilde SPD 11.11.2009 Özoğuz, Aydan SPD 11.11.2009 Dr. Westerwelle, Guido FDP 11.11.2009 Zapf, Uta SPD 11.11.2009 (D) (B) 4. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 11. November 2009 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Petra Pau


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Weitere Wortmeldungen zu diesen Themenbereichen

    liegen nicht vor.

    Wir kommen nun zu den Themenbereichen Familie,
    Senioren, Frauen und Jugend. Das Wort hat die Bun-
    desministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend,
    Dr. Ursula von der Leyen.

    Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin für
    Familie, Senioren, Frauen und Jugend:

    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Politik
    für Familien ist Politik für die Zukunft. Wer die Zukunft
    gewinnen will, muss bereit sein, neue Wege zu gehen
    und neue Akzente zu setzen. Wir haben in den vergange-
    nen Jahren eine gute Grundlage für eine neue, moderne
    und nachhaltige Familienpolitik gelegt. Wir haben es ge-
    schafft, einen breiten gesellschaftlichen Konsens herzu-
    stellen. Wir haben es geschafft, dass eine moderne Fami-
    lienpolitik ein kluger Mix aus Zeit, Infrastruktur und
    Geld ist und nicht nur ein einzelnes Teil zählt. Familien-
    politik ist vom Rand in die Mitte der gesellschaftlichen
    Diskussionen gerückt. Das ist wichtig gewesen, um hier
    eine solide Grundlage zu haben.

    Stellvertretend dafür stehen Themen wie zum Bei-
    spiel das Elterngeld und neue Chancen für Väter – bei-
    des sind Themen, die wir weiterentwickeln werden –,
    der Ausbau der Kinderbetreuung, Mehrgenerationenhäu-
    ser, Freiwilligendienste aller Generationen, frühe Hilfen
    am Lebensanfang bis hin zu Demenzbegleitern am Le-
    bensende. Wir sind erst am Anfang des Weges. Es ist
    noch eine große Strecke zu gehen. Aber es ist durch die
    breite Übereinstimmung, was die Richtung, in die wir
    uns bewegen wollen, angeht, gelungen, dass wir jetzt
    mehr in die Tiefe sehen können und vor allen Dingen
    sensibler und aufmerksamer für die Brüche im Lebens-
    verlauf werden können.

    Was bedeutet es, wenn Kinder in Armut aufwachsen?
    Was bedeutet es für Jugendliche, wenn sie in der Puber-
    tät den Einstieg aus der Schule oder aus der Ausbildung
    in den Beruf nicht schaffen? Was bedeutet es für Frauen
    im Hinblick auf Aufstiegs- und Erwerbschancen, wenn
    sie an die „gläserne Decke“ stoßen, wenn sie Kinder be-
    kommen? Was bedeutet es für Menschen um die 50, die
    gerade wieder eingestiegen sind, wenn sie merken, dass
    Pflegeaufgaben auf sie zukommen und Pflege und Beruf
    unvereinbar sind?

    Natürlich sind Lebensläufe nicht immer geradlinig.
    Ich weiß auch, dass zur Freiheit und Verantwortung ei-
    nes jeden Menschen dazugehört, den Weg durchs Leben
    selbst zu finden. Aber es gibt auch typische Brüche, die
    verpasste Chancen bedeuten: verpasste Chancen für
    den Einzelnen oder die Einzelne, aber auch verpasste
    Chancen für dieses Land, wenn die Talente, die Mög-
    lichkeiten, die Einsatzfreude von Menschen nicht ge-
    nutzt werden. Zu viele verpasste Chancen kann sich die-
    ses Land nicht leisten, meine Damen und Herren. Dieses
    Land braucht eine Chancengesellschaft.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Es gibt kaum ein Thema, bei dem verpasste Chancen
    so augenfällig werden, wie das der Kinderarmut.
    2,4 Millionen Kinder leben in Armut. Kinderarmut hat
    viele Gesichter. Sie hat zunächst das Gesicht der Bil-
    dungsarmut. Deshalb werden wir den Ausbau einer qua-
    litativ hochwertigen Kinderbetreuung weiter vorantrei-
    ben. Die heute vorgelegten Zahlen sind ermutigend.
    Trotz der Wirtschaftskrise hat sich die Zahl der Bewilli-
    gungen für die Schaffung neuer Plätze in diesem Jahr im
    Vergleich zum Jahr 2008 verdreifacht. Es ist ein Volu-
    men von 150 000 Plätzen. Aber ich sage auch deutlich:
    Dies reicht nicht; diese Dynamik wird noch weiter stei-
    gen müssen. Auch die Qualifikation von Tageseltern, Ta-
    gesmüttern mit der Bundesagentur für Arbeit und den
    Jugendämtern werden wir weiter ausbauen.






    (A) (C)



    (B) (D)


    Bundesministerin Dr. Ursula von der Leyen
    Wenn Armut Bildungsarmut bedeutet, dann heißt
    dies, dass die Kinder, die zu Hause zu wenig Ansprache,
    keine Alltagsstruktur oder zu wenig Förderung erhalten,
    vor allem davon profitieren, wenn sie mit Gleichaltrigen
    zusammen sind, weil sie dadurch spielerisch Sprache,
    Fantasie und Kreativität entwickeln,


    (René Röspel [SPD]: Deswegen Betreuungsgeld!)


    weil sie dadurch spielerisch mit anderen ihre Welt entde-
    cken. Deshalb möchte ich die kommenden drei Jahre da-
    für nutzen, mit Ihnen die gesellschaftspolitische Diskus-
    sion darüber zu führen, wie ein Betreuungsgeld so
    ausgestaltet werden kann, dass es Kinder nicht von An-
    fang an von so wichtigen Lernorten ausschließt.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Anerkennung von Erziehungsleistung ja, aber liebevolle
    Erziehung und frühe Bildung müssen Hand in Hand ge-
    hen.

    Kinderarmut hat auch das Gesicht der materiellen Ar-
    mut. Ein Kind bringt sicherlich ganz viel Liebe und Le-
    bensfreude in eine Familie hinein. Aber es kostet auch
    Geld, und mehrere Kinder kosten mehr Geld. Deshalb ist
    es richtig, das Kindergeld zu erhöhen; denn Kindergeld
    verhindert das Abrutschen in Armut. Hätten wir kein
    Kindergeld in diesem Land, dann läge die Armutsquote
    von Kindern nicht bei 14 Prozent, sondern mehr als dop-
    pelt so hoch bei 30 Prozent.

    Wir werden auch den Kinderzuschlag weiterentwi-
    ckeln, der den Erwerbsanreiz für die Eltern deutlich
    stärkt: Wenn ihr genügend Einkommen für euch selber
    verdient, dann sollt ihr nicht nur wegen der Kinder in
    Hartz IV rutschen.

    Die größte Gruppe der Kinder in Armut sind Kinder
    von Alleinerziehenden. Sie brauchen neben den bereits
    erwähnten Hilfen – gute Kinderbetreuung, Kinderzu-
    schlag, materielle Hilfen – vor allem Netze der Unter-
    stützung. Im Koalitionsvertrag haben wir uns vorgenom-
    men, mit einem Maßnahmenpaket solche Netzwerke
    auszubauen. Das beginnt bei der Zusammenarbeit in den
    neuen Kooperationen mit der Bundesagentur für Arbeit,
    mit lokalen Trägern, wenn es um eine bessere Vereinbar-
    keit von Beruf und Familie für diese Alleinerziehenden
    in ihrem schwierigen Alltag geht, und reicht bis hin zu
    den inzwischen über 600 lokalen Bündnisse für Familie
    und den 500 Mehrgenerationenhäusern. Das heißt, wir
    haben bereits eine Plattform aufgebaut, um die Halt ge-
    benden, ermutigenden und einfach zugänglichen Netz-
    werke für diese Kinder auszubauen. Es gibt das schöne
    alte afrikanische Sprichwort „Es braucht ein ganzes
    Dorf, um ein Kind großzuziehen“.


    (Caren Marks [SPD]: Das ist so ausgelutscht!)


    Das ist und bleibt die richtige Philosophie. Es gibt viele
    Menschen, die ehrenamtlich etwas tun wollen und tun
    können. Wir dürfen es nicht dem Zufall überlassen, ob es
    an einem Ort diese Unterstützungsnetzwerke gibt oder
    nicht.
    Armut, meine Damen und Herren, trägt aber auch das
    Gesicht der Chancen- und der Teilhabearmut von Ju-
    gendlichen, der verpassten Schulabschlüsse in der Pu-
    bertät, des misslungenen Einstiegs in die Arbeitswelt,
    des Gefühls, nichts wert zu sein, und der verzweifelten
    Versuche, sich auf andere Weise Respekt zu verschaffen.


    (Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Kein Mittagessen in der Schule zu kriegen! – Caren Marks [SPD]: Das ist so ein Gesülze!)


    Deshalb müssen wir uns stärker darauf besinnen, dass je-
    der Jugendliche eine faire Chance bekommt, wertge-
    schätzt, mit Perspektiven und gesund durch die schwieri-
    gen Jahre der Pubertät zu kommen und, wenn es nötig
    ist, auch eine zweite Chance zu erhalten.

    Wir wollen deshalb die Jugendlichen beim Übergang
    von der Ausbildung in den Beruf besser unterstützen, in-
    dem wir die Netzwerke, die wir aufgebaut haben, durch
    Kompetenzagenturen mit Initiativen wie „2. Chance“
    oder „Jugend stärken“ ausbauen. Dieses Fundament
    müssen wir nutzen, um die Chancen für die Jugendli-
    chen zu verbessern.

    Verpasste Chancen in diesem Lebensalter sind aber
    auch verpasste Chancen, sich mit diesem Land, diesem
    Staat und dieser Demokratie zu identifizieren, mitzuma-
    chen, sich zu engagieren. Die Gleichgültigkeit gegen-
    über Politik und Demokratie ist heute ebenso eine Ge-
    fahr wie der Extremismus. Deshalb gehört es auch zu
    einer eigenständigen Jugendpolitik – zu der wir uns im
    Koalitionsvertrag bekennen –, die Wichtigkeit von Parti-
    zipation und Teilhabe, Jugendarbeit und politischer Bil-
    dung hervorzuheben, die wir mit dem Kinder- und Ju-
    gendplan fördern.

    Wir brauchen eine eigenständige Jugendpolitik und
    – das ist im Koalitionsvertrag festgehalten – vor allem
    eine eigenständige Politik für Jungen und Männer.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Denn es sind gerade die Jungen, deren Lebensverläufe
    im Jugendalter zu brechen drohen. Wir müssen uns die
    Frage stellen: Was ist los, dass die Jungen nicht mehr
    – wie die Mädchen – am Bildungsaufwuchs teilnehmen?
    Warum bleiben sie zurück?


    (Sönke Rix [SPD]: Ich bin dafür, dass es mehr männliche Erzieher gibt!)


    Bei den Frauen kommt der typische Bruch später im
    Leben. In den Anfängen der Ausbildung sind sie besser,
    sie sind schneller in der Schule, sie sind qualifiziert, aber
    dann kommt der Lebensbruch – verursacht durch die
    „gläserne Decke“ – in dem Augenblick, wenn Kinder da
    sind und es um Erwerbs- und Aufstiegschancen für
    Frauen geht. Wir wollen: mehr Frauen in Führungsposi-
    tionen im öffentlichen Dienst wie in der Wirtschaft, glei-
    chen Lohn für gleiche Arbeit, bessere Vereinbarkeit von
    Familie und Beruf, aber auch von Pflege und Beruf. Das
    sind die gleichstellungspolitischen Eckpfeiler einer
    Chancengesellschaft für Frauen.






    (A) (C)



    (B) (D)


    Bundesministerin Dr. Ursula von der Leyen
    Eine Chancengesellschaft umfasst schließlich und
    endlich auch die Älteren. Wenn der Ausstieg aus dem
    Beruf einen Bruch mit Aktivitäten, Aufgaben, Kontakten
    und Wertschätzung bedeutet, dann ist die Chance auf ein
    gutes Alter nicht gegeben. Das wiegt umso schwerer in
    einer Gesellschaft, in der immer mehr Menschen immer
    länger leben. Wir haben in den vergangenen Jahren da-
    mit begonnen, neue Orte zu schaffen, neue Wege, neue
    Chancen für ein aktives, ein anderes Altersbild zu ent-
    wickeln. „Alter schafft Neues“ – das ist eines dieser
    Themen. Es gibt generationsübergreifende Freiwilligen-
    dienste. Dieses Leitbild werden wir weiter ausbauen.

    Wir wissen, dass es mehr ältere Menschen geben
    wird. Ich möchte die deutliche Ansage machen, dass das
    keine Alterslast, sondern eine Chance, ein Fortschritt ist.
    Deshalb ist es unser Ziel, einladende Angebote zu ma-
    chen und Strukturen zu schaffen, damit sich mehr ältere
    Menschen in ehrenamtliche oder bürgerschaftliche Akti-
    vitäten einbringen können.

    Wer Leihgroßmutter in einem Netz der „frühen Hil-
    fen“ ist oder wer Mentor für Schüler mit einer besonde-
    ren Schwierigkeit ist, der erfährt nicht nur hohe Wert-
    schätzung für sich durch eine sinnvolle Tätigkeit,
    sondern der gibt den jungen Menschen zum ersten Mal
    das gute Gefühl, dass sich jemand um sie kümmert.

    Alle geschilderten Lebenssituationen haben eines ge-
    meinsam: Man kann sie überwinden, wenn man eigene
    Kräfte mobilisiert, wenn man auf Menschen, Netze und
    Strukturen bauen kann, die einen dabei unterstützen. Ge-
    sellschaftspolitik für alle Generationen zu machen, heißt,
    dass wir die Menschen stärken, damit sie ihr Leben in
    die eigene Hand nehmen können, und wir müssen die
    Menschen stärken, damit sie einander stärken und unter-
    stützen können.

    Eine Gesellschaft der Chancen ist auch eine Gesell-
    schaft des Zusammenhalts, der gegenseitigen Hilfe und
    des Engagements. Lassen Sie uns gemeinsam an dieser
    Chancengesellschaft arbeiten.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Das Wort hat die Kollegin Dagmar Ziegler für die

SPD-Fraktion.


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dagmar Ziegler


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Vielen Dank. – Frau Präsidentin! Sehr geehrte Kolle-

    ginnen und Kollegen! Sehr geehrte Frau von der Leyen,
    zunächst einmal: Glückwunsch zu Ihrem Amt und viel
    Erfolg; das kann man Ihnen wirklich nur wünschen.

    Mit Verlaub: Ich habe nicht gewusst, ob Sie zu lange
    an den Gesundheitsverhandlungen teilgenommen haben
    oder ob Sie einen anderen Vortrag halten. Sie haben die
    Verantwortung entweder auf die Länder, auf die Netz-
    werke oder das Ehrenamt abgeschoben, die eigene Ver-
    antwortung der Bundesregierung habe ich aber nicht er-
    kennen können. Tut mir leid.

    (Beifall bei der SPD – Iris Gleicke [SPD]: Ich auch nicht! Da bist du nicht allein!)


    Der Koalitionsvertrag von Schwarz-Gelb sieht in der
    Familienpolitik eine Erhöhung des Kindergeldes und
    des Kinderfreibetrages vor. Die Financial Times
    Deutschland titelte letzte Woche – wie ich finde, zutref-
    fend –: „Goldene Zeiten für reiche Eltern“. In der Tat
    profitieren Eltern mit höherem Einkommen davon; denn
    der Steuervorteil durch den Freibetrag ist höher als das
    Kindergeld, und von der Erhöhung des Kindergeldes um
    20 Euro haben Eltern im Arbeitslosengeld-II-Bezug gar
    nichts. Die geschätzten Kosten von rund 4,6 Milliarden
    Euro hätten wir besser in Infrastrukturen für Kinder in-
    vestieren sollen.


    (Beifall bei der SPD)


    Morgen, wenn wir über den Entwurf des Wachstums-
    beschleunigungsgesetzes Streit führen, wird sicher noch
    Gelegenheit sein, dazu etwas zu sagen. Deshalb hier nur
    so viel: Der Argumentation, dass mit diesen staatlichen
    Leistungen die Konjunktur angekurbelt wird, kann man
    nicht folgen. Bei den Familien mit höherem Einkommen
    wird möglicherweise die Sparquote erhöht, mehr aber
    auch nicht. Auch 20 Euro mehr Kindergeld werden nicht
    zu einer messbaren Belebung der Konjunktur beitragen.
    Es wird aber sicherlich Folgendes passieren: Die Schere
    zwischen wohlhabenden Familien und Familien mit ge-
    ringem Einkommen wird weiter auseinandergehen. Das
    ungerechte System des Familienlastenausgleichs wird
    damit verfestigt. Aber das scheint sowohl von der CDU/
    CSU als auch von der FDP gewollt zu sein. Ihre gesell-
    schaftspolitischen und familienpolitischen Vorstellungen
    sind geprägt von einem Bild der Verfestigung von un-
    gleichen Lebenschancen, auch wenn Sie ständig etwas
    anderes behaupten.


    (Beifall bei der SPD)


    Für die SPD gilt: Wir stehen für Chancengleichheit. Wir
    sind dafür, dass alle Kinder gleich viel wert sind, unab-
    hängig vom Geldbeutel ihrer Eltern.

    Zur Förderung von Familien zählt auch das Eltern-
    geld. Sie sehen vor, dass das Elterngeld flexibilisiert,
    entbürokratisiert und die Partnermonate gestärkt werden.
    Es soll ein Teilelterngeld bis zu 28 Monaten eingeführt
    und der doppelte Anspruchsverbrauch bei gleichzeitiger
    Teilzeitbeschäftigung beider Eltern beseitigt werden.
    Aber was haben wir unter einer Entbürokratisierung und
    Flexibilisierung, was unter einer Stärkung der Partner-
    monate zu verstehen? Nichts davon haben Sie uns hier
    berichtet. Eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Fa-
    milie findet nicht statt, nur das Angebot der Einführung
    eines Teilelterngeldes von 28 Monaten. Sicher, auf den
    ersten Blick ist das ein Angebot für Eltern, keine Frage.
    Aber werden es nicht wieder vor allem die Frauen sein,
    die diese Regelung in Anspruch nehmen?


    (Caren Marks [SPD]: Klar!)


    Wo ist der Anreiz für echte Partnerschaftlichkeit zwi-
    schen Männern und Frauen?


    (Caren Marks [SPD]: Das ist nicht gewünscht!)







    (A) (C)



    (B) (D)


    Dagmar Ziegler
    Angesichts einer Teilzeitquote bei Vätern von 5 Prozent
    kann von einer Partnerschaftlichkeit zwischen Frauen
    und Männern ja wohl nicht die Rede sein.


    (Beifall bei der SPD)


    Die Abschaffung des doppelten Anspruchsverbrauchs
    ist richtig und wird von uns unterstützt. Diese Abschaf-
    fung haben wir immer gefordert, aber die CDU/CSU-
    Fraktion hat das bei der Erarbeitung des Gesetzes immer
    wieder abgelehnt. Wir freuen uns, dass Sie offensichtlich
    dazugelernt haben. Wir wollen mehr Partnerschaftlich-
    keit; deswegen ist eine Erhöhung der verbindlichen Part-
    nermonate für uns das Ziel.

    Die Aussagen in der Koalitionsvereinbarung zur Kin-
    derbetreuung bleiben weit hinter Ihren vollmundigen
    Ankündigungen zurück, die Sie noch im Wahlkampf von
    sich gegeben haben. Sie sind wenig konkret. Schlimmer
    noch: Die von Ihnen angekündigten Steuersenkungen
    drücken Bund, Ländern und Kommunen die Luft ab; das
    haben wir heute schon mehrfach in den Debatten zu al-
    len Politikfeldern gehört. Dadurch ist es nicht möglich,
    den Betreuungsausbau voranzutreiben. Erhebliche Ein-
    nahmeausfälle in Milliardenhöhe sind vorprogrammiert.
    Sie haben auch hier nicht die Frage beantwortet, wie
    mehr Plätze und mehr Qualität in der Kinderbetreuung
    realisiert werden sollen. Frühkindliche Bildung be-
    ginnt für die Koalition übrigens erst bei sechs Jahren,
    was die Sprachstandserhebung angeht, möglicherweise
    bei vier Jahren. Für uns setzt der Begriff „frühkindliche
    Bildung“ viel früher an. Darüber muss man noch einmal
    diskutieren.

    Wie wollen Sie es schaffen, ab 2013 die Verwirkli-
    chung des Rechtsanspruchs auf einen Betreuungsplatz
    für unter Dreijährige zu garantieren? All das bleibt heute
    unbeantwortet. Vielleicht kann ich Ihnen die Antwort
    geben: Der Koalitionsvertrag hat nicht den Titel „Wachs-
    tum. Bildung. Zusammenhalt“ verdient, sondern: Rück-
    schritt, Bildungsnotstand und Unterfinanzierung.


    (Beifall bei der SPD – Sibylle Laurischk [FDP]: Also!)


    Wir wollen starke Länder und Kommunen, die in der
    Lage sind, bis 2013 das Ausbauziel und den Rechtsan-
    spruch zu erreichen. Wir wollen mehr in die Qualität der
    Kinderbetreuung investieren. Wir wollen eben nicht nur
    den bereits beschlossenen Rechtsanspruch auf einen Be-
    treuungsplatz ab 2013 schaffen, sondern auch einen
    Rechtsanspruch auf einen Ganztagsplatz. Wir wollen
    ferner die Gebührenfreiheit von der Kita bis zur Uni.
    Dazu sind Investitionen statt Steuergeschenke notwen-
    dig.

    Die Bundesregierung kündigt ein neues Kinder-
    schutzgesetz an und distanziert sich zu Recht von dem
    alten Entwurf der letzten Legislaturperiode. In diesem
    Entwurf war nämlich keine Spur von präventiven Maß-
    nahmen zu finden. Die Prävention soll in dem neuen Ge-
    setz nun endlich eine Rolle spielen. Darüber freuen wir
    uns sehr. Damit greifen Sie ja auch eine Forderung der
    SPD auf.
    Sie haben endlich verstanden, dass ein guter Kinder-
    schutz früh ansetzt. Familien müssen rechtzeitig präven-
    tive Hilfen angeboten werden, um Gefährdungen der
    Kinder und Jugendlichen vorzubeugen. Präventive An-
    gebote sind beispielsweise Netzwerke für gesunde Kin-
    der, aufsuchende Familienhilfen, Elternkurse oder Erst-
    besuche rund um die Geburt. Solche Angebote brauchen
    wir flächendeckend in ganz Deutschland. Es ist mehr als
    enttäuschend, dass der Koalitionsvertrag keine Aussage
    zu dem dringend notwendigen Präventionsgesetz ent-
    hält. Damit verspielt die neue Regierung erneut eine ent-
    scheidende Chance für den Kinderschutz.

    Was hat die neue Regierung älteren Menschen zu bie-
    ten? Welche Antwort gibt sie auf eine immer älter wer-
    dende Gesellschaft? Zum demografischen Wandel wird
    ein neuer Bericht der Bundesregierung ab 2011 ange-
    kündigt. Das war es im Wesentlichen. Zu Senioren ent-
    hält der Koalitionsvertrag nur einige mehr oder weniger
    allgemeine Absichtserklärungen zu Altersbildern und
    Altersgrenzen, zum sozial vernetzten Wohnen und zur
    Forschung.

    Die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege soll verbes-
    sert werden. Aber wie? Keine Antwort. Das ist typisch
    für die Haltung von CDU/CSU und FDP, die eine gesetz-
    liche Verankerung beispielsweise von bezahlter Pflege-
    zeit – wie von uns seinerzeit gefordert – abgelehnt hat-
    ten.

    Hier wird deutlich, was die Koalition für welche Fa-
    milien bereithält: viel für die Gutverdiener und so gut
    wie nichts für die Geringverdiener und Arbeitslosen.
    Entsolidarisierung und Spaltung der Gesellschaft werden
    leider das Ergebnis Ihrer Politik sein.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Iris Gleicke [SPD]: Das ist leider wahr!)