Rede von
Katherina
Reiche
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(CDU/CSU)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!
Was die Tonalität aus Larmoyanz, Pessimismus, Jammer
und Weltuntergangsstimmung, die hier angeschlagen
wurde, betrifft: Welchen jungen Menschen wollen Sie
eigentlich erreichen? Denjenigen, der sich mit ein biss-
chen Optimismus in die Hochschulen begibt, in die For-
schung begibt und etwas für unser Land erreichen
möchte? Mit dieser Tonalität drücken Sie das völlige Ge-
genteil von dem aus, was Sie möglicherweise erreichen
wollten. Es passt jedenfalls nicht zu diesem Land und
zur Stimmung, wie wir sie jetzt haben.
Wir haben ein großartiges Jahr für die Wissenschaft in
Deutschland erlebt: zwei Nobelpreise, einen für Physik
und einen für Chemie. Das sind die Vorbilder, die die
junge Forschergeneration braucht und an denen sie sich
orientieren möchte. Denn Nobelpreise sind Ausdruck für
intellektuelle und wissenschaftliche Leistungsfähigkeit
eines Landes. Wir brauchen diese exzellenten Leistun-
gen; denn sie sind Grundstein für weitere wissenschaftli-
che Erkenntnisse, die wiederum bahnbrechend für die
Projekte und Produkte sind, die unser Leben bereichern.
Im Sport wie in der Wissenschaft gilt: Spitzenleistun-
gen sind kein Zufall. Sie sind Folge von Begabung, Bil-
dung und Ausstattung, aber eben auch von Anstrengung
und Ausdauer. Komischerweise kommen die Begriffe
Anstrengung, Ausdauer und Leistung bei Ihnen nicht vor.
Unter Bundesbildungsministerin Annette Schavan ist
das Ministerium – da widerspreche ich Ihnen ganz aus-
drücklich, Frau Burchardt –
weiterentwickelt worden, nämlich von einem Schulmi-
nisterium zu einem Bildungs- und strategischen For-
schungsministerium.
Denn nur wenn Bildung und Ausbildung, Wissenschaft,
Forschung und Lehre, wenn lebenslanges Lernen und
Weiterbildung als großes Ganzes begriffen werden, dann
kann tatsächlich das Fundament von Innovationen für
Wachstum und für Wohlstand gelegt werden.
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ir brauchen eine möglichst frühe individuelle Förde-
ung für Kinder, ein begabungsgerechtes Schulsystem
nd passgenaue Ausbildungsmöglichkeiten für unsere
ugendlichen. Wir haben unser Augenmerk nicht nur auf
ie neuen Länder gelegt, sondern eben auch auf die Alt-
ewerber im Ausbildungsmarkt, um ihnen Chancen zu
rmöglichen.
Wenn eingefordert wurde, dass wir die Bereitschaft
um lebenslangen Lernen steigern müssen, dann kann
ch nur sagen: Ein gemeinsamer Antrag zum Bildungs-
paren der Koalitionsfraktionen liegt vor. Wer auf der
remse steht, ist Herr Steinbrück. Vielleicht sollten Sie
it Ihrem eigenen Minister reden, damit die Mittel zur
erfügung gestellt werden.
Das Hauptaugenmerk des Ministeriums liegt aber auf
er strategischen Forschungsförderung, und das ist gut
o. Der wohl wichtigste und ein zukunftsweisender
chritt ist die Umsetzung der Hightech-Strategie. Der
räsident des Stifterverbandes, Arend Oetker, hat gesagt,
ine Innovationspolitik aus einem Guss, die das Neben-,
egen- und Durcheinander der Bundesressorts in der
echnologiepolitik beendet, war überfällig.