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ID1606515000

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    14. Grünen.HksSgJhwweefndzDabsmb–IsbwllESttthsmlVburtal\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/65 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 65. Sitzung Berlin, Dienstag, den 21. November 2006 I n h a l t : Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2007 (Haushaltsgesetz 2007) (Drucksachen 16/2300, 16/2302) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2006 bis 2010 (Drucksachen 16/2301, 16/2302, 16/3126) Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsidial- amt (Drucksachen 16/3101, 16/3123) . . . . . . . Einzelplan 02 Deutscher Bundestag (Drucksachen 16/3102, 16/3123) . . . . . . . Einzelplan 03 Bundesrat (Drucksache 16/3123) . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen (Drucksachen 16/3108, 16/3123) . . . . . . . in Verbindung mit Einzelplan 20 Bundesrechnungshof (Drucksache 16/3123) . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dr. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . Dr. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Fahrenschon (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Jörg-Otto Spiller (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jochen-Konrad Fromme (CDU/CSU) . . . . . . Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Senio- ren, Frauen und Jugend (Drucksache 16/3123) . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Diana Golze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 6403 A 6403 B 6403 B 6403 C 6404 A 6404 A 6404 A 6404 B 6407 A 6410 A 6412 C 6416 A 6420 A 6425 B 6426 D 6427 B 6430 D 6432 B 6432 C 6434 A 6435 B 6437 B 6438 A 6438 D 6440 C 6440 D 6442 C 6444 A 6444 D II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 65. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 21. November 2006 Dr. Frank Schmidt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ingrid Fischbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Reinke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Singhammer (CDU/CSU) . . . . . . . . Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Dörflinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Christel Humme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit (Drucksachen 16/3114, 16/3123) . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Frank Spieth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Daniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . . Birgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulla Schmidt, Bundesministerin BMG . . . . . Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Frank Spieth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Ulla Schmidt, Bundesministerin BMG . . . . . Daniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . . . . . Annette Widmann-Mauz (CDU/CSU) . . . . . . Dr. Martina Bunge (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Maria Eichhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Birgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jella Teuchner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rolf Koschorrek (CDU/CSU) . . . . . . . . . Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz (Drucksachen 16/3107, 16/3123) . . . . . . . in Verbindung mit Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht (Drucksache 16/3124) . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . Wolfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . . . Dr. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Jürgen Gehb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Daniela Raab (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über den Einzelplan 07 – Bun- desministerium der Justiz (Drucksache 16/3107) 6446 B 6446 D 6448 D 6449 B 6450 C 6452 B 6454 A 6454 C 6456 A 6456 D 6457 A 6458 C 6459 C 6461 A 6462 D 6464 B 6466 A 6466 A 6467 C 6469 B 6470 D 6471 D 6473 B 6475 A 6475 D 6478 D 6479 B 6480 A 6481 D 6484 C 6485 C 6486 C 6487 C 6488 C 6490 D 6492 B 6492 B 6492 C 6493 B 6495 B 6497 B 6498 C 6500 A 6501 B 6502 B 6504 C 6505 D 6507 A 6507 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 65. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 21. November 2006 6403 (A) ) (B) ) 65. Sitz Berlin, Dienstag, den 2 Beginn: 10.0
  • folderAnlagen
    Anlage 2 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 65. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 21. November 2006 6507 (A) (C) (B) ) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Binder, Karin DIE LINKE 21.11.2006 Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 21.11.2006 Fell, Hans-Josef BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.11.2006 Roth (Heringen), Michael SPD 21.11.2006 Schily, Otto SPD 21.11.2006 Schummer, Uwe CDU/CSU 21.11.2006 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich * A S Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 21.11.2006* Gabriel, Sigmar SPD 21.11.2006 Großmann, Achim SPD 21.11.2006 Hettlich, Peter BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.11.2006 Hilsberg, Stephan SPD 21.11.2006 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.11.2006 Hovermann, Eike SPD 21.11.2006 Irber, Brunhilde SPD 21.11.2006 Jelpke, Ulla DIE LINKE 21.11.2006 Merten, Ulrike SPD 21.11.2006 Nitzsche, Henry CDU/CSU 21.11.2006 Ortel, Holger SPD 21.11.2006 Röspel, René SPD 21.11.2006 S S D W W Z (D für die Teilnahme an den Sitzungen der Westeuropäischen Union nlage 2 Erklärung des Abgeordneten Volker Beck (Köln) (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über den Einzelplan 07 – Bundesministerium der Justiz (Drucksache 16/3107) Ich erkläre im Namen der Fraktion des BÜNDNIS- ES 90/DIE GRÜNEN, dass unser Votum „Nein“ lautet. chwabe, Frank SPD 21.11.2006 panier, Wolfgang SPD 21.11.2006 r. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.11.2006 ellenreuther, Ingo CDU/CSU 21.11.2006 olff (Wolmirstedt), Waltraud SPD 21.11.2006 immermann, Sabine DIE LINKE 21.11.2006 65. Sitzung Berlin, Dienstag, den 21. November 2006 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Ole Schröder


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und

    Herren! Vorweg mein Dank an Sie, Frau Ministerin, und
    Ihr gesamtes Haus für die gute Zusammenarbeit bei der
    Aufstellung dieses Haushalts. Vielen Dank auch an den
    Kollegen und Hauptberichterstatter Lothar Binding und
    die Mitberichterstatter für die gute Zusammenarbeit.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    In den vergangenen Debatten über diese Einzelpläne
    wurde regelmäßig darauf hingewiesen, dass die Etats der
    Einzelpläne für das Bundesministerium der Justiz und
    das Bundesverfassungsgericht gemessen am gesamten
    Ausgabevolumen sehr klein sind. Der Etat für diese Ein-
    zelpläne beträgt nicht einmal 1,8 Promille der Gesamt-
    ausgaben.

    Was sagt uns diese Zahl eigentlich? Keinesfalls darf
    man von der Höhe der Ausgaben auf die Bedeutung der
    Institutionen schließen. Beim Bundesverfassungsgericht
    ist diese Gefahr relativ gering. Wir sind uns darüber im
    Klaren, wie bedeutend diese Institution ist. Dagegen gibt
    es auch Institutionen wie das Deutsche Patent- und Mar-
    kenamt, die keine oder nur wenig mediale Aufmerksam-
    keit genießen. Dennoch ist deren Bedeutung für
    Deutschland als Wirtschafts- und Technologiestandort
    immens.

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    (C (D Kann man also im Umkehrschluss feststellen, dass ir zu wenig Geld für diese Einzelpläne aufbringen? enn beispielsweise Gerichtsverfahren objektiv zu ange dauern, dann ist es – insbesondere für die Opposiion – die einfachste Lösung, mehr Geld für mehr Richer zu fordern. Doch auch wenn wir die Frage der Zuständigkeit von und oder Ländern – es wäre auch einmal klarzustellen, ass insbesondere die Länder für die finanzielle Ausstatung der Gerichte zuständig sind – eiseite lassen, greift dieser Vorwurf allemal zu kurz. icht nur aufgrund der notwendigen Konsolidierung der ffentlichen Haushalte, aber besonders aus diesem rund können wir es uns nicht leisten, nur die Symp ome dieses Problems zu behandeln. Intelligenter ist, ich auch mit den Ursachen – in diesem Fall von langen erichtsverfahren – auseinander zu setzen. Eine wichtige Maßnahme für mehr Effizienz betrifft ns alle, die Abgeordneten, den Gesetzgeber. Wir müsen alles versuchen, um die Regelungsdichte und die omplexität so gering wie möglich zu halten. Wir haben it der Einsetzung des Normenkontrollrates, der Einfüh ung eines Gesetzes-TÜV und unserer Initiative zugunsen einer verständlicheren Sprache in Gesetzen und Verrdnungen einen wichtigen Anfang gemacht. Natürlich üssen sich unsere Gerichte die Frage gefallen lassen, b sie effizient arbeiten. Es ist nicht einzusehen, dass eutsche Gerichte beispielsweise in Scheidungsfällen angsamer arbeiten als im europäischen Durchschnitt. Auch nach den Beratungen im Haushaltsausschuss ilt für die beiden zur Diskussion stehenden Einzelpläne roße Kontinuität in der Ausgabenentwicklung. Daher ann ich mich auf drei wesentliche Punkte beschränken. Der erste Punkt ist die kommende EU-Ratspräsientschaft Deutschlands. Diese kostet Geld. Aus dieem Grund haben wir die Haushaltsansätze des Bundesustizministeriums maßvoll, das heißt um weniger als Millionen Euro, erhöht. Auf der anderen Seite bietet iese Ratspräsidentschaft auch dem Bundesministerium er Justiz große Chancen. Insbesondere die europäische esetzgebung trägt in erheblichem Maße dazu bei, dass er gesetzliche Regelungsrahmen zunehmend dichter nd komplexer wird. Dem BMJ bietet sich nun die Mögichkeit, dafür zu sorgen, dass nicht ständig neue und omplexere Richtlinien und Verordnungen in Kraft treen, sondern dass Richtlinien und Verordnungen abgechafft werden. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    (Daniela Raab [CDU/CSU]: So ist es!)


    ann wird die EU-Ratspräsidentschaft nicht nur ein
    usgabenposten im Einzelplan, sondern eine wichtige

    nvestition in weniger Bürokratie sein.

    Ein weiterer Gegenstand intensiver Beratungen war
    as Deutsche Patent- und Markenamt. Hier haben wir
    owohl bei den Stellen als auch bei den Mitteln für In-
    estitionen in die Informationstechnologie aufgestockt.
    or einigen Jahren hat sich beim Deutschen Patent- und






    (A) )



    (B) )


    Dr. Ole Schröder
    Markenamt ein massiver Patentanmeldestau entwickelt,
    der erst durch den Einsatz zusätzlicher Prüfer abgebaut
    werden konnte. Hätten wir nicht reagiert und dem Deut-
    schen Patent- und Markenamt nicht zusätzliche Stellen
    bewilligt, dann wäre der Grundstein für einen weiteren
    Patentanmeldestau gelegt worden. Qualifiziertes Perso-
    nal ist das eine. Wichtig ist aber auch die Informa-
    tionstechnologie. Man darf nicht vergessen, dass es mitt-
    lerweile um die Verarbeitung und Bewertung von
    30 Millionen Patentschriften geht. In keinem anderen
    Patentamt in Europa gehen so viele neue Patentanmel-
    dungen ein wie beim DPMA. Damit das auch in Zukunft
    so bleibt, stellen wir 4,5 Millionen Euro für das Projekt
    „elektronische Schutzakte“ bereit. Das ist eine wichtige
    Investition in den Technologiestandort Deutschland.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Der dritte und letzte Punkt, den ich anspreche, ist die
    Gründung des Bundesamtes für Justiz. Es wird beste-
    hende Aufgaben vom Bundesjustizministerium und vom
    Generalbundesanwalt übernehmen. Das ist notwendig,
    weil im Laufe der Jahre dem Ministerium und dem Ge-
    neralbundesanwalt relativ wahllos Aufgaben übertragen
    wurden, ohne dass diese Aufgaben richtig zu den Häu-
    sern gepasst hätten. Diese Neugründung wurde sehr kos-
    tengünstig über die Bühne gebracht. Wir haben hierfür
    lediglich 400 000 Euro veranschlagt. Wir gehen davon
    aus, dass diese Mittel noch nicht einmal ausgeschöpft
    werden. Entscheidend ist aber, dass wir in Zukunft auf-
    grund von Synergieeffekten in erheblichem Maße ein-
    sparen können und dass der Service für die Bürger ver-
    bessert werden kann.

    Das Modell des BMJ, die Reduzierung auf die minis-
    teriellen Kernaufgaben, verbunden mit der Ausgliede-
    rung nicht ministerieller Tätigkeiten in nachgelagerte
    Bereiche, kann ein Vorbild für andere Häuser sein. Ich
    denke insbesondere an die Diskussion, die jetzt im Bun-
    desministerium des Innern über die Gründung eines
    Bundespolizeipräsidiums geführt wird.

    Ich habe bereits bei der Diskussion über das Gesetz
    zur Errichtung des Bundesamts für Justiz gesagt, dass
    wir diesen Weg konsequent fortsetzen müssen. Es muss
    uns klar sein, dass für eine Außenstelle des Bundes-
    ministeriums der Justiz in Bonn jetzt wirklich keine Not-
    wendigkeit mehr besteht. Hier steht uns aber das Berlin-
    Bonn-Gesetz im Wege. Wir haben deshalb im Haushalts-
    ausschuss beschlossen, dass wir nochmals den Bundes-
    rechnungshof auffordern wollen, die Arbeitsteilung der
    Ministerien zwischen Berlin und Bonn zu untersuchen.
    Wir sollten diese Analyse zum Anlass nehmen, das Ber-
    lin-Bonn-Gesetz entsprechend zu ändern.

    Schönen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Das Wort hat der Kollege Jerzy Montag für die Frak-

tion des Bündnisses 90/Die Grünen.

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(C (D (Joachim Stünker [SPD]: Herr Montag, seien Sie friedlich!)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Jerzy Montag


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Der

    aushalt des Bundesjustizministeriums ist immer noch
    lein und immer noch fein. Mit 0,17 Prozent des Ge-
    amthaushalts kann er weder viel zur Sanierung der
    taatsfinanzen beitragen noch diese ernsthaft beschädi-
    en. Bei einem Deckungsgrad von 69,6 Prozent ist der
    ustizhaushalt vorbildlich. Allerdings, Frau Ministerin,
    atten wir früher schon einmal einen Deckungsgrad von
    eit über 70 Prozent.

    Das neue Bundesamt für Justiz hat den Justizhaushalt,
    ie von der Ministerin versprochen, nicht belastet. Das

    rkennen wir an. Deshalb haben wir Grünen dem Einzel-
    tat des Bundesjustizministeriums und des Bundesver-
    assungsgerichts im Rechtsausschuss zugestimmt und
    icht wie die Linke krampfhaft lange nach einem Haar in
    er Suppe gesucht, um aus Prinzip auch dazu Nein sagen
    u können.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    ie von der Linken geforderte Verlegung des Bundes-
    mts für Justiz von Bonn in den Osten Deutschlands ist
    lanker Populismus und angesichts der Tatsache, dass
    ich der Kernbereich des neuen Bundesamts für Justiz
    it dem Bundeszentralregister schon seit Jahren in Bonn

    efindet, sachlich nicht zu begründen.


    (Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Da ist der Wahlkreis von Nešković!)


    Nein, ist er nicht.

    Die Ministerin hat letzte Woche zusammen mit dem
    nnenminister der Öffentlichkeit den Zweiten Periodi-
    chen Sicherheitsbericht vorgestellt. Er berührt Kern-
    ereiche der Rechtspolitik, weshalb ich mich ihm heute
    idmen will. Politik beginnt mit dem Erfassen der Wirk-

    ichkeit und Kriminalpolitik als ein immer in der öffent-
    ichen Debatte stehender Teil der Rechtspolitik mit dem
    rfassen der tatsächlichen und nicht der gefühlten
    icherheitslage. Um wirksame Konzepte zur Kriminali-

    ätsbekämpfung entwickeln zu können, braucht die Poli-
    ik eine verlässliche Bestandsaufnahme der Kriminali-
    ätslage, die über die bloße Analyse der Statistiken
    inausgeht. So jedenfalls haben Sie es, Frau Zypries, ge-
    chrieben.

    Es ist erstaunlich, aber wahr, dass erst unter Rot-Grün
    it einer solchen systematischen Erfassung der Wirk-

    ichkeit begonnen wurde.


    (Klaus Uwe Benneter [SPD]: Hört! Hört!)


    oraussetzung war und ist eine breit gefächerte Aufar-
    eitung und Analyse des vorhandenen Datenmaterials
    nter kriminologischen, unter soziologischen, unter
    echtswissenschaftlichen und unter statistischen Aspek-
    en. So steht es im Sicherheitsbericht. Der erste stammt
    us dem Jahr 2001. Er erfasste naturgemäß die Entwick-
    ung der Kriminalität aus der Zeit der unionsgeführten






    (A) )



    (B) )


    Jerzy Montag
    Kohl-Regierung. Der zweite Sicherheitsbericht, der aus
    dem Jahr 2006, erfasst die Entwicklung bis zum
    Jahr 2005. Er ist so etwas wie der kriminalpolitische Re-
    chenschaftsbericht der beiden rot-grünen Regierungen.
    Deshalb habe ich mit Spannung und mit Interesse auf
    diesen Rechenschaftsbericht gewartet. Was haben wir
    aus diesem Bericht erfahren? Die Zusammenfassung zu-
    erst: Deutschland war unter Rot-Grün eines der sichers-
    ten Länder der Welt.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Deutschland nimmt auf der Kriminalitätsskala in Europa
    den ruhmreichen letzten Platz ein. Noch 1994, also in
    unionsgeführten Zeiten, lagen wir bei Kapitalverbrechen
    wie Mord und Totschlag in Europa über dem Durch-
    schnitt, heute weit darunter. In den Bereichen Raub und
    Erpressung ist Deutschland das einzige Land Europas
    mit zurückgehenden Deliktraten.


    (Daniela Raab [CDU/CSU]: Das ist alles Ländersache! Da können wir uns in Bayern sehen lassen!)


    Entgegen politisch und medial geschürten Ängsten vor
    einer überbordenden Kriminalität hat in den letzten Jahr-
    zehnten, insbesondere in den letzten sieben Jahren der
    rot-grünen Kriminalitätspolitik, die Opfergefährdung
    durch Vergewaltigungen, sexuelle Nötigungen, sexuelle
    Übergriffe gegenüber Kindern und durch Mord und Tot-
    schlag nicht zugenommen. Ganz im Gegenteil, wir ha-
    ben deutliche Rückgänge zu verzeichnen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Der Bericht spricht insoweit unter Hinweis auf immer
    wieder in der Öffentlichkeit und in den Medien breit he-
    rausgestellte Einzelfälle von einem drastisch verzerrten
    Bild des Kriminalgeschehens in der Öffentlichkeit. Eine
    allgemeine Brutalisierung unserer Gesellschaft, von vie-
    len immer wieder beschworen und herbeigeredet, ist
    nicht nachweisbar.

    Bis Ende der 90er-Jahre war eine Zunahme der
    Jugenddelinquenz zu verzeichnen. Seit 1999 ist dieser
    Anstieg in fast allen Deliktarten der Jugenddelinquenz
    gestoppt; er geht überwiegend zurück, zum Teil sehr
    deutlich.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Opfer der Gewaltdelikte Jugendlicher sind überwiegend
    Gleichaltrige, nicht ältere Menschen. Opfer von Gewalt
    Erwachsener sind überwiegend junge Menschen und
    Kinder. Das alles wird weder in der „Bild“-Zeitung pu-
    bliziert, noch findet es sich in den sicherheitspolitischen
    Analysen der Union.

    Besonders wichtig finde ich im Sicherheitsbericht,
    dass die Wirkungen des erhöhten Anzeigeverhaltens und
    die Ergebnisse der Dunkelfeldforschung ins Verhältnis
    zu den Deliktbereichen gesetzt werden, bei denen An-
    stiege der angezeigten Kriminalität zu verzeichnen sind.
    Das ist traditionell das Betätigungsfeld konservativer

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    (C (D riminalitätspolitik. Jetzt können wir schwarz auf weiß esen, dass Anstiege in bestimmten Bereichen der gealttätigen Jugenddelinquenz kein Beleg für eine immer rutalere Jugend sind, sondern die Zahlen deswegen anteigen, weil die Menschen Gewalt immer weniger akeptieren und durch Anzeigen aus dem Dunkelfeld ans icht der Öffentlichkeit bringen. Dies haben wir Grünen n kriminalpolitischen Debatten gegen den Populismus er Union immer wieder argumentiert. Bei jedem Einelfall haben wir uns geweigert, gleich nach Strafrechtserschärfungen und neuen Gesetzen zu rufen. Unseren oalitionspartner konnten wir nicht immer, aber immer ieder überzeugen. Die Union aber erlag und erliegt wie ine Süchtige immer wieder der Versuchung, einen billien Punkt in der Debatte zu machen und auf die Pauke er Repression zu hauen. o können wir feststellen, dass Sie im Sicherheitsbericht ber unsere Regierungszeit zu vernünftigen Schlussfolerungen kommen, (Klaus Uwe Benneter [SPD]: So ist es! Lebenslanges Lernen!)


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    ber schon die erste Bewährungsprobe dieses neuen ra-
    ionalen Ansatzes bei Ihnen gescheitert ist.

    Gestern hat ein 18-jähriger Amokläufer in einer
    chule in Nordrhein-Westfalen viele Menschen verletzt.
    eute sind die Zeitungen voll mit Vorschlägen aus den
    eihen der Union zu strengerem Jugendschutz, zu neuen
    erboten und neuen Strafen.


    (Klaus Uwe Benneter [SPD]: Das haben Sie falsch verstanden!)


    hne gesicherte Kenntnisse, ohne Sinn und Verstand
    auen Kollegen des Regierungslagers auf die Repres-
    ionspauke. Dabei müsste uns aufhorchen lassen, dass
    er 18-Jährige über seine Erfahrung als Jugendlicher in
    einer Schule geschrieben haben soll: Das Einzige, was
    ir die Schule beigebracht hat, ist, dass ich ein Versager

    in.

    Wenn wir Grünen Ihre kriminalpolitische Tagespoli-
    ik, Ihr rechtspolitisches Programm in Ihrer Koalitions-
    ereinbarung und Ihre rechtspolitischen Vorstöße über
    en Bundesrat bewerten, dann ist keine Entwarnung an-
    esagt. Danke, dass Sie uns für unsere Regierungszeit im
    icherheitsbericht so gelobt haben! Aber die Umsetzung
    er im Sicherheitsbericht zu Papier gebrachten Grund-
    ätze einer rationalen Kriminalitätspolitik in die Tages-
    olitik haben Sie noch vor sich.


    (Klaus Uwe Benneter [SPD]: Dafür sorgen wir!)


    ir werden Ihnen dabei nach Kräften helfen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)